Ein Reizthema muß wieder aufgegriffen werden: Fliegen
Transcription
Ein Reizthema muß wieder aufgegriffen werden: Fliegen
AOPA Info Ein Reizthema muß wieder aufgegriffen werden: Fliegen ohne Flugleiter Schon 1995 hat die AOPA-Germany das Thema „Fliegen ohne Flugleiter“ aufgegriffen und damit eine engagierte Diskussion ausgelöst, die zwischenzeitlich aber leider wieder deutlich ruhiger geworden ist. Einige Flugplätze ßiegen bereits ohne Flugleiter, die meisten aber noch nicht. Heute ist dieses Thema immer noch so wichtig wie damals, aus aktuellem Grund vielleicht sogar noch wichtiger. Warum? Die Konjunkturkrise setzt auch den Flugplatzbetreibern zu. Die Personalkosten für Flugleiter machen den wesentlichen Teil der Kosten eines kleinen Flugplatzes aus. Diese Kosten müssen durch Einnahmen - üblicherweise erwirtschaftet vor allem über Landegebühren - gedeckt werden, wenn keine Verluste entstehen sollen. Ist die Anzahl der Landungen gering und sinken damit die Einnahmen aus Landegebühren, dann arbeitet der Flugplatz notgedrungen deÞzitär. Dem kann man wiederum entgegenarbeiten und zur Kostensenkung die Öffnungszeiten weiter reduzieren oder die Gebühren anheben, wodurch aber die Flugbewegungen noch weiter abnehmen. Ein Teufelskreis beginnt. Oder man geht einen anderen Weg: Man ßiegt ohne Flugleiter. Dieser Weg mag exotisch vorkommen, ist er aber nicht. Bei unseren europäischen Nachbarn in Frankreich und Dänemark klappt es mit dem Starten und Landen selbstverständlich ganz ohne „Türmer“, in der Luftfahrtnation Nr. 1, den USA, wird das Fliegen ohne Flugleiter natürlich auch betrieben. Machbar ist das in Deutschland auch, aber eben noch viel zu selten: Gemäß § 53 Abs. 3 LuftVZO hat „der Landeplatzhalter (...) auf Verlangen der Genehmigungsbehörde eine oder mehrere Personen als Flugleiter zu bestellen“. Es steht dort nicht „muß“, es liegt also im Ermessen der Genehmigungsbehörde auf Landesebene, ob an Landeplätzen Flugleiter eingesetzt werden müssen oder nicht. Will ein Landeplatzhalter ohne Flugleiter ßiegen lassen, dann sollte die Genehmigungsbehörde ihre Ablehnung auch begründen können, sonst hätte der Gesetzgeber ihr die Entscheidungsfreiheit nicht geben müssen. Die Sachdiskussion um die Flugleiter muss dringend wieder neu belebt werden, denn viele Flugplätze stehen ganz konkret und unmittelbar vor der Schliessung, weil ihre Betreiber die ständigen DeÞzite nicht mehr ausgleichen können. Es geht um verkehrsarme Zeiten und vor allem geht es um verkehrsschwache Flugplätze, die sich Flugleiter nicht leisten können. Die Lage verdeutlicht ein kleines Rechenexempel: Wenn ein Flugplatz etwa 10.000 Landungen im Jahr aufweist, dann sind das im Durchschnitt pro Tag knapp 30. Bei 12 Stunden Betriebszeit sind es wiederum weniger als 3 Bewegungen in der Stunde. Im Kartext: Noch nicht einmal alle 20 Minuten landet hier im Durchschnitt ein Flugzeug. Manchmal, an schönen Sommer-Wochenendtagen und bei Flugplatzfesten, sind es mehr, ganz überwiegend aber eben noch weniger Bewegungen. Warum soll hier in den verkehrsschwachen Zeiten ein Flugleiter seiner Berufsbezeichnung nachkommen und „Flüge leiten“? Die Flugzeuge haben Funk und können sich untereinander über ihre Position und Absichten informieren, ihre Abstände einhalten, sich in den Platzrundenverkehr einfädeln. Dieses „Unicom“ genannte Prinzip funktioniert weltweit. Ist niemand auf der Frequenz zu hören, setzt man seine Positionsangaben im Monologverfahren auch „blind“ ab, vielleicht hat ja ein Flugzeug Probleme mit dem Funk, kann nicht mehr senden, aber empfangen. Die grobe Windrichtung ist in den meisten Fällen aus dem WetterbrieÞng sowieso bekannt, damit auch die Bahnrichtung. Ausreichend große Windsäcke informieren den Piloten dann im Final über den aktuellen Wind mit seiner Stärke und Richtung, man kann im Zweifelsfall auch den Platz vorher überßiegen und sich den Windsack in Ruhe anschauen. Das alles funktioniert auch hervorragend nachts, dann sind die Flugzeuge an ihren Lichtern noch leichter zu erkennen, sogar Windsäcke lassen sich von innen beleuchten. Zur Leitung der Flüge braucht man hier wirklich keinen Flugleiter. Wann ist die Anwesenheit von Flugleitern also sinnvoll, wann nicht? Die Anwesenheit eines Flugleiters ist sicherlich dann sinnvoll, wenn Flugplätze ein hohes Verkehrsaufkommen haben. In diesen Fällen sitzen auch im Ausland Besatzungen auf den Türmen, die Verkehrsinformationen geben bzw. den Verkehr in Kontrollzonen auch direkt steuern. Um diese Fälle geht es hier aber nicht. • 8 Das wollen wir in Deutschland öfter hören: „Kleinmusterhausen Unicom, Cessna 172 D-EABC, Endanßug Piste 25.” Weitere Argumente: Pro: Verlängerte Flugplatzöffnungszeiten geben Piloten mehr zeitlichen Spielraum für ihre Aktivitäten, das bedeutet weniger Zeitdruck bei der Flugvorbereitung. Mehr Flüge werden ermöglicht, das bedeutet auch höhere Einnahmen für die Flugplätze, ihre Finanznot wird gelindert. AOPA-Letter 4/2003 AOPA Info • Piloten werden zu erhöhter Luftraumbeobachtung und mehr Eigenverantwortung angehalten, wenn sie sich untereinander abstimmen. Letztlich ßiegen sie sowieso nach „see and avoid” und sind im Falle eines Zusammenstosses verantwortlich, die Aufmerksamkeit der Piloten verbessert sich. kann man auch seine Kontoverbindung oder seine Kreditkartennummer angeben. • Das Flugbuch wird nicht geführt: Falsch. Man kann seine Start- und Landezeiten auch auf einen Zettel schreiben und in den Briefkasten werfen, wofür gibt es zudem Telefon? Außerdem können skeptische Technik-Freaks zur Kontrolle auch Webcams mit Bewegungsmeldern und Videorecordern installieren, das kostet nicht viel und so geht keine Bewegung verloren. • Beschäftigungseffekte: Die Arbeitslosigkeit nimmt durch den Abbau der Flugleiter zu. Das stimmt so nicht, zumindest mittelfristig. In einigen Fällen kann es durchaus zu verkürzten Arbeitszeiten und Entlassungen kommen. Um solch unerfreuliche Entscheidungen kommen derzeit aber viele Unternehmen in allen Branchen nicht herum. Es ist aber gewiss, daß noch viel mehr Menschen dadurch arbeitslos werden, wenn Flugplätze auf Grund hoher Personalkosten in Konkurs gehen und ihr gesamtes Personal entlassen müssen. Wenn die Branche der Allgemeinen Luftfahrt durch die Maßnahme des Abbaus der Flugleiter einen Aufschwung verzeichnen kann, dann wird es sicherlich auch für zwischenzeitlich möglicherweise nicht Beschäftigte wieder neue Anstellungsverhältnisse geben. Contra: • Sicherheit/Safety: Ohne Flugleiter wird Verunglückten im Notfall nicht geholfen. Das stimmt so nicht: Ein moderner Notsender (ELT) kann im Falle eines harten Bodenkontaktes Rettungskräfte innerhalb kürzester Zeit alarmieren. Wenn die Anschaffung eines ELT der Preis für mehr Freiheit ist, bezahlen ihn Flugzeugbetreiber gerne. Außerdem gibt es Funk und Notfrequenzen. Es gibt zudem mehrere belegte Fälle, bei denen ein Flugleiter einen Unfall auf dem Platz nicht einmal bemerkt hatte. Ausserdem, gibt es im Strassenverkehr an jeder Kreuzung einen Aufpasser? Wenn ein Problem nicht plötzlich und direkt über dem Boden auftaucht, kann der Pilot in einer Notlage per Funk Fluglotsen auf sich und die Notlage aufmerksam machen, Hilfe herbeirufen, ein ELT bereits manuell auslösen. Besonders Schutzbedürftige sind sicherlich Insassen gewerblicher Flüge und „Solo“-Flugschüler, denen man einen Flugleiter als Ansprechpartner per Funk am Boden anbieten sollte. Aber ßiegende Privatleute können ihr Risiko hingegen selbst sehr gut bestimmen und entscheiden, ob sie sich den Luxus eines Flugleiters am Platz gönnen wollen oder nicht. Hier sollten Risiko-Analysen durchgeführt werden, wie dies auch im Ausland geschieht. Bei IFR-Anßügen bis auf eine Entscheidungshöhe von 200 Fuß und geringer Sichtweite ist man als Pilot sicherlich auch dafür dankbar, wenn eine Flugleitung am Boden den Platz in Sicht hat. • Sicherheit/Security: Flugleiter verhindern den Mißbrauch von Flugzeugen. Sicherlich schadet es nichts, wenn ein Flugplatz beobachtet wird. Im Falle des entführten Motorseglers von Babenhausen konnte der Flugleiter allerdings auch nicht verhindernd eingreifen, seine Möglichkeiten selbst gegen Straftaten vorzugehen oder abschreckend zu wirken sind sehr begrenzt. Flugzeuge können leider zudem auch außerhalb der Öffnungszeiten ausgeplündert oder entwendet werden. Flugleiter sind also keine Garantie für absolute Sicherheit. • Flugplätze werden um ihre Landegebühren geprellt, wenn niemand aufpasst und zum Kassieren da ist: Ein (Vor-) urteil, das im Ausland widerlegt wird, dort funktioniert´s. Es werden Briefe mit den Landegebühren in bar in Briefkästen eingeworfen, für Lastschrifteinzug vom Konto Die Diskussion zum Thema muß dringend wieder neu in Gang kommen. Mit diesem Artikel wollen wir den Anstoß dazu liefern. Teilen Sie uns Ihre Meinung mit! Fliegen Sie in Deutschland schon ohne Flugleiter? Wie waren Ihre Erfahrungen im Ausland? Wir bitten derzeit auch ausländische Luftfahrtbehörden und Flugplatzbetreiber um Stellungnahmen und Erfahrungsberichte, die ersten telefonischen Auskünfte sind sehr positiv und aufmunternd. Abschiedsformation für die Concorde Foto von Jürgen Kendzior AOPA-Letter 4/2003 9 AOPA Info Flugbeschränkungen über deutschen Atomanlagen ab September 2003 Neues Unheil bahnt sich an: Mit NfL I - 159/03 und AIC VFR 7 informiert die DFS auf Anweisung des Bundesverkehrsministeriums (BMVBW) darüber, daß zum 18. September 2003 Gebiete mit Flugbeschränkungen über 41 deutschen Atomkraftwerken installiert werden. Die AOPA ist zunächst tief enttäuscht darüber, daß sie vorab keine Chance zur Stellungnahme erhalten hat. Nach mehreren nach den Ereignissen des 11. September 2001 geführten Gesprächen beim BMVBW gingen wir davon aus, daß Einigkeit über die Sinnlosigkeit einer Einführung solcher ED-Rs über potentiell gefährdeten Gebieten besteht. Wir lehnen diese plötzlich beschlossene Einrichtung der Gebiete mit Flugbeschränkungen (ED-R) über den AKWs energisch ab. Unsere Ablehnung begründen wir wie folgt: Ziel dieser Einführung von Flugbeschränkungsgebieten soll es sein, die unter ihnen liegenden AKWs zu schützen. Das zu Grunde liegende Bedrohungsszenario ist zum einen völlig unrealistisch, zum anderen liesse sich mit den getroffenen Maßnahmen ein Attentatsversuch auch nicht verhindern: • Alle durchgeführten Berechnungen und Tests mit Militärßugzeugen zeigen eindeutig, daß ein Flugzeug der Allgemeinen Luftfahrt auf Grund seiner im Vergleich zu Militärßugzeugen viel niedrigeren Masse und Geschwindigkeit, und damit Aufprallenergie, die Sicherheit eines Kernreaktors nicht gefährden kann. Kleine Flugzeuge sind als Waffen gegen AKWs völlig ungeeignet, sie wurden deshalb auch noch nie als solche verwendet. Ein Auto, das gegen den Betonpfeiler einer Autobahnbrücke fährt, bringt diesen auch nicht zum Einsturz. Ebenso prallt ein Kleinßugzeug von der massiven Betonglocke eines Kernreaktors schlicht ab. • Mit der Einrichtung von Gebieten mit Flugbeschränkungen lassen sich potentielle Attentäter sowieso nicht von der Durchführung schwerer Straftaten gegen Kernkraftwerke abhalten. Wer ein Terrorattentat verüben will, kann sicherlich durch die Androhung eines Verfahrens wegen des Durchßiegens einer ED-R nicht von seinen Absichten abgehalten werden. Halteverbote vor Banken halten Bankräuber erfahrungsgemäß auch nicht davon ab, dort mit ihren Fluchtfahrzeugen anzuhalten. Ein Überßiegen von Kernkraftwerken innerhalb der in den Veröffentlichungen beschriebenen Distanzen von 0,8 NM horizontal bzw. 2.000 ft vertikal ist sicherlich für Flugbetrieb nicht notwendig und wird bereits aus naheliegenden Gründen vermieden. Die über den Kühltürmen der Kernkraftwerke aufsteigenden heissen Luftmassen mit heftiger Turbulenz werden von verantwortungsbewussten Luftfahrzeugführern umßogen. 10 Bei ausreichender Wolkenuntergrenze existiert zudem bereits die Regel, daß Überlandßüge in mindestens 2000 ft GND und somit oberhalb der geplanten ED-Rs stattzuÞnden haben. Diese neuen ED-Rs sind somit nicht nur sinnlos angesichts der Untauglichkeit die gesetzten Ziele zu erreichen, sie stellen darüberhinaus vor allem ein erhebliches Risiko für Luftfahrzeugführer dar. Große Sorge bereitet uns der Umstand, daß bei Schlechtwetterlagen mit niedrigen Wolkenuntergrenzen (minimal 500 ft GND) und reduzierten Sichtweiten (minimal 1.500 m) Luftfahrzeugführer völlig unbeabsichtigt diese zahlreichen und auf Karten im Fluge kaum zu erkennenden ED-Rs verletzen können und dann mit entsprechend harter Verfolgung zu rechnen haben: Gemäß § 62 Luftverkehrsgesetz steht auf die Verletzung von Luftsperrgebieten und Gebieten mit Flugbeschränkungen bis zu 2 Jahren Freiheitsstrafe bzw. Geldstrafe, geschieht dies fahrlässig wird dies immernoch mit bis zu 6 Monaten Freiheitsstrafe bzw. Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen geahndet. Erschwerend ist, daß die ED-Rs in den gültigen VFR-Luftfahrerkarten für den Zeitraum von April 2003 bis März 2004 nicht eingezeichnet sind, unbeabsichtigte Einßüge sind also vorprogrammiert. Was unternimmt die AOPA? Wir sind beim BMVBW bereits vorstellig geworden und setzen uns weiterhin dafür ein, daß die Pläne zur Einführung der Flugbeschränkungsgebiete über den deutschen Kernkraftwerken aufgegeben werden. Sie sind in keiner Weise hilfreich und dienen bestenfalls dazu, der Bevölkerung eine nicht existierende höhere Sicherheit vorzutäuschen. Außerdem setzen sie Piloten, die bei Schlechtwetterßügen navigatorische Probleme haben, der Gefahr aus, als Kriminelle im Gefängnis zu landen. Das können und werden wir nicht akzeptieren. Navigationssysteme bei Hertz: Zwei Fahrzeugkategorien komplett ausgestattet Ab sofort bietet Hertz, der größte Autovermieter der Welt, gleich zwei Fahrzeugkategorien in Deutschland an, die zu 100 Prozent mit Navigationssystem ausgerüstet sind. Erstmals auch in der Mittelklasse: Über 500 nagelneue Ford Focus werden dann in der Kategorie „Q“ mit dem elektronischen Wegweiser ausgestattet sein. Ebenso sind neben der Gruppe „K“ (zum Beispiel BMW 735) bereits alle BMW- und Jaguar Fahrzeuge mit Navigationssystemen ausgestattet. Insgesamt sind mehr als 20 Prozent der Hertz Flotte mit Navigationssystemen bestückt – Tendenz steigend. Weitere Informationen und Buchungen direkt bei der Hertz Reservierungszentrale unter der Telefonnummer 01805-33 35 35 der im Internet unter www.hertz.de. Bitte verwenden Sie den AOPA Buchungscode. AOPA-Letter 4/2003 AOPA Info Galileo – Wer zahlt die Rechnung? In einem gemeinsamen Positionspapier haben die Airlinevertreter AEA, ERA, IATA und die IAOPA-Europa als Vertreter der Allgemeinen Luftfahrt klar gestellt, daß sie für das neue euopäische Satellitennavigationssystem Galileo nicht extra bezahlen wollen. Galileo soll ab 2008 einsatzbereit sein und ca. 3,6 Mrd. EUR kosten. Die Technik dieses Projekts ist sicherlich beeindruckend, seine Þnanzielle Seite jedoch nicht: Bislang ist ungeklärt, wer das Projekt bezahlen soll. Die Luftfahrt wird in verschiedenen Beraterpapieren immer wieder als potentielle Einnahmequelle für 20% der Kosten betrachtet, deÞnitive und verbindliche Aussagen sind von ofÞzieller Stelle in Brüssel jedoch nicht zu erhalten. In dem gemeinsamen Positionspapier an die europäischen Gremien weisen die Verbände darauf hin, daß das USamerikanische GPS-System Navigationsdaten völlig kostenlos zur Verfügung stellt. Man ist bereit für Galileo zu zahlen, aber jedwede technische Neuerung darf für die Luftfahrt nicht teurer werden als der ihr durch diese Neuerung entstehende Nutzen. Eurocontrol hat ein Model entwickelt, nach dem angesichts der Vielzahl von potentiellen Nutzern von Galileo der Luftfahrt nicht mehr als 1% der Gesamtkosten berechnet werden dürfen, diese Auffassung wird von den Luftraumnutzern gestützt. Die derzeitige konventionelle Infrastruktur an Bodennavigationsanlagen ist teuer und wird der Luftfahrt ebenfalls berechnet, sie sollte sukzessive mit dem Ausbau der Satellitennavigation und insgesamt kostenneutral abgebaut werden, vor allem im Streckensegment. Satellitennavigation wird sicherlich eine führende Rolle in der Zukunft der Luftfahrt spielen. Hierbei kommt es darauf an, nicht nur euopäische, sondern internationale Navigationskonzepte zu entwickeln, die technische Integration von GPS und Galileo ist die zentrale Herausforderung, der ICAO als internationalem Gremium sollte als Koordinator die zentrale Funktion hierbei zufallen. For more information about Skybound II, visit us on the internet at www.jeppesen.com the next or call us: step 1-800-621-5377 or 303-799-9090 (Western Hemisphere) +49 6102 5070 (Eastern Hemisphere) +61 3 9706 0022 (Australasia) ® takes a giant step forward with simplified download technology. Are you ready to take the next step? Simplified Download Technology All you need is a PC and Internet Access. Skybound II provides GPS data updates with just one click. Compatible with Many Popular Operating Systems Skybound II supports most operating systems including AOPA-Letter 4/2003 Windows ® 2000, ME, XP, 98, and 95b. Delivers More for Less Save money with regional coverages. Small coverage regions available only with Skybound II deliver the data you want for the regions where you fly, while eliminating regions you don’t fly. Skybound II — Get updates anywhere, anytime with just one click! 