Wirtschaftswoche
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Überblick Nr. 8, 14.2.2015 VORGESTELLT Chefredakteurin Miriam Meckel präsentiert im Video diese Ausgabe. Rendite trotz Krise Titel Ein Schrecken ohne Ende QR-Code bitte mit dem Smartphone scannen. Sie benötigen dafür eine App wie RedLaser. Menschen der Wirtschaft 6 Seitenblick Massenwanderung in China 8 Bausparkassen: Brüssels Schreckensplan 9 Pharma: Mehr illegale Arznei | Deutsche Bank: Ärger mit der IT 10 Interview: Beamtenbund-Chef Klaus Dauderstädt fordert mehr Geld für Staatsdiener | Rundfunkbeitrag: Rabatt für Berghütten 11 Best Brands: Nacht der Marken | Berater: Mehr Beschwerden bei Privatbanken | Pflegeversicherung: Bildung hält gesund 12 Chefsessel | Start-up Juniqe 14 Chefbüro Marianne Boskamp, Chefin des Pharmaunternehmens G. Pohl-Boskamp Geldprofis wie Dorothee Elsell und Bernhard Ebert von der Bethmann Bank vertrauen Anleger Milliarden an; sie müssen trotz Nullzinsen Rendite machen und Risiken meiden. Unser Ranking stellt die besten vor. Seite 74 Unermüdlich versucht Bundeskanzlerin Angela Merkel, Russlands Krieg in der Ukraine diplomatisch zu befrieden. Weil auch die Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft nicht wirken, ist Europa gefangen zwischen den Fronten eines neuen Ost-West-Konflikts. Seite 16 Geld&Börse Unternehmen&Märkte 36 Lidl Die Billigkette will zum Branchenvorbild werden und greift Edeka und Rewe an | Deutsche Discounter erobern Britannien 42 Banken Die schwierige Aufgabe der neuen EU-Chef-Abwicklerin Elke König 44 Bilfinger Der designierte neue Chef wäre das Gegenmodell zu Vorgänger Roland Koch 46 Schweiz Der Kampf der eidgenössischen Unternehmen gegen den starken Franken 48 Serie: Wirtschaftswelten 2025 (VII) Der Krieg der Zukunft ist deutlich billiger | Europas Rüstungsindustrie im Fusionsfieber Der Fluch des billigen Öls Der Preis für den Rohstoff ist so niedrig, dass sich die Förderung kaum rechnet. Vor allem Fracking-Firmen in den USA leiden. Profitieren könnten Scheichs – und Anleger. Seite 54 bis 61 Poesie mit dem Hammer Der Düsseldorfer Künstler Günther Uecker erklärt, warum die Arbeit mit Nägeln für ihn bis heute therapeutische Wirkung hat und warum er Sparen für totalen Quatsch hält. Seite 90 Schwerpunkt 54 Fracking Weil der Ölpreis im Tief verharrt, lohnen sich immer weniger Bohrprojekte in den USA. Der Fracking-Boom versandet 4 Nr. 8 14.2.2015 WirtschaftsWoche © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de. FOTOS: CORBIS/LES STONE, DPA PICTURE-ALLIANCE/FEDERICO GAMBARINI, OLIVER RÜTHER FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE, LAIF/CONTRASTO/JUAN CARLOS JONES 32 Kommentar | New Economics 33 Konjunktur Deutschland 34 Nachgefragt: Marvin Goodfriend Der USNotenbankexperte erklärt, warum er flexible Wechselkurse für einen Segen hält 35 Denkfabrik Ökonom Martin Feldstein fordert einen Umbau der Steuersysteme 62 Erdgas Die Förderung in Westeuropa geht drastisch zurück. Alternativen sind teuer – oder politisch brisant 66 Medizin Ein französischer Gründer produziert einen Blutersatz aus Wattwürmern 67 Valley Talk 68 Best Brands 2015 Wie schaffen es Traditionsmarken, Jahrzehnte nach ihrer Gründung immer noch am Puls der Zeit zu sein? TITELILLUSTRATION: TORSTEN WOLBER Der Volkswirt Technik&Wissen Management&Erfolg 74 Profianleger Die Märkte sind chaotisch wie selten – welche Anlagefavoriten haben die besten Vermögensmanager? 