DAB regional | 07/09 - Architektenkammer NRW
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DAB regional | 07/09 1. Juli 2009, 41. Jahrgang Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts editorial politik 3 Verantwortung für die Umwelt 20 Aktuelle Meldungen aktuell berufspraxis 4 HOAI-Novellierung verabschiedet! Vorstand: Neuer Landeswettbewerb beschlossen 5 Internationaler Architektenkongress der AKNW: Architektur und Nachhaltigkeit 9 StadtBauKultur NRW: „Stadt-Aus-Sicht“ und Sehstationen 10 baukunst-nrw beim „1. Rheinischen Tag für Denkmalpflege“ Sommerfest der AKNW: 27. August 2009 NRW wohnt: Fotowettbewerb läuft 11 Innenarchitektentag 2009 der AKNW: Kulissen! 12 Tagung zum gemeinschaftsorientierten Planen und Bauen 13 Sommerseminar der Stiftung Deutscher Architekten Ausstellung „Lebendige Nachbarschaften“ in Bielefeld 14 KidS-Projekt Duisburg: Finale mit Frische, Farbe und Fun 15 Neuer Messestand der AKNW: Vielseitig einsetzbar 16 Auslobung des Bodenschutzpreises 2009 Haus der Architekten: Ausstellungen service 17 Hilfe für Büros in wirtschaftlichen Schwierigkeiten Praxis-Hinweise: Aktuelle Themen und Tipps blickpunkt 18 Stadtplanung, Architektur und Kriminalprävention: Eine interdisziplinäre Aufgabe! Impressum Herausgeber Dipl.-Ing. Hartmut Miksch Dipl.-Ing. Michael Arns Dipl.-Ing. Reiner Fuest Dr.-Ing. Christian Schramm Regionalredaktion NRW: Verantwortlich: Christof Rose (ros) Zollhof 1, 40221 Düsseldorf Telefon (0211) 4967-34/35 Fax (0211) 496795 Internet: www.aknw.de E-Mail: presse@aknw.de 21 Rechtsproblem des Monats Haftung: Umweltschadensversicherung prisma 22 Ausstellungen, Personalien 24 Auszeichnungen, Wettbewerbe, Informationen 25 Publikationen akademie 26 Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW stiftung deutscher architekten 28 Serie (II): Förderpreisträgerin Martina Malsbender verbände 29 30 31 BDA: Neuwahl des Landesvorstands BDB: 14. BDB-LBS-Studentenwettbewerb VAA: Geothermie in der Praxis ainw: Moderne trifft Antike BDIA: Berichte aus NRW ... bdla: Gartenwelten Düsseldorf 2009 mitgliedernachrichten 32 Neueintragungen in die Liste der Architekten Redaktion Versorgungswerk: Verantwortl.: Dipl.-Kfm. Thomas Löhning Inselstraße 27, 40479 Düsseldorf Telefon (0211) 49238-0 Fax (0211) 49238-30 Internet: www.vw-aknrw.de E-Mail: info@architektenversorgung-nrw.de Verlag, Vertrieb, Anzeigen: corps. Corporate Publishing Services GmbH, Kasernenstraße 69, 40213 Düsseldorf Telefon (02 11) 54227-700 Fax Redaktion (02 11) 54227-722 Fax Anzeigen (02 11) 54227-860 Mail: dab-anzeigen@corps-verlag.de DABregional | 07/09 1 select Berlin 3 Euro retten seine Welt. Retten Sie mit: wwf.de Werden Sie Teil des WWF-Rettungsplans. Schon mit 3 Euro im Monat schützen Sie den Lebensraum der westlichen Flachlandgorillas im Kongo. Retten Sie mit. Unterstützen Sie den WWF! Ja, ich rette mit! Bitte senden Sie mir kostenlos und unverbindlich mehr Informationen, wie ich dem westlichen Flachlandgorilla helfen kann. Name, Vorname Straße/Nummer PLZ/Ort Telefon (dtms 12 Ct./Min.) Y1203 ✆ 0 18 05/14 33 33 oder wwf.de Bitte schicken Sie diesen Coupon ausgefüllt an: WWF Deutschland, Rebstöcker Straße 55, 60326 Frankfurt a. M. Oder faxen Sie ihn an: 0 69/7 91 44-112 RZ_AD_hoch_210x297.indd 1 11.09.2006 15:39:28 Uhr Editorial | Nordrhein-Westfalen Verantwortung für die Umwelt Liebe Kollegin, lieber Kollege, „Es ist nicht leicht, in unserer schnelllebigen Zeit einer Verantwortung gerecht zu werden, die weit über unsere Lebenszeit hinausreicht. Es bleibt uns aber keine Wahl, wenn wir unseren Kindern und Enkeln eine Umwelt hinterlassen wollen, die noch lebenswert ist.“ Dieser eindringliche Appell von Dr. Volker Hauff, dem Vorsitzenden des Rats für nachhaltige Entwicklung, ist eines von vielen Zitaten, die mir vom Internationalen Architektenkongress 2009 der Architektenkammer NRW im Gedächtnis haften geblieben sind. Der viertägige Kongress in Palma de Mallorca ist jetzt, da ich diesen Text schreibe, soeben zu Ende gegangen, und ich weiß aus den vielen Gesprächen, die ich mit Kolleginnen und Kollegen führen konnte, dass die meisten sich heftig aufgerüttelt fühlen. Es ging in diesen intensiven Vortrags- und Diskussionstagen um das Thema „Natur und gebaute Umwelt“ - und um die Verantwortung, die uns Architektinnen und Architekten im Rahmen unserer Tätigkeit für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zukommt. Sicher, das Thema „Nachhaltigkeit“ beschäftigt uns schon lange, und uns allen sind die Folgen des Klimawandels bewusst, die sich gegenwärtig schon in vielen Ländern auf dramatische Weise abzeichnen. Die Vorträge der Fachleute aus Wirtschaft und Philosophie, Politik und Forschung, die auf unserem Kongress zu hören waren, haben die Problematik aber noch einmal mit vielen Fakten und Gedanken für die Teilnehmer kondensiert und in ihrer Dramatik auch zugespitzt. Durch den interdisziplinären Ansatz weitet sich der Blick. So ist mir zum Beispiel deutlich geworden, dass in unseren Fachdiskussionen zu Fragen des Klimaschutzes zu einseitig auf die technischen Implikationen fokussiert wird. Sicher, alle Redner waren sich einig, dass wir dringend unseren Gebäudebestand energetisch überarbeiten müssen. Schließlich geht 40 Prozent der Energie, die wir in Deutschland verbrauchen, in den Gebäudebestand. Eine deutliche Reduzierung dieses Werts ist eine Aufgabe, die alle Eigentümer aktiv angehen müssen und die vor allem die öffentliche Hand mit ihrer Vorbildfunktion jetzt schnell umsetzen muss. Wir alle sind aber auch in der Pflicht, unsere Lebensweise, unseren täglichen Umgang mit den Ressourcen der Natur, kritisch zu hinterfragen. „Wir leben in einem ständigen Widerspruch zwischen Wissen und Handeln“, meinte Michael Müller, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium. Fachleute gehen davon aus, dass jeder Mensch zwei Tonnen CO2-Ausstoß im Jahr verursachen darf, will man den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad Celsius beschränken. Unser aktueller Durchschnittswert in Deutschland liegt aber bei zehn Tonnen/Jahr. Wir alle leben also seit dem Frühjahr bereits „auf Pump“, wie Volker Hauff eindringlich darlegte. Die intensive Kongressarbeit hat mir deutlich vor Augen geführt, dass wir auch in der Fachdiskussion zwischen Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern neben technischen Fragen auch stärker über Verhaltensweisen sprechen müssen, die wir mit unseren Planungen und Baukonzepten ja aktiv beeinflussen, und welche Schlüsselrolle uns dabei zufällt. „Es geht nicht darum, individueller Verzichtsweltmeister zu werden“, wie der Umweltethiker Prof. Konrad Ott betonte. Es gehe aber darum, sich dafür einzusetzen, ein gesellschaftliches Verhalten zu ändern, das noch immer zu sorglos mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen umgeht. Hier sind wir alle gefordert, meint Ihr Reiner Fuest Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen fuest@aknw.de DABregional | 07/09 3 Nordrhein-Westfalen | Aktuell HOAI-Novellierung verabschiedet! u Am 12. Juni stimmte der Bundesrat der Novelle der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) zu. Die Novelle sieht u. a. eine pauschale Erhöhung der Honorare um zehn Prozent vor. „Nach jahrelangen Gesprächen und Diskussionen über die Zukunft der HOAI ist die jetzt verabschiedete Novelle ein großer Erfolg für die Architekten und Ingenieure in Deutschland“, erklärt der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, in einer Pressemitteilung. Auch wenn nicht jede Regelung in der neuen HOAI optimal sei, hätten sich die Architektinnen und Architekten doch mit ihren Kernforderungen durchsetzen können. Die Gliederung des Leistungsspektrums der Architekten in neun Leistungsphasen blieb auf Drängen der Architektenkammern und -verbände erhalten. Durch eine frühzeitige Kostenberechnung sollen Auftraggeber künftig früher Sicherheit über Bau- und Honorarkosten haben. Die Honorare werden von den Baukosten abgekoppelt. Zudem wurde eine Bonus-/Malus-Regelung eingefügt, die das kostensparende Planen und Bauen stärken soll. Als Inländer-Regelung gilt die neue HOAI darüber hinaus als „europafest“, d. h. als vereinbar mit den Anforderungen der EU-Dienstleistungsrichtlinie. Das Inkrafttreten der neuen HOAI wird für den Herbst 2009 erwartet. Info-Angebote der Architektenkammer NRW Die AKNW informiert ihre Mitglieder unmittelbar über die Änderungen, die sich durch die Einführung der neuen Honorarordnung für die Arbeitspraxis ergeben: 1. Was Sie beachten müssen für die Übergangszeit bis zum Inkrafttreten der Neuregelung, sagen wir Ihnen in einem Praxishinweis, den Sie auf www.aknw.de abrufen können. 2. Die AKNW lädt ihre Mitglieder unmittelbar nach den Sommerferien zu einer Info-Veranstaltung ein, auf der die neue HOAI vorgestellt und von Fachleuten erläutert wird. Die Veranstaltung findet am 25. August in Dortmund und am 26. August in Köln statt. 3. Die Akademie der Architektenkammer NRW bietet Seminare zur Anwendung der neuen HOAI an. Info: www.akademie-aknw.de Vorstand: Neuer Landeswettbewerb „Studentisches Wohnen“ beschlossen u Der AKNW-Vorstand befasste sich im Rahmen der Juni-Sitzung mit dem Fortgang des HOAI-Novellierungsprozesses sowie mit Maßnahmen zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie in NRW. Weitere Vorstandsthemen waren Fragen des Lobbyings für den Architektenberuf durch gezielte Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Zur Frage der Novellierung der HOAI zeigten sich die Mitglieder des Vorstands dankbar, dass die NRW-Landesregierung zuvor signalisiert hatte, dass sie die Anliegen der Architektenschaft in der Länderkammer aktiv vertreten wolle. „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, etwas Substantielles für die Kolleginnen und -kollegen erreichen“, merkte AKNW-Präsident Hartmut Miksch an. EA-Prozess ohne Schwung Weiterer Gegenstand der Vorstandsberatungen war der Prozess zur Einrichtung sogenannter 4 DABregional |07/09 „Einheitlicher Ansprechpartner“ (EA) in NRW. Die EU-Dienstleistungsrichtlinie sieht vor, dass solche Anlaufstellen ab dem Jahresbeginn 2010 in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) eingerichtet sein müssen, um Dienstleister bei administrativen Fragen im Zusammenhang mit der Ausübung ihrer Tätigkeit zu informieren und zu unterstützen. Der EA hat in erster Linie Aufgaben als Verfahrensmanager, in der Sache bleiben die jeweiligen Fachbehörden zuständig, bezogen auf den Architektenberuf also die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Die Landesregierung hat die Rolle des EA formal der Kommunalseite übertragen. Die Kammern sind bei der Aufgabenwahrnehmung zu beteiligen. Zur Jahresmitte sieht die Architektenkammer NRW mit gewisser Besorgnis, dass es bislang nur geringe Fortschritte im Hinblick auf die erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen gibt. Dies ist besonders prekär, weil maximal 18 Kommunen in NRW den EA-Status bekommen werden. „In Sachen Einheitlicher Ansprechpartner sind die Kommunen in der Pflicht“, so Kammerpräsident Miksch. Die Kommunalen Spitzenverbände rief Miksch dazu auf, in den verbleibenden Monaten gemeinsam mit den Kammern konzentriert auf eine tragfähige Umsetzungslösung hinzuarbeiten. „Studentisches Wohnen in der Stadt“ Der Kammervorstand beschloss, dass sich die Architektenkammer in diesem Jahr erneut als Kooperationspartner des Bauministeriums an der Durchführung eines Realisierungswettbewerbs beteiligt. Der Wettbewerbsfokus wird diesmal im Bereich des innerstädtischen Wohnens gesetzt. Zur Aufgabenstellung gehören die Entwicklung von Lösungsvorschlägen für studentisches Wohnen in durchmischt strukturierten Wohngebäuden und für den planerischen Umgang mit Abrissstandorten. t we Aktuell | Nordrhein-Westfalen Architektur und Nachhaltigkeit Fotos: Lena Laabs / AKNW 10. - 14. Juni 2009: Internationaler Architektenkongress der Architektenkammer NRW Dichtes Vortragsprogramm im Auditorium von Palma de Mallorca: Knapp 200 Architektinnen und Architekten sowie Gäste aus Politik und Verwaltung nahmen am Internationalen Architektenkongress der AKNW teil u „Vernunft für die Welt“ war das Manifest überschrieben, das Architekten, Stadtplaner und Ingenieure im Frühjahr dieses Jahres veröffentlicht und in Berlin an Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee übergeben haben. In dem Papier wird eine nachhaltige Architektur und Ingenieurbaukunst als der entscheidende Schritt zu einer klimapolitischen Wende hervorgehoben. „Mit dem Manifest formulieren wir Architekten, Ingenieure, Stadtplaner, Landschaftsund Innenarchitekten Prinzipien und Perspektiven für unseren Berufsstand, die dem verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen der Erde gerecht werden.“ – So weit, so schön. Fraglich ist allein, ob diesem Manifest das, was es fordert, nämlich Nachhaltigkeit, auch selbst beschieden ist, oder ob es im politischen, im medialen oder baulichen Tagesgeschäft untergeht. Es bleibt jedenfalls eine wichtige Aufgabe, im Lichte neuer Forschungsergebnisse immer wieder die aktuellen Notwendigkeiten deutlich zu machen und zu neuen Lösungswegen zu motivieren. Insofern ist es ein verdienstvoller Beitrag zur ge- Gastgeber und Referenten (v. l.): Hartmut Miksch, Patxi Mangado, Enrique Sobejano, Michael Müller, Gisela Steinhauer, Dr. Volker Hauff, Prof. Arno S. Schmid und Lutz Lienenkämper forderten Nachhaltigkeit, wenn der internationale Architektenkongress, den die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen Anfang Juni in Palma de Mallorca veranstaltet hat, sich dem Aufgabenfeld des umweltgerechten Bauens widmete. „Natur und gebaute Umwelt. Herausforderungen für Architekten und Stadtplaner“ lautete das Thema, das rund 200 Architekten zusammen mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik – darunter der neue Bauund Verkehrsminister aus Nordrhein-Westfalen Lutz Lienenkämper – auf die Baleareninsel geführt hat. Diskussion über Ziele und Werte Seit etwa 20 Jahren lädt die Architektenkammer NRW im zweijährigen Turnus zu ihrer als „Inselkongress“ bekannt gewordenen Tagung ein, bei der Grundsatzfragen der Zunft gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wissenschaft auf breiter Basis und vertiefend im Einzelnen diskutiert werden. So setzte man sich im Kongresszentrum von Palma nicht nur mit Fragen auseinander, welche Herausforderungen der Klimawandel für die Politik bedeutet oder welchen Beitrag Architekten und Stadtplaner beim Umsteuern leisten oder leisten könnten. Referiert und diskutiert wurde auch darüber, welche Werte und Zielsetzungen bei dieser Kehrtwende betroffen und zu überprüfen sind. Damit ist auch schon angedeutet, was dieser Kongress erreichen konnte und erreicht hat. Er vertiefte die Diskussion, er machte den Hauptakteuren erneut die eigene Verantwortung klar, und vor allem richtete er ein Signal an alle Verantwortlichen, an Architektenschaft, Bauherren, Politik und Gesellschaft. Dies ist nicht wenig. Denn man sollte sich nichts vormachen: Trotz aller politischen und unternehmerischen Bekundungen und Statements, es besteht die Gefahr, dass das Thema Nachhaltigkeit im Dschungel wirtschaftlicher Interessen und im Getöse der tagespolitischen Erfordernisse untergeht. Die Wissenschaft: Klimaanalysen Auf wenigen politischen Feldern sprechen die Zahlen und Befunde eine deutlichere Sprache: DABregional | 07/09 5 Nordrhein-Westfalen | Aktuell Vom Gletscherscherschwund (von heute 600 schneesicheren Gebieten in den Alpen werden in den nächsten Jahren voraussichtlich noch 27 bleiben) über die Erwärmung der Wasseroberfläche (seit 1993 ist die Oberflächentemperatur der Nordsee um 1,7° Celsius angestiegen), den Artenschwund bis zu den an Zahl und Intensität zunehmenden Umweltkatastrophen. In vielen der Referate auf Mallorca wurden die neuesten Ergebnisse der Forschung in unterschiedlichen Zusammenhängen eindrücklich hervorgehoben. Sie enthalten eigentlich per se schon die Aufforderung zum Handeln. Fakten zum Klimawandel So wird kaum mehr bestritten, dass der CO2Ausstoß die entscheidende Ursache der Klimaerwärmung ist. Zwar gab es schon früher Klimaerwärmungen, diese beanspruchten jedoch eine Zeitraum von 20 000 Jahre für einen Anstieg, für den wir heute gerade ein Jahr benötigen. In vielen Regionen Afrikas beträgt der Anstieg 0,3° Celsius pro Jahrzehnt. Die derzeitige weltweite Durchschnittstemperatur von 15,3° C bedeutet einen Anstieg um knapp 0,8° gegenüber vorindustriellen Zeiten. Und die Prognosen für die Zukunft sind weit dramatischer. Je nach dem Grad der Gegenmaßnahmen geht man heute von einem Temperaturanstieg in den nächsten Jahrzehnten von 2° bis zu 6° C aus. Nach Auffassung des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist die heute entscheidende Aufgabe, den Temperaturanstieg auf 2°C zu begrenzen. Selbst dieser, gemessen an der voraussichtlichen Entwicklung ehrgeizige Wert aber würde in manchen Regionen der Erde einen Ernteausfall von 50 Prozent bedeuten. Bedenklich muss auch stimmen, dass heute in Deutschland bereits 7 Prozent der bebauten Fläche von den Versicherungshäusern nicht mehr gegen Hochwasser versichert wird. Was die Reduzierung der Treibhausgasemission angeht, so wurde in Deutschland in den letzten Jahren zwar bereits eine Reduzierung von rund 20 Prozent erreicht, der Pro-Kopf-Verbrauch von CO2 liegt hierzulande dennoch bei aktuell 10 Tonnen. 