Arbeiten - Kaufmännischer Verband Schweiz
Transcription
Arbeiten - Kaufmännischer Verband Schweiz
25.06. 2012 Heft 6/7 Das Magazin für Bildung und Beruf Arbeiten auch unterwegs Der Aufbruch des KV Schweiz Die Wanderjahre des Schang Meier 2 Ich bin Polizistin bei der Stadtpolizei Zürich. Bewerben Sie sich doch auch Bewerbungsunterlagen unter Telefon 044 411 92 16/17 oder www.stadtpolizei.ch Maya, 32 Kugelstosserin context 6/7 – 2012 Editorial Inhalt 5 6 7 8 9 Büro International La Paz, Bolivien Unbürokratisch Leserbriefe, KV in den Medien, Webrating Kurz Ausstellung/KV Schweiz und Deutschland/neue Website/Chefwechsel Kolumne Von Daniel Jositsch 10Delegiertenversammlung Der KV Schweiz zeigt sich stabil und aufbruchsbereit Berufs- und Privatleben vermischen sich immer mehr. Gerade die Tätigkeiten im Büro sind elektronisch so unterstützt, dass es von fast überall auf der Welt möglich ist, auf die Firmendaten und insbesondere auf die E-Mails zugreifen zu können. Das ist einerseits ein Vorteil – wir können ortsunabhängig arbeiten – andererseits aber auch ein Risiko: Wir sind je länger je mehr «nonstop at work». Neue Technologien erfordern immer auch neue Regeln, um mit ihnen umgehen zu können. Neue Maschinen erfordern Sicherheitsmassnahmen und ich glaube, es ist auch an der Zeit, sich vertieft mit den Risiken unserer Smartphones auseinanderzusetzen. Wer ständig erreichbar ist oder das Gefühl hat, es sein zu müssen, setzt sich einer nicht zu vernachlässigenden Gefahr aus. Wir brauchen bei aller Flexibilität, die ich auch schätze, immer auch Zeiten, wo wir einmal vollständig abschalten können. Und das kann und mache ich nicht, wenn ich regelmässig auch in meiner Freizeit Mails beantworte und ständig verfügbar bin. Gerade im Hinblick auf die Sommerferien ist es an der Zeit, mit seinen Mitarbeitenden klare Regeln zu definieren. Smartphones bleiben während der Ferien zu Hause, die Stellvertretungen sind definiert und es ist geklärt, wo der Mitarbeiter im Notfall erreicht werden kann. Niemand ist unentbehrlich – auch heute nicht und wenn doch, ist zu prüfen, ob der Betrieb zweckmässig organisiert ist. Nun wünsche ich Ihnen und uns allen eine schöne Sommerzeit – möglichst ohne Smartphones und Notfälle. Peter Kyburz – Generalsekretär des KV Schweiz peter.kyburz@kvschweiz.ch context 6/7 – 2012 14 Monatsinterview Martin Janssen über Pensionskassen 18 Dossier Arbeiten unterwegs Auf Fotoreportage in Luzern 26 27 Bündig Sans-Papiers/Personalwirtschaft/Haushaltshilfen Kolumne Von Stefanie Grob 28Topsharing Auch Chefs können sich eine Stelle teilen – zum Wohle aller 30 34 38 40 44 45 46 Rauchfrei Was Unternehmen tun können Laufbahn Schang Meier auf Lehr- und Wanderjahren Ratgeber Büroalltag/Recht/Jugend/Sozialversicherungen KV-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen/Personen im KV Impressum Rätsel SBB-Tageskarten zu gewinnen Cartoon Von Ruedi Widmer Titelbild (Priska Ketterer): Johan Bjurström aus Luzern erledigt im Bahnhof Geschäftsanrufe. Der 58-Jährige ist einer von v ielen, die auch ausserhalb des Büros arbeiten – dazu mehr im Dossier. Den Laptop benutzt der Manager aber unterwegs nie, weil er es nicht mag, wenn Leute seine Arbeit einsehen können. 4 PRÜFUNGSAUSSCHREIBUNG 2013 Der Verein für höhere Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling führt 2013 die folgenden Prüfungen durch: Berufsprüfung für Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen (BP) Prüfungsordnung vom 25.6.2010 Schriftliche Prüfungen: 13. bis 15. März 2013 Prüfungsgebühren: CHF 2100.– (inkl. Hilfsmittel) Anmeldung ab 2. August 2012 unter www.examen.ch Der Präsident der Prüfungskommission Marcel Sottas Anmeldeschluss ist 15. September 2012 BADEN Prüfungsordnung vom 10. 11.2008 mit dem Änderungsbeschluss vom 16.2.2010 Fallstudie: 5. März 2013 Schriftliche Prüfungen: 6. bis 8. März 2013 Mündliche Prüfungen: 11. und 12. April 2013 Prüfungsgebühren: CHF 3100.– (inkl. Hilfsmittel) Unterlagen senden an: Verein für höhere Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling Postfach 1853 8027 Zürich AARAU Höhere Fachprüfung für Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling (HFP) BASEL BERN LUZERN WINTERTHUR Juni 2012 ZÜRICH Lernen. Praxis. Karriere. 100 Bildungsgänge ganz in Ihrer Nähe. – Handelsschule KV Aarau – zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden – Handelsschule KV Basel – WKS KV Bildung, Bern – KV Luzern Berufsfachschule KV Luzern Berufsakademie – Wirtschaftsschule KV Winterthur – KV Zürich Business School Wählen Sie jetzt Ihre Richtung. www.kvbildung.ch kvbgs_ins20_211x153_4c_EV.indd 1 context 6/7 – 2012 03.10.11 10:02 Büro international 5 La Paz, Bolivien Victor Hugo Torrico ist Geschäftsführer der kleinen Supermarktkette Súperecológico in La Paz. Text und Fotos Knut Henkel Hatten Sie als Kind einen Traumberuf? Wie viele Knaben in meinem Alter habe ich davon geträumt, Fussballprofi zu werden und habe es immerhin in die Jugendmannschaft von «The Strongest», meinem Traumverein, geschafft. Aber letztlich habe ich mich dann für die Zahlen entschieden und Betriebswirtschaft studiert. Welche Berufe üben Ihre Eltern aus? Mein Vater ist Tischlermeister, meine Mutter Hausfrau. Wo arbeiten Sie? Ich bin leitender Angestellter der Supermarktkette Súperecológico in La Paz. Seit wann sind Sie hier tätig? Seit Juni 2010. Welche Dienstleistung bietet Ihre Firma? Wir bieten Bio-Lebensmittel an. Von frischem Gemüse bis zum Likör auf Basis von Kokablättern Welche Qualitäten sind in Ihrem Beruf gefragt? Umsicht, Organisationsgeschick und Haushaltsdisziplin. Was schätzen Sie an Ihrem Job? Das eigenständige Arbeiten und die Möglichkeiten, zu gestalten, etwas aufzubauen. Woran stören Sie sich? Wir sind noch zu klein, müssen vorankommen – auch damit meine Mitarbeiter eine Lohnerhöhung bekommen können. Wie sind Sie auf Ihre Stelle aufmerksam geworden? Bei der AOPEB brauchte man jemanden, um die Buchführung in Ordnung zu bringen. Meine Schwester, die Agronomin ist und für eine der Mitgliedsorganisationen dieses Öko-Verbandes arbeitet, hat mich empfohlen. context 6/7 – 2012 Haben Sie lange gesucht, bis Sie diese Stelle gefunden haben? Nein, ich war Freiberufler, als ich den Auftrag erhielt, die Buchführung auf Vordermann zu bringen. Bei AOPEB war man zufrieden und daraufhin wurde ich als Leiter der Supermärkte eingestellt. Wie viele Stunden pro Tag arbeiten Sie? Oh, es sind oft zehn, elf Stunden. Manchmal bin ich sogar am Sonntag hier. Wie oft machen Sie Ferien? Einmal im Jahr für zwei Wochen. Wie viel verdienen Sie pro Monat? Ich verdiene 4300 Bolivianos, umgerechnet knapp 700 Franken. Können Sie Geld auf die Seite legen? Ja, durchaus. Wie viele Personen müssen von Ihrem Einkommen leben? Nur ich, aber ich unterstütze bei Bedarf meine Familie und umgekehrt. Würden Sie gerne mehr verdienen oder sind Sie zufrieden? Wer möchte nicht mehr, aber ich erhalte ein anständiges Gehalt. Was möchten Sie beruflich noch erreichen? Mir gefällt es, wenn unser Unternehmen wächst, und ich träume davon, einen neuen Supermarkt im Süden von La Paz, wo die besser Verdienenden leben, aufzubauen. Waren Sie je arbeitslos? Ja, ich war arbeitslos und habe dann als Freiberufler gearbeitet. Reden Sie zu Hause über die Arbeit? Die Arbeit und die Situation im Betrieb sind ein Thema. Haben Sie Kinder und was soll aus diesen einmal werden? Ich habe einen Sohn, der bei seiner Mutter lebt. Meine Eltern haben sehr darauf geachtet, dass ich eine vernünftige Ausbildung erhalte. Das hat mir sehr geholfen und ich unterstütze meine Ex-Frau, damit sie unserem Sohn alles ermöglicht. Steckbrief Person Name Victor Hugo Torrico Alter 44 Jahre Zivilstand geschieden, ein Kind Wohnform gemeinsam mit den Eltern und mehreren Brüdern in einem Haus im Zentrum von La Paz Steckbrief Land La Paz ist der Regierungssitz von Bolivien und zählt rund 1,8 Millionen Einwohner Einwohner 10,907 Millionen Arbeitslosenquote 7,6 Prozent Durchschnittseinkommen umgerech- net ca. 4600 Franken jährlich Gewerkschaftlicher Organisationsgrad Bolivien gilt als Land mit dem höchsten Organisationsgrad in Lateinamerika. Schätzungen belaufen sich auf 2 Millionen Gewerkschaftsmitglieder. Wichtigste Exportartikel Erdgas, Soja- produkte, Zink und Gold Unbürokratisch 6 Bootsbauerin Anna Steinmayer, beschäftigt mit Büroarbeiten in der familieneigenen Werft in Horgen. Foto: Atelier MFM/Ex-Press context 6/7 – 2012 Leserbriefe «Ich kann aus Erfahrung sagen, dass 90 Prozent der jungen Mütter überhaupt nicht motiviert zum Arbeiten sind.» context 5 – 2012 Home Office / Berufstätige junge Mütter Ich habe zwei Anmerkungen zu den Themen «Home Office» und «Berufstätige junge Mütter», welche ineinandergreifen. Zum einen bin ich voll und ganz mit der Leserbriefschreiberin Susi Dimino einverstanden. Sie hat mir voll aus dem Herzen gesprochen. Zum andern geht es um Ihren Artikel über den Wiedereinstieg von berufstätigen jungen Müttern. Warum propagieren Sie andauernd, dass junge Mütter arbeiten sollen? Lassen Sie diese Frauen doch zufrieden zu Hause zu ihren Kindern schauen. Es gibt genug ledige Frauen, welche auf einen Job angewiesen und dankbar dafür sind, die teamfähig sind und sich auch 100 Prozent im Job einbringen. Ich kann aus langjähriger Erfahrung sagen, dass 90 Prozent der jungen Mütter überhaupt nicht motiviert zum Arbeiten sind, da die Doppelbelastung zu gross ist, aber den Lohn wollen sie natürlich schon, obwohl sie das Geld gar nicht zum Leben brauchen, da sie einen gut verdienenden Ehemann haben. Aber natürlich will man einen Luxuslifestyle befriedigen, dazu gehören Shoppen, Ferien, Autos usw. Und man kann sich wichtig machen, wie man alles unter einen Hut bringt. So heisst es beispielsweise: «Am Feierabend die eingeschriebenen Briefe zur Post bringen? Nein, danke.» Das kann dann die belächelte Single-Kollegin machen, welche ja keine Familie und auch sonst nichts Besseres zu tun hat und somit gerne noch etwas mehr Freizeit opfert. Oder auch den Büroküchen-Einkauf überlässt man gerne den anderen. Steht mal eine grössere Arbeit an, welche Überstunden erfordert, so ist man ebenfalls nicht motiviert und teamfähig genug, diese zu übernehmen. Ebenso bei etwas unangenehmer Arbeit, da ist – was für ein Zufall – das Kind krank und man kommt gar nicht erst zur Arbeit, nicht einmal, wenn das Kind fremdbetreut wird. Selbstverständlich herrscht dann auch grösstes Verständnis. Mein Gott, das Kind ist krank. Ist aber die Single-Kollegin einmal in fünf Jahren ausnahmsweise auch mal krank, herrscht grosse Aufregung und man ist gehalten sich stündlich zu melden, um dann schlussendlich mitzuteilen, dass man sich anderntags wieder ins Büro schleppt. Auch dass die Single-Frau vielleicht gerne einmal pünktlich den Feierabend geniessen oder ins Pilates gehen möchte, einen Sprachkurs besuchen oder eine Freundin treffen könnte: Nein, das interessiert nicht. Ist doch die Single-Frau selber schuld oder dämlich, dass sie sich keinen Mann krallen und kein Kind bekommen konnte. Jedenfalls herrscht mehr Gerechtigkeit bei der Teamarbeit, wenn keine jungen Mütter mitarbeiten. Name der Redaktion bekannt Context freut sich über Ihren Leserbrief! Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an: context@kvschweiz.ch, oder an KV Schweiz, Context, Postfach, 8027 Zürich KV in den Medien Der Kaufmännische Verband KV Schweiz hielt am Samstag seine Delegiertenversammlung mit 75 Abgeordneten in Schaffhausen ab. Im Vordergrund standen Fragen zur Zukunft des kaufmännischen Berufs, aber auch des Verbands selber. Sowohl Gastreferent Serge Gaillard, Leiter des Seco, als auch KV-Zentralpräsident Daniel Jositsch (SP) hoben die Vorzüge des schweizerischen dualen Bildungssystems hervor. Die Delegierten entschieden sich wegen der Spezialisierung innerhalb der kaufmännischen Berufe für die Schaffung von Fachgruppen, um zusätzliche Leistungen anzubieten. 11.6.2012 Wie viel Lohn darf ich bei einem Bewerbungsgespräch verlangen? Der KV Schweiz gibt mit seinen «Salärempfehlungen 2012» einen guten Anhaltspunkt für Erwerbstätige im Bürobereich. 6.6.2012 Die Fremdsprachenkenntnisse von vielen Schweizer KV-Lehrlingen sind miserabel. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung und des KV Schweiz. Über 1400 Schüler aus der Deutsch- und Westschweiz waren beteiligt. Eine Untersuchung diesen Ausmasses ist europaweit einzigartig, schreiben die Studienautoren im Vorwort. 25.5.2012 Webrating Unterstützt Sie Ihr Unternehmen bei der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit? Ja: 35 % Jetzt abstimmen: www.kvschweiz.ch Nein: 33 % Halten Sie Ihre Altersrente für sicher? Teilweise: 32 % context 6/7 – 2012 > Ja > Weiss nicht > Nein Grosszügiger sind gemäss Umfrage die 25 bevölkerungsreichsten Schweizer Städte. Spitzenreiter sind Lausanne und Bern, die frischgebackenen Vätern einen Urlaub von bis zu 21 Tagen gewähren. Das Schlusslicht bildet die Neuenburger Stadtverwaltung, wo Väter nach der Geburt einen freien Tag bekommen, was unter dem vom KV Schweiz empfohlenen Minimum liegt. 24.5.2012 7 Kurz 8 Schillernde Spielhöllen Das Money-Museum in Zürich befasst sich in seiner neuen Sonderausstellung mit Glücksspielen. Diese gibt Einblick in heutige und historische Angebote. Die Ausstellung nimmt einen mit in die ebenso schillernde wie kontroverse Welt von Spielhallen und -höllen, Black Jack und Roulette, Lotto und Toto, Würfel-, Karten-, Brett- und Automatenspielen. Sie gibt Einblick in die Vielfalt heutiger Glücksspielangebote und blickt zurück auf deren historische Entwicklung. Sie entscheidet über Glück oder Pech: Lotterietrommel um 1900. G eld und Glück – nirgends verbinden sich diese Begriffe auf so innige, wenn auch instabile Weise wie im Glücksspiel. Laut Duden ist es das «Spiel, bei dem der Erfolg, Gewinn oder Verlust fast nur vom Zufall abhängt» – oder eben vom Glück. Jedes Spiel, auf das dies zutrifft, ist ein Glücksspiel; im engeren Sinn ist es aber nur das Spiel um Geld. Vor allem ihm widmet das Money-Museum eine neue Sonderausstellung. Verantwortlich für Ausstellungsinhalt und -gestaltung zeichnen die beiden Historikerinnen Ursula Kampmann und Aila de la Rive sowie die Szenografin Anita Bättig. Die Jetons – Inbegriff der Glücksspielwährung schlechthin –, welche neben zahlreichen anderen Exponaten an der Sonderausstellung zu sehen sind, stammen alle vom Jeton-Museum, dem Ausstellungspartner. Das noch junge Museum ging im April 2011 als weltweit ersDie Motive der Glücksspieler Neben diversen Spielarten und -orten tes Museum für Spielmarken online. Es werden den Besucherinnen und Besu- sammelt und präsentiert Jetons und chern auch verschiedene Glücksspieler Chips aus Casinos und Kurhäusern rund und deren Motive nähergebracht. Dies um den Globus. beispielsweise in der Begleitpublikation, die aufzeigt, was man aus moralphiloso- Onlineplattform für Geldgeschichte phischer Warte vom Spiel um das liebe Das Money-Museum hat zum Ziel, den Besuchern die fast symbiotisch zu nenGeld hielt. An den Hörwürfeln am «Casinotisch» nende Beziehung zwischen Geld und erfährt man, was Angestellte und ein Macht in ihrer historischen Dimension Spieler im Casino erleben, in Videointer- aufzuzeigen. Eine eindrückliche Münzviews, was ein Spielsüchtiger oder ein In- sammlung macht das Museum auch für vestmentbanker über das Glücksspiel Numismatiker attraktiv. Getragen wird es denken. Nicht zuletzt werden in der Bro- von der wirtschaftlich und politisch unschüre «Lotterien, Wetten und andere abhängigen Sunflower Foundation. pd Glücksspiele», die das Money-Museum zusammen mit dem Zentrum für Spiel- Money-Museum, Hadlaubstrasse 106, 8006 Zürich. Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag sucht publiziert hat, auch die Gefahren 13 bis 17.30 Uhr. Ausstellung: bis Februar 2013 des Glücksspiels angesprochen. www.moneymuseum.com International Austausch mit Deutschland Der KV Schweiz steht in regem Kontakt zum deutschen Bundesinstitut für Berufsbildung. Bereits seit sechs Jahren pflegt der KV Schweiz einen Meinungsaustausch mit dem deutschen Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) respektive mit dessen Arbeitsbereich, der für kaufmännische Berufe zuständig ist. Im Februar dieses Jahres wurde sogar eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem BIBB und KV Schweiz abgeschlossen, die diesen wechselseitigen Austausch langfristig absichert «Der Austausch über die Landesgrenzen hinaus fördert das gemeinsame Verständnis über die Weiterentwicklung des Berufsbildungssystems», erklärt Claude context 6/7 – 2012 Meier, Leiter Bildungspolitik des KV in Deutschland, gibt es eine hohe ÜberSchweiz. Themen sind der Strukturver- einstimmung hinsichtlich der grundlegleich zwischen den Ländern, neue genden Qualifikationsanforderungen. Auch beim detaillierten Vergleich der Anforderungen an kaufmännische Tätigkeiten, Fragen nach geeigneten For- Anforderungen an Kaufleute in den Branschungsmethoden und die Bedeutung chen Banken, öffentliche Verwaltung sound Struktur der kaufmännisch-be- wie der Branche Dienstleistung und Adtriebswirtschaftlichen Berufe. ministration sind die Gemeinsamkeiten Beim jüngsten Treffen zwischen KV zwischen den beiden Ländern sehr gross. Schweiz und BIBB im Mai spielten die Ar- Bei diesem Vergleich wurde ein Analysebeiten an den Nationalen Qualifikations- Instrument aus dem kaufmännischen rahmen und der Vergleich der grundle- Forschungsprojekt «GUK» des BIBB hergenden Anforderungen an Kaufleute eine angezogen. Im nächsten Jahr stehen die grosse Rolle. Obwohl der Entwicklungs- betriebswirtschaftlichen Weiterbildunprozess der neuen kaufmännischen Bil- gen und die Frage nach neuen Anfordedungsverordnung in der Schweiz und die rungen an das duale System, das in beidabei verwendeten Forschungsmethoden den Ländern breite Anerkennung findet, auf völlig anderen Ansätzen beruhen als auf der Tagesordnung. ajm Neuer Auftritt www.kvschweiz.ch Der KV Schweiz hat seinen Webauftritt vollständig neu konzipiert. Wichtigstes Ziel dabei: Die Mitglieder sollen zahlreiche Vorteile einfach online nutzen können. Hintergrundinformationen zum Thema Gesundheit am Arbeitsplatz gefällig? Wollen Sie eine arbeitsrechtliche Frage schnell und unkompliziert abklären? Oder planen Sie eine Weiterbildung und wissen nicht, wie Sie Ihren Arbeitgeber zur Kostenübernahme bewegen können? Der KV Schweiz war in diesen und vielen weiteren beruflichen Fragen schon immer kompetent und darum bemüht, seine Mitglieder zu unterstützen. Jetzt, mit der vollständigen Überarbeitung der Website kvschweiz.ch, ist es für Mitglieder noch einfacher, an wichtige Informationen zu gelangen. Auf der neuen Plattform stehen nicht nur gegen 20 Infoschriften zum Download zur Verfügung, Mitglieder finden dort auch Merkblätter, Online-Ratgeber und vieles mehr. Ein Besuch lohnt sich. Schauen Sie einfach vorbei und melden Sie sich mit Ihrem alten Passwort an. Und wenn Sie noch keines haben, können Sie sich auf der Website einfach und unkompliziert registrieren. ibo Noch mehr Informationen und Vorteile für Mitglieder: neue KV-Schweiz-Website. Nachfolge-Studie Mehr Chef-Wechsel Die Fluktuation bei Schweizer CEOs verdoppelte sich im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr. Jedes sechste grosse kotierte Schweizer Unternehmen wechselte im vergangenen Jahr den Chef. Die Zahl liegt im europäischen Durchschnitt. Im Jahr zuvor war die Quote ungewöhnlich tief. Von den neuen Vorgesetzten stammten zwei Drittel aus dem eigenen Betrieb. Die Hälfte der neu ernannten CEOs hat aber einen ausländischen Pass. Insider-CEOs sind gemäss einer Studie der Beratungsfirma Booz & Company context 6/7 – 2012 denn auch erfolgreicher, als solche, die von aussen dazu stossen. Schweizer Insider erwirtschafteten in den vergangenen drei Jahren zum Beispiel eine Gesamtrendite von 6 Prozent, während Outsider mit –14,3 Prozent zu Buche schlugen. In der Schweiz wie auch im Ausland bleiben Chefs mehrheitlich um die sieben Jahre im selben Unternehmen. Auf sie folgen dann hierzulande meist Personen, die nur unwesentlich jünger sind. Das Durchschnittsalter der ausgeschiedenen CEOs lag 2011 bei 53,4 Jahren, dasjenige der neuen Chefs bei 52,4 Jahren. pd Kolumne SIC Ticino geht in die Zukunft Von Daniel Jositsch Die KV-Bewegung ist fast so alt wie der schweizerische Bundesstaat; die ersten Sektionen des KV wurden vor rund 150 Jahren gegründet. Wir blicken also auf eine lange Tradition zurück. Der KV konnte aber nur stark werden und modern bleiben, indem er sich immer wieder dem Wandel angepasst hat. Unsere Mitglieder stehen heute in einem harten beruflichen Umfeld und müssen sich jeden Tag bewähren. Es ist seit über 150 Jahren unsere Aufgabe, sie darin zu unterstützen. Damit wir am Ball bleiben, müssen wir unsere Dienstleistungen stets einer kritischen Prüfung unterziehen. Und wir müssen die Strukturen haben, um rasch zu handeln und professionelle Dienstleistungen erbringen zu können. Der KV Tessin, der SIC Ticino, hat das erkannt und sich, wie kurz zuvor der KV Bern, zu einer kantonalen Sektion zusammengeschlossen. Ich glaube, dieser Schritt ist richtig und zukunftsweisend für den SIC Ticino. Das bedeutet nun keineswegs, dass die Lösung immer in einer Regionalisierung liegen muss. Ich will damit nur zum Ausdruck bringen, dass die Strukturen so ausgestaltet sein müssen, dass sie die Verbandstätigkeit optimal unterstützen. Es liegt auf der Hand, dass eine kleine Sektion, auch mit dem besten Willen und grössten Einsatz, nicht die gleichen Dienstleistungen erbringen kann wie eine grosse Sektion. Schliessen sich verschiedene Sektionen jedoch zusammen, dann entstehen neue Möglichkeiten. Das muss sich jede Sektion, jede Region überlegen. Ich wünsche dem SIC Ticino eine erfolgreiche Zukunft. Daniel Jositsch ist Nationalrat und Präsident des KV Schweiz. daniel.jositsch@kvschweiz.ch 9 Delegiertenversammlung 10 Stabilität und Aufbruch Am 9. Juni 2012 fand in Schaffhausen die Delegiertenversammlung des KV Schweiz statt. Wichtigstes Geschäft war die Ersatzwahl von Rico Roth in den Zentralvorstand. Als Gastreferent trat Serge Gaillard, Leiter der Direktion für Arbeit im SECO, auf. Text Therese Jäggi / Fotos Michele Limina Interesse und Aufmerksamkeit: 140 Delegierte und Gäste während des Referats von Serge Gaillard. U m zehn Uhr eröffnete der Zentral- band», sagte Jositsch. Im Grundsatz sei tungen ständig ausgebaut und angepasst präsident Daniel Jositsch die Dele- die Zielsetzung des KV Schweiz immer werde. Den dualen Bildungsweg, für den giertenversammlung. In seiner Rede vor noch dieselbe, aber der Wandel der Zeit der KV Schweiz einsteht, bezeichnete Joden rund 140 Gästen erinnerte er zu- mache es notwendig, dass auch er sich sitsch als Erfolgsmodell. «Wir dürfen stolz nächst daran, dass vor 150 Jahren ein am- stetig wandle. sein auf das, was wir geleistet haben, und «Heute bläst unseren Mitgliedern im ich bin überzeugt, dass wir in eine posibitionierter Ingenieur an einem internationalen Kongress ein völlig neues Arbeitsleben ein kalter Wind ins Gesicht», tive Zukunft blicken.» Kommunikationsinstrument vorstellte: stellte Daniel Jositsch fest. Euro-Krise, das Telefon. Etwa zur gleichen Zeit wur- Frankenstärke, Staatskrisen in Griechen- Lange Tradition den auch die ersten KV-Sektionen ge- land, Spanien und Portugal sowie Kon- Der KV Schaffhausen feiert dieses Jahr gründet. Kaufleute schlossen sich zusam- kurrenz auf dem Arbeitsmarkt seien The- sein 150-jähriges Bestehen. Darauf ging men, um ihre Interessen zu vertreten und men, welche die Mitglieder beschäftigten. Heidi Jenny, Mitglied des ZentralvorWeiterbildung zu gewährleisten. Das Te- Hier sei der KV gefordert. Er müsse seine stands und Vorstandsmitglied des KV lefon ist von der Funktion her das gleiche Mitglieder von der Lehre bis zur Pensio- Schaffhausen, in ihrer Begrüssungsrede geblieben, aber es hat sich auch stark ge- nierung begleiten und unterstützen. Das ein. 1862 wurde der KV Schaffhausen von wandelt. «Das gleiche gilt für unseren Ver- bedeute, dass das Angebot an Dienstleis- 16 jungen «Handelsbeflissenen mit gutem context 6/7 – 2012 11 Ruf» gegründet. Nur 16 Jahre später führte Wirtschaft zur modernen Dienstleis- gierte waren anwesend. Sie nahmen in der KV Schaffhausen bereits eine der fort- tungsgesellschaft, die geprägt ist von Fir- der Folge jedes auf der Traktandenliste schrittlichsten Schulen der Schweiz mit men mit globaler Ausrichtung. Die Regie- stehende Geschäft ohne Gegenstimme 23 Klassen. «Heute sind es jährlich rund rung habe sich strategische Ziele gesetzt: an. Zum Gedenken an die verstorbenen 50 Klassen mit über 850 Lernenden, wel- Eines davon sind 40 000 Arbeitsplätze in Mitglieder erhob sich die Versammlung che an der Handelsschule des KV Schaff- diesem Jahr, davon viele im kaufmänni- zu einer Schweigeminute. Daniel Jositsch hausen unterrichtet werden», sagte Heidi schen Bereich, wie Amsler betonte. «Ich und Peter Kyburz äusserten sich kurz zu Jenny. 150 Jahre im Dienste der berufli- weiss, dass sich der KV Schweiz sehr für den im letzten und dieses Jahr verstorbechen Aus- und Weiterbildung sind ihrer Bildung einsetzt, und ich weiss dies sehr nen Mitglieder Alice Moneda, Willy Meinung nach ein grosser Leistungsaus- zu schätzen», sagte er weiter. Nicht zu Wäspi, Heidi Baumann, Kurt Zürcher und weis, den es gebührend zu würdigen gelte. kurz kam in seinem Grusswort die Wür- Alfred Hubschmid. Anschliessend präsentierte Sascha M. Anderseits befinde man sich in einer digung all der Schönheiten, die sein Kanwichtigen, neuen Phase der Weiterent- ton zu bieten hat. Er pries Schaffhausen Burkhalter die Jahresrechnung 2011. Er wicklung. «Wir wollen die führende Platt- als kleines Paradies. Und der Inbegriff pa- konnte ein Unternehmensergebnis (CHF form für Berufstätige aus dem kaufmän- radiesischen Gefühls sei es, vom Weidling 118 000) präsentieren, das leicht über dem nischen und betriebswirtschaftlichen aus die Füsse im Rhein baumeln zu las- Budget (CHF 95 000) und auch über demUmfeld werden», sagte sie. sen. jenigen des Vorjahres (CHF 101 000) lag. Christian Amsler, Regierungsrat und Und er betonte die gesunde BilanzstrukVorsteher des Erziehungsdepartements Gesunde Bilanzstruktur tur mit 28% kurzfristigen und 45% langSchaffhausen, wies darauf hin, dass der Mit der Genehmigung der Traktanden- fristigen Krediten sowie 27% Eigenkapital. Kanton in einem grossen Wandel begrif- liste begann die eigentliche Delegierten- Er sei mit dem Ergebnis sehr zufrieden, fen ist: Von der schwerindustrie-lastigen versammlung. 75 stimmberechtigte Dele- sagte Burkhalter. Als Gründe dafür Vollbeschäftigung ist das Ziel «Arbeitsmarktpolitik: Welche Wege führen zum Erfolg» – zu diesem Thema referierte Serge Gaillard vor den Delegierten. D den Einstieg ins Erwerbsleben erer Leiter Direktion für Arbeit im möglicht. Staatssekretariat für Wirtschaft hielt zunächst fest, dass die Gesetze >> Ein Lohnmechanismus, welcher eine rasche Anpassung der Löhne an zwar in Bern gemacht würden, für dedie wirtschaftlichen Veränderungen ren Umsetzung aber seien die Kantone ermöglicht. beziehungsweise die Sozialpartner zuständig. Gaillard bedankte sich beim >> Ein System der sozialen Sicherheit, welches einen entsprechenden KV Schweiz für seine konstruktive MitSchutz gewährleistet, aber auch die gestaltung der Arbeitsmarktpolitik. Wiederintegration in den ArbeitsMöglichst allen Menschen im Ermarkt fördert. werbsalter eine Erwerbstätigkeit zu ermöglichen, zu Löhnen, die ein Leben in Würde erlauben, und zu Bedingungen, Euro-Mindestkurs beibehalten die der Gesundheit nicht schaden: Nachdem er auf einzelne dieser vier Diese drei Aspekte formulierte Serge Punkte detailliert einging, kam GailGaillard als Ziele von Arbeitsmarktpo- lard auf die Herausforderungen des litik. «Diese könnten auch Ziele des KV Schweizer Berufsbildungssystems zu Schweiz sein», meinte er. sprechen. Momentan absolvieren 90% Bezüglich der Arbeitsmarktpolitik der Jugendlichen eine Ausbildung auf nannte er vier Erfolgsfaktoren: Sekundarstufe II. Diese Zahl sei auf 95% >> Eine stabilitätsorientierte makrozu erhöhen. Die Nachfrage nach höheökonomische Steuerung, welche ren Qualifikationen steigt überproporlange Perioden mit hoher Arbeitslotional. Es sei deshalb wichtig, dass die sigkeit verhindert. entsprechenden Ausbildungen bei>> Ein Ausbildungssystem, das den spielsweise an den höheren FachschuAnforderungen der Wirtschaft len oder Fachhochschulen gewährleisentspricht und allen Jugendlichen tet würden. Als Problem erwähnte context 6/7 – 2012 Serge Gaillard die Konkurrenz von einheimischen Berufsleuten durch formell höher ausgebildete ausländische Arbeitskräfte. Weiter ging Gaillard auf die Konjunkturlage in Europa ein, insbesondere auf das Ungleichgewicht zwischen Norden und Süden. «Eine gewisse europäische Solidarität wird es brauchen.» Die Schweiz befinde sich in einer relativ komfortablen Situation. Weder drohe eine Rezession noch eine Inflation, aber die Exportwirtschaft gerate zunehmend unter Druck. Am EuroMindestkurs von 1.20 Franken muss seiner Meinung nach unbedingt festgehalten werden. «Wir haben die Personenfreizügigkeit ohne grosse Probleme eingeführt», kam Gaillard zum Schluss. Es sei darauf zu achten, dass die Öffnung des Arbeitsmarktes möglichst vielen nütze. Zentral dabei sei die konsequente Umsetzung der flankierenden Massnahmen. Allfällige Probleme könnten mit den vorhandenen Institutionen gelöst werden, ist Serge Gaillard überzeugt. Anpfiff zur ICT-Karriere Clevere Kaufleute steigen jetzt um als Wirtschaftsinformatiker/-in mit eidg. FA Mediamatiker/-in mit eidg. FA ICT-Applikationsentwickler/-in m. e. FA ICT-System- und Netzwerktechniker mit eidg. FA Informatiker/-in mit eidg. Diplom www.ict-berufsbildung.ch context 6/7 – 2012 nannte er Stabilität im operativen Ergebnis und in der Liquidität sowie positive Entwicklungen der Beteiligungen und Profitcenter. Als weitere positive Faktoren erwähnte er ein höheres Kostenbewusstsein im Zentralsekretariat und das grosse Engagement der Finanzabteilung. Nach der Abnahme des Geschäftsberichtes und der Jahresrechnung 2011 erteilten die Delegierten dem Zentralvorstand Décharge. Sie erhalten somit die Basis-Dienstleistungen der KV-Mitgliedschaft. Darüber hinaus organisieren sie sich in Fachgruppen, welche die berufliche Vernetzung ermöglichen. Weil die Mitgliedschaft solcher Fachgruppen im KV Schweiz nach den aktuellen Statuten nicht möglich ist, sollen die Artikel 3, 15 und 18 entsprechend erweitert werden. «Diese Änderung ist für die Zukunft von grosser Bedeutung, insbesondere weil damit die Voraussetzung für neue Mitglieder geschaffen wird», sagte Peter Kyburz. Sascha M. Burkhalter präsentierte anschliessend das Budget 2012 und die Finanzplanung 2013. Er erwähnte, dass der KV Schweiz aufgrund des Quartalsergebnisses vom 31. März auf Budgetkurs ist. Und die Zahlen befinden sich im Rahmen der letzten Jahre: Das budgetierte Unternehmensergebnis für 2012 beträgt CHF 115 000, und für 2013 CHF 120 000. Sowohl das Budget 2012 wie auch die Finanzplanung 2013 könne er mit gutem Gewissen zur Annahme empfehlen, sagte Burkhalter. Schaffhauser Alphornklänge Dann betrat die Alphornbläserin Lisa Stoll die Bühne. Die 16-Jährige aus dem Klettgau beherrschte das ausserordentlich schwer zu spielende Instrument mit einer solchen Leichtigkeit, dass man hätte meinen können, es handle sich um eine Blockflöte. Und auch wenn das Echo von steilen Berghängen fehlte, die Wirkung war auch im Schaffhauser Park Casino eindrücklich. Lisa Stoll trug zunächst ein Alphorn-Solostück vor, dann folgten weitere Stücke mit Playback von ihrer neuesten CD «Alphornflirt». Nach dem Mittagessen stand als erstes Traktandum die Wahl eines neuen Mitglieds in den Zentralvorstand für die Zweites Jungtalent restliche Amtszeit 2012 bis 2015 auf dem Dann trat im Rahmen des UnterhaltungsProgramm. Der KV Zürich beantragte, teils ein weiteres Schaffhauser Jungtalent Rico Roth, Präsident des KV Zürich, zu auf. «Wir wollten einmal wissen, was die wählen. Mit der Wahl von Daniel Jositsch KV-Lernenden ausser Sprachen und zum Präsidenten des KV Schweiz ist die Buchhaltung sonst noch können und verbisherige Einsitznahme des KV Zürich anstalteten im Frühling eine Talentshow», verloren gegangen. Rico Roth stellte sich erzählte René Schmidt, Rektor der Hankurz vor. Er ist 1957 in Knonau geboren delsschule KV Schaffhausen. Dabei ist die und Vater zweier erwachsener Kinder. Er 16-jährige KV-Lernende Dyann Senn als ist tätig als Bereichsleiter Kunden beim Gewinnerin hervorgegangen. Sie sang Steueramt der Stadt Zürich. 2007 wurde drei Lieder, die sie auf der Gitarre begleier in den Vorstand des KV Zürich gewählt. tete. Mit ihrer starken Stimme und ihrer Er stehe ein für einen «aktiven und dyna- sympathischen Art erntete sie grossen mischen Verband», sagte Rico Roth, bevor Applaus. Früher als geplant war der Anlass zu er einstimmig gewählt wurde. Ende. Daniel Jositsch bedankte sich bei Zukunftsweisende Änderung allen, die sich an der Organisation beteiIm Namen des Zentralvorstands stellte ligt hatten. Ein spezieller Dank ging an Peter Kyburz einen Antrag auf Anpassung das Organisationsteam des KV Schaffder Statuten vor. Ein Kernelement der hausen, welches einen tadellosen Ablauf neuen Strategie beinhaltet die Gründung der Veranstaltung ermöglicht hatte. Die von Fachgruppen. Mit diesen soll der Spe- nächste Delegiertenversammlung findet zialisierung des kaufmännischen Berufs- am 1. Juni 2013 in Winterthur statt. feldes Rechnung getragen werden. Ziel der Fachgruppen ist die Organisation von Berufsgruppen und/oder von Berufsleu- Therese Jäggi ist Context-Redaktorin. ten mit gleichen Querschnittsfunktionen. therese.jaeggi@kvschweiz.ch Alle Mitglieder von Fachgruppen sind Michele Limina ist Fotograf in Uhwiesen. Mitglied einer Sektion des KV Schweiz. info@art4press.ch 13 Blickt auf 150 Jahre KV Schaffhausen zurück: ZV-Mitglied Heidi Jenny Eröffnet die DV: Zentralpräsident Daniel Jositsch Schwärmt vom Rhein: Regierungsrat Christian Amsler Erläutert Geschäftsbericht und Jahresrechnung: Sascha M. Burkhalter Erklärt die Spielregeln: Geschäftsführer Peter Kyburz Beherrscht mit grosser Virtuosität ihr Instrument: Lisa Stoll aus dem Klettgau Empfängt die Glückwünsche des Zentralpräsidenten zu seiner Wahl in den Zentralvorstand: Rico Roth (l.) context 6/7 – 2012 Referiert über Arbeitsmarktpolitik: Serge Gaillard, Leiter Direktion für Arbeit, SECO Nehmen jedes Traktandum ohne Gegenstimme an: die 75 stimmberechtigten Delegierten Monatsinterview 14 «Die Verträge zur Altersvorsorge sind nicht verlässlich» Pensionskassen Seit der Einführung der obligatorischen Beruflichen Vorsorge BVG haben sich Inflation, Kapitalerträge und Lebenserwartung fundamental verändert. Um weiterhin sichere Renten zu garantieren, brauche es ein Umdenken, sagt Martin Janssen von der Universität Zürich. Interview Jürg Zulliger / Foto Trix Niederau Context: Herrn Janssen, wie stellen Sie sich Ihre Pensionierung vor? Martin Janssen: Ich hoffe, dass ich bis zum Alter 80 arbeiten kann. Was die Pensionskasse betrifft, habe ich immer kaum mehr als das Minimum einbezahlt. Ist das als Misstrauensvotum gegenüber dem BVG zu werten? Auch meinen Kollegen rate ich, privat vorzusorgen. In der beruflichen Säule context 6/7 – 2012 kann ich nicht ausschliessen, dass jüngere Personen weniger erhalten, als sie einzahlten. Ich gehe davon aus, dass manche Pensionskassen zu Sanierungsmassnahmen greifen müssen und die Renten künftig sinken werden. Vor allem die Rentenumwandlungssätze sind ein umstrittenes Politikum. Bis 2014 wird dieser Umwandlungssatz von früher 7,2 auf 6,8 Prozent sinken. Mit 100 000 Franken Kapital gibt es also 6800 statt 7200 Franken. Was halten Sie davon? Ich muss vorausschicken, dass die Renten nach heutiger Vorstellung sicher sein sollten. Wenn wir uns anschauen, wie Unternehmungen oder Kantone sichere Zahlungsverpflichtungen verbuchen, nimmt man heute einen Zinssatz von höchstens 0 bis 1 Prozent an. Die 100 000 Franken tragen also kaum Zins. Martin Janssen (64) ist Professor für Finanzmarktökonomie am Institut für Banking und Finance der Universität Zürich sowie Leiter der Ecofin-Gruppe. Seine eigene Firma führt selbst mehrere Sammelstiftungen – vor allem für KMU, die keine eigene Pensionskasse haben. Janssen war unter anderem auch mehr als 10 Jahre Mitglied der Anlagekommission der Pensionskasse der Stadt Zürich. Welche Rolle spielt die Lebenserwartung? Zum Zeitpunkt der Pensionierung haben Frauen und Männer heute im Durchschnitt eine Lebenserwartung von rund 23,5 Jahren. 100 geteilt durch diese Ziffer gibt etwas mehr als vier Prozent. So komme ich zum Schluss, dass die Umwandlungssätze immer noch um etwa die Hälfte zu hoch sind. Sofern die künftigen Rentnerinnen und Rentner höhere Risiken eingehen wollen, kann man längerfristige Erträge von drei oder vier Prozent annehmen. So ergeben sich wieder höhere Rentenumwandlungssätze. Wenn man aber die Berechnung auf Sicherheit auslegt, muss man sich auf deutlich tiefere Renten einstellen. Bei der Einführung der Beruflichen Vorsorge BVG lag der Rentenumwandlungssatz bei 7,2 Prozent. War diese Kalkulation damals richtig? Ja, 1985 schon. Aber allein wegen der steigenden Lebenserwartung hätten die Rentenumwandlungssätze jedes Jahr um 0,05 Prozent gesenkt werden müssen. Hinzu kommt, dass die Zinsen wegen der hohen Inflation damals bei fünf bis sechs Prozent pro Jahr lagen. Mittlerweile ist das Zinsniveau fast auf null Prozent gesunken. Die Pensionskassen funktionieren aber nicht nach dem Umlageverfahren wie die AHV. Irgendjemand muss also für die bestehende Finanzierungslücke zahlen. Wer zahlt Ihrer Meinung nach dafür? Das fehlende Geld nimmt man den Jungen weg. In vielen Pensionskassen ist es heute sogar so, dass bei einer richtigen Berechnung das ganze Kapital den Rentnern gehört. Um die Rentenversprechen zu finanzieren, müsste viel mehr Kapital vorhanden sein. So gesehen, besitzen die Erwerbstätigen in einigen Fällen gar kein Kapital in diesen Pensionskassen; sie müssen nur die Risiken tragen und die Kasse sanieren, wenn das Rentnerkapital nicht ausreicht. context 6/7 – 2012 Was ist Ihr Vorschlag für eine Anpassung? Wir müssen erstens die Fakten auf den Tisch legen. Zweitens ist zu definieren, wie eine stabile Zukunft der 2. Säule aussehen könnte. Drittens müssen wir uns Gedanken machen, wie wir vom Status Quo dorthin kommen. Müssen Gesetze und Verordnungen im BVG geändert werden? Der Grundsatz in der Verfassung, die 2. Säule als Ergänzung zur AHV im Dreisäulenkonzept zu verankern, ist schon richtig. Aber das Gesetz mit den vorgeschriebenen Leistungen muss reformiert werden. 15 Stellen wir uns zwei junge Menschen im Alter 25 vor. Dem einen verspricht man gar nichts, dem anderen verspricht man, er werde im Alter 65 fünf bis sechs Prozent seines Kapitals als Rente erhalten. Wenn es so weit ist, sagt man dem anderen, er erhalte nur die Hälfte. Wem wird es besser gehen? Dem anderen, er wird immerhin doch noch eine Rente bekommen. Nein, das finde ich nicht. Der andere, der mit nicht eingelösten Versprechen konfrontiert ist, wird masslos enttäuscht sein. Beide haben für sich einen Lebensplan entworfen, der eine wird seine Ziele verwirklichen können, der andere eben «Die Schweiz ist heute geradezu ein extremes Beispiel für unzuverlässige Verträge in der Altersvorsorge.» Im Kern fordern Sie also tiefere Rentenumwandlungssätze und revidierte Annahmen bei den Kapitalerträgen? Ja. Am Ende des Tages ist eine Pensionskasse eine Teilnehmerin am Markt. Sie kann nicht aus sich selbst heraus Geld schöpfen. Eine Pensionskasse nimmt die Einzahlungen von Arbeitnehmenden und Arbeitgebern entgegen und legt das Geld am Kapitalmarkt an. Die Kapitalerträge fliessen wieder zurück in die PK. Man kann ihnen nicht vorschreiben, sie müssten sichere Renten bei einer vorgeschriebenen Mindestverzinsung garantieren. Im heutigen Umfeld lassen sich nun mal sichere Renten nur bei einer Verzinsung von null Prozent generieren. Es hat keinen Sinn zu behaupten, man könne drei, vier oder gar fünf Prozent erwirtschaften. Das Wasser fliesst auch nicht aufwärts, wenn man es vorschreibt. Die Schweiz ist ein reiches Land, im Gegensatz zur Nachkriegsgeneration geht es vielen Rentnern heute wesentlich besser. Ein Jammern auf hohem Niveau also? nicht. Lebenspläne sind etwas sehr Wichtiges für die Menschen. Viele träumen davon, sich nach der Pensionierung noch das eine oder andere zu leisten. Scheitern die Pläne, bedeutet dies einen grossen persönlichen Rückschlag. Würden Sie also die freie, individuelle Vorsorge anstelle von 1. und 2. Säule ausbauen? Das will ich nicht sagen damit. Absolut entscheidend ist für mich, dass wir verlässliche Verträge eingehen. Die Schweiz ist heute geradezu ein extremes Beispiel für unzuverlässige Verträge in der Altersvorsorge. Schon die Generation derjenigen, die in den nächsten paar Jahren pensioniert wird, wird dies realisieren. Und die spätere Generation wird noch viel härter auf den Boden der Realität kommen. Würden Sie von einer Ungleichbehandlung der Generationen sprechen? Ja, diejenigen, die in den letzten paar Jahren in Pension gingen, fahren im Vergleich am besten. Monatsinterview 16 Diese Leute werden aber widersprechen, sie haben immerhin das BVG überhaupt erst aufgebaut. Es sind nun einmal Fakten. Wer 1985 in Rente ging, hatte nominal auch eine recht gute Rente, aber damals war man mit etwa fünf Prozent Inflation konfrontiert. Heute liegen die Renten auf dem gleichen Niveau, und es gibt praktisch keine Inflation. Würden Sie das System hinsichtlich des Teuerungsausgleichs der Renten ändern? Das System müsste als Basis reale Renten vorsehen und auch so rechnen. Ein Teuerungsausgleich wäre nur dann zu gewähren, wenn wir auch tatsächlich eine Inflation haben. Die Renten heute sind so berechnet, als ob wir fünf Prozent Inflation hätten. Das ist falsch. Euro-Krise und schlechte Anlageergebnisse mit Aktien haben die Unterdeckung vieler PK noch verschärft. Wie sehen Sie heute die finanzielle Lage der PK? Ich sehe die Probleme gar nicht primär bei der Bewertung der Aktiven respektive Aktien, sondern bei der Bewertung der Passiven bzw. Verpflichtungen. Wenn man einerseits höhere Obligationenwerte infolge tiefer Zinsen bilanziert, aber anderseits bei den Verpflichtungen das tiefe Zinsniveau ausser Acht lässt, sind das schlicht und einfach gefälschte Bilanzen. Die finanzielle Schieflage der PK ist also noch viel schlimmer? Ökonomisch richtig gerechnet wären die Deckungsgrade der PK etwa 10 bis 20 Prozentpunkte tiefer. Hat eine PK schon Doch natürlich. Aber bei uns muss eine Unterdeckung bei 85 Prozent, so wä- man höhere Sparbeiträge leisten, um zum ren es dann bloss 65 oder 70 Prozent. Das Beispiel einen Rentenumwandlungssatz heisst, die heute versprochenen Ver- von 6,8 Prozent sicherstellen zu können. Auf dem Markt hat man damit keinen pflichtungen sind gar nicht finanziert. allzu leichten Stand. Dafür gehören unBei den Vorsorgeeinrichtungen, unter den PK-Experten, bei den Revisionsgesell- sere Sammelstiftungen zu den wenigen, schaften und Aufsichtsbehörden hat es die einen ökonomisch korrekt gerechnedoch auch Profis. Rechnen die Ihrer Meiten Deckungsgrad von über 100 Prozent nung nach falsch? haben. Ich bin sicher, dass in diesen Kreisen Der Versicherte und Rentner hat bis jetzt die Probleme bestens bekannt sind. Es keine freie Wahl der Vorsorgeeinrichtung. ist einfach unpopulär, die Wahrheit zu sa- Sind Sie für mehr Wettbewerb? gen. In der Konsequenz müssten viele PK Zur Verbesserung der Lage müssen Sanierungsmassnahmen ergreifen, das wir alle verfügbaren Kräfte mobilisieren. heisst Leistungen kürzen, Beiträge erhö- Der Wettbewerb ist insofern eine der hen usw. In manchen Fällen von PK in wichtigsten Kräfte, aber im Grunde geder Romandie oder etwa auch bei der nommen bei allen Akteuren im BVG unVorsorgeeinrichtung des Kantons Zürich beliebt. wären sogar massive Sanierungen nötig. Wie würde dieser Wettbewerb aussehen? Schon einige minimale Änderungen Heute haben wir verschiedene Vorsorgeeinrichtungen wie PK, Sammelstiftungen, würden zu deutlich mehr Wettbewerb Versicherungen usw. sowie gesetzliche führen: Etwa wenn ich die Wahl hätte, bei Minimalleistungen. Würden Sie das einem Stellenwechsel das Alterskapital ganze System ändern? auch in der bisherigen VorsorgeeinrichEs ist keinesfalls zwingend, dass die tung zu behalten. Oder wenn ich es nach PK und Sammelstiftungen im BVG der- meinem Ermessen auf ein Freizügigkeitsmassen falsch rechnen. Meine eigene konto überweisen könnte. Das ergäbe Firma Ecofin führt auch solche Sammel- mehr Wettbewerb. stiftungen, und wir verkaufen Renten Höchst umstritten ist auch eine allfällige zum Zeitpunkt der Pensionierung zu Erhöhung des Rentenalters. Wie stellen Konditionen, die dann am Markt realis- Sie sich dazu? Damit sind wir wieder bei den drei tisch sind. Die Rentenumwandlungssätze Schritten, die es nach meiner Auffassung liegen dann etwa bei fünf Prozent. zur Gesundung braucht. Es sind verschieMüssen Sie sich nicht an den gesetzlichen dene Massnahmen denkbar, um das SysUmwandlungssatz halten, der höher tem ins Gleichgewicht zu bringen: früher liegt? special Weiterbildung und Karriere Die ideale Plattform für alle Anbieter auf dem Weiterbildungsmarkt. Reservieren Sie sich noch heute Ihren Platz! Das Special erscheint in Grossauflage (50‘000 Exemplare) Die Ausgabe Nr. 8-2012 ist am Montag, 27. August 2012 in den Haushaltungen. context 6/7 – 2012 s: schlus n e g i e Anz 2 st 201 10. Augu Rolf Graber berät Sie gerne: Telefon 043 322 60 30 context@c-media.ch Creative Media GmbH Zürichstrasse 135 8910 Affoltern am Albis 17 anfangen einzuzahlen, höhere Beiträge, keit ein, Kapital statt Rente zu beziehen, Die Situation an den Kapitalmärkten ist mehr Anlagerisiko, spätere Pensionie- Immobilien zu kaufen oder mit dem PK- angesichts der Eurokrise und schwanrung oder – ganz zweckmässig – flexible Geld Hypotheken zu amortisieren. Das kenden Aktienmärkten höchst heikel. Renten. System ist alles Mögliche, bloss keine So- Weshalb eigentlich haben sich die Ertragsmöglichkeiten dermassen verzialversicherung mehr. Was meinen Sie damit? schlechtert? Damit meine ich die Wahlmöglichkeit Würden Sie diese Bezugsmöglichkeiten zwischen sicheren und weniger sicheren streichen? Eine schwierige Frage. Die 1990erRenten. Wer als Rentner oder Rentnerin Das wäre mir zu absolut. Wenn je- Jahre waren einfach anders. Nach dem mehr Risiken mit der Anlage tragen will, mand Wohneigentum damit erwerben Fall des Eisernen Vorhanges gab es in viekann eine voraussichtlich höhere Rente will, warum nicht? Falsch hingegen finde len neuen Volkswirtschaften einen Kapierreichen. Wer Wert auf Sicherheit legt, ich, dass man das Geld dann auf anderem talhunger und hohe Wachstumsraten. wählt eine tiefere, aber dafür sichere Weg – über Ergänzungsleistungen – wie- Das ermöglichte hohe Erträge, die so der zurückbekommt, wenn man es verlo- heute bei uns nicht mehr möglich sind. Rente. Wäre eine solche Reform für untere Einren hat. Es muss eine Form der Bestra- Vielleicht sind die nächsten zehn Jahre kommensgruppen überhaupt sozialverfung geben, wir müssen die Anreize noch schwieriger als die letzten zehn. Jeträglich? richtig setzen. Missbrauch gibt es im So- denfalls macht es keinen Sinn, RentnerinIch schliesse nicht aus, dass für diese zialsystem tatsächlich, aber wegen fal- nen und Rentnern mit 600 000 Franken Gruppen während einer Übergangsphase scher Anreize des Systems. gespartem Alterskapital Leistungen zu sogar Steuergelder aufgewendet werden Die oberste Verantwortung in Pensionsversprechen, die auf der Basis von 900 000 müssten, weil für sie sonst eine angemes- kassen und Stiftungen tragen die paritäFranken gerechnet sind. Solche Heilsversene Lebensführung nicht erreichbar tisch zusammengesetzten Stiftungsräte. sprechen am Kapitalmarkt sind höchst Was ist deren Aufgabe? fragwürdig. Das ist etwa so, wie wenn wäre. Schlagzeilen macht die Tatsache, dass Das Problem sehe ich darin, dass un- man den Leuten sagen würde, es gebe ein sich manche Rentner/innen ihr Kapital ser Vorsorgesystem unglaublich komplex Auto, das 300 Stundenkilometer schnell auszahlen lassen, das Geld verjubeln ist. Ich befasse mich seit 20 Jahren damit ist, sofort bremsen kann und nur einen und dann später Ergänzungsleistungen und meinte mal, sehr viel zu wissen. Den- halben Liter Benzin auf hundert Kilomebeziehen. Muss man dies unterbinden? noch kam ich regelrecht auf die Welt, als ter braucht. Es ist nun mal so, der Staat schafft wir 2003 eigene Sammelstiftungen grünMöglichkeiten, irgendwie Geld zu bezie- deten: Die Sache ist unglaublich komplex hen; ohne dafür zu zahlen, werden ge- und seitdem noch viel komplexer geworwisse Leute von dieser Möglichkeit Ge- den. Den Firmenvertretern in den Stifbrauch machen. Bei der Einführung des tungsräten fehlt es sehr oft an Fachwissen. BVG lautete die Botschaft: «Ihr könnt Dies würde sich nur beheben lassen, nicht selbst verlässlich für das Alter vor- wenn die ganze Branche professionali- Jürg Zulliger ist freier Journalist in Zürich. sorgen, also führt man das Zwangssparen siert würde und die vielen kleinen Kassen zulliger@hispeed.ch ein.» Doch seither ist das System perver- zu grösseren Vorsorgeeinrichtungen zu- Trix Niederau ist freie Fotografin in Zürich. tiert: Der Gesetzgeber führte die Möglich- sammengelegt würden. trix.niederau@gmx.ch YOUR IT HEART BEAT «Dank unserer Zusammenarbeit mit der iSource brauchen wir uns nicht einmal mehr um die Weiterentwicklung unserer IT Gedanken zu machen. Dies passt genau zu unserer Einstellung zur IT: Wir wollen uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren, die IT ist dabei wie ein Gebrauchsgegenstand, der einfach zu funktionieren hat.» Markus Wagner Finanzchef ALUWAG AG context 6/7 – 2012 OUTSOURCING SERVICES CONSULTING ENGINEERING IT SERVICE CENTER Zahlreiche Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen verlassen sich täglich auf die langjährige Erfahrung und die ausgewiesenen Spezialisten von iSource. www.isource.ch Dossier Arbeiten unterwegs 18 Jede Minute zum Arbeiten nutzen Der Direktor tätigt auf dem Weg zum Bahnhof wichtige Anrufe. Die Angestellte ist zu früh dran für einen Termin und schreibt an einem Projekt weiter. Auch ausserhalb des Büros wird ständig gearbeitet. Eine Bildergeschichte aus Luzern. Text Andrea Mašek / Fotos Priska Ketterer F ür Pendler ist es nichts Ungewöhnliches: Nehmen sie öffentliche Verkehrsmittel, arbeiten sie oft auf der Fahrt zur Arbeit oder nach Hause. Laptop, iPad und Smartphone ermöglichen dies problemlos. Eher weniger sieht man sie Stift und Block zücken oder Papiere respektive gedruckte Unterlagen durchackern. Aber auch andere Arbeitnehmende nützen Warte-, Kaffeeoder Mittagspausen, um noch Termine zu vereinbaren, Arbeiten zu korrigieren, Präsentationen zu überarbeiten, zu lernen oder Informationen einzuholen. Context hat sich in Luzern ein Bild davon gemacht – und viele Arbeitende im Bahnhof, auf Strassen, in Cafés oder Pärken angetroffen. Sie lösen telefonisch Wertvolle Informationen liefert auch folgende Info-Schrift des KV Schweiz: Nonstop@work – Kompetenter Umgang mit ständiger Erreichbarkeit. CHF 18.–, für Mitglieder kostenlos (bestellungen@kvschweiz.ch). context 6/7 – 2012 Probleme, während sie über die malerische Kappellbrücke eilen. Sie suchen verzweifelt nach dem USB-Stick, der nötige Informationen für den neben ihnen wartenden Kollegen enthält, und finden ihn in der schon eingepackten Hose – mitten auf dem Perron. Sie präsentieren Werbekonzepte in einer Bar am See. Sie halten Businessmeetings in der edlen Hotellounge oder auf der Parkbank ab. Sie checken ihre Mails mit der einen Hand, während sie in der anderen ihr Mittagssandwich halten. Beschäftigt tun Einige dieser Menschen, die unterwegs tätig sind, die Wartezeiten mit Arbeit überbrücken oder das Büro nach draussen verlegen, hat Context auf Fotos festgehalten. Die Momentaufnahmen formen sich zu einem Bild: Die Schweiz ist nonstop@work. Und dennoch ist dieses Bild leicht verfälscht: Während der Fotoreportage fielen unzählige Personen auf, die ihre Pausen mit dem Lesen von Tageszeitungen verbrachten. Und andere schienen zwar mit Handy und Laptop beschäftigt, doch beim näher Hinsehen stellte sich heraus, dass sie nicht arbeiteten … 19 Auf dem Helvetiaplatz Sandra Remund, 38 Architektin aus Luzern «Dieser Bericht wurde leider falsch gebunden. Ich habe zwar Feierabend, aber überbrücke die Zeit, bis ich meine Kinder abholen kann, um ihn nochmals schnell durchzusehen.» context 6/7 – 2012 Dossier Arbeiten unterwegs 20 In einem Café Sabina Piccioni und David Cook, beide 38 Marketingfachleute aus Italien respektive Grossbritannien «Wir besuchen einen Kongress im Hotel gegenüber und haben uns in der Pause verzogen, um die Logistik für verschiedene Anlässe unserer Firma zu organisieren.» context 6/7 – 2012 21 In der Altstadt Pirmin Huber, 25 Student der Jazz- und Volks musikschule aus Luzern «Wir sollen an einem Fest spielen und ich habe nun telefonisch mit meinen Mitmusikern abgemacht. Die Organisation von Konzerten läuft immer über mein iPhone.» context 6/7 – 2012 Dossier Arbeiten unterwegs 22 Im Bahnhof-Büffet Nadia Zimmermann, 30 Ärztin aus Basel «Ich kam zu früh mit dem Zug aus Basel und habe deshalb Zeit, an meiner Doktorarbeit weiterzuschreiben. Das ist jedoch eher eine Ausnahme.» context 6/7 – 2012 23 In einem Café Thomas Rosenkranz, 40 Lehrer aus Dagmersellen «Ich korrigiere Matura-Aufsätze. Auch sonst arbeite ich häufig in Cafés, weil ich zu Hause bei vier kleinen Kindern nicht genug Ruhe habe und es hier auch angenehmer finde als im Büro.» context 6/7 – 2012 Dossier Arbeiten unterwegs 24 In einem Café Sophie Auf der Maur, 27 Angehende technische Kauffrau aus Emmenbrücke «Heute Nachmittag habe ich Prüfungen in Rechtskunde. Ich lerne gerne draussen. Damit überliste ich mich, denn bleibe ich zu Hause, putze ich lieber anstatt zu lernen.» context 6/7 – 2012 25 In einem Café Urs Gut, 65 Rentner aus Luzern «In diesem Café arbeite ich regelmässig, fertige Zeichnungen an und bearbeite meine Fotos. Weil es hier gratis W-Lan gibt und ich die internationale Atmosphäre geniesse.» context 6/7 – 2012 Bündig 26 Sans-Papiers in die Lehre? Der KV Schweiz begrüsst, dass Sans-Papiers eventuell künftig eine Lehre machen dürfen, ist aber mit dem vom Bundesrat vorgeschlagenen Weg nicht ganz einverstanden. J ugendliche Sans-Papiers, Ausländer/ innen ohne gesetzlichen Status, dürfen in der Schweiz in die Schule, anschliessend ins Gymnasium und sogar an die Uni. Doch bis anhin blieb es ihnen verwehrt, eine Lehre zu absolvieren. Der Bundesrat möchte dies ändern – und erfüllt damit die Forderungen der Motion Barthassat. Er hat deshalb im März einen Vorschlag in die Vernehmlassung geschickt. Inzwischen ist die Vernehmlassungsfrist abgelaufen. Auch der KV Schweiz hat sich geäussert. Er begrüsst die Bestrebungen, jugendlichen Sans-Papiers den Zugang zu einer beruflichen Grundbildung zu ermöglichen. Damit würde das Recht auf Bildung und Berufsbildung nicht mehr verletzt und den jungen Menschen eine Zukunftsperspektive geboten. Probleme sieht der KV Schweiz aber beim Weg, den der Bundesrat vorschlägt. Dieser will die Motion Barthassat über die Verordnung über Zulassung, Aufenthalt und Erwerbstätigkeit (VZAE) umsetzen. Ein neuer Artikel soll die geltenden Bestimmungen zur Behandlung von Här- eine Ausnahmeregelung nach Art. 30 des tefällen ergänzen. Darin werden auch Ausländergesetzes vor. «Dieser Ansatz folgende Voraussetzungen genannt: Ju- würde die genannten Probleme beseitigendliche Sans-Papiers müssen gut inte- gen», schreibt der KV Schweiz und betont: griert sein, also eine Landessprache be- «Die besondere Situation der Jugendliherrschen, und die öffentliche Ordnung chen, die ihre Situation in den seltensten respektieren. Zudem müssen sie mindes- Fällen selbst verschuldet haben und ein tens fünf obligatorische Schuljahre absol- Recht auf berufliche Grundbildung haviert haben. ben, würde eine Lösung auf Stufe des Ausländergesetzes rechtfertigen.» Für eine andere Variante Der Verband fügt an, eine weitere Der KV Schweiz weist auf entscheidende Konkretisierung im Rahmen einer VerProbleme hin: Der Entscheid über eine ordnung wäre aber auch da notwendig. Zulassung zu einer Lehre bei den Kanto- Diese regelt Punkte wie zum Beispiel die nen. Der Verband würde eine schweizweit Mindestdauer des Schulbesuchs in der einheitliche Lösung befürworten – und Schweiz. eine, die weniger lang dauert. Zum andeWichtig ist dem KV Schweiz, dass – ren besteht ein hohes Wegweisungsrisiko: welche Lösung auch immer zum Zuge Selbst wenn die Jugendlichen alle Bedin- kommt – die Frist zur Einreichung eines gungen erfüllen, kann ihr Gesuch abge- Gesuchs nach Abschluss der obligatorilehnt werden. Dies könnte dazu führen, schen Schule verlängert wird, auf ein bis dass aus Angst kaum jemand die vorge- zwei Jahre. Er weiss aus Erfahrung, wie schlagene Regelung nutzt. viel schwieriger es gerade für ausländiDer KV Schweiz zieht deshalb eine an- sche Jugendliche ist, eine Lehrstelle zu dere Lösungsvariante vor: Diese sähe finden. ajm Schreibtisch Von Sylvia Gäumann, Kaufmännische Angestellte. Foto: Reto Schlatter / Zürcher Presseladen. context 6/7 – 2012 KOLUMNE Personalwirtschaft Demografischer Wandel bereitet Kopfzerbrechen Qualifzierte Kandidaten sind in der Schweiz nach wie vor gesucht. Deshalb geniessen ältere Mitarbeitende mehr Beachtung. Die Beschäftigungslage in der Schweiz ist besser als die negativen Konjunkturperspektiven vermuten lassen. Trotzdem können bestimmte Stellenprofile, insbesondere in den Bereichen IT sowie Forschung & Entwicklung, nur schwer besetzt werden. Der anhaltend hohe Fachkräftemangel gilt in Personalabteilungen als grösste Herausforderung. Dies geht aus einer Befragung von 500 Schweizer Top-Unternehmen durch das Centre of Human Resources Information Systems der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main hervor. Die Studienteilnehmenden gehen davon aus, dass dieser negative Trend anhält und im Jahr 2015 bereits über 46 Prozent der offenen Stellen nicht oder nur schwer zu besetzen sein werden. Das bedeutet, die internationale Rekrutierung steigt weiter. Das Interesse an deutschen Arbeitnehmenden ist deshalb unvermindert gross. Doch auch in Österreich, Frankreich und Italien schauen sich Schweizer Personalverantwortliche vermehrt um. Aber auch mit dem demografischen Wandel als zweitwichtigstem Trend für die Personalbeschaffung geht eine Veränderung des Bewerberpools einher. In Zukunft werden sich zunehmend ältere Personen bei den Firmen bewerben. Offenbar setzen sich die HR-Abteilungen bereits mit dieser Entwicklung auseinander. Nahezu drei Viertel sehen in der Rekrutierung von Arbeitnehmenden über 50 eine mögliche Antwort auf den sich verschärfenden Fachkräftemangel. Vorläufig stellen aber nur etwas mehr als ein Drittel regelmässig ältere Menschen ein. pd Arbeitsmarkt Fairness für Haushaltshilfe Die Betreuung von alten Menschen in ihrem eigenen Zuhause entwickelt sich zu einem neuen Wirtschaftszweig. Eine Broschüre erklärt, worauf bei der Anstellung einer Haushaltshilfe zu achten ist. In der Stadt Zürich gibt es rund 30 profitorientierte Anbieter von Betreuungsdienstleistungen für alte Menschen im Privathaushalt. Erbracht werden diese Dienstleistungen fast ausnahmslos von Frauen. Eine im Auftrag der Zürcher Fachstelle für Gleichstellung verfasste Studie ergab, dass die Arbeitsbedingungen vor allem für Haushaltshilfen, die im Ausland rekrutiert werden, oft prekär sind. Da die Rechtslage lückenhaft ist, können die Agenturen die Anstellungsbedingungen beliebig diktieren. Eine weitere Studie zum Thema führte Careum F+E durch. Die von ihr befragten Spitex-Mitarbeitenden berichten von ungeregelten Arbeitszeiten, fehlenden Ruhezeiten, ständigem Bereitschaftsdienst, welche zu Überbelastung und Überforde- context 6/7 – 2012 rung von Haushaltshilfen führten. Darunter leidet laut Careum F+E die Versorgungsqualität und somit auch die Sicherheit der betreuten Person. Wer eine Haushaltshilfe ohne Pause rund um die Uhr einsetzt oder sich eine solche von einer Agentur ohne Bewilligung vermitteln lässt, kann gerichtlich belangt werden. Es ist daher auch im Interesse der betreuten Person, dass die Arbeitsbedingungen für die Haushaltshilfe klar geregelt werden. Als Reaktion auf die Ergebnisse der beiden Studien hat die Fachstelle für Gleichstellung die Broschüre «Haushaltshilfe beschäftigen – Das müssen Sie wissen» herausgegeben. Diese Publikation erklärt Personen, die sich entweder eine Haushaltshilfe vermitteln lassen oder selber eine anstellen, worauf sie dabei achten müssen. tj Bezug: Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich, Tel. 044 412 48 68, oder gleichstellung@zuerich.ch. Die Broschüre ist kostenlos. Kauderwelsch und Weltausstellung Von Stefanie Grob Mir muss dieses Jahr der Zürisee das Meer ersetzen. Bei mir ist nämlich Zügeln angesagt statt Ferien. Aber der Zürisee macht das sicher gut, ich sage nur Sandstrand im Seebad Mythenquai! Meinen Urgrossonkel Henry Zwingli zog es da schon weiter weg, wenn auch, in der ersten Etappe seiner Wanderjahre, noch nicht an oder über den «Deich». Es ging erst mal Richtung Welschland. «Schon auf der Bahn sprechen viele Leute die mir so fremde Sprache, und es wundert mich, ob ich dieses Kauderwelsch je lernen werde», notiert er Ende der 1890er-Jahre in seinem Reisebericht. Zu Fuss gehts von Lausanne nach StMaurice im Wallis und weiter nach Genf. Er nimmt eine Stelle in einem grossen Hotel an, hilft im Service und findet die Arbeit recht kurzweilig, bis er eines Tages zwei Gendarmen bedienen muss. «Die wollten ihren Spass haben mit mir, dem Deutschschweizer, und einer übertrieb es, so dass ich vor Ärger davonlief und die Türe so zart zuschlug, dass sie wieder aufging. Ein über 100 kg Schwerer springt mir nach und will mich am Kragen zurückholen, er will mich lernen ‹fermer la porte›. Aber die Hand am Kragen schüttle ich los und der Hüter des Gesetzes fällt mit seiner ganzen Grösse und Breite aufs nicht ganz saubere Trottoir, und ich entferne mich im Laufschritt.» Eine halbe Stunde später wird ihm gekündigt. Und noch ein bisschen später erfährt Henry Zwingli von der Weltausstellung in Paris von Mai bis November 1900. «Das sollte ich doch auch mitansehen!» Ich werde an ihn denken und an Paris, wenn ich im Mythenquai auf meinem Badetuch liege und die Sonne vor mir im Meer versinkt. Stefanie Grob ist Autorin und Spokenword-Performerin. 27 Topsharing 28 Mehr Kompetenzen in der Chefetage Zu viele Köche verderben den Brei. Doch bei Führungsaufgaben braucht dieses Sprichwort nicht zu stimmen. Denn mit der Teilung von Kaderstellen profitieren die Firmen von einem breiteren Wissen. Den Beschäftigten wiederum ermöglicht das Arbeitsmodell trotz leitender Position einen Teilzeitjob und damit mehr Lebensqualität. Von Pieter Poldervaart D Als Führungsduo arbeitet man sehr er Amtsantritt der grünen Zuger schaft Topsharing erst in Ansätzen umgeRegierungsrätin Manuela Wei- setzt. Beim Chemieunternehmen Lonza eng zusammen – entsprechend ist es ein chelt-Picard im Januar 2007 machte die beispielsweise berücksichtigt man zwar Vorteil, wenn man die zweite Person Personalpolitik bunter: Die Stelle für das Tandem-Anträge von Topsharern, «aber schon im Voraus kennt und auch ein geGeneralsekretariat wurde mit dem Hin- bisher hatten wir noch keine solche Be- meinsames Bewerbungsdossier einreiweis ausgeschrieben, dass die Stelle auch werbung», gibt Sprecher Dominik Werner chen kann. Internetplattformen wie www. durch zwei Personen gemeinsam besetzt zu Protokoll. Die Praxis zeige, dass im teilzeitkarriere.ch helfen, eine passende werden könne. Tatsächlich meldeten sich Topbereich die Kandidaten ihr Pensum Kaderpartnerin zu finden. Trotzdem ist Paul Schmuki und Marianne Kohli Cavie- selten aufteilen wollten. Neben Vorteilen man nicht miteinander verheiratet: Verzel, die bereits zuvor elf Jahre gemeinsam wie doppelter Energie und doppeltem läuft die Zusammenarbeit nicht zufrieeine Stelle besetzt hatten, und erhielten Fachwissen streicht Werner mögliche denstellend und lassen sich auch mit eiden Zuschlag. «Inzwischen hat meine damalige Stel«Mir persönlich erlaubt das Topsharing ein stärkeres lenpartnerin eine andere berufliche Aufgabe angenommen. Seit einem Jahr teile Engagement in der Familie und bei ausserberuflichen ich die Stelle mit meiner neuen StellenAktivitäten.» Paul Schmuki, Generalsekretär partnerin Kathrin Arioli», so Schmuki. Für die Direktion hat diese Art der Besetzung mehrere Vorteile: So kommen im Nachteile hervor: Abgrenzung und Ver- nem Coaching keine anderen Lösungen Topsharing die verschiedenen Stärken der fügbarkeit sowie die schwierige Weiter- finden, kann man sich vom Topsharingbeiden Führungskräfte zusammen. Zu- gabe von Wissen zwischen Sitzungen. Partner trennen – oder selbst kündigen. dem ermöglichen zwei Chefs eine umEtwas weiter ist Kuoni. «Wir verfolgen sichtigere Planung und eine breitere keine eigentliche Strategie, ermöglichen Die sieben Berner Topsharer Meinungsbildung. Und zwei Ansprech- aber Topsharing, wenn es für die persön- Wie verbreitet Topsharing ist, darüber personen für die Angestellten – in diesem liche Situation und den Geschäftsbereich fehlen Zahlen. Relativ häufig dürfte das Fall ein Mann und eine Frau – nützen Sinn macht», sagt Kuoni-Sprecher Peter Modell in KMU Anwendung finden – etwa a llen. «Mir persönlich erlaubt das Top Brun. Angewendet werde das Arbeitsmo- in der Gastronomie oder im Detailhandel, sharing ein stärkeres Engagement in der dell heute schon bei der Leitung von Rei- wo ein Ehepaar den Betrieb führt. AnFamilie und bei ausserberuflichen Aktivi- sebüros. Brun: «Bisher haben wir nur po- dernorts aber verläuft es harzig, die Oftäten», berichtet Schmuki. Dies wie- sitive Erfahrungen damit gemacht.» fenheit der Arbeitgeber entwickelt sich derum bedeute für ihn eine grössere in- Wichtig sei, dass das Führungsduo gut erst zögernd. nere Ausgeglichenheit und eine bessere harmoniere und kommuniziere. Dabei gibt es ein prominentes Beispiel, Work-Life-Balance, was bei einem Fühwo Topsharing seit über 150 Jahren funktioniert: «Der Schweizer Bundesrat arbeirungsjob enorm wichtig sei. Kein Ja-Wort für die Ewigkeit Gerade für Wiedereinsteigerinnen mit tet faktisch im Topsharing», so Julia Erst ansatzweise Kaderhintergrund könnte Topsharing at- Kuark, Inhaberin von JKK Consulting in Topsharing weist gegenüber dem übli- traktiv sein – das Unternehmen gelangt so Lenzburg und Autorin einer Broschüre chen Jobsharing einige Unterschiede auf. möglicherweise zu Fachkräften, die in ei- zum Thema**. Wichtige Entscheidungen So sollte es bei der herkömmlichen Teil- ner gewöhnlichen Teilzeitstelle unterfor- werden gemeinsam im Gremium gefasst, zeitarbeit möglichst wenig Überschnei- dert wären. Zudem steigt die Verbunden- jeder Bundesrat ist aber für sein Ressort dungen und gemeinsame Entscheidun- heit mit dem Arbeitsplatz – man ist verantwortlich. Das Beispiel der Landesgen geben, um den Reibungsverlust zu besonders motiviert, was wiederum dem regierung zeigt, dass sich theoretisch minimieren. Beim Topsharing hingegen Unternehmen zugute kommt. Dieses pro- auch mehr als zwei Personen die Leitung ist ein Teil des Pensums explizit für solche filiert sich zudem mit innovativen Ar- einer Firma teilen können. Kuark: «In Koordinationszeit reserviert. beitsstrukturen. Das färbt positiv auf das Heimen mit Dreischichtbetrieb etwa Während in der Verwaltung gelegent- Image der Firma und die Qualität der an- kann ein Dreier-Topsharing Sinn malich die Co-Leitung eines Kaderpostens gebotenen Produkte und Dienstleistun- chen.» Die Erfahrung zeigt, dass es übliWirklichkeit ist, wird in der freien Wirt- gen ab. cherweise zwei Chefs sind – und zwar in context 6/7 – 2012 29 einem Teilzeitpensum, was Topsharing für Frauen und Männer mit Kinderbetreuungspflichten attraktiv macht. Wegweisendes Zuger Personalrecht «Trotz der enormen Vorteile ist diese Führungsform noch zu wenig verbreitet», bilanziert der Topsharing-Routinier Paul Schmuki aus Zug. Es brauche den Willen, von Work-Life-Balance und der Erhöhung des Frauenanteils auf Führungsebene nicht nur zu reden, sondern auch die Voraussetzungen zu schaffen. Zug ist diesbezüglich pionierhaft: Bei der Ausschreibung einer Stelle muss – soweit dies betrieblich möglich ist – im Inserat immer darauf hingewiesen werden, dass die Stelle auch durch zwei Personen besetzt werden kann. Schmuki: «Nicht nur die Personalverantwortlichen sind sensibilisiert, sondern auch die Stellensuchenden werden durch den Hinweis im Inserat auf die Möglichkeit der Stellenteilung aufmerksam gemacht.» Nützliche Links: www.topsharing.ch www.jkk.ch www.teilzeitkarriere.ch *Julia K. Kuark: Gemeinsam an die Spitze. Das Modell Topsharing. Bezug über www.jkk.ch, CHF 10.– Pieter Poldervaart ist Journalist im Basler Presse büro Kohlenberg. poldervaart@kohlenberg.ch «Topsharing bringt der Firma K now-how und Stabilität» Teilzeiterinnen und Teilzeiter arbeiten häufig intensiver als Vollzeitangestellte. Diese Erkenntnis gilt auch für das Kader. Topsharing bringt aber nicht nur deshalb dem Arbeit geber deutliche Vorteile, meint die Organisationsberaterin Julia K. Kuark. sitiven Unterschied: Vier Augen sehen Team plötzlich zu einem normalen Context: Je höher jemand auf der Karriereleiter steht, desto unersetzlicher mehr als zwei. Weil weittragende Ent- Chef-Stellvertreter-Duo mutiert. Eine glaubt er zu sein. Wie geht das Konzept scheide vorgängig diskutiert wurden, solche oft von aussen moderierte Refledes Topsharings trotzdem auf? ist ihre Akzeptanz bei der Belegschaft xion stabilisiert und stärkt das FühJulia K. Kuark: Jede Person braucht grösser. Und weil statt nur einer gleich rungsmodell. für Ferien oder im Krankheitsfall eine zwei komplementäre Kompetenzen im Viele Chefs brüsten sich mit 120-ProStellvertretung. Beim Topsharing ist Bereich Finanzen, Technik, Kommuni- zent-Jobs. Besteht diese Gefahr auch diese besonders gut organisiert, weil kation oder IT in der Führungsetage bei Topsharern? sich die beiden Führungskräfte bereits vorhanden sind, ist die Leitung inhaltAllerdings, die eigene Arbeitszeit im Alltag gegenseitig auf dem Laufen- lich breiter aufgestellt. muss man im Auge behalten. Von Teil den halten müssen. Doch zwei Füh- Topsharing tönt attraktiv: 60 oder 80 zeitern ist bekannt, dass sie häufig deutrungskräfte teilen nicht alles, sondern Prozent arbeiten und trotzdem eine lich länger als ihre Wochenstunden arnur einen Bereich der Aufgaben: Strate- Kaderstelle inne haben… beiten. Und Arztbesuche verlegen sie gische Entscheide, etwa in der VerändeDie Vorteile sind für beide Seiten au- oft in die a rbeitsfreie Zeit. Abend- und rung der Organisation oder in der Ent- genfällig. Allerdings müssen Topsharer Wochenendarbeit ist bei Kaderleuten wicklung, werden gemeinsam gefällt. sehr teamfähig sein, das heisst, einen gang und gäbe – hier muss man sich Wenn solche wichtigen Beschlüsse respektvollen, toleranten statt autoritä- selbst Grenzen setzen. nicht allein im kleinen Kämmerlein ren Umgang pflegen und über eine ausentschieden, sondern zu zweit disku- geprägte Sozialkompetenz verfügen. tiert werden, gewinnen sie an Qualität. Der Zusammenhalt muss ebenfalls geNeben dieser expliziten thematischen pflegt werden, um ein AuseinanderSchnittmenge haben beide Top- driften zu verhindern. sharer auch ihre eigene Domäne, in der Wie kann man solchen Fehlentwicklungen entgegenwirken? sie weitgehend autonom wirken. Sind die Mitarbeitenden nicht irritiert, Man muss die Aufgaben und die wenn sie zwei Vorgesetzten rapportieSchnittstellen immer wieder überprüren müssen? fen, was einer eigentlichen TeamentWer für was zuständig ist, muss na- wicklung gleichkommt. So lässt sich türlich klar definiert sein. Aber die Mit- auch verhindern, dass sich eine Person Julia K. Kuark ist Organisationsberaterin und Gearbeitenden spüren durchaus einen po- zu stark profiliert und das Topsharer- schäftsführerin von JKK Consulting in Lenzburg. context 6/7 – 2012 Rauchfrei 30 Nur die Köpfe sollen rauchen Rund 80 Betriebe haben bisher an der mehrjährigen Aktion «Unternehmen rauchfrei» der Lungenliga teilgenommen. Das Projekt ist so erfolgreich, dass es fortgesetzt werden soll. Von Birgit Günter Die guten alten Zeiten? Aus den meisten Büros sind die Raucher inzwischen verbannt. P api, wann hörst du endlich mit dem gar Spass haben. Denn in der Gruppe Aufwand in ihre künftigen nichtrauchenRauchen auf? Immer öfter hört Mar- wird der Rauchstopp zu einem Erlebnis.» den Mitarbeitenden investieren. Die Lunkus Schumacher, Key Account Manager Stefan Helfenberger, Senior Consultant genliga hat das Projekt «Unternehmen bei Swisscom, diesen Satz von seinem bei Swisscom und ehemaliger Kursteil- rauchfrei» im Jahr 2007 gestartet. Damals Sohn. Und er realisiert: Ja, jetzt ist wirk- nehmer, bestätigt dies: «Ich habe mich je- waren die Rauchergesetze noch nicht so lich Zeit, dass ich mit dieser Sucht auf- des Mal aufs Training gefreut.» streng wie heute. In vielen Betrieben höre. Bloss wie? Da kommt ihm das Prowurde sogar noch geraucht. Der Fokus der jekt «Unternehmen rauchfrei» von der Zuerst Nichtraucherschutz Aktion lag damals darum vor allem auf Lungenliga wie gerufen. Die von der Lungenliga angebotenen dem Nichtraucherschutz. «Wir haben FirMarkus Schumacher ist einer von bis- Rauchstopp-Trainings dauern je nach ge- men beraten, wie sie die Nichtraucher her rund 1200 Teilnehmenden am Rauch- wähltem Modell zwischen drei bis sechs schützen und wie die zunehmend verstopp-Training der Lungenliga. Ein gutes Wochen – entweder sechs Mal 90 Minu- schärften Rauchergesetze umgesetzt werDrittel von ihnen schafft den Ausstieg aus ten oder drei Mal drei Stunden. Sie basie- den können», erklärt Evelyne Bagnoud. der Sucht. Nur? Im Gegenteil, entgegnet ren auf der Vorbereitung und Begleitung Evelyne Bagnoud, die Regionalleiterin der Verhaltensänderung. Gearbeitet wird Nun Ausstiegshilfe des «Unternehmen rauchfrei Nordwest- in Gruppen mit im Schnitt acht Personen. Parallel dazu hat die Lungenliga vor Ort schweiz»: «Das ist ein grosser Erfolg.» Bei Einzelne Teilnehmende haben bereits in der Firma die eineinhalbstündige InfoRaucherinnen oder Rauchern, die allein mehrere erfolgslose Aufhörversuche hin- Veranstaltung «Let‘s talk about smoking» und ohne Unterstützung den Ausstieg ter sich. Das Programm beinhaltet einen und Trainings angeboten. Obwohl geprobieren, liege die Erfolgsquote nach ei- Informationsanlass und Trainings in der mäss Untersuchungen die Hälfte der Raunem halben Jahr gerade noch bei drei bis Gruppe. Die Kurskosten betragen 550 cherinnen und Raucher ans Aufhören fünf Prozent. Also rund zehn Mal tiefer. Franken pro Teilnehmerin oder Teilneh- denkt, machen diese um solche VeranDie begleiteten Trainings hätten ei- mer. staltungen oft einen Bogen. Zu gross sind Die Unternehmen entscheiden selbst, die Skepsis und die Ängste vor dem Vernen weiteren Vorteil, fährt Bagnoud fort. «Die Leute berichten, dass sie teilweise so- was sie an finanziellem und zeitlichem sagen. context 6/7 – 2012 31 Zu diesem Angebot hinzu kommen die Rauchstopp-Trainings. Diese entwickeln sich immer mehr zum Herz des Projektes. Denn seit sich die neuen Rauchergesetze etabliert haben und die Unternehmen deswegen keine Beratung mehr brauchen, bewegt sich der Fokus weg vom Nichtraucherschutz und hin zur konkreten Ausstiegshilfe für Raucher. Der Arbeitsplatz gilt dafür als idealer Ort, weil man hier viel Zeit verbringt – und weil man im Kollektiv mit anderen Rauchern die eigenen Suchtgewohnheiten hinterfragen und ändern kann. «Im Geschäft motivieren wir uns gegenseitig, so ist es einfacher», berichten die Teilnehmenden. «Wir hatten alle ein gemeinsames Ziel», beschreibt Markus Schumacher den «team spirit». Der Austausch sei intensiv und offen gewesen. «Ängste wurden ausgesprochen und Tipps ausgetauscht.» Und ganz wichtig: Man habe gemeinsam persönliche Strategien erarbeitet, um auch nach dem Rauchstopp bereit zu sein, wenn der Drang zur Zigarette plötzlich wieder stärker würde. Opel. Die Firma redtoo übernimmt einen Teil der Kosten, auch für die Partnerinnen und Partner der Mitarbeitenden. Mitte Mai hat das Training begonnen. Jetzt sind die acht Teilnehmer, fünf Frauen und drei Männer, in der «heissen Phase»: Nun geht es ans Eingemachte, nun heisst es aufhören und nie mehr eine Zigarette in die Hand oder einen tiefen Zug nehmen. Es gilt ernst. Doch der Optimismus, den Rauchstopp tatsächlich zu schaffen, ist bei den Teilnehmenden dank der absolvierten klärt Evelyne Bagnoud mit der behutsamen Herangehensweise. «Wir gehen auf die Leute ein und treten auf keinen Fall als Moralapostel auf.» Denn das Thema Rauchen ist heikel. Es ist sehr emotional: Jeder hat eine Geschichte dazu, jeder ist irgendwie beteiligt. Das gelte es zu respektieren, betont Evelyne Bagnoud. Auch Rauchstopp-Trainer Markus Marthaler weiss: «Ein Rauchstopp geht selten stressfrei über die Bühne.» Menschen in dieser schwierigen Phase zu unterstützen empfindet er als «sehr sinn- «Im Geschäft motivieren wir uns gegenseitig, so ist es einfacher.» Teilnehmende am Rauchstopp-Training Trainings bereits deutlich gestiegen, wie volle Aufgabe». Die grösste HerausfordeSeraphina Opel erzählt. Dazu beigetra- rung besteht für ihn darin, rückfälligen gen hat die Tatsache, dass der Trainer frü- Teilnehmenden Mut zu machen, es nochher selbst geraucht hat. «Er erzählt immer mals zu versuchen. «Man darf sich nicht wieder Anekdoten aus seinem Raucher- als Versager fühlen. Denn jeder, der es Leben», berichtet Seraphina Opel. «Die versucht hat, ist bereits ein Sieger – weil er Teilnehmenden fühlen sich deshalb ver- sich entschlossen hat, etwas gegen seine standen.» Opel bestätigt nach den bishe- Sucht zu tun», betont Markus Marthaler. rigen Rückmeldungen die Aussage von Finanziell unterstützt wird das «UnProjektleiterin Evelyne Bagnoud: «Man ternehmen rauchfrei» vom TabakprävenMit Verständnis Seit Projektbeginn hat die Lungenliga 152 könnte fast sagen, die Trainings machen tionsfonds. Angesetzt ist das Projekt bis Trainings in 80 verschiedenen Betrieben sogar Spass. Die Teilnehmer lernen viel März 2014. Ziel ist aber, ein Angebot weidurchgeführt. Die teilnehmenden Fir- und bekommen praktische Tipps für den terführend aufrecht zu erhalten. Damit auch in Zukunft möglichst viele Papis – men finden sich quer durch alle Branchen. Alltag.» Neben grossen Unternehmen wie der oder Mamis – am Schluss des erfolgreich Swisscom oder der Sympany sind auch Hohe Zufriedenheit abgeschlossenen Projektes vielleicht von kleinere Firmen dabei wie aktuell das Allgemein stellen die teilnehmenden Fir- ihrem Nachwuchs hören: «Papi, du bist Baselbieter IT-Unternehmen redtoo. Die men der Lungenliga ein sehr gutes Zeug- der Beste!» in Reinach BL beheimatete Firma küm- nis aus: 95 Prozent empfehlen die Zusammert sich aktiv um die Gesundheit ihrer menarbeit laut Bagnoud weiter. Auch Weitere Informationen unter: Mitarbeiter. In diesem Jahr wollte man Lucy Waersegers, Leiterin Betriebliches www.unternehmenrauchfrei.ch den eigenen Raucherinnen und Rauchern Gesundheitsmanagement bei der Symetwas anbieten. Über die Suva ist der Kon- pany, berichtet: «Die Feedbacks aller Teiltakt mit der Lungenliga zustande gekom- nehmenden lauteten ‹sehr zufrieden› bis men. ‹begeistert›. Wir können das Programm «Das Konzept hat uns überzeugt», be- nur weiterempfehlen.» Die hohe Zufrie- Birgit Günter ist freie Journalistin in Winterthur. richtet Mediensprecherin Seraphina denheit und den Erfolg der Trainings er- birgit.guenter@gmail.com › Management und Führung Zum Beispiel: hkvaarau.ch/nds-fuehrung context 6/7 – 2012 Er folgreich Nach einer anspruchsvollen Ausbildung und bestandener Prüfung feierten am 8. Juni 2012 — 558 Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen und 152 Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling ihre Fachausweise und Diplome. Dazu gratulieren wir herzlich! Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis Abächerli Marco • Abdi Muhamed • Abdirizak Abdullahi • Abegglen Michèle • Achermann Michael • Adler Esther • Aebli Roni • Aerne Prisca • Aeschlimann Katja • Alder Gabriela • Alexander Brigitte • Amacker Adrian • Anderegg Nadine • Andres Stefanie • Angst Maik • Anido Carlos • Annen Petra • Ansaldi Stefano • Antic Danijela • Arm Bernhard • Arnold Beat • Aschwanden Beatrix • Baier Denise • Bajrami Elmedin • Balzer Daniela • Bandel Stefan • Bantli Sara • Banz Nadia • Barberio Nico • Barmet Jessica • Battaglia Daniela • Battaglini Natacha • Baumgartner Claudia • Beereuter Jürg • Beeri Deborah • Bellina Eliana • Beney Sylvain • Berlet Julia • Bernasconi Aris • Bérod Alexandre • Bersier Sandra • Berther Gisela • Bertschi Jasmin • Bessié Virginie • Beuchat Jonathan • Beytrison Corinne • Bezençon Céline • Bilger Ramona • Binder Anna Karin • Biolaz Steve • Biollay Elodie • Birchler Sévérine • Birchmeier Denise • Bissegger Andreas • Bitterli Patricia • Blanc Stéphane • Blaser Daniel • Blaser Eveline • Blaser Evelyne • Blättler Fabian • Bleuler Sandra • Böhmer Markus • Boillat Claudine • Bollhalder Lisa • Boppart Janine • Boppart Vita • Bortolin Jacqueline • Boss Cornelia • Bossard Karin • Bosshard Nicole • Bosshard Sonja • Bosshart Tatsiana • Bourqui Pauline • Bovet Mélodie • Bremgartner Gabriela • Bressoud Aurélie • Breu Maya • Brodard Patrick • Brosio Chiara • Brosy Juliette • Brugger Nina • Brügger Christophe • Brun Daniela • Brun Ricarda • Brunner Monica • Büchel Markus • Bucher Martina • Bucher Rafael • Bucher Tristan • Büchi Anita • Buettiker Silke • Bühlmann Claudia • Bührer Dario • Bürgisser Cornelia • Burlet Reto • Cakir Tolga • Caluori Roger • Campanotta Claudia • Camüs Bruno • Cardakli Gülden • Cardona Mariangel • Cattin Nadine • Ceccarini Fabio • Cecchini Fabio • Charrière Julien • Chassot Corinne • Cherif Bahaeddine-Rafic • Christen Claudia • Christen Fabienne • Christen Martin • Cirillo Sonia • Cirocco Rocco • Ciscato Laura • Clavel Laurent • Clavien Mireille • Corrado Claudio • Cristofaro Raffaela • Crivelli Maurizio • De Marchi Carlo Celeste • Del Progresso Pamela • Delor Sébastien • Deluigi Carola • Dénervaud Nicole • Desmeules Olivier • Devaux Lubomira • Di Caprio Franziska • Di Zio Veronica • Diez Michèle • Donini Andrea • Dörig Susi • Dousse Elodie • Dreier Sabrina • Duboux Martial • Dugué Stéphane • Durot Nicole • Eberhard Sandra • Eggenberger Lea • Eggenschwiler Boris • Egger Carina • Egloff Eliane • Ehrlich Martina • Eichenberger Michael • Eicher Sabrina • Eiholzer Melanie • Elma Hüseyin • Emery Nicolas • Emmenegger Marie-Theres • Erb Vanessa • Erni Patrick • Fabiano Giovanni • FacchiNadal Daiana • Falchetti Davide • Fankhauser Andrea • Fasching Jeannette • Favre Nicolas • Fedoran Sasha • Fehlmann Shivani • Felix Sonja • Fercher Isabelle • Fernandes Sonia • Fetz Raoul • Fracheboud Myriam • Franke Karin • Fregja Alma • Frick Jessica • Friedli Beatrice • Frischknecht Christina • Fritschi Anita • Fritze Christian • Fuchs Manuel • Fuchs Michael • Furrer Dorli • Furrer Natascha • Gaberthüel Andreas • Gamper Janine • Gaspoz Martial • Gautschi Evelyn • Gehrig Liliane • Geiger Brice • Geipel Elisabeth • Gemperli Andreas • Genilloud Thomas • Gerber Rachel • Germanier Joël • Gilliéron Olivier • Gillioz Caroline • Glaus Michael • Glauser Karin • Gloor Roland • Glur Christian • Gobat Tania • Godly Sandra • Grellier Céline • Grgic Ruzica • Grieder Frank • Gross Barbara • Grütter Beat • Gullo Giuseppe • Gurgul Ewa • Haab Nicole • Habegger Steve • Hädener Maya Anita • Häfliger Jolanda • Hafner Barbara • Hahn Notburga • Haldimann Stefania • Hänni Katharina • Hartmann Benitta • Hasler Erika • Hauri Adrien • Hauser Elsbeth • Haxhimeri Nekibe • Hayday David • Heimgartner Anita • Heller Nadja • Henny Susanne • Henzen Gabriela Elisabeth • Herbez Frédéric • Herbstrith Sandra • Herger Monika • Hersche Thomas • Hiestand Maria • Hilfiker Silvia • Hilty Gabriela • Hinni Andreas • Hirschi Benjamin • Hirzel Johan • Hochstrasser Corinne • Hofer Matthias • Hofmann Simon • Hofstetter Priska • Honauer Marco • Hornung René • Hu Jiashun • Huber Carole • Huber Jolanda • Huber Kathrin • Huber Kathrin • Hübscher Esther • Huckfeldt Stephan • Hug Marlise • Hug Mathias • Hulmann Sylvain • Hutter Peter • Huwyler Roger • Imfeld Fritz • Imobersteg Andrea • Irniger Martina • Jacobi Raphael • Järsvall Bettina • Jauk Marcel • Jayet Cédric • Jeannerat Sylvie • Jecker Vincent • Jenal Manuela • Jöhl Barbara • Jones Jenny • Jordi Patricia • Jost Cornelia Angela • Jost Priska • Jungen Markus • Kaiser Simone • Kalt Sabrina • Kamber Rahel • Kaufmann Daniela • Kaufmann Gabriela • Keller Isabelle • Keller Stephanie • Kemmerich Peter • Kern Christian • Keuffer Marco • Kiraz Taner • Kirchhofer Michel • Kistler Nicole • Kleflin Tamara • Knaus Marco • Kohler Martin • Koller Jenny • Kolly Catherine • Kopp Andrea • Kormann Martin • Korner Norman • Krasnici Susanna • Krebs Nicole • Kreikenbaum Simon • Kreuz Brigitte • Kronenberg Pascal • Krummenacher Sara • Kuhl Thomas • Kühne Heidi • Kuonen Daniel • Küppers Stefan • Kuyucuoglu Gökhan • Läderach Catherine • Landry-Erard Sarah • Langhart Sabrina • Largura Ada Franca • Léchot Nicolas • Ledermann Heidi • Lehmann Janine • Li Yuen Ki Keely • Lichtsteiner Stefanie • Lombris Victoria • Lörtscher Ferry • Lottaz Tamaris Vanessa • Lousada José Carlos • Luck Mark • Lussi Patrick • Lustenberger Marcel • Lüthi Adrian • Lüthi Karin • Maahs Tamara • Macler Laetitia Estelle • Mäder Cindy Marie-Therese • Mäder Patrick • Maggi Michela • Maier Eveline • Maisonneuve-Morandi Isabelle • Makdissi Yousef • Maliqi Jeton • Marclay Fabrice • Marclay Line • Mariéthoz Cédric • Marti Sabrina • Maulà Monica • Maurer Corina • Meier Irene • Meier Nicole • Meier Regina • Meier Roman • Meier Stefanie • Meli Carmen • Merz Michael • Mezger Leandra • Michel Corinne • Midali Monica • Mischler Edita • Moor Doris • Moor Nadine • Morisset Laurent • Müller Corinne • Müller Olivier • Müller Roman • Müller Sabrina • Münger Alexia • Naef Andrea • Nagy Andreas • Natuzzi Raffaele • Nicolosi Alice • Nigg Thomas • Nussbaum René • Nussbaum Stefan • Oberholzer Ursula • Obrist Mario • Oddo Patrick • Odermatt Manuel • Oencel Marta • Oertle Thomas • Orsino Carlo • Ortega Tania • Orteu Isabelle • Palumbo Sandro • Pandzi Valentina • Pantic Mika • Passini Lorenzo • Paulangelo Michael • Peier Ulrike • Pena David • Perez Nicolas • Perriard David • Pervangher Barbara • Pezzullo Antonio • Pfammatter Eliane Eidg. dipl. Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling Aebischer Michel • Albiez Sandra • Ammann Marielle • Amrein Michael • Bäbler Anita • Bachmann Ramona • Bagattini Christophe • Baumann Thomas • Baur Mirijam • Bayard Nicole • Bellino Christophe • Berset Stéphane • Betschart Luzia • Bianchin Andrea • Bigler Sascha • Bircher Philippe • Bitter Jeanine • Blanc Victor • Blum Boris • Bodmer Florian • Bouille Coralie • Bruhin Kurt • Brun Thomas • Brunner Fabian • Bruttin Samuel • Buffet Raphaël • Bühler Michael Gregor • Bühler Werner • Buob Sarah • Bussmann André • Bütikofer Remo R. • Caldelari Mario • Caminada Nicoleta Letitia • Caminada Patrick • Cerezo Tomas • Chollet Ramon • Christen Markus • Ciaramella David • Coppolaro Katia • Cretti Massimo • Cueni Pascal • Cunha Fernando • De Haan Luut • Demarchi Mario • Dominé Amélie • Döring Marco • Dupertuis-dit-Neveu Florence • Dutto Laurie • Egli Philipp • Emery Daniel • Fleischlin Reto • Flückiger Alain • Frein Olivier • Fricker Remo • Furter Ursula • Genoud Laure • Grandjean Vanessa • Gremaud Olivier • Grüter Stefan • Gstöhl Melanie • Guadagnini Corina • Gurtner Anita • Hardegger Marcel • Herz Andrea • Heusser Isabelle • Hohl • Phengrasamy Phonesanook • Piccini Carmen • Piguet Laurent • Pittet Brigitte • Plattner Stephan • Portmann Marco • Priori Yohann • Probst Claudia • Python Elise • Quici Nadia • Rankic Dejan • Rappold Jessica • Rasori Ivan • Rauber Désirée • Rauchenstein Lea • Raufer Raphael • Reichen Pascal • Reichenbach Fabian • Rentsch Stefanie • Reusser Christa • Reut Isabelle • Reuteler Roman • Rime Joël • Rimet Sven • Ringli Franziska • Riond Joël • Roh Alexandre • Rolli Silvio • Romeo Claudio • Rommel Anke • Rongpo Tsering • Roos Silvan • Rösner Nadia • Rothenbühler Petra • Rother Michael Christian • Röthlin Julia • RouillerMonay Vincent • Roulin Chantal • Ruaro Fabio • Ruckli Stefan • Rudnicki Tanja • Rufener Daniela • Rutz Daniel • Sahli Alexandre • Salamanca Marijana • Saldanha Marisa de Fátima • Salvan Piero • Salvisberg Thomas • Sami Patrick • Sander Irma • Santos Nelson • Saudan Stéphanie • Sautebin-Buerki Mara • Schäpper Andrea Barbara • Schäuble Dominique Michel • Scheffold Nicole • Scherrer Otmar • Schlegel Fabian • Schleh Daniela • Schleiffer Thomas • Schleiniger Yves • Schlotterbeck Martina • Schmid Corinne • Schmid Renata • Schmid Sandra Claudia • Schneider Yvonne • Schneiter Kilian • Schoch Dominique Nadja • Schönbächler Urs • Schöpfer Thomas • Schreiber Stephanie • Schrumpf Didier • Schüpbach Janine • Schwarm Corinne • Schwarz Claudia • Schweizer Adrian • Scioscia Maurizio • Secreti Nadia • Seiler Bernadette • Seiler Tobias • Selva Andrea • Senn Diego • Seydoux Charlotte • Siegenthaler Stefan • Siegfried Florian • Signer Daniel • Sigrist Rita • Sliaustaite Kristina • Solcà Stefano • Sommer Markus • Spaar Stefanie • Sperisen Jürg • Spieser Ruth • Spörri Patrick • Spring Denise • Sriwarakul Shanigarn • Stäger Paul • Stähli Sandro • Staub Christian • Staufer Alessandra • Steck Laurence • Steiner Daniela • Steiner Markus • Steiner Martin • Stettbacher Andreas • Stöckli Melanie • Stöckling Adriana • Stooss Karin • Strässle Andreas • Strässle Corina Lilly • Straumann Michaela • Stulz Nicole • Suter Monika • Sutter Daniela • Talarico Marco • Thalmann Petra • Thalmann Sandra • Thomas Céline • Thöny Sabrina • Tiefenthaler Tamara • Tobler Viktor • Todt Christine • Tolic Katarina • Treichler Stefan • Treuthardt Emmanuelle • Tschann Katharina Maria • Tschirren Jürg • Ukatz Stephanie • Urscheler Nadine Alice • Valchera Corinne • van Holten Marlies • Vazquez Susanne • Vergari Cantero Montero Virginie • Vésy David • Vetsch Raphael • Villiger Andrea • Vogel Eveline • Vogel Olena • Vollenweider Astrid • Von Arx Kathrin • von Känel Karin • von Niederhäusern Stefan • Voutaz Inès • Waeber Dimitri • Walpen Pascal • Walser Carmen • Wandel Dorothee • Wäsch Simone • Weber Bernhard • Weber Bigna • Weber Jasmin • Wechsler Barbara • Weishaupt Isabella • Weiss Stephanie • Wenger Angela • Wenger Elvira • Wermelinger Marco • Wettstein Marco • Wicki Denise • Widmer Gaby • Wolff Guy • Wullschleger Marco • Würsch Werner • Wüst Marlen • Wüthrich Daniel • Wüthrich Daniel • Wüthrich Ueli • Wymann Nicole Angela • Wyss Beat • Wyss Nadine • Yerly Christian • Yildirim Meral • Zecevic Nikolina • Zehnder Sibylle • Zenhäusern Cornelia • Zesiger Nadja • Ziegler Manuela • Zigerlig Micha • Zimmerli Désirée • Zisette Federica • Zöhrer Anita • zum Wald Daniela • Zumsteg Daniela • Zwicky Mike • Zysset Charlotte • Wilma • Hoog Stefan • Humbel Ernst • Imhof Raphael • Kabbaj Ibtissam • Kaufmann Marcel • Keller Fabio • Keselakova Jana • Kovalova Alla • Krumm Frank • Küng Nils • Lehmann Monika • Luginbühl Marc • Lüönd Willi • Maranta Raphael • Märkli Lars • Meier Gregor • Meier Thomas • Merz Marianna • Metzger Roger • Millet Carole • Molinaro Nicola • Montoro Andreas • Moser Jana • Mouttet Patrick • Müller David • Munier Evelyn • Nguyen Faye • Nigon Irina • Oberholzer Felix • Oettli Urs • Oppliger Martin • Öz Elisa • Pellegrini Monika • Pflugi Andreas • Puksic Fabienne • Quadri Andrea • Rhiner Markus • Rüfenacht Fabrice • Salzmann Karin Alexandra • Sasahara Tamae • Saurugger Strohmeier Myriam • Schaller Urs • Scheggia Luca • Schellenberg Claudia • Scheuber Patrick • Schläfle Reto • Schlegel Martin • Schmutz Karen • Schneider Patrik • Schnider Daniel • Schwaiger Kathrin • Schwarz Gaëtan • Schwarzentruber Corinne • Sieber René • Silipo Ilario • Sommer Barbara • Spicher David • Stadelmann Elisabeth • Stähli Ralph • Stauffer Dominic • Stauffiger Stefan • Steiner Fabian • Stocker Raphael • Stöckli Beat • Strub Magdalena J. • Surber Lars • Thierrin Pierre-Alain • Umberg Rudolf • Veyrand Denis • Vez Frédéric • Vogel Thomas • Vogt Martin • Voutaz Nancy Pauline • Waldvogel Michel • Wandinger Rosa Maria • Weber Roman • Weder Thomas • Weiss Jean-Pierre • Wenger Matthias • Widmer Andreas • Wullimann Lukas • Wüthrich Thomas • Wyss Sascha • Zeller Martin • Zuberbühler Jürg • Zürcher Lars • Die richtige Weiterbildung Mit dem eidg. Fachausweis für Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen und dem eidg. Diplom für Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling erweitern Sie Ihre Kompetenzen berufsbegleitend in jeweils fünf Semestern. Als anerkannte Spezialistinnen und Spezialisten profitieren Sie von einem wertvollen geschützten Titel und von hervorragenden Berufsaussichten in anspruchsvollen Positionen. Verein für die höheren Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling c/o Kaufmännischer Verband Schweiz Postfach 1853 8027 Zürich www.examen.ch Laufbahn 34 context 6/7 – 2012 Einer, der auszog, um etwas zu erleben Schang Meier, 52, ist Schauspieler, Regisseur, Erwachsenenbildner und Yogalehrer. Am Anfang seiner wechselvollen Karriere steht eine KV-Lehre. Text Birgit Günter / Foto Béatrice Devènes E ine Woche. So lange hält Schang schon fast menschenverachtenden Zu- lasse mir doch nicht mein Leben verbieMeier es in der KV-Lehre aus. Dann stände in manchen Unternehmen spricht. ten.» Lieber ein unsicheres, dafür spanbraucht er Ferien. Sein Chef erklärt ihn Eine der vielen Stationen auf seinem nendes Leben, als ein sicheres, dafür für verrückt. Vom Vater, der dem Junior Weg ist das Spital. Dort landet der begeis- massgeregeltes. «Mir ging es nie ums die Lehrstelle eigens beschafft hatte, gar terte Sportler – Leichtathletik, Bergstei- Geldverdienen. Sondern darum, etwas zu nicht zu reden. Doch der junge Schang gen und Turnverein – und lässt eine Ver- erleben.» Der Zufall zeigt ihm schliesslich den setzt sich durch, reist in den Nationalpark letzung behandeln. Sofort faszinieren ihn und lüftet seinen Kopf. «Ich wäre sonst die Physiotherapie und der Spitalbetrieb. Weg. In seiner Heimatstadt Willisau wahnsinnig geworden», erklärt er heute Als Ambulanz-Beifahrer schnuppert und macht er spontan an einem Theaterpromit einem Lachen. Er, dem Bürokratie ein Gräuel ist. Der gerne unabhängig ist. Der von sich selbst sagt, ein »Anti-Fremdbe«Lieber ein unsicheres, dafür spannendes Leben, als ein stimmungs-Gen» in sich zu tragen. sicheres, dafür massgeregeltes. Mir ging es nie ums Doch die Auszeit «rettet» ihn – und die Geldverdienen. Sondern darum, etwas zu erleben.» KV-Lehre. Er entscheidet sich, «das jetzt halt durchzuziehen» und die bevorstehenden drei Jahre mit Anstand abzuschliessen. Ein vorläufiges Happy End. jobbt er in diesem Bereich, doch der Weg jekt mit. Und merkt: «Das ist meine Welt.» Aber es sollte nicht der einzige dramati- führt in eine Sackgasse: Die Stelle als Pfle- Hier kann er sich einbringen, hier darf er sche Vorfall in seinem Berufsleben blei- ger verliert er, weil er den Militärdienst neue Sachen erleben und ausprobieren. ben. Wie es sich für ein Bühnenstück ge- verweigerte. Genau das hat er gesucht. Meier besucht hört, ist Schang Meiers Weg gespickt mit Wieder heisst es für Meier: aufrappeln die Dimitri-Schule. Nach dem Abschluss Irrungen, Wirrungen und Wendungen. und weiterziehen. Trotzdem gefallen ihm gründet er zusammen mit Berufskollegen Nach dem Lehrabschluss zieht es den diese «Lehr- und Wanderjahre»: «Die vie- das immer noch existierende Theater Eijungen Willisauer zuerst in die weite Welt len Berufe ermöglichten mir, meinen Ho- ger, Mönch & Jungfrau, mit dem er im Inhinaus. Er fährt unter anderem mit dem rizont stets zu erweitern», stellt er zufrie- und Ausland auftritt, und etabliert sich Velo durch die USA. Danach wusste er, den fest. Und eigentlich entsprach dieser als Schauspieler und Theaterschaffender. was er nicht wollte: zurück ins Büro. Was Lebenswandel sogar seinen Berufsvorer nicht wusste, war: was er wollte. stellungen als Kind: Schon da habe er je- Ausgezeichnet den Tag etwas anderes werden wollen, Nach der Geburt des Sohnes Linus schlägt Rebellisch wie ihm seine Mutter später erzählte. er eine neue Richtung ein. Er wechselt Zurück in der Schweiz verrichtet er alle quasi die Seite und übernimmt nun vermöglichen Jobs; er arbeitet unter ande- Theatralisch mehrt Regie-Arbeiten. Aus Vernunft. Sein rem als Kellner, Forstwart oder Eisenwa- Schliesslich greift der Vater wieder hel- Sohn habe bei ihm das «Ernährer-Gen» renverkäufer. Oft kommt ihm dabei seine fend ein in das unstete Leben seines Soh- ausgelöst. «Für mich allein hat mein rebellische Natur in die Quere. Als Lage- nes und verschafft ihm eine Stelle als Pro- Schauspieler-Gehalt immer gereicht. rist soll er zur Erfassung seiner Arbeitszeit kurist. Die Verträge sind bereits Doch wer eine Familie hat, braucht eine stempeln. Er weigert sich. «Stempeln fand unterschrieben, als der mittlerweile gewisse finanzielle Sicherheit», stellt er ich erniedrigend», sagt er und verschafft 23-Jährige wegen eines erneuten Sport- fest. Auch als Regisseur macht er sich bald seiner Abneigung mit einer wegwischen- unfalls im Spital landet. Sein zukünftiger einen Namen. Er arbeitet unter anderem den Geste Luft. Dort, wo der Mensch zu Chef ruft ihn an, schimpft über die unzu- in seiner Heimatstadt Willisau mit dem einer Maschine degradiert wird, ist ihm verlässigen Sportler und verbietet ihm, Jugendtheater. Für sein Theaterschaffen nicht wohl. Auch heute noch gerät er Sport zu treiben. Da kündigt Schang erhält er im Jahr 1996 den Kulturpreis der rasch in Fahrt, wenn er über die teils Meier aus dem Spitalbett heraus. «Ich Stadt Willisau. context 6/7 – 2012 35 Laufbahn 36 Regie führt Schang Meier aber nicht nur in diversen Theatern, sondern auch beim Circus Monti – in diesem Jahr bereits zum vierten Mal. Als Regisseur ist er nicht der grosse Zampano, sondern eher der leise Beobachter. «Der Austausch zwischen den Akteuren interessiert mich am meisten. Dabei werden grosse Energien frei», erzählt er. Zusammen etwas erarbeiten, zusammen Probleme lösen und zusammen etwas auf die Beine stellen – das fasziniert ihn. Die Proben seien das Spannendste. «Nach der Premiere hingegen verselbstständigen sich die Schauspieler. Der Regisseur wird bestenfalls noch geduldet», verrät er. Glücklich Die Begegnung mit dem mittlerweile verstorbenen Monti-Gründer Guido Muntwyler beeindruckt Meier. Muntwyler hat im Alter von über 50 Jahren noch einen ganten Kreise, Vögel zwitschern, und im kleinen Garten blüht übermütig der gelbe Hahnenfuss. Ein Ort des Friedens. «Ich könnte nicht in einer Stadt leben, ich brauche die Natur vor der Haustüre», bekennt er. Wandern, Bergsteigen, Skifahren – all das kann er machen, ohne in den Zug oder ins Auto sitzen zu müssen. Das Galleli ist wie ein Geschenk für ihn, für das er dankbar ist. Meier und Baumeler fühlen sich denn auch nicht als dessen Besitzer, sondern als Hüter dieses schönen Ortes». Zu all seinen bereits ausgeübten Berufen kommt nun auch noch Teilzeit-Hotelier dazu. Denn im Galleli kann man übernachten. Die umgebaute Scheune bietet Platz für grössere Gruppen, während man in der Jurte im Garten im eher intimeren Rahmen übernachtet. Die winzige Sauna lädt zum Schwitzen ein und der nahe Bach zum Kneippen. Firmen «Dank der KV-Lehre standen mir viele Türen offen. Ich hatte mit diesem Abschluss alle Freiheiten der Welt.» Zirkus gegründet. Da schwört sich Meier: kommen zur Erholung und zum Brain«Mit 50 Jahren mache ich auch noch mal storming ins Galleli. «Es macht mich froh, etwas Neues.» Gesagt, getan. Beeindruckt Leute zu beherbergen, die sich mit sich von den Yoga-Kursen bei seiner Partnerin selbst beschäftigen wollen», sagt Meier. Monika Baumeler beschliesst er, sich Auf dem Programm steht vor allem eines: ebenfalls zum Yoga-Lehrer auszubilden. entschleunigen. «Yoga hilft einem, die Wahrnehmung zu verfeinern», beschreibt er. Und es helfe, Erdrückt innezuhalten. Das ist ihm wichtig: «In Heute verbreitet Meier den Eindruck eiden letzten Jahren hat sich mein Leben nes rundum zufriedenen Menschen. Rouwie verselbstständigt. Ein Projekt folgte tine kennt er nicht, und sein Leben und aufs Nächste. Jetzt lege ich eine Pause ein seine Zukunft sind weiterhin offen – geund schöpfe neue Ideen», erklärt er. In nauso, wie er es mag. Einziger Fixpunkt rund einem Jahr wird er die Ausbildung in der Zukunft: Er wird bald wieder als abgeschlossen haben. Schauspieler bei Eiger, Mönch & Jungfrau Dann ist aber noch lange nicht mitmachen. Manchmal denkt der 52-JähSchluss. Sein Ziel ist es, solange wie mög- rige an seine beruflichen Anfänge zurück, lich offen für Neues und damit lebendig an die ungeliebte KV-Lehre. In einem zu bleiben. «Die Welt ist so vielfältig und Büro, nach festen Zeiten arbeiten, tun, spannend», schwärmt er. Zur Zufrieden- was einem gesagt wird – eine Tortur für heit brauche es so wenig. Ein paar tan- einen Freigeist wie ihn. Ein traumatisches Erlebnis ist ihm in zende Blätter im Wind, und ein Glücksgefühl kommt auf. «Man muss im Alltag Erinnerung geblieben. Als Stift gehörte es versuchen, solche kleinen Momente an- zu seinen Aufgaben, den neuen Drucker zu bedienen. Der Buchhalter zeigte ihm, zuzoomen, die einen aufstellen.» wie es ging. Brav und vorschriftsgemäss Entschleunigen ging der Lehrling am nächsten Tag zu Geografisch ist er sesshaft geworden. Zu- Werk – und subito verhedderte sich das sammen mit seiner Partnerin kaufte er Druckerpapier. Der herbeigerufene Buchdas Galleli, ein kleines Gut in Escholzmatt halter löste den Papierstau und zeigte im malerischen Entlebuch. Am Postkar- dem offenbar begriffsstutzigen Lehrling ten-Himmel ziehen Raubvögel ihre ele- erneut, wie es ging. context 6/7 – 2012 Doch kaum alleingelassen, verhedderte sich das Papier wieder. Das Szenario wiederholte sich so lange, bis die Nerven von Buchhalter und Lehrling blank lagen. Schang Meier weigerte sich, die Maschine je wieder anzufassen. Erst Wochen später löste sich das Rätsel, als der IBM-Spezialist mit einer schwarzen Isoliermatte vorbeikam: Die damals noch nicht abgeschirmten Drucker reagierten auf Spannungen in ihrer Umgebung. Und der arme Meier hatte offenbar eine Spannung, die der Drucker partout nicht mochte. Immerhin: Jetzt war der Lehrling rehabilitiert. Mit einem feinen Nachtessen entschuldigten sich seine Vorgesetzten für die ungerechten Schimpfworte und den durchlittenen Büro-Albtraum. Freiheitsliebend Nach Jahren des Haderns mit seiner KVLehre stellt Meier heute fest: «Dank der KV-Lehre standen mir viele Türen offen. Ich hatte mit diesem Abschluss alle Freiheiten der Welt.» Die damals erworbenen Kenntnisse konnte er auch später wieder brauchen, zum Beispiel als Verwalter der Wohn- und Gewerbegenossenschaft Huttwil, wo er seit fast zwanzig Jahren engagiert ist. Was er damals vor allem den Eltern zuliebe gemacht hat, kam schliesslich doch auch ihm zugute. Trotzdem wollte er seinem Sohn Linus Ähnliches ersparen und keinerlei Druck ausüben: «Er sollte tun können, was er will und was ihn glücklich macht.» Und welchen beruflichen Weg hat der 20-Jährige denn nun eingeschlagen? Schang Meier wartet kurz mit der Antwort, geniesst den Augenblick; im Theater würden jetzt die Scheinwerfer angehen und ein leiser Trommelwirbel ertönen. Dann kommt die Antwort: «Er hat auch eine KV-Lehre gemacht.» Sagt’s und lacht herzlich. Birgit Günter ist freie Journalistin in Winterthur. birgit.guenter@gmail.com Béatrice Devènes ist freie Fotografin in Bern. bdevenes@bluewin.ch Marketing Schöne Aussichten Gewinnen Sie mit dem Ferienverein und dem KV Schweiz ein Wochenende in einem der Hotels des Ferienvereins. Einfach die Frage in der Bildlegende beantworten und einschicken. Frage: In welchem Ferienverein-Hotel können Sie diesen atemberaubenden Ausblick auf die Badebucht an der Costa Brava geniessen? Auflösung des letzten Rätsels: Schicken Sie Ihre Antwort an: bilderraetsel@kvschweiz.ch oder KV Schweiz, Bilderrätsel, Postfach 1853, 8027 Zürich. Einsendeschluss: 10. August 2012 Zu gewinnen gibt es eine Übernachtung für zwei Personen inkl. Halbpension in einem der Ferienverein-Hotels in den Alpen oder am Mittelmeer nach Ihrer Wahl. Gewinnerin des letzten Rätsels: Anita Mäder, Bern. context 6/7 – 2012 Das Foto in der Aprilausgabe zeigte das Hotel Schweizerhof in Sils-Maria, Engadin. Ratgeber 38 Ratgeber Haben Sie Fragen rund ums Thema Arbeitsplatz? Die Experten des KV Schweiz geben den Mitgliedern Auskunft. > beratung@kvschweiz.ch oder www.kvschweiz.ch/beratung Büroalltag Carla Weber arbeitet als Psychologin beim KV Schweiz. > carla.weber@kvschweiz.ch Abschalten Stress statt Ferien? Wie immer vor den Sommerferien sehne ich mich nach Ruhe, Entspannung und Zeit für alles, was ich unternehmen möchte. Doch dann kommt es anders. Vor, während und nach den Ferien gibt es Stress. Letztes Jahr vergingen gerade mal drei Urlaubstage, bis ich mir ernsthaft überlegte, die Mails zu checken. Das habe ich nicht getan, doch mit der unbeschwerten Erholung war es vorbei. Meine Gedanken kreisten oft um die Arbeit und als ich zurückkam, bestätigten sich meine schlimmsten Befürchtungen. Unzählige Mails und Berge von Unerledigtem warteten auf mich. Das Wissen, dass es dieses Jahr vermutlich wieder so wird, macht mich schon jetzt nervös. Stress statt Ferien: Muss das sein? Mit Ihren Erlebnissen sind Sie nicht allein. In der heutigen Arbeitswelt sind hohe Arbeitsbelastungen keine Seltenheit. Rund die Hälfte der Angestellten ruft in den Ferien berufliche E-Mails ab, ein Drittel führt dienstliche Telefonate. Viele Berufstätige können im Urlaub nicht mehr richtig abschalten. Sie befinden sich im context 6/7 – 2012 Dauerstress. Dieser Zustand ist nicht gleichzusetzen mit Herausforderungen im Sinne von: «Ich habe viel zu tun». Negativer, krankmachender Stress beginnt dann, wenn wir das Gefühl haben, die Dinge nicht mehr steuern zu können oder Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein. Falls in Ihrem Betrieb der Arbeitsdruck so stark ist, dass Ferien kaum mehr Platz haben, sollten Sie das Gespräch mit Ihrer beziehungsweise Ihrem Vorgesetzten suchen. Vielleicht müsste zusätzliches Personal eingestellt oder die Aufgaben den vorhandenen Ressourcen angepasst werden. Es gibt natürlich auch Situationen, in denen sich solche Rahmenbedingungen nicht oder nicht so schnell verändern lassen. Jede Art von Abwesenheit, auch Ferien, erhöhen dann den Zeitdruck. Diesem sind Sie jedoch weniger ausgeliefert, wenn Sie folgende Massnahmen treffen: Nachhaltige Erholung beginnt vor den Ferien. Am letzten Tag oder sogar die letzten zwei Tage vor den Ferien sollten Sie keine Termine mehr einplanen. So verschaffen Sie sich Zeit, um wichtige und dringliche Aufgaben zu erledigen. Organisieren Sie nach Möglichkeit eine Stellvertretung. Informieren Sie Ihre Arbeitskolleginnen und -kollegen, Vorgesetzten, Kunden usw. rechtzeitig über Ihre Abwesenheit. So können Sie Termine und den Abschluss von Arbeiten besser koordinieren. Überdenken Sie Ihre Erwartungshaltung: Der Anspruch, in den Ferien möglichst viel zu erleben und sich gleichzeitig gründlich zu erholen, führt oft zu Enttäuschungen. Das Leistungsdenken darf in Ihren Ferien ebenfalls Urlaub machen. Nehmen Sie also künftig keine Arbeit mit und verzichten Sie auf Erreichbarkeit. Stattdessen könnte Ihre Leitfrage lauten: «Was ist gut für mich und für meine Erholung?» Gönnen Sie sich nach den Ferien einen sanften Einstieg. Vereinbaren Sie Termine erst ab dem dritten Tag. Natürlich muss die angefallene Arbeit erledigt werden, aber nicht in den ersten zwei Tagen. Starten Sie mit Ruhe, sortieren Sie Ihre E-Mails und erstellen Sie eine Rangliste der Aufgaben, bevor Sie loslegen. Und, das Wichtigste: Planen Sie Ihren nächsten Urlaub! Recht Felix Kuster arbeitet beim Rechtsdienst des KV Schweiz. > felix.kuster@kvschweiz.ch Anspruch Erhalte ich kein Arbeitslosengeld? Im Betrieb, in welchem ich seit 2009 arbeitete, war ich gegen Lohnausfall wegen Krankheit über eine Kollektivversicherung versichert. Zum Glück, denn ab dem 1.11.2010 erkrankte ich schwer und blieb bis am 31.5.2012 zu 100% arbeitsunfähig. Ab diesem Zeitpunkt war ich wieder arbeits- fähig. Da jedoch der damalige Arbeitgeber mein Arbeitsverhältnis nach Ablauf der Sperrfrist auf Ende April 2011 gekündigt hatte, meldete ich mich Ende Mai auf der Arbeitslosenkasse. Zu meinem Entsetzen wurde mir dort mitgeteilt, ich hätte keinen Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung. Das kann doch nicht wahr sein, immerhin habe ich bis zum Beginn meiner Krankheit während Jahrzehnten in die Arbeitslosenkasse einbezahlt. Die Auskunft der Arbeitslosenkasse trifft nicht zu. Der Ihnen zustehende Anspruch ist allerdings gegenüber dem üblichen Entschädigungsanspruch erheblich reduziert. Sie sind ab dem 1. Juni 2012 wieder arbeits- und deshalb auch vermittlungsfähig. Eine weitere Voraussetzung für den Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung besteht darin, während der zweijährigen Beitragsrahmenfrist während mindestens 12 Monaten eine beitragspflichtige Beschäftigung ausgeübt zu haben. Die Beschäftigungsdauer gilt als Beitragszeit. Bei Ihnen hat die Beitragszeit in den vergangenen zwei Jahren weniger als 12 Monate betragen. Der Beginn der zweijährigen Rahmenfrist war der 1. Juni 2010. Zwischen dem 1. Juni 2010 und dem 30. Mai 2012 haben Sie «nur» während 11 Monaten eine beitragspflichtige Beschäftigung ausgeübt (1. Juni 2010 bis 30. April 2011). Sie haben somit diese zweite Voraussetzung nicht erfüllt. Gemäss Art. 14 AVIG haben Versicherte, die während der Rahmenfrist weniger als 12 Monate in einem Arbeitsverhältnis standen, dennoch Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung, 39 wenn sie aus bestimmten Gründen an der Erfüllung der Beitragszeit verhindert waren. Man spricht in diesem Zusammenhang von der Befreiung von der Erfüllung der Beitragszeit. Einer dieser Verhinderungsgründe ist Krankheit. Wer von der Erfüllung der Beitragszeit befreit ist, hat jedoch lediglich während maximal 90 Tagen Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung. Jugend Ihrem Fall das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kaufmann sein. Nun könnten Sie theoretisch eine «normale» KV-Lehre beginnen – dies macht für Sie jedoch nur wenig Sinn: Im betrieblichen Teil wäre Ihnen aufgrund Ihrer Berufserfahrung vieles bestens bekannt und Sie müssten für die drei Jahre eine markante Lohneinbusse in Kauf nehmen. Zudem müssen Sie sich bewusst sein, dass Sie mit deutlich jüngeren Personen in die Berufsfachschule gehen würden. Die KV-Nachholbildung für Erwachsene (KV2) ist in einer solchen Situation die empfehlenswerte Alternative. Dies ist eine rein schulische Ausbildung, die berufsbegleitend absolviert wird. Sie haben also keine Lehrstelle, sondern eine normale Festanstellung mit entsprechendem Lohn in einem Betrieb, der nicht näher in die Ausbildung involviert ist. Bringen Sie in gewissen Gebieten ein grosses Vorwissen mit, ist es teilweise sogar möglich, einzelne Bereiche eines Faches zu überspringen. Wie in der gewöhnlichen Grundbildung können Sie zwischen den folgenden zwei Ausbildungsprofilen wählen: Basis-Profil (B-Profil) oder erweitertes Profil (E-Profil) mit einer zusätzlichen Fremdsprache und einem grösseren Anteil an «Wirtschaft & Gesellschaft». Die Module bereiten Sie auf die Abschlussprüfung (QV) vor. Zum Zeitpunkt der Prüfung müssen Sie fünf Jahre Berufserfahrung nachweisen können, davon zwei im kaufmännischen Bereich. Dies sollte bei Ihnen kein grosses Problem darstellen – vorausgesetzt, Sie können in der bisherigen Firma weiterarbeiten. Mit dem EFZ als Kaufmann/ -frau stehen Ihnen anschliessend verschiedenste Möglichkeiten o ffen: von Eidgenössischen Berufsprüfungen über Höhere Fachprüfungen bis hin zur Fachhochschule, wenn Sie noch die Berufsmatur absolvieren. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Planen und Umsetzen Ihres weiteren beruflichen Weges! Sozialversicherungen Michael Kraft ist der Verantwortliche für Jugendpolitik und -beratung des KV Schweiz. > michael.kraft@kvschweiz.ch Verbesserungen für temporär Angestellte Weiterbildung Wer nach einem Fachhochschulstudium zunächst temporär arbeiten möchte, weil er zum Beispiel eine einjährige Weltreise plant, lässt sich von einem Personalverleiher vermitteln. Dabei stellt er sich zu Recht die Frage, wie es um die Sozialversicherungen steht, ob er gegenüber den fest Angestellten nicht benachteiligt ist. Eine KV-Lehre mit 24? Nach meiner Schulzeit habe ich eine Handelsschule besucht, aus persönlichen Gründen jedoch nie abgeschlossen. Mit viel Glück und auf einigen Umwegen fand ich einen Bürojob in der Firma eines Bekannten meines Vaters und arbeite seit ein paar Jahren dort. Ich bin nun 24 und je länger desto mehr merke ich, dass ich gerne eine etwas anspruchsvollere Arbeit übernehmen würde. Dafür würde ich auch Zeit in eine Weiterbildung investieren. Wie soll ich das angehen? Zuerst möchte ich festhalten, dass ich es einen wichtigen und mutigen Entscheid finde, dass Sie Ihre berufliche Zukunft aktiv in die Hand nehmen wollen. Der erste Schritt für unzählige Weiterbildungsmöglichkeiten dürfte in context 6/7 – 2012 Temporär Angestellte waren bei den Sozialversicherungen bis vor kurzem tatsächlich benachteiligt. Der seit Anfang 2012 gültige Gesamtarbeitsvertrag Personalverleih, an dem der KV Schweiz beteiligt ist, verbessert die Stellung der temporär Arbeitnehmenden gegenüber früher jedoch massgeblich. Diesem GAV sind alle Arbeitnehmenden unterstellt, die von einem professionellen Personalverleiher vermittelt werden, der über eine Verleihbewilligung und eine minimale Lohnsumme von 1,2 Millionen Franken verfügt. So gibt es zunächst für die Zeit während der Erwerbstätigkeit eine KrankentaggeldVersicherung. Diese sieht im Krankheitsfall eine Lohnfortzahlung von mindestens 80% des bisherigen durchschnittlichen Lohnes vor, je nach Einsatzdauer während 60 bis zu 720 Tagen. Dieser Versicherungsschutz besteht ab dem 1. Arbeitstag. In diesem Punkt waren temporär Angestellte bisher meistens ungenügend geschützt. Ausserdem sind die Arbeitnehmenden sowohl gegen Berufs- wie auch Nichtberufsunfälle nach den Bestimmungen der Suva versichert. Einen Durchbruch gibt es bei der beruflichen Vorsorge. Arbeitnehmende mit Unterstützungspflichten gegenüber Kindern sowie Arbeitnehmende mit einer Vertragsdauer von mehr als drei Monaten sind obligatorisch ab dem 1. Tag versichert. Die übrigen Arbeitnehmenden können sich freiwillig versichern. Einsätze beim gleichen Verleihbetrieb innerhalb von 12 Monaten werden zusammengezählt. Damit werden die Benachteiligung der temporär Beschäftigten und das Entstehen von Lücken in der Alters- und Risikovorsorge stark minimiert. Somit gilt es nur noch den Versicherungsschutz während der Weltreise im Auge zu behalten. Es empfiehlt sich vor allem, das Unfall- und Invaliditätsrisiko während der Zeit ohne Arbeitsvertrag abzusichern. Benedikt Gschwind ist beim KV Schweiz für verschiedene Gesamtarbeitsverträge zuständig. KV Aktuell 40 Tessiner gemeinsam Anfang Monat wurde die neue Sektion SIC Ticino gegründet, nachdem die Tessiner Delegierten ihre Zustimmung gegeben hatten. Claudio Moro präsidiert den Vorstand. Am Samstag, 2. Juni 2012, stimmten die Delegierten der vier Tessiner Sektionen dem letzten Akt der Fusion zur kantonalen Sektion SIC Ticino zu. Nach den Sektionen Bellinzona, Chiasso, Locarno und Lugano, welche den Fusionsvertrag einstimmig beschlossen hatten, befürworteten auch die Tessiner Delegierten einstimmig den Vertrag und gründeten gleichzeitig die neue Sektion SIC Ticino. In Anwesenheit des Zentralpräsidenten Daniel Jositsch und des Generalsekretärs Peter Kyburz wurden die neuen Statuten angenommen und der neue Vorstand gewählt. Präsident ist Claudio Moro. Im Vorstand Einsitz nehmen daneben Romano Fantini, Roberto Fontana, Renzo Papa und Davide Rampoldi. Die neue Sektion wird rückwirkend auf den 1.1.2012, nach dem Eintrag ins Handelsregister, in Kraft treten. Es feierten (v.l.): Claudio Moro, Peter Kyburz, Daniel Jositsch, Renzo Papa, Roberto Fontana, Valerio Agustoni (segretario cantonale), Romano Fantini. Zurich vitaparcours® – Sport- und Naturerlebnisse für die ganze F amilie Neue Bike Versicherung für KV-Mitglieder Zurich vitaparcours® ist das Volkssport-Engagement von Zurich und Zurich Connect. Schweizweit sind rund 500 Zurich vitaparcours® die idealen Orte für Sporterlebnisse mit Familie und Freunden. Jeder Vitaparcours verläuft über 15 Stationen und bietet eine Auswahl aus insgesamt 43 Übungen. Mit der Internetseite und der kostenlosen Zurich vitaparcours® App finden Fa- dete und präsidierte Stiftung Speranza hat Neuland betreten und für junge und ältere Menschen mit Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt sehr konstruktive und hoffnungsvolle Lösungen entwickelt. Otto Ineichen war bereit, herkömmliche Denkmuster zu hinterfragen. Der KV Schweiz zollt dem Verstorbenen grossen Respekt. Gerade jetzt in den Sommermonaten verbringt man wieder mehr Zeit auf dem Drahtesel, umso ärgerlicher, wenn einem das geliebte Fahrrad gestohlen wird. Neben dem Ärger kommt auch noch der finanzielle Schaden hinzu, da Ihre Diebstahlversicherung nur die vereinbarte Versicherungssumme ausbezahlt. Für ein teures Bike reicht dieser Betrag oft bei Weitem nicht aus. Mit der Partnerschaft von Zurich Versicherungen bieten wir unseren Mitgliedern jetzt die perfekte Versicherungs-Lösung. Mit nur CHF 65.– pro Jahr wird Ihnen bei Diebstahl Ihres Velos die vertraglich vereinbarte Entschädigung bis maximal CHF 8000.– bezahlt, zusätzlich sind Sie automatisch gegen Beschädigungen und im Pannenfall abgesichert. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen und schliessen Sie ab 1. Juli online Ihre Bike-Versicherung ab und schon sind sie für 24 Monate für ein entspanntes Bike-Vergnügen abgesichert. Peter Kyburz, Generalsekretär des KV Schweiz Weitere Informationen: www.kvschweiz.ch/bike milien sogleich die nächstgelegene Anlage, sie erhalten wertvolle Tipps oder können ein persönliches Trainingsprogramm z usammenstellen. Die Onlineund Mobile-Plattformen sind auch mit Facebook www.facebook.com/zurich vitaparcours verknüpft. Alle Informationen unter: www.zurichvitaparcours.ch Marketing KV Schweiz Nachruf Otto Ineichen Der Tod von FDP-Nationalrat Otto Ineichen (71) hat auch im KV Schweiz grosse Betroffenheit ausgelöst. Zwar gehörte er keinen Gremien des Verbandes an. Als Mensch und Politiker hat er sich jedoch in ungewöhnlichem Ausmass um Probleme der Beschäftigung und des Arbeitsmarktes gekümmert, und sich u. a. auch in der Parlamentarischen Gruppe für Arbeit immer wieder aktiv eingebracht. Die von ihm gegrün- Marketing KV Schweiz context 6/7 – 2012 Gefeierte Fachfrauen und E xperten In Bern fand die Schlussfeier für die Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling statt. 1000 Kandidatinnen und Kandidaten aus der ganzen Schweiz traten dieses Jahr zur Berufsprüfung für Fachleute im Finanzund Rechnungswesen an. 541 davon oder 54,1% haben die Prüfung bestanden und den Fachausweis erhalten. Die höhere Fachprüfung als Expertin/ Experte in Rechnungslegung und Controlling wurde mit 222 Berufsleuten durchgeführt. 149 oder 67,1% haben die Prüfung bestanden. Der KV Schweiz gratuliert allen erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen zur erbrachten Leistung. Ihre Notenausweise konnten sie an der gemeinsamen Schlussfeier vom 8. Juni im Kulturcasino Bern entgegennehmen. Marcel Sottas, Präsident der Prüfungskommission, gratulierte zur erfolgreichen Weiterbildung und dankte allen, die an der Durchführung und Organisation der Prüfungen beteiligt waren. Bevor die Auszeichnungen und Bestätigungen in Empfang genommen werden konnten, brachte die Band Acoustic Trip bereits beste Stimmung in den Saal. Für die reibungslose Abwicklung beider Examen hatten Dalya Abo el Nor, Nicole Gretler, Myriam Racine und Jörg Ochsenbein vom KV Schweiz gesorgt. Die Trägerschaft der Prüfung bilden der KV Schweiz und der Verband für Rechnungslegung, Controlling und Rechnungswesen veb.ch. Die besten Expertinnen/Experten in Rechnungslegung und Controlling Deutschschweiz: 5.7 Gurtner Anita; 5.5 Oberholzer Felix; 5.4 Albiez Sandra, Müller David; 5.3 Scheuber Patrick, Sieber René, Vez Frédéric Romandie: 5.4 Hohl Wilma; 5.3 Bouille Coralie Umfrage-Gewinnerin Die Gewinnerin der KV-Schweiz-Mitgliederumfrage ist ermittelt. Wie erleben Sie die täglichen Herausforderungen im Spannungsfeld «Leben – Arbeiten – Lernen»? Wie wichtig sind Weiterbildung und Flexibilität für Ihr berufliches Fortkommen? Sind die steigenden Anforderungen der modernen Arbeitswelt für Sie eine Bereicherung oder doch eher eine Belastung?Der KV Schweiz stellte seinen Mitgliedern diese und mehr Fragen. Die Umfrage ist nun abgeschlossen. Von Interesse ist dabei zu sehen, wie die Mitglieder mit den Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt umgehen. Unter allen Teilnehmenden wurde ein Gutschein für ein Nachtessen im Wert von CHF 750.– verlost. Gewonnen hat Heidi Brion aus Münchenstein. Der KV Schweiz gratuliert ihr herzlich! Angestelltenpolitik KV Schweiz Am Fest hatten die erfolgreichen Berufsleute allen Grund zum Lachen. Die besten Fachfrauen/Fachmänner im Finanz- und Rechnungswesen Deutschschweiz: 5.8 Aeschlimann Katja, Habegger Steve, Lustenberger Marcel, Müller Olivier; 5.6 Anderegg Nadine, Ceccarini Fabio, Eggenschwiler Boris, Glur Christian, Imobersteg Andrea, Pfammatter Eliane, Plattner Stephan; 5.5 Egloff Eliane, Herger Monika, Jöhl Barbara, Kopp Andrea, Luck Mark; 5.4 Abegglen Michèle, Christen Martin, Fuchs Manuel, Hayday David, Huber Carole, Mäder Cindy MarieTherese, Portmann Marco, Rufener Daniela, Sigrist Rita; 5.3 Bertschi Jasmin, Blaser Daniel, Caluori Roger, Jenal Manuela, Keller Stephanie, Passini Lorenzo, Reichen Pascal, Stöckling Adriana Romandie: 5.5 Bressoud Aurélie; 5.4 Voutaz Inès; 5.3 Fracheboud Myriam Sektionen Region Basel-stadt KV Infotag 2012 English Club KV Basel Als kleine Messe konzipiert bietet der KV-Infotag die Möglichkeit, sich direkt über die KV-Lehre bei den anwesenden Branchenvertretern zu informieren. Die Handelsschule KV Basel beantwortet Fragen zu den schulischen Anforderungen und Ausbildungsprofilen und die KV Lehrstellenberatung und -vermittlung unterstützt die Jugendlichen. Mittwoch, 12. September, 14 bis 18 h, KV Basel, Aeschengraben 15, 6. Stock. Eingeladen sind Jugendliche, Eltern, Klassen und Lehrpersonen. Bitte Klassenbesuche anmelden telefonisch oder E-Mail: jugendberatung@kvbasel.ch All meetings will be held on Tuesdays at 8 pm at the KV building. For any suggestions contact Gaby Felix: phone 061 701 30 66 or Felix Schurter: 062 868 74 00 (during the day) Telefon 061 271 54 70 Fax 061 272 24 41 info@kvbasel.ch www.kvbasel.ch Workshop «Umgang mit Krisen»: mit Kleo Demmak, Supervisorin/Organisationsberaterin. Reflektiert wird das persönliche Krisenverhalten. Sie lernen, welche Kompetenzen für die Krisenbewältigung eingesetzt werden können und erhalten Informationen, woran Krisen erkannt werden. Dienstag, 28. August, 18 bis 21 h context 6/7 – 2012 We wish you a hot, nice summer holiday and look forward to seeing you again on August 16th Pensioniertengruppe Führung durch den Zierpflanzenschaugarten im Wenkenhof. Die Expertin Elisabeth Ris führt uns durch den ProSpecieRara-Schaugarten. Besammlung um 14 Uhr bei der Bushaltestelle Wenkenhof. Tram Nr. 6 bis Bettingerstrasse, dann umsteigen auf Bus Nr. 32. Beginn der Führung: 14.15 Uhr, Dauer ca. 1 Stunde. Anschliessend gemütlicher Ausklang im Bistro der Reithalle im Wenkenhof. Kosten: KV-Mitglieder CHF 10.–, Nichtmitglieder CHF 25.–. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, bitte anmelden. Region Bern KV Bern Telefon 031 390 60 30 Fax 031 390 60 20 info@kvbern.ch www.kvbern.ch 41 Sektionen 42 Öffnungszeiten Sommerferien Die Geschäftsstelle ist von Montag, 16. Juli bis Freitag, 20. Juli geschlossen. Das KV-Team wünscht allen eine angenehme und erholsame Sommerzeit. Region Mittelland Liestal und Dienstag, 28. August in Reinach >>«Lernende rekrutieren und beglei- KV Solothurn Telefon 032 622 31 21 Fax 032 622 31 56 info@kvsolothurn.ch www.kvsolothurn.ch KV Aargau West Telefon 062 837 65 15 Fax 062 837 65 19 info@kvagwest.ch www.kvagwest.ch Öffnungszeiten Wegen Umbauarbeiten ist das Sekretariat von Montag, 9. Juli bis Freitag, 17. August geschlossen. SFW Forum für Weiterbildung, Solothurn Telefon 032 624 90 50 Fax 032 624 90 59 info@sfw.ch www.sfw.ch Weiterbildung >>«Führungsfachfrau/Führungsfach- mann mit eidg. Fachausweis»: Die Managementprüfung kann in Aarau abgelegt werden. Informationsabend: Mittwoch, 15. August oder Donnerstag, 20. September, 18.30 h; Beginn: Donnerstag, 18. Oktober Infos: Marianne Wagner, Telefon 062 837 97 20 oder E-Mail: m.wagner@hkvaarau.ch >>«NDS in Leadership & Manage- ment HF»: Das Studium richtet sich an Personen mit Führungsoder Fachverantwortung und solche, die hierfür vorgesehen sind. Informationsabend: Mittwoch, 22. August, 18.30 h; Beginn: Freitag, 26. Oktober Infos: Barbara Schwab, Telefon 062 837 97 24 oder E-Mail: b.schwab@hkvaarau.ch ten» mit Vera Class-Bachmann; Dienstag, 21. August, 9 bis 17 h >>«Schwierige Gespräche mit Ler- nenden führen» mit Stefan Keller; Dienstag, 4. September, 9 bis 17 h >>«Besser schreiben – pfiffig und stilsicher formulieren» mit Gabriela Baumgartner; Donnerstag, 6. September, 9 bis 17 h Seminare >>«Arbeitsplatzorganisation» mit >>«Praxisseminar Arbeitsrecht» mit Matthias Miescher; Donnerstag, 16. August >>«Mit PEP an die Arbeit» mit Willy Knüsel; Montag, 20. August >>«Praxisseminar Swiss GAAP FER» mit Christian Froelicher; Dienstag, 21. August >>«Die Kunst der konstruktiven ritik» mit Joachim Hoffmann; K Mittwoch, 22. August ben – Aufbaukurs» mit Gabriela Baumgartner; Freitag, 7. September, 9 bis 17 h management» mit Ida Stalder; Montag, 10. September, 9 bis 17 h >>«Effiziente und korrekte Protokoll- führung» Sonja Meyer; Dienstag, 11. September, 13.30 bis 17 h >>«Schreiben für die Medien» mit Felix Mätzler; Donnerstag, 13. September, 9 bis 17 h Freizeitclub 60+ «Schlösser und Herrensitze rund um den deutsch-schweizerischen Untersee» – eine Führung durch die Sonderausstellung im Rosgartenmuseum in Konstanz. Donnerstag, 16. August, halber Tag Telefon 061 926 70 10 Fax 061 926 70 15 info@kvbl.ch www.kvbl.ch Sommer Events Nach den Sommerferien zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Weiterbildung mehr verdienen können, an unseren Info Events: Montag, 27. August in context 6/7 – 2012 KV Luzern Telefon 041 210 20 44 Fax 041 210 78 50 info@kvluzern.ch www.kvluzern.ch Öffnungszeiten Sommerferien Das Verbandssekretariat ist auch in der Ferienzeit wie üblich geöffnet. Der KV Luzern wünscht Ihnen sonnige und erholsame Sommerferien. Tagesseminare in Luzern >>«45 Plus – Die Chancen der bevor- stehenden Berufsjahre nutzen» mit Elisabeth Steger Vogt; Donnerstag, 13. September >>«Kreativitätstechniken» mit Michael Schmidt-Purrmann; D onnerstag, 20. September Informationsabend «Finanzielle Überlegungen rund um die Pensionierung» mit dem VZ Vermögenszentrum; Dienstag, 25. September, 18 bis 19.30 h Tagesseminar in Zug «KV-Lernende rekrutieren und begleiten» mit Vera Class-Bachmann; Mittwoch, 3. Oktober >>«Lohnabrechnung» mit Daniela Hug; Donnerstag, 23. August >>«E-Mail Flut – kein Problem» mit Willy Knüsel; Donnerstag, 6. September (1 Vormittag) CELARIS eine Schule des KV Ost und des SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie Zürich >>«MwSt Update Teil II» mit Beat Sutter und Bernhard Girsberger; Freitag, 14. September >>«Effizienter arbeiten mit MS Excel» mit Claudia Lüscher; Dienstag, 18. September >>«Effizienter arbeiten mit MS Word» mit Claudia Lüscher; Mittwoch, 19. September Beginn nächste Lehrgänge >>«Personalassistent/in Zertifikats- prüfung»: Start August >>«Fachleute im Finanz- und Rech- nungswesen mit eidg. Fachausweis»: Start Oktober >>«Dipl. Leiter Finanzen und Dienste NDS HF»: Start Oktober >>«HR-Fachfrau/Fachmann mit eidg. KV Baselland Region Zentralschweiz >>Workshop: «Professioneller schrei- >>«Energie – Management statt Zeit- arya Haller; Dienstag, 14. August D (1 Vormittag) Handelsschule KV Aarau Führungsakademie www.hkvaarau.ch Sommer 2012» mit Stefan Keller; Dienstag, 21. August, 8.30 bis 12 h Region Ostschweiz KV Ost Telefon 071 274 36 50 Fax 071 274 36 56 info@kvost.ch www.kvost.ch Seminare >>«Kaufmännische Grundbildung: Umschulung auf Neuerungen ab Fachausweis»: Start Oktober Weitere Infos: Telefon 071 272 66 00 oder www.celaris.ch KV-Ost-Mitglieder erhalten Vergünstigungen! Region Zürich-Stadt KV Zürich Telefon 044 211 33 22 Fax 044 221 09 13 info@kvz.ch www.kvz.ch Öffentliche Seminare Jeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnahmen werden speziell vermerkt. Weitere Informationen auf www.kvz.ch >>«45plus – die Chancen der bevor- stehenden Berufsjahre nutzen» mit Elisabeth Steger Vogt; Mittwoch, 5. September >>«Ihrer Stimme Kraft geben – Präsentationstraining für Frauen» mit Dana Stratil; Donnerstag, 6. September >>«Einstieg ins Qualitätsmanage- ment» mit Alexander Grünfelder; Montag, 17. September >>«Weniger Stress – mehr Lebens- qualität» mit Evi Giannakopoulos; Personen im KV Dienstag, 18. und 25. September, 18 bis 21 h >>«Sozialversicherungen im Über- blick» mit Christian Zingg; Mittwoch, 19. September «Zudem organisiere ich einfach gerne, seien es Seminare oder Schlussfeiern.» >>«Erfolgreich führen» mit Verena Portmann; Donnerstag und Freitag, 20. und 21. September >>«Zeitmanagement» mit Katharina Noetzli; Montag, 24. September >>«Schwierige Mitarbeitende» mit Felix Kobelt; Mittwoch, 26. September >>«Gezielte Personalauswahl und I nterviewtechnik» mit Fabienne Simmen; Montag und Dienstag, 1. und 2. Oktober >>«Lohn und Personalversicherun- gen» mit Felix Kuster; Mittwoch, 3. Oktober >>Workshop «Professioneller schrei- ben» mit Gabriela Baumgartner; Freitag, 5. Oktober Öffentliche Veranstaltungen >>Aufbruch in die zweite Karriere: Workshop – Wie positioniere ich mich in der Lebensmitte? Wie sieht die Arbeitswelt in der Zukunft aus? Was und wie wollen Sie in 5 oder 10 Jahren arbeiten? Die «Mid-Career-Crisis» ereilt viele schon mit 40. Was ist zu tun? Statt zu verzweifeln, zu resignieren oder sich bis zum Renteneintrittsalter im Zustand der inneren Kündigung durchzuhangeln, gilt es, voller Selbstvertrauen die zweite Lebenshälfte aktiv zu gestalten. Wie sieht das bei Ihnen aus? Montag, 24. September, 16 Uhr, Kaufleutensaal, Pelikanstrasse 18, Zürich. Kosten: Mitglieder CHF 110.–, Nichtmitglieder CHF 220.– Anmeldung bis 24. August an KV Zürich, Telefon 044 211 33 22 oder info@kvz.ch Cercle Français Notre cercle nous permet de cultiver le français littéraire et quotidien. Toute personne intéressée à améliorer ou à entretenir «son français» est bienvenue dans notre cercle. Chaque mercredi 18.45 bis 20 h, KVZ, Kurierstube, Talackerstrasse 34, 8001 Zurich. Contact: hugo.schnurrenberger@tele2.ch, ou erika.salzmann@gmx.ch, téléphone 044 462 16 74 context 6/7 – 2012 Héloïse Bühler-Ghipponi, 32, Prüfungsorganisatorin Zertifikatsprüfung Personalassistent/in Was machen Sie für den KV? Ich organisiere die Zertifikatsprüfung Personalassistent/in für die ganze Schweiz. Diese legen rund 1400 Personen jährlich ab. Wir führen zwei Prüfungen pro Jahr an jeweils vier Standorten durch. Ich kümmere mich um die Anmeldungen, bin vor Ort, wenn die Prüfungen in Montreux, Genf, Winterthur und Lugano abgehalten werden, und stehe im Kontakt mit den Expertinnen und Experten und den Schulen. Weiter gehört es zu meinen Aufgaben, die Korrekturen zu organisieren, ebenso die Schlussfeier. Zusätzlich gehört die Betreuung der Lernenden zu meinen Aufgaben. Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit am besten? Am schönsten ist für mich der Kontakt mit den Menschen. Ich bin viel unterwegs und treffe unterschiedlichste Leute, von der Kandidatin bis zum Experten. Zudem organisiere ich einfach gerne, seien es Seminare oder Schlussfeiern. Die Logistik fasziniert mich. Auch privat mag ich das Organisieren. Mein Job ist sehr lebendig. Mir wird es nie langweilig. Zwar finden die Prüfungen jedes Jahr statt, aber jedes Mal ist es etwas Anderes. Dass ich oft unter Druck stehe, gefällt mir ebenfalls sehr. Ich brauche diese Adrenalin-Stösse. Und was auch sehr schön ist an meinem Job: Ich arbeite täglich zweisprachig, auf Deutsch und Französisch. Was haben Sie vorher gemacht? Ich komme ursprünglich aus Paris. Dort habe ich Kommunikation studiert und anschliessend in der Kommunikationsbranche gearbei- tet. Um mein Englisch zu verbessern, zog es mich dann nach London. In England habe ich meinen Mann kennengelernt – wegen ihm bin ich vor sechs Jahren in die Schweiz gekommen. Hier musste ich zuerst intensiv Deutsch lernen. Es war deshalb schwierig, einen Job in der Branche Kommunikation zu finden. So landete ich erst einmal in der Versicherungsbranche, da dort jemand mit Muttersprache Französisch gesucht wurde. Ich habe während dieser Zeit mein Deutsch gut verbessern können. Dies erlaubte mir, nach zwei Jahren einen Job der wirklich zu mir passt, zu suchen. Ich arbeite jetzt seit April 2009 beim KV Schweiz und die Stelle entspricht voll meinen Erwartungen. Was ist Ihnen im Leben sonst noch wichtig? Meine Familie. Wir haben eine zweijährige Tochter und erwarten im Oktober weiteren Nachwuchs. Weil ich 60 Prozent arbeite, bleibt mir nebst Familie nicht viel Zeit für Hobbys. Für mich war immer klar, dass ich weiterarbeiten wollte. Mein langjähriges grösstes Hobby, das Eiskunstlaufen, habe ich nach fünfzehn Jahren aufgegeben. Aber ich verfolge die Sportart regelmässig am Fernsehen und in Zeitschriften. Ansonsten reisen wir gerne. Ich mag es, in den Ferien andere Länder und Kulturen kennenzulernen. Ab und zu besuchen wir übers Wochenende europäische Städte – Europa bietet eine sehr grosse Kulturvielfalt. Über wen im Verband möchten Sie mehr wissen? Samuel Meier, Assistent der Verlagsleitung SKV. Er wird im nächsten Context vorgestellt (die Red.) 43 Impressum Sektionen 44 Ladies’ English Club All meetings will be held on Mondays at 6.45 p.m. in the Merkurstube, First Floor, Talacker 34, Kaufleuten Building, 8001 Zürich. Professional Leader: Nancy SchererHowe, Phone 044 720 93 09. Assistant Leader: Lauren Zafer Phone 076 307 71 96, www.raccourci.ch/ladies Guests are welcome. Senioren Club Kaufleute «Diashow: Vulkane»: September (Datum folgt) Veteranen- und Senioren-Vereinigung Ausflug in die Meringuefabrikation Meiringen am Donnerstag, 26. Juli. Besammlung um 8 Uhr, beim Carplatz Sihlquai. Anmeldung erforderlich Frey; Mittwoch, 12. September KV Winterthur Telefon 052 269 09 09 Fax 052 269 09 08 info@kv-winterthur.ch www.kv-winterthur.ch Öffnungszeiten Sommerferien Von Montag, 16. Juli bis Freitag, 17. August ist die Geschäftsstelle jeweils nur morgens von 8 bis 11.45 Uhr geöffnet. Nachmittags und am 1., 2. und 3. August ganztags geschlossen. Veranstaltungen Geführter Fabrikrundgang: SchoggiLand Maestrani in Flawil. Samstag, 22. September, 10 bis 11.30 Uhr. Details auf der Homepage Seminare Region Zürich-Land – Schaffhausen KV Schaffhausen Telefon 052 630 78 78 Fax 052 630 78 77 info@kv-sh.ch www.kv-sh.ch Tagesseminar >>«Professionell telefonieren – Seminar für Fortgeschrittene» mit Jürg Sutter; Montag 24. September >>«Die gelassene Art, sich durchzu- setzen» mit Jacqueline Steffen Oberholzer; Montag 1. Oktober >>«Befreien Sie sich von (un)heimli- chen Energieräubern» mit Jacqueline Steffen Oberholzer; Montag 22. Oktober >>«Mind Mapping und Gedächtnis- training» mit Barbara Stauffer, Ausbildnerin/Coach; Donnerstag, 6. September >>«Arbeitszeugnis» mit Irmtraud Bräunlich Keller, Handelslehrerin/ Beobachter-Ratgeberin, Donnerstag, 20. September IGKG SH IGKG Interessengemeinschaft kaufmännische Grundbildung «Update für KV-Lehrmeister und Ausbildungsbeauftragte»; Kurse siehe: www.igkg-sh.ch Frauennetz «Das Lebensrad – Wünsche in Taten umsetzen»: Donnerstag, 6. September context 6/7 – 2012 >>«Auftrittskompetenz» mit Hanna Scheuring; Donnerstag/Donnerstag, 13./27. September >>«Grundlagen des Arbeitsrechts» mit Ursula Guggenbühl; Dienstag/ Mittwoch, 18./19. September >>«Führungstechnik und -instrumen- te» mit Enrico Lombardi; Donnerstag/Donnerstag, 20./27. September >>«Teammoderation» mit Wolfgang Rathert; Dienstag, 25. September >>«Interkulturelle Kommunikation» mit Claude Koehl; Mittwoch, 26. September >>«Rekrutieren mit Social Media» mit Stefan Hürlimann; Mittwoch, 26. September Infoveranstaltungen Beginn jeweils um 18 h >>«Dipl. Leiter/in Finanzen&Dienste NDS HF»; Montag, 20. August >>«Dipl. Marketingmanager/in HF»; Montag, 20. August >>«Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF»; Mittwoch, 22. August >>«Dipl. Betriebswirtschafter/in HF»; Mittwoch, 22. August >>«Cert. Online Marketing Expert Berufsbildner Nächster Kurs für Berufsbildner in Winterthur: Mittwoch, 26. September. Details unter: www.kv-winterthur.ch/Bildung bsw/SIB»; Mittwoch, 29. August Studiengänge >>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»; Beginn September >>«Dipl. Betriebswirtschafter/in HF»; Beginn Oktober >>«Mental- und Intuitionstraining (6. Sinn)» mit Alain Valeh, Unternehmensberater/Coach; Donnerstag, 27. September Matthias Frey; Dienstag/Dienstag, 11./25. September >>«Protokollführung» mit Matthias Men’s English Club Our club meets on: Tuesdays at 7pm at the Kaufleuten Building, Talacker 34, 8001 Zurich, 1st. Floor. Web page: meckvz.weebly.com. Guests are most welcome. >>«Coaching für Führungskräfte» mit SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie Telefon 043 322 26 66 Fax 043 322 26 51 info@sib.ch www.sib.ch Öffentliche Seminare >>«Dipl. Marketingmanager/in HF»; Beginn Oktober >>«Certified Innovation Manager SIB»; Beginn Oktober >>«Dipl. Marketingmanager/in HF», Nr. 6/7 – Juni 2012 ISSN 1424-5345 Herausgeber KV Schweiz Telefon 044 283 45 45 www.kvschweiz.ch Verlagsleitung Ingo Boltshauser, ingo.boltshauser@kvschweiz.ch Redaktion Therese Jäggi (tj) therese.jaeggi@kvschweiz.ch Andrea Mašek (ajm) andrea.masek@kvschweiz.ch Rolf Murbach (mur) rolf.murbach@kvschweiz.ch Redaktionsadresse Kaufmännischer Verband Schweiz Context Hans-Huber-Strasse 4 Postfach 1853, 8027 Zürich Telefon 044 283 45 33 context@kvschweiz.ch www.context.ch Sekretariat: Andrea Stoop Bildnachweise S. 8: Schweizer Spielmuseum, La Tour-de-Peilz; S. 29: zvg.; S. 30: Keystone/Scherl; S. 40: Carlo Reguzzi/Ti-Press; S. 41/43: zvg. Adressänderungen KV Schweiz Mitgliederadministration Telefon 044 283 45 30 mitgliederadmin@kvschweiz.ch oder im Mitgliederbereich: www.kvschweiz.ch/login Erscheinungsweise Monatlich (11 Ausgaben) 116. Jahrgang Auflage: 45 307 Exemplare (WEMF-beglaubigt 2011) Abonnemente 12 Monate CHF 48.– Anzeigen Creative Media GmbH Zürichstrasse 135 8910 Affoltern am Albis ZH Telefon 043 322 60 30 context@c-media.ch Druckerei Vogt-Schild Druck AG 4552 Derendingen Konzeption, Layout, Druckvorstufe Partner & Partner AG 8400 Winterthur www.partner-partner.com Context bekennt sich zum «Code of Conduct» der Schweizer Presse. Werbung und redaktioneller Teil sind klar getrennt. verkürzte Studiendauer (2 Jahre); Beginn Oktober KV-Mitglieder erhalten eine Ermässigung! jeweils von 9 bis 16.45 Uhr >>«Basiskompetenzen im Personal- wesen» mit Jacques André Ditesheim; Mittwoch/Donnerstag, 5./6. September Context wurde vom Verband Schweizer Presse für das Jahr 2010 mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» ausgezeichnet. Dorf See Tal BERGGASTHAUS StadtRegion Pass rätsel Fluss Ausflug in die Vergangenheit Vielleicht wissen Sie noch nicht, wohin Ihr nächster Ausflug führen soll. Wir hätten da einen interessanten Tipp. Wohin es geht, müssen Sie allerdings selber herausfinden. Wenn Sie uns die Lösung schicken, nehmen Sie an der Verlosung von drei Tageskarten der SBB (gültig mit Halbtax) im Wert von je CHF 68.– teil. Wenn man von der Hauptgasse in Appen- sig auf den Berg, um die Familie des Wetzell am Hauptportal der Pfarrkirche St. terwarts und im Sommer das Gasthaus Mauritius vorbei auf den Friedhof geht, mit den nötigen Gütern zu versorgen. Mit fällt links ein ganz besonderes Grabmal dabei war ausserdem ein Alpwirt aus der auf: Hier sind der Wetterwart Heinrich Gegend, auch er ein geübter Berggänger. Haas und seine Ehefrau Helena begraben. Nach stundenlangem äusserst beschwerSie wurden im Februar 1922 – so steht es lichem Anstieg erreichten sie den Gipfel geschrieben: «von ruchloser Hand ermor- und entdeckten die Leichen. det». Auf dem Stein angebracht sind ausNoch am gleichen Tag begaben sie ser den Lebensdaten der beiden ihre in sich wieder zu Tal, um die traurige Botschaft zu melden. Auf dem Abstieg beBronze gegossenen Porträts. Das letzte Lebenszeichen vom Berg merkten sie eine einzelne Skispur. Lang kam am 21. Februar 1922, als Heinrich gezogene Telemarkschwünge unterhalb Haas die Mittagsdepesche an die Meteo- des Berggasthauses zeugten von einer rologische Zentralanstalt übermittelte. kürzlich erfolgten Abfahrt. Gregor Kreuzpointner, geboren im ösUm halb sieben Uhr wäre die Abendmeldung fällig gewesen, doch diese blieb aus. terreichischen Traunstein, war wenige Am nächsten Morgen stiegen zwei Träger Jahre zuvor in die Schweiz eingewandert. bis zur ersten Talstufe hoch, um die Lei- Er fand Arbeit und Unterkunft in Herisau, tungen zu kontrollieren. Es wäre bei die- wo er sich auch einbürgern liess. Als besem starken Schneefall nicht ungewöhn- geisterter Bergsteiger und Skifahrer war lich gewesen, wenn es irgendwo einen er Mitglied des Alpenclubs. Als er Anfang Unterbruch gegeben hätte, doch konnten August erfuhr, dass die Stelle als Wettersie nichts dergleichen feststellen. Als wart neu besetzt werden sollte, bewarb er auch an den folgenden Tagen keine Mel- sich. Er war überzeugt, dass für diesen dung mehr erfolgte, machten sie sich er- Posten niemand besser geeignet sei als er, neut auf den Weg. Sie waren vertraut mit und er konnte es schliesslich nicht akzepdem Gelände, stiegen sie doch regelmäs- tieren, dass ein anderer den Zuschlag er- context 6/7 – 2012 3 SBB-Tageskarten zu gewinnen! hielt. Nach seiner Mordtat irrlichterte er noch während ein paar Tagen in der Gegend herum und wurde dann in einer Alphütte erhängt aufgefunden. Etwas unterhalb des Gipfels befindet sich noch heute das ursprüngliche Berggasthaus, wo – bis zum Bau des Observatoriums – im ersten Obergeschoss die Beobachtungsstation untergebracht war. tj Wie heisst das Berggasthaus? Schicken, faxen oder mailen Sie das Lösungswort bis spätestens 10.8.2012 an: Redaktion Context Postfach 1853, 8027 Zürich Fax 044 283 45 65 raetsel@kvschweiz.ch Gewinner/innen des letzten Georätsels: Annemarie Rudolf, Laupen Lucie Orfei, Dulliken Heinz Mutti, Einigen Lösungswort Nr. 5: Centre Dürrenmatt 45 cartoon 46 context 6/7 – 2012 Für unbeschwertes Bike-Vergnügen!47 Nur CHF 65 pro Jahr!* Bike gestohlen oder durch einen Sturz beschädigt? zahlt Ihnen bei Diebstahl Ihres Bikes, E-Bikes oder Rennvelos die vertraglich vereinbarte Entschädigung bis max. CHF 8‘000. Und sichert es zusätzlich bei Zerstörung, Beschädigung oder im Pannenfall ab – europaweit! Einfach online kaufen und ab morgen abgesichert sein: www.kvschweiz.ch/bike *Der Abschluss erfolgt über eine Dauer von zwei Jahren. context 6/7 – 2012 Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG 48 context 6/7 – 2012