DÜSSELDORFER DRACHENPOST

Transcription

DÜSSELDORFER DRACHENPOST
20. Jg., Nr. 79, Heft 2/2005
D ÜSSELDORFER
D RACHENPOST
GDCF Düsseldorf e.V.
Peking-Marathon 2005
Einen spannenden Bericht finden Sie ab S.9
GESELLSCHAFT FÜR DEUTSCH-CHINESISCHE FREUNDSCHAFT DÜSSELDORF E.V.
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Liebe Mitglieder,
Liebe Freunde der GDCF Düsseldorf,
EDITORIAL
w
ieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Für viele ging es einmal mehr allzu schnell vorbei. Ein Grund mehr um zurückzublicken und die vielen Aktivitäten und gemeinsamen Veranstaltungen
der GDCF Düsseldorf noch einmal Revue passieren zu lassen (S.6).
Auch die Berichte der letzten Veranstaltungen dürfen nicht fehlen
(S.4+7). Besonders interessant ist der Blick auf die China-Aktivitäten
in der Stadt Düsseldorf, die Herr Böning auf S.25 für uns kurz zusammengefasst hat. Wie gewohnt werden auch unsere Serien weitergeführt (S.27+30).
Aber die zweite Hälfte des Jahres 2005 war vor allem geprägt durch
die Vorbereitungen auf das Jahr 2006, in dem die GDCF Düsseldorf ihr
30-jähriges Bestehen feiern wird. Es ist ein wahres Feuerwerk an Besonderheiten und Aktionen geplant und es gibt einige Neuerungen.
Näheres finden Sie ab S.14, – aber auch zwischendurch, z.B. in dem
spannenden Artikel über den Peking-Marathon 2005 (S.9).
Wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Lassen Sie sich einfach überraschen, stöbern Sie durch die Drachenpost und freuen Sie
sich mit uns auf das Jubiläumsjahr 2006!
Herzlichst Ihre Drachenpost-Redaktion
Maike Düsterhaus
P.S.: Versäumen Sie es nicht, sich auch online über die neuesten Entwicklungen, Termine und Aktivitäten zu informieren. Es werden nach
wie vor noch viele Helfer und Unterstützer gesucht! Näheres beim
Vorstand (S.35) oder unter www.gdcf-duesseldorf.de.
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
INHALT
Editorial
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Grillfest 2005 (M. Düsterhaus)
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Rückblick 2005 (M. Düsterhaus)
6
Zweites Spezialitätenessen 2005:
Mongolischer Feuertopf (L. Pöttrich)
7
Ein abenteuerlicher Lauf durch Peking.
Bericht über den Peking-Marathon 2005
Impressum
9
(M. Ruhland)
Gesellschaft für DeutschChinesische Freundschaft
Düsseldorf e.V.
(GDCF Düsseldorf e.V.)
Chinesisch für Marathonläufer (M. Ruhland)
13
Veranstaltungskalender (Ausblick 2006)
14
Tipps & Termine
22
Kühlwetterstr. 51
40239 Düsseldorf
Tel.: 0211-15776788
Fax: 0211-15776781
www.gdcf-duesseldorf.de
(D. Böning)
Es tat und tut sich was in Düsseldorf
25
Die deutsche Post in China und im
ehemaligen Schutzgebiet Kiautschou (Teil 7)
Redaktion & Layout:
Maike Düsterhaus
(v.i.S.d.P.)
(M. Ruhland)
Anschrift der Redaktion:
Düsseldorfer Drachenpost
c/o Maike Düsterhaus
Bismarckstr. 46
40721 Hilden
Email: m.duesterhaus@gdcfduesseldorf.de
(W. Stevens)
30
Adressen
35
Druck:
Type & Print
An der Gabelung 11
40721 Hilden
Auflage: 500
Anzeigenpreisliste auf Anfrage
Die Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der
Redaktion wieder
27
Die Seereisen des Cheng Ho (Teil 3)
www.gdcf-duesseldorf.de
Die GDCF Düsseldorf bietet ihren Mitglieder und
Interessenten einen besonderen Service an: den
ONLINE-ERINNERUNGSSERVICE!
Per Email erinnern wir Sie rechtzeitig einige Tage
vor Beginn an die aktuellen Veranstaltungen der
GDCF. So sind Sie immer auf dem neuesten Stand.
Wenn Sie Interesse haben, können Sie sich direkt
online über unserer Homepage www.gdcfduesseldorf.de anmelden.
Dieser Service ist selbstverständlich kostenlos!
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Grillfest 2005
Von Maike Düsterhaus
Fotos: Lars Diekow & Astrid Schütze
B
ei leicht bewölktem, aber angenehm warmem Wetter trafen
sich die Organisatoren des diesjährigen Grill-Sommer-Festes
der GDCF Düsseldorf e.V. auf dem altbewährten Grillplatz im Südpark. Schnell hatte das eingespielte Team alles aufgebaut und bereitgestellt. Als der Grill angezündet wurde trafen bereits die ersten Gäste ein und halfen fleißig mit. Nach und
nach füllte sich auch der Tisch, der als Buffet
für die vielen leckeren mitgebrachten Speisen
bereitstand.
Schon bald tummelten sich so viele Chinesen
und Deutsche, Groß und
Klein, mit Kind und Kegel
auf dem Platz, dass es kaum noch ein freies Eckchen
gab. Vor dem Buffet bildete sich eine lange Schlange, –
trotzdem warteten alle geduldig darauf, dass sie sich
an dem reichhaltigen Angebot gütlich tun konnten. Es
gab verschiedenste Salate, von Kartoffel- über Nudelund Kraut- bis Grünen Salat, Jiaozi, diverse chinesische
Spezialitäten, Gurken und Gemüse zum dippen,
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Kuchen, Baguettes und vieles mehr.
Der Grill schwankte unter seiner schweren
Last. Mehr als 60kg Fleisch in Form von
Steaks, Rippchen, Würstchen und Hühnerschenkeln wurden an diesem Tag gegrillt und mit Genuss vertilgt. So kamen
alle auf ihre Kosten und keiner musste hungrig bleiben.
Für Gemütlichkeit sorgten auch die Tische
und Bänke, die zum Essen und Verweilen geradezu einluden. So hat sogar die Sonne gerne
einen Blick auf das bunte Treiben riskiert und
uns mit schönem Wetter verwöhnt.
Auch die Kinder hatten ihren Spaß. Einige
hatten vorsorglich Bälle und ihre Federballausrüstung mitgebracht, so dass auf dem freien Feld nebenan gespielt und
getobt werden konnte was das Zeug hielt.
Erst spät und ein wenig wehmütig wurde eingepackt und aufgeräumt. Alles ist leer und alle sind satt geworden, es wurden
vielen neue Kontakte geknüpft und alte erneuert. Aber das
Wichtigste ist, dass es wieder sehr viel Spaß gemacht hat, und
dass es ein rundum gelungenes Fest geworden ist!
Ein herzliches Dankeschön an das Organisationsteam der AG
und allen Helfern. Ein spezieller Dank an Herrn Hansen für die
Bereitstellung der Tische und Bänke.
Wir hoffen, dass wir uns alle spätestens
beim nächsten Grillfest wiedersehen
werden und wieder so viel Spaß zusammen haben werden wie in diesem Jahr!

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Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
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ieder neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen und es ist Zeit Bilanz
zu ziehen. Wir können mit Freude auf
Von Maike Düsterhaus
das Jahr 2005 zurückblicken, denn es
gab viel zu feiern und erleben, zu planen und organisieren.
Rückblick 2005
Das fröhliche Treiben begann am 19. Februar mit einem gelungenen Frühlingsfest, das wir gemeinsam im China-Restaurant „Rosengarten“ als Spezialitätenessen mit ausgewählten Speisen und einem kleinen Programm feierten.