6 DABregional |07/09 Vom erforderlichen Ziel, einem Pro-Kopf-Verbrauch von je nach wissenschaftlicher Position ca. 2 bis 4 Tonnen CO2 ist man mithin weit entfernt. Die Spitzenposition halten mit rund 20 Tonnen pro Kopf Katar und die USA; der Verbrauch in China liegt zwar nur bei 3,6 t, doch ist das Land insgesamt inzwischen der weltgröße Emittent von CO2. Gleichzeitig wird sich der weltweite Energieverbrauch bis 2020 verdoppeln. Und ob die EU-Ziele einer Reduzierung von 20 Prozent erreicht werden, ist ungewiss. Jedenfalls wird die Berechnung weithin anerkannt, die der ehemalige Weltbankökonom Nicholas Stern vor zwei Jahren vorgenommen hat. Nach ihm würde eine Reduzierung der Klimaerwärmung Weltenergiebedarfs geht in die Zementherstellung. 40 Prozent aller CO2-Emissionen in Deutschland kommen aus dem Gebäudebestand, und 75 Prozent aller Gebäude hierzulande bedürfen der energetischen Nachrüstung. Die Politik: Herausforderungen und Grenzen Obwohl die Fakten mithin mehr oder weniger alle auf dem Tisch liegen und die bedrohlichen Zeichen zunehmen - die Entschlossenheit zum politischen Handeln scheint bis dato zu fehlen, auch wenn vom Club of Rome in den 1960er Jahren über den World Summit of Environment in Stockholm 1972, über die Konferenz in Rio Referenten (v. l.): Prof. Dr. Konrad Ott, János Kárász, Almut Grüntuch-Ernst, Maria Auböck und Armand Grüntuch mit AKNW-Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann; rechts Prof. Dr. Claudia Kemfert auf 2° C zwischen 1 und 2 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts kosten - die Schäden im Falle des Nichthandelns aber sich auf 5 bis 20 Prozent summieren. Gegenmaßnahmen Auch über die Palette der wichtigsten Maßnahmen besteht an sich überwiegend Einigkeit: Sie lauten Energieeinsparung, Produktivitätssteigerung sowie eine Erhöhung der Anteile der erneuerbaren Energien. Die Rolle der Bauindustrie ist hierbei eindeutig: Weltweit wird rund ein Drittel der notwendigen Energie für das Heizen oder Kühlen von Wohnraum und Arbeitsstätten aufgewendet. Ein Drittel verursacht der Berufs- und Freizeitverkehr, ein Drittel die Industrieproduktion. 10 Prozent des 1992 bis zur Klimaschutzvereinbarung von Kyoto (1997) ein weiter Weg gegangen worden ist. Ob jedoch das sogenannte Kyoto-Nachfolgeabkommen für die Zeit nach 2012 zustande kommt, ist heute unsicherer denn je. Indien hat seine Bedenken schon angemeldet. Russland könnte sich, wie Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung betonte, aufgrund seiner Gasexportinteressen als der große Blockierer erweisen. Ob die Absichtserklärungen zur weltweiten Reduzierung der Treibhausgase mithin tatsächlich Realität werden, ist unsicher, trotz eines neuen amerikanischen Präsidenten, der sich dem Thema gegenüber zumindest verbal offener zeigt. Auch durch die Wirtschafts- und Finanzkrise sind die politischen Rahmenbedingungen nicht Aktuell | Nordrhein-Westfalen eben besser geworden. Diese Krise aber, so betonte der Präsident der Architektenkammer Hartmut Miksch zum Auftakt des Architektenkongresses, wird in einigen Jahren voraussichtlich überstanden sein, die Klimaerwärmung uns jedoch für lange Zeit erhalten bleiben. Nachhaltiges Planen alternativlos Blickt man auf die spezifische politische Situation in Deutschland, so lässt sich festhalten, dass für eine „nachhaltige“ Umkehr heute vielleicht der Boden bereitet, die entschiedene Umsetzung aber erst in Ansätzen vorhanden ist. Der frühere Bundesminister für Forschung und Technologie, spätere Verkehrsminister und heutige Vorsitzende des Rates für nach- schiedeten Gesetze daraufhin überprüft werden müssen, ob sie nachhaltig sind. „Trotzdem sind viele große Probleme noch gar nicht richtig angepackt worden, zum Beispiel die energetische Sanierung des Gebäudebestands in Deutschland oder auch die Frage der Energieproduktivität“, mahnte Volker Hauff. Lutz Lienenkämper, am ersten Kongresstag genau 100 Tage als Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen im Amt, betonte (neben einem im Mittelpunkt seiner Rede stehenden Plädoyer für einen baukulturellen Aufbruch in unseren Städten) die Notwendigkeit zusätzlicher Anreize für die energetische Gebäudesanierung. Er erinnerte daran, dass auch ökonomische Gründe für ei- tigkeit sich als allgemeines gesellschaftliches Handlungsmuster so weit etabliert, dass es schließlich auch ein entsprechendes politisches Handeln nach sich zieht. Dieser Prozess aber wird möglicherweise länger dauern, als wir Zeit haben. Michael Müller, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, jedenfalls beklagte die kurzfristigen, von Wahlterminen bestimmten Handlungshorizonte der Politik. Das politische Handeln benötige auch in diesem Fall ein entsprechendes gesellschaftliches Bewusstsein, das offenbar noch immer nicht ausreichend ist. „Wollen wir, wie es notwendig ist, wirklich in ein Jahrhundert der Ökologie eintreten, dann darf Nachhaltigkeit kein Plastikwort sein.“ Die Steigerung der Energie-, Material- und Ressourcenproduktivität, die Gebäudesanierung, die Einführung neuer Verkehrssysteme, der Schutz der Wälder, der Moore, Meeressysteme oder das 3-Liter-Auto: Für Müller sind die politischen Änderungen (wolle man nicht eine Öko-Diktatur) eine Zäsur auch im Denken der Menschen. Ohne eine „kulturelle Durchdringung“, so Müller, werde es keine Lösung des Klimaproblems geben. Gesellschaft: Werte und Umwelt Impulse von (v. l.): Prof. apl. Dr. Ferdinand Rohrhirsch, Prof. Dr. Manfred Hegger, Prof. Hans-Jörg Bullinger haltige Entwicklung Volker Hauff wies in einem politischen Rückblick darauf hin, dass man durch das Energieeinspargesetz mit seinen Weiterentwicklungen ebenso wie durch das Prinzip des Emissionshandels ganz wesentliche Schritte in die richtige Richtung vollzogen hätte. Richtig ist sicher auch, dass durch das Stilllegen der alten Kraftwerke der DDR eine Verringerung der Emissionen erreicht wurde. Ebenso liegen wir mit einem Primärenergieanteil der erneuerbaren Energien von 6,7 Prozent vor den eigenen Zielsetzungen. Und es ist, so Hauff, auch ein Zeichen der Bedeutung, den der Begriff der Nachhaltigkeit heute besitzt, wenn das Kabinett in Berlin vor kurzem beschlossen habe, dass alle verab- ne energetische Umrüstung sprechen: Wohnungen mit schlechten Werten seien langfristig kaum vermietbar. Allein der Blick auf Nordrhein-Westfalen zeige auch den finanziellen Umfang der Aufgabenstellung: Für die energetische Sanierung des Gebäudebestands sei nach Schätzungen des NRW-Wirtschaftsministeriums ein Investitionsbedarf von 95 Milliarden erforderlich. Es gibt als Antwort auf diesen Befunde nur zwei grundsätzliche Alternativen: Die eine setzt auf Zwang, zumindest auf Kontrolle, und ein Stück weit konnte man Volker Hauff so verstehen, dass er als wichtigste Forderung für die Zukunft ein größeres Maß an Verbindlichkeiten und Controlling aufstellte. Oder aber man setzt darauf, dass das Prinzip Nachhal- Eine einzige Professur für Umweltethik gibt es heute an deutschen Universitäten. Das Fach könnte dennoch eine Zukunft haben. Denn, so der Umweltethiker Konrad Ott von der Universität Greifswald, die Bereitschaft bzw. Nichtbereitschaft zu einem umweltgerechten und nachhaltigen Handeln in Politik wie Gesellschaft sind äußerst eng mit moralischen Überzeugungen und Werten verknüpft. Die Ethik aber war nach allgemeinem Verständnis doch eher auf Regeln und Normen beschränkt, die das Verhalten von heute lebenden Menschen betraf. Sie wirklich über Generationsgrenzen hinweg zu begreifen, fällt offenbar schwer trotz alter Slogans wie dem, dass wir die Erde von unseren Kindern geliehen hätten. „Solange aber Nachhaltigkeit nicht wirklich umfassend verstanden wird, also auch die Natur einbezogen wird, wird ein anderes Verhalten der DABregional | 07/09 7 Nordrhein-Westfalen | Aktuell Umwelt gegenüber nicht Platz greifen“, erklärte Ott. Dass die Umweltethik im übrigen kein Glasperlenspiel im Elfenbeinturm ist, sondern zum Beispiel auch solche konkreten Fragen zu entscheiden hilft wie die Frage, wie sich der Handel mit Emissionsrechten gerecht organisieren lässt, dürfte kaum bekannt sein. Umweltethik fordert globales Handeln Zu einer Umweltethik gehört nach Ott schließlich auch, deutlich zu machen, dass wir denjenigen Ländern der Erde helfen müssen, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sein werden. Ohne diese Bereitschaft zur Hilfe nämlich wird man die Entwicklungs- und Schwellenländer kaum von einer weiteren ungehemmten CO2-Verbrauchsentwicklung abhalten können. „Diese Länder argumentieren ja mit einem gewissen Recht, sie holten nur nach, was die Industrieländer in den vergangenen 200 Jahren ihrerseits vorgemacht hätten“, erläuterte der Umweltethiker. Solche Fragen der Ethik könnten durchaus praktische Konsequenzen haben. Man kann zum Beispiel der Auffassung sein, Verzicht und eine Verringerung der Emissionen seien nicht unbedingt notwendig, da es heute die Möglichkeiten des Geo-Engineering gäbe. Hierunter fallen vor allem in den USA diskutierte Maßnahmen wie das Düngen der Ozeane mit Eisen oder die Bildung von Wolken durch „Sulphate Aerosol Injections“ der Stratosphäre, sprich das Pusten von Meerwasser in den Himmel. In gewissem Sinn erinnert dieses Vertrauen auf weitreichende technologische Lösungen an die Wissenschaftsgläubigkeit der frühen 1960er Jahre. Es würde dem entgegenstehen, was auf der Tagung Ferdinand Rohrhirsch von der Universität Eichstätt-Ingolstadt forderte. Rohhirsch, der Führungskräfte coacht, forderte die Architekten dazu auf, innezuhalten und ein intensiveres persönliches Reflektieren über das eigene Tun zu beginnen. Und er plädierte für den Abschied von einer ausschließlich renditeorientierten Sicht, die vielfach zu einem standardisierten, unmenschlichen Bauen geführt habe. Gleichwohl seien neue Technologien natürlich notwendig. Forschung intensivieren Der Präsident der Fraunhofer-Stiftung HansJörg Bullinger betonte, dass in Deutschland gerade die technische Innovationsbereitschaft in Ausbildung und Management zu fördern wäre. Bullinger erläuterte die Förderbereiche seines Instituts auch im Baubereich, die hierzu im „inHaus“-Zentrum in Duisburg als einer führenden Innovationswerkstatt für intelligente Raum- und Gebäudesysteme unternommen werden. Beispiele wie die Forschungen auf dem Feld intelligenter Fassadenentwicklungen, textiler Wärmedämmverbundsysteme oder auch innovative Softwarelösungen zur Optimierung des Gebäudebetriebs haben, so Bullinger, kürzlich auch Bill Gates zu einem Besuch nach Duisburg geführt. Abschlussdiskussion mit (v. l.) Michael Müller, Hartmut Miksch, Gerhard Matzig und Moderatorin Gisela Steinhauer. 8 DABregional |07/09 Architekturdebatten: Ökologisches oder ästhetisches Bauen? Für Architekten und Planer ist das Thema nachhaltigen Bauens keineswegs nur auf die Gebäudesanierung beschränkt. Es ist hochkomplex und bezieht Aspekte der Freiraumplanung, der Infrastruktur, der Planungsprozesse und nicht zuletzt der Material- und Ressourcenverwendung ein - allesamt Kernaufgaben der Architektenschaft. Ob die Architekten der Situation und Aufgabenstellung heute ausreichend gerecht werden, dürfte insgesamt schwer zu entscheiden sein. Die technischen Möglichkeiten, das zeigen viele Beispiele, sind vorhanden, auch wenn man es bedauern muss, dass die Architektur kein eigenes Forschungsfeld darstellt. Seit 1995 gibt es in Nordrhein-Westfalen zum Beispiel das Ökozentrum Hamm mit seinen umfassenden Beratungsleistungen; 1999 wurde, ein weiteres Beispiel, auf einer ehemaligen Zechenbrache in Herne die Fortbildungsakademie Mont Cenis eröffnet, ein Musterbau, der nicht nur mehr Energie erzeugt als er verbraucht und damit Standards erfüllt, die auch heute maßgeblich sind, sondern auch ästhetisch noch heute weitgehend überzeugt. Verbesserte Materialien Manfred Hegger, an der TU Darmstadt für Entwerfen und energieeffizientes Bauen zuständig, sieht neben der Verbesserung der gängigen Zertifizierungspraxis (das international erfolgreiche LEED-System weise zu viele Mängel auf) eines der wichtigsten zukünftigen Aufgabenfelder in der Verwendung neuer, vor allem leichterer Materialien. (1 m2 umbauter Raum verbraucht im Durchschnitt 800 kg Material). Der Architekt Patxi Mangado aus Navarra erläuterte in Palma seinen aufsehenerregenden, mit Regenwasser klimatisierten Pavillon für die letztjährige Expo Weltausstellung in Sevilla. Vielleicht sind heute auch Landschaftsarchitekten am weitesten, wenn es um die Überlegungen geht, welche ästhetischen und auch praktischen Möglichkeiten sich aus einer „grünen Architektur“ ergeben können. Maria Auböck und János Kárász, Landschaftsarchitekten aus Aktuell | Nordrhein-Westfalen Architektenkongress zum Nachlesen... ...bietet die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen auf ihrer Internetpräsenz. Unter www.aknw.de können Sie die Manuskripte der Vorträge als pdf-Dateien abrufen. Einige Referenten haben auch ihre Powerpointpräsentationen zur Veröffentlichung freigegeben, auf denen Sie interessante Zahlen und Fakten zum Klimawandel nachvollziehen können. Der Kongress umfasste auch Fachexkursionen, u. a. zum Thema „Architektur und Kunst“. Das Foto zeigt die Galerie Weil von Daniel Libeskind in Port d‘Andratx. Wien, stellten in Palma unter anderem ein Projekt eines begrünten Daches vor, auf dem separate Gartenhäuschen und -lauben den Bewohnern den persönlichen Anbau von Nutzpflanzen erlauben. Schließlich sind energetische Aufgaben in ihrem Zusammenspiel mit ästhetischen Fragen auch ein bevorzugtes Thema der Berliner Architekten Armand Grüntuch und Almut Grüntuch-Ernst. Sie experimentieren unter anderem mit neuen, flexiblen und sogenannten adaptiven Fassaden, die auf unterschiedliche klimatische Bedingungen reagieren. Grüntuch-Ernst nehmen zum Teil auch Vorgänge in der Natur wie unterirdische Thermolabyrinthe oder die Schwarmentwicklung von Vögeln als Vorbildmodelle für architektonische Entwürfe. Wiederum ganz anders versteht Enrique Sobejano aus Madrid, der für seinen Museumsbau in Halle/Saale im vergangenen Jahr großes Lob erfuhr, das Thema „Nachhaltigkeit“. Für ihn liegt Nachhaltigkeit eher im sensiblen Umgang mit der Topografie und der historischen Bausubstanz. Wenn aber das Wissen ebenso wie das technische Know-how und die Bereitschaft für eine architektonische Kehrtwende vorhanden sind, so liegen die Hürden vielleicht eher bei den Bauherren. Die Architekten werden als weitere Kompetenz vor allem Überzeugungskraft benötigen, um von der Notwendigkeit, den technischen Möglichkeiten und den langfristig positiven ökonomischen Wirkungen eines nachhaltigen Bauens zu überzeugen. „Stadt-Aus-Sicht“ von Kindern und Jugendlichen Rolle der Medien Helfen könnten dabei möglicherweise die Medien. Diese allerdings sind überwiegend mehr an ästhetischen Fragen interessiert. Sofern sie tatsächlich ein breiteres Publikum erreichen, betreffen aktuelle Architekturdiskussionen vordringlich die Rolle von Stararchitekten und deren neueste stilistischen Raffinessen und die – je nach Standpunkt - Schrecken oder Perspektiven eines architektonischen Stadtmarketing. Es scheint, dass angesichts der derzeitigen ökologischen Aufgabenstellungen einerseits, der Vielfalt der unterschiedlichen architektonischen Ansätze andererseits, eine Diskussion darüber Not täte, wie sich Ästhetik und energetisches Bauen zukünftig zueinander verhalten könnten. Dass die Architektur sich auch in Zukunft nicht vollständig „von einer Energieeffizienzmaschinerie abhängig machen“, sondern als Orientierungspunkte neben der Technik immer auch die Gesellschaft und die Ästhetik im Blick haben sollte (Gerhard Matzig, Süddeutsche Zeitung) erschien als Erinnerung auf dem Kongress konsequent. Wie genau sich dieses Ziel zu der von Hartmut Miksch geforderten Maxime verhalten wird, „dass gute Architektur nur die sein kann, die keine Energie verbraucht“, wird eine der zukünftigen Schwerpunkte der Architekturdebatten sein. Vielleicht liegen in einer nachhaltigen Architektur auch größere ästhetische Chancen, als wir heute glauben. u Im Rahmen des „Tags der Architektur“ bietet der Verein Jugend Architektur Stadt e. V. (JAS) einen Workshop für Kinder und Jugendliche an. JAS will Kinder und Jugendliche anregen, einen Ausschnitt aus ihrer Heimatstadt entsprechend ihrer eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu verändern und weiter zu entwickeln. So können die jungen Stadtbewohner ihre Wahrnehmung der gebauten Umgebung schulen und ihre Sinne für die Stadt sensibilisieren. Auf der Grundlage einer Fototapete des Stadtpanoramas sollen die Workshopteilnehmer aus Duisburg, Dortmund, Köln und Düsseldorf in das Stadtbild eingreifen, Baulücken schließen, Erdgeschossnutzungen variieren oder die zweidimensionale Tapete als dreidimensionale, räumlich erfahrbare Stadt weiterbauen. t ros www.jugend-architektur-stadt.de Sehstationen in Siegen und Düsseldorf u Die „Sehstationen“ des Europäischen Hauses der Stadtkultur sind weiter im Lande unterwegs. Bis zum 13. Juli stehen die Sichtfenster und die Sehstation noch an städtebaulich spannenden und zum Teil kontrovers diskutierten Orten in Siegen, bevor es im Juli weiter geht nach Lemgo (ab 18.07.) und anschließend nach Bonn (ab 13.08.) Die Architektenkammer NRW wird das Begleitprogramm für die Sehstation in der Landeshauptstadt Düsseldorf mitgestalten, wo die Sehstation ab dem 12. September für Aufmerksamkeit sorgen wird. www. sehenlernen.nrw.de t Dr. Frank Maier-Solgk DABregional | 07/09 9 Nordrhein-Westfalen | Aktuell baukunst-nrw beim „1. Rheinischen Tag für Denkmalpflege“ Fotos: LVR u Unter dem Motto „Das Rheinland – ein Gartenparadies“ veranstaltete das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland am 24. und 25. Mai im Düsseldorfer NRW-Forum den ersten „Rheinischen Tag für Denkmalpflege.