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Think! Das Kundenmagazin von IBM Schweiz Big Data Wie machen Daten Sinn? 1/2012 Gespräch mit Jürgen Tinggren, CEO der Schindler Gruppe — Die Stadt der Zukunft wird vor allem in die Höhe wachsen Eine neue Generation von Computersystemen — Watsons Nachfahren lernen durch Erfahrung, finden Korrelationen und stellen Diagnosen Die Stadt Zürich fühlt ihren Bewohnern den Puls — Über 3500 Menschen haben sich an der ersten Onlinestadtdebatte beteiligt Think! Editorial Februar 2012 Den Loebner-Preis im Visier SILVER AWARD SILVER AWARD 1950 stellte der britische Mathematiker Alan Turing im Aufsatz „Computing Machinery and Intelligence“ die Frage „Can machines think?“ und beschrieb einen Test, mit dem fest gestellt werden kann, ob das „Denkvermögen“ einer Maschine demjenigen eines Menschen gleichwertig ist. 1991 lobte der amerikanische Philanthrop Hugh G. Loebner den nach ihm benannten LoebnerPreis aus: Mit ihm soll der Programmierer des ersten Computerprogramms ausgezeichnet werden, das den TuringTest besteht. Turings Aufsatz hat unzählige Tüftler beflügelt, „denken de“ Maschinen zu erfinden. Die Forscher in den Labors von IBM sind mit ihrer Arbeit an selbstlernenden Computersystemen einigen Utopien schon recht nahe gekommen, bleiben aber realistisch, wenn es zum Vergleich mit der Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns kommt. Watson, der Sieger der „Jeopardy!“Spielshow von Anfang 2011, ist eine speziell für diese Rolle konstruierte Maschine, die ihren Mitspielern bei so gut wie jeder anderen Aufgabe unterliegen würde. Erfah rungen aus dem Projekt fliessen aber nun mit Hochdruck in die Beantwortung von Fragen ein, die für die Menschheit über lebenswichtig sind. Bei vielen dieser Probleme geht es darum, aus ununter brochen anfallenden riesigen Datenmengen – Big Data – Erkenntnisse zu gewinnen, damit Lösungen zu simulieren und aufgrund der Resultate dieser Experimente oft in Echtzeit Entscheidungen zu fällen. Mit der Vorhersage, dass Big Data unsere Zukunft entscheidend prägen wird, steht IBM nicht alleine da. Beratungsunternehmen verfassen Studien, und Wirtschafts und Technikmedien widmen der Materie grosse Aufmerksamkeit. In einem Punkt sind sich alle Autoren einig: Nebst Hard und Software braucht es vor allem „Brainware“ – die findet sich vorderhand noch ausschliesslich in kreativen Köpfen. Einer davon wird irgendwann den LoebnerPreis abholen. Isabelle Welton — Chief Executive Officer, IBM Schweiz GRAND WINNER Highlights IBM in Buchform Ein QR -Code führt in drei Schritten zu nützlichen Informationen im Internet. So einfach funktionierts: Den kostenlosen, für alle Handy-Typen erhältlichen BeeTagg Reader gratis auf das Smartphone laden, Code scannen, Link erhalten. beetagg.com Es ist keine klassische Jubiläumsschrift, die IBM zur Feier ihres 100-jährigen Bestehens herausgegeben hat. Das Buch mit dem Titel „Im Dienst der Welt: Ideen, die ein Jahrhundert und ein Unternehmen prägten“ zeichnet zwar die Geschichte des Unternehmens nach, seine Botschaft geht aber viel weiter. Aus dem Erfahrungsschatz von IBM gibt es einiges zu lernen, ob es nun darum geht, die geschichtliche Entwicklung der IT-Technologie zu begreifen, ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen und langfristig zu erhalten oder eine bessere Welt zu gestalten. Die Autoren Kevin Maney, Steve Hamm und Jeffrey M. O’Brien haben zahlreiche Schlüsselfiguren interviewt, einen tiefen Blick in die Archive und in die Arbeit der Forschungslabore geworfen und erzählen nicht nur von den Erfolgen, sondern auch von den Fehlschlägen. Die geschilderte Geschichte handelt von Entdeckungen, Kämpfen, persönlichen Erkenntnissen und dem nachhaltigen Einfluss auf Technologie, Geschäftswelt und Gesellschaft. Die Klammer um sämtliche Geschehnisse bildet eine Reihe kraftvoller Ideen, die wichtigsten davon die Bereitschaft zum steten Wandel und das Bekenntnis zur harten Arbeit am Fortschritt. Diese Ideen haben die Geschichte des Unternehmens vom Anfang bis heute geprägt, und so wirft das Buch nicht nur einen Blick in die IBM Vergangenheit, sondern erzählt zugleich, wie eine der grössten Unternehmungen der Welt im 21. Jahrhundert operieren will. Das Buch ist im Handel erhältlich: ISBN 3-8273-3115-3. Der QR-Code führt Sie auf die Bestellseite bei books.ch. Inhalt Highlights 6 Ein Wettbewerb bringt Mainframes dem Nachwuchs näher 7 Watson soll Ärzte bei der Diagnosestellung unterstützen Focus 8 Big Data Geschäftsvorteile erzielt, wem es gelingt, auf der Welle der Datenflut zu reiten, anstatt darin zu versinken. Denn eine fortlaufende Analyse der Daten, gefolgt von Simulationen und Visualisierungen, erlaubt es, klügere Entscheidungen zu treffen. Think! Jürgen Tinggren, CEO der Schindler Gruppe, und Isabelle Welton, CEO von IBM Schweiz, halten fest: Die Schaffung der Stadt der Zukunft erfordert Innovation, Intelligenz und Fantasie. 16 IBM Research – Zürich 20 Der Computer von morgen lernt aus seinen Erfahrungen Thought Leadership 24 Die digitale Welt verlangt nach neuen Marketingkonzepten Cover: iStockphoto, arnold.inhaltundform.com; Foto S. 2: iStockphoto; Foto S. 3: Raphael Zubler; Quelle S. 5: The New York Times Solutions 26 Die Überwachung des CERN gleicht einer Weltraummission 29 ABN AMRO automatisiert den Zahlungsverkehr 30 SPAR rüstet sich mit neuer IT-Infrastruktur für die Zukunft 32 Die Stadt Zürich führt das erste Onlinebürgerforum durch 35 Das CSEM erhält eine massgeschneiderte IT-Infrastruktur 36 Neues Rechenzentrum im neuen Hochregallager von V-ZUG IBMer Hadrian Moraz — Lead Project Executive, Banque Cantonale Vaudoise 38 Services 39 Infos zu den IBM Veranstaltungen, Impressum und Links Products & Services > Das Heft im Heft auf Seite 23 Highlights Nachwuchstalente für die Mainframes Sie sind gross und schwer und lange bewährt: die Mainframes, auch Grossrechner genannt. Viele Tech nologien, die heute als der letzte Schrei gelten, feierten auf dem Mainframe ihre Premiere. Neben der traditionellen MainframeTechnologie sind „moderne“ Technologien wie Linux und Java seit Jahren Bestandteil der Mainframes. Immer mehr Hochschulen haben erkannt, dass der Bereich EnterpriseComputing einen wichtigen Arbeitsmarkt darstellt und deshalb das Vermitteln der zugehörigen Schlüsseltechnologien, darunter den Um gang mit Mainframes, in ihren Lehrplan aufgenommen. Mittlerweile bieten 1067 Schulen in 66 Ländern Lehrveranstaltungen über die IBM Mainframe Technologie an. IBM hat mit dem „Master the Mainframe Contest“ einen Wettbewerb für Studentinnen und Studenten konzipiert, um sie auch ohne Vorkenntnisse näher mit der MainframeTechnologie vertraut zu machen. Im Laufe des Wettbewerbs lernen die Teilnehmenden, eine Reihe von zunehmend schwieriger werdenden Übungen zu meistern. Dabei winken neben dem reinen Wissensgewinn Preise wie TShirts, Monitore und iPads. Der Wettbewerb wurde 2011 erstmals in der Schweiz und in Deutschland durchgeführt – mit Erfolg. Aufgrund der guten Resonanz wird der Wettbe werb auf Österreich ausgeweitet, Beginn ist im Frühjahr 2012. ibm.com/university/systemz Facebook Spass an Technik und Naturwissenschaften Bei der virtuellen Aus grabung eines Dinosau rierfossils konnten Jung und Alt ihre Physik kenntnisse auffrischen. In der Schweiz herrscht ein Mangel an Fachkräften in den Bereichen der Naturwissen schaften und der Technik, dies macht ein Bericht des Bundes rats von 2010 deutlich. Um dieser Tendenz entgegenzu wirken, hat die Zürcher Han delskammer die Initiative „tun“ (Technik und Naturwis senschaften) lanciert. Vom 23. September bis 2. Oktober 2011 fand im Rahmen der Züspa zum ersten Mal die tunZürich statt. Schulen von der 1. bis 9. Klasse wurden eingeladen, sich an praxisnahe und spannen de Experimente zu wagen und so zu erfahren, wie lebendig und 6 Der IBM Mainframe zEnterprise. interessant die Bereiche Natur wissenschaft und Technik sein können. IBM war prominent vertreten, ihr Standangebot richtete sich an alle Alters klassen. Hier konnten die Kids Programmierfehler in einem Computerspiel aufspüren, LAN Stecker zusammenbauen, sich von einer raffinierten drei dimensionalen Darstellung des menschlichen Körpers ver blüffen lassen oder auf vergnüg liche Art ihre Physikkenntnisse auffrischen. Technik und Naturwissenschaften langwei lig? Auf keinen Fall! ibm.com/ch/citizenship Twitter Mehr Platz im Genfer Rechenzentrum Jede grössere Firma, Institution und Organisation steht vor dem Problem, neben ihrem Haupt auch noch ein Notrechenzentrum betreiben zu müssen. Die wenigs ten davon können und wollen solche Anlagen selbst bauen und betreiben. IBM hat nun das Rechen zentrum in Genf erweitert, neu verfügt das Gebäude über eine Gesamtfläche von 3100 Quadratmetern. Der Raum kann gemietet werden und dient den IBM Kunden meist als Notlösung für einen möglichen Ausfall der firmeninternen Anlagen. Die Säle sind für Server in Racks konzipiert, Stromversorgung, Kühlung und Datenübertragung sind bereits vorhanden. Die Anlagen verschiedener Kunden sind voneinander getrennt, elektronische und biometrische Systeme sichern den Zugriff. Zudem wird das Areal rund um die Uhr überwacht. Die Haustechnik ist innovativ und energieeffizient gestaltet. Die Stromversorgung wird nicht allein durch Dieselaggregate gesichert; rotierende unterbrechungsfreie Stromversorgungssys teme mit Schwungmasse erweitern die Leistung Diesel und CO 2 frei. Gekühlt wird das Gebäude mit Kompressoren, bei mittleren und tiefen Temperaturen teilweise oder sogar vollständig durch Wärmeaus tausch mit der Aussenluft. Zusätzlich wird die erzeugte Warmluft für die Gebäudeheizung verwendet. 1/2012 Think! Highlights Watson tritt den Dienst an Klicken zum Laden Eben noch hat Watson, der Supercomputer aus dem Hause IBM, bei der Quizshow „Jeopardy!“ mit seinen menschlichen Gegenkandidaten spielerisch die Klingen gekreuzt. Nun beginnt für Watson der Ernst des Lebens: In Zukunft wird er seine analytischen Fähigkeiten in den Dienst der Medizin stellen. Der Rechner soll Ärzte dabei unterstützen, Diagnosen zu stellen und passende Behandlungen zu entwickeln. IBM arbeitet dabei mit dem amerikanischen Versicherungskonzern WellPoint zusammen. Watson wird damit erstmals einer kommerziellen Nutzung zugeführt. Das medizinische Fachwissen verdoppelt sich alle fünf Jahre – doch was nützt dieses Wissen, wenn es im kritischen Moment nicht zur Verfügung steht? Kein Arzt kann diesen Umfang an Fachliteratur auch nur annähernd überblicken. Watson jedoch verfügt über die Fähigkeit, binnen dreier Sekunden den Inhalt von einer Million Bücher zu analysieren.Gefüttert mit den Krankheitssymptomen des Patienten und allenfalls weiteren Informationen wie etwa seiner Herkunft oder Krankengeschichte, arbeitet Watson die mögliche Erkrankung und Moderne Kommunikation, intelligente Mobilität. IBM Research in Rüschlikon und die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) testen derzeit, wie der Ladevorgang von Elektroautos via Mobilfunk gesteuert werden kann. Ein Datenerfassungsgerät übermittelt Autodaten wie den Batterieladezustand oder die Stromzufuhr an einen Server, der Ladevorgang im Auto kann über Mobilfunk ausgelöst werden. Dafür braucht es einen Webbrowser auf einem PC oder Tablet oder ein Smartphone. IBM hat die Applikation entwickelt und die technische Integration umgesetzt. Der Fahrer bestimmt per Klick, zu welchem Zeitpunkt sein Fahrzeug „betankt“ werden soll, etwa Das gesamte medizinische Wissen jederzeit zur Hand: Ein kurzer Film erläutert, wie der Supercomputer Watson Ärzten bei der Diagnosestellung helfen kann. bit.ly/eG7Kos die Wahrscheinlichkeit der Prognose heraus, um darauf mögliche Behandlungsmethoden aufzuzeigen. Zudem liefert Watson dem Arzt die Beweiskette, wie er zu seiner Einschätzung kommt. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit 15 Prozent der Diagnosen falsch oder unvollständig. Durch treffgenauere Diagnosen und wirksamere Therapien will WellPoint die Versorgung der Patienten verbessern und finanzielle Mittel einsparen. Ab 2012 soll Watson in einer kleineren Zahl von Krebskliniken zum Einsatz kommen. Während der Pilotphase sind umfassende Tests und eine Optimierung der Systeme vorgesehen. Dabei greifen Ärzte und Pflegepersonal über die bereits vorhandenen PC oder Tablets auf das System zu. Später ist die Ausweitung auf Fachbereiche geplant, die ebenfalls mit komplexen Krankheitsbildern zu tun haben. Bis das System in Schweizer Kliniken zum Einsatz kommt, dürfte es allerdings noch etwas dauern, zumal Watson derzeit nur englisch spricht. Lesen Sie mehr über lernende Systeme wie Watson im Forschungsbeitrag auf Seite 20. ibm.com/watson Speichern auf der Überholspur Die Kapazität einer Festplatte, die Geschwindigkeit eines Flash-Speichers: Das soll der Racetrack-Speicher vereinen. Waren die bisherigen Laborprototypen aufwendige Spezialanfertigungen, ist es den IBM Forschern nun gelungen, einen Racetrack-Speicher mithilfe herkömmlicher Halbleiter-Fertigungstechnik zu bauen. Der Racetrack enthält alle Bauteile zum Lesen, Schreiben und Speichern von Daten auf einem Chip. Damit könnte eine künftige Fertigung in bestehende Produktionsprozesse integriert werden. Think! 