Anfang Juni organisierte die AG Gastfreundschaft einen Ausflug in den Archäologischen Park nach Xanten. Die Aktion erfreute sich so großer Begeisterung
unter den Chinesen und den Mitgliedern der GDCF
sowie weiteren Interessenten, dass statt der anvisierten maximal 25 sich mehr als 50 Personen anmeldeten. Daraufhin wurde
kurzerhand ein Bus gemietet, der die Gruppe nach Xanten und wieder nach
Hause fuhr. Mit Führung durch den Park und anschließendem römischen
Mahl wurde der Ausflug ein voller Erfolg.
Auf der Mitgliederversammlung zwei Wochen später
wurde der alte Vorstand bestätigt und um neue Mitglieder erweitert. Gemeinsam fuhr man anschließend zur LTU-Arena, in dessen Schatten der ASC
(Athletik Sport Club Düsseldorf) zusammen mit der
GDCF und den chinesischen Schulen in Düsseldorf
ein Deutsch-Chinesisches Sportfest feierte. Groß und Klein, Chinesen und
Deutsche traten in verschiedenen Leichtathletikdisziplinen gegeneinander
an. Alle waren so begeistert, dass für 2006 gleich eine Wiederholung des
gelungenen Festes überlegt wurde (s. ab S.14).
Zum Ausklang des Sommers fand wieder unser jährliches Grillfest im Südpark statt. Diese mittlerweile weithin bekannte GDCF-Tradition erfreut sich
unter Chinesen wie Deutschen stetig steigender Beliebtheit (s.S.4).
Fortsetzung auf Seite 34
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Zweites Spezialitätenessen 2005:
Mongolischer Feuertopf
Von Lilli Pöttrich
Fotos: Martina Henschel
A
m 05. November
2005
setzte
die
GDCF ihre Streifzüge
durch die chinesische Küche fort,
die immer wieder Überraschungen bietet. Passend zur kalten
Jahreszeit probierten wir dieses
Mal einen Feuertopf, ein Gericht
aus dem hohen Norden Chinas.
So versammelten sich in dem Restaurant NEW CITY in der Herzogstraße 38 rund 30 Teilnehmer jeden Alters,
darunter viele Gäste, die zum ersten Mal dabei waren, um drei runde Tische. Bald hatte jeder auf einem Rechaud einen kleinen Topf vor sich, in
dem eine Fleischbrühe – je nach Gusto würzig oder mild – einladend vor sich
hin köchelte. In der Mitte der Tische standen Platten mit Fleisch, Fisch,
Krabben, Tofu, Pilzen, Spinat und Chinakohl und anderen guten Sachen, von
denen sich jeder bedienen konnte. Köstlich vor allem das in hauchdünne
Scheiben geschnittene, schön durchwachsene Lammfleisch, das in der Brühe in Sekunden zu einem handlichen
Knubbel zusammenschnurrte. Während man angeregt plauderte, wur-
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
den die Platten ständig
nachgefüllt und ein Teil
nach dem anderen wurde in
der Brühe eingetunkt und
wieder herausgefischt und
in immer neuer Kombination mit verschiedenen Saucen probiert. Zum Schluss
kam noch eine Handvoll
Glasnudeln in den Topf, und
die nun kräftig gewürzte Brühe durfte ausgelöffelt werden.
Viele von uns waren zum ersten Mal im New City – aber sicher nicht zum
letzten Mal. Dem Vernehmen nach kehrten einige schon nach wenigen Tagen an den Tatort zurück und
delektierten sich an Ente mit
Zitrone und grünem Chili und
langsam gebratenem Tofu.
Auch das soll hervorragend
gewesen sein.
Ein Lob an den Vorstand, der
sich wieder einmal als Vorkoster bewährt hat. 
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
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Ein abenteuerlicher Lauf durch Peking
Bericht über den Peking-Marathon 2005
Von Michael Ruhland (Text & Fotos)
D
er 16. Oktober 2005 ist ein Sonntag und zum 25. mal soll heute der Peking Marathon stattfinden. Doch Informationen hierüber gab es selbst in den chinesischen Medien nur spärlich. Selbst
im Internet wurde man erst nach einigem Suchen fündig. Doch
wann nun eigentlich der Startschuss zu diesem sportlichen Highlight in der
chinesischen Hauptstadt erfolgen sollte, blieb weiterhin unklar. Erst zwei
Tage vor diesem Event fand ich einen Hinweis in der Pekinger Abendzeitung. In einem kurzen Artikel wurden die Autofahrer, deren es mittlerweile
nicht unerheblich wenige gibt, darauf hingewiesen, dass es ab 7:50 zu Sperrungen des
Verkehrs auf der Chang An, der Straße des Ewigen Friedens kommen wird. Ich konnte also
davon ausgehen, das der Startschuss pünktlich
um 8:00 erfolgen würde.
Kurz vor sechs Uhr machte ich mich daher auf
den Weg ins Stadtzentrum. Es war ein herrlich
klarer Herbsttag, von dem gefürchteten Pekinger Smog war noch nichts zu sehen. Von unserer Wohnung, die sich in der Nähe des neu gebauten Olympischen Zentrums befindet, sind
es ca. 16Km bis zum Tian An Men, dem Startpunkt des Marathons. Auf der
Straße vor dem Haus war weit und breit noch kein Taxi zu sehen. Doch wie
immer standen zwei, drei Hei Che, so genannte schwarze Taxis vor dem
Tor. Hierbei handelt es sich um Privatleute, die keine Taxilizenz besitzen
und mit ihrem Auto ihren Lebensunterhalt verdienen. Wie dies möglich ist,
wird mir immer ein Rätsel bleiben. Jeder der in China war, weiß wie günstig Taxis dort sind. Und diese Hei Che’s sind noch bedeutend günstiger.
Schnell waren wir uns über den Fahrpreis einig und los ging die Fahrt.
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Zu meiner Studienzeit vor mehr als zwanzig Jahren, war um diese Uhrzeit
schon ein reges Leben auf der Straße, jetzt sah man nur ein paar alte Chinesen, die vom Tai Qi aus dem Park zurück kamen. Ja, auch die jungen Chinesen schlafen mittlerweile am Wochenende aus. Nach kaum 20 Minuten
hatten wir unser Ziel erreicht. Herrlich, wie jeder bestätigen kann, der zu
wochentags um diese Uhrzeit mit dem Auto in Chinas Hauptstadt unterwegs
ist. Da es jedoch überall von Polizisten und Ordnungskräften nur so wimmelte, war es schwierig, einen Platz zum Aussteigen zu finden. Endlich
konnte ich hinter der Halle des Volkes die Gunst der Stunde ausnützen und
an einer Ampel unbemerkt aus dem Auto springen und von dort waren es
nur noch ein paar Schritte bis zum Platz des Himmlischen Friedens. Doch
welche Enttäuschung. Alles abgesperrt. Noch mehr Uniformierte, die wichtig mit den Armen wedelten und den wenigen Zuschauern im Gegensatz zu
den Läufern den Zutritt auf den
Platz des Himmlischen Friedens
verwehrten. Auch mir wurde der
Zutritt verwehrt. Nur Läufer und
Läuferinnen durften mit ihrer Startnummer als Legitimation die kleine
Öffnung in der Absperrung passieren. Noch verloren sich die wenigen
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
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tausend Läufer auf dem riesigen Platz. Einen großen Bereich jedoch nahmen die Busse ein, welche die Teilnehmer aus ganz Peking und Umgebung
herankarrten. Fahnen und Banner hingen teilweise aus den Busfenstern. Hin
und wieder stoppte ein Taxi in Höhe des Mao Mausoleums und spukte ein
paar Ausländer aus, die am Lauf teilnehmen wollten. Diese waren deutlich
älter als der Großteil der chinesischen Läufer, die oft noch keine 20 Jahre
alt waren. Jedoch war Ihnen, wie überhaupt in ganz China die Begeisterung
der kommenden olympischen Spiele anzumerken. Was mag dann erst in drei
Jahren bei der Olympiade los sein?
