Zeitung, Ausgabe: Goslar, vom: Dienstag, 28. Oktober 2014

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Zeitung, Ausgabe: Goslar, vom: Dienstag, 28. Oktober 2014
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Plagiatsaffäre
gärt weiter
Himmlische Wiesen und gutes Essen
Magazine sowie Reise- und Genussführer entdecken den Harz auch als kulinarisch empfehlenswerte Region
Von Oliver Stade
Harz. Dass der Harz als Genussregi-
on vorgestellt und eine Zeitschrift
ihre Leser auf mehreren Seiten ausführlich auf die Reise durch die Region mitnimmt, kommt nicht alle
Tage vor. Im Slow-Food-Magazin
für Oktober und November, Untertitel: Genießen mit Verstand, aber
spielt der Harz die Hauptrolle.
Natürlich fehlt nicht der Hinweis
auf das schlechte Image des Harzes.
Doch das sei Vergangenheit,
schreibt Autorin Simone Hoffmann.
„Denn der Zauber der Landschaft
überwältig früher oder später auch
Skeptiker.“
Leckeres aus dem Harz
Die Autorin schwärmt in dem
Blatt, das es am Kiosk zu kaufen
gibt, von schattigen Fichtenwäldchen, himmlischen Blumenwiesen
und Harzer Bergbächen. Aber weil
Slow Food eine Bewegung ist, die
sich regionalen Produkten verschrieben hat, geht es natürlich ums
Essen. Die Journalistin stellt etwa
das Landhaus Kemper in Buntenbock vor. Inhaberin Dorothee Kemper ist Vorsitzende der Harzer
Slow-Food-Vereinigung.
Der Bericht empfiehlt darüber
hinaus viele weitere Betriebe, den
Fisch-Direktvertrieb Harzfisch von
Jan-Christian Kolle, den Osteroder
Wilhelm Minne, der seltene Hühnerrassen züchtet, Rinderzüchter,
Käseproduzenten oder die Destillerie Demel in Osterwieck, die sogar
die Autostadt in Wolfsburg mit
Hochprozentigem und Fruchtaufstrichen beliefert. Fünfzig Harzer
MELDUNGEN
Schlösser, seltene Rindviecher, saftige Wiesen und zauberhafte Wälder: Das Slow-Food-Magazin schwärmt vom Harz.
Produzenten werden am Ende in einer Übersicht vorgestellt, dazu
kommen Empfehlungen für Wochenmärkte. Dass die Region derzeit einen Imagewandel erlebt und
kulinarisch mehr und mehr positiv
wahrgenommen wird, zeigen weitere
Veröffentlichungen. Demnächst erscheint ein Merian-Guide über die
Region Braunschweig und Wolfsburg. Der Harz ist mit einigen gastronomischen Empfehlungen dabei.
Und das Fachmagazin „Chefs“,
das sich an Köche wendet, berichtet
in seiner Oktoberausgabe ausführlich über die kulinarische Kooperation der Hotels „Schindelbruch“ in
Stolberg, „Zu den Rothen Forellen“
in Ilsenburg und „Romantischer
Winkel“ in Bad Sachsa.
Genuss garantiert
Außerdem ist der Slow-Food-Genussführer erschienen, eine Art
Gault Millau für eine regional orien-
Foto: Stade
tierte Küche. Neben dem „Landhaus Kemper“ lobt er die „Harzer
Speisekammer“ in Buntenbock, das
„Rodelhaus“ in Braunlage und das
„Polsterberger Hubhaus“ zwischen
Clausthal und Altenau. Rausgefallen ist in der zweiten Ausgabe der
„Schindelbruch“.
Die Qualität der Küche dürfte
kaum der Grund dafür sein. Vielmehr soll der Tester die zu niedrige
Quote regionaler Lebensmittel bemängelt haben.
Luchs erobert Feld und Flur
Das scheue Pinselohr drängt aus dem Harz in bisher ungewohnte Lebensräume
Von Oliver Stade
Bohren macht Spaß: Technik-Kinder zu
Besuch in der Berufsbildenden Schule in
der Baßgeige.
