düsseldorfer drachenpost
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düsseldorfer drachenpost
21. Jg., Nr. 80, Heft 1/2006 D ÜSSELDORFER D RACHENPOST GDCF Düsseldorf e.V. Impressionen vom Metro-Marathon Düsseldorf 2006 (siehe ab S.10) GESELLSCHAFT FÜR DEUTSCH-CHINESISCHE FREUNDSCHAFT DÜSSELDORF E.V. Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Liebe Mitglieder, Liebe Freunde der GDCF Düsseldorf, EDITORIAL W ieder sind ereignisreiche Monate vergangen. In diesem Jubiläumsjahr haben wir bereits einiges erlebt. Zu dem großen Frühlingsfest zu Beginn des Jahres (S. 4) gesellten sich ein leckeres Spezialitätenessen (S. 8), unsere jährliche Mitgliederversammlung (S. 15) und unser imposantes China-Town beim Metro-Marathon (S. 10). Aber das Jahr ist noch lange nicht zu Ende und so dürfen wir noch auf spannende Ereignisse und Berichte hoffen (siehe den Veranstaltungskalender ab S. 17). Vor allem sei hier auf die China-Reise im Oktober und unser Grillfest im August verwiesen (S. 18+19). Über die Xi‘an-Ausstellung in Bonn berichten wir auf S. 24. Ein besonderes Geschenk haben wir in diesem Jahr aus China erhalten: Zwei original chinesische Drachenboote. Lesen Sie dazu mehr ab S. 27. Natürlich werden auch unsere Serien fortgeführt (ab S. 30). Wir freuen uns ebenfalls über einen neuen, sehr interessanten Beitrag von Herrn Stevens über Grabfunde aus der Provinz Hunan (S. 37). Auf die nächste Ausgabe der „Düsseldorfer Drachenpost“ dürfen Sie schon sehr gespannt sein, denn dies wird die Jubiläumsausgabe zum 30-jährigen Bestehen der GDCF Düsseldorf e.V. mit vielen Extras und Besonderheiten. Und nun viel Spaß mit der neuen Ausgabe der „Drachenpost“! Herzlichst Ihre Drachenpost-Redaktion Maike Düsterhaus Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltungshinweise in der Mitte des Heftes ! 2 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang INHALT Editorial 2 Das große Frühlingsfest 2006 (H.A. Trinh) 4 Frühlingsfest 2006 (Zhang Xueyao) 7 Jiaozi & Baozi. Spezialitäten aus der nordchinesischen Küche. Spezialitätenessen 2006 (M. Düsterhaus) Impressum Gesellschaft für DeutschChinesische Freundschaft Düsseldorf e.V. (GDCF Düsseldorf e.V.) Kühlwetterstr. 51 40239 Düsseldorf Tel.: 0211-15776788 Fax: 0211-15776781 www.gdcf-duesseldorf.de Redaktion & Layout: Maike Düsterhaus (v.i.S.d.P.) Anschrift der Redaktion: Düsseldorfer Drachenpost c/o Maike Düsterhaus Bismarckstr. 46 40721 Hilden Email: m.duesterhaus@gdcfduesseldorf.de Druck: Type & Print Walderstr. 325 40724 Hilden Auflage: 500 Anzeigenpreisliste auf Anfrage Die Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder 8 Metro Group Marathon 7. Mai 2006 (M. Ruhland) 10 Metro Group Marathon — Grußwort (Han Gang) 14 Mitgliederversammlung 2006 (M. Düsterhaus) 15 Veranstaltungskalender 17 Tipps & Termine 22 Xi‘an — Kaiserliche Macht im Jenseits. Grabfunde und Tempelschätze aus Chinas alter Hauptstadt (M. Ruhland) 24 Erstes Redaktionstreffen 2006 26 Drachenboote (M. Düsterhaus) 27 Die deutsche Post in China und im ehemaligen Schutzgebiet Kiautschou (Teil 8) 30 (M. Ruhland) Die Seereisen des Cheng Ho (Teil 4) 33 (W. Stevens) Die Mumie der Hofdame Xin Zhui (Teil 1) (W. Stevens) 37 Adressen 39 Alle Veranstaltungen, weitere Tipps und Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage www.gdcf-duesseldorf.de 3 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Das große Frühlingsfest 2006 Von Hoang Anh Trinh Fotos: Martina Henschel und Jörg Massurim A nlässlich des 30-jährigen Jubiläums der GDCF Düsseldorf e.V. fand am 14.01.2006 das bislang größte Frühlingsfest im UFA-Filmpalast neben dem Düsseldorfer Hauptbahnhof statt. Dabei wurde das Jahr des Hahns verabschiedet und das Jahr des Hundes begrüßt. Ab 17:00 Uhr fanden sich ca. 700 geladene Gäste aus unterschiedlichen Personenkreisen aus Düsseldorf und Umgebung ein: – Mitglieder und deren Familienangehörige der deutsch-chinesischen Vereine, der chinesischen Schulen und andere Chinafreunde – Vertreter von Behörden und Sportvereinen – Chinesische Wissenschaftler, Studenten und Künstler – Vertreter von deutschen und chinesischen Firmen, die als Sponsoren auftraten Als Schirmherr bzw. -dame waren Frau Generalkonsulin Xie Junping vom chinesischen Generalkonsulat und Herr Jürgen Büssow (Regierungspräsident von Düsseldorf) gekommen. Weil dieses Frühlingsfest im Rahmen des Jubiläums der GDCF Düsseldorf stattfand, hatten alle Gäste freien Eintritt, soweit sie vorher Freikarten ergattern konnten. Zwei Getränkekarten und das Buffet waren inklusive. 4 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Zur Eröffnung des Festes sangen die Kinder einer chinesischen Schule aus Düsseldorf unter Leitung von Frau Liu Ying ein Neujahrslied auf Chinesisch. Nach der Begrüßung durch das Organisationsteam bestehend aus den beiden Damen Zhu Miaozhen und Huang Xia und den beiden Herren Franz E. Simon (FDCK e.V.) und Dieter Böning (GDCF Düsseldorf e.V.) begann der traditionelle Löwentanz. Geschickt sprangen und tanzten chinesische Jugendliche (aus Solingen) über und unter die von ihnen gebildeten Löwenkörper. Anschließend wurden Neujahrsgrüße von Behördenvertretern und Sponsoren überbracht. Das reichhaltige und vielseitige chinesische Buffet wurde von fünf bekannten chinesischen Restaurants („Sichuan Restaurant“, „Rosengarten“, „Track 21“, „ New City“ und „Große Mauer“) gestellt und versorgt. Es gab Spezialitäten wie Spanferkel, gefüllte Sesambällchen, Klebereis mit schwarzen Bohnen, Glasnudelsalat, gebratenen Reis und Nudeln, frittiertes Geflügel, paniertes Schweinefleisch usw. Eine Getränkebar versorgte die Gäste mit Getränken. Nachdem der Hunger und der Durst gestillt waren, sorgten die chinesischen Kinder und Jugendlichen der chinesischen Schulen und andere, Studenten und deutsche Akteure aus Essen, Bonn und Düsseldorf für ein abwechslungsvolles Unterhaltungsprogramm. Das Kulturprogramm reichte von traditionellen Volksliedern, einem Jugendchor, Maskentänzen bis zum Musizieren auf Saiteninstrumenten. Etwas moderner waren die Theatervorführungen, Keyboardmusik, eine Modenschau und Pop-Tanz. Währenddessen wurde im Kino der Zeichentrickfilm „Ice Age“ gezeigt, der hauptsächlich von den vielen Kindern besucht wurde. 5 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Der Kinobetreiber hatte Popcorn zur Verfügung gestellt und dementsprechend wurde leider auch das Kino hinterlassen: voll mit Popcorn und Verpackungen auf den Gängen und Stühlen. Zum Schluss fand im Rahmen der großen Tombola die Verlosung der vielen gespendeten Preise statt. Auch in diesem Jahr gab als erste Preise jeweils Flugreisen nach Beijing von FITT Travel und Lily Travel Service, drei Computer von Powertech als zweite Preise und u.a. einen Karaoke-Player von der Firma Jiaxin Travel als dritten Preis. Obwohl die Feier um Mitternacht ausklang sind viele noch geblieben – für private Gespräche. Insgesamt war es eine sehr schöne und abwechslungsreiche Feier, bei der für jeden etwas dabei war. Alle hatten sehr viel Spaß. Neue Kontakte konnte geknüpft werden und alte vertieft. Wir hoffen, dass wir den Erfolg im nächsten Jahr wiederholen können, und dass alle wieder mit dabei sein werden. An dieser Stelle möchten wir den vielen Sponsoren, dem Organisationsteam, den vielen Helfer/innen vor und hinter der Kulisse und allen Akteuren auf der Bühne unseren herzlichen Dank aussprechen. 