Regionalteil NRW, Ausgabe 6/2016

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Regionalteil NRW, Ausgabe 6/2016
DABregional 6 · 16
1. Juni 2016, 48. Jahrgang
Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts
Editorial
3 architects and refugees – von Michael Arns
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Aktuell
Architektenkongress: Megacities brauchen Stadtbaumeister
Vorstand: „Regionalen“ in NRW weiterführen!
UrbanSlam: Gekommen um zu bleiben
StadtBauKultur NRW: landschaftsarchitektur.preis 2016
Architektur und Recht: Der Architektenvertrag
Konferenz zur Schönheit und Lebendigkeit der Stadt
Exkursion zum Wiener Modell
Schlaun-Wettbewerb entschieden: Neue Ideen für Hamm
Vereidigung: Sachverstand und Engagement
Tag der Architektur: „Architektur für alle!“
LWL-Denkmal des Monats: Stadtpark Bochum
Gesellschafterversammlung: BKI baut Marktposition aus
Blickpunkt
16 Megacity, Ghosttown und Suburbia – Dokumentation des
Internationalen Architektenkongresses auf Usedom (Teil 1)
18 Regionale 2016: Auf dem Weg ins Zukunftsland
Berufspraxis
20 Neues aus den Dienstbesprechungen des MBWSV
Rechtstipp: Haftung wegen faktischer Bauüberwachung
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Prisma
Serie „Ungewöhnliche Berufsfelder“: Ursula Thielemann
Ausstellungen, Auszeichnungen
Veranstaltungen, Auslobungen
Projekte, Publikationen
Akademie
26 Seminare der Akademie im Juni bis August 2016
Veranstaltungen
13 Imagefilm der AKNW
AKNW for Refugees: Kollegen helfen Kollegen
Sommerfest der AKNW in der Rheinterrasse
Haus der Architekten: Ausstellungsvorschau
Service
14 AKNW in den Social Media
Virtueller Besuch im Haus der Architekten
Servicetool für Mitglieder: Online-Architektenliste
Verbände
28 BDB: Symposium für Immobilienwerte
29 VAA: Mitgliederjahreshauptversammlung 2016
VFA: Landes- und Bezirksgruppenvorsitzendenkonferenz
30 ai nw: Neues Leitungsteam für die ai nw
31 BDIA: Wettbewerbe für Bauaufgaben im Bestand
bdla: nrw.landschaftsarchitektur.preis 2016
Mitgliedernachrichten
32 Neueintragungen in die Listen der Architektenkammer
Politik
15 Aktuelle Meldungen
Impressum
Herausgeber
Architektenkammer NRW
Dipl.-Ing. Ernst Uhing
Dipl.-Ing. Michael Arns
Dipl.-Ing. Klaus Brüggenolte
Dr.-Ing. Christian Schramm
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Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.
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Editorial | Nordrhein-Westfalen | 3
architects and refugees
Foto: Manuel Thomé
Liebe Kollegin,
lieber Kollege!
„AKNW for Refugees“. Seit kurzem sehen Sie diesen
markanten Button, wenn Sie auf unsere Homepage
unter www.aknw.de gehen. Wer darauf klickt, erhält
Informationen in englischer Sprache darüber, welche
Wege beschritten werden sollten, um als ausländischer
Architektenkollege Mitglied der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen werden zu können. Außerdem
verweisen wir auf unsere Jobbörse, die wir aus diesem Anlass in der Menüführung zweisprachig weiterentwickelt haben.
Wir wollen damit Kolleginnen und Kollegen, die
aus ihren Heimatländern zu uns nach Deutschland
fliehen mussten und von denen sicherlich einige auf
Dauer bleiben werden, ganz konkret dabei helfen, hier
in NRW beruflich Fuß zu fassen. Ein kleines Hilfsangebot, das jeder von uns vor Ort durch individuelles
Engagement verstärken kann.
Die Diskussion um die Flüchtlingsbewegungen und
die Reaktion der Architektenschaft darauf konzentriert sich bislang – zu Recht – auf die Frage, was wir
fachlich tun können, um angemessene Erstunterbringungen zu gewährleisten und um dauerhaft kostengünstigen Wohnraum bei guter Qualität für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Die
Bundesarchitektenkammer hat unter Federführung
der AKNW dazu ein umfassendes Positions- und Empfehlungspapier erarbeitet, das in vielen politischen
Gremien Beachtung gefunden hat (www.bak.de).
Parallel dazu stellt sich nun aber zunehmend auch
die praktische Frage für unseren Berufsstand, wie wir
Menschen, die ihre berufliche Existenz in ihrem Heimatland aufgeben mussten, dabei unterstützen können, sich gesellschaftlich und beruflich in Deutschland
zu integrieren. Es gibt bereits eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen, die vor Ort ganz konkrete Hilfe
im Einzelfall leisten. In der Regel wird dem betroffenen ausländischen Architekten die Möglichkeit gegeben, als Praktikant in einem Architekturbüro erste
Erfahrungen mit der deutschen Planungsbranche zu
sammeln. Das ist für alle Beteiligten kein einfacher
Weg, weil die Sprachbarriere zunächst sehr hoch ist.
Aber auch, weil Ausbildungsinhalte und Berufserfahrungen – je nach Herkunftsland – sich durchaus von
unseren deutschen Standards unterscheiden können. Nicht zuletzt sind es auch kulturelle Unterschiede, die es gemeinsam zu
überwinden gilt.
Es ist eine große humanitäre Geste und
ein starkes Signal unseres Berufsstandes,
wenn Kolleginnen und Kollegen sich dieser Aufgabe stellen. Wir haben auf unserer
Homepage eine Praktikumsbörse eingerichtet, in der Architekturbüros aus NRW
solche Praktikumsstellen anbieten können.
Die Hilfe für Kollegen ist keine Einbahnstraße. Immerhin kommen viele der Flüchtlinge aus einer Region, in der geschichtlich
die ersten großen Städte entstanden sind.
Überhaupt hat der interkulturelle Austausch
in der Historie unseres Berufsstandes eine
lange Tradition. Von den römischen Bauten über die wandernden Baumeister des
Mittelalters bis hin zu unseren zeitgenössischen großen Architekturbüros, die oftmals Mitarbeiter aus mehr als einem Dutzend Nationen beschäftigen. Umgekehrt
haben viele deutsche Architektinnen und
Architekten, die aus unserem Land vor den
Nationalsozialisten fliehen mussten, in den
Staaten, die ihnen Asyl gewährt haben, ihre baulichen Spuren hinterlassen.
Wir alle sind gefordert, durch Flucht geschädigten Kolleginnen und Kollegen solidarisch zur Seite zu stehen. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen wird dazu den neuen Bereich „AKNW for Refugees“
auf der Homepage konsequent pflegen und
ausbauen. Wir freuen uns, wenn Sie uns
wissen lassen würden, wenn Sie sich vor
Ort für dieses Thema engagieren.
Es grüßt Sie herzlich Ihr
Michael Arns
Vizepräsident der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen
arns@aknw.de
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Fotos: Andreas Dumke
Referenten und Gastgeber (v. l.):
Dr. Andreas Kipar, Matthias Bongard
(Moderator), Prof. Mischa Kuball, Prof. Dr.
h. c. Horst Teltschik, Ernst Uhing, Prof. Dr.
Dr. Franz Josef Radermacher, Michael
Groschek, Prof. Dr. Martin Coy, Prof. Dr.
Silke Weidner, Stephan Petermann,
­Kerstin Faber, Prof. Dr.-Ing. Stefan
­Siedentop, Joachim Brenncke, Lars
­Graebner und Markus Lehrmann
Megacities brauchen Stadtbaumeister!
Internationaler Architektenkongress der AKNW auf Usedom diskutierte über „Megacity, Ghosttown, Suburbia“
E
s ist wichtig, den Blick hin und wieder über den Horizont
schweifen zu lassen, um dann wieder auf Details im Nahbereich fokussieren zu können. Unter diesem Motto richtete die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen vom 4. bis zum
7. Mai auf Usedom ihren Internationalen Architektenkongress
2016 aus. Unter dem Titel „Megacity, Ghosttown und Suburbia“
beschäftigten sich Architekten, Stadtplaner, Politiker, Wirtschaftsund Naturwissenschaftler, Philosophen und Künstler mit dem
weltweiten Phänomen von Schrumpfung und Wachstum.
AKNW-Präsident Ernst Uhing freute sich, den nordrhein-westfälischen Minister für
Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Michael Groschek (r.), begrüßen
zu können
Die NRW-Baupolitik war hochrangig vertreten mit (v. l.) Wilhelm Hausmann
(CDU), Dieter Hilser (SPD), Sarah Philipp (SPD), Jochen Ott (SPD) und Bernhard
Schemmer (CDU)
Foto: Christof Rose
Beide Prozesse finden gleichzeitig statt. Während eine Stadt explosionsartig wächst, schrumpft die Nachbarstadt. Während länd-
licher Raum zu suburbanen Zwischenstädten mutiert, entleert
sich der ländliche Raum wenige hundert Kilometer entfernt. „In
Zeiten, in denen die Zuwanderung von mehreren Millionen Menschen in die europäischen Länder, in unsere Metropolen und
großen Städte uns vor ganz neue Herausforderungen stellt, ist es
für unsere Branche von großer Bedeutung, Fakten und Prognosen zu kennen, Vergleiche mit internationalen Entwicklungen zu
ziehen und Tendenzen einordnen zu können“, erklärte der Präsident der Architektenkammer, Ernst Uhing, in seiner Begrüßung.
Entsprechend breit war das Spektrum der Vorträge und der von
den Referenten eingenommenen Perspektiven aufgestellt: Während die Architekten Lars Graebner (University of Michigan) und
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Foto: Christof Rose
Foto: Christof Rose
Stephan Petermann (OMA) aus Detroit und Rotterdam über Planungsstrategien berichteten, analysierte Prof. Dr. h. c. Horst Teltschik die Folgen eines „Jahrhunderts der Völkerwanderung“ aus
politischem Blickwinkel. Prof. Dr. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin
ordnete das Thema der „polis“ historisch-ethisch ein, während
sich weitere Beiträge mit Steuerungsinstrumenten und konkreten
Einzelbeispielen befassten (siehe auch Bericht auf S. 16/17). „Die
große Bandbreite der Vorträge hat uns alle fasziniert und zwei
Tage lang gepackt“, resümierte Moderator Matthias Bongard stellvertretend für die 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses in Heringsdorf.
Der Architektenkongress der AKNW ist immer auch eine berufspolitische Veranstaltung. Entsprechend erfreut zeigte sich
Kammerpräsident Ernst Uhing über die Teilnahme der baupolitischen Sprecher der großen nordrhein-westfälischen Landtagsfraktionen sowie weiterer Abgeordneter des NRW-Landtags.
Auch NRW-Bauminister Michael Groschek war der Einladung
der AKNW gefolgt und positionierte die Haltung der Landesregierung in einem engagierten Vortrag. „Im globalen Maßstab betrachtet, ist unsere städtebauliche Diskussion zwischen Rhein
und Ruhr noch ein Stück deutsche Gemütlichkeit“, meinte
Groschek mit Blick auf die Tatsache, dass weltweit etwa eine Milliarde Menschen in Favelas und anderen notdürftigen Behausungen leben. Gleichwohl gelte es, der Enge auf den Wohnungsmärkten der NRW-Wachstumsstädte und der Zuwanderung durch
massive Bauaktivitäten zu begegnen. Dazu müssten unsere Städte nachverdichtet werden: „Gestaltete Dichte kann sehr gute Architektur sein“, stellte Nordrhein-Westfalens Städtebauminister
fest. Und forderte mehr planerische Fantasie im Umgang mit den
Vorschlägen der Architekten und Stadtplaner, sowohl seitens der
Planungsbehörden als auch der Investoren. „Was unsere Städte
wieder brauchen, sind Stadtbaumeister, damit langfristig und vorausschauend geplant wird“, so Michael Groschek.
Hinsichtlich des großen Bedarfs an zusätzlichem Wohnraum
forderte Groschek, die Scheuklappen abzulegen und von anderen zu lernen. Etwa von Wien, der „Welthauptstadt des sozialen
Wohnungsbaus“. Es müsse in großen Städten auch möglich sein,
„wieder höher zu bauen“. Zudem sah der NRW-Bauminister die
Wachstumskommunen entlang des Rheins in der Pflicht, sich enger mit dem Umland zu vernetzen. Um hier konkrete Maßnahmen der Kooperation anzustoßen, kündigte Minister Groschek
einen „Metropolenwettbewerb à la NRW“ an. Überhaupt empfahl der Minister mehr Experimentierfreude. So könnten wir in
unseren Metropolen Experimentierquartiere ausweisen, in denen
die Vorgaben des Baurechts deutlich reduziert sein sollten. Auch
müsse man neue Formen der Eigentumsbildung und Mieterbeteiligung finden. Denkbar sei, dass Bürgerinnen und Bürger Rechte für ein dauerhaft kostengünstiges Mieten einer Wohnung erwerben. Wichtig sei insgesamt die Verbindung von Wohnraumund Städtebauförderung. „Unser Ziel müssen lebendige
Nachbarschaften sein. Die Heimat im Quartier!“
Michael Groschek nutzte den Internationalen Architektenkongress der AKNW auch, um einige grundsätzliche Betrachtungen
Foto: Andreas Dumke
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 5
Präsident Ernst Uhing (2. v. l.) und Vorstandsmitglied Gabriele Richter (2. v. r.) mit
Günther Hoffmann (Bundesbauministerium, l.), Hans Georg Wagner (BDB-Bundesvorsitzender, m.) und Holger Ellerbrock (baupol. Sprecher FDP-NRW-Fraktion);
Michael von der Mühlen (Staatssekretär im MBWSV) und Hartwig Schultheiß
(Stadtdirektor Münster und Vors. StadtBauKultur NRW 2020 e.V.).
Am letzten Kongresstag standen fünf Fachexkursionen auf dem Programm, u. a.
eine Fahrradttour zum Thema „Entwicklung der Bäderarchitektur“
anzustellen. So kritisierte er die aktuellen globalen Finanzströme, die zu „absurden Preisen auf dem Immobilienmarkt“ geführt
hätten. „Wem gehört eigentlich unser aller Grund und Boden“,
fragte der nordrhein-westfälische Minister für Bauen, Wohnen,
Städtebau und Verkehr. „Wir brauchen in Europa weniger London und mehr Wien, Düsseldorf oder Münster!“ n Christof Rose
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Die „Regionalen“ in NRW weiterführen!
Vorstand diskutierte Notwendigkeit der regionalen Strukturförderung
D
ie „Regionalen“ sollen fortentwickelt
werden. Wie AKNW-Vizepräsident
Michael Arns dem Vorstand in seiner Sitzung am 10. Mai berichtete, hatte
dazu im Frühjahr ein Workshop mit dem
nordrhein-westfälischen Baustaatssekretär
Michael von der Mühlen stattgefunden.
Ergebnis: Nach einer Pause im Nachgang
zur aktuell laufenden Regionale 2016 (Westliches Münsterland) soll die regionale Strukturförderung fortgeführt werden. „Es ist
richtig, in strukturschwachen Regionen
unseres Landes durch Impulsprogramme
langfristig wirksame Verbesserungsmaßnahmen anzuregen“, stellte Kammerpräsident Ernst Uhing fest. Gerade dort, wo
strukturell wirksame Veränderungen angestoßen worden seien, hätten sich die
„Regionalen“ seit Beginn dieser Strukturfördermaßnahme im Jahr 2002 bewährt. Der
Vorstand zeigte sich aber auch einig darin,
dass die Auslobungen zu künftigen Regionalen geschärft werden müssten.
Nach Überzeugung des Vorstands der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
können über langfristig angelegte regionale Förderprogramme substanzielle Strukturverbesserungen insbesondere in den
ländlichen Regionen unseres Bundeslandes
erreicht werden. „Sinnvoll wäre es, wenn
die jeweiligen Regionen ihre Themenstränge selbst entwickelten und dann in einen
Wettbewerb um den Zuschlag einer Regionale gehen würden“, schilderte Vorstandsmitglied Ernst Herbstreit seine Erfahrungen,
die er als Landschaftsarchitekt mit verschiedenen Regionalen hatte sammeln können.
Der Vorstand der AKNW hatte sich in
der Vergangenheit immer wieder mit den
Regionalen befasst und sich mit externen
Sitzungen vor Ort jeweils einen Eindruck
verschafft. „Stadtplanerische und bauliche
Projekte haben oftmals einen langfristige
Wirkung und können große Strahlkraft
entfalten“, fasste AKNW-Präsident Ernst
Uhing die Diskussion zusammen. Das gel-
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te für das Instrument der Landesgartenschauen in gleicher Weise wie für die Regionalen in NRW.
Anhörung zum Wohnungsbau
Mehr Grundstücke, weniger Hemmnisse,
kürzere Bearbeitungszeiten – das waren
zentrale Aussagen, mit denen die Architektenkammer NRW in der Anhörung „Bezahlbarer Wohnraum“ am 2. Mai vor dem
NRW-Landtagsausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr Stellung bezog. Wie Kammerpräsident Ernst
Uhing dem Vorstand berichten konnte, hatte er in der Anhörung vor allem davor gewarnt, dass die Bemühungen um eine Forcierung des Wohnungsbaus durch weitere
Verschärfungen (etwa im Bereich der EnEV
oder auch durch Vorschriften zum barrierefreien Bauen) konterkariert werden
könnten. „Ich habe betont, dass die Baunutzungsverordnung gegenwärtig die geänderten Wohn- und Arbeitsverhältnisse
nicht mehr abbilden kann“, erläuterte Ernst
Uhing seinen Vorstandskollegen. „Um weiteres Bauland zu aktivieren, brauchen wir
dringend eine Nutzungskategorie für Wohnnutzungen in Nachbarschaft zu störendem
Gewerbe.“ Die Stellungnahme der AKNW
sei von den Ausschussmitgliedern mit großem Interesse aufgenommen worden, berichtete der Präsident.
Mitwirkung der AKNW im ASAP
Am 18. April wurde die Architektenkammer NRW offiziell in den ASAP (Akkreditierungsverbund für Studiengänge der Architektur und Planung) aufgenommen.
Insgesamt wurde von dem Projekttag des
ASAP in Berlin berichtet, dass es hinsichtlich der strittigen Frage der Eintragungsvoraussetzungen eine deutliche Annäherung zwischen dem ASAP und der Bundesarchitektenkammer gegeben hat. Mehr
als die Hälfte der deutschen Hochschulen
nehmen bereits an den Notifizierungsverfahren des ASAP teil.
Wettbewerbe in der Innenarchitektur
Am 18. März 2016 hat der Bundesrat der
neuen „Vergabeverordnung“ des Bundes
zugestimmt, in welche die bisherige VOF
integriert wurde. Neu sind u. a. Bestimmungen zur Berücksichtigung kleiner Architekturbüros sowie Vorgaben zur Prüfung von Wettbewerbsverfahren,
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen registriert in jedem Jahr ca. 80 offiziell ausgelobte Architektenwettbewerbe
nach den Regeln für Planungswettbewerbe.