1/2012 Ein Blick, ein Klick: die Batterie des Elektroautos vom Smartphone aus überprüfen und laden. zum Niedertarif. Er kann die Verantwortung für das Laden des Elektroautos aber auch an den Energielieferanten delegieren. Diese Funktion wird interessant, sobald mehr Elektroautos auf den Strassen unterwegs sind. Dann könnte das Laden dieser Fahrzeuge auch eingesetzt werden, um die unregelmässige Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen abzufedern. 7 Focus Mit Simulationen in Echtzeit zu Entscheidungen Big Data Von Lukas Huggenberg Gigantische Mengen unstrukturierter Daten in Echtzeit analysieren, mit den Erkennt nissen experimentieren, die Ergebnisse der Simulationen visualisieren und daraus Entscheidungen ableiten. Das braucht Speicher, Software, Rechner und vor allem Grips. Sie stammen aus Warenwirtschaftssyste men und Finanztransaktionen, von ver netzten Sensoren in Dingen und draussen in der Natur, von GPSGeräten, Satelliten und Radioteleskopen. Es sind Textdaten von Blogs, Twitter und Facebook, Bild, Audio und Videodaten von Flickr, iTunes und Youtube. Logdateien von Webservern zeichnen Datenspuren auf, auch „exhaust data“ genannt – „Datenabgas“. Die Verkehrsleitzentrale der Polizei in einer Grossstadt steuert den Verkehrs fluss, indem sie fortlaufend die Daten von Sensoren und Überwachungs kameras auswertet. Kurzum: Die oft zitierte Datenflut besteht aus gigantischen Mengen von Daten (Volu me), die in unstrukturierter, vielfältiger Form vorliegen (Variety), mit hoher Ge schwindigkeit anfallen und fortlaufend verarbeitet werden müssen (Velocity). Diese Daten können nicht in den Datenbankfeldern eines Data Warehouse gespeichert und darum nicht rückblickend 8 durch Data Mining analysiert werden. Nimmt man ihnen den Schrecken der Flut, werden sie als V3Daten, neudeutsch als Big Data bezeichnet. gehensweisen durchgeführt und so Grund lagen für Entscheidungen gewonnen. Daten sind Öl – oder Humus Daten sind heute global und in allen Bran chen ein Produktionsfaktor – genau wie Rohstoffe oder Humankapital. Wirtschaft liche Aktivität ohne Datenverarbeitung ist undenkbar. Die täglich anfallende Daten menge ist aber bereits so gross, dass sie physikalisch gar nicht mehr gespeichert werden kann. Bisher waren es vor allem die hoch entwickelten Volkswirtschaften der west lichen Welt, die sich Big Data am erfolg Eine verbreitete Redensart lautet, Daten seien das neue Öl – ein Rohstoff, der aus gebeutet werden könne. Der auf die Visua lisierung von Daten spezialisierte britische Journalist David McCandless ändert die Metapher leicht ab und macht oil zu soil: Daten seien Humus, eine auf den ersten Blick amorphe Materie, die durch kreatives Umgraben zu einem fruchtbaren Boden für aufblühende Visualisierungen von Er kenntnissen werde. Um aus Big Data schnell, oft sogar in Echtzeit, spezifische Informationen zu ge winnen, kommt unkonventionelle Analy sesoftware zum Einsatz, die hohe Rechen leistung und neuste Speichertechnik vor aussetzt (siehe Kasten auf Seite 15). Dabei werden unter Verwendung von Algorith men Simulationen unterschiedlicher Vor Daten als Produktionsfaktor Das Spital bietet eine Patientin zu einem Kontrolluntersuch auf, weil die Daten eines Sensors, den sie auf sich trägt, auf eine negative Entwicklung eines Messwerts hinweisen. reichsten nutzbar machten. Etablierte Unternehmen tun sich im Gegensatz zu Startups allerdings oft schwer damit, ➔ 1/2012 Think! Bild: Number of cellular phone users around the Termini train station visualized as a three-dimensional interpolation. Copyright by The SENSEable City Laboratory, MIT. Credits: please see senseable.mit.edu/realtimerome Von Experimenten zu Modellen Simulieren und kontrolliert experimentell auswerten, Modelle synthetisieren, Hypo thesen testen, Ursachen von Abhängigkeiten unterscheiden: Aus Daten gewonnene Erkenntnisse geben Organisationen und Unternehmen bessere Steuerungsinstrumente in die Hand. Zum Beispiel: Die urbane Dynamik verstehen Für Visualisierungen zum besseren Verständ nis der urbanen Dynamik aggregiert das SENSE able City Lab des MIT Daten von Mobiltelefonen, Bussen und Taxis. So erhalten Bürger und Passanten kurzfristig brauch barere Informationen über ihr unmittelbares Umfeld. Langfristig verhilft die Analyse der Daten dem städtischen Organismus zu mehr Effizienz. senseable.mit.edu/realtimerome Visualisierung in Echtzeit Im Film wird die Intensität der Nutzung von Mobiltelefonen während des Finals der FIFA-Weltmeisterschaft in Rom dargestellt. bit.ly/dluZnl Think! 1/2012 Bild: © crimespotting.org. Road map imagery © CloudMade. Road map data CC-BY-SA OpenStreetMap. Aerial imagery © Microsoft Corporation / Microsoft® Virtual Earth™ Regeln für die Entscheidungsfindung Rechtzeitig Erkenntnisse gewinnen, diese deuten und verstehen und geeignete Massnah men ergreifen: Mittels automatisierter Algo rithmen analysierte und aufbereitete Daten unterstützen die Entscheidungsfindung und reduzieren das Risiko von Fehlentscheiden. Zum Beispiel: Offengelegte Kriminalstatistik Ob Fragen zu Trends und Mustern oder zu lokalen Vorfällen: Crimespotting gibt Ant worten auf Fragen wie „Wurden diesen Monat mehr Raubüberfälle verübt als im vergangenen?“, oder „Wohne ich in einem Stadtteil, in dem besonders viele Morde verübt werden?“. Eine klare Sicht auf das, was wirklich geschieht, ist die Basis für eine gut informierte Bewohnerschaft und eine verlässliche Verwaltung. sanfrancisco.crimespotting.org Mehr Informationen Im Film präsentiert einer der Entwickler Entstehungsgeschichte und Funktionen von Crimespotting. bit.ly/rqXYOd Focus Fachwortschatz die Chancen zu erkennen, die mit der Digi talisierung des Alltags und den daraus an fallenden Daten verbunden sind. Mittlerweile verfügen jedoch auch die Schwellenländer über viel Potenzial, Daten in wirtschaftlichen Erfolg umzumünzen. Wichtige Treiber dafür sind die enorme Verbreitung der mobilen Kommunikation und die grosse Zahl gut ausgebildeter Fachkräfte. Von gross über riesig zu ungeheuerlich Einheit Grösse Bedeutung Bit (b) 1 oder 0 Abkürzung für Binary Digit, steht für den Binärcode 1 oder 0, den Computer verwenden, um Daten zu speichern und zu verarbeiten. Byte (B) 8 Bits So viel Information brauchts, um einen Buchstaben in „Maschinensprache“ zu verfassen. Bytes sind die Basiseinheit der Datenverarbeitung. Kilobyte ( KB ) 1000; 210 Bytes Kilo: griechisch, tausend. Eine getippte Textseite braucht 2 KB. Megabyte ( MB ) 1000 KB ; 2 20 Bytes Mega: griechisch, gross. Das Gesamtwerk von Shakespeare beläuft sich auf 5 MB, ein durchschnittlicher Popsong braucht 4 MB. Gigabyte (GB ) 1000 MB ; 2 30 Bytes Giga: griechisch, Riese. Ein zweistündiger Film kann auf 1 bis 2 GB komprimiert werden. Terabyte ( TB ) 1000 GB ; 2 40 Bytes Tera: griechisch, Ungeheuer. 3,6 Millionen digitale Standardfotografien entsprechen 1 TB. Petabyte ( PB ) 1000 TB ; 2 50 Bytes Peta: vom Griechischen penta, fünf. Die digitalisierten Daten von 20 Millionen Vier-Schubladen-Aktenschränken gefüllt mit Text brauchen 1 PB Speicherplatz. Exabyte ( EB ) 1000 PB ; 2 60 Bytes Exa: vom Griechischen hexa, sechs. 1 EB entspricht der Datenmenge von 250 Millionen DVD s. Zettabyte ( ZB ) 1000 EB ; 2 70 Bytes Zetta: vom Griechischen hepta, sieben. 2010 wurde die Gesamtmenge der bis dahin erfassten Daten auf ungefähr 0,988 ZB geschätzt. Yottabyte ( YB ) 1000 ZB ; 2 80 Bytes Yotta: vom Griechischen októ, acht. Ist zurzeit eine zu grosse Menge, um sie sich vorzustellen. Daten als Wertschöpfungsfaktor Daten spielen eine fundamentale Rolle bei der Wertschöpfung. Gleichzeitig wird ihre Auswertung immer aufwendiger. Unter nehmen müssen darauf reagieren und ihre Geschäftsprozesse entsprechend anpassen. Davon ist nicht zuletzt auch das Marketing betroffen (siehe auch Seite 15). Und sie müssen lernen, dass ihnen für ihre Zwecke interessante Daten oft nicht exklusiv zur Verfügung stehen. Kleine, agile Datenbroker sind längst nicht mehr nur in einer Nische tätig, son dern Teil der Wertschöpfungskette von Big Data. Sie können als Dienstleister feh lendes Knowhow und interne Ressourcen kompensieren. Und letztlich sind es die des Kreditkarten herausgebers sperrt automatisch jede Karte, bei der aufgrund von in Echtzeit überprüften Transaktions daten ein Betrugsverdacht aufkommt. Der Kundendienst Datenlieferanten selbst – die Kunden –, die in den sozialen Netzen Qualität und Preise vergleichen und Dienstleistern und Her stellern so die Grundlagen für Angebote mit grösserer Wertschöpfung verschaffen. Um auch aus immer grösseren Daten mengen Wertschöpfung zu generieren, in vestieren Unternehmen und Organisatio nen zunehmend in fünf relativ einfach zu verwirklichende Lösungen und setzen auch damit verbundene nötige Reorganisa tionen um. Transparente Datenbereitstellung Such und Verarbeitungszeiten werden massiv reduziert, wenn beispielsweise die verschiedenen Abteilungen der öffentlichen Verwaltung auf getrennt gesammelte Da ➔ ten einfacher und schneller Zugriff Think! 1/2012 Der von Ray und Charles Eames für IBM produzierte Kurzfilm „Powers of Ten“ von 1968 veranschaulicht die Grössenverhältnisse im Universum mithilfe von 40 Zehnerpotenzen. Der Zuschauer reist bis zu den entferntesten und grössten Strukturen, um zu den kleinsten atomaren Strukturen zurückzukehren – eine Kamerafahrt von der Erde bis zu den Quasaren und retour bis zu den Quarks eines DNA-Moleküls. bit.ly/dfF9cp 11 Focus erhalten. In der produzierenden Industrie lassen sich Doppelspurigkeiten vermeiden und die Markteinführung beschleunigen, indem Forschung, Entwicklung, Produk tion und Marketing vom gängigen Silo denken Abschied nehmen und sich ihre Daten gegenseitig zugänglich machen. Daten als Experimentierfeld Ob Lagerbestand oder Krankheitstage, ob als Parameter beeinflussbar oder nicht: Eine mit kontrollierten Simulationen vorge stellt aufgrund von auf Facebook geposteter und via Twitter versandter Kritik fest, dass sein Kundendienst zunehmend negativ beurteilt wird. Ein Dienstleister nommene Auswertung von Daten in Echt zeit liefert Erkenntnisse zu den Ursachen von Schwankungen des Geschäftserfolgs und gibt der Unternehmensleitung bessere Steuerungsinstrumente in die Hand. In formationen werden kontinuierlich analy siert, zu neuen Modellen synthetisiert und stehen augenblicklich der gesamten Orga nisation zur Verfügung: Vom Leitstand des Hochregallagers bis ins Büro des Fi nanzvorstands. Hypothesen können getes tet und Ursachen von Abhängigkeiten unterschieden werden. Im wissenschaftlichen Umfeld wird im Rahmen des Projekts FuturICT am Auf bau des Living Earth Simulator gearbeitet, einer Kombination aus Supercomputern und Krisenobservatorien, mit deren Hilfe Entscheidungsträger wissenschaftlich fun dierte Massnahmen in die Hand bekom men sollen, wenn in den Finanzmärkten, in der Umwelt oder in der Gesellschaft Kri sensituationen entstehen. Zielgruppenspezifische Segmentierung Massgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen kommen im Marketing Ärzte stellen die Diagnose schneller und exakter, wenn ihnen Hypothesen zur Verfügung stehen, die automatisch aufgrund der Wechselbeziehungen von Messwerten auf bereitet wurden. und im Risikomanagement bereits breit zum Einsatz. Die Segmentierung wird mit der Analyse von Big Data laufend spezifi 12 scher, die für die Auswertung benötigte Zeit immer kürzer und damit die zielgrup penspezifische Ansprache umso effektiver. Diese Vorteile werden zunehmend auch vom öffentlichen Sektor erkannt, der bisher die Bürgerinnen und Bürger ohne zu differen zieren anspricht. Werkzeuge für die Entscheidungsfindung Wird die Datenanalyse auf der Basis von automatisierten Algorithmen durchgeführt, unterstützen die Resultate die Entscheidungsfindung der damit be trauten Personen. So wird das Risiko re duziert, dass sie ungeeignete Massnahmen ergreifen, und es kommen Erkenntnisse zustande, die mit herkömmlichen Analyse verfahren nicht rechtzeitig oder gar nicht aufgedeckt werden. Ob es sich um Daten von Kunden oder um solche von in Produk ten enthaltenen Sensoren handelt: Erst eine automatisierte Aufbereitung und Visuali sierung ermöglicht es oft, ihre Auswertung überhaupt zu deuten und zu verstehen. Verbesserte Angebote und neue Geschäftsmodelle Aus Big Data gewonnene Erkenntnisse ermöglichen Unternehmen, bestehende Angebote zu verbessern und neue Geschäftsmodelle zu lancieren. Die produzierende Industrie nutzt beispiels weise die beim Gebrauch ihrer Produkte durch die Konsumenten in den sozialen analysiert kontinu ierlich die Abfolge der Mausklicks auf seinen Bestellseiten und personali siert für jeden Kunden die Platzierung von passenden Sonderangeboten. Ein Onlinehändler tralen Element des Wettbewerbs und des Wachstums. Es entstehen neue Firmen, die sich in frei