gleichberechtigt

Transcription

gleichberechtigt
02/07
Frauen i
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g
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ber
n
Gewalt gegen Frauen
und Mädchen
Rheinland-pfälzisches Interventionsprojekt
gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen
Umsetzungsphase
Faustschläge im Schlafzimmer
Hintergrundinformationen und Hilfsangebote
Gewaltopfer mit Migrationshintergrund
Ein besonderer Fall?
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
gleichb e r e c h t i g t inhalt
editorial
Herzlichen Glückwunsch, Sie halten
gerade die brandneue Ausgabe der
gleichberechtigt in der Hand.
Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das
Thema Gewalt gegen Frauen und
Mädchen.
Mit dem rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen
sozialen Beziehungen hat die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen eine
neue Dimension erhalten. Wie sich die
Rahmenbedingungen seitdem verändert haben und welche Ziele künftig
vorrangig verfolgt werden, stellen wir
in den Mittelpunkt des Hauptthemas.
Darüber hinaus berichtet die Beauftragte der Landesregierung für Migration
und Integration über Gewaltopfer mit
Migrationshintergrund. Abgerundet
wird die Berichterstattung über die
vielfältigen Aktivitäten und Veranstaltungen rund um den Internationalen
Tag gegen Gewalt an Frauen, der jährlich am 25. November stattfindet.
Darüber hinaus finden Sie Beiträge
zum Thema „Gender und Planung“ sowie Interessantes zu den sogenannten
„Mannheimer Thesen“ und vieles mehr.
Kennen Sie Frau Annette Laux? Mehr
über ihr ehrenamtliches Engagement in
der Frauenpolitik erfahren Sie unter der
Rubrik „Portrait“.
Wir danken allen Aktiven, die uns mit
ihren zahlreichen Beiträgen so großartig unterstützt haben. Ohne Ihre Mithilfe wäre eine solche Berichterstattung
nicht möglich.
31. 03. 2008.
S. 5
Veranstaltungshinweise zum 25. 11.
Hauptthema:
RIGG
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim
Lesen und hoffen, dass wir mit unseren
Beiträgen dazu beitragen, die Frauenund Gleichstellungspolitik in RheinlandPfalz für alle noch transparenter zu
machen.
Ihre Redaktion
gleichberechtigt
IMPRESSUM
Herausgeberin
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit,
Familie und Frauen Rheinland-Pfalz
Referat für Reden und Öffentlichkeitsarbeit
Bauhofstraße 9, 55116 Mainz
www.masgff.rlp.de
Broschürenbestelldienst
Broschürentelefon: 06131 16-2016
E-Mail: Bestellservice@masgff.rlp.de
Chefredakteurin
Gerlinde Schneider, Ministerium für Arbeit,
Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen
Rheinland-Pfalz
Redaktion (wird zur Zeit aufgebaut)
Andrea Dauber, Ruth Ebling, Beate Ullwer, Simone Walka
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe der gleichberechtigt ist der
S. 13
Redaktionsanschrift
Postfach 3180, 55021 Mainz
Tel: 06131 16-4155
gleichberechtigt@masgff.rlp.de
Gestaltung
artefont, Ingelheim, www.artefont.de
Editorial
2
Kolumne/Ministerin
4
Porträt 5
Bundesverdienstorden der Bundesrepublik für Annette Laux
Hauptthema Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Redaktion
Wollen Sie ehrenamtlich im
Redaktionsteam der gleichberechtigt mitarbeiten?
Interessierte bitte bei Frau
Schneider (gleichberechtigt@
masgff.rlp.de) melden!
Bildmaterial
Annette Laux, Trier | Alia Saelh, Koblenz |
Simone Walka, Neustadt | Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin |
carlsbergschillercommunication, München |
Frauenbüro Johannes Gutenberg-Universität
Mainz | Frauenbüro Stadt Mainz | Gleichstellungsbeauftragte Stadtverwaltung Ludwigshafen
| Gleichstellungsbeauftragte Stadtverwaltung
Pirmasens | Gleichstellungsbeauftragte Kreisverwaltung Kaiserslautern | Gleichstellungsstelle
Rhein-Lahn-Kreis, Bad Ems | Interventionsstelle
(IST) Westerburg | RheinAhrCampus, Remagen,
Zentrale Koordinierungsstelle | Terre des Femmes, Tübingen | Theater Konradhaus, Koblenz |
Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte,
Hannover
Druck
gzm Grafisches Zentrum Mainz Bödige GmbH,
Dekan-Laist-Str. 38, 55129 Mainz
S. 12
Schattenseiten
der Gewalt
6
Gewalt in engen sozialen Beziehungen
Faustschläge im Schlafzimmer
Interview
8
mit dem Staatssekretär Christoph Habermann
Projekte 10
Gewalt gegen Frauen
Fortbildung für die Regionalen Runden Tische
Kooperationsprojekt: Gewalt macht krank
Die Schattenseiten der Gewalt
Intervention IST möglich
Aus den Kommunen 13
Veranstaltungshinweise zum Internationalen
Tag gegen Gewalt an Frauen
Gender Mainstreaming in der räumlichen Planung
Aus dem Ministerium
15
Gewaltopfer mit Migrationshintergrund – ein besonderer Fall?
Festakt im Mainzer Landtag für das Ada-Lovelace-Projekt
Kurzreport
17
Deutschland – Ein Herbstmärchen
Der richtige Standpunkt: gegen Gewalt
Girls` Day 2007
Fulminantes Feuerwerk an Projekten
gleichberechtigt erscheint zwei Mal im Jahr
und wird kostenlos abgegeben. Nachdruck
unter Quellenangabe erlaubt, bei namentlich
gekennzeichneten Beiträgen nur mit Einwilligung der jeweiligen Autorinnen und Autoren.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und
der Herausgeberin wieder. Für unaufgefordert
zugesandte Beiträge und Fotos entsteht kein
Anspruch auf Veröffentlichung.
Veranstaltungen
18
„Jede Runde zählt“
Der Taschenhelfer gegen Gewalt
Macht Unmögliches möglich!
Tipps und Links
20
Feedback 20
gleichb e r e c h t i g t porträt
kolumne ministerin
staatlichen Stellen haben wir den
Schutz und die Sicherheit der Betroffenen verbessert. Regionale Kooperations- und Vernetzungsstrukturen wie
die zweiundzwanzig regionalen Runden Tische sorgen für eine möglichst
lückenlose Interventionskette von den
Strafverfolgungsbehörden und Zivilgerichten über Beratungsstellen und
Frauenhäuser bis hin zu Kinderschutzund Täterarbeitseinrichtungen.
Lieber Leser,
liebe Leserin,
mindestens jede vierte Frau in Deutsch­
land hat bereits körperliche oder sexuelle Übergriffe durch einen Partner erlebt. Diese erschreckende Zahl zu verringern und den betroffenen Frauen
ein Netz, das ihren Bedürfnissen entspricht, an Hilfeangeboten zu bieten,
ist ein wichtiges Ziel meiner Politik.
Mit dem „Rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ (RIGG) ist
es uns gelungen, die Bekämpfung von
Gewalt gegen Frauen zu einer gemeinsamen öffentlichen Aufgabe zu machen. Damit und mit neuen Hilfeangeboten für die Opfer sowie einer wirkungsvollen Vernetzung und Abstimmung der staatlichen und nicht
Erstmals konnten wir in die Maßnahmen auch die Arbeit mit Tätern einbeziehen. Wir haben seit kurzem acht Täterarbeitseinrichtungen in RheinlandPfalz, die mit ihren Klienten daran arbeiten, dass sie Konflikte zukünftig
gewaltfrei lösen.
Auch Kinder, die in einer von Gewalt
geprägten Beziehung aufwachsen,
brauchen auf sie zugeschnittene Hilfen. Das Hilfe- und Beratungssystem
muss daher die ganze Familie einbeziehen.
häusern erhalten Migrantinnen eine
auf ihren Bedarf abgestimmte Unterstützung. Darüber hinaus ist mir auch
wichtig, dass sich auch die MigrantenOrganisationen mit dem Gewaltthema
auseinandersetzen und enger als bis­­her mit den Beratungsstellen gegen
Gewalt zusammenarbeiten. Ein guter
Ort dafür könnten die regionalen Runden Tische sein.