“ Die Architektenkammer NRW nutzte den Anlass, um im Rahmen des Publikumstages den Internetführer zu Architektur und Ingenieurbaukunst „baukunstnrw“ zu präsentieren. Der Rheinische Denkmaltag wurde vom Landschaftsverband Rheinland ins Leben gerufen. Er soll künftig regelmäßig eine Plattform für Akteure und Interessierte bieten, die sich mit Fragen des Denkmalschutzes befassen. Der Landeskurator für das Rheinland, Prof. Dr. Udo Mainzer, betonte in seiner Begrüßung, Ziel sei es auch, Bürgerinnen und Bürger „für das wichtige Thema der Denkmalpflege zu sensibilisieren und die Begeisterung für das kulturelle Erbe weiterzugeben“. Eine Ausstellung informierte über die Aufgaben, Ziele, Methoden und Positionen des Amts für Denkmalpflege im Rheinland. Begleitend dazu wurden traditionelle, denkmalgerechte Handwerkstechniken präsentiert und verschiedene Exkursionen zu denkmalgeschützten Parks und Gärten in Düsseldorf angeboten. Darüber hinaus stellten sich Kinder- und Jugendbildungseinrichtungen sowie andere Organisationen und Institutionen der Denkmalpflege vor. Die Architektenkammer NRW war mit einem Infostand vertreten und präsentierte die gemeinsam mit der Ingenieurkammer-Bau NRW betriebene Internetplattform für Architektur- und Ingenieurbaukunst in Nordrhein-Westfalen, „baukunst-nrw“. Interessierte Besucher konnten im Internet auf den Seiten von baukunst-nrw.de navigieren und sich umfassend über das Projekt informieren. Am zweiten Tag standen Fachvorträge über den Umgang mit Gartendenkmälern im Mittelpunkt. Eine Besichtigung herausragender Baudenkmäler gemeinsam mit den Beteiligten der Denkmalbehörde Düsseldorf rundete das Programm ab. Der „Rheinische Tag für Denkmalpflege“ soll künftig im jährlichen Wechsel mit dem „Westfälischen Tag für Denkmalpflege“, den der t Ralf Roeder Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ausrichtet, stattfinden. 10 Neues Forum für Denkmalpflege im Rheinland: Der „Tag der Denkmalpflege“ des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Ralf Roeder stellte für die Architektenkammer NRW und die Ingenieurkammer-Bau NRW den Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in Nordrhein-Westfalen, baukunstnrw, vor. NRW wohnt: Fotowettbewerb läuft u In sommerlicher Tradition lädt die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen auch in diesem Jahr ihre Mitglieder und Gäste aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Kultur, Medien und Verbänden zu einem großen Sommerfest nach Düsseldorf. Bitte merken Sie sich den Termin schon einmal vor: 27. August 2009, 18.00 Uhr. Gemeinsam feiern und klönen - und dabei alte Kontakte pflegen und neue Netzwerke knüpfen: Dazu bietet das Sommerfest den idealen Rahmen in lockerer Atmosphäre. Die Architektenkammer rechnet auch in diesem Jahr wieder mit weit über 1000 Teilnehmern und Gästen. t ros u Seit der Auslobung des Fotowettbewerbs zum Thema „Wohn(t)räume - Lebensräume“ Anfang Mai sind schon mehrere hundert Fotoarbeiten auf der Internetplattform www.fotocommunity.de hochgeladen worden. Alle Interessierten sind weiterhin bis zum 7. September 2009 aufgefordert, Beiträge dort einzustellen. Die Anmeldung ist kostenlos. Alle Fotos können jederzeit unter der genannten Adresse in der Rubrik „contest“ aufgerufen werden. Aus der großen Zahl der Bilder wählen die User der fotocommunity eine Vorauswahl aus, die Grundlage der Entscheidung der Jury sein wird. Der erste Preis ist mit 2500 € dotiert. t ros DABregional |07/09 Foto: fotocommunity.de Sommerfest der AKNW: 27. August 2009 Beiträge zum „NRW wohnt“-Fotowettbewerb sind weiterhin willkommen! Aktuell | Nordrhein-Westfalen Kulissen! Innenarchitektentag 2009 der Architektenkammer NRW im Rahmen der INTERZUM in Köln Gestalteten den Innenarchitektentag vielfältig und informativ: (v. l., stehend) Martin Müller, Hella Sinnhuber, Friedrich Foerster; (sitzend) Hartmut Miksch, Sabine Weissinger, Prof. Stefan Hradil und Vera de Byl. Fotos: KölnMesse Mit rund 300 Teilnehmern war das „innovation of interior“-Forum der INTERZUM sehr gut gefüllt. u „Fast 15 Prozent unserer Kolleginnen und Kollegen sind heute hier versammelt - das ist eine überwältigende Resonanz!“ Martin Müller, Vorstandsmitglied der AKNW und Vorsitzender des Kammerausschusses Innenarchitekten, konnte den Innenarchitektentag 2009 der Architektenkammer NRW vor großem Publikum eröffnen. Die Kammer hatte in Kooperation mit der KölnMesse auf die Fachmesse „Interzum“ eingeladen. Thematisch befasste sich der Innenarchitektentag mit „Kulissen“. Mit den „Wohn- und Lebenswelten in Film und Fernsehen“ befasste sich dann auch der zentrale Vortrag, den die Szenenbildnerin Vera de Byl und der Soziologe Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Hradil von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz gemeinsam hielten. Auf ebenso interessante wie kurzweilige Art analysierte Vera de Byl die älteste deutsche Fernseh-Soap „Lindenstraße“ unter der Fragestellung, welche Wohnungstypen in der WDR-Produktion präsentiert werden und was die Fernseh-Wohnungen über ihre Bewohner aussagen sollen. „Die ‚Lindenstraße‘ versammelt viele Typen sozusagen in Reinform“, meinte die Szenenbildnerin. „Vom spießigen Kleinbürgertum der Familie Beimer über die jung-flippige WG bis zum gehobenen Stilbewusstsein der Wohnung Dr. Dressler sind viele Milieus klassisch dargestellt.“ Stefan Hradil ergänzte die Bemerkungen von Vera de Byl um einige grundlegende aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Lebensformen/Lebenswelten. „Die Standardfamilie ist zwar auf dem Rückzug - man darf das aber nicht überinterpretieren. Die Familie bleibt auf absehbare Zeit die weitaus am häufigsten praktizierte Lebensform im mittleren Alterssegment“, betonte der Soziologe. Für Architekten und Innenarchitekten sei es aber auch wichtig zu wissen, dass in Großstädten mittlerweile mehr als die Hälfte der Haushalte aus nur einer Person besteht. Zudem konstatiere die Sozialforschung eine stärkere Schichtung der Gesellschaft: Die Mittelschicht schrumpft, an den Rändern nehmen aber sowohl die ärmeren als auch die reicheren Bevölkerungsschichten zu. Insgesamt seien Lebensläufe heute in verschiedene Lebensabschnitte unterteilt. „Das war noch vor einer Generation anders“, hob Stefan Hradil hervor. Neben den klassischen Phasen Kindheit, Ausbildung, Arbeit, Alter seien die Postadoleszenz und die jungen Alten als Lebensform neu entstanden, für die der Wohnungsmarkt oftmals noch keine zufriedenstellenden Angebote bereit halte. Ein weiteres Thema des Innenarchitektentages 2009 war die Inszenierung von Raum mittels Licht. Die Lichtkünstlerin Sabine Weissinger aus Tübingen und ihr Partner Friedrich Foerster stellten aktuelle Arbeiten vor, in denen sie Großbauwerke von den Pyramiden von Gizeh über die National Gallery in London bis zum Kölner Dom durch Lichtprojektionen auf Innen- und Außenräume verfremdet haben. „Wir wollen Architektur inszenieren, neu erlebbar machen, auch künstlerisch überformen“, erläuterte Sabine Weissinger (www.casamagica.de). Der Präsident der Architektenkammer NRW, Hartmut Miksch, nutzte die Veranstaltung auch, um der KölnMesse für die gute Kooperation zu danken. Die „Interzum“ hatte in diesem Jahr erstmals eine Sonderschau „innovation of interior“ eingerichtet, auf welcher der Innenarchitektentag stattfinden konnte. Eine Führung über die Messe rundete das vielfältige Programm des Innenarchitektentags ab. t Christof Rose DABregional | 07/09 11 Nordrhein-Westfalen | Aktuell Fotos: Ulla Emig AKNW-Präsident Hartmut Miksch (l.) und Bauminister Lutz Lienenkämper (m.) freuten sich mit dem Münsteraner Stadtdirektor Hartwig Schultheiß über das große Interesse der rund 300 Teilnehmer an der Fachtagung, die im Rheinische Industriemuseum in Oberhausen stattfand. Neue Chancen - neue Wege Tagung der AKNW und des Bauministeriums zum gemeinschaftsorientierten Planen und Wohnen u Immer mehr Bürger möchten beim Bauen und Wohnen neue Wege gehen. Junge Familien wollen Beruf, Kindererziehung und Haushalt mit nachbarschaftlicher Hilfe besser vereinbaren; Alleinstehende suchen nach gemeinsamen Wohnformen im Alter, und aktive Bauherren wollen ihre Wohnideen möglichst kostengünstig unter Eigenbeteiligung realisieren. Das Ministerium für Bauen und Verkehr hatte Mitte Mai gemeinsam mit der Architektenkammer NRW Architekten und Stadtplaner, Kommunalvertreter und die Wohnungswirtschaft zu einer Fachtagung ins Rheinische Industriemuseum Oberhausen eingeladen, um anhand von praktischen Beispielen die aktuellen Entwicklungen in gemeinschaftsorientierten und generationsübergreifenden Projekten zu analysieren und zu diskutieren. „Gemeinschaftsorientierte Wohnprojekte bieten große Chancen für Architekten, Wohnungswirtschaft und Kommunen. Sie schaffen Mehrwert in Form von sozialem Zusammenhalt sowie Identifikation mit dem Quartier, und sie können sogar zur Stabilisierung schwieriger Stadtteile beitragen“, erklärte Bauminister Lutz Lienenkämper vor mehr als 300 Zuhörern. Neue Wohnformen seien kein Nischenthema, sondern stießen auf ein breites Interesse bei Wohnungsunternehmen und Kommunen. Lie- 12 DABregional |07/09 nenkämper bezeichnete die Projekte als „wirtschaftliches und soziales Erfolgsmodell“ und rief dazu auf, von Anfang an dabei zu sein. Projekte erreichen hohes Niveau „Gemeinschaftsorientierte Wohnprojekte erreichen in der Regel ein hohes Niveau, was ihre Funktionalität und die Architekturqualität angeht“, hob der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, in seinem Beitrag hervor. Bis ein solches Vorhaben realisiert werden könne, seien intensive Abstimmungen über das notwendige Raumprogramm, die städtebauliche Einbindung und die Klärung vieler Detailfragen notwendig. „Aus Bauherrengemeinschaften entwickelte Projekte besitzen deshalb regelmäßig eine besondere architektonische Qualität und bieten eine besonders nachhaltige Form der Stadtentwicklung.“ Das bestätigte auch der Münsteraner Stadtdirektor Hartwig Schultheiß, der in Projekten des gemeinschaftsorientierten Wohnens Impulse für die kommunale Stadtentwicklungspolitik sah. Er verwies auf die verschiedenen Angebote, mit denen bereits jetzt einzelne Kommunen in NRW Interessenten unterstützen. Aus seiner Sicht können solche Projekte ein ergänzender Baustein innerhalb der kommunalen Wohnungspolitik sein. Baubürgermeisterin Ulla Schreiber beeindruckte die Zuhörer mit der Strategie der Universitätsstadt Tübingen, gemeinschaftliche und selbstorganisierte Wohnformen zu unterstützen. Dort besteht ein breit aufgestelltes kommunales Beratungsangebot für das Zusammenspiel zwischen der Stadt und den lokalen Akteuren. Im Französischen Viertel, dem Loretto und neuerdings im Mühlenviertel zeigt die Stadt Vielfalt und soziale Mischung in städtischen Strukturen. Dabei sind Bauherrengemeinschaften längst zum Regelfall geworden. Aber auch große Wohnungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen, wie die GAG Immobilien AG in Köln, nehmen die neuen Wohnformen in ihr Portfolio auf, wie Klaus Möhren, für das Bauen zuständiger Abteilungsleiter der Gesellschaft, berichtete. Beispiele aus Köln, Tübingen und Berlin Auf eine lange Erfahrung mit Baugruppen nicht nur als Architekt, sondern auch als Projektentwickler und Bewohner kann Christian Schöningh zurückblicken. In Berlin hat er mehrere Baugruppenobjekte realisiert und ein Netzwerk mit weiteren Architekten initiiert. Das „Netzwerk Berliner Baugruppenarchitekten“ hat sich zum Ziel gesetzt, im Austausch mit Politik und Verwaltung die Grundlagen zur Entstehung von Baugemeinschaften zu ver- Aktuell | Nordrhein-Westfalen Großer Bedarf, geringes Angebot Deutlich wurde auch, dass es einen großen Bedarf für solche Wohnprojekte gibt, die der Wohnungsmarkt bislang nicht hinreichend bedienen kann. Nachfrager sind nicht nur gebildete und wohlhabende Bürger, wie vielfach behauptet, sondern breite Schichten der Bevölkerung. Wohngruppenprojekte sind damit Teil der sozialen Wohnraumversorgung. Kay Noell, zuständiger Referatsleiter im nordrheinwestfälischen Bauministerium, wies darauf hin, dass das Land die Förderung im sozialen Wohnungsbau deutlich ausgeweitet hat. Im experimentellen Wohnungsbau erfolge eine Zuschussförderung für die Moderation und Entwicklung von Wohnprojekten. Insgesamt werteten die Teilnehmer der Foren die gemeinschaftsorientierten Wohnformen als Wiederentdeckung der Prinzipien der Großfamilie und dörflicher Nachbarschaften. Wegen der vielen Interessenten ist das Bauen für Baugemeinschaften keine Nische mehr, sondern eine Chance für Architekten und innovationsfreudige Wohnungsgesellschaften. t Herbert Lintz Die Redebeiträge sind unter www.aknw.de eingestellt. Die MBV-Broschüre „Neues Wohnen mit Nachbarschaft“ mit vielen Beispielen ist als Download verfügbar unter www.mbv.nrw.de. Die Akademie der AKNW bietet zu dem Thema ein Seminar an. Der ehemalige Sitz des Deutschen Ordens bei Warstein ist Schauplatz des Sommerseminars 2009. Sommerseminar der Stiftung Deutscher Architekten u Unter dem Motto „Im Zeichen der Ordensritter“ veranstaltet die Stiftung Deutscher Architekten vom 21. bis 23. August wieder ein Sommerseminar für Nachwuchsplaner. Damit setzt sie die Förderung des Berufs-Nachwuchses in Form eines interdisziplinären Seminarangebotes fort. Im Rahmen des Sommerseminars sollen an einem realen Beispiel und in gemeinsamer Arbeit architektonische Ideen und Visionen entwickelt werden. Schauplatz des Seminars 2009 ist der Ort Mülheim STIFTUNG bei Warstein. Am Beispiel des ehemaligen Sitzes des Deutschen OrDEUTSCHER dens sowie des Kirchspiels Mülheim werden EntwicklungsperspektiARCHITEKTEN ven und Strategien für die Region erarbeitet. Zentrale Herausforderungen sind dabei der demografische Wandel sowie eine zunehmende Landflucht. Teilnehmen können Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung. Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmert bra zahl auf 30 Personen begrenzt. Teilnahme kostenlos; es sind noch einige Plätze frei. Schriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf an: Stiftung Deutscher Architekten, Zollhof 1, 40221 Düsseldorf, oder per E-Mail an lappeneit@aknw.de. Info unter Tel. (0211) 496742. „Lebendige Nachbarschaften“ in Bielefeld u „Lebendige Nachbarschaften - Das gute Quartier“ - so lautete der Titel eines Auszeichnungsverfahrens, mit dem die Architektenkammer NRW und die nordrhein-westfälischen Ministerien für Bauen und Verkehr sowie Generationen, Familie, Frauen und Integration vorbildliche Nachbarschaftsinitiativen aus ganz NRW ausgezeichnet haben. „Lebendige Nachbarschaften - Das gute Quartier“ ist auch der Titel einer Ausstellung, die das Verfahren dokumentiert und aktuell durch NRW „tourt“. Im Mai und Juni war sie im Bielefelder Rathaus zu sehen, wo sie viel Aufmerksamkeit erregte, weil eines der Siegerprojekte in der Region angesiedelt ist. Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David, AKNW-Vizepräsident Michael Arns und Staatssekretär im NRW-Bauministerium Günter Kozlowski ( Foto v. l.) eröffneten die Ausstellung vor zahlreichen Interessierten. t bra Ab dem 2. Juli ist die Ausstellung im Düsseldorfer Haus der Architekten zu sehen. DABregional | 07/09 13 Foto: Westfalen-Blatt / Bernhard Pierel bessern und als Baugruppenbetreuer solche Gemeinschaften von den ersten Schritten bis zur Realisierung zu begleiten. In den Nachmittagsforen wurden Erfahrungen der Teilnehmer ausgetauscht und diskutiert. Eine der Feststellungen lautete, dass durch die Partizipation der Beteiligten ein hoher architektonischer Innovationsfaktor entsteht - und das in der Regel zu günstigen Kosten. Je nach Projektgröße lohnt sich ein hohes Maß an Arbeitsteilung, um die Baugruppe professionell zu betreuen. Baugruppen tragen zu einer qualitätvollen Entwicklung der Wohngebiete bei, wovon auch eine Kommune profitiert. Diesen Beitrag müssen die Kommunen aufgreifen und Beratungsangebote entwickeln, ausbauen und verstetigen. Nordrhein-Westfalen | Aktuell Finale mit Frische, Farbe und Fun KidS-Projekt der AKNW: Schüler der Realschule Süd in Duisburg gestalteten Schule in Eigenregie um Foto: T. Saltmann Vor Foyer-Graffito: Günter Winands (Staatssekretär im NRW-Schulministerium, l.), Hartmut Miksch (Präsident AKNW, 2. v. l.) und Holger Donat (stellv. Schulleiter, r.) mit Schülerinnen und Schülern der KidS-Planungs-AG u Mehr Farbe für die Flure, ein Leitsystem in den Treppenhäusern, Bänke für das Foyer, überall Blumen im Gebäude und insgesamt mehr Frische. Für diese Wünsche entwickelten die Schülerinnen und Schüler der Realschule Süd in Duisburg-Huckingen im Rahmen eines „Kammer in der Schule“-Projektes (KidS) der Architektenkammer NordrheinWestfalen unter fachlicher Anleitung eigene Ideen und Planungskonzepte. Und sie setzten diese Konzepte auch mit großem Engagement in die Realität um. „Es ist beeindruckend, wie intensiv sich die Jugendlichen mit ihrer gebauten Umwelt auseinander gesetzt haben, und was sie mit Unterstützung der Eltern, der Schule und der Stadt alles erreichen konnten“, betonte Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer NRW, am 29. Mai bei der Abschlusspräsentation des KidSProjektes an der Realschule Süd. Seit Anfang 2008 hatte eine altersübergreifende „Planungs-AG“ mit Kindern und Jugendlichen der Klassen 7 bis 10 unter Anleitung der Architektin Annett Wunderlich an Vorschlägen gearbeitet, wie die Realschule Süd baulich aufgewertet werden könnte. „Die Schüler wünschten sich vor allem mehr Aufenthaltsqualität für die Flure sowie saubere Toilettenanlagen“, erinnert sich die Duisburger Architektin. Die Jugendlichen hätten bei der Erarbeitung von Lösungskonzepten und bei der späteren praktischen Umsetzung nicht nur Kreativität, sondern auch Konsequenz und Ausdauer bewiesen. „Das Erlebnis, etwas Erdachtes später Wirklichkeit werden zu sehen, ist für die jungen Leute sehr motivierend und auch prägend“, meint Annett Wunderlich. Einzelne Projektabschnitte, u. a. Malerarbeiten im Foyer, das Anstreichen von Säulen und Fluren sowie der Einbau von Sitzgelegen- 14 DABregional |07/09 heiten im Foyer, wurden mit Unterstützung von Fachkräften der ARGE Duisburg umgesetzt. Viele andere Aufgaben übernahmen die Schüler selbst, etwa die Ausgestaltung des Foyers mit großen Graffiti, das Gießen und Bepflanzen der neuen Blumenkübel aus Beton, die Gestaltung der Demo-Toilette, das Setzen von Mosaiken und die Überarbeitung des Schulgartens. „Das KidS-Projekt der Architektenkammer bietet Ansatzpunkte für viele fächerübergreifende Lehrinhalte“, betont der stellvertretende Schulleiter Holger Donat. Die große Identifikation der Kinder und Jugendlichen mit dem Projekt führe auch dazu, dass die Schüler nun mit großer Sorgfalt mit den Räumlichkeiten umgingen. Das Ziel der Architektenkammer ist es, mit den KidS-Projekten junge Leute für ihre gebaute Umwelt zu sensibilisieren und ihnen zu vermitteln, dass man diese aktiv verändern und verbessern kann. „Schule muss von einem Lernort zu einem Lebensort werden“, erklärt Kammerpräsident Hartmut Miksch. Es gehe nicht darum, dass Schülerinnen und Schüler Aufgaben übernehmen, die eigentlich der Schulträger erfüllen müsse. „Dieses gelungene Projekt an der Realschule Süd in Duisburg kann vielmehr als Appell an die Verantwortlichen in den Kommunen und im Land verstanden werden, die baulichen Missstände an vielen Schulgebäuden in unserem Land endlich konsequent und nachhaltig zu beseitigen.“ Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland zeigte sich anlässlich der Abschlusspräsentation erfreut über das Engagement der Schülerinnen und Schüler und über die erfolgreichen Projektarbeiten, die für die Realschule Süd eine deutliche qualitative Verbesserung darstellten. „Diese Schule ist ein Vorbild für viele andere im ganzen Land!“ Auch der Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Schulministerium, Günter Winands, zeigte sich begeistert von den Ergebnissen des KidS-Projektes in Duisburg. Er hob hervor, dass Schule heute mehr denn je ein wichtiger Lebensraum sei. Die Offene Ganztagsschule und der verdichtete Unterricht in den Gymnasien führten dazu, dass immer mehr Kinder und Jugendliche auch den Nachmittag an ihrer Schule verbringen. „Ich halte es deshalb für ratsam, die Schülerinnen und Schüler auch stärker in die Planung von Schulgebäuden einzubeziehen“, so Winands weiter. Die Architektenkammer leiste mit ihrem Aktionsprogramm „Architektur macht Schule!“ hier einen wichtigen Beit Christof Rose trag. Info: www.architektur-macht-schule.de Abbildungen: Architekten Aktuell | Nordrhein-Westfalen Zwei denkbare Einsatzformen des neuen AKNW-Messestandes, der bis Herbst 2009 nach den Entwürfen von Dominik Hof realisiert werden soll. Vielseitig einsetzbar Die Architektenkammer NRW erhält einen neuen Messestand. Der Entwurf wurde im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens ausgewählt. Die Jury vergab drei Preise und drei Anerkennungen. u Schon von weitem ist in vier Metern Höhe das Logo der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zu erkennen. Zwei Wandelemente fassen die Präsentationsfläche und gliedern sie - je nach Größe und Bedarf auch in mehrere Teile. Ein Großteil ist mit einem XXL-Motiv bedruckt und indirekt beleuchtet, so dass der auf dem Stand präsentierte Inhalt dramaturgisch in den Mittelpunkt rückt. Im hinteren Bereich lädt eine Lounge zum Aufenthalt ein. Fachgespräche sind an Stehtisch und Tresen im vorderen Bereich möglich. Dabei ist das ganze System flexibel und an viele Situationen anpassbar. Der Entwurf für den neuen Messestand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zeichnet sich durch eine qualitativ hochwertige und ansprechende Gestaltung sowie durch eine große Variabilität aus. Zwei Gründe, weshalb das Preisgericht im Wettbewerb für den neuen Messestand den Entwurf von Innenarchitekt Dominik Hof (D’ART DESIGN GRUPPE, Neuss) im Mai zum ersten Preisträger im Verfahren wählte. Im Herbst 2008 hatte die Architektenkammer NRW das Verfahren ausgeschrieben. 65 Arbeiten aus ganz Deutschland waren eingereicht worden. Der neue Messestand soll nun bis Herbst 2009 umgesetzt werden. Die Jury unter Vorsitz von Architekt und Stadtplaner Fritz Heinrich hatte im Auswahlverfahren keine leichte Aufgabe. Nach eingehender Beratung fiel die Wahl auf Hofs Entwurf, dem die Preisrichter die notwendige Flexibilität bei sehr guter, aber sich selbst zurücknehmender Gestaltung bescheinigten: „Der Messestand wirkt offen und lässt beim Besucher keine Schwellenängste entstehen.“ Zum Einsatz kommt ein Knoten-Stab-System als Rahmen für transluzente Acrylglas-Scheiben. Dieses und die weiteren Grundelemente des Messestandes lassen sich in unterschiedlichen Messesituationen so anordnen, dass dem Anspruch der AKNW an Zonierung und Aufteilung stets entsprochen werden kann. Dabei überzeugte auch, dass das System sich nicht nur auf Messen, sondern auch zu Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen der AKNW einsetzen lässt. Der bisher genutzte Messestand der Architektenkammer NRW ging ebenfalls auf einen Wettbewerb zurück. Er wurde im Jahr 1997 nach dem Entwurf des damaligen Preisträgers, Innenarchitekt Prof. Ulrich Nether, realisiert und hat sich langjährig bewährt. Die Neuplanung soll die Präsenz der Kammer an neue gestalterische und technische Herausforderungen anpassen. Die Jury im aktuellen Wettbewerbsverfahren vergab noch weitere Preise. So ging der zweite Preis an Mario Niessen aus dem Aachener Büro SMD und Partner (Foto oben). Den dritten Preis errang Architekt Hans-Peter Hackh aus Frankfurt (Foto unten). Anerkennungen gingen an Eva Baumgartner (Flörstadt), Frank Herrmann (Eichenau) und Prof. Stefan Schäfer (Stuttgart). t bra DABregional | 07/09 15 Nordrhein-Westfalen | Aktuell Auslobung: NRW-Bodenschutzpreis 2009 u Das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen lobt gemeinsam mit dem Altlastensanierungs- und Aufbereitungsverband Nordrhein-Westfalen (AAV) den „NRW-Bodenschutzpreis 2009“ aus. Die Architektenkammer NRW ist mit ihrem Vorstandsmitglied Landschaftsarchitekt Ernst Herbstreit in der Jury vertreten. In Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen 20 Jahren täglich im Durchschnitt etwa 15,5 ha (rund 20 Fußballfelder) Freiraum in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Damit gehen wertvolle und unvermehrbare Ressourcen verloren. Die Bundesregierung hat deshalb das umweltpolitische Ziel vorgegeben, den bundesweiten Flächenverbrauch von ca. 100 ha/Tag bis zum Jahr 2020 auf 30 ha/Tag zu reduzieren. Das Flächenrecycling zur Wiedernutzung von Altlasten-Brachflächen ist eine wichtige Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels. Mit dem in diesem Jahr erstmalig ausgelobten Bodenschutzpreis wollen das NRW-Umweltministerium und der Altlastenverband Impulse zur Standortverbesserung und Innenentwicklung setzen. Wesentliche Ziele des Wettbewerbs sind die Unterstützung der Wiedernutzung aufgelassener Industrie-, Gewerbe- und Militärstandorte sowie die Stärkung des öffentlichen Bewusstseins zur Reduzierung des Flächenverbrauchs. Mit diesem Preis werden in erster Linie „good practice“-Beispiele aufgezeigt, die als Anregung für Kommunen und Investoren wirken und im Rahmen einer „Altlasten-Image-Kampagne“ der Verbreitung modellhafter Strategien zur Entwicklung brach gefallener Areale beitragen. Der Landeswettbewerb richtet sich an alle Akteure aus dem öffentlichen oder privaten Sektor, an Kooperationen, Arbeitsgemeinschaften, Partnerschaften, wie z. B. Ingenieur- und Planungsbüros, Architekten, Landschaftsarchitekten, Projektentwickler und Stadtplaner. Eingereicht werden dürfen Projekte, die auf baulich vorgenutzten Flächen in Nordrhein-Westfalen im Zeitraum t ros von 2003 bis 2008 realisiert wurden und die eine Folgenutzung erkennen lassen. Die Teilnahme-Unterlagen sind bis spätesten zum 15.09.2009 (es gilt der Poststempel) einzureichen bei: Altlastensanierungs- und Altlastenaufbereitungsverband Nordrhein-Westfalen (AAV), Sabine Schidlowski-Boos, Werksstraße 15, 45527 Hattingen, Tel.: (0 23 24) 50 9430; E-Mail: s.boos@aav-nrw.de. Foto: Nicole Ehnes Besuch im Haus der Architekten in Düsseldorf: Die Organisation EHEN (European Health & Environment Network) hielt ihre diesjährige Tagung in Düsseldorf ab. AKNW-Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann (2. v. r.) sowie Jan Schüsseler (r.) und Herbert Lintz (l.) von der Geschäftsstelle informierten die internationalen Gäste über die Architektenkammer. 16 DABregional |07/09 Nachbarschaftsinitiativen und Architekturvisionen u Am 20. April zeichnete die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Aktionsplattform „NRW wohnt“ vorbildliche Initiativen aus, die sich für ein besseres nachbarschaftliches Miteinander stark machen und sich für eine Verbesserung der Lebensqualität in ihrem Wohnviertel oder ihrer Stadt einsetzen. Ausgezeichnet wurden herausragende Projekte in Bielefeld, Düsseldorf, Köln und Wuppertal. Die Ergebnisse des Wettbewerbs „Lebendige Nachbarschaften“ dokumentiert eine Ausstellung, die vom 2. Juli bis zum 13. August im Haus der Architekten zu sehen ist. Licht, Raum und Stadt – das sind die Themen einer Kunstausstellung, die die Architektenkammer NRW anlässlich des 25. Todestages des Architekturkritikers, Pädagogen und Philosophen Hugo Kükelhaus präsentiert. Zeitlebens stellte Hugo Kükelhaus in Publikationen und Vorträgen seine Vorstellungen von einer „menschengemäßen“ Lebensumwelt dar. Er kritisierte die lebensfeindlichen Tendenzen in der modernen Architektur der 1970er-Jahre und entwickelte Grundlinien eines „organlogischen“ Bauens. Unter dem Titel „Die Stadt der Zukunft“ zeigt die Ausstellung die bildnerische Auseinandersetzung einer Künstlergruppe mit Kükelhaus’ Vision einer menschenbezogenen Architektur. Die vom „Zirkel aktiver Künstler“ konzipierte Schau wird im Haus der Architekten erstmals gezeigt (21.08. bis 24.09.2009). Zur Vernissage am 20. August sind alle Interessierten herzlich eingeladen. t ehn Der Eintritt zu den Ausstellungen ist frei. Öffnungszeiten: Mo. - Do. von 8.00 17.00 Uhr und Fr. von 8.00 - 13.00 Uhr. Service| Nordrhein-Westfalen Praxishinweise Aktuelle Themen und Tipps Themenauswahl: - Abgrenzung: honorarfreie Akquisitionhonorarpflichtige Planungstätigkeit - Bauvorlageberechtigung für Innenarchitekten - Existenzgründung / Fördermittel der Arbeitsagentur - Forderungsabsicherung - Gebäudeenergieausweis und Energieeinsparverordnung 2007 - Gesellschaftsformen - HOAI 2009 – Übergangsvorschrift - Ist der Baugrund sicher? – Die Altbergbausituation in NRW - Kalkulationshilfe „Vergütung Energieausweis“ - Krisenmanagement - Pflichtangaben auf eigener Homepage auch für Architekten - Pflichtmitgliedschaft in der Verwaltungsberufsgenossenschaft - Preisindizes für Wohngebäude - Prüffähige Honorarrechnung - Ratingverfahren nach Basel II - Rechtssicherheit u. Formerfordernisse bei E-Mail, SMS und Fax - Schlichtungsverfahren vor dem Schlichtungsausschuss bei der AKNW - Startberatung Energie - Urheberrecht des Architekten Bestellungen bitte an die AKNW, Zollhof 1, 40221 Düsseldorf, Fax (0211) 4967-99, E-Mail: poststelle@aknw.de. Mitgliedern in schwieriger finanzieller Situation vermittelt und bezuschusst die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen eine fachkundige Beratung. Foto: Rainer Sturm / pixelio Die Architektenkammer NRW hält für ihre Mitglieder Praxishinweise zu verschiedenen aktuellen berufspraktischen Fragen bereit. Sie können die Informationen im Internet unter www.aknw.de, Rubrik „Mitglieder/Publikationen“ abrufen, einige Praxishinweise können nur als gedrucktes Merkblatt bezogen werden. Insolvenzberatung Hilfe für Büros in wirtschaftlichen Schwierigkeiten Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen unterstützt Mitglieder, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Als „Hilfe zur Selbsthilfe“ wird seit Januar 2009 auf Antrag ein Fachanwalt für Insolvenzrecht vermittelt und die Beratung bezuschusst. setzen sich viel zu spät mit dieser Problematik auseinander und vergeben dadurch die Möglichkeit einer rechtzeitigen Sanierung. Dabei wird insbesondere verwiesen auf die gesetzlichen Regelungen in § 5 Absatz 1 und § 6 d) Baukammerngesetz. Mitglieder der AKNW, die sich in einer schwierigen finanziellen Situation befinden, benötigen eine fachkundige Beratung. Um diesen Kollegen fachkundige Hilfe zu geben, bietet die Architektenkammer eine finanzielle Unterstützung in Form einer Erstberatung bei einem Fachanwalt für das Insolvenzrecht an. Diese Erstberatung bezuschusst die Kammer einmalig mit einem Betrag in Höhe von 190 €. Beratung soll Wege aufzeigen, die Insolvenz zu verhindern Ein Angebot für freischaffende und angestellte Kollgen Voraussetzung für die Beratung ist, dass eine Insolvenzgefährdung besteht. Um dies darzulegen, muss der Antragsteller einen Fragebogen ausfüllen, um in groben Zügen seine Situation zu schildern. Das Angebot richtet sich nicht allein an freischaffende Mitglieder, sondern auch an angestellte Kollegen. Mitglieder der AKNW, die eine Schuldneroder Insolvenzbeartung benötigen, sollten nicht zögern, vertrauensvoll von diesem Angebot Gebrauch zu machen. Viele Kollegen Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist danach dazu verpflichtet, Mitglieder aus den jeweiligen Fachrichtungslisten