zugängliche Datenströme ein klinken und mit völlig neuen Dienstleis tungen aufwarten. Besonders erfolgreich agieren jetzt schon die Aggregatoren: Spezialisten, die nichts anderes tun, als Daten aus unter schiedlichen Quellen zusammenzutragen, auszuwerten und mit Analyseresultaten versehen weiterzuverkaufen. So gründete ein internationales Trans portunternehmen eine Tochterfirma, die aus den im Tagesgeschäft des globalen Warenverkehrs anfallenden Daten spezifi sche Informationen extrahiert und diese an Kunden verkauft, die Wirtschaftsprogno sen erstellen. Produktiver und zufriedener Mit der Auswertung von Big Data lässt sich auch eine Steigerung der Produktivität und der Kundenzufriedenheit erzielen. Firmen und Organisationen agieren er folgreicher, wenn sie Werkzeuge zur Ge winnung von Big Data in die Produkte und Dienstleistungen integrieren und sie so besser auf die Bedürfnisse der Kunden abstimmen und mit Mehrwert und Nach haltigkeit versehen. Konsumenten und Bürger ziehen so wohl direkt als auch indirekt Nutzen aus ➔ dem Fortschritt, der auf Big Data Medien abgegebenen Beurteilungen für die Entwicklung der nächsten Produktgenera tion und für den Aufbau neuer Dienstleis tungen zur Kundenbindung. Newsfeeds, Tweets, FacebookPostings und Blogs wer den mithilfe der Textanalyse – in diesem Fall Stimmungsanalyse (Sentiment Analy sis) genannt – daraufhin untersucht, was und wie von den Verfassern der Mitteilun gen über die Qualität eines Produkts oder des Kundendiensts geschrieben wird. Neue Firmen und Dienstleistungen Die Fähigkeit, Big Data gewinnbringend zu nutzen, wird zunehmend zu einem zen 1/2012 Think! Quelle: The New York Times Die sozialen Medien als Echoraum Top words near Houston Pepsi Audi touchdown 6 3 3 Immer spezifischere Segmente in immer kürzerer Zeit immer effektiver ansprechen: Mit Social Listening und Sentiment Analysis lassen sich aus Daten die dafür benötigten Erkenntnisse gewinnen. Mit IBM Cognos Customer Insight stehen die Werkzeuge zur Verfügung. Zum Beispiel: Publikum unter Beobachtung Wenn von der global twitternden Gemein schaft eine Werbe oder Marketingaktion besonders intensiv diskutiert wird, kann dies der Reputation eines Unternehmens Schaden zufügen – oder Nutzen bringen. In beiden Fällen hilft die fortlaufende Beobachtung der Entwicklung der Diskussion dabei, rechtzeitig angemessene Massnahmen zu ergreifen. nyti.ms/FSsp Vertiefende Einsichten Der Film zeigt die Tweets während des Super Bowl 2009. Auf der Website ibm.co/uzyQeA finden sich Informationen über IBM Cognos Customer Insight. bit.ly/uOHa2h Bild: Copyright ©2011 Dow Jones & Company, Inc. All Rights Reserved Focus Neue und nützlichere Dienstleistungen Auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt, mit Mehrwert versehen und nachhaltig ein setzbar: Innovative Unternehmen klinken sich in frei zugängliche Datenströme ein und war ten mit völlig neuen Angeboten auf. Zum Beispiel: Mehr Überblick am Aktienmarkt Um schnell einen Eindruck der aktuellen Situation am Aktienmarkt, der Gewichtung der Branchen in einzelnen Sektoren oder von bestimmten Titeln in einer Branche zu gewinnen, ist die visuelle Auf bereitung dieser Informationen nackten Zahlenreihen weit überlegen. Die Möglichkeit, nach Lizenzierung einer erweiterten Version der Applikation die Datenauf bereitung zu personalisieren, macht aus Gelegenheitsbesuchern der Web site früher oder später zahlende Kunden. smartmoney.com/map-of-the-market Blick unter die Oberfläche Im Film wird demonstriert, wie man sich die Informationen der Map of the Market erschliesst (auf Italienisch). bit.ly/rMR9LL 14 Focus beruht. Sie erhalten brauchbarere Produk te und Dienstleistungen und profitieren von einer transparenteren Preisgestaltung. Die Gesundheitsvorsorge wird sicherer und kostengünstiger. Aktuellere Verkehrs informationen sparen Nerven, Zeit und Treibstoff. Gesellschaftliches Engagement wirkt sich unmittelbarer aus. Hürden und Potenziale Das Potenzial, durch die Nutzung von Big Data den Unternehmenswert zu steigern, findet sich in sämtlichen Branchen. Firmen und Organisationen müssen aber verbreitet technische und strukturelle Hürden ab bauen und in den Aufbau von Knowhow investieren. Eine Studie des McKinsey Global Institute bemängelt denn auch, dass weltweit angesichts einer jährlichen Zu wachsrate von 40 Prozent bei der Daten menge gerade einmal 5 Prozent mehr Aus gaben für IT geplant sind. Dem Fortschritt steht zudem ein ekla tanter Mangel an Fachkräften im Weg. Es fehlt an Spezialisten mit umfassendem Wissen über Statistik und lernende Syste me und an Entscheidungsträgern, die wis sen, wie eine Firma geführt werden muss, deren Erfolg auch auf Big Data beruht. Die Ausbildung qualifizierter Fach kräfte ist zeitintensiv; auch talentierte Leu te benötigen Jahre, bis sie die erworbenen men und Organisationen neuen Regelwer ken unterstellen. Es geht unter anderem darum, Fragen zur Einhaltung der Privat sphäre, zum Datenschutz, zum geistigen Eigentum und zur Haftung zu klären. Die Einhaltung der Regeln verlangt nach Zu rückhaltung bei der Nutzung der aus Autoverkäufer können Servicedienst leistungen rund um ihre Fahrzeuge präziser planen, wenn darin eingebaute Sensoren sie frühzeitig über einen sich abzeichnenden Defekt informieren. Daten gewonnenen Erkenntnisse und steht damit oft diametral zu den möglichen Vor teilen, die dabei erzielt werden könnten. „Es ist eine traurige Tatsache, dass wir heutzutage über viel zu wenig nutzlose Informationen verfügen“, scherzte Oscar Wilde 1894. Er konnte nicht ahnen, welche Flut an Nutzlosem, vor allem aber an Un genutztem, gut 100 Jahre später dank intel ligenter Technik zu sinnvollen Informatio nen verarbeitet werden würde. — Die Steuerbehörde erkennt bei der Risikobeurteilung Muster, die auf eine falsche Deklaration hindeuten, und identifiziert so potenzielle Steuersünder. Komplikationen und Regeln Think! 1/2012 IBM zeigt mit „Watson“, was mit dem Einsatz von 10 Servern mit 2870 Prozessorkernen, mit Speichertechnik, die kaum das Forschungslabor verlassen hat, und mittels Deep Analysis von Text erreicht werden kann. Da eine dedizierte Rechner- und Speicherhardware zur Analyse von Big Data das IT-Budget sprengen kann, lässt sich die Softwareplattform IBM InfoSphere BigInsights* auch in einem Cluster von Standard- PC -Hardware und verteilten Prozessoren betreiben. Dafür wird die auch für Watson verwendete Open-Source-Software Hadoop eingesetzt, mit der ein Grossrechner emuliert werden kann. Für die Sentiment Analysis kommt IBM Cognos Customer Insight zum Einsatz. Big Data speichern Immer grössere Datenmengen erfordern nicht nur leistungsfähigere Systeme und Investitionen in die Sicherstellung von Datenintegrität und Verfügbarkeit, sondern auch hoch bezahlte Spezialisten, die die komplexen SAN - und NAS -Speicher konfigurieren und bedienen. Die GridSpeichertechnik der IBM XIV-Hardwareplattform* erlaubt Firmen, die mit der Speicherung von Big Data konfrontiert sind, ihre Daten im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen mit massiv höherer Leistung mit mindestens identischer Qualität und ohne spezialisiertes Wissen zu speichern. Big Data in der Cloud Kenntnisse produktiv einsetzen können. Die Studie von McKinsey prognostiziert allein in den USA bis 2018 einen zusätzli chen Bedarf von 140 000 bis 190 000 Daten spezialisten und 1,5 Millionen weiteren ausgebildeten Fachkräften. Parallel zum laufend einfacher werdenden Zugriff auch auf sensible Daten – beispiels weise von der auf Transparenz bedachten öffentlichen Verwaltung verfügbar ge machte oder aus sozialen Netzen stammen de Informationen – müssen sich Unterneh Big Data analysieren Quellen McKinsey Global Institute; Big Data: The next frontier for innovation, competition, and productivity, Mai 2011. McKinsey Quarterly: Are you ready for the era of big data? Oktober 2011. The Economist; Special Report: Managing Information, Februar 2010. Die Cloud-Services „Infrastructure“, „Platform“ und „Software“ sind dazu prädestiniert, Spitzenbedarf bei Volumen und Verarbeitungszeiten abzudecken. Für die Auswertung von Big Data können Cloud-Services von IBM * bei Engpässen als „Pay per use“-Service die eigene IT-Infrastruktur ergänzen. Big-Data-Projekte können aber auch vollständig in der Cloud abgewickelt werden: In einem Pilotprojekt im Tessin sammeln in Wäldern ausgebrachte Sensoren Messwerte; wenn spezifische Werte auf einen drohenden Waldbrand hindeuten, alarmiert das System automatisch die Feuerwehr. * Weitere Informationen unter: ibm.com/ch/think 15 Fotos: Anne Morgenstern Think ! 16 1/2012 Think! Think ! Jürgen Tinggren, CEO der Schindler Gruppe, und Isabelle Welton, CEO von IBM Schweiz Think ! im Gespräch mit Wenn der Lift funktioniert wie ein Flugzeug und der Computer versteht, was eine Rushhour ist. Ein Gespräch über das urbane Leben der Zukunft. „Megastädte wachsen vertikal“ Einsteigen bitte! Isabelle Welton und Jürgen Tinggren erklären, weshalb ihre Unternehmen schon heute an der intelligenten Stadt von morgen arbeiten. Think! 1/2012 isabelle welton Da draussen vor dem Fenster sehen wir den Liftturm auf Ihrem Werksgelände. Ist er mehr als ein Wahrzeichen von Ebikon? Jürgen Tinggren Wir nutzen ihn vor allem zu Entwicklungszwecken; obwohl er nur gerade 58 Meter hoch ist. welton Das ist wenig, wenn man ihn beispielsweise mit dem neuen Zürcher Swiss Prime Tower vergleicht; woraus sich für mich eine Frage ergibt: Wie transportiert man eigentlich einen 100 Meter langen Lift ins Zentrum von Zürich? Tinggren Ein Lift entsteht erst auf der Baustelle. Unsere Leute bestellen die Herzstücke des Liftes wie den Motor oder die Steuerung bei unseren eigenen Fabriken, während gewisse Standardkomponenten wie zum Beispiel Türen just in time von Partnerfirmen angeliefert werden. Der Lift als vertikale Hauptverkehrsachse ist heute ein integraler Bestandteil der Gebäudetechnik. think! Womit wir mitten im Thema wären. Sie beide sind sich zum ersten Mal auf einem Kongress zum Thema Smarter Cities begegnet … welton Es ging um die Zukunft der Städte; um die Quadratur des Kreises von Mobilität, Lebensqualität und Energie- effizienz. Für IBM eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Tinggren Das gilt auch für Schindler. Denn die vertikale Mobilität zwischen den Stockwerken ist nicht weniger wichtig als die horizontale zwischen den einzelnen Gebäuden und Quartieren einer Stadt. Staus und Verkehrsunterbrüche können überall passieren. welton Das erinnert mich an meine Jahre in New York; als ich jeden Morgen zwischen 8 und 9 Uhr mit Dutzenden, wenn nicht Hunderten von Kollegen in der Elevator Bank stand und auf die Liftanzeige starrte. Tinggren Da gibt es nur eine Lösung: die intelligente Steuerung. Ein Bereich, in dem Schindler sowohl Pionier als auch weltweit führend ist. welton Im Strassen- und Schienenverkehr kennt man das schon. Stichwort: Verkehrsleitsysteme. Wie sieht das in der Vertikalen aus? Tinggren Ich will es in einem Bild erklären: Stellen Sie sich vor, die Route eines Passagierflugzeugs würde erst festgelegt, wenn alle Passagiere, die zufällig am Gate stehen, eingestiegen sind und ihre Ziele angegeben haben. Im Luftverkehr undenkbar, aber so funktionieren Aufzüge seit über 100 Jahren. Und genau das ändern wir mit unseren neuen Steuerungen. In einem Hochhaus mit einem modernen Schindler-Liftsystem besteigen Sie den Lift, der Sie am schnellsten ans Ziel bringt. welton Was bedeutet, dass der Lift mich identifizieren muss, wenn ich die Gebäudelobby betrete; zum Beispiel über eine Chipkarte. Tinggren Entscheidend ist, dass er Sie erkennt, daraus Ihr Transportbedürfnis ableitet und Ihnen den Weg weist. So steigt nicht nur der Komfort der Passagiere, sondern auch die Förderkapazität des Systems, die durch das ständige Stop-andGo in den Schächten erheblich gebremst wird. welton Das Beispiel zeigt, wie intelligente technische Lösungen entstehen: aus dem Zusammenspiel von Sensortechnologie, Datenakkumulation zu Big Data – dem Thema unseres Heftes – und leis➔ tungsfähiger Analysesoftware. 17 Think ! Tinggren Solche Systeme sind dringend notwendig. Die Weltbevölkerung wird über die kommenden Jahrzehnte noch um drei Milliarden Menschen zunehmen. Zwei Drittel der Menschheit werden dann in Städten leben. Und die Stadt der Zukunft – davon gehen die Planer aus – wird vor allem in die Höhe wachsen. Das heisst: Der Ressourcenverbrauch für die vertikale Mobilität wird steigen. Heute gehen bis zu zehn Prozent des Energieverbrauchs eines mittelhohen Bürogebäudes auf das Konto der Aufzüge. Um diesen Wert zu reduzieren und natürlich unsere Produkte stetig weiterzuentwickeln, investieren wir jedes Jahr über 100 Millionen Franken in Forschung und Entwicklung. welton Energieeffizienz steht auch bei uns ganz oben auf der Prioritätenliste. Der Energieverbrauch unserer mittelgrossen Server – um ein Beispiel zu nennen − ist über nur zwei Produktgenerationen um 80 Prozent gesunken. think! Und wo liegen bei Schindler die grössten Einsparpotenziale? Tinggren Die Liftkabinen der neuesten Generation hängen nicht mehr an Stahlseilen, sondern an flachen Antriebsriemen, so genannten Traction Belts, die um ein Mehrfaches leichter und flexibler sind. Ein anderes Beispiel ist die Rückgewinnung von Bremsenergie. welton Wer nachhaltigen Technologien zum Durchbruch verhelfen will, muss oft viel Überzeugungsarbeit leisten. Wir stellen fest, dass man als Unternehmen gerade beim Thema Smarter Cities in starkem Mass auch auf andere Stakeholder angewiesen ist; auf Regierungen oder eine lokale Bevölkerung, die zu konkreten Verhaltensänderungen bereit ist. Wie erleben Sie diese Abhängigkeit: als Rückenoder als Gegenwind? Tinggren Es gibt schon viel Rückenwind. Die EU hat zum Beispiel das Programm 20/20/20 aufgelegt. 