Die Bekämpfung von Gewalt gegen
Frauen bleibt eine besondere Herausforderung. Was wir bisher erreicht haben, sollte uns ermutigen, die gemeinsamen Anstrengungen zu verstärken.
Ihre Malu Dreyer
Ministerin für Arbeit, Soziales,
Gesundheit, Familie und Frauen
Rheinland-Pfalz
Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt
der Zielgruppe der Migrantinnen. Wir
arbeiten verstärkt an Maßnahmen, die
auch sie erreichen. Den Interventionsstellen, die von sich aus mit Betroffenen Kontakt aufnehmen, gelingt das
schon recht gut. Auch von den Frauen-
Zitat
„Die Frauennotrufe und Frauenhäuser im Land leisten einen wesentlichen Beitrag
zur Unterstützung von Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind“.
Frauenministerin Malu Dreyer
Bundesverdienstorden der
Bundesrepublik Deutschland für
Annette Laux
Zusammen mit 19 weiteren Frauen
hat Anette Laux am 21. Juni 2007
von Bundespräsident Horst Köhler den
‑Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für ihr gesellschaftspolitisches und soziales Engagement
erhalten.
Nach dem Motto „Nur wer sich einsetzt,
kann auch was verändern“ war Frau
Laux auch in den Elternbeiräten der
verschiedenen Schulen ihrer Kinder und
an verschiedenen Frauenprojekten in
Trier beteiligt.
Ganz wichtig ist für sie, dass Mädchen
Seit 14 Jahren ist Frau Laux Vorsitzen- schon von klein auf gestärkt und geförde des Sozialdienstes Katholischer dert werden, damit sie später mit
Frauen in Trier und in dieser Funktion
Selbstbewusstsein und Wissen die
auch bistums- und bundesweit engaMöglichkeit haben, ein selbstbestimmgiert. Der ehrenamtliche Aufgabenbetes Leben zu führen.
gleichberechtigt gratuliert Anette
reich des größten rein weiblichen ArLaux zu dieser verdienten Auszeichnung.
beitgebers in Trier mit ca. 150 Angestellten umfasst nicht nur die Repräsentation des Vereines in der Öffentlichkeit,
sondern auch das Erstellen von neuen
Frauencafé Haltepunkt
Konzepten sowie die ständige Weiterentwicklung des Vereines und AnpasZiel:
Christine Morgenstern von der Frauenabsung an die geänderten sozialen VerIm Café können sich wohnungslose
teilung des zuständigen Ministeriums
hältnisse. So hat sie in den letzten Jahund von Wohnungslosigkeit bedrohte hatten auch die Besucherinnen und
ren das „Café Haltepunkt“, eine
Frauen beraten lassen, einfach nur
Besucher an diesem Tag Gelegenheit, sich
Einrichtung für wohnungs- und
Kaffee trinken und reden, sich
über die Einrichtung zu informieren und die
ob­dachlose Frauen und die „Trierer
Mahlzeiten zubereiten, ihre Wäsche
neu gestalteten Räume zu besichtigen.
Tafel“ initiiert. Außerdem ist Frau Laux
waschen, duschen, am PC Bewerbungen schreiben oder ins Internet
Kontakt:
Mutter von 4 Kindern, Gründungsmitgehen sowie die Adresse des HalteIris Kaeding
glied des Trierer Frauenhauses und
punktes
als
ihre
Postadresse
nutzen.
Bereichsleiterin
seit Bestehen des Fördervereines dessen
Eine Kleiderkammer rundet das
Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
Schatzmeisterin.
Angebot des Cafés ab. Sozial benach- Sozialdienst katholischer Frauen –
teiligte und psychisch belastete Frauen Annastift Trier gGmbH
finden hier kompetente Ansprechpart- Geschäftsstelle
nerinnen.
Krahnenstr. 33-34, 54290 Trier
Telefon: 0651 9496-171
Gründung:
Fax: 0651 49596
Gegründet wurde der Haltepunkt
E-Mail: kaeding@skf-trier.de
1996. Am 20.09.2006 feierte die
Einrichtung ihr 10jähriges Bestehen. Homepage:
Neben Herrn Bürgermeister Georg
www.skf-trier.de
Bernarding und Frau Abteilungsleiterin => direkt zu => Frauencafé
gleichb e r e c h t i g t
gewalt gegen frauen und mädchen
hauptthema:
Gewalt in engen sozialen Beziehungen
Rheinland-pfälzisches Interventionsprojekt in der Umsetzungsphase
2003 hat die gleichberechtigt im
Rahmen eines „RIGG Special“ über die
Fachgruppenergebnisse des rheinlandpfälzischen Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) informiert. Daran anknüpfend soll heute über die Erfolge in
der Umsetzungsphase ab 2004 berichtet werden.
Es ist gelungen, die Bekämpfung von
Gewalt gegen Frauen auf neue
Grundlagen zu stellen. Zurzeit gibt es
acht Interventionsstellen sowie weitere
pro-aktive Beratungsangebote. Die pro-
aktiven Einrichtungen unterscheiden
sich von herkömmlichen Beratungsstellen dadurch, dass sie nach der Datenweitergabe durch die Polizei von
sich aus Kontakt mit Betroffenen aufnehmen und psychosoziale Erstberatung sowie rechtliche Informationen
anbieten. Darüber hinaus führen sie
mit den Frauen eine Schutz- und Sicherheitsplanung durch. Der pro-aktive Ansatz wird von den Betroffenen
sehr gut angenommen. Mit der aktiven Kontaktaufnahme können Frauen erreicht werden, die trotz langjähriger Gewalterfahrungen von sich aus
noch keine Beratungsstelle aufgesucht
hatten. Auch Stalkingfälle beschäftigen die Interventionsstellen. Ihr Anteil
liegt derzeit bei 20%.
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen
Täterarbeitseinrichtungen „Contra häusliche Gewalt“ gibt es seit
2007 in jedem der acht Landgerichtsbezirke. Sie unterstützen im Rahmen
Hilfen für Frauen
bei Gewalt in engen
sozialen Beziehungen
Informationen für Arztpraxen und
andere Berufsgruppen des
Gesundheits- und Sozialbereichs
sowie für Polizeibeamtinnen
und -beamte
Arbeit
Soziales
Gesundheit
Familie
Frauen
7
von Einzel- und Gruppenangeboten Gewalttäter dabei, in Zukunft in Konfliktsituationen Gewalt zu vermeiden. Die Statistik der Täterarbeitseinrichtung in
Mainz weist für 2006 aus, dass die meisten Täter durch die Staatsanwaltschaft
bzw. Gerichtshilfe vermittelt wurden. Bemerkenswert ist, dass fast genauso viele,
nämlich 22%, der Täter durch die Polizei
motiviert werden konnten, die Einrichtung aufzusuchen.
Zweiundzwanzig Regionale Runde
Tische begleiten die Neuerungen vor
Ort. Hier wie auch in den anderen neuen
Einrichtungen sollen die eingeleiteten
Veränderungsprozesse durch Fortbildungen, Plenumsveranstaltungen auf Landesebene und einem Meinungsaustauschforum im Internet fortgesetzt
werden.
2008 werden aus Landessicht die Themen „Vernetzung mit dem Gesundheitssystem“ durch landesweite Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte sowie
„Mitbetroffenheit von Kindern
durch Gewalt“ im Mittelpunkt stehen.
Dazu ist auch eine Veranstaltung am
29. Mai 2008 in Mainz geplant, die sich
insbesondere an Frauenschutz- und Kinderschutzorganisationen richtet.
Das Faltblatt „Hilfe für Frauen bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen“
informiert über Angebote und Erreichbarkeit der rheinland-pfälzischen
Zufluchts- und Betreuungseinrichtungen für Opfer von häuslicher Gewalt.
Es ist kostenlos erhältlich beim Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit,
Familie und Frauen, Broschürentelefon: 06131 16-2016,
E-Mail: Bestellservice@masgff.rlp.de oder im Internet unter
www.rigg-rlp.de/downloads.html.