zu löschen, wenn nach der Eintragung in die Listen Tatsachen bekannt werden, die eine Vermutung der fehlenden Zuverlässigkeit für die Wahrnehmung der Berufsaufgaben begründen. Nach der einschlägigen Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte besteht eine derartige Vermutung bei der Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung oder bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Architekten. Die Beratung soll Wege aufzeigen, um die Insolvenz zu verhindern. Michael Petri Weitere Informationen, der Fragebogen und die Kontaktdaten des Insolvenzberaters sind auf der Internetseite der Architektenkammer NRW zu finden; www.aknw.de, Rubrik „Mitglieder/Service“. DABregional | 07/09 17 Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt Stadtplanung, Architektur und Kriminalprävention: eine interdisziplinäre Aufgabe Architektenkammer NRW und Landeskriminalamt haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen u Sicherheit, Funktionalität und Gestaltung sind die kennzeichnenden Merkmale, die zum positiven Image eines Wohngebietes beitragen und so auch zu Marketingargumenten im Wohnungsbau werden. Sichere, von Kriminalität unbelastete Stadtviertel tragen wesentlich zum Wohlbefinden und Sicherheitsgefühl der Menschen bei. Um gemeinsam das Ziel „Sicherer Städtebau“ zu verfolgen und Synergien zu nutzen, sind die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und das Landeskriminalamt NRW im Spätsommer 2008 eine Kooperation eingegangen. Die Blickwinkel beider Partner erscheinen zunächst unterschiedlich: Architekten und Stadtplaner als kreative Gestalter unserer „baulichen“ Umwelt, die neben technischen, sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und ästhetischen Aspekten den Grundsatz der Nachhaltigkeit in ihrer Arbeit berücksichtigen, die Polizei NRW als Expertin auf den Gebieten der Verfolgung von Straftaten und Kriminalprävention mit Kenntnissen über Täterverhalten, Tatzeiten, Schwachstellen in Wohnquartieren, die Einbruchs- und Straßenkriminalität sowie Sachbeschädigungen wie Vandalismus und Graffiti fördern. Beiden gemeinsam ist das Interesse, dass sich die Menschen in ihren Wohnungen und ihrem Wohnumfeld wohl, sicher und zu Hause fühlen. Leitmotive der auf eine langfristige Zusammenarbeit ausgelegten Kooperation sind: Aufenthaltsqualität, soziale Verantwortung und Identifikation der Anwohner mit dem Wohnumfeld werden erreicht, wenn 18 DABregional |07/09 Architektur- und Stadtplanungskonzepte neben Wohlfühlaspekten auch Sicherheit und Sicherheitsvorkehrungen beinhalten. Wertigkeit und Wehrhaftigkeit führen zu einem ganzheitlichen Konzept. Erste Ergebnisse der Kooperation In der kurzen Zeit der Kooperation und des intensiven Austauschs von polizeilichem, städtebaulichem und architektonischem Fachwissen ist bereits eine Fortbildungsveranstaltung an der Akademie der Architektenkammer konzipiert worden. Außerdem wird eine umfassende, fachspezifische Information für Architekten und Stadtplaner im Internetauftritt der Architektenkammer unter www.aknw.de vorbereitet. Ausgangspunkte Angsträume zu entschärfen und von vorneherein Kriminalitätsbrennpunkte zu vermeiden, Innenstädte, Wohn- und Gewerbegebiete sicherer zu machen und die Lebensqualität der Anwohner und der dort arbeitenden Menschen zu erhöhen, sind die gemeinsamen Anliegen von Polizei, Stadtplanung und Architektur. Vorbildliche Projekte städtebaulicher Kriminalprävention sind z. B. die 2008 mit dem Landespreis Innere Sicherheit ausgezeichneten Projekte „Bochum - Wohnsiedlung Sonnenleite“ und „Essen-Rüttenscheid - Quartier 4“, in denen es zu einer Beteiligung der Polizei kam. Die Hochhaussiedlung Sonnenleite in Bochum-Langendreer war noch vor wenigen Jahren durch Anonymität, leer stehende Wohnungen, mit Graffiti verschmierte Wände und viele andere Straftaten wie Sachbeschädigungen und Diebstähle gekennzeichnet. 2005 nahmen sich Vertreter von Polizei, Stadt, einer Wohnungsbaugesellschaft und der Universität vor, die Bedingungen in der Problemsiedlung zu verbessern. Die hellere Gestaltung der Eingänge beispielsweise, die zugleich besser einsehbar wurden, das Einstellen zusätzlicher Hausmeister, die auch noch nach Einbruch der Dunkelheit arbeiten, das Initiieren von Mieterfesten und die Verbesserung von Angeboten für Kinder und Jugendliche sind nur einige der neuen Maßnahmen. In der Essener Ordnungspartnerschaft ist die Polizei an der Planung von Neubauprojekten beteiligt, so auch in Essen-Rüttenscheid im Neubaugebiet „Quartier 4“. Hier führte ihre Kooperation mit den Planern zu einer besseren Beleuchtung des Gebiets und einer Bewohnerstruktur, die alle Altersgruppen umfasst. Oft helfen also schon einfache Veränderungen, wie zusätzliche Straßenlaternen oder das Zurückschneiden von dichten Büschen, das Verbauen vandalismusresistenter Materialien oder die rasche Beseitigung von Graffiti an Hauswänden, dass sich die Menschen sicherer fühlen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Zusammenfassung von Kriminalprävention, Stadtentwicklung und Architektur in Gesamtkonzepten sind damit ein erfolgreicher Baustein beim Bau einer sicheren Stadt. Polizeiliche Analysen haben gezeigt, dass Täter Tatorte und -objekte nach Faktoren auswählen, die die Tatausführung begünstigen. Kriminologische Untersuchungen beschreiben als wesentlichen Faktor zur Vermeidung von Sachbeschädigungen an Gebäuden wie Vandalismus und Graffiti insbesondere deren werterhaltende Instandhaltung. Ein zerbrochenes Fenster, das nicht sofort ersetzt wird, Blickpunkt| Nordrhein-Westfalen Straftaten in NRW Wohnungseinbruchdiebstahl in NRW Quelle: PKS 2008 zieht weitere Zerstörungen nach sich, mit der Folge, dass durch die zunehmende Verwahrlosung des Stadtbildes ein Angstraum entsteht („Broken Windows“). Neben der Instandhaltung spielen aber auch die Trennung oder Aufteilung von Räumen (Zonierung) und die Einsehbarkeit (natürliche Überwachung) durch bauliche Maßnahmen entscheidende Rollen („Defensible Space“). Wesentliche Faktoren bei Wohnungseinbrüchen sind nicht nur Bau- und Nutzungsstrukturen, sondern auch das Vorhandensein von Sicherungseinrichtungen. Einbrecher bevorzugen Tatobjekte, bei denen sie von einem schnellen, anonymen, risikolosen Arbeiten ausgehen. Mit Blick auf die Täterarbeitsweisen beim Wohnungseinbruch bestätigt die „Kölner Studie 2006“ der Vorbeugungsdienststelle des Polizeipräsidiums Köln den bedeutenden Einfluss von Sicherungstechnik auf die Sicherheit von Quartieren. Diese Untersuchungen machen auch deutlich, dass es um Faktoren und deren Wechselwirkung geht, auf die Architekten, Stadtplaner und Polizei aufgrund ihrer sich ergänzenden Kenntnisse einwirken können, so dass Tatgelegenheiten und damit die Gefährdung in Stadtvierteln und Wohnquartieren minimiert werden und Gelegenheitstäter davon absehen, Wohnungseinbrüche oder Sachbeschädigungen zu begehen. Potenziellen Tätern den Zugang zu „einladenden Tatörtlichkeiten“ zu erschweren und ihr Entdeckungsrisiko wesentlich zu erhöhen, kann bei noch intensiverer Berücksichtigung kriminalpräventiver Aspekte im Städtebau, bei stetigen Modernisierungsmaßnahmen, Wohnumfeldverbesserungen und nicht zuletzt bei zunehmender Installation von Sicherungstechnik im Wohnungsbau gelingen. Die nordrhein-westfälische Kriminalstatistik weist für das Jahr 2008 bei vielen Delikten einen Rückgang der polizeilich erfassten Straftaten aus. Dieser Trend soll mit der Kooperation von Polizei, Stadtplanung und Architektur in NRW weiter unterstützt werden. Erfahrungen aus anderen Bereichen zeigen, dass sich Kooperationen und Initiativen von Polizei und Wirtschaft lohnen, wenn es darum geht, Tatgelegenheiten und damit Straftaten zu reduzieren. Der serienmäßige Einbau von Wegfahrsperren beispielsweise hat dazu geführt, dass der Diebstahl von Fahrzeugen nennenswert zurückging. Wohnungseinbruchdiebstahl Die Zahl der Wohnungseinbrüche stagnierte 2008 auf dem niedrigen Niveau von 2007, dem Jahr mit den wenigsten Wohnungseinbrüchen seit 1982 (2008: +1,6%). Zum Vergleich: 1995, dem Jahr mit den meisten Einbrüchen, lag die Zahl um mehr als 20 000 Straftaten höher. Bemerkenswert ist, dass sich die Zahl der im Versuch stecken gebliebenen Taten 2008 im Vergleich zu 2007 wieder um zwei Prozent erhöhte. Das heißt, die Einbrecher konnten ihre Taten nicht vollenden. Der wichtigste Grund dafür ist, dass die Menschen ihr Eigentum immer besser durch den Einbau von Sicherungstechnik schützen. Dies ist nicht zuletzt ein Ergebnis der sicherheitstechnischen Fachberatung der polizeilichen Beratungsstellen. Dort können alle Interessierten erfahren, mit welchen sicherungstechnischen Möglichkeiten sie Häuser oder Wohnungen schützen können. Mechanische Sicherungstechnik ist unverzichtbar, um Wohnungseinbrüchen wirkungsvoll begegnen zu können. Fazit Schon die ersten Arbeitsergebnisse der Kooperation des Landeskriminalamts und der Architektenkammer NRW machen deutlich: Von der Kooperation profitieren alle: Architekten, Polizisten, aber in erster Linie die Menschen, die sich in ihrem Wohnquartier heimisch und sicher fühlen wollen. Die Frage „Wohlfühlkonzepte anstelle von Sicherheitsvorkehrungen“ stellt sich den Kooperationspartnern nicht (mehr). Ganzheitliche Konzepte berücksichtigen beide Aspekte. t Wolfgang Gatzke, Direktor LKA NRW Weitere Info unter www.polizei-beratung. de/rat_hilfe/beratungsstellen. DABregional | 07/09 19 Nordrhein-Westfalen | Politik Kabinett beschließt NRW-Wohnungsgesetz u Das NRW-Kabinett hat Anfang Juni das Wohnungsförderungsgesetz beschlossen. Es enthält neue Förderziele, vor allem im Bereich der Pflegeeinrichtungen und des gemeinschaftsorientierten Wohnens. Zugleich soll mit ihm das Volumen zur Förderung des sozialen Wohnraums auf rund 950 Millionen Euro erhöht werden. Der Landtag muss dem noch zustimmen. Mit dem neuen Gesetz will das Land auf die Herausforderungen reagieren, die der demografische Wandel mit sich bringt. Zugleich soll der regionale Bezug der Wohnraumförderung verbessert werden. Neu wäre, dass nach der Gesetzesänderung auch Wohnraum in Pflegeeinrichtungen sowie wohnungsnahe soziale Infrastruktur (z. B. Pflegedienststationen, Gemeinschaftsräume für Mieter, Aufenthaltsräume für Jugendliche) förderfähig wären. Darüber hinaus würde das neue Gesetz die Förderung von Wohnungsgenossenschaften ermöglichen und eine Öffnungsklausel für besondere Formen gemeinschaftlichen Wohnens enthalten (z. B. Wohngruppen von Pflegebedürftigen oder Studenten). Zur ebenfalls mit dem Gesetz beabsichtigten Integration des auf 18,5 Milliarden Euro geschätzten Wohnungsbauvermögens des Landes in die NRW.Bank hat die Architektenkammer NRW mehrfach kritisch Stellung bezogen. t pm/bra 300 Gemeinden nutzen Fördermittel des Bundes u Über 300 Gemeinden in Westdeutschland nutzen Fördermittel des Bundes aus dem Programm „Stadtumbau West“. Das teilte das Bundesbauministerium jetzt mit. Danach sind seit Start des Programms vor fünf Jahren rund 246 Millionen Euro Bundesgelder in die alten Bundesländer geflossen. Sie sollen den Städten und Gemeinden im Westen helfen, mit den Folgen des demografischen und strukturellen Wandels umzugehen. „Der Stadtumbau ist längst auch in Westdeutschland angekommen“, sagte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee. Allerdings 20 DABregional |07/09 sei die Herausforderung eine andere als im Osten: „Hier geht es vorrangig um die Neunutzung oder Renaturierung von Brachflächen und um die Aufwertung alter Wohnsiedlungen“, so Tiefensee. In den neuen Bundesländern dagegen spiele der Rückbau von Industriearealen oder Wohnsiedlungen eine große Rolle. Die Anstrenungen, auch für die Städte Westdeutschlands zukunftsfähige Konzepte zu finden, müssten erhöht werden. „Immer mehr Gemeinden werden in Zukunft dringend Hilfe t pm/bra benötigen“, sagte Tiefensee. Auf dem Gelände der Ruhr-Universität Bochum wird der Gesundheitscampus NRW angesiedelt. Konjunkturpaket: Umsetzung in NRW startet u Kommunen, die im Rahmen des Konjunkturpaketes Investitionsmaßnahmen angemeldet haben, können diese jetzt umsetzen. Die Mittel aus dem Konjunkturpaket stünden jederzeit bei den Bezirksregierungen zum Abruf bereit, teilte Innenminister Ingo Wolf mit. Bereits in der ersten Juni-Woche hatten NRW-Kommunen 110 Investitionsmaßnahmen angemeldet. „Sie können nun damit beginnen, den Sanierungsstau in ihren Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern zu beseitigen“, sagte Ingo Wolf. Finanzminister Dr. Helmut Linssen ergänzte zudem: „Es kommt jetzt darauf an, dass die Städte und Gemeinden die Planungen für die zusätzlichen Projekte vorantreiben.“ Im Rahmen des Konjunkturpaketes stehen in Nordrhein-Westfalen insgesamt rund 2,8 Milliarden Euro für Investitionen bereit. 84 Prozent davon sind für kommunale Investitionen reserviert. t pm/bra Gesundheitscampus: „Die ganze Region profitiert“ 200 Millionen Euro pro Jahr für den Emscher-Umbau u Die NRW-CDU begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, den Gesundheitscampus NRW in Bochum anzusiedeln. „Von diesem Campus wird Innovation, Wissenschaft und Know-How zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts NRW und besonders für das Ruhrgebiet ausgehen“, sagte der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Norbert Post. Er zeigte sich überzeugt davon, dass mit dem Campus die Stärke und die Chancen Nordrhein-Westfalens im Gesundheitswesen nach außen deutlich werden. Auch die umliegenden Städte und die ganze Region würden von der Standortentscheidung profitieren. Im Mai hatte die Landesregierung entschieden, dass auf dem Gelände der Ruhr-Universität Bochum ein neuer Gesundheitscampus errichtet wird. Das Herzstück bildet die neue Fachhochschule für Gesundheitsberufe mit rund 1000 Studienplätzen, die im Wintersemester 2010/2011 starten soll. t pm/bra u Rund 200 Millionen Euro werden bis zum Jahr 2020 jährlich in den Umbau der Emscher investiert. Damit tragen die Emschergenossenschaft und die Emscherregion das wohl größte wasserwirtschaftliche Projekt in Deutschland. Jetzt gab es zusätzlich Grünes Licht für eine 25 Millionen Euro starke Förderung von der Europäischen Union. So können aktuell insgesamt 13 Umbauprojekte rund um die Emscher umgesetzt werden. Mit dem Umbau der Emscher und ihrer Nebenflüsse wird unter anderem die Abwasserbeseitigung in der Region verbessert. So wird eine neue Kanalisation angelegt, die das derzeit teils im Fluss selbst und in seinen Seitenbächen abfließende Abwasser aus Haushalten und Industrie unterirdisch ableitet. Zugleich wird oberirdisch an der Gewässergestaltung (Offenlegung u. ä.) gearbeitet. So soll den Bürgerinnen und Bürgern ein Stück Natur zurückgegeben werden. t pm/bra Berufspraxis | Nordrhein-Westfalen Haftung Umweltschadensversicherung XX Das am 14.11.2007 in Kraft getretene Umweltschadensgesetz (USchG) gilt rückwirkend für Umweltschäden, die durch Immissionen, Ereignisse, Vorfälle oder berufliche Tätigkeiten ab dem 30.04.2007 verursacht worden sind. Das Gesetz normiert eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung für Personen, die eine beruflich bestimmte umweltrelevante Tätigkeit ausüben und durch diese Tätigkeit einen Umweltschaden oder eine unmittelbare Gefahr eines solchen Schadens herbeiführen. Nach Aussage der Versicherungswirtschaft kann eine Haftung des Architekten dann in Betracht kommen, wenn der Architekt selbst ein Betriebsgrundstück hat und er bei seiner beruflichen Tätigkeit einen Umweltschaden verursacht. Auch ein Fehler bei der Planung oder Bauüberwachung kann zu einer unmittelbaren Verantwortlichkeit des Architekten nach dem Umweltschadensgesetz führen. Da Haftungsfälle für Architekten durchaus eintreten können und nach herrschender Meinung Ansprüche aus dem Umweltschadensgesetz nicht über die Berufshaftpflichtversicherung der Architekten abgedeckt werden, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft die sogenannte Umweltschadenversicherung (USV) als eigene Versicherungslösung entwickelt. Viele Berufshaftpflichtversicherer haben bereits spezielle Umweltschadens-Deckungskonzepte erarbeitet, die das Berufsbild des Architekten mit dessen besonderen Risiken entsprechend be- rücksichtigen. Greift die USV des Versicherten ein, gewährt diese den notwendigen Rechtsschutz und stellt den Versicherungsnehmer von den Sanierungs- und Kostentragungspflichten frei. Neuverträge für Architektenhaftpflichtversicherungen werden nur noch mit einer USV angeboten. Bei bestehenden Verträgen kann die USV als Zusatzversicherung vereinbart werden. Ob eine USV abgeschlossen werden sollte, hängt entscheidend von der Art der ausgeübten Tätigkeit und der Umgebung, in welcher die Tätigkeit ausgeführt wird, ab. Es ist daher eine rein betriebswirtschaftliche Entscheidung des Architekten, ob das Risiko einer Inanspruchnahme für die Sanierung eines Umweltschadens bei bestehenden Versicherungsverträgen über eine Zusatzversicherung abgedeckt werden sollte. t mo Rechtsproblem des Monats GEZ-Gebühren für gewerbliche Nutzung eines Internet-PC Architekt A. wendet sich mit folgendem Problem an die Architektenkammer NRW: Ich habe heute einen Gebührenbescheid der GEZ erhalten, mit dem Rundfunkgebühren für meinen beruflich genutzten, internetfähigen PC in meinem Architekturbüro verlangt werden. Für meinen Privathaushalt bezahle ich bereits Rundfunk- und Fernsehgebühren. Bin ich trotzdem zur Zahlung verpflichtet?