20 Prozent weniger CO2 , 20 Prozent erneuerbare Energien gemessen am Gesamtverbrauch und 20 Prozent mehr Energieeffizienz bis 2020. Eine Stadt wie London bekennt sich schon dazu. Sie subventioniert zum Beispiel die Nachrüstung von Gebäuden. Davon profitieren wir ganz direkt. 18 welton Wie sieht es diesbezüglich ausserhalb von Europa aus? Zum Beispiel in Asien, namentlich in China, wo Schindler einer der internationalen Pioniere war? Tinggren China hat Aufholbedarf. Zurzeit werden sechs von zehn weltweit produzierten Liften in China installiert. Was in einem solchen Massenmarkt zählt, ist der Preis. welton Obwohl die ökologischen Herausforderungen gerade in den asiatischen Megastädten gross sind. Der „Scientific American“ hat dem Thema intelligente Stadt jüngst eine Sondernummer gewidmet und gefragt, wie es China schaffen will, seine wachsende urbane Mittelschicht umweltschonend unterzubringen. Tinggren China wird neue Technologien und Lösungen einsetzen müssen. Das ist der Grund, weshalb wir auch in China investieren. In die Produktionskapazitäten, aber auch in die marktnahe Entwicklung. think! Wer über Smarter Cities spricht, kommt nicht um das Thema Sicherheit herum. Tinggren Für uns steht die Beförderungssicherheit der Passagiere immer an erster Stelle. Wir betreiben in jedem Land eine Notrufzentrale, die eine lückenlose Überwachung der von uns betreuten Anlagen sicherstellt. Bleibt irgendwo eine Kabine stecken, sind unsere Leute innerhalb von 30 Minuten vor Ort. welton Ein Sicherheitsbedürfnis haben die Menschen aber auch im Zusammenhang mit Daten. Wenn technische Systeme personenbezogene Daten generieren, muss gewährleistet sein, dass diese nicht in fremde Hände gelangen. An unserem Forschungslaboratorium in Rüschlikon gibt es eine Forschergruppe, die sich ausschliesslich um Cyberkriminalität und ihre Bekämpfung kümmert. Tinggren Ohne die Speicherung und Auswertung von Daten wird es nicht gehen. Beides dient uns zur konstanten Optimierung der Mobilität in einem Gebäude. Aber sicher ist auch, dass die Stadt der Zukunft noch nicht erfunden ist. Es braucht noch viel Innovation, Intelligenz und Fantasie. Umso wichtiger ist es, dass alle Beteiligten – Unternehmen, Regierungen und Hochschulen – intensiv zusammenarbeiten. welton Also auch hier: Intelligenz dank Integration und Vernetzung über die Grenzen der eigenen Branche hinaus. Schindler ist einer der Hauptpartner von Bertrand Piccard und seinem Projekt Solar Impulse. Was versprechen Sie sich von dieser Kooperation? Tinggren Für die Sonnenenergie interessieren wir uns schon lange. Denn immer mehr Gebäude haben Flachdächer, die man als Solarfarmen nutzen kann. An unserem Standort Locarno haben wir einen Lift gebaut, der vollständig mit Strom vom Dach betrieben wird. Aber natürlich verbinden wir mit Solar Impulse weitergehende Ziele. Es geht generell um Miniaturisierung und Effizienz des Ressourceneinsatzes. Bertrand Piccard hat eine Vision formuliert und ich möchte, dass sich alle 44 000 Schindler-Mitarbeitenden von diesem Pioniergeist, Unternehmertum und Umsetzungswillen anstecken lassen. welton Ein begeisterndes Projekt mit Bezug zu den Unternehmenszielen kann unglaublich motivieren. Ich stelle das auch bei uns fest. Unsere Forscher sind im Moment daran, einen revolutionären Chip zu entwickeln, der Informationen kontextsensitiv verarbeiten kann … Tinggren Kontextsensitiv? Klingt interessant. Können Sie ein Beispiel bringen? welton Bleiben wir bei der urbanen Mobilität und gehen wir in den Kontrollraum einer Verkehrsleitzentrale. Es ist Rushhour. In der Innenstadt herrscht Stau. Ein kontextsensitiver Computer wird uns nun automatisch über Grösse und Art der involvierten Fahrzeuge informieren. Denn Sportwagen verhalten sich im Stau anders als Familienkutschen. Sie schliessen schneller auf und weichen möglicherweise eher auf Schleichwege aus. Tinggren Der Chip merkt, was der Mensch von ihm will? welton (Lacht.) Ich sage immer: Die Chips werden weiblicher. Sie geben auf die gleiche Frage nicht immer die gleiche Antwort. Tinggren Das nenn’ ich wirklich intelligent! Solche Dinge stimmen mich zuversichtlich. Die vernetzte, smarte Welt ist kein Schlagwort, sondern eine inspirierende Vision. — 1/2012 Think! Think ! Pascal Kaufmann, CEO Starmind und Hirnforscher Probleme sollen ihre Experten finden, und nicht mehr umgekehrt – das verlangt nach neuen Techniken beim Aktivieren von Talenten und Vermehren von Know-how. JÜrgen Tinggren (53) ist Ökonom und absolvierte ein MBA-Studium an der Stockholm School of Economics und der New York University Business School. Danach arbeitete der gebürtige Schwede unter anderem für den Zuger Bauchemiekonzern Sika, bevor er 1997 zu Schindler stiess. 1999 übernahm er die Verantwortung für die Asien-Pazifik-Region und lebte sieben Jahre in China. 2007 wurde Tinggren Vorsitzender des Aufzuggeschäfts von Schindler und seit Oktober 2011 ist er CEO der Gruppe. Isabelle welton ist CEO von IBM Schweiz. Das Gespräch zwischen Jürgen Tinggren und Isabelle Welton fand auf Initiative von IBM statt. Der Gedankenaustausch zweier CEO, die in völlig anderen Geschäftsfeldern tätig sind, offenbart verblüffende Parallelen und anregende Gegensätze. Think! 1/2012 Tausend Gehirne in der Westentasche Vor wenigen Jahren noch war es undenkbar, dass man Tausende von Songs in der Westentasche mit sich würde herumtragen können. Heute träumen Manager davon, das Wissen der fähigsten Mitarbeitenden zu komprimieren und per Knopfdruck verfügbar zu machen. Wie schön wäre es, wenn man kurz vor einem Verkaufsgespräch noch einmal auf tausend schlaue Köpfe zugreifen könnte, die gemeinsam mit einem überlegen, wie man den Kunden begeistern kann! Ist das alles nur eine Zukunftsvision oder schon in greifbarer Nähe? Wir stellen fest, dass die Geschwindigkeit von Veränderungen in Unternehmen stark zugenommen hat. Personalabbau, Reorganisationen und steigende Marktanforderungen durch immer besser informierte Kunden bei immer weniger Mitarbeitenden: Das gehört zum Tagesgeschäft. Können neue Techniken hier helfen? Das Dokumentieren von Wissen scheint nicht die Antwort zu sein. Wissen, das man zu speichern versucht, ist fast immer gleich wieder veraltet und unvollständig. Klassische Verfahren wie Dokumentenmanagement, aber auch Wikis oder die sozialen Netzwerke, liefern meistens keine zufriedenstellenden Antworten auf schwierige Fragen. Erst unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz und ingeniösen Algorithmen können wir uns dem Kernthema systematisch nähern. Wir benötigen Maschinen, die so schlau sind, dass man Organisationen und Menschen nicht mehr zu fragen braucht. Die Technik kartografiert das Wissen autonom und generiert Wissenslandkarten, die visualisieren, wo in einer Organisation welche Talente sitzen. Hierfür muss das Werkzeug wie das Gehirn eines Kleinkindes funktionieren, das mit jeder neuen Aufgabe wächst, an Lösungskompetenz gewinnt und leistungsfähiger wird. Und ganz nebenbei muss die Technik Millionen Datensätze analysieren und die gewonnenen Erkenntnisse zu konkreten Resultaten verdichten. Wie identifiziert man beim Auftreten eines komplexen Problems innerhalb einer verzweigten Firmenstruktur den oder die erfahrenen Mitarbeitenden, die es lösen können? Und wie kann Talent kurzfristig aktiviert und Know-how vermehrt werden? Sicher ist, dass wir uns dem Thema ganz anders nähern müssen, als dies in der Vergangenheit geschehen ist. Die Verschmelzung von neusten Erkenntnissen aus der Spitzenforschung mit Hochtechnologie und intelligenten Algorithmen schreitet unaufhaltsam voran. Und trotzdem sind wir heute nur dann kompetent und handlungsfähig, wenn unser persönliches Netzwerk funktioniert. Erst ein Paradigmenwechsel – das Problem findet die Experten, und nicht mehr umgekehrt! – ermöglicht es, die Schlagkraft und Kompetenz von Individuen und Organisationen wesentlich zu erhöhen. Tausend Gehirne in der Westentasche, auf Knopfdruck abrufbar – diese Vision liegt nicht mehr in allzu ferner Zukunft. Unternehmen, die sich rechtzeitig mit selbstlernenden Systemen und Big Data beschäftigen, werden einen nur schwer aufholbaren Wettbewerbsvorsprung haben. — 19 IBM Research – Zürich Die heutigen Computer sind extrem leistungsfähige Rechenmaschinen, die komplexeste Aufgaben lösen. Doch für künftige Anwendungen reicht das nicht. Wissenschaftler sind daran, Systeme zu entwickeln, die selbstständig lernen können. Computer lernen zu denken Von Beat Glogger „Wenn ich also heute sage, es werde in 30 Jahren selbst lernende Computer systeme geben, kann es auch erst viel später eintreffen. Aber es wird kom men. Da besteht kein Zweifel.“ Ton Engbersen IBM Research – Zürich 20 Hochfliegende Ideen hegen die Entwickler einer komplett neuen Art von Computern: Ein Spezialhandschuh soll künftig dem Gemüsehändler nur schon beim Berühren seiner Ware melden, ob eine Gurke noch geniessbar ist. Sensoren, die in einen Strampelanzug eingearbeitet sind, alarmieren den Arzt, sobald ein krankes Kind gewisse auffällige Werte zeigt. Das Verkehrsüberwachungssystem erkennt die Ursache für einen Stau und leitet selbstständig die wirkungsvollsten Gegenmassnahmen ein. Die Einsatzgebiete der neuen Computer scheinen unbegrenzt, doch klingt das nicht alles etwas sehr nach Science-Fiction? „Stimmt“, gibt Ton Engbersen von IBM Research in Rüschlikon zu. Der erfahrene Forscher beschäftigt sich bei IBM mit neuen Ansätzen auf dem Weg zum lernenden Computersystem. „Aber schon 1958 haben Wissenschaftler vorausgesagt, dass einmal ein Computer Schachweltmeister werde. Tatsächlich geschehen ist es 30 Jahre später. Wenn ich also heute sage, es werde in 30 Jahren selbstlernende Computersysteme geben, kann es auch erst viel später eintreffen. Aber es wird kommen. Da besteht kein Zweifel.“ Herkömmliche Computer sind mit den kommenden Aufgaben überfordert. „Sie können zwar sehr gut rechnen“, sagt Ton Engbersen, „doch um Entscheidungen zu treffen, muss man nicht nur gut rechnen können. Unser Gehirn ist keine Rechenmaschine.“ Rechenmaschinen am Limit Wo das Problem liegt, zeigt sich zum Beispiel, wenn heutige Computer Gesichter erkennen sollen. Eine Aufgabe, die ein Mensch in Sekundenbruchteilen erledigt. Wir erfassen das ganze Gesicht unseres Gegenübers und erkennen sofort Merkmale, die typisch für diese Person sind. Wir arbeiten nicht ein Kriterienraster ab, sondern gewichten Eindrücke. Nicht so der Computer: Er muss jedes Gesicht, das ihm präsentiert wird, zuerst nach einem vorgegebenen Muster zerlegen, dann analysiert er die Teilbereiche nach definierten Regeln, um schliesslich die Befunde mit einer Datenbank abzugleichen. Und dies alles tut er schön einen Schritt nach dem andern. Selbst wenn die Person eine ausgesprochen grosse Hakennase hat, analysiert der Computer diese auffällige Nase erst dann, wenn die Nasenanalyse im Programm vorgesehen ist. Im menschlichen Gehirn hingegen erfolgt die Informationsverarbeitung nicht ➔ sequenziell, sondern parallel. 1/2012 Think! Foto: Cortis & Sonderegger IBM Research – Zürich Nach dem Erfolg in der „Jeopardy!“-Spielshow arbeiten nun die Forscher bei IBM daran, Watson alltagstauglich und kommerzialisierbar zu machen. Ein erstes Projekt besteht darin, Watson als Expertensystem für die medizinische Diagnostik einzusetzen. Selbstverständlich wird die Maschine den Arzt nicht ersetzen, sondern ihm das Studium unzähliger Werke der Fachliteratur abnehmen und durch das im „Selbstlernverfahren“ vernetzte Wissen den Weg zur Diagnose und Therapie aufzeigen. Think! 1/2012 21 IBM Research – Zürich Überraschung in der Spielshow Mit einem ersten Schritt in diese Richtung verblüffte IBM im Februar des Jahres 2011. Eine Maschine namens Watson, genannt nach dem Gründer und ersten CEO von IBM, trat in der amerikanischen Spielshow „ Jeopardy!