Da mein Standort auf den Stufen zur Halle des Volkes vom Start zu weit
entfernt war, machte ich mich auf den Weg hinüber zum Revolutionsmuseum, mit der olympischen Countdownuhr. Durch die Unterführung ging ich
unter der Chang An zunächst zum Eingang der verbotenen Stadt. Dort waren die Zuschauer schon zahlreicher. Meist Freunde oder Verwandte der
chinesischen Läufer.
Kaum eine viertel Stunde nachdem ich meinen neuen Standort in der Nähe
des Museums erreicht hatte, ging es los. Zunächst sah ich eine kleine Gruppe der Spitzenläufer, in der die Afrikaner zu dominieren schienen. Schade
nur, dass man durch die breite Straße und durch einen gleichbreiten Sicherheitskorridor, der alle 10m durch Soldaten der Volksbefreiungsarmee gebildet wurde, etwas entfernt stand. Das Gefühl, bei dieser Massenveranstaltung hautnah dabei zu sein, kam daher leider nicht auf. Kurz nach den
männlichen Stars starteten
die Spitzenläuferinnen und
nur kurze Zeit später die große Masse. Über eine halbe
Stunde schoben sich die
25000 Läufer und Läuferinnen
durch den Startbogen, entlang des Tian An Men Platzes
um dann links auf die Chang
An abzubiegen.
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
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Um 8:45 wurde Pekings große Ost-West Achse wieder
für den Verkehr freigegeben, doch immer noch sah
man einzelne Läufer, die offensichtlich den Start verschlafen hatten, sich zwischen Bussen und Autos
durchkämpfen um Anschluss
an den Lauf zu finden. Doch
waren bereits ab Kilometer eins die Pilonen eingesammelt und entfernt
worden, welche die Laufstrecke von der Fahrbahn trennten. Hier standen
nun etliche chinesische Läufer Hilfe suchend, da die weitere Streckenführung nicht mehr ersichtlich war. Auch für mich ging es daher nicht weiter.
Wie ich später aus der chinesischen Presse erfahren habe, brach ein etwa
20-jähriger Mann nach 27 Kilometern zusammen. Ohne Herzschlag und Atmung sei er ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zwei Stunden lang hätten
Ärzte noch vergeblich versucht, ihn wiederzubeleben.
Ach ja, sicherlich möchten sie wissen, wer den Marathon gewonnen hat.
Sieger wurde der Kenianer Benson Cherono, obwohl er seine Route versehentlich um 800 Meter verkürzt hatte. Er hatte einen deutlichen Vorsprung
von mehreren Kilometern und folgte am Ende einem vorweg fahrenden Kamerawagen von der eigentlichen Route ab direkt zum Ziel ins Sportstadion.
Den Schiedsrichtern soll die Abkürzung zunächst nicht aufgefallen sein, weil
er direkt hinter dem Wagen gelaufen sei, hieß es. Das Schiedskomitee beschloss, seinen Sieg wegen des großen Abstandes anzuerkennen. Bei den
Frauen siegte die Chinesin Sun Yingjie zum dritten Mal in Folge, die eine
Woche später positiv getestet wurde, trotzdem aber weiterhin als Siegerin
gewertet wurde.
Neugierig geworden? Die GDCF Düsseldorf e.V. und der ASC werden 2006
mit einem eigenen Läufer- und Fanteam an diesem Marathon teilnehmen (s.
S.18). Am 15. Februar findet zum Peking Marathon ein Vortrag in der VHS
statt (s.S.20). 
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Chinesisch für Marathonläufer
Von Michael Ruhland
Hallo!
你 好!
Ni hao!
Ich komme aus Düsseldorf.
我 是 从 德国, 杜塞
尔多夫 来.
Wo shi cong deguo, Dusai‘erduofu lai.
Das ist mein … Marathon.
Ich nehme zum ersten
Mal am Marathon in Peking teil.
Was ist Ihre Bestzeit?
这 是 我 的 第 ...
马拉松.
我 第 一次 参加 北
京 的 马拉松.
你最快跑多长时
间?
你 的 鞋带 开了!
Simon 先生 跑过 了
吗?
Ihr Schnürsenkel ist
auf!
Ist Herr Simon hier
schon vorbei gekommen?
Zhe shi wo de di ...
malasong
Wo di yi ci canjia Beijing de malasong.
Ni zui kuai pao duo
chang shijian?
Ni de xiedai kai le!
水!
我 听不 懂!
Simon xiansheng pao
guo le ma?
Shui!
Wasser!
Wo ting bu dong!
Ich verstehe Sie nicht!
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Vorschau auf das Jubiläumsjahr 2006
30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V.
F
ür das Jubiläumsjahr 2006 hat sich die GDCF Düsseldorf einiges an Besonderheiten einfallen lassen. Vieles ist noch im Planungsstadium, anderes hat bereits konkrete Formen angenommen. Hier finden Sie eine Übersicht der Aktionen, Veranstaltungen und Planungen soweit sie bei Redaktionsschluss vorlagen.
Aktuell und schnell können Sie sich jederzeit auf dem Laufenden halten auf
unserer Internet-Seite www.gdcf-duesseldorf.de, die pünktlich zum Jubiläumsjahr eine umfangreiche Überarbeitung erfahren hat und nun in modernem, übersichtlichem und ansprechendem Design mit vielen neuen Optionen und Links zum Erkunden und Probieren einlädt.
Neu überarbeitet wird derzeit auch der Internet-Auftritt der Düsseldorfer
Drachenpost, die eine eigene Website mit eigener Adresse erhalten wird.
Klicken Sie doch mal herein. Näheres auf unserer Homepage und in den
kommenden Drachenpost-Ausgaben.
Neu ist auch das Logo, das ab 2006 das alte Logo der GDCF Düsseldorf, das
sich mit seinen 30 Jahren lange bewährt hat, ablösen wird. Wir hoffen, dem
Verein damit eine neue und moderne Ausrichtung zu geben und ihn würdig
auf das neue Jahrtausend und weitere, ebenso erfolgreiche Jahre einzustimmen. Lassen Sie sich überraschen!
Natürlich kann hier erst einmal nur eine Auswahl der Aktionen und Veranstaltungen für 2006 gegeben werden, soweit bis jetzt bekannt. Sollten Sie
noch Anregungen, Tipps oder Wünsche haben, dann wenden Sie sich bitte
an den Vorstand oder die AG Gastfreundschaft (s.S.35), die diese gerne entgegennehmen.
Wir hoffen, Sie freuen sich mit uns auf ein ereignisreiches, glückliches und
fröhliches Jahr 2006!
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Vorschau auf das Jubiläumsjahr 2006
30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V.
G ROßES NEUJAHRSFEST
ZUM JAHR DES HUNDES
A
m 14. Januar 2006 (Chinesisches Neujahr ist
der 28.01.2006) feiern wir mit einem großen
Frühlingsfest, gemeinsam mit unseren chinesische
Freunden und Bekannten den Beginn des Jahres des Hundes im UFAFilmpalast am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Geladen sind neben den Mitgliedern und Freunden der GDCF Düsseldorf vor allem Mitglieder der chinesischen Gemeinschaft in Düsseldorf und Umgebung.
