In 23 Tagen durch Australien
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In 23 Tagen durch Australien
Reisebericht In 23 Tagen durch Australien Australien ist der Kontinent, auf dem Entfernungsangaben auf Hinweisschildern gerne mal vierstellig ausfallen. Eigentlich perfekt, um mit dem Flugzeug zu reisen. Im Oktober diesen Jahres habe ich dieser Erkenntnis Taten folgen lassen. Der Plan war, von Melbourne aus im Uhrzeigersinn eine ca. 10.000 km lange Strecke zu ßiegen, und dabei die meisten touristischen „Hotspots“ auf dem Weg einzusammeln. Startplatz ist der kleine Flugplatz von Lilydale, mitten im idyllischen Yarra Valley, einem der Top-Weinanbaugebiete Australiens nördlich von Melbourne. Die Umschreibung meiner US-PPL geht innerhalb eines Tages vonstatten. Im Gegensatz zum LBA, das nach wie vor nur schriftlich „Clearance“ gibt, ermöglicht die FAA der australischen Behörde den direkten Online-Abgleich. Währenddessen unternehme ich zwei Flüge zwecks Check-Out. Da die gebuchte Archer II (130 AUD oder 75 Euro pro Stunde, nass!) nur noch 34 offene Stunden hat, ich aber mindesten 50 h benötige, wird auf einer anderen Archer der 100 h-Check vorgezogen. Motto: „Don’t worry mate!“. Ja, so ist Australien wirklich. Offen, ehrlich, hilfsbereit, immer easy going, dabei aber nicht nachlässig. Ausgestattet war ich mit dem frischen Datensatz „PaciÞc“, dem ERSA mit den Anßugcharts und Rolldiagrammen aller australischen Flugplätze und ca. 8 kg Kartenmaterial, dass ich teilweise bereits von Deutschland aus bei www.airservicesaust ralia.com.au nach Lilydale geordert hatte. Ein unverzichtbares Kartenmedium auch für VFR sind die IFR-Low-Level-Charts. Dazu die VTC’s 1:250 000 aller geplanten Großßughäfen und Kontrollzonen und die VNC’s 1:500.000. Zusätzlich die World Aeronautical Charts 1:1.000.000, eigentlich rein topograÞsche Karten, aber da ebenfalls ßächendeckend für VFR-Trips unverzichtbar. Selbst die long-distance-erfahrenen Australier zeigen sich ob meines Plans recht erstaunt. „Looks like a kind of trip“ ist die hößiche Übersetzung für „Hast Du überhaupt ‘ne Ahnung, was Du da vorhast?“. Nun ja, Solo und VFR - aber ich bin mir meiner Planung, die in 23 Tagen exakt aufgehen muss, ziemlich sicher. Hoffentlich sieht das Wetter das auch so. Wichtigstes Überlebens-Equipment neben ELT, Handfunkgerät, Schwimmweste, Kompaß, Proviant, 25 Liter Wasser und 6Qts Öl sind 3 Tank-Carnets. Ohne die Automatenkarten für Shell, BP und Mobil sitzt man in Australien tanktechnisch auf dem Trockenen. Gerade im Outback, aber auch auf vielen mittelgroßen, unbesetzten Plätzen ohne kommerziellen Flugverkehr wartet kein Tankwart auf Kunden. Das geht dann nur per Self-Browser. Am Vormittag des Starts warte ich nur noch auf das ADF, das während der 100 Stunden Kontrolle auffällig und in Pßege geschickt worden war. Da VOR’s in Australien relativ dünn gesät und bei den gigantischen Legs für Streckennavigation ohnehin schwer einzusetzen sind, werde ich die alte Bendix- ADF-Schachtel noch lieben. Um auch ohne Internetzugang wettergebrieft zu sein, haben die Australier die sog. Pilot BrieÞng Pre-Paid-Card. Das D-2-Netz roamt landesweit zuverlässig und günstig, im Outback allerdings nur in Zivilisationsnähe. Im Nordosten und in Richtung Papua funkt