11 Making Every Mission Possible AOPA Info Bundesministerium für Finanzen behindert Zollabfertigungen Mit Schreiben an den Bundeskanzler, den Finanz-, den Verkehrs- und den Wirtschaftsminister haben wir auf ein Problem aufmerksam gemacht, das viele kleinere Flughäfen und somit auch ihre Nutzer derzeit mit der Zollverwaltung haben. Wir sehen in der nachfolgend beschriebenen Problematik einen eklatanten Widerspruch zwischen den erklärten Zielen der Bundesregierung zur Förderung der Wirtschaft und der tatsächlichen Aktivität des Bundesministeriums für Finanzen. Luftverkehr Þndet zu einem großen Teil auf internationalen Verbindungen statt. Überqueren Flüge die Grenze der Europäischen Gemeinschaft, werden Zollabfertigungen notwendig. Durch die Vergrößerung der Europäischen Gemeinschaft nahm sukzessive die Notwendigkeit für Zollabfertigungen ab, so daß der Zoll vielen speziell kleineren Flughäfen und Flugplätzen den Status eines Zollßugplatzes entzogen hat. Dafür haben wir Verständnis, stattdessen werden an derzeit ca. 70 „besonderen Flugplätzen“ Zollkontrollen nach vorheriger Anmeldung stichprobenartig von benachbarten Zolldienststellen durchgeführt. Zudem können beim Vorliegen wirtschaftlicher Voraussetzungen auch individuelle Ausnahmegenehmigungen erteilt werden. In der Praxis hat sich gezeigt, daß diese ßexiblen Verfahren praktikabel und nutzbringend sind. Nunmehr ändert im BMF das zuständige Referat III offenbar seine bisherige Verfahrensweisen und wird zunehmend restriktiv: Auf seine Weisung wurde den zuständigen Hauptzollämtern untersagt, in Zukunft Einzelbefreiungen vom Zollßugplatzzwang für gewerbliche Flüge auszusprechen. Man begründet dies mit „Verwaltungsökonomie“ und uns nicht nachvollziehbaren Interpretationen eines Berichtes des Bundesrechnungshofes, obwohl die Zolldienststellen vor Ort sich zur Durchführung der Kontrollen durchaus bereit erklären. Dies wollen wir an einem Beispiel kurz illustrieren: Ein Flugplatz stellt einen Antrag, eine Frachtmaschine vom Typ Antonov für einen Flug mit Hilfsgütern nach Asien vom Zoll abfertigen zu lassen. Hierzu ist eine Ausnahmegenehmigung notwendig, da dort regelmäßig nur nichtgewerblicher Verkehr ohne Handelsware vom Zoll behandelt wird. Die zuständige OFD und das lokale Hauptzollamt stimmen einem Antrag des Flugplatzes zu, jedoch wird dieser Antrag vom BMF abgelehnt. Der Referent aus der Abteilung III des BMF erklärt telefonisch gegenüber dem Flugplatzbetreiber zynisch, daß diese geänderte Vorgehensweise des BMF mit den daraus resultierenden Verdienstausfällen des Flugplatzes 12 „unternehmerisches Risiko und Pech“ ist. Auf Argumente des Flugplatzbetreibers geht man nicht ein. Dies ist nur ein eklatantes Beispiel, die Liste der Flughäfen und Flugplätze mit identischen Problemen lässt sich leider jederzeit verlängern. Wir haben deshalb abschließend dringend darum gebeten, die gegenwärtige Praxis der gezielten Behinderung deutscher Flughäfen und Flugplätze durch das Bundesministerium der Finanzen einer Prüfung zu unterziehen und die Mißstände abzustellen. Die betroffenen Flugplätze und ihre Kunden sehen sich großen wirtschaftlichen Problemen ausgesetzt, die sofort beseitigt werden könnten, wenn man die lokalen Zolldienststellen wieder wie bislang ihre Kontrolltätigkeiten ausüben lässt. Wenn auch Sie ähnliche Erfahrungen gesammelt haben, melden Sie sich, schildern Sie uns Ihren Fall, wir bleiben am Ball! Nichtbesetzte FIS Stellen im Bereich Düsseldorf Einige Mitglieder informierten uns darüber, daß im Bereich von Düsseldorf der FIS (Flight Information Service) -Arbeitsplatz nicht besetzt war und noch nicht einmal ein Tonband die Piloten über diese Situation aufklärte, wie ansonsten üblich. Wir Þnden es sehr bedenklich, wenn solche Dienste ohne Vorankündigung eingestellt werden, denn FIS kommt große Sicherheitsfunktion zu, auch wenn Sichtßieger von FIS sicherlich nicht ganz so unmittelbar abhängig sind wie der Instrumentenßugverkehr. Wir baten deshalb die DFS um eine Stellungnahme, die wir inzwischen erhalten haben. Hierin bedauert man, daß es auf Grund von Personalmangel kurzfristig zu Nichtbesetzung von FIS im Raum Düsseldorf gekommen ist, die Besetzung der IFR-Arbeitsplätze hatte Priorität. Für die Zukunft sei sichergestellt, daß über eine Tonbandansage auf Ersatzfrequenzen hingewiesen wird, auf denen wichtige FIS-Funktionen mit erledigt werden. Zudem sei die DFS bemüht, die Situation zu verbessern und die FISFrequenzen durchgehend zu besetzen. AOPA-Letter 4/2003 AOPA Info DA 40 TDI nun auch IFR zertiÞziert Die DA40 TDI, das erste Serienßugzeug mit Dieselmotor in der Allgemeinen Luftfahrt, erhielt am 18. Juni 2003 von Austro Control, der österreichischen Zulassungsbehörde, die IFR ZertiÞzierung (Instrumentenßug) nach JAA-JAR 23. Innerhalb eines Jahres nach dem Projektstart haben es die Diamond-Ingenieure geschafft mit dem innovativen, leichten Turbodieselmotor Centurion 1.7 von der Thielert Aircraft Engine Company in Deutschland und der dafür modiÞzierten, weiterentwickelten DA40 Diamond Star das weltweit erste Serienßugzeug mit einem Dieselmotor in dieser Klasse zu bauen und im November 2002 bereits für N-VFR (Nachtsichtßug) zuzulassen. Performance und Überlegenheit Fortschrittliche Aerodynamik in Verbindung mit modernster Triebwerkstechnologie ermöglichen auch lange Reisen. Eine deutlich größere Reichweite des Flugzeugs ohne jede Vergrößerung der Tankkapazität und somit Erhaltung der Zuladungskapazität wird erzielt. Überzeugende Vorteile: • Durch die Aerodynamik der DA40 ist es möglich mit nur 40% Leistung (10,3 l/h) mit 100 kts Reisegeschwindigkeit zu ßiegen. Bei traditionellen Flugzeugen erreicht man diese Geschwindigkeit erst bei ca. 65% Powersetting, dies jedoch bei wesentlich höheren Verbrauchswerten. • Ein-Hebel-Motorbedienung, welche die Arbeitslast für den Piloten reduziert. Die Motorsteuerung (FADEC) übernimmt die Kraftstoffeinspritzung und die Propellerverstellung. • weitaus geringerer Kraftstoffverbrauch (17 statt 35 Liter pro Std. bei der DA40 TDI) • TBR (Time between Replacement) 2.400 Stunden mit einer pro Rata Garantie (Motor wird nicht überholt sondern gegen einen fabrikneuen Motor ausgetauscht). Die Kosten für den Motorwechsel sind annähernd die selben wie bei einer Grundüberholung, mit dem Vorteil der kürzeren Stillstandszeit. • Verwendung eines preisgünstigeren Kraftstoffs (entweder Kraftfahrzeug- Diesel oder Jet Fuel) Der Antrieb der Diesel - DA 40 Das Cockpit der Benzin Symphony: Aufgeräumt und mit Steuerknüppel OMF Symphony ßiegt mit Dieselantrieb OMF Aircraft, der Hersteller der zweisitzigen Symphony 160, informierte die Presse darüber, daß Mitte Juni der Erstßug einer Symphony-Zelle mit einem Thielert Centurion 1.7 Dieselmotor in Neubrandenburg stattgefunden hat. Das neue Flugzeug mit der Bezeichnung Symphony 135-TDI wird von dem 135 PS Turbodiesel von Thielert angetrieben, der bekannt sparsam entweder Diesel oder Jet-Fuel verbrennt und einen Verstellpropeller antreibt. Tests haben bewiesen, daß die Start- und Flugleistungen des Kunststoff-Hochdeckers mit der 160 PS-Benzinvariante mit dem Lycoming O-320 vergleichbar sind, 128 Kts Reisegeschwindigkeit bei 20 l Verbrauch sind gute Werte. Auch die Geräuschentwicklung und die Betriebskosten beim Diesel sind niedriger als beim Benziner. OMF rechnet mit der europäischen Zulassung bis Ende 2003 und einem Preis von ca. $147.000,- mit US-IFR-Ausstattung, das sind nur $ 7.000,- mehr als beim Benziner. Nach dem Angebot auf dem europäischen Markt will man auch das Potential des amerikanischen Markts testen, gebaut werden sollen die OMF-Flieger zukünftig auch im neuen Werk im kanadischen Bundestaat Quebec. Die Symphony im Regen bei der AOPA-Expo 2003 AOPA-Letter 4/2003 13 AOPA Info Abgucken erlaubt! von Cpt. Siggi Materna Was würde uns wohl erwarten, fragten sich die Lehrer der TFC, als ihnen das AOPA-Simulatorcamp angekündigt wurde. Jahrelang betrieben sie die Simulatorausbildung in Essen im Rahmen des CCC (Crew Coordination Concept) mit jungen Flugzeugführern zum Erwerb des ATPL, in Düsseldorf mit erfahrenen Verkehrsßugzeugführern zum Erwerb neuer Musterberechtigungen für Boeing 737 und Airbus A-320, führten dort auch das Emergency-Training für gesamte Flugzeugbesatzungen durch und schulten Cockpit- und Kabinenpersonal in der Anwendung des CRM (Crew Resource Management). Nun also die erste Berührung mit Piloten der Allgemeinen Luftfahrt. Nach der Begrüßung und gegenseitigen Vorstellung war klar: hier fand sich ein buntgemischter Kreis von 14 Piloten/innen mit großer Sachkenntnis und weitreichender Erfahrung. Die wollten nicht verwöhnt werden, sondern kamen mit hohen Ansprüchen und erwarteten, entsprechend gefordert zu werden. Hier die ProÞs, dort die Amateure? Keineswegs! Wo immer Flieger aufeinander treffen, gibt es schnell eine kollegiale Basis. So auch diesmal: ein lebendiger Erfahrungsaustausch sollte es werden, professionale Tipps aus der Airliner-Routine für die private IFR- und CVFR-Praxis, Auffrischung der Grundkenntnisse und neue Eindrücke aus einem bislang verschlossen gebliebenen Bereich der Fliegerei. Abgucken und Nachmachen - unbedingt erlaubt!! Ein erstes BrieÞng mit den Fluglehrern, die alle als Flugkapitäne bei verschiedenen Airlines tätig sind oder waren, zeigte schnell die ganze Bandbreite der Fragen: Wie war das noch einmal mit den interceptions inbound und outbound? Was hat sich bei der Phraseologie im Sprechfunkverkehr geändert? Wie werden die Entry-Verfahren in ein Holding aus den verschiedenen Sektoren geßogen? Wie verfahre ich bei Triebwerksausfall und in anderen Notlagen? Wie berücksichtige ich unbekanntes Terrain? Anders als in der IFR-Ausbildung wurde hier nicht allein prüfungsbezogen gefragt, sondern vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen offen diskutiert und praxisbezogene Ergebnisse und Lösungen erarbeitet. Ganz anders dann die praktische Umsetzung im Simulator. Egal ob TB 20, Piper Seneca III oder Boeing 737; - mit dem teuer erßogenen ßiegerischen Gefühl im Hinterteil kam man hier nicht weiter! Jede zu grobe Steuereingabe, jede unzulässige Abweichung von den Sollwerten führten gnadenlos zu Ablagen bei Höhe, Geschwindigkeit und Steuerkurs. Nur konsequente Einhaltung der Pitch- und Power-Werte erbrachten hier die erwarteten Leistungen. Auch das Fliegen mit der Sichtdarstellung will erst gelernt sein: weil der Bildaufbau für das menschliche Auge um Sekundenbruchteile verzögert erfolgt, 14 erliegt man schnell der Tendenz zur Überkorrektur. Der Simulator schaukelt sich dann auf, trifft nach einem fehlerfreien Anßug womöglich noch nicht einmal die Landebahn und manche Piloten zeigen sogar erste Anzeichen von Luftkrankheit! Nach kurzer Gewöhnung und Einübung hatten die AOPA-Mitglieder damit jedoch keine Schwierigkeiten. Ganz im Gegenteil: durch die hohe Konzentration wurden recht schnell unerwartet hohe Leistungen im Instrumentenßug erreicht und gefestigt. Der erstmalige Flug in einem Boeing 737 Simulator war dann die Stunde der Aha-Erlebnisse. Zunächst gewöhnungsbedürftig das Beschleunigungsverhalten der Jet-Triebwerke, die auf Änderungen der Leistungseinstellung immer mit einiger Verzögerung reagieren. Danach der erste Eindruck von der immensen Beschleunigung im Startvorgang und den unerwartet hohen Pitch-Werten im Steig-, Reise- und Sinkßug. Normale Steigleistungen von über 4000 ft/min und eine Manövergeschwindigkeit von 250 KIAS machen einen schnellen Instrumenten-Crosscheck unerläßlich, damit einem das Flugzeug nicht einfach davonßiegt. Wenn Vollkreise mit 25° bank dann noch einen Durchmesser von wenigstens 6 NM haben und der Fahrtabbau von Reiseauf Anßuggeschwindigkeit selbst bei Leerlaufeinstellung der Triebwerke etwa 12 NM erfordert, ist eine sorgfältige Vorausplanung nötig, um stabilisiert und ohne wiederholte Korrekturen in einen Anßug gehen zu können. Verblüffend dagegen die Kürze der Checklisten im Vergleich zu den unzähligen Handgriffen, die jeweils zu erledigen waren. Und auch wieder Gemeinsamkeiten mit anderen Flugzeugmustern: jeder Flugzustand muß ausgetrimmt werden, den Glide Slope beim ILS hält man auch hier mit der Groundspeed x 5 als Sinkrate, Nav-Aid-Setting und Darstellung auf dem HSI sind vertraut und sogar einfacher und übersichtlicher. Auch wir Fluglehrer der TFC haben uns gefragt, was private IFR-Piloten aus diesem Erlebnis mitnehmen können. Sicher nicht die Gewissheit, eine B-737 ßiegen zu können! Aber etwas Verständnis, Einsicht und Einblick in eine andere Art der Fliegerei. Allein das Abenteuer, es einmal selbst probiert zu haben, kann Ansporn genug sein, seine eigenen Fähigkeiten zu überprüfen und manchen Eindruck für sich selbst und zur eigenen Sicherheit in die Tat umzusetzen. So zum Beispiel die Planung des Sinkßuges, ein Standard-Nav-Aid-Setting für den Anßug, die KonÞguration des Flugzeuges nach vorgegebenen Geschwindigkeiten, der Gebrauch von Checklisten, die Plausibilitätskontrolle von Höhen- und Navigationsanzeigen und vieles mehr. Überraschend, wie professionell und engagiert die Teilnehmer der AOPA an die Übungen im Simulator herangegangen sind und genau diese Vorstellungen übernommen haben. AOPA-Letter 4/2003 AOPA Info Die Unterrichtsstunden zu Notverfahren und CRM sollten im Anschluß nur einen kurzen Einblick in die Entwicklung dieser beiden Bereiche geben. War die Ansicht vorher auch weit verbreitet, daß diese Themen ausschließlich in den Bereich der gewerblichen Fliegerei gehören, so fanden sie doch bei den Teilnehmern des Simulatorcamps reges Interesse. Warum sollten die Ergebnisse der Unfallforschung und der Flugsicherheitsabteilungen der Fluggesellschaften nicht auch von der Allgemeinen Luftfahrt aufgegriffen und umgesetzt werden? Ist es nicht sinnvoll, in der eigenen Praxis den Begriff der „monitored actions“ für das Abstellen eines Triebwerkes bei mehrmotorigen Flugzeugen zu übernehmen? Lieber etwas mehr Disziplin bei den Verfahren und damit mehr Sicherheit und Gelassenheit im Alltag, als nur einmal im Leben das falsche Triebwerk abgestellt zu haben! Sind nicht Grundkenntnisse der Situation Awareness, Stressverarbeitung, Belastungsentzerrung, des menschlichen Versagens und der strukturierten EntscheidungsÞndung aus dem Bereich CRM für die Allgemeine Luftfahrt genauso wichtig? Wer einmal die Haustür zuzog und vorher den Schlüssel auf dem Küchentisch vergessen hatte, weiß, wovon ich rede. Fehler machen wir alle irgendwann und sollten es einfach akzeptieren. Das größte Risiko ist dabei, die Risiken erst garnicht zu erkennen. Das gilt für den privaten Alltag wie für die Fliegerei. Wenn alle Teilnehmer des AOPA-Simulatorcamps in Zukunft noch einmal kurz in die Tasche greifen und den Türschlüssel fühlen, bevor sie das Haus verlassen, dann haben diese Unterrichte ihren Sinn erreicht und werden hoffentlich Anstöße für eine weitere unbeschwerte ßiegerische Karriere geben! Das AOPA-Simulatorcamp bei der TFC entwickelte sich auch für uns Fluglehrer von einer ersten Begegnung mit der Allgemeinen Luftfahrt zu einem guten Beispiel für eine ungezwungene und erfolgreiche Zusammenarbeit. Die durchweg positiven Ergebnisse und Eindrücke auf beiden Seiten sollten Ansporn für einen weiteren regelmäßigen Austausch sein. +++++++++++++NEUER TERMIN++++++++++++++ Das nächste AOPA / TFC-Simulatorcamp für CVFR- und IFR-Piloten Þndet am 28. und 29. November in Essen statt. Das Anmeldeformular erhalten Sie von der AOPAGeschäftsstelle. Die Kosten betragen je nach Simulatortyp 400,- bis 610,- EUR incl. 2 Übernachtungen und Verpßegung pro Person. European AIS Database (EAD) Luftfahrtinformation aus einer Hand Eurocontrol führt mit „EAD“ ein neues Informationssystem für den kommerziellen und privaten Luftverkehr ein. Hinter der Abkürzung „EAD“ verbirgt sich ein neuartiges europäisches Luftfahrt-Informationssystem. Die nationalen AIP und NOTAM sollen europaweit zusammengelegt werden. Eurocontrol beschreibt in einer Anfangs Juni 2003 veröffentlichten Pressemitteilung, sie erwarte, dass dieses Informationssystem „die operationelle Sicherheit der Fliegerei in Europa deutlich verbessern werde“. „EAD“ garantiere durch einen vereinfachten Online-Zugang ständig aktualisierte und immer verfügbare Daten für alle Luftraumbenutzer, und das trotz höherer Qualität zu niedrigeren Kosten als bisher. Diese „European AIS Database“ oder eben kurz „EAD“ enthält aktuelle AIS-Daten und GraÞken für die 41 europäischen Länder, die der „European Civil Aviation Conference“ angehören. In der Pilotphase von „EAD“ werden gemäss Eurocontrol die herkömmlichen AIP und NOTAM weiterhin zur Verfügung stehen. Man strebe jedoch langfristig an, diese Publikation komplett durch „EAD“ zu ersetzen. Dafür sprechen gute Gründe. So sind heute viele AIP- und NOTAM-Systeme kaum kompatibel und zudem von recht unterschiedlicher Aktualität und Qualität. Ein an sich unhaltbarer Zustand, vor allem für Piloten, die nicht ausschließlich in ihrem Land ßiegen. Mit einem einfachen Mausklick sollen alle Piloten künftig Zugang zu allen notwendigen Daten wie Pisten- und TaxiwayInformationen, Radio-Frequenzen und namentlich NOTAM, AIP und Charts haben. Das System soll künftig teure Überschneidungen bei der Informationsbeschaffung, -Auswertung und -Aufbereitung eleminieren. Alle, die sich mit Flugplanung zu befassen haben, sollten von zentral erfassten und aktualisierten Daten proÞtieren können. Das vereinfacht die Routenplanung ganz erheblich. Piloten können künftig sogar von zu Hause oder von ihrem Hotelzimmer aus direkt auf diese Datenbank zugreifen. Eurocontrol betont, dass die Daten uneingeschränkt zur Verfügung stünden, vom Privatpiloten bis hin zur grossen Fluggesellschaft. Über die Kosten äussert man sich noch eher zurückhaltend und spricht von „interessanten, marktgerechten Tarifen“. So ist für kommerzielle Nutzer, die „EAD“ über ein Interface mit ihrem eigenem Netz verknüpfen wollen, eine Lizenzgebühr vorgesehen. Fest steht hingegen, dass der Online-Zugriff auf die Basisdaten für Privatpiloten kostenlos sein wird. Mehr Informationen zu „EAD“ erhalten Sie unter der Website www.eurocontrol.int/ead. oder per e-mail bei ead.programme@eurocontrol.int ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Quelle: AOPA-Schweiz Position Report 187 AOPA-Letter 4/2003 15 AOPA Info 100 Jahre Motorßug - Würzburg ßiegt Großßugtag in Würzburg / Schenkenturm (EDFW) von Prof. Dr. phil. Johannes Fischer AOPA-Flugplatzbeauftragter Am letzten Juniwochende hatten die Würzburger Flieger wieder ein Großereignis zu bieten. 12 000 Flugbegeisterte verfolgten an beiden Tagen ein abwechslungsreiches und interessantes Programm. Die Kitty Hawk der Gebrüder Wright war auch dabei - wenn auch als Modell, das abends bei ruhiger Luft garantiert höher und weiter ßog als das Original vor 100 Jahren. Atemberaubenden Kunstßug bot Ulrich Schell mit seiner Pitts special S. Mit seiner Zlin 526 M stand ihm Paul Erhardt, zweimaliger deutscher Kunstßugmeister, in nichts nach. Auch die Segelßugbegeisterten kamen auf ihre Kosten. Ein „Grunau Baby III“ bewies, dass auch Segelßug-Oldtimer gute Flugleistungen aufweisen. Ein nach Originalplänen nachgebauter „Habicht“ - den Großvater, Vater und Sohn Zahn in tausenden von Stunden in drei Jahren und in Handarbeit herstellten – zog majestätisch seine Bahnen. Der Habicht, 1936 von Hans Jakobs konstruiert, war das erste Segelkunstßugzeug überhaupt. Vorgeßogen wurde es vom 21-jährigen Christoph Zahn. Durch musikalische Untermalung und optisch durch Rauchfahnen waren die KunstßugÞguren ein mehrfacher Genuss. Doch damit nicht genug: Zwei Lo 100, 1952 für den Segelkunstßug konstruiert, wurden von der Pitts im Doppelschlepp auf ausreichende Höhe gebracht. Nach Erreichen der Ausklinkhöhe konnte das Publikum von den „Synchron-Flyers“ Ludwig Fuß und Herbert Lehner vorgeführten Synchron- Kunstßug der Extraklasse bewundern. Das absolute Highlight dieser Vorführung war ein Spiegelßug, der alle Zuschauer nur noch mit offenen Mündern staunen ließ. Nach Landung der beiden Lo 100-Maschinen zelebrierte Uli Schell einen Pitts-Kunstßug, der an „Fliegen ist Lust am Himmel“ erinnerte. Auch die Würzburger Oberbürgermeisterin Pia Beckmann war zu Besuch (hier in der PA 18). 16 Eine Augenweide in der Luft und am Boden waren die buntlackierten Oldtimer, darunter eine „Bücker-Jungmann 131 B“, eine „Bücker-Jungmann 131 C“ und eine „Bücker Jungmeister 133 C“, dazu optisch in diese Gruppe passend der UL-Doppeldecker Kiebitz. Das kleinste zweimotorige Flugzeug der Welt, die französische Konstruktion „Cri-Cri“ mit nur 4 m Spannweite überraschte durch ihren Speed (bis 240 km/h) und ihr beinahe futuristisches Aussehen. In Frankreich ist diese Maschine für den Kunstßug zugelassen. Ist die Cri-Cri der kleinste Vertreter seiner Klasse, so gab es im Gegensatz dazu einen wahren „Riesen“ im Programm: der größte einmotorige Doppeldecker der Welt - die Antonow 2 - wurde an beiden Tagen vor allem für Passagierßüge eingesetzt. Einen Gastßug absolvierte auch die Schirmherrin der Flugtage, Oberbürgermeisterin Pia Beckmann in einer PA-18, die von FSCW-Vorstand Heinz Gräf gesteuert wurde. Ursprünglich hatte sie den Veranstaltern zugesagt, einen Tandem-Fallschirmabsprung zu unternehmen. Der „Familienrat“ hat dann aber doch anders entschieden. Ihren ersten Flug in einem Oldtimer-Klassiker, PA-18, Baujahr 1952, mit einer für sie neuen Perspektive bzw. Über-Sicht über „ihre“ Stadt hat sie mehr als nur genossen. Fallschirmabsprünge unter bunten Matratzenschirmen mit punktgenauen Landungen gab es mit und ohne TandemPassagiere. Erstaunlicherweise wagten mehrheitlich Frauen an den beiden Tagen den Tandemsprung mit einem ProÞ. Einen Großteil des Programms bestritten Modelle. So donnerten Düsen-Jets der „Phantom-Staffel“ über den Platz, funkgesteuert von Heinz Eisenschink, Karl-Heinz Iwan, Hans Vief und Roland Raith. Weiterhin boten „L39 Albatros“-Jets, Eindecker- und Doppeldecker-Modelle, geßogen von Robert und Sebastian Fuchs, Wolfgang Kappler und Mark Petrak, hoch am Himmel und in Bodennähe Akrobatik, die weit über die Kunstßugfähigkeiten bemannter Maschinen hinausgingen. Drei 4-motorige Lockheed „Super-Constellation“-Modelle mit einer Spannweite von 3,85 m, geßogen von Uli Richter, Alexander Obolonski und Wolfgang Renno, zeigten beeindruckenden Formationsßug. Wie immer war auch die Fliegerstaffel der Bundeswehr aus Niederstetten nicht nur ein guter Partner, sondern auch ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Alles in allem waren die beiden Tage für alle teilnehmenden Piloten und vielen, vielen Besuchern bei strahlend schönem Sommerwetter ein großartiger Event und ein einzigartiges Erlebnis! Der Flugsport-Club Würzburg e.V. hat mit dieser Veranstaltung und unter engagiertem Einsatz seiner mehr als 300 Mitgliedern ein Signal gesetzt. Würzburg ist mit seinem einmalig schönen Landeplatz „Schenkenturm“ (EDFW) über die Grenzen hinweg ein attraktives Ziel! Würzburg ßiegt! AOPA-Letter 4/2003 AOPA Info AOPA-Training: Sprechfunkrefresher mit Claus P. Kindt Wer in die Flugfunkfrequenzen reinhört, erlebt oft sein blaues Wunder. Unverständliche und umständliche „Funkerei“ ist für alle Beteiligten zumindest lästig, sie kann aber auch leicht zum Sicherheitsrisiko werden. Das muß nicht sein Claus P. Kindt, Fluglotse im (Un-) Ruhestand, bietet mit seinen Flugfunkrefresher-Seminaren am 25.10. und am 8.11.2003 von 9:30 bis 17:00 Uhr in unserer Egelsbacher Geschäftsstelle fachkundig und humorvoll Unterstützung an. Ob für den VFR-Piloten auf Deutsch oder auf Englisch, oder eben auch den AZF-Stoff für IFR-Piloten, bei ihm liegen Sie immer richtig! Melden Sie sich bitte über unsere Geschäftstelle an. Die Teilnahmegebühr beträgt 40,- EUR. AOPA Info Was bietet die AOPA-Germany ihren Mitgliedern? Politische Interessenvertretung: Wir vertreten Ihre Interessen! Flugsicherheitstrainings: Wir halten Sie ßiegerisch Þt! ! Wir leisten Widerstand gegen Pläne der EU, die Haftpßichtdeckung unserer Flugzeuge um den Faktor 35 zu erhöhen. ! Wir veranstalten seit 25 Jahren im bayerischen Eggenfelden ein großes einwöchiges Sicherheitstraining mit Alpenßug, Beherrschung ungewöhnlicher Fluglagen, GPS-Einweisung, Pinch-Hitter, Kursen für Anfänger und Fortgeschrittene. ! Wir protestieren gegen Pläne des Bundesverkehrsministeriums (BMVBW), alle deutschen Flugzeuge ohne Lärmschutzzeugnis zu verbannen, und auch ausländische Flugzeuge ohne äquivalente Bescheinigungen nicht mehr nach Deutschland einßiegen zu lassen. ! Wir unterstützen Piloten gegen juristisch fehlgeleitete Behörden, die sie wegen ominösen „Abweichens von der Platzrunde“ mit Ordnungswidrigkeitsverfahren verfolgen und leisten Aufklärungsarbeit. ! Wir ermitteln Wirtschaftsdaten über die Allgemeine Luftfahrt und informieren die Öffentlichkeit und politische Entscheidungsträger über ihren Nutzen. ! Wir wenden uns gegen völlig überzogene „Sicherheitsrestriktionen“ nach dem 11. September und dem Irrßug des Motorseglers über Frankfurt, die keine zusätzliche Sicherheit bringen und lediglich Kosten verursachen würden. ! Wir unterstützen Flugplätze im Kampf gegen drohende Schließungen. ! Wir setzen uns für eine neue „Sports Light Aircraft“ Kategorie mit 560 kg ein, um die UL-Branche von ihrem Gewichtsproblem zu befreien. ! Wir diskutieren mit Eurocontrol über die Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums, bei dem auch die Belange der Allgemeinen Luftfahrt angemessen berücksichtigt werden. ! Wir wenden uns gegen die Einführung von Avionikvorschriften, die für die Allgemeine Luftfahrt Kosten verursachen, denen keine angemessenen Nutzen gegenüber stehen. Durch unser Einwirken wurde z.B. die Einführung der Mode S Transponder um Jahre verschoben. 18 ! Mit den Marineßiegern trainieren wir das „Überleben auf See“. ! In Stendal bieten wir dreitätige Flugsicherheitskurse im Nord-Osten Deutschlands. ! In Egelsbach bieten wir z.B. Flugfunkrefresher, Seminare zur Atlantiküberquerung, zum Wasserßiegen, usw. ! In Essen bieten wir gemeinsam mit der renommierten Simulatorßugschule TFC zweitägige Simulatortrainings für CVFR- und IFR-Piloten. ! Wir organisieren Fly-Outs, unser erstes führte uns an die slovenische Adriaküste. Information und Beratung: Wir halten Sie informiert und helfen Ihnen weiter! ! Unser AOPA-Letter informiert Sie alle 2 Monate ausführlich über alles Wichtige, das sich in der AL und in ihrem Umfeld ereignet. ! Unsere Homepage www.aopa.de aktualisiert, um zeitnah zu berichten. wird kurzfristig ! Unser Mitgliederservice gibt Ihnen ganz individuell Hilfestellung, wenn Sie Fragen oder Probleme haben. Entweder wir helfen Ihnen selbst weiter, oder wir kennen für ausgefallene Probleme jemand anderen der es kann. Partner-Services: Wir helfen Ihnen sparen! ! Wir haben mit Hotels, MietwagenÞrmen und Autohäusern Sondervereinbarungen, mit denen Sie richtig Geld sparen! Unsere Air-Crew-Card ermöglicht es Ihnen auch, in Hotels in Flughafennähe „Air Crew Discount“ zu erhalten. AOPA-Letter 4/2003 Handout Fliegerisch fit! Verband der Allgemeinen Luftfahrt e.V. • Ausserhalb 27 • 63329 Egelsbach • www.aopa.de • info@aopa.de • Tel.: 06103 - 42081 • Fax: 06103 - 42083 Die IAOPA-EUR arbeitet mit EUROCONTROL und anderen Luftfahrtorganisationen gemeinsam am Projekt zur Vermeidung von „Runway Incursions”, gefährlichen Annäherungen von Flugzeugen am Boden. Ein besonderes Problem ist, daß es aus dem Cockpit eines kleineren Flugzeuges schwierig ist, nur zwei Meter über dem Boden, den Überblick auf einem Airport zu bewahren. Wir haben es uns daher gemeinsam mit Jeppesen als Partner zum Ziel gesetzt, Piloten der Allgemeinen Luftfahrt hierbei zu helfen und ihnen die Beschilderung und Markierung der Airports zu erläutern. Denn in der AIP sucht man sie leider völlig vergebens. Flughafen und Landebahnmarkierungen nach ICAO Luftfahrzeugrollverkehr auf Flugplätzen mit Instrumentenßugverkehr Gebots- oder Verbotszeichen Bitte hier abschneiden! Gebots- oder Verbotszeichen sind rot und haben weiße Beschriftung. Sie bezeichnen den Zugang zu einer Piste oder zu einem kritischen Bereich. An kontrollierten Flughäfen muß ein Pilot hier so lange halten, bis er eine Freigabe von der Flugsicherungsstelle erhält. An unkontrollierten Plätzen muß der Pilot vor dem Weiterrollen mit der angebrachten Vorsicht vorgehen. Die Zeichen beÞnden sich, wann immer möglich, auf beiden Seiten der Rollwege (nur in seltenen Fällen ausschließlich auf der linken Seite). Wenn die weiter von der Piste entfernte Markierung des Rollhalts 60 m Länge überschreitet, beÞnden sich Schilder mit der Bezeichnung CAT II oder CAT III am Ende der Rollhaltmarkierung. Markierung der Kreuzungen der Rollwege Eine Markierung einer Rollweg-Kreuzung wird an der Kreuzung von zwei asphaltierten Rollwegen angezeigt. Rollweg-/Pistenrollhalt und damit verbundene Zeichen der Pistenkreuzung Die Markierung eines Rollhalts wird immer mit einem Zeichen des Rollwegs und der zu kreuzenden Piste ergänzt. Mehr als eine Rollhaltemarkierung kann vorhanden sein, wenn auf der Piste Betrieb während unterschiedlicher Sichtbedingungen stattÞndet. Markierungen der Rollwege sind gelb. Rollhaltmarkierungen A. Wo ein Rollweg eine Piste für Nicht-Instrumentenanßüge, Nicht-Präzisionsanßüge, Präzisionsanßüge Category I oder Starts kreuzt; oder wo sich eine einzige Rollhalteposition an einer Kreuzung zwischen einem Rollweg und einer Cat II/III Piste beÞndet. B. Markierung eines Category II oder III Rollhalts, wo ein Rollhalt existiert, der sich näher an der Piste beÞndet. Schilder vor einer Pisten-Kreuzung Der Rollweg kreuzt die Piste 15-33. Die Schwelle der Piste 15 liegt links, die Schwelle von Piste 33 liegt rechts. Die Position der Zahlen auf dem Schild zeigt die Richtung zur Schwelle der dazugehörigen Piste an. Der Rollweg kreuzt den Anfang der Startpiste 33. ( Die Schilder an einem Ende einer Piste zeigen nur die Startpiste, während alle anderen Schilder beide Pistenrichtungen anzeigen). Zeigt einen Category II Rollhalt an Zeigt einen Category III Rollhalt an ! Zeigt einen gemeinsamen Category II/III Rollhalt an Zeigt an, dass der Zugang zu diesem Bereich verboten ist. Freundlich unterstützt von: Handout Fliegerisch fit! Verband der Allgemeinen Luftfahrt e.V. • Ausserhalb 27 • 63329 Egelsbach • www.aopa.de • info@aopa.de • Tel.: 06103 - 42081 • Fax: 06103 - 42083 Typische Zeichen an Rollhalten, mit den dazugehörigen Rollwegschildern Zielortschilder Zeigt die Richtung zur Piste 10 und zum Cargobereich an. Wegbeschreibung zu den Rollwegen 3, 4 und 8. Dient sowohl als Ziel- als auch als Standortzeichen. Zeigt an, dass die Piste 10 und der Cargobereich sich geradeaus beÞnden und die Einfahrt in den Rollweg auf der rechten Seite verboten ist. Hinweisschilder (Standort & Information) Bitte hier abschneiden! Hinweisschilder Hinweisschilder bestehen entweder aus gelber Beschriftung auf schwarzem Hintergrund oder schwarzer Beschriftung auf gelbem Hintergrund. Zeigt an, dass Piste 18 rechts liegt und 2000m Startstrecke zur Verfügung stehen. Standortschilder bezeichnen den Standort auf dem Rollweg und beÞnden sich, wann immer möglich, auf der linken Seite. Wenn sich zwei Rollwege kreuzen, beÞndet sich das Zeichen vor der Kreuzung. Zielschilder beÞnden sich auf derselben Seite des Rollwegs (links oder rechts) wie die Richtung des angezeigten Ziels. Anmerkung: Im Allgemeinen sollten Schilder beleuchtet sein, falls die Piste oder der Rollweg beleuchtet sind. Die Beschriftung beinhaltet einen Pfeil, der die Richtung anzeigt und eine Zahl, ein Wort oder eine Abkürzung zur Bezeichnung des Zielorts. An einer Kreuzung beÞndet sich das Zielzeichen normalerweise vor der Kreuzung. Pistenmarkierungen sind weiß. Freundlich unterstützt von: ! Von der ICAO empfohlene Pistenmarkierungen AOPA Info Die Kompetenz für die Allgemeine Luftfahrt zentral in Deutschland. Sprechen Sie zuerst mit uns. Wir suchen: Prüfer Klasse I und II, Flugzeugmechaniker für: Calden, Berlin, Graz und Vöslau (Österreich) Flugzeugvertrieb Neu- und Gebrauchtflugzeuge Ersatzteile / Motore/Zubehör 30.000 Line-items ex Stock Calden im Werte von 5 Mio US Dollar umfangreiches Motorenlager, Pilotenbedarf, Avionik, Elektronik, Norm- und Standardteile Wartung und Reparatur für Motor, Zelle und Avionik für alle Fabrikate bis 5,7 t in Kassel, Berlin, Linz und Graz Avionik und Autopiloten Allied Signal, Garmin, S-Tec/Meggitt, Goodrich, Honeywell, Becker, Ryan Wir sind Ihr Partner für das Thielert-Diesel Retrofit. (Piper und Cessna) Flughafen Kassel D-34379 Calden The New Piper AAR Cooper Allied Signal Aviall Bose Champion Consolidated David Clark Electrosystems Garmin Gill Battery Goodrich Goodyear Honeywell Janitrol JPI Lycoming Michelin PPG Prist Pratt & Whitney Sennheiser S-TEC/Meggitt Shell Sun Aviation Teledyne Motore Thielert Diesel Tronair Tel. ++49 (0) 5674 704 0 www.piper-germany.de Fax ++49 (0) 5674 704-44 www.cooper-germany.de Anzeige www.aero-auktion.com • Tel.: 07371-4386 Fax: 961133 AOPA-Letter 4/2003 21 AOPA Info Neue Bauvorschrift für 590kg-Sportßugzeuge auf dem Weg nach Brüssel von Lorenz Kreitmayr, Präsident der European Light Sport Aircraft Manufacturers Association (ELSAMA) Die Schaffung einer neuen Kategorie der Light Sport Aircraft (LSA) mit 590 kg maximaler Abßugmaße ist nun in greifbare Nähe gerückt. Der Entwurf einer entsprechenden Bauvorschrift wurde vor kurzem auf Veranlassung des Bundesministeriums für Verkehr (BMVBW) zur NotiÞzierung an die EU-Kommission in Brüssel eingereicht! Was bedeutet das für den potentiellen „großen Bruder“ der jetzigen Ultraleicht-Flugzeuge? Zunächst einmal hat die Europäische Union ja per Gesetz (EG-Verordnung 1592/2002) nun endgültig die nationalen Freiheiten der Mitgliedstaaten in der Schaffung eigener neuer Flugzeug-Kategorien aufgehoben und die Zuständigkeit an die neu gegründete Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) übertragen. Die einzige Möglichkeit, eine neue Flugzeugkategorie national dennoch auf den Weg zu bringen bestand darin, diesen Vorschlag im Rahmen gewisser Übergangsfristen der EU-Kommission zur Genehmigung einzureichen („NotiÞzierung“). Wenn dann innerhalb von drei Monaten keine Einsprüche aus den Reihen der übrigen Mitgliedstaaten erhoben werden, ist der Weg in Deutschland frei für die Light Sport Aircraft! Und mit Unterstützung des Verkehrsministeriums könnte diese Kategorie noch in diesem Jahr in Kraft gesetzt werden. Gleiches gilt auch für die Schweizer Ecolights. Die Schweiz geht hier mit Deutschland Hand in Hand und wird voraussichtlich die neue Bauvorschrift, die auch unter Mitwirkung der Schweiz entstanden ist, gleichlautend übernehmen. Beide Länder haben damit nationale Interimslösungen realisiert mit dem Ziel, diese schnellstmöglich auch europaweit auszudehnen. Was bedeutet die LSA-Chance für uns? Für die Piloten sicherlich die Fortsetzung des kostengünstigen Fliegens, das sie von den Ultraleichten bereits kennen. Da die neue Bauvorschrift (in Deutschland „Lufttüchtigkeitsforderung für Leichte Sportßugzeuge - LLSF“ genannt) aus der derzeitigen Lufttüchtigkeitsforderung für Ultraleichtßugzeuge entstanden ist, haben auch derzeitige am Gewichtslimit betriebene ULs realistische Chancen, unter das Dach der LSA (LSF) zu fallen. Die wesentliche Frage der für die LSA erforderlichen Lizenzierung konnte bisher noch nicht endgültig geklärt werden. Hier ist die schnelle und koordinierte Zusammenarbeit insbesondere der großen und politisch einßußreichen Pilotenverbände AOPA, DULV und DAeC im Interesse ihrer Mitglieder dringend erforderlich! Für die Hersteller bedeutet diese neue Kategorie mit ihrer angestrebten Kompatibilität zur amerikanischen LSA-DeÞnition eine existentielle Grundlage zur Erschließung neuer außereuropäischer Märkte mit wettbewerbsfähigen und innovativen Produkten! 22 Buchrezension: Luftfahrtführer Deutschland, Band 2 Mit dem Erscheinen des zweiten Bandes des „Luftfahrtführers Deutschland“ liegt nun ein Doppelband vor, in dem informativ, gut illustriert und handlich (Format 16x16 cm) die gesamte aktuelle deutsche Luftfahrt behandelt wird. Während in der ersten Ausgabe die Top Ten vorgestellt werden, von den Flughäfen über die Luftfahrtindustrie bis hin zu den interessantesten Museen, komplettiert der neue Band das umfangreiche Thema. Nun werden den Lesern, beginnend mit Berlin-Schönefeld (und dem skandalträchtigen Projekt BBI), alle weiteren Internationalen Flughäfen vorgestellt, darüber hinaus alle bedeutenden Regionalßughäfen und die Zentren der Allgemeinen Luftfahrt. Nachdem im 1. Band alle großen Airlines skizziert wurden, widmet man sich nun den Fluggesellschaften „in der Nische”, womit der Leser auch in diesen Bereich Einblicke erhält. Welchen bedeutenden Umfang und welche Vielfalt die mittelständische deutsche Luftfahrtindustrie besitzt, wird in nachfolgenden Kapiteln deutlich. Seit Jahrzehnten bestimmen die Segelßugzeughersteller unangefochten den Weltmarkt, einige Unternehmen des UL-Flugzeugbaues verkaufen ihre Konstruktionen ebenfalls erfolgreich im In- und Ausland und jüngst versuchen bekanntlich neben gestandenen Herstellern wie Grob und Extra weitere Firmen mit innovativen Produkten international Fuß zu fassen: Sie reichen von den zweisitzigen Flugzeugen „Aquila A210“ und „OMF Symphony“ über das Diesel-Flugtriebwerk von Thielert bis hin zu den digitalen Bildschirmanzeigen von Becker. Der Verwendung des Hubschraubers, und der Einsatz von kleinen und größeren Flugzeugen in der Geschäftsluftfahrt sind weitere Themen, die in dem Buch behandelt werden. Schließlich widmen sich die Autoren den Ausbildungsberufen in der Luftfahrt, zudem den Wegen ins Cockpit, wobei sie nicht nur Informationen vermitteln (einschließlich wichtiger Adressen), sondern auch mit sachkundigen Ratschlägen nicht sparen. Der Luftsport in allen seinen Facetten wird in einem weiteren großen Kapitel vorgestellt. Eine Übersicht über die in Deutschland erscheinenden Luftfahrtzeitschriften und schließlich einige Aktualisierungen zum 1. Band schließen das Buch ab. Neben zahlreichen Tips und Adressen verfügt auch diese Ausgabe über eine Deutschlandkarte (ausklappbare doppelte Umschlagseiten), auf der neben den Flughäfen weitere bedeutende Luftfahrtzentren enthalten sind. Beide Luftfahrtführer zusammen enthalten allein in dieser Übersicht rund 180 Luftfahrtstandorte und die meisten werden in den Büchern vorgestellt. Der Leser erhält also eine einzigartige Übersicht über die gesamte aktuelle deutsche Luftfahrt. Natürlich wird der Luftfahrtführer jetzt auch im Doppelpack angeboten. Luftfahrtführer Deutschland, Band 2 Berlin 2003, 264 Seiten, ISBN 3-9804337-6-5, Preis 14,80 €, im Doppelpack 564 Seiten, 29,80 € Vertrieb über Fliegerbedarf, Buchhandel oder direkt bei FlugBuch Luftfahrtpublizistik, Poelchaustr. 10, 12681 Berlin, Tel/Fax: 030/541 55 53, Email: ßugbuch@web.de. AOPA-Letter 4/2003 AOPA Info Der AOPA-Arbeitskreis „Fliegende Juristen und Steuerberater” von Klaus-Peter Krause trifft sich mehrmals im Jahr zu Referaten über aktuelle Themen und Diskussionen. Dazu kommt in lockerer Folge ein Fachausßug. Dieses Jahr vom 16. bis 18.05. in München: Von HI-TECH bis lebendiger Historie – in dieser Reihenfolge. heim zu Fuss zu erreichen; dank eines verteilten kleinen Stadtplan-Ausschnitts kein Problem. Das Deutsche Museum veranstaltete an diesem und dem nächsten Tag anlässlich seines 100jährigen Bestehens in seinem Zweigmuseum „Flugwerft Schleißheim“ Jubiläumsßugtage – Motto: 100 Jahre Motorßug. Eine grosse Anzahl bestens instand gehaltener Oldies demonstrierten bei Flugvorführungen, dass sie noch lange nicht 36 Mitglieder, einige mit Familienangehörigen, trafen sich zum zum alten Eisen gehören. Dazu gab es Interessantes rund um Auftakt bei bestem Wetter im Informationszentrum MUC II. Die die Fliegerei zu sehen, zu hören und auch zu kaufen; jeder angestrebte spezielle Fachführung konnte wegen den aus be- konnte sich nach Lust und Laune allein oder mit Gleichgesinnkannten Gründen verschärften Sicherheitsmassnahmen nicht ten umsehen. realisiert werden und so blieb die ofÞzielle Flughafenrundfahrt; Bis 16.00 Uhr. Da fuhr der Bus wieder nach München zu einer vor deren Start schlug Herr Maeke von der Flughafenverwal- Stadtrundfahrt; geplant waren zwei Stunden – würde es klaptung überraschend vor, alternativ den Flughafen aus 79 m pen? Es war Samstag, das letzte Heimspiel des als Meister beHöhe zu besichtigen - sprich Tower; nur in das Allerheiligste reits feststehenden FC Bayern mit anschliessendem Autokorso könne er uns nicht führen. Rasante Meinungsbildung, umge- ins Herz der Stadt, dem Marienplatz – dort Meisterschaftsfeier, hend einstimmig angenommen. (Wenn andere Gruppen dies was zwangsläuÞg Strassensperrungen und Umleitungen bedoch auch mal..... aber das deutet. Dies war erst zwei Tage gehört nicht hierher.) Beeinvorher bekannt geworden, eine druckend und informativ der Programm-Änderung nicht Rundblick nicht nur über das mehr möglich. Die angeheugesamte Flughafengelände, erte Stadtführerin Frau Loser, sondern darüber hinaus auch ein echtes Münchner Kindl, die Sicht bis zu den im Dunst nahm’s gelassen hin und stellte leider nur schemenhaft zu erdie vielseitige und von ihr umkennenden Alpen. Herr Maeke, fassend kommentierte Route sehr kompetent und freundlich, um; sie dirigierte den Bus kurz beantwortete mühelos alle entschlossen noch während Fragen - auch diejenigen, des Fussballspiels zum Olymdie buchstäblich „am Rande“ pia-Gelände. Danach kamen lagen. Abschliessend konnten die Sehenswürdigkeiten nicht noch die beim Informationszennur der Altstadt an die Reihe trum aus- bzw. aufgestellten Das diesjährige Ziel des Fauchausßuges der Fliegenden – ohne Einschränkungen, „Tante Ju“, DC 3 und eine Su- Juristen und Steuerberater: der Flughafen München. denn inzwischen war das per Constellation (Wir erinnern Spiel beendet, die Welle der uns: „Die beste 3-motorige, die begeisterten Fans hatte jedoch es je gab.“) insbesondere auch von innen besichtigt werden. den Stadtkern noch nicht erreicht. Dann doch noch eine kleiDamit war der erste Tag keineswegs zu Ende. Am frühen ne Änderung: die bis zum Abendessen vorgesehene Freizeit Abend wartete vor dem in Oberschleißheim gelegenen Hotel wurde in allseitigem Einvernehmen gestrichen – statt dessen „Zum Kurfürst“, dem „Basislager“, ein Bus, der alle zur „Iberl- ging’s gleich in ein Münchner Traditionslokal (nein, nicht das Bühne“ fuhr, einem (ur-)bayerischen kleinen Theater, mitten in Hofbräuhaus!) nur wenige Meter vom Marienplatz entfernt. Voreinem idyllischen Wohngebiet, umgeben von schönem altem bei an grimmig dreinblickender Security, die mit „AOPA- ReserBaumbestand. Der kleine Saal war eng besetzt, das Essen gut vierung“ zunächst nichts anfangen konnte, ging’s hinauf in den und das Stück „Jeder verrot‘ Jed’n“ herzerfrischend humorvoll ersten Stock. Dies ist deshalb bemerkenswert, weil plötzlich in - „in bayerischer Sprache“, so die ofÞzielle Ankündigung. Um dem bislang eher schwach besetzten Lokal grosse Aufregung drohenden Verständnisfrust vorzubeugen hatte Heike Wieland, herrschte; viele stürmten zum Fenster – unten fuhr die MeisterMit-Organisatorin, einen „Sprachenguide für Zuagroste“ an die mannschaft vorbei. Gemütliches Beisammensitzen, angeregte Nicht-Bayern verteilt - ein kleines, handverlesenes Lexikon Gespräche, solides Essen - bis, ja bis euphorisch gestimmte, bayerischen Sprachgebrauchs. Eine Umfrage ergab, dass sangesfreudige Fan-Gruppen nach und nach das ganze Lokal nicht alle den Text mitbekommen, die Handlung aber sehr in Beschlag nahmen. Aber da war es schon nach 21.00 Uhr wohl aufgrund hervorragender Mimik und Gestik verstanden – und um 22.00 Uhr wartete der Bus. Im Hotel klang dann der hatten. Grosser Beifall. Tag bei einer kleinen Nachfeier aus. Nach zwei ausgefüllten Der nächste Tag begann mit einer Orientierungsaufgabe: es Tagen stand der Sonntag zur freien Verfügung, soweit dies die galt vom Hotel aus den nahegelegenen Flugplatz Oberschleiß- Heimreise noch zuliess. AOPA-Letter 4/2003 23 AOPA Info Mit „TPAS“ sicherer Fliegen – Ein Test und Erfahrungsbericht von Michael Schlereth „Sehen und Gesehen werden“, dies stellt, wie jeder Pilot weiß, das unumstößliche Grundprinzip des Fliegens nach Sichtßugregeln dar. Die Aufmerksamkeit gehört dem Luftraum; und da entwickelt jeder Pilot im Laufe seiner ßiegerischen Erfahrung ein eigenes „Scanning-System“, also eine Art und Weise, systematisch und rasch den Luftraum nach möglichem Verkehr abzusuchen, um gefährliche Begegnungen oder gar eine drohende Kollision zu vermeiden. In der Praxis müssen wir aber neben der lückenlosen Luftraumbeobachtung unsere Aufmerksamkeit auch hin und wieder unserem Flugzeug zuwenden. Instrumentenanzeigen erfassen, navigieren, Leistungseinstellungen setzen oder ändern; Frequenzen rasten.. die Arbeitsbelastung im Cockpit kann manchmal ganz erheblich sein. Wie schön, wenn ein Copilot oder ein sachkundiger Fluggast „zusätzlich mit hinausschaut..!“ Doch oft ist die gesamte Arbeit im Cockpit eben alleine zu bewältigen. Natürlich kann man sich bei Überlandßügen von der Flugsicherung unterstützen lassen; FIS gewährt uns diese Unterstützung, soweit es die Arbeitsbelastung zuläßt, doch ist dieser Service nicht jederzeit verfügbar und ersetzt auf keinen Fall eine ständige und gründliche Luftraumbeobachtung. „TCAS“-Systeme, wie sie in der Großluftfahrt mittlerweile gang und gäbe sind, sind für Flugbetrieb nach VFR zu unhandlich, kaum geeignet und schlicht zu teuer. akustische Warnung wird dann zusätzlich aktiviert, eine (computergenerierte, aber angenehme) Frauenstimme sagt nun „Monitor TrafÞc!“ Nähert sich der konßiktträchtige Verkehr weiter an, so leuchtet ab einer Meile Distanz die rote Warnleuchtdiode; die akustische Warnung lautet nun „TrafÞc Alert!“ Um im relativ dichten Verkehr rund um Verkehrsßughäfen oder in dicht beßogenen Lufträumen keine unnötig hohe WarnungshäuÞgkeit in Kauf nehmen zu müssen, schaltet man am besten auf den –unempÞndlicheren- Messbereich „Terminal Area“, abgekürzt „TCA“. In diesem Messbereich zeigt der TPAS-Empfänger die Distanz zu anderen Luftfahrzeugen mit eingeschaltetem Transponder an, die sich in 5 Meilen Abstand oder dichter beÞnden; die Entfernung wird auf eine Zehntelmeile genau angezeigt. Ab einer Nähe von 2,5 Meilen leuchtet die blaue Warnleuchte, es erfolgt noch keine akustische Warnung. Ab 1,5 Meilen Entfernung leuchtet die gelbe Warnleuchtdiode; nun hört man den akustischen Hinweis: „Monitor TrafÞc!“ Bei einer Nähe von 2500 ft erfolgt dann die optische Anzeige in Rot und die Stimme mahnt eindringlich und wiederholt: „TrafÞc Alert! TrafÞc Alert!“. TPAS scannt in beiden Messbereichen einen vertikalen Abstand zum eigenen Luftfahrzeug von plus und minus 1800 ft. Das bedeutet, der „Such bzw. Empfangsbereich“ beträgt insgesamt vertikal 3600 ft. Das eigene Luftfahrzeug beÞndet Recht neu auf dem Markt sind portable, in den Abmessungen handliche Geräte, die für den Einsatz in kleinen Flugzeugen entwickelt wurden und den Piloten bei der Luftraumbeobachtung zu entlasten versprechen. Auf eines dieser Geräte, das „TPAS“ möchte ich bei Überlandßügen nicht mehr verzichten! Das Funktionsprinzip von „TPAS“ besteht darin, dass es die Antwortsignale von Transpondern, die sich in ßiegenden Luftfahrzeugen beÞnden, empfängt und dahingehend auswertet, ob eine Annäherung stattÞndet und in welcher Entfernung vom eigenen Luftfahrzeug sich der entsprechende Verkehr bewegt. Dazu verfügt das Gerät über zwei Messbereiche: Im Messbereich „Enroute“ „interessiert“ sich der TPAS-Empfänger für alle Transponder, die in einem Umkreis von 10 Nautischen Meilen in Betrieb sind. Eine digitale Entfernungsanzeige zeigt dabei die Distanz zum jeweils nahesten (!) anderen Luftfahrzeug an. Nähert sich der Verkehr, so kann die abnehmende Entfernung an der digitalen Anzeige abgelesen werden; ab 5 Meilen zeigt eine blaue Leuchte zusätzlich den Status „TrafÞc“. Nimmt die Entfernung weiter ab, so leuchtet eine gelbe Warnleuchtediode, wenn 3 Meilen Distanz zum anderen Luftfahrzeug unterschritten werden. Eine 24 AOPA-Letter 4/2003 AOPA Info sich sozusagen im Mittelpunkt eines „Kuchens“ mit entweder 10 Meilen („Enroute“) oder 5 Meilen („TCA“) Radius und einer Mächtigkeit von 3600 ft. (siehe Abbildung inks unten). Beim praktischen Einsatz des Gerätes muß sich der Nutzer darüber im Klaren sein, dass TPAS ausschließlich auf der Auswertung fremder Transpondersignale als Grundlage arbeitet. Also werden naturgemäß Luftfahrzeuge ohne eingeschalteten Transponder von TPAS nicht wahrgenommen! Das bedeutet, dass Segelßugzeuge, viele Uls, kurz eben alles, was sich ohne eingeschalteten Transponder im Luftraum bewegt, nach wie vor durch konsequente Luftraumbeobachtung erfasst werden muß! Auch erfasst das TPAS-System im Falle des Luftfahrzeugs, das es bei eingeschaltetem Transponder im Luftraum entsprechend des gewählten Messbereichs erkennt, zwar die Entfernung, aber nicht die Richtung, aus der der konßiktträchtige Verkehr ggfs. naht. Abnehmende Entfernungsanzeigen können bedeuten, dass sich Verkehr im wesentlichen „Von vorne“ oder auch von der Seite her dem eigenen Luftfahrzeug nähert. Es kann aber ebenso bedeuten, dass sich ein schnelleres Luftfahrzeug dem eigenen von hinten her nähert! All dies bedeutet, dass der Umgang mit TPAS ein wenig erlernt werden muss, um aus dem Gebrauch des Gerätes sicherheitsbezogenen Nutzen ziehen zu können. Bei meinen ersten Flügen mit TPAS im Großraum Berlin zeigte sich, dass bei der Wahl des Messbereichs „Enroute“ verhältnismäßig häuÞg Warnungen erfolgten; nicht in allen Fällen konnte dann bei intensiver Luftraumbeobachtung der andere Verkehr auch optisch erfasst werden. Dies erscheint einleuchtend, denn TPAS warnt im „Enroute“-Modus bereits bei einem Abstand von 3 Nautischen Meilen optische und akustische Warnung bei einem Abstand von 1,5 Meilen praxisgerecht; an die Unterstützung durch TPAS habe ich mich recht schnell gewöhnt. Auf Überlandßügen, die in weniger dicht beßogene Lufträume führten, bewährte sich auch der Messbereich „Enroute“ ganz außerordentlich. Man wird durch TPAS darauf hingewiesen, dass man womöglich im Luftraum „nicht ganz alleine ist“; die eigene, optische Luftraumbeobachtung wird intensiviert. Auch wenn man nicht jeden von TPAS gemeldeten Verkehr tatsächlich entdeckt, weil er sich eben tatsächlich außer Sichtweite beÞndet, so bleibt doch die Beruhigung, bei zunehmenden Entfernungsanzeigen sich entfernenden Verkehr annehmen zu können. eine kurze Stummelantenne, für die in vielen Fällen zwischen Glareshield und Frontscheibe Platz sein dürfte. Allerdings das vom Hersteller angebotene Antennenverlängerungskabel wählen, um eine -wie vom Hersteller geforderte- möglichst senkrechte Antennenausrichtung erzielen zu können. Zur Montage auf z.B. dem Glareshield liegen dem TPASEmpfänger zwei Klett-/Klebebandstreifen bei; diese Befestigungsart erschien mir dann doch ein wenig zu provisorisch. Eine Gerätehalterung, bzw. eine Art „Einschub“ wird vom Hersteller leider nicht angeboten; also entwarf ich selbst eine Gerätehalterung aus Aluminiumblech, so dass sich der TPAS-Empfänger schnell ausbauen und auch in anderen Flugzeugen einsetzen lässt. Dem mobilen Einsatz kommt entgegen, dass das Gerät mit 4 Mignonzellen ca. 6-10 Stunden lang betrieben werden kann, für den Festeinbau ist ein Anschluß an das Bordnetz (über ein beigefügtes Kabel) sinnvoll. Die Verkabelung zum Headset erfolgt über einen „YStecker“. Fazit: Für einen akzeptablen Preis von rund 700,- Euro erhält der sicherheitsbewusste Pilot ein nützliches Gerät, das ihn bei der Luftraumbeobachtung unterstützt. Die Nutzung von TPAS erfordert jedoch eine bewusste Auseinandersetzung mit Funktionsprinzip, Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts! Alles dreht sich um den Transponder. Berücksichtigt man diesen Umstand, so trägt TPAS ganz sicher zu einer entspannteren und auch sichereren Flugdurchführung bei. Anzeige www.aero-auktion.com • Tel.: 07371-4386 Fax: 961133 Das TPAS-Gerät selbst kann ohne größeren Aufwand und praxisgerecht oben auf dem Glareshield angebracht werden; was ich insofern für eine günstige Lösung halte, als der Blick zur Luftraumbeobachtung dabei die TPAS-Anzeige sozusagen „nebenher“ erfassen kann. Der TPAS-Empfänger verfügt über AOPA-Letter 4/2003 25