Nr. 6-7 / Juni-Juli 2010 - Berufswelten

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Nr. 6-7 / Juni-Juli 2010 - Berufswelten
28. 6. 2010
Heft 6/7
Das Magazin für Bildung und Beruf
Walter Wittmann
Berufswelten
Delegiertenversammlung
Der Volkswirtschafter spricht
Klartext zur Finanzkrise
Der Traumjob kann zum
zweiten Standbein werden
Der KV Schweiz setzt sich für
einen fairen Finanzplatz ein
Flexible Lagerlösungen :
Auch das ist Logistik.
Um im schnelllebigen Markt flexibel zu
sein und Fixkosten zu senken, vertrauen
immer mehr Kunden ihr Lager der
Schweizerischen Post an. So profitieren
sie nicht nur von einer riesigen Infrastruktur, sondern auch von zusätzlichen
Dienstleistungen wie Umpacken oder
Etikettieren.
Der Vorteil des Outsourcing ist klar: Die Kosten
sind immer gerade so hoch bzw. tief wie das
Lager voll oder leer ist. Platzmangel oder leer
stehende, aber voll bezahlte Hallen sind kein
Thema. Dank grosser Kapazität können unsere Kunden ihre Waren schnell und flexibel
unterbringen.
Schnell verfügbar
In der Regel steht bei uns der gewünschte
Platz innert 24 Stunden nach der schriftlichen
oder elektronischen Anmeldung bereit. Dann
wird die Ware abgeladen, auf äusserliche
Schäden kontrolliert und gelagert – sei dies
im Block-, Paletten-, Kleinteil- oder Speziallager. Ist die gewünschte Ware an Lager,
erstellen wir den Rüstauftrag für den Warenausgang. Systemgestützt wird der Kommissionierungsprozess ausgeführt. Zum Schluss
passiert die Ware die elektronische Ausgangskontrolle.
Flexibles Lagerangebot
Unsere Infrastruktur lässt sich auch temporär
nutzen: So kann das eigene Lager zu Spitzen-
zeiten entlastet oder für Spezialprodukte ein
passender Platz gefunden werden. Etwa
wenn temperaturempfindliche Medizinalprodukte oder deklarationspflichtige Chemiegüter gelagert werden sollen. Auch für die
Lagerung von schnell drehenden Kleinteilen
und Textilien verfügen wir über geeignete
Infrastruktur: mit dem Behälterlager mit
33 000 Behältern oder dem Hängewarenlager
mit 55 000 Aufhängevorrichtungen.
Lagerlogistik mit Mehrwert
Einige Waren müssen umgepackt und weiter-
Für alle Logistikaufgaben
Wir transportieren und liefern schnell, exakt und ökonomisch. Genau dann und dorthin,
wo Sie es wünschen – in der Schweiz und ins Ausland.
• Als Marktleaderin für Kurier-, Express- und Innightsendungen bieten wir von
schnell bis sehr schnell alles.
• Von den jährlich über 100 Millionen fürs Inland versendeten Paketen kommen laut
unabhängigen Messungen 98 % rechtzeitig an.
• Transport von Gütern im Stückgut-, Teil- und Ganzladungsverkehr, Lagerhaltung
inkl. Spezialdienstleistungen
• Für spezielle Branchen erstellt die Schweizerische Post spezifische, umfassende
Logistiklösungen.
• Auf der Geschäftskundenplattform www.post.ch / mypostbusiness haben Sie
mit einem einzigen Login Zugang zu vielen Dienstleistungen rund ums Bestellen,
Empfangen, Kalkulieren, Versenden / Transportieren und Verfolgen.
Für detaillierte Informationen oder ein unverbindliches Beratungsgespräch
stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: 0848 888 888
www.post.ch / lager
versandt werden oder sie werden vor dem
Versand neu zusammengestellt. Unsere Spezialisten übernehmen vielseitige Aufgaben:
Sie prüfen z. B. die Güter, bilden Sets, etikettieren sie, erstellen passende Verkaufsdisplays,
verpacken oder stellen Mustersendungen
zusammen. Auch Qualitätskontrolle, Inventur
oder die fachgerechte Entsorgung gehören
zum Angebot. Alle spezifischen Anforderungen klären wir in einem persönlichen Gespräch genau ab. Weil alle Logistikdienstleistungen aus einer Hand kommen, haben
Sie nur einen Ansprechpartner.
Editorial
Inhalt
Im Büro Stockholm, Schweden
5
Unbürokratisch
6
Leserbriefe, KV in den Medien, Webrating
7
Politik und Wirtschaft 8
Auftakt Lehrstellenmangel / GAV-Verlängerungen / Frauenunternehmen
Ich liebe Buffets. Anstatt vor einer Speisekarte zu sitzen und zwischen Lamm und
Fisch entscheiden zu müssen, kann ich
von allem, wonach mir der Sinn steht, ein
bisschen schöpfen.
Im Berufsleben ist das schon deutlich
schwieriger. Nicht zuletzt aus ökonomischen Zwängen heraus legen sich die
meisten Menschen schon früh im Leben
auf einen Beruf fest und bleiben oft dem
einmal eingeschlagenen Weg treu. Alles,
was sie sonst noch interessiert im Leben,
wird auf die Freizeit verschoben und als
Hobby betrieben.
Doch es geht auch anders. Das zeigen
die sieben Menschen, die wir in diesem
Heft porträtieren. Ihnen gemeinsam ist,
dass sie im Büro tätig sind, und dies mit
Hingabe. Daneben haben sie aber eine
zweite Leidenschaft, die den Rahmen
dessen, was wir landläufig als Hobby
­bezeichnen, deutlich sprengt.
Die Porträts zeigen auch noch etwas
anderes: Wenn man sich erlaubt, auf zwei
Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, so ist
die Aufteilung zwischen den beiden Berufswelten selten statisch. Was als kleiner
Nebenerwerb begonnen hat, kann sich
plötzlich zum zentralen Lebensinhalt
entwickeln. Doch auch das Umgekehrte
ist möglich: Träume können platzen, und
was einst mit vielen Hoffnungen belegt
war, schrumpft zur Nebensache.
Aber so oder so: Solche Experimente
sind spannend und bereichern das Leben,
wie alle Porträtierten einhellig versichern. Und in der Schweiz mit ihrem vergleichsweise hohen Lohnniveau und den
recht guten Möglichkeiten, Teilzeit zu arbeiten, lassen sie sich auch realisieren.
Ingo Boltshauser
P.S.: Im Juli erscheint kein Context. Die
nächste Ausgabe finden Sie am 30. August
in Ihrem Briefkasten.
context 6/7 – 2010
Kolumne Von Mario Fehr 9
Delegiertenversammlung KV Schweiz fordert zukunftsfähigen Finanzplatz
10
Grundbildung Neue Bildungsverordnung Kaufmann / Kauffrau
13
Outsourcing Konsequenzen für die Angestellten
14
Monatsinterview Volkswirtschafter Walter Wittmann zur Finanzkrise
18
Dossier Zweitberufe
22
In zwei Berufswelten
Pascal Willisch, KV-Angestellter und Handballhalbprofi
Tanja Müller, Sachbearbeiterin und Betreiberin eines Pferde-Pensionsstalls
24
Ephraim Chiozza, Versicherungsbroker und Rapper
25
Valery Reuser, Kauffrau und Tanzlehrerin
26
Gilbert Oberson, Werbeberater und Bierbrauer
27
Nick Laurent, Maschinenkonstrukteur und Callboy
28
Manuela Fischer, Grafikerin und Hüttenwartin
29
Beruf und Bildung 30
Auftakt Neue Beratungsstelle / KV-Lehre in English / Korrespondenzsprache
Kolumne Von Astrid van der Haegen
31
Ferienregelung Wieso Ferienmachen nicht ganz so simpel ist 32
Leben Barbara Rigassi hilft Frauen beim Sprung in den Verwaltungsrat
34
Ratgeber Büroalltag, Bildung, Recht, Gesundheit 38
KV-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen / Personen im KV
40
Impressum 44
Rätsel SBB-Tageskarten zu gewinnen 45
Cartoon Von Ruedi Widmer 46
Polizistin oder Polizist in der grössten
Schweizer Stadt zu
sein, ist spannend,
vielseitig und anspruchsvoll – sei es
im Streifenwagen,
auf dem Motorrad,
auf dem See, in Uniform oder in Zivil.
Für diese aussergewöhnliche Aufgabe
brauchen Sie Einsatzbereitschaft, Besonnenheit und eine
gute Ausbildung.
WIRTSCHAFTSSCHULE
KV WINTERTHUR
Weiterbildung,
die ankommt.
Aufgeweckte, kontaktfreudige 20- bis
35-jährige Schweizerinnen und Schweizer
mit Berufsabschluss,
Matur oder anerkanntem Diplom bilden wir
während zwei Jahren
bei vollem Lohn zu
verantwortungsbewussten, kompetenten Polizistinnen und
Polizisten aus. Unsere
künftigen Mitarbeitenden müssen körperlich fit und mental
belastbar sein.
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Eidg. Fachausweis EFA
■ Fachfrau/Fachmann
im Finanz- und Rechnungswesen mit EFA
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Technischer Kaufmann mit EFA
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Vorbereitung
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Eidg. Fachausweis EFA
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-fachmann – Intensiv-Lehrgang
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bei der Stadtpolizei Zürich.
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Front dabei sein!
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Im Büro
5
Stockholm, Schweden
Sonja Olsson arbeitet bei Melanders Fisk.
Die Firma mit einem halben Dutzend Filialen in Stockholm handelt mit hochwertigen Fischprodukten und Meeresfrüchten.
Interview/Fotos Alexander Budde
Hatten Sie als Kind einen Traumberuf?
Als ich ganz klein war wollte ich Krankenschwester werden, um anderen Menschen zu helfen. Aus diesem Traum ist
aber nichts geworden.
Welchen Beruf übten Ihr Vater/Ihre
­Mutter aus?
Mein Vater hat Baumaschinen ausgeliehen, meine Mutter arbeitete als kaufmännische Angestellte.
Was arbeiten Sie?
Ich verkaufe Fisch und Meeresfrüchte
an der Theke.
Welche Ausbildung haben Sie gemacht?
Nach der Schule habe ich zuerst als
Briefträgerin und später als Busfahrerin
gearbeitet. Seit zehn Jahren bin ich bei
Melanders. Alles, was ich wissen muss,
habe ich hier bei der Arbeit gelernt.
Was macht Ihre Firma?
Melanders handelt mit fangfrischen
Fischen, vor allem Lachs und Dorsch aus
heimischen Gewässern. Populär sind
auch saisonale Produkte wie Krebse und
vergorener Hering. Immer mehr Kunden
wünschen fertige Gerichte wie Spiesse
und Suppen, die man daheim nur aufwärmen muss.
Wie lange brauchen Sie von Ihrem Wohnzu Ihrem Arbeitsort?
Im Sommer fahre ich mit dem Rad,
das dauert 50 Minuten. Mit Bus und
U-Bahn bin ich kaum schneller.
Welche Qualitäten sind in Ihrem Beruf
gefragt?
Ich muss auf die Wünsche meiner
Kunden eingehen, zugleich schnell sein
und den Überblick behalten. Ein feiner
Gaumen, Kochkünste und Interesse an
Meerestieren sind auch von Vorteil.
Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?
context 6/7 – 2010
Die Begegnung mit den Kunden. Wir
haben hier ein buntes Publikum. Die
­Ä lteren haben auch immer Zeit für einen
kleinen Plausch über Gott und die Welt.
Auch im Team ist die Stimmung gut. Wir
helfen uns, wenn Stress aufkommt.
Woran stören Sie sich?
Wir haben nicht viel Auslauf hinter
der Theke. Und in Stosszeiten wird es
­hektisch. Dann können die Kunden weiter hinten in der Schlange schon mal ungeduldig werden.
Wie sind Sie auf Ihre Stelle aufmerksam
geworden?
Meine Schwester ist Chefin hier. Wir
haben ausprobiert, ob wir zusammen
­a rbeiten können. Das geht ziemlich gut.
Wie viele Stunden pro Woche arbeiten Sie?
40 Stunden.
Wie viel verdienen Sie pro Jahr?
300 000 Kronen brutto (rund 30 000
Euro).
Können Sie Geld auf die Seite legen?
Ja, ich zahle monatlich 70 Euro in einen
privaten Pensionsfonds ein. Die Prämie
kann ich von der Steuer abziehen.
Wie viele Personen müssen von Ihrem
Einkommen leben?
Vielleicht noch eines der Kinder. Mein
Mann arbeitet auch Vollzeit. Er verdient
ein wenig mehr als ich.
Sind Sie gegen Krankheit versichert?
Ja, der Staat garantiert eine steuer­
finanzierte Grundversorgung. Darüber
hinaus habe ich eine private Krankenversicherung.
Haben Sie eine Altersvorsorge?
Es gibt ein staatliches Rentensystem,
bei dem wir zum Teil selbst über die Anlage der Gelder entscheiden können. Einen Zugewinn erhoffe ich mir von meinem privaten Pensionsfonds.
Reden Sie mit Ihrem Partner über die
­Arbeit?
Durchaus, aber nicht so oft. Wenn ich
Nöte und Sorgen hätte, könnte ich mit
ihm über alles reden.
Steckbrief Schweden
Stockholm mit rund 800 000 Einwoh-
nern ist die Hauptstadt des Königreichs
Schweden.
Einwohner 9 Millionen
Arbeitslosenquote Offiziell sind 9%
der Erwerbsfähigen arbeitslos. Die
­Regierung hat neue Regeln durchgesetzt, um den hohen Krankenstand
im Lande abzubauen.
Durchschnittseinkommen In der Privat-
wirtschaft umgerechnet 32 000 Euro.
In Schweden ist etwa jeder dritte
­E rwerbsfähige bei einem öffentlichen
Arbeitgeber angestellt.
Gewerkschaftlicher Organisationsgrad
In Schweden sind rund 70 Prozent
­a ller Beschäftigten gewerkschaftlich
organisiert. Neben dem Dachverband
LO gibt es eine Gewerkschaft der
­A ngestellten (TCO) sowie eine Akademiker-Gewerkschaft (SACO).
Wichtigster Exportartikel Holz- und
Papierprodukte, Eisenerz und Stahl,
Maschinen, Telekommunikationsausrüstung, Informationstechnologie,
Design und Musik.
Steckbrief Person
Name Sonja Olsson
Alter 44
Zivilstand Verheiratet
Wohnform Lebt mit Mann und Kindern
in einem Reihenhaus in einem Vorort
von Stockholm
Wohnort Saltsjö Boo
UnbÜrokratisch
6
Ueli Hinder führt in der WM-Bar des Sportsman-Club in Zürich die Ergebnisse der vergangenen Spiele nach. Foto: Atelier MFM/Ex-Press
context 6/7 – 2010
Leserbriefe
«Ab und zu träume ich noch negativ vom
Grossraumbüro.»
context 5 – 2010
Grossraumbüro
Ich habe seinerzeit im ersten Grossraumbüro in Basel arbeiten müssen (Schoren).
Das ständige Geräusch und der dadurch
entstandene Lärmpegel bestimmten und
hemmten meine Konzentration und führten zu einem wesentlichen Leistungsabfall, der mich zu unbezahlten Überstunden (freiwilligen) zwang, weil ich meine
Arbeit überaus gerne und mit voller Hingabe und Überzeugung als Gruppenleiter
tat. Nach zwei qualvollen Jahren tauschte
ich den Arbeitsplatz im gleichen Konzern
im Fricktal, wo ich mich als Personalchef
entfalten konnte. Den längeren Arbeitsweg nahm ich gerne in Kauf. Seit 19 Jahren bin ich pensioniert, doch ab und zu
träume ich noch negativ vom Grossraumbüro. Auch glücklicherweise positiv vom
besten Klima im Fricktal.
Darum mein Rat: Durch Schaffung von
kleineren, individuellen Büros wird die
Leistung wesentlich gesteigert, weil unnötige Ablenkung entfällt.
Walther Amadeus Grossenbacher, Basel Die Arbeitgeber denken nur an die Senkung der Einrichtungskosten und Flexibilität der Raumeinteilung. Für mich als
Organisator/Programmierer ist ein Grossraumbüro zu laut.
Ein Grossraumbüro kann durchaus gut
sein, wenn man nur Routine-Arbeit zu
­erledigen hat. Für komplexe Aufgaben,
die volle Konzentration erfordern jedoch
ist diese Lösung ein «Leistungssenker».
Die mobilen Trennwände aus schalldämpfendem Material erfüllen den Zweck
nur halb, da sie in der Regel nicht zur
­Decke reichen.
Jürg Schmid, St. Gallen
Interview Harry Hohmeister
Das Interview mit Herrn Hohmeister
finde ich sehr gut gelungen. Die brand­
aktuellen Fragen wurden gestellt und
(gut) beantwortet. Solche Beiträge machen Context lesenswert! Danke!
Thomas Weber, Schaffhausen
context 4 – 2010
Polemische Treuhänder
Die Revisionsaufsichtsbehörde RAB hat
in ihrem Geschäftsbericht 2008 die Anzahl abgewiesener Gesuchssteller publiziert: 987 abgelehnte Gesuche. Wenn man
die Zahl von 2008 auf 2009 linear kumuliert extrapoliert, kommt man auf 2000.
Im Zuge der Kritik der Schutzvereinigung
hat die RAB im Geschäftsbericht 2009 die
Anzahl der abgewiesenen Gesuchssteller
nicht mehr publiziert. Das ist willkürliche
Intransparenz. Bewilligte und nichtbewilligte Gesuche gehören zu den Kernziffern der Berichterstattung der RAB und
diverse Zahlen werden nicht mehr veröffentlicht. Ein unwürdiges Geschäftsgebaren. Die Schutzvereinigung hat in Zusammenarbeit mit Nationalrat Hans-Rudolf
Gysin diese Kennziffer nun als parlamentarische Anfrage gestellt. Mit der Quelle
des Geschäftsberichtes 2008 der RAB
wird die Zahl von 500, die im Context
­genannt wird, bereits widerlegt. Nach Beantwortung durch den Bundesrat dürften
wir bei 2000 abgewiesenen Gesuchsstellern sein. Er stellt sich hier tatsächlich die
Frage der Polemik, aber bei Context.
Bernhard Madörin, Basel Context freut sich über Ihren Leserbrief!
Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an:
context@kvschweiz.ch, oder an
Context, Postfach, 8027 Zürich
Webrating
In einem Grossraumbüro zu arbeiten ist/wäre …
Jetzt abstimmen:
www.context.ch
… schwierig für mich, denn es
ist einfach zu laut: 75,1 %
Haben Sie einen
Traum­beruf?
> Ja,
aber das wird wohl
­immer ein Traum bleiben.
> Ja,
und ich werde diesen
Traum auch verwirklichen.
> Ich
arbeite bereits in
­meinem Traumberuf.
… für mich kein Problem,
weil es die Teamarbeit
fördert: 18,8 %
… mir egal, denn Arbeit
bleibt Arbeit: 6,1 %
context 6/7 – 2010
KV in den Medien
Am geschlossensten Nein sagte die
SP-Fraktion – nur zwei Vertreter ent­
hielten sich der Stimme. Einer davon
ist Mario Fehr, Präsident des KV
Schweiz: «Ich bin nicht gegen diesen
Vertrag, aber wir müssen endlich die
too-big-to-fail-Problematik und die
Frage der exzessiven Boni lösen.»
9.6.2010
Barbara Gisi ist überzeugt, dass die
Gesamtarbeitsverträge, wie sie der
KV Schweiz mit Migros, Coop und
­Globus abgeschlossen hat, vor den
schlimmsten Auswirkungen der Arbeitsflexibilisierung im Detailhandel
schützen können. In den drei nationalen GAV, die der KV Schweiz mit den
Arbeitgebern regelmässig neu aushandelt, sind nämlich zahlreiche
Punkte geregelt, die den Arbeitsalltag der Verkäufer und Verkäuferinnen
deutlich entlasten können.
1.6.2010
Auch der Kaufmännische Verband
Schweiz stellt fest, dass immer wieder befristete Arbeitsverhältnisse als
Praktika bezeichnet werden, die das
eigentlich gar nicht sind. Was die
­Gefahr in sich berge, dass das Praktikum als Rechtfertigung für Lohndumping diene. Deshalb hat der Verband
einen Ratgeber herausgegeben, in
welchem er eingangs den Begriff
Praktikum klärt.
1.6.2010
«Was der KV Schweiz hierzulande tut,
das möchten wir auch im Ausland unterstützen, nämlich Jugendlichen
durch eine Berufsbildung einen guten
Start ins Erwachsenenleben ermöglichen», sagt Mario Fehr, Nationalrat
und Zentralpräsident des Kaufmännischen Verbands. «Denn Berufsbildung ist ein nachhaltiger Weg im
Kampf gegen die Armut.» Der Erlös
von 77 500 Franken aus der Weihnachtssammlung 2009 kommt dem
Helvetas-Berufsbildungsprojekt
SKILL in Nepal zugute.
27.5. 2010
7
Politik und Wirtschaft
8
KV-Lehre heiss begehrt
Lehrstellen. Gemäss Lehrstellenbarometer des Bundes präsentiert sich die
­Situation auf dem Lehrstellenmarkt etwa gleich wie im Vorjahr. In einzelnen
­Branchen kommt es aber zu einem gewaltigen Aderlass. Von Ingo Boltshauser
Bei den technischen Berufen übersteigt das Lehrstellenangebot die Nachfrage deutlich.
D
ie Reihe 249 – 210 – 180 verdeutlicht,
wie sich die Zahl der abgeschlossenen kaufmännischen Lehrverträge in der
Reisebranche seit 2008 entwickelt hat.
Das ist ein Minus von 28 Prozent in lediglich zwei Jahren.
Über die Gründe dafür rätselt man im
Reisebüro-Verband. «Die allgemeine Situation in der Branche mit Personalabbau
wirkt sich natürlich auch auf das Lehrstellenangebot aus. Aber ob dies der alleinige
Grund ist, wage ich zu bezweifeln», sagte
Beat Knecht, Ausbildungsverantwortlicher des Verbandes gegenüber der Fachzeitung Travel Inside. Am mangelnden Interesse der Jugendlichen könne der
Rückgang jedenfalls nicht liegen. «Die
Nachfrage nach Lehrstellen in unserer
Branche ist immer noch ungebremst da.»
Lehrstellenbarometer
Auch wenn die Abnahme in keiner anderen Branche so gross ist wie in der Reisebranche, so sind die kaufmännischen
Lehrverhältnisse doch insgesamt rückläufig. Dies jedenfalls lässt sich aus dem
jüngsten Lehrstellenbarometer schliessen, das im Auftrag des Bundesamtes für
context 6/7 – 2010
Berufsbildung und Technologie erhoben
wurde: Gegenüber dem Vorjahr ist die
Zahl der Lehrstellen im Bereich Büro und
Information um rund 1000 auf 13 500 Ausbildungsplätze gesunken. Das entspricht
einem Minus von sieben Prozent. Allerdings lässt sich nur schwer eruieren, wo
genau die Lehrstellen abgebaut wurden.
«Zumindest bei unseren Sozialpartnern
bleibt die Zahl der Lehrverhältnisse trotz
Krise im laufenden Jahr etwa gleich hoch
wie in den vergangenen Jahren», sagt Andrea Ruckstuhl, Ressortleiter Jugend beim
KV Schweiz.
Insgesamt ist die Zahl der Lehrstellen
deutlich weniger gesunken. Per Stichtag
15. April zählte das BBT in der Schweiz
über alle Berufe hinweg insgesamt 76 000
Lehrstellen. Das sind zwar 2500 oder drei
Prozent weniger als 2009, da aber gleichzeitig 2000 Jugendliche weniger auf Lehrstellensuche sind, bleibt die Lage auf dem
Lehrstellenmarkt etwa konstant.
Run auf kaufmännische Lehre
Betrachtet man die Situation der Lehrstellensuchenden per Mitte April, so zeigen
sich aus Sicht des KV Schweiz doch einige
Auffälligkeiten. Zu diesem Zeitpunkt haben rund 70 Prozent aller Jugendlichen
bereits eine feste Zusage, und die Zahl der
offenen Lehrstellen beläuft sich auf rund
20 000. Auf den Bereich Büro und Informationswesen entfallen davon 2500, auf
den Verkauf 1500. Interessiert an einer
Lehrstelle in diesen Branchen sind hingegen jeweils 4500 Jugendliche. Die Nachfrage übersteigt das Angebot also um 80
(KV) bzw. 300 Prozent (Detailhandel). In
anderen Bereichen hingegen übersteigt
das Angebot die Nachfrage, zum Beispiel
im Baugewerbe und bei den technischen
Berufen.
Laut Ruckstuhl ergibt sich daraus eine
quantitative und eine qualitative Herausforderung. Der Lehrstellen-Markt spielt
nach wie vor nicht nach üblichen Marktgesetzen. Es braucht deshalb immer noch
neue Lehrstellen. Andererseits zeigt das
Verhältnis von angebotenen Lehrstellen
und Lehrstellen suchenden Jugendlichen,
dass über alle Berufe hinweg gesehen
nicht zu wenige Lehrstellen angeboten
werden, es aber beim sogenannten
Matching hapert. Lehrstellen und Lehrstellensuchende finden nicht zueinander.
«Es gibt einen beträchtlichen Anteil an
Schüler/innen, die nur eine diffuse Vorstellung des kaufmännischen Berufs haben und sich dennoch auf die Suche nach
einer KV-Lehre beschränken. Sie wird
ähnlich wie eine gymnasiale Ausbildung
als sinnvolle allgemeine berufliche
Grundlage gesehen.» Die Berufswahl
müsste qualitativ weiter verbessert, die
Einblicke in die breite Palette der Lehrberufe und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten vertieft werden. Je realitätsnäher und breiter die Schüler/innen
informiert wären, desto grösser wäre die
Chance, dass sie Berufe auswählen
würden, die ihren wirklichen Neigungen
entsprechen – und nicht etwa nur den
Träumen. Hier seien Volksschule, Berufsberatungen genau so wie Berufs- und
Branchenverbände gefordert.
Studie
Frauen sind erfolgreicher
Von Frauen gegründete Unternehmen überleben häufiger als jene von Männern. Dies
ergibt eine aktuelle Studie.
Zwischen 12 000 und 15 000 Personen
machen sich jedes Jahr in der Schweiz
selbstständig. Rund 20 Prozent davon
sind weiblich. Diese zunehmende Frauen­
power haben Rolf Meyer und Adrian Urs
Sidler vom Institut für Unternehmensführung der Fachhochschule Nordwestschweiz unter die Lupe genommen.
In einer Studie gingen sie den Unterschieden zwischen Firmengründerinnen
und -gründern nach. Dabei stellten sie
fest, dass Frauen etwas jünger sind als
ihre Kollegen. Das Durchschnittsalter
beim Wechsel in die Selbstständigkeit
liegt bei 39 gegenüber 41 Jahren.
Frauen gründen Unternehmen eher
aus familiären Motiven denn Männer: Die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein
zentrales Thema. Sie beschäftigen weniger
Angestellte und investieren anteilsmässig
auch weniger Kapital in ihre Firmen.
Tendenziell sind die Jungunternehmerinnen schlechter ausgebildet. Unterdurchschnittlich vertreten sind Frauen
mit Matura, eidg. Fachprüfung oder einem Abschluss einer höheren Fachschule.
Mit Produktinnovationen haben sie nicht
so viel am Hut wie die Männer.
Selbstständige Frauen geben sich mit
weniger Lohn zufrieden als ihre Kollegen.
Dass sie oft ein geringeres Einkommen
haben als vor der Selbstständigkeit – Unternehmer hingegen verdienen meist
mehr – macht ihnen nichts aus. Dafür
sind die Unternehmerinnen erfolgreicher: Von Frauen gegründete Firmen haben eine höhere Chance, die ersten fünf
Jahre zu überleben.
Aus den Ergebnissen – von 4000 verschickten Fragebogen konnten 326 ausgewertet werden – wurden Anregungen für
Neugründerinnen abgeleitet:
>Die Selbstständigkeit bietet gute Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren.
>Es braucht aber konsequentes Zeitmanagement, weil die eigene Firma erheblichen Arbeitsaufwand bedeutet.
>Frauen müssen innovativer werden, auch
weil dies mehr Einkommen verspricht.
>Das Beziehungsnetz muss mehr gepflegt
werden und Frauen sollen gezielt Kooperationen eingehen.
Die Autoren wünschen sich zudem mehr
Präsenz von weiblichen Selbstständigen
in den Medien und in der Politik sowie
mehr Förderprogramme. ajm
COOP-GAV verlängert
UBS gibt sich sozial
Die neuen Ketten aus dem Ausland haben
den Wettbewerb im Detailhandel verschärft und den Druck auf die Kosten der
Anbieter erhöht. Vor diesem Hintergrund
begrüsst der KV Schweiz als einer der Sozialpartner, dass der hohe soziale Standard des GAV Coop bis Ende 2013 abgesichert ist. Zum GAV gehört eine grosszügige
Ferien- und Urlaubsregelung, ein guter
Versicherungsschutz bei Krankheit und
Unfall und eine berufliche Vorsorge, die
deutlich über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus geht.
Handlungsbedarf sieht der KV Schweiz
aber beim sozialen Schutz der Beschäftigten im Stundenlohn mit kleineren Pensen.
Hier hofft der Verband, dass während der
Vertragsdauer Verbesserungen erreicht
werden können. Er anerkennt dafür, dass
Coop zu einem Schrittmacher in der Lohn­
entwicklung in der Branche geworden ist.
Mit jährlichen Lohnverhandlungen kann
der KV Einfluss auf die Coop-Lohnpolitik
nehmen. pd
Der Sozialplan der UBS konnte um weitere
eineinhalb Jahre verlängert werden. «Positiv zu betonen ist dabei, dass der Sozialplan auch auf Arbeitnehmende zur Anwendung gelangt, die von Outsourcing – ein
momentan in Grossbanken aktuelles
Thema – betroffen sind», sagt Barbara Gisi,
Leiterin Angestelltenpolitik des KV Schweiz.
Nach wie vor werde der Schwerpunkt darauf gelegt, dass den betroffenen Arbeitnehmenden bei der internen und externen
Stellensuche Unterstützung geboten wird,
so dass die Neuorientierung nach dem Verlust der angestammten Stelle schneller
und erfolgreicher stattfinden kann.
Dabei ist vorgesehen, dass von verschiedenen Arbeitszeitmodellen Gebrauch
gemacht werden kann, «eine Möglichkeit,
die durchaus noch Potenzial birgt», so
Gisi. Unverändertes Ziel sei es, wo immer
möglich Entlassungen zu vermeiden und
Mitarbeitende weiter beschäftigen zu
können, heisst es in einer UBS-Medienmitteilung. pd
context 6/7 – 2010
Details unter: www.fhnw.ch/wirtschaft/ifu
Kolumne
Berufs­bildung in
Südafrika
Von Mario Fehr
Das laute Dröhnen der Vuvuzelas ist in
unser aller Ohren. Es ist die erste FussballWM in Afrika und es ist gut, dass die FIFA
diese nach Südafrika vergeben hat. Lange,
viel zu lange hatten sich zu viele mit dem
Unrechtsregime der Apartheid arrangiert.
Diese WM in Südafrika ist auch ein starkes sportpolitisches Zeichen.
Störend ist, wenn rund um diese WM
Menschenrechte missachtet werden. Arbeiter mussten auf WM-Baustellen zu
Hungerlöhnen arbeiten und ganze Viertel
wurden abgerissen. Unternehmen, die
Bauaufträge für FIFA-Stadien erhalten,
müssen aber existenzsichernde Löhne
zahlen und die Arbeitssicherheit gewährleisten. Der Weltfussballverband kann
solche Forderungen gegenüber jedem Veranstalter durchsetzen. Wir wollen nicht
nur fairen Sport, wir wollen auch faire
Löhne und Arbeitsbedingungen.
Darüber hinaus braucht es weiterhin unser Engagement in Südafrika. Noch leben
40% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt
bei über 50%. Die Schweiz leistet gute Arbeit. Besonders beeindruckend ist ein
Schweizer Berufsbildungsprojekt: Das
Ziel der «Swiss-South African Cooperation» ist die berufliche Ausbildung von
Jugendlichen. Sie basiert auf dem dualen
System mit 70% Praxis und 30% Theorie.
Die Hälfte des Budgets wird von Schweizer Firmen finanziert, die andere Hälfte
von der DEZA. Das erfreuliche Resultat
nach zehn Jahren: 5400 ausgebildete Jugendliche. 92% davon haben heute einen
regulären Job. In der Berufsbildung können wir wie kein anderes Land Erfahrungen und Wissen weitergeben. Das sollten
wir auch in Zukunft tun.
Mario Fehr ist Nationalrat und
Präsident des KV Schweiz.
mario.fehr@kvschweiz.ch
9
Politik und Wirtschaft
10
KV mit neuem Gewicht
Delegiertenversammlung. Die gute Verfassung des Verbandes,
die Wiederwahl des Zentralpräsidenten sowie der künftige
Finanzplatz Schweiz standen im Mittelpunkt der DV in Liestal.
Von Andrea Mašek / Fotos Pino Covino
Z
um richtigen Zeitpunkt am richtigen den Gesetzgeber auf, die Bedingungen für formiert worden ist. «Das ZusammenrüOrt fand die Delegiertenversamm- ein vorbildliches Banking und eine aktive cken von Zentralverband und Sektionen
lung (DV) des KV Schweiz statt: Während Personal- und Bildungspolitik zu schaf- in der operativen Gesamtleitung eröffnet
der Fussball-Weltmeisterschaften in der fen.
dabei viele neue Möglichkeiten und verKaderschmiede des Schweizer Fussballs,
Dafür unerlässlich sei, die Glaubwür- leiht dem Verband zusätzliche Stärke und
sagte Zentralpräsident Mario Fehr in sei- digkeit der Entschädigungssysteme wieder Dynamik.»
ner Begrüssung im Saal des KV Liestal. Er herzustellen. «Die Boni-Exzesse müssen
erinnerte daran, dass einige der U17-Welt- aufhören, das Vertrauen der Kundschaft, Offensiv für Weiterbildung
meister aus Baselland stammen.
des Auslandes und der Mitarbeitenden Mit Blick auf das Jetzt und die Zukunft
Zwei davon arbeiten in den Büros ne- muss wieder gewonnen werden», erläu- meinte Fehr, die Schweiz stehe trotz Wirtben jenem des Baselbieter Regierungsprä- terte Barbara Gisi, Leiterin Angestelltenpo- schaftskrise nicht schlecht da, unter ansidenten Urs Wüthrich, der es sich nicht litik. Auch das Outsourcing müsse gestoppt derem wegen ihres hervorragenden Benehmen liess und den ganzen Morgen an- werden. Der KV fordert weiter eine Verbes- rufsbildungssystems. «Es ist das beste der
wesend war – sehr zur Freude von Mario serung der Aus- und Weiterbildung und Welt, aber es wird höchste Zeit, dass auch
Fehr, der meinte, dies drücke die Wert- dass Marktschwankungen durch flexible die Schweizer Politik dementsprechend
schätzung aus, die der Verband geniesse. Arbeitszeitmodelle aufgefangen werden. handelt.» Es brauche eine klare Absage an
Ausserdem gelte es, die verbindliche Zu- all jene, die in Zeiten der Krise Leistungen
Zukunft des Bankpersonals
sammenarbeit mit den Sozialpartnern zu im Bildungsbereich sparen wollen. Damit
Und noch ein politisches Schwergewicht stärken, wie es im Detailhandel geschehen würden nur der Aufschwung und die Zukunft der Jugend behindert.
durfte an der DV begrüsst werden: Der sei, so Gisi.
Fehr verlangte mehr Investitionen in
Baselbieter Ständerat Claude Janiak
Auf Antrag eines Delegierten und mit
sprach als Gastredner über das Bankper- dem Einverständnis der Delegierten die höhere Berufsbildung. Diese brauche
sonal im künftigen Finanzplatz Schweiz. wurde die Resolution mit einem Zusatz auch mehr internationale Anerkennung.
Er skizzierte zuerst, wie sich der Finanz- ergänzt: Der KV Schweiz verlangt darin, Er plädierte zudem für mehr finanzielle
platz neu positionieren und dafür seine
Stärken ausbauen muss: das Know-how,
Es braucht eine klare Absage an jene, die in Zeiten
die Beratung, die Zuverlässigkeit und Stabilität weiterentwickeln sowie die Stelder Krise im Bildungsbereich sparen wollen.
lung im Ausland stärken.
Dies hat dann für das Personal zur
Folge, dass die Spezialisierung steigt. Es die Fragen der «Too big to fail»-Problema- Anreize für die individuelle Aus- und Weiwerden höhere Anforderungen an die tik und der Boni-Exzesse endlich zu lösen. terbildung. Die steuerliche Behandlung
Mitarbeitenden gestellt. Die Beratung Gleichzeitig dürfe es nicht sein, dass im von Weiterbildungskosten erfordere drinwird verstärkt und eine neue Kundenori- Verhältnis mit den USA Arbeitsplätze im gend eine Revision, sagte der Zentralpräentiertheit hält Einzug. Zugleich nimmt Bankensektor und in der Exportindustrie sident und bedauerte, dass der Bundesrat
der Anteil an weiblichen Angestellten zu. gefährdet werden. In diesem Sinne wird den Maximalabzug auf 4000 Franken pla«Geht die Schweiz den gleichen Weg wei- das Parlament aufgefordert, dem Staats- fonieren will. 12 000 Franken wären hier
ter, der sie zu dem gemacht hat, was sie ist, vertrag mit den USA zum Durchbruch zu angemessen. «Unser Land braucht drinerhöht dies die Arbeitsplatzsicherheit», verhelfen.
gend eine Weiterbildungsoffensive», erschloss Claude Janiak.
Die anderen statutarischen Geschäfte klärte er.
gingen praktisch diskussionslos und zü- Aktuelle Resolution
gig über die Bühne. Die 80 anwesenden Fehr wiedergewählt
Der Finanzplatz Schweiz steht auch im Delegierten genehmigten das Protokoll Mit grossem Applaus quittierten die DeZentrum einer Resolution, die von den der DV 2009 ebenso einstimmig wie den legierten nicht nur diese Worte, sondern
Delegierten in Liestal verabschiedet wor- Geschäftsbericht 2009. Mario Fehr be- auch die Wiederwahl von Mario Fehr zum
den ist. Unter dem Titel «Für einen zu- tonte in seiner Rede, dass der Verband fi- Zentralpräsidenten. Fehr habe dem Verkunftsfähigen Finanzplatz Schweiz – mit nanziell und personell auf gesunden Fü- band während seiner vierjährigen Amtsseinen Angestellten!» fordert der KV ssen steht. Er wies auf den Strategieprozess zeit ein neues Gewicht und Gesicht gegeSchweiz Unternehmen, Verbände und hin, im Zuge dessen die Organisation re- ben, sagte Vizepräsident Bruno Schmid.
context 6/7 – 2010
11
KV-Zentralpräsident Mario Fehr bei der Begrüssung.
Daniel Loetscher, Präsident KV Baselland.
Die Delegierten genehmigen das Protokoll.
Jazzten gekonnt: Quartett Black Jack.
Mario Fehr dankt Regierungspräsident Urs Wüthrich (r.).
context 6/7 – 2010
Christine Mangold, KV Baselland (l.), Barbara Gisi, KV Schweiz.
Gastreferent war Ständerat Claude Janiak.
Applaus zur Wiederwahl von Mario Fehr.
Gut gelaunt: KV-Generalsekretär Peter Kyburz (M.), Bruno Schmid
und Sascha M. Burkhalter vom Zentralvorstand.
Politik und Wirtschaft
12
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Anzeigenschluss ist Freitag, 13. August 2010
Er habe bei der finanziellen Gesundung
mitgeholfen und den KV Schweiz durch
Wirrungen hindurch zur Ruhe geführt.
Selber ausruhen darf sich der alte und
neue Präsident in Vals: Ihm wurde ein
Aufenthalt in der dortigen Therme geschenkt. Zudem überreicht ihm Daniel
Loetscher, Präsident des KV Baselland, einen Korb mit ausgesuchten Baselbieter
Produkten. Fehr dankte für die Präsente,
das Vertrauen und die Teamarbeit. Er versprach, sich täglich zu engagieren.
Als Überraschung spielte dann das
Quartett Black Jack der Regionalen Musikschule Gelterkinden auf. Die vier Jugendlichen jazzten so gekonnt, dass sie
auch noch eine Zugabe geben mussten.
Fehr meinte schmunzelnd, sie hätten den
bisher kräftigsten Applaus erhalten.
Schwarze Zahlen
Kräftig schüttelte Mario Fehr die Hand
von Josef Kälin, dem ehemaligen Leiter
des Verlags SKV. Dieser wurde zum Ehrenmitglied ernannt. «In den 20 Jahren
des Wirkens von Josef Kälin hat der Verlag
eine erfolgreiche Entwicklung durchgemacht und ein gutes Renomee erworben»,
sagte Fehr. Kälin erklärte bescheiden, dafür sei sein ganzes Team verantwortlich
gewesen.
Auf der Traktandenliste stand natürlich auch noch die Jahresrechnung 2009,
die mit einem Gewinn von 102 000 Franken wesentlich besser abschloss als im
Budget vorgesehen. Ihr wurde wie allem
anderen zuvor oppositionslos zugestimmt.
Das Budget 2010 war bereits an der DV
2009 genehmigt worden. Es sieht einen
Gewinn von 98 000 Franken vor. Dies
sollte realisierbar sein, meinte Sascha M.
Burkhalter. Ein ähnlich hoher Gewinn
von 96 000 Franken ist gemäss Finanzplan 2011 zu erwarten.
Andrea Mašek ist Context-Redaktorin.
andrea.masek@kvschweiz.ch
context 6/7 – 2010
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Reform wird reformiert
13
Grundbildung. Die Verordnung zum Kaufmann respektive
zur Kauffrau benötigt Anpassungen – vor allem im schulischen
Bereich. Darüber wird momentan diskutiert. Von Andrea Mašek
L
ange liegt die «Revolution» in der und sie profitieren von der grösseren KoEine Differenzierung in die Profile B
kaufmännischen Grundbildung ordination zwischen den Lernorten. Dies und E soll es künftig nur noch in der schunicht zurück: Seit 2003 ist das neue Regle- bringt den Schulen, die bisher grosse Frei- lischen Bildung geben. Die Bildungsziele
ment der kaufmännischen Ausbildung in heiten hatten, eine Vereinheitlichung.
im Betrieb und bei den überbetrieblichen
Kraft. Nun wird wieder daran gefeilt. Die
Die Reformvorschläge basieren auf Kursen werden identisch für beide AusReformkommission hat Verbesserungs- Evaluationen des Bundesamtes für Be- richtungen sein. Wer die Ausbildung abvorschläge gemacht, die sich zurzeit in ei- rufsbildung und Technologie (BBT) und schliesst, erhält den Titel «Kauffrau/
ner internen Vernehmlassung befinden.
daraus resultierenden Ratschlägen dieser Kaufmann EFZ». Die Profilbezeichnung
Die operative Gesamtleitung des KV Behörde. In den zwischen 2004 und 2007 fällt weg.
Schweiz hatte die neue Bildungsverord- gemachten Umfragen und im Schlussbe«Erfreulich ist», so Michèle Rosenheck,
nung Kaufmann/Kauffrau Anfang Juni richt aus dem Jahr 2008 erhält die neue «dass wir nach wie vor ein Beruf sind und
auf die Traktandenliste gesetzt. Zu disku- Grundausbildung grundsätzlich gute No- weiterhin in branchengemischten Klastieren gab es nicht viel, denn der Verband ten seitens der Lernenden wie auch der sen unterrichtet wird.» Die vom KV
wurde zuvor intensiv in die Erarbeitung Ausbildungsverantwortlichen in Schule Schweiz gewünschte Mobilität zwischen
der Reformvorschläge einbezogen. Rück- und Betrieb. Die Mehrheit ist sich einig, den Branchen werde so weiterhin gemeldungen von Sektionen, Regionen, dass das KV dadurch attraktiver gewor- währt.
Gremien oder Schulen sind keine einge- den ist. Obwohl der Unmut zu Beginn
Läuft alles nach Plan, kommt die neue
gangen.
gross war: 2004 sagten 15% der Betriebe, Verordnung Anfang 2011 in die öffentliche
Es handle sich dabei auch nicht um ei- sie wollen aufgrund der neuen Grundbil- Vernehmlassung. Die Ausbildungen nach
nen grossen Wurf, sondern um eine An- dung weniger Lernende ausbilden.
der neuen Verordnung könnten in zwei
passung und Weiterentwicklung, sagt
Gut angekommen sind der betriebli- Jahren gestartet werden.
Michèle Rosenheck, Leiterin Berufsbil- che Ausbildungsteil und die neu geschafdung beim KV Schweiz. Sie wertet die Re- fenen überbetrieblichen Kurse. Letztere
formvorschläge als «gute Sache», als «Op- könnten allenfalls verlängert werden.
timierung». Ursprünglich sei die Idee Problematischer sind der schulische Ausgewesen, die Verordnung branchenspezi- bildungsteil und der ebenfalls 2003 neu
fischer zu gestalten. Schulisch sei das nicht eingeführte Basiskurs. Zwei Drittel der
umsetzbar, doch auf der betrieblichen Lernenden haben in den Befragungen an- Andrea Mašek ist Context-Redaktorin.
Seite habe man künftig die Flexibilität, auf gegeben, sie fühlten sich damit überlastet. andrea.masek@kvschweiz.ch
Branchenbedürfnisse einzugehen.
Da die Probleme erkannt sind, liegt es
Es mussten verschiedenste Wünsche nahe, diese zu verbessern. Zumal die Vorberücksichtigt werden. Michèle Rosen- gabe besteht, bis 2011 eine längerfristige
heck findet aber, es sei ein sinnvoller Strukturierung des kaufmännischen BeKompromiss gefunden worden. Noch gibt rufsfeldes erreicht zu haben.
es zwar offene Fragen. Doch auch diese
dürften in den nächsten Monaten beant- Basiskurs abschaffen
wortet werden.
Insgesamt sieht die neue Verordnung eine
Standardisierung des schulischen Teils
Gute Noten
vor wie auch eine Präzisierung der LeisWie sie ausführt, ändert sich für die Be- tungsziele – im E-Profil sind diese zu amtriebe kaum etwas. Das sei gut so, weil bitiös gewesen, hat die Evaluation ergehier nach anfänglicher Skepsis gegenüber ben. Der Basiskurs soll abgeschafft
Ihr Ergonomie-Fachgeschäft
den Neuerungen der NKG 2003 die Stim- werden. Dies sicher zur Freude der Bemung in Zufriedenheit umgeschlagen ist. triebe, die bemängeln, der Kurs entlaste
Für die Lernenden präsentiert sich die sie nicht von Instruktionen zum LehrbeAusbildung mehr aus einem Guss. Es gibt ginn und decke auch ihre Anforderungen
www.
.ch
eine für sie vorteilhafte Vereinfachung nicht ab.
sitz
context 6/7 – 2010
Politik und Wirtschaft
14
Globale Arbeitsverteilung
Outsourcing. Aus Kostengründen übergeben Unternehmen immer
mehr Aufgaben an Drittfirmen im In- oder Ausland. Welche Konsequenzen
hat dies für die Angestellten? Von Therese Jäggi
Die Infosys Technologies Ltd. schult Arbeitnehmende für den Outsourcing-Boom.
I
n den letzten Monaten haben sich
beim KV Schweiz immer wieder Angestellte gemeldet, die sich über die Arbeitsplatzentwicklung in Grossunternehmen
der Finanz- und Versicherungsbranche
Sorgen machen. Sie stellen vor allem in
der IT eine Tendenz fest, dass gut qualifizierte Arbeitsplätze ausgelagert werden.
Und sie beobachten, dass manchmal
langjährige Mitarbeitende die Kündigung
erhalten und deren Arbeit von Personen
übernommen wird, die für Drittfirmen
arbeiten und die nicht aus dem EU-Raum
stammen. Betroffen von Outsourcing sind
context 6/7 – 2010
offenbar auch Informatik-Angestellte von
weltweit tätigen IT-Anbietern in der
Schweiz.
«Die Entwicklung in global tätigen Unternehmen wird weltweit seit Längerem
durch Outsourcing und Offshoring geprägt», sagt Hansueli Schütz, volkswirtschaftlicher Mitarbeiter beim KV Schweiz.
Outsourcing bezeichnet die Abgabe von
Unternehmensaufgaben und -strukturen
an Drittunternehmen im In- oder Ausland; mit Offshoring wird die Verlagerung
unternehmerischer Funktionen ins nähere (Nearshoring) oder fernere Ausland
(Farshoring) bezeichnet. Dies betrifft oft
Tausende von Arbeitsplätzen.
Die Kehrseite
Im Zentrum stehen Kostensenkungen,
die durch Automatisierung, Standardisierung von Hardware, Software und Prozessen sowie eine Konzentration auf
«Kernfunktionen» erzielt werden sollen.
Lokale Lösungen werden durch konzernweite Systemlösungen ersetzt, die folglich
auch nicht mehr in Eigenregie entwickelt
werden müssen. Was auf den ersten Blick
einleuchtend erscheint, birgt aber auch
erhebliche Gefahren: Outsourcing bzw.
Offshoring führen oft zu neuen Kosten
und Risiken, gibt Schütz zu bedenken.
Der gleichwohl nötige Kommunikationsaufwand, interkulturelle Missverständnisse, infrastrukturelle Defizite sowie generell die hohe Abhängigkeit vom
externen Anbieter relativieren die Vorteile von Auslagerungen und führen nicht
selten ein paar Jahre später dazu, ausgelagerte Unternehmensfunktionen wieder
zurückzuholen. In der Zwischenzeit ist
aber nicht nur Know-how verloren gegangen, sondern häufig dürften auch Loyalität und Motivation der verbliebenen Angestellten gelitten haben.
Im Vordergrund von Outsourcing und
Offshoring steht meist der Informatikbereich; jedoch können auch andere Funktionen wie beispielsweise die Personaladministration ausgelagert werden. Es gibt
eine ganze Reihe von global tätigen Anbietern. Diese sind im Wesentlichen
durch zwei Merkmale gekennzeichnet:
Sie verfügen über weltweit riesige Mitarbeiterstäbe, und sie machen gigantische
Umsätze.
>Infosys Technologies Ltd.* wurde 1981
gegründet und ist heute ein in 26 Ländern tätiger Anbieter von IT- und Consulting-Services. Das Unternehmen beschäftigt 100 000 Mitarbeitende und
macht einen Umsatz von über 4 Milliar-
Der Verleih und die Vermittlung von
den US-Dollar. Infosys leistete nach ei- Der KV Schweiz verlangt, dass Outgenen Angaben «Pionierarbeit für das sourcing-Prozesse transparent und glaub- Personen aus dem Ausland sind aber verOutsourcing mit dem Global-Delivery- würdig ablaufen. Voraussetzung sind laut boten, so dass sich wohl in vielen Fällen
Modell (GDM), bei dem Arbeitsbereiche Hansueli Schütz klare Guidelines, bei de- die Definition «Entsendung» aufdrängt.
an die Standorte mit den besten Fach- nen nicht nur die Interessen der global Beim konkreten Einsatz in «Entwickkräften und den grössten Kostenvortei- ausgerichteten Unternehmen, sondern lungsprojekten» ist aber sowohl von der
len ausgelagert werden». Das Unterneh- auch diejenigen der Beschäftigten berück- benötigten Infrastruktur wie von der Weimen ist auch in der Schweiz vertreten.
sichtigt werden. Unternehmens­i ntern sungsbefugnis her eine sehr enge Zusam>Tata Consultancy Services (TCS) mit Fir- müsse frühzeitig sichergestellt werden, menarbeit zwischen Einsatzbetrieb und
menhauptsitz in Mumbai (Indien) ist in dass die Angestellten eine faire Chance Entsendeten unumgänglich, so dass sich
42 Ländern tätig und betreibt weltweit haben, sich bei der neuen Arbeitsteilung auch immer wieder die Interpretation
142 Büros. TCS arbeitet auf den Gebieten einzubringen, und für andere Einsatz- «Personalverleih» aufdrängen könnte.
Informationstechnologie, Beratung und möglichkeiten geschult werden, wenn
Outsourcing. 1968 gegründet, beschäf- Veränderungen unausweichlich sind.
Mehr Transparenz
Als problematisch erweist sich im Zu- Die Problematik solcher Abgrenzungen
tigt TCS heute 140 000 Mitarbeitende. In
Europa verfügt TCS über 6000 Mitarbei- sammenhang mit Outsourcing und Off- spüren auch die involvierten schweizeritende und ist auch in der Schweiz vertreten. Zu den Kunden gehören laut Homepage Firmen wie SBB, Novartis, Roche,
Die Angestelltenverbände erhalten immer wieder Klagen
Bank Sarasin oder Swiss Re.
>Wipro Technologies hat wie Tata Consulvon Beschäftigten, die sich mit «faulen Argumenten» auf
tancy seinen Hauptsitz in Indien. Wipro
die Seite gestellt fühlen.
Technologies wurde 1980 als Tochterunternehmen von Wipro Limited gegründet. Wipro Limited produzierte vor allem
Speiseöle. In den 70er- und 80er-Jahren shoring häufig der Einsatz von Spezialis- schen Arbeitskräfte, und sie fragen sich
erschloss sich Wipro neue Geschäftsfel- tinnen und Spezialisten aus sogenannten manchmal, ob die gesetzlichen Auflagen
der im IT-Business. Wipro Technologies Drittländern, d.h. Ländern, die nicht der für solche Einsätze immer erfüllt sind.
beschäftigt rund 100 000 Mitarbeitende EU oder dem EWR angehören und somit Die Angestelltenverbände erhalten imund zählt zusammen mit Infosys und nicht den Regeln des freien Personenver- mer wieder Klagen von Beschäftigten, die
Tata Consultancy Services zu den drei kehrs unterliegen. Ihr Einsatz ist kontin- sich «mit faulen Argumenten» auf die
indischen Softwaregiganten, die einen gentiert, wobei die Kontingente der Kan- Seite gestellt fühlen.
Benedikt Gschwind, Ressortleiter Angrossen Teil der Outsourcingaufträge tone aus dem Kontingent des Bundes
aus USA, Kanada, Australien und Europa ergänzt werden können. Zu den prakti- gestelltenpolitik beim KV Schweiz und
erhalten. Zu den Wipro-Kunden gehört schen Schwierigkeiten gehört die klare Kantonsrat, hat dem Zürcher Regierungsauch die Credit Suisse.
Erfassung von «Entsendung» und «Perso- rat Ende März eine Anfrage zur Beschäf>Cognizant Technology Solutions ist ein nalverleih» durch die Bewilligungsbehör- tigung von Drittstaatenangehörigen einUS-amerikanischer IT-Dienstleister mit den. Grundsätzlich gilt zudem, dass die gereicht. Es geht dabei im Wesentlichen
Hauptsitz in Teaneck, New Jersey. Wich- orts- und berufsüblichen Arbeits- und um die Frage, unter welchen Voraussettigster Standort ist jedoch Chennai in In- Lohnbedingungen eingehalten werden zungen Arbeitskräfte aus Nicht-EU- oder
dien, wo die Mehrzahl der Angestellten müssen.
Nicht-Efta-Ländern in der Schweiz bearbeitet. Cognizant stellt über ein welt schäftigt werden und wie viele Bewilliweites Liefermodell IT-Consulting und Schwierige Abgrenzung
gungen in den letzten vier Jahren erteilt
-Technologie sowie Outsourcing-Dienst- Der Einsatz von Personen aus Drittlän- worden sind. Diese Anfrage wie auch allleistungen zur Verfügung. Das Unter- dern mit Spezialkenntnissen erscheint fällige Meldungen an die Tripartite Komnehmen beschäftigt 85 000 Mitarbei- am ehesten dann gerechtfertigt, wenn es mission des Bundes sollen laut Hansueli
tende. Cognizant hat Ende 2009 die um Entwicklungen beispielsweise für Schütz dazu beitragen, dass sich die Arindische Business-Process-Unit der UBS neue Systemlösungen geht, die intern beitnehmerorganisationen der Out«UBS India-Service» mit 2000 Personen nicht erbracht werden können. Doch wer- sourcing-Entwicklung und -Problematik
übernommen.
den beim konkreten Einsatz von diesen vermehrt bewusst werden. Und die Be>ADP ist der weltweit führende Anbieter Arbeitskräften immer nur «Entwicklungs- hörden sollten rasch mehr Licht in die Bevon Services rund um Lohnadministra- arbeiten» geleistet, oder findet manchmal willigungspraxis bringen. Nur so kann
tion und Personalmanagement. ADP re- schleichend auch ein billigerer Ersatz von das Vertrauen der Arbeitnehmenden in
alisiert die Auslagerung von HR-Ge- laufenden Tätigkeiten statt? Heikel ist die korrekte Handhabung der Drittstaaschäftsprozessen (Business Process auch die Abgrenzung zum Personalver- tenregelung gesichert werden.
Outsourcing). Die Firma ist seit 1961 an leih. Von Personalverleih spricht man,
der New Yorker Börse kotiert. Mit rund wenn ein Arbeitgeber seine Mitarbeiten- *Die Angaben zu den Unternehmen stammen von
deren Homepages oder aus Wikipedia.
150 Standorten in 29 Ländern betreut ADP den einem fremden Betrieb zur Erfüllung
über 550 000 Unternehmen rund um den eines Auftrags zur Verfügung stellt. Im
Erdball. ADP erzielt einen Umsatz von Unterschied zur Entsendung handeln verüber 10 Mrd. CHF und beschäftigt rund liehene Arbeitskräfte nicht im Namen ih42 000 Mitarbeitende. Unter den Kunden res Arbeitgebers, die Weisungsbefugnis Therese Jäggi ist Context-Redaktorin.
figuriert auch die Credit Suisse.
liegt beim Einsatzbetrieb.
therese.jaeggi@kvschweiz.ch
context 6/7 – 2010
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Ab sofort sind 580 Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis und 153 eidg. dipl.
Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling unverzichtbar. Sie haben nach einer anspruchsvollen Ausbildung ihre Prüfung bestanden und feierten am 4. Juni 2010 ihre Fachausweise und Diplome in Bern.
Dazu gratulieren wir herzlich!
Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachauweis
Abate Nadia • Acili Oezgür • Aeberhard Sibylle • Aebi Christine • Aebi Daniela • Aegerter Katrin • Affolter Nadine • Alaoui Sarah • Allenbach
Christian • Allenspach Sandra • Alves Domingues Didier • Ammann Patrick • Andrade Marques Sandra • Andreacchio Giuseppe • Andres Pascal •
Annaheim Simone • Antich Simon • Aquilano Luca • Arnold Markus • Badoud Virginie • Balabbio Mara • Balazs Adrian • Balmer Thomas • Bannwart
Eveline • Barbieri Dario • Barhoumi Mehdi • Barloggio Chiara • Barranca Tiziana • Barros Lisabet • Baumgartner Janine • Baumgartner Pius • Bay
Virginie • Bearth Annina • Belkaid Soraya • Belkarda Nabil • Ben Hamidane Hedi • Berlinger Silvia • Berner Cornelia • Bertschi Nicole • Besson
David • Beugger-Volkart Marlène • Bianchi Diego • Bianchi Sonja • Bieri Sandra • Bigler Colin • Bindy Ludovic • Birchler Jeannine • Bisig Heidi •
Bissig Franz • Blaser Monika • Bläsi Roger • Bleiker Bruno • Bloch Judith • Blum Marco • Blunschi Manuela • Bofelli Alexander • Böhi Sandra •
Borel Valérie • Bornet Colette • Borsch Marianne • Boss Jeanette • Bosshart Lukas • Bosshart Sonja • Bossi Marco • Botteron Yannick • Bozzini
Tiziano • Brack Miriam • Brauchli Melanie • Brechbühler Nicole • Broger Stefan • Brogli Jürg • Brogli Simon • Bron Jérôme • Brönnimann Daniela •
Brugger Steven • Brülisauer Niklaus • Brunner Evelyn • Brunner Sandra • Brüschweiler-Hofmann Brigitta • Büchler Denise • Bühler Daniela • Bühler
Valeria • Bukovac Ivan • Buser Andreas • Butti Ilaria • Cadruvi Sabrina • Caduff Martin • Cadusch Thomas • Caille (-Sherbetjian) Tamar • Caluori
Cornelia • Carron Ingrid • Carrupt Xavier • Casanova Andrea • Catalano Maude • Cay Filiz • Centorame Denise • Cerf Angelique • Cerutti Petia •
Chételat Philippe • Chierchia Mirco • Christ Reto • Christen Anita • Chung Suy Luong • Cilurzo Adrian • Cippà Bruno • Cloux Elodie • Cogo Daniele •
Colombini Alissia • Condemi Salvatore • Copparoni Roberto • Costa Claudia • Couleru Francis • Courvoisier Laurent • Crettenand Muriel • Cuckovic
Jadranka • Cujak Michael • Dammann René • De Palma Ranieri • De Witte Nicole • Delacoste Jacques • Dell`Unto Stefano • den Dekker Pieternella
• Deubelbeiss Martin • Di Paola Daniela • Dietisheim Monique • Dietsche Helen • Dinic Zikica • Dittli Beat • Dörflinger Jean-Paul • Dufey Raul •
Duffour Cathy • Dumoulin Christel • Dupraz Amélie • Durand Melanie • Duroux Emmanuel • Dushica Melihate • Ebneter Nadine • Egger Helmut •
Eggmann Alexander • Egli Renate • Ehrensberger Tobias • Eigenmann Gabi • Epiney Damien • Ernst Thomas • Ettlin Evelyne • Eugster Brigitta •
Fasel Michael • Fassone Enrico • Fauster Thomas • Favez Virginie • Fellay Pierre-Alain • Ferrari Claudia • Ferraro-Lerro Angela • Fierz Halil Bozkurt
• Filippelli Neil • Fina Gaetano • Fischer Boris • Fischer Manuela • Flachsmann Patricia • Flückiger Franziska • Fluk Günter • Flury Serena • Fölmli
Katja • Fontana Marco • Frauchiger Daniela • Frei Jörg • Freitas Céline • Fries Roger • Frischknecht Martina • Fryand Silvia • Füllemann Tessa •
Furer Heinz • Furger Anita • Furger Martina • Furler Sandra • Furter Marco • Gacond Flore • Gafner-Strasser Sibylle • Gall Esther • Gallay Priska •
Gantert Silke • Gasparro Marco • Gäumann Manuel • Gehrig Jasmin • Gerber Christian • Gerber Nicole • Germann Christof • Germann Felix • Gerosa
Beat • Giovannini Elisa • Gisler Fabrice • Göldi Daniel • Gosteli Dominik • Gotti Natalie • Graf Daniel • Grandjean Vanessa • Gremaud Marie-José
• Gretener Manuela • Grimm Martin • Grognuz Clémence • Grossenbacher Yan • Grossrieder Christophe • Grossrieder Corinne • Gruaz Fabien •
Grzegrzolka Magdalena • Gstöhl Melanie • Gubler Tamara • Guerra Helio • Guggisberg Noémie • Guillén Regina • Gulsen Ali Burak • Gütle Nicolas
• Gwerder Marianne • Gygli Walter • Haberler Christian • Hänggi-Ashraf Sinah • Hanselmann-Wyler Maya • Hardegger-Schlegel Andrea • Hartmann
Sandra • Hartmann Sandro • Hauser Prisca • Heeb Ulrich • Heer Norbert • Hefti Gaby • Heger Kirsten • Hegetschweiler Miriam • Heggli-Wettsein
Dora • Hegner Nina • Heiniger Dominik • Helfenstein Alan • Hersche Patrick • Heule Melanie • Heutschi Fabienne • Hew Jolanda • Hirsbrunner
Irene • Hochuli Claudia • Hofer Priska • Hoffmann Tabea • Hofmann Maya • Hofstetter Beat • Hossmann Markus • Huber Anja • Huber Melanie
• Huber Reto • Hübscher Christoph • Hug Roger • Hug Susann • Hulmann Sophie • Hunn Sabrina • Hunziker Nicole • Ilg Martin • Imhof Sonja •
Inderbitzin Markus • Iseli Daniela • Iseli Monika • Jakober Grace • Jaquiéry Julien • Jarmorini Daniele • Jenni Gilles • Jukic-Menzi Natalja • Jung
Katja • Jutzi Susanne • Kämpf Ruth • Käser Renate • Kauer Sandra • Kihm Madeleine • Kis Yvonne • Kissling Claudia • Klaric Irena • Klaus Eva •
Klee Pribulova Renata • Knellwolf Cyril • Koba Martin • Koch Matthias • Köchli Sonja • Kohler Alexandra • Kohler Marco • Kohler Patrizia • Kohler
Simon • Kolb-Xu Jessica Shirong • Konrad Silvan • Kreis Markus • Krieger Tim • Krüttli Claudia • Kübli Nadine • Küchler Peter • Kühni Eggenberger
Claudia • Lämmli Matthias • Lareida Sandra • Larosa Sara • Le Cocq Rachel • Ledergerber Cornel • Ledermann Sarah • Lei Simon • Lenz-Grob
Silvia • Lenzin René • Leopold Ramona • Leu Stefanie • Leuenberger Susanne • Leutwiler Hüssy Angela • Lieberherr Kathrin • Liechti Christian •
Liechti Pia • Lindegger Yvonne • Locher Cornelia • Löffel Sandra • Logoz Olivier • Lopez Nicolas • Lubello Rosanna • Luchsinger Nicole • Lüscher
Katharina • Lüscher Sabine • Lustenberger Roland • Lüthi-Kalberer Ursula • Lutz Reto • Maag Monika • Mannes Pamela • Marazzi Sandro • Marti
Karin • Martinetti Mascia • Marti-Steiner Nicole • Marty Daniel • Maruzza Maurizio • Masserey Yvan • Matzinger Stefanie • Maurer Jolanda • May
(Leemann) Geneviève • Mazzei Ruben • Megliola Gennaro • Meister Marco • Meli Mario • Memedi Shpresa • Merkofer-Kläy Gabriela • Metral
Nechi-Davoli Erika • Mettler Gabriela • Metzler Birgit • Meuwly Nathalie • Michoud Cédric • Monga Norma • Moretti Silvano • Mösch Yvonne •
Moser Andrea • Moser Patricia • Mourette Anne • Muff Pascal • Müller Andrea • Müller Andrea Martina • Müller Marco • Müller Martin-Michael •
Müller Monika • Müller Priska • Müller Ruth • Müller Sonja • Müller Sonja • Müller-Rufer Doris • Musso Ruggero • Mutschlechner Monica • Mutter
Claudia • Nafzger Durgniat Corinne Marianne • Nakayama Meyner Chihoko • Nebioski Neat • Nguyen Faye • Nguyen Thi Xuan Khanh • Niederhauser
Daniel • Noser Gabriela • Notbom Fabienne • Nusbaumer Sandra • Odermatt Petra • Oesch Karin • Oschwald Miryam • Otero Manuela • Pailhoux
Nicolas • Pajarola Kathrin • Pansardi Sonia • Pasquier Emilien • Pastore Nathalie • Pecorini Cédric • Pellegatta Daniele • Perret Hervé • Perriard
Marie • Perrier Sarah • Perroud Grégory • Pestoni Alan • Peter Thomas • Petrucci Emmanuel • Pfister Gregory • Pinton Andreas • Plattner Dominic
• Plattner Michael • Polat Süleyman • Praz Rebecca • Prina Jessica • Priolo Nadia • Prisse Philippe • Probst Doris • Probst Michael • Puchegger
Corinne • Radonjic Svetlana • Reber Barbara • Rechsteiner Karin • Regamey Sébastien • Rehmann Nicolas • Renoult Michael • Rey Jessica •
Richoz Sandrine • Rickenbacher Marina • Rieser Konstantin • Rieser Lisa • Riggenbach Andrea • Rivas Natalia • Robadey Mark • Rodrigues Ana
• Romanens Claudia • Romerio Sunshine • Roth Leif • Rothenbühler Stefan • Rudaz Sébastien • Rüegg Susanne • Rüegg-Egger Monika • RufBründler Regula • Ruppli Denise • Russo Simona • Rychener Monika • Ryser Benjamin • Ryser Marika • Samassa Thomas • Sarbach Ruth • Sauder
Sabrina • Sauvegrain Yves • Schädler Stefanie • Schalch Thomas • Schär Christine • Scheidegger Michael • Scheiwiller Katrin • Scheler Monica
• Schelling Maja • Schenk Yves • Schenkel Thomas • Scherrer Martine • Schiess Gerold • Schild Pascal • Schläpfer Christian • Schlatter Nicole •
Wer schon immer
wichtig war
und ab sofort unverzichtbar ist:
Schleusser Doris • Schmid Carmen • Schmid Matthias • Schmidhalter Iris • Schmidt Steivan • Schmucki Pascal • Schneider Nadin • Schneider
Pascal • Schneider-Pintér Elisabeth • Schneller Daniel • Schnyder Nadine • Schnydrig Sonja • Schönthal Stefanie • Schreiber Riana • Schubert
Steffi • Schudel Yvonne • Schuler Jolanda • Schüpbach Michael • Schweizer Jo-Niskar Joëlle • Schwizgebel Urs • Sciacovelli Claudio • Senn Daniel
• Seuret Bernard • Sgroi Francesca • Singy Vincent • Sinn Eva • Sommerauer Claudia • Sonnenberg Marc • Specker Nelya • Spiess Silvia • Sponer
Irina • Sprecher Raeto • Stahel Natalie • Stähli Ralph • Stauber Nataly • Steffen Steve • Stegmann Laurent • Steiner Adrian • Steiner Gabriella
• Steinmann Daniela • Steuble Daniel • Stevanin Désirée • Stocker Claudio • Stöckli Irene • Stucki Nadine • Studer Manuela • Stüvermann
Jan • Suter Chantal Nadine • Suter Martin • Tabanyi Mélanie • Tâche Julien • Tasic Sanja • Tavel Aurélie • Teodorovic Sladjana • Terzi Sevda •
Testori Gabriella • Tiefenthal Fadri • Tlach Jasmin • Töngi Tamara • Trachsler Verena • Tran Hoa • Trotter Tina • Tschuor Urban • Ural Murat •
Uzungelis Nurten • Vacca Giuseppe • van der Ploeg Robert • Veillard Johnny • Veljic Tanja • Vella Jérôme • Vendittelli Marcello • Venetz Ursula •
Vergari Sara • Veuve Jean-Marc • Villiger Max • Vitali Giacomo • Vogel Andrea • Vogel Esther • Vogel Oliver • Vogt Martin • Voitel Eveline • von
Allmen Xaver • von Bergen Andreas • von Burg Corinne • Votta Tania • Vouilloz-Bianco Régine • Waber Yvonne • Waeber Andrea • Wain Naveed
• Waldmann Andrea • Wallimann Marcel • Walser Stephan • Wattrelos Cédric • Weber Isabelle • Wegmann Alexis • Weibel Isabelle • Weibel
Manuela • Weishaupt Andrea • Wenk Monika • Wenz Stefanie • Wernli Helen • Widmer Alexander • Widmer Frédéric • Widmer Martina • Wiget
Remo • Willi Isabel • Winter David • Winter Karin • Wipf Daniela • Wohlwend Petra • Wolf Sabrina • Wolf Sailom • Wolfisberg Pia • Wüst Raphael
• Wüthrich Andreas • Wyss Simone • Yersin Valérie • Zarn Marius • Zbinden Beatrice • Zbinden Sandra • Zeender Eve • Zehnder Franziska •
Zihlmann Alicia • Ziltener Philipp • Zimmermann Katja • Zollinger Anita • Zuberbühler Sonja • Zubler Dieter • Züger Stephanie Alice • Zuppiger
Sandra • Zurbrügg Michael • Zurbrügg-Stucki Nadine • Zurbuchen Atsuko • Zürcher Daniela • Zürcher Roger • Zwicker Simon • Zysset Daniel
Eidg. dipl. Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling
Acedo Angel • Amacher Andrea • Balet Danièle • Balzarini Bahry Françoise • Bentoglio Paolo • Berner Matthias • Bill Monika • Bingle Danilo •
Binzegger Martin • Bisignano Giuseppe • Bonato Daniel • Bonvin Christophe • Bräm Sandie • Brändli Michael • Braunstein Ostermann Christine
• Broccard Yannick • Bryner Nicole • Bucher Corinne • Büschlen Hanspeter • Cansu Isa • Chevalley Emery Christelle • Clivaz François-Joseph •
Cuocolo Marco • Darbellay Sophie • De Abreu Coelho Carlos Miguel • De Paola Rosario • De Rocco Angelo • Deiss Christian • Dupuis Cédric •
Dürring Martin • Durussel Sébastien • Faul Marco • Favre Laurence • Fragnière - Bosson Maryline • Frey Stefanie • Frischknecht Walter • Fuhrer
Adrian • Fürst Andreas • Gantenbein Heinrich • Gasser Sven • Gassmann Dominik • Gatinois Ludovic • Gaugler Claudio • Generelli Michel •
Gerner Urs • Gloor Daniel • Glutz Michael • Golem Andreas • Gort Damian • Grassi Paolo • Grau Pascal • Grimani Luana • Gröbnitz Karin • Heuer
Frédéric • Hofmann Martin • Hog Johannes • Höhener Simon • Honegger Michael • Intaglietta Rodolfo • Isenring Simon • Itel René • Jamin Kevin
• Jeanneret Marc • Jolidon Florence • Jordi Vreni • Kälin Pascal • Käppeli-Schmid Daniela • Kaufmann Urs • Keller Thomas • Kohli Arlette • Koller
Karin • Krummenacher Silvan • Kugler Raphael • Kupferschmid Swen • Kuster Maja • Leuzinger Silvia • Linsbauer Rainer • Lo Giudice - Miracola
Maria Grazia • Löffel Martin • Löhrli Alexandra • Looser Patrick • Losert Karl • Luiz Devis • Lüönd Adrian • Manser Sandra • Maret Nicolas • Martin
Philippe • Matter Frank A. • Meier Bettina • Meyer Philipp • Meyer Stefan • Michaud Gaylord • Mösching Petra • Müller Gabriela • Müller Silvana
• Nicolas Patrick • Odermatt Karl • Pache Ludovic • Peduzzi Gianni • Pennacchi Claudio • Perraudin Florian • Perret Aline • Peter Ivan • Pfistner
Beat • Pittet Vania • Pobuda Jan • Rappo Sonja • Rieser Marcel • Rigoli Judit • Romero Carlos • Rouiller Evelyne • Rouiller Martine • Salamin
Benoît • Sam André • Schaller Robin • Schaub Franziska • Schenk Sonja • Schlegel Marco • Schmid Oliver • Schmidle Klaus • Schmutz Oliver
• Schnarrenberger Kym • Schönbächler Remo • Schwab Michael • Schwarz Edmund • Schweizer Marion • Schweizer Thomas • Schwyn Patrick
• Seiz Patrik • Soland Hansjörg • Staehli Virginie • Stalder Priska • Steiner Heiko • Straumann Anette • Süss Barbara • Tavernier Julien • Thaler
Scott • Théodoloz Florent • Thöny Bernhard • Tramaux David • Tschannen-Tocchetti Simona • Vienne Sandra • Vitali Laurent • von Ah Sven •
Vouilloz Pierre • Vu Huong Tra • Wälti Beat • Wehren Michael • Wermeille Fabien • Wieland Anja • Winkler Alain • Zbinden Cédric • Zehnder Stefan
Mit dem eidg. Fachausweis für Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen und dem eidg. Diplom für Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling erweitern Sie Ihre Kompetenzen berufsbegleitend in jeweils fünf Semestern. Als anerkannte Spezialisten profitieren Sie von einem wertvollen geschützten Titel und von hervorragenden Berufsaussichten in anspruchsvollen Positionen.
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c/o Kaufmännischer Verband Schweiz
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Monatsinterview
18
«Es ist unglaublich, was wir uns
hier leisten»
Walter Wittmann hat den Crash in der Finanzindustrie vorausgesehen und
warnt in seinem neuesten Buch vor Staatsbankrotten. Der streitbare
Volkswirtschafter über die Krise, deren Fortgang und mögliche Auswege.
Interview Therese Jäggi und Ingo Boltshauser / Foto Hannes Thalmann
Context: Die EU hat ein gewaltiges Hilfspaket geschnürt, um Griechenland und
andere Euroländer vor dem Staatsbankrott zu retten. Lässt sich der Bankrott von
Griechenland damit verhindern?
Walter Wittmann: Nein, Griechenland hat schon jetzt zu viele Schulden. Die
Milliarden-Hilfe führt nur zu weiteren
Schulden, die gar nie mehr beglichen
werden können. Das griechische Spar­
paket ist nicht überzeugend.
Was hätte man denn sonst machen
­können?
Die einfachste Lösung wäre eine Umschuldung gewesen, das heisst ein Schul-
context 6/7 – 2010
denerlass von 50 Prozent. Damit wären
Das sehe ich gar nicht. Griechenland
die Staatsschulden auf 60 Prozent des macht zweieinhalb Prozent des BruttosoBruttoinlandprodukts heruntergefahren zialprodukts der EU aus. Das hat praktisch
worden. Das wäre EU-konform gewesen. keine Bedeutung. Die Frage ist jetzt mehr,
Ausserdem hätte man die Zinssätze für ob auch grössere Länder drankommen.
die übrigen Schulden bei etwa drei Pro- Was sagen Sie?
zent festlegen können.
Portugal hat Probleme, doch wurde
Was könnte Griechenland jetzt noch ­retten?
im Parlament immerhin fast einstimmig
Nichts, das Land wird in absehbarer ein Sparprogramm angenommen. In SpaZeit Pleite gehen. Die Griechen haben nien macht sich die Immobilienkrise beihre Regierung selber gewählt. Und diese merkbar, aber das ist nichts Neues. Dort
Regierung hat Schulden gemacht. Jetzt haben Sparkassen und Banken enorme
müssen sie das halt ausbaden.
Kredite gewährt, und die Folge davon ist,
Es wird befürchtet, dass Griechenland
dass überall Bauruinen herumstehen,
­einen Flächenbrand auslösen könnte.
­ausserdem ist die Arbeitslosigkeit hoch.
Walter Wittmann, 75, ist emeritierter Wirtschaftsprofessor der Universität
Fribourg. Er hat eine vierbändige Einführung in die Finanzwissenschaft
­sowie viele kritische Sachbücher verfasst. Zuletzt ist von ihm «Staatsbankrott» (Orell Füssli Verlag) erschienen. Darin geht er der Frage nach,
warum Länder pleite gehen können. Wittmann lebt zusammen mit seiner
Ehefrau in Bad Ragaz.
Jetzt muss diese Immobilienkrise abgewi- Der Euro war also hauptsächlich politisch eine Währungsreform gibt. Und wenn die
ckelt werden. Die Regierung hat den motiviert?
Deutschen das Wort Währungsreform hö­Hypothekarbanken Zeit gegeben um ­a lles
Das war primär eine politisch moti- ren, kriegen sie Panik.
offenzulegen bis am 30. Juni. Bei Ungarn vierte Entscheidung, die sicher nicht von Um die Schweizer Vermögensverwaltung
ist das Problem, dass sie sich in Euro und Ökonomen getroffen wurde. Wobei ich machen Sie sich also keine grossen Sorgen.
(lacht). Nein, sicher nicht. Wir profiFranken verschuldet haben, und wenn aber nicht behaupten will, dass Ökoihre Währung taucht, dann steigen die nomen alles richtig machen.
tieren noch immer von einem VertrauensSchulden. Dort hat der International Die Nationalbank hat für über 80 Milliar- bonus, der allerdings auch schon höher
­Monetary Fund vor bald zwei Jahren den Franken Euro gekauft, um ein weitewar als heute. Aber der Schweizer Franres Abtauchen des Kurses zu verhindern.
ken als Währung ist in Ordnung.
schon mal ­helfen müssen.
Wie ist das zu beurteilen?
Wovon hängt die Zukunft des Euro ab?
Kritiker behaupten, das EU-Hilfspaket
diene weniger den gefährdeten Staaten
Das hat sie vermutlich unter politiDer Euro zerfällt nicht, weil die Politials den Banken, die ihre Risikopositionen schem Druck gemacht, denn die Export- ker das nicht zulassen. Diejenigen, die
abbauen können. Haben sie Recht?
wirtschaft erwartet, dass der Schweizer ihn eingeführt haben, wollen ihn jetzt
Ja, natürlich. Dazu gibt es auch Statis- Franken nicht raufgeht. Die Nationalbank ­natürlich aufrecht erhalten. Im schlimmstiken. Französische Banken haben für kann grob gesagt Wellen glätten, aber ei- ten Fall könnte man sich vorstellen, dass
63 Milliarden griechische Anleihen, die nen Trend umkehren kann sie nicht. Und ein kleines Land wie Griechenland aus
deutschen Banken für 40 Milliarden. Und
es sind noch einige andere involviert.
«Wir profitieren immer noch von einem Vertrauensbonus,
Wenn das Land pleite geht und deshalb
ein paar Grossbanken in Not kommen,
der aber auch schon höher war als heute.»
dann muss der Staat wieder einspringen
und wir bekommen es mit einer zweiten
Auflage der Finanzkrise zu tun. Man hat sie hat jetzt ja auch eingesehen, dass sie der Eurozone ausscheidet. Aber auch das
andere gerettet, um sich selber zu retten. damit nicht fortfahren sollte. Denn sonst halte ich für eher unwahrscheinlich. Es
hat sie dann plötzlich 150 oder 200 Milli- müssen in Zukunft einfach die Länder
Würde es helfen, wenn solche Staaten,
arden Euro, und wenn der 10 Prozent ver- besser kontrolliert werden, welche den
Griechenland beispielsweise, wieder ihre
nationalen Währungen einführen?
liert, ist Schluss mit Gewinnverteilung Euro einführen wollen. Bei Griechenland
Das können sie machen, aber was pas- der Nationalbank. Die Nationalbank ist war man auf beiden Augen blind.
siert nachher mit der Drachme? Ein klei- übrigens die einzige Institution, die ich Im Zusammenhang mit den Staatsbankner Staat mit einer eigenen Währung! Die mein Leben lang noch nie kritisiert habe. rotten sagen Sie eine neue Rezession
­voraus.
Drachme würde zum Spekulationsobjekt. Mit der bin ich zufrieden.
Das Wachstum besteht bisher in Lager­
Die Spekulanten würden sie ungespitzt in Aber mit den 80 Milliarden ist das Pulver
jetzt verschossen.
aufbau und zusätzlichen Staatsausgaben.
der Ägäis versenken.
Mehr werden sie jetzt nicht mehr kau- Jetzt wird es eine Delle geben. Die IndikaIst der Euro eine Fehlkonstruktion?
toren der OECD sind rückläufig. Ich wäre
Nun, eine gängige Regel lautet, dass fen, sonst müssten sie Geld drucken.
man eine Währungsunion erst nach einer Ist der Euro im Vergleich zum Franken zu froh, wenn es nur drei bis fünf Jahre Stagnation geben würde, so dass es nicht zu
politischen Union einführen sollte. Als hoch?
Das würde ich so nicht sagen, aber einer doppelten Rezession kommt. Wenn
Vergleich: 1848 wurde der schweizerische
Bundesstaat gegründet, aber es dauerte dass der Schweizer Franken stärker wird, ich wetten müsste, dann würde ich sagen,
noch bis 1906, bis eine einheitliche Wäh- nehme ich schon an, und dann wird der dass es eine doppelte Rezession gibt.
rung eingeführt wurde. Man hat die Ein- Euro gegenüber dem Franken schwächer. Wir wird diese verlaufen?
Die muss nicht speziell dramatisch
führung des Euro forciert, damit es mit der Inzwischen kommen ja auch versteuerte
politischen Union vorwärts geht, und man Gelder in die Schweiz, vor allem aus werden. Wenn sich das abzeichnet, pumpt
muss auch klar sehen, dass die Franzosen Deutschland und Italien. Die Deutschen der Staat wieder Geld rein und macht wiewollten, dass die D-Mark verschwindet, befürchten, der Euro gehe kaputt. Es gibt der neue Konjunkturprogramme. Doch
ja Prognosen, wonach es spätestens 2015 dann steigen auch die Schulden wieder.
weil die alles dominiert hat.
context 6/7 – 2010
19
Monatsinterview
20
Die Blase, welche sich jetzt schon ab- werden sofort wieder irgendwelche Vehi- ja etwa 15 Prozent des BIP. Wie ist das zu
zeichnet, wird einfach noch grösser. Ich kel erfunden, wie man aus Schrott Eigen- ­gewichten im Vergleich mit andern
sehe weit und breit kein Wachstum. Die kapital konstruieren kann. Ausserdem ­Ländern?
Amerikaner sind hoch verschuldet, sie ha- sollte man Leerverkäufe verbieten. Die
Prozentual war das viel mehr, als anben zwar Fonds verkauft, damit sie Geld braucht es nicht. Wie erklärt man einem dere Länder getan haben.
haben zum Verputzen, die Fondsnetto- normalen Menschen, dass man an der Aber die Schweiz hat nach wie vor die
Börse für Milliarden Dinge verkaufen gleichen Risiken mit ihren Grossbanken?
verkäufe sind auf Rekordniveau.
kann, die man gar nicht hat? Und kein
Hat man zu viele Schulden gemacht?
Das hat sich nicht geändert. Sie fahren
Die Staaten haben viel Geld in marode Auslehnen von Aktien oder Gold zum jetzt wieder High Risk wie vorher auch,
Grossunternehmen gepumpt, in den USA Spekulieren! So wird der Goldmarkt seit und sie erzählen uns, dass sie zurückhalbeispielsweise in General Motors oder den 70er-Jahren manipuliert und zwar tender geworden sind. Wenn die etwas saAIG, oder in Grossbritannien in The Royal vor allem von amerikanischen Grossban- gen, wissen Sie genau, dass das Gegenteil
Bank of Scotland. Diese macht jetzt täg- ken, der Deutschen Bank und ein bisschen stimmt. Sie glauben doch keinem Lügner,
wenn er sagt, er habe nicht gelogen.
lich am Fernsehen Werbung für Finanz- auch noch der UBS.
produkte mit hoher Sicherheit. Zynischer Die Lohnexzesse bei den Banken,
Kann man eine Grossbank nicht kontrolliert in Konkurs gehen lassen?
geht es kaum mehr. Und alle diese Mass- was müsste man dort machen?
nahmen führten zu neuen Schulden.
Ich verstehe, dass das in der ÖffentNein, das geht nicht. Wenn man am
Viel anderes blieb manchen Staaten aber
lichkeit diskutiert wird, aber von den Pro- 16. Oktober 2008 nicht eingesprungen
auch nicht übrig, als Schulden zu machen. portionen her sind das Peanuts.
wäre, hätte das eine Katastrophe zur
Sie hatten keine andere Wahl. Darü- Wie kann man verhindern, dass die
Folge gehabt.
ber besteht kein Zweifel. Wenn jemand ­Allgemeinheit für die Spekulationsrisiken Wir dachten eher an zukünftige Ereignisse.
behauptet, dass man die UBS auch hätte aufkommen muss?
Ja, da gebe ich Ihnen vollständig Recht.
pleite gehen lassen können, dann hat er
Wenn die Banken schon spekulieren Es ist unglaublich, dass man da nichts unüberhaupt keine Ahnung, welche Konse- wollen, dann müssten sie einen Fonds ternimmt. Man muss sich das einmal vorquenzen das gehabt hätte. Die UBS ent- schaffen, um für Schäden zu haften. Denn stellen: Allein die beiden Grossbanken
spricht dem zweieinhalbfachen des wenn es darauf ankommt, haben sie ja haben ein Volumen, das 450 Prozent des
Schweizer Bruttosozialprodukts. Hätten nichts in der Kasse.
BIP entspricht. Die Deutsche Bank zum
Beispiel macht um 20 Prozent des BIP aus.
Das zeigt, wie anfällig die Schweiz ist. Es
ist unvorstellbar fahrlässig, dass man das
«Mein Vorwurf ist, dass man eine Finanzindustrie sich hat
einfach so weiterlaufen lässt. Und wenn
dann etwas schief geht, passiert den Banentwickeln lassen, ohne Regeln und Beschränkungen.
ken immer noch nichts. Dass die Politik
Aber wir sehen es auch jetzt wieder. Es passiert gar nichts.» hier
nichts macht … Ich ärgere mich ja
nicht sehr schnell, aber das macht einen
schon wütend. Es ist ja unglaublich, was
wir uns hier leisten.
die Staaten nicht interveniert, wäre das Müsste man die Banken zwingen, einen
globale Finanzsystem total kollabiert. solchen Sicherheitsfonds zu schaffen?
Was könnte man konkret machen bei den
Das hätte nicht nur eine Rezession, sonNational können Sie das schon ma- Grossbanken?
dern eine längere Depression zur Folge chen. Aber wenn andere Länder nicht
Man müsste sie entflechten, und zwar
gehabt. So etwas dauert dann zehn bis mitmachen, riskieren Sie, dass die Ban- sofort. Geschäftsbanking und Investment
fünfzehn Jahre, bis es wieder zu einem ken und Anleger einfach ausweichen. Das Banking müssten getrennt werden. Eine
Aufschwung kommt. Mein Vorwurf ist, gilt auch bei anderen Massnahmen. Wenn weitere Massnahme, wie sie auch von den
dass man eine Finanzindustrie sich hat Sie in Zürich Leerverkäufe verbieten, Amerikanern vorgeschlagen wird, ist, den
entwickeln lassen, ohne Regeln und Be- dann werden die in London gemacht.
Eigenhandel zu verbieten. Die UBS hat
schränkungen. Aber wir sehen es auch Wie beurteilen Sie das Krisenmanagement
zeitweise 900 Milliarden Eigenpositionen
jetzt wieder. Es passiert gar nichts. Es der Schweiz während der Finanzkrise?
gehabt, das muss man sich mal vorstellen.
läuft alles gleich weiter wie zuvor.
Bei der UBS ist man eingesprungen, Was da weg gewesen wäre bei einem
als es nötig war. Da war nichts anderes Crash.
Wie müsste man denn die Banken an die
möglich. Die UBS brauchte damals täg- Sehen Sie eine Chance, dass diese
Leine nehmen?
Am naheliegendsten wäre, wenn die lich 40 Milliarden Dollar Liquidität, und ­Entflechtung kommt?
Eigenmittelvorschriften stark erhöht die hatte sie plötzlich nicht mehr. GleichNein, das scheitert an der Politik. Die
zeitig erhielten sie von den anderen Ban- Wirtschaft will keine Regulierung der
­w ürden.
Was für einen Wert halten Sie da für
ken immer weniger Kredit. Wenn der Grossbanken, weil sie befürchtet, dass sie
­vernünftig?
Staat nicht eingesprungen wäre, hätte die nachher auch stärker reguliert wird. Und
Der müsste bei zehn bis fünfzehn UBS die Schalter schliessen müssen. In- die Parteien sind von der Wirtschaft ab­Prozent liegen. Doch dann muss man de- sofern war das Krisenmanagement gut.
hängig. Also wird nichts passieren. Das ist
finieren, was als Eigenkapital gilt. Sonst Das Hilfspaket für die UBS entsprach
die unheimliche Allianz.
context 6/7 – 2010
21
«Die globalen Finanzmärkte brechen zusammen, und
dann läuft eine Weile im Handel gar nichts. Das ist wie
nach einer Atombombe.»
Also leben wir auf Dauer mit dem Risiko,
dass zwei Grossbanken die Schweiz ruinieren können?
Es reicht sogar eine. Eigentlich weiss
jeder, dass die Schweiz nicht einmal eine
Grossbank retten kann, wenn es hart auf bevor er kurz vor dem Bankrott gestanden
hart kommt, aber die Politik macht rein ist. Irgendwann einmal wird es deshalb
gar nichts. Das ist schon erstaunlich. Als wohl zur Kernschmelze kommen.
Ausrede dient dann immer, Interventio- Was bedeutet das?
nen würden die Wettbewerbsfähigkeiten
Das bedeutet: Die globalen Finanzder Banken reduzieren. Aber zu Ende ge- märkte brechen zusammen, und dann
dacht heisst das: Die Banken sind dann läuft eine Weile im Handel gar nichts.
am wettbewerbsfähigsten, wenn sie uns Das ist wie nach einer Atombombe. Ich
ruinieren können.
will nicht übertreiben oder Panik maSind die Banken das einzige Risiko für
chen …
die Schweizer Wirtschaft?
… aber für Sie ist das ein realistisches SzeNein, da gibt es auch noch die Hypo- nario?
theken. Die gesamten HypothekarschulEs ist nicht auszuschliessen. Wenn ich
den in der Schweiz belaufen sich auf 155 glaube, dass das aktuell wird, werde ich
Prozent des BIP. Die nächstfolgenden sicher ein Buch darüber schreiben.
Länder liegen schon bei unter hundert Das muss einem dann Angst machen.
Prozent. Bei den Staatsschulden ist die
Warum?
Schweiz zwar gut aufgestellt, aber es gibt Weil Sie sowohl die Finanzkrise als auch
eben auch andere Risiken. Nur spricht die Gefahr vor Staatsbankrotten in Ihren
Büchern treffsicher vorausgesagt haben.
man darüber nicht so gern.
Wie lange geht das noch gut mit den
Diese beiden Ereignisse waren für ei­Hypothekarschulden?
nen Ökonomen auch leicht vorauszuseMomentan haben wir extrem niedrige hen. Es gab genügend Indikatoren, die daZinsen. Wir haben schon den grossen Teil rauf hingewiesen haben. Schade, dass in
einer Blase aufgebaut und wir bauen sie der Politik niemand solche Warnungen
weiter auf, solange das Zinsniveau so tief ernst nimmt, sondern darauf hofft, dass
bleibt. Langfristig liegen die Hypozinsen es diesmal anders kommt.
in der Schweiz durchschnittlich bei 5 Pro- Als Volkswirtschafter sind Sie ja recht
zent. Wenn sie sich demnächst in diese treffsicher. Haben Sie als Anleger auch so
Richtung entwickeln, dann haben wir eine glückliche Hand?
eine Immobilienkrise, wie wir sie in der
Ich habe während der ganzen Krise
Schweiz noch nie gesehen haben.
kein Geld verloren. Ich informiere mich
Wann kann das eintreffen?
gut und spekuliere grundsätzlich nie, ich
Im Moment kann sich weltweit nie- trade. Ich habe Aktien in der Regel nicht
mand leisten, die Zinsen zu erhöhen. länger als ein halbes Jahr, denn weiter
Demnächst droht da keine Gefahr. Aber ­h inaus sind Prognosen schwierig. Die
jahrelang praktisch Nullzinsen kann aus Banken wollen einem zwar weismachen,
ökonomischer Sicht nicht gut gehen, weil Aktien seien ein langfristiges Anlageinstdie Menschen und Unternehmen unter rument. Aber wenn jemand Prognosen
diesen Bedingungen zu Verschwendung über die nächsten 20, 30 Jahre abgibt,
neigen.
dann sollte er dringend zum Psychiater.
Sind die Notenbanken verantwortlich für Langfristig sind wir alle tot, das hat schon
diese Entwicklung? Immerhin sind sie es,
Keynes gesagt.
die Geld ins System pumpen.
Wie informieren Sie sich?
Die Nationalbank warnt schon seit
Ich habe verschiedene Fachzeitschrifüber einem Jahr vor diesem Problem. Lei- ten und Börsenbriefe. Internet habe ich
der hat sie keinen Einfluss darauf, wie das nicht. Dann analysiere ich, wie der Markt
Geld verwendet wird, das sie zur Verfü- ist, welche Titel übergekauft oder übergung stellt.
verkauft sind, und entscheide mich.
Müssen wir irgendwann durch eine
In welche Titel investieren Sie?
Rosskur, um die Schulden abzubauen?
Momentan vor allem in amerikaniJa, die müsste schon kommen, aber es sche und kanadische. Ebenfalls gut gegibt kaum einen Staat, der das gewagt hat, fahren bin ich mit Gold.
context 6/7 – 2010
Gibt es Dinge, von denen Sie die Finger
lassen?
Ich kaufe keine Optionen, keine Puts,
keine strukturierten Produkte, gar nichts
von dem. Allerdings operiere ich mit StopLoss-Limiten.
Was ist das Geheimnis des erfolgreichen
Handelns?
Man muss das absolut cool machen
und die Emotionen draussen lassen.
Therese Jäggi ist Context-Redaktorin.
therese.jaeggi@kvschweiz.ch
Ingo Boltshauser ist Context-Redaktor.
ingo.boltshauser@kvschweiz.ch
Hannes Thalmann ist Fotograf in Lustmühle.
mail@htfotografie.ch

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

Dossier Zweitberufe
22
In zwei
Berufswelten
Vielen Menschen reicht es nicht, nur in ihrem erlernten Beruf Karriere zu
machen, und sie bauen sich parallel dazu eine zweite Existenz auf.
Manchmal bleibt es beim Traum, und das zweite Standbein ist nicht viel
mehr als ein ausgedehntes Hobby. Manchmal verdrängt dieser Traum
aber auch den ursprünglichen Beruf von der ersten Stelle.
Context porträtiert sieben Menschen, die zwischen der kaufmännischen
Arbeitswelt und ihrem persönlichen Traum hin- und herpendeln.
Fotos Reto Schlatter (S. 23, 24, 25) und Martin Töngi (S. 26, 27, 28)
H
andball spielt Pascal Willisch seit
der 1. Klasse: «Das Tempo, die
schnellen Wechsel und die Dynamik liegen mir.» Beim Handballclub Kriens
durchlief er sämtliche Junioren-Stufen,
nun spielt der talentierte linke Flügel
schon die sechste Saison in der ersten
Mannschaft; dieses Jahr kam er mit dem
HC Kriens-Luzern unter die sechs besten
Teams des Landes. Zudem wurde er regelmässig in regionale und nationale Junioren-Auswahlmannschaften berufen.
Nach der Sekundarschule stand Willisch vor der Frage: Handball oder Lehre?
Er entschied sich für beides und begann
das Sport-KV bei den Frei’s Schulen in Luzern: Die dreijährige Profil-E-Lehre wird
context 6/7 – 2010
auf vier Jahre ausgedehnt, so bleibt genug
Zeit für den Sport. Schule und Praktikum
im Beruf werden blockweise absolviert.
Bereits während der Lehre arbeitete Willisch ein Jahr lang beim Marktforschungsinstitut GfK Switzerland in Hergiswil.
«Mein handballbegeisterter Chef bot mir
nach der Lehre eine 50%-Stelle an, eine
grosse Chance.» Nun arbeitet er am Montag, Mittwoch und Freitag in Hergiswil,
bevor er ins Training fährt, dienstags und
donnerstags trainiert er zweimal täglich
in der Halle. «Insgesamt sind es sieben bis
acht Trainings pro Woche.» Willisch hat
beim HC Kriens-Luzern einen Vertrag,
der ihm die anderen 50 Prozent des Einkommens sichert.
Ein Ziel – «vielleicht mehr ein Traum»
– wäre natürlich eine Profi-Laufbahn,
gerne auch im Ausland. Pascal Willisch
bleibt aber realistisch: «Zuerst muss ich
mich in der Schweiz bewähren, dann folgt
vielleicht auch einmal ein Aufgebot für
die A-Nationalmannschaft.» Doch die
Konkurrenz ist gross, deshalb rüstet sich
Willisch auch fürs Büro. Er will sich mit
einer Weiterbildung, beispielsweise an einer Höheren Fachschule für Wirtschaft,
sein zweites Standbein sichern. the
Pascal Willisch, 22, Kriens,
KV-Angestellter und Halbprofi beim
Handballclub Kriens-Luzern
23
«Das Tempo, die schnellen
Wechsel und die Dynamik
liegen mir.»
context 6/7 – 2010
Dossier Zweitberufe
24
«Im Moment gefällt
es mir so wie es ist.»
Tanja Müller, 32, Villigen, Sachbearbeiterin und Betreiberin eines Pferde-Pensionsstalls
D
ie Vormittage verbringt Tanja Müller in der Kabel AG in Brugg. Als
Sachbearbeiterin bucht sie für das 20-köpfige Montageteam des Unternehmens
Flüge und Hotelzimmer, wickelt Visabeschaffungen ab, prüft Kreditkartenabrechnungen und sorgt dafür, dass wichtige Ersatzteile fristgerecht an ihrem
Bestimmungsort irgendwo auf der Welt
eintreffen.
Eine Stunde nach Büroschluss trifft
man die Ostschweizerin dann meist in ihrem Pferde-Pensionsstall im nahe gelegenen Villigen an. Hier hat sie ihr eigenes
Pferd eingestellt, dazu noch drei Pensionspferde und ein Fohlen. Eine Box im
context 6/7 – 2010
Stall ist zurzeit leer und wartet auf einen
neuen Mieter. Ihre nachmittägliche Arbeit besteht aus ausmisten, einstreuen,
die Pferde auf die nahe Koppel führen,
füttern und so weiter. Daneben reitet sie
ihr eigenes Pferd und trainiert mit ihm für
die Fahrlizenz. Und als sei das alles nicht
genug, hat sie seit drei Jahren auch noch
einen kleinen Rebberg von gut 10 Aren.
«Die Pflege ist sehr aufwändig», sagt sie.
«Durchschnittlich ist man im Lauf eines
Jahres 17-mal mit jedem Rebstock beschäftigt.» Der Rebberg ist allerdings in
erster Linie Hobby. Von den rund 1000
Flaschen Müller-Thurgau, die sie jährlich
keltern kann, werden die meisten ver-
schenkt, der Rest von ihr mit Freunden getrunken.
Zum Stall und zum Rebberg kam sie,
als sie vor drei Jahren mit ihrem Freund
das Bauernhaus kaufte, in dem die beiden
heute wohnen. Anfangs war der dazugehörige Stall vermietet, doch als die Pacht
gekündigt wurde, hat ihn die begeisterte
Reiterin gleich selbst übernommen. Einträglich ist das zwar nicht, aber immerhin
liefern die Stallgebühren einen willkommenen Zustupf an die Unkosten. «Im Moment gefällt es mir so wie es ist», sagt
Tanja Müller. «Aber ich kann mir gut vorstellen, später einmal stärker auf die Reiterei zu setzen.» ibo
25
«Es ist schon fast traurig, wie
man grundsätzlich im Anzug viel
respektvoller behandelt wird.»
Ephraim Chiozza, 25, Oberrieden, Versicherungsbroker, Rapper und Producer
A
m Morgen mit Anzug und Krawatte stand: «Keine Zeit ist die faulste Ausrede.
Die Gesellschaft soll deshalb auch
ins Büro, nach Feierabend zum Wenn man etwas erreichen will, investiert seine Kritik hören und wahrnehmen. «Wir
Rappen ins Studio: Was wie ein Gegensatz man auch viel Zeit darin.»
sagen, was wir denken, und das halt einklingt, ist für Ephraim Chiozza, VersicheDas Potenzial für seinen musikali- fach vehement. Die Leute verwechseln
rungsbroker und Rapper, reine Alltags- schen Erfolg sieht er allerdings besonders aber Ehrlichkeit mit Härte», sagt Chiozza.
routine. «Für mich sind das bisher zwar im Label «Flow Familia Clan». Die CDs, Das ganze Image der Rapper sei verzwei strikt getrennte Sachen, aber ich die Konzerte, alles sei ein Gemeinschafts- fälscht: «Es geht um Musik und ihre Messtehe voll dahinter. Es ist beides ein Teil produkt von vier sehr individuellen Men- sage, nicht um Gewalt, Drogen, oder Sex.»
von mir», so Chiozza. Deshalb ist er nach schen, verbunden durch ihre Einstellung Er kennt den Effekt, den Hip-Hop-Kleider
der Arbeit auch so viel wie möglich noch zur Musik und zum Leben. «Ich hätte auf die Leute haben, allerdings nur zu gut:
im Studio, schreibt neue Texte und produ- wahrscheinlich nicht einmal 20 Prozent «Es ist schon fast traurig, wie man grundziert neue Beats. Gleichzeitig macht er von dem, was wir bisher erreicht haben, sätzlich im Anzug viel respektvoller beeine Weiterbildung zum dipl. Versiche- alleine geschafft», glaubt Chiozza. Auch handelt wird.» Es werde halt nun mal
rungsvermittler und hofft, bald erste Füh- als Versicherungsbroker arbeitet er gerne nach «Style» geurteilt, und besonders verrungserfahrungen zu machen. Denn es im Team, und ist überzeugt, dass man nur urteilt – nur stimmten die Vorurteile in
gibt für ihn nichts Schlimmeres als Still- lernen kann, wenn man auch zuhört.
den meisten Fällen nicht. jbo
context 6/7 – 2010
Dossier Zweitberufe
26
«Hip-Hop hat mich total fasziniert
und ich bin dabei geblieben.»
Valery Reuser, 20, Sissach, Kauffrau und Tanzlehrerin
D
ie Gemeindeverwaltung im basel- chen Arbeit, sondern auch wegen des ziniert und ich bin bis heute dabei geblielandschaftlichen Sissach und Tanz- Teams. «Das Drumherum stimmt einfach, ben.» Mit 14 hat sie bereits Hip-Hop unterschulen in Gelterkinden und Pratteln sind wie auch der kurze Arbeitsweg.»
richtet. Heute erteilt die Tanzlehrerin
die Arbeitsorte von Valery Reuser. Am eiNach der Arbeit geht sie abends unter- auch Lektionen in Ragga Jam, Aerobic
nen Platz kümmert sie sich um die Buch- richten oder trainieren. An den «freien» und Waacking Elements. «Das ist etwas
haltung, zu sechzig Prozent. An den bei- Tagen ist ebenfalls Training sowie Vorbe- Neues für die Schweiz.» Mitgebracht hat
den anderen ist sie die restlichen vierzig reitung mit ihrem Showteam auf Meister- sie Letzteres aus Los Angeles. Sie bildet
Prozent und mehr zu finden. Dort unter- schaften angesagt. Die Kombination der sich nämlich kontinuierlich weiter, vor alrichtet und trainiert sie.
zwei Jobs, mit dem Fixeinkommen aus der lem in den USA.
«Ich bin zwar kein Zahlenmensch», kaufmännischen Tätigkeit, ist für Reuser
«Tanzen ist mein Leben», sagt die
erzählt Reuser, «aber ich habe schnell ge- der richtige Weg zum professionellen junge Frau, die übrigens im Februar 2009
merkt, dass Buchhaltung weit mehr ist als Tanzen.
zu Basels grösstem Jungtalent gewählt
Seit sie vier Jahre alt ist, tanzt Valery worden ist. Deshalb auch wird sie bald
Zahlen und es gefällt mir.» Auf der Gemeindeverwaltung Sissach hat sie schon Reuser. Wie jedes kleine Mädchen habe weniger im Büro arbeiten, dafür mehr
ihre KV-Lehre gemacht. Geblieben ist sie sie mit Ballett angefangen. Mit zehn kam Tanzen. Irgendwann hofft sie, davon lenicht nur wegen der abwechslungsrei- sie zum Hip-Hop: «Das hat mich total fas- ben zu können. ajm
context 6/7 – 2010
27
«Unsere Lebensqualität ist
eindeutig gestiegen.»
Gilbert Oberson, 58, Himmelried, Werbeberater und Bierbrauer
A
ngefangen hat alles vor acht Jahren.
Damals wurden die Werbeberater
Gilbert und Silvia Oberson für ein Projekt
beigezogen, das zum Ziel hatte, das
Schwarzbubenland im Grenzgebiet zwischen den Kantonen Baselland und Solothurn touristisch zu vermarkten. Irgendwann während der Arbeit reifte bei den
beiden der Entschluss, nicht nur Marketing zu betreiben, sondern selbst einen
Beitrag zu leisten. Konkret: Sie haben vor
fünf Jahren in ihrem Wohnort Himmelried das leer stehende Milchhüsli übernommen und in ein Bierhüsli umfunktioniert. «Ursprünglich», sagt Gilbert Oberson,
«kam ich eher aus Marketing-Überlegun-
context 6/7 – 2010
gen auf das Thema Bier als aus echtem Interesse. Ich sah hier für eine lokale Brauerei eine Marktlücke.»
Dann aber hat er sich richtig in das
Thema hineingekniet, hat Literatur studiert, in seiner Küche gepröbelt und das
Handwerk bei einem deutschen Braumeister gelernt. Heute braut Oberson fast
jeden Donnerstag. In ihrem Bierhüsli, das
jeden Freitagabend geöffnet hat, setzen er
und seine Frau jährlich 8000 Liter Selbstgebrautes ab. Ausserdem betätigen sie
sich als Marktfahrer, beliefern lokale Restaurants, organisieren Caterings und
verblüffen ihre Kunden auch immer wieder mit unbekannten Bierprodukten wie
etwa selbstgemachten Bierpralinen
oder Biergelée und zugekauften Produkten wie Biershampoo und Hopfenschokolade.
Was ursprünglich als Nebenerwerb gedacht war, hat sich in den letzten Jahren
immer mehr ins Zentrum geschoben.
Heute betreuen Gilbert und Silvia Oberson in ihrer Werbeagentur zwar noch einige treue Kunden, akquirieren aber aktiv
keine neuen mehr. Ihr Know-how setzen
sie lieber dafür ein, ihre Bierideen bekannter zu machen. «Wir haben zwar viel ­A rbeit,
und reich werden wir damit nicht», sagt
Oberson. «Aber unsere Lebensqualität ist
eindeutig gestiegen.» ibo
Dossier Zweitberufe
28
«Längerfristig wird wohl
das Büro wichtiger.»
Nick Laurent, 33, Ziefen, Maschinenkonstrukteur und Callboy
M
aschinen faszinieren Nick Lau- und lerne viele neue Leute kennen. Zurent. So gross wie Häuser seien dem pflege ich meine Stammkundjene, die bei ihm in der Firma hergestellt schaft.»
werden, schwärmt er. Und er erklärt: «Der
Als Callboy ist Nick Laurent hauptGeschmack nach Stahl in der Werkstatt, sächlich abends unterwegs. In einer guda fühle ich mich daheim.» Der gelernte ten Woche verzeichnet er vier bis fünf BuMaschinenkonstrukteur ist aber kaufmän- chungen. Werbung für sich muss er keine
nisch tätig, er sorgt in der Abteilung Ein- mehr machen, seine Homepage genügt.
kauf für die Fremdvergabe von Aufträgen, Das Geschäft läuft von alleine und er verdie intern nicht erledigt werden können.
dient sehr gut dabei.
Seine Ehefrau hat keine Probleme daSeit zwei Jahren arbeitet er zu hundert
Prozent für die Maschinenbaufirma. Sein mit. Sie sei so offen wie er, was ihr sexuelJob biete grosse Abwechslung und er les Leben betreffe, sagt Nick Laurent. Desschätze den Kontakt zu den Lieferanten. halb auch habe er sich 2006 für diese
Ähnliches sagt er über seinen zweiten Job: Tätigkeit entschieden. Damals musste er
«Als Callboy habe ich viel Abwechslung schweren Herzens seine Informatikfirma
context 6/7 – 2010
aufgeben und suchte nach einem neuen
Nebenjob. Hauptberuflich fuhr er zu jener
Zeit ein Behindertentaxi. Er gab dann
also ein Inserat als Callboy auf. Die Resonanz war gut, «die erste Buchung ging gut
und von da an lief es».
Nick Laurent macht kein Geheimnis
aus seiner Callboy-Tätigkeit: «So bin ich
nicht angreifbar», sagt er. Seine Arbeitskolleginnen und -kollegen wie auch sein
Chef akzeptieren ihn und seinen Zweitjob.
Beide Tätigkeiten sind ihm gleich wichtig,
meint er. «Längerfristig aber wird wohl
das Büro wichtiger.» Denn als Callboy
könne er vielleicht nur noch zehn Jahre
arbeiten. ajm
29
«Oben in der Hütte tut sich
ein anderer Horizont auf.»
Manuela Fischer, 51, Winterthur, Grafikerin und Hüttenwartin
M
anuela Fischer führt seit 20 Jahren ein Grafik-Atelier in Winterthur; sie ist vorab für die öffentliche Verwaltung, eine lokale Baufirma sowie für
soziale und kulturelle Institutionen tätig,
und zwar zu etwa 80 Prozent. Das lässt ihr
Zeit für andere Aktivitäten wie etwa in
der Berufsbildung. Wichtig war ihr auch
immer das Reisen. «Mein Mann und ich
waren schon als Jugendliche und später
auch mit unseren zwei Töchtern viel
­u nterwegs.» Kirgistan, Indonesien oder
Alaska und dort der Mount McKinley
­waren einige der Ziele. Nach einer solchen
Reise wurden sie von der Alpenclub-Sektion Winterthur angefragt, ob sie nicht im
context 6/7 – 2010
Sommer eine SAC-Hütte führen möchten.
«Aus Verbundenheit zu den Bergen nahmen wir an und zogen zum ersten Mal auf
die Cavardiras Hütte.» Das war vor 22 Jahren, und seither hat Manuela Fischer jeden Sommer einige Wochen in der Cavardiras Hütte auf 2649 Metern oberhalb von
Disentis verbracht. Die Hütte ist jeweils
zwischen Juli und September bewartet;
dieses Jahr wird Manuela Fischer fünf
Wochen bleiben, unterstützt von einem
eingespielten Team.
Die Zeit davor sei zwar jeweils stressig: «Die Arbeiten im Atelier müssen möglichst abgeschlossen sein, daneben laufen
der Einkauf und die Reservationen für die
Hütte, da frage ich mich manchmal schon:
wieso mache ich das?» Ist sie aber einmal
oben, weiss sie es wieder: «Es ist der buchstäblich andere Horizont, der sich dort
auftut.» Die gute Stimmung, die Gespräche und anderes mehr – für Manuela Fischer ist die Zeit als Hüttenwartin noch
immer bereichernd.
Materiell reich wird sie damit allerdings nicht, weil die Entschädigung von
der Zahl der Hüttenbesuche abhängt. «Es
deckt das ab, was sein muss», sagt sie.
Nach fünf intensiven Hütten-Wochen
geht sie jeweils wieder gerne hinunter ins
einsame Grafik-Atelier. Zumindest bis
zum nächsten Sommer... the
Beruf und Bildung
30
Neue Beratungsstelle für Mitglieder
Am 1. Juli nimmt Carla Weber ihre neue Tätigkeit als Beraterin für
kaufmännische Angestellte im KV Schweiz auf. Von Therese Jäggi
Info-Schrift
D
ie neu geschaffene 70-ProzentStelle ist in der Abteilung Angestelltenpolitik angesiedelt. Mit dieser
Funktion will der Verband laut Barbara
Gisi, Leiterin Ange­stelltenpolitik, das Beratungsangebot zusammen mit den regionalen Geschäftsstellen erweitern und in
psychologischer, ökonomischer und laufbahnplanerischer Hinsicht kompetente
Beratung für die Mitglieder des KV
Schweiz anbieten.
«Das Inserat hat mich sehr angesprochen, weil ich mir davon grosse Gestal-
Zum Bleistift (siehe Context 5-2010)
gehört der Radiergummi, und der
war früher mal aus Brot. Zumindest
soll ein italienischer Maler Brot zum
Ausradieren von Bleistiftstrichen gebraucht haben. Das war im 16. Jahrhundert, jedenfalls bevor der Brite
Edward Nairne entdeckt hatte, dass
sich getrockneter Naturkautschuk dafür noch besser eignete. Diese Tatsache machte der ebenfalls britische
Naturforscher Joseph Priestley im
Jahre 1770 öffentlich bekannt, und er
gilt seither als Erfinder des Radiergummis. Vereinfacht gesagt löst der
Gummi den Graphit des Bleistifts wieder vom Papier ab. Die von Charles
Goodyear erfundene Vulkanisation
verbesserte die Eigenschaften des
Kautschuks wesentlich, und heute
bestehen Radiergummis auch aus
Kunststoff, der dank Weichmachern
elastisch wird.
context 6/7 – 2010
tungsmöglichkeiten versprochen habe»,
sagt Carla Weber. Zuvor war die 56-Jährige beim Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) in einer ähnlichen
Funktion tätig. In den letzten zehn Jahren
hat sie dort ebenfalls eine Beratungsstelle
aufgebaut und im Laufe der Jahre vielfältige Erfahrungen als Beraterin von Lehrpersonen gemacht. Themen, mit denen sie
sich häufig beschäftigen musste, waren
Burn-out, Mobbing sowie weitere Konfliktsituationen. Sie war auch immer wieder konfrontiert mit Invalidität und den
Fragen rund um die Rückkehr in den Beruf. Burn-out war so häufig ein Thema,
dass sie Kurse dazu entwickelte und Vorträge hielt. Heute ist sie überzeugt: «Man
kann Burn-out abwenden, wenn man
zum richtigen Zeitpunkt interveniert.»
Ein anderer wichtiger Problemkreis waren schwierige Mitarbeitergespräche,
Entlassung, Arbeitslosigkeit und Neuorientierung. «Ich gehe davon aus, dass mich
diese Themen auch beim KV Schweiz beschäftigen werden», sagt Carla Weber.
Grosse Erfahrung
Ursprünglich machte Carla Weber eine
Ausbildung als Primarlehrerin und sammelte Unterrichtserfahrung auf allen Stufen, auch als Berufsschullehrerin. Dann
absolvierte sie das Heilpädagogische Seminar Zürich und nahm einige Jahre später ein Psychologiestudium an der Universität Zürich auf. Auf das Studium folgte
eine Weiterbildung als Systemtherapeutische Beraterin IEF. Neben ihren Tätigkeiten im Angestelltenverhältnis arbeitet
Carla Weber nebenberuflich als selbstständige Fachpsychologin für Psychotherapie FSP und als Supervisorin.
Beim KV Schweiz wird sie in der ersten Zeit ein Konzept für den Beratungsdienst erarbeiten. Dabei will sie zunächst
einmal feststellen, was an Beratungen in
den Sektionen bereits angeboten wird.
«Ich habe grossen Respekt für die Beratungsarbeit, die bisher von den Sektionen
geleistet wurde», sagt Carla Weber. In einem zweiten Schritt gehe es dann um die
Frage, wie das Angebot der Sektionen unterstützt und ergänzt werden kann.
Burn-out kann viele Gründe haben.
Besonders offensichtlich trägt Stress,
vor allem Arbeitsstress, dazu bei.
­Moderne Kommunikationsmittel erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass
die Gedanken auch in der Freizeit
um die Arbeit kreisen, wenn zum Beispiel «nur kurz» eine E-Mail beantwortet wird. Die Info-Schrift «Nonstop@work» enthält Ratschläge mit
konkreten Massnahmen für den Alltag, wie man sich trotz ständiger
­Informationsflut bewusst erholen
kann. Für weitere Gesundheitstipps:
Info-Schrift «Gesund im Büro» des
KV Schweiz.
Info-Schrift «Nonstop@work», CHF
18.–.
Bezug: KV Schweiz,
Info-Schriften,
Postfach 1853,
8027 Zürich oder
bestellungen@
kvschweiz.ch. Mitglieder erhalten ein
Exemplar kostenlos.
Carla Weber lebt in Zürich. In der Freizeit interessiert sie sich für Kultur und
Sport. Beide Gebiete eignen sich ihrer
Meinung nach hervorragend zur Prävention von Burn-out.
Carla Weber berät ab dem 1. Juli
kaufmännische Angestellte.
Ready for Business
Bereits in der Lehre internationale Business-Luft schnuppern: ­Das Programm «KV
Business English plus» von «bildxzug»
macht’s möglich.
Immer mehr internationale Firmen
lassen sich im Kanton Zug nieder,
­wodurch sich das Wirtschaftsbild verändert. Diesen Trend ­beobachtete man bei
«bildxzug», einem Lehr­betriebsverbund
mit einer Vision: «Wir sind überzeugt,
dass auch internationale Firmen sich an
der Ausbildung von Lernenden beteiligen
können», so Barbara Baumgartner, Beraterin in der Unternehmenskooperation.
Ein Dutzend Unternehmen bilden
zurzeit 13 sprachbegabte Lernende im Alter von 16 bis 22 Jahren aus. Viele dieser
Firmen hätten laut Baumgartner gar
keine Lernenden genommen, denn die
meisten seien mit dem Berufsbildungssystem in der Schweiz noch nicht vertraut. Der Wille sei aber oftmals da. «Die
gesellschaftliche Anbindung unseres Unternehmens an die Region Zug und die
Wahrnehmung der Verantwortung bei
der Berufsbildung sind uns ein grosses
Anliegen», so Christina Roelli Schwethelm,
Direktorin Human Resources bei der Amgen (Europe) GmbH.
Das rege Interesse seitens der Jugendlichen übersteigt die Kapazität des Programmes deutlich. Denn: «Das spannende am Projekt ist, im eigenen Land
KOLUMNE
völlig neue Kulturen und Arbeitsweisen
kennenzulernen und gleichzeitig die englische Sprache im Arbeitsalltag anzuwenden», sagt Martina Jossen, Lernende im
zweiten Jahr bei der Cilag GmbH International. Sie hat schon zwei zweiwöchige
Auslandaufenthalte in England gemacht,
inklusive spezieller Business-EnglischFörderung. Ihr grösstes Erfolgserlebnis
war bisher die Mitorganisation eines
Golfturniers, bei der sie grosse Verantwortung übernahm. «Dieser Erfolg ist bestimmt aufs ‹KV Business English plus›
Programm zurückzuführen, denn ohne
die internationale Tätigkeit der Firma
wäre der Anlass nicht möglich gewesen»,
so Jossen.
Das Programm sei durchaus eine
gros­se Herausforderung; die Lernenden
müssen dementsprechend reif, engagiert,
und interessiert sein. Über die Hälfte der
Lernenden besitzt mittlerweile ein
Sprachdiplom wie das FCE – First Certificate in English – oder das BEC Vantage
Certificate. Die KV-Lehre mit zusätzlichem Business-Englisch ist nur im Profil
E oder M (mit Berufsmatura) möglich.
Aber der Aufwand soll sich laut Barbara
Baumgartner lohnen: «Die jungen Leute
sind heute sehr mobil. Das Projekt ermöglicht ihnen den Schritt in die grosse Welt,
weit über die Grenzen des Kantons Zug
hinaus.» jbo
Lebendige Briefsprache
«Neue Wege der Korrespondenz», das
neue Buch von Angelika Ramer, bietet eine
Fülle von Brief- und E-Mail-Vorlagen für die
verschiedensten Kommunikationssituationen.
Mit «Briefe ohne Floskeln – Die neue
Art zu schreiben» landete Angelika Ramer
vor acht Jahren einen Bestseller. Seither
sind weitere Korrespondenzbücher von
ihr erschienen, jetzt liegt ihre neueste Publikation vor: «Neue Wege der Korrespondenz».
Neben zahlreichen Vorlagen für innovative Briefe und E-Mails ist die Bewerbungssprache ein neuer Schwerpunkt.
Beim Lesen dieses Kapitels wird deutlich,
wie sehr auch die Bewerbungssprache
von Floskeln geprägt ist. Angelika Ramer
hat sie alle zusammengetragen, von der
«Suche nach der neuen Herausforderung»
über die «Stationen des Berufslebens» bis
zur «Freude auf das Vorstellungsgespräch», dem Klassiker zum Schluss. Angelika Ramer kommentiert die tausend-
context 6/7 – 2010
fach gelesenen Wendungen und stellt
Alternativen vor. Als Beispiel für den
Schluss: «Erzählen Sie mir mehr über
diese Aufgabe? Ich bin gespannt auf Ihre
Antwort.»
Das Buch ist attraktiv gestaltet und
klar im Aufbau. Dank der praktischen Lesenavigation lassen sich die gewünschten
Vorlagen einfach und schnell finden.
«Neue Wege der Korrespondenz» richtet sich an alle, die aktuelle Brief- und EMail-Vorlagen für den Büroalltag suchen,
sowie an Vorgesetzte und Leute, die verantwortlich sind für die Unternehmenssprache. tj
Angelika Ramer: Neue
Wege der Korrespondenz. Briefe, E-Mails,
Bewerbungen. Verlag
SKV, 2010, CHF 45.–
Tanz der
­Informationen
Von Astrid van der Haegen
Work-Life-Balance – ich mochte es schon
fast nicht mehr hören, das allgegenwärtige Thema an Kongressen, in Workshops
oder auf Podien. Meist hab ichs mit einem
Schmunzeln abgetan, frei nach dem
Motto «Mein Leben ist ja erfüllt».
Seit ich im Engadin lebe, stelle ich fest,
wie sich meine Einstellung ändert. Ein
kleines «h» hat sich da eingeschlichen
und das Erfühlte bietet dem Erfüllten immer mehr Paroli. Woran liegt das? Sind es
die beworbenen 330 Tage Sonnenschein
pro Jahr oder die reichen Schätze der Natur? Ist es die Aura des Slogans «Top of the
World», das quellfrische Wasser oder regnet es in den Ballungszentren des Unterlands einfach zu viele Informationen, die
das Hirn zumüllen?
Aus all meinen Essensresten pflege ich jeweils eine leckere Minestrone zu kochen.
Zurzeit suche ich nach einer umweltverträglichen Entsorgungsstrategie unnötiger Informationen. Bis heute habe ich
nicht vergessen, dass sich Alain Sutter
einst mit gebrochener Zehe übers Fussballfeld quälte und so der ganzen Nation
eine Entschuldigung für die WM-Niederlage anbot? Auch die Penalty-Szenen der
letzten WM lassen sich noch wie kleine
Horrorstreifen abrufen. Unfreiwillig in
mein Hirn gefräst haben sich während
meiner ÖV-Zeit ganze Headlines aus «20
Minuten» und «Blick am Abend».
Ich wünschte mir, nur noch die wichtigen
Themen speichern zu können. Ab sofort
gehe ich noch mehr joggen, denn vielleicht
bläst mir der heftige Wind einige unnötige
Informationen weg. Und ich schüttle beim
Tanzen den Kopf – schliesslich arbeite ich
sehr an meiner Work-Life-Balance.
Bleibt zu hoffen, dass die Schweiz Fussballweltmeister 2010 wird – dies würde
ich mir gerne merken.
Astrid van der Haegen ist Kommunikationsberaterin.
31
Beruf und Bildung
32
Ferienmachen ist nicht einfach
Antworten. In den letzten Monaten war der internationale Reiseverkehr immer
wieder gestört. Nun nahen die Sommerferien. Deshalb drängen sich Fragen auf,
die Rainer Mössinger vom Rechtsdienst des KV Schweiz beantwortet.
Wer in den Ferien strandet, hat keinen Lohnanspruch.
Kann ich den Zeitpunkt meiner Ferien
selber bestimmen?
Der Ferienbezug wird in Art. 329c des Ob­
ligationenrechtes geregelt. Danach darf
letztlich der Arbeitgeber den Zeitpunkt
festlegen. Allerdings verpflichtet ihn das
Gesetz zur Rücksicht­nahme auf die Wün­
sche und Bedürfnisse des Arbeitnehmers.
So soll er zum Beispiel Arbeitnehmenden
mit schulpflichtigen Kindern ermöglichen,
mindestens einen Teil der Ferien während
den Schulferien der Kinder zu beziehen.
Im Weiteren ist vorgeschrieben, dass min­
destens zwei Ferienwochen zusammen­
hängend bezogen werden können.
Kann mich der Arbeitgeber zwingen,
meine Ferien ausschliesslich in den an­
geordneten Betriebsferien zu beziehen?
Wird ein Betrieb während den Betriebsfe­
rien geschlossen, so muss der Arbeitneh­
mer seine Ferien in dieser Zeit beziehen,
weil dem Arbeitgeber das Bestimmungs­
recht zu­kommt. Muss ein Arbeitnehmer
einen Teil seiner Ferien während der an­
geordneten Betriebs­ferien beziehen, so
sollte der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer
beim Bezug der übrigen Ferien entgegen­
kommen, so dass dieser sein übriges Feri­
enguthaben im Rahmen der betriebli­
context 6/7 – 2010
chen Möglichkeiten im gewünschten
Zeitpunkt beziehen kann. Wenn der Ar­
beitgeber Betriebsferien anordnet, so darf
er dies allerdings nicht kurzfristig tun,
son­dern hat er dafür eine angemessene
Vorankündigungsfrist von drei Monaten
einzuhalten.
Kann mir mein Arbeitgeber unter
­Umständen die Ferien verweigern?
Beim Ferienanspruch und dem Recht,
seine Ferien in natura zu beziehen, han­
delt es sich um gesetzlich zwingende Re­
gelungen. Insofern kann der Ferienbezug
nicht einge­schränkt werden. Art. 329c OR
sieht überdies vor, dass die Ferien wäh­
rend des laufenden Jahres zu beziehen
sind. Ausnahmsweise und wenn zwin­
gende betriebliche Gründe dies rechtfer­
tigen, kann der Arbeitgeber verlangen,
dass Ferien teilweise auf das Folgejahr
verschoben werden.
Was kann passieren, wenn ich gegen den
Willen meines Arbeitgebers kurzfristig
Urlaub mache?
Der eigenmächtige Bezug von Ferien kann
den Arbeitgeber unter Umständen zu einer
fristlosen Entlassung berechtigen. Für die
Frage, ob eine fristlose Entlassung gerecht­
fertigt ist, sind jedoch sämtliche Umstände
des konkreten Einzelfalles zu berücksichti­
gen. So kann zum Beispiel ein langjähriges
Arbeitsverhältnis einerseits und eine feh­
lende Rücksicht­nahme bei der Festlegung
des Ferienzeitpunktes durch den Arbeitge­
ber andererseits eine fristlose Kündigung
als ungerechtfertigt erscheinen lassen.
Auch im gekündigten Arbeitsver­hältnis
darf der Arbeitnehmer sein restliches Fe­
rienguthaben beziehen, sofern der Betrieb
die Verweigerung des Ferienbezuges nicht
mit stichhaltigen betrieblichen Erforder­
nissen begründen kann.
Kann ich meine Ferien kurzfristig ver­
schieben, wenn z.B. ein Vulkanausbruch
den Flug­verkehr lahmlegt und ich gar
nicht in die Ferien fliegen kann?
Wie bereits erwähnt, ist es letztlich der Ar­
beitgeber, der den Ferienzeitpunkt be­
stimmen kann, sofern er dabei auf die Be­
dürfnisse des Arbeitnehmers Rücksicht
nimmt. Dem­entsprechend muss der Ar­
beitgeber auch bei einer Verschiebung
und Neufestlegung des Ferienzeitpunk­
tes einverstanden sein.
Wie wirkt sich ein Unfall oder eine
­Krankheit während meiner Ferien aus?
Ferien dienen der Erholung. Erkrankt
oder verunfallt man in den Ferien, so
kann dadurch der Erholungszweck in
Frage gestellt werden. Entscheidend ist
der Gesundheitszustand im Einzelfall.
Bettlägerigkeit steht dem Ferienbezug
grundsätzlich entgegen. Insoweit besteht
Anspruch auf eine Nachgewährung der
Ferien. Kleinere und kurze Unpässlich­
keiten wie beispielsweise Kopfschmerzen,
Unwohlsein, Zahnweh etc. schliessen den
Ferienbezug hingegen nicht aus.
Was muss ich tun, wenn ich in den Ferien
krank werde, damit ich die Ferien später
nach­beziehen kann?
Wenn Sie geltend machen wollen, dass Sie
Ihre Ferien infolge Erkrankung nicht be­
ziehen konnten, so müssen Sie Ihre Feri­
enunfähigkeit nachweisen. Diesen Nach­
Rechtsberatung
Mitglieder des KV Schweiz erhalten
kostenlos Rechtsberatung bei sämtlichen arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen Fragen, die sich aus
einem bestehenden Arbeitsverhältnis ergeben. Sie sind zudem (im Rahmen des Reglements) rechtsschutzversichert.
Ansprechpartner für Rechtsfragen ist
in der Regel die Sektion.
weis können beziehungsweise müssen Sie In den Ferien wurde ich Opfer eines Raub­
Alle Telefonnummern finden sich unter:
mit einem Arztzeugnis leisten. Sollten Sie überfalls. Weil mir dabei der Pass abhan­
www.kvschweiz.ch/rechtsdienste
sich im Ausland befinden, so müssen Sie den kam und die Beschaffung von Ausrei­
das Arztzeugnis Ihrem Arbeitgeber bei sepapieren lange dauerte, verzögerte
sich auch meine Rückkehr an die Arbeit
Ihrer Rückkehr vorlegen.
um eine Woche. Wie sieht es mit der
Verfällt mein nicht bezogenes Feriengut­
Lohnzahlungspflicht aus?
haben mit der Zeit?
Wie ist es, wenn ich wegen einer Natur­
katastrophe um einige Tage verspätet
Entscheidend für die Lohnfortzahlungs­ Nicht bezogene Ferienguthaben verjäh­
aus den Ferien zurückkehre: Muss mir
pflicht ist auch hier, ob man davon aus­ ren grundsätzlich erst nach Ablauf von
der Arbeitgeber für diese Tage den Lohn
geht, dass der Grund der Arbeitsverhin­ fünf Jahren. Da es sich um einen zwingen­
bezahlen?
derung in der Person des Arbeitnehmers den Anspruch handelt, ist eine gelegent­
Eine Lohnzahlungspflicht ohne Arbeits­ liegt. Da wie im vorhergehenden Beispiel lich in Arbeitsver­t rägen anzutreffende
leistung besteht dann, wenn entweder der als objek­t ive Verhinderungsgründe sol­ Vertragsklausel, wonach bis zu einem be­
Arbeitgeber den Arbeitsausfall zu vertre­ che Umstände gelten, die mit höherer Ge­ stimmten Zeitpunkt nicht bezogene Fe­
ten hat oder wenn eine unverschuldete walt vergleichbar sind und eine grosse rien verwirken, nicht gültig.
Arbeits­verhinderung in den persönlichen Anzahl von Personen tref­fen, lässt sich Verhältnissen der Arbeitnehmerin oder dieses Ereignis als subjektive Verhinde­ Habe ich Anspruch auf unbezahlten
des Arbeit­nehmers begründet liegt. Kann rung beurteilen, von der der Arbeit­ ­Urlaub?
die Arbeit indessen aus objektiven Grün­ nehmer persönlich betroffen ist. Folglich Von Gesetzes wegen besteht kein solcher
den nicht geleis­tet werden, besteht auch ist eine Lohnfortzahlungspflicht im Rah­ Anspruch. Ein solcher müsste sich auf
kein Lohnanspruch. Zu diesen objektiven men von Art. 324a OR zu bejahen.
eine vertragliche Vereinbarung abstützen
Gründen, die den Arbeitnehmer daran lassen und ist andernfalls vom Einver­
hindern, zur Arbeit zu erscheinen, gehö­ Zählen Feiertage, die in die Ferien fallen,
ständnis des Arbeitgebers abhängig.
ren neben Verkehrs­behinderungen, poli­ ebenfalls als Ferientage?
tischen Unruhen oder Ausfall eines Flu­ Nein. Wenn Feiertage in die Ferien fallen, Weitere Literatur:
zählen diese Tage nicht als Ferienbezug.
ges auch Naturkatastrophen.
Hans Ueli Schürer: Arbeit und Recht, Verlag SKV.
YOUR
IT HEART
BEAT
«Unser Kerngeschäft ist ein
hochstehender Gästeservice
für unvergessliche Ferienerlebnisse. Den Betrieb der
komplexen, leistungsfähigen
IT-Infrastruktur überlassen
wir den Spezialisten. Dank
der iSource befinden wir uns
jetzt immer auf der Höhe der
Technik und werden regelmässig über relevante Technologietrends ins Bild gesetzt.»
Philipp Holenstein
Leiter Administration
Arosa Bergbahnen AG
context 6/7 – 2010
OUTSOURCING SERVICES
CONSULTING ENGINEERING
IT SERVICE CENTER
Zahlreiche Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen verlassen sich täglich auf die
langjährige Erfahrung und die ausgewiesenen
Spezialisten von iSource. www.isource.ch
33
Leben
34
context 6/7 – 2010
Frauen an die Spitze
Barbara Rigassi, 49, will mehr Frauen in die Verwaltungsräte von
Schweizer U
­ nternehmen bringen. Interessentinnen kennt sie
­genug: In ihrem Netzwerk «
­ GetDiversity» machen rund 100 kompetente Frauen mit. Von Thomas Heeb / Foto Monika Flückiger
E
igentlich gehört Barbara Rigassi zu Datenbank mit Namen und Lebensläu- Barbara Rigassi von verschiedenen Seiten.
einer Minderheit in diesem Land. Sie fen: «Wir kennen jede Frau persönlich Einerseits gebe es immer mehr Frauen an
ist eine Frau, sie sitzt in mehreren Verwal- und haben mehrere Gespräche mit ihr ge- wichtigen Positionen, die sich für andere
tungsräten und sie führt als Unterneh- führt.» An regelmässig stattfindenden Frauen stark machen: «Aber es melden
merin zusammen mit vier Partnern die Anlässen und Weiterbildungen lernen sich auch viele ältere Firmenpatrons, die
eigene Firma. Nun ist zwar die Mehrheit sich die Frauen gegenseitig noch besser ihre Nachfolge regeln wollen und sich dader Bevölkerung weiblich, an der Spitze kennen – ein Netzwerk entsteht, mit einer für nach einer jüngeren Frau für ihr Aufder Schweizer Wirtschaft aber sind die durchaus wichtigen Funktion: «Wenn es sichtsgremium umsehen.»
Frauen klar in der Minderheit. Gerade um die Herausforderung eines neuen Jobs
Mit solchen Patrons kennt sich Barmal gut 5 Prozent macht ihr Anteil in den geht, stellen sich Frauen oft viel mehr Fra- bara Rigassi aus. Sie stammt aus einer
Unternehmensleitungen aus, in den Verwaltungsräten sind es nur ein paar Pro«Wir sagten uns, es ist doch einfach nicht möglich,
zent mehr. Die Schweizer Wirtschaft wird
also zu gut 90 Prozent von Männern gedass es diese Frauen nicht gibt.»
führt.
Das ist für immer mehr Menschen
beiderlei Geschlechts nicht länger akzep- gen als Männer; in unserem Netzwerk er- Oberaargauer Unternehmerfamilie, ihr
tabel. «Es gibt mittlerweile genug Studien, halten sie dabei wichtige Unterstüt- Vater führte in zweiter Generation die
die den ökonomischen Erfolg von Teams zung.»
Maschinenfabrik Schneeberger in Roggbelegen, in denen Männer mit Frauen zuInzwischen sind 95 Frauen dabei, aus wil. «Ich habe mich deshalb auch familiär
sammenarbeiten», sagt Barbara Rigassi. verschiedenen Branchen und mit unter- bedingt schon früh für wirtschaftliche
Das gelte auch für Verwaltungsräte und schiedlichen Erfahrungen. Rund 20 Man- Themen interessiert.» Nicht überraschend
Unternehmensleitungen. Diversity – wie datsanfragen von Firmen oder Organisa- also, dass sie nach der Matura an der Unidiese geschlechter- und auch herkunfts- tionen wurden seit der Gründung versität St. Gallen ein Studium in Bemässige Vielfalt in der modernen Ma- bearbeitet, in acht Fällen kam es zu einer triebswirtschaft begann. Doch ein Miss­
nagementsprache heisst – sei schlicht Platzierung. «Wir sind noch am Anfang», erfolg bei der ersten Prüfung brachte sie
eine wirtschaftliche Notwendigkeit.
räumt Barbara Rigassi ein, «doch die zum Nachdenken – und zu einem WechDennoch braucht es hin und wieder Mund-zu-Mund-Propaganda funktio- sel zur Volkswirtschaft, die ihr besser lag.
besondere Ideen und Initiativen, um die- niert, und wir können inzwischen sehr 1989 promovierte Barbara Rigassi zum Dr.
sen Prozess zu beschleunigen. Eine ­solche gute Referenzen vorweisen.» Mehr als 100 oec. HSG.
Initiative ist «GetDiversity», ein Netzwerk Frauen wollen die Gründerinnen nicht in
von Frauen, die sich für Verwaltungs- und ihr Netzwerk aufnehmen; nur so könne Zwischen Bund und Privatwirtschaft
Stiftungsräte zur Verfügung stellen.
der persönliche Kontakt noch sichergeBereits während des Studiums kam
Barbara Rigassi hat «GetDiversity» stellt werden – «für ‹GetDiversity› ein sie zu einer Assistenzstelle beim Latein2007 gegründet, zusammen mit ihrer Kol- wichtiges Qualitätsmerkmal».
amerika-Institut der HSG. Und von dort
legin Michèle Etienne, mit der sie im gleiDie Frauen, die bei «GetDiversity» da- führte ihr beruflicher Weg direkt ins dachen Verwaltungsrat sitzt. «Damals such- bei sind, bezahlen eine einmalige Bei- malige Bundesamt für Aussenwirtschaft
ten wir für einen VR eine Frau, und wir trittsgebühr, in der das aufwendige Auf- in Bern, wo sie die Beziehungen der
stellten fest, dass das gar nicht so einfach nahmeverfahren inbegriffen ist; hinzu Schweiz zu Lateinamerika mitgestaltete.
war.» Denn anders als bei den Männern kommt eine Jahresgebühr. Interessierte Später arbeitete sie im Integrationsbüro
fehlen bei den Frauen die entsprechen- Unternehmen entrichten einen Betrag je bei den Verhandlungen zwischen der
den Netzwerke. «Aber wir sagten uns, es nach Firmengrösse für die Erstellung ei- Schweiz und der EU und zum EWR mit
ist doch einfach nicht möglich, dass es ner Liste mit Kandidatinnen; bei einer er- und war als Sektionschefin auch an den
diese Frauen nicht gibt. Wir haben dann folgreichen Platzierung kommen 50 Pro- GATT-/WTO-Verhandlungen beteiligt.
Das Volks-Nein zum EWR vom 6. Deverschiedene Ideen gesammelt und dar- zent der Jahresentschädigung für ein
aus unser eigenes Modell entwickelt.»
Mitglied des Aufsichtsgremiums hinzu.
zember 1992 erlebte Barbara Rigassi an
Die Anfragen kommen übrigens laut vorderster Front mit. «Es war eine KatasIhre Firma bietet nicht einfach eine
context 6/7 – 2010
35
Leben
36
Die BIRCHMEIER HOCH- UND TIEFBAU AG
ist eine Familienunternehmung mit siebzigjähriger Tradition
mit Sitz in Döttingen. Wir verfügen über rund 200 gut ausgebildete und topmotivierte Mitarbeiter. Unserer Herkunft
und Wurzeln stets bewusst, bewegen wir uns dynamisch
und mit grossen Schritten Richtung Zukunft. Zur Ergänzung unseres Verwaltungsteams und der Geschäftsleitung
suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung einen
Leiter VerwaLtung /
Kaufmännischer Leiter
Ihre Aufgaben
Die Leitung der kaufmännischen Abteilung liegt in Ihrer
Verantwortung. Sie gestalten und steuern das Rechnungswesen und die Kostenrechnung. Als Mitglied der
Geschäftsleitung bringen Sie Ihr Know-how in finanzund betriebswirtschaftlichen Fragen, bei Investitionsprojekten und der Optimierung von Geschäftsprozessen ein.
Sie betreuen und führen das Buchhaltungs- / Administrationsteam, erstellen Abschlüsse und sind verantwortlich
für die Finanzplanung und das Controlling. Auch übernehmen Sie Repräsentations- und Marketingaufgaben
sowie die Führung des Personalwesens.
Ihr Profil
. Sie haben eine kaufmännische Grundausbildung
absolviert, sich im Bereich Rechnungswesen und
Controlling weitergebildet (Expertendiplom) oder Sie
verfügen über eine vergleichbare Ausbildung und
Erfahrung mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund.
trophe, im Bawi waren wir völlig konsterniert.» Doch auf die grosse Ernüchterung
folgte eine spannende Zeit: «Es war sehr
interessant zu sehen, wie die Schweiz ihre
Beziehungen zur EU nun gestaltete.»
Auch dabei war sie in leitender Funktion
dabei: 1993 wurde sie persönliche Mitarbeiterin von Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz, dem damaligen Vorsteher des
Volkswirtschaftsdepartements.
«Die Sitzungen begannen zwar bereits
morgens um 6.30 Uhr», erinnert sie sich,
«aber es war eine sehr vielseitige Tätigkeit,
ich konnte hautnah verfolgen, wie die
Entscheide in den komplexen Strukturen
zustande kommen.» Ihre Aufgabe sei es
damals unter anderem gewesen, die
Grundlagen für solche Entscheide vorzubereiten und für die politisch denkenden
Köpfe und starken Persönlichkeiten in
den Ämtern den «Draht nach aussen» zu
behalten.
Dieser Draht führte unter anderem zu
Kontakten in die Bankenwelt, und – nach
reiflicher Überlegung – zu einem Wechsel
in die Privatwirtschaft. 1996 übernahm
Barbara Rigassi das Amt der Generalsekretärin beim Schweizerischen Bankverein in Basel. Dort oblag ihr auch die Leitung des Generalsekretariats mit 25
Angestellten.
Wirtschaft und Arbeit. Auch dort wirkte
sie bei einer Fusion mit. Im neu gebildeten Staatssekretariat für Wirtschaft Seco
war sie Mitglied der Direktion. Im Rang
einer Botschafterin betreute sie den Gesamtbereich Standortförderung.
Und doch brachte ein neues Angebot
einen erneuten Wechsel, und zwar wieder
in die Privatwirtschaft. Ende 2000 führte
sie erste Gespräche mit Ernst Brugger, der
die Nachfolge für seine Zürcher Strategieund Unternehmensberatungsfirma langfristig regeln wollte. Sie habe sich damals
die Frage gestellt, ob sie mit 42 Jahren
nochmals etwas Neues anpacken oder bis
65 beim Bund bleiben wolle. «Ich habe
meine Karriere bewusst nicht gradlinig
verfolgt, sondern bin immer wieder aus
etwas Bestehendem ausgestiegen und
habe auf Erlerntem und Erfahrenem aufgebaut, aber an einem anderen Ort nochmals begonnen, auch wenn es sich nicht
um offensichtlich Naheliegendes gehandelt hat.»
2002 entschied sie sich für den Wechsel und wurde damit zur Pendlerin zwischen Zürich und Bern, wo sie mit ihrem
Mann, einem Galeristen, wohnt. Den
Schritt hat sie nicht bereut: «Jetzt bin ich
wirklich gelandet.» Seit Januar 2010 ist
Barbara Rigassi bei Brugger und Partner
«Jetzt bin ich wirklich gelandet.»
. Sie denken unternehmerisch und verfügen über
natürliche Führungsqualitäten.
. Sie bringen mehrjährige Erfahrung in einem Bau- oder
Industriebetrieb in den Bereichen der kaufmännischen
Leitung und im Rechnungswesen mit.
. Sie haben sehr gute EDV Kenntnisse.
. Sie sind teamfähig, zuverlässig, kostenbewusst,
selbständig und innovativ.
. Sie sind motiviert neue Herausforderungen anzunehmen und haben Freude daran etwas zu bewegen.
Wir bieten
. Eine attraktive Stelle mit Führungsverantwortung
und entsprechenden Kompetenzen.
. Mitarbeit in einem kollegialen und familiär
geprägten Umfeld.
. Zeitgemässe Entlöhnung und Anstellungsbedingungen.
Sind Sie an dieser Herausforderung interessiert?
Dann senden Sie bitte Ihre vollständigen Bewerbungs­
unterlagen mit Foto an Herr Markus Birchmeier,
Geschäftsführer.
context 6/7 – 2010
Kurz nach ihrem Eintritt wurde Mar- geschäftsführende Partnerin und Vizecel Ospel CEO des Bankvereins; Barbara Präsidentin. Insgesamt arbeiten rund 30
Rigassi war danach Ospels persönliche Personen im Unternehmen und teilen
Beraterin, beispielsweise in der ganzen sich 24 Vollzeitstellen. In der fünfköpfiProblematik der nachrichtenlosen Ver- gen Geschäftsleitung ist Barbara Rigassi
mögen und auch bei der Bekanntgabe der die einzige Frau – ein klarer Fall für mehr
Diversity also. «Ja, stimmt, auch in unseFusion mit der UBS im Dezember 1997.
rem Unternehmen bin ich daran interes siert, den Frauenanteil in der Leitung zu
Immer etwas Neues
Dennoch war der Ausflug in die Banken- vergrössern.» Es gehe nun darum, den
welt nur von relativ kurzer Dauer. Zwar Zeithorizont dafür zu definieren.
sei es für sie sehr wertvoll gewesen, das
Finanzsystem und sein Funktionieren Bewusste Zielsetzung
kennenzulernen. «Dies kommt mir jetzt Apropos Zeit: Vielen dauert es schlicht zu
beispielsweise als Verwaltungsrätin bei lang, bis mehr Frauen an die Spitze der
Finanzdienstleistern zugute.» Aber als Unternehmen oder in die VerwaltungsBankerin habe sie sich nie gesehen: «Mir räte kommen. Als Gegenmittel werden
lagen und liegen gesamtwirtschaftliche Quoten ins Feld geführt, wie sie beispielsThemen näher.» Deshalb kam das erneute weise in Norwegen bereits gelten: In den
Angebot des Bundes gerade recht: 1998 Aufsichtsräten von börsennotierten Unwechselte Barbara Rigassi wieder zur öf- ternehmen müssen dort mindestens 40
fentlichen Hand, als stellvertretende Di- Prozent Frauen sitzen. Auch für Barbara
rektorin im damaligen Bundesamt für Rigassi wären Quoten vielleicht ein Mit-
Thomas Heeb ist Context-Redaktor.
thomas.heeb@kvschweiz.ch
Monika Flückiger ist Fotografin in Bern.
info@monikaflueckiger.ch
context 6/7 – 2010
Dipl. Mentalcoach
tel, um die Gleichstellung zu beschleunigen: «Mir geht es aber darum, dass die
richtige Frau am richtigen Platz ist.»
Eine politisch verordnete Quote hält
sie zudem für falsch. Wenn schon müssten die Unternehmen aus wirtschaftlichen Überlegungen zum Schluss kommen, dass sie mehr Frauen an der Spitze
brauchen, weil sich das für sie auszahlt.
Sei diese Tatsache einmal erkannt, könne
eine Geschäftsleitung die Steigerung des
Frauenanteils zu einem Unternehmensziel machen: «Konkret könnte das etwa
heissen: Wir wollen bis in fünf Jahren den
Umsatz um 50 Millionen Franken steigern und mindestens vier Frauen in der
zehnköpfigen Geschäftsleitung haben,
Punkt.» Keinesfalls könne die Frauenförderung einfach einer internen Gleichstellungsbeauftragten delegiert werden.
Dem oft gehörten Einwand, es spiele
doch keine Rolle, ob Mann oder Frau,
Hauptsache, die am besten geeignete Person für die zu besetzende Position werde
gefunden, entgegnet sie: «Einverstanden.
Aber dann muss auch dafür gesorgt sein,
dass 50 Prozent Männer und 50 Prozent
Frauen zur Auswahl stehen.» Wenn für
ein Mandat zehn Männer und zwei Frauen
in die engere Wahl kommen, seien bereits
die Voraussetzungen dafür schlecht.
«Und genau hier kann ‹GetDiversity› helfen, indem wir dem Unternehmen eine
ganze Anzahl fähiger Frauen nennen
können.»
Ein Ausbau der Dienstleistungen ist
vorderhand nicht geplant. Zwar erkundigen sich immer wieder Firmen nach
­geeigneten Frauen für die Geschäftsleitung, «doch das ist nicht unser Gebiet»,
sagt Barbara Rigassi. Immerhin werden
diese Anfragen auf der Plattform im Internet platziert. Zudem sind im Pool auch
Referentinnen mit Fachwissen aus verschiedenen Gebieten verfügbar, die für
Vorträge oder Podiumsdiskussionen angefragt werden können.
Nicht zuletzt treibt «GetDiversity»
aber auch die Verknüpfung mit bestehenden Männernetzwerken voran, «denn
Frauen müssen vor allem sichtbarer werden». Und sind so vielleicht einmal auch
in den Unternehmensspitzen nicht mehr
derart krass untervertreten.
mit Vertiefungsmöglichkeiten**
37
Ratgeber
38
Büroalltag
Wie kann ich den Chef für
meine Ideen gewinnen?
Bildung
Ist die Handelsschule eine
Alternative zur KV-Lehre?
Ich habe vor einem halben Jahr eine Stelle in
einem Forschungslabor angetreten. Die Arbeit
gefällt mir sehr gut und ich habe viel Entwicklungspotential. Das Problem ist bloss, dass
ich jedes Mal, wenn ich meinem Chef Fragen
zu laufenden Projekten stelle, kaum Informationen erhalte und er gleichzeitig keine meiner Ideen gut findet. Mein ­Enthusiasmus und
meine Arbeitsmotivation leiden sehr darunter. Ich weiss einfach nicht, wie ich meine
Ideen einbringen kann.
Der überwiegende Teil der Führungskräfte hat Führung nicht gelernt. Geboren
zum Führen ist wohl niemand, aber ausserordentlich viele probieren es im Laufe ihres
Lebens. Manche mit gutem, manche nur
mit mässigem Erfolg.
Versuchen Sie, etwas besonnener vorzugehen und sich in die Rolle Ihres Chefs zu
versetzen. Fühlt er sich vielleicht überfahren von Ihren Ideen? Sieht er Sie gar als
­R ivalen, der ihm etwas streitig macht? Was
aus Ihrer Sicht Angebote und Hilfestellungen sind, könnte bei Ihrem Chef als Kritik
oder Besserwisserei ankommen. Autoritäre
Chefs empfinden schon den geringsten Hinweis als Majestätsbeleidigung.
Finden Sie erst einmal in aller Ruhe heraus, in welchen Bereichen Ihr Chef tatsächlich froh wäre um Hilfe; Bereiche also, die
er nicht mag oder nicht beherrscht. Wenn
Sie diese Nischen finden, wird er Ihnen
wahrscheinlich freie Hand lassen und Ihr
Engagement schätzen.
Vermeiden Sie es auch, im Alleingang
vorwärts zu preschen. Versuchen Sie stattdessen, Ihren Chef in Ihre Projekte mit einzubeziehen. Sollten Sie die unangenehme
Erfahrung machen, dass Sie und Ihr Chef
gemeinsam eine Idee diskutieren, die er
dann als die seinige ausgibt, drücken Sie ein
Auge zu. Denn der Teamerfolg, den eine
gute Idee mit sich bringt, ist in diesem Fall
mehr wert als das Beharren auf Ihrem geistigen Eigentum. Mit anderen Worten: Wenn
Ihr Vorgesetzter gewinnt, gewinnen auch
Sie! Sollte der «Ideenklau» allerdings an der
Tagesordnung sein, müssten Sie sich natürlich wehren.
Führen von unten ist also keine Fingerübung fürs Ego, sondern für beide Seiten
nutzbringend.
Die KV-Lehre steht auf der Beliebtheitsskala
von Schulabgänger/innen seit Jahren zuoberst. Die Ansprüche sind jedoch hoch, und
längst nicht alle finden eine Lehrstelle. Ist
eine Handelsschule eine Alternative?
Unter «Handelsschule» wird sehr Unterschiedliches angeboten: vom Kurs von einigen Wochen bis hin zum mehrjährigen Bildungsgang mit Lehrabschluss Kaufmann/
Kauffrau. Die Bezeichnung Handelsschule
(nicht zu verwechseln mit Handelsmittelschule) ist nicht geschützt, und es tummeln
sich unzählige private Anbieter auf diesem
lukrativen Markt. Leider nicht nur seriöse –
also Achtung: nicht alles, was unter diesem
Titel läuft, ist eine Alternative zur Berufslehre.
Standardisiert ist z.B. die einjährige
Handelsschule mit Bürofachdiplom VSH.
Unter diesem Label besteht eine schweizweit
einheitliche Prüfung. Aber sie ist kein eidg.
anerkannter Abschluss. Nicht wenige Schulabgänger, die keine KV-Lehrstelle finden,
besuchen die Ausbildung als Vorbereitungsoder Zwischenjahr und erhoffen sich dadurch bessere Chancen auf eine Lehrstelle.
Ob sich das lohnt, ist schwierig zu sagen,
insbesondere weil solche Privatschulen
eher teuer sind.
Schulabgänger/innen sollten möglichst
rasch zu einem Abschluss auf Sekundarstufe
2 gelangen, in diesem Fall Kaufmann/Kauffrau mit eidg. Fähigkeitszeignis (EFZ). Nur
so kann man langfristig auf dem Arbeitsmarkt Fuss fassen, und nur so hat man Zugang zur Weiterbildung.
Es gibt keine «Abkürzung» über einzelne
Kurse. Das Fähigkeitszeugnis via Handelsschule dauert wie die klassische Lehre drei
Jahre. Es belegt auch, dass man «praxistauglich» ist, also im Berufsalltag bestehen
kann. Die Schulbank allein reicht nicht aus:
zwingend sind Praktikumsteile. Leider
funktioniert das nicht bei allen Anbietern
einwandfrei, es mangelt an Praktikumsplätzen, oder die Lernenden werden mangelhaft betreut bzw. bloss als billige Arbeitskraft betrachtet.
Praxisbildung und methodisch-didaktische Konzepte entscheiden über die Qualität einer Handelsschule. Ein hoher Preis
garantiert das noch lange nicht.
context 6/7 – 2010
Patrizia Rizzo
Psychologin lic.phil.,
ist Trainerin und
­Beraterin bei ICAS
Schweiz, einem
­Unternehmen für
­e xterne Mitarbeiterberatung.
Ralf Margreiter
Stabsstelle
­Bildungspolitik
KV Schweiz
Recht
Darf ich die Stelle
frühzeitig antreten?
Gesundheit
Belasten lange Arbeitszeiten
die Gesundheit?
Ich habe per Ende August die Kündigung erhalten. Schneller als erwartet habe ich eine
neue Anstellung gefunden und zwar bereits
auf Anfang August. Mit meinem Vorgesetzten
hatte ich zuvor vereinbart, dass ich während
des letzten Anstellungsmonates, also im August, meinen noch bestehenden Ferienanspruch beziehen werde. Mein zukünftiger
­Arbeitgeber hält es nun für wünschenswert,
dass ich die neue Stelle bereits am 1. August
antrete. Wäre dies rechtlich überhaupt statthaft, oder würde ich durch einen vorzeitigen
Stellenantritt meinen Ferienlohn einbüssen?
Leistet ein Arbeitnehmer während den
Ferien Arbeit für einen Dritten und verausgabt er sich dabei in gleicher Weise wie in
seiner gewohnten Berufstätigkeit, ist der eigentliche Zweck der Ferien, nämlich die Erholung, nicht mehr gewährleistet. Man
spricht in diesem Zusammenhang auch von
verbotener Schwarzarbeit. Zwar würde der
genannte Sachverhalt bei Ihnen mit grösster Wahrscheinlichkeit zutreffen; es gilt jedoch zu beachten, dass das Interesse des
früheren Arbeitgebers an der Erholung des
Arbeitnehmers entfällt, wenn dieser nach
Beendigung der Ferien nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt.
Das Verbot der Schwarzarbeit ist noch
unter einem anderen Gesichtspunkt von
Bedeutung: gemäss Art. 312a OR darf der Arbeitnehmer während der Dauer des Arbeitsverhältnisses und somit auch während den
Ferien keine Arbeit für einen Dritten leisten,
soweit er dadurch seine Treuepflicht verletzen, insbesondere den Arbeitgeber konkurrenzieren würde. Die erwähnte gesetzliche
Bestimmung gilt uneingeschränkt während
der gesamten Anstellungsdauer, also auch
während der Kündigungsfrist. Wird der frühere Arbeitgeber durch die neue Tätigkeit
jedoch nicht konkurrenziert (und besteht
somit auch kein Schädigungsrisiko), steht
einem vorzeitigen Stellenantritt beim zukünftigen Arbeitgeber nichts im Wege. Der
Lohnanspruch gegenüber dem alten Arbeitgeber bis Ende August bliebe dadurch
selbstverständlich unberührt.
Ich arbeite als Aussendienstmitarbeiter einer
Versicherungsfirma im Schnitt 60 Stunden
pro Woche. Ich fühle mich dabei sehr wohl
und habe keinerlei gesundheitliche Probleme.
Freunde meinten, dass lange Arbeitszeiten
gesundheitsschädlich seien und sie sich um
mich sorgen würden. Haben lange Arbeits­
zeiten einen negativen Einfluss auf meine Gesundheit, auch wenn es mir gut geht?
Der Einfluss von langen Arbeitszeiten
wurde in verschiedenen europäischen Studien unter Einschluss von mehreren tausend Arbeitnehmenden untersucht. Die Befunde sprechen eindeutig dafür, dass lange
Arbeitszeiten ungesund sind.
Arbeitnehmende, die 60 Stunden oder
mehr arbeiten, haben gemäss Untersuchungen bis zu doppelt so häufig Schlafstörungen, verglichen mit Personen, die pro Woche
44 Stunden oder weniger arbeiten. Bei Arbeitnehmenden, die mehr als 50 Stunden
arbeiten, findet sich eine leichte Vermehrung von Personen mit Herzbeschwerden,
wobei diese nicht näher definiert sind.
Deutlich erhöht sind Magenbeschwerden in
der Gruppe, die mehr als 40 Stunden arbeitet. Anzeichen für eine Korrelation zwischen
einer Häufung von Rückenschmerzen und
Anzahl Arbeitsstunden finden sich jedoch
nicht.
Somit kann folgendes Fazit gezogen werden: Es ist gesichert, dass sich bei Personen
mit langen Arbeitszeiten das Gesundheitsrisiko deutlich erhöht. Wenn zusätzliche
­R isikofaktoren hinzukommen (z.B. Schichtarbeit, hohe körperliche oder mentale Belastung) erhöhen sich die arbeitszeitabhängigen Beschwerden.
Lange Arbeitszeiten führen automatisch zu einer schlechteren Work-Life-Balance. Eine Störung des Gleichgewichts von
Arbeit und Freizeit führt zu ausgeprägt
schlechterem körperlichem und psychischem Wohlbefinden. Menschen mit einem
Konflikt zwischen Arbeit und Freizeit haben deutlich mehr psychosomatische Beschwerden, als diejenigen mit einer guten
Vereinbarkeit dieser Lebensbereiche.
Aufgrund dieser wissenschaftlichen Befunde muss ich Ihnen dazu raten, Ihre Arbeitszeiten zu überdenken und Ihre Einstellung zu ändern. Ihre Freunde scheinen es
gut mit Ihnen zu meinen.
context 6/7 – 2010
Felix Kuster
arbeitet beim
Rechtsdienst
des KV Schweiz.
Dieter Kissling
ist Leiter des
Instituts für
Arbeitsmedizin
in Baden.
39
KV Aktuell
40
733 Fachpersonen haben bestanden
In Bern fand die Schlussfeier für die höheren Prüfungen
in Rechnungswesen und Controlling 2010 statt.
Geschafft: Anstehen für die Fachausweise.
950 Kandidatinnen und Kandidaten aus
der ganzen Schweiz traten dieses Jahr zur
Berufsprüfung für Fachleute im Finanzund Rechnungswesen an. 580 davon oder
61,1% haben die Prüfung bestanden und
den Fachausweis erhalten.
Die höhere Fachprüfung als Expertin/
Experte in Rechnungslegung und Controlling wurde mit 224 Berufsleuten durchgeführt. 153 oder 68,3% haben die Prüfung
bestanden. Der KV Schweiz gratuliert allen erfolgreichen Absolventinnen und
Absolventen zur erbrachten Leistung.
Ihre Diplome konnten sie an der gemeinsamen Schlussfeier vom 4. Juni im
Kultur-Casino Bern entgegennehmen.
Marcel Sottas, Präsident der Prüfungskommission, gratulierte zur erfolgreichen
Weiterbildung und dankte allen, die an
der Durchführung und Organisation der
Prüfungen beteiligt waren. Bevor die Auszeichnungen und Bestätigungen in Empfang genommen werden konnten, brachte
die Band Sabor Latino mit südamerikanischen Rhythmen Stimmung in den Saal.
Für die reibungslose Abwicklung beider
Examen hatten Sandra Gerschwiler, Nicole Graber und Ilona Nussbaumer vom
KV Schweiz gesorgt. Die Trägerschaft der
Prüfung bilden der KV Schweiz und der
Verband für Rechnungslegung, Controlling und Rechnungswesen veb.ch. the
Die Besten der höheren Fachprüfung
Expertin/Experte in Rechnungslegung
und Controlling
Deutschschweiz 5.8 Schaller Robin;
5.4 Isenring Simon, Müller Silvana,
Wälti Beat; 5.3 Bräm Sandie, De Paola
Rosario, Gaugler Claudio, Gloor Daniel,
Honegger Michael, Schweizer Marion
Romandie 5.2 Maret Nicolas;
5.1 Pittet Vania; 5 Jolidon Florence,
Perraudin Florian
Die Besten der Berufsprüfung Fachfrau/
Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen
Deutschschweiz 5.7 Polat Süleyman,
Brüschweiler-Hofmann Brigitta,
Copparoni Roberto, Niederhauser Daniel,
Wipf Daniela, Ziltener Philipp; 5.5 Aebi
Daniela, Andres Pascal, Gütle Nicolas
Romandie 5.8 Tavel Aurélie; 5.7 Grognuz
Clémence; 5.6 Regamey Sébastien,
Tâche Julien. Tessin 5 Noser Gabriela
PRÜFUNGSAUSSCHREIBUNG 2011
HöHere Prüfungen in
recHnungswesen und controlling
Der Verein für höhere Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling
führt 2011 die folgenden Prüfungen durch:
Berufsprüfung
für Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen (BP)
Höhere Fachprüfung
für Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und
Controlling (HFP)
Prüfungsreglement vom 5.11.1999 mit den Änderungsbeschlüssen
vom 3.5.2002 und 13.8.2003 (für Repetentinnen und Repetenten)
Prüfungsreglement vom 5.11.1999 mit dem Änderungsbeschluss
vom 3.5.2002 (für Repetentinnen und Repetenten)
Schriftliche Prüfungen: 22. bis 24. März 2011
Mündliche Prüfung: 2. und 3. Mai 2011
Fallstudien: 2. und 3. März 2011
Schriftliche Prüfungen: 9. bis 11. März 2011
Mündliche Prüfung: 14. und 15. April 2011
Prüfungsordnung ab 2011
Schriftliche Prüfungen: 22. bis 24. März 2011
Prüfungsordnung vom 10. 11.2008 mit dem Änderungsbeschluss
vom 16.2.2010
Fallstudie: 2. März 2011
Schriftliche Prüfungen: 9. bis 11. März 2011
Mündliche Prüfungen: 14. und 15. April 2011
Prüfungsgebühren: CHF 2200.–*
Prüfungsgebühren: CHF 3200.–*
Anmeldung ab 2. August 2010 unter www.examen.ch
Anmeldeschluss ist 15. September 2010
Unterlagen senden an:
Verein für höhere Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling
Postfach 1853 | 8027 Zürich
Der Präsident der Prüfungskommission
Marcel Sottas
* plus Hilfsmittel
context 6/7 – 2010
Juni 2010
Sektionen
Region Basel-stadt
KV Basel
Telefon 061 271 54 70
Fax 061 272 24 41
info@kvbasel.ch
www.kvbasel.ch
>>Kosten je Anlass: KV-Mitglieder
CHF 10.–, Nichtmitglieder CHF
25.–. Anmeldung erwünscht. Kurz
Entschlossene willkommen, soll­
ten sich jedoch vorgängig über die
Durchführung informieren. Telefon
061 271 54 70,
E-Mail: info@kvbasel.ch
Abendseminare
>>«Professionell präsentieren» mit
Kleo Demmak, Coach/Super­
visorin/Organisationsberaterin.