“ gegen die zwei erfolgreichsten Kandidaten an. In der Sendung geht es um klassische Wissensfragen aus den Bereichen Geschichte, Wissenschaft, Kultur und Sport, aber auch darum, versteckte und mehrdeutige Hinweise zu erkennen. Das Besondere daran: Die Kandidaten müssen aufgrund der gegebenen Hinweise die dazu passende Frage formulieren. Watson hat in der Show nicht nur diese mündlichen Hinweise des Spielleiters verstanden, sondern auch die passenden Fragen gefunden – und selbstständig eruiert, wie sicher er hinsichtlich der Richtigkeit einer Frage ist. Und das schneller als die Top-Kandidaten. Watsons Erfolg gründete darauf, dass er genau für dieses Quiz konstruiert und trainiert worden war und die Informationsverarbeitung in einem hohen Mass parallel vornahm. Das System integrierte verschiedene Technologien zur Analyse und Bewertung von strukturierten und unstrukturierten Daten. Jedoch bestand dieses noch immer aus herkömmlicher Hardware: Es waren zehn Racks des IBM Power 750 Systems mit insgesamt 2880 Prozessoren und 15 Terabyte Arbeitsspeicher, die eine Leistung von 80 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde erreichten. Eindrücklich, aber noch nicht das, was für die Computer der Zukunft gefragt ist, denn diese sollen nicht nur Sprache verstehen, sondern auch assoziative Fähigkeiten haben, Hypothesen bilden und auswerten können, Interpretationen leisten sowie Bilder und Muster erkennen. Watson ist ein erster Schritt – aber noch immer eine riesige Maschine, die relativ viel Energie verbraucht. Unser Gehirn hingegen ist flexibel, wiegt lediglich eineinhalb Kilogramm und kommt mit etwa 25 Watt Leistung aus. Daraus zu schliessen, dass Ingenieure nun das menschliche Gehirn nachbauen sollten, 22 Wie „denkt“ Watson? In diesem gut sechsminütigen Film erfahren Sie mehr über die seinem „Denkvermögen“ zugrunde liegende Technik. bit.ly/qj5sMk wäre falsch, wie Ton Engbersen betont. „Aber wenn wir einige grundlegende Prinzipien verstehen lernen und in geeigneter Weise übernehmen, werden wir viel bessere und effizientere Computer entwickeln.“ Komplett neue Architektur Neben der Parallelität besteht ein weiteres dieser Prinzipien in der örtlichen Durchmischung von Funktionen. In unserem Gehirn werden überall gleichzeitig Informationen verarbeitet und gespeichert. Ganz im Gegensatz zu herkömmlichen Computern. Sie bestehen aus getrennten Rechen-, Steuer-, Eingabe- und Ausgabeeinheiten sowie einem Arbeitsspeicher. Man spricht von der Von-NeumannArchitektur. Sie kommt seit Jahrzehnten im Computerbau zur Anwendung und sorgt für die bekannten Probleme wie eben die mangelnde Parallelität oder die Engpässe in den Datenleitungen zwischen Speicher und Rechner. In Zukunft sind daher auch neue Architekturen wie beispielsweise Cognitive Computing gefragt. Hier verschmilzt die Grenze zwischen Hard- und Software. Dies ermöglicht den Bau von IT-Systemen, welche durch Erfahrung lernen, Korrelationen finden und Hypothesen bilden. Wie ein Mensch. „Ein Kind, das gehen lernt, tut das nicht mit dem Ansatz eines Ingenieurs“, vergleicht Engbersen. „Wenn es hinfällt, fragt es nicht, um wie viel Prozent habe ich das Ziel verfehlt, welchen Parameter muss ich ändern? Es versucht es einfach immer wieder, bis es gehen kann.“ Indem sie die Plastizität des menschlichen Gehirns nachahmen, werden kognitive Computersysteme kleiner, energiesparender, fehlertoleranter, flexibler und (vielleicht) sogar einfacher. Doch sie werden die traditionellen Computer nicht ablösen, meint Engbersen. „Es wird wahrscheinlich eine Erweiterung in der Computerwelt geben. Jeder Computertyp wird dort eingesetzt, wo er am besten geeignet ist. Sie werden sich ideal ergänzen.“ — zurich.ibm.com 1/2012 Think! Products & Services Februar bis Mai 2012 Jemand hat das Booklet schon entfernt? Alle Informationen finden Sie auch online auf: ibm.com/ch/think Think! 2/2010 23 Thought Leadership Traditionelle Marketingkonzepte greifen in der digitalen Welt nicht mehr. Die globale ChiefMarketing-Officer-Studie fragt nach, mit welchen Massnahmen die CMO dem Wandel begegnen, und zeigt auf, welche Fähigkeiten sie mitbringen müssen. Studie empfiehlt den CMO digitales Bodybuilding 82% der CMO betrachten Investitionen in soziale Medien als unabdingbar. 25% der CMO finden Wissen in Sachen soziale Medien wichtig für ihren persönlichen Erfolg. 24 In der digitalen Welt unterliegt das Marke ting fundamentalen Veränderungen. Chief Marketing Officers tun deshalb gut daran, den Tag mit Dehnübungen zu beginnen, um die Herausforderungen mit genügend Elastizität angehen zu können. Die brau chen sie, wie die unter dem Originaltitel „From Stretched to Strengthened“ erschie nene Studie zeigt. Befragt wurden mehr als 1700 Teil nehmende aus 64 Ländern und 19 Bran chen zu ihren grössten Herausforderungen und Chancen im heutigen Geschäftsum feld. „Stretched“ im Sinne von „gefordert“ sind die CMO mehr denn je, und sie sind sich unabhängig von Branche und Land auch einig, wo: Der Umgang mit der Datenflut wird an erster Stelle genannt, gefolgt von den sozialen Medien, der wachsenden Zahl von Kommunikationskanälen und geräten sowie dem geänderten Verhalten der Kun den. Gravierend ist, dass über die Hälfte der Befragten angeben, nicht ausreichend für daraus resultierende Aufgaben gerüstet zu sein. Beim Datenhandling sind es gar über 70%. Die grössten Technologieinvestitio nen sind für soziale Medien, Kundenana lysen, Kundenbeziehungsmanagement und mobile Anwendungen geplant. Die Verfas ser der Studie stützen diese Absichten: Es eröffnen sich nicht nur neue Möglichkeiten für die Interaktion mit Kunden; die Unter nehmen erhalten über Blogs, Tweets und soziale Netzwerke auch eine Fülle an un gefilterten Informationen zu ihren Pro dukten und ihrem Ruf. „ Jedes bisschen Feedback ist eine Chance, neue Wege zu gehen oder die Kundenerfahrung zu ver bessern“, sagt denn auch ein Studienteil nehmer. Trotzdem zeigt die Analyse, dass klassische Marktforschung für 82% immer noch als eine Hauptquelle für strategische Entscheidungen gilt, während Bewertun gen durch Verbraucher nur von 48% und Blogs nur von 26% herangezogen werden. Herausforderungen und Chancen er geben sich auch aus dem veränderten Ver hältnis zwischen Kunden und Unterneh men. Die Kunden informieren sich heute viel gezielter darüber, was sie bei wem kau fen. Eine klar definierte Unternehmenskul tur, die nach innen und aussen konsistent vermittelt wird, ist darum für das Vertrauen in das Unternehmen unabdingbar. „Kun den haben heute mehr Kontrolle und mehr Einfluss auf die Marke als je zuvor. Wir müssen sicherstellen, dass die Beziehung zu unseren Kunden ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist“, bringt ein weiterer CMO die Schwierigkeit auf den Punkt. Gerade weil die Kontrolle darüber in der digitalen 1/2012 Think! Thought Leadership Welt unmöglich ist, ist es wichtig, alle Ka näle zu bespielen, um den Kontakt mit den Kunden aufrechtzuerhalten oder diese mit tels Onlinekampagnen zu einer aktiven Be schäftigung mit der Marke anzuregen. Für die CMO bedeutet dies, dass sie in tern stärker mit der Geschäftsleitung zu sammenwirken müssen. Gemeinsam prä gen sie den „Charakter“ des Unternehmens und stellen sicher, dass sich die Mitarbei tenden damit identifizieren und ihn re präsentieren. Der Unternehmenscharakter umfasst nicht nur Logo, PR oder Werbung, sondern Überzeugungen, Werte und Ver haltensweisen, die in den sozialen Medien für jedermann sichtbar sind. Drei von vier CMO sehen hier noch viel Arbeit vor sich. Daneben müssen sie ihr technisches und finanzielles Knowhow ausbauen. Sie tragen heute vermehrt finanzielle Verant wortung für Investitionen in Bereiche, für die nicht nur verlässliche Erfahrungswerte fehlen, sondern auch Messgrössen für den Return on Investment. Eine Diskrepanz ortet die Studie denn auch zwischen der gewachsenen Verantwortung und den feh lenden Einflussmöglichkeiten im Unter nehmen. Demnach sollte der CMO von heu te auch in der Produktentwicklung, Preis bildung und Distribution mitreden, um eine erfolgreiche und effiziente Marke tingstrategie entwickeln zu können. Ein Umdenken ist aber auch in den Köpfen der Chief Marketing Officers not wendig. Die meisten von ihnen glauben immer noch, mit den traditionellen Füh rungsqualitäten auszukommen, und nennen technologische Kompetenz, Knowhow in sozialen Medien und Finanzwissen an letz ter Stelle für den persönlichen Erfolg. Die Studie macht jedoch klar, dass sie nicht nur vorhandene Muskeln dehnen, sondern sich zusätzliche antrainieren müssen, um „strengthened“ – gestärkt – die neuen He rausforderungen anpacken zu können. — Interview Thomas Langenegger ist Chief Marketing Officer von Swiss Life. Mit Think! sprach er über den Umgang mit der digitalen Welt und der Datenflut. Gespür fürs digitale Terrain Think! Wie reagieren Sie auf die schnellen Entwicklungen in der digitalen Welt? Thomas Langenegger Viele Veränderungen sind für uns ein schneidend, aber auch sehr positiv. Wichtig ist, den Mut zu haben, etwas auszuprobieren. Und man muss Spass haben am Ungewissen. Die OnlineCommunity kann man nicht kontrollieren. Nachdem Sie den ersten Schritt gemacht haben, entwickelt sie sich von alleine weiter. Allerdings ist sie sehr fair, weil sie sich selbst reguliert. Think! Trotzdem gibt es Krisen sitzungen nach negativen Postings? Thomas Langenegger Klar, aber wir haben gelernt, damit umzugehen. Die Zeit ist eine andere in der digitalen Welt: „Social Media Never Sleeps.“ Man muss C-Level Studien Von Herausforderungen zu Chancen Ergebnisse der Global Chief Marketing Officer (CMO) Study Think! 1/2012 Die Broschüre „Von Herausforderungen zu Chancen“ können Sie hier bestellen: ibm.com/ch/think Thomas Langenegger hat keine Angst vor Kontrollverlust. sie permanent beobachten, um schnell reagieren zu können. Think! Wie gehen Sie mit der Datenflut um? Thomas Langenegger Das ist ein ziemlich unerforschtes Gebiet. Wir alle sind hier am Üben, um zu verstehen, welche Kennzahlen wichtig sind. Kaum hat man es verstanden, hat es sich jedoch bereits wieder verändert und andere Zahlen werden plötzlich interessant. Wichtig ist bei allem: Kennzahlen können das Bauchgefühl nicht ersetzen. Ein CMO muss sich deshalb auf digitalem Terrain bewegen, um ein Gespür dafür zu entwickeln. Think! Wie nutzen Sie die Daten für Ihre Kampagnen? Thomas Langenegger Wir brauchen sie, um die Kunden besser zu verstehen. Was darüber hinausgeht, ist heikel. Die Commu nity mag es nicht, wenn sie für Werbezwecke missbraucht wird. Das ist gut so. Digitale Medien helfen, dass die Kunden ernst genommen werden. Think! Hat sich Ihre Rolle verän dert? Thomas Langenegger Früher war Marketing eine organisato rische Aufgabe. Heute geht es alle etwas an. Es ist nichts anderes als das Wirken gegenüber den Anspruchsgruppen. — 25 Solutions CERN IBM ILOG Ingenieure überwachen in einem hochmodernen Kontrollzentrum rund um die Uhr die Infrastrukturen des CERN. Das Experiment zur Erforschung des unendlich Kleinen verbraucht so viel Energie wie die Stadt Genf. Die Wächter des CERN Auf riesigen, hoch oben an der Wand befestigten Bildschirmen werden komplexe Schemata, Statistiken und Grafiken angezeigt. Am Boden füllen rund 100 in 4 Kreisen angeordnete Schreibtische den Raum, der an ein Kontrollzentrum für Weltraummissionen erinnert. Dies ist das 2006 eröffnete Kontrollzentrum des CERN. Von hier aus überwachen mehrere Teams das grösste Physikexperiment aller Zeiten – 24 Stunden am Tag. Für einen Laien ist das alles unverständlich, bis vielleicht auf eine Grafik: Sie zeigt den Stromverbrauch des Forschungszentrums an. 178 Megawatt sind es. „Das entspricht etwa dem Verbrauch der Stadt Genf “, sagt Peter Sollander, Verantwortlicher für die Infrastrukturen des europäischen Forschungszentrums. Die Erforschung der Materie hat ihren Preis und muss ständig überwacht werden. Neben einem Beschleuni- 80 000 Messpunkte der Überwachungssysteme sind auf dem gesamten Gelände verteilt. 100 000 000 Rohdaten werden täglich geliefert. 7000 Alarme werden täglich aktiviert. 26 ger, der Teilchen mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, und Detektoren, von denen der grösste mehr wiegt als der Eiffelturm, besteht die Ausrüstung aus weiteren, sehr empfindlichen technologischen Wunderwerken, die mit äusserster Vorsicht behandelt werden müssen. „Mein Team stellt sicher, dass alle Infrastrukturen des CERN richtig versorgt werden“, fährt der Ingenieur fort, „dass eine ausreichende und stabile Stromversorgung besteht, die Notfallgeneratoren einsatzbereit und die Batterien aufgeladen sind. Wir achten darauf, dass kein übermässiger Stromverbrauch entsteht, der die Versorgung gefährden könnte. Die Netzhautscanner der Zutrittskontrollsysteme werden überwacht und es ist jederzeit bekannt, wie viele Personen sich in den verschiedenen Zonen des Tunnels befinden. Es geht nicht nur darum, das CERN vor Eindringlingen zu schützen; vor allem soll die Sicherheit der Angestellten gewährleistet werden. Sie müssen vor der Radioaktivität geschützt werden, die von der Teilchenstrahlung im Beschleuniger ausgeht.“ Die Klimaanlagen und Kühlsysteme, aber auch die Brandgefahr und das Risiko der Wasserinfiltrierung, die Erfassung von Gaslecks und die chemische Analyse des Abwassers – alles, was für den reibungslosen Betrieb erforderlich ist oder ihn gefährden könnte, muss rund um die Uhr überwacht werden. Der Teilchenbeschleuniger LHC und die vier neuen Detektoren haben schliesslich mehr als sechs Milliarden Schweizer Franken gekostet … Um diese Mission zu erfüllen, müssen unzählige Daten verwaltet werden; diese werden von Sensoren erfasst, die auf dem Gelände verteilt sind, das sich auf Schweizer und auf französischem Boden befindet. Die Zahlen sind schwindelerregend: 80 000 Messpunkte übertragen täglich 100 Millionen Rohdaten. Jeden Tag werden 2 Millionen Ereignisse und 7000 aktivierte ➔ Solutions Für Laien ist nur gerade die Anzeige des Stromverbrauchs des CERN verständlich. Doch den Ingenieuren, die 365 Tage während 24 Stunden über die Infrastruktur wachen, sagen die komplexen Grafiken alles über deren Zustand, den Unterhaltsbedarf und Zwischenfälle aus. Alarme aufgezeichnet und jede Woche rund 100 Aufträge für Instandhaltungsarbeiten erteilt. Um die Verwaltung dieses permanenten Datenflusses zu vereinfachen, haben die IT-Spezialisten des CERN ein flexibles System zur Alarmvisualisierung entwickelt. Das Überwachungsteam der Infrastrukturen muss einen ständigen Überblick über den Zustand der Anlagen haben und bei einem Alarm schnell verständigt werden können. Daher ist eine Überwachungsanzeige, die alle Parameter übersichtlich zusammenfassen kann, äusserst wichtig. Die eigens dafür entwickelte Software namens TIM Viewer – TIM steht für Technical Infrastructure Monitoring – ermöglicht eine Personalisierung der „Ansichten“, das heisst der Art, wie die Informationen angezeigt werden. Modulierbare Anzeigen „Gleich zu Anfang haben wir uns entschieden, die Systemprogrammierung und die Entwicklung der Ansichten vollständig voneinander zu trennen“, so Matthias Braeger, Verantwortlicher des IT-Projekts. „Wir wollten vor allem eine ständige Nachfrage nach kosmetischen Veränderungen verhindern – und ausserdem wissen die Benutzer besser als wir, wie die Daten angezeigt werden sollen. Aus diesen Gründen haben wir diese spezielle Software entwickelt.“ Der Ansatz erinnert an Content-Management-Systeme oder auch an die Wordpress-Werkzeuge: Wenn das Programm einmal richtig konfiguriert ist, kann der Benutzer selbst den Inhalt beliebig anpassen. Beim TIM Viewer umfasst der Inhalt auch die Anordnung der visuellen Darstellung der Daten. Das Programm TIM Viewer, das im Jahr 2005 eingeführt wurde, ist mit etwa 100 Ansichten ausgestattet. Seitdem haben die Benutzer mehr als 100 neue Überwachungsanzeigen eingerichtet, und das vollkommen selbstständig, ohne Unterstützung der ITAbteilung. Das Werkzeug ermöglicht die Überwachung, die Diagnose und das Eingreifen: Die Benutzer können Aktionen festlegen, um ein Alarmsignal auszulösen oder die Stromversorgung eines ganzen Sektors zu unterbrechen. „Im Fall eines grösseren Infrastrukturproblems werden die Alarmlisten schnell zu lange, um noch nützlich zu sein“, fährt Peter Sollander fort. „Aus diesem Grund haben wir globale Ansichten definiert, die jeden Punkt einer Checkliste darstellen. Diese Anzeigen bilden schematisch die zwischen verschiedenen Systemen bestehenden Abhängigkeiten ab, wie beispielsweise alle Vorrichtungen, die sich in einem bestimmten Teil des Beschleunigers befinden und bei einem Zwischenfall beeinträchtigt werden könnten. Diese Darstellungen werden automatisch erstellt und bieten uns die Möglichkeit, auf mehreren Ebenen 28 Fotos: Cédric Widmer Solutions Sie wachen über das CERN : Anna Suwalska, Matthias Braeger und Peter Sollander. durch das gesamte System zu navigieren. Dieses Werkzeug ist massgeblich, um schnell zu erkennen, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, und vor allem auch, um Prioritäten festzulegen.“ Die Informatiker haben sich bei der Entwicklung des TIM Viewer für die Software IBM ILOG entschieden. „Dieses Programm hat uns durch seine offene, auf Bibliotheken basierte Architektur überzeugt, die uns ermöglicht hat, es an unsere Bedürfnisse anzupassen“, erklärt Matthias Braeger. Unsere Infrastrukturen mischen 50 Jahre alte Anlagen mit den neusten Technologien. Das System muss also die heterogenen Daten, die uns von unterschiedlichsten Vorrichtungen geliefert werden, vereinheitlichen. „Die andere Stärke von ILOG besteht darin, dass es eine sehr grosse Datenmenge zuverlässig verwalten kann“, fügt Anna Suwalska, Verantwortliche des TIM-Projekts, hinzu. „Das System erstellt sehr einfach Grafiken und kann den Verlauf einer bestimmten Überwachungsanzeige wie einen Film als Playback abspielen. Das ist viel effizienter, als wenn wir die Informationen mehrerer Grafiken selber kombinieren müssten.“ Die Ansichten können über die Websites des CERN abgerufen werden und machen das System dadurch mobil. Wenn ein Eingriff nötig ist, verfolgt der Techniker den Zustand der Sensoren über sein Tablet, während der Feuerwehrmann auf einem Monitor sieht, ob ein Raum zugänglich ist. Mit der Software TIM Viewer haben die Informatiker des CERN den Traum vieler ITDienste wahr gemacht: den Benutzern die Anpassung ihres Arbeitsgeräts an ihre Bedürfnisse selbst zu überlassen. Ein wichtiger Schritt, um eine der aussergewöhnlichsten Maschinen, die je vom Menschen erschaffen wurden, optimal zu überwachen. — IBM Solution Software IBM ILOG JViews Diagrammer und IBM ILOG JViews Charts. ibm.com/ch/think 1/2012 Think! Solutions ABN AMRO Schweiz IBM Global Business Services Eine Privatbank erledigt für ihre vermögenden Kunden auf Wunsch den Zahlungsverkehr. Bei ABN AMRO Schweiz ist dieser Prozess nun vollständig automatisiert. Schnell und sicher „Bisher haben wir das von Hand erledigt, der Aufwand war enorm. Jetzt verkürzen sich die Durchlauf zeiten eines Zahlungs verkehrs um den Faktor vier.“ Jacqueline Honegger Leiterin Organisation bei ABN AMRO Think! 1/2012 Privatbanken betreiben kein Schaltergeschäft. Sie widmen sich der Vermögensverwaltung. Möchte ein Klient aber eine Zahlung ausführen lassen, steht man im Sinne der umfassenden Kundenpflege selbstverständlich zur Verfügung. Bei ABN AMRO Schweiz – seit 1. November 2011 im Besitz der Genfer Union Bancaire Privée – treffen täglich rund 300 solche Anfragen ein. Es kann sich um die Begleichung der persönlichen Kreditkartenrechnung handeln, um die Zahlung von Daueraufträgen oder um die Entrichtung von Gebühren für Handelsgeschäfte. Was für den Kunden eine Erleichterung ist, stellt für die Bank eine Herausforderung dar, denn hinter jeder Auszahlung steht ein komplexer Ablauf. Er reicht von der Entgegennahme der eingehenden Anfragen durch den Kundenberater über die Authentifizierung des Kunden, die Kontoabklärungen durch die Client-DataManager bis zur Bewilligung der Zahlung durch die befugten Vorgesetzten. „Bisher haben wir das von Hand erledigt“, erzählt Jacqueline Honegger, Leiterin Organisation bei ABN AMRO, „der Aufwand war enorm.“ Deshalb setzte die Bank ein Projekt auf, holte Angebote ein und entschied sich schliesslich für die Consultingund Implementierungsofferte von IBM. Im Februar 2010 legte das mehrköpfige Projektteam los. Neben IBM und Vertretern von ABN AMRO waren auch Mitarbeitende der Firma Appway beteiligt, welche die Plattform und die Werkzeuge für das Business Process Management (BPM) lieferte. Exakt 255 Tage nach dem KickoffMeeting − Jacqueline Honegger erinnert sich noch genau daran – war das neue System an allen vier Schweizer Standorten von ABN AMRO operativ. Die Vorteile sind gross. Es gibt von der Zahlungsaufforderung durch den Kunden bis zur Zahlungsauslösung keine Medienbrüche mehr. Dank der durchgängigen Digitalisierung – inklusive des Unterschriftswesens – sinkt die Fehler- und Rückfragequote. Und zudem ist es nun möglich, jede in Bearbeitung befindliche Zahlung in Echtzeit zu verfolgen und dem Kunden gegebenenfalls Auskunft über den Status zu geben. „In der Summe“, so Honegger, „verkürzen sich die Durchlaufzeiten eines Zahlungsauftrages um den Faktor vier.“ Zudem seien die Mitarbeitenden an der Front von administrativen Aufgaben entlastet und könnten sich besser auf das Kerngeschäft der Privatbank konzentrieren – die Betreuung der Kunden und ihrer Vermögen. Für IBM als Umsetzungspartner zeigt das Projekt zweierlei: Erstens, dass die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auch in der Finanzindustrie noch viel Potenzial hat. Und zweitens, dass sich solche Workflow-Projekte mit den einschlägigen Kenntnissen in Sachen Umsetzung vergleichsweise schnell realisieren lassen. Insofern handelte es sich bei der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs für die ABN AMRO Schweiz um einen echten Showcase. Dieser Meinung ist übrigens auch die Association of Management Consultants Switzerland (ASCO). Die ASCO vergibt jedes Jahr einen Preis für die gelungensten Business-Transformation-Projekte der Schweiz. Die Payment-Lösung bei ABN AMRO gehörte zu den Top Ten des Jahres 2011. — IBM Solution Services IBM Global Business Services (GBS). Business Partner Appway. ibm.com/ch/think 29 Foto: Mathias Hofstetter Solutions 2011 1989 Bis zu 15 Prozent Umsatzsteigerung jährlich legt SPAR – holländisch „Fichte“ – seit 1989 in der Schweiz vor. Die Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte wird neuerdings auch mit Unterstützung von IBM geschrieben. 30 1/2012 Think! Solutions SPAR IBM Power Systems, IBM Information Management Die IT-Infrastruktur der SPAR Handels AG stiess an ihre Leistungsgrenze. Deshalb haben die St. Galler den ERP-Host ausgewechselt und gleichzeitig eine neue Datenbank aufgesetzt. Neuer Humus für die Fichte SPAR steht nicht für Sparen. „Spar“ ist holländisch und steht für die Fichte, die sich auch im Firmensignet wiederfindet. Seine Wurzeln hat der Konzern in den Niederlanden und er wächst im Franchisesystem. Die Lizenz für die Schweiz hält die St. Galler Unternehmerfamilie Leuthold und diese sorgt dafür, dass das Nadelholz auch in der Schweiz prächtig gedeiht. Die Umsätze steigen hierzulande seit Jahren um jährlich bis zu 15 Prozent. 2010 hat das Unternehmen knapp eine Milliarde Franken umgesetzt. Wolfgang Mähr ist Bereichsleiter Informatik bei SPAR. Er spürt das anhaltende Wachstum des Geschäftsvolumens jeden Tag – sei es anhand des steigenden Datenverkehrs, den er in seinem Rechenzentrum zu bewältigen hat, oder der neuen Applikationen, die es braucht, um das Geschäft laufend effizienter zu machen. So zum Beispiel der vollständig automatisierte Bestelleingang von den Filialen. Aktuell hängen schweizweit rund 160 SPAR-Filialen, 10 TOP-CC-Gastromärkte sosowie Läden von Business-Partnern am zentralen SPAR-Rechenzentrum in Gossau SG. Würde der SAP-Host überlastet aussteigen, könnten vor Ort nur noch die vorhandenen Waren abverkauft werden. „Anschliessend müssten unsere Filialleiter wohl dichtmachen“, sagt Wolfgang Mähr. Um diesem Horrorszenario vorzubeugen, suchte er zusammen mit Emanuel D’Angelo, seinem Kundenbetreuer bei IBM, Think! 1/2012 nach einer geeigneten Lösung. Als Produkt der Wahl erwies sich schon bald die IBM Power Systems Plattform in Kombination mit der Datenbank IBM DB2. „Ich kam zum Schluss“, sagt Mähr, „dass IBM mit diesem Angebot der Konkurrenz zurzeit einen Schritt voraus ist.“ Im Juni 2010 begannen die Arbeiten in Gossau. Und nun stellte sich heraus, dass Mähr mit seinem Entscheid für IBM richtig gelegen hatte. Als es bei der Ablösung der bisherigen Datenbank zu Komplikationen kam, ruhte sein Partner D’Angelo nicht, bis Hilfe im Haus war. Er wandte sich an das IBM SAP International Competence Center (ISICC). Dort, am SAP-Hauptsitz im deutschen Walldorf, stimmen IBM und SAP ihre Produktpaletten aufeinander ab. Wenige Tage später standen die Spezialisten bei SPAR vor der Tür und lösten das Migrationsproblem. Voicepicking. Dabei kommunizieren die Mitarbeitenden im Warenlager über ihre Headsets direkt mit dem Rechner und erhalten von ihm die Kommissionierungsaufträge. Momentan ist der neue SAP-Host zu 60 Prozent ausgelastet. Ende 2012 wird er schätzungsweise 75 Prozent seiner Leistung abrufen müssen und spätestens in vier oder fünf Jahren muss Informatikleiter Mähr das nächste grosse Ersatzprojekt starten. Für Mähr ist klar: Dann wird er mit seinen IT-Partnern auch Cloud-Lösungen in Betracht ziehen. Denn der On Demand Bezug von Software aus der Datenwolke bringt nicht nur mehr Komfort, sondern macht auch flexibler. Gerade im Retailgeschäft mit seinen starken saisonalen Ausschlägen ein wesentlicher Erfolgsfaktor. — Vorteil für Echtzeitanwendungen Seit rund einem Jahr sind die beiden redundant ausgelegten IBM Power 770 Server von SPAR nun in Betrieb. In einer komplett virtualisierten Umgebung laufen derzeit 19 eigenständige Server – vom CRM über die Lohnbuchhaltung bis zur Lagersteuerung. Die Reaktionszeit der Server hat sich gegenüber früher um 40 Prozent verkürzt. „Gerade für Echtzeitanwendungen ist das ein unschätzbarer Vorteil“, sagt Wolfgang Mähr. Ein Beispiel dafür ist das so genannte IBM Solution Hardware 2 IBM Power Systems 770, 2 IBM System Storage DS8700, IBM Tape-Library Upgrade LTO5. Software IBM DB2, IBM Tivoli Storage Manager. Services IBM Global Business Services, IBM Maintenance Services. ibm.com/ch/think 31 Solutions Stadt Zürich IBM Mini Innovation Jam™, IBM COBRA Zum ersten Mal in der Schweiz hat die Stadt Zürich im September 2011 ein dreitägiges Onlinebürgerforum durchgeführt. Die Anzahl Teilnehmende und die Qualität der Beiträge waren überragend. Die Weisheit der Massen 3550 Menschen nahmen an der dreitägigen Online„Stadtdebatte“ der Stadt Zürich teil. 2 ⁄3 der knapp 2000 Beiträge kamen von Teilnehmenden zwischen 40 und 65 Jahre. 