Um dieses Verfahren auch im Bereich der
Innenarchitektur zu etablieren, beschloss
der Vorstand auf Bitten des Ausschusses
„Innenarchitektur“ einstimmig, im August
2016 eine Veranstaltung zum Thema „Wettbewerbe für Bauaufgaben im Bestand –
Chancen für Innenarchitekten“ durchzuführen. Wie der Vorsitzende des Ausschusses, Innenarchitekt Martin Müller, erläuterte,
soll die Veranstaltung nicht nur der Motivation der Innenarchitektinnen und Innenarchitekten dienen, sich an Wettbewerben
zu beteiligen, sondern auch potenzielle
Auslober motivieren, Bauaufgaben im Bestand über Wettbewerbsverfahren zu vergeben.
Internationaler Architektenkongress
auf der „Glasstec“
Einstimmig beschloss der Kammervorstand
auch, dass die AKNW erneut als Kooperationspartner der Messe Düsseldorf den „Internationalen Architektenkongress: Neues
Bauen mit Glas“ mitgestalten soll. „Mit ihren 50 000 Besuchern ist die Glasstec ein
wichtiges Forum für Architekten und Stadtplaner“, hob AKNW-Präsident Ernst Uhing
hervor. Es sei deshalb wichtig, diesen mit
renommierten Architekten aus dem In- und
Ausland besetzten Kongress am 21. September zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass Architekten, Innenarchitekten,
Landschaftsarchitekten und Stadtplaner
auf diesem größten Forum für das Arbeiten mit Glas Flagge zeigen. n Christof Rose
Fotos: Stephan Schütze
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 7
Volles Haus: Mit 180 Teilnehmern war der Gartensaal des künftigen Baukunst­
archivs NRW in Dortmund ausgebucht
Starker Auftritt (v. l., vorn): Patrycja Muc (Moderatorin), Michael Arns (AKNW-­
Vizepräs.), Martin Bachem, Anna Weber, Isabel Finkenberger, Julia Pütz; (hinten, v.
l.): Prof. Christian Moczala, Björn Schwabe, Andree Agapov und Christian Honstein
Gekommen um zu bleiben
Beim 2. UrbanSlam der Architektenkammer NRW präsentierten junge Planer Ideen zum Thema „Flucht und Stadt“
D
urch die Füchtlinge, die zu uns kommen, erhalten wir wieder die Chance auf Visionen!“ Prof. Christian Moczala, der
an der FH Dortmund Architektur lehrt, gab die Richtung
für den zweiten UrbanSlam der Architektenkammer NordrheinWestfalen vor. Die Zuwanderung zwinge zu vielen neuen Baumaßnahmen, die eine qualitätvolle, aber auch innovative Architektur
voraussetzten, so Moczala in seinem Auftritt als „performing
­scientist“. Mit dem Leitthema „Gekommen um zu bleiben“ hatte
die AKNW ihren 2. UrbanSlam bewusst der aktuellen Fragestellung gewidmet, wie Architektur und Stadtentwicklung auf Flucht
und Vertreibung reagieren müssen. Fünf junge Planerteams bzw.
Einzelakteure stellten sich mit ihren Ideen dem kritischen Votum
des Publikums, das mit 180 Gästen im Baukunstarchiv NRW in
Dortmund ebenso zahlreich wie gespannt erschienen war.
„Wir wollen jungen, aufstrebenden Kolleginnen und Kollegen die
Gelegenheit geben, sich mit ihren fachlichen Beiträgen pointiert
zu präsentieren – und wir wollen die städtebauliche Diskussion
befeuern“, erläuterte AKNW-Vizepräsident Michael Arns in seiner Begrüßung das Konzept des UrbanSlam. Maximal zehn Minuten standen den Slammerinnen und Slammern dann zur Verfügung, die intensiv genutzt wurden.
Den Auftakt machte der Kölner Architekt Martin Bachem, der
sein Konzept einer „Stadtplastik“ für Köln vorstellte: Zur Bewältigung des Wohnungsbedarfs schlägt er die Herausarbeitung eines
Hochhausrings vor, der die Ringstruktur des Stadtgrundrisses
aufgreift und weithin sichtbar in die Höhe führt.
Einen anderen Ansatz der Stadterweiterung verfolgten drei
junge Studierende der FH Dortmund. Julia Pütz, Björn Schwabe
und Andree Agapov entwickelten für den Stadtteil Altenessen-
Süd das Konzept eines „fairtrade-Quartiers“: Hier könnten Flüchtlinge leben, die in lokale Wirtschaftsprojekte integriert werden,
die wiederum auf fair gehandelten Produkten basieren sollten.
So könne ein Konzept mit Vorbildcharakter entstehen, das in den
kommenden Jahren Nachahmer in vielen Städten finden würde.
Ähnlich in der Aussage präsentierte Isabel Finkenberger ihr
„Manifest für die Zusammenstadt“: Auch die junge Planerin aus
Köln forderte mehr Gemeinsinn und sozialen Ausgleich ein, trug
ihre Thesen abstrakt und kämpferisch vor. Sie zitierte den Freiherrn Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge, der ein System gefordert hatte, „dessen Grundpfeiler Moral und Weltklugheit sind“.
Ein konkretes Beispiel für eine städtebauliche Ergänzung stellte Christian Honstein, der an der TU Dortmund Architektur studiert, vor. Seine Vorschläge für ein „Neues Wohnen am alten Bergwerk Hamm-Ost“ setzten auf eine behutsame Entwicklung des
Standorts auf Grundlage vorhandener Strukturen.
Mit einem gerappten Gedicht stieg Anna Weber in ihr Thema
„Afroshops & Shishabars“ ein. Ihre These lautete: Zuwanderung
bringt Vielfalt, wenn wir uns im kontinuierlichen Dialog einander zuwenden. Ein gelebtes Beispiel sei die „Thai-Wiese“ in Berlin, eine kleine Grünanlage, in der sich ein regelmäßiger Austausch zwischen Deutschen und Zuwanderern aus Thailand entwickelt habe. Mit ihrem lebendigen Vortrag konnte Anna Weber
auch das Publikum für sich gewinnen. Die von Moderatorin
Patrycja Muc souverän geleitete Abstimmung per Applaus fiel
eindeutig zugunsten der jungen Berliner Architektin aus.
Das überwiegend junge Publikum nutzte den Ausklang des
Abends, um mit den Slammerinnen und Slammern zu diskutieren. Der UrbanSlam hat sich mit der zweiten Ausgabe als frisches,
urbanes Veranstaltungsformat erneut bewährt. n Christof Rose
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Foto: Dirk Schlüter / Architektenkammer NRW
8 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
landschaftsarchitektur.
preis 2016
Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten in Nordrhein-Westfalen (bdla nw)
vergibt alle zwei Jahre den „nrw.landschaftsarchitektur.preis“ für hervorragende Planungen. Von den 19 eingereichten Projekten hat die Jury im Februar vier Projekte prämiert; je zwei
Preise und zwei Anerkennungen. Ihnen
ist gemeinsam, dass sie von BDLA-Mitgliedern verfasst, in NRW realisiert worden sind und dass die Fertigstellung nicht
länger als vier Jahre zurückliegt.
Das Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW stellt die Landschaftsarchitekten und ihre Arbeiten in einer
Ausstellung vor. Die Ausstellung aller
eingereichten Projekte wandert nach Bekanntgabe der Preise an die Orte der
Siegerprojekte.
Gezeigt wird auch der
bundesweite Nachwuchswettbewerb,
den der bdla nw zum achten Mal gemeinsam mit der jeweiligen Landesgartenschau GmbH veranstaltet. Wettbewerbsaufgabe war die Gestaltung eines „Waldgartens“ auf der Landesgartenschau
2017.
Der „nrw.landschaftsarchitektur.
preis 2016“ wird am Donnerstag, 23. Juni 2016, im NRW Forum in Düsseldorf
verliehen. Beginn: 19.00 Uhr.
n M:AI
StadtBauKultur NRW – 3. Arbeitstreffen der Initiative Stadtgespräche NRW:
Lokalteil. Baukultur und lokale Medien,
Freitag, 24. Juni 2016, Trafostation in
Münster, 13.00 bis 18.00 Uhr.
StadtBauKultur NRW – Konferenz:
Mehr [als] Wohnraum! Mittwoch, 6. Juli
2016, Turm des Hauptbahnhofs in
Oberhausen, 9.30 bis 18.00 Uhr.
Info: www.stadtbaukultur.nrw.de.
DABregional 06·16
Mit zwei Staffeln war die Architektenkammer NRW beim Düsseldorf-Marathon am Start. Am 24.
April hieß es, sich durch kalten Wind, Graupel, Regen und Sonne zu schlagen. Die Läuferinnen
und Läufer hatten dennoch viel Spaß auf der Strecke. Insgesamt 16 000 Sportler waren unterwegs, angefeuert von mehreren zehntausend Zuschauern entlang der Marathonstrecke quer
durch und rund um die Düsseldorfer City. Für die AKNW liefen einige Mitglieder, Mitarbeiter der
Geschäftsstelle und Gäste (v. l.) Christina Wolff, Christof Rose, Helena Slipek, Ralph Diersch,
­Stefanie Thörner, Silke Doss, Sabrina Kramer und Damir Stipic.
„Architektur & Recht“ zum Architektenvertrag
Am 28. Juni 2016 findet in der Akademie der Wissenschaften in Düsseldorf
die nächste Veranstaltung in der AKNW-Reihe „Architektur und Recht“ statt.
Im Zentrum steht ein Thema, das jeden Architekten und jede Architektin angeht, ob freischaffend oder angestellt tätig auf der Auftraggeberseite: Die
Berliner Rechtsanwältin Dr. Eva-D. Leinemann referiert über die „Vermeidung von Fehlern bei Abschluss und Durchführung des Architektenvertrages“.
Außerdem spricht Dr. Florian Hartmann, Geschäftsführer und Justiziar
der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, über die aktuellen Entwicklungen rund um die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure. Alle
Mitglieder sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.
n ros
28.06.16, 17.00 Uhr. Anmeldung bitte an teilnahme@aknw.de.
Glasstec: Großer Kongress am 21. September
Wie in den Vorjahren wird die Architektenkammer NRW auch in 2016 wieder Partner der Messe Düsseldorf zur Fachmesse „Glasstec“ sein. Vom 20.
bis 23. September präsentieren mehr als 1200 Aussteller aus 51 Ländern
Produkte und Neuheiten auf der „Weltleitmesse für die Glasbranche“, kündigt die Messe Düsseldorf an. Die AKNW lädt alle Mitglieder herzlich zur
Teilnahme an dem Internationalen Architekturkongress „Kontraste / Neue
Architektur mit Glas“ ein, der am 21. September im Rahmen der Messe stattfinden wird. Renommierte Architektinnen und Architekten werden außergewöhnliche Architekturen vorstellen – darunter Dick van Wageningen
(Amsterdam), Erik Volz (Renzo Piano Building Workshop, Paris), Ian Ritchie (London), Heinrich Delego (Basel) und Grégoire Zündel (Atelier Zündel Cristea, Paris). Teilnahmegebühr: 49 Euro. Info: www.glasstec.de.n ros
Fotos: Christof Rose
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 9
AKNW-Vizepräs. Michael Arns (v. l.) im Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Sonne (TU
Dortmund), Boris Schade-Bünsow (Chefredakteur Bauwelt) und Gunther A
­ dler
(Staatssekr. Bundesbauministerium). Die AKNW war Partner des Kongresses.
Zum siebten Mal trafen sich Architekten und Stadtplaner in der Rheinterrasse
Düsseldorf zum Kongress „Die Schönheit der Stadt“. Kontrovers wurde u. a. über
den Fassadenwettbewerb der Stadt Lübeck diskutiert
Die Fassade und die Schönheit der Stadt
Lübecker Altstadt ein modernes Kaufhaus realisiert hatte. Auch
Bauwelt-Chefredakteur Boris Schade-Bünsow forderte, die Fassade müsse Ausdruck des Innenlebens eines Gebäudes sein.
Lübecks Bausenator Franz-Peter Boden stellte klar, dass die
Neubebauung dieses Teils der historischen Altstadt auf kleinen
Parzellen durch Privatleute erfolgen solle. „Das ist ein ambitioniertes Verfahren, das Wohnnutzung mit kleinteiliger Arbeitsnutzung kombiniert.“ Der Fassadenwettbewerb solle Anregungen
geben; die Bauherren könnten in Absprache mit der Stadt auch
eigene Vorschläge entwickeln.
Die Gastgeber Mäckler und Sonne warben dafür, der Gestaltung von Fassaden wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Die
Fassade sei die Schnittstelle zwischen privatem und öffentlichem
Raum. „Sie ist deshalb keine reine Privatsache“, betonte W
­ olfgang
Sonne.
n ros
Können wir über die Gestaltung von Fassaden die Qualität unserer Städte nachhaltig positiv beeinflussen? Diese Frage stand
im Mittelpunkt der siebten „Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt“, zu der Prof. Christoph Mäckler und Prof. Dr.
Wolfgang Sonne vom Deutschen Institut für Stadtbaukunst der
TU Dortmund am 28./29. April in die Rheinterrasse Düsseldorf
eingeladen hatten. Am Beispiel eines Fassadenwettbewerbs, den
die Stadt Lübeck zur Neubebauung eines Teils ihrer Altstadt durchgeführt hatte, wurde kontrovers darüber debattiert, ob ein solches Verfahren zulässig sei. Architekten wie Christoph Ingenhoven schien ein solches Verfahren zu kleinteilig und rückwärtsgewandt. „Ich gehe vom Sinn und der Nutzung des Bauwerks aus,
nicht von seiner Oberfläche“, erläuterte Ingenhoven, der in der
Beim Thema „Geförderter Wohnungsbau“ nimmt die Stadt Wien
seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle ein. Seit mehr als 100 Jahren errichtet die Stadt Mietwohnungen, in denen heute etwa die
Hälfte der Wiener zu günstigen Konditionen leben können. Das
„Wiener Modell“ war Gegenstand einer Fachexkursion, die der
Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft VdW RW und
der Bauausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags Ende
April durchführten. Unter den berufspolitischen Begleitern waren auch AKNW-Präsident Ernst Uhing (2. v. l.) und Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann (r.). Gemeinsam mit NordrheinWestfalens Bauminister Michael Groschek (l.) und MdL Bernhard
Schemmer, stellvertretender Vorsitzender des Landtagsbauausschusses (2. v. r.), sprachen sie in Wien u. a. mit Prof. Wolfgang
Prix (m.), der mit seinem Büro Coop Himmelb(l)au die österreichische Wohnungsbaupolitik seit mehreren Jahrzehnten beobach-
Foto: Architektenkammer NRW
Exkursion zum „Wiener Modell“
tet und beeinflusst. Auf dem Programm standen außerdem Gespräche mit der österreichischen Wohnungs- und Immobilienbranche sowie Vertretern der Stadt Wien.
n ros
DABregional 06·16
10 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Schlaun-Wettbewerb entschieden: Neue Ideen für Hamm
Der diesjährige Schlaun-Wettbewerb befasste sich mit der Innenstadt von Hamm.
Unter dem Thema „Hamm 2040“ sollten
städtebauliche perspektivische Visionen
entwickelt, eine architektonische Revitalisierung eines Häuserblocks erdacht und
eine Brückenkonstruktion über den Kanal
und die Lippe entworfen werden. Dabei
war es dem Schlaun-Forum wichtig, die
Stadt Hamm in ihrem Bemühen um die
Entwicklung einer attraktiven Innenstadt
zu unterstützen. 94 Arbeiten aus dem gesamten deutschsprachigen Gebiet waren
eingereicht worden. Die Jury wählte aus
diesen sieben Preise und sieben Anerkennungen aus.
Im Fachbereich Städtebau geht der erste
Preis an Christian Tautz, Patrick Brink, Jan
Eric Fröhlich und Lukas Merkel von der
Leibnitz Universität Hannover. „Die Arbeit
wird ausgezeichnet für die Idee, einen Kolk
im Verlauf des alten Lippebetts zu gestalten. Anzuerkennen ist die damit verbundene Aufwertung der Lagen am nördlichen
Rand der Innenstadt, der Gewinn für das
Wohnen zwischen Kolk und Lippe und auch
für das Allee-Center“, lobte die Jury.
Der erste Preis im Fachbereich Architektur
wird Eva-Maria Pieper und Thien-Kim HaVan von RWTH Aachen zugesprochen. Die
Arbeit beeindruckte die Preisrichter wegen
der ausgezeichneten „Gestaltung eines neuen Quartiersmittelpunktes. Sowohl die neue
Nutzung des Bunkers wie auch die Übertragung von Grundlinien der Heilig-GeistKirche in Wohnqualitäten überzeugen.“
Im Fachbereich Bauingenieurwesen erhält Joan Lang (TU Dresden) den ersten
Preis. Die Jury würdigt die Arbeit für die
„konstruktiv überzeugend entwickelten und
gestalteten Brücken, die Innenstadt und
Lippeaue idealtypisch verbinden.“
Der Schlaun-Wettbewerb wird seit 2011
jährlich als Ideen-Wettbewerb ausgelobt.
Mit dieser ehrenamtlichen Initiative will
das Schlaun-Forum die Baukultur in NRW
fördern und „der Bedrohung einer sich verstärkenden Unwirtlichkeit unseres Lebensraumes begegnen“. Masterstudenten ab
dem fünften Semester sowie junge Absolventen aus den Fachgebieten Städtebau,
Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen sollen gefördert werden.
Die Architektenkammer NRW ist Partner
des Auszeichnungsverfahrens. n ehn/pm
Erste Preisträger des Schlaun-Wettbewerbs 2014/15:
(oben) Städtebaulicher Entwurf von Christian Tautz,
Patrick Brink, Jan Eric Fröhlich und Lukas Merkel
(Leibnitz Universität Hannover); Entwurf im Fachbereich Architektur von Eva-Maria Pieper und ThienKim HaVan (RWTH Aachen)
Die Preise werden im Rahmen einer feierlichen Verleihung am 5. Juni 2016 im Erbdrostenhof in Münster überreicht.
Weitere Informationen unter www.schlaunwettbewerb.de.
Foto: Christof Rose
Sachverstand und Engagement
AKNW-Vizepräsident Michael Arns (r.) vereidigte im Haus der Architekten (v. l.): Dirk Berhausen,
Katharina van der Zande, Heike Grafen und Anke Fell. Der hoheitliche Akt wurde seitens der Geschäftsstelle der Architektenkammer NRW durch Rechtsreferentin Dorothee Dieudonné (2. v. r.)
begleitet
DABregional 06·16
Für das Sachgebiet „Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken“ wurden am 2. Mai die sachverständigen Architekten Dirk Berhausen, Katharina
van der Zande, Anke Fell und Heike Grafen vom Vizepräsidenten der Architektenkammer NRW Architekt Michael Arns öffentlich bestellt und vereidigt.
Insgesamt gibt es 277 vereidigte Kammermitglieder
in NRW. 82 Sachverständige sind inzwischen von der
Architektenkammer NRW öffentlich bestellt, davon
57 Sachverständige für die „Bewertung von bebauten
und unbebauten Grundstücken“. Die AKNW bestellt
darüber hinaus auch für die Sachgebiete Schäden an
Gebäuden, Ermittlung von Mieten und Pachten, Honorare für Leistungen der Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Ingenieure, Garten- und Landschaftsbau, Sportanlagen
sowie Umweltverträglichkeitsstudien und landschaftspflegerische Begleitpläne.
n di
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 11
Staudenpflanzung im ehemaligen Dahliengarten.
mer Stadtpark sein ursprüngliches Gepräge in Form einer kontrastreichen Abfolge
landschaftlicher Szenerien weitgehend bewahrt", erklärte LWL-Denkmalpfleger Uwe
Siekmann. In den vergangenen Jahren ließen Sturmschäden an den Bäumen, Erosionsschäden an den Wegen und die aus Kostengründen veränderte Pflege befürchten,
dass der historische Wert der Anlage beeinträchtigt wird. Die Stadt Bochum hat
dem aber entgegengewirkt, indem sie ein
Parkpflegewerk erstellen ließ.
Der Bochumer Stadtpark entstand ab
1876 nach einem Entwurf des Gartenarchitekten Anton Strauß aus Köln. Seine
heutige Ausdehnung verdankt er zwei Erweiterungen.
n pm/ros
Vier von 325 am Tag der Architektur zu besichtigenden Objekten: Neubau der Berufskollegs im U-Viertel in
Dortmund (Gerber Architekten, Dortmund), Erlebnisraum Westzipfel im Selfkant (archigraphus, Aachen)...
„Architektur für alle!“
Ende des Monats ist es wieder so weit: Am
25. und 26. Juni ist „Tag der Architektur“,
und genau 325 Bauwerke aller Art, Quartiere, Gärten und Parks in 146 Städten und
Gemeinden Nordrhein-Westfalens sind für
Besucher geöffnet. Eine einmalige Gelegenheit, Architektur hautnah zu erleben und
sich von Architektinnen
und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und
Stadtplanern die neuen
oder erneuerten Bauten
vorstellen zu lassen. Unter dem bundesweiten Motto „Architektur für alle“ soll der
Tag der Architektur auch in NRW wieder
das größte Architekturfestival des Jahres
werden. In den vergangenen Jahren machten sich regelmäßig bis zu 40 000 Besucherinnen und Besucher auf den Weg, um
sich über aktuelle Trends beim Bauen und
Wohnen zu informieren – und um sich Anregungen für eigene Bauprojekte zu holen.
Für die teilnehmenden Architektinnen und
Architekten eine gute Gelegenheit, ihr Werk
zu präsentieren und für ihre Leistungen
am gebauten Beispiel zu werben.
Das Spektrum der Bautypen unter den 325
in NRW zu besichtigenden Objekten ist
auch diesmal wieder breit gefächert. Ein
deutlicher Schwerpunkt liegt auf dem Thema „Wohnen“, wobei die Spanne von der
Modernisierung älterer Wohngebäude über
den modernen Geschosswohnungsbau bis
hin zum technisch ambitionierten Einfamilienhaus
reicht. Auffallend viele
neue Hochschul- und Bildungsbauten werden gezeigt, etwa das Berufskolleg im Dortmunder U-Viertel (Gerber Architekten). Projekte wie der „Block
Fortuna“ für das Düsseldorfer Kraftwerk
Lausward (kadawittfeldarchitektur) und
Quartiersplanungen wie das Gerling Quartier in Köln (kister scheithauer gross) werden wieder viele Besucher anziehen.n ros
Mitglieder sind auch als Besucher eingeladen, den Tag der Architektur zu nutzen.
Eine kostenlose App (im iTunes-Store oder
auf google-play) sowie die Datenbank unter www.aknw.de weisen den Weg. Broschürenbestellung an tda@aknw.de.
... CityPastoral in Siegen (Keggenhoff I Partner, Arnsberg) und Neubauensemble von zwei Einfamilienhäusern
in Gütersloh (beckmann.architekten + sachverständige, Gütersloh)
Fotos: Constantin Meyer, Frank Schoepgens
Foto: LWL/Woltering
Der 1876 entstandene Stadtpark Bochum
ist der älteste von einer Stadtverwaltung
initiierte Park im westfälischen Ruhrgebiet.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe
hat die zweimal erweiterte Anlage als Denkmal des Monats Mai ausgezeichnet.
So wie in Bochum entstanden in vielen
deutschen Städten seit dem ausgehenden
18. Jahrhundert Stadtparkanlagen, die gartenkünstlerisch gestaltet waren und vielen
Anforderungen zu genügen hatten: Sie
sollten Naturerlebnisse ermöglichen, der
Erholung dienen, Bildungsfunktionen erfüllen, Spiel- und Sportflächen aufweisen
und für jedermann zugänglich sein.
„Trotz zahlreicher punktueller Veränderungen, die in der Geschichte von Grünanlagen unvermeidlich sind, hat der Bochu-
Fotos: Hans Jürgen Landes, archigraphus
LWL-Denkmal des Monats:
Stadtpark Bochum
Weitere Info unter www.baukunst-nrw.de.
DABregional 06·16
12 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
BKI baut Marktposition weiter aus
Eine Ära geht zu Ende: Hans-Ulrich Ruf als Vorsitzender des Beirats verabschiedet
N
Foto: Christof Rose
ach mehr als 20 Jahren verabschiedete sich Hans-Ulrich
Ruf am 29. April im Rahmen der Gesellschafterversammlung des Baukosteninformationszentrums Deutscher Architektenkammern als Beiratsvorsitzender. Ernst Uhing, Präsident der AKNW, dankte Ruf im Namen der Gesellschafter für sein
großes Engagement. „Die Gründung des Baukosteninformationszentrums und die erfolgreiche Positionierung der GmbH waren
von Beginn an eine Herzensangelegenheit für Hans-Ulrich Ruf“,
so Uhing in seiner Laudatio. Auch Wolfgang Fehrs (Neumünster),
seit 2001 stellvertretender Beiratsvorsitzender, stand für eine
Wiederwahl nicht zur Verfügung und wurde in der Gesellschafterversammlung in Düsseldorf gebührend verabschiedet.
Im Namen der Gesellschafter dankten AKNW-Präsident Ernst Uhing (l.) und BKIGeschäftsführer Hannes Spielbauer (2. v. l.) dem langjährigen Vorsitzenden des
Beirats, Hans-Ulrich Ruf, und seinem Stellvertreter Wolfgang Fehrs (r.) für die engagierte Arbeit über 20 Jahre
Hans-Ulrich Ruf zeichnete die Entwicklung des BKI in vier Phasen nach: In der Gründungsphase mussten die Datenbestände
der Architektenkammer Baden-Württemberg und NordrheinWestfalen zusammengeführt und marktfähige Produkte von Grund
auf neu entwickelt werden. Die zunächst entstandenen Verluste
mussten durch Zuschüsse der Gesellschafter ausgeglichen werden. In der Konsolidierungsphase von 2001 bis 2005 konnten die
Produktivität und das Produktangebot deutlich gesteigert werden. Zwischen 2006 bis 2010 konnten Umsätze und Erlöse deutlich gesteigert und erstmals Jahresüberschüsse erzielt werden.
Nicht ohne Stolz blickte Ruf auf die Ausbauphase und die Investitionsphase von 2011 bis 2015 zurück, in der erstmals Umsatzerlöse von mehr als drei Millionen Euro erzielt werden konnten. „Die Entwicklung des BKI kennt trotz mancher Probleme nur
eine Richtung – vorwärts und aufwärts“, betonte Hans-Ulrich Ruf
in seinem letzten Bericht als Beiratsvorsitzender.
DABregional 06·16
Die im Wirtschaftsplan 2015 gesteckten Ziele wurden nach Vorlage des Jahresabschlusses deutlich übertroffen: Alle betrieblichen Kennzahlen belegen eindrucksvoll, dass die wirtschaftliche
Entwicklung des BKI weiterhin ausgezeichnet verlaufen ist. Bereits zum 15. Mal in Folge weist der Jahresabschluss ein positives
Ergebnis auf. Nach Berücksichtigung der satzungsgemäßen Rücklage konnte die Gesellschafterversammlung eine Ausschüttung
in Höhe von 50 000 Euro an die Gesellschafter beschließen. Auch
der Wirtschaftsplan 2016 gibt mit einem Jahresüberschuss von
knapp 60 000 Euro realisierbare Ziele vor.
Die Unternehmensphilosophie sieht eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Komplettierung der vorhandenen Produktpalette sowie deren Qualitätssicherung in den Geschäftsfeldern
Kostenplanung, Energieplanung, Gebäude- und Büromanagement vor. Darüber hinaus werden neue Aufgaben und Ziele definiert. Dazu gehört die Beteiligung an der „planen und bauen
4.0 GmbH“, die Mitwirkung in verschiedenen BIM-Gremien und
bei der Normenarbeit, die Entwicklung einer IT-Strategie und der
Ausbau des Produktangebotes über neue Medienträger.
Der Hauptumsatz des BKI (knapp 80 Prozent) wird mit der
Kernkompetenz „Aktuelle Baukosten“ erzielt; 54 Prozent des Umsatzes entfällt dabei (nach Medienträgern betrachtet) auf Fachbücher. Im Geschäftsjahr 2015 realisierte das BKI insgesamt 20
Neuerscheinungen, davon 16 aus dem Geschäftsfeld „Kostenplanung“. Das wichtigste und erfolgreichste BKI-Produkt ist aber
nach wie vor die Fachbuchreihe „BKI-Baukosten“. Neu hinzugekommen sind „Objektdaten für Innenräume“ und „Objektdaten
für den sozialen Wohnungsbau“.
Im Jahr 2015 führte das BKI zu zahlreichen umsatz- und auflagenstarken Produkten schriftliche Qualitätsbefragungen durch.
Dabei wurde die derzeitige Kundenzufriedenheit bezüglich Produktqualität und Kundenservice abgefragt. Kunden und Anwender benoteten sowohl Produktqualität als auch den Kundenservice mit guten bis sehr guten Noten.
Der Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer NRW, Dipl.Ing. Markus Lehrmann, und der Vizepräsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, Dipl.-Ing. Stephan Weber, wurden
als jeweilige Vertreter ihrer Kammern neu in den Beirat berufen,
Vertreter der Bundesarchitektenkammer bleibt AKNW-Vorstandsmitglied und BAK-Vizepräsident Martin Müller. Darüber hinaus
wurden Oliver Heiss (ByAK), Markus Fehrs (AIK SH), Andrea
Geister-Herbolzheimer (AK NDS), Prof. Wolfdietrich Kalusche
und Prof. Bert Bielefeld in den Beirat des BKI gewählt. Der Beirat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung bei ihrer Aufgabenerledigung zu fördern und zu überwachen sowie in fachlicher und
wirtschaftlicher Hinsicht zu beraten.
n Ulrike Breuckmann
Veranstaltungen | Nordrhein-Westfalen | 13
Imagefilm der AKNW
Was ist die Architektenkammer NRW, wie
sind ihre Aufgaben und Ziele definiert? Wie
setzen sich die Gremien zusammen? Was
wollen wir erreichen? – Diese und weitere
Fragen beantwortet die Architektenkammer
NRW nun in ihrem soeben erschienenen
Imagefilm. In knapp zweieinhalb Minuten
wird Interessierten ein Überblick über die
Tätigkeiten und Aufgaben der AKNW geboten. Der Film dient für eine kompakte Erst­
information sowie als Werbemedium auf
Veranstaltungen und im Internet. n mel
AKNW for
Ausstellungsvorschau
Kollegen helfen Kollegen
Refugees
Die aktuelle Diskussion um die Flüchtlingsbewegung nach Deutschland wirft die Frage auf, was der
Berufsstand der Architektinnen und Architekten tun
kann, um Architektenkollegen zu helfen, die als
Flüchtlinge nach Nordrhein-Westfalen kommen. Die Architektenkammer
NRW hat seit kurzem auf ihrer Internetseite unter dem Titel „AKNW for Refugees“ einen Sonderbereich eingerichtet. An dieser Stelle sollen den nach
Nordrhein-Westfalen geflüchteten Menschen kompakt alle Informationen
für einen möglichst schnellen beruflichen Start in NRW angeboten werden.
Es finden sich hier die Praxishinweise zu den Eintragungsvoraussetzungen
für alle vier Fachrichtungen in deutscher und englischer Sprache. Die viel
genutzte Jobbörse der Architektenkammer NRW wurde zweisprachig erweitert. Architektur- und Planungsbüros aus Nordrhein-Westfalen können zudem unter „Jobs“ Praktikumsangebote speziell für Flüchtlinge sowie passende Stellenangebote inserieren.
n mel
Architekturbüros mit Praktikums- oder Stellenangeboten für Flüchtlinge
schicken die Jobausschreibung bitte an presse@aknw.de. Bitte beachten
Sie, dass die AKNW keine Übersetzung der Inserate vornimmt!
Das traditionelle Sommerfest der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen, zu dem sich jährlich rund 2000
Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten,
Landschaftsarchitekten und Stadtplaner in der Düsseldorfer Rheinterrasse treffen, erfreut sich weiterhin
großer Beliebtheit. In diesem Jahr findet das Fest am
7. Juli statt: Gelegenheit zum Treffen, Austauschen,
Klönen und Netzwerken.
Alle Mitglieder sind zu der wohl größten deutschen
Architektenparty mit einer Begleitung herzlich eingeladen! Bitte melden Sie sich (mit Ihrer Begleitung)
unter www.aknw.de an.
n ros
Foto: Thilo Saltmann
7. Juli: Sommerfest am Rhein
Nach der viel beachteten Fotoausstellung
„kopfüber“ von Dirk Brömmel bereitet die
Architektenkammer NRW gegenwärtig
zwei Ausstellungen für die zweite Jahreshälfte vor, die sich mit anspruchsvollen
Fachthemen auf anregende Weise auseinandersetzen.
Am 20. September soll im Haus der Architekten die Frage „Der soziale Wohnungsbau in Deutschland: Avantgarde –
Stiefkind – Wiedergeburt“ diskutiert werden. Die AKNW zeigt einen Teil einer
umfassenden Ausstellung, mit der das Museum für Architektur und Ingenieurbaukunst M:AI NRW die Geschichte des geförderten Wohnungsbaus in Deutschland
rekapitulieren möchte. Die Hauptausstellung des M:AI wird auf dem Clouth-Gelände in Köln zu sehen sein; die AKNW
will die Debatte mit Beiträgen im Haus der
Architekten sowie in der Aktionsplattform
„NRWlebt.“ voranbringen.
Ebenfalls mit Spannung erwartet wird
die Ausstellung „Suprematistische Modelle des 21. Jahrhunderts“ von Prof. Rolf
Ahnesorg. Die Fähigkeit, ein imaginäres
Bild vor dem geistigen Auge entstehen zu
lassen, zu träumen und so neue Ideenverbindungen herzustellen, ist Grundvoraussetzung für die Arbeit des Architekten.
Gemälde der Suprematisten Kasimir
Malewitsch, Lázló Moholy-Nagy und Nikolaj M. Suetin inspirierten Prof. Ahnesorg
zu einem außergewöhnlichen Projekt mit
seinen Studenten. Sie entwickelten aus
den richtungsweisenden Werken der Suprematisten der 1920er Jahre dreidimensionale Modelle, die Malerei zum Modell
und Grafik zum Gitternetz werden lassen.
Ein Projekt, das die Nähe von Architektur und abstrakter Kunst belegt und auf
den Betrachter eine ungemein inspirierende Wirkung entfalten kann.
n ros
Termine und Programm: www.aknw.de.
DABregional 06·16
14 | Nordrhein-Westfalen | Service
Facebook, Twitter & Co.
Immer up to date – die Architektenkammer NRW
in den Social Media
Private und berufliche Kontakte knüpfen und pflegen, Veranstaltungen ankündigen,
sich selbst und sein Unternehmen präsentieren, Fotos teilen und liken… Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter bieten eine Fülle an Vernetzungs- und Interaktionsmöglichkeiten. Natürlich ist die Architektenkammer NRW bei Facebook und Twitter
vertreten und informiert ihre Fans und Follower über Veranstaltungen und das Neueste aus der NRW-Architekturszene. Liken Sie uns also jetzt unter www.facebook.com/
aknrw! Die Möglichkeit, ein Follower der Architektenkammer NRW auf Twitter zu werden, bietet sich auf www.twitter.com/ak_nrw. Momentan folgen der AKNW auf Twitter 1000 User, bei Facebook sind es über 3000 Likes von Fans.
Wer sich über alle wichtigen Neuigkeiten und Meldungen der AKNW direkt auf dem
Laufenden halten will, kann zusätzlich über die Internetseite der AKNW den Architektenkammer-Newsletter abonnieren. Alle 14 Tage informiert dieser die interessierten
User über spannende politische Diskussionen, aktuelle berufspolitische Themen und
über bevorstehende Veranstaltungen der Kammer. Der Newsletter kann kostenlos abonniert werden unter www.aknw.de / Presse / AKNW-Newsletter.
Übrigens ist auch die Aktionsplattform „NRWlebt.“ auf Facebook vertreten unter
www.facebook.com/nrwlebt.
n mel
www.aknw.de/Presse/AKNW-Newsletter | www.facebook.com/aknrw | www.twitter.
com/ak_nrw | www.facebook.com/nrwlebt.
Lernen Sie die Kammer kennen
Virtueller Besuch im Haus der Architekten
Service und Aufgaben der Architektenkammer NRW können Internetuser ab sofort auch bei einem virtuellen Rundgang durch das Haus der Architekten kennenlernen. Auf
einer neuen, animierten 360°-Tour durch die AKNW-Geschäftsstelle kann man online einen Blick in das Haus der
Architekten werfen und dabei Informationen über zentrale
Angebote der AKNW abrufen. Die 360°-Tour ist als Erstin-
formation für Internet-Nutzer gedacht, die sich für die Aufgaben der Architektenkammer NRW interessieren. Sie ist
über die Suchmaschinen, aber auch direkt über www.
­aknw.de, Rubrik „Wir über uns“/ „Haus der Architekten“
abrufbar. Mit der 360°-Tour ist ein direkter Einstieg z. B. in
die Recherche nach AKNW-Publikationen oder nach Terminen möglich.
n bra
Servicetool für Mitglieder
Selbstdarstellung in der Online-Architektenliste
Die Architektenliste auf www.aknw.de ist mit mehreren tausend
Aufrufen pro Monat eines der beliebtesten Tools auf der Internetseite der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Das OnlineVerzeichnis bietet Mitgliedern die Möglichkeit, sich selbst und
ihr Büro online zu präsentieren und damit potenzielle Bauherren
auf sich aufmerksam zu machen.
Freiberuflich tätige Architektinnen und Architekten können
neben der erweiterten Ansicht mit Homepage und E-Mail-Adresse zudem noch bestimmte Tätigkeitsschwerpunkte festlegen, um
das eigene Schaffen zu spezifizieren und sich abzugrenzen. Um
die Eigendarstellung noch attraktiver und vielfältiger gestalten
DABregional 06·16
zu können, kann das persönliche Profil in der Online-Architektenliste individuell angepasst werden: Mitglieder, egal ob angestellt,
beamtet oder freischaffend tätig, können ein Foto von sich selbst,
ihrem Büro oder eines Referenz-Objektes einfügen, um interessierten Bauherrinnen und Bauherren auf der Suche nach dem
passenden Planungspartner ein noch „besseres Bild“ von sich und
den Tätigkeiten des Büros zu vermitteln.