82 Steuern und Recht Immobilienfinanzierung mit Schweizer Franken | Ehevertrag | Gewährleistung beim Autokauf | Kindergeld | Erstattung von Kreditgebühren 84 Geldwoche Kommentar:Insiderhandel mit Devisen | Trend der Woche: Dax und Griechenland | Dax-Aktien: Deutsche Börse | Hitliste: Weltbörsen | Aktien: KSB, Essilor | Anleihe: Helma | Zertifikat: RWE short | Investmentfonds: Artemis US Select | Chartsignal: US-Börse Politik&Weltwirtschaft 16 Ukrainekonflikt Die russische Wirtschaft zeigt sich erstaunlich resistent gegen Sanktionen | Interview: Bill Browder managte den größten Hedgefonds in Russland, würde heute aber dort keinen Cent investieren 25 Carsharing Die Städte subventionieren die Konkurrenz für den eigenen Nahverkehr 27 Mutterschutz Ärztinnen rebellieren gegen als überzogen empfundene Fürsorge 28 Griechenland Wie ein Marshallplan für das Krisenland aussehen müsste 31 Global Briefing | Berlin intern 58 Nahost Die arabischen Förderländer haben wenig Interesse, die Ölflut zu drosseln 60 Anleger Mittelfristig wird der Ölpreis volatil bleiben. Für Anleger bietet das Chancen Perspektiven&Debatte Edles vom Billig-Buhmann Der Handelsgigant Lidl will sich wandeln – vom Discount- und Dumpingkonzern zu etwas Besserem. Der Angriff gilt vor allem Supermarktketten wie Rewe und Edeka. Seite 36 Mächtige Marken Vor allem traditionsreiche Unternehmen erhalten in diesem Jahr die begehrten Best-Brands-Trophäen. Einer der Sieger: Giovanni Ferrero und sein Süßwarenimperium. Seite 68 90 Interview: Günther Uecker Der Künstler über seine Verbundenheit zu Nägeln – und seine lockere Haltung zu Geld 93 Kost-Bar Rubriken 3 Einblick, 94 Leserforum, 95 Firmenindex | Impressum, 96 Ausblick n Lesen Sie Ihre WirtschaftsWoche weltweit auf iPad oder iPhone: Diese Woche erzählen Sängerin Lena Meyer-Landrut, JackWolfskin-Chefin Melody Harris-Jensbach und CSUPolitiker Peter Gauweiler im Video, welche Marken sie als Kind mochten. wiwo.de/apps n Hamburg-Wahl Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hofft auf die Wiederwahl, die FDP auf den Einzug ins Parlament: Wir berichten am twitter.com/ wiwo Sonntag unter wiwo.de/wahlen facebook.com/ wirtschaftswoche WirtschaftsWoche 14.2.2015 Nr. 8 plus.google.com/ +wirtschaftswoche 5 Geld&Börse Seiltanz zwischen neuen Allzeithochs GELDANLAGE | Nullzins auf sichere Anlagen, Aktien weit oben und immer wieder Krise: Die aktuellen Märkte verlangen Profianlegern alles ab. Unser Ranking stellt die besten Vermögensmanager, ihre Strategien und Anlagefavoriten vor. L EXKLUSIVES RANKING Bislang konnten die Kunden zufrieden sein: 25 Prozent Rendite holten Pesarini und sein Team in drei Jahren aus ihrem größten Depot, dem Mischfonds Ethna Aktiv. Zwischenzeitlich lagen die Verluste bei maximal zwei Prozent. Im GeldmanagerRanking der WirtschaftsWoche und des Analysehauses MMD ist das die beste Leistung in der Kategorie „Ausgewogen“ (siehe Tabellen Seite 76). Für das Ranking haben MMD-Chef Klaus-Dieter Erdmann und sein Team mehr als 1100 reale Depots von 400 Banken und Vermögensverwaltern aus dem deutschsprachigen Raum untersucht. Die Analyse hebt aber nicht einfach den Manager mit der größten Rendite seit dem Jahresbeginn 2012 auf den Schild. Denn „derzeit laufen viele Depots gut“, sagt Erdmann. Der Dax hat gerade bei 10 911 Punkten ein neues Hoch hingelegt, so gut wie alle Aktien bringen den Verwaltern Rückenwind – viele Aktien zu kaufen ist keine Leistung an sich. „Die Erfahrung zeigt“, warnt 74 1. Platz Kategorie AUSGEWOGEN Luca Pesarini Arnoldo Valsangiacomo Ethenea Independent Investors NOVARTIS Aktie, Weltkonzern mit hohen, stabilen Cash-Flows und Dividenden dank vieler neuer Medikamente (ISIN CH0012005267) AMAZON Aktie, der Marktführer profitiert vom langfristigen Trend zum Internet-Handel (ISIN US0231351067) NETFLIX Dollar-Anleihe, Rendite 4,7 Prozent, Internet-TV boomt weltweit (ISIN USU74079AC59) HEINZ Dollar-Anleihe, Rendite 5,2 Prozent, schwaches Rating (ISIN USU42314AA95) Entwicklung des Depots 125 Prozent ISIN: LU0136412771 120 115 110 105 +24,8% 100 95 2012 2013 2014 Ihre Prognose zu: Aktien Gold Zinsen Erdmann, „dass die Aktien-Überflieger herbe Verluste einfahren, wenn an den Börsen der Wind dreht.