Faustschläge im Schlafzimmer
Gewalt in engen sozialen Beziehungen – Ausmaß, Hintergründe und Hilfsangebote
Männliche Gewalt in Familien und Part- Näherungsverbot aussprechen. Das Fanerschaften ist kein privates Problem.
miliengericht kann diese SchutzanordDas zeigen auch die Zahlen aus der Kri- nungen auf Antrag verlängern. Rechtsminalstatistik Rheinland-Pfalz für das
grundlage hierfür ist das GewaltschutzJahr 2006: Der Polizei wurden knapp
gesetz. Darüber hinaus erstellen die In8.500 Fälle von Gewalt in engen soziterventionsstellen einen individuellen
alen Beziehungen bekannt. In 81,4%
Sicherheitsplan.
der Fälle war das Opfer weiblich, 5.300
Mal ging die Gewalt von einem Mann „Die Interventionsstellen sind ein wichaus.
tiger Baustein des Hilfesystems. Ein solches pro-aktives Angebot ist für alle
Rheinland-Pfälzerinnen wünschenswert,
Die Statistik der Polizei zeigt aber nur
die Spitze des Eisbergs. Einer repräsen- unabhängig von ihrem Wohnort. Andetativen Studie des Bundesfrauenministe- rerseits können Interventionsstellen nur
riums zu Folge wird jede 4. Frau min- dort wirksam arbeiten, wo es in Folge
auch Angebote für eine intensive Unterdestens einmal in ihrem Leben Opfer
männlicher Partnergewalt. Die Gewalt- stützung gibt. Diese Arbeit leisten etwa
formen, denen Frauen ausgesetzt sind, die Beratungsstellen der Frauenhäuser oder die Frauennotrufe“, erklärt
sind vielfältig. Neben den nach außen
sichtbaren körperlichen Übergriffen wird Simone Walka, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Worms und Leiterin des
auch psychische Gewalt ausgeübt, die
das Selbstbewusstsein der Betroffenen Wormser Interventionsprojektes gegen
erschüttert. Die Folgen sind, neben den Gewalt in engen sozialen Beziehungen.
körperlichen Verletzungen, das Auftreten Die Vernetzung zwischen den vor Ort
von Angstattacken, Depressionen sowie tätigen Institutionen, wie Frauenhaus,
Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Je Beratungsstellen, Polizei, Gericht und
länger die Gewalt andauert, desto weni- Jugendamt hält die 32-Jährige für unerger sind die Opfer in der Lage, sich aktiv lässlich, um den Frauen die bestmögliche Hilfe anbieten zu können.
Hilfe zu suchen.
tungen, die umfassendere und längerfristige Beratung und Unterstützung anbieten, unerlässlich. Häufig ist
auch die Gewaltbetroffenheit nicht
das einzige Problem, mit dem die Opfer konfrontiert sind. Hinzu kommen
Überschuldung, Erziehungsprobleme
oder durch die Isolation in der Gewaltbeziehung bedingte Integrationsdefizite der Frauen. Hier setzt der Ende September verabschiedete 2. Aktionsplan
zur Bekämpfung von Gewalt gegen
Frauen der Bundesregierung an.
In dem 130 Maßnahmen umfassenden Plan stehen unter anderem der
Schutz von Migrantinnen und der einfache Zugang zu Hilfsangeboten im
Vordergrund.
Trotz des neuen Angebots sind FrauenUmso wichtiger sind deshalb die seit
2003 vom rheinland-pfälzischen Frauen- häuser als anonyme Schutzeinrichministerium geförderten Interventionsstellen. Sie setzen sich nach einem
Weitere Informationen:
Polizeieinsatz mit den Opfern in VerbinUnter www.rigg-rlp.de erhalten Sie alle Infos aus Rheinland-Pfalz zum
dung und informieren über HilfsangeThema Gewalt gegen Frauen.
bote in der Region sowie über rechtliche
Unter www.bmfsfj.de ==> Publikationen => Gleichstellung kann der
oder finanzielle Möglichkeiten.
Aktionsplan II zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen der Bundesregierung herunter geladen werden.
So kann die Polizei direkt beim Einsatz
den Gewalttäter aus der gemeinsamen
Wohnung weisen und ein Kontakt- und
Unter www.frauenhaeuser-rlp.de finden Sie aktuelle Infos über die
Arbeit der Frauenhäuser in Rheinland-Pfalz.
gleichb e r e c h t i g t
interview
interview
Bestehende Benachteiligungen weiter abbauen
Interview mit Staatssekretär Christoph Habermann zur Frauenpolitik
gleichberechtigt sprach mit
Staatssekretär Christoph Habermann
über seine frauenpolitischen Vorstellungen und die Schwerpunkte der
Frauenpolitik im rheinland-pfälzischen
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen.
Redaktion: Seit dem 1. August sind
Sie als Staatssekretär auch für die Frauenpolitik in Rheinland-Pfalz zuständig.
Wo liegen die Schwerpunkte der rheinland-pfälzischen Frauenpolitik?
Veranstaltungshinweis zum Internationalen Tag gegen
Gewalt an Frauen
Montag, den 26. November 2007,
10:00 Uhr, wird Staatssekretär
Christoph Habermann vor dem
Ministeriumsgebäude in Mainz,
Bauhofstraße 9, die TERRE DES
FEMMES-Fahne anlässlich des
InternationalenTages gegen Gewalt
an Frauen, der jährlich am
25. November begangen wird, hissen.
Hier finden Sie alle Veranstaltungen:
www.rlp60.de
9
Christoph Habermann: Die „gefühlte“ Gleichberechtigung ist sicher deutlich größer als die tatsächliche Gleichberechtigung.
Tatsächlich sind wir noch weit davon
entfernt, dass Frauen und Männer gleiche Lebenschancen haben. Da muss
man an vielen Punkten ansetzen: Wir
brauchen zusätzliche Anstrengungen
dafür, dass Frauen und Männer Erwerbstätigkeit und Familie miteinander
besser vereinbaren können. Da hat sich
einiges getan, aber da kommen wir in
Deutschland auch von ganz weit her.
Red.: Als Amtschef sind Sie auch für
die Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen innerhalb des Ministeriums verantwortlich. Gibt es da noch
Handlungsbedarf?
Habermann: Und ob! Wir beschäftigen uns mit ganz unterschiedlichen
Fragen:
Wie können wir dafür sorgen, dass der
Anteil von Frauen in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Gremien steigt?
Was können wir noch mehr dafür tun,
dass Frauen und Männer, die in unserem Ministerium oder in unserem
Geschäftsbereich arbeiten, Familie und
Erwerbstätigkeit besser miteinander
vereinbaren können?
Auch überall dort, wo es darum geht,
Gender Mainstreaming praktisch werden zu lassen, sehe ich uns in der
Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Red.: Schwerpunkt dieser Ausgabe der
gleichberechtigt ist das Thema
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen“.
Wir müssen auf vielen Ebenen dafür
Wo sehen Sie die Herausforderungen
kämpfen, dass Frauen für gleiche Arbeit der nächsten Jahre?
nicht länger schlechter bezahlt werden
als Männer. Diese Diskriminierung muss Habermann: Das rheinland-pfälzische
endlich aus der Welt geschafft werden. Interventionsprojekt gegen Gewalt in
engen sozialen Beziehungen (RIGG)
Frauen sind in Führungspositionen
hat in den vergangenen Jahren viel
immer noch weit unterrepräsentiert.
dazu beigetragen, wirksam etwas geDas gilt für die Wirtschaft genauso
gen Gewalt gegen Frauen und Mädwie für die Hochschulen. Das müssen
chen zu tun. Neue rechtliche Regewir ändern.
lungen und Hilfeangebote bieten den
Betroffenen mehr Schutz und mehr
Sicherheit. Die Strafverfolgungsbehörden und die Familiengerichte können
beispielsweise bei Gewalttaten unmittelbar eingreifen und Gewalttäter
kontrollieren.
die Menschenwürde können weder
mit Glaubensüberzeugungen noch mit
kulturellen Traditionen gerechtfertigt
werden.
Red.: Herr Staatssekretär, zum Schluss
noch ein paar Satzanfänge, die wir Sie
bitten kurz zu Ende zu führen:
Kurzbiografie
Staatssekretär
Christoph Habermann
2. März 1953
geboren in Bad Mergentheim
1972
Abitur am Deutschorden-Gymnasium in
Bad Mergentheim
Ich hoffe und rechne damit, dass der
verstärkte rechtliche Schutz und die
bessere Hilfe auch dazu führen, dass
in Zukunft weniger Frauen und Mädchen tatsächlich Opfer von Gewalt
werden.
Je höher eine Frau auf der politischen Karriereleiter steigt …,
desto mehr kann sie ein Vorbild nicht
nur für Frauen sein.
Red.: Wie kann die Landesregierung
von Gewalt betroffene ausländische
Frauen noch besser unterstützen?
Frauen und Solidarität ist wie
…Männer und Solidarität: Nicht alle
sind solidarisch.
Habermann: Frauen aus anderen
Ländern, von denen sich viele in
Deutschland nicht verständigen können, haben besonders große Probleme,
aus Gewaltbeziehungen auszubrechen.
Deshalb sind sie besonders auf Beratung und auf Unterstützung angewiesen. Die Interventionsstellen, die seit
2003 in Rheinland-Pfalz arbeiten,
erreichen zunehmend auch Migrantinnen.
Männer und Frauen im Beruf …
sollten für gleiche Arbeit gleich bezahlt werden.
1979 – 1986
freier wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Bundeskanzleramt und beim Ministerpräsidenten des Landes NordrheinWestfalen
Klüngeln und Netzwerke …
sind zwei ganz unterschiedliche Dinge,
die leider manchmal verwechselt oder
gleichgesetzt werden.
1986 – 1999
Staatskanzlei des Landes NordrheinWestfalen, zuletzt als Leiter der Abteilung II – Regierungsplanung und
Ressortkoordinierung
Feminismus und Humor … sollten sich nicht ausschließen.
1999 – 2004
Bundespräsidialamt, Leiter der Abteilung
Inlandspolitik
Auch Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen, Frauennotrufe werden wir weiter ermutigen und unterstützen, bei
ihren Angeboten die besonderen
Bedürfnisse dieser Frauen zu berücksichtigen.
Eine starke Frau ist … ein wahrer
Schatz.
2004 – 2007
Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit
Mit liegt sehr daran, dass wir uns in
Deutschland und in Rheinland-Pfalz
nicht mit den so genannten „Zwangsheiraten“ abfinden. Verstöße gegen
1972 – 1978
Studium der Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Konstanz
Frühjahr 1979
Abschluss als M.A.
Seit 1. August 2007
Staatssekretär im Ministerium für Arbeit,
Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen
Rheinland-Pfalz
gleichb e r e c h t i g t projekt
projekt
Gewalt gegen Frauen
Die Richtlinie zum Schutz vor sexueller Belästigung an der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Kooperationsprojekt in Ludwigshafen:
„Gewalt macht krank“
Sexuelle Belästigung von Frauen
ist an Hochschulen, wenn auch selten öffentlich diskutiert, dennoch ein
Thema. Sie kann sich in unterschiedlichen Formen zeigen, wie zum Beispiel
Stalking und sexuellen Übergriffen bis
hin zu sexueller Gewalt.
des Senats entwickelte vor diesem Hintergrund zusammen mit der Hochschulleitung, den zuständigen Abteilungen
und dem Senat eine Richtlinie zum
Schutz vor sexueller Belästigung. Deren
Abschluss und Durchsetzung dauerte
mehrere Jahre, bis die Richtlinie schließlich – nachdem sie mit dem neuen AllDurch das Hochschulgesetz in Rheingemeinen Gleichbehandlungsgesetz in
land-Pfalz sind die dort ansässigen Uni- Übereinstimmung gebracht wurde – im
versitäten verpflichtet, Maßnahmen
Sommersemester 2006 im Senat mehrgegen sexuelle Belästigung zu erheitlich beschlossen wurde.
greifen. An der Universität Mainz war
im Jahr 2000 ein erster Schritt die Ver- Um Maßnahmen im Fall eines sexuelabschiedung des Rahmenplans zur För- len Übergriffes ergreifen zu können, ist
derung von Frauen. Der Rahmenplan
von Seiten der betroffenen Person zuregelt unter anderem, dass die Universi- nächst die Beschwerdeführung bei den
tät keine sexuelle Gewalt und keine se- zuständigen Stellen der Universität nöxuelle Belästigung duldet. Sie übertig. Aufgabe der Hochschule und der
nimmt in ihren jeweiligen Zuständigzuständigen Stellen ist es zu prüfen,
keitsbereichen die Verantwortung für
welche Schritte im Anschluss erfolgen
die Sanktionierung von sexueller Gemüssen. Mögliche Konsequenzen für
walt und Belästigung. Diese Schutzden Beschuldigten können beispielsweiund Sanktionsmaßnahmen gelten auch se Abmahnung, Umsetzung, Versetzung,
für Studierende. Die Frauenbeauftragte Kündigung oder Entlassung sein. Auch
formieren und für die berufliche Praxis
im Umgang mit Betroffenen zu qualifizieren. Auf diese Weise soll das Versorgungsangebot für Frauen, die in ihrer
Partnerschaft Gewalt ausgesetzt sind,
verbessert und das Vertrauen der Betroffenen in die Ärzteschaft und andere
Berufsgruppen der Gesundheitsversorgung gestärkt werden.
die Einleitung vorläufiger Maßnahmen
zum Schutz der betroffenen Personen ist
in diesem Zusammenhang vorgesehen.
Die Richtlinie ist als Broschüre kostenfrei
im Frauenbüro der Universität erhältlich.
Ansprechpartnerin:
Dr. Renate Gahn
Frauenbeauftragte des Senats der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Telefon: 06131 39-22988
E-Mail: frauenbuero@verwaltung.unimainz.de
Das Kooperationsprojekt „Gewalt
macht krank“ der Projektgruppe „Gewalt gegen Frauen“ des Rates für Kriminalitätsverhütung und der Gesundheitsorganisation Ludwigshafen eG
(GO-LU) richtet sich an Professionelle in der Gesundheitsversorgung und zielt darauf ab, über die
Problematik häuslicher Gewalt zu in-
Ärztinnen und Ärzte sollten in der Lage
sein, einfühlsam und kompetent auf die
Situation gewaltbetroffener Frauen einzugehen. Dazu bedarf es praxisund handlungsorientierter Grundlageninformationen. Solche wurden im Intranet (www.go-lu.de) der Gesundheitsorganisation Ludwigshafen eingestellt
und sind damit für alle Mitglieder abrufbar.
Die Texte geben Antwort auf Fragen
wie beispielsweise:
• Warum ist „Gewalt gegen Frauen“
ein Thema für die ärztliche Praxis?
• Was ist unter „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ zu verstehen?
• Wie verhalten sich betroffene
Frauen und warum ist ihr Verhalten
von Außenstehenden oft schwer
zu verstehen?
• Was leistet das staatliche Hilfe­
system?
Darüber hinaus wurden Plakate entwickelt, die in den Praxisräumen aushängen und Patientinnen ermutigen sollen,
sich ihrem Arzt oder ihrer Ärztin anzuvertrauen.
Kontakt:
Julika Vatter
Gleichstellungsstelle
Stadt Ludwigshafen
Rathausplatz 20
67059 Ludwigshafen
Telefon: 0621 504-2087
E-Mail: julika.vatter@ludwigshafen.de
Fortbildung für die Regionalen Runden Tische
„Unsere Sitzungskultur wird sich
positiv verändern“ so lautete die
Prognose der Teilnehmerinnen an einer Moderationsschulung im Bildungszentrum Kloster Jakobsberg in Ockenheim. Auf Einladung des Frauenministeriums trafen sich in den Jahren 2006
und 2007 15 Mitglieder der inzwischen 22 Regionalen Runden Tische
im rheinland-pfälzischen Interventi-
11
onsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) zu verschiedenen Veranstaltungen. Auf dem
Lehrplan standen die richtige Vorbereitung und Strukturierung einer Sitzung,
die gezielte Motivation von Gremiumsmitgliedern, der professionelle
Einsatz der Metaplan-Technik ebenso
wie der Umgang mit Konflikten.
Die Trainerin und Supervisorin Beate
Berdel-Mantz, freie Mitarbeiterin beim
Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, leitete die Veranstaltung mit großem Fachwissen und viel
Sensibilität für die schwierige Aufgabe
der Regionalen Runden Tische.
Bei einem Praxis-Reflexionstag am
12. März 2007 im MASGFF hatten die
Seminar-Teilnehmerinnen noch einmal
Gelegenheit, ihre Moderationserfahrungen auszutauschen und Anregungen für ihre im Laufe des Jahres
anstehenden Aktionen zu sammeln.
Die Fortbildungsreihe wird am
6. und 7. Dezember 2007 fortgesetzt.
Thema ist die mediengerechte Präsentation der regionalen Initiativen gegen
Gewalt in engen sozialen Beziehungen.
gleichb e r e c h t i g t aus den kommunen
projekt
Veranstaltungshinweise rund um den
Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Die Schattenseiten der Gewalt
Mit lebensgroßen schwarzen Schattenrissen macht das Neustadter Frauenhaus auf das Problem der Gewalt in engen sozialen Beziehungen aufmerksam.
Die Figuren stellen Frauen und Kinder
aller Schichten und Nationalitäten dar.
Sie stehen bei Aktionen oder Infoständen der Frauenschutzeinrichtung auch
mitten in der Fußgängerzone. „Passanten sind häufig irritiert oder erschrocken“, berichtet die Leiterin des Frauenhauses, Ingrid Homeier. Aber schließlich
soll die Ausstellung wachrütteln und
die Opfer aus der Isolation holen. Gegen eine geringe Gebühr können die
Figuren ausgeliehen werden.
Kontakt:
Autonomes Frauenhaus Neustadt e.V.
Postfach 100503, 67405 Neustadt
Telefon: 06321 2603
E-Mail: frauenhaus-nw@t-online.de
Ausstellung „Intervention IST möglich“
Ziel ist es, die
Problematik der
Gewalt gegen
Frauen in engen
sozialen Beziehungen von allen
Seiten zu beleuchten, zu enttabuisieren und
Interventionsmöglichkeiten
Mitarbeiterinnen der Interventionsstelle gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen in Westerburg haben 2005
eine Wanderausstellung mit dem
Titel „Intervention ist möglich“ konzipiert.
13
aufzuzeigen.
Die Ausstellung kann bei der Interventionsstelle in Westerburg ausgeliehen
werden und eignet sich hervorragend
für einen Einsatz in öffentlichen
Zu sehen ist die Ausstellung vom
26. – 30.11.2007 im Rathaus
in Worms zu den üblichen Öffnungszeiten.
Eröffnung am 26.11.2007, 11:00 Uhr
durch Oberbürgermeister Michael Kissel.
Gebäuden und Behörden, an Universitäten oder Krankenhäusern
und in allen anderen interessierten
Einrichtungen, um diese Thematik
mehr ins öffentliche Bewusstsein zu
bringen.
Die Exponate bestehen aus Bannern
mit kurzem Text (Vorlagen können bei
Interesse angefordert werden) und 4
Stellwänden (3 x 4 m), die ein Tatortzimmer mit verschiedenen authentischen Tatortfotografien darstellen.
Dazu können Plakate und Ausstellungsbegleithefte bestellt werden. Der
Transport kann problemlos in einem
Pkw erfolgen.
Kontakt:
Interventionsstelle (IST) gegen Gewalt
in engen sozialen Beziehungen
Neustr. 43, 56457 Westerburg
Telefon: 02663 911-353
Am 22. November 2007 findet in
der Festhalle Pirmasens, Volksgartenstraße, eine Fachtagung zu den
Auswirkungen männlicher Gewalt bei
Kinder statt. Ansprechpartnerin für die
Tagung ist Angelika Fallböhmer, Tel:
06331 84-2285, E-Mail: angelikafallboehmer@pirmasens.de.
In allen Gemeinden des Landkreises Rhein-Pfalz und im Kreishaus wird am 26. November 2007
die TERRE DES FEMMES-Fahne gehisst. Einzelheiten dazu finden Sie unter www.rhein-pfalz-kreis.de/bildung_
jugend_soziales/frauen/gewalt/index.
html.
Am 22. November 2007 veranstalten das Diakonische Werk WormsAlzey, das Frauenzentrum Hexenbleiche, Alzey und die Gleichstellungsstelle des Landkreises Alzey-Worms im
Martin-Luther-Haus in Alzey eine
Fachtagung „Kinder und häusliche
Gewalt: Hintergründe – Auswirkungen
- Interventionsmöglichkeiten“ mit Prof.
Dr. Barbara Kavemann. Nähere Informationen erhalten Sie unter
www.dwwa.de, www.hexenbleiche.de,
www.kreis-alzey-woms.de
In der Kreisverwaltung Mainz-Bingen wird am 25. November 2007,
17:30 Uhr, die Ausstellung „Frauen
und Krieg“ mit anschließendem Filmabend „Stille Sehnsucht“ eröffnet.
Einzelheiten zur Ausstellung erfahren
Sie von Anja Lenhart, Gleichstellungsstelle Mainz-Bingen, Tel: 06132 7871041, E-Mail:
lenhart.anja@mainz-bingen.de
Am 23. November 2007, 11:30 Uhr,
hissen Oberbürgermeister Jens Beutel
und Vertreterinnen der Organisationen
vor dem Mainzer Rathaus die
TERRE DES FEMMES-Fahne.
Das Residenz-Kino in Mainz veranstaltet in Kooperation mit dem städtischen Frauenbüro und dem Arbeitskreis Gewalt gegen Frauen und Kinder
vom 24.11. – 08.12.2007 Filmtage
zum Thema Gewalt an Frauen.
Jeweils um 17:30 Uhr werden folgende vielfach ausgezeichnete Filme
gezeigt:
24.11.2007
„Kaltes Land“ von Niki Caro
01.12.2007
„Lilja 4-ever“ von Lukas Moodysson
08.12.2007
„Monster“ von Patty Jenkins
Am 28. November 2007, 18:00 Uhr,
findet im Hörsaal der Frauenklinik
der Johannes Gutenberg-Universität
Mainz, Gebäude 102, EG, der Vortrag „Psychische Folgen sexueller Gewalt und ihre psychotherapeutische
Behandlung“ mit Dr. Claudia SubicWrana, Klinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinik Mainz statt. Informationen
unter www.mainz.de/frauenbuero.
Am 24. November 2007, 10:00 –
13:00 Uhr, wird auf dem Bad Dürkheimer Römerplatz die Käfigaktion dargeboten: Wege aus der Gewalt:
in einem 1,5 mal 1 m großen Holzkäfig ist eine Frau „gefangen“. Eine
Waagschale wird nach und nach mit
„Steinen der Solidarität und Unterstützung“ gefüllt, die schließlich die Käfigtür öffnen und die Insassin aus der
Gefangenschaft befreien.
Vom 23.11. – 13.12.2007 kann in
der Kreisverwaltung Ahrweiler,
Wilhelmstr. 24 - 20, 53474 Bad
Neuenahr-Ahrweiler, die Ausstellung
„Tatmotiv Ehre“ besucht werden. Die
Eröffnungsrede
am 23.11.2007,
14:30 Uhr hält
Frau Collin Schubert von TERRE
DES FEMMES.
gleichb e r e c h t i g t aus dem ministerium
aus den kommunen
Gender Mainstreaming in der räumlichen Planung
Gender Mainstreaming: Die zukunftsweisende Herausforderung in der Dorferneuerung –
Was bedeutet das für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort?
Für viele Kommunen ist der demografische Wandel in ihrem Dorferneuerungsprogramm ein zentrales Thema. In
zahlreichen Ortsgemeinden werden sukzessiv die Dorferneuerungskonzepte
fortgeschrieben und somit die Weichen
für die zukünftige Entwicklung einer
Ortsgemeinde für einen längeren Zeitraum neu festgelegt. In diesem Planungsprozess wollten die Gleichstellungsbeauftragten Elvira Schlosser,
Bettina Hafner, Ute Grüner und Monika
Krzyzaniak die Chance, ganz gezielt die
unterschiedlichen Lebenssituationen
von Frauen und Männern, Mädchen und
Jungen, Seniorinnen und Senioren mit
einfließen lassen. Sie luden deshalb
Fachleute, Kommunalpolitikerinnen und
Kommunalpolitiker zu ihrer bereits dritten Fachtagung im Juli 2006 mit
dem Schwerpunkt Gender-Mainstreaming in der Dorferneuerung ein.
Als zentrales Problem wurde in der
Diskussion der Mangel an hinreichend
geschlechterdifferenzierten Erhebungen
und Analysen genannt. Umso bedeu-
tender sei deshalb die Beteiligung von
Frauengruppen und Genderexpertinnen
und Genderexperten. Dipl.-lng. Hans
Ernst, Kreisverwaltung Kaiserslautern,
unterstrich, dass sich aus Sicht der
Dorferneuerung der Gender-Mainstreaming-Gedanke nicht alleine auf die
Gleichstellung von Frau und Mann beziehen solle. Vielmehr müsse man eine
deutlichere Differenzierung nach Alter,
nach sozialer Bindung, nach Bildung,
Beschäftigung oder nach Herkunft im
Auge behalten. Die unterschiedlichen
Lebenslagen beider Geschlechter und
die daraus entstehenden Bedürfnisse
bzw. Bedürfnisgruppen gelte es im
ländlichen Raum zu begreifen, planerisch zu erfassen und daraus gerecht
zu befriedigen. Das Dorf als überschaubarer Lebensraum biete die Chance,
die einzelnen Gruppierungen untereinander zu vertiefter Kooperation anzuregen.
Im Blickpunkt der Fachtagung standen neben dem Theorieteil die drei Beispielgemeinden Morschheim, Macken-
FAZIT
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•
Durch Gender Mainstreaming erhält die Bürger- und Bürgerinnenbeteiligung
und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten eine neue Dimension.
Künftig müssen gemeinsam neue Leitbilder und Lösungen entwickelt werden
und zwar unter Berücksichtigung des Gendergedankens.
Weiterhin müssen noch mehr praktische Beispiele aus der direkten Nach‑
barschaft oder Region gesammelt und verbreitet werden.
Noch immer vorhandene Vorbehalte und Bedenken gegen Gender
Mainstreaming müssen abgebaut werden.
Ziel
Eine praktische Implementierung von Gender Mainstreaming in der
Dorferneuerung.
15
Gewaltopfer mit Migrationshintergrund –
ein besonderer Fall?
Ursachenforschung und Prävention sind wichtige Bestandteile in der Gewaltbekämpfung
Von
Maria Weber
Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration
bach und Martinshöhe. Als praktisches
Projekt wurde der generationsübergreifende „Bürgergarten“ der Ortsgemeinde
Morschheim vorgestellt.
In der anschließenden Diskussion wurde
noch einmal verdeutlicht, wie wichtig ein
breiter Austausch zu dieser Thematik ist,
um dem Anspruch der Implementierung
des Gender-Mainstreaming in der Dorferneuerung gerecht werden zu können.
Informationen und Kontakt:
Elvira Schlosser
Gleichstellungsbeauftragte
Kreisverwaltung Kaiserslautern
Telefon: 0631 7105-344
Ute Grüner
Gleichstellungsbeauftragte
Kreisverwaltung Donnersbergkreis
Telefon: 06253 710-241
Bettina Hafner
Gleichstellungsbeauftragte
Kreisverwaltung Kusel
Telefon: 06381 424-168
Monika Krzyzaniak
Gleichstellungsbeauftragte
Bezirksverband Pfalz
Telefon: 0631 3647-169
Ein blauer Fleck tut weh, egal unter
welcher Hautfarbe. Körperliche und seelische Verletzungen durch Gewalt verwunden jede Seele, unabhängig davon,
in welcher Sprache sie dafür Worte findet. Es darf für uns keinen Unterschied
machen, um wen es sich bei dem Opfer
handelt, aus welchem Land es kommt,
welche Sprache es spricht, welcher Kultur es sich zugehörig fühlt und ob es
hier geboren wurde oder nicht. Das
Gleiche gilt für den Täter. Gewalt verletzt und ihre Bewertung oder gar
Sanktionierung von so genannten kulturellen Eigenschaften abhängig zu machen, kommt nicht in Frage.
schung und der differenzierte Blick
sind erforderlich, um Prävention von
Gewalt effizient zu machen und Hilfsangebote zu verbessern, zu sehen, wo
konkret anzusetzen ist, wo Information und Aufklärung dazu beitragen,
Mädchen und Frauen stark zu machen,
damit sie nicht zu Opfern werden.
Damit dies auch für Mädchen und
Frauen mit Migrationshintergrund gelingen kann, müssen die entsprechenden Fachkräfte (bei der Polizei
und Justiz, in den Beratungsstellen)
den genauen Blick für die Zusammenhänge haben und das können sie nur,
wenn sie verstehen, aus welchen soziUnd doch: Bei der Ursachenforalen Zusammenhängen die Betrofschung ist der differenzierte Blick nöfenen kommen. Dazu gehört auch der
tig. Nicht um einen „kulturellen Rabatt“ so genannte kulturelle Hintergrund.
für den Täter auszuhandeln oder Unterstützung für das Opfer zu verweigern.
Das heißt: Die Fachkräfte brauchen inDer unrühmliche Fall einer Frankfurter
terkulturelle Kompetenz, ihre InstiFamilienrichterin, die einer Frau die
tutionen müssen sich interkulturell
Scheidung verweigerte mit der Begrün- öffnen. Das ist leicht gesagt und es
dung, Schläge in der Ehe seien in ihrer ist zugleich ein langer Weg. Er ist konHerkunftskultur üblich und daher nicht sequent zu gehen durch Ausbildung
als besondere Härte anzusehen, ist
und Fortbildung, durch Kooperationen
noch im Gedächtnis. So eine Argumen- und Projekte.
tation macht aus einem Gewaltopfer
zum zweiten Mal ein Opfer. Zum Glück
konnte der Fall im Sinne der Antragstellerin gelöst werden. Nein, Ursachenfor-
Veranstaltung
Am 18. Dezember 2007 findet im
Plenarsaal des Landtages im
Rahmen des „Europäischen Jahres
der Chancengleichheit für Alle 2007“
ein Partizipationstag statt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung
steht der Erfahrungsaustausch von
Interessenvertretungen und Beiräten
zur Chancengleichheit in den Bereichen Geschlecht, Alter, Migration,
Behinderung und sexuelle Identität.
Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit auf Landes- und kommunaler
Ebene gestärkt werden. Zum Abschluss des Europäischen Jahres der
Chancengleichheit soll damit ein
deutliches Zeichen für ein stärkeres
Miteinander gesetzt werden.
gleichb e r e c h t i g t kurzreport
aus dem ministerium
Festakt im Mainzer Landtag für das
Ada-Lovelace-Projekt
Das erfolgreiche Mentoring-Netzwerk feierte 10-jähriges Jubiläum
Bereits seit 1997 sind in RheinlandPfalz Studentinnen und Auszubildende
als Vorbilder aktiv, um Mädchen für zukunftsträchtige Berufe in Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Das
Engagement all derer, die zum Erfolg
des Projekts beigetragen haben, wurde
am 4. Oktober mit ei­nem Festakt im
Mainzer Landtag gewürdigt. Mehr
als 100 Gäste aus Politik, Schule, Hochschule und Wirtschaft hielten an diesem
stimmungsvollen Abend Rückblick auf
10 Jahre erfolgreiche Projektarbeit.
tonte, wie wichtig gerade für junge
Mädchen die Altersnähe zu den Mentorinnen sei, um mögliche Hemmschwellen abzubauen. In einer lebendigen Gesprächsrunde kamen abschließend die „Akteurinnen der ersten Stunde“ zu Wort, die mit ihrer sehr
persönlichen Perspektive, dem Publikum die Arbeit des Mentorinnen-Netzwerks noch einmal anschaulich näher
brachten.
Das Ada-Lovelace-Projekt wurde
im Laufe der letzten 10 Jahre zu
einem flächendeckenden Netzwerk
ausgebaut und hat heute Koordinierungstellen an allen rheinland-pfälzischen Hochschulstandorten mit naturwissenschaftlich-technischem Fächerspektrum. Beworben werden nicht nur
Studiengänge sondern auch naturwissenschaftlich-technische Ausbildungsberufe. Die rheinland-pfälzische Landesregierung, die Europäische Union
und auch die Bundesagentur für Arbeit unterstützen das Projekt finanziell.
Frauenministerin Malu Dreyer betonte, dass seit der Gründung des AdaLovelace-Projekts mehr als 65.000
Schülerinnen mit beruflichen Informationen und vor allem mit praxisorienWeitere Informationen finden Sie
tierten Workshops erreicht werden
unter: www.ada-lovelace.com.
konnten. Auch Staatssekretär
Michael Ebling lobte die Erfolgsgeschichte des Mentoring-Projekts und
Veranstaltungshinweis
unterstrich die positiven Ergebnisse der
Projektarbeit, u. a. den deutlich gestieAm 30. November 2007 findet die Ada-Lovelace-Herbstagung
genen Frauenanteil in mathematischin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.
naturwissenschaftlichen Studienfächern
in Rheinland-Pfalz. Sabine Dillmann
Ansprechpartnerin ist Judith Ebach, Ada-Lovelace-Projekt,
von der Bundesagentur für Arbeit griff
Zentrale Koordinierungsstelle, RheinAhrCampus, Südalle 2,
noch einmal das „vorbildliche“ Prinzip
53424 Remagen,Tel: 02642 932-279, E-Mail: ebach@rheinahrcampus.de.
und die Idee des Mentoring auf und be-
17
Deutschland – Ein
Herbstmärchen
„WIR sind Weltmeisterinnen!“
gleichberechtigt gratuliert herzlich den deutschen Fußball-Frauen zur
erfolgreichen Verteidigung ihres Weltmeistertitels.
Doch nicht nur das ist noch keiner anderen Frauenfußballmannschaft gelungen. Dass die deutschen Frauen ihren
Titel ohne Gegentor unter Dach und
Fach gebracht haben, dürfte ihnen für
längere Zeit niemand nachmachen.
Auch finanziell hat es sich für die Spielerinnen von Bundestrainerin Sylvia
Neid gelohnt: Jede von ihnen bekommt 50.000 € Prämie. Das ist
zwar noch nicht so viel, wie die Männer für den Titel bekommen hätten,
nämlich 300.000 € pro Mann, aber
immerhin mehr als das Kaffeeservice, das ihnen anlässlich ihres ersten
EM-Titels im Jahr 1989 vom DFB als
Präsent überreicht wurde.
Der richtige
Standpunkt:
gegen Gewalt
Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe macht in einer bundesweiten Foto-Kampagne auf
die vielfältigen Formen der Gewalt an
Frauen aufmerksam. Die Aktion zeigt
Prominente und engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich in einem
„Standpunkt“-Foto gegen Gewalt gegen Frauen stellen: Jedes Bild zeigt
Füße und ein persönliches Zitat. Neben der Schirmherrin Ursula von der
Der richtige Standpunkt:
gegen Gewalt
Leyen haben sich bereits viele Prominente wie Entertainerin Hella von Sinnen oder TV-Richterin Barbara Salesch
sowie Politiker und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger fotografieren lassen.
Machen auch Sie mit! Jedes Foto hilft
der Öffentlichkeitsarbeit und der Aufklärung und Prävention gegen Gewalt
gegen Frauen. Nähere Informationen
finden Sie auf der Internetseite
www.frauen-gegen-gewalt.de
Girls` Day 2007
Auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten Bärbel Vögler aus der
Verbandsgemeinde Otterberg
konnten 15 Schülerinnen am Mädchen-Zukunftstag im April einen Blick
hinter die Kulissen des Polizeipräsidiums Westpfalz in Kaiserslautern
werfen. Interessant war natürlich ein
Film über den Einsatz bei der Fußballweltmeisterschaft 2006. Schließlich
bekamen die Schülerinnen einen Eindruck von der Leitzentrale. Dort gehen
die Notrufe, z.B. nach Schlägereien
oder Unfällen ein. Die Mädchen, die
sich nach dem Girls` Day für eine
Laufbahn bei der Polizei entscheiden, sollten die Fachhochschulreife besitzen. Von 700 Bewerbern und Bewerberinnen im letzten Jahr wurden
500 zur Eignungsprüfung (Mathe,
Deutsch, Allgemeinwissen, Sport, Ge-
sundheitscheck, Kommunikation) zugelassen. Davon wurden schließlich
13 eingestellt, darunter 4 Frauen.
Nach einem 10-wöchigem Vorbereitungslehrgang und einer 3-jährigen
Ausbildung in der Polizeischule ist es
dann geschafft.
Fulminantes Feuerwerk an Projekten
Der Katholische Deutsche Frauenbund
und das bisher ersatzlos gestrichene
Referat Frauen des Bischöflichen Generalvikariats haben im Rahmen des
Kurses „Kompetent in die Öffentlichkeit 2006/07“, der aus 7 Modulen besteht, mit 13 Teilnehmerinnen
ganz unterschiedlicher beruflicher und
ehrenamtlicher Herkunft insgesamt 5
Projekte in knapp 2 Monaten entwickelt und ausgearbeitet: Einen Alphabetisierungskurs für Migrantinnen, einen kostenlosen Deutschkurs für Migrantinnen, mehrere theaterpädagogische Workshops zum Thema Opfer –
Täterrolle mit dem Titel „Freiraum
schaffen“, eine Veranstaltung zum
Thema Mitgliederwerbung und Spendenakquise für ein stationäres Hospiz
sowie „Engel im Anflug“, ein Projekt,
das sich mit Kinderarbeit beschäftigte.
Abgerundet wurde die Projektphase
durch einen Frauen-Erlebnis-Tag im
September.
Die positive Resonanz lässt nur einen Schluss zu: Der Katholische Deutsche Frauenbund will Anfang 2008 erneut Kurse anbieten. Weitere Informationen sind erhältlich bei der KDFB
Geschäftsstelle, Kochstr. 2, 54290 Trier,
Tel: 0651 47494,
E-Mail: KDFB.Trier@t-online.de
gleichb e r e c h t i g t
veranstaltungen
veranstaltungen
„Jede Runde zählt“ –
Macht Unmögliches möglich!
Macht Unmögliches möglich!
Frauenlauf gegen Gewalt
in Bad Ems
Lachende und zufriedene Gesichter gab
es zum Abschluss des 5. Benefizlaufes
gegen Gewalt an Frauen in Bad Ems,
der von der Gleichstellungsstelle des
Rhein-Lahn-Kreises am 2. September
veranstaltet wurde.
westpfalz aufzuführen. Daneben bleibt
sogar noch Platz für persönliche Notizen.
Finanziert wurde der Taschenhelfer durch
die Gleichstellungsstellen der Städte Pirmasens und Zweibrücken und des Landkreises Südwestpfalz. Die Erstauflage
umfasst 1.000 Stück.
An dem Lauf, der unter dem Motto
„Jede Runde zählt“ stattfand, haben
sich 50 Läuferinnen beteiligt, die von
67 Sponsorinnen und Sponsoren unterstützt wurden. Insgesamt wurden 855
Runden à 400 m gelaufen. Jede gelauHilfe, die in
fene Runde wurde mit mindestens 1 €
jeden Geldbeutel passt
vergütet, so dass am Ende mehr als
3.000 € an die Frauenhäuser Koblenz
Hilfe bei Gewalt in engen sozialen Beund Limburg sowie an den Frauennotruf Koblenz übergeben werden konnten. ziehungen anzubieten, ist seit einigen
Jahren das Anliegen des Runden
Tischs in der Südwestpfalz. Ein
Schwerpunkt der Arbeit liegt neben
der Vernetzung der zuständigen Institutionen darauf, die Opfer – meist
Frauen – über die bestehenden Hilfsangebote und Anlaufstellen in der Region zu informieren.