6 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Frühlingsfest 2006 Von Zhang Xueyao 2 006年1月14日为庆祝中国最隆重的传统节日-春节,加强杜塞尔 多夫地区华侨华人之间的联络和沟通,活跃大家的文化娱乐生 活,设在杜塞尔多夫市的热心于华侨华人公益事业的德中友好协会、 德中合作促进会、中国工商联合会和一些其他的中德 友人在杜塞尔多 夫UFA电影城共同举办了一场别开生面的春节联欢会。 在雄狮舞动和锣鼓喧天声中,来自杜塞尔多夫及其周边地区的500多人应邀相 聚在此,共度新春佳节。非常荣幸地中国驻法兰克福总领事谢俊萍也出席了联 欢活动,并给全体到场人员送来了美好的新年祝福。 联欢晚会上,大家不仅欣赏到了一台由华侨、华人、留学生自己精心组织编排 的文艺演出,还品尝到了由杜赛中餐厅提供的正宗中国南北风味菜肴。晚会进 行的同时,在场的小朋友也一刻没有空闲,他们不仅表演了中国式的歌曲舞 蹈,也在抽奖活动中积极帮忙,这些在德国长大的小孩子,在这一天深深的感 受到了浓浓的中国气氛。 晚会持续到午夜时分,在新年舞会的乐曲中进入尾声。这一场晚会不仅让在德 华人淡解乡情,也让在场的德国友人更进一步的了结到了中国的文化。 7 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Jiaozi & Baozi Spezialitäten aus der nordchinesischen Küche Spezialitätenessen 2006 Von Maike Düsterhaus Fotos: Martina Henschel A m Samstag Abend, den 18. März, trafen sich wieder viele Mitglieder und Interessierte zum traditionellen Spezialitätenessen in einem ausgesuchten China-Restaurant in Düsseldorf. Auf der Speisekarte standen diesmal „Jiaozi & Baozi“ in verschiedenen Variationen. Diese, eigentlich aus Nordchina stammenden Teigtaschen, sind mittlerweile in ganz China verbreitet und es gibt eine Vielzahl regionaler Unterschiede und Variationen bei den Füllungen und der Zubereitung. Während Baozi meist gedämpft werden, können Jaiozi gedämpft, gebraten oder gekocht werden. Besonders in Sichuan ist eine scharfe Variante der Jiaozi beliebt. Das Sichuan-Restaurant Mein Haus am Wehrhahn eignete sich daher besonders gut, die Vielfalt der chinesischen Teigtaschenspezialitäten zu verkosten und war auch entsprechend vorbereitet. Die Tische füllten sich bald mit den vorab bei einem Probeessen vom Vorstand ausgewählten Speisen. Zu probieren gab es gedämpfte Baozi aus Hefeteig mit Fleisch- und Gemüsefüllungen, Jiaozi nach Sichaun Art, gebratene Jiaozi mit Schweinefleisch und Jiucai, gekochte Jiaozi mit verschiedensten Füllungen aus Schweine-, Krabben- und/oder Lammfleisch und diversem Gemüse. Als Beilagen für Zwischendurch wurden 8 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang gebratene Stangenbohnen nach Sichuan Art, geschnittenes scharfes Schweinefleisch, Streifen von Quallen, geschnetzeltes Hühnerfleisch, Spinat mit Ingwersoße, „Pao Cai“ (eingelegtes scharfes Gemüse) und Glasnudeln gereicht. Darüber hinaus gab es noch original Peking-Ente zum Probieren. Schon bald herrschte ausgelassene Stimmung. Allen schmeckte es hervorragend (wenn auch mancher sich erst an einige scharfe Speisen gewöhnen musste). Die Kinder hatten ihren Spaß und spielten auf dem Boden zwischen den Tischen, nachdem sie sich an den leckeren Jiaozi gütlich getan hatten. Das Treffen fand schließlich einen gemütlichen Ausklang. Wir freuen uns schon auf das nächste Spezialitätenessen im Herbst und hoffen, dass uns der Vorstand auch dann wieder mit einer so hervorragenden, ausgefeilten Speisenauswahl überraschen wird. 9 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Metro Group Marathon 7. Mai 2006 Von Michael Ruhland Fotos: M. Henschel, A. Schütze, L. Kunst, M. Ruhland, M. Düsterhaus 1 976 – 2006 30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V. – Ein Grund mehr, dies im Rahmen des Metro Group Marathons mit einem großen chinesischen Dorf auf Düsseldorfs Prachtmeile zu feiern. Bereits am Samstag Vormittag hieß es auf der Kö: "Die Chinesen kommen!" Auf über 200 m Länge hatten die fleißigen Helfer um den Vorstand seit Wochen ein Chinesisches Dorf geplant. Wochen der Planung, der Hoffnung und auch des Frusts lagen nun endlich hinter uns. Zahlreiche Helfer hatten sich pünktlich um 11:00 eingefunden. Nachdem auch kurz darauf die ersten LKWs der Messebaufirma Borth eingetroffen waren, konnte an das Entladen des Materials für die geplanten Aufbauten gegangen werden. Als Erstes sollten die Pavillons rund um den Bergischen Löwen entstehen. Da diese Konstruktion laut den professionellen Messebauern die einfachste war, konnten unsere Helfer gleich richtig loslegen. Trotzdem nahm der Aufbau hierfür deutlich mehr Zeit in Anspruch, als wir im Vorfeld geplant hatten. Da mittlerweile weitere Helfer beschäftigt werden wollten, begann ein zweites Team mit dem Aufbau des Trommelturms. Hatten wir diesen in unseren ersten Planungen mit einer Höhe von 12 m konzipiert, mussten wir ihn aufgrund der Sicherheitsbestimmungen leider auf 5 m kürzen. Trotzdem war das Resultat mehr als überwältigend, was nicht zuletzt an der tatkräftigen Hilfe der Familie Henschel und von Heinz Sevenig lag, denen es gelang, die Alukonstruktion so mit dem vorhandenen Stoffmaterial zu umhüllen, dass die Illusi10 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang on eines chinesischen Turms perfekt umgesetzt wurde. Der dritte Bauabschnitt, konnte dann am Spätnachmittag in Angriff genommen werden. Die Bahn Straße sollte auf einer Länge von 100 m mit riesigen Ehrenbögen überspannt und rot/gelb beflaggt werden. Die Läufer und Läuferinnen sollten hier am nächsten Tag, kurz vor dem Ziel in ein rot-gelbes Farbenmeer eintauchen. Laut WDR ist uns dies auch auf hervorragende Weise gelungen, hieß es doch, unser Chinese Village war „das Highlight des Metro Group Marathons“. Doch erst gegen 21:00 waren die Aufbauarbeiten im Großen und Ganzen beendet. Bereits eine Stunde vorher hatte im Sichuan Restaurant Show in der Altstadt, der Empfang für die Sponsoren und Helfer etc. begonnen. Hinzu kamen noch drei Vertreter des chinesischen Generalkonsulats aus Frankfurt. Unsere drei chinesischen Läufer, Zhang Shujing, Yi Miaomiao und Han Gang hingegen verabschiedeten sich frühzeitig, da sie ja am nächsten Morgen starten mussten. Gegen 22:00 Uhr traf auch Carsten Senz, dem ein Großteil der Planung des Events übertragen worden war, mit einem TVTeam vom chinesischen Staatsfernsehen CCTV ein. Auch ein Fernsehteam aus Hongkong konnten wir noch an diesem Abend begrüßen. Nach einer kurzen Nacht waren am Sonntag Morgen um 5:30 dann auch schon wieder die ersten Helfer vor Ort. Leider kam es dann zu unvorhersehbaren Verzögerungen. Das Stadt- und Drachentor konnten zunächst nicht aufgeblasen werden, da der Schlüssel für die Stromvertei11 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang lung fehlte. Hierdurch verzögerte sich auch der Aufbau der zahlreichen chinesischen Essensstände unter den Telekom Arkaden. Doch gegen 9:30 konnten dann die Arbeiten als abgeschlossen gelten. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits über 200 chinesische Kinder und Eltern im Rahmen des Mini-Marathons durch unsere imposante Fahnenallee gelaufen und fanden sich jetzt in unserem Sportlerdorf ein und trugen wesentlich zur Belebung des Dorfes bei. Eine große Anzahl an Aktionen und Attraktionen wurden den zahlreichen Besuchern aus Nah und Fern geboten. Höhepunkt war der Löwentanz, der gleich zweimal stattfand. Große Beachtung fand auch eine Gruppe chinesischer Studenten, die sich für Schul- und Förderungsprojekte für Mädchen in den ländlichen Gebieten Chinas einsetzte. Eine Gruppe von Go-Spielern um Herrn von Wangenheim gaben Einführungen in dieses alte asiatische Brettspiel. Taiji Vorführungen und chinesische Musikerinnen an traditionellen Instrumenten sorgten für das Rahmenprogramm. Leider konnte aus organisatorischen Gründen die geplante Taufe unserer beiden Drachenboote nicht stattfinden. Diese wird aber auf jeden Fall noch nachgeholt. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. An sieben Ständen konnten sich die Besucher auf eine kulinarische Entdeckungsreise quer durch 12 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang die chinesische Küche begeben. Wer von alledem müde und abgespannt war, konnte sich dann bei einer kostenlosen chinesischen Massage entspannen. Selbst ein chinesischer Frisör bot seine Dienste auf der Kö kostenlos an. Gegen 15:30, als die letzten Läufer auf der Kö in unsere Fahnenallee einbogen, musste auch schon wieder an den Abbau gedacht werden. Dieser ging erfreulicherweise schnell von statten, so dass bereits nach vier Stunden alles besenrein war. Im Anschluss ging es mit unseren drei chinesischen Läufern noch zu einem urigen Abendessen ins Schumacher, wo viel gelacht wurde. Einstimmig war das Urteil, dass wir uns im Oktober zum Peking Marathon wieder sehen werden. Doch wie hatten unsere drei chinesischen Läufer abgeschnitten? Yi Miaomiao musste aufgrund eines Infekts der Atemwege bedauerlicherweise bereits nach wenigen Kilometern das Rennen beenden. Ihre Nationalmannschaftskollegin Zhang Shujing jedoch belegte in der Zeit von 2:37:20 einen hervorragenden zweiten Platz bei den Frauen. Han Gang, der lange Zeit wie der sichere Sieger bei den Herren aussah, musste aufgrund einer Knöchelverletzung seine Spitzenposition abgeben und belegte trotz der Verletzung, einen guten siebten Platz, in der Zeit von 2:23:04. Ganz herzlich möchte ich mich bei den Sponsoren, allen genannten und ungenannten bedanken. Allen voran der Firma Borth Messebau und dem Reisebüro FITT, sowie den zahlreichen deutschen und chinesischen Helfern, ohne deren tatkräftige Hilfe unser „Dorf“ nicht hätte realisiert werden können. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann finden Sie weitere Bilder und Informationen unter www.gdcf-duesseldorf.de. 13 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Metro Group Marathon — Grußwort Von Han Gang 大家好! 我 们 杜塞尔 多夫德中友好协 会已经 跟Siegemund教授和帮我们 提供材料的 公司一起协 调 好了国际 中国体育村的搭建计 划了。麦德龙 公司近期将通 过 各种 媒体介绍 和宣传 我们 本次的活动 。因为 我们 拥 有一家很专 业 的公司的支 持,所以相信我们 可以成功地实 现 我们 的搭建项 目。另外,很多公司也同意了作 我们 本次活动 的参助商。 现 在我们 需要你们 的支持和帮助。为 了星期六(5月6日)帮助搭建中国村和星期 天(5月7日)照顾 运动 员 和孩子。 如果你们 有时 间 和兴 趣而还 没有通知我们 ,请 你们 尽快告诉 我们 。我们 非常欢 迎会说 中文的人! 14 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Mitgliederversammlung 2006 Von Maike Düsterhaus A m 10. Juni 2006 fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung statt. Trotz des sonnigen Wetters fanden sich etwa 15 Mitglieder gegen 15Uhr in der BRÜCKE in Düsseldorf ein. Sehr erfreulich war es, dass sich auch einige neue Mitglieder darunter befanden. Der Vorstandsvorsitzende, Herr Böning, eröffnete die Versammlung und begrüßte die Anwesenden. Nachdem Protokollant und Versammlungsleiter gewählt und die Tagesordnung einstimmig angenommen worden waren, berichteten die Vorstandsmitglieder nacheinander von den Aktivitäten und Veranstaltungen des vorangegangenen Jahres. Frau Schütze stellte fest, dass sich die Aktionen und Treffen der „Aktion Gastfreundschaft“ (kurz AG) steigender Beliebtheit erfreuen, nicht nur unter den Mitgliedern der GDCF, sondern auch unter den Düsseldorfer Chinesen. Besonders viel Anklang fand der Ausflug nach Xanten 2005 und unser jährlich stattfindendes Grillfest im Südpark. Über die Entwicklung der „Düsseldorfer Drachenpost“ berichtete die zuständige Redakteurin, Frau Düsterhaus. Mit neuem Layout und farbigen Umschlagseiten hat die „Drachenpost“ ihr Erscheinungsbild in 2005 deutlich verbessert. Eine Erweiterung der Redaktion ist für 2006 bereits in Arbeit. Frau Düsterhaus gab auch ihren Rücktritt aus der Vorstandsarbeit zu Beginn 2006 bekannt. Aus zeitlichen Gründen möchte sie sich etwas aus der aktiven Vereinsarbeit zurückziehen. Der zweite Vorsitzende, Herr Ruhland, stellte die Planungen vor, die von 2005 bis in 2006 hineinreichten: Frühlingsfest, China-Reise und Marathonlauf 2006 sowie die Vorbereitungen zum „Sprach-Treff China“ für den noch Räumlichkeiten und Unterstützung gesucht werden. Herr Simon, verantwortlich für die „AG Veranstaltungen“, verschaffte einen Überblick über die zahlreichen Aktivitäten des Jahres 2005: DeutschChinesisches Sportfest in Zusammenarbeit mit dem ASC Düsseldorf, u.a. 15 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Info-Stand beim Drachenbootrennen und beim Kö-Lauf 2005, zwei Spezialitätenessen, Vorbereitungsarbeiten für das große Frühlingsfest sowie für die China-Reise 2006 (Peking-Marathon) und den Düsseldorf-Marathon mit „ China-Town“ im Mai 2006. Herr Böning fasste die Tätigkeiten des Vorstandes 2005 noch einmal zusammen, ergänzte die VHS-Vorträge in 2005 sowie interne Aktivitäten, wie die Herausgabe eines Info-Flyers über die GDCF Düsseldorf e.V. und das neue Logo, und berichtete über die Reaktivierung des „Info-Treffens“ jeden 1. Dienstag im Monat gemeinsam mit dem FDCK. Besonders gelobt wurde von allen die neu gestaltete Homepage der GDCF. In diesem Zusammenhang wurde unserem Webmaster Herrn Wiese ein herzlicher Dank ausgesprochen. Der Vorstand wurde daraufhin von den anwesenden Mitgliedern entlastet. Es wurde noch kurz auf die laufenden Aktionen 2006 eingegangen, über die Schenkung zweier original chinesischer Drachenboote durch einen chinesischen Unternehmer an die GDCF gesprochen und nach kurzer Diskussion über die Aufnahme eines beitragsfreien Mitgliedes entschieden. Des weiteren wurde beschlossen, dass einige Mitglieder, die sich bei den letzten Veranstaltungen besonders hervorgetan hatten zum nächsten Spezialitätenessen eingeladen werden sollen. Im Anschluss folgte der Kassenbericht für 2005 von unserem Kassierer Herrn Sevenig. Die Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung ergab einen leichten Überschuss in 2005. Dieser fiel höher aus als nach dem Planbudget für 2005 zu erwarten war, was allerdings zu einem großen Teil an den Zuwendungen lag, die in 2005 bereits für das Neujahrsfest 2006 geleistet wurden. Da das Planbudget für 2006 noch einige Probleme und fehlende Posten aufwies, wurde nach kurzer Besprechung die weitere Beratung und endgültige Abstimmung darüber auf den Vorstand übertragen. In Zukunft soll das Planbudget vom Vorstand zum jeweiligen Jahresbeginn verabschiedet werden. Fortsetzung auf Seite 26 16 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang 30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V. AG-TREFFEN „AKTION GASTFREUNDSCHAFT“ Ein Abend der Begegnung mit den in Düsseldorf lebenden Chinesen mit gemeinsamem Essen, Gesprächen, gemeinsamer Planung und Vorbereitung von Ausflügen, Besichtigungen oder Festen. Gäste sind herzlich willkommen! China-Restaurant „ROSENGARTEN“ Karlstr. 