“ Seit Beginn des Jahres 2007 besteht grundsätzlich auch für sogenannte „neuartige Rundfunkempfangsgeräte“, mit denen man Rundfunkprogramme aus dem Internet wiedergeben kann, eine Gebührenpflicht, die allerdings nur dann zum Tragen kommt, wenn daneben keine anderen Geräte – wie Fernseher oder Radio – bereitgehalten werden. In diesem Fall entfällt eine Gebührenpflicht aufgrund der Zweitgeräteregelung. Zunächst hatten mehrere Verwaltungsgerichte in erster Instanz diese umfangreiche Gleichstellung für unzulässig erklärt, da ein Durchschnittsbürger unter einem Rundfunkempfangsgerät regelmäßig lediglich ein Radio oder Fernseher verstehen würde, nicht aber einen beruflich genutzten PC, bei welchem die telekommunikative Anwendung im Vordergrund stehe. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Koblenz hat auf die Berufung der GEZ hin die Gebührenbescheide für neuartige Empfangsgeräte nunmehr aber doch als zulässig eingestuft. Entgegen der Ansicht der ersten Instanz hat das OVG keine verfassungsrechtlichen Bedenken, da aus dem Rundfunk- gebührenstaatsvertrag (RGebStV) eindeutig hervorginge, dass auch neuartige Empfangsgeräte gebührenpflichtig seien und das Bestimmtheitsgebot somit gewahrt sei. Auch der Vorwurf, ein Gebührenbescheid für PCs sei nicht hinreichend konkret, da keine Klarheit darüber bestehe, ob eine Gebührenpflicht bereits alleine durch das Bereithalten eines internetfähigen Gerätes oder erst mit tatsächlich vorhandenem Internetzugang entstehe, vermochte das OVG nicht zu überzeugen. Nach der gesetzlichen Konzeption des RGebStV knüpfe die Gebührenpflicht stets an das reine „zum Empfang bereithalten“ an, eine tatsächliche Nutzung hingegen werde nicht gefordert. Nach derzeitiger Rechtslage sind Sie demnach verpflichtet, auch für Ihren gewerblich genutzten Rechner Rundfunkgebühren zu zahlen, solange er nicht unter die „Zweitgerätefreiheit“ fällt. Abzuwarten ist, wie sich das OVG in Münster entscheidet und ob eine höchstrichterliche Klärung dieser Frage durch das Bundesverwaltungsgericht ein anderes Ergebnis bringt. Praxishinweis: Nach der OVG Entscheidung ist die Chance, im verwaltungsgerichtlichen Verfahren den Gebührenbescheid erfolgreich anzugreifen, erheblich gesunken. t ds DABregional | 07/09 21 Nordrhein-Westfalen | Prisma Ausstellungen Ausstellungen Bielefelder Kunstverein Aachen Public Garden – Public Generation Neuer Aachener Kunstverein, Passstraße 29 (bis 15. Juli 2009) Foto: Steffen Jänicke Wohnen und Arbeiten auf kleinstem Raum Bielefeld Micro House Bielefelder Kunstverein, Welle 61 (bis 26. Juli 2009) Innovatives Kleinsthaus: Das „Loftcube“, 2003/07, vom studio aisslinger, Berlin Düsseldorf Jorge Pardo K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstraße 1 (bis 2. August 2009) Krefeld John Baldessari Museum Haus Lange, Wilhelmshofallee 91-97 (bis 19. Juli 2009) Foto: © 2009 VG Bild-Kunst, Bonn Leverkusen Candida Höfer – PROJECTS: DONE Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 (bis 2. August 2009) Museum Morsbroich Leverkusen I, 2008 Weil am Rhein ANTIKÖRPER Vitra Design Museum, Charles-Eames-Straße 1 (bis 28. Februar 2010) Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl 22 DABregional | 07/09 XX Dem Phänomen „Micro House“ widmet sich eine Ausstellung des Bielefelder Kunstvereins. Als Micro Houses werden Kleinsthäuser bezeichnet, die unter optimaler Ausnutzung des Raums das Wohnen und Arbeiten auf wenigen Quadratmetern ermöglichen. Angesichts begrenzter Raumressourcen machen Micro Houses nicht nur den Traum vom günstigen Erst- oder Zweithaus wahr, sondern repräsentieren auch neue Formen des Landhauses sowie des sozialen und ökologischen Wohnungs- und Städtebaus. Viele Projekte sind inspiriert von einfachsten Gebäudetypen wie Zelten, Bushaltestellen, Garagen, Schutzräumen, Ställen und Hütten. Außerdem finden sich Ideen des modularen Bauens und mobilen Wohnens wieder, die bereits von Architekten der Moderne formuliert wurden. Die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein versammelt eine Auswahl verschiedener Architekturprojekte, die das Spektrum und die vielfältigen Ansätze auf dem Gebiet der Micro HouseArchitektur beispielhaft repräsentieren. Darüber hinaus werden studentische Entwürfe und Prototypen des Lehrstuhls für Gebäudelehre und Produktentwicklung der TU München gezeigt. Künstlerische Beiträge, die insbesondere Aspekte der Transformation und deren gesellschaftliche Funktion thematisieren, beleuchten das Thema aus einem weiteren Blickwinkel. t ehn Bis 26. Juli 2009, Bielefelder Kunstverein, Welle 61, 33602 Bielefeld. Öffnungszeiten: Do, Fr 16 – 19 Uhr, Sa, So 12 – 19 Uhr. Weitere Info: www.bielefelder-kunstverein.de. Sakralarchitektur Bochumer Johanneskirche von Hans Scharoun XX Die Johanneskirche in Bochum-Altenbochum ist die einzige Kirche, die der Architekt Hans Scharoun je realisiert hat. Unter dem Titel „Neue Aus- und Einblicke“ ist in der Johanneskirche eine Fotoausstellung zu sehen, die sich mit diesem Werk Hans Scharouns beschäftigt. Gezeigt werden Fotografien von Jonas Holthaus. Die Johanneskirche wurde Ende der 1960er Jahre gebaut. Sie ist neben den beiden Scharoun-Schulen in Marl und Lünen das dritte Bauwerk von Hans Scharoun im Ruhrgebiet und wird weiterhin als Kirche genutzt. Von außen zeichnet sich die Kirche durch organische Architekturformen aus. Spektakulär ist sie vor allem von innen: von der Tradition symmetrischer Kirchengrundrisse gelöst, wird der Besucher subtil in das Foyer geführt und der Weg in den Kultraum gelenkt. Gekonnt gesetzte Lichtelemente erzeugen eine spirituelle Atmosphäre. Die seit 1997 unter Denkmalschutz stehende Kirche ist mittlerweile stark sanierungsbedürftig. Für den Erhalt des Gebäudes wurde eine Stiftung gegründet, die helfen soll, die Sanierung zu finanzieren. Der junge Architekturfotograf Jonas Holthausen zeigt Innen- und Außenansichten des Gebäudes. t ehn Bis 9. Oktober 2009, Johanneskirche, Glockengarten 70, 44803 Bochum. Öffnungszeiten: Mo - Di 14-17 Uhr; Mi 9-12 Uhr. Weitere Infos unter www.scharoun-kirche.de. Personalien Bundesverdienstorden für Ernst Uhing XX Der Architekt Ernst Uhing aus Lüdenscheid ist am 27. Mai mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet worden. Mit der hohen Aus- Prisma | Nordrhein-Westfalen Ernst Uhing (r.) erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande aus der Hand von Aloys Steppuhn, Landrat des Märkischen Kreises. zeichnung wurde er für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz für die Baukultur und die Belange der Architekten und Stadtplaner in Deutschland geehrt. Der 1956 in Kierspe geborene Ernst Uhing startete seine berufliche Laufbahn als angestellter Architekt in Architekturbüros und der Bauindustrie. Seit 2000 ist er der Technische Leiter der Hagener Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft. Ernst Uhing ist seit 1984 Mitglied der Architektenkammer NRW. In die Vertreterversammlung der AKNW wurde er 1992 gewählt, seither ist er ununterbrochen Mitglied im „Architektenparlament“. Seit 1992 engagiert sich Ernst Uhing im Ausschuss „Belange der Tätigkeitsarten“, den er seit 2001 als Vorsitzender leitet. Dem Vorstand der Architektenkammer NRW gehört der Architekt seit 2001 an. Hier gilt sein Augenmerk der Profilierung der nordrhein-westfälischen Architektenschaft und der Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen in Fragen der allgemeinen Berufsausübung. Auch auf Bundesebene ist Ernst Uhing berufspolitisch aktiv. Seit 2001 ist er Delegierter in der Bundeskammerversammlung, dem höchsten Gremium der Bundesarchitektenkammer (BAK). Als Mitglied im BAK-Ausschuss der angestellten und beamteten Architekten setzt er sich für die Interessen und Belange der angestellten und beamteten Berufskolleginnen und -kollegen in der gesamten Bundesrepublik ein. Seinem Berufsverband, dem BDB, trat Ernst Uhing 1983 bei. 1986 wurde er Mitglied im Vorstand der Bezirksgruppe Lüdenscheid, deren Vorsitz er 1997 übernahm. Seither gehört mer Nordrhein-Westfalen tätig. Von 1975 bis 2005 war der Architekt Mitglied der Vertreterversammlung der AKNW. Er engagierte sich im Ausschuss „Vertrags- und Gebührenrecht, Sachverständigenwesen“ und setzte sich von 1985 bis 1987 im Vorstand der Stiftung Deutscher Architekten für die Förderung des Architektennachwuchses ein. Seit 1981 war er Mitglied im Aufsichtsausschuss des Versorgungswerkes der AKNW, den er von 1991 bis 2006 als Vorsitzender leitete. Auch in der Verbandspolitik ist Horst Draheim, der 1985 in die Vereinigung Angestellter Architekten eintrat, seit vielen Jahren aktiv. Die Architektenkammer NRW gratuliert Horst Draheim sehr herzlich zur Verleihung des Bundesverdienstordens, durch den sein außerordentliches Engagement für das Gemeinwohl öffentliche Anerkennung erfährt. t ehn Architekt Horst Draheim erhält Bundesverdienstorden XX Der Ratinger Architekt Horst Draheim wurde mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Horst Draheim erhielt das Bundesverdienstkreuz Mitte Mai aus den Händen der Berliner Senatsbaudirektorin Regina Lüscher. Mit dem von Bundespräsident Horst Köhler verliehenen Verdienstorden wurde Horst Draheim für sein herausragendes Engagement für den Wiederaufbau der Berliner Bauakademie gewürdigt. Horst Draheim hatte sich als Gründungs- und Vorstandsmitglied des Fördervereins Bauakademie über viele Jahre dafür stark gemacht, dass Karl-Friedrich Schinkels 1961 abgerissene Bauakademie wiederaufgebaut wird. Dafür hatte er eine 22 Meter hohe Musterfassade des Schinkelbaus errichten lassen und bewirkt, dass nun der ganze Bau mit privaten Mitte neu entstehen soll. Horst Draheim war über Jahrzehnte ehrenamtlich in den Gremien der Architektenkam- Georg Richert verstorben Foto: VAA-NRW Foto: BDB-NRW er als Delegierter dem nordrhein-westfälischen Landesverbandstag und auf Bundesebene dem Baumeistertag an. Im NRW-Landesvorstand des BDB engagiert sich Ernst Uhing seit 1997. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen gratuliert Ernst Uhing sehr herzlich zur Würdigung seines herausragenden ehrenamtlichen Engagements mit dem Bundesverdienstorden. t ehn Senatsbaudirektorin Regina Lüscher überreichte Horst Draheim den Bundesverdienstorden. XX Der Architekt Georg Richert aus Lüdenscheid ist am 2. Juni im Alter von 85 Jahren verstorben. Dipl.-Ing. Richert gehörte zu den Mitgliedern des Gründungsausschusses der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Über 20 Jahre war er Mitglied der Vertreterversammlung und wurde in diesem Zeitraum zweimal in den Vorstand der AKNW gewählt (1972 - 1976 und 1980 - 1984). Daneben war Georg Richert in verschiedenen Ausschüssen der Kammer tätig. Der 1923 in Zoppot bei Danzig geborene Georg Richert war seit 1953 im öffentlichen Dienst beschäftigt. Als Bauamtsleiter der Gemeinde Schalksmühle lag der Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit im Bauen für den öffentlichen Sektor. Architekt Richert war über fünf Jahrzehnte berufspolitisch aktiv: Seit 1956 Mitglied im Bund Deutscher Baumeister und Ingenieure (BDB), war er Ehrenmitglied der BDB-Bezirksgruppe Lüdenscheid. Über viele Jahre hat er DABregional | 07/09 23 Nordrhein-Westfalen | Prisma sich außerdem in den Gewerkschaften ÖTV und DGB engagiert. Für seinen langjährigen Einsatz in verschiedenen Ehrenämtern wurde Georg Richert 1976 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Architektenkammer NRW wird dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. t ehn Informationen Bielefeld Auswirkungen des demografischen Wandels Klimaschutz-Preis XX Die Stadt Mülheim ist für die Sanierung ihres Technischen Rathauses mit dem ersten Preis des Bundeswettbewerbs „Kommunaler Klimaschutz 2009“ ausgezeichnet worden. Der 20-stöckige Hochhausbau war klimaschutzgerecht umgebaut worden. Durch die Sanierung konnten gegenüber der vorherigen Nutzung als Wohngebäude rund 600 Megawattstunden Heizenergie eingespart werden. Das Preisgeld in Höhe von 50 000 Euro muss laut Wettbewerbsregeln wieder in die Umsetzung von Klimaschutz-Vorhaben investiert werden. Die Stadt Mülheim will damit einen Fördertopf bilden und 50 mal 1000 Euro für CO2-Minderungsmaßnahmen an Mülheimer Privatgebäuden bereitstellen. Im Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz 2009“ wurden Preise in drei Kategorien vergeben. Unter 81 Bewerbern belegte Mülheim in der Sparte „Kommunale Gebäuden“ den ersten Platz. t idr/ehn Wettbewerbe Kirchenumnutzung Bochumer Marienkirche wird von Max Dudler umgestaltet XX Die Marienkirche in Bochum wird zu einem Kammermusiksaal umgebaut. In einem euro- 24 DABregional | 07/09 Foto: Architekten Technisches Rathaus Mülheim ausgezeichnet Der neue Kammermusiksaal in der Bochumer Marienkirche nach dem Siegerentwurf von Max Dudler paweiten Wettbewerb zur Umnutzung des Gotteshauses hatte sich der Entwurf des Büros Max Dudler Architekten, Berlin, durchgesetzt. Der Entwurf sieht vor, sowohl die neugotische Fassade als auch die innere Struktur der Marienkirche zu erhalten. Der Kammermusiksaal passt sich in Größe und Dimension in das Gefüge der vorhandenen Struktur ein. In den sich in der Höhe entfaltende Raum sollen zwei Ebenen eingezogen werden, um Platz für 400 Zuschauer zu bieten. Zwei weitere Entwürfe wurden ausgezeichnet: Prof. Baumewerd aus Müster erhielt den zweiten Preis, der dritte Preis ging an das niederländische Büro SATIJNplus Architekten. Die Umwidmung der Marienkirche ist neben dem Bau der Bochumer Symphonie ein zentraler Baustein des „ViktoriaQuartierBochum“ und ein Leitprojekt der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010. Die Umsetzung des Siegerentwurfs wird voraussichtlich über zehn Millionen Euro kosten. Der Bau soll zum Kulturhauptstadtjahr 2010 fertig gestellt sein, mit den Arbeiten daher im Herbst begonnen t ehn werden. Foto: WEGE Auszeichnungen XX Auf Einladung der Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH, der Wirtschaftentwicklungsgesellschaft Bielefeld (WEGE mbH) und des Förderverein Lebensgerechtes Wohnen e.V. diskutierten Mitte Mai mehr als 100 Vertreter der Wohnungswirtschaft, Architekten, Handwerker sowie Anbieter von Pflege- und Versorgungsdienstleistungen die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Wohnungsbau und die Quartiersgestaltung. Immer mehr Ältere stehen immer weniger Jüngeren gegenüber – diese Entwicklung wird Wirtschaft und Industrie, aber auch Architektur, Handwerk, Stadtgestaltung, soziale Dienstleister und Handel beeinflussen, so die Ausgangsthese der Veranstalter. Knapp 40 Prozent der Deutschen sind älter als 50 Jahre, schon heute bestreitet die Generation 50 plus die Hälfte aller Konsumausgaben, ein Fünftel von Ihnen hat mehr als 50 000 Euro auf der hohen Kante. „Die Themen Energie und Demografie werden das Wohnen in den kommenden Jahren entscheidend beeinflussen“, meinte Reiner Fuest, Vizepräsident Architektenkammer NRW, in seinem Redebeitrag. Fuest betonte, dass Architekten und die Wohnungswirtschaft sich schon heute auf die Bedarfe von morgen einstellen müssten. Demografischer Wandel drängende Aufgabe für Architekten und Stadtplaner: AKNW-Vizepräsident Reiner Fuest referierte auf dem Fachforum in Bielefeld Prisma | Nordrhein-Westfalen Nach Wolfgang Wähnke, Projektmanager der Bertelsmann Stiftung, tangiert der demografische Wandel jede Kommune, auch jene mit Bevölkerungswachstum. Es gelte, strategisch geplant Chancen zu nutzen, Zukunftsfähigkeit zu verbessern und Lebensqualität zu sichern, d.h. Kommunen demografiefest zu machen. Norbert Müller, Geschäftsführer der „Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft“, stellte die wachsende Bedeutung von Netzwerken auf dem Bau in den Vordergrund. Erst wenn die Kernkompetenzen der Einzelnen gebündelt werden, sei ein Höchstmaß an Effizienz möglich. t pm/ros NRW-Akademie der Wissenschaften Architekten in „Klasse der Künste“ berufen XX Als erste deutsche Wissenschaftsakademie richtet die Nordrhein-Westfälische Akademie eine Klasse der Künste mit den Sparten Darstellende Kunst, Architektur, Musik, Literatur und Bildende Kunst ein. Zu den 14 hochrangigen Persönlichkeiten des Kunstlebens gehören auch die Architektin Prof. Julia Bolles-Wilson aus Münster, der Düsseldorfer Architekt Christoph Ingenhoven und Architekt und Stadtplaner Bernd Kniess aus Köln. Im Rahmen der öffentlichen Jahresfeier der Akademie am 13. Mai wurden die Mitglieder der Gründungsgruppe der Klasse der Künste berufen und vorgestellt. Die Akademie firmiert von nun an als „Akademie der Wissenschaften und der Künste“. Die Klasse der Künste soll zukünftig auf 40 Mitglieder anwachsen. Die 1969 gegründete Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften umfasste bislang drei Klassen für Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin sowie eine Klasse für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften. Die Akademiemitglieder treffen sich regelmäßig zum wissenschaftlichen Gedankenaustausch. Sie beraten die Landesregierung in Forschungsfragen, pflegen Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland und regen Forschungen an. t ehn Gewerbeflächenbedarf Gewerbe-Engpass im nördlichen Ruhrgebiet XX Das Nachfragepotenzial für Gewerbeflächen im nördlichen Ruhrgebiet ist höher als erwartet. Zu diesem Fazit kommt eine Studie zur Zukunft des nördlichen Ruhrgebiets, deren Ergebnisse die RAG Montan Immobilien GmbH beim „Tag der Wirtschaft“ in Bochum vorstellte. In der Studie „Untersuchung zur gewerblich-industriellen Entwicklung im nördlichen Ruhrgebiet“ wurden Potentiale des Gewerbeund Industrieflächenmarktes im Kreis Recklinghausen und in den Städten Gelsenkirchen und Herne untersucht. Danach hat das nördliche Ruhrgebiet im Vergleich zu anderen Regionen ein eher unterdurchschnittliches Ansiedlungspotential. Auf Basis der Daten ergibt sich für die Region ein Gewerbe- und Industrieflächenbedarf von rund 310 Hektar bis zum Jahr 2018. Aktuell ermittelte aber die Studie auf dem Markt nur rund 160 Hektar verfügbare Flächenvolumen. Jörg Lennardt, Geschäftsführender Gesellschafter von ExperConsult, die die Studie durchführte, erklärte, die benötigte Fläche lasse sich vollständig „aus dem Flächenpotential der elf untersuchten Standorte im Eigentum der RAG und RAG Montan Immobilien decken“. Allerdings zeige die realisierte Flächennachfrage von durchschnittlich 50 Hektar pro Jahr für dieses Gebiet, dass es sich bei dem ermittelten Bedarf um eine eher konservative Prognose handele, so Lennardt. t pm/ros Publikationen Fotografie Moscheen in Deutschland XX Angeregt durch eine Fachtagung zum Thema „Moscheenbau in Deutschland“ ist der Architekturfotograf und -kritiker Wilfried Dechau im Frühjahr 2008 quer durch Deutschland gezogen, um Moscheen kennen zu lernen und fotografisch zu dokumentieren - u. a. die Belal-Moschee in Aachen (Prof. Steinbach, Gernot Kramer, 1964 - 68). Dechau legte dabei viel Wert darauf, die Bauwerke nicht nur in ihrer Architektur, sondern auch in der Nutzungspraxis vorzustellen. Fast an allen Orten gelang es ihm, Freitagsgebete mit der Kamera begleiten zu dürfen und den Iman in Einzelportraits in Bezug zu seinem Gotteshaus zu setzen. Die beeindruckenden Aufnahmen verweisen nicht nur auf die bauliche Vielfalt und auf ganz unterschiedliche Konzepte, sondern auch auf die vielfach städtebaulich unbefriedigende Lage neuer Moscheen in Deutschland. „Die Summe aller positiven Erfahrungen und Begegnungen machten meine Arbeit zu einer Herzensangelegenheit“, schreibt Wilfried Dechau in seinem Vorwort. Das Interesse am Menschen und die Neugier auf eine den meisten weitgehend unbekannte Architektur ist seinen Fotos anzusehen. t ros Wilfried Dechau: Moscheen in Deutschland. Ernst Wasmuth Verlag, Tübingen/Berlin. 132 Seiten. ISBN: 978-3-8030-0702-5 Infoflyer Bonner Kanzlerbungalow XX Die bauliche Sanierung und Instandsetzung des Bonner Kanzlerbungalows als eines der wichtigsten Zeugnisse der deutschen Nachkriegsmoderne ist abgeschlossen. Die Wüstenrot-Stiftung hatte das Gebäude 2006 in ihr Denkmalprogramm für die Erhaltung und Revitalisierung hochkarätiger Bauten der Moderne aufgenommen und bis Anfang des Jahres die Sanierung vorangetrieben. Jetzt ist das Baudenkmal auch für Besucher geöffnet. Pünktlich zur Wiedereröffnung des 1963 von Ludwig Erhard in Auftrag gegebenen Gebäudes ist ein Flyer zum Kanzlerbungalow erschienen. Er enthält Informationen zum Gebäude selbst, historische und aktuelle Bilder sowie Daten zum Architekten des Bungalows, Sep Ruf. Der Flyer ist über das Haus der Geschichte zu beziehen. t bra Info unter www.hdg.de. DABregional | 07/09 25 Nordrhein-Westfalen | Akademie Ausgewählte Seminare im August 2009 Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de Datum Veranstaltung Referent V-Nr. Ort Preis 17.08.2009 Der Gebäudeenergieausweis Dipl.-Ing. E. Merkschien, Stadtplaner u. BafaBerater; Dipl.-Ing. H.-J. Schlimgen, Architekt 09001236 Köln 100,- 17.08.2009 18.08.2009 SV-Fortbildung: Energetische Bewertung von Gebäuden - DIN V 18599 (2-tägig) Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz 09001237 Oberhausen 300,- 18.08.2009 Bauen im Außenbereich nach § 35 BauGB Dipl.-Ing. R. Thieken, Architekt 09001239 Düsseldorf 100,- 19.08.2009 VOB/B Praxisseminar C. Reuter, Rechtsanwalt 09001240 Düsseldorf 100,- 20.08.2009 Objektüberwachung Leistungsphase 8 des § 15 HOAI* Dr.-Ing. B. Bielefeld, Architekt; Dr. K. Prote, Rechtsanwalt 09001242 Düsseldorf 100,- 21.08.2009 SV-Fortbildung: Bauphysikalische Aspekte der Altbausanierung Prof. Dipl.-Ing. R. Pohlenz, ö.b.u.v. SV für Schallschutz im Hochbau 09001245 Köln 150,- 22.08.2009 VOB-gerechtes Ausschreiben und Abrechnen Die VOB/C in der Praxis Dipl.-Ing. F. Hempel, Architekt 09001246 Köln 100,- 22.08.2009 Die Zulässigkeit von Bauvorhaben gem. § 34 BauGB Dr. G.-U. Kapteina, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht 09001247 Düsseldorf 100,- 24.08.2009 Anlagentechnik der Heizung und Trinkwassererwärmung - Grundlagen* Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz 09001248 Düsseldorf 100,- 24.08.2009 Das Architektenhonorar - verdienen und erhalten Dipl.-Verwaltungswirt C. Böke, Rechtsanwalt 09001249 Düsseldorf 50,- 25.08.2009 Gemeinschaftlich bauen und wohnen Chancen für Architekten K. Noell, Referatsleiter experimenteller Wohnungsbau des MBV NRW; Dipl.-Ing. B. Pohlmann-Rohr, Dipl.-Ing. N. Post, Architekt und Stadtplaner 09001250 Dortmund 120,- 25.08.2009 SV-Fortbildung: Workshop DIN V 18599 Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz 09001251 Düsseldorf 150,- 26.08.2009 Abstandflächen und Abstandflächennachweis Ministerialrat J. Rübel, MBV NRW; Dr. G.-U. Kapteina, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht 09001252 Düsseldorf 110,- 27.08.2009 Artenschutzgutachten nach dem neuen Bundesnaturschutzgesetz - Vertiefung Dipl.-Ing. W. Stein 09001254 Düsseldorf 100,- 27./28.08.09 + 29.08.2009 Nemetschek Allplan - Vertiefung (3-tägig) Dipl.-Ing. M. Vehar, Architekt 09001255 Düsseldorf 390,- 27./28.08.09 + 03./04.09.09 Schall- und Wärmeschutz (4-tägig) Prof. Dipl.-Ing. R. Pohlenz, ö.b.u.v. SV für Schallschutz im Hochbau; Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz 09001256 Oberhausen 380,- 28.08.2009 Rechte und Lasten Die Wertermittlung von Grundstücken Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung 09001257 Düsseldorf 150,- 29.08.2009 IFRS-Bewertung Die Wertermittlung von Grundstücken Dipl.-Ing. P. Begiebing, Architekt und Immobiliengutachter 09001258 Düsseldorf 150,- 31.08.2009 Kriminalprävention an Schnittstellen von Archi- Dipl.-Ing. C. Voigt, Architektin und Stadtplanetektur und Städtebau rin; A. Böhm, Kriminalhauptkommissarin 09001155 Düsseldorf 100,- 31.08.2009 Durchgehendes Kostenmanagement im Planungsprozess 09001260 Düsseldorf 100,- Dr.-Ing. B. Bielefeld, Architekt; Dr.-Ing. T. Feuerabend * Mitglieder der AKNW können pro Kalenderjahr an einem Bonus-Seminar zum Preis von 30 € teilnehmen. 26 DABregional | 07/09 Akademie | Nordrhein-Westfalen 21.08.2009: SV-Fortbildung: Bauphysikalische Aspekte der Altbausanierung Die Sanierung des Gebäudebestands umfasst die Restaurierung historisch wertvoller Bausubstanz sowie die Instandsetzung profaner Bauten der 1950er bis 70er Jahre. Oft ist damit zugleich eine Nutzungsänderung oder Gebäudeerweiterung verbunden. Die mit der Sanierung verbundenen bauphysikalischen Probleme betreffen u. a. den durch die EnEV vorgeschriebenen nachträglichen Wärmeschutz, Wärme- und Tauwasserprobleme durch Bauteilundichtheiten, unerwartete Wärmedehnungen oder schwierig zu erfüllende Schallschutzanforderungen. Im Seminar werden die bauphysikalischen Anforderungen bei der Altbausanierung erläutert, bauphysikalische Grundlagen vermittelt und sanierungstypische Problemstellungen und Lösungen erörtert. Referent: Prof. Dipl.-Ing. R. Pohlenz, ö.b.u.v. SV für Schallschutz im Hochbau Köln, 10.00-17.15 Uhr, 150,- € für Mitglieder der AKNW 27./28.08.2009 und 03./04.09.2009: Schall- und Wärmeschutz (4-tägig) Ziel ist es, die nach § 20 der Sachverständigenverordnung des Landes NRW als Voraussetzung für die Anerkennung als staatlich anerkannter Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz erforderliche fachbezogene Ausbildung zu ermöglichen. In den Seminaren werden die gültigen Anforderungen an den Schall- und Wärmeschutz dargestellt und die gängigen Verfahren zum Nachweis des vorhandenen Wärme- und Schallschutzes gemäß Energieeinsparverordnung und DIN 4108 sowie gemäß DIN 4109 und DIN EN 12354 ausführlich behandelt. Durch die Bearbeitung praktischer Übungsbeispiele werden die vermittelten Kenntnisse angewendet und vertieft. Referenten: Prof. Dipl.-Ing. R. Pohlenz, ö.b.u.v. SV für Schallschutz im Hochbau: Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz Oberhausen, 10.00-17.15 Uhr, 380,- € für Mitglieder der AKNW 28.08.2009: Rechte und Lasten - Die Wertermittlung von Grundstücken 25.08.2009: Gemeinschaftlich bauen und wohnen - Chancen für Architekten Demografischer Wandel und veränderte Familien- und Berufsstrukturen führen zu einer verstärkten Nachfrage nach selbstorganisierten Wohnformen. Für Architekten bietet sich die Möglichkeit, neue berufliche Aufgaben wahrzunehmen, etwa Moderation, Organisation von Gruppenfindungsprozessen, Erstellung von Wirtschafts- und Finanzierungskonzepten, Abwägung zwischen verschiedenen Trägeroder Umsetzungsformen. Das Seminar will die Chancen und Potenziale an verschiedenen realisierten Beispielen in NRW sowie die Bauund Moderationsförderangebote des Landes darstellen. Referenten: K. Noell, Referatsleiter experimenteller Wohnungsbau des MBV NRW; Dipl.-Ing. B. Pohlmann-Rohr; Dipl.-Ing. N. Post, Architekt und Stadtplaner Dortmund, 10.00-17.15 Uhr, 120,- € für Mitglieder der AKNW Nach einer Einführung in die rechtliche Einordnung grundstücksbezogener Rechte und Lasten werden die beschränkten dinglichen Rechte an Grundstücken behandelt. Zudem wird die Bewertung von Rechten und Lasten sowohl in den grundsätzlichen Regelungen gemäß den Wertermittlungsrichtlinien (WertR 06) erläutert als auch insbesondere an Bewertungsbeispielen aufgezeigt. Hierzu gehören etwa die Werteinflüsse aus Wege- und Leitungsrechten, Wohn-/Wohnungsrechten, Nießbrauchrechten, Altenteilrechten oder Reallasten. In diesem Zusammenhang wird die Verwendung von vorschüssigen und nachschüssigen Barwertfaktoren erläutert, Zeit- und Leibrentenfaktoren anwendungsbezogen differenziert und auf die Datenquellen sowie die Anwendung der Daten eingegangen. Referent: Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung Düsseldorf, 10.00-17.30 Uhr, 150,- € für Mitglieder der AKNW Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der Fortund Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW anerkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstunden Fortbildung pro Kalenderjahr nachweisen. Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen gGmbH und die Möglichkeit zur OnlineAnmeldung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. Anmeldung per Fax unter (02 11) 49 67 93. DABregional | 07/09 27 Nordrhein-Westfalen | Stiftung Technik und Kreativität vereinen STIFTUNG DEUTSCHER ARCHITEKTEN Serie (II): Träger des Förderpreises der Stiftung Deutscher Architekten - Martina Malsbender lände präsentiert. Mich hat die Schwierigkeit gereizt, den doch sehr unterschiedlichen Besuchergruppen einen Zugang zu den jeweils anderen Exponaten zu vermitteln und die beiden Museen in einem gemeinsamen Gebäude zu vereinen. Foto: T. Saltmann Haben Sie Vorbilder in der Architektur? u Im April dieses Jahres hat die Stiftung Deutscher Architekten in Düsseldorf die Förderpreise 2008 an Absolventen der NRW-Architekturstudiengänge vergeben. Die unabhängige Jury unter Vorsitz von Prof. Markus Neppl vergab drei Förderpreise an besonders talentierte Nachwuchs-Architekten. Einen Preis erhielt Martina Malsbender für den Entwurf eines „Doppelmuseum“. Frau Malsbender, Ihre Arbeit „Doppelmuseum - Museum für Ulrich Rückriem und Landmaschinen“ behandelt ein ungewöhnliches, ja fast skurril anmutendes Thema. Was hat Sie an dieser Entwurfsaufgabe besonders gereizt? Auch wenn die Aufgabe zuerst ungewöhnlich erscheint, so ist der Anlass doch sehr realitätsnah. Zwischen Köln und Neuss liegt das „Kulturzentrum Sinsteden“, das sowohl ein Landwirtschaftsmuseum für historische Landmaschinen als auch eine bedeutende Sammlung moderner Steinskulpturen des aus der Gegend stammenden Künstlers Ulrich Rückriem beinhaltet. Diese beiden Sammlungen werden momentan in getrennten Hallen auf dem Ge- 28 DABregional | 07/09 Vorbilder sind insofern wichtig, als dass die intensive Auseinandersetzung mit Arbeiten anderer Architekten hilft, sich selbst zu positionieren und einen eigenen Weg in der Architektur zu finden. Es muss nicht alles neu entwickelt werden, manchmal reicht es schon aus, einen bestehenden Ansatz weiterzudenken oder neu zu interpretieren. Wie ist bei Ihnen der Wunsch, Architektur zu studieren, entstanden? Die Kombination aus technischem Wissen und Kreativität, aus Konstruktion und konzeptionellem Denken entsprach meinen Interessen und Fähigkeiten. Die Hochschulausbildung ist zurzeit starken Veränderungen unterzogen. Wie beurteilen Sie die kurzen und stark gestrafften Bachelorstudiengänge? Meiner Meinung nach wird das größte Problem darin bestehen, sich während des Studiums ein berufliches „Netzwerk“ aufzubauen. Das ist notwendig, um einen ersten Einstieg in das Berufsleben zu bekommen. Der straffe Zeitplan lässt außerdem wenig individuellen Spielraum und erschwert damit die Möglichkeit, eine eigene architektonische Haltung zu entwickeln. Sie haben während des Studiums in London und Jersey gearbeitet. Zurzeit sind Sie in Aachen im Büro kadawittfeld- architektur beschäftigt. Sehen Sie Ihre berufliche Zukunft hier in Deutschland, oder würden Sie langfristig betrachtet lieber im Ausland tätig sein? Durch meine beiden Praktika in England und den einjährigen Aufenthalt in der Schweiz konnte ich Einblicke in die Arbeitsweisen im Ausland gewinnen, bin aber immer wieder gerne zurück nach Deutschland gekommen. Zurzeit bin ich hier sehr zufrieden, kann mir prinzipiell aber auch vorstellen noch einmal im Ausland zu arbeiten. Wie schätzen Sie die Möglichkeiten ein, in der derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Lage Ihre Ziele zu verwirklichen? Ich habe mich dazu entschieden, in dem Bereich meiner Spezialisierung – dem parametrischen Entwerfen – zu arbeiten und hoffe, dass mir dieses zusätzliche Wissen auch in der momentanen wirtschaftlichen Situation hilft, meine Ziele zu erreichen. t Das Interview führte Vera Anton-Lappeneit Zur Person: Dipl.