Zudem steht ein Freitext-Feld zur Verfügung, in dem zusätzliche Informationen dargestellt werden können. Somit können
sich auch angestellt oder beamtet tätige Mitglieder individueller
im Internet präsentieren.
n mel
Politik | Nordrhein-Westfalen | 15
Stadtentwicklung
Neues Förderprogramm
für Stadtquartiere
Die NRW.BANK und das Bauministerium
legen ein neues Programm auf, mit dem
Stadtentwicklungsprojekte gefördert werden sollen. Ziel ist eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Belebung von Stadtquartieren. Der NRW.BANK / EU.Stadtentwicklungskredit richtet sich an private und
öffentliche Unternehmen und zeichnet sich
durch flexible Laufzeiten aus. „Viele gute
Projektideen scheitern bislang an Finanzierungsfragen“, erklärte Bauminister
Michael Groschek dazu Ende April in Düsseldorf. Das neue Angebot solle private Investoren, gemeinnützige Organisationen
sowie öffentliche Maßnahmenträger unterstützen, die sich oftmals intensiv für einen Mehrwert in den Quartieren engagieren.
„Mit dem neuen Stadtentwicklungskredit können auch schwach rentierliche Maßnahmen, die ein Quartier aufwerten, zukünftig finanziert werden“, sagte Dietrich
Suhlrie, Mitglied des Vorstands bei der
NRW.BANK. „Dies führt zu einer Stabilisierung von Quartieren und zur Erhöhung
der Wohn- und Lebensqualität.“
Der NRW.BANK/EU.Stadtenwicklungskredit schließt Finanzierungslücken für
Stadtentwicklungsprojekte, die weder eine Zuschussförderung noch eine marktübliche Finanzierung erhalten. Gefördert
werden:
n der Erwerb und grundlegende Umbau
einer Handelsimmobilie zur sozialen
Nachbarschaftseinrichtung oder als
kultureller Treffpunkt im Quartier;
n der Teilabbruch und die Instandsetzung einer innerstädtischen Gewerbeoder Verwaltungsimmobilie als Bürofläche z. B. für Freiberufler oder als
Werkstätten für Kleingewerbe oder
n der Erwerb einer Brachfläche, die Beseitigung von Altlasten und die Sanierung der Böden sowie die Errichtung
eines Neubaus für nichtwohnwirtschaftliche Zwecke.
Begleitend sind auch nicht-investive Maßnahmen wie projektbezogene Gemeinwohl-
arbeit, Rückbaukonzepte, Nutzungsstudien
etc. förderfähig. Für die Förderdarlehen
werden Mittel der EU (OP EFRE NRW 20142020) und der NRW.BANK bereitgestellt.
Die Förderprojekte können beim Bauministerium im Rahmen des Aufrufes „Starke
Quartiere, starke Menschen“ eingereicht
werden.
n pm/ros
Stadtentwicklung
„InnovationCity roll out“:
20 Quartiere ausgewählt
InnovationCity macht Schule: Anfang Mai
wurden die 20 Quartiere bekannt gegeben,
auf die das Bottroper Erfolgskonzept der
„InnovationCity“ übertragen werden soll.
Für den „roll out“ wählte eine Jury Stadtteile in Castrop-Rauxel, Dorsten, Dortmund,
Gelsenkirchen, Gladbeck (2 Quartiere),
Hamm (2), Herne, Herten, Lünen, Moers,
Mülheim an der Ruhr (2), Oberhausen,
Oer-Erkenschwick, Recklinghausen, Waltrop,
Wesel und Witten aus. In den Kommunen
sollen ganzheitliche Quartiersentwicklungen initiiert und der CO2-Ausstoß deutlich reduziert werden.
Projektträger ist die Innovation City Management GmbH, die von der RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft, der NRW.
Bank und dem Initiativkreis Ruhr unterstützt wird. Projektpartner sind die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH,
die WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur
Strukturverbesserung mbH und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
gGmbH. Das Land NRW fördert das Vorhaben aus EU-Mitteln.
n idr/ros
Infrastruktur
Roadmap für digitale
Mobilität NRW
Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister
Michael Groschek, die Geschäftsführer und
Vorstände der NRW-Verkehrsverbünde sowie die Verantwortlichen zahlreicher Verkehrsunternehmen haben in Düsseldorf in
einer Absichtserklärung die Umsetzung
eines gemeinsamen Projektplanes zur Digitalisierung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterzeichnet. „Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft
prägt und verändert auch den Nahverkehr
in Nordrhein-Westfalen“, erklärte Minister
Groschek. „Die Menschen kommunizieren,
informieren sich und buchen heute per
Smartphone, Tablet oder Laptop. Mit der
Digitalisierung wollen wir den Zugang zum
ÖPNV noch alltagstauglicher machen“, erklärte der NRW-Stadtentwicklungs- und
Verkehrsminister.
Chipkarten und Smartphones werden
als die geeigneten Medien für elektronische
Tickets (eTickets) in NRW angesehen. Auf
dieser Basis sollen bis zum Jahr 2020 weitere Unternehmen unter Berücksichtigung
des Datenschutzes die Einführung eines
standardisierten Systems für eTickets weiter vorantreiben. Damit wird künftig gewährleistet, dass eTickets auf Smartphone
oder Chipkarte nicht nur ausgegeben, sondern auch überall in NRW geprüft und gesperrt werden können, um Ticketfälschungen entgegenzuwirken. Das Kompetenzcenter Elektronisches Fahrgeldmanagement
begleitet diesen Prozess.
n pm/ros
Konversion
Interkommunale Entwicklung von Bahnflächen
Die Städte Bochum und Gelsenkirchen wollen gemeinsam ehemalige Bahnflächen
nutzen und entwickeln. Die Konsensvereinbarung, die die Partner mit der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft (BEG
NRW) am 20. April unterzeichneten, ist in
NRW bisher einmalig. Erste Entwicklungsschwerpunkte sind der ehemalige Güterbahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid an
der Stadtgrenze zwischen Bochum und
Gelsenkirchen und der Bereich entlang der
ehemaligen Bahnstrecke in Bochum-Günnigfeld. Die alten Bahnflächen böten wichtige Möglichkeiten, um neues Wohnbauland zu schaffen, so die Partner. Angesichts
des weiter wachsenden Wohnraumbedarfs
sehen beide Städte die neue Kooperation
als große städtebauliche Chance.n idr/ros
DABregional 06·16
Fotos: Andreas Dumke
16 | Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt
Referierten auf dem ersten Kongresstag: (v. l.) AKNW-Präsident Ernst Uhing, NRW-Bauminister Michael Groschek, Prof. Dr. Martin Coy, Prof. Dr. Silke Weidner,
Dr. ­Andreas Kipar und Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher
Megacity, Ghosttown und Suburbia
Internationaler Architektenkongress der Architektenkammer NRW auf Usedom zur Zukunft der Stadt (Teil 1)
M
egacities sind Teil unserer planetarischen Zukunft. Schon heute gibt
es rund 30 dieser urbanen Agglomerationen von mehr als 10 Millionen Einwohnern, die meisten davon in Asien. Das
Phänomen Megacity ist jedoch nur die Spitze eines globalen Verstädterungsprozesses:
Lebten 1950 noch 30 Prozent der Erdbevölkerung in Städten, so prognostizieren
die Vereinten Nationen spätestens für 2050
rund zwei Drittel, mehr als 6 Milliarden.
Die Verstädterung betrifft auch Europa und
nicht zuletzt Deutschland, wo ihr Gegenstück in einem Schrumpfungsprozess vor
allem auf dem Land besteht, der nicht weniger einschneidende Auswirkungen hat.
Wachstum und Schrumpfung unserer Städte – wenige Themen bieten ähnlich viel
Raum für Visionen positiver oder negativer
Art, und wenige Themen sind dabei von
vergleichbar hoher politischer Brisanz.
Die Ursachen für die Wachstumsprozesse
(von der Globalisierung über Krieg bis hin
zu Geburtenraten) sind komplex und tiefgreifend. Um so notwendiger sei es, so
Ernst Uhing, der Präsident der Architektenammer in seiner Begrüßung zum Internationalen Architektenkongress der Architektenkammer NRW am 5. Mai in Usedom,
sich gemeinsam, im Austausch unterschiedlicher Disziplinen, darüber Gedanken zu
machen, wie diese urbanen Prozesse zu
DABregional 06·16
steuern und aktiv zu gestalten sind. Gerade ein Land wie Nordrhein-Westfalen sei
dazu aufgerufen. Kein Bundesland, so Uhing,
sei mit der Gleichzeitigkeit und Doppelgesichtigkeit des Prozesses stärker konfrontiert als NRW.
Die solidarische Stadt
Bauminister Michael Groschek unterstrich
die soziale Dimension der gegenwärtigen
urbanen Wachstumsprozesse – an beiden
Enden der sozialen Leiter. 850 Mio. Menschen leben heute in Favelas, in wenigen
Jahren, so der Minister, werden es 2,5 Mrd.
Menschen sein. Andererseits seien heute
15 Prozent des weltweiten Immobilienkapitals in London angesiedelt. Vielfach habe die Grundstücksspekulation die Wohnungsbaupolitik ersetzt, steuerliche Mechanismen fehlten, um einer Überhitzung
des Immobiliensektors entgegenzuwirken,
so Nordrhein-Westfalens Bauminister.
Aus Sicht des Ministers für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr spielen eine soziale Baupolitik und der soziale
Wohnungsbau jedoch auch eine wichtige
Rolle für eine breitgefasste Integration. Eine solche Politik wirke einer „Heimatlosigkeit“ entgegen, die mit ein Grund für das
Erstarken rechter Parteien sei. In NRW gelte es zu erproben, wie ein sozial ausgerichteter Städtebau heute aussehen könne: Sei
es durch die Erleichterung von Eigentums-
bildung, sei es durch experimentierfreudiges Bauen, durch ein Bauen auch in der
Vertikalen (das nicht notwendigerweise
auf den Luxusbereich beschränkt bleiben
müsse), oder durch ein Denken, welches
das Umland der Städte stärker in die Planungen einbeziehe. Sein Ministerium bereite derzeit einen Metropolenwettbewerb
vor, der neue Perspektiven für das Zusammenspiel von Arbeiten, Wohnen, Leben in
größeren räumlichen Zusammenhängen
biete, erklärte NRW-Bauminister Groschek.
Insgesamt bräuchten wir als Leitplanken
nachhaltiger Stadtentwicklung neben „ökologischer Verantwortung und ökonomischer
Vernunft mehr denn je Solidarität“.
Die fragmentierte Stadt
Südamerika und hier vor allem Brasilien,
wo der Verstädterungsprozess bereits vergleichsweise früh eingesetzt hat, bieten, so
der Geograph Martin Coy, besonders reiches Anschauungsmaterial für urbane Negativ- wie für Positiventwicklungen. In dem
Land der letzten Fußball-WM und in diesem Sommer der Olympischen Spiele, in
welchem neue Stadien lediglich architektonische Aushängeschilder seien und nach
wie vor dramatische soziale Gegensätze das
Stadtbild prägen, leben 84 Prozent der Menschen in Städten. Insbesondere die Metropole São Paulo biete das Bild einer „fragmentierten Stadt“, in der „Inseln des Reich-
Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen | 17
tums“ innerhalb eines degradierten
öffentlichen Raums, eines „Ozeans der Armut“, fungierten, beschrieb der Professor
vom Institut für Geographie der Universität Innsbruck die Situation. Hinzu komme
eine ausgeprägte „Festivalisierung der Stadt“.
Aber Prof. Coy sah auch Hinweise auf
positive Alternativen: So habe Brasilien
schon vor längerem hohe Grundsteuern
auf ungenutzte Parzellen eingeführt und
neue planerische Instrumente entwickelt.
In São Paulo wurde ein strategischer Masterplan geschrieben, in dem auch partizipative Elemente integriert worden seien.
Auch wenn sich diese Ansätze noch nicht
im erhofften Maße durchgesetzt hätten, so
zeigt dies nach Auffassung von Prof. Dr.
Martin Coy, wie wichtig die Formulierung
gesetzlicher Regelungen gegenüber marktliberalen Tendenzen
sei. Das Thema der Zukunft sei
gerade in Südamerika das eines
erfolgreichen Gouvernance-Prozesses.
nischen Aspekte reduzierten Ableitungen
interessant, sondern die in Handlungen
eingebetteten Visionen, die uns fühlen lassen, wie es sich möglicherweise in einer
vielleicht nicht allzu romantischen Zukunft
auf der Erde leben wird.
Grüne Strahlen
Europa ist in urbaner Hinsicht keine Insel der Seligen, aber es bietet vielleicht
mehr als andere Gegenden der Welt Anschauungsmaterial für eine nachhaltige
Metropolenentwicklung. Der in Duisburg
und Mailand tätige Landschaftsarchitekt
Dr. Andreas Kipar machte am Beispiel der
Metropolregion Mailand den Beitrag
­deutlich, den seine Zunft in einer Region
leisten kann, in der heute 20 Millionen
Die Idee macht Schule. Für die Stadt Essen, die für 2017 von der Unesco als „Official Green Capital“ benannt wurde, entwickelt das Büro derzeit Konzepte einer großräumigen Weiterentwicklung bestehender
grün-blauer Bänder, die von der Emscher
bis zum Baldeney-See reichen werden.
Strategien der nachhaltigen
Entwicklung
Sollen wir unseren Gebäudebestand angesichts des Klimawandels in Richtung „green
buildings“ umbauen? Die Politik auch hierzulande setzt darauf. Im Hinblick auf das
Weltklima, so Prof. Dr. Dr. Franz Josef
Radermacher vom Institut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung der Universität Ulm, sei die Fokussierung der CO2Emissions-Reduktion auf den
Gebäudebestand jedoch weitgehend irrelevant. Im Sinn der Effizienz wäre eine Weiterentwicklung umweltfreundlicher Technologien, deren gegenwärtiger
Stand für die Lösung der AufgaDie fiktionale Stadt
ben nicht ausreiche, viel sinnStädte waren schon immer Provoller und dringlicher. Die Polijektionsfläche utopischer Vorsteltik setze gegenwärtig falsche Prilungen. Ob und inwiefern sich daoritäten. Radermacher betonte,
raus konkrete Hinweise für die
dass das Prinzip Nachhaltigkeit
Stadtpolitik ergeben, war die Aufdurch die Weiterentwicklung
gabenstellung des Projekts
technischer Innovationen grund„Sci-Fi-Cities“, der ein interdiszi- Mit 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der Inselkongress auf Usedom gut sätzlich möglich sei – unter der
besucht
plinäres Team um die StadtplaVoraussetzung allerdings einer
nerin Prof. Dr. Silke Weidner nachgegangen Menschen leben und 40 Prozent des ita- von Kooperationen getragenen gemeinist. Das Team analysierte Filme, Bücher, Co- lienischen Bruttosozialbeitrags erwirt- samen Weltinnenpolitik. Diese aber sei anmics und Spiele der letzten 30 Jahre nach schaftet wird.
gesichts des Konsumverhaltens der Indusallen Regeln wissenschaftlicher Methodik,
Kipar konnte die Verantwortlichen in triegesellschaften und eines zunehmend
um sie auf Gehalte für die reale Zukunft der Mailand von neuen ‚grünen’ Flächennut- entgrenzten digitalen Kapitalismus unStadt abzuklopfen.
zungsplänen überzeugen. Neues Grün ent- wahrscheinlich.
Die Ergebnisse: Negativvisionen ent- stand auf Flächen, auf denen ehemals
Was angesichts dieser Diskrepanz zu tun
menschlichter und ruinierter Städte, in de- Fiat, Maserati und Alfa Romeo ihre Sehn- bleibt, ist nach Radermacher eine Art situnen wie in Silverbergs Film „The world in- suchtsobjekte produzierten. Sein Büro LAND ative Doppelstrategie. Sie besteht darin,
side“ die Menschen ihre Hochhauswoh- (Landscape, Architecture, Nature and De- die Strukturen zu beschreiben, also nicht
nungen lebenslang nicht verlassen, der velopment) entwickelte Grünanlagen, die zu lügen, und in kleinen Schritten und zur
Verkehr in unterirdischen Röhren läuft und als „raggi verdi“ vom Zentrum aus ins Um- Not auch mit weniger sinnvollen Aktionen
die Eliten (wie im Film „Elysium“ von Neill land strahlen. Es ist das alte Prinzip der zu agieren. Dafür aber mit der UnterstütBlokamp, 2013) bereits in einer Raumsta- Sichtachsen, die (auf den Städtebau über- zung möglichst vieler Verbündeter.
tion leben, während der Rest der Mensch- tragen) lokale Stadträume wieder erlebbar
n Dr. Frank Maier-Solgk
heit auf einer überbevölkerten Erde vege- machen und damit eine humane Stadtenttiert. Im Verhältnis von Fiktion und Wirk- wicklung ermöglicht haben. Gerade die Der zweite Teil des Kongress-Berichtes
lichkeit, so Silke Weidner, seien jedoch verdichtete Stadt, so Andreas Kipar, mache erfolgt in der Juli-Ausgabe des DAB NRWweniger die konkreten, meist auf die tech- grüne öffentliche Räume notwendig.
Teils. Fotos und Infos unter www.aknw.de.
DABregional 06·16
Rendering: Büro JKL
Rendering: Pool Leber Architekten
18 | Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt
Projekte der Regionale 2016: „WasserBurgenWelt“ in Lüdinghausen verbindet zwei
geschichtsträchtige Orte
Das „KULT“ in Vreden soll ein Ort werden, an dem regionale Geschichte(n) erlebbar wird
Auf dem Weg ins Zukunftsland
Die „Regionale 2016“ startet in ihr Präsentationsjahr / Planungsprojekte im westlichen Münsterland
D
ie Regionale 2016 im westlichen
Münsterland geht in die entscheidende Phase. Gestartet unter dem
Motto „ZukunftsLAND“, werden die Auswirkungen des Strukturförderprogramms
an immer mehr Stellen der Region sichtbar. Am 29. April eröffnete NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Coesfeld
das Präsentationsjahr des Strukturförderprogramms. Vor rund 600 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Bildung und den Kommunen zeigte sich Hannelore Kraft beeindruckt,
wie die Region die Chancen der Regionale
genutzt habe. „Die Projekte, die hier im
westlichen Münsterland entstanden sind,
zeigen Lösungen auf, die auch in anderen
Regionen in NRW weiterhelfen können“,
sagte die Ministerpräsidentin.
Projekte wie die „BerkelSTADT Coesfeld“,
das „Intergenerative Zentrum“ in Dülmen
oder „KuBAaI“ in Bocholt verfolgen vor
allem ein Ziel: Die Städte und Gemeinden
im westlichen Münsterland noch lebenswerter und für die Zukunft attraktiver zu
machen. „Die Projekte helfen dabei, dass
unsere Kommunen weiter an Lebensqualität gewinnen, die Region wirtschaftlich
erfolgreich bleibt und über gute Arbeitsplätze verfügt“, erklärte die Geschäftsfüh-
DABregional 06·16
rerin der Regionale 2016, Uta Schneider,
anlässlich des Auftakts des Präsentationsjahres. Dabei gehe es nicht nur darum, den
status quo zu erhalten: „Neue Ideen auf
drängende Zukunftsfragen entwickeln –
das ist Regionale.“
Die REGIONALE in NRW
... ist Element einer regionalisierten Strukturpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen. Die REGIONALEN stellen seit 1997 ein
Angebot des Landes an die Regionen dar,
ihr regionales Profil zu stärken. Ziel ist es,
sich im Zuge des internationalen und nationalen Wettbewerbs gemeinsam als Region zu positionieren und damit die Region als attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum wettbewerbsfähig zu machen.