76 INFO-TREFFEN Gemeinsames Informationstreffen der GDCF und des FDCK über China und die beiden Vereine bei einem leckeren Essen. Jeder Interessierte ist herzlich willkommen! China-Restaurant „SICHUAN“ Am Wehrhahn 59 VORSTANDSSITZUNG Mitglieder sind als Gäste herzlich willkommen. Kühlwetterstr. 51, Düsseldorf Anmeldung wird erbeten bei D. Böning: Tel.: 0211 – 15 77 67 88 Fax: 0211 – 15 77 67 81 17 Nächsten Termine AG: Je Donnerstag 19:30 Uhr 10. August 2006 14. September 2006 12. Oktober 2006 9. November 2006 14. Dezember 2006 11. Januar 2007 Nächsten Termine InfoTreffen: Je Dienstag 19:30 Uhr 1. August 2006 5. September 2006 10. Oktober 2006 7. November 2006 5. Dezember 2006 2. Januar 2007 Nächsten Termine Vorstand: Je Donnerstag ab 18:00 Uhr 17. August 2006 21. September 2006 19. Oktober 2006 16. November 2006 21. Dezember 2006 18. Januar 2007 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang 30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V. China-Reise 2006 G emeinsam mit dem Förderverein Deutsch-Chinesische Kooperation (FDCK) e.V., dem Athletik-Sport-Club Düsseldorf (ASC), FORD Köln Marathon und METRO Group Marathon Düsseldorf veranstaltet die GDCF Düssel- dorf e.V. dieses Jahr eine Delegationsreise nach China (die Teilnah- me ist auf Mitglieder der genannten Organisationen beschränkt). Highlight ist der Besuch des bzw. Teilnahme am Peking-Marathon am 15.10. in der chinesischen Hauptstadt. Anschließend erwartet die Teilnehmer eine faszinierende Rundreise durch China von Peking aus über Xi‘an, Chongqing und Shanghai, inklusive einer Yangtse-Fahrt durch die Drei Schluchten. Eine Besonderheit dieser Delegationsreise sind spezielle Arrangements wie etwa der Empfang der Teilnehmer in den jeweiligen Partnerstädten Peking und Chongqing, Besuch des Chinesischen Leichtathletikverbandes und die Besichtigung der Olympia-Sportstätten in Peking. Termin: 12.—26. Oktober 2006 Ausführliche Informationen im Internet unter: www.gdcf-duesseldorf.de oder über den Vorstand (s. S. 39). REDAKTIONSTREFFEN DDP Treffen der Redaktion der „Düsseldorfer Drachenpost“ (Achtung: In den Ferien anderer Treffpunkt. Kurzfristige Änderungen möglich.) Lessing-Schule Raum 11 Ellerstr. 84/94 18 Nächsten Termine Redaktionssitzung: Je Dienstag 17-19:00 Uhr 1. August 2006 5. September 2006 10. Oktober 2006 7. November 2006 5. Dezember 2006 2. Januar 2007 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang 30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V. U Grillparty 2006 26. August ab 16 Uhr wie üblich auf dem Grillplatz im Südpark statt. Für Grillfleisch und nser jährliches Grillfest findet am Getränke ist gesorgt. Das Buffet sollte wieder von allen Gästen mit reichlich Salaten, Kuchen und allerlei anderen Köstlichkeiten gefüllt werden. Alle sind herzlich eingeladen einen schönen Tag mit alten und neuen Freunden und Bekannten zu verbringen (Spiele für die Kinder nicht vergessen!). a Bootstaufe der GDCF-Drachenboote uf der 11. Stadtwerke Düsseldorf Drachenbootregatta im Hafen am 9.+.10. September 2006 Nähere Informationen im Internet oder über den Vorstand (s. S. 39). Siehe auch Beitrag ab S. 27. Führung durch die Tibet-Ausstellung in der Villa Hügel 17. September 2006 um 11:00 Uhr T reffpunkt ist um 9:30 Uhr vor der Buchhandlung im Düsseldorfer Hbf. Abfahrt ist um 10:00 Uhr mit der S6. Es sind zwei Führungen reserviert. Der Eintritt beträgt 5,50EUR pro Person. (Siehe auch Seite 22.) Näheres zu den Veranstaltungen auch im Internet oder beim Vorstand 19 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang 30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V. VORTRÄGE DER VHS UND GDCF DÜSSELDORF Alle Vorträge finden im Internationalen Bildungszentrum „DIE BRÜCKE“ der VHS Düsseldorf, Kasernenstr. 6, Vortragssaal, III. Stock statt. Eintritt: €3,-, Mitglieder (mit Mitgliedsausweis) frei Helmut Forster-Latsch (Sinologe, Publizist und Übersetzer), Frankfurt: China – Die gelbe Gefahr Chinas Aufstieg zu einer globalen Wirtschaftsmacht gilt den einen als eine große Chance, den anderen aber als eine neue „gelbe Gefahr“, die mit Billiglöhnen und Dumpingpreisen in großem Umfang massiven Abbau von Arbeitsplätzen und Lohnsenkungen verursacht. Auch der politische und militärische Aufstieg Chinas zu einer regionalen Hegemonialmacht ruft Anerkennung sowie Ängste hervor: China wird als eine potentielle Bedrohung gesehen. Der Vortrag schildert die wechselvolle Geschichte des politischen Schlagwortes von der „Gelben Gefahr“, analysiert die Hintergründe für dessen Wiederauftauchen in den letzten Jahren und geht der Frage nach, ob die Welt wirklich erzittern wird, wenn das „rote“ China erwacht. Donnerstag, der 21.09.06, 19:30 Uhr Agnes-E. Schöttler (Sinologin Reiseveranstalters), Hamburg: und Geschäftsführerin eines China- China zwischen den Welten China entwickelt sich in den wirtschaftlichen Brennpunkten mit atemberaubender Geschwindigkeit. Inmitten futuristisch anmutender Neubauwelten, eingebunden in Freizeitparks oder auch fernab der internationalen Welt findet sich das alte China. Die Referentin wird über diese Parallelwelten berichten, die das Leben in China täglich beeinflussen. Die Bilder zeigen einerseits das Hypermoderne, andererseits die Unvergänglichkeit traditioneller Kultur. Hier offenbart sich ein Spannungsfeld, das in der Welt seinesgleichen sucht und jede China-Reise zu einem neuen Erlebnis macht. Freitag, der 20.10.06, 19:30 Uhr 20 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang 30 Jahre GDCF Düsseldorf e.V. VORTRÄGE DER VHS UND GDCF DÜSSELDORF Alle Vorträge finden im Internationalen Bildungszentrum „DIE BRÜCKE“ der VHS Düsseldorf, Kasernenstr. 6, Vortragssaal, III. Stock statt. Eintritt: €3,-, Mitglieder (mit Mitgliedsausweis) frei Dr. Dagmar Lorenz (Sinologin und Literaturwissenschaftlerin), Wiesbaden: Geschätzt, geduldet, genervt: Westliche Ausländer in Beijing Seit nunmehr gut zwanzig Jahren betreibt China eine aktive Öffnungspolitik gegenüber dem Westen. Erwartungen, aber auch Enttäuschungen prägen das Verhältnis zwischen Chinesen und „Westlern“. Lassen Sie sich für die Dauer einer guten Vortragsstunde durch den west-östlichen Alltag, die Vergangenheit und die Gegenwart jener Stadt führen, die immer schon ein bedeutsamer Ort für westlich-chinesische Begegnungen war: die alte Kaiserstadt Beijing. Erfahren Sie mehr über die ersten westlichen „Gastarbeiter“ am chinesischen Kaiserhof, über das gewaltsame Marketing britischer Kaufleute im 19. Jahrhundert und das chinesische „Doppelglück“ des heutigen joint-venture-business. Lernen Sie ein wenig über chinesische Höflichkeit und westliche Ungeduld, über das Leben und Treiben westlicher Expatriates und ihrer zahlreichen Organisationen in einer Stadt, die von ihren Widersprüchen lebt. Mittwoch, der 22.11.06, 19:30 Uhr (Powerpoint-) Vortrag und Gespräch China lief! – Rückblick auf die Peking Marathon–Reise 2006 Vom 12. – 26.10.2006 fand eine Chinareise zum BIM (Beijing International Marathon) und eine darauf folgende Rundreise durch China statt. Zusammen mit dem „ASC – Athletik Sportclub Düsseldorf“, dem „Metrogroup Düsseldorf-Marathon“ und dem „Ford Köln Marathon“ organisierte die GDCF Düsseldorf diese erste gemeinsame Sportlerreise. Außer Beijing standen auch die Metropolen Xi‘an, Chongqing und Shanghai auf dem Programm. Eine dreitägige Fahrt auf Chinas längstem Strom, dem Yangtze rundete das Reiseerlebnis ab. Freitag, der 15.12.06, 19:00 Uhr, Eintritt: kostenlos Diavortrag der Teilnehmer 21 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Villa Hügel, Hügel 15, 45133 Essen: www.villahuegel.de Tibet – Klöster öffnen ihre Schatzkammern Die Ausstellung bietet rund 150 hochwertige Stücke aus tibetischen Klosterschätzen, die noch nie außerhalb des Landes gezeigt wurden. Die zum Teil 1500 Jahre alten Werke, bestehend aus Skulpturen, Gemälden, Manuskripten und Altargeräten, ermöglichen einen Einblick in die buddhistische Kultur der Tibeter. Sie umfassen einen Zeitraum vom fünften bis zum frühen 20. Jahrhundert und dienen bis heute als Ritual– und Kultobjekte. 19. August — 26. November 2006 Die GDCF hat sich für die Ausstellung zwei Führungen vormerken lassen. Termin ist der 17. September 2006 (s. S. 19). Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg, Johannes-Corputius-Platz 1, 47049 Duisburg: Die Yi — gestern und heute Chinas Volk der großen kühlen Berge Neben den sogenannten Han-Chinesen, die etwa 91% der chinesischen Bevölkerung ausmachen, leben in China noch weitere 55 Volksgruppen. Eine dieser sogenannten „Nationalen Minderheiten“ sind die „Yi“. Sie leben in einem geschlossenen Siedlungsgebiet in der Provinz Sichuan. Die Ausstellung präsentiert die Kultur der Yi in Liangshan in Vergangenheit und Gegenwart anhand anschaulicher Inszenierungen, zahlreicher Originalobjekte und Bilddokumente. Weitere Informationen und ein ausführliches Begleitprogramm finden Sie unter: www.stadtmuseum-duisburg.de 25. Juni 2006 — 4. Februar 2007 22 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Museum für Ostasiatische Kunst, Universitätsstr. 100, 50674 Köln: Alte Kunst aus China, Korea und Japan Wechselausstellung aus eigenen Beständen Nachdem seit mehr als zwei Jahren weite Teile der Sammlungen alter Kunst nicht zu sehen waren, präsentiert das Museum nun wieder Meisterwerke chinesischer, japanischer und koreanischer Kunst aus eigenem Bestand. Im Mai 2006 jährt sich der Geburtstag des Museumsgründers Adolf Fischer zum 150. Mal. Die präsentierten Objekte in der Ausstellung machen deutlich, dass die von Fischer erworbenen Kunstschätze auch heute noch den wesentlichen Grundstock der Sammlung bilden. www.museenkoeln.de 20. Mai 2006 — 7. Januar 2007 Museum für Ostasiatische Kunst, Universitätsstr. 100, 50674 Köln: Schätze der Liao (907-1125): Chinas vergessene Nomadendynastie Diese erste große Ausstellung, die eine der einflussreichsten und zugleich am wenigsten bekannten Dynastien Chinas ins Zentrum des Blickfelds rückt, präsentiert rund 100 spektakuläre Kunstgegenstände aus den wichtigsten archäologischen Fundstätten. Im Zentrum der Ausstellung wird die komplette Totenausrüstung der Prinzessin von Chen stehen, einer Enkeltochter des Liao-Kaisers Jingzong (reg. 969-982). Die nomadische Tradition der Liao wird u.a. durch Pferdezaumzeug aus Silber, Jade und Gold dokumentiert. Iranisches Glas und Bronzegefäße aus dem Grab der Prinzessin von Chen sind beredte Zeugnisse des Handelsaustauschs, den die Liao mit ihren westasiatischen Nachbarn über die Seidenstraßen pflegten. Seltene Beispiele von Textilien, die auf wundersame Weise erhalten sind, lassen ein Repertoire erkennen, das sich deutlich von dem der chinesischen Song-Dynastie unterscheidet. www.museenkoeln.de 27. Januar — 22. April 2007 23 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Xi‘an – Kaiserliche Macht im Jenseits Grabfunde und Tempelschätze aus Chinas alter Hauptstadt Von Michael Ruhland E rgebnisse der Deutsch-Chinesischen Zusammenarbeit im Kulturgüterschutz 21. April - 23. Juli 2006 Die kleine, aber feine Ausstellung in Bonn präsentiert neueste archäologische Funde aus der über 180 km langen Gräberlandschaft um die Stadt Xi’an. Changan, wie es in alten Quellen genannt wurde, war für 13 Dynastien hindurch die Hauptstadt Chinas und somit die Wiege der chinesischen Kultur. Den zentralen Zeitraum bilden hierbei die Dynastien Qin, Han und Tang (221 v. Chr. - 907 n. Chr.), beginnend mit der Reichseinigung unter dem Ersten Kaiser Qin Shihuangdi. Ca. 200 prunkvolle Kunstgegenstände werden im Rahmen der Ausstellung gezeigt und stammen aus Grabanlagen und Tempelschätzen des Kaiserhauses und adeliger Familien. Die meisten dieser faszinierenden Ausstellungsstücke wurden im Rahmen von deutschchinesischen Forschungsprojekten restauriert. Eine groß angelegte CAD-Rekonstruktion ergänzt die Exponate und erlaubt einen virtuellen Blick in die bislang ungeöffneten Grabkammern zweier Kaisergräber. Die Ausstellung macht die Besucher mit modernsten medialen Mitteln mit der Region um die alte Hauptstadt Chinas vertraut und zeigt die immensen Dimensionen dieses Weltkulturerbes auf. Gezeigt werden auch die umfangreichen Schätze des Famen-Tempels, der ca. 110 Km von Xi’an entfernt liegt. Kurzum, eine sehenswerte Ausstellung! 24 BEITRITTSERKLÄRUNG in die GDCF Düsseldorf e.V. An die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Düsseldorf e.V. Kühlwetterstr. 51 40239 Düsseldorf Info-Telefon 0211 - 15 77 67 88 www.gdcf-duesseldorf.de Postbank Essen Kto-Nr.: 4632-433 BLZ: 360 100 43 Ich erkläre meinen Beitritt in die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Düsseldorf e.V. (GDCF) zum 1. des Monats 200 Frau Herr Firma Vorname: Name: Straße / Nr.: PLZ / Ort: Tel.: / (dienstlich) / (privat) Fax: / (dienstlich) / (privat) Email: Ich gehöre folgender Beitragsgruppe an (bitte ankreuzen): Mitgliedschaft Normaltarif (€ 4,00 / Monat = € 48,00 / Jahr) Mitgliedschaft ermäßigt (€ 3,00 / Monat = € 36,00 / Jahr) (nur für Schüler, Studenten, Arbeitslose, Behinderte — mit entsprechendem Nachweis) Mitgliedschaft von Firmen / Institutionen (Mindestbeitrag € 75,00) Partner-Mitgliedschaft – ohne dnC! – (€ 2,00 / Monat = € 24,00 / Jahr) zu Mitglied (Name): Den Beitrag für die restlichen Monate des laufenden Jahres = € habe ich bereits auf das Postgiro-Konto Essen 4632-433 überwiesen als Verrechnungsscheck beigelegt. Mir ist bekannt, dass meine Mitgliedschaft erst mit Eingang des Beitrages beginnt. Die Satzung der GDCF Düsseldorf e.V. erkenne ich an. Ort/Datum: Freiwillige Angaben: Jahrgang: Unterschrift: Beruf: Wo und wie sind Sie auf die GDCF Düsseldorf e.V. aufmerksam geworden? China besucht (wann): als: Interessengebiete: Aktive Mitarbeit möglich bei: Aktion Gastfreundschaft, Redaktion Drachenpost, AGVeranstaltungen, Presse / Öffentlichkeitsarbeit, Vereinsarbeit individuell (z.B. Hilfe bei