Es wird ein abwechslungsreiches Kulturprogramm geboten sowie eine Tombola mit vielen attraktiven Gewinnen (u.a. eine Chinareise und Computer)
und viele extra Aktionen für Kinder. Für das leibliche Wohl sorgen ausgesuchte China-Restaurants aus Düsseldorf mit einem großen ausgewählten
Buffet.
Termin:
Ort:
Beginn:
Samstag, 14. Januar 2006
UFA-Filmpalast am Düsseldorfer Hauptbahnhof
ab 17:00 Uhr (Ende ca. 24:00 Uhr)
Einlass nur mit Einladungskarte!
Nur mit Anmeldung (Kontingent begrenzt!):
info@gdcf-duesseldorf.de
Tel.: 0211—15 77 67 88
Fax: 0211—15 77 67 81
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Vorschau auf das Jubiläumsjahr 2006
30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V.
GROßES CHINESISCHES NEUJAHRSKONZERT –
INS JAHR DES HUNDES
E
in besonderes Erlebnis bietet die Philharmonie Essen zum Jahreswechsel mit dem
China Traditional Orchestra aus Tianjin. Das
spektakuläre Neujahrskonzert ist eine einzigartige Begegnung mit der Jahrtausende alten Tradition chinesischer Kunst und Musik.
Die GDCF Düsseldorf hat sich ein Sonderkontingent an Parkettplätzen zu ermäßigten Preisen gesichert.
Termin:
Ort:
Beginn:
Preise:
Samstag, 28. Januar 2006
Philharmonie Essen, Alfried Krupp Saal
20:00 Uhr
Normal: €34,00 zzgl. Vorverkaufsgebühr
GDCF-Kontingent: €27,20
Wer Interesse an den Kontingentkarten hat, wende sich bitte umgehend an
Herrn Michael Ruhland:
Tel.: 0211—23 15 09 oder m.ruhland@gdcf-duesseldorf.de
Weitere Tipps zur Philharmonie Essen auf S.22 oder unter
www.philharmonie-essen.de!
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Vorschau auf das Jubiläumsjahr 2006
30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V.
N
eben den regelmäßigen Treffen (s.S.19) sowie den VHS-Vorträgen
(s.S.20f) sind folgende Veranstaltungen für 2006 „in Arbeit“:
Januar:
Frühlingsfest im UFA-Filmpalast (s.S.15)
Besuch des Großen Chinesischen Neujahrskonzerts in der
Philharmonie in Essen (s.S.16)
März:
Spezialitätenessen: Jiaozi und Baozi in verschiedensten Variationen
April:
Schiffstour auf dem Rhein. Es wird eigens ein Schiff für Mitglieder und Gäste angemietet! (Geplanter Termin:
23.04.2006; Infos über die AG Gastfreundschaft, s.S.35)
Mai:
Teilnahme am Düsseldorf-Marathon
Juni:
Besuch der Tibet-Ausstellung in der Villa Hügel in Essen
Sommer:
Paddeltour mit der AG Gastfreundschaft
Deutsch-Chinesisches Sportfest für Kinder
August:
Grillfest
September:
Teilnahme an der Düsseldorfer Drachenboot-Regatta
Oktober:
Chinareisen zum Peking-Marathon mit anschließender Rundreise (s.S.18)
November:
Zweites Spezialitätenessen
Dezember:
Deutsch-Chinesisches Weihnachtsfest
Ab Frühjahr: Regelmäßiger China-Sprach-Treff zur Verbesserung und Auffrischung der eigenen Chinesisch-Kenntnisse oder einfach nur
zum Hören und Lernen
Sowie eine Jubiläums-Ausgabe der Düsseldorfer Drachenpost
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Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Vorschau auf das Jubiläumsjahr 2006
30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V.
CHINA-REISEN
UND PEKING-MARATHON
2006
P
ünktlich am 15. Oktober fällt der Startschuss für den Peking-Marathon
2006. Zum Jubiläumsjahr hat sich die GDCF Düsseldorf mit dem Düsseldorfer ASC zusammengetan und beschlossen, an diesem sportlichen Ereignis
der besonderen Art teilzunehmen (s.S.9 und S.20), sozusagen in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Peking 2008. Begleitet
werden die mutigen Sportler von Verwandten und Freunden, – und natürlich von den Mitgliedern der GDCF Düsseldorf.
Eigens zu diesem Event hat die GDCF Düsseldorf zwei Rundreisen durch das Reich der Mitte geplant. Nach dem Besuch
des Peking-Marathons geht es weiter von Peking aus über
Xi‘an und Düsseldorfs Partnerstadt Chongqing den Yangtse
hinunter. Eine ausführliche Reisebeschreibung mit allen Zielen lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Aber sicher ist, dass es wieder einige Highlights zu erwarten gibt!
Die Termine der beiden Reisen werden um den Marathon herum liegen und
beide werden ca. 13 Tage dauern. Nähere Informationen folgen bzw. sind
beim Vorstand zu erfragen (s.S.35).
Wer selbst am Marathon teilnehmen möchte, sollte sich baldmöglichst mit
Herrn Franz Simon oder Herrn Dieter Böning in Verbindung setzen
(Kontaktadressen s.S.35).
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Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V.
AG-TREFFEN
„AKTION GASTFREUNDSCHAFT“
Ein Abend der Begegnung mit den in Düsseldorf lebenden Chinesen mit gemeinsamem
Essen, Gesprächen, gemeinsamer Planung
und Vorbereitung von Ausflügen, Besichtigungen oder Festen.
Gäste sind herzlich willkommen!
China-Restaurant
„ROSENGARTEN“
Karlstr. 76
INFO-TREFFEN
Gemeinsames Informationstreffen der
GDCF und des FDCK über China und die beiden Vereine bei einem leckeren Essen. Jeder Interessierte ist herzlich willkommen!
China-Restaurant
„SICHUAN“
Am Wehrhahn 59
VORSTANDSSITZUNG
Mitglieder sind als Gäste herzlich willkommen.
Kühlwetterstr. 51, Düsseldorf
Anmeldung wird erbeten
bei D. Böning:
Tel.: 0211 – 15 77 67 88
Fax: 0211 – 15 77 67 81
19
Nächsten Termine AG:
Je Donnerstag 19:30 Uhr
12. Januar 2006
9. Februar 2006
9. März 2006
12. Januar 2006
9. Februar 2006
9. März 2006
Nächsten Termine InfoTreffen:
Je Dienstag 19:30 Uhr
3. Januar 2006
7. Februar 2006
7. März 2006
3. Januar 2006
7. Februar 2006
7. März 2006
Nächsten Termine Vorstand:
Je Donnerstag ab 17:00 Uhr
19. Januar 2006
16. Februar 2006
16. März 2006
19. Januar 2006
16. Februar 2006
16. März 2006
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V.
VORTRÄGE DER VHS
UND
GDCF DÜSSELDORF
Alle Vorträge finden im Internationalen Bildungszentrum „DIE BRÜCKE“ der VHS
Düsseldorf, Kasernenstr. 5, Vortragssaal, III. Stock statt.
Eintritt: €3,-, Mitglieder (mit Mitgliedsausweis) frei
Franz-E. Simon, Meerbusch und Michael Ruhland, Düsseldorf:
42,195 km – Quer durch Peking
Lernen Sie Peking aus der Sicht eines Marathonläufers kennen (s.auch S.9f).
Vom Platz des Himmlischen Friedens geht es vorbei an der Verbotenen
Stadt Richtung Sommerpalast, durch neue Viertel im Nordwesten der Metropole hin zum Endpunkt, dem neuen Nationalen Olympischen Sportzentrum.