man noch auf dem alten Analog-Netz. Unter einer 1-800Nummer erreicht man rund um die Uhr einen Briefer, pro Anruf kostet das nur 10 Australische Cent. Mit einer gemischten Vorhersage verlasse ich Lilydale und nehme Kurs auf Mount Gambier, meinen ersten Stop. Vorbei an Melbourne und entlang der berühmten Great Ocean Road und den „Twelve Apostles“ geht es bei ca. 35 Knoten Gegenwind gen Westen. Zunehmende Schauer und absinkende Untergrenzen zwingen mich in Mount Gambier zum Fullstop und zur Übernachtung. Alle Plätze ohne Tower und Aufsicht (und das sind die meisten in Australien) werden per CTAF angeßogen oder sind MBZ’s , sog. Mandatory Broadcasting Zones mit entsprechend erweitertem Radius. Hier koordinieren und staffeln sich Jet, Turboprop und Kolben mit entsprechendem Funkverkehr selbst. Diese, mir aus den USA bestens bekannte Sitte, ist auch die einzig sichere Platzannäherung, die es gibt. Die deutschen Verhältnisse mit Flugleiter, unspeziÞsch gemeldetem Platzrundenverkehr und stummen Piloten werde ich nie verstehen. Der Shell-Tankwart nimmt mich, nachdem er meine Archer und den einzigen Airliner an diesem Tag, eine betagte Gulfstream 1 aus Adelaide kommend betankt hat, mit in die Stadt. Mein erstes australisches Landebier, und dann Flugplanung für den nächsten Tag. Das Wetter bleibt launisch, Sturmböen, heftige Schauer. Nachdem ich eine Stunde auf dem Rollfeld abgesessen und den neuen Forecast eingeholt habe, wage ich den Start. Auch in Richtung Adelaide wird es wieder dichter. Adelaide Approach ist hilfreich und gibt mir einen Vektor frei, der mich aus den Schauern, aber dabei direkt durch ihren Anßugkorridor führt. No problem! Es geht ca. eine Stunde über den Spencer Gulf, dann habe ich Port Lincoln, „Tuna City“, erreicht. Eine Regional-Turboprop überholt mich auf den letzen Meilen, dank MBZ wussten wir schon länger voneinander. Während die ProÞs noch Koffer und Fluggäste auf’s Rollfeld ausladen, rolle ich zur Tankstelle. Per Tank-Karte ist die Maschine in 10 Minuten wieder startbereit. Jetzt geht es nach Norden, Ziel Coober Pedy, die legendäre, unterirdische Opalstadt. Distanz ca. 400 NM. Mein Funkprocedure auf den endlosen Strecken besteht aus regelmäßigen „blind transmissions“ auf den jeweiligen Center-Frequenzen, mit Position, Flightlevel und Tracking an „all stations“. Sieht der Center-Lotse einen Konßikt mit IFR- oder anderem Verkehr, meldet er sich, ansonsten hört er stumm mit. Selten kommt ein „CJR, Melbourne Center“ AOPA-Letter 1/2004 29 Reisebericht Das Reiseßugzeug Piper Archer II Das rote Nichts des “Red Center” zurück. Da ich jederzeit in der Lage bin, meine Position genau zu benennen, verzichte ich als Solist auf Flugpläne und SARTimes. Sollte der Ernstfall eintreten, kann ich mich mit einem Radial und einer GPS-Distanzermittlung punktgenau erklären. Auch nördlich von Port-Lincoln wieder Schauervorhänge und schlechte Sichten. Es geht über gigantische Salzseen und schwarze Mondlandschaften zwischen den letzten Bergformationen hindurch. Die australischen Behörden schreiben ab hier die Beachtung der sog. „Designated Remote Area Rules“ vor. Wenn man hier eine Aussenlandung macht, sollte man nicht allzu weit vom Stuart Highway entfernt sein - es empÞehlt sich! Das Wetter bessert sich, die Landschaft