Erhält eine Region den Zuschlag, werden die vorgeschlagenen Maßnahmen aus
den bestehenden Förderprogrammen prioritär gefördert. Die Regionen können ihre Potenziale in den Bereichen Städtebau,
Umwelt, Wirtschaft, Kultur, Bildung und
Wissen entwickeln.
Alle Projekte präsentieren sich nach
Ablauf der zeitlichen Befristung im Präsentationsjahr der Öffentlichkeit.
Wie bewegen wir uns im ländlichen Raum
künftig von A nach B? Wie nutzen wir die
Chancen der Energiewende? Wie können
wir kulturelle Einrichtungen sichern und
ehrenamtliches Engagement stärken? Mit
solchen Leitfragen wurden in den vergangenen Jahren Projekte qualifiziert und entwickelt. Beteiligt waren Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Bildungseinrichtungen
sowie Bürgerinnen und Bürger. Die Sparkasse Westmünsterland engagierte sich als
Gesellschafterin der Regionale 2016.
43 Zukunftsprojekte sind in interkommunaler Zusammenarbeit entstanden. An
der Regionale 2016 beteiligen sich die Kreise
Borken und Coesfeld zusammen mit ihren
kreisangehörigen Städten und Gemeinden
sowie die Kommunen Dorsten und Haltern
am See (Kreis Recklinghausen), Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck (Kreis Wesel), Selm und Werne (Kreis Unna).
Nach der Auftaktveranstaltung in Coesfeld laufen nun kontinuierlich Veranstaltungen im westlichen Münsterland. Unter
dem Motto „ZukunftsLAND verbindet“ wird
bis Sommer 2017 ein Programm geboten,
das u. a. geführte (Fahrrad-)Touren, Konzerte, Ausstellungen und vieles mehr vorsieht. Im Fokus stehen dabei immer die 43
Zukunftsprojekte.
Bauprojekte der Regionale 2016 –
einige Beispiele:
WasserBurgenWelt in Lüdinghausen
In Lüdinghausen stehen mit der Burg Vischering und der Burg Lüdinghausen zwei geschichtsträchtige Gebäude, die viele Besucher anziehen. Mit dem Regionale
2016-Projekt werden die Verbindungen
zwischen den Burgen und der Altstadt verbessert. Für die Bürger und Besucher entstehen neue Aufenthalts- und Erholungsflächen. Die Burg Vischering wird zudem
zu einem zeitgemäßen Wissens- und Erlebnismuseum. (Projektträger: Kreis
­Coesfeld, Stadt Lüdinghausen)
Unser Leohaus in Olfen
Das Leohaus war lange Zeit Mittelpunkt
des Gemeindelebens sowie Heimat vieler
Olfener Vereine. Nachdem die Kirche das
Gebäude aus Kostengründen schließen
wollte, entwickelte eine Bürgerstiftung gemeinsam mit der Stadt das RegionaleProjekt: Das Leohaus wird mit Hilfe von
ehrenamtlichem Engagement saniert und
umgebaut. Künftig wird es zur Heimat für
Vereine und verschiedene Dienstleistungsangebote, zum Beispiel der Bürgerbus-Mobilitätszentrale. (Projektträger: Bürgerstiftung Unser Leohaus, Stadt Olfen; Architektur: Dreibund Architekten)
KULT in Vreden
Mit dem „Kult“ (ehemaliger Titel: Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland)
entsteht in Vreden
ein Ort, an dem regionale Geschichte
erlebbar wird: Schülerinnen und Schüler können lernen,
Wissenschaftler forschen und interessierte Bürgerinnen
und Bürger ihre Heimat neu entdecken.
Das alte Hamaland-Museum wird
hierfür umgebaut
Anpfiff für das Präsentationsjahr: NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und
und erheblich erwei- Dr. Kai Zwicker (Landrat Kreis Borken, Aufsichtsratsvorsitzender Regionale 2016)
tert. Neben neuen
Intergeneratives Zentrum Dülmen
Angeboten und Ausstellungsmöglichkeiten
werden bestehende Einrichtungen unter In der Dülmener Innenstadt wird mit dem
einem Dach zusammengefasst und mitei- IGZ ein neuer Ort der Begegnung geschafnander verbunden. (Projektträger: Kreis fen, der allen Bürgerinnen und Bürgern ofBorken, Stadt Vreden; Architektur: Pool fen steht. Das Haus soll ein Dach bieten für
Leber Architekten)
verschiedene kirchliche, kommunale und
zivilgesellschaftliche Einrichtungen. GeneKuBAaI in Bocholt
rationsübergreifendes Leben und Lernen
KuBAaI ist die Abkürzung für das „Kultur- soll hiermit gefördert werden; es wird eiquartier Bocholter Aa und Industriestra- ne KiTa-Gruppe und den Senioren-Kreis
ße“. Schauplatz ist ein 25 ha großes Indus- im IGZ geben; ältere Menschen helfen Jutrieareal zwischen Innenstadt und Aasee, gendlichen bei den Hausaufgaben, etc.
auf dem heute viele Hallen und Gebäude (Projektträger: Stadt Dülmen, Kath. Kirleer stehen und verfallen. Die Stadt möch- chengemeinde St. Viktor; Architektur: Dreite das Gebiet wieder zugänglich machen bund Architekten)
n Regionale 2016/ros
und neues urbanes Wohnen, Kultureinrichtungen und Gewerbe ansiedeln. Aus einer Ein wichtiges Projekt der LandschaftsarBarriere wird eine grüne Verbindungsach- chitektur ist die „BahnLandLust-Radrouse, deren Rückgrat die Bocholter Aa ist. te“ in Dorsten, Reken, Coesfeld. Alle Projekte: www.zukunftsland-verbindet.de.
(Träger: Stadt Bocholt)
KuBAaI – Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße: ein 25 ha großes
­Industrieareal zwischen Bocholter Innenstadt und Aasee
Filmstill: incenio film
Foto André Dünnebacke
„Unser Leohaus“ in der Gemeinde Olfen wird zukünftig Heimat für Vereine und
verschiedene Dienstleistungsangebote
Foto: Regionale 2016
Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen | 19
DABregional 06·16
20 | Nordrhein-Westfalen | Berufspraxis
Neues aus den Dienstbesprechungen des MBWSV
In regelmäßigen Abständen führt das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW (MBWSV)
Dienstbesprechungen mit den Bauaufsichtsbehörden durch. Aus der jüngsten Niederschrift über die Besprechungen im November 2015 haben wir verschiedene Themen
aufgegriffen und stellen sie nachfolgend
auszugsweise dar.
Der Referentenentwurf zur geplanten Novellierung der BauO NRW soll noch vor der
Sommerpause dem Landtag zugeleitet werden.
Bauen mit Holz
Die Landesbauordnung NRW sieht in § 29
für tragende und aussteifende Wände, Pfeiler und Stützen bei Gebäuden und Wohngebäuden geringer Höhe die Feuerwiderstandsklasse F 30 vor. Andere Gebäude
müssen die Feuerwiderstandsklasse F 90AB haben, so dass bis zu drei oberirdische
Geschosse in Holzbauweise errichtet werden können.
Die Musterbauordnung sieht dagegen
eine neue Kategorie von hochfeuerhemmenden Bauteilen mit einer Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten vor, die aus
brennbaren Baustoffen hergestellt sein dürfen und damit die Ausweitung der Holzbauweise auf Gebäude mit bis zu fünf Geschossen (Gebäudeklasse 4) ermöglicht.
Es ist beabsichtigt, dem nordrhein-westfälischen Landtag zu empfehlen, diese Regelung bei der Novellierung der Landes-
Rechtsproblem des Monats
Ganz oder gar nicht!
Architektin A wendet sich mit folgender
Frage an die Rechtsberatung der Architektenkammer NRW:
„Ich war in einem Bauvorhaben mit den
Leistungsphasen 1 bis 4 beauftragt und
habe meine Leistungen auch bereits vertragsgemäß erbracht. Alles Weitere wollte
mein damaliger Bauherr in Eigenregie erledigen. Derzeit befindet sich das Vorhaben in der Bauausführung. Da die Baustelle in der Nähe meines Büros liegt, bin ich
in letzter Zeit hin und wieder zur Baustelle gefahren, um mir die Arbeitsfortschritte
anzusehen. Natürlich habe ich, wenn gerade „Not am Mann“ war, auch Fragen
meines ehemaligen Bauherrn beantwortet
oder Handwerkern Hinweise gegeben,
wenn mir etwas aufgefallen war. Ich hatte
darin zunächst einmal kein Problem gesehen. Als ich meiner Bürokollegin davon erzählte, meinte diese aber, dass ich mit so
etwas besser vorsichtig sein solle, da ich
sonst möglicherweise „in die Haftungsfalle“ geraten könnte. Das kann ich überhaupt
nicht nachvollziehen, da ich schließlich keinen Vertrag mehr mit meinem ehemaligen
Bauherrn habe. Ich denke, meine Kollegin
übertreibt. Oder?“
Nein, Ihre Kollegin übertreibt nicht! Selbst
wenn ein Architekt mit der Objektüberwachung nicht beauftragt ist, besteht die Ge-
DABregional 06·16
fahr, dass er sich wegen Verletzung einer sich
aus dem Planungsvertrag ergebenden Nebenpflicht seinem Bauherrn gegenüber schadensersatzpflichtig macht. Dies könnte, wie
das OLG Düsseldorf in seinem Urteil vom
20.08.2001 ausführte, dann der Fall sein, wenn
der Architekt sich in die Rolle des sogenannten „faktischen Bauüberwachers“ begibt, indem er sich „in erheblichem Umfang um die
Durchführung der Baumaßnahmen kümmert,
dem Auftraggeber auf Befragen Ratschläge
erteilt oder in ähnlicher Weise aktiv in die
Bauausführung eingreift“ (OLG Düsseldorf,
Az. 23 U 191/00, m.w.N.).
Führt der Architekt „faktisch“ eine Bauüberwachung durch, treffen ihn auch Beratungs- und Hinweispflichten gegenüber seinem Bauherrn. Obschon der Architekt nicht
für Mängel einzustehen hat, „die er bloß hätte erkennen können“, so müsste er seinen
Bauherrn auf die von ihm erkannten, insbesondere gravierenden Ausführungsfehler hinweisen. (Werner/Pastor, Der Bauprozess, 15.
Auflage 2015, Rn. 2029 m.w.N.) Tut er dies
nicht, könnte sich der Architekt folglich schadensersatzpflichtig machen.
Das OLG Düsseldorf hatte in seiner Entscheidung weiter ausgeführt, die Haftung
wegen faktischer Bauüberwachung erfordere außerdem, dass bei dem Auftraggeber ein
entsprechender Vertrauenstatbestand erweckt worden sei. Dafür kommt es auf eine
Betrachtung aller Umstände im jeweiligen
Einzelfall an. Ein Beispiel könnte sein, umfangreiche Zusagen gegenüber dem Bauherrn zu machen und diese auch einzuhalten (vgl. OLG Celle, Urteil vom 19.06.2001,
Az. 16 U 260/00). Nicht relevant für die
Frage der faktischen Übernahme der Bau­
überwachung ist es nach dem OLG Düsseldorf jedenfalls, wie sich der Aufenthalt
eines Architekten auf der Baustelle während der Bauausführungsphase gegenüber
Dritten darstellt.
Praxistipp
Die Voraussetzungen für die Annahme einer „faktischen Bauüberwachung“ zeigen,
dass auch der Architekt, der mit der Bauüberwachung nicht beauftragt worden war
(und folglich nicht einmal einen Honoraranspruch hat) sich wegen Verletzung von
Beratungs- und Hinweispflichten gegenüber seinem Bauherrn schadensersatzpflichtig machen kann. Dem Architekten
ist daher dringend zu raten, sich ohne ausdrücklichen – im Idealfall natürlich schriftlichen – Auftrag über die Durchführung
der Leistungsphase 8 „bedeckt zu halten“.
Die Devise sollte lauten: Ganz oder gar
nicht! – Diese Konstellationen verdeutlichen einmal mehr, wie elementar die ausreichende Berufshaftpflichtversicherung
für den Architekten ist. n Katrin Dietrich
Berufspraxis | Nordrhein-Westfalen | 21
bauordnung zu übernehmen. Um die bauordnungsrechtlichen Schutzziele der
Gebäudeklasse 4 auch mit brennbaren Baustoffen zu erreichen, ohne Abstriche bei
der Sicherheit zu machen, und den Belangen der Feuerwehr Rechnung zu tragen,
erhalten die betreffenden Bauteile gemäß
§ 26 Absatz 2 Satz 2 Nr. 3 MBO allseitig
eine Brandschutzbekleidung aus nichtbrennbaren Baustoffen und Dämmstoffe
aus nichtbrennbaren Baustoffen.
Eine genaue Darstellung, wie die bauordnungsrechtlichen Schutzziele erreicht
werden können, wird in der „Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an hochfeuerhemmende Bauteile
in Holzbauweise – M HFHHolzR“ konkretisiert.
Es ist parallel zur Änderung der Landesbauordnung erforderlich, diese Richtlinie
als Technische Baubestimmung einzuführen. Diese Richtlinie wurde bisher von 13
Ländern eingeführt, wird in weiten Teilen
der Bundesrepublik zum Teil seit Jahren
angewendet und kann daher als allgemein
anerkannte Regel der Technik angesehen
werden. Die Musterrichtlinie ist unter
www.is-argebau.de unter der Rubrik „Öffentlicher Bereich“, Mustervorschriften/
Mustererlasse“, „Bauaufsicht/Bautechnik“
veröffentlicht.
Aus Sicht der obersten Bauaufsichtsbehörde bestehen ausdrücklich keine Bedenken, unter Erteilung einer Abweichung
nach § 73 BauO NRW die Muster-Richtlinie im Vorgriff auf die geplante Änderung
der Landesbauordnung anzuwenden, da
die Abweichung aus den vorgenannten
Gründen mit den öffentlichen Belangen
vereinbar ist.
Flüchtlingsunterkünfte
Nach den Erlassen vom 26.08.2015 und
22.09.2015 sollen sich die Bauaufsichtsbehörden zeitlich befristet bis zum 01.10.2017
nicht mit Zeltunterkünften und Traglufthallen für die nicht nur vorübergehende
Unterbringung von Flüchtlingen befassen.
Bauliche Anlagen, die in Verbindung mit
Zeltstädten zur Versorgung der Flüchtlinge
errichtet werden, sind dagegen einem Baugenehmigungsverfahren zu unterziehen.
Auch bei Gemeinschaftsunterkünften zur
Unterbringung von Flüchtlingen ist von
den Bauaufsichtsbehörden auf gesunde
Wohnverhältnisse zu achten. Die Bauordnung NRW enthält selbst keine Vorgaben,
welche Flächen pro Person hierbei vorzusehen ist. Die Maße des in § 9 Absatz 1
WAG NRW aufgeführten Flächen können
als Anhaltspunkt herangezogen werden.
Da diese Flächenangaben für Wohnraum
in Wohngebäuden gelten und nicht für
Sammelunterkünfte, können sie auch unterschritten werden, sollten aber im Hinblick auf andere Regelungen, wie z. B.
„Technische Regeln für Arbeitsstätten – Unterkünfte“ vom Juni 2010 das Maß von
sechs qm pro Person nicht unterschreiten.
Unter Hinweis auf die Empfehlungen
zur brandschutztechnischen Bewertung von
Unterkünften zur vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern der AGBF Bund – Stand Oktober 2014
– und die Merkblätter für die Anforderungen an den Brandschutz und die Standsicherheit in Zelten und Zelthallen sowie
Containergebäuden, sollen beim Brandschutz keine Abstriche gemacht werden.
Die Verordnung zum Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz vom 24.10.2015 enthält in Artikel 3 Änderungen der Energieeinsparungsverordnung. Aufgenommen
wurde § 25a EnEV (Gebäude für die Unterbringung von Asylsuchenden und Flüchtlingen). § 25a EnEV gestattet bis zum
31.12.2018 befristet Befreiungen von § 9
EnEV für Gebäude, die geändert, erweitert
oder ausgebaut werden, wenn sie als Aufnahmeeinrichtung und Gemeinschaftsunterkünfte für Asylsuchende und Flüchtlinge
nach dem Asylgesetz genutzt werden sollen. Anforderungen an den Mindestwärmeschutz sind jedoch einzuhalten.
geln können die Brandeinwirkungen für
die Bemessung tragender oder aussteifender Bauteile nach nominellen Temperaturzeitkurven oder nach Naturbrandmodellen ermittelt werden.
Technische Baubestimmungen
§ 6 BauO NRW
Mit Runderlass des MBWSV vom 04. Februar 2015 wurden geänderte Technische
Baubestimmungen nach § 3 BauO NRW
bekannt gemacht (MBI.NRW.2015
S. 166-Glied.-Nr. 2323) Der Runderlass ist
seit dem 08.04.2015 in Kraft. Hingewiesen
wird insbesondere auf DIN EN 1991-1-2
„Brandeinwirkungen auf Tragwerke“ den
dazugehörigen Nationalen Anhang und die
Anlage 1.2/1. Mittels der technischen Re-
Soll eine Garage auf einem ausparzellierten
Grundstück von 3 m x 6 m als Garagenhof
errichtet werden, entfällt die Privilegierung
nach § 6 Absatz 11 BauO NRW, da die Gesamtlänge der Bebauung mehr als 15 m zu
allen Grenzen beträgt.
n La
Rückbau ungenehmigter baulicher
Anlagen / Duldung
Die Bauaufsichtsbehörden sind gehalten,
gegen illegal errichtete oder genutzte bauliche Anlagen ordnungsbehördlich vorzugehen. Ein Verzicht auf ordnungsbehördliches Einschreiten kommt nicht in Betracht,
unabhängig davon, wie lange der rechtswidrige Zustand bereits andauert. Eine
mögliche (befristete) Duldung kommt allenfalls im Rahmen des auszuübenden Ermessens nach Erlass der Ordnungsverfügung (Beseitigungsverfügung) in Betracht.
Der Zeitraum einer möglichen Duldung
soll den Umständen des Einzelfalls Rechnung tragen; hierfür kann üblicherweise
die Dauer eines verwaltungsgerichtlichen
Verfahrens in zweiter Instanz (3 Jahre)
­herangezogen werden. Längerfristige Duldungen bedürfen einer besonderen Begründung.
§ 37 BauO NRW
Bei Wohngebäuden ohne Kellergeschoss
befinden sich Hausanschlüsse und Verteiler häufig unterhalb des ersten Treppenlaufs. Es bestehen brandschutztechnisch
keine Bedenken, wenn elektrische Hausanschlussleitungen, Messeinrichtungen
und Verteiler entsprechend den Bestimmungen für Messeinrichtungen und Verteiler gemeinsam gemäß Nr. 3.2.1 1. LAR
NRW – Leitungsanlagenrichtlinie gegenüber dem Treppenraum abgetrennt (keine
Räume) werden.