Zum 30-jährigen Jubiläum der GDCF Düsseldorf e.V. werden im Herbst 2006
zusammen mit dem ASC Düsseldorf, Läufer aus der Region am 25. Peking
Marathon teilnehmen.
Mittwoch, der 15.02.2006, 19:30Uhr
Vortrag mit Lichtbildern (Beamer)
Liu Li, Düsseldorf und Karl-Heinz Janke, Düsseldorf:
Die Feuertänzer - Das Volk der Yi im Liangshan-Gebirge
Im Liangshan-Gebirge in der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas lebt das
bunte Volk der Yi, einer so genannten Nationalen Minderheit. Über Schwarze und Weiße Yi, über Sitten und Gebräuche, über das Alltagsleben, ihre
Feste und ihr Leben berichten die Referenten, die im September 2005 eine
mehrwöchige Reise in und durch das Liangshan-Gebiet unternommen haben. Eine Ausstellung (Ort und Zeitpunkt bei Drucklegung noch nicht bekannt) und ein Fotoband runden das Bild über die Yi ab.
Mittwoch, der 29.03.2006, 19:30Uhr
Vortrag mit Lichtbildern (Beamer)
20
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V.
VORTRÄGE DER VHS
UND
GDCF DÜSSELDORF
Alle Vorträge finden im Internationalen Bildungszentrum „DIE BRÜCKE“ der VHS
Düsseldorf, Kasernenstr. 5, Vortragssaal, III. Stock statt.
Eintritt: €3,-, Mitglieder (mit Mitgliedsausweis) frei
Dr. Manfred Romich, Mönchengladbach:
China: Ökologisch am Ende? Oder Neubeginn mit Alternativen?
Wenn heute über Chinas Umweltsituation gesprochen wird, so stehen meist
Szenarien im Raum, die Schlimmes befürchten lassen: Luft, Wasser, Boden –
verschmutzt, vergiftet und kaum noch zu retten.
Übersehen werden dabei viele Initiativen zur Verbesserung der Umwelt, die
manchmal auch für uns wegweisend sein könnten und für Chinas ökologische Zukunft hoffen lassen. Der Referent wird einige dieser Alternativen
vorstellen und ihre Bedeutung für die Gesamtentwicklung Chinas skizzieren.
Donnerstag, der 04.05.2006, 19:30Uhr
Vortrag mit Lichtbildern
Dr. Jörg Rudolph, Bad Homburg:
China im Jahr 2020
China boomt und brummt, so heißt es. Ursache sind die ca. 800 Milliarden
Dollar ausländischer Direktinvestitionen im Land, viele Dutzend Milliarden
Schulden, die die Regierung in den letzten Jahren im Inland gemacht hat
und nicht zuletzt die Findigkeit der Chinesen. Die Parteiführung ist in bester Stimmung, die ausländischen Investoren geben sich auch optimistisch,
und deshalb wollen wir einmal betrachten, was vermutlich auf die Welt zukommt, wenn alle Pläne der Beteiligten planmäßig oder wenigstens ungefähr in Erfüllung gehen.
Donnerstag, der 01.06.2006, 19:30Uhr
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Philharmonie Essen – „China-Tipps“:
28.01.2006, 20:00 Uhr:
Großes Chinesisches Neujahrskonzert – Ins Jahr des Hundes.
China Traditional Orchestra. Alfried Krupp Saal (s.S.16).
10.02.2006, 20:00 Uhr:
Lang Lang – Sonderkonzert. Klavier. Alfried Krupp Saal.
30.03.2006, 20:00 Uhr:
China – „Cultural Memory“. Ensemble Modern. Werke von Liu
Sola, Guo Wenjing, Tan Dun, Qigang Chen (darunter Uraufführungen) in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der
Welt, Berlin, im Rahmen des Projektes „Cultural Memory“.
Alfried Krupp Saal.
10.04.2006, 20:00 Uhr:
„Trommelnacht“ mit Li Biao. Percussion. Alfried Krupp Saal.
Weitere Infos unter:
Tel.: 0201—81 22 200, Fax: 0201—81 22 201 / www.philharmonie-essen.de
Museum für Ostasiatische Kunst, Universitätsstr. 100, 50674 Köln:
Glanz der Himmelssöhne. Kaiserliche Teppiche aus China
1400—1750
70 Meisterwerke klassischer chinesischer Teppiche werden gezeigt. Geknüpfte Teppiche waren seit etwa dem 5. Jahrhundert v.Chr. in China bekannt. Die Ausstellung konzentriert sich vor allem auf Teppiche der KangxiPeriode (1662-1722).
www.museenkoeln.de
15. Oktober 2005 – 15. Januar 2006
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Kunst– und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn:
Xi‘an – Kaiserliche Macht im Jenseits
Grabfunde und Tempelschätze aus Chinas alter Hauptstadt
Die Ausstellung präsentiert neueste archäologische Funde aus der über 180
km langen Gräberlandschaft um die Stadt Xi‘an, die durch 13 Dynastien hindurch die Hauptstadt Chinas war und somit die Wiege der chinesischen Kultur darstellt. Die rund 150 prunkvollen Kunstgegenstände stammen aus
Grabanlagen und Tempelschätzen des Kaiserhauses und adeliger Familien.
Eine groß angelegte CAD-Rekonstruktion präsentiert zwei Kaisergräber und
erlaubt einen virtuellen Blick in die bislang ungeöffneten Grabkammern.
Die Bundeskunsthalle zeigt diese Schau anlässlich der bereits seit über 15
Jahren bestehenden Kooperation zwischen Deutschland und China im Bereich des Kulturgüterschutzes.
www.bundeskunsthalle.de
21. April – 23. Juli 2006
Villa Hügel, Hügel 15, 45133 Essen:
www.villahuegel.de
Tibet – Klöster öffnen ihre Schatzkammern
Die Ausstellung bietet rund 150 hochwertige Stücke aus tibetischen Klosterschätzen, die noch nie außerhalb des Landes gezeigt wurden. Die zum Teil
1500 Jahre alten Werke, bestehend aus Skulpturen, Gemälden, Manuskripten und Altargeräten, ermöglichen einen Einblick in die buddhistische Kultur der Tibeter. Sie umfassen einen Zeitraum vom fünften bis zum frühen
20. Jahrhundert und dienen bis heute als Ritual– und Kultobjekte.
19. August — 26. November 2006
Die GDCF hat sich für die Ausstellung zwei Führungen vormerken lassen.
Geplanter Termin ist der 17. September 2006. Einladungen folgen.
23
BEITRITTSERKLÄRUNG
in die GDCF Düsseldorf e.V.
An die
Gesellschaft für Deutsch-Chinesische
Freundschaft Düsseldorf e.V.
Kühlwetterstr. 51
40239 Düsseldorf
Info-Telefon 0211 - 15 77 67 88
www.gdcf-duesseldorf.de
Postbank Essen
Kto-Nr.: 4632-433
BLZ: 360 100 43
Ich erkläre meinen Beitritt in die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Düsseldorf e.V. (GDCF) zum 1. des Monats
200
{ Frau
{ Herr
{ Firma
Vorname:
Name:
Straße / Nr.:
PLZ / Ort:
Tel.:
/
(dienstlich)
/
(privat)
Fax:
/
(dienstlich)
/
(privat)
Email:
Ich gehöre folgender Beitragsgruppe an (bitte ankreuzen):
{ Mitgliedschaft Normaltarif (€ 4,00 / Monat = € 48,00 / Jahr)
{ Mitgliedschaft ermäßigt (€ 3,00 / Monat = € 36,00 / Jahr)
(nur für Schüler, Studenten, Arbeitslose, Behinderte — mit entsprechendem Nachweis)
{ Mitgliedschaft von Firmen / Institutionen (Mindestbeitrag € 75,00)
{ Partner-Mitgliedschaft – ohne dnC! – (€ 2,00 / Monat = € 24,00 / Jahr)
zu Mitglied (Name):
Den Beitrag für die restlichen Monate des laufenden Jahres = €
habe ich
{ bereits auf das Postgiro-Konto Essen 4632-433 überwiesen
{ als Verrechnungsscheck beigelegt.
Mir ist bekannt, dass meine Mitgliedschaft erst mit Eingang des Beitrages beginnt.
Die Satzung der GDCF Düsseldorf e.V. erkenne ich an.
Ort/Datum:
Freiwillige Angaben: Jahrgang:
Unterschrift:
Beruf:
Wo und wie sind Sie auf die GDCF Düsseldorf e.V. aufmerksam geworden?
China besucht (wann):
als:
Interessengebiete:
Aktive Mitarbeit möglich bei: { Aktion Gastfreundschaft, { Redaktion Drachenpost, { AGVeranstaltungen, { Presse / Öffentlichkeitsarbeit, { Vereinsarbeit individuell (z.B. Hilfe bei
Einzelveran-staltungen, Unterstützung des Vorstandes)
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Es tat und tut sich was in Düsseldorf
Von Dieter Böning
I
m Wettlauf der verschiedenen deutschen Großstädte um die beste Positionierung im Chinageschäft hat die Landeshauptstadt Düsseldorf zur
Zeit eindeutig die Nase vorn. Es vergeht fast keine Woche in der nicht irgendeine Chinaaktivität stattfindet. Aber auch beim Ringen um die Wahl
des Standortes für chinesische Firmen, Repräsentanzen und Institutionen
lässt die Landeshauptstadt die Wettbewerber weit hinter sich.
Die ersten Erfolge der von Oberbürgermeister Joachim Erwin initiierten
Kampagne „China goes DUS“ können sich sehen lassen: nach Auskunft chinesischer Kreise haben sich jetzt mindestens 85 Firmen, Repräsentanzen
und Institutionen aus China in Düsseldorf und näherer Umgebung niedergelassen. Unterstützt wird diese Niederlassungsflut von dem beim städtischen
Wirtschaftsförderungsamt angesiedelten „China Kompetenzzentrum“, das
mit drei Mitarbeitern besetzt ist.
Zwei der wichtigsten chinesischen Institutionen
wollen wir kurz vorstellen: Das „DCC – Düsseldorfer China Center“ hat sein Domizil am Ende der
Königsallee aufgeschlagen. Wobei„aufgeschlagen“
angesichts der dort angemieteten Räumlichkeiten
sicher nicht das richtige Wort ist. Die repräsentativen Räume beherbergen nicht nur ein großes
China Restaurant, sondern auch Räume für Veranstaltungen, originale Tee-Zeremonie und Büroanmietung mit Sekretariatsservice.
Ein privater China Club und ein
Traditionelles Chinesisches Gesundheitscenter sind in Vorbereitung. Außen- und Inneneinrichtungen auf insgesamt 2.000 Quadratmetern
kommen aus China. Organisator und Inhaber des DCC ist Robert Cao, ein
Geschäftsmann aus der Provinz Jiangsu. Er hat sich in China einen Namen
25
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
als Privatunternehmer gemacht, der einen Großteil der chinesischen Automobilindustrie mit Kunststoffelementen, Stoßdämpfern, Armaturen u. a.
aus eigenen Fabriken beliefert. Robert Cao ist seit nunmehr 15 Jahren mit
Deutschland und seit 1998 eng mit Düsseldorf verbunden. Einige organisatorische Probleme in der Anfangsphase werden hoffentlich durch den neuen
Geschäftsführer Roland Klein behoben. Roland Klein ist bis dato Leiter der
Geschäftsstelle der „DCW – Deutsch Chinesischen Wirtschaftsvereinigung e.
V.“, – er wird sein neues Amt Anfang 2006 antreten. Vielleicht gelingt es
dann auch, die zur Eröffnung gebotene Qualität der Angebote im China Restaurant wieder zu erlangen. Wir wünschen dem DCC auf jeden Fall für die
Zukunft alles Gute.
Ein weiteres chinesisches Highlight ist OB Erwin mit der Ansiedlung der Famous-Group in Düsseldorf-Heerdt gelungen. Der Inhaber Prof. Wolfgang
Luan hat sich einen Namen bei der Vermittlung und dem Verkauf von kompletten deutschen Industrieanlagen nach China gemacht. Inzwischen betreibt er selber vier eigene Fabriken in China und hat sein deutsches Domizil von Bochum nach Düsseldorf verlegt. In Vorbereitung befinden sich diverse Einrichtungen in einem chinesischen Garten, der neben seiner Firmenzentrale entstehen soll. Dazu gehören
ein VIP-Chinarestaurant, eine chinesische Apotheke,
ein Wellness-Center, ein TCM-Zentrum und vieles
mehr. Prof. Luan will vor allem auch chinesische
Niederlassungen in sein Zentrum holen. Einen
ersten großen Erfolg kann er mit dem Umzug
einer großen chinesischen Firma von Hamburg nach Düsseldorf verzeichnen. Auch
von ihm und seinen Aktivitäten wird in
der Zukunft sicher noch zu hören und
zu berichten sein. 
26
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Fortsetzung aus der Drachenpost Nr. 78
Die deutsche Post in China und im ehemaligen
Schutzgebiet Kiautschou (Teil 7)
Von Michael Ruhland (Text & Bilder)
N
eben der deutschen Firma Siemens & Halske AG bewarb sich die amerikanische Western Electric Co. Hierbei konnte die Stellung des deutschen Wettbewerbers deutlich gesteigert werden, indem er der chinesischen Regierung anbieten konnte, das vorhandene, tadellos arbeitende
Netz der deutschen Post zu erwerben und an das neue Netz anzuschließen.
Gleichzeitig konnte die Reichspostverwaltung davon ausgehen, dass die
ausländischen Kaufleute und Konsulate ihre Anschlüsse beim deutschen
Netz aufgeben und sich dem chinesischen Netz anschließen würden. Hatten
sich diese doch nur widerwillig an das dem deutschen Reich gehörende
Netz angeschlossen, da es keine andere Möglichkeit gab und sie auf den
Fernsprecher in dieser großen Handelsstadt nicht verzichten wollten. Es
war daher vorauszusehen, dass das deutsche Fernsprechnetz nach dem Bau
eines chinesischen Netzes nicht mehr überlebensfähig war. Das Reichspostamt stimmte daher dem Verkauf zu. Dieser kam noch nach Ausbruch des
Krieges zustande. Das Netz wurde am 15. Juli 1915 an die chinesische Regierung übergeben. Der Kaufpreis betrug ca. 170.000 Mark und entsprach
der Schätzung eines dänischen Ingenieurs. Der Kaufpreis wurde in vier Raten bis Anfang 1916 von der chinesischen Regierung beglichen.
Am Yangtse gab es noch
die
Postdienststellen
Tschingkiang (seit dem
28. Oktober 1901), Nanking (eröffnet 1. Januar
1903)
und Itschang
(eröffnet im Februar
1903, geschlossen im November 1908). Die Eröffnung von Postdienststel27
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
len war ein wichtiger
Beitrag um die Interessen der deutschen Wirtschaft und Regierung zu
unterstreichen. Die Eröffnung des Postamtes in
Nanking, der damaligen
südlichen
Hauptstadt
Chinas, wurde daher
auch seitens der Chinesen und Fremden als erheblicher Erfolg der deutschen Interessenpolitik angesehen.