Einzelveran-staltungen, Unterstützung des Vorstandes) Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Fortsetzung von Seite 16 Der Kassenprüfer, Herr Hellpap, las seinen Kassenprüfungsbericht vor, lobte die sorgfältige Arbeit des Kassierers und stellte den Antrag auf dessen Entlastung, der einstimmig angenommen wurde. Schließlich wurden noch diverse Dinge besprochen: Es wurde auf Anregung von Herrn Hellpap noch einmal über die Bedeutung und Definition der Ehrenmitgliedschaften diskutiert; Herr Wiese berichtete, dass die Homepage bereits z.T. bis zu 800 Klicks täglich zählt; Die alten „Drachenpost“-Hefte sollen eingescannt werden, damit wir diese nach und nach auf unserer Homepage zur Verfügung stellen können; es wurde angeregt, weitere Arbeitsgruppen zu bilden um die Mitglieder verstärkt zur aktiven Mitarbeit im Verein zu motivieren, z.B. auch durch einen Fragebogen in der „Drachenpost“. Die Mitgliederversammlung schloss pünktlich um 17Uhr. Erstes Redaktionstreffen 2006 Fotos: Astrid Schütze 26 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Drachenboote 龙 舟 / 龙 船 Von Maike Düsterhaus Fotos: M. Henschel, A. Schütze, G. Beste, D. Böning, M. Düsterhaus A m Morgen des 24. März 2006 bog ein LKW in die Kesselstraße im Düsseldorfer Hafen ein. Er wurde bereits von einer Gruppe von Menschen erwartet, die sich sogleich an die Entladung der ungewöhnlichen Fracht machten. Mit viel Schweiß und Muskelkraft wurden zwei große, längliche, bunt bemalte Holzboote aus dem Container gehievt und, zusammen mit dem Zubehör, in ihr vorläufiges Heim gebracht. Bei den beiden Booten handelt es sich um ein Geschenk aus China: Zwei original chinesische Drachenboote. Der chinesische Geschäftsmann Weinan Ding hat die Boote der GDCF Düsseldorf e.V. zum Geschenk gemacht. Herr Ding hat in seiner Studienzeit in Deutschland und auch später viele positive Erfahrungen mit der GDCF gemacht, für die er sich auf diese Weise bedanken möchte. Die Idee zu den Drachenbooten kam ihm, als er von den regelmäßig im Düsseldorfer Hafen stattfindenden Drachenbootrennen hörte und erfuhr, dass auch die GDCF gerne mit einem Boot am Rennen teilnehmen wollte. Warum dann nicht mit traditionellen chinesischen Drachenbooten? Die Geschichte der Drachenboote und der Drachenbootrennen ist sehr alt. Im 2. Jahrhundert v.Chr. fiel der beim Volk sehr geschätzte Dichter und Minister Qu Yuan aufgrund 27 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang von Intrigen beim König in Ungnade und wurde aus seinem Amt entlassen und ins Exil geschickt. Tief betrübt über diese Schmach beging Qu Yuan Selbstmord, indem er sich in den Fluss Mi Lo stürzte. Fischer versuchten daraufhin ihm zu Hilfe zu eilen und ruderten mit ihren Booten um die Wette, um ihn schnell zu erreichen. Aber es war zu spät. Um seinen Körper zumindest vor den gefräßigen Fischen zu schützen, trommelten sie und schlugen mit ihren Paddeln kräftig auf das Wasser und warfen Reis hinein. Mit der Zeit entwickelte sich eine Tradition daraus und an Qu Yuans Todestag wurde regelmäßig ein Drachenbootfest veranstaltet. So ist es bis heute. Obwohl der Drachenboot-Sport in Asien sehr beliebt und dort weit verbreitet ist, entwickelte er sich in anderen Ländern erst in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts zu einer modernen Sportart. Ausgehend von England über Kanada und Neuseeland trat er seinen Siegeszug in die Welt an. Heute finden in rund 45 Ländern Drachenboot-Rennen statt. 1976 wurde ein erstes Internationales Drachenboot-Rennen in Hongkong veranstaltet. Das erste deutsche Drachenboot-Rennen wurde 1989 in Hamburg anlässlich des 800. Hafengeburtstages ausgetragen. Nach Düsseldorf schwappte die Welle 1996. Am 30.05.1996 ruderten die ersten Drachenboote anlässlich des 100-jährigen HafenJubiläums bei der 1. Düsseldorfer Drachenboot-Regatta um die Wette. Drachenboote unterscheiden sich je nach Land, Region und Verwendung. Es gibt „große Drachen“ für bis zu 50 Paddler, aber auch „ kleine Drachen“ für maximal 8 Leute, meist für Frauen, und dazwischen noch eine ganze Bandbreite 28 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang weiterer Größen. Traditionell werden die Boote aus Holz gefertigt. Neuere Sportexemplare bestehen aber meist aus Kunststoff. An der Spitze befindet sich ein Drachenkopf und am Ende ein Drachenschwanz. Die Standard-Drachenboote (Europa-Norm) aus Faserverbundwerkstoff GFK und Holz, die hierzulande für Wettkämpfe eingesetzt werden, sind 12,49m lang, 1,16m breit und 250kg schwer. Drachenbootrennen werden über unterschiedliche Distanzen von in der Regel 200m, 250m, 500m und bis zu 1000m geführt. Im Boot sitzen jeweils zu zweit nebeneinander 16-20 Paddler sowie ein Trommler im Bug, der den Rhythmus der Paddelschläge vorgibt, und ein Steuermann im Heck. In manchen Boottypen sitzen auch noch sogenannte Gong-Mans, die die Trommler von der Mitte des Bootes aus als zweite Rhythmusgeber unterstützen. Gepaddelt wird mit ein Meter langen Stechpaddeln aus Holz oder Kunststoff. Unsere Drachenboote sind traditionell komplett aus Holz gefertigt. Das größere der beiden ist für 20 Paddler ausgerichtet und ca. 12m lang, das kleinere „Frauenboot“ für 10 Paddler ist ca.10m lang. Die Boote sollen voraussichtlich bei der 11. Stadtwerke Düsseldorf Drachenbootregatta, die am 9. und 10.09.2006 im Düsseldorfer Hafen stattfindet, getauft werden. Alle Mitglieder und Interessenten sind herzlich eingeladen der Taufe beizuwohnen. Weitere Informationen im Internet unter www. gdcf-duesseldorf.de oder beim Vorstand. 29 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Fortsetzung aus der Drachenpost Nr. 79 Die deutsche Post in China und im ehemaligen Schutzgebiet Kiautschou (Teil 8) Von Michael Ruhland (Text & Bilder) II. Verwaltung und Abrechnung I n den ersten Jahren ihres Bestehens war die Postagentur in Schanghai direkt dem Reichspostamt 5 untergeordnet, nur für Abrechnungszwecke war sie der Oberpostdirektion Bremen zugeteilt. Jedoch wurde diese Zuteilung am 1. April 1900 aufgehoben. Seit diesem Zeitpunkt rechnete das Schanghaier Postamt direkt mit der Generalpostkasse in Berlin ab. Die neu gegründeten Postdienststellen wurden der Postagentur in Schanghai unterstellt, die deshalb bereits 1896 die Bezeichnung „Kaiserlich Deutsches Postamt“ erhielt. Der beträchtliche Aufschwung des deutschen Postwesens in China um die Jahrhundertwende machte aber eine neue Regelung notwendig. Der Dienstumfang war so umfangreich geworden, dass es dem Vorsteher des Postamts in Schanghai nicht mehr möglich war, die ihm übertragene Leitung und Beaufsichtigung der deutschen Postdienststellen in China sowie im Schutzgebiet Kiautschou ordnungsgemäß wahrzunehmen. Der sich immer mehr ausdehnende deutsche Schiffs- und Handelsverkehr machte die Einrichtung weiterer deutscher Postdienststellen nötig. Aber auch das Schutzgebiet Kiautschou, der Eisenbahn- und Bergbau in der Provinz Schantung entwickelten sich prächtig und machten die Eröffnung weiterer Postdienststellen notwendig. Diese vielseitigen und schwierigen Amtsgeschäfte