Die vollständige Niederschrift finden Sie
unter www.aknw.de/mitglieder/rechtund-gesetze/landesbauordnung.
DABregional 06·16
22 | Nordrhein-Westfalen | Prisma
Bewusstsein für Baukultur und Architektur
Architekten in ungewöhnlichen Berufsfeldern: Ursula Thielemann arbeitet als Beraterin und Architekturvermittlerin
Die gebürtige Bochumerin studierte von
1976 bis 1981 an der Gesamthochschule
Wuppertal Architektur und Innenarchitektur. Danach arbeitete sie als Innenarchitektin für verschiedene Auftraggeber, in
der Denkmalpflege und als Online-Marketing-Managerin. 2011 absolvierte Ursula
Thielemann den Masterstudiengang „Architektur Media Management“ an der Hochschule Bochum, der in NRW einzigartig ist.
„Nach meiner Arbeit im Marketing wollte
ich einfach gerne mehr Architekturvermittlung betreiben“, erläutert sie rückblickend.
„Als Freiberuflerin konnte ich mir durchaus vorstellen, nach Studienende Architektur und Baukultur im Bildungsbereich an
Kinder und Erwachsene zu vermitteln.“
Damit entdeckte sie für sich eine Marktlücke. Neben ihrem Architekturkommunikationsbüro in Recklinghausen hat sie noch
an der Hochschule Bochum einen Platz.
Für Schulklassen organisiert sie TECLab
Schülerlabore und führt diese im Bereich
DABregional 06·16
Architektur auch selbst durch. Die engagierte Fachfrau kümmert sich sehr gerne
um den schulischen und studentischen
Nachwuchs: „Kinder und Jugendliche sollen frühzeitig ihre schlummernden Fähigkeiten und Neigungen entdecken und nicht
später feststellen, dass sie das falsche Studienfach gewählt haben. Denn in der Schule lernen sie leider kaum etwas über die
Architektur“, meint Ursula Thielemann.
Architektur müsse man sehen, fühlen und
Foto: privat
U
rsula Thielemann ist als Architektin
in vielen Feldern unterwegs: Sie ist
an der Hochschule Bochum die Kontaktstelle zwischen Schule und Hochschule, fördert den MINT-Nachwuchs in Schulen durch eigene Workshops, leitet Arbeitsgruppen für Kunst und Kultur, hat in
Recklinghausen die „Freie Akademie Kunst
und Architektur“ für Kinder und Erwachsene eröffnet und ist mit ihren Angeboten
in dem Bildungsnetzwerk IST.Bochum.
NRW und MINTREGIO Marl vertreten. Außerdem fungiert die 58-Jährige seit 2012
als Schulberaterin der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen. Vor einiger Zeit hat
Ursula Thielemann ihr eigenes kleines Unternehmen „AKM-Architektur Kunst&Media
Management“ gegründet. Für das Unternehmenskonzept wurde sie vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW mit dem Unternehmerinnenbrief 2014 ausgezeichnet.
Ursula Thielemann nutzt für die Vermittlung des Themenfelds Architektur und Baukultur u. a. das Buch
„Entdecke Deine Stadt!“ von Anke M. Leitzgen
verstehen – und zwar im Zusammenhang
mit Kunst, Naturwissenschaft und Technik.
In Österreich und Bayern stehe die Architekturvermittlung auf dem Lehrplan; in
NRW leider nicht. „Hier klafft eine große
Bildungslücke“, bedauert die Bochumer
Architektin.
Ursula Thielemann eröffnete im Frühjahr 2016 in Recklinghausen ihre Architektur- und Kunstakademie. Dort veranstaltet
sie montags und dienstags freie Workshops
für Interessierte. Im Angebot hat sie aktuelle Themen wie „Wärmedämmung mit
Styropor und die daraus entstehenden
Bauschäden“ und „Wohnpsychologie“. „Ich
sehe meine Hauptaufgabe in der Förderung
der Architektur-Wahrnehmung einer breiten Öffentlichkeit“, sagt die Architektin.
Das will sie u. a. durch Architektur- und
Kunst-Workshops, Exkursionen, Vorträge
von externen Referenten und A
­ us­stellungen
mit verschiedenen Aktionsschwerpunkten
erreichen. Kinder und Jugendliche erforschen bei ihr als „Stadtteildetektive“ ihre
Umgebung, um dann zu speziellen Architekturthemen Modelle zu bauen und damit
die Sprache der Architekten zu erlernen.
„Man muss eine Stadt sehen und für sich
entdecken. Dazu gehören das bewusste
Wahrnehmen der gebauten Umwelt, das
räumliche Denken und das Wissen um Konstruktion, Farbe, Form und Raum. Mein
Motto lautet: Entdecke deine Stadt!“
Ursula Thielemann unterstützt auch das
zdi-Netzwerk „Zukunft durch Innovation“
und hilft hier mit, den MINT-Nachwuchs
zu fördern. „Ich finde es spannend, Schülerinnen und Schülern den Architekturberuf näher zu bringen“, sagt sie. Diese Gelegenheit hatte sie auch beim Bochumer
Ingenieurforum. Hier gab sie den interessierten Jugendlichen eine Anleitung zum
Bau geodätischer Kuppeln: Aus einfachem
Zeitungspapier in Kombination mit angeordneten Dreiecksformen entstanden tragfähige Gebilde. So konnten aktive Lern­
erfahrungen gemacht werden. Die Schülerinnen und Schüler erkundeten ihre
Fähigkeiten des räumlichen Denkens und
ihre kognitive Wahrnehmung. Beides wurde dann auch konstruktiv umgesetzt. Zusätzlich informierte Ursula Thielemann
auch über die Ausbildungs- und Studiengänge sowie die dazu passenden Berufsfelder – und natürlich auch über das Berufsbild der Architektinnen und Architekten.
Das kam sowohl bei den Jugendlichen als
auch bei den Lehrerinnen und Lehrern sehr
gut an.
n Sabine Neumann
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 23
Bielefeld
Konstantin Grcic. Abbildungen
Kunsthalle, Artur-Ladebeck-Straße 5
(bis 3. Juli 2016)
Bonn
Das Bauhaus. Alles ist Design
Kunst- und Ausstellungshalle der BRD,
Friedrich-Ebert-Allee 4
(bis 14. August 2016)
Parkomanie – Die Gartenlandschaften
des Fürsten Pückler
Kunst- und Ausstellungshalle der BRD,
Friedrich-Ebert-Allee 4
(bis 18. September 2016)
Düsseldorf
Homebase. Das Interieur in der
Gegenwartskunst
KAI 10 / Arthena Foundation, Kaistr. 10
(bis 23. Juli 2016)
Foto: © Deutsches Architekturmuseum
Frankfurt
Zukunft von gestern. Visionäre Entwürfe von Future Systems und Archigram
Deutsches Architekturmuseum,
Schaumainkai 43
(bis 23 Oktober 2016)
Future Systems, Peanut (Project 124), 1984
Weil am Rhein
Alexander Girard. A Designer‘s Universe
Vitra Design Museum, Charles-EamesStraße 1
(bis 29. Januar 2017)
Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl
Landschaftsarchitektur
Die Gartenlandschaften
des Fürsten Pückler
Seine nach englischem Vorbild angelegten
Landschaftsparks in Bad Muskau/Leknica,
Babelsberg und Branitz zählen zu den Höhepunkten europäischer Landschaftsgestaltung im 19. Jahrhundert: Hermann
Fürst von Pückler-Muskau (1785 – 1871)
war eine schillernde Persönlichkeit seiner
Zeit, passionierter Weltreisender, Literat –
und genialer Gartenkünstler. Die Bundeskunsthalle in Bonn widmet dem Fürsten
eine Ausstellung, die seine drei bedeutendsten Gartenanlagen und die damit verbundenen innovativen Ideen würdigt.
Fürst Pückler begriff den Garten, wie er
es selbst formulierte, als eine „begehbare
Bildergalerie“, in der alle paar Schritte eine zum Kunstwerk idealisierte Natur immer wieder Überraschendes bot. Nach dieser Überzeugung gestaltete er ganze Landschaftsräume in höchster Perfektion neu
– mit ausgeklügelten Wasser- und Wegesystemen, mit Blickachsen und Aussichtspunkten. Er leitete Flüsse um, ließ Bäume
mit eigens entwickelten Maschinen versetzen und schüttete Hügel auf. Unterstützt
von seiner Ehefrau Lucie betrieb Pückler
die Gartenkunst mit einer Leidenschaft,
die sie teilweise bis an den Rand des finanziellen Ruins brachte.
„Parkomanie“ lautet bezeichnenderweise der Titel der Ausstellung in der Bundeskunsthalle. Rund 250 Exponate aus ca. 30
namhaften Museen und Stiftungen sind
hier zu sehen – bedeutende Zeugnisse der
Pücklerschen Gartenkunst, etwa Originalpläne seiner Gärten, historische Fotografien und Veduten sowie Exponate aus dem
bewegten Leben des Fürsten.
Eine Hommage an den Fürsten und zugleich ein Höhepunkt der Ausstellung ist
ein begehbares Gartenreich auf dem Dach
der Bundeskunsthalle. Eigens angelegt
nach den Pücklerschen Gestaltungsprinzipien ist hier eine inszenierte Gartenlandschaft mit tausenden Pflanzen und knapp
70 Bäumen zu erleben.
n ehn/pm
Bis 18.09.16. www.bundeskunsthalle.de.
Auszeichnungen
Balthasar Neumann Preis 2016
Dreischeibenhaus prämiert
Am 21. April wurde in Frankfurt der Balthasar Neumann Preis 2016 verliehen. Der
Neubau der Probsteikirche St. Trinitatis in
Leipzig der Architekten Schulz und Schulz
aus Leipzig erhielt nach einstimmigem Juryurteil die renommierte Auszeichnung.
73 Projekte aus fünf Ländern waren für
den Wettbewerb eingereicht worden. Die
achtköpfige Jury, der auch AKNW-Ehrenpräsident Hartmut Miksch angehörte, vergab neben dem Hauptpreis vier Anerkennungen. Eine ging an das Dreischeibenhaus in Düsseldorf (Architekten: Helmut
Hentrich, Hubert Petschnigg mit Fritz Eller, Erich Moser, Robert Walter), das von
HPP Architekten in Zusammenarbeit mit
DS-Plan, AWD, IB Nordhorn, prechler landschaftsarchitektur und FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH von 2012 bis 2014 umfangreich saniert wurde.
Foto: © Momeni
Ausstellungen
Vielfach ausgezeichnete Sanierung einer ArchitekturIkone: Das Dreischeibenhaus in Düsseldorf erhielt bei
der Verleihung des Balthasar Neumann Preis 2016 eine Anerkennung
Der Balthasar Neumann Preis prämiert
die beispielhafte, innovative und über technisch etablierte Standards hinausgehende
Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen an einem Bauwerk, das aufgrund
dieser Zusammenarbeit – im Sinne Balthasar Neumanns – herausragende baukulturelle und technische Qualitäten aufweist.
Der vom Bund Deutscher Baumeister und
der Deutschen BauZeitschrift gestiftete und
mit 10 000 Euro dotierte Preis wird seit 1994
alle zwei Jahre ausgeschrieben.
n ehn
DABregional 06·16
24 | Nordrhein-Westfalen | Prisma
Veranstaltungen
Vortragsreihe an der TH Köln
Lust oder Last – Architektur
der 60er und 70er Jahre
Die Reihe „architectural tuesday“ der TH
Köln widmet sich im Sommersemester 2016
der Architektur der 1960er und 1970er
Jahre. In sechs Vorträgen soll der Charakter dieser zwei Jahrzehnte aufgezeigt und
seine Relevanz für die zeitgenössische Architektur diskutiert werden.
Unter der Fragestellung „Lust oder Last“
beleuchten namhafte Experten diese Epoche aus verschiedenen Perspektiven. Während einige Vorträge die Ära (architektur-)
geschichtlich einordnen, kommen in anderen Architekten zu Wort, die Gebäude
dieser Epoche erhalten und weiterentwickeln. Im Zentrum steht dabei immer
auch die Frage, mit welchen Kriterien sich
aus der Masse an Gebäuden jene identifizieren lassen, die als Denkmäler authentisch erhalten bleiben sollen.
Nach dem Start der Reihe im Mai mit
Vorträgen des Architekturhistorikers Wolfgang Pehnt („Make it big. Die 1960er und
70er Jahre als Zeiten des Maßstabswechsels“) und des ehemaligen Stadtkonservators Ulrich Krings („Brutalismus und skulpturale Architektur“) sind im Juni zu hören:
n 7. Juni: Eva Maria Lang, Knerer und
Lang Architekten, München – „Umgestaltung des ‚Neuen Dresden‘“
n 14. Juni: Karin Wilhelm, Kunst- und
Kulturwissenschaftlerin – „Architektur
und Identität“
n 21. Juni: Kerstin Wittmann-Englert,
Architekturhistorikerin – „Wert &
Wertung: Die Baukunst der 60er und
70er Jahre“
Die Reihe endet am 28. Juni mit einer
Diskussionsrunde, in der sich Denkmalpfleger Dr. Martin Bredenbeck, Inventarisatorin Dr. Helmtrud Köhren-Jansen und
Erzdiözesanbaumeister Martin Struck mit
der Frage des Umgangs mit dem ungeliebten Baubestand auseinandersetzen. n ehn
19.00 Uhr im Karl-Schüssler-Saal, Campus
Deutz, Köln. www.atuesday.akoeln.de.
DABregional 06·16
Vortragsreihe der RWTH
werkberichte 2016
Die Fakultät für Architektur der RWTH Aachen veranstaltet seit dem Sommersemester 2004 die Vortragsreihe „werkberichte“.
Bei der Reihe soll insbesondere jungen,
aufstrebenden Architektinnen und Architekten und Architekturbüros eine Plattform
geboten werden, um ihre Arbeiten einer
breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Die Vortragsreihe des Sommersemesters 2016 ist
im Mai gestartet und läuft noch bis zum
19. Juli 2016. Die Termine:
n 7. Juni: Office 03, Köln
n 14. Juni: Jantje Engels + Marius
Grootveld, Antwerpen
n 21. Juni: Penzel Valier AG, Zürich
n 4. Juli: Rapp + Rapp, Amsterdam
n 19. Juli: BRUTHER, Paris
Die „werkberichte“ finden jeweils um
19.00 Uhr im Reiff-Museum, Hörsaal R5,
statt.
n pm/mel
Weitere Info: www.arch.rwth-aachen.de.
Westliches Münsterland
Präsentationsjahr der
Regionale 2016 gestartet
Am 29. April startete in Coesfeld offiziell
das Präsentationsjahr der Regionale 2016.
Den Startschuss gab NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Auch in den kommenden Monaten gibt es vielfältige Angebote, das westliche Münsterland zu erleben und die Projekte der Regionale 2016
kennenzulernen. Bis Ende September stehen mehr als 70 Angebote auf dem Programm – darunter geführte Touren, Konzerte, Ausstellungen und vieles mehr. „Im
Fokus stehen die 43 Zukunftsprojekte der
Regionale 2016“, erklärte Uta Schneider,
Geschäftsführerin der Regionale 2016 Agentur (siehe auch Bericht S. 18 f.).
Das Regionale-Jahr läuft bis Sommer
2017. Neue Veranstaltungen kommen stetig dazu. Zu den Höhepunkten zählen die
Veranstalter das Kurzfilmfestival IDEALE,
welches die beiden Regionale 2016-Projekte „KULT“ und „Forum Altes Rathaus
Borken“ gemeinsam am 2. und 3. September veranstalten. Am 17. und 18. September 2016 ist auf dem Bocholter kubaai-Areal einiges los: Samstags wird das JugendFestival „Backyards“ ausgerichtet, am
Sonntag gibt es mit der ZukunftLANDpartie ein vielfältiges Familienprogramm.
Vom 12. bis 20. August 2016 dürfen sich
Filmfreunde auf fünf Open-Air-Kinoabende
freuen: in Bocholt, Legden, Senden, Selm
und Lüdinghausen. Im Sommer startet zudem das Theaterfestival HEIMspiel an mehreren Projektorten in der Region. Das Besondere: Die Künstler entwickeln für jeden
Ort ein individuelles Stück.
n pm/ros
www.zukunftsland-verbindet.de
Auslobungen
Erstmals auch für Innenarchitekten
DETAIL Preis 2016
ausgelobt
Zum siebten Mal innerhalb von zehn Jahren ist im Mai der „Detail Preis 2016" ausgelobt worden. Eingereicht werden können Projekte jeglichen Gebäudetyps, die
sich durch innovative Details innerhalb
eines schlüssigen und zukunftsorientierten
Gesamtkonzepts auszeichnen. Erstmals
werden in diesem Jahr auch zwei Sonderpreise vergeben: „Detail inside“ und „Detail structure“. Neben Architektinnen und
Architekten können sich somit jetzt u. a.
auch Innenarchitekten, Bauingenieure und
Tragwerksplaner mit ihren Projekten bewerben.
Der Preis wird im zweijährigen Rhythmus von der Zeitschrift „Detail“ in Kooperation mit der „Bau“-Messe und weiteren
Partnern und Sponsoren vergeben. Erklärtes
Ziel des Preisverfahrens ist es, die Bedeutung von Architektur für die Gesellschaft
hervorzuheben, die Rolle der Architekten
in der Öffentlichkeit zu stärken sowie die
Vernetzung von Architekten, Bauherren,
Industrie und Politik zu fördern.n mel/pm
Einsendeschluss: 30. Juni 2016. Weitere
Infos unter www.detail.de/detailpreis.
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 25
Projekte
Wettbewerb entschieden
Koelnmesse 3.0 –
Siegerentwurf gekürt
Foto: © JSWD Architekten
Der Wettbewerb um die Neugestaltung des
Kölner Messegeländes, die sogenannte
„Koelnmesse 3.0“, ist entschieden: Im März
kürte die 13-köpfige Jury unter Vorsitz des
Architekten Kaspar Kraemer die Pläne des
Kölner Büros JSWD Architekten zum Siegerentwurf. Sie lobte die „klare, urbane
und selbstbewusste Architektursprache“,
die als ein „architektonisches Statement
für modernes Messewesen“ beschrieben
werden könne. Besonders überzeugt zeigte
sich die Jury vom Auftritt des „elegant und
offen gestalteten Terminals und der architektonischen Geste des Eingangs Ost, der
eine hervorragende Präsenz im Stadtraum
entwickelt.“
Bildungsbauten
Uni Witten/Herdecke
plant Neubau
Die Universität Witten/Herdecke will wachsen und plant einen Neubau von ca. 7500
qm mit einem Investitionsvolumen von
25 bis 30 Millionen Euro auf dem Campus.
