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02/07 Frauen i h c i gle t g i t h c e ber n Gewalt gegen Frauen und Mädchen Rheinland-pfälzisches Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen Umsetzungsphase Faustschläge im Schlafzimmer Hintergrundinformationen und Hilfsangebote Gewaltopfer mit Migrationshintergrund Ein besonderer Fall? Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen gleichb e r e c h t i g t inhalt editorial Herzlichen Glückwunsch, Sie halten gerade die brandneue Ausgabe der gleichberechtigt in der Hand. Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Mit dem rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen hat die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen eine neue Dimension erhalten. Wie sich die Rahmenbedingungen seitdem verändert haben und welche Ziele künftig vorrangig verfolgt werden, stellen wir in den Mittelpunkt des Hauptthemas. Darüber hinaus berichtet die Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration über Gewaltopfer mit Migrationshintergrund. Abgerundet wird die Berichterstattung über die vielfältigen Aktivitäten und Veranstaltungen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der jährlich am 25. November stattfindet. Darüber hinaus finden Sie Beiträge zum Thema „Gender und Planung“ sowie Interessantes zu den sogenannten „Mannheimer Thesen“ und vieles mehr. Kennen Sie Frau Annette Laux? Mehr über ihr ehrenamtliches Engagement in der Frauenpolitik erfahren Sie unter der Rubrik „Portrait“. Wir danken allen Aktiven, die uns mit ihren zahlreichen Beiträgen so großartig unterstützt haben. Ohne Ihre Mithilfe wäre eine solche Berichterstattung nicht möglich. 31. 03. 2008. S. 5 Veranstaltungshinweise zum 25. 11. Hauptthema: RIGG Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und hoffen, dass wir mit unseren Beiträgen dazu beitragen, die Frauenund Gleichstellungspolitik in RheinlandPfalz für alle noch transparenter zu machen. Ihre Redaktion gleichberechtigt IMPRESSUM Herausgeberin Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz Referat für Reden und Öffentlichkeitsarbeit Bauhofstraße 9, 55116 Mainz www.masgff.rlp.de Broschürenbestelldienst Broschürentelefon: 06131 16-2016 E-Mail: Bestellservice@masgff.rlp.de Chefredakteurin Gerlinde Schneider, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz Redaktion (wird zur Zeit aufgebaut) Andrea Dauber, Ruth Ebling, Beate Ullwer, Simone Walka Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe der gleichberechtigt ist der S. 13 Redaktionsanschrift Postfach 3180, 55021 Mainz Tel: 06131 16-4155 gleichberechtigt@masgff.rlp.de Gestaltung artefont, Ingelheim, www.artefont.de Editorial 2 Kolumne/Ministerin 4 Porträt 5 Bundesverdienstorden der Bundesrepublik für Annette Laux Hauptthema Gewalt gegen Frauen und Mädchen Redaktion Wollen Sie ehrenamtlich im Redaktionsteam der gleichberechtigt mitarbeiten? Interessierte bitte bei Frau Schneider (gleichberechtigt@ masgff.rlp.de) melden! Bildmaterial Annette Laux, Trier | Alia Saelh, Koblenz | Simone Walka, Neustadt | Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin | carlsbergschillercommunication, München | Frauenbüro Johannes Gutenberg-Universität Mainz | Frauenbüro Stadt Mainz | Gleichstellungsbeauftragte Stadtverwaltung Ludwigshafen | Gleichstellungsbeauftragte Stadtverwaltung Pirmasens | Gleichstellungsbeauftragte Kreisverwaltung Kaiserslautern | Gleichstellungsstelle Rhein-Lahn-Kreis, Bad Ems | Interventionsstelle (IST) Westerburg | RheinAhrCampus, Remagen, Zentrale Koordinierungsstelle | Terre des Femmes, Tübingen | Theater Konradhaus, Koblenz | Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte, Hannover Druck gzm Grafisches Zentrum Mainz Bödige GmbH, Dekan-Laist-Str. 38, 55129 Mainz S. 12 Schattenseiten der Gewalt 6 Gewalt in engen sozialen Beziehungen Faustschläge im Schlafzimmer Interview 8 mit dem Staatssekretär Christoph Habermann Projekte 10 Gewalt gegen Frauen Fortbildung für die Regionalen Runden Tische Kooperationsprojekt: Gewalt macht krank Die Schattenseiten der Gewalt Intervention IST möglich Aus den Kommunen 13 Veranstaltungshinweise zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen Gender Mainstreaming in der räumlichen Planung Aus dem Ministerium 15 Gewaltopfer mit Migrationshintergrund – ein besonderer Fall? Festakt im Mainzer Landtag für das Ada-Lovelace-Projekt Kurzreport 17 Deutschland – Ein Herbstmärchen Der richtige Standpunkt: gegen Gewalt Girls` Day 2007 Fulminantes Feuerwerk an Projekten gleichberechtigt erscheint zwei Mal im Jahr und wird kostenlos abgegeben. Nachdruck unter Quellenangabe erlaubt, bei namentlich gekennzeichneten Beiträgen nur mit Einwilligung der jeweiligen Autorinnen und Autoren. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und der Herausgeberin wieder. Für unaufgefordert zugesandte Beiträge und Fotos entsteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. Veranstaltungen 18 „Jede Runde zählt“ Der Taschenhelfer gegen Gewalt Macht Unmögliches möglich! Tipps und Links 20 Feedback 20 gleichb e r e c h t i g t porträt kolumne ministerin staatlichen Stellen haben wir den Schutz und die Sicherheit der Betroffenen verbessert. Regionale Kooperations- und Vernetzungsstrukturen wie die zweiundzwanzig regionalen Runden Tische sorgen für eine möglichst lückenlose Interventionskette von den Strafverfolgungsbehörden und Zivilgerichten über Beratungsstellen und Frauenhäuser bis hin zu Kinderschutzund Täterarbeitseinrichtungen. Lieber Leser, liebe Leserin, mindestens jede vierte Frau in Deutsch land hat bereits körperliche oder sexuelle Übergriffe durch einen Partner erlebt. Diese erschreckende Zahl zu verringern und den betroffenen Frauen ein Netz, das ihren Bedürfnissen entspricht, an Hilfeangeboten zu bieten, ist ein wichtiges Ziel meiner Politik. Mit dem „Rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ (RIGG) ist es uns gelungen, die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu einer gemeinsamen öffentlichen Aufgabe zu machen. Damit und mit neuen Hilfeangeboten für die Opfer sowie einer wirkungsvollen Vernetzung und Abstimmung der staatlichen und nicht Erstmals konnten wir in die Maßnahmen auch die Arbeit mit Tätern einbeziehen. Wir haben seit kurzem acht Täterarbeitseinrichtungen in RheinlandPfalz, die mit ihren Klienten daran arbeiten, dass sie Konflikte zukünftig gewaltfrei lösen. Auch Kinder, die in einer von Gewalt geprägten Beziehung aufwachsen, brauchen auf sie zugeschnittene Hilfen. Das Hilfe- und Beratungssystem muss daher die ganze Familie einbeziehen. häusern erhalten Migrantinnen eine auf ihren Bedarf abgestimmte Unterstützung. Darüber hinaus ist mir auch wichtig, dass sich auch die MigrantenOrganisationen mit dem Gewaltthema auseinandersetzen und enger als bisher mit den Beratungsstellen gegen Gewalt zusammenarbeiten. Ein guter Ort dafür könnten die regionalen Runden Tische sein. Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen bleibt eine besondere Herausforderung. Was wir bisher erreicht haben, sollte uns ermutigen, die gemeinsamen Anstrengungen zu verstärken. Ihre Malu Dreyer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt der Zielgruppe der Migrantinnen. Wir arbeiten verstärkt an Maßnahmen, die auch sie erreichen. Den Interventionsstellen, die von sich aus mit Betroffenen Kontakt aufnehmen, gelingt das schon recht gut. Auch von den Frauen- Zitat „Die Frauennotrufe und Frauenhäuser im Land leisten einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung von Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind“. Frauenministerin Malu Dreyer Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Annette Laux Zusammen mit 19 weiteren Frauen hat Anette Laux am 21. Juni 2007 von Bundespräsident Horst Köhler den ‑Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für ihr gesellschaftspolitisches und soziales Engagement erhalten. Nach dem Motto „Nur wer sich einsetzt, kann auch was verändern“ war Frau Laux auch in den Elternbeiräten der verschiedenen Schulen ihrer Kinder und an verschiedenen Frauenprojekten in Trier beteiligt. Ganz wichtig ist für sie, dass Mädchen Seit 14 Jahren ist Frau Laux Vorsitzen- schon von klein auf gestärkt und geförde des Sozialdienstes Katholischer dert werden, damit sie später mit Frauen in Trier und in dieser Funktion Selbstbewusstsein und Wissen die auch bistums- und bundesweit engaMöglichkeit haben, ein selbstbestimmgiert. Der ehrenamtliche Aufgabenbetes Leben zu führen. gleichberechtigt gratuliert Anette reich des größten rein weiblichen ArLaux zu dieser verdienten Auszeichnung. beitgebers in Trier mit ca. 150 Angestellten umfasst nicht nur die Repräsentation des Vereines in der Öffentlichkeit, sondern auch das Erstellen von neuen Frauencafé Haltepunkt Konzepten sowie die ständige Weiterentwicklung des Vereines und AnpasZiel: Christine Morgenstern von der Frauenabsung an die geänderten sozialen VerIm Café können sich wohnungslose teilung des zuständigen Ministeriums hältnisse. So hat sie in den letzten Jahund von Wohnungslosigkeit bedrohte hatten auch die Besucherinnen und ren das „Café Haltepunkt“, eine Frauen beraten lassen, einfach nur Besucher an diesem Tag Gelegenheit, sich Einrichtung für wohnungs- und Kaffee trinken und reden, sich über die Einrichtung zu informieren und die obdachlose Frauen und die „Trierer Mahlzeiten zubereiten, ihre Wäsche neu gestalteten Räume zu besichtigen. Tafel“ initiiert. Außerdem ist Frau Laux waschen, duschen, am PC Bewerbungen schreiben oder ins Internet Kontakt: Mutter von 4 Kindern, Gründungsmitgehen sowie die Adresse des HalteIris Kaeding glied des Trierer Frauenhauses und punktes als ihre Postadresse nutzen. Bereichsleiterin seit Bestehen des Fördervereines dessen Eine Kleiderkammer rundet das Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Schatzmeisterin. Angebot des Cafés ab. Sozial benach- Sozialdienst katholischer Frauen – teiligte und psychisch belastete Frauen Annastift Trier gGmbH finden hier kompetente Ansprechpart- Geschäftsstelle nerinnen. Krahnenstr. 33-34, 54290 Trier Telefon: 0651 9496-171 Gründung: Fax: 0651 49596 Gegründet wurde der Haltepunkt E-Mail: kaeding@skf-trier.de 1996. Am 20.09.2006 feierte die Einrichtung ihr 10jähriges Bestehen. Homepage: Neben Herrn Bürgermeister Georg www.skf-trier.de Bernarding und Frau Abteilungsleiterin => direkt zu => Frauencafé gleichb e r e c h t i g t gewalt gegen frauen und mädchen hauptthema: Gewalt in engen sozialen Beziehungen Rheinland-pfälzisches Interventionsprojekt in der Umsetzungsphase 2003 hat die gleichberechtigt im Rahmen eines „RIGG Special“ über die Fachgruppenergebnisse des rheinlandpfälzischen Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) informiert. Daran anknüpfend soll heute über die Erfolge in der Umsetzungsphase ab 2004 berichtet werden. Es ist gelungen, die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auf neue Grundlagen zu stellen. Zurzeit gibt es acht Interventionsstellen sowie weitere pro-aktive Beratungsangebote. Die pro- aktiven Einrichtungen unterscheiden sich von herkömmlichen Beratungsstellen dadurch, dass sie nach der Datenweitergabe durch die Polizei von sich aus Kontakt mit Betroffenen aufnehmen und psychosoziale Erstberatung sowie rechtliche Informationen anbieten. Darüber hinaus führen sie mit den Frauen eine Schutz- und Sicherheitsplanung durch. Der pro-aktive Ansatz wird von den Betroffenen sehr gut angenommen. Mit der aktiven Kontaktaufnahme können Frauen erreicht werden, die trotz langjähriger Gewalterfahrungen von sich aus noch keine Beratungsstelle aufgesucht hatten. Auch Stalkingfälle beschäftigen die Interventionsstellen. Ihr Anteil liegt derzeit bei 20%. Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Täterarbeitseinrichtungen „Contra häusliche Gewalt“ gibt es seit 2007 in jedem der acht Landgerichtsbezirke. Sie unterstützen im Rahmen Hilfen für Frauen bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen Informationen für Arztpraxen und andere Berufsgruppen des Gesundheits- und Sozialbereichs sowie für Polizeibeamtinnen und -beamte Arbeit Soziales Gesundheit Familie Frauen 7 von Einzel- und Gruppenangeboten Gewalttäter dabei, in Zukunft in Konfliktsituationen Gewalt zu vermeiden. Die Statistik der Täterarbeitseinrichtung in Mainz weist für 2006 aus, dass die meisten Täter durch die Staatsanwaltschaft bzw. Gerichtshilfe vermittelt wurden. Bemerkenswert ist, dass fast genauso viele, nämlich 22%, der Täter durch die Polizei motiviert werden konnten, die Einrichtung aufzusuchen. Zweiundzwanzig Regionale Runde Tische begleiten die Neuerungen vor Ort. Hier wie auch in den anderen neuen Einrichtungen sollen die eingeleiteten Veränderungsprozesse durch Fortbildungen, Plenumsveranstaltungen auf Landesebene und einem Meinungsaustauschforum im Internet fortgesetzt werden. 2008 werden aus Landessicht die Themen „Vernetzung mit dem Gesundheitssystem“ durch landesweite Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte sowie „Mitbetroffenheit von Kindern durch Gewalt“ im Mittelpunkt stehen. Dazu ist auch eine Veranstaltung am 29. Mai 2008 in Mainz geplant, die sich insbesondere an Frauenschutz- und Kinderschutzorganisationen richtet. Das Faltblatt „Hilfe für Frauen bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ informiert über Angebote und Erreichbarkeit der rheinland-pfälzischen Zufluchts- und Betreuungseinrichtungen für Opfer von häuslicher Gewalt. Es ist kostenlos erhältlich beim Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, Broschürentelefon: 06131 16-2016, E-Mail: Bestellservice@masgff.rlp.de oder im Internet unter www.rigg-rlp.de/downloads.html. Faustschläge im Schlafzimmer Gewalt in engen sozialen Beziehungen – Ausmaß, Hintergründe und Hilfsangebote Männliche Gewalt in Familien und Part- Näherungsverbot aussprechen. Das Fanerschaften ist kein privates Problem. miliengericht kann diese SchutzanordDas zeigen auch die Zahlen aus der Kri- nungen auf Antrag verlängern. Rechtsminalstatistik Rheinland-Pfalz für das grundlage hierfür ist das GewaltschutzJahr 2006: Der Polizei wurden knapp gesetz. Darüber hinaus erstellen die In8.500 Fälle von Gewalt in engen soziterventionsstellen einen individuellen alen Beziehungen bekannt. In 81,4% Sicherheitsplan. der Fälle war das Opfer weiblich, 5.300 Mal ging die Gewalt von einem Mann „Die Interventionsstellen sind ein wichaus. tiger Baustein des Hilfesystems. Ein solches pro-aktives Angebot ist für alle Rheinland-Pfälzerinnen wünschenswert, Die Statistik der Polizei zeigt aber nur die Spitze des Eisbergs. Einer repräsen- unabhängig von ihrem Wohnort. Andetativen Studie des Bundesfrauenministe- rerseits können Interventionsstellen nur riums zu Folge wird jede 4. Frau min- dort wirksam arbeiten, wo es in Folge auch Angebote für eine intensive Unterdestens einmal in ihrem Leben Opfer männlicher Partnergewalt. Die Gewalt- stützung gibt. Diese Arbeit leisten etwa formen, denen Frauen ausgesetzt sind, die Beratungsstellen der Frauenhäuser oder die Frauennotrufe“, erklärt sind vielfältig. Neben den nach außen sichtbaren körperlichen Übergriffen wird Simone Walka, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Worms und Leiterin des auch psychische Gewalt ausgeübt, die das Selbstbewusstsein der Betroffenen Wormser Interventionsprojektes gegen erschüttert. Die Folgen sind, neben den Gewalt in engen sozialen Beziehungen. körperlichen Verletzungen, das Auftreten Die Vernetzung zwischen den vor Ort von Angstattacken, Depressionen sowie tätigen Institutionen, wie Frauenhaus, Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Je Beratungsstellen, Polizei, Gericht und länger die Gewalt andauert, desto weni- Jugendamt hält die 32-Jährige für unerger sind die Opfer in der Lage, sich aktiv lässlich, um den Frauen die bestmögliche Hilfe anbieten zu können. Hilfe zu suchen. tungen, die umfassendere und längerfristige Beratung und Unterstützung anbieten, unerlässlich. Häufig ist auch die Gewaltbetroffenheit nicht das einzige Problem, mit dem die Opfer konfrontiert sind. Hinzu kommen Überschuldung, Erziehungsprobleme oder durch die Isolation in der Gewaltbeziehung bedingte Integrationsdefizite der Frauen. Hier setzt der Ende September verabschiedete 2. Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen der Bundesregierung an. In dem 130 Maßnahmen umfassenden Plan stehen unter anderem der Schutz von Migrantinnen und der einfache Zugang zu Hilfsangeboten im Vordergrund. Trotz des neuen Angebots sind FrauenUmso wichtiger sind deshalb die seit 2003 vom rheinland-pfälzischen Frauen- häuser als anonyme Schutzeinrichministerium geförderten Interventionsstellen. Sie setzen sich nach einem Weitere Informationen: Polizeieinsatz mit den Opfern in VerbinUnter www.rigg-rlp.de erhalten Sie alle Infos aus Rheinland-Pfalz zum dung und informieren über HilfsangeThema Gewalt gegen Frauen. bote in der Region sowie über rechtliche Unter www.bmfsfj.de ==> Publikationen => Gleichstellung kann der oder finanzielle Möglichkeiten. Aktionsplan II zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen der Bundesregierung herunter geladen werden. So kann die Polizei direkt beim Einsatz den Gewalttäter aus der gemeinsamen Wohnung weisen und ein Kontakt- und Unter www.frauenhaeuser-rlp.de finden Sie aktuelle Infos über die Arbeit der Frauenhäuser in Rheinland-Pfalz. gleichb e r e c h t i g t interview interview Bestehende Benachteiligungen weiter abbauen Interview mit Staatssekretär Christoph Habermann zur Frauenpolitik gleichberechtigt sprach mit Staatssekretär Christoph Habermann über seine frauenpolitischen Vorstellungen und die Schwerpunkte der Frauenpolitik im rheinland-pfälzischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen. Redaktion: Seit dem 1. August sind Sie als Staatssekretär auch für die Frauenpolitik in Rheinland-Pfalz zuständig. Wo liegen die Schwerpunkte der rheinland-pfälzischen Frauenpolitik? Veranstaltungshinweis zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen Montag, den 26. November 2007, 10:00 Uhr, wird Staatssekretär Christoph Habermann vor dem Ministeriumsgebäude in Mainz, Bauhofstraße 9, die TERRE DES FEMMES-Fahne anlässlich des InternationalenTages gegen Gewalt an Frauen, der jährlich am 25. November begangen wird, hissen. Hier finden Sie alle Veranstaltungen: www.rlp60.de 9 Christoph Habermann: Die „gefühlte“ Gleichberechtigung ist sicher deutlich größer als die tatsächliche Gleichberechtigung. Tatsächlich sind wir noch weit davon entfernt, dass Frauen und Männer gleiche Lebenschancen haben. Da muss man an vielen Punkten ansetzen: Wir brauchen zusätzliche Anstrengungen dafür, dass Frauen und Männer Erwerbstätigkeit und Familie miteinander besser vereinbaren können. Da hat sich einiges getan, aber da kommen wir in Deutschland auch von ganz weit her. Red.: Als Amtschef sind Sie auch für die Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen innerhalb des Ministeriums verantwortlich. Gibt es da noch Handlungsbedarf? Habermann: Und ob! Wir beschäftigen uns mit ganz unterschiedlichen Fragen: Wie können wir dafür sorgen, dass der Anteil von Frauen in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Gremien steigt? Was können wir noch mehr dafür tun, dass Frauen und Männer, die in unserem Ministerium oder in unserem Geschäftsbereich arbeiten, Familie und Erwerbstätigkeit besser miteinander vereinbaren können? Auch überall dort, wo es darum geht, Gender Mainstreaming praktisch werden zu lassen, sehe ich uns in der Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen. Red.: Schwerpunkt dieser Ausgabe der gleichberechtigt ist das Thema „Gewalt gegen Frauen und Mädchen“. Wir müssen auf vielen Ebenen dafür Wo sehen Sie die Herausforderungen kämpfen, dass Frauen für gleiche Arbeit der nächsten Jahre? nicht länger schlechter bezahlt werden als Männer. Diese Diskriminierung muss Habermann: Das rheinland-pfälzische endlich aus der Welt geschafft werden. Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) Frauen sind in Führungspositionen hat in den vergangenen Jahren viel immer noch weit unterrepräsentiert. dazu beigetragen, wirksam etwas geDas gilt für die Wirtschaft genauso gen Gewalt gegen Frauen und Mädwie für die Hochschulen. Das müssen chen zu tun. Neue rechtliche Regewir ändern. lungen und Hilfeangebote bieten den Betroffenen mehr Schutz und mehr Sicherheit. Die Strafverfolgungsbehörden und die Familiengerichte können beispielsweise bei Gewalttaten unmittelbar eingreifen und Gewalttäter kontrollieren. die Menschenwürde können weder mit Glaubensüberzeugungen noch mit kulturellen Traditionen gerechtfertigt werden. Red.: Herr Staatssekretär, zum Schluss noch ein paar Satzanfänge, die wir Sie bitten kurz zu Ende zu führen: Kurzbiografie Staatssekretär Christoph Habermann 2. März 1953 geboren in Bad Mergentheim 1972 Abitur am Deutschorden-Gymnasium in Bad Mergentheim Ich hoffe und rechne damit, dass der verstärkte rechtliche Schutz und die bessere Hilfe auch dazu führen, dass in Zukunft weniger Frauen und Mädchen tatsächlich Opfer von Gewalt werden. Je höher eine Frau auf der politischen Karriereleiter steigt …, desto mehr kann sie ein Vorbild nicht nur für Frauen sein. Red.: Wie kann die Landesregierung von Gewalt betroffene ausländische Frauen noch besser unterstützen? Frauen und Solidarität ist wie …Männer und Solidarität: Nicht alle sind solidarisch. Habermann: Frauen aus anderen Ländern, von denen sich viele in Deutschland nicht verständigen können, haben besonders große Probleme, aus Gewaltbeziehungen auszubrechen. Deshalb sind sie besonders auf Beratung und auf Unterstützung angewiesen. Die Interventionsstellen, die seit 2003 in Rheinland-Pfalz arbeiten, erreichen zunehmend auch Migrantinnen. Männer und Frauen im Beruf … sollten für gleiche Arbeit gleich bezahlt werden. 1979 – 1986 freier wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundeskanzleramt und beim Ministerpräsidenten des Landes NordrheinWestfalen Klüngeln und Netzwerke … sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, die leider manchmal verwechselt oder gleichgesetzt werden. 1986 – 1999 Staatskanzlei des Landes NordrheinWestfalen, zuletzt als Leiter der Abteilung II – Regierungsplanung und Ressortkoordinierung Feminismus und Humor … sollten sich nicht ausschließen. 1999 – 2004 Bundespräsidialamt, Leiter der Abteilung Inlandspolitik Auch Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen, Frauennotrufe werden wir weiter ermutigen und unterstützen, bei ihren Angeboten die besonderen Bedürfnisse dieser Frauen zu berücksichtigen. Eine starke Frau ist … ein wahrer Schatz. 2004 – 2007 Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit Mit liegt sehr daran, dass wir uns in Deutschland und in Rheinland-Pfalz nicht mit den so genannten „Zwangsheiraten“ abfinden. Verstöße gegen 1972 – 1978 Studium der Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Konstanz Frühjahr 1979 Abschluss als M.A. Seit 1. August 2007 Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz gleichb e r e c h t i g t projekt projekt Gewalt gegen Frauen Die Richtlinie zum Schutz vor sexueller Belästigung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Kooperationsprojekt in Ludwigshafen: „Gewalt macht krank“ Sexuelle Belästigung von Frauen ist an Hochschulen, wenn auch selten öffentlich diskutiert, dennoch ein Thema. Sie kann sich in unterschiedlichen Formen zeigen, wie zum Beispiel Stalking und sexuellen Übergriffen bis hin zu sexueller Gewalt. des Senats entwickelte vor diesem Hintergrund zusammen mit der Hochschulleitung, den zuständigen Abteilungen und dem Senat eine Richtlinie zum Schutz vor sexueller Belästigung. Deren Abschluss und Durchsetzung dauerte mehrere Jahre, bis die Richtlinie schließlich – nachdem sie mit dem neuen AllDurch das Hochschulgesetz in Rheingemeinen Gleichbehandlungsgesetz in land-Pfalz sind die dort ansässigen Uni- Übereinstimmung gebracht wurde – im versitäten verpflichtet, Maßnahmen Sommersemester 2006 im Senat mehrgegen sexuelle Belästigung zu erheitlich beschlossen wurde. greifen. An der Universität Mainz war im Jahr 2000 ein erster Schritt die Ver- Um Maßnahmen im Fall eines sexuelabschiedung des Rahmenplans zur För- len Übergriffes ergreifen zu können, ist derung von Frauen. Der Rahmenplan von Seiten der betroffenen Person zuregelt unter anderem, dass die Universi- nächst die Beschwerdeführung bei den tät keine sexuelle Gewalt und keine se- zuständigen Stellen der Universität nöxuelle Belästigung duldet. Sie übertig. Aufgabe der Hochschule und der nimmt in ihren jeweiligen Zuständigzuständigen Stellen ist es zu prüfen, keitsbereichen die Verantwortung für welche Schritte im Anschluss erfolgen die Sanktionierung von sexueller Gemüssen. Mögliche Konsequenzen für walt und Belästigung. Diese Schutzden Beschuldigten können beispielsweiund Sanktionsmaßnahmen gelten auch se Abmahnung, Umsetzung, Versetzung, für Studierende. Die Frauenbeauftragte Kündigung oder Entlassung sein. Auch formieren und für die berufliche Praxis im Umgang mit Betroffenen zu qualifizieren. Auf diese Weise soll das Versorgungsangebot für Frauen, die in ihrer Partnerschaft Gewalt ausgesetzt sind, verbessert und das Vertrauen der Betroffenen in die Ärzteschaft und andere Berufsgruppen der Gesundheitsversorgung gestärkt werden. die Einleitung vorläufiger Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Personen ist in diesem Zusammenhang vorgesehen. Die Richtlinie ist als Broschüre kostenfrei im Frauenbüro der Universität erhältlich. Ansprechpartnerin: Dr. Renate Gahn Frauenbeauftragte des Senats der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Telefon: 06131 39-22988 E-Mail: frauenbuero@verwaltung.unimainz.de Das Kooperationsprojekt „Gewalt macht krank“ der Projektgruppe „Gewalt gegen Frauen“ des Rates für Kriminalitätsverhütung und der Gesundheitsorganisation Ludwigshafen eG (GO-LU) richtet sich an Professionelle in der Gesundheitsversorgung und zielt darauf ab, über die Problematik häuslicher Gewalt zu in- Ärztinnen und Ärzte sollten in der Lage sein, einfühlsam und kompetent auf die Situation gewaltbetroffener Frauen einzugehen. Dazu bedarf es praxisund handlungsorientierter Grundlageninformationen. Solche wurden im Intranet (www.go-lu.de) der Gesundheitsorganisation Ludwigshafen eingestellt und sind damit für alle Mitglieder abrufbar. Die Texte geben Antwort auf Fragen wie beispielsweise: • Warum ist „Gewalt gegen Frauen“ ein Thema für die ärztliche Praxis? • Was ist unter „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ zu verstehen? • Wie verhalten sich betroffene Frauen und warum ist ihr Verhalten von Außenstehenden oft schwer zu verstehen? • Was leistet das staatliche Hilfe system? Darüber hinaus wurden Plakate entwickelt, die in den Praxisräumen aushängen und Patientinnen ermutigen sollen, sich ihrem Arzt oder ihrer Ärztin anzuvertrauen. Kontakt: Julika Vatter Gleichstellungsstelle Stadt Ludwigshafen Rathausplatz 20 67059 Ludwigshafen Telefon: 0621 504-2087 E-Mail: julika.vatter@ludwigshafen.de Fortbildung für die Regionalen Runden Tische „Unsere Sitzungskultur wird sich positiv verändern“ so lautete die Prognose der Teilnehmerinnen an einer Moderationsschulung im Bildungszentrum Kloster Jakobsberg in Ockenheim. Auf Einladung des Frauenministeriums trafen sich in den Jahren 2006 und 2007 15 Mitglieder der inzwischen 22 Regionalen Runden Tische im rheinland-pfälzischen Interventi- 11 onsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) zu verschiedenen Veranstaltungen. Auf dem Lehrplan standen die richtige Vorbereitung und Strukturierung einer Sitzung, die gezielte Motivation von Gremiumsmitgliedern, der professionelle Einsatz der Metaplan-Technik ebenso wie der Umgang mit Konflikten. Die Trainerin und Supervisorin Beate Berdel-Mantz, freie Mitarbeiterin beim Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, leitete die Veranstaltung mit großem Fachwissen und viel Sensibilität für die schwierige Aufgabe der Regionalen Runden Tische. Bei einem Praxis-Reflexionstag am 12. März 2007 im MASGFF hatten die Seminar-Teilnehmerinnen noch einmal Gelegenheit, ihre Moderationserfahrungen auszutauschen und Anregungen für ihre im Laufe des Jahres anstehenden Aktionen zu sammeln. Die Fortbildungsreihe wird am 6. und 7. Dezember 2007 fortgesetzt. Thema ist die mediengerechte Präsentation der regionalen Initiativen gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen. gleichb e r e c h t i g t aus den kommunen projekt Veranstaltungshinweise rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen Die Schattenseiten der Gewalt Mit lebensgroßen schwarzen Schattenrissen macht das Neustadter Frauenhaus auf das Problem der Gewalt in engen sozialen Beziehungen aufmerksam. Die Figuren stellen Frauen und Kinder aller Schichten und Nationalitäten dar. Sie stehen bei Aktionen oder Infoständen der Frauenschutzeinrichtung auch mitten in der Fußgängerzone. „Passanten sind häufig irritiert oder erschrocken“, berichtet die Leiterin des Frauenhauses, Ingrid Homeier. Aber schließlich soll die Ausstellung wachrütteln und die Opfer aus der Isolation holen. Gegen eine geringe Gebühr können die Figuren ausgeliehen werden. Kontakt: Autonomes Frauenhaus Neustadt e.V. Postfach 100503, 67405 Neustadt Telefon: 06321 2603 E-Mail: frauenhaus-nw@t-online.de Ausstellung „Intervention IST möglich“ Ziel ist es, die Problematik der Gewalt gegen Frauen in engen sozialen Beziehungen von allen Seiten zu beleuchten, zu enttabuisieren und Interventionsmöglichkeiten Mitarbeiterinnen der Interventionsstelle gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen in Westerburg haben 2005 eine Wanderausstellung mit dem Titel „Intervention ist möglich“ konzipiert. 13 aufzuzeigen. Die Ausstellung kann bei der Interventionsstelle in Westerburg ausgeliehen werden und eignet sich hervorragend für einen Einsatz in öffentlichen Zu sehen ist die Ausstellung vom 26. – 30.11.2007 im Rathaus in Worms zu den üblichen Öffnungszeiten. Eröffnung am 26.11.2007, 11:00 Uhr durch Oberbürgermeister Michael Kissel. Gebäuden und Behörden, an Universitäten oder Krankenhäusern und in allen anderen interessierten Einrichtungen, um diese Thematik mehr ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Die Exponate bestehen aus Bannern mit kurzem Text (Vorlagen können bei Interesse angefordert werden) und 4 Stellwänden (3 x 4 m), die ein Tatortzimmer mit verschiedenen authentischen Tatortfotografien darstellen. Dazu können Plakate und Ausstellungsbegleithefte bestellt werden. Der Transport kann problemlos in einem Pkw erfolgen. Kontakt: Interventionsstelle (IST) gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen Neustr. 43, 56457 Westerburg Telefon: 02663 911-353 Am 22. November 2007 findet in der Festhalle Pirmasens, Volksgartenstraße, eine Fachtagung zu den Auswirkungen männlicher Gewalt bei Kinder statt. Ansprechpartnerin für die Tagung ist Angelika Fallböhmer, Tel: 06331 84-2285, E-Mail: angelikafallboehmer@pirmasens.de. In allen Gemeinden des Landkreises Rhein-Pfalz und im Kreishaus wird am 26. November 2007 die TERRE DES FEMMES-Fahne gehisst. Einzelheiten dazu finden Sie unter www.rhein-pfalz-kreis.de/bildung_ jugend_soziales/frauen/gewalt/index. html. Am 22. November 2007 veranstalten das Diakonische Werk WormsAlzey, das Frauenzentrum Hexenbleiche, Alzey und die Gleichstellungsstelle des Landkreises Alzey-Worms im Martin-Luther-Haus in Alzey eine Fachtagung „Kinder und häusliche Gewalt: Hintergründe – Auswirkungen - Interventionsmöglichkeiten“ mit Prof. Dr. Barbara Kavemann. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.dwwa.de, www.hexenbleiche.de, www.kreis-alzey-woms.de In der Kreisverwaltung Mainz-Bingen wird am 25. November 2007, 17:30 Uhr, die Ausstellung „Frauen und Krieg“ mit anschließendem Filmabend „Stille Sehnsucht“ eröffnet. Einzelheiten zur Ausstellung erfahren Sie von Anja Lenhart, Gleichstellungsstelle Mainz-Bingen, Tel: 06132 7871041, E-Mail: lenhart.anja@mainz-bingen.de Am 23. November 2007, 11:30 Uhr, hissen Oberbürgermeister Jens Beutel und Vertreterinnen der Organisationen vor dem Mainzer Rathaus die TERRE DES FEMMES-Fahne. Das Residenz-Kino in Mainz veranstaltet in Kooperation mit dem städtischen Frauenbüro und dem Arbeitskreis Gewalt gegen Frauen und Kinder vom 24.11. – 08.12.2007 Filmtage zum Thema Gewalt an Frauen. Jeweils um 17:30 Uhr werden folgende vielfach ausgezeichnete Filme gezeigt: 24.11.2007 „Kaltes Land“ von Niki Caro 01.12.2007 „Lilja 4-ever“ von Lukas Moodysson 08.12.2007 „Monster“ von Patty Jenkins Am 28. November 2007, 18:00 Uhr, findet im Hörsaal der Frauenklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Gebäude 102, EG, der Vortrag „Psychische Folgen sexueller Gewalt und ihre psychotherapeutische Behandlung“ mit Dr. Claudia SubicWrana, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinik Mainz statt. Informationen unter www.mainz.de/frauenbuero. Am 24. November 2007, 10:00 – 13:00 Uhr, wird auf dem Bad Dürkheimer Römerplatz die Käfigaktion dargeboten: Wege aus der Gewalt: in einem 1,5 mal 1 m großen Holzkäfig ist eine Frau „gefangen“. Eine Waagschale wird nach und nach mit „Steinen der Solidarität und Unterstützung“ gefüllt, die schließlich die Käfigtür öffnen und die Insassin aus der Gefangenschaft befreien. Vom 23.11. – 13.12.2007 kann in der Kreisverwaltung Ahrweiler, Wilhelmstr. 24 - 20, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Ausstellung „Tatmotiv Ehre“ besucht werden. Die Eröffnungsrede am 23.11.2007, 14:30 Uhr hält Frau Collin Schubert von TERRE DES FEMMES. gleichb e r e c h t i g t aus dem ministerium aus den kommunen Gender Mainstreaming in der räumlichen Planung Gender Mainstreaming: Die zukunftsweisende Herausforderung in der Dorferneuerung – Was bedeutet das für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort? Für viele Kommunen ist der demografische Wandel in ihrem Dorferneuerungsprogramm ein zentrales Thema. In zahlreichen Ortsgemeinden werden sukzessiv die Dorferneuerungskonzepte fortgeschrieben und somit die Weichen für die zukünftige Entwicklung einer Ortsgemeinde für einen längeren Zeitraum neu festgelegt. In diesem Planungsprozess wollten die Gleichstellungsbeauftragten Elvira Schlosser, Bettina Hafner, Ute Grüner und Monika Krzyzaniak die Chance, ganz gezielt die unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen, Seniorinnen und Senioren mit einfließen lassen. Sie luden deshalb Fachleute, Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker zu ihrer bereits dritten Fachtagung im Juli 2006 mit dem Schwerpunkt Gender-Mainstreaming in der Dorferneuerung ein. Als zentrales Problem wurde in der Diskussion der Mangel an hinreichend geschlechterdifferenzierten Erhebungen und Analysen genannt. Umso bedeu- tender sei deshalb die Beteiligung von Frauengruppen und Genderexpertinnen und Genderexperten. Dipl.-lng. Hans Ernst, Kreisverwaltung Kaiserslautern, unterstrich, dass sich aus Sicht der Dorferneuerung der Gender-Mainstreaming-Gedanke nicht alleine auf die Gleichstellung von Frau und Mann beziehen solle. Vielmehr müsse man eine deutlichere Differenzierung nach Alter, nach sozialer Bindung, nach Bildung, Beschäftigung oder nach Herkunft im Auge behalten. Die unterschiedlichen Lebenslagen beider Geschlechter und die daraus entstehenden Bedürfnisse bzw. Bedürfnisgruppen gelte es im ländlichen Raum zu begreifen, planerisch zu erfassen und daraus gerecht zu befriedigen. Das Dorf als überschaubarer Lebensraum biete die Chance, die einzelnen Gruppierungen untereinander zu vertiefter Kooperation anzuregen. Im Blickpunkt der Fachtagung standen neben dem Theorieteil die drei Beispielgemeinden Morschheim, Macken- FAZIT • • • • Durch Gender Mainstreaming erhält die Bürger- und Bürgerinnenbeteiligung und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten eine neue Dimension. Künftig müssen gemeinsam neue Leitbilder und Lösungen entwickelt werden und zwar unter Berücksichtigung des Gendergedankens. Weiterhin müssen noch mehr praktische Beispiele aus der direkten Nach‑ barschaft oder Region gesammelt und verbreitet werden. Noch immer vorhandene Vorbehalte und Bedenken gegen Gender Mainstreaming müssen abgebaut werden. Ziel Eine praktische Implementierung von Gender Mainstreaming in der Dorferneuerung. 15 Gewaltopfer mit Migrationshintergrund – ein besonderer Fall? Ursachenforschung und Prävention sind wichtige Bestandteile in der Gewaltbekämpfung Von Maria Weber Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration bach und Martinshöhe. Als praktisches Projekt wurde der generationsübergreifende „Bürgergarten“ der Ortsgemeinde Morschheim vorgestellt. In der anschließenden Diskussion wurde noch einmal verdeutlicht, wie wichtig ein breiter Austausch zu dieser Thematik ist, um dem Anspruch der Implementierung des Gender-Mainstreaming in der Dorferneuerung gerecht werden zu können. Informationen und Kontakt: Elvira Schlosser Gleichstellungsbeauftragte Kreisverwaltung Kaiserslautern Telefon: 0631 7105-344 Ute Grüner Gleichstellungsbeauftragte Kreisverwaltung Donnersbergkreis Telefon: 06253 710-241 Bettina Hafner Gleichstellungsbeauftragte Kreisverwaltung Kusel Telefon: 06381 424-168 Monika Krzyzaniak Gleichstellungsbeauftragte Bezirksverband Pfalz Telefon: 0631 3647-169 Ein blauer Fleck tut weh, egal unter welcher Hautfarbe. Körperliche und seelische Verletzungen durch Gewalt verwunden jede Seele, unabhängig davon, in welcher Sprache sie dafür Worte findet. Es darf für uns keinen Unterschied machen, um wen es sich bei dem Opfer handelt, aus welchem Land es kommt, welche Sprache es spricht, welcher Kultur es sich zugehörig fühlt und ob es hier geboren wurde oder nicht. Das Gleiche gilt für den Täter. Gewalt verletzt und ihre Bewertung oder gar Sanktionierung von so genannten kulturellen Eigenschaften abhängig zu machen, kommt nicht in Frage. schung und der differenzierte Blick sind erforderlich, um Prävention von Gewalt effizient zu machen und Hilfsangebote zu verbessern, zu sehen, wo konkret anzusetzen ist, wo Information und Aufklärung dazu beitragen, Mädchen und Frauen stark zu machen, damit sie nicht zu Opfern werden. Damit dies auch für Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund gelingen kann, müssen die entsprechenden Fachkräfte (bei der Polizei und Justiz, in den Beratungsstellen) den genauen Blick für die Zusammenhänge haben und das können sie nur, wenn sie verstehen, aus welchen soziUnd doch: Bei der Ursachenforalen Zusammenhängen die Betrofschung ist der differenzierte Blick nöfenen kommen. Dazu gehört auch der tig. Nicht um einen „kulturellen Rabatt“ so genannte kulturelle Hintergrund. für den Täter auszuhandeln oder Unterstützung für das Opfer zu verweigern. Das heißt: Die Fachkräfte brauchen inDer unrühmliche Fall einer Frankfurter terkulturelle Kompetenz, ihre InstiFamilienrichterin, die einer Frau die tutionen müssen sich interkulturell Scheidung verweigerte mit der Begrün- öffnen. Das ist leicht gesagt und es dung, Schläge in der Ehe seien in ihrer ist zugleich ein langer Weg. Er ist konHerkunftskultur üblich und daher nicht sequent zu gehen durch Ausbildung als besondere Härte anzusehen, ist und Fortbildung, durch Kooperationen noch im Gedächtnis. So eine Argumen- und Projekte. tation macht aus einem Gewaltopfer zum zweiten Mal ein Opfer. Zum Glück konnte der Fall im Sinne der Antragstellerin gelöst werden. Nein, Ursachenfor- Veranstaltung Am 18. Dezember 2007 findet im Plenarsaal des Landtages im Rahmen des „Europäischen Jahres der Chancengleichheit für Alle 2007“ ein Partizipationstag statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Erfahrungsaustausch von Interessenvertretungen und Beiräten zur Chancengleichheit in den Bereichen Geschlecht, Alter, Migration, Behinderung und sexuelle Identität. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit auf Landes- und kommunaler Ebene gestärkt werden. Zum Abschluss des Europäischen Jahres der Chancengleichheit soll damit ein deutliches Zeichen für ein stärkeres Miteinander gesetzt werden. gleichb e r e c h t i g t kurzreport aus dem ministerium Festakt im Mainzer Landtag für das Ada-Lovelace-Projekt Das erfolgreiche Mentoring-Netzwerk feierte 10-jähriges Jubiläum Bereits seit 1997 sind in RheinlandPfalz Studentinnen und Auszubildende als Vorbilder aktiv, um Mädchen für zukunftsträchtige Berufe in Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Das Engagement all derer, die zum Erfolg des Projekts beigetragen haben, wurde am 4. Oktober mit einem Festakt im Mainzer Landtag gewürdigt. Mehr als 100 Gäste aus Politik, Schule, Hochschule und Wirtschaft hielten an diesem stimmungsvollen Abend Rückblick auf 10 Jahre erfolgreiche Projektarbeit. tonte, wie wichtig gerade für junge Mädchen die Altersnähe zu den Mentorinnen sei, um mögliche Hemmschwellen abzubauen. In einer lebendigen Gesprächsrunde kamen abschließend die „Akteurinnen der ersten Stunde“ zu Wort, die mit ihrer sehr persönlichen Perspektive, dem Publikum die Arbeit des Mentorinnen-Netzwerks noch einmal anschaulich näher brachten. Das Ada-Lovelace-Projekt wurde im Laufe der letzten 10 Jahre zu einem flächendeckenden Netzwerk ausgebaut und hat heute Koordinierungstellen an allen rheinland-pfälzischen Hochschulstandorten mit naturwissenschaftlich-technischem Fächerspektrum. Beworben werden nicht nur Studiengänge sondern auch naturwissenschaftlich-technische Ausbildungsberufe. Die rheinland-pfälzische Landesregierung, die Europäische Union und auch die Bundesagentur für Arbeit unterstützen das Projekt finanziell. Frauenministerin Malu Dreyer betonte, dass seit der Gründung des AdaLovelace-Projekts mehr als 65.000 Schülerinnen mit beruflichen Informationen und vor allem mit praxisorienWeitere Informationen finden Sie tierten Workshops erreicht werden unter: www.ada-lovelace.com. konnten. Auch Staatssekretär Michael Ebling lobte die Erfolgsgeschichte des Mentoring-Projekts und Veranstaltungshinweis unterstrich die positiven Ergebnisse der Projektarbeit, u. a. den deutlich gestieAm 30. November 2007 findet die Ada-Lovelace-Herbstagung genen Frauenanteil in mathematischin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. naturwissenschaftlichen Studienfächern in Rheinland-Pfalz. Sabine Dillmann Ansprechpartnerin ist Judith Ebach, Ada-Lovelace-Projekt, von der Bundesagentur für Arbeit griff Zentrale Koordinierungsstelle, RheinAhrCampus, Südalle 2, noch einmal das „vorbildliche“ Prinzip 53424 Remagen,Tel: 02642 932-279, E-Mail: ebach@rheinahrcampus.de. und die Idee des Mentoring auf und be- 17 Deutschland – Ein Herbstmärchen „WIR sind Weltmeisterinnen!“ gleichberechtigt gratuliert herzlich den deutschen Fußball-Frauen zur erfolgreichen Verteidigung ihres Weltmeistertitels. Doch nicht nur das ist noch keiner anderen Frauenfußballmannschaft gelungen. Dass die deutschen Frauen ihren Titel ohne Gegentor unter Dach und Fach gebracht haben, dürfte ihnen für längere Zeit niemand nachmachen. Auch finanziell hat es sich für die Spielerinnen von Bundestrainerin Sylvia Neid gelohnt: Jede von ihnen bekommt 50.000 € Prämie. Das ist zwar noch nicht so viel, wie die Männer für den Titel bekommen hätten, nämlich 300.000 € pro Mann, aber immerhin mehr als das Kaffeeservice, das ihnen anlässlich ihres ersten EM-Titels im Jahr 1989 vom DFB als Präsent überreicht wurde. Der richtige Standpunkt: gegen Gewalt Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe macht in einer bundesweiten Foto-Kampagne auf die vielfältigen Formen der Gewalt an Frauen aufmerksam. Die Aktion zeigt Prominente und engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich in einem „Standpunkt“-Foto gegen Gewalt gegen Frauen stellen: Jedes Bild zeigt Füße und ein persönliches Zitat. Neben der Schirmherrin Ursula von der Der richtige Standpunkt: gegen Gewalt Leyen haben sich bereits viele Prominente wie Entertainerin Hella von Sinnen oder TV-Richterin Barbara Salesch sowie Politiker und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger fotografieren lassen. Machen auch Sie mit! Jedes Foto hilft der Öffentlichkeitsarbeit und der Aufklärung und Prävention gegen Gewalt gegen Frauen. Nähere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.frauen-gegen-gewalt.de Girls` Day 2007 Auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten Bärbel Vögler aus der Verbandsgemeinde Otterberg konnten 15 Schülerinnen am Mädchen-Zukunftstag im April einen Blick hinter die Kulissen des Polizeipräsidiums Westpfalz in Kaiserslautern werfen. Interessant war natürlich ein Film über den Einsatz bei der Fußballweltmeisterschaft 2006. Schließlich bekamen die Schülerinnen einen Eindruck von der Leitzentrale. Dort gehen die Notrufe, z.B. nach Schlägereien oder Unfällen ein. Die Mädchen, die sich nach dem Girls` Day für eine Laufbahn bei der Polizei entscheiden, sollten die Fachhochschulreife besitzen. Von 700 Bewerbern und Bewerberinnen im letzten Jahr wurden 500 zur Eignungsprüfung (Mathe, Deutsch, Allgemeinwissen, Sport, Ge- sundheitscheck, Kommunikation) zugelassen. Davon wurden schließlich 13 eingestellt, darunter 4 Frauen. Nach einem 10-wöchigem Vorbereitungslehrgang und einer 3-jährigen Ausbildung in der Polizeischule ist es dann geschafft. Fulminantes Feuerwerk an Projekten Der Katholische Deutsche Frauenbund und das bisher ersatzlos gestrichene Referat Frauen des Bischöflichen Generalvikariats haben im Rahmen des Kurses „Kompetent in die Öffentlichkeit 2006/07“, der aus 7 Modulen besteht, mit 13 Teilnehmerinnen ganz unterschiedlicher beruflicher und ehrenamtlicher Herkunft insgesamt 5 Projekte in knapp 2 Monaten entwickelt und ausgearbeitet: Einen Alphabetisierungskurs für Migrantinnen, einen kostenlosen Deutschkurs für Migrantinnen, mehrere theaterpädagogische Workshops zum Thema Opfer – Täterrolle mit dem Titel „Freiraum schaffen“, eine Veranstaltung zum Thema Mitgliederwerbung und Spendenakquise für ein stationäres Hospiz sowie „Engel im Anflug“, ein Projekt, das sich mit Kinderarbeit beschäftigte. Abgerundet wurde die Projektphase durch einen Frauen-Erlebnis-Tag im September. Die positive Resonanz lässt nur einen Schluss zu: Der Katholische Deutsche Frauenbund will Anfang 2008 erneut Kurse anbieten. Weitere Informationen sind erhältlich bei der KDFB Geschäftsstelle, Kochstr. 2, 54290 Trier, Tel: 0651 47494, E-Mail: KDFB.Trier@t-online.de gleichb e r e c h t i g t veranstaltungen veranstaltungen „Jede Runde zählt“ – Macht Unmögliches möglich! Macht Unmögliches möglich! Frauenlauf gegen Gewalt in Bad Ems Lachende und zufriedene Gesichter gab es zum Abschluss des 5. Benefizlaufes gegen Gewalt an Frauen in Bad Ems, der von der Gleichstellungsstelle des Rhein-Lahn-Kreises am 2. September veranstaltet wurde. westpfalz aufzuführen. Daneben bleibt sogar noch Platz für persönliche Notizen. Finanziert wurde der Taschenhelfer durch die Gleichstellungsstellen der Städte Pirmasens und Zweibrücken und des Landkreises Südwestpfalz. Die Erstauflage umfasst 1.000 Stück. An dem Lauf, der unter dem Motto „Jede Runde zählt“ stattfand, haben sich 50 Läuferinnen beteiligt, die von 67 Sponsorinnen und Sponsoren unterstützt wurden. Insgesamt wurden 855 Runden à 400 m gelaufen. Jede gelauHilfe, die in fene Runde wurde mit mindestens 1 € jeden Geldbeutel passt vergütet, so dass am Ende mehr als 3.000 € an die Frauenhäuser Koblenz Hilfe bei Gewalt in engen sozialen Beund Limburg sowie an den Frauennotruf Koblenz übergeben werden konnten. ziehungen anzubieten, ist seit einigen Jahren das Anliegen des Runden Tischs in der Südwestpfalz. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt neben der Vernetzung der zuständigen Institutionen darauf, die Opfer – meist Frauen – über die bestehenden Hilfsangebote und Anlaufstellen in der Region zu informieren. Der Taschenhelfer gegen Gewalt – Kontakt: Alice Berweiler-Kaufmann Gleichstellungsbeauftragte Rhein-Lahn-Kreis Insel Silberau 1, 56130 Bad Ems Telefon: 02603 972285 E-Mail: gleichstellung@rhein-lahn.rlp.de Um ergänzend zu den bestehenden großformatigen Informationsschriften kompakt über Hilfsmöglichkeiten vor Ort zu informieren, hat eine Arbeitsgruppe des Runden Tischs Südwestpfalz einen so genannten „Taschenhelfer“ entwickelt. Die geschickte Faltung des Innenteils ermöglicht, auf kleinstem Raum – das Heftchen hat die Größe einer Scheckkarte –, grundsätzliche Hinweise zu Gewalt in engen sozialen Beziehungen zu geben und alle Ansprechstellen in der Süd- 19 Kontakt: Angelika Fallböhmer Gleichstellungsbeauftragte Stadtverwaltung Pirmasens Postfach 2763, 66953 Pirmasens Telefon: 06331 84-2285 E-Mail: angelikafallboehmer@pirmasens.de Zitat „Niemand ist den Frauen gegenüber aggressiver oder herablassender als ein Mann, der seiner Männlichkeit nicht ganz sicher ist.“ Nora Hertlein greift mit ihrem Stück „Lauter Unmögliches“ im Koblenzer Theater Konradhaus die aktuelle Feminismus-Debatte auf, ohne sich des Mainstream der Medienkommentare zu bedienen. Die drei Schauspielerinnen Nadja Catrin Godzina, Alexandra Heimberger und Christine Manami Münster setzen dieses Thema unter der Regie von Nora Hertlein mit erfrischender Leichtigkeit um. Der Abend wird so zu einem aufschlussreichen und überaus amüsanten Exkurs über die Geschichte der Frauenbewegung und der Zuschauer wird mit der Erkenntnis entlassen, dass das Thema Feminismus an Aktualität nicht im mindesten verloren hat. Das Theater Konradhaus in Koblenz bietet in der Spielzeit 2007/2008 eine Theatercollage der besonderen Art. Im Rahmen des Autorenwettbewerbs Reformerinnen und Revolutionärinnen „im Spiegel der Ideale der Simone de Beauvoir“ wurden neun Kurzstücke ausgewählt, die die Textgrundlage des The- Kontakt: aterstückes „Lauter Unmögliches“ bil- Theater Konradhaus den. Kapuzinerplatz 135 56077 Koblenz Dabei ist der Name Programm. Auf der Telefon: 0261 9730551 Bühne treffen Frauen mit sehr unterE-Mail: info@konradhaus.de schiedlichen Weltansichten zusammen: www.konradhaus.de Ikonen der Frauenbewegung, wie Olympe de Gouges und Simone de Beauvoir, bis hin zur biblischen Maria Magdalena oder der zeitgenössischen Dramatikerin Sarah Kane liefern sich heftige Rededuelle. Im Zuge dieser fiktiven Zusammenkünfte werden die Errungenschaften der Berichtigung Emanzipation und das mögliche beziehungsweise unmögliche Ende der FrauIn der Ausgabe 1/07 berichteten wir irrtümlich, dass das „Homburger enbewegung diskutiert. Der Betrachter Frauenkabarett zu Gast in Enkenbach-Alsenborn“ am diesjährigen wird Stück für Stück hin zu der aktuWeltfrauentag sein Programm „Eben deswegen“ in der Aula der ellen Feminismus-Debatte geführt, Integrierten Gesamtschule aufgeführt hat. Richtig ist, dass die Auffühdie im 21. Jahrhundert immer häufiger rung des Homburger Frauenkabaretts am 6. März 2007 anlässlich des in der Frage mündet, ob die FrauenbeInternationalen Frauentages, der alljährlich am 8. März begangen wird, wegung im Heute noch eine Existenzbein der Stadthalle Landstuhl stattgefunden hat. rechtigung hat. Alice Schwarzer (*1942) Redaktion gleichberechtigt tipps und links Das Schwarzbuch zur Lage der Frauen. Christine Ockrent (Hrsg.) 600 Seiten € 22,90 ISBN: 978-3-86612-134-8 Das Schwarzbuch zur Lage der Frauen ist eine Bestandsaufnahme zur wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Situation von Frauen aller Kontinente. Es versammelt fundierte Erkenntnisse und Analysen international renommierter Wissenschaftlerinnen, Journalistinnen und Publizistinnen zum gegenwärtigen IstZustand. Auch im 21. Jahrhundert sind die Lebensbedingungen von Frauen in vielen Regionen dieser Welt nach wie vor unerträglich. Immer noch sind Frauen stets unter den ersten Opfern, wenn Staaten durch Korruption, Armut oder Krieg geschwächt werden. Und selbst in gut funktionierenden Gesellschaften schauen demokratische Regierungen häufig weg, wenn es um Frauenrechte geht. Das Buch geht ebenso auf Lösungsversuche drängender Probleme, wie AIDS, Hunger und Frauenhandel ein, sowie auf den Kampf „rebellischer“ Frauen wie Ayaan Hirsi oder Taslima Nasreen. Das Buch verschafft einen guten Überblick über den weltweiten Stand der Geschlechtergleichstellung in gesellschaftlich relevanten Bereichen. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz Für ein Leben ohne Diskriminierung Seit dem 19. August 2006 ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Kraft, das Benachteiligung aus Gründen der Rasse, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, des Alters, der sexuellen Identität oder aufgrund einer Behinderung verhindern oder beseitigen soll. Noch ist das AGG überwiegend den Fachleuten bekannt. Doch die Fragen von Ratsuchenden nehmen zu. Die Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte der Länder Niedersachsen und RheinlandPfalz hat deshalb einen Flyer zum Thema publiziert. Dieser gibt Auskunft über das AGG allgemein sowie über Benachteiligungen im Erwerbsleben und im Alltag. Außerdem werden Beschwerdeinstitutionen genannt und die Rolle der Gleichstellungsbeauftragten im Zusammenhang mit dem AGG wird klargestellt. Der Flyer kann kostenpflichtig bei der Vernetzungsstelle angefordert werden. Hinweise und Informationen zum AGG finden Sie unter www.vernetzungsstelle.de. feedback Absender Einfach abschneiden und per Post oder Fax schicken: Sie möchten die gleichberechtigt downloaden oder einen Link auf Ihrer Homepage setzen? Kein Problem: Besuchen Sie einfach die Homepage des Frauenministeriums unter www.masgff.rlp.de Information und Kontakt: Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte Sodenstraße 2, 30161 Hannover Telefon: 0511 33650620 E-Mail: kontakt@vernetzungsstelle.de Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Bauhofstraße 9, 55116 Mainz, Fax 06131 16-4636 E-Mail: gleichberechtigt@masgff.rlp.de Ansprechpartnerin: Frau Gerlinde Schneider, Tel.: 06131 16-4155 – Fax: 06131 16-4636 Die Redaktion nimmt gerne Textbeiträge, Terminhinweise etc. im Rahmen des vorhandenen Platzes entgegen. Sagen Sie uns Ihre Meinung: Weiter so wie bisher; “gleichberechtigt” ist Spitze. Ich habe folgende Anregung, Meinung, Kritik, Frage: