Dallas Buyers Club Presseheft - Startseite

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Dallas Buyers Club Presseheft - Startseite
präsentiert
DALLAS BUYERS CLUB
0 0 00Kinostart: 06. Februar 2014000
mit
Matthew McConaughey
Jennifer Garner
und Jared Leto
Regie
Jean-Marc Vallée
Buch
Craig Borten und Melisa Wallack
Produzenten
Robbie Brenner und Rachel Winter
Länge: 117 Minuten
www.DallasBuyersClub.com
www.Facebook.com/DallasBuyersClub
INHALT
Seite
Kontakte ........................................................................................................ 4
Kurzinhalt und Pressenotiz ......................................................................... 5
Langinhalt ..................................................................................................... 6
Über die Produktion ..................................................................................... 9
Das Milliardengeschäft mit HIV und AIDS? .............................................. 24
Biographien der Schauspieler
Matthew McConaughey ................................................................................ 29
Jennifer Garner ............................................................................................. 30
Jared Leto..................................................................................................... 31
Michael O'Neill .............................................................................................. 32
Denis O'Hare ................................................................................................ 32
Steve Zahn ................................................................................................... 33
Dallas Roberts .............................................................................................. 33
Griffin Dunne ................................................................................................ 34
Kevin Rankin ................................................................................................ 34
Biographien der Filmemacher
Jean-Marc Vallée .......................................................................................... 35
Craig Borten ................................................................................................. 35
Melisa Wallack .............................................................................................. 35
Robbie Brenner ............................................................................................ 36
Rachel Winter ............................................................................................... 37
Yves Bélanger .............................................................................................. 37
Besetzung und Stab ................................................................................... 38
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KURZINHALT
Dallas, 1985: Der Cowboy Ron Woodroof (Matthew McConaughey) führt ein exzessives
Leben auf der Überholspur. Rodeos, Alkohol, Koks und Frauen bestimmen seinen Alltag.
Als Woodroof wegen einer Schlägerei im Krankenhaus landet, eröffnet ihm der Arzt
nach einer Routineuntersuchung, dass er HIV-positiv ist und nur noch 30 Tage zu leben
hat. Die Welt des homophoben Texaners bricht zusammen - für ihn ist es unfassbar,
dass er sich mit dieser „Schwulenkrankheit“ infiziert haben soll. Nachdem ihm das von
seiner Ärztin Dr. Eve Saks (Jennifer Garner) verschriebene, einzige legale Medikament
AZT mehr schadet als nutzt, sucht er nach Alternativen. Ron wird in Mexiko fündig und
beginnt, die in den USA illegalen Medikamente im großen Stil ins Land zu schmuggeln.
Um sein Geschäft noch lukrativer zu machen, lässt er sich auf einen Deal mit dem
homosexuellen Rayon (Jared Leto) ein: Gemeinsam gründen sie den „Dallas Buyers
Club“, durch dessen kostenpflichtige Mitgliedschaft man unbegrenzten Zugang zu den
Präparaten bekommt. Mit dem Geschäft ihres Lebens entsteht nach und nach eine
besondere Beziehung zwischen dem ehemals rücksichtslosen Hedonisten und dem
sensiblen Homosexuellen. Der Club wird in Windeseile landesweit bekannt und die
Medikamenten-Flatrate findet bei Rons und Rayons Leidensgenossen reißenden
Absatz. Mit dem Erfolg gerät die Organisation allerdings schnell ins Visier der FDA
(Food and Drug Administration). Denn die Gesundheitsbehörden sind, ganz im Sinne
der Pharmaindustrie, nicht gewillt, das rentable Geschäft mit den Kranken aus den
Händen zu geben. Ron beschließt, sich gegen das System zu stellen und nicht nur für
das Recht der Kranken, sondern für das Leben zu kämpfen.
PRESSENOTIZ
DALLAS BUYERS CLUB erzählt die wahre und außergewöhnliche Geschichte eines
Mannes, der sich vom hedonistischen und homophoben Cowboy zu einem mutigen und
lebensbejahenden Aktivisten wandelt. Regisseur Jean-Marc Vallée („C.R.A.Z.Y. –
Verrücktes Leben“, „The Young Victoria“) ist es eindrucksvoll und ohne Pathos
gelungen, Ron Woodroofs Kampf gegen die Behörden spannend und emotional
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mitreißend zu inszenieren. Indem er mit viel Feingefühl auf die verschiedenen Facetten
dieser Geschichte eingeht, ist ein Film entstanden, der weit mehr als die nach wie vor
hochaktuelle AIDS-Problematik behandelt. DALLAS BUYERS CLUB erzählt von
Zivilcourage, Kampfgeist, Toleranz und Menschlichkeit – ein Film, der Mut macht!
LANGINHALT
Rodeo, Frauen, Alkohol und Koks bestimmen das Leben des ziemlich rücksichtslos
eingestellten Elektrikers Ron Woodroof (Matthew McConaughey). Als der Cowboy nach
einem Arbeitsunfall ins Krankenhaus muss, erfährt er im Alter von 35 Jahren, dass er
HIV positiv ist und nur noch 30 Tage zu leben hat. Ron glaubt zunächst an einen Fehler
der Ärzte, zumal er AIDS bislang als das Problem einer von ihm verachteten schwulen
Minderheit ansah.
Schneller, als es ihm lieb ist, findet Ron sich selbst inmitten einer Randgruppe wieder.
Seine früheren Freunde und Kollege meiden ihn. Die Unwissenheit über AIDS und die
Angst, sich durch jeglichen Kontakt zu einem Kranken anstecken zu können, sind derart
groß, dass Rons Umwelt ihn sowohl in der Kneipe als auch an seinem Arbeitsplatz
ausgrenzt. Bis vor kurzem noch ein „ganzer Kerl“, wird Ron plötzlich als „Schwuchtel“
diskriminiert und gedemütigt.
Als geborener Kämpfer ist Ron nicht dazu bereit, das vermeintliche Todesurteil
widerstandslos hinzunehmen. Er liest alles, was er über die weitgehend unerforschte
Krankheit finden kann. Außerdem erfährt er, dass im nahegelegenen Krankenhaus eine
Studie durchgeführt wird, die im Auftrag der Pharmaindustrie das bislang noch nicht
zugelassene Medikament AZT an AIDS-Patienten testet. Doch die Angst, bei der Studie
nur ein Placebo zu erhalten, lässt Rons anfängliche Hoffnung schwinden. Sein
Bestechungsversuch bei der Ärztin Dr. Eve Saks (Jennifer Garner) scheitert sowohl an
deren Berufsethos als auch am sogenannten doppelblinden Verfahren: Nicht einmal die
Ärzte sind eingeweiht, welche Patienten die echten Wirkstoffe erhalten und wer zum
frühen Sterben verdammt ist. Ron findet einen Weg, sich das Medikament auf illegalem
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Weg zu beschaffen. Ein Mitarbeiter des Krankenhauses versorgt in gegen Bargeld mit
der Arznei, doch sein körperlicher Zustand verschlechtert sich und Ron muss nach
einem für ihn fast tödlichen Zusammenbruch erkennen, dass das Medikament seinen
körperlichen Zustand in keiner Weise verbessert. Jetzt sucht er auf eigene Faust nach
alternativen Behandlungsmethoden. In Mexiko findet er einen Arzt, der in den USA seine
Zulassung verloren hat, weil er AIDS-Patienten mit einem Cocktail aus verschiedenen
Medikamenten und Proteinpräparaten versorgt hat, die in den USA nicht zugelassen
sind. Diese Mittel helfen auch Ron dabei, die Symptome seiner Krankheit zu lindern.
Sofort wittert er ein lukratives Geschäft. Er beginnt, die Präparate illegal in die USA zu
schmuggeln, um sie an andere Betroffene zu verkaufen.
Weil er aber seine Verachtung gegenüber homosexuellen Männern nicht abgelegt hat,
tut Ron sich schwer, Kunden in ausreichender Zahl für sein Angebot zu interessieren.
Dazu benötigt er einen zuverlässigen Kontaktmann aus der Szene. Notgedrungen
arbeitet er mit dem transsexuellen AIDS-Kranken Rayon (Jared Leto) zusammen, der
ihm gegen eine prozentuale Beteiligung hilft, die Präparate zu verkaufen. Die Geschäfte
der beiden rufen schnell die FDA (Food and Drug Administration) auf den Plan, die alles
daran setzt, den illegalen Handel mit den nicht-zugelassenen Medikamenten zu
unterbinden. Der sensible Rayon teilt nicht nur Rons Lust am Leben, sondern auch
dessen Geschäftssinn: Um Sanktionen der US-Behörden zu umgehen, gründen sie den
„Dallas Buyers Club“, in dem die Mitglieder monatlich 400 Dollar zahlen und im
Gegenzug
ihre
überlebenswichtigen
Präparate
erhalten.
„Ich
verkaufe
keine
Medikamente, ich verkaufe Mitgliedschaften“, argumentiert Ron.
Der Club wird in Windeseile landesweit bekannt, die Medikamenten-Flatrate findet bei
Rons und Rayons Leidensgenossen reißenden Absatz. Im benachbarten Krankenhaus,
in dem unter der Leitung von Dr. Sevard (David O’Hare) die AZT-Studie durchgeführt
wird, wundert sich Dr. Saks, dass immer mehr registrierte Patienten der Studie
fernbleiben. Darunter auch Rayon, den sie bereits seit der Schulzeit kennt und mit dem
sie freundschaftlich verbunden ist. Die Ärztin betreibt Nachforschungen und findet
Rayon und Ron in ihrem neuen „Dallas Buyers Club“-Büro. Sie ist entsetzt darüber, dass
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viele AIDS-Kranke lieber dem privat organisierten Club beitreten, als sich im Rahmen
eines staatlichen Programms mit AZT behandeln zu lassen. Überzeugt davon, das
Richtige zu tun, will sie Rons und Rayons Geschäfte unterbinden. Doch schon bald
muss sie erkennen, dass die Interessen der Pharmaindustrie und ihre ärztliche Berufung
nicht immer Hand in Hand gehen
Auch die einflussreiche Pharmaindustrie, die eifrig von der FDA und anderen USBehörden unterstützt wird, torpediert Ron und andere Aktivisten mit immer härteren
Mitteln, um sich das milliardenschwere Geschäft mit den Todkranken nicht vermiesen zu
lassen. Doch Ron ist fest entschlossen, gegen das System aufzubegehren, um für die
Rechte und das Leben der AIDS-Kranken zu kämpfen.
