DER ZIELPFOSTEN ENTSCHEIDET!

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DER ZIELPFOSTEN ENTSCHEIDET!
Ausgabe 146 – Donnerstag, 23.Dezember 2010 – 24 Seiten
Aufgalopp
Es gibt schon ein paar Gründe, am Ende dieses Jahres etwas optimistischer in die Zukunft zu schauen als
etwa noch Ende 2009. Zumindest, was die Situation
mancher Rennvereine anbetrifft. Baden-Racing hat
einen anerkannt guten, von den Medien auch außerhalb des Rennsports stark beachteten Start hingelegt.
Hoppegarten entwickelt sich unverändert positiv,
München hat große Pläne und sollte mit seinem neuen
Team endlich aus der Talsohle herauskommen. In
Hamburg geht es weiter, auch wenn die Schwierigkeiten bleiben. Woanders konsolidiert sich die Situation,
doch existieren im Westen und Osten Baustellen und
von der Dachmarke German Racing hat man bislang
wirklich nicht viel gesehen. Noch haben wir jedoch
keine "belgischen" Verhältnisse und es gibt erfreulicherweise auch genügend Persönlichkeiten, die dies
zu verhindern wissen.
Inwieweit die längst wieder angesprungene Konjunktur ihren Niederschlag in einem erhöhten Sponsorenaufkommen findet, bleibt abzuwarten. Immerhin
traten im Herbst auf den Auktionen einige neue Investoren auf, deren Blutgruppe man vorher noch nicht
kannte.
Ein großer Unsicherheitsfaktor ist der GlücksspielStaatsvertrag, der Ende 2011 ausläuft und der neu
gefasst werden muss, im März ist mit einer Entscheidung zu rechnen. Der Pferderennsport ist zwar so
unbedeutend, dass er in den Überlegungen der Gesetzgeber nur am Rande vorkommt, doch ist der Vertrag entscheidend für das Überleben des Turfs, auch
für die Zukunft der Pferdewette im Internet. In worst
case-Szenarien müssen sich zukünftig Wetter auf der
Rennbahn ausweisen, bevor sie einen Einsatz tätigen.
Das wird niemand ernsthaft wollen. DD
Acht PMU-Renntage in 2011
für Hamburg und Baden-Baden
In der Saison 2011 wird es nach dem bisherigen Stand
der Dinge in Deutschland acht Renntage geben, die nahezu komplett in den 12.000 Annahmestellen der französischen PMU bewettet werden können. Fünf davon werden, wie bereits berichtet, in Baden-Baden durchgeführt,
drei in Hamburg. Das PMU-Angebot umfasst pro Tag
jeweils sechs Rennen, angepeilt ist der Spätnachmittag
bzw. frühe Abend (semi-nocturne), zu einer Zeit, in der
in Frankreich in der Regel keine Veranstaltungen durchgeführt werden. Während Baden-Baden die genauen
Termine noch nicht bekanntgegeben hat, werden die
PMU-Renntage in Hamburg die beiden Samstage und
den Mittwoch einschließen, zudem wird das Derby ein
PMU-Rennen sein. Die jeweiligen Veranstalter bekommen drei Prozent der in Frankreich generierten Wetteinsätze, konservativ wird von einem Umsatz pro Rennen
von 250.000 bis 300.000 € ausgegangen.
Sholokhov und
Tertullian an der Spitze
Der Etzeaner Sholokhov und der im Gestüt Erftmühle
stehende Tertullian waren in diesem Jahr die aktivsten
Hengste in Deutschland. Nach den vom Direktorium
veröffentlichten Zahlen deckten sie im Frühjahr jeweils
68 Stuten. Stark beschäftigt war zudem der mehrfache
Champion Monsun, der in Schlenderhan 66 Stuten
bekam. Alle weiteren Zahlen lesen Sie auf Seite 2.
Top – Themen:
Bedeckungen 2010
ab Seite 02
Turf-Legenden – die ersten
großen Bollow-Pferde mit "A"
ab Seite 13
Galopper des Jahres... Guineas Sieger... Derby-Favorit... Bahnrekord... Champion...
Der Zielpfosten entscheidet!
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Turf-Times
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Stallionnews
Bedeckungen 2010
Die Zahl der in Deutschland
gedeckten Stuten ist 2010 gegenüber dem Vorjahr etwas zurück gegangen. Das zeigen die
vom Direktorium vorgelegten
Zahlen, die damit bestätigen,
dass der Trend ins Ausland stärker geworden ist. Rund 300 Stuten wurden als "vorübergehend
ins Ausland gegangen" registriert, in der Regel sind sie dort
gedeckt worden. Vergangenes
Jahr waren es rund 250 Stuten.
Im Inland wurden 2010 1.282
Bedeckungen gemeldet, 2009
waren es noch 1.346, der Unterschied erklärt sich also durch
das stärkere Auslandsengagement.
Im vergangenen Jahr war der
Fährhofer Silvano (Lomitas)
der Favorit unter den deutschen
Hengsten. 82 Stuten deckte er
2009, damit nahm er deutlich
die Pole Position ein, doch steht
er inzwischen wieder in Südafrika und wird vermutlich nicht
mehr nach Deutschland zurück
kehren.
Die Überraschung an der Spitze
ist 2010 sicher der im Gestüt
Erftmühle stehende Schlenderhaner Tertullian (Miswaki),
der aktuell durch den Hong
Kong Cup (Gr. I)-Zweiten Irian
wieder in die Schlagzeilen gekommen ist. Er war seit Beginn
seiner Tätigkeit immer sehr gut
gebucht, die Zahlen lagen zwischen 27 (2005) und 59 Stuten
(2007), doch 68 sind mit Abstand eine neue Bestmarke. "Das
war dieses Jahr schon richtig
gut", meint Heinz Hönning vom
Gestüt Erftmühle, "aus dem
Ausland waren die Schweden
und Franzosen stark vertreten,
Schlenderhan hat sechs Stuten
geschickt, auch qualitativ war
das ein großer Schritt nach vorne. Und aus Schweden liegen
jetzt schon zehn Buchungen für
2
2011 vor." Dagegen ist der Etzeaner Sholokhov (Sadler’s
Wells) seit Beginn seiner Karriere ein kommerzieller Erfolg. Die 68 Stuten, die er 2010 bekam, sind nicht einmal viel, vergleicht man sie mit den 83 im Jahr zuvor.
Die geringste Zahl an Bedeckungen wurde 2005 mit 63
Turf-Times
3
Donnerstag, 22.Dezember 2010
notiert. Aktuell liegt er im Kampf um das DeckhengstChampionat 2010 um wenige Euro vor Areion, für
beide wäre es die erste Meisterschaft.
Monsun (Königsstuhl), mehrfacher Champion
mit hoher internationaler Reputation, ist trotz seiner
Konstitution ein Dauerbrenner in dieser die Quantität berücksichtigenden Statistik. 1998 hatte er mit 34
Stuten die geringste Zahl an Stuten, die höchste war
2001 fällig, als ihn 84 Stuten besuchten, daraus resultierten stolze sechs Gruppe-Sieger. Sein Sohn Samum ist mit 55 Stuten ebenfalls gut bedacht worden,
immerhin hatte er auch schwächere Jahre (2007 bis
2009 zwischen 30 und 36 Bedeckungen).
Ein Aufsteiger ist sicher Lord of England
(Dashing Blade), wobei sich der Trend nach dem
so ausgezeichnet eingeschlagenen ersten Jahrgang
sicher fortsetzen wird. Seine Decktaxe wurde zwar
von 2.500 auf 4.500 € erhöht, doch liegt man damit
immer noch in einem sehr zivilen Bereich. Ein weiterer deutlich stärker nachgefragter Hengst war Touch
Down (Dashing Blade) in Ohlerweiherhof, der einen
enormen Sprung nach vorne machte.
Höchst zufrieden war auch das Gestüt Harzburg,
zumal auch die Qualität der Partnerinnen von Adlerflug (In The Wings) stimmte, Schlenderhan etwa
hatte ihn hervorragend bedacht. Von weiteren Newcomern ist Kandahar Run (Rock of Gibraltar) zu
erwähnen, der mit einer Dumping-Decktaxe von 500
€ mit 44 Bedeckungen bestens in den Markt gefunden hat. Sein Standortgestüt Ammerland hat ihn jedoch sehr gut unterstützt.
Areion (Big Shuffle) ist mit 47 Stuten in Evershorst
nicht so recht weiter gekommen, doch wird sich das
bei dem Hengst, der natürlich auch noch DeckhengstChampion werden kann, nächstes Jahr ändern. Die
Zahl der Anfragen (und Buchungen) in Auenquelle
ist sehr gut, er wird 2011 mit Sicherheit der am besten frequentierte Hengst des Landes sein. Das Team
in Auenquelle wird also gut beschäftigt sein, zumal
dort natürlich zusätzlich der unverändert populäre
Doyen (Sadler’s Wells) steht.
Bed. Bed.
2010 2009
Sholokhov, b., 1999
Etzean
68
63
Tertullian, F., 1995
Erftmühle
68
40
Monsun, db., 1990
Schlenderhan
66
53
Samum, F., 1997
Karlshof
55
64
Adlerflug, F., 2004
Harzburg
53 neu
Doyen, b., 2000
Auenquelle
53
55
Lord of England, F., 2003
Etzean
53
39
Desert Prince, b., 1995
Isarland
50
57
Königstiger, br., 2002
Fährhof
50
26
Areion, b., 1988
Evershorst
47
52
Kandahar Run, Sch., 2005
Ammerland
44 neu
Touch Down, b., 1998
Ohlerweiherhof
43
20
Dashing Blade, b., 1987
Etzean
37
24
Soldier Hollow, db., 2000
Röttgen
31
39
Saddex, b., 2003
Westerberg
30
23
Goodricke, b., 2002
Ohlerweiherhof
28 neu
Sabiango, F., 1998
Fährhof
27
45
Salutino, F., 2002
Martinushof
27
8
Santiago, Sch., 2002
Graditz
24
15
Electric Beat, Dbsch., 2003 DIRECTA
23
26
It's Gino, b., 2003
Rietberg
23 neu
Liquido, db., 1999
Lindenhof
23
20
Dai Jin, b., 2000
Zoppenbroich
21
27
Toylsome, F., 1999
Erftmühle
21
29
Intendant, b., 2001
Hof Warendorf
20
31
Kallisto, db., 1997
Röttgen
20
25
War Blade, db., 1997
Paulick
18
5
Kalatos, F., 1992
Harzburg
17
6
Sternkönig, Bsch., 1990
Görlsdorf
17
17
Nicaron, db., 2002
Römerhof
16
18
Wiesenpfad, F., 2003
Trona
16 neu
Martillo, b., 2000
Zoppenbroich
14
13
Lomitas, F., 1988
Fährhof
13
11
Mamool, b., 1999
Isarland
13
30
Distant Music, b., 1997
Helenenhof
12
9
Hamond, F., 1995
Helenenhof
12
20
Paolini, F., 1997
Hof Ittlingen
12
24
Peppercorn, db., 1997
Lenzenthal
12
11
Noroit, db., 1998
Trona
10
18
Ohne Gewähr / Zahlen laut Unterlagen des Direktoriums
Hengst
Standort 2010
LORD OF ENGLAND
Decktaxe 2011: 4.500 €uro
Bester Sohn von Dashing Blade, mit Neun
Champions oder Klassischen Siegern im Pedigree
Zweijährig Gr.1 platziert
Dreijährig Gr.1 Sieger
Championdeckhengst mit seinem ersten Jahrgang
Vater von u.a.:
SALONA – Gruppesiegerin (GAG: 91),
ACADIUS – Listensieger (GAG: 94),
NIGHT OF DUBAI – Siegerin & Listenplatziert (GAG: 88),
THEO DANON – Sieger (GAG: 88),
Deckhengste 2011
MALANOS – Zweiter in Newmarket
Seine Jährlinge erzielten in 2010 Preise
bis zu 75.000 €
SHOLOKHOV
Decktaxe 2011: 7.000 €uro
Zweijähriger Gr.1 Sieger
Dreijährig klassisch platziert
Vom Weltchampion Sadlers Wells aus einer
der besten Mutterlinien Europas.
Seine Besten 2010:
NIGHT MAGIC - Siegerin im Großen Preis von Baden,
Gr.1, Großer Preis der Hauptstadtregion, Gr.2, 2te in
Großen Dallmayr Preis, Gr.1 sowie Preis
von Europa, Gr.1;
TIMOS - 2ter Grand Prix de Chanitilly, Gr.2, 3ter Prix
Foy, Gr.2 Longchamp.
RUBIANA - Dreifache Listensiegerin sowie 2mal l.
platziert
WORLD STAR - Gewinnreichster Zweijähriger
Deutschlands
Jährlingspreise 2010 (64.000 / 58.000 / 38.000...)
DASHING BLADE
Decktaxe auf Anfrage
Champion zweijähriger
Mehrfacher Championdeckhengst
Vater von drei Gruppe 1 Siegern sowie über 50
Gruppe- und Listensieger
In 2010 Vater von fünf Blacktypepferden
Dominierender Mutterstutenvererber in 2010:
STACELITA Sieger Gr.1, BARSHIBA Sieger Gr.2,
KALI Sieger Gr.2 …
Sehr gute Befruchtung in 2010
Gestüt Etzean • Ortsstr.34
D-64743 Beerfelden • Manager: G. Kredel
Tel: + 49 - (0) 60 68 / 13 23 • Fax: + 49 - (0) 60 68 - 31 14
Email: g.etzean@t-online.de
Weitere Informationen und Bilder unter: www.gestuet-etzean.de
Turf-Times
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Turf International
Hollywood Park, 18 Dezember
Cashcall Futurity – Gruppe I, 650.000 €, 2j.,
Distanz: 1700m
COMMA TO THE TOP (2008), W., v. Bwana Charlie - Maggies Storm v. Stormy Atlantic, Bes.: Barber/
Birnbaum/Tsujihara, Zü.: Richard & Linda Thompson,
Tr.: Peter Miller, Jo.: Corey Nakatani, Quote: 35:10
2. J P's Gusto (Successful Appeal), 3. Clubhouse Ride
(Candy Ride), 4. Gourmet Dinner, 5. Riveting Reason,
6. Rustler Hustler, 7. Slammer Time, 8. Ronin Dax, 9.
Industry Leader, 10. High Level Jeff
1 3/4, 3 1/4, Kopf – Zeit: 1:44,40 – Boden: Sand
► Klick zum Video ◄
Europas Rennsport kocht derzeit nur auf Sparflamme - deshalb werfen wir einen Blick Richtung USA
und präsentieren den Sieger in dem seit 1981 ausgetragenen Cashcall Futurity. Ein Zweijährigen-Rennen,
in dessen Erfolgsliste sechs spätere Kentucky Derby
(Gr. I)-Sieger stehen und das im vergangenen Jahr von
so einem guten Pferd wie Lookin At Lucky gewonnen wurde. Der diesjährige Sieger passt jedoch in kein
5
Schema: Comma to the Top kostete als Fohlen 5.000 $,
wurde als Zweijähriger von seinem jetzigen Team für
22.000 $ ersteigert und steigerte sich über kleine Prüfungen Richtung Jahrgangsspitze. Hollywood Park sah
bereits seinen zehnten Start und den sechsten Sieg,
teilweise startete er sogar in Claimer-Rennen. Dabei
stellte er am Samstag alle Beteiligten noch auf eine
harte Prüfung, denn im Führring hatte er ein Eisen verloren, verletzte beim Neu-Beschlag einen Hufschmied
so schwer, dass auch noch ein Ersatzmann antreten
musste - das Rennen wurde mit einer Verspätung von
dreissig Minuten gestartet.
Seine Abstammung ist alles andere als aufregend. Er
stammt aus dem zweiten Jahrgang von Bwana Charlie
(Indian Charlie), Sieger u.a. in den Amsterdam Stakes
(Gr. II), Vierter im Breeders' Cup Sprint (G. I), 2011
steht er für 2.500 $ im Journeyman Stud. Nachdem er
im ersten Jahr noch 70 Stuten deckte, ging die Zahl
in diesem Jahr auf 15 zurück, was sich ändern dürfte.
Er ist ein Sohn von Indian Charlie (In Excess), inzwischen einer der führenden Vererber in den USA. Die
mütterliche Linie ist im Pedigree der Woche dokumentiert. Die amerikanischen Zuchtexperten vermuten,
dass Comma to the Top nicht das nötige Stehvermögen
für Rennen wie das Kentucky Derby besitzt.
Turf-Times
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Pedigree der Woche präsentiert von
6
…Vater von weltweit bisher 45 Stakes-Performern,
davon 15 Gruppesieger und 14 Listensieger
… Black Type-Performer mit jedem seiner Jahrgänge,
aktuell Vater des dritten im englischen Derby und
Gr.2-Siegers REWILDING
… 3facher Gr.1-Sieger, 3jährig
Dritter im Prix de l‘Arc de Triomphe
…Sohn des großartigen DANEHILL aus einer
der bedeutensten Hengstlinien weltweit
…Vater der Gr.1-Sieger IOTA und KÖNIGSTIGER,
sowie der Gr.1 Dritten REWILDING und ELIOT
Ihre beste Wahl –
ab 2011 auf dem Fährhof!
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Turf-Times
8
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Neue Deckhengste
Sordino
Sie hat nicht viele Auftritte umfasst, die Rennkarriere
von Sordino, der im kommenden Jahr als Deckhengst
im Gestüt Martinushof debutieren wird. Es waren Verletzungen, die ihn dreijährig nach dem Derby und dann
auch ein Jahr später nach seinem so versprechenden
Jahresdebut stoppten, so dass er um den einen oder anderen Treffer in einem besseren Rennen gebracht wurde.
Doch insbesondere bei seinen zweiten Plätzen in Hamburg zu Wiener Walzer und in Berlin-Hoppegarten zu
Night Magic zeigte er hervorragende Leistungen, die
eine Deckhengstlaufbahn durchaus rechtfertigt.
Hengst
VIDEO
on lin e
tanzen von 2200 Metern und mehr absolviert, trat auch
dreijährig erstmals an. Das war in einem stark besetzten
Maidenrennen in Köln, das er als Vierter hinter Suestado, Eliot und Oriental Lion beendete. Sein nächstes
Rennen konnte er gewinnen, über 2200 Meter in Hannover, als er sich gegen den damals hoch eingestuften
Fährhofer Cassaias durchsetzte.
Er lief dann als Favorit im
Derby-Trial in Bremen, dort
belegte er als Favorit jedoch
nur Rang drei hinter Serienhoehe und Brusco. Sein Derbystart war kurzfristig fraglich,
doch entschloss sich sein Team,
ihn doch in Hamburg zu satteln.
Dort zog er sich hervorragend
aus der Affäre, wurde unter Johan Victoire nur von Wiener
Walzer geschlagen. Das war
es dann aber auch schon für
2009, mehrfach geplante Starts
mussten gestrichen werden. Die
Hoffnungen für dieses Jahr waren nicht gering, doch ließ sich
nur noch ein Start realisieren.
Das war im Frühjahr in Hoppegarten, in dem aus BadenBaden übernommenen Gr. IIDer neue Stallion Sordino im Gestüt Martinushof. Foto www.gestuet-martinushof.de - Rühl Rennen, das er nach sehr guten
Trainingsleistungen als Favorit
bestritt, nur vom "Galopper des Jahres" Night Magic
Mit seinem Einzug ins Gestüt kommt es zu der relativ
geschlagen wurde. Damit wurde das Kapitel Rennlaufseltenen Konstellation, dass mit Santiago und Sordino
bahn für den Hengst aus dem Gestüt Hof Vesterberg
zwei Halbbrüder den Züchtern zur Verfügung stehen.
aber schon geschlossen.
Santiago in Graditz, ein Sohn von Highest Honor, war
Sordino ist das vierte Fohlen der zweifachen Siegerin
jedoch ein Meiler oder allenfalls ein Mitteldistanzpferd
Serenata, die sich mit Santiago (Highest Honor) hervor(er konnte sich einmal auf Listenebene über 2000 Meragend eingeführt hatte. Er gewann sieben Rennen, u.a.
ter platzieren), Sordino, neben Kamsin der zweite Sohn
dreijährig das Mehl-Mülhens-Rennen (Gr. II) und den
von Samum im Gestüt und somit schon ein MonsunGroßen Preis der Dortmunder Wirtschaft (Gr. III), fünfEnkel, ist ein Steher. Er hat alle seine Starts auf DisImpressum:
Herausgeber:
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Tel.: +49(0)2119653414, Fax: +49(0)2119653415
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jährig dann noch den Premio Ribot (Gr. II) über die Meile
in Rom. Seit 2009 steht er in Graditz, die Zahl der zu ihm
gebuchten Stuten ist dieses Jahr deutlich angestiegen.
Serenata ist auch Mutter von Sayada (Dr Fong), die in
Auktionsrennen in Dortmund und Neuss jeweils Zweite
war. Ihre Tochter Sea Road (Dashing Blade), eine Stute, die hohe Vorschusslorbeeren trug, konnte bei ihrem
einzigen Start gewinnen. Und Serenata ist Mutter von
Sanogo (Shirocco), zu einem Zuschlagpreis von 180.000 €
Salestopper 2009 in Iffezheim, ein Hoffnungsträger im
prominenten Quartier von Frankreichs Championtrainer Jean-Claude Rouget. Sanogo hat beim zweiten Start
überzeugend über 2000 m in Toulouse gewonnen, sein
Jockey Ioritz Mendizabal äußerte sich anschließend fast
schon euphorisch zu dem Hengst im Besitz von R & B
Int. Er hat eine Derby-Nennung bekommen.
Serenata selbst war eine gute Rennstute, konnte den
Hoppegartener Stutenpreis gewinnen und war Dritte in
der Meile der Nord/LB (LR). Ihre Mutter Secret Energy
(Alwuhush) war Siegerin im Ludwig Goebels-Erinnerungsrennen (LR) in Krefeld und Dritte im Deutscher
Hengst
VIDEO
on lin e
Herold-Preis (Gr. III). Neben Serenata hatte sie eine Reihe besserer Nachkommen wie den in Dänemark mehrfach erfolgreichen Shareholder (Act One). Ihre Tochter
Second Game (Second Set) ist Mutter der drei Jahre
alten 88,5-Kilo-Stute Semina (Mamool). Die weitere
Familie stammt aus den USA, die vierte Mutter Magic
Square (Quadrangle) ist eine Schwester von gleich vier
Deckhengsten, den Gr. I-Siegern Key to the Mint, Fort
Marcy, Key to Content und dem Gr. III-Sieger Key to
the Kingdom. Könnte Sordino nur annähernd in deren
Fußstapfen treten, wäre man bei Besitzer und Pächter
mit Sicherheit mehr als zufrieden.
27 Pferde für den Sultan ...
Die Bilder, die Günther Schmidt von www.taxi4horses.com bei Facebook veröffentlicht hat, sehen ziemlich
aufregend auf: Mitten im dicksten Schneetreiben, ging
es mit gleich drei großen LKW vom Odenwald aus in
Richtung Amsterdamer Flughafen Schiphol. Die kostbare Fracht bestand aus 27 Fjordpferden, die für eine
Pferdeshow eines Sultans in die Emirate geflogen wurden. Mit der Bundesbahn wären die Vierbeiner in diesen
Tagen sicher nicht so pünktlich da gewesen. Nach zwei
sonnigen Wochen werden die Vierbeiner Anfang Januar
zurück erwartet.
Die 'Pferdetaxis' fahren bei jedem Wetter .... www.taxi4horses.com
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Gruppe-Siege 2j.
0
0
2
100,5 kg
95,0 kg
97,0 kg
Renndistanz
1200 m
1200 m
1200 m
Deckhengst
Champion Vererber
kommender Champion Vererber
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10.000 Euro
8.000 Euro
2.500 Euro
Vater
Muttervater
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Turf-Times
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Donnerstag, 22.Dezember 2010
Die Story
Hengstpräsentation im Gestüt Ohlerweiherhof
Third season sires
Es wird wohl niemandem zu nahe getreten, wenn wir
die Hengste, die in der Statistik der "third season sires"
auftauchen, nicht unbedingt als die Stars der gesamten
Szene bezeichnen. Zumindest, was den europäischen
Markt anbetrifft. In der Regel sind sie nicht mehr dort
aufgestellt, wo sie ihre Deckhengst-Karriere begonnen
haben – das ist nicht immer ein positives Zeichen. Und
so mancher ist schon komplett von der Bildfläche verschwunden. Es sind allesamt Hengste, deren erste Nachkommen jetzt vierjährig sind, da ist schon eine Tendenz
sichtbar.
Die Nummer eins der Liste, die sich ausschließlich
auf die Saison 2010 in Europa bezieht, ist ein Hengst,
der schon in diesem Jahr nicht mehr unter dem DarleyLabel stand. Refuse to Bend (Sadler’s Wells), Sieger in
den 2000 Guineas (Gr. I), den Queen Anne Stakes (Gr. I)
und den Eclipse Stakes, stand fünf Jahre im irischen
Kildangan Stud, wechselte aber im Frühjahr in das
Whitsbury Manor Stud nach England, wo er im kommenden Jahr für 4.500 Pfund steht. Doch ausgerechnet
in diesem Jahr hatte er mit der Prix Saint-Alary (Gr. I)
und Prix de Diane (Gr. I)-Siegerin Sarafina eine Spitzenstute auf der Rennbahn, dazu eine Gr. III-Siegerin,
vier Listensieger und in Deutschland die klassisch platzierte Neon Light. Ob seine Karriere noch einmal eine
Wendung nimmt, bleibt abzuwarten. Dieses Jahr deckte
er nur knapp dreißig Stuten.
Für Darley, genauer im Dalham Hall Stud in Newmarket, deckt für 12.000 £ auch 2011 Exceed and Excel
(Danehill). Ein Spitzenflieger in Australien, dort Gr. IVererber, in Europa mit vielen frühreifen Nachkommen
präsent, auch kommerziell auf den Auktionen erfolgreich. Er hat stets volle Listen, immer dreistellige Zahlen, sollte auch weiterhin auf sich aufmerksam machen,
zumal es auch an der Qualität der Partnerinnen nicht
mangelte. One Cool Cat (Storm Cat) ist von Coolmore
schon vorletztes Jahr nach Südkorea verkauft worden,
seinen vorderen Platz in der Statistik verdankt er einer sehr hohen Zahl von Nachkommen. Elusive City
(Elusive Quality) ist in diesem Jahr erstmals in Frankreich tätig gewesen, wo er im nächsten Jahr im Haras
d’Etreham stehen wird, für 15.000 €. Er hatte ebenso
wie Kheleyf (Green Desert) ein etwas ruhigeres Jahr.
Letzterem hat Darley einen Ortswechsel verordnet, er
geht zu deutlich geschliffener Decktaxe von Irland nach
England.
Den besten Prozentsatz, was den Vergleich Black
Type-Sieger zu Anzahl der Nachkommen betrifft, hat
der im Haras d’Etreham für 5.000 € stehende American Post (Bering), der insgesamt immerhin acht Black
Type-Sieger auf der Bahn hat und dies bei nicht einmal
am 15. Januar 2011 ab 11 Uhr.
Mit Freisprungverlosung!
Es erwarten Sie:
Touch Down - mehrfacher Black Type -Vererber,
Prince Flori - Gr. I-Sieger und Galopper des Jahres
Goodricke - Gr. I-Sieger und Champion 3-jähriger Sprinter in Europa
www.ohlerweiherhof.de
großen Jahrgängen. Er hat stets um die fünfzig Stuten
pro Saison gedeckt. Auch Monsieur Bond (Danehill
Dancer), ein 3.000-£-Hengst im englischen Norton
Grove Stud, hat aus geringen Möglichkeiten Einiges
gemacht.
Mit Ransom O’War (Red Ransom) und Paolini
(Lando) tauchen auch zwei deutsche Hengste in dieser
Statistik auf. Ransom O’War hatte mit Caerleon Wind
und Flying Warrior zwei Großverdiener in Frankreich,
wo er ja auch nächstes Jahr stehen wird. Paolinis Bester
war der inzwischen nach Hong Kong verkaufte Hollywood Kiss. Die vorjährigen Leistungsträger von Touch
Down (Dashing Blade) konnte sich nicht ganz so in
Szene setzen, zumal er auch aktuell quantitativ nur sehr
schwache Jahrgänge hatte, was sich aber bald ändern
wird (siehe Bedeckungen 2010).
Es dürfte sicher sein, dass die in den USA stationierten "third season sires" deutlich höher einzustufen sind
als die in Europa. Die nachfolgende Rangliste bezieht
sich jedoch auf die komplette Laufbahn der Hengste, die
Zahlen sind im Gegensatz zu den europäischen kumuliert. Die Nummer eins ist der Darley-Stallion Medaglia
d’Oro (El Prado), dessen Nachkommen bisher über 15
Millionen $ gewonnen haben. An der Spitze steht natürlich die Ausnahmestute Rachel Alexandra, doch hat er
vier weitere Gr. I-Sieger auf der Bahn. Mit einer Decktaxe von 100.000 $ in 2011 gehört er inzwischen auch
zu den teuersten Hengsten in Nordamerika. Ihm in der
Gewinnsumme dicht auf den Fersen ist der GaineswayHengst Tapit (Pulpit), Vater von immerhin 23 Black
Type-Siegern. Auch Speightstown (Gone West), ein
Champion-Flieger, kann sich mit seinem Nachkommen
sehen lassen. Mit Lord Shanakill debutiert einer seiner
Söhne im kommenden Jahr im Irish National Stud. Lion
Heart (Tale of the Cat ) ist inzwischen in die Türkei
verkauft worden, Candy Ride (Ride the Rails) ist wie
Medaglia d’Oro schon Vater von fünf Gr. I-Siegern. So
stark ist diese Gruppe von Hengsten, deren älteste Produkte vier Jahre alt sind, dass Birdstone (Grindstone)
trotz seiner Vaterschaft von zwei klassischen Siegern,
Mine That Bird und Summer Bird, nur Sechster in der
einschlägigen amerikanischen Statistik ist.
Turf-Times
Donnerstag, 22.Dezember 2010
12
Führende Deckhengste in Europa 2010 - mit dem dritten Jahrgang - nach Gewinnsumme
Platz
Hengst
Geb.
Vater
Starter Sieger Plätze Siege Gewinnsumme
1 REFUSE TO BEND
2000 Sadler's Wells
173
70
70
133
2.610.909
2 EXCEED AND EXCEL
2000 Danehill
185
82
49
137
1.516.055
3 ONE COOL CAT
2001 Storm Cat
189
81
63
149
1.428.213
4 ELUSIVE CITY
2000 Elusive Quality
151
68
39
130
1.387.742
5 KHELEYF
2001 Green Desert
156
63
53
95
881.603
6 AMERICAN POST
2001 Bering
69
31
26
54
878.638
7 MONSIEUR BOND
2000 Danehill Dancer
83
29
27
52
810.929
8 DENON
1998 Pleasant Colony
74
38
15
72
664.045
9 PYRUS
1998 Mr Prospector
59
32
8
51
627.645
10 COLOSSUS
2001 Danehill
91
41
23
76
434.787
11 EQUERRY
1998 St Jovite
63
17
20
29
418.148
12 HAAFHD
2001 Alhaarth
95
32
28
49
380.444
13 DELLA FRANCESCA
1999 Danzig
54
14
23
25
360.303
14 SPEIGHTSTOWN
1998 Gone West
27
16
5
22
351.817
15 BALLINGARRY
1999 Sadler's Wells
54
18
14
34
339.649
16 RANSOM O'WAR
2000 Red Ransom
64
24
26
29
334.144
17 PAOLINI
1997 Lando
56
18
22
33
328.324
18 SULAMANI
1999 Hernando
65
28
15
44
320.971
19 INDIAN HAVEN
2000 Indian Ridge
59
21
14
33
297.438
20 GOLD SPHINX
1999 Storm Cat
41
25
11
41
291.993
21 MARTALINE
1999 Linamix
47
6
21
10
288.113
22 TOUT SEUL
2000 Ali-Royal
37
14
13
33
281.845
23 BACHELOR DUKE
2001 Miswaki
53
19
25
29
249.157
24 BAPTIZE
1998 Dynaformer
62
16
24
23
247.579
25 NEEDWOOD BLADE
1998 Pivotal
88
23
25
43
233.732
26 LUCKY STORY
2001 Kris S
70
19
21
32
223.634
27 CHARMING GROOM
1999 Kaldoun
39
8
14
12
210.300
28 RASHBAG
1999 Reprimand
27
7
12
13
185.200
29 MY RISK
1999 Take Risks
36
6
15
12
175.900
30 NICOBAR
1997 Indian Ridge
10
4
1
6
169.230
31 RESET
2000 Zabeel
54
15
20
25
163.148
32 PLEASANTLY PERFECT
1998 Pleasant Colony
12
10
1
12
150.601
33 LION HEART
2001 Tale of the Cat
17
2
10
6
148.213
34 SWEDISH SHAVE
1998 Midyan
24
9
13
14
131.058
35 CALIFET
1998 Freedom Cry
16
1
6
3
128.693
36 PASSING GLANCE
1999 Polar Falcon
5
3
1
4
114.774
37 PHILOMATHEIA
1997 Danzig
19
5
6
11
113.277
38 LEADERSHIP
1999 Selkirk
20
7
8
8
106.348
39 POLISH SUMMER
1997 Polish Precedent
32
4
9
6
100.730
40 IMPERIAL DANCER
1998 Primo Dominie
25
8
10
12
94.195
41 TILLERMAN
1996 In The Wings
18
8
2
17
92.882
42 MASTERFUL
1998 Danzig
22
7
8
11
92.436
43 GREENGROOM
1998 Green Tune
7
2
5
3
90.720
44 LUCKY OWNERS
1999 Danehill
10
2
4
7
87.367
45 DANO-MAST
1996 Unfuwain
19
1
4
2
86.930
46 SUMITAS
1996 Lomitas
21
6
6
17
81.697
47 AL NAMIX
1997 Linamix
15
2
8
8
79.200
48 ALBERTO GIACOMETTI 2000 Sadler's Wells
20
4
8
5
77.300
49 TAPIT
2001 Pulpit
7
3
2
5
67.886
50 JOHAR
1999 Gone West
8
3
3
4
66.350
Turf-Times
13
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Turf-Legenden
Die ersten großen
Bollow-Pferde mit "A"
- von Asterblüte, Aubergine und Asterios
Nun beginnt sie richtig, unsere neue Serie Turf-Legenden. Schon die Ankündigung stieß auf großes Interesse, soviele Leser wie bei der Geschichte zu Hein
Bollows 90. Geburtstag "Der Fels in der Brandung"
hatten wir auf unserem Web-Portal bisher nur bei
den ganz aktuellen Berichten vom Derby - und in
unserer Serie geht es diesmal um die besondere Geschichte dieses Rennens, die weit, weit zurück liegt,
im Jahr 1949. Einladen möchten wir Sie auch heute
wieder, die Geschichten (unter eigenem Namen) zu
kommentieren und durch eigene Erzählungen zu ergänzen, nutzen Sie dafür bitte die Kommentarfunktion im Portal.
Nicht nur das Alphabet beginnt mit dem Buchstaben
"A" – auch in der Lebensgeschichte von Hein Bollow
spielt er eine besondere Rolle. Nachdem er seinen ersten
Sieg im Rennsattel am 6. Juni 1938 mit Juist – ein Erfolg, der gut zu der norddeutschen Herkunft des in Hamburg geborenen Hein Bollow passt – errungen hatte, war
ihm bereits 1942 mit der Stute Leibwache auch ein erster
ganz großer Treffer im Preis der Diana geglückt. Aber es
waren drei Pferde, deren Namen zufällig alle mit "A"
begannen, die die Karriere des jungen Jockeys in den
Jahren 1949 bis 1951 besonders beflügelten: Asterblüte,
Asterios und Aubergine.
Erstgenannte war es auch, die jenem Stallgebäude den
Namen gab, in das uns Hein Bollow an einem eisigen
Dezembermorgen zwei Tage nach seinem 90. Geburtstag mitnimmt. Nach dem Verlust der traditionsreichen
Schlenderhaner Stallungen in Hoppegarten hatte Waldemar von Oppenheim diese 1952 fertiggestellte Heimat
für seine Galopper auf der Kölner Rennbahn neu errichten lassen. Besucher lobten das großzügige Gebäude
mit der breiten Boxengasse damals als besonders komfortabel und zeitgemäß. Inzwischen ist es selbst ebenso wie die berühmte Namensgeberin ein Stück Galoppsportgeschichte geworden. Als die Stallungen von Peter
Asterblüte v. Pharis - Aster, Siegerin im Deutschen Derby, Preis
der Diana, Schwarzgold-Rennen und Union-Rennen. Foto Archiv
Schiergen kürzlich zu einem beeindruckend modernen
Trainingszentrum umgebaut wurden, blieb der Asterblüte-Stall aber erhalten und bildet nun einen interessanten
Kontrast zu all dem Neuen ringsherum.
Es ist ein Ort, an dem Rennsportgeschichte mit den
Händen greifbar wird – und das ausgerechnet zwischen
den Jährlingen, die teilweise erst vor kurzem in den
Rennstall eingerückt sind. Kaum ein Anblick könnte dies
besser illustrieren als die kleine Zwiesprache, die Hein
Bollow an der Boxe eines noch namenlosen Ammerländers hält. Neugierig streckt ihm der blaublütig gezogene Jährlingshengst die Nüstern entgegen und lässt sich
verdientermaßen bewundern. Dass er einen berühmten
großen Bruder hat und auch sein Vater eine echte Galoppsportlegende ist, wird er wohl kaum ahnen. Er ist
aber nicht der einzige Hoffnungsträger für die Saison
2012, der uns mit aufgeweckter Offenheit beobachtet,
während wir durch die Boxengasse wandern und Hein
Bollows Erzählungen lauschen.
Was mag der ehemalige Jockey und Trainer wohl vor
seinem inneren Auge sehen an diesem Ort, an dem sich
Vergangenheit und Zukunft die Hände zu reichen scheinen?
Generationen von Vollblütern wurden hier seit den
Tagen jener drei Pferde, um die es in diesem Bericht
gehen soll, auf ihre Rennlaufbahn vorbereitet. Hein
Bollow kennt dies aus eigener jahrzehntelanger Praxis
und schildert uns packend die Bedeutung täglicher Arbeit über lange Zeit hinweg, immer auf das eine Ziel
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Donnerstag, 22.Dezember 2010
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Aubergine v. Magnat - Alraune unter Hein Bollow nach dem Sieg
im Kölner Gerling-Preis, auf dem Geläuf sind der Besitzer Waldemar von Oppenheim, der Gestütsleiter Graf Sponeck und Trainer
George Arnull. Foto Archiv
gerichtet, aus einem verspielten Jährling ein erfolgreiches Rennpferd zu formen. Geduld und Regelmäßigkeit
seien besonders wichtig, betont er. Und während die Boxengasse so wie jeden Tag seit Jahrzehnten gefegt wird,
bekommt man eine Ahnung von der sorgenden Mühe um
das Wohlergehen und die optimale Leistungsfähigkeit
der vielen großen Sieger, die diese Stallmauern bereits
beherbergt haben.
Vielleicht denkt Hein Bollow ja auch zurück an Asterblüte, Asterios oder Aubergine, mit denen er große
Triumphe, aber auch einige Enttäuschungen erlebt hat.
Irgendwo hier müssen sie vor nunmehr über sechzig Jahren ihre Boxen gehabt haben. Wo genau diese sich befanden, lässt sich nach all der Zeit nicht mehr rekonstruieren, aber die Geschichten und Erinnerungen sind wach
geblieben und laden ein zu einer kleinen Zeitreise in die
Vergangenheit.
Im Vergleich zu den großen politischen Ereignissen
des Jahres 1949, als die Rosinenbomber die Berliner Bevölkerung unermüdlich mit Lebensmitteln versorgten,
das Grundgesetz angenommen wurde und die Gründung
zweier getrennter deutscher Staaten die erbitterte Feindschaft zwischen den kalten Kriegern in Ost und West zementierte, wirken die Ereignisse auf den westdeutschen
Rennbahnen nur wie kleine Randnotizen. Doch was zwei
Stuten namens Asterblüte und Aubergine in jenem Jahr
auf den grünen Rasen zauberten, war zweifellos spektakulär. Schon zweijährig waren gelaufen und auch aufeinander getroffen. Mal siegte die eine, dann wieder die
andere Schlenderhanerin. Gemeinsam gelang ihnen aber
das Kunststück, alle fünf klassischen Rennen der Saison
1949 zu gewinnen.
Das Gestüt Schlenderhan, aus dem sie stammten, befand sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch in
einer Phase des Wiederaufbaus, dem sich die Familie von
Oppenheim nach den Verfolgungen und Demütigungen
des Dritten Reichs mit ganzer Kraft widmete. Auch der
deutsche Rennsport an sich hatte gelitten und bedurfte eines Neuanfangs, den die Bombenschäden auf der Rennbahn in Kölns neu strukturiertem Stadtteil Weidenpesch,
die nach dem Ende der Kampfhandlungen beseitigt werden mussten, zunächst augenfällig illustrierten.
Hein Bollow bedeutete das Jahr 1949 ebenfalls einen
neuen Anfang, denn er, der 1947 und 1948 schon zwei
Jockeychampionate errungen hatte, war gerade erst nach
einer Saison in Diensten des Gestüts Röttgen Stalljockey für Schlenderhan geworden. Privat machte es ihn
besonders glücklich, dass er sich nach langer Trennung
gemeinsam mit seiner Familie in der neuen Heimat
Köln eine Existenz aufbauen konnte. In dieser Hinsicht
gleicht seine Geschichte der vieler anderer Deutscher in
jenen Tagen, die die Vergangenheit vergessen wollten
und nach der Währungsreform im Vorjahr lieber eifrig
an Wiederaufbau und die Schaffung von Wohlstand gingen. Die vielen Siege, die Hein Bollow für seinen neuen Arbeitgeber auf den von George Arnull trainierten
Pferden erringen konnte, trugen in seiner persönlichen
Erfolgsgeschichte wesentlich dazu bei.
Hein Bollow (r.) im berühmten schwarz-rot-blauen Dress im DerbyFührring 1950, neben ihm der zweite Schlenderhaner Jockey Paul
Fuchs. Foto Archiv
Eine der beiden überragenden Stuten kannte der damals 28-jährige Jockey bereits aus dem Vorjahr, denn
im September 1948 hatte Hein Bollow Aubergine im
Oppenheim-Rennen, das damals in Mülheim ausgetragen wurde, auf einen dritten Platz geritten. War es prophetisch, dass die Siegerin in jenem Rennen die Stallgefährtin Asterblüte gewesen war? Wer weiß!
Höchst erfolgreich begann die Saison 1949. Viermal
erwiesen sich Hein Bollows Ritte als goldrichtig, und so
gewann er alle tragenden Rennen mit einer der beiden
Stuten. Asterblüte sicherte sich im Mai, als die BerlinBlockade endete und die Bundesrepublik Deutschland
wieder begrenzt souverän wurde, das SchwarzgoldRennen.
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Turf-Times
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Im Juni ließ sie einen Treffer im Union-Rennen folgen. Auch im Preis der Diana war sie leicht als Erste im
Ziel und begeisterte das Rennbahnpublikum endgültig.
Aubergine stand ihrer Stallgefährtin anfangs kaum nach
und gewann das Henckel-Rennen. So weit, so gut… Nun
aber kam der Moment, in dem Hein Bollow als Stalljockey die sprichwörtliche Qual der Wahl hatte. Er konnte
schließlich nur in einem Sattel gleichzeitig sitzen. Welcher der beiden Stuten sollte er also im Derby den Vorzug
geben?
Asterblüte gelingt unter Hein Bollow einer
der seltenen Stutensiege im Union-Rennen, 2 war Treiber.
Eigentlich hätte ja alles für Asterblüte gesprochen, von
der auch ihr Besitzer Waldemar von Oppenheim Presseberichten zufolge felsenfest überzeugt war. Hein Bollow
wählte hingegen Aubergine, und auch einundsechzig
Jahre später kann er uns seine Beweggründe noch anschaulich schildern. Aubergine hatte eigentlich auch im
Union-Rennen antreten sollen, erschreckte sich aber beim
Training vor einem Auto und war leicht verletzt. So kam
es zunächst nicht zu dem eigentlich geplanten Aufeinandertreffen mit ihrer Stallgefährtin Asterblüte – zumindest nicht in einem echten Rennen. In der Morgenarbeit
liefen sie gegeneinander, und überzeugen konnten sie
beide. Auf die Überlegung bauend, dass Aubergine von
diesem Abschlussgalopp nach der kleinen Auszeit mehr
Nutzen haben würde, entschied Hein Bollow sich für sie
und überließ den Ritt auf Asterblüte Walter Held.
Zwei Schlenderhaner Stuten im
Derby vorn - Asterblüte vor Aubergine. Foto Archiv
war die falsche Wahl gewesen, und die Tatsache, dass
er am 10. Juli 1949 ausgerechnet hinter Asterblüte nur
als Zweiter in Hamburg-Horn ins Ziel kam, wurmt ihn
immer noch ein wenig. Verständlich, denn schließlich
war Aubergine ganz gewiss eine sehr gute Stute in ihrem
15
Jahrgang. Das bewies sie im Anschluss an das Derby, als
sie zum Beispiel den Gerling-Preis gewann. Der knappe
Erfolg mit Kopf und Hals mag jedoch für Hein Bollow
nur ein schwacher Trost für das verlorene Derby gewesen
sein.
Zu allem Überfluss saß er im Oktober 1949, dem gleichen Monat, in dem die DDR gegründet wurde, erneut im
Sattel der falschen Schlenderhanerin: Im St. Leger hatte
er die Derbysiegerin Asterblüte ausgewählt, so dass in
einem exakten Spiegelbild des Hamburger Rennens nun
Walter Held die inzwischen noch zweimal zweitplatzierte Aubergine ritt. Doch wieder gewann – wie außerordentlich frustrierend für den Stalljockey! – Hein Bollows
Konkurrent, denn Asterblüte blieb mit einer halben Länge
hinter Aubergine, der zum Gewinn der symbolträchtigen
"Dreifachen Krone" letztlich nur der Derbysieg fehlte.
Und wieder ein Duell der beiden großen Schlenderhanerinnen im
St. Leger, diesesmal behält Aubergine die Oberhand. Foto Archiv
Noch während die deutschen Rennsportfreunde das
große Jahr der beiden Traumstuten verfolgten, von denen Martin E. Eversfield schrieb, sie seien wie "zwei
Sängerinnen…, die zwar sehr schöne Solovorstellungen gaben, aber im Duett dem Publikum noch viel mehr
Freude machten", meldete sich im Sommer 1949 bereits
die nächste Generation Schlenderhaner Pferde zu Wort.
Wieder war es ein Duo, das in den berühmten schwarzblauroten Farben antrat, doch handelte es sich nun um
zwei zweijährige Hengste, denen die ganze Hoffnung für
die Saison 1950 galt. Sie hießen Asterios und Alexios,
aber diesmal entwickelte Hein Bollow bei der Einschätzung des Leistungsvermögens der beiden Pferde mehr
Fortune. Schon im Juli 1949, während auf der großen
Bühne der Weltpolitik über die Annahme der NATOVerträge verhandelt wurde und sich in Südostasien ein
neuer Krisenherd des Kalten Krieges abzuzeichnen begann, gewann er mit Asterios das Rudolf-Oetker-Rennen
Turf-Times
Donnerstag, 22.Dezember 2010
in Krefeld. Im folgenden Monat konnte er mit Alexios,
Asterblütes "kleinem Bruder", sein ganzes reiterliches
Können unter Beweis stellen, indem er mit Halsvorsprung das Horster Criterium für sich entschied. Die
große Schlenderhan-Saison 1949 rundete schließlich ein
weiterer Triumph ab, denn Asterios sicherte sich unter
Hein Bollow, der nebenbei sein drittes Jockey-Championat feiern konnte, den Preis des Winterfavoriten.
Gestüt Schlenderhans Asterios v. Oleander Astarte unter dem Stalljockey Hein Bollow. Foto Archiv
Große Hoffnungen begleiteten Asterios verständlicherweise in das Jahr 1950. Sechzig Jahre später erinnert
Hein Bollow sich offensichtlich noch gut an den Hengst
und beschreibt ihn uns mit einem augenzwinkernden
Grinsen so: "Der war ein Rennpferd, nur eben ein bisschen schneller als die anderen." Genau dies stellte Asterios im Mai unter Beweis, als er mit dem Stalljockey
im Henckel-Rennen antrat. Asterios war tatsächlich ein
bisschen schneller als die anderen, siegte mit Halsvorsprung, und das ausgerechnet vor Alexios. Hein Bollow
hatte also richtig gewählt.
Allerdings beherrschte das Schlenderhaner HengstDuo die Saison 1950 nicht so souverän im Alleingang
wie es im Jahr zuvor Asterblüte und Aubergine geglückt
war. Möglicherweise lag es ja daran, dass die deutsche
Vollblutzucht im Begriff war, sich langsam von den
schweren Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs zu erholen, so dass der Geburtsjahrgang 1947 kopfstärker und
leistungsfähiger ausfiel als jener des Vorjahres. Trotz
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16
des klassischen Doppelerfolgs erwuchs den Derbyhoffnungen von Trainer George Arnull auf jeden Fall bald
Konkurrenz in einem gleichaltrigen Erlenhofer. Dieser
Niederländer war es, der Asterios im Union-Rennen, in
dem der nach einem vorangegangenen Sturz im Preis der
Diana noch verletzte Hein Bollow nicht reiten konnte,
das Nachsehen gab. Und auch im Derby, das der inzwischen wieder genesene Hein Bollow so gerne gewonnen hätte, konnte Asterios gegen Niederländer nichts
ausrichten. Sein Reiter bemühte sich intensiv um einen
Angriff, aber Otto Schmidt brachte sein Pferd leicht als
Ersten ins Ziel.
Dass im St. Leger die Revanche an Niederländer
gelang, konnte wieder nur eine geringe Entschädigung
darstellen. Immer wieder haben diese beiden herausragenden Pferde sich auch in der Saison 1951 noch große Gefechte auf der Rennbahn geliefert. Alles in allem
wird Niederländer das etwas bessere Rennpferd gewesen
sein, aber auch Asterios hatte sich seine Verwendung als
Deckhengst nach dem Abschied von der aktiven Rennlaufbahn redlich verdient. Recht klein waren seine ersten Jahrgänge, von denen der erste 1954 geboren wurde.
Sein Heimatgestüt hielt aber an ihm fest und setzte ihn
sogar nach der Verpachtung von Magnat ab 1957 eine
Weile als alleinigen Deckhengst ein. In dieses Jahr fällt
auch die Geburt des wohl erfolgreichsten Sohnes von
Asterios, denn der Ravensberger Waidmannsheil aus
der Klassestute Waldrun wurde nach seiner erfolgreichen Rennlaufbahn selbst Deckhengst. Schlagzeilen
machte Asterios später, als er in einem spektakulären
Tauschgeschäft allen Anfeindungen des Kalten Krieges
trotzend gegen den begehrten DDR-Deckhengst Birkhahn ausgetauscht wurde und noch fast ein Jahrzehnt im
Volkseigenen Gestüt Graditz deckte.
Viele große Rennen hat Hein Bollow mit den Schlenderhander Spitzenpferden Asterblüte, Asterios und Aubergine gewonnen. Das Derby war jedoch nicht dabei.
Um sich diesen großen Traum von einem Sieg im Rennen aller Rennen zu erfüllen, musste er noch etwas Geduld aufbringen, denn erst 1953 gelang ihm dieser Triumph mit Allasch. Wie der Zufall so spielt, fängt auch
Allaschs Name wieder mit A an, aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag…
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Turf-Times
18
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Stallionnews
Der auch in Deutschland häufig aktive und siegreiche
Swedish Shave (Midyan) wird 2011 im Haras du Bois
d’Argile in Frankreich aufgestellt. Er war Sieger in den
Farben des Stalles Lambada von Sten Thynnell im Grossen Preis von Berlin (Gr. III) und im Prix de Ris-Orangis (Gr. III) sowie Vierter im Prix Maurice de Gheest
(Gr. I). 2006 startete er seine Karriere als Deckhengst in
Schweden, wo der Zwölfjährige in seinen ersten Jahrgängen bereits mehrfacher Siegervater ist. Seine Decktaxe beträgt 1.000 €.
Der mehrfache tschechische Deckhengst-Champion
Rainbows For Life (Lyphard) ist wegen anhaltender
Fruchtbarkeitsprobleme im Napajedla Stud aus dem
Deckbetrieb ausgeschieden. Ursprünglich stand er im
irischen Rathbarry Stud, wo er u.a. Scapolo, den Sieger
in der Kölner Meile (Gr. III) zeugte. Seit 2000 war er
mit großem Erfolg in Tschechien aktiv, wo er zahlreiche
klassische Sieger brachte, zudem mehrere Black TypeSieger über Hindernisse in Italien.
Der fünf Jahre alte Cima de Triomphe (Galileo) beginnt zu einer Taxe von 3.000 € im kommenden Frühjahr
seine Deckhengstkarriere im französischen Haras du
Thenney. Seinen wichtigsten Sieg erzielte er im Derby
Italiano (damals Gr. I), er gewann auch die Brigardier
Gerard Stakes (Gr. III) gegen den späteren zweifachen
Breeders‘ Cup Turf (Gr. I)-Sieger Conduit (Dalakhani).
Cima de Triomphe, der zum Großteil von Bruno Grizzetti betreut wurde, war zeitweise auch bei Luca Cumani in Newmarket im Training, für den er auch Vierter
in den Eclipse Stakes (Gr. I) werden konnte. Er startete zuletzt in den Farben von Teruya Yoshida, die Shadai Farm ist jetzt noch zu fünfzig Prozent Besitzer des
Hengstes.
Der australische Züchter und Besitzer Ted van Heemst
hat sich einen fünfzigprozentigen Anteil an dem neuen
Coolmore-Stallion Alfred Nobel (Danehill Dancer) gesichert. Der Dreijährige, Sieger u.a. zweijährig in den
Phoenix Stakes (Gr. I) und Sohn einer von Desert Prince
stammenden Mutter, wird deshalb im Anschluss an seinen Gestütsstart im irischen Coolmore in der zweiten
Jahreshälfte 2011 in Lynward Park in Westaustralien
aufgestellt.
Europas Champion-Deckhengst mit dem ersten Jahrgang Iffraaj (Zafonic) hat seine Bilanz am letzten
Donnerstag im englischen Southwell aufgebessert. If
You Whisper, der ein Maidenrennen über 1400 Meter
gewann, war sein 38. individueller Sieger bei den Zweijährigen.
Der achtfache Sieger Vertigineux (Nombre Premier),
u.a. erfolgreich im Prix du Muguet (Gr. II), Prix de
la Porte Maillot (Gr. III) und Prix Perth (Gr. III), wird
im kommenden Frühjahr zu einer Taxe von 2.500 € im
Haras d’Ayuemorte in Frankreich debutieren. In Frankreich gibt auch Centennial (Dalakhani) seinen Einstand
als Vererber. Der Sieger in den Great Voltigeur Stakes
(Gr. II) und im Classic Trial (Gr. III), mehrfach auch
auf Gr.-Ebene platziert, steht für 1.500 € im Haras de
la Hetraie.
Der Coolmore-Neuzugang Getaway (Monsun) aus
der Zucht von Georg Baron von Ullmann wird seine
neue Karriere als Deckhengst im irischen Grange Stud
im kommenden Frühjahr zu einer Taxe von 3.000 €
beginnen. An seiner Seite stehen in dieser National
Hunt-Dependance von Coolmore vier weitere Hengste,
von denen Milan (Sadler's Wells) und Oscar (Sadler's
Wells) für 5.000 € die teuersten sind. Für Golan (Spectrum) und Vinnie Roe (Definite Article) werden jeweils
2.000 € verlangt.
Coolmore unterhält mit dem Beeches Stud und dem
Castlehyde Stud zwei weitere Deckhengst-Stationen.
Im Beeches Stud steht mit Flemensfirth (Alleged) auch
der derzeit am höchsten eingestufte Hengst, seine Decktaxe beträgt 10.000 €. An seiner Seite sind für Taxen
zwischen 2.000 € und 3.000 € noch Ask (Sadler's
Wells), Brian Boru (Sadler's Wells), Mahler (Galileo)
und Mountain High (Danehill) stationiert, in Castlehyde decken Scorpion (Montjeu) für 4.000 € und Westerner (Danehill) für 5.000 €
Auktionsnews
Ein Sohn von Presenting sorgte vergangenen Mittwoch mit 35.000 € für den Höchstpreis der eintägigen
Goffs December Sale, die auf Grund der winterlichen
Witterung in Irland um eine Woche verschoben wurde.
Die letzte Auktion des Jahres in Europa endete mit einem
Gesamtumsatz von 535.300 € (2010: 775.000 €). Der
Schnitt pro Zuschlag dieser auf den Hindernissport zugeschnittenen Versteigerung ging von 6.250 auf 5.818 €
zurück.
Bei dem Presenting-Sohn, einem Hengstfohlen, handelt es sich um eine Dreiviertelbruder zum Hinderniscrack Denman, Dick Frisby war der Käufer, er will
das Pferd in einigen Jahren wieder auf die Auktion bringen. Deutsche Wurzeln hat der zweitteuerste Zuschlag
der Auktion, ebenfalls ein Fohlen von Presenting. Die
Mutter ist Miami Nights (Tertullian), eine zweifache
Siegerin, Schwester von Moon over Miami (Dashing
Blade) und Moneytrain (Platini), beides in England
Gr. II-Sieger über Hindernisse. Dieses Fohlen ging für
28.000 € an die Clonteen Stables.
Turf-Times
19
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Pferde
Spenden Sie mit!
Mit einem Rating von 129p liegt der Wallach Local
Hero (Lomitas) in der aktuellen Timeform-Rangliste
der besten dreijährigen englischen und irischen Hürdler
an fünfter Position. Der vom Gestüt Evershorst gezogene Sohn der Lolli Pop war als Jährling für 32.000 € bei
der BBAG nach England verkauft worden. Er steht im
Training bei Steve Gollings, hat auf der Flachen bei drei
Starts ein Rennen gewonnen. Über Hürden debutierte er
Förderverein Kinderhospiz Düsseldorf e.V.
Torfbruchstraße 25· 40625 Düsseldorf-Gerresheim· Tel.: 0211/61 01 95-20
Ende November unter Tony McCoy in Wetherby derart
www.kinderhospiz-regenbogenland.de· info@kinderhospiz-regenbogenland.de
imponierend, dass ihm die derzeitige Marke zuerkannt
Sparkasse Düsseldorf: Kto-Nr.: 10 330 900 BLZ: 300 501 10
Deutsche Bank: Kto-Nr.: 6324 123 60 BLZ: 300 700 24
wurde. Das "p" bedeutet "progressive", weitere Steigerung wird also erwartet. Die ersten sieben Dreijährigen
in diesem Ranking sind nicht in England gezogen, sechs
KHR Anzeige 91 x 66 02 mm.indd 1
27.02.2009
stammen aus Frankreich.
Die aus einer Römerhofer Mutterlinie stammende indische Ausnahmestute Jacqueline (King Charlemagne)
ist zu einem 90tägigen Quarantäne-Aufenthalt in den
USA eingetroffen. Von dort aus wird sie nach Irland reisen, wo sie voraussichtlich vom Champion Galileo gedeckt werden soll. Die vier Jahre alte Jacqueline, die u.a.
mit Richard Hughes im Sattel vier klassische Rennen in
Indien gewonnen hat, die 1000 und die 2000 Guineas,
das Derby und die Oaks, stammt aus der Römerhoferin
Talita Kumi (High Estate), die einst tragend nach Indien
verkauft wurde. Indische Züchter waren auch in diesem
Herbst wieder auf Einkaufstour und haben Schätzungen
zufolge insbesondere in England, Frankreich und Irland
in 2010 rund 200 Mutterstuten erworben.
David Hayes, einer der prominentesten Trainer Australiens, ist der neue Betreuer des bislang von Waldemar
Hickst für den PT Stable trainierten vier Jahre alten Budai (Dai Jin). Hayes bekam auch zwei weitere Neuzugänge aus England, den Curragh Cup (Gr. III)-Sieger
Tactic (Sadler's Wells), bislang bei John Dunlop in Obhut, und Rebel Soldier (Danehill Dancer), den Jeremy
Noseda zum Sieg in den Gordon Stakes (Gr. III) trainierte.
Zahl der Woche
10.789.000
$ gaben Käufer aus Australien
allein bei der letzten Keeneland Broodmare Sale in Kentucky aus. Auch in England und Frankreich waren australische Besitzer bei den Zuchtauktionen deutlich präsenter
als in der Vergangenheit. Diese Aktivitäten sind insofern
bemerkenswert, da die dort gekauften Stuten im Frühjahr
abfohlen und die dann zur Welt gekommenen Nachkommen offiziell ein Jahr älter sind als die im Sommer und
Herbst geborenen australischen Fohlen.
Rennsportindustrie
11:30:51
Die Rennpreise in Irland werden 2011 linear um fünf
Prozent gekürzt. Die Dachorganisation Horse Racing
Ireland fährt die Preisgelder von 46 auf 44,1 Millionen €
zurück. Seit 2008 sind die Rennpreise auf Grund von
Kürzungen diverser Zuschüsse um 25 Prozent heruntergefahren worden. Der Mindestrennpreis von 7.000 €
ist für mitteleuropäische Verhältnisse allerdings immer
noch sehr ordentlich. Auch im Vergleich zu den Börsen,
die derzeit bei den Winterrennen in England gezahlt
werden. Bei kleineren Handicaps beträgt der Siegpreis
oft kaum mehr als umgerechnet 1.600 €, gezahlt werden
zudem nur drei Platzgelder. Zahlreiche Trainer verzichten so ganz auf Starts, da selbst ein drittes Preisgeld
die im Vergleich etwa zu Deutschland deutlich höheren
Grundkosten nicht deckt.
In Irland etwas ist auch als Folge der wirtschaftlichen
Verhältnisse die Zahl der Fohlen und der Pferde im
Training deutlich zurück gegangen. Bei den Fohlengeburten ist seit 2008 ein Minus von vierzig Prozent zu
verzeichnen, bei den Pferden im Training beträgt der
Rückgang 15 Prozent.
Der Internet-Wettanbieter bwin wird mit einem
erheblichen Investment bei der spanischen Lotteriegesellschaft LAE einsteigen, die auch verantwortlich
für Sport- und damit auch Pferdewetten zuständig ist.
bwin würde dreißig Prozent der Anteile übernehmen.
Das Unternehmen ist mit einem Engagement von rund
18 Millionen € pro Jahr derzeit Hauptsponsor von Real
Madrid.
Turf-Times
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Personen
Jockey Wladimir Panov wurde von der "Neuen Presse" in Hannover als Kandidat zum lokalen "Sportler des
Jahres" aufgestellt. Ihre Anrufe entscheiden darüber,
wer am 17. Januar bei der Sportgala auf dem Treppchen
steht – die Stimmabgabe kann sich lohnen. Ab sofort
geht es bis zum 8. Januar (Mitternacht) an jedem Tag
um wertvolle Preise und in jeder Woche um eine von
fünf TUI-Reisen. Alle Teilnehmer haben obendrein am
Ende die Chance auf eine TUI-Traumreise ins FünfSterne-Hotel nach Griechenland. Wenn Sie für Wladimir Panov stimmen wollen, wählen Sie 0137/800 11 33
– und die Endziffer 09.Der Anruf kostet aus dem
Festnetz der Telekom 50 Cent. Abweichende Preise für
Mobilfunkteilnehmer.
Der englische Hindernis-Jockey Anthony Peter
(AP) McCoy wurde mit geradezu überwältigender
Mehrheit von der britischen Öffentlichkeit zur BBC
Sports Personality of the Year (also zum Sportler des
Jahres) gewählt. Vorausgegangen war eine konzentrierte Aktion der Racing Post in Verbindung mit diversen Verbänden, Fans des Rennsports zum Abstimmen
zu motivieren. Dies trug Früchte: McCoy erhielt 41%
der abgegebenen Stimmen, in Zahlen rund 293,000
Stimmen, die von ihm auf die Plätzen verwiesenen
Phil "The Power" Taylor (Darts) und Jessica Ennis
(Siebenkampf) mussten sich dagegen mit rund 72,000
(10.33%) respektive 63,000 (9.02%) der Stimmen begnügen – zum Vergleich: der letztjährige Sportler des
Jahres, der Fußballer Ryan Giggs, hatte insgesamt rund
152,000 Stimmen erhalten. In diesem Jahr standen er-
Mc Coy gewinnt das Grand National mit Don't Push it
20
staunlicherweise keine Fußball-Spieler überhaupt zur
Auswahl. Trotzdem verwies McCoy diverse hochrangige Olympioniken, Golfer und Boxer auf die hinteren
Ränge.
Nach seinem diesjährigen Sieg im Grand National
(s.Photo, mit Don´t Push It) und dem 15. Jockey-Championat in Folge konnte die Auszeichnung, von der sich
der Sport natürlich auch über die Fan-Grenzen hinaus
neue Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erhofft, zu
keinem besseren Zeitpunkt kommen. Tony McCoy, der
im Übrigen in der langen Geschichte der Auszeichnung
der erste Jockey ist, der den Preis gewinnen konnte,
dankte allen Unterstützern in der 2stündigen LiveSendung mit überraschend emotionalen Worten, die
natürlich zu Standing Ovations der anwesenden Zuschauer führten. Er dankte besonders seinem Arbeitgeber J.P. McManus und dem Trainer Jonjo O´Neill, und
"der wunderbarsten Person überhaupt, meiner Tochter
Eve. Sie ist jetzt 3 und war so aufgeregt, als sie hörte,
dass Papa heute Abend im Fernsehen ist".
Das sind die wahren Globetrotter des Turfs:
J J The Jet Plane, sechs Jahre alter Wallach aus Südafrika,
aktuell Sieger im Hong Kong Sprint (Gr. I), hat seinen Winter
(Arbeits)-Urlaub in Dubai angetreten. Foto: dubairacingclub.com
Turf-Times
Donnerstag, 22.Dezember 2010
StallionBook.de wächst
Das neue elektronische Hengstbuch von Dequia Media in Kooperation mit Turf-Times ist seit dem 01.
Dezember unter www.StallionBook.de online und
bekommt in den nächsten Tagen weiteren Zuwachs.
Die fünf Fährhofer Hengste Tiger Hill, Sabiango,
Königstiger, Silvano und Lomitas, dessen letzten
Nachkommen Anfang 2011 zur Welt kommen, werden in den nächsten Tagen mit den kompletten Profilen, d.h. Rennlaufbahn mit Videos, erweitertes Pedigree, Pedigree-Analyse sowie mit den Nachkommen
und ihren Siegen, in die Datenbank eingepflegt. Sie
treffen dort auf prominente "Stallgefährten", wie die
beiden Spitzenreiter in der aktuellen deutschen Stallionstatistik, Sholokhov und Areion, sowie Lord of
England, Santiago, den neuen Stallion Sordino, Pao-
21
lini, Shrek, Electric Beat und Wiesenpfad. Die Liste
der Premium-Hengste, für die der komplette Service
gebucht worden ist, wird in den nächsten Tagen und
Wochen noch erweitert. Für den kompletten Überblick
gibt es jedoch auch eine kostenlose Basisversion, so
dass alle in Deutschland stationierten Deckhengste im
StallionBook abgebildet werden.
Ganz neu für ein deutsches StallionBook ist dabei
die sehr komplexe Datenbank mit dem angehängten
Redaktionssystem von Turf-Times sowie die SucheFunktion. "Der Zuspruch ist sehr erfreulich, die neue
Datenbank, die wir seit einem Jahr kontinuierlich
aufbauen, wächst mit jedem neuen Kunden und wird
immer besser", so Frauke Delius von Dequia Media,
"wir wollen dabei immer mehr bieten als nackte Zahlen - bei uns gibt es die Kommentare, News, Analysen,
Fotos und Videos zu den Pferden."
Foto der Woche
Vom Schnee bedeckt sind die nicht ganz erfüllten Hoffnungen des fast abgelaufenen Turf-Jahres 2010, doch
schon beim nächsten Tauwetter tauchen die neuen Hoffnungen auf ... Turf-Times wünscht allen Abonnenten
des Newsletters und Lesern im Portal ein gesegnetes, fröhliches Weihnachtsfest und Hals & Bein für 2011.
Wir erscheinen im neuen Jahr wieder am 13. Januar.
Foto: www.dequia.de
Turf-Times
22
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Zucht – International
Deutsche Zucht im Ausland
Balierus (2007), H., v. Singspiel – Brighella, Zü.: Dr.
Frank Feldmann
Sieger am 17. Dezember in Jebel Ali/UAE, Hcap,
1800m, ca. 6.500 €
BBAG-Jährlingsauktion 2008 an Blandford Bloodstock,
49.000 €
Querido (2004), W., v. Acatenango – Quest Of Fire,
Zü.: Gestüt Brümmerhof
Sieger am 17. Dezember in Wolverhampton/Großbr.,
Hcap, 1900m (Sand), ca. 1.950 €
Sweet Shock (2005), W., v. Sholokhov – Sweet Royale,
Zü.: Gestüt Wittekindshof
Zweiter am 18. Dezember in Navan/Irland, Navan Novice Hurdle, Hürdenr., Gr. I, 4000m, 14.250 €
BBAG-Jährlingsauktion 2006, 120.000 € an Barney
O‘Mare
Libretto (2006), W., v. Orpen - Lupita, Zü.: Gestüt Ebbesloh
Sieger am 22. Dezember in Deauville/Frankr., Verkaufsr., 1500m (Sand), 7.000 €
BBAG-Herbstauktion 2007, 30.000 € an Ulrich Zerrath
Frohes Weihnachtsfest
und Hals & Bein für 2011
wünscht das Team von…
www.taxi4horses.com
Deutsche Hengste im Ausland
DESERT PRINCE
Country Prince (2005), Sieger am 21. Dezember in
Goulburn/Australien, 1400m
DOYEN
Kumbeshwar (2007), Sieger am 18. Dezember in Southwell/Großbr., 2200m (Sand)
Kumbeshwar (2007), Sieger am 21. Dezember in Southwell/Großbr., 2400m (Sand)
LOMITAS
Beryte (2007), Siegerin am 19. Dezember in Pau/Frankr., Hürdenr., 3500m
SILVANO
We Three (2006), Dritte am 18. Dezember in Kenilworth/Südafrika, Laurie and Jean Jaffee Victress Stakes, Gr. III, 1600m
Gestüte
Einen bemerkenswerten Artikel über das einstige
Gestüt Tanneck im rheinischen Elsdorf hat Christine
Blödtner in der vergangenen Woche in der "Kölnischen
Rundschau" geschrieben. Von 1952 bis 1972 diente
Tanneck als Zuchtstätte der Familie Schindling. Adolf
Schindling taufte es in Asta um, züchtete dort die Derbysieger Kilometer und Kaliber. Schindling starb 1963,
seine Tochter Lieselott Linsenhoff führte die Zuchtstätte noch bis 1972 weiter. In den letzten dreissig Jahren
wurden dort Warmblüter gezogen, doch ist es damit
jetzt auch vorbei. Tanneck muss dem Braunkohletagebau weichen und wird abgerissen.