85% der Teilnehmenden hatten einen Hochschulabschluss. 32 Das Zürcher Stadthaus ist noch menschen leer, als Brigit Wehrli am 15. September 2011 frühmorgens über den ehrwürdigen Steinboden der Eingangshalle schreitet. Nach einem Espresso setzt sie sich ins Büro und tippt um 7.03 Uhr die ersten Zeilen in ihren Computer: „Guten Morgen und willkommen zur Stadtdebatte!“ Damit gibt die Direktorin Stadtentwicklung Zürich den Startschuss zur dreitägigen „Stadtde batte“, dem ersten Onlinebürgerforum im deutschsprachigen Raum. Als der Zürcher Stadtrat eineinhalb Jahre zuvor seine vier Legislaturschwer punkte bekannt gab, lautete einer „Stadt und Quartiere gemeinsam gestalten“. Das Überraschende an dieser Formulierung war der vage Begriff „gemeinsam“. Tat sächlich aber versteckt sich hinter diesem die Erkenntnis der Stadtverwaltung, dass eine zunehmend dynamische und komplexe Stadt wie Zürich nicht allein am Reissbrett weiterentwickelt werden kann, sondern neue Formen der Entscheidungsfindung braucht – eben unter Einbezug der kleine ren Systeme des Systems Stadt, der Quar tiere, der Bürgerinnen und Bürger. Anders gesagt: Der Zürcher Stadtrat will, dass mehr von unten nach oben statt von oben nach unten geplant und gestaltet wird. Dass der Legislaturschwerpunkt „Stadt und Quartiere gemeinsam gestalten“ kein frommer Beamtenwunsch war, hat vom 15. bis zum 17. September 2011 die „Stadtde batte“ gezeigt. Während dreier Tage konn ten interessierte Bürgerinnen und Bürger auf dem Onlinebürgerforum zu fünf ver schiedenen Themenblocks diskutieren, de battieren, Ideen einbringen, Stellung be ziehen, Kritik üben. Wie bewegen wir uns in der Stadt? Wie leben wir mit 2000 Watt? Oder wie Brigit Wehrli es um 7.03 Uhr for mulierte: Wo liegen Zürichs Grenzen? Denkgrenzen und Gemeindegrenzen Wehrli ist nicht nur Hauptinitiantin der „Stadtdebatte“, sondern auch „ JamHost“, also Gastgeberin eines der fünf Foren. Wie jede reale Diskussion braucht auch eine vir tuelle Debatte ein Mindestmass an Mo deration und Leitung. Wo aber liegen nun Zürichs Grenzen? Wehrli muss nicht lange auf eine Antwort warten. Um 7.41 Uhr stellt ein Teilnehmer den Sinn der historischen Gemeindegrenzen in Frage und spricht sich für „Zweckgemeinden“ aus: funktio nale Gebietskörperschaften, die ähnlich wie Schulgemeinden funktionieren. Die Auflösung überholter Grenzen ist nicht nur ein politisches Thema, und es be schäftigt auch nicht nur Brigit Wehrli, son dern beispielsweise auch Norbert Ender, IBM Smarter Cities Executive. Vor allem wenn es darum geht, in Unternehmen oder Verwaltungen das Denken in übergreifen den Zusammenhängen zu fördern. Bei IBM selbst gehört das längst zur Unterneh menskultur. Seit zehn Jahren führt das Unternehmen so genannte Jams durch: ➔ 1/2012 Think! Quelle: stadt-zuerich.ch Solutions „Die Stadt soll für alle Altersklassen, auch für Kinder, ein Lebensraum sein.“ „Als Velo fahrender Städter bin ich auch in der Tat der Meinung, dass die Strassen „Mehr Wohnungen oder in der Stadt Zürich eher mir gehören als den mit dem Auto pendelnden Auswärtigen.“ mehr Arbeitsplätze?“ „Was könnte die Stadt unternehmen, um das friedliche Miteinander im Verkehr zu fördern?“ „Gärten werden in „Der wahre Grund für verschiedenen Städten auch vertikal betrachtet.“ das Wachstum liegt „Die Idee, eine U-Bahn doch in der Attraktivität in Zürich zu erstellen, von Zürich – diese sollte unbedingt zieht die Menschen an.“ wieder auf den Tisch, „Wer hat noch Heimatgefühle und zwar in kurzer Zeit.“ für Zürich, und warum?“ „Urbanität entsteht aus dem Zusammenund Nebeneinanderleben der Menschen in der gebauten Stadt.“ „Wie leben wir mit „Der Langsamverkehr braucht keine Förderung, 2000 Watt?“ sondern nur ausreichend Platz.“ Ein Text-Mining-Werkzeug hat Themen, die in der Stadtdebatte in vielen Diskussionen vorkamen, in einer „Themenwolke“ dargestellt, die auf der Häufigkeit der verwendeten Begriffe basierte. Die obige „Tag Cloud“ simuliert diese Art der Gewichtung mit ganzen Sätzen. Think! 1/2012 33 Solutions „Unsere Vielfalt an Kulturen und Lebensstilen ist in erster Linie ein Reichtum und keine Bedrohung.“ „Wir sollten uns endlich darauf einigen können, wie wir den Verkehr reduzieren.“ „Es geht um Lebensqualität, um unterschiedliche Bedürfnisse, um das multikulturelle Stadtleben.“ „Ist das Auto generell ein Problem?“ IBM Solution Hardware IBM Jam™ Cloud Lösung (betrieben auf der IBM Secure Event Infrastruktur). Software Mini Innovation Jam™, IBM COBRA (Corporate Brand and Reputation Analysis). Services IBM Global Business Services Strategy & Transformation Consulting. ibm.com/ch/think 34 zeitlich begrenzte, moderierte Onlinedis kussionen zu Unternehmenswerten oder strategien. Am legendären IBM Innovation Jam™ 2006 beteiligten sich 150 000 Men schen aus 104 Ländern und 67 Unter nehmen. Resultat: Die Entwicklung von zehn neuen Produkten mit einem Inves titionsvolumen von rund 100 Millionen Dollar. Aus diesen Gründen rannte Brigit Wehrli bei Norbert Ender offene Türen ein, als sie ihm Anfang 2011 von der Idee eines Onlinebürgerforums erzählte und eine inhaltliche und technologische Bera tung wünschte. Stilles Wissen nutzbar machen Die Grundidee eines Jam ist deckungsgleich mit der Erkenntnis der Stadtplanerin, dass „Experten“ nicht notwendigerweise dort sitzen, wo entschieden wird, sondern dort, wo die Probleme auftauchen. Zum Beispiel auf der von Fussgängern, Velofahrern, Bus sen, Trams und Automobilisten hart um kämpften Strasse. Kein Wunder, entwickelt sich das Thema „Verkehr“ zum Dauerbren ner der „Stadtdebatte“. „Warum hören die markierten Velowege an den gefährlichsten Stellen auf?“, will einer wissen. In der Folge werden unzählige Orte genannt, an denen Velofahren in Zürich als gefährlich empfun den wird. Dieses „stille Wissen“ (tacit knowledge) in „explizites Wissen“ (explicit knowledge) zu verwandeln und dadurch nutzbar zu machen für die Entscheidungs findung, ist für die Entwicklung einer mo dernen Stadt genauso hilfreich wie für ein Unternehmen. Und Jams sind das zeitge mässe, örtlich und zeitlich flexible Medium zur „Ausgrabung“ dieses stillen Wissens. Für Norbert Ender ist klar: „Eine ‚smarte City‘ muss heute service und prozessorien tiert sein und organisationsübergreifend arbeiten, dazu gehört auch die Einbindung des Bürgerwissens.“ Die Stadtpräsidentin zu Besuch Zurück zur „Stadtdebatte“. Am zweiten Tag besucht Stadtpräsidentin Corine Mauch das Hauptquartier der „Stadtdebatte“, den Medienraum des Stadthauses. Hier sitzen in drei Schichten zwischen 7 und 21 Uhr Angestellte unterschiedlicher Departe mente der Stadt Zürich, die als Moderato rinnen und Moderatoren nebst den Jam Hosts die verschiedenen Diskussionen lei ten. Ständig anwesend sind auch zwei IBM Spezialisten für Innovation Jam™, die mit tels einer Software in Echtzeit statistische Daten auswerten können. Die Anzahl der Registrierungen übertrifft alle Erwartun gen, die Verweildauer der Teilnehmenden ist selbst für erfahrene „ Jammer“ wie Nor bert Ender „rekordverdächtig“. Und nicht nur die Quantität stimmt, sondern auch die „intellektuelle Flughöhe“ der Beiträge, wie Brigit Wehrli das nennt. Einziger Wer mutstropfen: Die Statistik zeigt an diesem Morgen, dass Frauen nicht nur unterver treten sind bei „Stadtdebatte“, sondern dar über hinaus auch noch praktisch keine Beiträge schreiben. Das stört nicht nur Brigit Wehrli, sondern auch Stadtpräsiden tin Corine Mauch. Kurzerhand entscheiden sie, alle registrierten Teilnehmerinnen per Mail anzuschreiben und sanft aufzufordern, ihre Meinungen im Forum kundzutun. Der Aufruf wirkt, vermag den Ge schlechtergraben jedoch nicht gänzlich zu nivellieren. Am Ende der „Stadtdebatte“ wird die Auswertung der Datensätze, die zum Leistungspaket eines IBM Innovation Jam™ gehört, zeigen, dass 64,5 Prozent der 3550 registrierten Teilnehmenden männlich waren und 85 Prozent einen Hochschulab schluss hatten. Zudem dominierten überra schenderweise ältere Bürgerinnen und Bür ger die „Stadtdebatte“ und nicht – wie anfangs angenommen – junge „Digital Natives“. Doch was ist mit Menschen, die kein Internet besitzen? Sind sie nicht von einem Onlineforum ausgeschlossen? Am dritten Tag der „Stadtdebatte“ schreibt ein Teilneh mer, ein Onlineforum sei elitär, man solle lieber einen „echten Dialog“ führen. Ant wort erhält er um 9.46 Uhr von Brigit Wehrli selbst: Jedes Medium sei letztlich ausgren zend, auch ein runder Tisch oder eine Podiumsdiskussion, zum Beispiel aus zeit lichen Gründen. „Deshalb meine ich, dass wir alle Arten von Dialogen führen sollten.“ Es ist ihr letzter Beitrag in diesem Jam. — Die Ergebnisse der Stadtdebatte und eine Stellungnahme der Stadt Zürich sind spä testens ab Ende Januar 2012 einsehbar unter stadt-zuerich.ch 1/2012 Think! Solutions Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM ) IBM System X, IBM System Storage Das Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM) hat seine IT-Infrastruktur erneuert. Die Migration hat zu mehr Flexibilität und Sicherheit geführt. Sowohl als auch „Die Virtualisierung bietet nicht nur zusätzliche Flexibilität, sondern auch mehr Redundanz. Dadurch gewinnen wir an Sicherheit.“ Jean-Marc Masgonty Verantwortlicher für Informatik und Qualität beim CSEM Think! 1/2012 Beim Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM), einem der wichtigsten Forschungszentren in der Schweiz, steht Innovation an erster Stelle der strategischen Prioritäten. „Das private Forschungs- und Entwicklungszentrum CSEM, mit den Schwerpunkten Mikro- und Nanotechnologie, Mikroelektronik, Systems Engineering und Kommunikationstechnologien, erneuert alle vier Jahre seine gesamte Infrastruktur“, so Jean-Marc Masgonty, Verantwortlicher für Informatik und Qualität beim CSEM. „Früher haben wir Pläne für einen Zeitraum von drei Jahren erstellt, aber aufgrund der Probleme bei der Wartung und Finanzplanung, die so eine Veränderung mit sich bringt, hat es letztlich jeweils doch vier Jahre gedauert. Dieses Mal haben wir für die Umstellung vier Jahre eingeplant und halten uns auch daran.“ Für diese neue Infrastruktur hatte das Institut detaillierte Kundenspezifikationen erstellt. Ben Jones, Leiter IT-Projekte bei UDITIS: „Das CSEM hat nach einer innovativen und gleichzeitig hoch spezialisierten Lösung gesucht. Daher wollten wir uns die bestehenden Technologien genauer ansehen und überlegen, wie CSEM sie für sich nutzen kann. Mithilfe des europäischen Forschungszentrums von IBM in Montpellier haben wir die Liste der Anforderungen in eine Liste technischer Lösungen umgewandelt.“ Die wichtigste Anforderung an das neue System bestand nebst der Senkung der Betriebskosten darin, dass Win- dows- und Linux-Protokolle gleichzeitig auf den Speicher zugreifen und sich diesen teilen können. Die N-Series-Speicherlösung erfüllt diese Anforderungen durch vereinfachte Verwaltung und Integration der beiden Betriebssysteme. In Kombination mit einer Servervirtualisierung garantiert diese Lösung die Autonomie der ITInfrastrukturen – nicht nur am Hauptsitz in Neuchâtel, sondern auch in den vier dezentralen Niederlassungen (Zürich, Alpnach, Muttenz und Landquart). „Die Virtualisierung bietet neben zusätzlicher Flexibilität auch mehr Redundanz“, erklärt Jean-Marc Masgonty. „Bei Problemen in den entfernten Niederlassungen können die Mitarbeitenden zur Weiterarbeit die Infrastruktur in Neuchâtel nutzen. Dadurch gewinnen wir an Sicherheit.“ Neu durchdachte Datensicherung Im CSEM werden die Teams nach Projekten zusammengestellt und die IT-Infrastruktur muss diese Organisationsweise unterstützen. Datenspeicherung und -archivierung wurden daher komplett überdacht. Alle Technologiezentren haben jetzt eine identische Speicherhierarchie. Auf diese Weise erhalten die Benutzer nun eine transparente Übersicht über neue und alte Projekte. Dank der neuen Schnittstelle sind alle Dateien leicht zu finden. Das neue Speichersystem steigert zudem die Geschwindigkeit von Backup und Wiederherstellung. Um die Sicherheit zu erhöhen, werden sämtliche Daten zudem auch an einem Standort ausserhalb des Instituts gespeichert. Mit der neuen Infrastruktur erhöht das CSEM sowohl seine Flexibilität als auch seine Datensicherheit und reduziert ausserdem die Änderungs- und die Betriebskosten der Infrastruktur. — IBM Solution Hardware IBM System x 3650 M3, IBM System Storage N3300, N3400 und DS3512, IBM System Storage SAN24B-4, IBM System Storage TS3200. Business Partner UDITIS. ibm.com/ch/think 35 Foto: V-ZUG Solutions Irgendwo hinter der markanten Fassade des neu erbauten Hochregallagers von V-ZUG verbirgt sich ein nagelneues Rechenzentrum. Dank eingespielter Prozesse von IBM konnte es gleichzeitig mit dem Bau des Lagergebäudes erstellt werden. 36 1/2012 Think! Solutions V-ZUG IBM Site and Facilities Services Der Haushaltgerätehersteller V-ZUG brauchte ein neues Rechenzentrum. Man fand einen Generalunternehmer, der die Anlage plant, baut und schlüsselfertig übergibt. Sicheres Gehäuse V-ZUG ist eine internationale Premiummarke für Küche und Haushalt. Wenn ein solches Unternehmen zur Optimierung des Warenflusses ein neues Hochregallager planen lässt, wird auf die Wirkung gegen aussen geachtet. Der Auftrag ging deshalb an das renommierte Zürcher Architekturbüro Bétrix & Consolascio. Und Eraldo Consolascio rechtfertigte das Vertrauen: Er entwarf eines der markantesten Gebäude der Agglomeration Zug. Was indes kaum jemand weiss: Irgendwo hinter den Glas- und Metallfassaden verbirgt sich ein nagelneues Rechenzentrum (RZ). Wo genau und auf welchem Stockwerk es liegt, will Giorgio Hoenig, der Verantwortliche von V-ZUG, nicht preisgeben. „Es geht hier auch um Sicherheitsaspekte“, erklärt er auf dem Rundgang. Handlungsbedarf ergab sich vor einigen Jahren. Im damaligen Backup-RZ – untergebracht in einem Wohnhaus auf dem Werksgelände – ereignete sich ein Wasserschaden. Konkrete Schäden resultierten zwar nicht, aber Hoenig begann Alternativen zu evaluieren, und schliesslich beschloss man, im damals schon geplanten Hochregallager auch ein neues RZ zu projektieren. Als Umsetzungspartner kam der langjährige Hardware- und Softwarelieferant IBM zum Zug. Das so genannte Room-in-RoomKonzept umfasste drei Teile: Eine gegen Feuer, Wasser und Rauch geschützte Zelle für die Rechner; ein kleiner Raum für die unterbruchsfreie Stromversorgung, die bei Think! 1/2012 Netzausfällen innert Millisekunden auf Batteriebetrieb umschaltet; und eine Kammer für die redundanten Klimaanlagen, die Kältemaschinen und den Plattentauscher, der die Abwärme der Rechner in die Gebäudeheizung speist. All dies innerhalb des Hochregallagers. Die Installation des Notstromaggregates plante man in einem anderen Gebäude – auf halbem Weg zum Backup-RZ. Kalkuliert wurde mit einer Leistung von 400 Kilowatt; und um diese Last zu transportieren, musste ein 70 Meter langes armdickes Kabel verlegt werden. Vom Wert eingespielter Prozesse IBM erstellte allerdings nicht nur die Blaupause des Rechenzentrums. Die Spezialisten von IBM Site and Facilities Services übernahmen auch die komplette Bauleitung. Federführend war Beat Stadtmann. Der gelernte Elektriker nahm an jeder Bauleitungssitzung teil. Die zentrale Herausforderung bestand darin, die Fortschritte am Hochregallager mit dem Rohbau des RZ zu koordinieren. So musste an einer Seitenwand ein mannshohes Loch ausgespart werden, damit sich später die Brandschutz- und Dämmelemente der Sicherheitszelle einführen liessen. „Dabei zeigte sich einmal mehr, wie wertvoll eingespielte Prozesse sind“, sagt Stadtmann. Allein in der Schweiz baut IBM jedes Jahr mehrere RZ, vorwiegend mit den gleichen Partnern: Die Dämmelemente für die Sicherheitszelle kommen jeweils aus Deutschland, das USV-Aggregat wird aus Frankreich angeliefert und auch die beteiligten Schweizer Elektriker und Spengler haben unterdessen viel einschlägige Erfahrung. Ende 2008 war das neue Rechenzentrum bezugsbereit. Über die darauf folgenden Pfingsten zügelten Giorgio Hoenig und sein Team den operativen ERPHost ins neue Domizil. Und seither hat das Fernüberwachungssystem noch keine ernsthafte Störung gemeldet; für Aufregung sorgen allenfalls Mitarbeitende, die vergessen, beim Verlassen der Sicherheitszelle die Tür korrekt zu verriegeln. „Es war eine Zusammenarbeit auf hohem Niveau“, blickt Hoenig auf die Bauphase zurück. Man habe in jeder Phase des Projekts gemerkt, dass von Seiten IBM erfahrene Leute am Werk gewesen seien. Insofern erstaunt es nicht, dass IBM nun auch den technischen Betrieb des neuen Rechenzentrums gewährleisten wird: V-ZUG hat unterdessen auch einen Wartungsvertrag unterschrieben. — IBM Solution Services IBM Site and Facilities Services. ibm.com/ch/think 37 IBM er Hadrian Moraz Lead Project Executive – Banque Cantonale Vaudoise Foto: Cédric Widmer „Ich möchte, dass die Leute glücklich sind“ 38 Manchmal trügt der Schein. Hadrian Moraz sitzt ruhig lächelnd in seinem Büro im Centre administratif bancaire in Prilly und man könnte ihn für eine Führungskraft mit einer geradlinig verlaufenden Karriere halten. Der Autodidakt ist jedoch auch ein Abenteurer. Nach seiner Ankunft von Montreal im Frühjahr 2011 übernahm er die Leitung der Informatik-Outsourcing-Beziehungen der Banque Cantonale Vaudoise (BCV). Die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastet, ist proportional zu den Anforderungen, denn die BCV gehört zu den fünf grössten Schweizer Banken. Moraz ist nicht zufällig in dieser Region gelandet: Vielmehr kehrt er hierher zurück – seine Rundreise ist sein eigentliches Abenteuer. Ursprünglich wollte Hadrian Moraz Önologe werden, so sehr gefielen ihm die Weinterrassen rund um den Genfersee und sein Heimatdorf Villars-surOllon. Nach zwei Jahren brach er das Studium ab und machte ein Praktikum bei der UBS, wo er Zahlenreihen in Tabellenkalkulationsprogramme eingeben musste. Seine ausgeprägte Eigeninitiative fiel seinen Vorgesetzten auf: Nach und nach zeichnete sich sein Karriereweg ab und nur vier Jahre später übernahm er für die Bank die Verantwortung zur Planung eines Zentrums für Netzwerkinstallation und -support. „Ich liebe es, zu arbeiten“, sagt er, „auch wenn ich das während meines Studiums ein wenig kaschiert habe. Danach habe ich dies allerdings unter Beweis gestellt, denke ich.“ Die berufliche Chance seines Lebens ergab sich für ihn 1996, als er mit nichts als seinen Kleidern und den Ersparnissen im Gepäck seiner kanadischen Freundin nach Quebec folgte. Einige Wochen später wurde er bei IBM als Netzwerkberater für Air Canada eingestellt. Wieder fiel sein Leistungswille auf und schliesslich übertrug man ihm die Verantwortung für den gesamten Netzwerkbereich des Kunden. Er blieb 14 Jahre in Montreal, schloss ein Abendstudium mit dem Bachelor in Betriebswirtschaft ab und leitete parallel dazu – nach wie vor für IBM – den Bereich E -Commerce der Banque Nationale du Canada. Mit einem Lächeln auf den Lippen erzählt er, wie die erste Kontaktaufnahme für seine jetzige Position über Sametime – den Instant-Messaging-Dienst von IBM – stattgefunden hat. Darauf folgten intensive Gespräche, in deren Verlauf sich Moraz’ Rolle als Ansprechperson für den für IBM Schweiz sehr wichtigen Kunden sowie als Motivator des für die BCV zuständigen Teams herauskristallisierte. Sein Motto ist, den Kunden zufriedenzustellen: „Ich möchte, dass die Leute glücklich und zufrieden sind. Das war bei mir schon immer so.“ — 1/2012 Think! Services IBM Agenda Schweiz Datum 29. Februar 2012 Ort Radisson Blu Hotel Zürich-Airport Kostenlos Februar bis Juni 2012 Impressum IBM Breakfast Briefings 2012 Gehaltvoller als jedes Vollkorngipfeli, das sind die IBM Breakfast Briefings. Serviert wird das Neuste rund um IBM Hardware – kompakt, unterhaltsam, spannend. Themen sind unter anderem IBM Power Systems, IBM System x, IBM System z sowie IBM System Storage. Erfahren Sie ausserdem mehr über IT-Trends und freuen Sie sich auf informative Präsentationen mit vielen Tipps und Tricks. ibm.com/ch/events/bb2012 Schweiz Datum 26. April 2012 Ort „The Dolder Grand“, Zürich Kostenlos IBM Forum for Finance 2012 Das IBM Forum for Finance 2012 ist der Anlass für alle Finance-, Controlling- und Risk-Experten. In spannenden Vorträgen erwarten Sie viele Hintergrundinformationen, Neuigkeiten und fundiertes Expertenwissen über Financial Governance, Risk Management und Performance Optimization. ibm.com/ch/analytics/f4f Schweiz Datum 9. Mai 2012 Ort Zürich Altstetten Kostenlos IBM Technology Forum 2012 Wer sich für die neusten Technologietrends interessiert, trägt sich den 9. Mai 2012 am besten dick in die Agenda ein. Am IBM Technology Forum wird stets ein topaktuelles Thema aus Forschung und Entwicklung präsentiert. Hingehen und sich überraschen lassen! ibm.com/ch/events Schweiz Datum 5. Juni 2012 Ort Kultur- und Kongresszentrum Luzern Kostenlos IBM Symposium 2012 Am 5. Juni 2012 stehen im KKL, der Luzerner Kulturhochburg, nicht die Musik, sondern die IT und ihre Neuigkeiten im Vordergrund. Am traditionellen IBM Symposium warten Fachexperten und Kundenreferenzen auf interessierte Besucher. Die ganze IBM kompakt verpackt an einem Tag und einem Ort. ibm.com/ch/events/symposium Herausgeberin IBM Schweiz AG Vulkanstrasse 106 Postfach 8010 Zürich Redaktion, Gestaltung und Produktion arnold.inhaltundform.com Redaktionsleitung Steffen Wippel IBM Schweiz AG Interne Projektleitung Walter Waldis IBM Schweiz AG Telefon 058 333 78 91 Abonnements- und Adressänderungen Per E-Mail an swissif@ch.ibm.com Auflage und Sprache 18 000 deutsche Schweiz 6800 französische Schweiz 12 000 Österreich (teilweise länderspezifische Artikel ) Erscheinungsweise 3 x jährlich © IBM Corporation 2012 Bildmaterial Wenn nicht gesondert vermerkt: IBM Schweiz AG IBM und das IBM Logo sind Marken oder eingetragene Marken der International Business Machines Corporation in den Vereinigten Staaten und /oder in anderen Ländern. Andere Namen von Firmen, Produkten und Dienstleistungen können Marken oder eingetragene Marken der jeweiligen Inhaber sein. Eine aktuelle Liste der IBM Marken ist auf der Internetseite ibm.com/legal/copytrade.shtml abrufbar. © 2012 IBM Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Texte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Die von den Autoren geäusserten Meinungen können von jenen der Herausgeberin abweichen. Alle Angaben zu Lieferanten, Produkten, Preisen usw. in diesem Magazin erfolgen zum Zeitpunkt der Magazinproduktion und sind ohne Gewähr. Leserservice online GratisAbonnement Think ! Internet-Links zu den Artikeln dieser Ausgabe ibm.com/ch/think Computing wird smarter. Digitale Intelligenz findet man heute überall. Selbst in Dingen, die keinerlei Ähnlichkeit mit Computern haben: in Haushaltsgeräten, Autos, Kleidung, ja sogar in Flüssen und Feldern. Täglich sammeln unzählige Computer wertvolle Fakten und Daten über unseren Planeten. Um jedoch das Potenzial und die Möglichkeiten dieser Informationen nutzbar zu machen, muss auch die Arbeitsweise der Computer smarter werden. Denn IT-Infrastrukturen waren bislang nicht auf Zettabytes an Daten sowie auf die weltweite Vernetzung und hochentwickelte Datenanalyse ausgerichtet. Zum Glück beginnt sich gerade ein neues, innovatives Computing-Modell durchzusetzen: Smarter Computing. Es ist für die intelligente Nutzung von Daten konzipiert. Alles ist genau für diese Aufgaben optimiert – und wird in der Cloud gemanagt. Konzipiert für Daten: Unternehmen müssen heute mit allen möglichen Daten umgehen können – Texten, Bildern und Tönen bis hin zu Impulsströmen von Sensoren. Sie müssen ausgefeilte Datenanalysen für die Geschäftswelt abbilden – einschliesslich sozialer Medien. Aus diesem Grund entwickeln die führenden Unternehmen heute neue Systeme und Prozesse, die grosse Datenmengen aufspüren, verstehen und auswerten können. Optimiert für diese Aufgaben: Im Unterschied zur Dialogverarbeitung arbeitet Business Analytics mit den verschiedensten Arten von Daten und komplexen Abfragen. Und das wiederum ist eine völlig andere Herausforderung als die Integration von Content, Arbeitsabläufen und Menschen in die Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Deshalb entscheiden sich Verantwortliche zusehends für Architekturen, die für die Verarbeitung ganz bestimmter Aufgaben optimiert sind, zugeschnitten auf ganz spezifische Eigenheiten des jeweiligen Unternehmens. In der Cloud managen: Die Cloud gewährleistet eine hohe Flexibilität im Umgang mit grossen Datenmengen und bietet im dynamischen Wettbewerbsumfeld sowie beim Management von Infrastrukturelementen entscheidende Vorteile. Aber nur wenn Cloud-Lösungen mit entsprechend intelligenten Sicherheits- und Managementfunktionen ausgestattet sind, bieten sie Unternehmen die Wendigkeit, sich erfolgreich in hart umkämpften Märkten zu bewegen, Ressourcen nach Bedarf zu- und abzuschalten sowie die Bausteine einer Infrastruktur dynamisch zu verwalten. Smarter Computing bietet ein enormes Potenzial an Produktivität, Innovation und wirtschaftlichem Wachstum. Starten Sie mit IBM in das neue Zeitalter der IT. Let’s Build A Smarter Planet. ibm.com/ch/smartercomputing IBM, das IBM Logo, ibm.com und das Planet Icon sind Marken oder eingetragene Marken der International Business Machines Corporation in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern. Eine aktuelle Liste der IBM Marken ist auf der Internetsite www.ibm.com/legal/copytrade.shtml unter «Copyright und Trademark Informationen» abrufbar. © Copyright IBM Corporation 2012. Alle Rechte vorbehalten.