“ Deshalb misst das Ranking, welches Risiko die Manager eingehen, um ihre Performance zu erreichen: Hohe Schwankungen des Depotwerts und ein großer Drawdown (theoretischer Verlust, wenn Anleger ihre Depotanteile zur ungünstigsten Zeit verkauften) bringen Negativpunkte. Auf den folgenden Seiten stellen die besten Geldmanager ihre Strategien vor, nennen ihre Lieblingsaktien und -anleihen; sie erklären, wie sie trotz Negativzinsen und Krisen rentabel anlegen – und was Anleger in den kommenden Jahren zu erwarten haben. LUCA PESARINI, ARNOLDO VALSANGIACOMO Rampensau aus Wollerau Luca Pesarini ist ein Meister der Balance von Chancen und Risiken. Und der Selbstvermarktung: Dem charismatischen Glatzkopf fliegen die Herzen der Anleger zu, man kann es so schwülstig sagen: Auf Anlegermessen wie jüngst in Mannheim füllt er mühelos 500er-Säle, darin Rentner, Zahnärzte und Ingenieure, die an seinen Lippen hängen. So mancher Entertainer kann bei Pesarini in die Lehre gehen. Interaktives Einbinden des Publikums, kleine Witze an der richtigen Stelle, Fachwissen zeigen, aber nie langweilen: Pesarini beherrscht das ganze Repertoire der Rampensau. Welch ein Kontrast zum anderen Pesarini, dem kühlen Analysten der Firmenbi- » Nr. 8 14.2.2015 WirtschaftsWoche © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de. FOTO: TANJA DEMARMELS FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE uca Pesarini weiß, bei wem er sich bedanken muss. „Wir sind auch Krisenprofiteure“, sagt der Wahlschweizer und strahlt mit dem Schnee vor seinem Bürofenster um die Wette. „Ohne die Schuldenkrise und die Rettungsaktionen der Zentralbanken bekämen die Leute noch fünf Prozent Zinsen auf ihr Tagesgeld, dann würden Geldmanager wie wir bestimmt nicht derartig mit Anlegergeld überflutet.“ Von einer Flut zu sprechen, ist nicht übertrieben: Pesarini hat seit 2002 mehr als elf Milliarden Euro angelockt; damit verwaltet er mehr Kundengeld als manche Bank. Auf der Couch Valsangiacomo und Pesarini (rechts) haben Zehntausende verunsicherte Sparer im Nacken, deren elf Milliarden Euro sie sicher und rentabel durch das Zeitalter von Niedrigzins und Schuldenkrise bringen sollen Geld&Börse » lanzen und Wertpapierprospekte. Ganz Kategorie „Defensiv“ (maximal 40 Prozent Aktien) Rang Vermögensverwalter dazugehöriger Fonds (ISIN) Rendite (Prozent) 3 Jahre 1 Jahr1 1 Bethmann Bank DE000DWS08Y8 19,50 2 Bank Julius Bär LU0099840034 18,04 3 UBS Asset Management DE0009785188 23,90 4 Walser Privatbank LU0327378468 21,05 5 Dt. Oppenheim Family Office DE000DWS0XF8 20,59 6 Bank J. Safra Sarasin Dt. DE000A0MQR01 19,84 7 Warburg Invest DE0009784736 25,65 8 Bankhaus Lampe DE000A0JELN1 27,04 9 Kroos Vermögensverwaltng. DE000A0X7590 17,11 10 Hauck & Aufhäuser Asset M. LU0456036101 16,94 11 Andreas Meißner Vermögen DE000A0M8WT7 10,60 12 Eyb & Wallwitz Vermögen LU0504448563 23,47 13 Berenberg Bank DE000A0MZ309 15,09 14 Deutsche Bank LU0240541283 20,41 15 BHF Bank DE000A0D95Q0 15,90 16 PT Asset Management DE000A0M1UH1 10,51 17 Merck Finck & Co. DE0008483983 17,86 18 DJE Kapital LU0194682679 13,08 Kategorie „Ausgewogen “ (maximal 60 Prozent Aktien) 1 Ethenea Independent Invest. LU0136412771 24,84 2 Bethmann Bank DE000DWS08X0 34,05 3 UBS Asset Management DE0009797068 35,75 4 Bank Julius Bär & Co. LU0099841354 25,10 5 Bank J. Safra Sarasin Dtld. LU0058892943 27,89 6 Walser Privatbank LU0327378542 26,36 7 DJE Kapital LU0553164731 29,11 8 Apo Asset Management DE0005324305 25,40 9 Eyb & Wallwitz Vermögen LU0295585748 28,07 10 Wamsler & Co. Vermögen DE000A0MYEH0 23,73 11 JP Morgan Asset Managemnt. LU0070212591 31,55 12 BHF Bank LU0319574272 34,91 13 Sauren Fonds-Service LU0106280836 20,00 14 Sparkasse Bremen LU0186920152 22,89 15 Raiffeisen Capital Managmnt. AT0000785381 29,73 16 Berenberg Bank DE000A1C0UM4 17,03 17 Schoellerbank AT0000820550 31,73 18 Banque de Luxembourg LU0430649086 13,95 Kategorie „Offensiv“ (bis zu 100 Prozent Aktien) 1 Schoellerbank AT0000820477 34,55 2 SPSW Capital DE000A0YJMG1 43,73 3 UBS Asset Management DE0009797076 43,21 4 Dr. Kohlhase Vermögensverw.. LU0386792104 32,41 5 Fidus Capital LU0397221945 36,69 6 Bank Julius Bär & Co. LU0108179945 33,29 7 Flossbach von Storch LU0323578657 40,26 8 BHF Bank LU0319572730 33,37 9 Banque de Luxembourg LU0048293368 29,45 10 Aramea Asset Management DE000A0NEKF1 30,84 11 DJE Kapital DE000A0NFZG4 32,42 12 Sauren Fonds-Service LU0224176221 