Trends in der Arbeitswelt
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Trends in der Arbeitswelt
24 Management Trends in der Arbeitswelt Konsequenzen und Herausforderungen für die Unternehmensführung Dietmar Petermann „Trends in der Arbeitswelt“, unter diesem Motto veranstaltete die Vereinigte Volksbank Griesheim-Weiterstadt eG vor einigen Wochen im Rahmen ihrer Kundenveranstaltungen „Volksbank Forum“ eine Vortragsreihe mit Professor Dr. Jutta Rump von der Fachhochschule Ludwigshafen. Die Vereinigte Volksbank GriesheimWeiterstadt eG, mit einer Bilanzsumme von 350 Millionen Euro, im südlichen Rhein-Main-Gebiet gelegen, setzt mit ihren ca. 100 Mitarbeitern auf eine ausgeprägte „Kunden-BankBeziehung“. Mit nahezu 6.000 Mitgliedern und 16.000 Kunden bei ca. 50.000 Einwohnern im unmittelbaren Einzugsgebiet erreicht die Bank eine Kundenreichweite von über 30 Prozent. Die Region ist von Bevölkerungswachstum, überdurchschnittlichen Kaufkraftkennziffern und einer sehr positiven demografischen Entwicklung gekennzeichnet. Dabei nehmen das mittelständische Firmenkredit- und das private Wohnbaugeschäft einen besonderen Stellenwert ein. und Schenkungssteuerrecht konkret geplant. Beziehungsmanagement als Geschäftsgrundlage Die Kernaussage der Gesamtbankstrategie der Vereinigten Volksbank ist als „Die Beziehungsbank“ in der Region tätig und anerkannt zu sein. Dazu gilt es, vielfältige Kontaktebenen zur Bevölkerung zu aktivieren. U. a. werden spezielle Reisen für die einzelnen Kernzielgruppen angeboten, für die Kinder in der Weihnachtszeit ein Bastelnachmittag organisiert. An den verkaufsoffenen Sonntagen sind die Bankstellen in Griesheim und Weiterstadt geöffnet. Darüber hinaus praktiziert die Bank ein aktiv gelebtes Selbstbedienungskonzept und eine ausgeprägte individuelle Betreuung der vermögenden Privat- und Firmenkunden. Im Vordergrund unserer Arbeit stehen die Menschen – unsere Mitglieder und Kunden. Überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum Die zu erwartende demografische Entwicklung der Städte Griesheim und Weiterstadt im Vergleich der Zahlen für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und Hessen verläuft bis in das Jahr 2020 deutlich günstiger. Vor dem Hintergrund dieser Perspektive richtet die Bank ihre vielfältigen Marktbearbeitungsaktivitäten auf die gezielte Gewinnung von Neukunden und in gleichem Maße auf den Ausbau der bestehenden Bankverbindung aus. Die geschäftspolitische Zielsetzung der Bank und die dargestellten Rahmenbedingungen, die teilweise gegenläufig zur bundesweiten demografischen Entwicklung stehen, waren Anlass, Professor Dr. Jutta Rump, zum Vortrag „Trends in der Arbeitswelt“ einzuladen. Aufgrund bundesweit rückläufiger Bevölkerungszahlen, der immer älter werdenden Bevölkerung und der gravierenden Veränderung in der Ar- „Volksbank Forum“ als Kundenbindungsinstrument Mehrmals im Jahr veranstaltet die Vereinigte Volksbank ein „Volksbank Forum“ mit unterschiedlichsten Themenkreisen. So kommen neben speziellen Bankthemen, wie Fragen zur Existenzgründung, Unternehmensnachfolge, Erben und Vererben verstärkt Themen außerhalb des unmittelbaren Bankbereiches zum Vortrag. Die Bank verfolgt das Ziel, das „Volksbank Forum“ als feste Informationsplattform in ihrem Kerngeschäftsgebiet für Kunden und Mitglieder zu entwickeln. So sind für das Jahr 2007 bereits erste Veranstaltungen, wie z. B. ein Steuerberaterfrühstück und die anstehenden gesetzlichen Neuregelungen zum ErbschaftsGenossenschafts-Kurier 6/06 Nutzen Sie jetzt Ihre Vorteile aus einer Zusammenarbeit mit easyCredit • Markenvorteile: Die Premium-Marke easyCredit schafft Vertrauen und sorgt für Attraktivität und Bekanntheit. 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Die ökonomischen Trends sind u. a. die zunehmende Bedeutung von Wissen als Wettbewerbsfaktor, die steigende Komplexität, die zunehmende Veränderungsgeschwindigkeit sowie die Internationalisierung und Globalisierung. Die Realität in der Arbeitswelt zeigt dabei, dass die grundsätzliche Bedeutung von Employability bei vielen wesentlichen Merkmalen in ihrer tatsächlichen Ausprägung deutlich hinter den „Wunschgrößen“ liegt. So wird das unternehmerische Denken nur zu 40 Prozent, Einfühlungsvermögen, Konfliktfähigkeit, Offenheit und Veränderungsbereitschaft nur zu ca. 50 Prozent der angestrebten 100-Prozent-Erwartung in den Unternehmen nach einer aktuellen Studie erfüllt. Dazu kommt eine rasante Verkürzung der „Halbwertzeiten“ von Wissen. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts hatte Fachwissen und technisches Know-how noch teilweise mehrere Jahrzehnte Bestand. Heute liegt die Halbwertzeit von Fachwissen bei deutlich unter fünf Jahren. In Deutschland leben z. Zt. ca. 82 Millionen Menschen; im Jahr 2030 werden es noch knapp 75 Millionen sein. Es sind z. Zt. 20 Prozent der Bevölkerung jünger als 20 Jahre und 25 Prozent älter als 60 Jahre, im Jahr 2030 werden nur noch 17 Prozent unter 20 Jahre alt und über 35 Prozent älter als 60 Jahre sein. Diese Eckzahlen belegen sehr deutlich die gravierende Veränderung in der demografischen Struktur der Bevölkerung in unserem Land. Dabei führen diese Veränderungsprozesse zu einschneidenden Auswirkungen in den Bereichen der Familien- und Finanzpolitik, der Bildungs- und Sozialversicherungssysteme, der Immobilien-, Arbeits- und Kapitalmärkte. Alle diese Entwicklungen führen zu nachhaltigen Konsequenzen bei den Führungskräften in den Unternehmen. Die Führungsanforderungen richten sich an die immer älter werdenden Kunden und die immer älter werdenden Mitarbeiter. Es zeichnet sich ein Rückgang der Fachkräfte ab. Entwicklung zum geteilten Arbeitsmarkt Es ist davon auszugehen, dass wir künftig eine große Nachfrage an hochqualifizierten Arbeitskräften bei einem gleichzeitigen Überangebot an wenig qualifizierten Arbeitskräften registrieren müssen. Die Ursachen sind: • Bedeutung von Wissen als Wettbewerbsfaktor • erhöhte Wissensintensität in Prozessen, Strukturen und Systemen • steigende Komplexität • zunehmende Veränderungsgeschwindigkeit • nur noch bedingt kompensatorische Beschäftigungseffekte durch haushaltsnahe Dienstleistungen. Um dabei Nachhaltigkeit und Tragfähigkeit von Führung zu erreichen, bedarf es nicht nur einer Fülle von Einzelmaßnahmen, sondern eines ganzheitlichen Rahmenkonzepts, das alle Aspekte, Dimensionen und betrieblich relevante Maßnahmen integriert. Das Managementund Leadership-Modell Als Lösungsansatz für die Führungskräfte ergänzen sich das Manage- ment-Modell und das Leadership-Modell. Setzt das Management-Modell vorrangig auf den Umgang mit Komplexität, wie Zielsetzungen, Planung und Controlling, Entscheidungsfindung und Problemlösung sowie Organisation und Implementierung beinhaltet das Leadership-Modell den Umgang mit Veränderungen, wie Beeinflussung der Einstellungen, Schaffung von Visionen, Gestaltung der Unternehmenskultur und Mitarbeitermotivierung. Management und Leadership sind unterschiedliche aber auch sich ergänzende Handlungssysteme. Jedes hat seine eigenen Funktionen und Merkmale. Beide zusammen sind notwendig für den Erfolg eines Unternehmens in einer sich stetig schnell verändernden BusinessWelt. Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Zu berücksichtigen sind u. a. • der Bedeutungszuwachs von Wissen und Kompetenz • die Zunahme von Veränderungen und der Veränderungsgeschwindigkeit • die Zunahme von Komplexität • die Zunahme von Unsicherheit • der zweigespaltene Arbeitsmarkt sowie • die demografische Entwicklung. Neben den diskutierten Einflüssen auf Führung zeigen sich Konsequenzen im Hinblick auf die Anforderungen an Mitarbeiter und Führungskräfte. Fachliche Kompetenz allein reicht heute und in Zukunft nicht mehr aus. Employability bzw. die nachhaltige Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit ist gefragt. Dazu gehören auch überfachliche Kompetenzen wie Initiative, Engagement, Veränderungsbereitschaft, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität. Nicht zuletzt bedarf es einer zunehmenden Eigenverantwortung des Einzelnen. R Dietmar Petermann ist Vorstandsvorsitzender der Vereinigte Volksbank Griesheim-Weiterstadt eG. Genossenschafts-Kurier 6/06