Noch in 2016 soll ein Architektenwettbewerb durchgeführt werden, um die Flächen
zwischen dem Forschungs- und Entwicklungszentrum und der Zahnklinik zu entwickeln. Mit dem Neubau trägt die private
Ruhrgebiets-Uni den gestiegenen Studentenzahlen Rechnung, die sich in den vergangenen zehn Jahren auf rund 2300 Studierende verdoppelt haben. Dabei wird der
Plan eines nachhaltig gebauten, grünen
Campus ohne Autos verfolgt: „Der Ausbau
des Campus ist finanziell zwar anspruchsvoll für uns, jedoch trauen wir uns zu, dies
über einen Finanzierungsmix von Eigenkapital unseres Hauptgesellschafters und
Fremdfinanzierung mit unseren Hausbanken
in eigener Verantwortung anzugehen.“, erklärte Kanzler Jan Peter Nonnenkamp im
Rahmen eines Pressegesprächs. n mel/idr
Publikationen
Der Gewinnerentwurf des Architektenwettbewerbs
„Koelnmesse 3.0“ von JSWD Architekten (Köln): Ansicht Eingang Ost
Auch Oberbürgermeisterin Henriette
­ eker, Aufsichtsratsvorsitzende der Messe,
R
zeigte sich zuversichtlich, dass die geplanten
Baumaßnahmen zu einem markanten und
überregional imagebildenden architektonischen Auftritt beitragen werden.
Das Projekt „Koelnmesse 3.0“ ist die bis
zum Jahr 2030 geplante Modernisierung
der Koelnmesse, welche in drei Phasen realisiert werden soll. Insbesondere Maßnahmen zur Modernisierung der Südhallen,
Verbesserung der Verkehrs- und Parkraumsituation, für attraktivere Hallen und bessere Verkehrswege sollen vorangetrieben
werden. Die erste Phase, die bis zum Jahr
2020 dauern soll, ist mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 200 Mio. Euro
veranschlagt.
n mel/pm
Migration
Architektur und Identität
von Rückkehrern
Bauen Türken, die lange Jahre in Deutschland gelebt haben, nach ihrer Rückkehr in
die Heimat andere Häuser? Mit dieser interessanten Fragestellung befasst sich Stefanie Bürkle gemeinsam mit weiteren Autoren in ihrem Buch „Migration von Räumen“. In zwanzig türkischen Provinzen
wurden über vier Jahre lang Häuser untersucht, die „Almanci“, also DeutschlandRückkehrer, in der Türkei errichteten. „Die
Rückkehrerhäuser unterscheiden sich nicht
allein durch ihre Größe von den Bauten
ihrer Umgebung“, resümiert Stefanie Bürkle. „Die Architektur selbst wird zum Träger kultureller Eigenschaften“. Zugleich
zeigt die vorliegende Untersuchung an-
hand vieler Beispiele sehr anschaulich, dass
sich die kulturellen Einflüsse gegenseitig
überlagern und immer wieder synthetisch
weiter entwickeln. Gleichwohl gelingt es
der Herausgeberin, drei grundsätzliche
Häusertypen zu identifizieren: Das „Vorbild-Haus“, das konzeptionell geplant und
dann mit starken Einflüssen aus Deutschland realisiert wird. Das „Zweiteile-Haus“,
bei dem Einflüsse aus beiden Kulturen deutlich getrennt ablesbar sind; sowie das „Mehrschicht-Haus“, welches zumeist in Eigenplanung des Bauherrn über mehrere Jahre
entsteht und dabei Baustile und Baumaterialien frei mischt. – Eine interessante Fragestellung, die der aktuellen Migrationsdebatte aus fachlicher Sicht der Architektur eine relevante Facette hinzufügt.n ros
Stefanie Bürkle (Hrsg.): „Migration von
Räumen. Architektur und Identität im Kontext türkischer Remigration“. Vice Versa
Verlag, 448 S., 29,90 Euro.
Nachhaltigkeitsbericht 2014
Multitalent Wald
Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW
hat unter dem Titel „Multitalent Wald“ den
Nachhaltigkeitsbericht 2014 herausgegeben. Die Publikation bietet neben einem
Jahresrückblick über die Aktivitäten des
Landesbetriebs auch die wichtigsten D
­ aten
und Fakten aus den Bereichen Ökonomie,
Waldflächenentwicklung und Baum­arten­
verteilung der Wald- und Forstbetriebe in
NRW. Außerdem werden die Forschungsarbeiten des Landesbetriebs vorgestellt: Im
Arboretum Burgholz werden fremdländische Baumarten auf Umweltverträglichkeit und Anpassungsfähigkeiten an die mitteleuropäischen Klimabedingungen untersucht; in Ostwestfalen befasst sich ein
Forschungsprojekt mit der Mobilisierung
von Rundholz aus der Bewirtschaftung von
Klein- und Kleinstwäldern. In weiteren Reportagen und Interviews werden Personen
und Projekte rund um den Landesbetrieb
Wald und Holz NRW vorgestellt. n mel
Unter www.wald-und-holz.nrw.de auch als
kostenlose Download-Version erhältlich.
DABregional 06·16
26 | Nordrhein-Westfalen | Akademie
Ausgewählte Seminare Juni bis August 2016
Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de
Datum
Veranstaltung
Referent/in
V-Nr.
Ort
Preis
14.06.2016
SV-Fortbildung: Update energieeffizientes Bauen
Aktuelle Anforderungen und Ausblick
Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt
16001155
Düsseldorf
160,-
15.06.2016
Facebook & Co. für Architekten
Effektives Büromarketing mit Social Media
Dipl.-Ing. E. Sturm
16001158
Düsseldorf
120,-
16.06.2016
17.06.2016
Qualitätsüberwachung und Bauleitung
im Innenausbau (2-tägig)
Dipl.-Ing. U. Stengle, Innenarchitektin und ö.b.u.v. SV
für Schäden an und Bewertung von Innenräumen
16001161
Düsseldorf
220,-
16./17./18.06.
30.06./01.07./
02.07.2016
AutoCAD und AutoCAD Architecture
Grundlagen (6-tägig)
Dipl.-Ing. M. Vehar, Architekt
16001160
Düsseldorf
840,-
18.06.2016
Die Baunutzungsverordnung
Instrument städtebaulicher Feinsteuerung
Dipl.-Ing. W. E. Züll, Architekt und Stadtplaner
16001162
Düsseldorf
100,-
21.06.2016
Der Einzelhandel als Motor in der Quartiersentwicklung – Chancen und Risiken (Kolloquium)
Dipl.-Ing. P. U. Berger, Architekt und Stadtplaner, SV
für Handel im Städtebau; A. Wirth, Rechtsanwalt
16001166
Düsseldorf
60,-
22.06.2016
Gesamtschuldnerische Haftung von Architekt
und ausführendem Unternehmen (Abendv.)
Prof. Dr. H. Fuchs, Rechtsanwalt
16001167
Düsseldorf
60,-
23.06.2016
Sonderbauten I
Veranstaltungsreihe Brandschutz
Dipl.-Ing. T. Kempen, staatlich anerkannter SV für
die Prüfung des Brandschutzes
16001168
Düsseldorf
160,-
23.06.2016
SV-Fortbildung: Heizung und Trinkwarmwassererwärmung
Systeme und Bewertung nach DIN V 18599
Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt, staatlich anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz
16001169
Münster
150,-
24.06.2016
Bauüberwachung in der Praxis – Kosteneinhaltung
und Verfahren bei Kostenänderungen während der
Bauzeit
Dipl.-Ing. J. Steineke
16001170
Düsseldorf
110,-
27.06.2016
KfW-Förderprogramme zur Energieeinsparung
Energieeffizient Bauen und Sanieren
Ing. (grad.) E. Merkschien, Stadtplaner und BAFABerater; Dipl.-Volkswirt E. von Schwerin, KfW
16001173
Düsseldorf
100,-
28.06.2016
BauO NRW aktuell
Dr. G.-U. Kapteina, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht
16001175
Oberhausen
110,-
30.06./
01.07.2016
Der Architekt als Projektsteuerer (2-tägig)
Prof. Dr.-Ing., Dr.rer.pol T. Wedemeier
16001178
Düsseldorf
220,-
02.07.2016
Grundlagen des Bauens im Bestand
Dipl.-Ing. F. Proff, Architektin
16001179
Düsseldorf
100,-
04.07.2016
Grobdiagnose im Bestand
Dr.-Ing. K. Friedrichs, Architekt
Dipl.-Ing. P. Winkel, Architekt
16001181
Düsseldorf
120,-
05.07.2016
Brandschutz im Industriebau – DIN 18230
und die Industriebaurichtlinie NRW
Dr.-Ing. R.-D. Lieb
Dipl.-Ing. W. Mertens, M.Sc.
16001182
Düsseldorf
175,-
06.07.2016
Alltägliche Fragestellung in der Wertermittlung
Die Wertermittlung von Grundstücken
Dipl.-Ing. C. Hug, Architektin und ö.b.u.v. SV für
Wertermittlung
16001183
Düsseldorf
160,-
07.07.2016
SV-Fortbildung: Energetische Bewertung
von Nichtwohngebäuden
Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt, staatlich anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz
16001184
Düsseldorf
150,-
25.08.2016
Regenerative Energien
Dipl.-Ing. M. Lichy
16001186
Herne
100,-
26.08.2016
Rechte und Belastungen
Die Wertermittlung von Grundstücken
Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung
16001187
Düsseldorf
160,-
27.08.2016
Projektmanagement – Grundlagen
Dipl.-Ing. W. Volkmann, Architekt
16001189
Düsseldorf
110,-
30.08.2016
SV-Fortbildung: Neuerungen für Flachdachabdichtungen
Dipl.-Ing. M. Zöller, Architekt und ö.b.u.v. SV für
Schäden an Gebäuden
16001192
Düsseldorf
160,-
31.08.2016
Schadensfrei bauen – Geneigte Dächer
Dipl.-Ing. M. Zöller, Architekt und ö.b.u.v. SV für
Schäden an Gebäuden
16001240
Düsseldorf
120,-
* Mitglieder der AKNW können pro Kalenderjahr an einem Bonus-Seminar zum Preis von 30 € teilnehmen.
DABregional 06·16
Akademie | Nordrhein-Westfalen | 27
Foto: AKNW
24.06.2016: Bauüberwachung in der Praxis – Kosteneinhaltung
und Verfahren bei Kostenänderungen während der Bauzeit
Nur selten werden Bauwerke so durchgeführt, wie sie in den Ausschreibungsunterlagen vorgesehen waren. Änderungen nach Vertragsabschluss gehören zum Alltag im Baugeschehen. Der bauüberwachende Architekt hat hier eine besondere Informationspflicht gegenüber dem Bauherrn. Aber bereits vor der Bauausführung haben
Architekt und Bauherr die Weichen richtig zu stellen. Die VOB/B hält
dafür grundsätzliche Regelungen vor, die der bauüberwachende Architekt kennen muss, um seine Tätigkeiten ordnungsgemäß und fehlerfrei durchführen zu können. Zahlreiche Fragen dazu sollen praxisorientiert erörtert werden, u. a. warum kommt es zu Baukostenänderungen und wie geht der Architekt damit um? Die richtige
Vergabe- und Vertragsart; Kalkulationsgrundlagen von Baupreisen;
Nachtragsbewertung
Referent: Dipl.-Ing. J. Steineke
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 110 € für Mitglieder der AKNW
27.06.2016: KfW-Förderprogramme zur Energieeinsparung –
Energieeffizient Bauen und Sanieren
Die von der KfW vorgegebenen Instrumente zur Bewertung der Förderfähigkeit bei der Planung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen sind mittlerweile sehr vielfältig und gehen zum Teil weit über
die von der EnEV formulierten Anforderungen hinaus. Dies betrifft
sowohl die einzuhaltenden Höchstwerte, an die eine Förderung geknüpft ist, aber auch die Rechenmethodik zur Ermittlung dieser
Höchstwerte. Das Seminar soll einen aktuellen Überblick, v. a. zu den
wohnwirtschaftlichen Förderprogrammen der KfW im Energiesparsektor geben. Dabei geht es nicht nur um die Förderungen von Investitionen in Energiesparmaßnahmen, sondern auch um die beratende fachliche Begleitung der Umsetzung der Maßnahmen. Vertiefend wird auf die Vorgehensweise zur Berechnung von KfWEffizienz- und Passivhäusern eingegangen, insbesondere auf die von
der EnEV abweichenden Regelungen. An Beispielen sollen Inhalte
und Umfang einer energetischen Baubegleitung behandelt werden.
Referenten: Ing. (grad.) E. Merkschien, Stadtplaner und BAFA-Berater; Dipl.-Volkswirt E. von Schwerin, KfW Bankengruppe
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 100 € für Mitglieder der AKNW
30.06. / 01.07.2016: Der Architekt als Projektsteuerer (2-tägig)
Projekte im Bauwesen stellen in technischer, wirtschaftlicher und
rechtlicher Hinsicht hochkomplexe und risikobehaftete Aufgaben dar.
Innerhalb der Projektdauer werden hohe Investitionsvolumina auf
der Grundlage des vertraglich vereinbarten Leistungsprogramms
umgesetzt. Aufgrund der zunehmenden technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Komplexität von Bauprojekten einerseits und
der klaren Trennung der Bautechnik vom Projektmanagement und
der Projektsteuerung andererseits, bedienen sich Investoren und
Bauherren zunehmend der unabhängigen Institution des Projektmanagements bzw. der Projektsteuerung. Insbesondere für Architekten
stellt sich die Frage, ob dieses umfassende und bedeutende Tätigkeitsfeld nicht stärker in den Fokus der Architektenleistungen rücken
sollte. Daher liegt die Zielsetzung dieses Seminares in der Darstellung der Gesamtheit der Aufgaben und Leistungen von Projektmanagement und Projektsteuerung in technischer, wirtschaftlicher, organisatorischer und juristischer Hinsicht.
Referent: Prof. Dr.-Ing., Dr.rer.pol T. Wedemeier
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 220 € für Mitglieder der AKNW
07.07.2016: SV-Fortbildung: Energetische Bewertung von
Nichtwohngebäuden
Die Energieeinsparverordnung schreibt vor, dass zu errichtende und
gegebenenfalls bestehende Nichtwohngebäude umfassend energetisch zu bewerten sind. Im Gegensatz zu Wohngebäuden gehen in
den Umfang der Bilanzierung von Nichtwohngebäuden unter anderem die unterschiedlichen Nutzungsprofile mit ein. Ebenso können
die anlagentechnischen Systeme wesentlich komplexer sein. Hinzu
kommt der Energiebedarf für die Beleuchtung. Als ergänzende Bestimmung zur Energieeinsparverordnung ist DIN V 18599 Grundlage
für die energetische Bewertung von Gebäuden. Im Seminar wird über
die aktuellen Anforderungen an den energiesparenden Wärmeschutz
von Nichtwohngebäuden gemäß Energieeinsparverordnung informiert und das Berechnungsverfahren gemäß DIN V 18599 „Energetische Bewertung von Gebäuden“ behandelt.
Referent: Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt, staatlich anerkannter
SV für Schall- und Wärmeschutz
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 150 € für Mitglieder der AKNW
Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der
Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW anerkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier
Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstunden Fortbildung pro Kalenderjahr nachweisen.
Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie
der Architektenkammer NRW und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. Anmeldung per Fax: (0211) 49 67 93.
DABregional 06·16
24. Juni 2016
6. BDB-Symposium für
Immobilienwerte 2016
Das BDB-Symposium für Immobilienwerte
findet nunmehr zum sechsten Mal am letzten Freitag im Juni, den 24.06.2016, im
Atlantic-Congress-Hotel in Essen statt. Im
Mittelpunkt der Veranstaltung steht in diesem Jahr die Bewertung von Handelsimmobilien. Daneben werden die Werteinflüsse von Rechten und Belastungen und
die Ertragswertrichtlinie eine wesentliche
Rolle im Seminarablauf spielen.
Zur Umsetzung sämtlicher Bewertungsrichtlinien in der Praxis und zu den Änderungen des Sachverständigenrechts wird
darüber hinaus ausführlich berichtet.
Auszüge aus dem Programm
Die Eröffnung, Leitung und Moderation
des 6. BDB-Symposiums für Immobilienwerte übernimmt, wie im Vorjahr, Dipl.Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Karsten Schmidt,
öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger aus Dortmund. Das Grußwort
richtet in diesem Jahr Dipl.-Ing. Gabriele
Richter, Landesvorsitzende BDB NRW, an
die Tagungsteilnehmer.
Im Verlauf des Vormittags wird Dipl.Ing. Andreas Jardin die Ertragswertrichtlinie näher beleuchten. Die Verbindlichkeit
der Richtlinie, Verfahrensvarianten, die
Ableitung von Erträgen, von Bewirtschaftungskosten und Liegenschaftszinssätzen
werden intensiv erörtert. Andreas Jardin
wird zudem die Problemfelder der Umsetzung der Richtlinie im Zusammenhang mit
der Bodenwertermittlung aufzeigen.
Dr. Ing. Hans-Georg Tillmann stellt die
Werteinflüsse von Rechten und Belastungen
nach WertR dar. Neben der Vermittlung
von Wertermittlungshinweisen und -grundlagen werden die Randbedingungen zur
DABregional 06·16
Wertermittlung, insbesondere die Restnutzungsdauer versus nutzungsdauerverlängernde Investitionen und die
Sterbetafel versus
Leibrentenfaktoren, BDB-Symposium: Mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stets gut bethematisiert. Hans- sucht; Top-Tagungslocation: Das Atlantic Congress Hotel in Essen
Georg Tillmann
wird Fallkonstellationen aufzeigen, die spe- und zur „Parteiöffentlichkeit“ sind neben
zielle Bewertungsaufgaben zu Wohnungs- den Details zur technischen Durchführung
des Ortstermins, der notwendigen Beteilirechten und Nießbrauch verdeutlichen.
Den Schlusspunkt vor der Mittagspau- gung Dritter und Maßnahmen der Beweisse setzt Dipl.-Ing. Hans-Wolfgang Schaar, sicherung beim Ortstermin Schwerpunkte
indem er die Umsetzung der in den letz- seines Vortrags. Prof. Ulrich nimmt abten Jahren erlassenen Bewertungsrichtli- schließend auch zur Abwicklung des Ortsnien in der Praxis erläutert. Nicht nur die termins des im Privatauftrag tätigen SachGutachterausschüsse, sondern auch die verständigen Stellung.
Das BDB-Symposium setzt auch in dieAufgaben der freien Sachverständigen stesem Jahr wieder aktuelle Schwerpunkte
hen im Mittelpunkt seines Vortrags.
Nach der Mittagspause werden wir er- und gibt einen kompakten und tiefgehenden
fahren, inwiefern Architekturqualität und Überblick über die rechtlichen EntwickImmobilienwert miteinander in Verbin- lungen der Immobilienwertermittlung. Lasdung stehen. Dipl.-Ing. Architekt Ramin sen Sie sich diese Veranstaltung nicht entAminian stellt die These auf, dass schlech- gehen!
te Architektur Kapital vernichtet. Den BeDie Veranstaltung ist geeignet, die Pflicht
weis tritt er mit seinen Ausführungen im zur regelmäßigen Fortbildung für ö.b.u.v.
Sachverständige für die Bewertung von
Rahmen des BDB-Symposiums an.
Erfolgsfaktoren und Erfolgsvorausset- Immobilien zu erfüllen. Die allgemeine Anzungen für Handelsimmobilien sind der erkennung für die Erfüllung der Fortbilthematische Schwerpunkt des Vortrags von dungspflicht der AKNW als auch für die
Dipl.-Ökonom Bodo Dicke. Neben der Ab- IK-BAU NRW liegt vor. Ebenso ist die Vergrenzung der Geschäftstypen und der Dar- anstaltung von HypZert zur Erfüllung der
stellung von Besonderheiten der Assetklas- Fortbildungspflicht anerkannt. Für die Verse Handelsimmobilien nimmt er die Per- anstaltung 2016 besteht erneut eine Koospektiven des Investors und des Retailers peration mit dem b.v.s.
Das detaillierte Proein und stellt die wichtigsten Determinangramm finden Sie auf
ten des Immobilienwertes dar.
Dipl.-Kfm. Thomas Stonjek greift im An- der Homepage des
schluss den roten Faden von Bodo Dicke BDB.NRW, oder folgen
auf und vertieft die Besonderheiten gema- Sie dem QR-Code.
Ich freue mich, Sie
nagter Handelsimmobilien. Auch Thomas
Stonjek stellt differenzierte Sichtweisen am 24. Juni 2016 in
auf die Handelsimmobilie und damit ver- Essen begrüßen zu dürfen.
n Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Karsten ­Schmidt,
bundene Wertfaktoren dar.
In guter Tradition wird Prof. Jürgen
Stadtplaner, ö.b.u.v. Sachverständiger
Ulrich, Vorsitzender Richter am Landgericht Dortmund, rechtliche Besonderheiten Anmeldungen unter www.bdb-nrw.de.
des Sachverständigenwesens beleuchten. Tagungspreise inkl. Bewirtung und TaIn diesem Jahr steht der Ortstermin im Mit- gungsunterlagen: 245 Euro für BDB-Mittelpunkt seiner Ausführungen. Abgren- glieder und Mitglieder des b.v.s, 295 Euro
zungsfragen zum richterlichen Augenschein für Gäste.
Fotos: eres.ddorf, Atlantic Congress Hotel
28 | Nordrhein-Westfalen | Verbände
Verbände | Nordrhein-Westfalen | 29
Tagung im Marta Herford
Mitgliederjahreshauptversammlung 2016
Wie in jedem Jahr hat auch die diesjährige
Mitgliederjahreshauptversammlung an
einem für die VAA regional bedeutsamen
Ort stattgefunden.
Im Rahmen einer flächendeckenden landesweiten Präsenz möchte die VAA allen
Mitgliedern in den einzelnen Regionen die
Möglichkeit geben, an den berufspolitisch
bedeutenden Jahreshauptversammlungen
teilzunehmen. Als Versammlungsstätte
diente in diesem Jahr das Museum Marta
im ostwestfälischen Herford. Bisher war
uns nicht bekannt, dass hier in besonderen Räumlichkeiten mit entsprechender
Gastronomie exzellent getagt werden kann.
Hier gilt der besondere Dank an unseren
Hauptgeschäftsführer Franz Ahler aus
Vreden, der die Organisation zum wiederholten Mal übernommen hat.
Der VAA-Vorsitzende Klaus Brüggenolte konnte neben der überaus großen Zahl
von Mitgliedern erfreulicherweise vermehrt
junge, äußerst interessierte Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger begrüßen.
Vorgetragen wurde der Jahresbericht
aus Vorstand, Arbeitskreisen und Öffentlichkeitsarbeit sowie interessante berufspolitische Themen aus Land und Bund. Ein
besonderes Gewicht nahm die aktuelle
bundesweite Diskussion um die Versorgungswerke ein. Besitzansprüche werden
unter besonderen Voraussetzungen in Frage gestellt, und der Zugang für Neueinsteiger könnte erschwert werden.
VAA stark in den Gremien vertreten
Ein besonderes Thema war das für die VAA
überaus erfreuliche Ergebnis der Kammerwahlen 2015. Bekanntlich hatte hier die
VAA von allen angetretenen Listen und
Verbänden den höchsten Zuwachs erzielt.
Somit wird die VAA weiterhin als drittstärks­
te Fraktion die Angestellteninteressen entsprechend vertreten. In der Fachrichtung
Innenarchitektur konnten erstmalig zwei
Mitglieder in der Vertreterversammlung
und dem entsprechenden Ausschuss platziert werden. Somit ist die VAA nun insgesamt mit 31 Abgeordneten in der Vertreterversammlung und zwei Personen im
AKNW-Vorstand vertreten. Unsere Kollegin Gabriele Brand erhielt einen Platz als
beratendes Mitglied im Ausschuss Stadtplanung. Der Angestelltensitz im Präsidium der AKNW wird weiterhin durch unseren Vorsitzenden Klaus Brüggenolte wahrgenommen, der durch ein entsprechendes
Wahlergebnis von den 201 Delegierten in
der VVS bestätigt wurde.
VAA on tour
Unter dem Thema und der Aktionsreihe
„VAA on tour“ konnten bisher interessante
fachspezifische Architekturführungen –
u. a. der in der Bauphasenendstufe befindlichen Kölner Oper, organisiert durch unseren Kollegen Clemens Rahmel – den
­zahlreich erschienenen Interessenten präsentiert werden. Aufgrund der hohen Anmeldezahlen mussten hier zwei Führungen
angesetzt werden. Besonderen Umständen
ist es zu verdanken, dass die unter besonderer Fachkunde erfolgten Führungen überhaupt erfolgen konnten, denn bekanntlich
wurde bereits kurze Zeit später an diesem
Projekt ein Baustopp verhängt.
Während einer längeren Sitzungspause fand die Besichtigung des Museums
Marta – Museum für zeitgenössische Kunst
mit Verbindungen zu Design und Architektur – statt. Das Gebäude wurde in den
Jahren 2001 bis 2005 mit einem Kostenvolumen von rund 30 Millionen Euro erbaut. Die Planung oblag dem Architekten
Frank Gehry.
Der Vorstand der VAA hat es sich seit
Jahren zur Pflicht gemacht, entsprechende
Besichtigungen an markanten Punkten in
die Tagungen zu integrieren.
Mit Dank an alle Teilnehmenden sowie
dem Hinweis, im nächsten Jahr wiederum
einen besonderen Tagungsort zu wählen,
konnte die Mitgliederjahreshauptversammlung von unserem Vorsitzenden erfolgreich
beendet werden.
n K.B./VAA
Weitere Info unter www.vaa-nrw.de.
Veranstaltungsrück- und -vorschau
Landes- und Bezirksgruppenvorsitzendenkonferenz
Am 21. April 2016 tagte die Landes- und
Bezirksgruppenvorsitzendenkonferenz der
VFA in Fulda. Zentral in Deutschland trafen sich die Vorsitzenden der bundesweiten VFA-Gliederungen zu wichtigen berufspolitischen Diskussionen. Traditionsgemäß
war die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen mit vielen Vertretern angereist, um gemeinsam mit den anderen Landesgruppen
der VFA die Weichen für die Zukunft zu
stellen.
VFA-Vizepräsident Frank Brünsing begrüßte
die Teilnehmer im Hotel Fulda Mitte, wo
zunächst VFA-Vizepräsident Alexander
Schwab zu den aktuellen Entwicklungen
hinsichtlich des EU-Vertragsverletzungsverfahrens der HOAI und der Modernisierung der Vergabeverordnung informierte.
Im Anschluss referierte die Architektin Jutta Diegelmann zum Thema Netzwerk.
Die herausragenden Eigenschaften des
VFA-Netzwerks wurden in den anschließend tagenden Arbeitsgruppen weiter herausgearbeitet. Sie bilden eine tragende
Säule und bieten entscheidende Vorteile
für die Kolleginnen und Kollegen in der
VFA. Der kollegiale fachliche Austausch
von Büros aller Größen mit verschiedenen
Schwerpunkten bringt wirtschaftliche Vorteile für die eigene Büroentwicklung und
trägt dazu bei, die freiberuflichen Architektinnen und Architekten wettbewerbsfähiger zu machen.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden nun zusammengetragen und als Grundlage für Anträge zur nächsten Bundesdelegiertenversammlung weiterentwickelt.
Der Versammlungsleiter, Frank Brünsing,
freute sich über die rege Beteiligung und
dankte den Teilnehmern für die konzentrierten, effektiven und konstruktiven Diskussionen.
DABregional 06·16
Rückblick: Wohn(t)raumförderung
Am 3. März hatte die VFA-Bezirksgruppe
Berg-Mark/Düsseldorf zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Wohn(t)
raumförderung“ und KfW-Finanzierung
eingeladen. Die Bezirksgruppenvorsitzende Christiane Windgassen begrüßte die
Teilnehmer im Jobcenter Wuppertal.
Um eine bessere Beratung von Bauherren
zu ermöglichen, hat die VFA zusammen mit
der Bau- und Wohnförderung der Stadt
Wuppertal und der KfW die Wuppertaler
Kolleginnen und Kollegen über die Möglichkeiten der Wohnraumförderung, insbesondere von denkmalwertem Wohneigentum, informiert. Dabei ging es nicht um den
Ersatz einer Finanzierungsberatung, sondern um die grundsätzlichen Möglichkeiten.
Martina Justus-Lohmann, Abteilungsleiterin des Ressorts 105.3 „Bauförderung
und Wohnen“, stellte den Teilnehmern die
Wohnraumförderung vor. Eckard von Schwerin, Prokurist der KfW-Bankengruppe, legte
ergänzend die KfW-Finanzierungen dar.
Danach gingen Frank Sieper und Robert
Dahmen von der Abteilung Bauförderung
detailliert auf die Eigentumsförderung, die
Investitionen in Bestandsimmobilien, die
Förderungen im Bereich des Mietwohnungsbaus und auch auf die Förderung
und Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge ein.
Der interessante und informative Abend
bildete den Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe, in die zu einem späteren Zeitpunkt
auch private Bauherren eingebunden werden. Die Bezirksgruppe freute sich über reges Interesse an dem Informationsabend.
Exkursion nach Rotterdam
Die VFA-Bezirksgruppe Niederrhein führt
am 10. Juni eine interessante und spannende Exkursion nach Rotterdam durch.
Die Tour beginnt um 10.00 Uhr am Hauptbahnhof Rotterdam. Nach einer Einführung in die Stadtgeschichte, die Ursprünge, die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
und den Wiederaufbau mit Blick auf die
Nachverdichtung der funktionalen Innenstadt werden neben dem Hauptbahnhof
mehrere Wohnhäuser, ein Verwaltungsbau
und auch Kaufhäuser besichtigt. Am Nachmittag nehmen die Teilnehmer die Hafenhalbinsel Kop van Zuid in den Blickpunkt,
ein altes Hafengebiet, welches sich nach
Vorbild der Londoner Docklands in ein prestigereiches Stadtviertel wandeln soll. Von
dort aus führt der Weg mit Besichtigungen
verschiedener Bauten nach Katendrecht.
Kommende Veranstaltungen der VFA
Rückblick: Fortbildung zur EnEV
Am 1. Juni 2016 bietet die VFA-Bezirksgruppe Emscher-Lippe in Gelsenkirchen
eine Fortbildung und einen Fachvortrag
zum Thema 3D-Laserscanning an. Ebenfalls am 1. Juni 2016 lädt die VFA-Bezirksgruppe Lippstadt-Paderborn-Höxter zu einer Werkbesichtigung in das Bette Baulabor nach Delbrück ein.
n Dirk Büscher
Am 19. April hatte die VFA-Bezirksgruppe
Köln-Bonn interessierten Architektinnen
Kontakt und Info: www.vfa-nrw.de.
DABregional 06·16
Neues Leitungsteam für die ai nw
Junges Team am Puls
der Zeit!
Der Frühling sorgt für frischen Wind – auch
bei der ai nw! Mit zwei neugewählten und
zwei wiedergewählten Mitgliedern ist unser Leitungsteam das jüngste bisher und
wird sich in dieser Konstellation in den
kommenden zwei Jahren für unsere Gemeinschaft stark machen.
Mit einem Durchschnittsalter von 38,5 Jahren ist es auf Augenhöhe mit unseren zahlreichen jungen Mitgliedern und kann deren Wünsche und Ziele bestmöglich vertreten – praxisnah und effektiv!
Foto: ai nw
Zum Vortrag Wohnraumförderung in Wuppertal begrüßte die Bezirksgruppenvorsitzende Christiane
Windgassen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
und Architekten im Rahmen einer Fortbildung die Möglichkeit gegeben, sich über
die Novelle der EnEV 2016 zu informieren.
Mit der Kernfrage „Sinnvolle Verschärfung
von Dämmstandards zum Klimaschutz oder
doch nur Dämmwahn jenseits wirtschaftlich darstellbarer Grenzen?“ beschäftigten
sich die zahlreich erschienenen Kolleginnen
und Kollegen im Bürgerzentrum Engelshof
in Köln-Westhoven.
Referent des Fachvortrags war der VFAArchitekt Jürgen Lintner aus Unna. Er ist
staatlich anerkannter
Sachverständiger für
Wärme- und Schallschutz und Mitglied
Jürgen Lintner, Vorsitim AKNW-Ausschuss zender VFA-BG Dort„Planen und Bauen“. mund-Bochum
Foto: Martin Schmüdderich
Foto: VFA-BG Berg-Mark/Düsseldorf
30 | Nordrhein-Westfalen | Verbände
Das neu gewählte Planungsteam: (v.l.n.r.) Nicole
Schweppe, Anna Erhardt, Katja Domschky und
Kerstin Lütgebaucks
Wir freuen uns über die Wiederwahl
von Nicole Schweppe und Katja Domschky. Darüber hinaus heißen wir Anna Erhardt, ab sofort zweite Vorsitzende in der
ai nw, und Kerstin Lütgebaucks, verantwortlich für den Bereich Veranstaltungen,
herzlich willkommen.
Mit jungen und frischen Ideen werden
sie das Team bereichern und sich tatkräftig für unser Netzwerk engagieren.n ai nw
Kontakt und weitere Informationen unter
www.architektinnen-initiative.de.
Verbände | Nordrhein-Westfalen | 31
tebauliche Entwicklung initiiert. Die vom
Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW (M:AI) konzipierte Ausstellung,
die alle Projekte zeigt, wird an diesem Abend
ebenfalls eröffnet. Der Verband Garten-,
Landschafts- und Sportplatzbau NRW und
die Firma RINN unterstützen den nrw.landschaftsarchitektur.preis 2016.
nrw.landschaftsarchitektur.preis 2016
Ausgezeichnet wird
ausgezeichnet
Wettbewerbe für
Bauaufgaben im Bestand
Auch für Innenarchitekten gibt es spannende Wettbewerbsaufgaben – die Nachfrage steigt. Aus diesem Grund führt die
Architektenkammer NRW am 25. August
2016 im Haus der Architekten in Düsseldorf folgende interessante Veranstaltung
durch: „Wettbewerbe für Bauaufgaben im
Bestand – Chancen für Innenarchitekten“.
Erstklassige Referenten beleuchten die zentralen Themenbereiche auf diesem Gebiet.
BDIA-Mitglied Thomas Geppert aus dem
Ausschuss Wettbewerbswesen der AKNW
moderiert die Veranstaltung. Ernst Uhing,
AKNW-Präsident, spricht zur Begrüßung
ein paar einleitende Worte. Jochen König,
Architekt und Vorsitzender des Ausschusses Wettbewerbswesen der AKNW führt in
das Thema ein und zeigt „Wettbewerbe als
Chance für Innenarchitekten“ auf.
Es folgen vier Impulsreferate mit anschließender Diskussion. Prof. Sabine
Keggenhoff, Innenarchitektin aus Arnsberg,
und Monika Lepel, Innenarchitektin aus
Köln, sprechen am Nachmittag über „Wettbewerbe als Chance für Kreativität“ sowie
über „Strategien für die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben“.
Zu den Themen „Bau- und Prozessqualität durch Wettbewerbe“ und „Grundlagen des Wettbewerbswesens“ referieren
Roland Berner, Architekt, Evangelische Kirche von Westfalen aus Bielefeld und Martin Ritscherle, Stadtplaner aus Dortmund.
Die Veranstaltung beginnt um 14.00 Uhr
und klingt gegen 18.15 Uhr mit einem gemeinsamen Imbiss und anregenden Gesprächen aus. Wir freuen uns über Ihre
Teilnahme.
n BDIA
Info: www.aknw.de.
„Gestalterisch hochwertige, sozial und ökologisch orientierte Siedlungs- und Landschaftsentwicklung und die damit verbundene zeitgemäße, mutige und kreative,
qualitätsvolle sowie verantwortliche Landschaftsarchitektur sind preiswürdig. Der
bdla zeichnet ausgezeichnete Arbeit aus“,
erklärt Christian Jürgensmann, stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe NW
des bdla.
Veranstaltungstipp
In der Reihe „Gartenwelten“ findet die Besichtigung „Phase acht: Seepark Möhnesee“
statt. Termin: 16. Juni 2016, 17.00 Uhr.
Treffpunkt: Anfang der Seetreppe, Seestraße 5, 59519 Möhnesee-Körbecke (Adresse
des gegenüberliegenden Hotels Griese).
Führung: Christel Wolf, wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum. n is/bdla nw
Am 23. Juni 2016 findet um 19.00 Uhr im
NRW-Forum in Düsseldorf die Bekanntgabe und die feierliche Ehrung der Preisträger des „nrw.landschaftsarchitektur.preis
2016“ statt. Dieser Preis, ausschließlich für
bdla-Mitglieder offen, dokumentiert die
Leistungsfähigkeit und Kreativität von Landschaftsarchitekten und -architektinnen und
wird bereits zum sechsten Mal vergeben.
Verbände im Internet
Die nordrhein-westfälischen Berufsverbände finden Sie im Internet wie folgt:
narchitektinnen-initiative
Foto: bdla nw
Veranstaltungshinweis
Jury des nrw.landschaftsarchitektur.preis 2016 (v. l.):
Christian Leonhards (VGL NRW), Michael Arns (AKNW-Vizepräsident), Günter Laubinger (Firma RINN),
Eva-Maria Küppers-Ullrich (MBWSV), Christian
­Jürgensmann (Fachsprecher Wettbewerbswesen
­bdla), Dr. Ursula Kleefisch-Jobst (M:AI NRW), Prof.
Katja Benfer (Hochschule Hannover), Stefan Leppert
(Journalist) und Peter Köddermann (M:AI NRW)
Unter den 19 eingereichten Projekten
wählte die Jury einstimmig zwei Preisträger und zwei Würdigungen aus. Die prämierten Projekte zeichnen sich dadurch
aus, dass „grüne Infrastruktur" unter schwierigen Voraussetzungen eine positive städ-
(ai nw):
www.architektinnen-initiative.de
nBund Deutscher Architekten (BDA):
www.bda-nrw.de
nBund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure (BDB):
www.bdb-nrw.de
nBund Deutscher Innenarchitekten
(BDIA): www.bdia-nrw.de
nBund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA): www.bdlanw.bdla.de
nDGB Bezirk NRW: www.nrw.dgb.de
nInformationskreis für Raumplanung
(IfR): www.ifr-ev.de
nInteressengemeinschaft Angestellter Architekten (IAA):
www.iaa-architekten.de
nVerband Deutscher Architekten
(VDA): www.vda-nw.de
nVereinigung Angestellter Architekten (VAA): www.vaa-nrw.de
nVereinigung Freischaffender Architekten (VFA): www.vfa-nrw.de
nVereinigung junger Architekten
(VjA): www.vja.de
nWir Stadtplaner in NRW:
www.wir-stadtplaner.de
DABregional 06·16