in den verschiedensten Teilen des Riesenreichs konnten von dem 30 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang durch die eigentliche Leitung des Postamts Schanghai bereits vollständig in Anspruch genommenen Postdirektor nicht mehr wahrgenommen werden, zumal er häufig abwesend sein musste und auf Grund der weiten Entfernungen und den schlechten Verkehrswegen und mangelhaften Transportmitteln, nicht mit seinem Postamt in ständigem Kontakt bleiben konnte. Daher war der Einsatz eines Beamten notwendig, der dem Postdirektor die eigentlichen Verwaltungsgeschäfte abnahm. Aus diesem Grund wurde Anfang September 1901 in Schanghai eine von einem Postrat geleitete Verwaltungsstelle eingerichtet, die im Januar 1902 die offizielle Bezeichnu ng „K aiser li c h Deutsche Postdirektion“ erhielt. Dieser Stelle wurden alle Postdienststellen in China, sowie dem Schutzgebiet Kiautschou unmittelbar unterstellt. Die Verwaltung hatte gegenüber den heimischen Oberpostdirektionen gewisse Einschränkungen in den Befugnissen, diese wurden jedoch im Laufe der Jahre mehr und mehr aufgehoben Das Postamt Schanghai rechnete quartalsmäßig mit der Generalpostkasse in Berlin ab, wobei die Abrechnungen durch das Rechnungsbüro des Reichspostamts geprüft wurden. Abrechnungen die den Postanweisungsdienst betrafen wurden über das Postanweisungsamt in Berlin geprüft. Die verschiedenen Postdienststellen rechneten ebenfalls vierteljährlich mit dem Postamt in Schanghai ab. Hiervon waren die kleineren Postdienststellen im Schutzgebiet Kiautschou ausgenommen, die mit Tsingtau abrechneten. Die erwirtschafteten Überschüsse wurden auf dem Girowege an die Generalpostkasse abgeführt. Eine Erhebung von Zuschüssen kam äußerst selten vor, da der Postanweisungsdienst in ankommender Richtung bedeutend geringer 31 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang war, als der abgehende. Zuschüsse wurden dabei entweder bar bei den Postämtern in Schanghai oder Tsingtau oder gegen Markwechsel auf die Generalpostkasse bei den Banken erhoben. III. Dienstzweige Im ersten Jahr ihres Bestehens befasste sich die Postagentur in Schanghai ausschließlich mit der Beförderung gewöhnlicher und eingeschriebener Briefsendungen. Jedoch war schon bald der Wunsch nach Einführung weiterer Dienstzweige laut geworden. Aus diesem Grund war es möglich, ab dem 21. Oktober 1887 gewöhnliche Pakete über Bremen, im Januar 1888 gewöhnliche Pakete über Österreich und Italien, ab Brindisi mit deutschen Reichspostdampfern zu versenden, im April 1890 Briefe und Kästchen mit Wertangabe bis 8.000,00 Mark und Pakete mit Wertangabe über Bremen bis 3.000,00 Mark, über Brindisi bis 800,00 Mark, ab Januar 1891 Postanweisungen und Zeitungsbezug, im September 1892 gewöhnliche Postfrachtstücke von mehr als 5 bis 10 Kilogramm, im Januar 1900 Nachnahme bis 800,00 Mark auf gewöhnlichen Paketen und Postfrachtstücken bis 10 Kilogramm, im November 1900 Nachnahme bis 800,00 Mark auf Einschreibbriefsendungen, im April 1901 Nachnahme bis 800,00 Mark auf Wertbriefen und Wertkästchen. Das Postamt in Schanghai nahm damit an fast allen heimischen Dienstzweigen teil, lediglich der Postauftragsdienst wurde in China nicht eingeführt, da hierfür keine Nachfrage bestand. 32 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Fortsetzung aus der Drachenpost Nr. 79 Die Seereisen des Cheng Ho (Teil 4) Von Wilfried Stevens S eine Laufbahn Trotz seiner Größe hatte er das Glück in der Armee dienen zu dürfen. Seine Kraft, Schnelligkeit und sein Geschick mit Waffen, machten ihn zu einem gefragten Krieger. Er entwickelte sich sogar zu einem sehr klugen Armeeoffizier und studierte die Kunst des Krieges der größten Strategen, die China bis dahin hervorgebracht hatte. Sei großes Studium der Kriegskunst konnte er in vielen Scharmützeln mit den Mongolen und anderen Feinden Chinas auch in der Praxis beweisen. Er beließ es nicht nur beim Befehlen, sondern kämpfte auch oft selbst mit. Trotz seiner Größe war er nicht ungelenk, soll äußerst geschickt mit Schwert, Lanze, Schild und Axt umgegangen sein und war bald bei seinen Feinden und Soldaten gefürchtet. Er bekam vom General den Namen Ma San Bao verliehen. Übersetzt heißt es Ma der drei Juwelen. Es war ein skurriles Wortspiel der Chinesen. In der chinesischen Vulgärsprache bedeutete es, dass Ma ein vortrefflicher Krieger war, obwohl er keine Hoden und keinen Penis (drei Juwelen oder dreimal Kostbares) mehr hatte. In den Jahren 1393-1397 waren seine Taktiken gegen die Mongolen derart erfolgreich, dass er als Held gefeiert wurde und der Kaiser auf ihn aufmerksam wurde. Dem Kaiser gefiel das Auftreten von Ma San Bao und es entwickelte sich respektvolle Vertrautheit zwischen den beiden. Der Kaiser ernannte ihn zum Hauptmann und öffnete ihm den Weg zum Generalstab des kaiserlichen Hofes. Aber auch mit Fürst Yung Lo war er guter Dinge, hatte er doch den Fürst in einigen Schlachten gegen die Mongolen begleitet. Der Kaiser gab Ma San Bao kurze Zeit später einen noch einflussreicheren Posten, indem er ihn als Oberbefehlshaber aller Eunuchen ernannte. Die Eunuchen wiederum hatten meisten hohe Posten am Hof, waren nicht nur 33 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang die engsten Berater des Kaisers, sondern kontrollierten ein Spionagenetz mit tausenden Spionen im Land. Sie verwalteten praktisch den Kaiserhof und wussten so über alles Bescheid. Der Kaiser gab ihm den neuen Namen Cheng, und seitdem hieß er offiziell Cheng Ho. Eine andere Schreibweise lautet Zheng He. Somit gehörte er nun zur Elite der Hofgesellschaft und wurde als enger Vertrauter des Kaisers von einigen Chefeunuchen, obwohl ihr Vorgesetzter, nicht ganz ernst genommen. Cheng Ho war wiederum unbestechlich, schützte seinen Herrscher in allen Fragen und Angelegenheiten, und beteiligte sich nicht an den Intrigen der Eunuchen am Hof. Dies machte ihm auch viele Feinde und Neider. Cheng Ho war intelligent genug, das Machtspiel der Eunuchen zu durchschauen. Die Eunuchen Je älter die Dynastie der Ming wurde, desto korrupter wurde sie auch. Schuld daran war die leidige Machtstellung der Eunuchen, deren übler Einfluss auf die Regierung zu den ausgeprägtesten Zügen dieses Zeitabschnittes gehört. Der Begründer der Ming Dynastie entließ seinen ersten Minister als Berater und ersetzte ihn durch Eunuchen. Als der Kaiser merkte, dass die Eunuchen eine eigene Politik betrieben, beschränkte er ihren Rang, ihre Macht und ihr Gehalt, und verhängte sogar die Todesstrafe für diejenigen Eunuchen, die sich aktiv in die Politik einmischten. Trotzdem konnten sie im Hintergrund weiterhin aktiv in der Politik walten und schalten. Die Eunuchen rivalisierten sich wiederum mit den Mandarinen und den Händlern. Immer ging es um Macht, Geld und Politik. Etwa im Jahr 1403 diskutierte der neue Kaiser Yung Lo mit seinen Generälen und Chefeunuchen die Lage Chinas. Da der Feind im Norden, die Mongolen, bisher erfolgreich zurück geschlagen werden konnte, musste man nun den Süden des Landes und seine Wirtschaftsmacht schützen, um das Land zu stabilisieren. Aufgrund seiner Intelligenz, seinem militärischen Geschick und seiner Weit34 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang sichtigkeit wurde schließlich Cheng Ho zum Expeditionsleiter ernannt, um eine der größten Flottenexpeditionen der Welt zu leiten. Die Chefeunuchen, die ihm den Erfolg nicht gönnten, erhofften sich, dass Cheng Ho bei dieser Aufgabe versagen würde und damit ein nicht ehrenvolles, schmachvolles Ende erleiden würde. Zielsetzung des Kaisers Um die wirtschaftliche Macht und politische Rolle Chinas zu festigen, wurden folgende Zielsetzungen vorgenommen: 1. Der Handelsaustausch zwischen Südostasien, Indien und Arabien soll intensiviert werden. Am Ende sollten alle Verkäufe, die Einnahmen von Tributen (Geschenke, Handelskonzessionen und Zwangsabgaben), die Beschlagnahme von Waren und die mitgebrachten Waren nicht nur die Expedition bezahlen können, sondern auch einen vielfachen Gewinn erbringen. 2. Die Spaltung der Machtverhältnisse in Burma, Siam und Laos. Sogar eine Blockade Ayuthayas und ganz Siams wäre in Betracht zu ziehen, wenn Malakka von den Siamesen bedroht oder bereits erobert wäre. 3. Die Kontrolle der Straße von Malakka. 4. Abgaben von den Handelsniederlassungen der Auslandchinesen erheben (Steuern) und unabhängige Rivalen unterwerfen. 5. Die Macht mit allen Mitteln aufrecht erhalten, Piraten und Schmuggler bekämpfen. Diese Zielsetzungen konnte nur eine gewaltige Flotte mit einem sehr geschickten und ausgebufften Flottenchef bewerkstelligen. Die Flotte Aus allen Teilen Chinas wurde nun die Flotte gebildet. Zu dieser Zeit verfügte China über die größte Flotte der Welt und die mächtigsten Schiffe. Selbst alle europäischen Schiffe zusammen genommen hätten nicht einmal einen kleinen Verband der Chinesen bilden können! Die portugiesische Flot35 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang te war noch im Aufbau. Chinas Flotte verfügte alleine zwischen 1402-1405 über 400 Kriegsschiffe (Nanking-Flotte), darunter einige Schlachtschiffe, 400 Frachter für Getreidetransport mit Bewaffnung, 1350 Patroillenboote, 2700 Küstenschiffe und rund 150 Schatzschiffe. Diese Schatzschiffe waren riesige Frachtschiffe mit starker Bewaffnung. Die Expedition kostete den Kaiser ein Vermögen. Einen erheblichen Teil der Kosten für die Ausrüstung der ersten Reisen Cheng Hos hatte ein gewisser Hsia Yuan-chi übernommen, ein reicher Mandarin und alter geschäftlicher Rivale des Wegelagerers Chen Tsu-i in Palembang, von dem wir noch hören werden. Hsia Yuan-chi wollte sich dadurch beim Kaiser einschmeicheln und erhoffte großzügige Handelskonzessionen, einen großen Gewinn und eine kaiserliche Würdigung oder Titelvergabe. © Dieser Beitrag ist geschützt und darf ohne ausdrückliche, schriftliche Genehmigung des Autors Wilfried Stevens aus rechtlichen Gründen weder in einer anderen Webseite veröffentlicht, archiviert oder sonst wie öffentlich verwendet werden. 36 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Die Mumie der Hofdame Xin Zhui (Teil 1) Von Wilfried Stevens V orwort Seit den 70er Jahren fand man fast zufällig einige sorgfältig angelegte unterirdische Grabanlagen aus der frühen westlichen Han-Dynastie (206 v. Chr. – 9 n. Chr.), Portrait die alle mit einem mystischen Schleier behaftet waren. Denn alle Mumien, die man in den Sarkophagen fand, waren in einem derart perfekten Erhaltungszustand, das man annehmen konnte, sie seien nicht über 2.000 Jahre alt, sondern erst vor einigen Wochen beigesetzt worden. Der Grund dafür schien eine unbekannte rötliche Flüssigkeit gewesen zu sein, in denen die Mumien schwammen und sie geradezu perfekt konservierten. Bekannt wurden die Sarkophage des einflussreichen Beamten Sui Xiaoyuan und der Herrschergattin Ling Huiping, deren Leichen in dieser geheimen Flüssigkeit schwammen und bestens konserviert wurden. Doch am berühmtesten wurden die Grabanlagen der Hofdame Xin Zhui und ihrer Familie. Mumie von Ling Huiping Mumie von Sui Xiaoyuan 37 Düsseldorfer Drachenpost Nr. 80, Heft 1/2006 21. Jahrgang Das Auffinden der Grabkammer Im Jahre 1972 erhielten Pioniere der chinesischen Volksbefreiungsarmee den Auftrag, östlich der Stadt Changsha in der zentralchinesischen Provinz Hunan, ein unterirdisches Lazarett anzulegen. Als Standort für das geplante Lazarett wurde das Mawangdui-Gebiet festgelegt, wo es zahlreiche Grabhügel gab. Diese Grabhügel waren der Bevölkerung besser bekannt als inländischen Archäologen. Es gab sogar eine alte Volkssage der unsterblichen Fürstin, die unter der Erde schlief und alte Chroniken, die berichteten, dass sich hier die Grabanlage des Fürsten Ma Yin befindet. Dessen Grabhügel wird seit Generationen als Mawangdui bezeichnet, was soviel bedeutet wie „Begräbnishügel des Königs Ma Yin“. Nachdem die Pioniere einige Zeit in unmittelbarer Nähe eines Grabhügels gegraben hatten, stießen sie zunächst auf eine seltsame Schicht aus weißer klebriger Tonerde. Als man diese Schicht durchbohrt hatte, gab plötzlich das Erdreich nach, und ein stinkendes Gas trat mit hohem Druck aus dem Loch aus. Als ein Pionier ein Zündholz entzündete, um ins Bohrloch sehen zu können, entflammte sofort das Gas und ein Feuer trieb aus dem Bohrloch hoch. Nur mit Lehmsäcken gelang es, das Feuer wieder zu löschen. Die Arbeiten wurden sofort eingestellt und herbeigerufene Polizisten und Regierungsbeamte bewachten diese Fundstelle, um sie von Experten näher untersuchen zu lassen. Als Archäologen und Grabungsexperten später eintrafen, stellten sie schnell fest, dass unter dem Hügel womöglich ein intaktes antikes Grab lag. Bislang wurden die Grabanlagen von Mawangdui nicht von Archäologen untersucht. Wird fortgesetzt. © Dieser Beitrag ist geschützt und darf ohne ausdrückliche, schriftliche Genehmigung des Autors Wilfried Stevens aus rechtlichen Gründen weder in einer anderen Webseite veröffentlicht, archiviert oder sonst wie öffentlich verwendet werden. 38 Anschrift des Vereins: Email: info@gdcf-duesseldorf.de Internet: www.gdcf-duesseldorf.de GDCF Düsseldorf e.V. Kühlwetterstr. 51, 40239 Düsseldorf Tel: 0211 / 15776788 Fax: 0211 / 15776781 Vorstand: 1. Vorsitzender / Interessentenbetreuung Dieter Böning Ohlauerweg 1, 40880 Ratingen Tel.: 02102 / 47 04 77, Fax: 02102 / 70 43 62 Email: d.boening@gdcf-duesseldorf.de 2. Vorsitzende Michael Ruhland Josef-Neuberger-Str. 30, 40625 Düsseldorf Tel.: 0211 / 23 15 09 Email: m.ruhland@gdcf-duesseldorf.de Kassierer / Mitgliederbetreuung Heinz Sevenig Hardenbergstr. 18, 40625 Düsseldorf Tel.: 0211 / 291 37 13 Email: h.sevenig@gdcf-duesseldorf.de Öffentlichkeitsarbeit / Aktion Gastfreundschaft (AG) – hauptverantwortlich Astrid Schütze Bonner Str. 131, 40589 Düsseldorf Tel.: 0211 / 79 05 44 Email: a.schuetze@gdcf-duesseldorf.de AG Veranstaltungen Franz-E. Simon c/o WOTAX Steuerberatungs-GmbH Fritz-Vomfelde-Str. 8, 40547 Düsseldorf Tel.: 0211 / 55 02 89 90 Email: f.simon@gdcf-duesseldorf.de Projekte Carsten Senz Grupellostr. 17, 40210 Düsseldorf Tel./Fax: 0211 / 1793279 Email: info@gdcf-duesseldorf.de