Informationstext: Aber bitte mit Locke!

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Informationstext: Aber bitte mit Locke!
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Informationstext:
Aber bitte mit Locke!
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Arbeitsblatt
Ob lang, ob kurz, ob blond, brünett oder schwarzhaarig, ganz egal, nur lockig
muss es sein.
In allen Epochen war der Wunsch nach gelocktem, oder welligem Haar weit verbreitet. Doch genau
wie heute waren die wenigsten mit ihrer natürlichen „Bewegung“ des Haares zufrieden. Die Mittel,
Werkzeuge und Methoden der kurzfristigen, haltbaren Umformung des Haares waren genau so
vielfältig wie die gewünschten Lockenfrisuren selbst. Doch eines hatten sie alle gemeinsam, die
Umformung wurde mit Hilfe von Wasser und Wärme erreicht. Dieses Prinzip hat sich bei der nicht
dauerhaften Umformung bis heute durchgesetzt. Ob Papillotieren, Einrollen, Föhnen, Arbeiten mit
dem Lockenstab oder dem Glätteisen, eines ist gleich: die Welle bleibt, wenn die Feuchtigkeit durch
Hitze weicht! Das Wasser und die Wärme quellen und „erweichen“ das Haar durch Lockerung der
Salz- und Wasserstoffbrücken. Beim Trocknen werden diese Bindungen wieder gefestigt.
Einlegetechniken und ihre Einflüsse auf die gewünschte Frisur
Je nach Frisurenwunsch und Kundentyp stehen dem/der FriseurIn für die kurzfristige Umformung
verschiedene Methoden zur Verfügung. Diese lassen sich durch das Ergebnis und die Durchführung
unterscheiden.
Welltechniken:
Die Haare werden sofort zu Wellen geformt und zeigen mehr oder weniger
gleichmäßige, anliegende Frisurenteile.
Die Ondulation erfolgt im trockenen Haar. Mit Hilfe von Kamm
und Brenneisen werden die Haarpartien zu gleichmäßigen Wellen
mit intensiven Wellenkanten geformt.
Auch die handgelegte Wasserwelle ermöglicht die Herstellung
von flachwelligen Frisuren mit ausgeprägten Wellenkanten. Beim
Wellenlegen wird das nasse Haar zunächst in den gewünschten
Wellenverlauf gekämmt (unbedingt die natürliche Fallrichtung des
Haares, durch Anschieben ermitteln!). Die Wellenkanten
entstehen durch Eindrücken mit Zeige und Mittelfinger. Mit Hilfe
von Kämmchen oder Wasserwellklammern kann dem eingelegten
Haar beim Trocknen Halt gegeben werden. 1
Abb. 1
Eine weitere Möglichkeit eine Wellenfrisur zu erstellen, bietet der Fönwellkamm, hier wird wie bei
der handgelegten Wasserwelle der Wellenbogen durch Kämmen geformt. Die Wellenkante wird
durch Drücken und sofortiges Trocknen mit dem Fönwellkamm gestaltet. Die erstellte Frisur besitzt
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Abb.1: http://cdn.jolie.de/bilder/frisur-mit-wasserwelle-600x900-1223680.jpg
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ein höheres Volumen als die einer handgelegten Welle, jedoch ist die Wellenkante nicht so scharf
ausgeprägt.
Lockentechniken:
Das Haar wird hier zunächst in Locken geformt. Aus diesen können, wenn gewünscht,
nachträglich auch Wellen geformt werden.
Die meistgewählte Technik zum Erstellen von stabilen Locken ist das Einlegen mit Volumenwickel.
Hier kann durch den Wickeldurchmesser die Sprungkraft der
einzelnen Locke beeinflusst werden. Es gilt folgende Faustformel:
Je größer der Durchmesser, desto geringer die Sprungkraft. Je
geringer der Durchmesser, desto höher die Sprungkraft. Wird am
Ansatz ein hohes Volumen gewünscht, sollte der Haltewinkel beim
Eindrehen 90° zur Kopfhaut betragen. Je stumpfer der Winkel (also
je größer der Winkel zur Kopfhaut), desto höher ist das erzielte
Volumen. Je spitzer der Winkel (der Winkel zur Kopfhaut ist kleiner
als 90°), desto geringer das Ansatzvolumen. Lockenfrisuren oder
lockige Frisurenteile können natürlich auch mit weiteren Techniken
(z.B. Lockenstab oder Glätteisen) erstellt werden.
Abb. 2
rechtwinklig
stumpfwinklig
spitzwinklig
Papilottiertechniken:
Papilotten sind Locken, die mit den Fingern geformt werden.
Nichtsdestotrotz stellen sie eine kleine Besonderheit dar. Je nachdem, wie die Papilotte gestaltet
wird, entsteht eine wellige oder lockige Frisur.
Liegende Papilotten ergeben flachanliegende Frisurenteile.
Werden sie reihenweise in wechselnder Richtung angeordnet, so
entstehen wellenförmige Frisurenteile oder Wellenfrisuren.
Stehende Papilotten hingegen erzeugen volumige, füllige
Frisurenteile bis Lockenfrisuren. Der Durchmesser der Papillote
bestimmt die Größe der Abteilungen und entscheidet über
das2Volumen und die Sprungkraft des Haares.34
Abb. 3
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Abb.2: http://imworld.aufeminin.com/dossiers/d20070125/d1015i28707h150218.jpg
Abb.3: http://photos.erdbeerlounge.de/images/cms/hairstyleFinder/2/1/9/2199/AICS/rtl.jpg
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Text zusammengestellt aus: Fachkunde für Friseure (EINS-Verlag 2006) und Haut und Haar – Friseurfachkunde.(Europa.Lehrmittel Verlag 2008). Didaktisiert von Sascha J. Sand
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