Foto: privat
Grundschüler
testen Technik
Goslar. Als Erfolg werten die Betei-
ligten den Besuch von Grundschülern an der Berufsbildenden Schule
(BBS) in der Baßgeige in Goslar.
70 Grundschüler aus dem Landkreis
Goslar machten sich mit dem technischen Angebot an der BBS vertraut und erprobten ihre Forscherlust. Betreut wurden sie von einer
zwölften Klasse des beruflichen
Gymnasiums mit dem Schwerpunkt
Sozialpädagogik, die ihre pädagogische Kompetenz entwickelte.
Die Schüler entdeckten technische Verfahren, experimentierten
mit Naturfiltern, beschäftigten sich
mit dem Roboter „Roberta“, lernten etwas über Pneumatik, stellten
in den Metallwerkstätten Stifthalter
her und arbeiteten in den Holzwerkstätten an einem Holzwürfel.
Vor mehr als drei Jahren riefen
Schüler und Lehrer der BBS das
Projekt „TechniKinderBBS“ ins Leben. Seither gab es sieben solcher
Besuche von Grundschülern.
Die Plagiatsaffäre um Hannovers Ex-Messechef Klaus Goehrmann ist noch
nicht ausgestanden. Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat noch
keinen Verhandlungstermin festgesetzt. Derzeit hätten die Technische
Universität Clausthal und Goehrmann weiterhin Gelegenheit, Stellung zu beziehen. Eine Seite habe
um Fristverlängerung gebeten, teilte
das Verwaltungsgericht mit.
Wie berichtet, hatte Goehrmann
gegen den Entzug seines im Oberharz erworbenen Doktortitels Widerspruch eingelegt. Die Hochschule ist der Auffassung, bei seiner Arbeit über den Vergleich von
Schweißtechniken habe Goehrmann
seitenweise von einer Arbeit abgeschrieben, die am Laserzentrum
Hannover entstand. Der Honorarprofessor an der Leibniz-Uni Hannover, der zahlreiche Ehrenämter
innehat, legte dagegen Widerspruch
beim Verwaltungsgericht ein. Ein
Gerichtssprecher sagte, derzeit sei
nicht absehbar, wann es zu einer
Verhandlung kommen wird.
oli
Clausthal/Braunschweig.
Harz. Der Jungluchs, der beim Nationalpark unter dem Namen M 8 registriert ist, wirkt ein wenig unerfahren. Ein Jagdaufseher meldete
dem Nationalpark kürzlich auf einer
Wiese bei Fürstenhagen ein gerissenes Reh. Die Parkverwaltung stellte
noch am selben Tag eine Kastenfalle
auf. In die tappte M 8 schon einige
Stunden später. Er wurde betäubt
und erhielt einen Halsbandsender.
Der Luchs soll dem Nationalpark
künftig mehr über sich verraten.
Ole Anders, der Luchsbeauftragte
des Nationalparks, sprach schon vor
einigen Monaten von einer großen
Überraschung. Immer mehr Luchse
wandern aus dem Harz aus und siedeln sich in einer halb offenen
Landschaft an.
Im hessischen Fürstenhagen, aber
auch im Mittelgebirgszug Hils bei
Holzminden leben Luchse in einer
von Feldern dominierten Landschaft. „Das gibt es sonst nicht“,
sagt Anders.
Einmalig in Deutschland
Der Nationalpark will mehr darüber zu erfahren, wie die Luchse sich
außerhalb des Mittelgebirges bewegen, wie sie ohne die Deckung dichter Wälder zurechtkommen, wie oft
sie sich in Waldgebiete zurückziehen und wo sie im Winter Schutz
suchen, wenn die offene Landschaft
noch weniger Verstecke bietet.
M 8 ist das erste Tier außerhalb
des Harzes, das einen Sender trägt.