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ÜBER DIE PRODUKTION
Held wider Willen
Im September 1992 starb Ron Woodroof im Alter von 42 Jahren an den Folgen von
AIDS. Sieben Jahre zuvor hatten ihm die Ärzte eine Lebenserwartung von 30 Tagen
eingeräumt.
Der Drehbuchautor Craig Borten reiste im August 1992 von Los Angeles nach Dallas
und interviewte Woodroof in den letzten Wochen seines Lebens. In mehreren
Gesprächen, die insgesamt über 20 Stunden dauerten, erzählte der charismatische
Texaner seine einzigartige Geschichte: wie ihn 1985 die Diagnose „HIV positiv“ aus der
Bahn zu werfen drohte, wie er durch intensive Recherchen zum Fachmann für eine bis
dahin kaum erforschte Krankheit wurde und wie er für das Recht kämpfte, sein Leben
durch alternative Behandlungsmethoden verlängern zu können.
„Ich finde jeden Menschen, der die Regeln durchbricht, inspirierend“, sagt Autor Craig
Borten. „Weil Ron sein Todesurteil nicht einfach hinnehmen wollte, hat er sich selbst und
vielen anderen Menschen helfen können.“ Borten spürte, dass ein homophober RodeoReiter und Womanizer, der 1985 die vermeintliche „Homosexuellen-Krankheit“ bekommt
und dann an der Seite schwul-lesbischer Verbände für die Rechte der Patienten eintritt,
ein tiefgründiger, faszinierender Kinoheld sein könnte. „Mich beeindruckt vor allem die
Kehrtwende in Rons Leben“, sagt Borten. „Ausgerechnet die Homosexuellen und AIDSKranken, für die Ron vorher nicht viel übrig hat, erweisen sich als wichtige Freunde und
Mitstreiter, während ihn sein früherer Freundeskreis fast vollständig im Stich lässt.“
Nach Ron Woodroofs Tod investierte Craig Borten weitere Jahre in die Recherche. 1996
war sein erstes Drehbuch von DALLAS BUYERS CLUB fertig, das er der befreundeten
Produzentin Robbie Brenner zu lesen gab. „Ich verliebte mich sofort in den Stoff“,
erinnert sich Brenner. „Ron Woodroof hatte nur ein einziges Ziel vor Augen: Er wollte
leben! Dass so viele andere AIDS-Patienten von seinem Kampf profitierten, war lediglich
ein Nebeneffekt – allerdings ein sehr bedeutender Nebeneffekt.“
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Ein schwerer Start
Das Studio, für das Robbie Brenner Mitte der 90er Jahre als Ausführende Produzentin
arbeitete, signalisierte Interesse an Bortens Drehbuch. Doch am Ende kam das Projekt
nicht über die Entwicklungsphase hinaus. Borten erhielt die Rechte zurück, bot sie
erneut an, bekam eine weitere Option, änderte das Drehbuch und fügte neue Aspekte
hinzu. Im Jahr 2000 schloss er sich mit der Autorin Melisa Wallack zusammen.
Gemeinsam strafften sie die Geschichte und konzentrierten sich auf die Entwicklung der
Hauptfigur. „Rons Erkenntnisse über sich selbst, die AIDS-Forschung und die Medizin
brachten die ganze Erzählung in Schwung“, sagt Melisa Wallack.
Das chemische Derivat Azidothymidin (AZT) war Mitte der 80er Jahre das einzige
Medikament, das eine erfolgreiche Behandlung von HIV und AIDS in Aussicht stellte.
Doch in den USA war es nur im Rahmen klinischer Studien oder illegal auf dem rasch
wachsenden Schwarzmarkt erhältlich. Als es 1987 offiziell verkauft wurde, war es das
teuerste zugelassene Medikament in den USA. Die Versorgung eines Patienten mit AZT
kostete mehr als 10.000 Dollar pro Jahr.
Die Zahl der HIV-Infektionen und AIDS-Todesfälle stieg von Jahr zu Jahr an. Parallel
setzten sich Aktivisten und Patienten für alternative und vor allem für günstigere
Behandlungsmethoden ein. Von der Food and Drug Administration (FDA), der
Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde der USA, forderten sie
eine Beschleunigung aller Zulassungsverfahren für potenziell hilfreiche Medikamente,
die noch nicht in den USA erhältlich waren. „Auch Ron wollte sich nicht von der
Regierung vorschreiben lassen, welche Medikamente er nehmen durfte“, sagt die
Autorin Melisa Wallack. „Er verklagte die FDA vor einem Bundesgericht in San
Francisco und warf der Behörde vor, sein Grundrecht auf einen gesunden Körper zu
verletzen.“
Matthew McConaughey ist Ron Woodroof
Die Produzentin Robbie Brenner war fest entschlossen, Ron Woodroofs Geschichte auf
die Leinwand zu bringen. Doch die Studios taten sich im neuen Jahrtausend weiterhin
schwer mit DALLAS BUYERS CLUB. „Sie meinten, AIDS sei kein heißes Thema mehr
und ein Film über AIDS sei fast schon ein Historienfilm“, sagt Brenner und wundert sich.
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Sie schickte das Drehbuch an Matthew McConaughey, den sie für den perfekten
Hauptdarsteller hielt: „Genau wie Ron Woodroof kommt auch Matthew aus Dallas, beide
haben den Charme, das Charisma und die Kämpfernatur eines Cowboys. Ich wollte
unbedingt wissen, ob der eine Texaner den anderen Texaner spielen möchte.“
Matthew McConaughey war vom Drehbuch begeistert. „Es ist feinfühlig geschrieben,
aber frei von Sentimentalität“, sagt er. „Ron Woodroof war ein amerikanisches Original.
Er ergriff die Initiative und machte Lärm. Mir war sehr wichtig, dass dieser Film gedreht
wird und möglichst viele Menschen von Rons Geschichte erfahren.“
Genau das hatte Robbie Brenner hören wollen. Um das Projekt nach fast 15-jähriger
Entwicklungsphase endlich in die Drehphase bringen zu können, bat sie die Produzentin
Rachel Winter um Unterstützung. „Ich fühlte mich geehrt, weil ich die Geschichte nicht
zuletzt aus persönlichen Gründen erzählt wissen wollte“, sagt Winter und erklärt: „Mein
Onkel hatte AIDS, mein Vater und ich haben ihn bis zu seinem Tod gepflegt.“
Aus professioneller Sicht reizte Rachel Winter vor allem der „David gegen Goliath“Aspekt
des
Stoffes. „Rons
Geschichte
erinnerte mich an
Filme wie ERIN
BROCKOVICH, MILK und SCHINDLERS LISTE“, sagt Winter. „Sie haben mich über die
Jahre nie losgelassen, weil sie zeigen, wie viel ein einzelner Mensch bewegen kann. In
dieser Tradition sehe ich auch DALLAS BUYERS CLUB.“ Winter erinnert sich: „Als ich
das Drehbuch las, fragte ich mich, was ich wohl in Rons Situation tun würde. Würde ich
mich einfach dem Schicksal fügen und sterben? Oder würde ich kämpfen und mich mit
Menschen zusammentun, die mir bislang fremd waren, die aber ebenfalls etwas
verändern wollen? Das waren wichtige Bestandteile einer großen Geschichte.“
Der Regisseur und seine Stars
Robbie Brenner brachte den preisgekrönten kanadischen Filmemacher Jean-Marc
Vallée als Regisseur ins Gespräch. „Ich kannte seine ersten beiden Filme, die bittersüße
Coming-of-Age-Geschichte C.R.A.Z.Y – VERRÜCKTES LEBEN und das historische
Liebesdrama YOUNG VICTORIA, also zwei vollkommen unterschiedliche Filme“, sagt
die Produzentin. „Ich spürte, dass Jean-Marc die richtige Wahl war, um eine große
Geschichte in starken Bildern und mit erstklassigen Schauspielern zu erzählen.“
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Jean-Marc Valée war gerade mit seinem nächsten Film, CAFÉ DE FLORE, beschäftigt,
als ihm DALLAS BUYERS CLUB angeboten wurde. „Das Drehbuch packte mich sofort“,
erinnert sich der Regisseur. „Obwohl Ron durchaus schlechte Eigenschaften hatte, fand
ich ihn sehr sympathisch. Ich denke, dass es dem Publikum genauso gehen wird.“
Der Regisseur und die Produzentinnen besetzten alle weiteren Rollen mit großer
Sorgfalt. „Mit Matthew als Hauptdarsteller lag die Messlatte sehr hoch“, sagt Robbie
Brenner. „Ich schlug Jared Leto für die Rolle des aidskranken Transsexuellen Rayon
vor.“ Multitalent Leto war in den Jahren zuvor mit seiner Band 30 Seconds to Mars um
die Welt getourt und eigentlich nicht darauf erpicht, wieder als Schauspieler vor der
Kamera zu stehen. „Doch die Summe der Verlockungen – das Drehbuch, die Rolle, der
Regisseur und der Hauptdarsteller – machten es mir unmöglich, das Angebot
auszuschlagen“, sagt Leto.
Golden-Globe-Preisträgerin Jennifer Garner las das Drehbuch, nachdem ihr Kollege
Matthew McConaughey sie auf die Rolle der mitfühlenden Immunologin Dr. Eve Saks
aufmerksam gemacht hatte. Beim Lesen empfand Garner Ron Woodroofs Geschichte
als „Lichtstrahl in einer finsteren Zeit für die USA“ und als einen willkommenen Rückblick
auf die „Fortschritte, die wir seither gemacht haben“.
Produzentin Rachel Winter wertet Jennifer Garner als Idealbesetzung: „Sie bringt eine
natürliche Wärme und Intelligenz mit, die Patienten auch in Dr. Saks erkennen.“ Robbie
Brenner teilt diese Einschätzung: „Du schaust Jennifer nur kurz in die Augen und spürst
sofort, dass sie etwas Gutes tun will.“ Die Schauspielerin sieht Dr. Eve Saks zwischen
mehreren Welten gefangen. „Sie will das Richtige für ihre Patienten tun, muss sich aber
an die Gesetze ihres Landes halten“, sagt Jennifer Garner. „Als sie erfährt, dass es
durchaus Erfolg versprechende alternative Behandlungsmethoden gibt, hinterfragt sie
das System. Sie ist eine Ärztin, die immer mehr zur Heilerin wird.“
Gerüchte und Ängste
Die erste Klappe für DALLAS BUYERS CLUB fiel im November 2012. Zuvor hatte
Regisseur Jean-Marc Vallée alle Beteiligten gebeten, sich die mehrfach preisgekrönte
Dokumentation HOW TO SURVIVE A PLAGUE (2012) anzuschauen. „Der Film war
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hilfreich, um uns in die frühen Jahre der AIDS-Aktivisten zurückzuversetzen“, sagt Vallée
und würdigt unter anderem die damalige Arbeit von Act Up, Project Inform, AIDS Action
Council und People with AIDS (PWA).
Michael O'Neill, der in DALLAS BUYERS CLUB den FDA-Beamten Richard Barkley
spielt, erinnert sich noch gut an die Stimmung im New York der 80er Jahre. „Diese kaum
bekannte Krankheit breitete sich genauso schnell aus wie die vielen falschen Gerüchte
über sie“, sagt O'Neill. „Jeder war verwirrt und hatte Angst. Eines Abends saß ich in der
U-Bahn und sah einen hübschen Kerl. Er stammte vermutlich aus dem Mittleren Westen
und trug viel Make-up, um seine Hautschäden zu verdecken. Ich dachte in diesem
Moment: Er ist extra nach New York gekommen, weil er hier so leben darf, wie er immer
leben wollte, aber schon bald wird er sterben müssen.“
Die Scheinheiligkeit der Gesellschaft und ihre Vorurteile gegen die Gemeinschaft der
Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen gelten heute als ein entscheidender
Grund dafür, dass die US-Regierung nur langsam auf HIV reagierte und unzureichende
Mittel für die AIDS-Forschung zur Verfügung stellte. AIDS wurde als Problem der
Schwulen und Lesben empfunden, was wiederum wilde Hetzkampagnen gegen
Homosexuelle auslöste, während immer mehr Patienten – auch viele heterosexuelle – in
den Schützengräben eines nie erklärten Krieges starben.
HIV und AIDS breiteten sich immer weiter aus. Kurt und Bart, die New Yorker
Kostümdesigner von DALLAS BUYERS CLUB, erinnern sich gut an diese Zeit: „Wir
haben damals so viel verloren und so wenig gewusst. Es sollte viel mehr Filme geben,
die daran erinnern, wie sehr viele Menschen darum kämpften, ihr eigenes Leben und
das Leben vieler anderer zu retten.“
Spurensuche in Ron Woodroofs Leben
Matthew McConaughey bereitete sich mehrere Monate lang auf seine Rolle vor und
setzte dabei auch auf die Interviews, die Craig Borten 1992 mit Ron Woodroof geführt
hatte. „Die Interviews waren wichtig, hatten aber den Nachteil, dass Ron darin auf sein
Leben zurückblickte und manche Situationen viel reflektierter beschrieb, als er sie Jahre
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vorher vielleicht empfunden hatte“, sagt McConaughey. „Ich beschloss, Rons Familie zu
treffen. Es sind wunderbare Menschen. Sie gaben mir Fotoalben, Tagebücher und viele
weitere Erinnerungsstücke aus Rons Leben.“
Je mehr Matthew McConaughey über Ron Woodroof las und je mehr Angehörige er traf,
desto mehr bewunderte er den Mann, den er im Film spielen würde. „Am Anfang seiner
abenteuerlichen Reise ist er ein einfacher Cowboy, am Ende ist er ein verdammter
Wissenschaftler“, so McConaughey über Woodroofs ungewöhnliche Vita. „Ron hatte
lange Zeit als Elektriker gearbeitet. Er verfügte über einen kühlen Kopf und eine kluge
Kombinationsgabe. Als er begriff, dass er AIDS hatte, handelte er sehr zielgerichtet.
Sein Ziel hieß: Leben! Alles andere ergab sich daraus ganz automatisch.“
Produzentin Rachel Winter erinnert an die fehlende Unterstützung aus Ron Woodroofs
damaligem Freundeskreis: „Als Ron die schlechte Nachricht mit seinen besten Freunden
teilte, distanzierten sich beinah alle von ihm – aber diese Reaktion war fast schon
wieder typisch für die damalige Zeit der Angst und Unwissenheit.“
Produzentin Robbie Brenner ergänzt: „Viele Leute betrachteten die Krankheit als ein
Problem der homosexuellen Gemeinschaft und hatten Angst, dass sie sich anstecken
könnten, indem sie eine HIV-positive Person berühren oder dieselbe Luft atmen. Auch
die Ärzte, die HIV-positive Patienten behandelten, trugen damals Masken, weil sie keine
klaren Erkenntnisse hatten.“
Rons neues Leben beginnt, als er aufbricht und sich über eine Krankheit informiert, mit
der sich niemand richtig auskennt“, sagt Drehbuchautorin Melisa Wallack und erklärt:
„Wir müssen uns ins Gedächtnis rufen, wie die Recherche in jener Zeit aussah. Es gab
noch kein Internet. Im Film zeigen wir, wie Ron Bibliotheken besucht, sich durch
Mikrofiches und Zeitungen arbeitet und Fachmagazine liest. Nur langsam gelangten die
Erkenntnisse der Ärzte, Forscher und Behörden an die Öffentlichkeit – aber Ron wurde
zu einem wandelnden Lexikon und forderte die Behörden, die Ärzte und die
Wissenschaftler heraus.“
Während sie mit Craig Borten das Drehbuch schrieb, hob Melisa Wallack besonders
gern die Kampfbereitschaft der Hauptfigur hervor. „Ron hatte diese typische texanische
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Cowboy-Einstellung: Ich lasse mir nicht von der Regierung sagen, was ich zu tun habe“,
betont Wallack. „Am Anfang handelte er egoistisch, später wurde er selbstlos. Dabei
zerfloss er nie in Selbstmitleid, obwohl er genau wusste, dass er bald sterben würde.“
Das Geschäft mit der Angst
Weil er sich vom Gesundheitssystem seines eigenen Landes im Stich gelassen fühlte,
sah sich Ron Woodroof auf dem Schwarzmarkt um, entdeckte jenseits der texanischen
Grenze alternative Behandlungsmethoden und traf in Mexiko auch den USamerikanischen Arzt Dr. Vass, im Film dargestellt von Griffin Dunne. In seiner Heimat
war dem Mediziner die Lizenz entzogen worden, weil er AIDS-Patienten Medikamente
gegeben hatte, die in den USA nicht zugelassen waren. Dr. Vass führte Ron Woodroof
an einen Cocktail aus Medikamenten und Vitaminen heran, mit dem sich die Symptome
bei HIV- und AIDS-Patienten effektiver und mit weniger Nebenwirkungen behandeln
ließen als mit Azidothymidin (AZT), das gerade in der Anfangszeit in viel zu hohen
Dosen verordnet wurde.
Die Besuche in Mexiko gaben Ron Woodroof Hoffnung, zugleich erkannte er aber auch
das lukrative Geschäft, das mit dem Schmuggel von Medikamenten in die USA zu
machen war. Denn er wusste aus eigener Erfahrung, wie verzweifelt die AIDS-Patienten
dort auf bessere und billigere Behandlungsmethoden warteten. Um Sanktionen der USRegierung gegen den Verkauf von nicht zugelassenen Hilfsmitteln zu vermeiden,
gründete Ron einen „Buyers Club“, an den die Patienten monatlich 400 Dollar Gebühren
zahlten und dafür neu eingetroffene
Lieferungen erhielten. „Ich verkaufe keine
Medikamente, ich verkaufe Mitgliedschaften“, sagte Woodroof den Behörden. Dennoch
weckten seine Geschäfte schnell die Aufmerksamkeit der Food and Drug Administration
(FDA), die ihm fortan immer auf den Fersen blieb.
Als Woodroof erkannte, dass der Verkauf seiner geschmuggelten Präparate nicht so
leicht war wie gedacht, erwies sich der Transsexuelle Rayon als begabter Unterhändler
– und als Bindeglied zwischen Woodroof und der schwul-lesbischen Gemeinschaft, zu
der Ron früher keinen Kontakt haben wollte. „Rayon und Ron sind totale Gegensätze:
ein Cowboy und eine Königin“, sagt Jared Leto. „Doch die beiden sind ein tolles Paar,
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weil Rayon durch die Begegnung mit Ron wieder etwas hat, wofür es sich zu leben
lohnt.“
Als Rons und Rayons Unternehmen wuchs, fanden im Dallas Buyers Club regelmäßig
Razzien der FDA und der örtlichen Polizei statt, wobei das gesamte Inventar konfisziert
wurde. Im Gegenzug bewirkte Ron Woodroof einstweilige Verfügungen und stockte
seine Bestände wieder auf. Als die FDA die Einfuhr einiger Medikamente aus
bestimmten Ländern wie Mexiko blockierte, reiste Woodroof in andere Länder, um die
gleichen Produkte oder eine noch bessere Alternative zu bekommen.
„Die FDA war und ist eine notwendige Regulierungsbehörde, weil sie Lebensmittel und
Medikamente prüft, bevor sie in unsere Körper gelangen können“, sagt Produzentin
Robbie Brenner. „Doch oft geht es dabei um die Interessen von Multi-Milliarden-DollarUnternehmen, weshalb die Grenzen zwischen Macht und Machtmissbrauch schnell
verschwimmen können.“
Matthew McConaughey ist davon überzeugt, Ron Woodroof habe eine wichtige Rolle
dabei gespielt, dass AIDS-Patienten in den USA effektiver behandelt werden konnten:
„Ron war ein Stachel im Fleisch der FDA. Er und weitere Patientenvertreter oder
Aktivisten machten erfolgreich Druck, um die Einführung bestimmter Mittel zu
beschleunigen und sie erschwinglich zu machen.“
Neben Ron Woodroofs Dallas Buyers Club gab es Anfang der 90er Jahre auch die
Healing Alternatives Foundation in San Francisco, die People With AIDS (PWA) Health
Group in New York City oder Fight for Life in Fort Lauderdale. Im Dezember 1991
schrieb die Journalistin Jean Latz Griffin in der „Chicago Tribune“, dass mehr als ein
Dutzend Buyers Clubs von „kleinen Büros, Lofts und Läden“ aus betrieben würden und
schätzungsweise 10.000 Kunden in den USA beliefern.
Bis Mitte der 90er Jahre war der „AIDS-Cocktail“ eine gefragte Behandlungsmethode für
HIV/AIDS-Patienten.
Dabei
handelte
es
sich
um
einen
Mix
aus
mehreren
Medikamenten, darunter auch Azidothymidin (AZT) in stark reduzierten Dosen, der die
Replikation der HI-Viren bekämpft und die Gefahr des Ausbruchs von AIDS mindert. Die
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Suche nach einem Heilmittel dauert bis heute an, genau wie die Suche nach der besten
Therapie für Patienten. Zehntausende Menschen mit dem HI-Virus in den USA und viele
Millionen im Rest der Welt hoffen auf einen baldigen Durchbruch der Forscher.
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Seit ihrem ersten Treffen tauschten Matthew McConaughey und Regisseur Jean-Marc
Vallée regelmäßig ihre Ideen und Visionen aus. Beide wollten die Geschichte so rau und
schnörkellos erzählen, wie Ron Woodroof sie einst gelebt hatte. „In meinen Filmen ist
der Rhythmus sehr wichtig“, sagt Jean-Marc Vallée, „und DALLAS BUYERS CLUB sollte
eine Achterbahnfahrt der Gefühle sein.“
Der Regisseur war beeindruckt vom Engagement seines Hauptdarstellers. „Ich habe
selten mit einem Schauspieler gearbeitet, der sich so intensiv auf eine Rolle vorbereitet
hat“, sagt Vallée. „Seine Fassung des Drehbuchs war immer voller handgeschriebener
Notizen. Er hinterfragte jede Szene und jeden Dialog. In den Monaten, die wir
gemeinsam an DALLAS BUYERS CLUB arbeiteten, wurde Matthew zu einer anderen
Person.“
Matthew McConaughey bezeichnet Ron Woodroof als einen „mürrischen Kerl mit bösem
Sinn für Humor“ und einen „Nörgler, den man leicht hassen könnte, am Ende aber doch
lieben muss.“ Weiter erklärt der Schauspieler: „Wenn Menschen sich selbst so treu sind
wie Ron es war, empfindet man zwangsläufig Sympathie für sie. Als ich ihn spielte,
behielt ich stets im Hinterkopf, dass Ron alles dafür tat, selbst zu überleben. Die vielen
anderen Menschen rettete er eher beiläufig, ohne es geplant zu haben.“
Produzentin Rachel Winter lobt Matthew McConaugheys ausgeprägten Anspruch auf
Authentizität: „Er arbeitete hart daran, Rons Persönlichkeit, seine Stimme und seine
Leistungen realistisch auf die Leinwand zu bringen. Ron war ein Schnellsprecher, ein
Abzocker und ein Kämpfer. Jede dieser Eigenschaften ist in Matthews Spiel erkennbar.
Ich denke, die Zuschauer werden schnell vergessen, dass sie im Film Matthew
McConaughey sehen, und nur noch Ron Woodroof vor Augen haben.“
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Produzentin Robbie Brenner stimmt zu: „Als ich Matthew bei den ersten Maskentests mit
vollem Make-up und einer anderen Frisur sah, lief mir ein kalter Schauer über den
Rücken.“
Extremer Gewichtsverlust
Für sein Ziel, „mit der Rolle des Ron Woodroof zu verschmelzen“, ging Matthew
McConaughey auch körperlich an seine Grenzen. In nur vier Monaten nahm er unter
ärztlicher Aufsicht circa 25 Kilogramm ab, um den gebrechlichen, abgemagerten und
sterbenskranken Ron Woodroof spielen zu können.
McConaughey hatte zunächst gedacht, dass er durch eine ausgewogene Mischung aus
„50 Prozent Diät und 50 Prozent Sport“ sein Gewicht reduzieren könnte. Doch dann fand
er heraus, dass es auch mit „98 Prozent Diät und nur zwei Prozent Bewegung“ möglich
war, obgleich er die karge Ernährung in jener Zeit nicht als Vergnügen empfand: „Ich war
immer hungrig und kaute viele Eiswürfel.“
In den meisten Szenen wiegt die Filmfigur Ron Woodroof circa 70 Kilogramm, doch im
Krankenhaus sind es noch ein paar Kilo weniger. „Das Abnehmen schärfte meine
Sinne“, erinnert sich der Hauptdarsteller. „Ich schrieb mehr, las mehr, wurde
aufmerksamer. Ich schlief weniger als drei Stunden pro Nacht und dachte viel über
Dinge nach, die wir für selbstverständlich halten, die aber in Wahrheit ein Geschenk
sind.“
Nach den Dreharbeiten mahnten die Ärzte den Schauspieler, bei der Gewichtszunahme
und beim Muskelaufbau vorsichtig zu sein. McConaughey verrät: „Das war im Grunde
der gefährlichste Teil. Man darf nicht einfach Eis und Cheeseburger in sich
hineinstopfen. Der Körper und die Organe wären damit überfordert.“ Stattdessen
ernährte er sich auch nach Drehschluss weiterhin gesund und erhöhte jeden Tag die
Menge an Protein, um langsam wieder auf sein Normalgewicht zu kommen.
Auch Jared Leto reduzierte sein Körpergewicht für den Film. Obwohl er nur drei Wochen
zur Vorbereitung hatte, fastete der Schauspieler so stark, dass am Ende seine Knochen
unter der Haut erkennbar waren. Denn der Transsexuelle Rayon, den Jared Leto spielt,
18
ist nicht nur an AIDS erkrankt, sondern mutet seinem Körper auch durch
Drogenmissbrauch einiges zu. Als die Dreharbeiten begannen, wog Jared Leto nur noch
58 Kilogramm. „Ich habe mich der Rolle komplett untergeordnet“, erklärt der
Schauspieler, der für eine frühere Rolle in CHAPTER 27 – DIE ERMORDUNG DES
JOHN LENNON auch schon mal 30 Kilo zunahm. „Dieses Extrem ist viel schlimmer als
der Gewichtsverlust“, sagt er. „Um schnell dick zu werden, foltert man seinen Körper mit
großen Mengen ungesunden Essens und vergiftet ihn dabei.“
Im Gegensatz dazu genoss Jared Leto seine strenge Diät für DALLAS BUYERS CLUB.
„Menschen haben schon immer gefastet, deshalb ist das grundsätzlich keine schlechte
Sache“, sagt der Schauspieler. „Man muss aber wissen, wie es geht. Denn neben Fett
verliert man beim Fasten viele Muskeln. Für meine Rolle und den Film war der Einsatz
absolut angemessen. Die physische Transformation hat nicht nur meine Stimme und
mein Aussehen beeinflusst, sondern auch die Art, wie ich mich bewegt habe.“
Ein ungleiches Paar
Produzentin Rachel Winter ist begeistert, wie glaubwürdig Matthew McConaughey und
Jared Leto ihre höchst gegensätzlichen Rollen als Cowboy und Transsexueller spielten:
„Das Herz des Films liegt in der ungewöhnlichen Beziehung zwischen Ron und Rayon.
Sie entfalten auf der Leinwand eine Chemie, wie man sie sonst nur aus Kinoklassikern
wie ASPHALT COWBOY oder ZWEI BANDITEN kennt.“
Die Gemeinschaft der Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transsexuellen war im Dallas
Buyers Club gut vertreten, sowohl unter den Mitarbeitern als auch unter den Kunden.
Doch Texas war laut Drehbuchautorin Melisa Wallack, „in den 80er Jahren zweifellos
einer der schwierigsten Orte, um dort ein Leben als Homosexueller, Transsexueller oder
AIDS-Patient zu führen.“
Melisa Wallack und Craig Borten schrieben Rayon als eine Figur, die hin und her
gerissen ist zwischen dem Wunsch zu leben und dem Wunsch zu sterben. „Rayon fehlt
Rons eiserner Wille zum Überleben“, sagt Melisa Wallack. Sie konzipierte Rayon im
Drehbuch als „Mischung aus Glam-Rocker, sexy Schwulem und einer Frau“. Jared Leto
konzentrierte sich von Anfang an auf die weibliche Seite der Figur. „Rayon ist wie ein
19
Lichtstrahl“, erklärt Jared Leto. „Diese transsexuelle Frau will geliebt werden und andere
lieben. Sie kümmert sich mit Humor und Hingabe um andere Menschen. Sie ist durch
und durch geprägt von Hoffnung, Freude und Optimismus.“
„Rayon und die Ärztin Dr. Eve Saks kennen sich schon viele Jahre“, sagt Jennifer
Garner. „Rayon hat immer eine gewisse Leichtigkeit in Eves ernstes Leben gebracht, im
Gegenzug hat Eve stets auf Rayon aufgepasst. Das wurde in den Zeiten von AIDS
umso wichtiger.“ Jennifer Garner sieht ihre Filmfigur gefangen zwischen beruflicher
Verantwortung und persönlichem Mitgefühl: „Weil Ron wie kaum ein anderer für die
Rechte der AIDS-Kranken kämpft, wird er für Eve schnell mehr als nur ein weiterer
Patient. Und obwohl sie mit ihm nicht immer einer Meinung ist, hat sie größten Respekt
vor ihm und seiner Leistung.“
Unkonventionelle Dreharbeiten
25 Drehtage sind knapp bemessen für einen Kinofilm, den Regisseur Jean-Marc Vallée
eigentlich gern in 40 Tagen gedreht hätte. Doch weil das Budget begrenzt war, griff der
Kanadier zu einem Trick, mit dem er jede Minute der zur Verfügung stehenden Zeit
ausnutzen konnte: Vallée setzte in keiner Szene Scheinwerfer ein, sondern nutzte allein
das Sonnenlicht oder die ohnehin vorhandenen Lichtquellen an den Drehorten.
Der Regisseur hatte schon bei den Dreharbeiten zu mehreren Szenen seines Films
CAFÉ DE FLORE auf Scheinwerfer verzichtet und sie ausschließlich mit einer
handgehaltenen Digitalkamera der Marke RED gedreht. „Bei DALLAS BUYERS CLUB
hatte ich nun die Gelegenheit, den ganzen Film ohne künstliches Licht zu drehen“, sagt
der Regisseur. „Wir verwendeten eine Digitalkamera der Marke ALEXA, die selbst bei
den dunkelsten natürlichen Lichtverhältnissen ein breites Spektrum an Farben und
Schatten bietet.“
Kameramann Yves Bélanger brachte seine Crew aus Kanada mit. DALLAS BUYERS
CLUB ist seine erste US-Produktion und sein erster Kinofilm unter Jean-Marc Vallées
Regie, obgleich die beiden Kanadier schon mehrere Werbespots gemeinsam gedreht
haben. „Für unsere Werbeaufträge haben wir einen bestimmten Stil entwickelt, bei dem
20
wir mit den natürlichen Lichtquellen gespielt haben“, sagt Bélanger. „Diese Technik
haben wir für den Film beibehalten, außerdem haben wir auf Stative oder Dollys
verzichtet, wodurch DALLAS BUYERS CLUB umso authentischer, fast schon
dokumentarisch wirkt.“
Produktionsdesigner John Paino baute in einige Kulissen zusätzliche Lampen oder
Kerzen ein, die gut in die jeweilige Szene passten und zusätzliches Licht brachten. Doch
in
den
meisten
Fällen
reichte
das
vorhandene
Licht
aus. Angesichts
der
unkonventionellen Dreharbeiten und des enggesteckten Zeitplans waren alle Drehorte
so gestaltet, dass sich die Schauspieler darin frei bewegen durften und die Handkamera
in jede Richtung filmen konnte. „Wir sparten enorm viel Zeit, die normalerweise für das
Beleuchten und Einrichten jeder einzelnen Aufnahme benötigt wird“, sagt Jean-Marc
Vallée. „Unsere Art zu filmen glich eher der Inszenierung eines Theaterstückes, bei dem
sich die Schauspieler auf der zuvor eingerichteten Bühne bewegten. Doch anders als
bei einem Theaterstück waren wir nicht nach wenigen Stunden fertig, sondern arbeiteten
täglich zwölf bis 18 Stunden.“
Die Schauspieler und die Crew erlebten dieses Tempo wie einen Rausch. Matthew
McConaughey erinnert sich: „Manchmal hörte ich die Ankündigung, dass wir in fünf
Minuten weiterdrehen, obwohl ich noch in der Maske saß und mit viel Aufwand vom
gesunden Ron zum kranken Ron umgeschminkt wurde. Aber trotz aller Hektik war es
eine tolle Erfahrung.“ Jennifer Garner stimmt ihm zu: „Wir haben sechs, sieben, acht
Szenen pro Tag gedreht und waren immer in Bewegung. Üblicherweise sitzt man bei
Dreharbeiten viele Stunden rum und wartet auf die nächste Aufnahme. Das war hier
nicht der Fall.“
Jean-Marc Vallée fühlte sich an die große Zeit der Independent-Filme aus den 60er und
70er Jahren erinnert. „Ich genoss es, auf den Spuren eines John Cassavetes wandeln
zu können“, sagt der Regisseur. „Er begleitete die Schauspieler mit der Kamera einfach
überall hin und filmte, was ihnen passierte. Selbst wenn der Bildausschnitt mal nicht
perfekt war, schaffte es die Szene am Ende trotzdem in den fertigen Film.“ Die
Schauspieler genossen die ungewohnte Freiheit und Spontaneität vor der Kamera. „Es
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war ein kreativer Prozess, zu dem wir alle pausenlos beitragen konnten“, lobt Matthew
McConaughey. „Nach den langen Drehtagen waren wir zwar alle müde, aber auf sehr
angenehme Weise.“
Die Mode der 80er Jahre
Auch Maskenbildner Robin Mathews und das Kostümbildner-Duo Kurt und Bart leisteten
trotz aller Hektik perfekte Arbeit. Nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vorfeld sehr sorgfältig
recherchiert und organisiert hatten. Neben dem Dokumentarfilm HOW TO SURVIVE A
PLAGUE gaben frühere Jahrgänge von Magazinen wie „The Dallas Voice“ wertvolle
Einblicke in die Mode der 80er Jahre.
Kurt und Bart durchkämmten Secondhand-Läden nach Polyester-Anzügen, hüfthohen
Jeans, riesigen Gürtelschnallen und Schulterpolstern. „Texas war in den frühen 80er
Jahren in der Popkultur sehr beliebt, zum Beispiel durch die Serie ,Dallas‘ oder den
Kinofilm URBAN COWBOY, sagen die Kostümbildner. „Wir konnten uns austoben, als
wir Matthew für seine Hauptrolle mit Cowboyhüten, Jeans und Schlangenlederstiefeln
ausstatteten. Er trägt im Film taillierte weiße Hemden mit langen Ärmeln und großem
Kragen. Wir gehen davon aus, dass der echte Ron seine Kleidung zum Teil im
Secondhand-Laden kaufen musste, deshalb stammen einige seiner Hemden noch aus
den 70er Jahren und sehen bewusst altmodisch aus.“
„Es ist schon komisch, wie uns das Tragen bestimmter Kleidungsstücke sofort in die
Vergangenheit katapultiert“, sagt Jennifer Garner. „In meiner Rolle als Eve trug ich
einige Sachen, die ich noch von den Jugendfotos meiner Mutter kenne.“
Die umfangreichsten Recherchen stellten Kurt und Bart für Jared Letos Verkörperung
des schillernden Transsexuellen Rayon an: „Uns gefiel die Art, wie Rayon im Drehbuch
geschildert wurde, nämlich als jemand, der von verschiedenen Einflüssen geprägt
wurde. „Wir orientierten uns an Transsexuellen aus unserem Bekanntenkreis. Nan
Goldin hat einige von ihnen fotografiert, diese Bilder haben wir mit Jared studiert. Weil
Rayon viel Geschmack, aber ein begrenztes Budget hat, kauften wir die meisten Stücke
in Secondhand-Läden ein.”
22
Produzentin Rachel Winter sagt: „Ein wichtiges Vorbild für Rayons Aussehen war der
Glam-Rock-Star Marc Bolan aus den 70er Jahren. Mit Maske und Kostüm wirkte Jared
Leto am Ende so glaubhaft weiblich, dass kaum eine Frau am Set neben ihm stehen
wollte – weil keine im Schatten von Rayons Schönheit verblassen wollte.“
Ein Film mit Botschaft
Kurt und Bart ließen durch ihre Kostüme auch den Gewichtsverlust einzelner Figuren
noch extremer wirken, indem sie die Größen und Abmessungen der Kleidung
veränderten. „Als Ron am Anfang der Geschichte todkrank ist, trägt Matthew weit
geschnittene Kleidung, auch sein Gürtel ist ein wenig größer“, erklären Kurt und Bart.
„Wir hatten jedes wichtige Kleidungsstück in mehrfacher Ausführung und in
verschiedenen Größen. Wenn Ron im Laufe der Geschichte wieder etwas zunimmt,
liegen seine Hemden enger am Körper.“
Matthew McConaughey ist davon überzeugt, dass diese optische Täuschung gelingt:
„Einige Zuschauer werden vermuten, dass der Film in zwei verschiedenen Phasen und
mit langer Pause gedreht wurde, in der ich stark ab- oder zunehmen konnte. Bei
anderen Filmen wird das so gemacht, aber in unserem Fall haben wir alles an 25 Tagen
gedreht und Ron durch die Maske, Haare und Kleidung gesünder oder kränker
aussehen lassen.“
Im Rahmen ihrer langen Interviewtreffen fragte Drehbuchautor Craig Borten Ron
Woodroof im Jahr 1992, also sechs Jahre nach der AIDS-Diagnose und 20 Jahre vor
der Verfilmung seiner Geschichte, wie ihm die Idee eines Kinofilms über sich gefalle.
„Ron antwortete, dass er sich sehr darüber freuen würde“, erinnert sich Craig Borten.
Und er fügte damals hinzu: „Ich möchte, dass die Zuschauer durch diesen Film alles
lernen, was ich im Laufe vieler Jahre mühsam über die Regierung, die Pharmaindustrie
und AIDS gelernt habe. Es würde mich sehr glücklich machen, wenn alles, was ich
getan habe, am Ende wirklich einen Sinn hatte.“
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DAS MILLIARDENGESCHÄFT MIT HIV UND AIDS
Ron Woodroof war eine Kämpfernatur. Die Ärzte gaben ihm noch 30 Tage zu leben. Er
machte daraus sieben Jahre. Die Ärzte verabreichten ihm Azidothymidin (AZT) in hohen
Dosen, er fuhr nach Mexiko und beschaffte verträglichere, effektivere und günstigere
Alternativen für sich und viele andere Patienten. Doch die Food and Drug Administration
(FDA) stoppte diese Hilfe zur Selbsthilfe, die sich zugleich als ein höchst lukratives
Geschäft erwies.
„Die FDA war und ist eine notwendige Regulierungsbehörde, weil sie Lebensmittel und
Medikamente prüft, bevor sie in unsere Körper gelangen können“, sagt DALLAS
BUYERS CLUB-Produzentin Robbie Brenner. „Doch oft geht es dabei um die Interessen
von Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen, weshalb die Grenzen zwischen Macht und
Machtmissbrauch schnell verschwimmen können.“
Die Vermutung, dass die Pharmaindustrie wirtschaftliche Interessen über die
Gesundheit ihrer Kunden stellt und dass geschmierte Politiker, Ärzte, Wissenschaftler
und Journalisten in diese Machenschaften eingebunden sind, ist weit verbreitet.
Gutmenschen wünschen sich, dass solche Szenarien nur der Stoff aus Filmen und
Romanen wie John Le Carrés Thriller „Der ewige Gärtner“ sind. Darin beschreibt der
Autor die Machenschaften eines geldgierigen Pharmakonzerns, der ein neues
Medikament einführt und tödliche Nebenwirkungen vertuscht. Ein Arzt und eine junge
Diplomatenfrau sterben, das Unternehmen spannt sogar die britische Botschaft in
Nairobi mit ein.
Alles frei erfunden? Nein, denn auf der letzten von mehr als 500 Seiten stellt John Le
Carré klar, sein Roman sei, „verglichen mit der Wirklichkeit, ungefähr so harmlos wie
eine Urlaubspostkarte“. Das Buch war inspiriert von wahren Begebenheiten, Le Carré
hatte intensiv recherchiert und auch lange Interviews mit der deutschen Ärztin Dr.
Christiane Fischer von der Buko-Pharma-Kampagne in Bielefeld geführt. Diese weltweit
vernetzte
Organisation
beobachtet
seit
über
30
Jahren
die Aktivitäten
der
Pharmaindustrie und hat dabei wenig Positives entdeckt.
24
Auf der Internetseite www.bukopharma.de wird seit Mitte August 2013 prominent Dr. Ben
Goldacres vieldiskutiertes Buch vorgestellt, dessen Titel Programm ist: „Die PharmaLüge. Wie Arzneimittelkonzerne Ärzte irreführen und Patienten schädigen.“ Der britische
Arzt und Medizinjournalist beschreibt auf 488 Seiten ein Gesundheitswesen, das von
den Geschäftsinteressen der 600 Milliarden Dollar schweren Pharmaindustrie gesteuert
wird und das Wohl der Patienten weitgehend aus den Augen verloren hat. „Goldacre
liefert keine Verschwörungstheorien, sondern Kapitel für Kapitel anspruchsvolle
Beweisführung“, schreibt „Der Spiegel“ über die englische Originalausgabe „Bad
Pharma“.
„So stellt sich der Laie den medizinischen Fortschritt vor: Pharmaforscher testen neue
Wirkstoffe in unabhängigen Studien, und Zulassungsbehörden legen hohe Maßstäbe an,
ehe sie eine neue Arznei auf den Markt lassen. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Die
Medizin ist kaputt“, beklagt Dr. Ben Goldacre. Einer seiner Hauptvorwürfe lautet: Die
medizinischen Testreihen, in denen neue Medikamente an Versuchspersonen und
Patienten ausprobiert werden, sind nahezu immer von der Pharmaindustrie finanziert
und
kontrolliert.
Negative
Ergebnisse
werden
verschwiegen.
Staatliche
Zulassungsbehörden unternehmen nichts dagegen, sondern schützen die Konzerne und
somit deren Lizenz zum Gelddrucken.
Ferner erläutert Dr. Goldacre, dass die Pharmaindustrie etwa doppelt so viel für
Marketing wie für Forschung und Entwicklung ausgibt. Das beinhaltet nicht nur
Werbekampagnen in Print und TV, wobei oft auch die vermeintlichen Fachbeiträge
imagefördernd frei Haus geliefert werden, sondern auch „Weiterbildungen“ von
Medizinern in Fünf-Sterne-Resorts an exotischen Urlaubszielen und zahlreiche
Pharmavertreter, die Ärzte nachdrücklich und mit Geschenken von den Vorzügen ihres
Sortiments überzeugen.
Hier steht das Ziel der Industrie, die Produkte möglichst teuer zu verkaufen, in einem
klaren Konflikt mit dem Interesse der Patienten, die bestmögliche Behandlung zu
bekommen, und auch mit dem Interesse der Krankenkassen, das Geld der Versicherten
nicht für neue, teurere Medikamente auszugeben, die nur selten besser sind als die
25
Medikamente, die zuvor verschrieben wurden. In diesem Zusammenhang weist der
unabhängige Branchendienst „arznei-telegramm“ darauf hin, dass von den „100 bis 150
neuen Wirkstoffen, die jährlich den Markt überschwemmen“, höchstens einer wirklich
neu sei. „Der Rest sind Scheininnovationen“, die einfach nur neue Profite garantieren
sollen.
Mit viel Sarkasmus darf man sagen: HIV und AIDS sind ein finanzieller Glücksfall für die
Pharmaindustrie. Laut der Organisation UNAIDS waren 2012 etwa 36 Millionen
Menschen HIV-positiv, jährlich sterben circa 1,8 Millionen an den Folgen von HIV/AIDS
und circa 2,5 Millionen Menschen infizieren sich. Jeder Kranke ist ein Patient, der
überleben will und dafür Medikamente braucht. Seit HIV/AIDS im Jahr 1981 erstmals als
eigenständige Krankheit erkannt wurde, ist es der Pharmaindustrie nicht gelungen, ein
Medikament zu entwickeln, das HIV komplett aus dem Körper entfernen und den
Patienten wirklich heilen kann. Aktuell können moderne Kombinationstherapien mit
verschiedenen Medikamenten nur dafür sorgen, dass die Viruslast abnimmt und das
Leben des Patienten deutlich verlängert wird.
Das heißt: Der chronisch kranke Patient braucht die Medikamente sein Leben lang. In
Deutschland
sind
zurzeit
circa
85.000
Menschen
HIV-positiv.
Bei
einem
durchschnittlichen Monatspreis von 1000 Euro für das dringend benötigte Präparat,
ohne das die Patienten innerhalb weniger Monate sterben könnten, sind das Kosten von
1,02 Milliarden Euro. Pro Jahr. Nur in Deutschland. Allein durch HIV/AIDS. In den USA,
dem größten westlichen Absatzmarkt für HIV-Medikamente, ist die Summe ungefähr
siebenmal höher als in Deutschland. Die Zuwachsrate der Umsätze durch HIVMedikamente liegt allein in den sieben großen Industrienationen USA, Japan,
Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien bei jährlich 5,7 Prozent.
Von den weltweit 36 Millionen HIV-Infizierten leben heute über zwei Drittel in Afrika
südlich der Sahara. Doch die Entwicklungsländer und deren HIV/AIDS-Patienten sind für
die Unternehmen allenfalls als Versuchskaninchen interessant. So lassen sich vor allem
im Falle Afrikas und Indiens neue Produkte vor ihrer Einführung auf dem lukrativen
westlichen Markt erproben. Jedoch sind die allgemein angepeilten Umsätze der
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Pharmaindustrie in Dritte-Welt-Ländern im Vergleich zu denen in den USA und Europa
minimal.
Den Unternehmen fehlen in Afrika schlichtweg die kaufkräftigen Kunden, obwohl der
Bedarf an Medikamenten (natürlich) gewaltig ist. Internationale Hilfsorganisationen
fordern die Produzenten auf, die Preise für nachweislich wirksame Präparate radikal zu
senken. Tatsächlich ist die medizinische Versorgung in Dritte-Welt-Ländern in den
letzten Jahren günstiger geworden, doch war der Grund dafür laut Stephen Lewis von
der Organisation „Aids-Free World“ kein „plötzlicher Menschlichkeits-Schub“ der
Pharmaindustrie. Vielmehr würden internationale Hilfsorganisationen inzwischen mehr
als 80 Prozent ihrer in Afrika benötigten Medikamente bei indischen Herstellern
beziehen, die viele Präparate deutlich günstiger produzieren und verkaufen. In Südafrika
sind westliche Hersteller von HIV/AIDS-Medikamenten per Gesetz gezwungen, die
hochwertigen Arzneien zu einem Zehntel des Originalpreises anzubieten, damit die
Firmen überhaupt auf dem südafrikanischen Markt mitmischen dürfen. In der Masse
lohnt sich das immer noch.
Doch für westliche Pharma-Riesen bleibt Afrika sowohl wirtschaftlich als auch moralisch
uninteressant. „Es wird mehr Geld ausgegeben, um nach Mitteln gegen den Haarausfall
westlicher Männer zu forschen als für die Erforschung aller tropischen Krankheiten
zusammen“, hat Adrian Anthony Gill von der „Sunday Times“ errechnet. Gewaltige
Gewinnspannen lassen sich nur in den Industrienationen erzielen. Oft in so hohem
Maße, dass damit ausbleibende Riesengewinne in der Dritten Welt gleich mitfinanziert
werden. So kostete im Jahr 2010 zum Bespiel laut einem Bericht der „Süddeutschen
Zeitung“ das Antirheumatikum Voltaren in Indien zwei Dollar und in westlichen
Apotheken 118 Dollar. Das Herzmittel Adalat wurde in Indien für drei Dollar verkauft, im
Westen für 96 Dollar. In den USA fahren viele Bürger nach Kanada oder Mexiko, um
beim Einkauf identischer Medikamente 25 bis 50 Prozent sparen zu können.
Auch Ron Woodroof betrieb in den 80er Jahren diese Form des Pharmazie-Tourismus.
Zunächst schmuggelte er die Präparate aus Mexiko in die USA. Als die Food and Drugs
Administration (FDA) dies unmöglich machte, wich Woodroof auf andere Länder aus,
27
um die gleichen Produkte oder eine bessere Alternative zu bekommen. Weil das in
hohen
Dosen
verabreichte
Azidothymidin
(AZT),
ein
chemisch
hergestelltes
„Abfallprodukt“ aus einer misslungenen Krebsheilmittelforschung von 1964, Woodroofs
Krankheit nur noch schlimmer machte, suchte er in Mexiko auch nach verträglicheren
Alternativen. Die Vitaminpräparate, die ihm letztlich halfen und sein Leben um sieben
Jahre verlängerten, wurden in den USA durch die FDA nicht zugelassen. Bis heute
weisen unabhängige Forscher darauf hin, dass Vitamine und Mikronährstoffe eine
effektive, erschwingliche und nebenwirkungsfreie Alternative zu den „Chemie-Keulen“
der Pharmaindustrie sind, da Vitamine die Grundvoraussetzung für die Bildung weißer
Blutzellen und damit zur Stärkung des Immunsystems seien. Doch die Argumente, die
auch schon Ron Woodroof und die Mitglieder seines „Dallas Buyers Clubs“ vorbrachten,
bleiben weiterhin ungehört, weil sie nicht mit den Strategien der Pharmazie-Riesen
einhergehen.
Trotz allem ist DALLAS BUYERS CLUB-Star Matthew McConaughey überzeugt, dass
Ron Woodroof und ähnlich kämpferische Aktivisten damals eine große Rolle dabei
gespielt haben, dass HIV/AIDS-Patienten nicht vollends den Interessen und Geschäften
der Pharmaindustrie ausgeliefert waren und sind: „Ron war ein Stachel im Fleisch der
FDA“, sagt der Schauspieler. „Er machte Druck, um die Einführung bestimmter Mittel zu
beschleunigen und sie erschwinglich zu machen.“ DALLAS BUYERS CLUB-Produzentin
Rachel Winter sieht in dem ungleichen Kampf eines einzelnen AIDS-Kranken gegen die
übermächtige und von den US-Behörden unterstützte Pharmaindustrie einen „David
gegen Goliath-Kampf“. Anders als in der alttestamentarischen Geschichte ist zwar nicht
Goliath tot, sondern David, doch sein Kämpfergeist lebt weiter – nicht zuletzt in JeanMarc Vallées Film DALLAS BUYERS CLUB.
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BIOGRAPHIEN DER SCHAUSPIELER
MATTHEW MCCONAUGHEY (Ron Woodroof)
Seit seinem Kinodebüt in CONFUSION – SOMMER DER AUSGEFLIPPTEN („Dazed
and Confused“, 1993) hat Matthew McConaughey in über 40 Filmen mitgespielt, die
insgesamt mehr als eine Milliarde Dollar einspielen konnten. Der Durchbruch gelang ihm
durch die Verfilmung des John-Grisham-Romans DIE JURY („A Time to Kill“, 1996). Für
seinen Part als Rechtsanwalt Jake Brigance erhielt er unter anderem einen MTV Movie
Award. Nachfolgende Rollen in LONE STAR (1996), CONTACT (1997), AMISTAD
(1997), EDtv (1999), U-571 (2000), WEDDING PLANNER – VERLIEBT, VERLOBT,
VERHEIRATET (2001), WIE WERDE ICH IHN LOS – IN 10 TAGEN? („How to Lose a
Guy in 10 Days“, 2003) oder SAHARA – ABENTEUER IN DER WÜSTE (2005) machten
ihn laut „People Magazine“ zum „Sexiest Man Alive“ und bescherten ihm auch den
People's Choice Award als Bester Actionstar.
Neben Actionabenteuern wie TROPIC THUNDER (2008) und romantischen Komödien
wie DER WOMANIZER – DIE NACHT DER EX-FREUNDINNEN („Ghost of Girlfriends
Past“, 2009) wählt Matthew McConaughey bewusst auch ernste Rollen, in denen er alle
Facetten seiner Schauspielkunst zeigen konnte. 2012 gewann er einen Spirit Award für
seine Rolle als Dallas Rising in Steven Soderberghs MAGIC MIKE, im selben Jahr
sorgte er neben Shirley MacLaine in Richard Linklaters BERNIE – LEICHEN
PFLASTERN SEINEN WEG für Aufsehen und überzeugte auch als Hauptdarsteller in
William Friedkins KILLER JOE.
2013 folgten Martin Scorseses THE WOLF OF WALL STREET und Jeff Nichols' MUD.
Im ersten Quartal 2014 führt er mit Woody Harrelson die Besetzungsliste der neuen
HBO-Serie „True Detective“ an. Das ist seine zweite große Fernsehrolle seit „Eastbound
& Down“ (2010 bis 2012). Zuletzt stand Matthew McConaughey für Christopher Nolans
INTERSTELLAR vor der Kamera. Der Film läuft 2014 an.
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JENNIFER GARNER (Dr. Eve Saks)
Die Hauptrolle in J.J. Abrams' actionreicher Fernsehserie „Alias – Die Agentin“
verschaffte Jennifer Garner im Jahr 2001 einen fulminanten Karrierestart. 105 Folgen
lang spielte die gebürtige Texanerin bis 2006 die Doppelagentin Sydney Bristow und
sammelte dafür Auszeichnungen wie den Golden Globe und den Saturn Award. Mit dem
Erfolg gingen Rollenangebote für große Kinoprojekte wie PEARL HARBOR (2001) und
CATCH ME IF YOU CAN (2002) einher, bis Jennifer Garner in der Komödie 30 ÜBER
NACHT („13 Going on 30“, 2004) und in der Comicverfilmung ELEKTRA (2005) ihre
ersten Kinohauptrollen spielte. ELEKTRA, die Fortführung ihrer Nebenrolle aus
DAREDEVIL (2003), produzierte Jennifer Garner mit ihrer eigenen Firma Vandalia Films.
Fortan war sie unter anderem in OPERATION: KINGDOM („The Kingdom“, 2007),
JUNO (2007) und DER WOMANIZER – DIE NACHT DER EX-FREUNDINNEN („Ghost
of Girlfriends Past“, 2009) zu sehen, außerdem in LÜGEN MACHT ERFINDERISCH
(„The Invention of Lying“, 2009), VALENTINSTAG („Valentine's Day“, 2010), ARTHUR
(2011) und DAS WUNDERSAME LEBEN VON TIMOTHY GREEN („The Odd Life of
Timothy Green“, 2012). Zuletzt drehte sie unter der Regie von Ivan Reitman DRAFT
DAY mit Kevin Costner, außerdem IMAGINE mit Al Pacino und ALEXANDER AND THE
TERRIBLE, HORRIBLE, NO GOOD, VERY BAD DAY mit Steve Carell.
Im
Juni
2013
unterschrieb
Jennifer
Garner
einen
Vertrag
zwischen
ihrer
Produktionsfirma Vandalia Films und Warner Bros. Television. Unter anderem entwickelt
Vandalia eine Neuauflage von Agatha Christies „Miss Marple“ und eine Verfilmung von
Melanie Benjamins Roman „Aviator's Wife“ über Anne Morrow Lindbergh und ihre Ehe
mit Flugpionier Charles Lindbergh.
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JARED LETO (Rayon)
Schauspieler, Musiker, Regisseur und Hugo-Boss-Werbemodel Jared Leto gehört zu
den schillerndsten Persönlichkeiten der aktuellen Popkultur. Geboren in Bossier City,
Louisiana, und aufgewachsen in Haiti und Colorado, zog es ihn für das Kunststudium
nach New York City und 1992 nach Los Angeles. Erste Bekanntheit erreichte er 1994
und 1995 durch die Fernsehserie „Willkommen im Leben“ („My So-Called Life“). Es
folgten Nebenrollen in vielbeachteten Kinofilmen wie DER SCHMALE GRAT („The Thin
Red Line“, 1998), FIGHT CLUB (1999), DURCHGEKNALLT („Girl Interrupted“, 1999)
und AMERICAN PSYCHO (2000).
Seine herausfordernde Rolle als Heroinsüchtiger in REQUIEM FOR A DREAM (2000)
verschaffte ihm viel Aufmerksamkeit und weitere Verpflichtungen in PANIC ROOM
(2002), ALEXANDER (2004), LORD OF WAR – HÄNDLER DES TODES (2005) und
LONELY HEARTS KILLERS (2006). Um John Lennons Mörder glaubhaft verkörpern zu
können, nahm Jared Leto für die Rolle des Mark David Chapman in CHAPTER 27 – DIE
ERMORDUNG DES JOHN LENNON (2007) 28 Kilo zu, die er später in kürzester Zeit
wieder abtrainierte.
Schon 1998 gründete Jared Leto zusammen mit seinem Bruder Shannon die Alternative
Rock Band 30 Seconds to Mars, bei der er nicht nur Sänger sondern auch Gitarrist und
Songwriter ist. Die Band hat bislang vier Studioalben veröffentlicht und mit einer
Tournee, die 300 Auftritte in fast 60 Ländern vor drei Millionen Zuhörern umfasste,
Musikgeschichte geschrieben. Nachdem sich Jared Leto zwei Jahre lang ausschließlich
auf die Musik konzentriert hatte, markiert DALLAS BUYERS CLUB seine Rückkehr ins
Schauspielfach.
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MICHAEL O'NEILL (Richard Barkley)
Der in Montgomery, Alabama, geborene Michael O'Neill studierte Wirtschaftswissenschaften, bis ihm Will Geer, der Großvater aus der Erfolgsserie „Die Waltons“, einen
anderen Karriereweg aufzeichnete. Der Hollywood-Veteran erkannte schauspielerisches
Talent in dem Studenten, der daraufhin nach Los Angeles zog und am Theatricum
Botanicum von Will Geer und dessen Tochter Ellen ausgebildet wurde. Seiner ersten
Fernsehrolle in der Serie „Shirley“ folgte das Kinodebüt in John Irvins GHOST STORY
neben Fred Astaire in dessen letztem Film.
Michael O'Neill arbeitete mit einigen der wichtigsten Regisseure Hollywoods zusammen,
so etwa für Harold Beckers SEA OF LOVE – MELODIE DES TODES (1989), George
Millers LORENZOS ÖL („Lorenzo's Oil“, 1992), Robert Redfords DIE LEGENDE VON
BAGGER VANCE („The Legend of Bagger Vance“, 2000), Steven Soderberghs
TRAFFIC (2000), Lawrence Kasdans DREAMCATCHER (2003), Michael Bays
TRANSFORMERS (2007), Clint Eastwoods J. EDGAR (2011) und Paul Greengrass'
GREEN ZONE (2011). Das Publikum kennt ihn aus wiederkehrenden TV-Rollen in „The
West Wing“, „Grey's Anatomy“, „The Unit“, „Navy CIS“, „Vegas“ und „Rectify“.
DENIS O'HARE (Dr. Sevard)
Denis O'Hare, geboren in Kansas City, Missouri, ist Kinogängern, Fernsehzuschauern
und Theaterfreunden gleichermaßen bekannt. Für seinen Part in Richard Greenbergs
Broadway-Bühnenstück „Take Me Out“ erhielt er einen Tony Award, als Vampirkönig
Russell Edgington in der HBO-Serie „True Blood“ und als Larry Harvey in „American
Horror Story – Die dunkle Seite in Dir“ erreichte er ein Millionenpublikum. Obwohl er
schon 1993 in der von Steven Spielberg produzierten Serie „Die Abenteuer des jungen
Indiana Jones“ mitspielte, blieb er lange dem Theater treu. Erst später übernahm O'Hare
verstärkt Nebenrollen in Kinofilmen wie 21 GRAMM („21 Grams“, 2003), DER KRIEG
DES CHARLIE WILSON („Charlie Wilson's War“, 2007), EIN MUTIGER WEG („A Mighty
Heart“, 2007), MICHAEL CLAYTON (2007), MILK (2008) und J. EDGAR (2011).
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STEVE ZAHN (Tucker)
Gleich die erste Kinorolle in Ben Stillers REALITY BITES – VOLL DAS LEBEN!
verschaffte Steve Zahn 1994 große Aufmerksamkeit. Der endgültige Durchbruch folgte
1996 mit seiner Rolle in Tom Hanks' Regiedebüt THAT THING YOU DO! Fortan
entwickelte sich die Karriere des in Marshall, Minnesota, geborenen Pastorensohns und
Harvard-Studenten dank großer Kinoproduktionen rasant weiter. So spielte er unter
anderem in OUT OF SIGHT (1998), E-M@IL FÜR DICH („You've Got Mail“, 1998),
HAPPY, TEXAS (1999), JOYRIDE – SPRITZTOUR (2001), UNTERWEGS MIT JUNGS
(„Riding in Cars with Boys“, 2001), SAHARA – ABENTEUER IN DER WÜSTE (2005) mit
Matthew McConaughey, BANDIDAS (2006) und RESCUE DAWN (2006). Zuletzt drehte
Steve Zahn die vierte und letzte Staffel der Fernsehserie „Treme“ sowie die neue Serie
„Mind Games“ an der Seite von Christian Slater.
DALLAS ROBERTS (David Wayne)
In der dritten Staffel der weltweit erfolgreichen Fernsehserie „The Walking Dead“ spielte
Dallas Roberts den Forscher Milton Mament. Außerdem übernahm der gebürtige
Texaner wiederkehrende Rollen in den Serien „Good Wife“ und „Unforgettable“,
nachdem er zuvor regelmäßig in „The L Word “ und „Law & Order“ mitgewirkt hatte.
Seinem Kinodebüt EIN ZUHAUSE AM ENDE DER WELT („A Home at the End of the
World“, 2004) folgten Rollen in WALK THE LINE (2005), FLICKA (2006), TODESZUG
NACH YUMA („3:10 to Yuma“, 2007), DAS SCHWARZE HERZ („Tell-Tale“, 2009), THE
GREY - UNTER WÖLFEN (2011) und THE FACTORY (2012).
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GRIFFIN DUNNE (Dr. Vass)
Seine haarige Hauptrolle im Horrorfilm AMERICAN WEREWOLF („An American
Werewolf in London“, 1981) genießt bis heute Kultstatus. Doch auch mit den Hauptrollen
in Martin Scorseses Thriller DIE ZEIT NACH MITTERNACHT („After Hours“, 1985) oder
in der Komödie WHO'S THAT GIRL? (1987) neben Popikone Madonna konnte Griffin
Dunne schon früh seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Außerdem wirkte der
gebürtige New Yorker unter anderem in Doris Dörries US-Debüt ICH UND ER („Me and
Him“, 1988), Robert Redfords QUIZ SHOW (1994), 40 TAGE UND 40 NÄCHTE („40
Days and 40 Nights“, 2002), UNZERTRENNLICH („Stuck on You“, 2003), ZUFÄLLIG
VERHEIRATET („The Accidental Husband“, 2008) und BLOOD TIES (2013) mit.
Auch als Produzent und Regisseur war Griffin Dunne tätig. So inszenierte er IN
SACHEN LIEBE („Addicted to Love“, 1997) mit Meg Ryan sowie ZAUBERHAFTE
SCHWESTERN („Practical Magic“, 1998) mit Nicole Kidman und Sandra Bullock.
KEVIN RANKIN (T.J.)
Im Anschluss an sein Kinodebüt in Robert Duvalls APOSTEL! („The Apostle“, 1997)
wirkte Kevin Rankin in einer Vielzahl von Fernsehserien mit, darunter „American
Campus – Reif für die Uni?“ („Undeclared“), „My Guide to Becoming a Rock Star“, „Six
Feet Under“, „Friday Night Lights“, „Grey's Anatomy“, „Bionic Woman“, „Trauma“,
„Unforgettable“ und „Breaking Bad“. Zuletzt stand der in Baton Rouge, Louisiana,
geborene Schauspieler wieder verstärkt für Kinoproduktionen vor der Kamera, allen
voran Roland Emmerichs WHITE HOUSE DOWN (2013) und DAWN OF THE PLANET
OF THE APES, der 2014 in die Kinos kommen wird.
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BIOGRAPHIEN DER FILMEMACHER
JEAN-MARC VALLÉE (Regie)
Nach dem Filmstudium in seiner Geburtsstadt Montreal gab Regisseur Jean-Marc Vallée
sein Kinodebüt mit dem Erotikthriller GABRIELLES SCHWARZE LISTE („Liste noire“,
1995). Der Film wurde gleich in neun Kategorien für den kanadischen Filmpreis Genie
Award nominiert. Die Coming-of-Age-Geschichte C.R.A.Z.Y. - VERRÜCKTES LEBEN
(2005) erwies sich als Kassenhit in Kanada und kam in über 50 Ländern in die Kinos.
Der Film, den Regisseur Vallée auch produzierte und für den er das Drehbuch schrieb,
wurde mit Auszeichnungen geradezu überhäuft, zum Beispiel mit dem Hauptpreis beim
Toronto International Film Festival oder auch mit vier Genie Awards und sieben weiteren
Nominierungen.
Beim nächsten Projekt widmete sich Vallée einem neuen Genre und drehte das britische
Historiendrama YOUNG VICTORIA (2009) mit Emily Blunt in der Titelrolle. Die weltweite
Aufmerksamkeit gipfelte in drei Oscar-Nominierungen, wobei am Ende die Leistung in
der Kategorie Kostümdesign ausgezeichnet wurde. 2011 inszenierte Vallée das von ihm
ko-produzierte Drama CAFÉ DE FLORE. Der Film mit Hauptdarstellerin Vanessa
Paradis gewann drei Genie Awards und wurde in zehn weiteren Kategorien nominiert.
Zuletzt arbeitete Jean-Marc Vallée an WILD, der Adaption des Nick-Hornby-Bestsellers
über das Leben der Autorin Cheryl Strayed, mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle.
CRAIG BORTEN und MELISA WALLACK (Drehbuch)
Craig Borten, geboren in Philadelphia, Pennsylvania, ist Absolvent der Syracuse
University. Seit 20 Jahren entwickelt und schreibt er frei oder im Auftrag von Filmstudios
Drehbücher, von denen nun mit DALLAS BUYERS CLUB das erste realisiert wurde.
Das Fachmagazin „Variety“ setzte Melisa Wallack schon 2005 auf die Liste der „10
Drehbuchautoren, die man im Auge behalten sollte“. Die in Minneapolis, Minnesota,
geborene Absolventin des Skidmore Colleges schrieb das Drehbuch zur Komödie MEET
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BILL (2007) und führte neben Bernie Goldmann auch Regie. Ferner schrieb sie die
Storyline für Tarsem Singhs Fantasymärchen SPIEGLEIN SPIEGLEIN – DIE WIRKLICH
WAHRE GESCHICHTE VON SCHNEEWITTCHEN („Mirror, Mirror“, 2012) mit Julia
Roberts als die böse Königin. Zuletzt arbeitete Melisa Wallack an einer Filmadaption der
Comicfigur EMILY THE STRANGE.
ROBBIE BRENNER (Produzentin)
Als Präsidentin der Produktionsabteilung von Relativity Media zeichnet Robbie Brenner
für die aktuellen und künftigen Kinoprojekte des Unternehmens verantwortlich. DALLAS
BUYERS CLUB produzierte sie außerhalb ihrer Verpflichtungen für Relativity Media, wie
sie zuvor auch Marc Forsters MACHINE GUN PREACHER (2011) mit Hauptdarsteller
Gerard Butler unabhängig produziert hatte. In ihrer Rolle als Ausführende Produzentin
beaufsichtigte Robbie Brenner für Relativity Media zuletzt McGs Actionthriller THREE
DAYS TO KILL mit Kevin Costner, Luc Bessons THE FAMILY mit Robert De Niro und
Tommy Lee Jones und Scott Coopers OUT OF THE FURNACE mit Christian Bale.
Zudem war sie an ESCAPE PLAN mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger
sowie an SPIEGLEIN SPIEGLEIN – DIE WIRKLICH WAHRE GESCHICHTE VON
SCHNEEWITTCHEN („Mirror Mirror“) mit Julia Roberts beteiligt.
Nach dem Filmstudium in New York arbeitete Robbie Brenner zunächst für Mickey
Rourkes Produktionsfirma Red Ruby und wirkte in dieser Zeit an Julien Temples
BULLET – AUGE UM AUGE (1996) und Paul Warners FALL TIME mit. Im Anschluss
arbeitete sie neun Jahre für Miramax Films und war an der Produktion von WEIL ES
DICH GIBT („Serendipity“, 2002) mit John Cusack und Kate Beckinsale beteiligt. Später
wechselte sie zu 20th Century Fox, bevor sie unabhängig Marcel Langeneggers
DECEPTION – TÖDLICHE VERSUCHUNG (2008) mit Hugh Jackman und Ewan
McGregor sowie Frank E. Flowers' HAVEN mit Orlando Bloom und Bill Paxton
produzierte.
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RACHEL WINTER (Produzentin)
Zu Rachel Winters jüngsten Projekten gehören William H. Macys CRYSTAL/BETH
sowie THE TINY PROBLEMS OF WHITE PEOPLE mit Colin Firth und Mick Jagger und
die Verfilmung von Angelo Guglielmos Buch THE WOMAN WHO WASN'T THERE.
Ferner produzierte Rachel Winter Sara Kellys THE LATHER EFFECT mit Alec Baldwin
und war ausführende Produzentin bei Michael Correntes BROOKLYN RULES sowie
beim Fernsehfilm „Long Lost Son“. Bevor sie freie Produzentin wurde, arbeitete Rachel
Winter als Vizepräsidentin der Produktionsabteilung bei Cary Brokaws Avenue Pictures.
In dieser Zeit wirkte sie an Randall Harris' WAYWARD SON und Julien Nitzbergs BURY
ME IN KERN COUNTY mit.
YVES BÉLANGER, CSC (Bildgestaltung)
Der Kanadier Yves Bélanger studierte an der Concordia University in Montreal und
drehte ab 1989 Videos und Werbespots. Seit 1995 prägte er mit seiner Kameraarbeit
zahlreiche Kino- und Fernsehfilme, darunter Alain Desrochers' GERRY, WUSHU
WARRIORS, CABOTIN und LA BOUTEILLE oder Patrice Sauvés CHEECH. Zuletzt
drehte er Xavier Dolans LAURENCE ANYWAYS mit Melvil Poupad und Suzanne
Clément, die 2012 beim Internationalen Filmfestival in Cannes für ihre Hauptrolle
ausgezeichnet wurde.
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BESETZUNG
Ron Woodroof
Matthew McConaughey
Dr. Eve Saks
Jennifer Garner
Rayon
Jared Leto
Richard Barkley
Michael O'Neill
Dr. Sevard
Denis O'Hare
Tucker
Steve Zahn
David Wayne
Dallas Roberts
Dr. Vass
Griffin Dunne
T.J.
Kevin Rankin
Denise
Deneen D. Tyler
Clint
J.D. Evermore
Kelly
Noelle Wilcox
Sunny
Bradford Cox
Michael
Rick Espaillat
Foreman
Lawrence Turner
Freddie
Lucius Falick
Rayons Vater
James Dumont
Tuckers Vater
Don Brady
Richter
Tony Bentley
Grenzbeamter
Sean Boyd
Mr. Yamata
Scott Takeda
Dr. Hiroshi
Joji Yoshida
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STAB
Regie
Jean-Marc Vallée
Drehbuch
Craig Borten
Melisa Wallack
Produzenten
Robbie Brenner
Rachel Winter
Ausführende
Produzenten
David Bushell
Nathan Ross
Tony Notargiacomo
Joe Newcomb
Nicolas Chartier
Zev Foreman
Logan Levy
Holly Wiersma
Cassian Elwes
Co-Produzenten
Michael Sledd
Parieren Creedon
Bildgestaltung
Yves Bélanger, CSC
Produktionsdesign John Paino
Kostümdesign
Kurt und Bart
Schnitt
John Mac McMurphy
Martin Pensa
Casting
Kerry Barden
Paul Schnee
Rich Delia
Musik
Marc Bolan
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