38,51 13 Apo Asset Management DE0005324313 37,35 14 Value Asset Management LU0108788612 31,35 15 R.I. Vermögensbetreuung DE000A0MVZQ2 39,32 16 EFG Bank Luxembourg LU0326961637 24,74 17 Nowinta Investmentservice LU0386305550 33,70 18 Röcker & Walz Vermögensver. DE000A0M7WP7 32,25 1 Risiko Volatilität2 Max. Drawdown3 Gesamtpunkte4 6,42 4,76 7,71 8,00 5,01 4,72 8,41 8,05 3,42 3,94 1,63 5,59 3,92 6,22 5,59 2,84 2,49 2,27 2,54 2,70 3,05 2,95 2,85 3,05 3,43 3,30 2,75 2,95 1,23 3,51 2,28 3,22 2,83 2,01 3,35 2,59 –1,82 –1,30 –2,19 –2,25 –2,29 –1,97 –2,31 –2,79 –1,95 –1,86 –0,86 –2,50 –2,12 –2,63 –1,98 –1,29 –2,18 –1,91 223,5 213,3 213,3 206,5 205,8 204,0 204,0 197,8 196,8 190,5 189,5 188,3 188,0 184,5 184,3 182,0 177,5 176,3 7,66 8,85 9,85 6,15 7,41 8,98 9,48 6,88 8,24 7,17 9,19 12,14 4,32 4,80 12,91 4,08 8,71 6,71 2,81 4,53 4,60 4,02 4,19 3,92 4,39 3,86 4,32 4,10 4,85 5,04 3,71 4,21 5,24 3,69 4,97 2,93 –2,11 –2,46 –2,88 –1,84 –2,46 –2,52 –2,44 –2,58 –3,09 –2,54 –3,22 –3,25 –2,56 –2,71 –3,14 –2,31 –3,59 –1,78 266,3 262,0 254,8 252,8 252,8 252,3 251,8 245,8 237,3 231,3 229,5 229,0 224,0 218,0 215,0 213,3 212,5 212,3 11,55 11,51 10,54 3,76 13,95 6,05 12,56 8,47 12,54 4,21 8,16 10,88 7,55 9,38 11,83 4,57 13,33 4,57 4,68 6,00 5,89 4,98 5,11 5,50 6,21 5,78 4,58 4,82 5,26 5,96 6,36 5,70 6,37 4,28 6,07 5,40 –2,43 –3,12 –3,42 –3,08 –3,96 –3,03 –3,47 –2,73 –2,65 –3,03 –3,66 –4,43 –3,77 –3,15 –4,11 –2,07 –3,69 –3,99 425,0 421,8 414,8 398,8 395,5 394,0 392,8 391,5 386,0 385,0 379,5 373,3 369,8 369,5 367,5 366,3 365,5 365,0 nur zur Information, fließt nicht in das Ranking ein; 2 monatliche Schwankungen des Depotwertes um dessen Mittelwert, in Prozent; 3 maximaler Verlust in drei Jahren (monatlich gemessen, in Prozent); 4 die Hälfte der Gesamtpunktzahl entstammt der Rendite aus drei Jahren; je ein Viertel der Punkte aus den beiden Risikokennziffern Volatilität und max. Drawdown; Rendite und kleine Werte bei Vola und Drawdown bringen Punkte; theoretische Höchstpunktzahl = Anzahl der Depots in der jeweiligen Kategorie, theoretisch niedrigste Punktzahl = 1; Quelle: MMD Multi Manager, Bloomberg, BaFin 76 1. Platz nach hinten, tief hinunter an den Südzipfel des Zürichsees hat er sich verzogen, wo die Dörfer Unterägeri heißen, Samstagern und Oberägeri und sogar die Kuhställe rote Fensterläden haben. Schwyzer Voralpen: sanfte Hügel, Bimmelbahn und Schindelhaus. Man kommt kaum hin, es gibt nur einen Taxibetrieb; bei der zweiten Fahrt ist man mit dem Fahrer per Du und kriegt den Sonderpreis bis Pfäffikon. Hier in Wollerau hat er die kurzen Wege. Sein Partner und Co-Gründer Arnoldo Valsangiacomo wohnt ums Eck, ebenso seine Frau und die fünf Kinder. Mit Valsangiacomo legte er 2001 den ersten eigenen Fonds auf. „BITTE NICHTS VERLIEREN“ Jede Zinssenkung spült ihm neues Geld in seine Fonds. An manchen Tagen dürften es bis zu 20 Millionen frische Euro sein, die zumeist vorsichtige, gleichwohl nach Rendite hungernde Anleger ihm anvertrauen: „Sehr viele Privatanleger sind dabei“, sagt Pesarini, „manche haben Tausend Euro auf der hohen Kante; sie geben uns ihr ganzes Geld und hoffen, dass wir mehr draus machen – und bitte auf keinen Fall etwas verlieren.“ Diese Erwartung, dieses Hoffen der Leute und natürlich auch das Bangen, das spüre er, sagt Pesarini, „jeden Tag“. Seine oberste Priorität: Verluste vermeiden. „Viele Geldmanager erzählen ihren Kunden, Volatilität, also das starke Schwanken der Kurse, gehöre dazu, man müsse sie eben aushalten“, sagt Pesarini. „Wir sind da eher wie unsere Kunden gestrickt: Wir mögen Schwankungen nicht, nehmen sie raus, so gut wir können.“ Geht das überhaupt, in einer von politischen und Finanzkrisen geschüttelten Welt? Und wie erzielt man noch genügend Rendite, nach Steuern und Gebühren (Pesarinis Fonds gehören zu den teuren der Branche), wenn es keine Zinsen mehr auf halbwegs sichere Anleihen gibt und Aktien alle paar Wochen auf Allzeithochs seiltanzen? „Wir sind nie mit mehr als zwei Prozent des Portfolios in einer einzelnen Aktie oder Anleihe“, sagt Pesarini. Bis zu 60 Aktien und 130 Anleihen halte er im Depot. Also breit streuen. „Unsere Rezepte sind die klassischen“, Pesarini scheint den Gedanken zu erraten, „wir haben das Rad nicht neu erfunden, aber man muss sein Konzept diszipliniert durchziehen.“ Bei ihm keine Floskel, sagt Pesarini, „selbst, wenn wir einen sicheren Tipp bekämen, dass Siemens übernommen wird, würden wir nie zehn Prozent in eine einzelne Aktie stecken“. Nr. 8 14.2.2015 WirtschaftsWoche © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de. Kategorie OFFENSIV Robert Karas Schoellerbank ORACLE Aktie, profitiert von starker Kundenbindung bei Softwareservice, hohe Barrieren für Herausforderer (ISIN US68389X1054) MICROSOFT Aktie, nicht so angesagt wie Google oder Apple, aber immer noch einer der rentabelsten Konzerne der Welt, inzwischen auch gute Dividende (ISIN US5949181045) NESTLÉ Aktie, solide Bilanz und verlässliche Dividende rechtfertigen die relativ hohe Bewertung (ISIN CH0038863350) Entwicklung des Depots ISIN: AT0000820477 140 Prozent 130 120 110 100 95 +34,6% 2012 2013 2014 Gold Zinsen Seine Prognose zu: Aktien FOTO: WOLF HEIDER-SAWALL FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE Die besten von 400 Vermögensverwaltern im Ranking Weitere Prinzipien: Nicht in die Aktie und die Anleihe desselben Konzerns investieren – und keine Wetten mit geliehenem Geld auf steigende oder fallende Kurse. Pesarini und Valsangiacomo rechnen so schnell nicht mit steigenden Zinsen. Die Europäische Zentralbank (EZB) fange gerade erst an, die Geldmenge auszuweiten, die US-Notenbank steuere nicht wirklich gegen. „Japan, Großbritannien, Australien: Weltweit wird die Geldpolitik noch auf Jahre hinaus locker sein. Das Wachstum ist schwach, der Ölpreis wirkt preissenkend; von Inflation und steigenden Zinsen ist weit und breit nichts zu sehen.“ Die Konsequenz: Die beiden sind „stark in Aktien investiert, mit 36 Prozent des Depots, was für uns ein deutliches Übergewicht ist“. Bei Aktien müssen sie inzwischen auf Großkonzerne setzen: Wer täglich mehrere WirtschaftsWoche 14.2.2015 Nr. 8 Millionen Euro neu anlegen muss, kann nicht nur Nebenwerte kaufen, bei denen er sich selbst die Kaufkurse in die Höhe triebe. „Wir kaufen am liebsten Werte mit mehr als zehn Milliarden Euro Börsenwert, oder sehr liquide Futures auf den Dax oder den Euro Stoxx“, sagt Pesarini. Besonders gefallen ihm jetzt Konsum- und Pharmapapiere. „Die Pharmabranche hat nach einer schwachen Phase wieder viele neue patentgeschützte Medikamente in der Pipeline, dazu stabile Gewinne; auch Übernahmen werden die Kurse in der Pharmabranche treiben“, erklärt Valsangiacomo. „WAS JUNK IST, BESTIMMEN WIR“ „Wir investieren gerne in nachhaltige Trends; ein solcher ist der Internet-Handel“, ergänzt Pesarini. Mit der Amazon-Aktie etwa spekulierten sie kurz vor der Bekanntga- be der Quartalszahlen auf steigende Kurse; die Wette ging auf. Ebenso wie das Kalkül, dass die Anleihen des US-Internet-TV-Senders Netflix sich erholen würden: „Netflix hat nur ein mäßiges Risikorating, BB, aber wir trauen uns selbst zu, die Pleitegefahr einzuschätzen, und die ist sehr gering; das Produkt ist bombig“, sagt Pesarini. Auch Anleihen von Heinz (Ketchup) halten sie im Depot, obwohl deren Bonität (BB-) von Analysten sogar mit „Junk“ bewertet wird, zu Deutsch: Schrott. Pesarini mag den Ausdruck nicht, hält es lieber mit Star-Investor Warren Buffett, der 50 Prozent an Heinz gekauft hat. „Am Ende des Tages“, sagt Pesarini, „verlassen wir uns trotz aller aufwendigen Analysen auch auf unser Marktgespür.“ Kennzahlen lesen könne schließlich jeder. „Ginge es nur um Kennzahlen, hätte jeder dieselben Aktien.“ » 77 Geld&Börse Aktien mit Burggraben Robert Karas streckt die Beine von sich und lehnt sich weit in seinen Stuhl zurück. Draußen setzt die gleißende Vormittagssonne die verschneite Festung Hohensalzburg majestätisch in Szene. „Wissen Sie“, sinniert Karas und blickt zum Fenster, „es kommt doch gar nicht darauf an, bei der Geldanlage immer das letzte Prozentpünktchen Rendite rauszukitzeln.“ Das sieht er wie Pesarini: Viel wichtiger sei es, Verluste zu minimieren. Das hohe Risiko, mit dem sich manchmal auch viel Geld verdienen lässt, ist seine Sache nicht. Alexander von Schoeller, ein deutscher Unternehmer, gründete die Salzburger Schoellerbank 1833. An der Wand hängt ein schweres Ölgemälde, das seinen Nachfahren Paul Schoeller zeigt. Karas leitet die Vermögensverwaltung; rund 2,5 Milliarden Euro managen er und sein 14-köpfiges Team. Das meiste davon legen die Österreicher in Aktien mit „hoher Qualität“ an. „Dafür muss man halt ein bisschen mehr bezahlen“, sagt Karas, der viele Jahre als Hedgefondsmanager gearbeitet hat. Doch der Österreicher ist alles andere als ein Draufgänger. Er formuliert sachlich, kommt in der Analyse fast trocken daher. 42 Titel liegen derzeit in den Depots von Karas’ Kunden, die Hälfte davon US-Werte, etwa Coca-Cola, Microsoft und der Softwarekonzern Oracle. In Europa investiert das Schoeller-Team in den Schweizer Pharmakonzern Novartis, den Rückversicherer Munich Re und in Nestlé. Als Karas 2007 zu Schoeller kam, hat er zuerst die Liste der Aktien halbiert. „Ich habe dafür den Aufwand für die Analyse einzelner Papiere erhöht“, sagt er. Vor Kurzem hat er den Mischkonzern Cheung Kong aus Hongkong ins Portfolio genommen, aber erst, nachdem der seine Strukturen entflochten, etwa das Immobiliengeschäft von den übrigen Aktivitäten getrennt hatte. Erfolgreiche Aktienanlage ist kein Hexenwerk, eher Kleinarbeit: Von zehn Papieren, die das Salzburger Team diskutiert, schafft es eines in die Kundenportfolios. Karas hat eine Checkliste mit 100 Punkten, anhand derer das Team eine Aktie analysiert. Dazu gehören Pensionslasten genauso wie weiche Faktoren, etwa die emotionale Kraft der Marke. Fällt ein Wert bei wesentlichen Punkten durch, diskutieren Karas und seine Leute ihn nicht weiter. Nimmt eine Aktie diese erste Hürde, beginnt die eigentliche Auslese: Ein System mit sechs Sternen hat Karas dafür entwickelt. Dazu gehören: solide Bilanz, bewährtes Management, langfristige Wettbewerbsvorteile. Karas bezeichnet das als „Burggraben, den ein Unternehmen um sich zieht“. Wer vier der sechs Sterne bekommt, schafft es ins Schoeller-Portfolio. STARKE BINDUNGEN Beim Softwarekonzern Oracle ist der Burggraben die gute Kundenbindung: Große Firmen und Behörden wechseln schon aus Sicherheitsgründen kaum den Anbieter. Oracle profitiert so von der großen installierten Basis, die regelmäßig gewartet und auf den neuesten Stand gebracht werden muss. 70 Prozent der operativen Erträge er- Erfolgreiche Marathonläufer Die besten Vermögensverwalter über fünf Jahre1 1 Rang Vermögensverwalter dazugehöriger Fonds (ISIN) Rendite 5 Jahre2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Acatis Investment FPS Vermögensverwaltung Flossbach von Storch Dr. Peterreins I.C.M. Investment Bank Dr. Bauer & Co. Bank Julius Bär & Co. BHF Bank Grossbötzl, Schmitz & Partner Banque de Luxembourg DE000A0RKXJ4 LU0090303289 LU0323578657 DE000A0MUQ30 DE000A0MYG12 DE000A0RKY78 LU0108179945 LU0319572730 LU0327378971 LU0048293368 88,42 80,19 72,16 66,40 60,63 60,06 48,84 48,46 48,29 47,98 1.1.2010 bis 31.12.2014; 2 in Prozent; Quelle: MMD Multi Manager, BaFin 78 zielt Oracle so. Die Bilanz des Konzerns ist solide, im Management ist Gründer Larry Ellison immer noch treibende Kraft. Nur den letzten Stern, für die geringe Abhängigkeit von Wirtschaftszyklen, bekommt Oracle nicht. Die Apple-Aktie dagegen fand Karas vor sechs Jahren zu teuer; sie ist weiter gestiegen. „Ich habe die langfristige Bindung der Kunden an Apple durch Dinge wie iTunes unterschätzt“, gibt er zu. Auch die Fähigkeit, Fehler einzugestehen, gehört zu einem guten Geldmanager. 1. Platz Kategorie DEFENSIV Dorothee Elsell Bernhard Ebert Bethmann Bank BUNDESOBLIGATION Anleihe, deren Zins an die Inflationsrate gekoppelt ist, läuft bis 2018 (ISIN DE0001030534) BERNHARD EBERT, DOROTHEE ELSELL TERNA Anleihe von Italiens Stromnetzbetreiber, mit mittlerer Bonität; 0,5 Prozent Rendite bis 2018 (ISIN XS0843310748) Grün und zuckerfrei Ausgerechnet in der Bethmann-Bank soll grüne Geldanlage ein Zuhause haben? Wie eine Trutzburg liegt sie seit 1748 in Frankfurts Stadtkern; Goethe war Kunde; den Bau des Eiffelturms hat die Bank mitfinanziert. Heute gehört sie zum ABN-AmroKonzern und verwaltet 35 Milliarden Euro Anlegergeld. Immer mehr davon fließt in Aktien und Anleihen von Unternehmen, die auch ökologische und ethische Kriterien erfüllen müssen. Für eine Stiftung, die Fettleibigkeit bekämpfen will, haben Bernhard Ebert, Chef der Vermögensverwaltung, und seine Kollegin Dorothee Elsell etwa ein quasi zuckerfreies Depot zusammengestellt: Firmen, die Dickmacher produzieren sind tabu – Coca-Cola geht nicht, Danone auch nicht. Ganz so strikt sind die Regeln beim Siegerfonds unter den sicherheitsorientierten Depots im MMD-Ranking nicht: Er darf nicht in Atomindustrie, Tabakkonzerne, Glücksspielanbieter oder Waffenproduzenten investieren. Rendite kostete das aber nicht. Im Gegenteil: Wie teuer es wird, wenn Unternehmen verantwortungslos handeln, zeigte etwa der GAU im Atomreaktor von Fukushima des börsennotierten Betreibers Tepco oder der Kursverlauf der BP-Aktie nach dem Ölunfall im Golf von Mexiko 2010. Nachhaltigkeit, darauf legt Elsell Wert, ist nicht Verkaufsmasche, sondern wird auch von Anlegern ernst genommen: „Besonders jüngere Erben sprechen uns auf das Thema an.“ Ebert und Elsell verbindet mit der Ökobewegung sonst wenig. Sie sind Portfoliomanager und oft verblüfft, welche Vorteile die strengen Auswahlkriterien bringen. „Die interessantesten Aktien der vergangenen drei Jahre kamen über den Nr. 8 14.2.2015 WirtschaftsWoche © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de. ASSA ABLOY Aktie, Schließsysteme der Schweden für das weltweit hohe Sicherheitsbedürfnis (ISIN SE0000255648) WALT DISNEY Aktie, großer Umsatzanteil in den USA ist vom starken Dollar nicht betroffen (ISIN US2546871060) Entwicklung des Depots ISIN: DE000DWS08Y8 120 Prozent 116 112 108 104 100 98 +19,5% 2012 2013 2014 Ihre Prognose zu: Aktien FOTO: OLIVER RÜTHER FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE ROBERT KARAS Gold Zinsen Nachhaltigkeitsansatz“, sagt Elsell. Novozym etwa. Das Biotech-Unternehmen ersetzt Chemie durch Enzyme. Oder Novo Nordisk, die transparent über Medikamentenstudien berichten und Windenergie bei der Insulinproduktion nutzen. Jedes Quartal diskutiert der Beirat – eine Pfarrerin, der Geschäftsführer einer Theologischen Hochschule, ein Elektroingenieur und die Biologin Christine von Weizsäcker – die Investments. Sie ließen prüfen, ob DisneyFilme Gewalt verherrlichen (eher nicht) und verhinderten den Kauf von BHP Billiton (dem Konzern gehört das weltgrößte Uranvorkommen). Wertpapiere aus den Fonds dürfen auch nicht verliehen werden – die Sicherheiten, die Hedgefonds dafür stellen, waren dem Beirat zu heikel – es könnten Anleihen von Atomkonzernen darunter sein. WirtschaftsWoche 14.2.2015 Nr. 8 HENDRIK LEBER »Das wird nicht gut gehen« Laut sind die anderen: Hendrik Leber spricht leise, hält oft inne, neigt den Kopf zur Seite, um seine Worte mit Sorgfalt abzuwägen. In der Geldanlage handelt der sanfte Herr Leber entschlossen, mitunter aggressiv. Darüber, wie viele Mitarbeiter er beschäftigt, muss der Ex-McKinsey-Manager nachdenken: „Circa 25.“ Die Summe, die er für seine Kunden anlegt, kommt wie aus der Pistole geschossen: 3,195 Milliarden Euro. Mit seiner Datini-Strategie, benannt nach einem Kaufmann der Frührenaissance, die Anlegern in fünf Jahren 88 Prozent Rendite brachte, verzichtet Leber auf die üblichen Sicherheitsgurte, auf Absicherungsgeschäfte oder automatische Verkaufsorders. „Die nehmen zwar die Schwankungen aus dem Depot, kosten aber zu viel Rendite.“ Und um die gehe es seinen Kunden und nicht um das möglichst nervenschonende Erreichen irgendwelcher bescheidenen Anlageziele. Der Höhenflug der Märkte sei „trügerisch“, meint Leber, die Finanz- und Schuldenkrise nicht ausgestanden. „Die Rechnung für die Exzesse mit dem billigen Geld werden die Anleger bezahlen; je länger wir den Zahltag hinauszögern, desto höher wird sie.“ Das wahrscheinlichste Ende sei ein weltweiter Schuldenschnitt; dann würden alle Anleger verlieren, die mit Staatsanleihen am meisten. Den unmittelbaren Preis für die Geldexzesse zahlten konservative Anleger schon jetzt, weil sie auf si- » 79 Geld&Börse Neue Finanzierungs-konzepte für kommunale Unternehmen Bester Geldmanager über FÜNF JAHRE Hendrik Leber Acatis Investment HP Aktie, profitabler Computerbauer, billig, Abspaltung der Drucker- und PC-Sparte birgt Fantasie (ISIN US4282361033) MEDIVATION Aktie, neues Krebsmedikament soll auf Jahre Umsatz und CashFlow bringen (ISIN US5850INI019) HEIDELBERGER DRUCK Anleihe, bis 2018, Rendite 9,1 Prozent, Wette auf Turnaround (ISIN DE000A1KQ1E2) COGNIZANT Aktie, US-indischer Konzern profitiert vom hohen Bedarf nach IT-Sicherheit (ISIN US1924461023) Diskutieren Sie unter anderem mit: Entwicklung des Depots 200 Prozent ISIN: DE000A0RKXJ4 180 160 140 120 +88,4% 100 80 2010 2011 2012 2013 2014 Uwe Bonan, Mülheim a. d. Ruhr Seine Prognose zu: » chere Anlagen keinen Zins bekämen. Für Bauchemiekonzern Sika: „Der Markt überPrivatanleger gilt: „Nur ein Depot mit Ak- treibt, viele Schweizer Unternehmen wertien bietet Schutz vor einem Totalverlust.“ den den Schock verdauen“, hofft er. Aber welche Aktien? „Wir beobachten Über die Aktien mit den stärksten Kurs19 000“, sagt Leber. Jeden Monat filtert er je- bewegungen lassen Lebers Portfoliomanane mit besonders krassen Kursbewegun- ger bis zu 20 Filter laufen, die Kennziffern gen heraus. Ob die steigen oder fallen, ist abfragen, etwa Buchwert je Aktie oder egal, Leber findet beide interessant: „Wenn Cash-Flow-Rendite. So filterten die AcatisLeute neben dem Computerkonzern HP eine Aktie stark steigt, steckt oft eine Firma („die Aktie war zu billig“) den Pharmawert dahinter, die sich aus einer Phase großer Medivation heraus. Die AmeriProbleme befreit.“ Auch Absteikaner haben ein neues Medikager prüft er, wie die Schweizer ment gegen Prostatakrebs. Auf Aktien, die nach der EntscheiAudio den US-indischen Technologiedung der Notenbank, den FranIn unserer App konzern Cognizant wurden Leken nicht mehr an den Euro zu analysiert bers Leute wegen dessen Umkoppeln, zweistellig verloren, Geldmanager satzwachstums von 40 Prozent weil Anleger einen Einbruch des Leber frühere Finanzkrisen und Exportgeschäfts fürchten. Leber in drei Jahren aufmerksam. Bei Parallelen zu heute verdoppelte die Schweiz-PosiHeidelberger Druck wettet Leber auf eine erfolgreiche Sanietionen, kaufte zum Beispiel den 80 Gold rung: „Der neue CEO baut die Ingenieurfirma zu einer nach kaufmännischen Prioritäten geführten um; das gefällt mir. Wenn Ingenieure das Sagen haben, sind die Produkte tendenziell zu teuer.“ Leber misstraut dem ausgewiesenen Gewinn. „Der kann verdient sein – oder ertrickst.“ Rocket Internet etwa lasse sich Dividenden von Töchtern bezahlen und weise die als Gewinn aus. „Unterm Strich verdient das Konglomerat, Töchter und Mutter zusammen, kein Geld.“ So eine Aktie würde Leber nie kaufen und wenn sie noch so lange steigt. Sein Credo: Das Unternehmen muss echtes Geld verdienen und ihm als Aktionär auch etwas davon abgeben, „entweder Dividenden oder über Kursgewinne“ n – und idealerweise beides. stefan.hajek@wiwo.de, matthias kamp | München, heike schwerdtfeger | Frankfurt Nr. 8 14.2.2015 WirtschaftsWoche © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de. Dr. Michael Jaffé, JAFFÉ Rechtsanwälte Matthias Lux Stadtwerke Halle GmbH Zinsen Premium Partner Partner Partner des Referenzbeispiels FOTO: SVEN PAUSTIAN/SVENPAUSTIAN.COM Aktien Ivo Grünhagen, ENERVIE Südwestfalen Energie und Wasser AG WirtschaftsWoche Konferenz 10. und 11. März 2015, Berlin Info-Telefon: +49 (0) 2 11 / 96 86 – 33 48 http:// wiwo.konferenz.de/finanzierung Konzeption und Organisation: Markus Strehle DAL Deutsche AnlagenLeasing GmbH & Co. KG