In den kommenden drei bis fünf
Jahren sollen bis zu 20 Luchse über-
Herbstferien
am Hohne-Hof
Wernigerode. In der Ferienwoche
lädt das Natur-Erlebniszentrum
HohneHof zu einem vielseitigen
Programm in den Nationalpark
Harz ein. Am Mittwoch ist Rangertag, an dem die großen und kleinen
Gäste zu herbstlichen Basteleien
eingeladen und zum Stockbrotbacken eingeladen sind. Am Donnerstag beginnt um 10.15 Uhr am Parkplatz Drei Annen Hohne ein Herbstspaziergang mit dem Nationalpark-Pferd Max. Max ist kinderfreundlich, auch wenn er sonst bei
Waldarbeiten seine Kräfte zeigen
muss. Auf der Wanderung erfahren
die Teilnehmer Wissenswertes über
den Nationalpark, über die Aufgaben von Rückepferden und über den
Hohne-Hof. Am Freitag gibt es auf
dem Hohne-Hof wieder Basteleien
und ein Zusammensein an der beliebten Feuerschale.
Experten befassen sich
mit Speicherkraftwerken
Die Betäubungsspritze steckt noch im Fell des Tieres: Der soeben narkotisierte Luchs
M 8 wird von Nationalpark-Mitarbeiterin Lilli Middelhoff versorgt und erhält ein Senderhalsband. Im Hintergrund ist die Kastenfalle zu sehen.
Foto: Nationalpark
wacht werden. Zum Vergleich: Zurzeit liefern vier Tiere im Harz Daten
darüber, wo sie sich aufhalten und
welche Strecken sie zurücklegen.
Per GPS werden Signale in die Nationalparkverwaltung gesendet. So
erfährt Anders mehr über das Leben
seiner Schützlinge.
Während sich etwa die Population in Bayern kaum vermehrt, breiten sich die Tiere im Harz aus. Zwischen Sommer 2000 und Herbst
2006 wurden im Nationalpark
24 Luchse ausgewildert. Das Projekt gilt als bundesweit einmalig.
Die bayerischen Luchse sind hingegen aus Tschechien eingewandert.
Die Population dort entwickelt sich
nicht weiter. Vor einigen Monaten
wurde eine mit Schrot erschossene
trächtige Luchsin gefunden. Zuvor
hatte ein mit einem Insektizid vergiftetes Weibchen Ermittlungen der
Polizei ausgelöst.
Lob an die Jäger
Mitunter geraten Jäger in Verdacht, in Bayern Jagd auf die Samtpfoten zu machen. Im Harz sind
solche Fälle nicht bekannt. Im Gegenteil: Der Nationalpark lobt die
Zusammenarbeit. Dass M 8 dem
Nationalpark in Hessen in die Falle
tapsen konnte, ist einem aufmerksamen Jagdaufseher zu verdanken.
Ole Anders sagt: „Wir sind dankbar
für die Mitarbeit der örtlichen Jäger, da wir nur so zu Rissfunden und
damit Fangerfolgen kommen.“
Goslar. Zum zweiten Mal lädt das
Energieforschungszentrum Niedersachsen (EFZN) Experten zu einer
Tagung über Pumpspeicherkraftwerke ein. Die Fachleute kommen
am Donnerstag, 20. November, und
Freitag, 21. November, im „Achtermann“ in Goslar zusammen. Die
Experten befassen sich mit unkonventionellen Pumpspeicherkraftwerken, vorgestellt werden etwa
Wasserpumpspeicher auf dem Meeresgrund oder Konzepte für Kraftwerke in Kohlebergbauanlagen. Darüber hinaus werden wirtschaftliche
und rechtliche Fragen für die Genehmigungsverfahren beantwortet.
17 000 Euro beim
Prämiensparen
Goslar. Bei der Monatsauslosung im
Oktober 2014 beim Prämiensparen
der Sparkasse Goslar/Harz haben
vier Sparkassenkunden insgesamt
17 000 Euro gewonnen.
Folgende Gewinne wurden ausgelost: 10 000 Euro auf Los-Nr.:
71 29 48; 5000 Euro auf Los-Nr.:
1 66 49 11; 1000 Euro auf Los-Nr.:
71 24 69, 2 31 67 94; 5 Euro auf die
Endziffern: 09, 21, 84 und 97 (ohne
Gewähr). Die Ziehungslisten liegen
in allen Geschäftsstellen der Sparkasse aus.
Persönlich erstellt für: Oliver Stade
9
Dienstag, 28. Oktober 2014