Sowohl Nanking als auch Tschinkiang sind durch eine Eisenbahnlinie mit
Schanghai verbunden, die durch die Vermittlung der chinesischen Post zur
Postbeförderung genutzt werden konnte. Gegenüber dem südlich vom
Yangtse gelegenen Nanking am Nordufer lag Pukou, der Endpunkt der Bahnlinie Tientsin-Pukou. Über diese Verbindung Schanghai-Nanking-PokouTientsin-Mukden-Charbin erhielt Schanghai über den Landweg Anschluss an
die sibirische Eisenbahn. Das Nankinger Postamt wurde von den Agenten des
Norddeutschen Lloyd verwaltet und musste während der Revolutionsunruhen zeitweise auf ein im Yangtse ankerndes Schiff der Reederei verlegt
werden. Dabei kam es zu Verzögerungen bei der Postbeförderung.
Kurz vor Ausbruch des I. Weltkrieges wurde erwogen, das Postamt in
Itschang wieder zu eröffnen, da das längere Zeit verwaiste Deutsche Konsulat, dessen Personal auch den Postdienst versehen hatte, wieder besetzt
werden sollte. Gleichzeitig sollte ein weiteres Postamt in Changscha am oberen Yangtse eröffnet werden. Der Kriegsausbruch machte aber diese Pläne zunichte. Deutsche Kaufleute sprachen sich auch für die Eröffnung weiterer Postämter am Yangtse und zwar in den Städten Wuhu, Kiukiang und
Tschungking aus. Die Reichspostverwaltung ging allerdings nicht auf diese
Wünsche ein, da es nur in Orten mit deutschen Konsulaten auch ein deutsches Postamt geben sollte.
28
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Südchina
In Südchina wurden in folgenden Städten deutsche Postagenturen eingerichtet: Futschau (18. Juni 1900), Canton (2. Juni 1902), Amoy (12. Juni 1902),
sowie in Swatau (21. Mai 1904). Die Postagentur in Futschau verdankte ihre
Eröffnung dem Umstand, dass die Reichspostdampfer der ostasiatischen
Hauptlinie während der Teeernte öfter in Futschau anlegten. Da in Futschau die Gründung einer internationalen Niederlassung geplant war, konnte von einem lebhaften Aufschwung des Handels in der Region ausgegangen
werden. Franzosen, Engländer und Japaner hatten jedenfalls schon eigene
Postämter in Amoy gegründet. Swatau war wegen seiner Kulitransporte ins
deutsche Schutzgebiet in Neu-Guinea von Bedeutung. Die deutschen Handelsinteressen waren jedoch in Canton am bedeutensten. Im Jahre 1902
gab es dort bereits 10 größere deutsche Firmen, jedoch nur sieben englische und drei französische. Obwohl Deutschland mit seinem Handel an erster Stelle stand, hatten die beiden anderen Länder längst Postämter errichtet. Die Postpaketkartenschlüsse der o.a. vier südchinesischen Postagenturen wurden durch die Frachtdampferlinie Schanghai-Canton der HamburgAmerika-Linie erledigt. Die Briefpost dagegen ging durch Vermittlung der
chinesischen Post mit den häufiger fahrenden Küstendampfern unterschiedlicher Nationalität. 
29
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Fortsetzung aus der Drachenpost Nr. 78
Die Seereisen des Cheng Ho
(Teil 3)
Von Wilfried Stevens
D
ie Rolle der Ming-Dynastie
Es war die Zeit der mächtigen Ming-Dynastie (1368-1644), die schon
früh Kontakte mit persischen und arabischen Seefahrern hatte, die auch das
Tributsystem für jene Staaten eingeführt hatte, die bereits Kolonien von
Auslandschinesen aufweisen konnten, so u.a. in Taiwan, Siam, Indochina
und auf den Philippinen. Der Ming-Kaiser brauchte nicht nur mehr Einfluss,
sondern dringend Mittel, um die marode Staatskasse aufzufüllen und die
riesige kaiserliche Armee unterhalten zu können. Noch immer waren die
Einfälle der Mongolen im Norden des Landes eine große Gefahr. Durch sie
wurden die wichtigsten Handelsstraßen kontrolliert, so dass China immer
weniger Einkünfte über den Handel hatte. Korruption machte sich unterdessen im Süden breit.
Der Kaiser beschuldigte viele der Kaufleute in Südchina und
den Kolonien, dass sie sich nur bereicherten und mit den
Piraten und Schmugglern zusammen arbeiteten; womit er
ja nicht ganz unrecht hatte. Ein chinesisches Volkslied der
Küstenbewohner drückte es so aus: So mächtig die Kaiser
sind, was hat diese Macht mit mir zu tun?
Es begann zunächst eine Zeit des Schreckens und der Verfolgung. Viele chinesische Kaufleute der südlichen Küsten flohen ins Ausland. Dies erzürnte
den Kaiser noch mehr, da sie ihr wirtschaftliches Kapital mitnahmen. Er erließ ein Gesetz, wonach es ein Verbrechen war, ohne Anordnung des Kaisers
als chinesischer Bürger ins Ausland zu reisen. Damit wagte sich kaum ein
Chinese, wenn auch nur vorübergehend, ohne Erlaubnis ins Ausland zu gehen. Trotzdem flohen weiter einige reiche Kaufleute nach Malakka, Sumatra und Siam. Doch dies reichte dem Kaiser nicht. Er wollte mit allen Mitteln
die ungeheure Wirtschaftskraft der chinesischen Kaufleute im Ausland mit30
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
kontrollieren und Anteil am Gewinn haben, und sei es mit militärischer Gewalt.
Ausländische Händler hatten es zu dieser Zeit schwer in China. Der kaiserliche Hof erwartete von jedem ausländischen Händler eine Art Tributzahlung. Ein Händler der Handel in China treiben wollte, musste Geschenke überbringen lassen. Dafür durfte er Handel führen und sich im Land bewegen. Wer gegen diese Regel verstieß, wurde ausgewiesen und schlimmstenfalls seines Eigentums beraubt oder gar getötet. Immer weniger Händler
zog es nach China.
Doch erst ab 1403 änderte sich die unsichere Politik der Ming-Dynastie.
Yung Lo wurde neuer Kaiser der Ming-Dynastie. Er soll den Thron gewaltsam
eingenommen haben, indem er den letzten Thronerben, seinen Neffen
heimlich ermorden ließ. Offiziell soll der Neffe aber in eine der chinesischen Kolonien geflohen sein. Yung Lo (auch unter der Bezeichnung Chéngtsu bekannt) nahm diese Ermordung zum Anlass, eine gewaltige Flotte auszurüsten, um den Neffen, der ja geflohen war, suchen zu lassen. Es war
aber nur ein falsches Spiel des Kaisers, er suchte einen Grund endlich eine
Strafexpedition ausrüsten zu lassen. Diese Expedition sollte die Macht der
Ming-Dynastie festigen, den Handel wieder im Schwung bringen und die
Händler vom Wohlwollen des Kaisers abhängig machen.
1404 wagte Kaiser Yong Le (1403-1425), der dritte Ming-Herrscher, einen
gewichtigen Schritt. Er verlegte die
Hauptstadt von Nanjing nach Peking.
Er eroberte in seiner Regierungszeit
die gesamte Mandschurei und die
mongolische Steppe bis Ulan Bator.
Um sich den wilden Reiterhorden der
Mongolen zu erwehren, ließ er die
Große Mauer herrichten und verstärken. Er verfügte über 500.000 Soldaten, die er in kurzer Zeit vervielfachen konnte.
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Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
Cheng Ho der Seefahrer
Einer der ungewöhnlichsten Figuren in der chinesischen Geschichte ist ohne
Zweifel ein gewisser Ma San Bao gewesen. Dieser Ma San Bao war einer der
bedeutendsten Seefahrer seiner Zeit. Er wurde Admiral in der Ming-Dynastie
und hatte wie kaum ein anderer die Türen zu China geöffnet. Sicher auch
ein Vorbild für spätere europäische Seefahrer.
Er soll über zwei Meter groß gewesen sein und einen Taillenumfang von einem Meter fünfzig. Er kommandierte seiner Zeit die mächtigste Kriegsflotte
der Welt. Berühmt ist er durch seine insgesamt sieben spektakulären Expeditionen in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts von China nach
Ostafrika und Arabien.
Manche meinten sogar, er sei der sagenhafte Sindbad der Seefahrer oder
zumindest sein geistiger Vater. Seine Seereisen sind derart legendär, das
die Fahrten eines Kolumbus einem sehr klein vorkommen. Diese Schiffsexpeditionen waren eine außergewöhnliche Leistung in vieler Hinsicht. Sie
gingen den Ozeanreisen der Spanier und Portugiesen voraus und erweiterten die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Ming Reich und dem
Mittleren Osten.
Ma Ho, wie er ursprünglich hieß, wurde 1371 als zweiter Sohn einer armen Familie in Yünnan geboren, einer
Hochebene mit grünen Reisfeldern und Hügelketten,
wo auch Opium angebaut wurde. Er hatte außer seinem älteren Bruder noch vier Schwestern. Seine Familie gehörte zum Stamm der Hui, die ein türkischmongolisches Mischvolk chinesischer Moslems waren.
In seiner Kindheit lernte er vom Vater und Großvater Arabisch und Chinesisch zu sprechen. Da sein Vater schon in Arabien gewesen war, lehrte er
ihn auch viel über die Geographie und die Sitten der Welt im Westen.
Zu dieser Zeit herrschten noch die Mongolen über das Gebiet. Diese waren
nicht gerade zimperlich. Sie plünderten nicht nur Städte und Dörfer aus,
sondern gingen auch grausam mit der Bevölkerung um. So fingen sie alle
männlichen Erwachsenen und Kinder ein und schnitten ihnen die Ge32
Düsseldorfer Drachenpost
Nr. 79, Heft 2/2005
20. Jahrgang
schlechtsteile ab, um die Bevölkerung mit diesem
Terror einzuschüchtern.
Chinesische Offiziere wiederum suchten laufend fähige Eunuchen für den Kaiserhof. 1381 schließlich wurde Yünnan von den Chinesen zurückerobert. Ein gewisser General Fu Yu-te konnte mit seinem Heer die
Mongolen erfolgreich vertreiben. Seine Offiziere fanden auch den inzwischen 10jährigen verstümmelten
Ma Ho, der bereits im zarten Alter über eine hohe Intelligenz verfügte. So wurde er in einem Auswahlverfahren zu den Auserwählten ernannt, die am kaiserlichen Hof dienen durften. Zwei Jahre später kam er in
das Gefolge des einflussreichen Fürsten Yung Lo, dem
späteren Kaiser Yung Lo.
Im Alter von zwanzig Jahren war Ma Ho bereits über zwei Meter groß und
wohl die auffallendste Erscheinung am Hof. Sein Riesenwuchs war die Folge
einer Störung seines Stoffwechsels durch die Kastration. Doch nicht nur seine Größe war beeindruckend. Zudem hatte er eine hohe und breite Stirn,
soll aber ein hübsches Gesicht und kräftige Zähne gehabt haben. Er hatte
die Bewegungen eines Tigers, wenn er ging, und wenn er sprach, klang seine Stimme wie der Donner; so jedenfalls die Überlieferung. Man verglich
ihn sogar mit einem Kriegsgott, wo er auch später als solches auf Java verehrt wurde. Sein Auftreten muss beeindruckend gewesen sein.

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Aktuelle Veranstaltungshinweise, Infos, Tipps und vieles mehr finden Sie
auch auf unserer homepage:
www.gdcf-duesseldorf.de
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Düsseldorfer Drachenpost
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20. Jahrgang
Fortsetzung von Seite 6
Der Herbst brachte dann noch einmal ein interessantes Spezialitätenessen.
Dieses Mal versuchten wir uns an einem chinesischen Feuertopf (s.S.7).
Es gab dieses Jahr aber auch einige Anstrengungen um die GDCF bekannter
zu machen. So waren wir im Juni mit einem Info-Stand auf der Drachenboot-Regatta im Düsseldorfer Hafen vertreten, informierten Interessierte
beim Kö-Lauf über unsere Aktivitäten und begrüßten Ende Oktober Düsseldorfer Neuankömmlinge auf dem Newcomer Festival der
Stadt. Zudem brachte die GDCF dieses Jahr das erste mal eine eigene Info-Broschüre (Flyer) über den Verein heraus.
Nicht zu vergessen sind die interessanten Vorträge, die die
GDCF gemeinsam mit der VHS Düsseldorf veranstaltete. Besonders zu erwähnen ist der spannende Vortrag unseres Mitglieds Lilli Pöttrich über jüdische Immigranten in Shanghai
zwischen 1933 und 1941.
Natürlich dürfen auch die regelmäßigen Treffen der AG Gastfreundschaft nicht unerwähnt bleiben, die stets beliebte Anlaufstelle für alte, neue sowie potentielle Mitglieder des Vereins sind. Nach
längerer Pause ist in diesem Jahr auch der ehemalige China-Stammtisch reaktiviert worden. Unter dem neuen Namen „Info-Treffen“ stehen wir nun
wieder regelmäßig, gemeinsam mit dem FDCK (Förderverein DeutschChinesische Kooperation e.V.), für alle Interessierten für Fragen und Infos
zur Verfügung.
Ein besonderer Pluspunkt im Jahr 2005 war wieder unsere Internet-Präsentation: www.gdcf-duesseldorf.de. Vor allem der Online-Erinnerungsservice
für Veranstaltungen erfreut sich ständig steigender Beliebtheit.
Nun freuen wir uns alle auf das kommende Jahr 2006, das uns neben der
Fußball WM vor allem ein wichtiges Jubiläum bringt (s. ab S.14):
Die GDCF Düsseldorf e.V. feiert 2006 ihr 30-jähriges Bestehen! 
34
Anschrift des Vereins:
Email: info@gdcf-duesseldorf.de
Internet: www.gdcf-duesseldorf.de
GDCF Düsseldorf e.V.
Kühlwetterstr. 51, 40239 Düsseldorf
Tel: 0211 / 15776788
Fax: 0211 / 15776781
Vorstand:
1. Vorsitzender / Interessentenbetreuung
Dieter Böning
Ohlauerweg 1, 40880 Ratingen
Tel.: 02102 / 47 04 77, Fax: 02102 / 70 43 62
Email: d.boening@gdcf-duesseldorf.de
2. Vorsitzende
Michael Ruhland
Josef-Neuberger-Str. 30, 40625 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 23 15 09
Email: m.ruhland@gdcf-duesseldorf.de
Kassierer / Mitgliederbetreuung
Heinz Sevenig
Hardenbergstr. 18, 40625 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 291 37 13
Email: h.sevenig@gdcf-duesseldorf.de
Öffentlichkeitsarbeit /
Aktion Gastfreundschaft (AG) – hauptverantwortlich
Astrid Schütze
Bonner Str. 131, 40589 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 79 05 44
Email: a.schuetze@gdcf-duesseldorf.de
AG Veranstaltungen
Franz-E. Simon
c/o WOTAX GmbH
Hansaallee 6, 40547 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 55 02 89 90
Email: f.simon@gdcf-duesseldorf.de
Redaktion Drachenpost
Maike Düsterhaus
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