-Ing. MAS ETH Martina Malsbender (*1982); 2001 - 2007 Architekturstudium an der RWTH Aachen, 2007 -2008 Master of Advanced Studies ETH Zürich (Lehrstuhl für CAAD - Prof. Dr. Ludger Hovestadt) DAAD Leonardo da Vinci Stipendium 2005; DAAD Jahresstipendium 2007/2008; Euregionaler Architekturpreis 2007; Förderpreis Stiftung deutscher Architekten 2008 seit 02/2009 angestellt bei kadawittfeldarchitektur, Aachen; vorgeschlagen von: Architekt Fred Humblé Verbände | Nordrhein-Westfalen BDA NRW XX Bei der Mitgliederversammlung des BDALandesverbandes NRW am 8. Mai 2009 in Bochum stand die Neuwahl des Landesvorstands auf der Tagesordnung. Einstimmig wurde Martin Halfmann, Köln, erneut zum Vorsitzenden gewählt. Seit 2005 steht er an der Spitze des Landesverbandes. Wichtige Projekte des BDA NRW wie die jährliche landesweite Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Bezirks- und Kreisgruppen sowie der Studienpreis BDA Masters wurden in der Zeit ins Leben gerufen. Darüber hinaus hat er auf Bundesebene bei wichtigen berufspolitischen Themen wie der HOAI und den RPW maßgeblich mitgearbeitet. Neue stellvertretende Vorsitzende ist Susanne Crayen aus Bielefeld, die bisher Beisitzerin war. Ebenfalls stellvertretender Vorsitzender und zudem Schatzmeister ist Wolfgang Zimmer, Essen, der dem Vorstand bereits seit 2005 angehört. Während die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands die Kontinuität der intensiven und erfolgreichen Arbeit des Landesverbandes sichern, werden die erstmals in den Vorstand gewählten vier Beisitzer Peter Berner (Köln), Christoph Ellermann (Lüdinghausen), Jutta Heinze (Duisburg), Harald Wennemar (Düsseldorf) sicherlich neue Impulse und Themen einbringen. Die bisherige stellvertretende Vorsitzende Dr. Ursula Muscheler (Düsseldorf) stand nicht mehr zur Wahl. Ihr dankte Martin Halfmann ganz besonders für ihren langjährigen Einsatz als Beisitzerin seit 2000 und als stellvertretende Vorsitzende seit 2003. Sein Dank galt außerdem Peter Bastian (Münster), Michael Dahmen (Düsseldorf) und Nicole Mronz (Köln), die ebenfalls aus dem Vorstand ausschieden. t joe Foto: BDA NRW Neuwahl des Landesvorstands Neuer BDA-Vorstand (v. l.): Susanne Crayen, Martin Halfmann, Peter Berner, Jutta Heinze, Wolfgang Zimmer, Harald Wennemar (abwesend: Christof Ellermann) wir Ihnen einzelne Preisträgerarbeiten vor und berichten von der Preisverleihung. Wettbewerbsergebnisse 14. BDB-LBS-Studentenwettbewerb Stadtreparatur in Hamm XX Am 21. März 2009 fielen in Hamm unter dem Vorsitz von BDB.NRW-Ehrenmitglied Dr. Hans-Dieter Krupinski die Entscheidungen zum diesjährigen, mittlerweile 14. BDB-LBS-Studentenwettbewerb in Hamm. Die insgesamt 40 Arbeiten der Teams aus ganz Nordrhein-Westfalen mit rund 80 Teilnehmern haben eine Vielzahl interessanter Aspekte für die weiteren Diskussionen in der Stadt Hamm gebracht. Gewinnen können zwar nicht alle, aber allen Studierenden ist zu Ihrer Teilnahme herzlich zu gratulieren. Zwei gleichwertige erste Preise gingen an: Alexandra Juszczak, Stefan Luchmann und Manuela Batram von der Hochschule Dortmund sowie Martin Kraus von der FH Dortmund. 3. Preis: Michael Placzek, Michael Landin (RWTH Aachen/FH Aachen), 4. Preis: Daniel Laux (FH Aachen). Zwei gleichwertige Ankäufe: Michaela Böllstorf und Florian Engelhardt von der Bergischen Universität Wuppertal sowie Ulrike Pache und Jeanette Schmidt von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold. Wir gratulieren herzlich! t Reiner Stracke, Landesgeschäftsführer BDB.NRW Der neue Bauminister unseres Landes Lutz Lienenkämper wird am 23. Juni 2009 in Hamm gemeinsam mit Hamms Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann und den Auslobern die Preisträger auszeichnen. Zu diesem Termin wird auch eine Ausstellung der Preisträgerarbeiten erstellt, die nachfolgend bis Mitte Juli 2009 im Technischen Rathaus der Stadt Hamm gezeigt werden wird. Eine Dokumentation des Wettbewerbs halten wir ab Ende Juni 2009 für Interessierte bereit. In einer der nächsten Ausgaben stellen DABregional | 07/09 29 BDB-Studentenwettbewerb in Hamm Impressionen vom Kolloquium zum Wettbewerb seine Erwartungshaltung deutlich, in den Architektinnen und Architekten kompetente Ansprechpartner zu finden, die neben den zu erfüllenden planerischen Aufgaben sowohl die ökonomischen als auch die ökologischen Fragen der vielfältigen Bauaufgaben beherrschen und lösen können. In Kooperation mit dem Wachtberger Unternehmen houseworker und der Consulting Gruppe RNR Partner hatte die VAA zu einem ganztägigem Seminar zu diesem zukunftsweisenden Thema eingeladen. Das unter Denkmalschutz stehende Palotti Carré, ein ehemaliges Schulgebäude und zuletzt als Kaufhaus genutzt, wird zu Wohn- und Gewerbezwecken umfangreich um- und ausgebaut. Die Wärmeenergieversorgung erfolgt auf Bauherrenwunsch ausschließlich durch den Einsatz einer Erdwärmenutzung. Energie und Demografie VAA-Veranstaltung Geothermie in der Praxis XX „Eine Fortbildungsveranstaltung an so einem authentischen Ort durchzuführen, ist eine exzellente Idee und vermittelt den Charme des Besonderen“, begrüßte der Schirmherr der VAA-Fortbildungsveranstaltung, Bürgermeister Stefan Raetz, die im Rheinberger Palotti Carré versammelten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter denen sich auch mit Dr. Knauber, der 1. Beigeordneten der Stadt befand. Mit über 60 Anmeldungen übertraf diese Anzahl deutlich alle Erwartungen. Bürgermeister Raetz machte in seiner Begrüßungsansprache RZ Protect 210x47 sw DAB 30 DABregional | 07/09 03.05.2007 Diese Themen werden das Bauen in den nächsten Jahren nachhaltig bestimmen. Die heutige Zeit ist geprägt von steigenden Energiekosten und zunehmenden Umweltbelastungen, diese Erkenntnis stellte Prof. Dr. Hermann Zemlin, ehemaliger Geschäftsführer der Bonner Stadtwerke, seinem Vortrag über die regenerativen Energien der Zukunft voraus. Unter diesen Voraussetzungen wird eine nachhaltige und dauerhafte ökonomische wie ökologische Energieversorgung von zentraler Bedeutung sein. Der Kölner Prof. Dr. Remo Ianniello und der Aachener Dipl. Geologe Rainer Olzem stellten die Grundlagen der Erdwärmegewinnung, die gesetzlichen und planerischen Anforderungen sowie die Techniken einer effizienten Erdwärmeenergiebewirtschaftung der Immobilien vor. Prof. Dr. Ianniello hob die planerische Gestaltungsfreiheit der Architekten bei einem Einsatz solcher Wärmeerzeugungssysteme hervor. 12:04 Uhr Seite 1 Fotos: Houseworker Fotos: eres, Düsseldorf Nordrhein-Westfalen | Verbände Rheinbergs Bürgermeister Stefan Raetz (m.) und der 1. Beigeordnete Dr. Knauber (l.) begrüßen die Referenten Teilnehmer über den Dächern von Rheinberg Beispiel einer Bestandsanierung Die besonderen fachlichen Herausforderungen an die Planer sowie die zu erfüllenden technischen Rahmenbedingungen an einen wirtschaftlichen Betrieb wurden von Dipl.-Kfm. Stefan Hennecke und Dipl.-Bw. Werner Nickel vorgetragen. Sie wiesen anhand von Beispielberechnungen die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen trotz zunächst höherer Investitionen nach. Wichtig für den Erfolg, so wurde von den Referenten besonders herausgestellt, ist die Anforderung an ein enges und konstruktives Zusammenspiel aller Beteiligten unter der kompetenten Leitung des Architekten. Der direkte Praxisbezug wurde an dem realem Beispiel der laufenden Bestandssanierung des denkmalgeschützten Gebäudes durch das bauausführende Unternehmen houseworker mit einer Vorführung der zur Zeit laufenden Bohrarbeiten auf dem Grundstück hergestellt. t AK 1 VAA im Internet: www.vaa-nrw.de. Verbände | Nordrhein-Westfalen XX Am Samstag, den 11. Juli 2009, starten wir mit Kind und Kegel an den Niederrhein, um das neue RömerMuseum in Xanten zu erleben. Das Büro Gatermann + Schossig hat die einzigartige Kombination aus archäologischem Schutzbau und moderner Museumsarchitektur entworfen. Nach einem Werkstatt-Besuch in der Möbeltischlerei Dertinger+Schmid in Sonsbeck freuen wir uns auf den gemeinsamen Ausklang im Garten. t K. Domschky (v.l.): Markus Henn, Renate Beek, Jürgen Otte, Gabriele Tepasse Am 15. Mai unternahm die BDIA-Regionalgruppe KölnBonn eine aufschlussreiche Architekturführung durch den Kölner Rheinauhafen. Das insbesondere architektonisch interessante und allseits bekannte Stadtentwicklungsprojekt ist einer der „Hot Spots“ Kölns und daher äußerst sehenswert. Die Immobilien in bester Lage beherbergen im Wesentlichen Büros, Gastronomie, Showrooms und Wohnungen, wobei die markanten Kranhäuser bereits heute als eines der Kölner Wahrzeichen gelten. Die Tour startete pünktlich am KAP am Südkai und endete in der Infobox mit dem Modell des Hafengebiets. Zu Beginn riss die Führung die Geschichte des Kölner Städtebaus an, in der Folge wurden auf der eigentlichen Tour die Gebäude verschiedener renommierter Architekturbüros vorgestellt. Echtes Rheinfeeling genoss die Runde dann auf der Terrasse der EA-Sportsbar in unmittelbarer Nähe der Kranhäuser und mit direktem Blick auf den Fluss, wo das Treffen schließlich im passenden Rahmen ausklang. t Landesverband Nordrhein-Westfalen Berichte aus NRW … Ein Großes Dankeschön geht an Renate Beek! Die aktuellen Termine zu allen Aktionen des BDIA in NRW sind zu finden unter www.bdia-nrw.de. Foto: Sylvia Leydecker Frau Beek arbeitete in dieser Funktion seit Oktober 1970 für die Architektenkammer und beginnt ab 1. Juni 2009 ihre freie Zeit nun neu zu gestalten. Gäste der Führung im Südpark am Treffpunkt Philipshalle: (v. m.) Anton Kränzle und Horst Wagenfeld Regionalgruppe KölnBonn im Rheinauhafen Wir bitten um Anmeldung bei der ai nw: Dr. Silke Plumanns, Tel: (0172) 7477931, info@architektinnen-initiative.de, www.architektinnen-initiative.de. XX Anlässlich einer Vorbesprechung des BDIA NRW zur Neubesetzung des Eintragungsausschusses nahmen die dort derzeit tätigen Innenarchitekten die Möglichkeit wahr, sich persönlich bei Renate Beek für die tolle Zusammenarbeit und stete Unterstützung bei allen aufkommenden Fragen der Ausschussarbeit in den vergangenen Jahren zu bedanken. Foto: bdla nrw Moderne trifft Antike Foto: Gritt Bartels Sommerfest BDIA-Regionalgruppe KölnBonn besichtigte den Kölner Rheinauhafen“ Gartenwelten Düsseldorf 2009 Reger Austausch – voller Erfolg Fast 50 Teilnehmende für drei Stunden Parkwanderung im Düsseldorfer Südpark als Auftakt der Veranstaltungsreihe Gartenwelten am 14. Mai – eine erfreuliche Resonanz! Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen des bdla bietet ein attraktives Sommerprogramm: Die bundesweite Veranstaltungsreihe „Gartenwelten“ des bdla findet in Nordrhein-Westfalen auch 2009 unter dem Motto „Reifeprüfung“ statt. Bundes- und Landesgartenschauareale, Ende der achtziger bis Ende der neunziger Jahre gebaut, stehen im Fokus. Im Mai begann die Gartenwelten-Saison mit einem Rundgang über das Bundesgartenschaugelände in Düsseldorf. Als „vollen Erfolg“ und „erfreulich intensiven Austausch“ wertete Karl-Heinz Danielzik, der Landesgruppenvorsitzende und Landschaftsarchitekt aus Duisburg, die Führung. Begeisterung weckt der Park (das Gelände der Bundesgartenschau von 1987) bis heute bei seinen Nutzern, offenbar aber auch bei Planern und den Verantwortlichen im städtischen Gartenamt, das ließ Jürgen Lippe erkennen. Sogar Anton Kränzle, früher der Mann für die Bundesund Landesgartenschauen im Landwirtschaftsund Umweltministerium des Landes NRW, war gekommen. Er folgte, wie auch zahlreiche jüngere Teilnehmer, interessiert den Ausführungen DABregional | 07/09 31 Nordrhein-Westfalen | Mitgliedernachrichten der Planungsgruppe Südpark, die sich aus den Wettbewerbspreisträgern von Platz 2 bis 5 zusammensetzte. Den 1. Platz belegte das Büro Penker aus Neuss, dessen Entwurf jedoch nicht umgesetzt wurde. Es führten Horst Wagenfeld (5. Platz), Wolfgang Mueller (3. Platz) und Prof. Hermann Birkigt (2. Platz). Weitere Termine im Juli und September Freitag, 10. Juli, 16 Uhr, Landesgartenschaugelände Lünen (1996): Seepark Lünen: Büro Schupp+Thiel, Münster. Reinhard Thiel führt durch das Gelände der Lagalü. Freitag, 4. September, 16 Uhr, Landesgartenschaugelände Jülich (1998): Brückenkopf-Park Jülich, Büro Hallmann, Rohn und Partner (heute: 3+ Freiraumplaner), Aachen. Norbert Kloeters zeigt den Besuchern den Park an der nat i.s./bdla nw poleonischen Bastion. Weitere aktuelle Infos auch unter: www.bdlanw.bdla.de. Neueintragungen in die Liste der Architekten 100107 Scheffer, Marius, Dipl.-Ing., Architekt, Kronprinzenstr. 107, 44135 Dortmund, 4 100123 Baum, Christina, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Niehler Str. 64, 50733 Köln, 1 100140 Hax-Noske, Christine, Dipl.-Ing., Architektin, Merlostr. 16, 50668 Köln, 9 100108 Schulte, Marcel, Dipl.-Ing., Architekt, Langscheider Str. 82, 59846 Sundern, 1 100124 Bernasik, Michal, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Nassestr. 14, 50939 Köln, 9 100141 Heveling, Kerstin, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Grietherbusch 29, 46459 Rees, 4 100109 Schulte-Ehemann, Julia, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Im Johannistal 3, 52064 Aachen, 4 100125 Bornefeld, Stefan, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Faunastraße 25, 40239 Düsseldorf, 4 100110 Schweigel, Claudia, Dipl.-Ing., Architektin, Eschenweg 6, 32049 Herford, 4 100126 Boßhammer, Reiner, Dipl.-Ing., Architekt, Im Schmittergarten 20, 51519 Odenthal, 1 100142 Hindenlang, Stephanie Lore, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Oberbilker Allee 333, 40227 Düsseldorf, 4 100111 Slacanin, Drazen, Dipl.-Ing., Architekt, Am Rüschebach 12, 59427 Unna, 4 100127 Bradtke, Christina, Dipl.-Ing., Architektin, Klosterstr. 130, 50931 Köln, 9 100112 Steding, Herbert Heinrich Josef, Dipl.-Ing., Architekt, Lemförder Straße 21, 32369 Rahden, 1 100128 Brandt, Dietmar, Dipl.-Ing., Architekt, Höchsten 6, 42105 Wuppertal, 1 100113 Striegler, Gabriele, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Defreggerstr. 15, 45147 Essen, 4 100129 Brune, Thomas, Dipl.-Ing., Architekt, Markgrafenstr. 39, 40545 Düsseldorf, 4 100130 Cleve, Janine, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Höhenstr. 87, 40227 Düsseldorf, 4 100143 Hoehl, Viktoria, Dipl.-Ing., Architektin, Ewaldistraße 19, 50670 Köln, 4 100144 Huppert, Paul-Ernst, Dipl.-Ing., Architekt, Ulmenweg 3, 40822 Mettmann, 4 100145 Jaeger, Miriam, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Eitorfer Str. 29, 50679 Köln, 1 100146 John, Anne-Katrin, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Rheinuferstr. 10, 41468 Neuss, 4 100131 Eichholz, Martin, Dipl.-Ing., Architekt, Luxemburger Str. 286, 50937 Köln, 4 100147 Kafka, Karoline, Dipl.-Ing., Architektin, Wasserburg Haus zum Haus 6, 40878 Ratingen, 4 100132 Feldhausen, Bettina, Dipl.-Ing., Architektin, Von-Humboldt-Str. 67a, 42549 Velbert, 4 100148 Kaulen, Cornelia, Dipl.-Ing., Architektin, Lindenstr. 354, 41063 Mönchengladbach, 4 100133 Fischer, Jens, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Rotdornallee 35, 42897 Remscheid, 4 100149 Kerwin, Leif, Dipl.-Ing., Architekt, Am Zuckerberg 8, 50668 Köln, 1 100117 Walta, Thomas, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Augustastr. 55, 52070 Aachen, 1 100134 Fischer, Verena, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Rehmannstr. 33, 47574 Goch, 4 100150 Knelleken, Melanie, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Friedensstr. 10, 41517 Grevenbroich, 4 100118 Weber, Jochen, Dipl.-Ing., Architekt, Friedrichstr. 115, 52070 Aachen, 4 100135 Fleuth-Kadoic, Nadja, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Bistard 35, 41751 Viersen, 1 100151 Knoop, Anja, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Mathiasstraße 17, 50676 Köln, 1 100119 Wegner, Karl-Otto, Dipl.-Ing., Architekt, Borgheeser Weg 143, 46446 Emmerich am Rhein, 9 100136 Frielingsdorf, Udo, Dipl.-Ing., Architekt, Ronsdorfer Straße 32, 42855 Remscheid, 1 100152 Kolp, Holger, Dipl.-Ing., Architekt, Schumannstr. 90, 40822 Mettmann, 4 100137 Großheim, Christian, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Linzer Str. 63, 53604 Bad Honnef, 1 100153 Königs, Dierk, Dipl.-Ing., Architekt, Siemensstr. 55, 50825 Köln, 4 100138 Gröting, Ruth, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Limburger Str. 21, 50672 Köln, 9 100154 Köprülüoglu Carpan, Elif, Dipl.-Ing., Architektin, Am Gelben Sprung 3, 42281 Wuppertal, 1 100114 Tackmann, Judith, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Kreuzweg 66, 48249 Dülmen, 4 100115 Teichert, Marc, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Hesmecke 39, 58791 Werdohl, 4 100116 Tiemann, Christiane, Bauassessorin Dipl.Ing., Architektin, Am Herforder Tor 5, 32105 Bad Salzuflen, 3 100120 Welter, Silke, Dipl.-Ing., Architektin, Wörthstr. 8, 48151 Münster, 1 100121 Amend, Claudia, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Im Steenhalensfeld 21, 47608 Geldern, 4 100122 Babori, Genoveva, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Thomas-Mann-Str. 33, 53111 Bonn, 1 Schlüsselverzeichnis der Tätigkeitsarten 32 DABregional | 07/09 100139 Haiduk, Gregor, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Liegnitzer Str. 86, 42277 Wuppertal, 1 100155 Krekeler, Gitta, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Zweibrückenstr. 31, 40625 Düsseldorf, 4 1 freischaffend 2 beamtet 3 angestellt (öffentlicher Dienst) 4 angestellt (privat) 6 beamtet/freischaffend 7 angestellt (öffentlicher Dienst)/freischaffend 8 angestellt (privat)/freischaffend 9 nicht berufstätig