wechselt in Gelb- und Ockertöne, die Bewölkung dünnt aus, blauer Himmel - so hatte ich mir Australien auch vorgestellt. Bei strahlender Sonne und 25° Celsius lande ich in Coober Pedy, der legendären, unterirdischen Opalstadt. Im Anßug sieht man die kegelförmigen Abraumhaufen der „Dig Outs“, der unzähligen privaten Opal-Minen. Wer die MAD-MAX-Filme gesehen hat weiß, wie es in und um Coober Pedy aussieht, sie wurden alle hier gedreht. Viele Wohnungen und Motels sind unterirdisch angelegt, im Sommer steigen die Temperaturen auf bis zu 50°. Ich genieße diesen wohl einmaligen Platz für einen ganzen Tag und „hüpfe“ am nächsten Morgen weitere 400 NM nach Norden. Der Flug nach Alice Springs ist unglaublich turbulent, der gigantische Ofen der riesigen Zentralwüste produziert Thermiken, die auch in 11.500 ft heftige Boxschläge auf den Bauch meiner Piper plazieren. Mit der max. structural cruising speed reiten mein Magen und ich der Kontrollzone Alice Springs entgegen. Ein riesiger Flugplatz im Nichts, die Frühlings-Temperatur liegt so bei 28°C . Große Airliner, Militär und strikte Security auch für die GA. „The Heart of Australia“ hat symbolischen Charakter - auch für „bad guys“. Ich entspanne einen Tag in der „Wüstenmetropole“, dann steht „The Rock“ auf dem Plan. Der Bitte der Aboriginies, ihren heiligen Berg nicht zu betreten, werde ich ßiegenderweise Folge leisten. Nach 200 NM und einer Stippvisite über dem Kings Canyon taucht der berühmte Felsen im roten Nichts des 30 „Red Center“ auf. Wie ein kleiner umgestürzter Puddingbecher, der auf einem riesigen Supermarktparkplatz vergessen wurde. Ich fädele mich in das holdingähnliche Sightseeing-Procedure ein (hierfür gibt es ein eigenes Chart!) und umrunde die Felsformation der Olgas und dann den legendären Ayers Rock. Unter mir kreisen die Helikopter der Resorts. Der Ayers Rock Airport bedient große Passagierjets, Touristen werden hier täglich in Hunderter–Einheiten abgesetzt. Zurück in Alice Springs gibt es interessante Luftfahrtgeschichte zu entdecken. Die Conellan Airways oder CONAIR, die erste Airline, die das Outback bediente, wurde hier gegründet. Sie stellte auch Maschinen für den später „Royal Flying Doctors“ genannten, legendären medizinischen Flugdienst Australiens, der allerdings bereits schon in den 30er Jahren mit einfachen Doppeldeckern im Outback operierte. Die RFD’s covern den gesamten Kontinent mit ihren Pilatus PC-12 und King-Air-Maschinen und bilden die medizinische Versorgung. Krankenstationen oder -häuser gibt es ganz selten. Jede noch so entfernt gelegene Farm oder Aboriginie-Siedlung verfügt über eine ca. 700 Meter lange Staubpiste, die im medizinischen Notfall bei allen Wetterlagen auch nachts angeßogen wird. Als Landebefeuerungen dienen dann PKW-Scheinwerfer oder mit Petroleum getränkte Toilettenpapierrollen in Konservendosen! Von Alice-Springs geht es nordwärts nach Tennant Creek und weiter nach Mount Isa, einer der größten Untertage-Minen der Welt. Hier werden Blei, Kupfer und Zink abgebaut. Der Flughafen hat eine fast 3 km lange Piste. Die Jets, die hier landen, befördern Minenarbeiter im Auswechseldienst, keine Saisontouristen. Die Temperaturen sind mittlerweile auf 35°C geklettert. Einen Tag später geht es nach Normanton, am „Gulf of Carpentaria“. 100 Einwohner, der Normanton-River mit einer der intensivsten Krokodil-populationen Australiens, ansonsten Salzsumpf, das große Nichts und 40°C Mittagstemperatur. 10 km nördlich, in Kurumba, haben in den 40er Jahren die großen Flugbote der Quantas einen Tankstop auf dem Weg nach London eingelegt. Eigentlich sollte Normanton auch für mich nur ein Tankstop werden, aber 10 Minuten nach dem Takeoff AOPA-Letter 1/2004 Reisebericht Bucht von Cape Tribulation Der legendäre „Ayers Rock” löst sich die Welle des RPM-Indicators. Zuerst befürchte ich das Schlimmste, trimme auf „best glide“ und kehre sofort um zum Flugplatz. Die Maschine läuft allerdings noch einwandfrei, aber das realisiere ich erst nach den ersten Schrecksekunden. Nach einigen Telefonaten mit Lilydale weiß ich, dass ich hier keinen Service bekommen werde. D.h. ich muss die Maschine am nächsten Tag ohne RPM-Anzeige nach Cairns überführen. Allerdings nutze ich das „Grounding“ und besichtige mit dem lokalen Fischer die 5 Meter langen Salzwasserkrokodile. Besser vom Boot, als vom notgewasserten Flugzeug aus, denke ich mir. Nach Cairns geht es am nächsten Tag ab Run-Up nur nach Gehör. Die gigantische Bergkette der Dividing-Range trennt Cairns vom Inland. Und an ihr staut sich die feuchte PaziÞkluft in Form dichter Wolken. Mit frühzeitigem Radarkontakt fädele ich mich zwischen Wolken und Bergen in Richtung Küste. ATC führt mich nach einer viertel Stunde Holding in einem Bergtal und bei tropischen Schauern nach einer A 340 der Quantas per Vectoring auf’s Final. Bei „Hawker PaciÞc“ stelle ich CJR vor die Halle. Eine Nacht in Cairns und am nächsten Morgen ist das Problem behoben. Ich starte in Richtung Norden, nach Cooktown. Ein historischer Ort. Hier betraten die ersten Europäer den fünften Kontinent. Die große Piste zeugt von den militärischen Aktivitäten der Australier gegen die Japaner im zweiten Weltkrieg – von hier aus ging es in die „Coral Sea Battle“. Das Museum von Cooktown ist sehenswert, auch die Architektur der Stadt erinnert an längst vergangene Zeiten. Daß es von hier aus nicht mehr weit bis Papua Neuguinea ist, merkt man beim Tanken. AVGAS gibt’s nur am Stück. Ein 200 Liter Fass, doppelter Literpreis, Abfüllung per Handpumpe. Ich teile mir die kostbare Portion mit einem Cessna 180Piloten und ßiege nach Süden, wieder an Cairns vorbei nach Townsville. Zur Linken begleitet mich auf der ganzen Strecke ein türkisblaues Meer und die Inseln des inneren „Great Barrier Reefs“. 80 NM vor Townsville fängt die Maschine an extrem rau zu laufen. Checkliste abarbeiten, Magnete scheiden aus, deutlich spürbare Vibration und Unwucht. Kein Platz in der Nähe, also mit Pßege-Gemisch und reduzierter Drehzahl zur Landung in Townsville. Ich bin No. 2 nach einer F-18 der australischen Luftwaffe. Die Wise-Guys der Werft können sich die Sache nicht erklären. Vermutlich Blei auf einem Ventil und dadurch verminderte Kompression auf einem Zylinder. Die Maschine hat erst 200 h since new. Also, nach gründlichem Run-Up mit Mechaniker-Consultancy geht es am nächsten Morgen vorbei an „Magnetic Island“, wo angeblich Cooks Kompaß verrückt spielte, in die traumhafte Inselwelt der „Whitsunday Islands“. Eine Trauminsel reiht sich an die nächste, schneeweiße Strände, türkisblaues Meer. Am Nachmittag lande ich in Rockhampton. Am nächsten Morgen geht es zur 20 Minuten vor der Küste gelegenen Resortinsel „Great Keppel Island“. Ein winziges Tropenparadies mit Landebahn. Die Bahn hat einen Upslope von 3°, Landen an der „Steilwand“ ist eine völlig neue Erfahrung. Sonne, Strand, Abtauchen in völlige Entspannung. Nach 2 Tagen tropischem Barfuß-Inselglück starte ich mit aus Rockhampton mitgebrachtem Sprit in den Flächen wieder nach Süden. Sicherheitshalber lege ich einen Tankstop in Bundaberg ein, die Stadt ist berühmt für ihren Rum. Ich halte mich allerdings strikt an AVGAS. Das Schauerwetter hat mich wieder und macht mir auf meinem Weg nach Süden über Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, trotz Wetterplanung Schwierigkeiten. Towering Cumolonimbus, zwar ohne Gewittertätigkeit aber beeindruckend massiv. Zwei Fronten keilen mich an der Sunshine Coast regelrecht ein. Ich kreise fast eine Stunde, habe aber genug Sprit an Bord und Ausweichplätze, um entspannt zu bleiben. Der Center-Lotse in Brisbane gibt mir ständig Wetterupdates und sammelt rührend bemüht Pireps für mich ein. Ein Cathay-PaciÞc-Jet schaut sich die Lage von oben an und gibt mir eine Idee über die Ausdehnung des Wetters. Nach zehn Minuten umßiege ich die einrückende Front 20 NM offshore und erhalte bei sich ständig bessernden Wetterbedingungen im Süden eine Clearance, Brisbane International direkt zu überßiegen. Cheers Ma’am! Am Nachmittag geht es vorbei an Surfers Paradise, einer Hotel und Appartmentkulisse, die an Honolulu erinnert und lande dann in Coolangatta/Gold Coast. Beim Start von den AOPA-Letter 1/2004 31 Reisebericht großen Plätzen organisiert der Tower während des Rollens völlig unkompliziert und unangemeldet eine Airways Clearance beim Center, allerdings muss man auch als VFR-TrafÞc seine Wunschroute einschließlich des gewünschten Flightlevels fest einbuchen. Abweichungen nur noch auf Request und authorised by Center. Heute habe ich nach intensivster Vorplanung die nächsten 650 NM bis Sydney auf dem Zettel. Alleine für die Procedures in und um Sydney herum sind knapp 30 Seiten im ERSA enthalten. Es geht southbound coastal an Coffs Harbour vorbei, erneuter Tankstop in Port Macquarie und nochmalige mentale Vorbereitung auf den Anßug auf Sydney. Die militärische Kontrollzone von Williamstown ist laut BrieÞng nicht aktiv, trotzdem frage ich in 20 Minuten-Abständen immer wieder nach, ob es auch dabei bleibt. Der Anßug von Norden auf Sydney gehört zu meinen spektakulärsten Flugerlebnissen überhaupt. Mit reichlich Rückenwind und gut 150 Kts over Ground schiebe ich mich an die Metropole heran. Das Bündel der Wolkenkratzer und der Fernsehturm ist bereits gut zu erkennen, als mich die Luftraumstruktur kategorisch zum Sinken zwingt. Mit Radarführung geht es in 500 ft vor der Steilküste vorbei. Unter mir der schäumende Ozean, an der rechten Flügelspitze Häuser und Leuchttürme auf den Klippen, der Hafenausgang öffnet sich und zeigt in gebührender Distanz die berühmte Sydney Opera und die Harbour-Bridge. In 500 ft geht es unter den bereits im Final auf Sydney Int. eindrucksvoll tief anßiegenden Jumbos hindurch weiter nach Süden. Dann lasse ich mich über dem Gewimmel der Vorstädte von Sydney Radar nach Bankstown, dem zweitgrößten Flugplatz vektorieren. Während der Fuel-Truck meine Archer auftankt, packe ich eine „Zivilisations-Tasche“ und mache mich per Taxi und U-Bahn auf, um 2 Tage die lang entbehrte Großstadtluft zu atmen. Sydney ist deÞnitiv eine der spektakulärsten Städte der Welt, und Australier sind großartige Gastgeber. In Sydney mischt sich viktorianischer Zuckerbäckerstil mit modernster Architektur, der Naturhafen mit seinen unzähligen Buchten ist einfach atemberaubend schön. Sydney einfach so hinter sich zu lassen, das ist keine Option. Ich habe mich gut vorbereitet und verlasse Bankstown „without details“ nach Norden in 1500 ft. Meine Anfrage an „Sydney Terminal“ „Request Harbour Flight“ wird murrend an „Sydney Radar“ weitergereicht. Man lässt mich über den Vorstädten schmoren, aber ich will es wissen. Nach 20 Minuten kommt das Go: „CJR, you’re cleared for Harbour Flight at 1500, remain east of the bridge and north of the northern shore“. Ich kreise über dem Postkartenmotiv schlechthin. „Good things come to those, who can wait!”. Unter Radarführung geht es in Richtung offenes Meer wieder runter auf 500 ft und vorbei an der Steilküste in Richtung Süden. Meine geplante Route über Canberra zurück nach Melbourne habe ich kurzfristig geändert. Das Wetter sieht im gebirgigen Inland nicht wirklich sicher aus 32 und die Airforce-1 mit Mr. Bush an Bord ist mit einem Begleittross aus amerikanischen Jägern im Anßug auf Canberra. Keine gute Idee, sich da in die Formation einzufädeln, auch nicht mit einem Flugzeug das “made with pride in USA” ist. Am Nachmittag erreiche ich nach einem Tankstop in Merimbula den Fischerort Mallacoota an der Südostspitze des Kontinents. Es erwartet mich eine große Staubpiste militärischen Ursprungs. Der mitgebrachte Sprit muss bis Melbourne reichen, hier draußen gibt es keine Tankstelle. Bei stürmischem Wetter geht es dann am letzten Tag nach mehrstündiger Wartezeit wegen heftiger Schauer weiter über „Point Hicks“, den „90 Miles Beach“, „Wilsons Promontory“ und die „Mornington Peninsula“ zurück zu den grünen Hügeln des Yarra Valleys. Melbourne lasse ich zu meiner Linken liegen und fädele mich von Osten kommend ins Valley. „All stations Yarra Valley, CJR, Piper Archer, 10 miles east of Lilydale at 3500, inbound fullstop Lilydale.“ Als ich auf der Grasbahn ausrolle, schließt sich der Kreis. 23 Tage, 10.000 km, 50 h PIC, und fast 2000 Liter AVGAS. Aber unglaublich intensive Eindrücke, großartige Begegnungen und wertvolle Flug-Erfahrungen geben mir die Gewissheit - der Wert dieser Reise lässt sich einfach nicht beziffern. Stephan Pfeiffer `Downunder‘ is where you can fly over the Sydney Opera House, walk among seals at Kangaroo Island, have a beer at Birdsville, fossick for opals at Coober Pedy, climb Uluru, canoe at Lawn Hill Gorge and dive or just relax on a Great Barrier Reef island. Lilydale Airport specialises in overseas licences and hiring aircraft so you can discover some of the most remote and beautiful places in the world. Fly yourself in one of our well-maintained Piper Warriors, Archers or Beech Bonanzas OR let us take your group on an exclusive air safari in our twin-engine executive aircraft! Visit us at www.lilydaleairport.com.au or contact us on +61 3 9739 1211 AOPA-Letter 1/2004