Den kompletten Artikel können Sie ►hier◄ lesen
Einen Sieger googeln:
Da es Aufgrund des Wetters keine Rennen in
Deutschland, googeln wir diesmal einen Sieger aus
Deauville. Es handelt sich dabei um den Zweijährigen Maria Grazie.
Santa Maria delle Grazie ist eine Dominikanerkirche in Mailand. Die seit 1980 auf der Liste des
Weltkulturerbe der UNESCO stehende Kirche ist
insbesondere dafür berühmt, dass sie Leonardo da
Vincis in den Jahren 1494 bis 1498 geschaffenes
Secco Das Abendmahl beherbergt, das sich an der
Nordwand des Refektoriums (Speisesaal) befindet.
Vor dem Bau der Kirche befand sich an der Stelle eine kleine Kapelle. Der Herzog von Mailand,
Francesco I. Sforza, beauftragte Guiniforte Solari
mit dem Bau eines Dominikanerklosters und einer
dazugehörigen Kirche. 1469 war das Kloster errichtet, während der Kirchbau länger dauerte. Der neue
Herzog, Ludovico Sforza, beschloss, die Kirche als
Begräbnisstätte der Sforzas zu nutzen, und ließ Apsis und Kreuzgang neu bauen, die 1490 fertig waren.
Forscher vermuten, dass Donato Bramante die Apsis baute, die Indizien sind aber nur, dass er sich zu
dieser Zeit in Mailand aufhielt und im Zusammenhang mit einer Marmorlieferung in den Dokumenten
der Kirche erwähnt wird. Das erste Begräbnis in der
Kirche erfolgte für Ludovicos Frau Beatrice d’Este.
Napoleons Besatzungstruppen nutzten das Refektorium zeitweilig als Pferdestall. 1943 überstand
das Gemälde auf der Nordwand des Refektoriums
knapp einen Bombenangriff, der nur die Südwand
des Saals zum Einsturz brachte und die Nordwand
verschonte.
Leo Perutz beschreibt in seinem Roman "Der Judas
des Leonardo" (postum, 1959) in einer fiktionalen
Erzählung die Suche Leonardo da Vincis nach einem
Modell für den Kopf des Judas zur Vollendung des
Wandgemäldes.
Turf-Times
23
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Ein Championat für Lomitas
Ein Zweijährigen-Rennen wird es im deutschen Turf
2010 mit Sicherheit nicht mehr geben - deshalb hat der
vor einigen Monaten eingegangene Fährhofer Lomitas
ein Championat sicher: Er ist der erfolgreichste Vererber von Zweijährigen in diesem Jahr. Sein Jahrgang 2008
war der erste nach seiner Rückkehr aus England und er
war besonders kopfstark: 45 Nachkommen hatte er, der
beste ist vorerst natürlich der "Winterfavorit" Silvaner
aus Fährhofer Zucht im Besitz von Margot Herbert. Allerdings hatte er noch einige andere sehr gute Zweijähri-
ge auf der Bahn, die gleichfalls von Peter Schiergen trainierte Danedream etwa, die nur sehr umstritten in einem
hochdotierten Listenrennen in Frankreich disqualifiziert
wurde, Fly the Stars im Training bei Mario Hofer, Salut, ein Bona-Hengst auch aus dem Schiergen-Stall, und
Sundream, ein Hoffnungsträger im Quartier von Andreas Wöhler. Das sind sämtlich Pferde, die auch im kommenden Jahr Akzente setzen sollten.
Sholokhov hatte sein Aushängeschild mit dem Auktionsrennen-Sieger World Star und auch Hawk Wing
stellte mit Noble Champion einen Zweijährigen, der in
diesem Rennen seinen finanziell größten Treffer landete.
Statistik der Deckhengste (Zweijährige) in Deutschland 2010 - sortiert nach Gewinnsumme
Starter Starts
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
Lomitas
(GB), F.H. 1988
Sholokhov (IRE),
b.H. 1999
Hawk Wing
(USA), b.H. 1999
Lord of England,
F.H. 2003
Big Shuffle (USA),
db.H. 1984
Aussie Rules
(USA), Sch.H. 2003
Peintre Celebre
(USA), F.H. 1994
Okawango (USA),
b.H. 1998
Sakhee
(USA), b.H. 1997
Dashing Blade
(GB), b.H. 1987
Next Desert
(IRE), b.H. 1999
Shirocco,
b.H. 2001
Aragorn (IRE),
F.H. 2002
Black Sam Bellamy
(IRE), b.H. 1999
Tertullian
(USA), F.H. 1995
Domedriver
(IRE), db.H. 1998
Dubai Destination
(USA), b.H. 1999
Azamour
(IRE), b.H. 2001
Samum,
F.H. 1997
Sleeping Indian
(GB), b.H. 2001
Sieger
Siege
2. 3.
Gewinn
Höchstgew. Sieg%
Geld/
Start
11
20
3
4
4
5
123.700
85.000
20
6.185
7
15
2
2
4
1
122.680
100.000
13,33
8.179
3
8
1
3
2
1
100.000
40.000
37,5
12.500
13
26
4
5
4
1
88.900
32.000
19,23
3.419
21
44
5
5
3
3
77.900
11
11,36
1.770
2
3
1
2
0
0
63.000
60.000
66,67
21.000
3
8
2
2
4
0
58.400
23.000
25
7.300
1
2
1
1
0
0
54.000
50.000
50
27.000
2
5
1
1
0
0
45.000
31.000
20
9.000
9
23
1
1
2
2
40.600
12.500
4,35
1.765
3
6
1
3
0
0
38.800
32.000
50
6.467
5
6
1
1
1
0
31.200
30.000
16,67
5.200
1
2
1
1
0
1
30.500
25.000
50
15.250
5
7
1
2
0
0
29.500
25.000
28,57
4.214
3
6
1
1
1
1
28.300
25.000
16,67
4.717
1
3
0
0
0
1
25.000
20.500
0
8.333
3
7
1
1
1
1
24.500
20.000
14,29
3.500
3
5
1
2
1
0
19.900
12.000
40
3.980
4
9
1
1
3
1
19.700
11.000
11,11
2.189
2
6
1
1
1
0
18.000
11.000
16,67
Turf-Times
Donnerstag, 22.Dezember 2010
Statistik der Deckhengste im Jahr 2010 in Deutschland (Stand 24.12.2010)
Platz
Name
Starter Starts Sieger Siege 2.Pl. 3.Pl. Gewinn
1 Sholokhov (IRE), b.H. 1999
70
322
23
36
38
33
586.995
2 Areion, b.H. 1995
61
327
31
40
48
42
586.645
3 Big Shuffle (USA), db.H. 1984
107
516
41
51
59
59
481.410
4 Shamardal (USA), b.H. 2002
7
26
4
7
7
5
441.800
5 Tertullian (USA), F.H. 1995
56
312
28
43
36
29
426.760
6 Pivotal (GB), F.H. 1993
6
18
4
6
2
1
395.680
7 Lando, b.H. 1990
45
216
13
19
27
22
389.540
8 Monsun, db.H. 1990
52
186
26
34
25
30
294.730
9 Dashing Blade (GB), b.H. 1987
77
423
28
39
40
45
265.180
10 Lomitas (GB), F.H. 1988
33
127
12
21
21
15
246.830
11 Noverre (USA), b.H. 1998
7
31
3
6
2
1
245.960
12 Pentire (GB), db.H. 1992
52
273
19
32
25
24
227.480
13 Tiger Hill (IRE), b.H. 1995
47
202
20
28
19
22
212.290
14 Kingmambo (USA), b.H. 1990
2
3
1
2
0
1
208.000
15 Oasis Dream (GB), b.H. 2000
8
16
3
4
2
1
200.450
16 Rock of Gibraltar (IRE), b.H. 1999
16
57
7
13
6
7
192.770
17 Samum, F.H. 1997
46
189
14
22
26
19
185.535
18 Black Sam Bellamy (IRE), b.H. 1999
45
207
14
23
27
19
155.300
19 Hawk Wing (USA), b.H. 1999
20
95
6
11
10
8
153.390
20 Dai Jin (GB), b.H. 2000
15
67
6
9
6
11
145.920
21 Paolini, F.H. 1997
33
152
11
18
15
12
143.083
22 Next Desert (IRE), b.H. 1999
40
159
13
17
10
11
135.720
23 Hernando (FR), b.H. 1990
6
30
4
6
6
4
130.540
24 Royal Dragon (USA), b.H. 1998
46
245
17
23
29
23
130.510
25 Acatenango, F.H. 1982
10
71
3
6
5
9
127.475
26 Ransom O'War (USA), b.H. 2000
40
172
11
12
14
25
112.670
27 Mamool (IRE), b.H. 1999
30
119
8
12
7
11
105.600
28 Diktat (GB), db.H. 1995
13
68
6
9
8
15
96.040
29 Seattle Dancer (USA), b.H. 1984
28
122
10
18
9
13
93.925
30 Titus Livius (FR), F.H. 1993
4
11
2
2
5
1
91.000
Zu guter Letzt ....
24
Sieg%
11.18
12.23
9.88
26.92
13.78
33.33
8.8
18.28
9.22
16.54
19.35
11.72
13.86
66.67
25
22.81
11.64
11.11
11.58
13.43
11.84
10.69
20
9.39
8.45
6.98
10.08
13.24
14.75
18.18
pionstute Buena Vista und Victoire Pisa, der diesmal
Mirco Demuro anvertraut ist, treffen die drei Erstplatzierten des Japan Cups erneut aufeinander.
.. erreichte uns auch noch die Meldung unseres Lesers
Josef Soppa, der uns die Geschichte von Krake Edo aus
Japan erzählt, die uns und
ihn an Paul erinnert, der
bei der Fußball-Weltmeisterschaft so treffsicher tentakelte.
Es geht um das am kommenden Sonntag zum 55.
Mal zur Austragung kommende Arima Kinen (Gr. I).
Krake Edo entschied sich
nach langer Bedenkzeit
(oder war es der fehlende Hunger) für die Krabbe
aus dem Behälter von Rose
Kingdom, dem Japan CupSieger. Mit der bisher bei
allen ihren Starts als FavoWer Edo vertraut, braucht keine Wettzeitung mehr ... Foto www.sansspo.com
ritin angetretenen Cham-