Der Taschenhelfer gegen
Gewalt –
Kontakt:
Alice Berweiler-Kaufmann
Gleichstellungsbeauftragte
Rhein-Lahn-Kreis
Insel Silberau 1, 56130 Bad Ems
Telefon: 02603 972285
E-Mail: gleichstellung@rhein-lahn.rlp.de
Um ergänzend zu den bestehenden
großformatigen Informationsschriften
kompakt über Hilfsmöglichkeiten vor
Ort zu informieren, hat eine Arbeitsgruppe des Runden Tischs Südwestpfalz einen so genannten „Taschenhelfer“ entwickelt. Die geschickte Faltung des Innenteils ermöglicht, auf
kleinstem Raum – das Heftchen hat
die Größe einer Scheckkarte –, grundsätzliche Hinweise zu Gewalt in engen sozialen Beziehungen zu geben
und alle Ansprechstellen in der Süd-
19
Kontakt:
Angelika Fallböhmer
Gleichstellungsbeauftragte
Stadtverwaltung Pirmasens
Postfach 2763, 66953 Pirmasens
Telefon: 06331 84-2285
E-Mail:
angelikafallboehmer@pirmasens.de
Zitat
„Niemand ist den Frauen
gegenüber aggressiver oder
herablassender als ein Mann,
der seiner Männlichkeit nicht
ganz sicher ist.“
Nora Hertlein greift mit ihrem Stück
„Lauter Unmögliches“ im Koblenzer
Theater Konradhaus die aktuelle Feminismus-Debatte auf, ohne sich des
Mainstream der Medienkommentare zu
bedienen.
Die drei Schauspielerinnen Nadja
Catrin Godzina, Alexandra Heimberger
und Christine Manami Münster setzen
dieses Thema unter der Regie von
Nora Hertlein mit erfrischender Leichtigkeit um. Der Abend wird so zu
einem aufschlussreichen und überaus
amüsanten Exkurs über die Geschichte
der Frauenbewegung und der Zuschauer wird mit der Erkenntnis entlassen, dass das Thema Feminismus an
Aktualität nicht im mindesten verloren
hat.
Das Theater Konradhaus in Koblenz
bietet in der Spielzeit 2007/2008 eine
Theatercollage der besonderen Art.
Im Rahmen des Autorenwettbewerbs
Reformerinnen und Revolutionärinnen
„im Spiegel der Ideale der Simone de
Beauvoir“ wurden neun Kurzstücke ausgewählt, die die Textgrundlage des The- Kontakt:
aterstückes „Lauter Unmögliches“ bil- Theater Konradhaus
den.
Kapuzinerplatz 135
56077 Koblenz
Dabei ist der Name Programm. Auf der Telefon: 0261 9730551
Bühne treffen Frauen mit sehr unterE-Mail: info@konradhaus.de
schiedlichen Weltansichten zusammen: www.konradhaus.de
Ikonen der Frauenbewegung, wie Olympe de Gouges und Simone de Beauvoir,
bis hin zur biblischen Maria Magdalena
oder der zeitgenössischen Dramatikerin
Sarah Kane liefern sich heftige Rededuelle. Im Zuge dieser fiktiven Zusammenkünfte werden die Errungenschaften der
Berichtigung
Emanzipation und das mögliche beziehungsweise unmögliche Ende der FrauIn der Ausgabe 1/07 berichteten wir irrtümlich, dass das „Homburger
enbewegung diskutiert. Der Betrachter
Frauenkabarett zu Gast in Enkenbach-Alsenborn“ am diesjährigen
wird Stück für Stück hin zu der aktuWeltfrauentag sein Programm „Eben deswegen“ in der Aula der
ellen Feminismus-Debatte geführt,
Integrierten Gesamtschule aufgeführt hat. Richtig ist, dass die Auffühdie im 21. Jahrhundert immer häufiger
rung des Homburger Frauenkabaretts am 6. März 2007 anlässlich des
in der Frage mündet, ob die FrauenbeInternationalen Frauentages, der alljährlich am 8. März begangen wird,
wegung im Heute noch eine Existenzbein der Stadthalle Landstuhl stattgefunden hat.
rechtigung hat.
Alice Schwarzer (*1942)
Redaktion gleichberechtigt
tipps und links
Das Schwarzbuch zur Lage
der Frauen.
Christine Ockrent (Hrsg.)
600 Seiten
€ 22,90
ISBN: 978-3-86612-134-8
Das Schwarzbuch zur Lage der Frauen ist eine
Bestandsaufnahme zur wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Situation von
Frauen aller Kontinente. Es versammelt fundierte Erkenntnisse und Analysen international
renommierter Wissenschaftlerinnen, Journalistinnen und Publizistinnen zum gegenwärtigen IstZustand. Auch im 21. Jahrhundert sind die Lebensbedingungen von Frauen in vielen Regionen
dieser Welt nach wie vor unerträglich. Immer
noch sind Frauen stets unter den ersten Opfern, wenn Staaten durch Korruption, Armut
oder Krieg geschwächt werden. Und selbst in
gut funktionierenden Gesellschaften schauen
demokratische Regierungen häufig weg, wenn
es um Frauenrechte geht. Das Buch geht
ebenso auf Lösungsversuche drängender Probleme, wie AIDS, Hunger und Frauenhandel ein,
sowie auf den Kampf „rebellischer“ Frauen wie
Ayaan Hirsi oder Taslima Nasreen.
Das Buch verschafft einen guten Überblick über
den weltweiten Stand der Geschlechtergleichstellung in gesellschaftlich relevanten Bereichen.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz
Für ein Leben ohne Diskriminierung
Seit dem 19. August 2006 ist das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Kraft,
das Benachteiligung aus Gründen der Rasse, der
ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, des Alters, der
sexuellen Identität oder aufgrund einer Behinderung verhindern oder beseitigen soll.
Noch ist das AGG überwiegend den Fachleuten
bekannt. Doch die Fragen von Ratsuchenden
nehmen zu.
Die Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung,
Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte der Länder Niedersachsen und RheinlandPfalz hat deshalb einen Flyer zum Thema
publiziert. Dieser gibt Auskunft über das AGG
allgemein sowie über Benachteiligungen im
Erwerbsleben und im Alltag. Außerdem werden
Beschwerdeinstitutionen genannt und die Rolle
der Gleichstellungsbeauftragten im Zusammenhang mit dem AGG wird klargestellt.
Der Flyer kann kostenpflichtig bei der Vernetzungsstelle angefordert werden. Hinweise und
Informationen zum AGG finden Sie unter
www.vernetzungsstelle.de.
feedback
Absender
Einfach abschneiden und per Post oder Fax schicken:
Sie möchten die gleichberechtigt downloaden
oder einen Link auf Ihrer Homepage setzen?
Kein Problem: Besuchen Sie einfach die
Homepage des Frauenministeriums unter
www.masgff.rlp.de
Information und
Kontakt:
Vernetzungsstelle
für Gleichberechtigung,
Frauenbeauftragte und
Gleichstellungsbeauftragte
Sodenstraße 2,
30161 Hannover
Telefon: 0511 33650620
E-Mail: kontakt@vernetzungsstelle.de
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen
Bauhofstraße 9, 55116 Mainz, Fax 06131 16-4636
E-Mail: gleichberechtigt@masgff.rlp.de
Ansprechpartnerin:
Frau Gerlinde Schneider, Tel.: 06131 16-4155 – Fax: 06131 16-4636
Die Redaktion nimmt gerne Textbeiträge, Terminhinweise
etc. im Rahmen des vorhandenen Platzes entgegen.
Sagen Sie uns Ihre Meinung:
Weiter so wie bisher; “gleichberechtigt” ist Spitze.
Ich habe folgende Anregung, Meinung, Kritik, Frage: