Der Alleskönner
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Der Alleskönner
equipment auf einen blick Der Sattel wurde auf dem Platz und auch im Gelände auf mehreren Pferden getestet Sattel Beran Von: Passier www.passier.com im detail Der Sattel „Anja Beran“ von Passier punktet durch seine exzellente Verarbeitung, gute Passform und vielseitige Einsatzmöglichkeiten Sattelfarbe: Havanna, Schwarz Kopfeisenweite: 26 bis 31,5 Zentimeter Sitzgröße: 16,5“ bis 18“ Preis: 2.495 Euro Bewertung: AusstattungPunkte 5 Praxistest 5 preis/leistung 5 Gesamtpunkte 15 Kontakt erwünscht Der Sattel bietet extrem nahen Kontakt zum Pferd. Das Sattelblatt ist dabei nicht zu lang geschnitten Das Gütesiegel wird nur verliehen, wenn das Produkt mindestens 13 Punkte (von 15 möglichen) erreicht hat. Der Alleskönner Überraschend vielseitig zeigt sich der Passier-Sattel, Modell „Anja Beran“, im sechsmonatigen Test: Egal ob der Reiter Jodhpuroder Stiefelhose trägt, lieber im Dressurviereck oder im Gelände unterwegs ist – der Sattel überzeugt in jeder Lebenslage Platz eingeräumt Der breite Kanal lässt dem Pferderücken auch in der Biegung genug Freiheit. Die Polsterung verteilt Druck gleichmäßig A 34 www.mein-pferd.de 3/2012 MP0312_34-35_Guetesiegel.indd 34-35 so renommierten Hersteller wie Passier zu erwarten war. Beim Anpassen durch den Fachmann – worauf der Hersteller zu Recht wert legt, denn auch der beste Sattel kann nicht richtig sitzen, wenn er nicht richtig verpasst wurde – zeigt sich dann, ebenfalls erwartungsgemäß, dass der „Anja Beran“-Sattel von Passier die nötige Schulterfreiheit bietet. Auch bei unserem ersten, relativ kurzen Testpferd, dem Württemberger Te Quiero von Tullamore, ragt er nicht zu weit in die Niere, und der Schwerpunkt liegt genau da, wo er sowohl für das Pferd als auch den Reiter angenehm ist. Beim zweiten Blick offenbart sich dann ein Detail, das unsere Testerin im weiteren Aufgesessen. Und schon nach den ersten Minuten zeigte der, der es schließlich am Besten wissen müsste, was er wirklich von dem neuen Sattel auf seinem Rücken hält: Der sechsjährige Te Quiero mag den Passier. Der junge Herr geht ebenso locker wie munter vorwärts, und die Reiterin fühlt sich ebenfalls wohl. Sie beschreibt ihr Sattelgefühl als eine direkte, präzise Verbindung zum Pferderücken bei großer Bewegungsfreiheit, die das Mitschwingen der Hüfte erlaubt, die für das Eingehen in die Pferdebewegung wie auch für ihre Beeinflussung unerlässlich ist. Einige Arbeitswochen später hat der Passier-Beran-Sattel zusätzliche Pluspunkte gesammelt: Te Quiero mag ihn immer noch, und seine Reiterin lobt die Vielseitigkeit des guten Stücks. Sie legt nämlich besonderen Wert darauf, ihren Dressursattel auch auf ein junges Pferd legen zu können. Sprich: Sie möchte mit verschiedenen SitzVarianten – vom tiefen Dressur- über den Entlastungs- bis hin zum leichten Sitz – spielen können. Der Passier-Beran-Sattel erlaubt das ohne Probleme und bewährt sich selbst im Gelände und über Cavaletti sowie kleine Sprünge. Das Reiten wird zum Genuss Güte-l siege Text: Sybille Luise Binder | Fotos: Maresa Mader uf den ersten Blick wirkt er harmlos: ein harmonischer Sattel mit nicht zu tiefem Sitz, einem für einen Dressursattel eher kurzen Blatt und das Ganze in der bewährten Passier-Qualität: edles Leder, natürlich hochwertige Verarbeitung. Ein Sattel wie für ein Reiterleben gemacht, ohne SchnickSchnack, keiner aktuellen Mode unterworfen, aber dennoch sehr schön. Auch der Blick von unten bietet keine Überraschungen: Der breite Kanal lässt den Dornfortsätzen des Pferdes auch in der Biegung genug Luft; die Polsterung wirkt schmiegsam und sorgt für gleichmäßige Druckverteilung – wie von einem „Der Sattel erlaubt verschiedene Sitzpositionen und bewährt sich selbst im Gelände und über Cavaletti sowie kleine Sprünge.“ Verlauf sehr zu schätzen lernte: die versenkbaren Bügelriemen. Wer mag, kann sie auf dem Sattelblatt laufen lassen, doch ebenso gibt es die Möglichkeit, sie darunter zu setzen. Das ist vor allem für die Fans von Jodhpurhosen sehr komfortabel. So können die Steigbügelriemen nicht permanent in die Wade zwicken. Enger Kontakt zum Pferd Denen kommt dann übrigens auch das nicht zu lange Sattelblatt zugute: Der Passier-Beran-Sattel bietet viel unmittelbaren Kontakt zum Pferd. Nach diesem ersten guten Eindruck hieß es für die Testerin: Steigbügelriemen Verdeckt Die Steigbügelriemen können über oder unter dem Sattelblatt getragen werden. Die Testerinnen überzeugte die verdeckte Variante. Denn gerade Fans von Jodhpurreithosen wissen das zu schätzen. Sämtliche Nähte sind sehr sauber verarbeitet. Das Leder erwies sich als – anders als bei der Farbe gedacht – erstaunlich unempfindlich und wirkte auch nach sechs Monaten noch wie neu. Der Sattel ist vielseitig einsetzbar: im tiefen Dressursitz ebenso wie im leichten Sitz über Cavaletti Damit war der Test mit den besonderen Erwartungen durch. Te Quiero musste „seinen“ Sattel an seinen älteren, weiter ausgebildeten Stallkumpel, den achtjährigen Dandelion v. Denaro, abtreten. Der schon bisher sehr gute Eindruck verfestigt sich hier noch. Der präzise, direkte Kontakt zum Pferderücken lässt die hohen Lektionen – Seitengänge, fliegende Wechsel, Piaffe und Pirouette – zum Genuss werden. Auch eine Testersorge löste sich während unseres halbjährigen Testverlaufes in Wohlgefallen auf: Das feine, helle Leder des Sattels stellte sich als sehr viel unempfindlicher heraus, als wir anfangs gedacht hatten, und nahm noch nicht einmal einen Regenschauer übel. Damit hat sich der Anja-Beran-Sattel von Passier das Mein Pferd-Gütesiegel verdient – mit einer kleinen, aber nicht zu unterschätzenden Einschränkung: Anja Beran, selbst ja eher zierlich, hat sich diesen Sattel auf den eleganten Leib geschneidert. Dementsprechend fühlen sich nicht zu große Damen auf ihm wohl, während sehr große, langbeinige Herren damit nicht wirklich glücklich werden. 3/2012 www.mein-pferd.de 35 25.01.12 11:06