Wirksame Vortrags- und Rede­
techniken trainieren; Dienstag,
24. August
>>«Arbeitszeugnisse» mit Rainer
Mössinger, Rechtsanwalt, Leiter
Rechtdienst KV Schweiz. Die recht­
lichen Grundlagen und die richtige
Interpretation des Arbeitszeugnis­
ses kennen lernen; Donnerstag,
9. September
>>«Mobbing – wieder präsenter
denn je» mit Britta Weber, diplo­
mierte Erwachsenenbildnerin HF.
Mobbing verstehen, vermeiden,
und überwinden; Donnerstag,
23. September
Die Seminare finden im KV Basel,
Aeschengraben 15, Saal, 6. Stock,
statt und dauern von 19 Uhr bis
­etwa 21 Uhr. Kosten pro Seminar:
CHF 30.– für Mitglieder; CHF 80.–
für Nichtmitglieder.
English Club
Region Bern
KV Bern
Telefon 031 390 60 30
Fax 031 390 60 20
info@kvbern.ch
www.kvbern.ch
Öffnungszeiten Sommerferien
Während den Sommerferien bleiben
unsere Büros zu den üblichen Zei­
ten geöffnet.
>>«Das Qualifikations- und Mitarbei­
ter/innen-Gespräch» mit Gertrud
Rechsteiner, Organisationsberate­
rin, dipl. Erwachsenenbildnerin
AEB; Mittwoch, 1. September,
­Tagesseminar, Kurs Nr. 262
>>«Lassen Sie den Bauch mitent­
scheiden» mit Astrid Mehr, Dr.
phil., Psychologin FSP; Donners­
tag, 2. September, Tagesseminar,
Kurs Nr. 523
>>«Aufbaukurs 1: Arbeits- und Lern­
Pensioniertengruppe
>>«Grundkurs 1: Die KV-Ausbildung
höchsten Berg im Kanton BaselStadt. Entspannung und Erholung
in der Natur. Ausklang im Restau­
rant Waldrain auf der Terrasse
oder im Garten bei Glace und
­Kuchen. Besammlung: 13.30 Uhr
Riehen, Haltestelle Bettingerstras­
se, Tram Nr. 6 (eine Haltestelle vor
Riehen–Dorf aussteigen).
Mittwoch 14. Juli
>>Besichtigung der Schweizerischen
Rheinhäfen. Der Gütertransport
auf dem Wasser war schon zur Zeit
der Römer für den Standort und
die Entwicklung ganzer Wirt­
schaftszweige bestimmend. An­
schliessend gemütliches Beisam­
mensein im Restaurant Schiff.
Besammlung: 13.45 Uhr, Tramhal­
testelle Kleinhüningen (Tramlinie
8). Mittwoch, 18. August
context 6/7 – 2010
Zeit» mit Ida Stalder, Mediatorin
und Trainerin; Mittwoch, 15. Sep­
tember, Tagesseminar, Kurs Nr. 533
>>«Mehr Vitalität und Lebens-Ener­
gie mit Feng Shui» mit Andrea
­Kormann, dipl. Feng Shui Berate­
rin der Feng Shui Schule Schweiz;
donnerstags, 16. und 23. Septem­
ber, Zweitagesseminar 18 bis 21 h,
Kurs Nr. 530
>>«Professioneller Auftritt am
Telefon» mit Beatrice Krauer,
­Erwachsenenbildnerin; Freitag,
17. September, Tagesseminar,
Kurs Nr. 411
>>«Management in eigener Sache:
selbst – sicher & selbstbewusst»
mit Verena Diethelm, Körperzent­
rierte Psychologin, Coaching,
Mediatorin; Montag, 20. Septem­
ber, Tagesseminar, Kurs Nr. 526
>>«Projektmanagement» mit Jürg
Seminare
All meetings will be held on Tues­
days at 8 pm at the KV building. For
any suggestions contact Gaby Felix:
phone 061 228 90 34 or Felix
Schurter: phone 062 868 74 00.
>>Ausflug auf die Chrischona, den
>>«Mobbing, das Phänomen unserer
situation und Prozesseinheit»
mit Beatrix Flury, Bildungsfach­
frau, Ausbildnerin FA; Montag,
6. September, Tagesseminar,
Kurs Nr. 153
heute» mit Beatrix Flury, Bildungs­
fachfrau, Ausbildnerin FA;
Dienstag, 7. September,
Tageskurs, Kurs Nr. 150
>>«Protokollführung» mit Beatrice
Krauer, Erwachsenenbildnerin;
Donnerstag, 9. September,
Tagesseminar, Kurs Nr. 325
>>«Souveräne Briefe und E-Mails»
mit einer Trainerin von Angelika
Ramer & Partner AG; Freitag,
10. September, Tagesseminar,
Kurs Nr. 332
>>«Berufliche Vorsorge, BVG und
Pensionskassen» mit Prof. Dr.
­Bruno Ern, Vorsorgeberater und
Dozent Hochschule Winterthur;
Montag und Dienstag,
13./14. September,
Zweitagesseminar, Kurs Nr. 665
Schaad, eidg. Dipl. Organisator,
dipl. Erwachsenenbildner;
Dienstag und Mittwoch, 21./22.
September, Zweitagesseminar,
Kurs Nr. 328
>>«Das Konzept – Ideen auf den
Punkt gebracht» mit Eveline Sievi, eidg. Dipl. Marketingleiterin,
­Kommunikationsberaterin
und Trainerin; Donnerstag,
23. September, Tagesseminar,
Kurs Nr. 321.
Region mittelland
KV AARGAU OST
Telefon 056 437 19 16
Fax 056 437 19 10
info@kvagost.ch
www.kvschweiz.ch/aargau-ost
Picasso-Ausstellung
Kunsthaus Zürich, Donnerstag,
21. Oktober um 18.45 Uhr. Weitere
­Infos folgen.
KV Aargau West
Telefon 062 837 65 15
Fax 062 837 65 19
info@kvagwest.ch
www.kvagwest.ch
Öffnungszeiten Sommerferien
Das Sekretariat des KV Aargau West
ist während den Sommerferien vom
2. Juli bis 7. August 2010 geschlossen.
Handelsschule KV Aarau
Neue Lehrgänge
>>Ausbildung zum «dipl. Mental­
coach». Als Einstieg dazu dient
das Basismodul, welches ca. drei
Monate dauert. Start ist am
17. September; Beginn Lehrgang:
13. Januar 2011. Informationsan­
lässe: Mittwoch, 30. Juni und
­Donnerstag, 19. August; jeweils
18.30 h, Pestalozzischulhaus,
Bahnhofstrasse 46, Aarau.
Detailinformationen: Marianne
Wagner, Telefon: 062 837 97 20
E-Mail: m.wagner@hkvaarau.ch
>>«Teamleader»: Diese praxisorien­
tierte Weiterbildung ist ein Gewinn
für die Firma und für die persönli­
che Entwicklung. Sie richtet sich an
Leiterinnen und Leiter von Teams,
Stabsabteilungen, Sekretariaten,
Zentralen Diensten und für Füh­
rungsaufgaben vorgesehene Per­
sonen aus allen Bereichen. Beginn:
Samstag, 23. Oktober. Informati­
onsanlass: Donnerstag, 26. August,
18.30 h, Pestalozzischulhaus,
Bahnhofstrasse 46, Aarau
Infos: Jolanda Mathys
Telefon: 062 837 97 21
E-Mail: j.mathys@hkvaarau.ch
>>«NDS in Leadership & Manage­
ment HF»: Das Studium richtet
sich an Personen mit Führungsoder Fachverantwortung und sol­
che, die hierfür vorgesehen sind.
Angesprochen sind Frauen und
Männer aller Bildungsrichtungen
(kaufmännische, technische,
­gesundheitliche oder soziale
­Richtung), die bereits eine Weiter­
bildung abgeschlossen haben.
­Beginn: Freitag, 29. Oktober
Infos: Barbara Schwab
Telefon: 062 837 97 24
E-Mail: b.schwab@hkvaarau.ch
>>«Dipl. Mentalcoach»: Einjährige
Ausbildung zum dipl. Mental­
coach. Als Einstieg dazu dient das
Basismodul, welches ca. drei Mo­
nate dauert und 56 Lektionen um­
fasst.Start des nächsten Basismo­
duls ist am 17. September. Beginn:
13. Januar 2011. Informationsan­
lass: Donnerstag, 19. August,
18.30 h, Pestalozzischulhaus,
Bahnhofstrasse 46, Aarau.
Infos: Marianne Wagner
Telefon: 062 837 97 20
E-Mail: m.wagner@hkvaarau.ch.
Handelsschule KV Aarau
Führungsakademie
Bahnhofstrasse 46
5001 Aarau
41
Sektionen
42
KV Solothurn
Telefon 032 622 31 21
Fax 032 622 31 56
info@kvsolothurn.ch
www.kvsolothurn.ch
Sommerferien Sekretariat
Von Montag, 19. Juli bis Montag,
16. August bleibt das Sekretariat
geschlossen. Ab Dienstag, 17.
August sind wir wieder für Sie da.
>>«Gelassen und selbstbewusst –
im Beruf und privat» mit Joachim
Hoffmann; Freitag, 3. September
>>«Wecke den Verkaufsprofi in dir –
Kundenmanager» mit Jörg
Schluep; montags, 6. und 27.
September
>>«Spitzenleistungen durch mentale
Stärke» mit Jürg Bösiger; diens­
tags, 7. und 14.September, Abend­
seminar
>>«Mitarbeiterführung im Unterneh­
Solothurner Forum
für Weiterbildung
Telefon 032 624 90 50
Fax 032 624 90 59
info@sfw.ch
www.sfw.ch
Seminare
>>«Mit PEP an die Arbeit – sich orga­
nisieren im Job» mit Willy Knüsel;
Dienstag, 17. August
menssimulator» mit Christoph
Dobler; Donnerstag, 9. September
Region Ostschweiz
KV Ost
Telefon 071 274 36 50
Fax 071 274 36 56
info@kvost.ch
www.kvost.ch
>>«Gutes Auftreten – der moderne
Knigge» mit Praline Kubli-Adunka;
Mittwoch, 18. August
>>«Zielorientierte Mitarbeitergesprä­
che» mit Joachim Hoffmann; mitt­
wochs, 18. August und 8. September
>>«Mind Mapping» mit Herbert
Bühler; Dienstag, 24. August,
Abendseminar
>>«Arbeitszeugnis – aussagekräftig
und richtig» mit Matthias
Miescher; Donnerstag, 26. August
>>«Entscheidungen treffen – syste­
matisch einfach» mit Willy Knüsel;
Freitag, 27. August
>>«Unternehmensstrategie und Busi­
ness-Plan» mit Patrik Galli; Mon­
tag, 30. August, Abendseminar
>>«Sitzungen effizient leiten» mit
Viviana Abati; Mittwoch, 1. Sep­
tember
Öffnungszeiten Sommerferien
Die Geschäftsstelle bleibt von Mon­
tag, 19. Juli bis Freitag, 30. Juli
­geschlossen. Ab Montag, 2. August
sind wir wieder zu den gewohnten
Öffnungszeiten, von 8 bis 12 Uhr
und 13.30 bis 17 Uhr, für Sie da.
KVision
«Arbeit gestern und morgen»: Die
Arbeitswelt und der Wert der Arbeit
sind einem starken Wandel unter­
worfen. Die Wirtschaftskrise und
die angespannte Lage auf dem Ar­
beitsmarkt belasten viele Angestell­
te, vor allem junge. Auch die Unter­
nehmen sind gefordert: Der Wandel
in der Wirtschaft wird immer schnel­
ler und unvorhersehbarer. Strate­
gien, Geschäftsfelder und Märkte
ändern sich rasch und die Unter­
nehmen sind gezwungen, darauf zu
reagieren. Diese KVision, ein öffent­
licher Anlass, soll die verschiede­
nen Zusammenhänge der heutigen
Arbeitswelt aufzeigen, positive Im­
pulse vermitteln und Mut machen,
für eigene Strategien aus der Krise
heraus; Montag, 30. August, 17.15
bis ca. 20 Uhr im KBZ, Kreuzbleiche­
weg 4, 9000 St. Gallen
>>«Perfekter Kundendienst am
T­ elefon» mit Jacqueline Steffen
Oberholzer; Montag, 30. August,
9 bis 17 h
>>«Neue Kaufmännische Grundbil­
dung: NKG – Update / Modulkurs»
mit Stefan Keller; Dienstag,
31. August, 8.30 bis 17 h
>>«Datenschutz am Arbeitsplatz»
Bewerbungscheck
Ein perfektes Bewerbungsdossier
steigert die Chancen auf dem
­Arbeitsmarkt. Der Kaufmännische
Verband Ost bietet neu mit dem
­Bewerbungscheck Soforthilfe für
Lehrabgänger/innen und junge
­Berufsleute in Büro und Verkauf an.
Fachpersonen prüfen das Bewer­
bungsdossier und geben Tipps zur
Verbesserung.
Anmeldung für das Einzelgespräch
unter www.kvost.ch/Beratung/Lauf­
bahnberatung.
Knacknüsse im Arbeitsrecht
An Vorgesetzte und Personalverant­
wortliche, die im Arbeitsalltag im­
mer wieder arbeitsrechtliche Prob­
leme zu lösen haben, werden hohe
Ansprüche gestellt. Gemeinsam mit
anderen Fachpersonen werden an­
stehende Fragen besprochen und
gelöst; Mittwoch, 25. August, 16 bis
18.30 h, Seminarräumlichkeiten KV
Ost, KBZ, Kreuzbleicheweg 4, 9000
St. Gallen. Anmeldung unter
www.kvost.ch
Seminare
>>«Rekrutierung von neuen Lernen­
den» mit Stefan Keller; Dienstag,
17. August, 9 bis 17 h
>>«Vertiefungskurs Neue Kaufmän­
nische Grundbildung NKG» mit
Stefan Keller; Donnerstag, 19.
August, 8.30 bis 12 h
mit Prof. Dr. iur. Edi Class; Mon­
tag, 6. September, 9 bis 12.30 h
>>«Hurra, eine Reklamation – man
braucht mich! » mit Fredy Zurflüh;
Montag, 6. September, 8.30
bis 12 h
>>«Ab heute bin ich Chefin/Chef»
mit Silvia Troxler Gruber; Mitt­
woch, 8. September, 9 bis 17 h
>>«Schwierige Gespräche mit Ler­
nenden führen» mit Stefan Keller;
Freitag, 10. September, 9 bis 17 h
>>«Update im Arbeitsrecht» mit
­ ngela Hensch; Montag, 13. Sep­
A
tember, 9 bis 17 h
>>«Grundlagen im Eventmanage­
ment» mit Ralf Huber; Freitag,
17. September, 9 bis 17 h
>>«Erfolgreich verkaufen im Detail-
und Fachgeschäft» mit Fredy
­Zurflüh; Montag, 20. September,
9 bis 17 h
>>«Das Arbeitsverhältnis endet –
Rechtsprobleme beginnen» mit
Prof. Dr. iur. Edi Class; Montag,
20. September, 14 bis 17.30 h
>>«Work-Life-Balance – hin zu mehr
beruflicher und persönlicher Erfül­
lung» mit Susanne Wunderli-Koch;
Mittwoch, 22. September,
9 bis 17 h
>>«Erfolgreiche Instruktion am Ar­
beitsplatz» mit Stefan Keller; Frei­
tag, 24. September, 8.30 bis 12 h
Chill-out fürs Freizeitbudget.
Smart gespart – mit Reka-Checks und Reka-Card.
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context 6/7 – 2010
12.04.10 11:59
Anmeldung/Auskünfte bei der
­Geschäftsstelle.
CELARIS
eine Schule des KV Ost und des
SIB Schweizerisches Institut für
Betriebsökonomie Zürich
Start Lehrgänge
>>«Fachleute Finanz- und Rech­
nungswesen, Repetitionskurs»;
Start Juli
>>«Training für Certified Business
Process Professional CBPP»;
Start September
>>«Dipl. Leiter/in Finanzen und
Dienste NDS HF»; Start Oktober
Regionen
Zürich/Schaffhausen
KV Schaffhausen
Telefon 052 630 78 78
Fax 052 630 78 77
info@kv-sh.ch
www.kv-sh.ch
Tagesseminare
>>«Körpersprache erfolgreich ein­
setzen» mit Dagmar Härle, Organi­
sationsberaterin/Coach; Donners­
tag, 16. September, 9 bis 17 h
>>«Officemanagement – effiziente
Sekretariatsführung» mit Ida Stal­
der, Kommunikations-Trainerin/
Coach; Mittwoch, 22, September
>>«Dipl. Führungsperson NDS HF
Leadership & Management»;
Start Oktober
Weitere Infos über Telefon
071 272 66 00 oder www.celaris.ch.
Freizeitclub 60
>>«Altstadt von Konstanz» – eine
Führung mit vielen Facetten; Mitt­
woch, 14. Juli ab 12 h
>>Kartause Ittingen – ein Blick in
diese bedeutende Kulturstätte im
Kanton Thurgau; Mittwoch,
11. August
Anmeldungen sowie Jahrespro­
gramm bestellen: telefonisch
071 274 36 50 oder www.kvost.ch.
Sprachkurse und Seminare
Angebote auf der Homepage
IGKG SH
IGKG SH – Interessengemeinschaft
kaufmännische Grundbildung:
«Update für KV Lehrmeister und
Ausbildungsbeauftragte»; Dienstag,
14. September, 8 bis 17 h
Frauennetz
«Selbstreflexion als Chance –
­Wahrnehmung des ICH-Haushaltes»
mit Sonja Feuerstein, Privat­
dozentin / Erwachsenenbildnerin;
Donnerstag, 2. September
Senioren Club Kaufleute
Region Zentralschweiz
«Munotführung mit Imbiss»;
­Mittwoch 15. September
KV Luzern
Telefon 041 210 20 44
Fax 041 210 78 50
info@kvluzern.ch
www.kvluzern.ch
Tagesseminare in Luzern
KV Winterthur
Telefon 052 269 09 09
Fax 052 269 09 08
info@kv-winterthur.ch
www.kv-winterthur.ch
>>«Sozialversicherungen im Über­
blick – Kompaktseminar für die
Praxis» mit Hanspeter Leu; Frei­
tag, 3. September
>>«Körpersprache erfolgreich ein­
setzen» mit Michael Schmidt;
Donnerstag, 23. September
>>«Das uncodierte Arbeitszeugnis»
mit Hansueli Schürer; Mittwoch,
29. September
Tagesseminare in Zug
«Briefe, die wirken. – Aktuelle
­Korrespondenz» mit Ignaz Wyss;
Donnerstag, 16. September
context 6/7 – 2010
Öffnungszeiten Sommerferien
Von Montag, 19. Juli bis Freitag, 20.
August sind unsere Büros jeweils
am Vormittag von 8 bis 11.45 Uhr
geöffnet. Nachmittags geschlossen.
Seminare
>>«NGK-Erfahrungsaustausch –
Schwerpunkt ALS und PE» mit Gil­
bert Roos; Freitag, 10. September
>>«Event-Management – eine gute
Idee allein genügt noch nicht» mit
Barbara Honegger; mittwochs,
15. und 29. September
43
Personen im KV
Peter Petrin, 44, Geschäftsleiter
des SIB Schweizerisches Institut
für Betriebsökonomie
Was machen Sie für den Kaufmännischen Verband?
Ich leite mit meinem Führungs­
team das SIB, eine Tochtergesell­
schaft des KV Schweiz. Wir bieten
Seminare und Bildungsprogramme
für die höhere Berufsbildung an,
einem Bereich, der dem KV Schweiz
besonders am Herzen liegt. Meine
Rolle im SIB? Als Geschäftsführer
stehe ich gerade für die Resultate
des SIB. Da ich über ein einge­
spieltes, leistungsorientiertes und
-fähiges Team verfüge, kann ich in
erster Linie als Aussenminister
des SIB wirken. Ich habe viele bil­
dungspolitische Funktionen. Ich
treffe mich häufig mit bestehen­
den und potenziellen Partnern
und bin in vielen bildungspoliti­
schen Gremien tätig. Damit stelle
ich sicher, dass ich den Puls in
der Branche spüre, und ich bin
daran interessiert, neue Ge­
schäftsfelder zu entdecken. Ausserdem ist es wichtig, den Kontakt
mit meinen Kolleginnen und Kol­
Was haben Sie vorher gemacht?
Ich war schon immer in der Bil­
dungsbranche tätig. Ich habe Be­
triebswirtschaft studiert und mein
Zweitstudium in Philosophie, Psy­
chologie und Politologie aufgrund
einer spannenden Stelle abge­
brochen. Ich arbeitete 1991 in der
ehemaligen Tschechoslowakei
für eine Schweizer Stiftung, die
dort Mangerinnen und Manager
mit den marktwirtschaftlichen In­
strumenten und Konzepten ver­
traut machte. Es herrschte eine
unglaubliche Euphorie im Land
«Ich kann mich für Bildung einsetzen, eine Sache,
die ich als höchst sinnstiftend ansehe.»
legen, Partnern und Kunden zu
pflegen, um mich zu vergewis­
sern, dass sie zufrieden sind.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit am besten?
Ich kann mich für Bildung einset­
zen, eine Sache, die ich als höchst
sinnstiftend ansehe. Mir gefällt,
dass ich mit Menschen zusam­
menarbeiten kann, die ich auch
persönlich mag, und die es mir
ermöglichen, meine Aufgabe op­
timal wahrzunehmen. Wir sind im
sogenannten «People-Business».
Wenn man hier zufriedene Kun­
den haben will, muss man zufrie­
dene Mitarbeitende und einen
Teamgeist haben. Beim SIB ge­
fällt es mir so, weil Freudehaben
für mich heisst, sich mit dem
­Angebot, das man vermarktet, so­
wie mit seinen Mitarbeitenden
und dem Verwaltungsrat identifi­
zieren zu können.
aufgrund der neuen Möglichkei­
ten, die die politischen Verände­
rungen mit sich brachten. Bevor
ich zum SIB kam, war ich sieben
Jahre lang bei der AKAD Business
AG als Unternehmensleiter tätig.
Was ist Ihnen im Leben sonst
noch wichtig?
Meine Arbeit empfinde ich als Be­
reicherung, nicht als Belastung
deshalb ist der Begriff Work-LifeBalance für mich problematisch.
Meine Freizeit verbringe ich am
liebsten mit meiner Familie und
fahre ab und zu Velo, damit die
Bewegung nicht zu kurz kommt.
Über wen im Verband möchten
Sie gern mehr wissen?
Über Thierry Haldemann, Lernen­
der beim KV Schweiz.
Er wird in der nächsten Ausgabe vorge­
stellt (die Red.).
Sektionen
44
>>«Besser schreiben – Pfiffig und
stilsicher formulieren» mit
­Gabriela Baumgartner; Freitag,
17. September
>>«Die gelassene Art, sich durchzu­
setzen» mit Jacqueline Steffen
Oberholzer; Montag, 27. September
Impressum
>>«Mehr Wirkung im Büro» mit Su­
sanne Mouret; Donnerstag, 16.
September
psychologie» mit Gabriela Strau­
binger; Montag, 20. September
>>«Professionell telefonieren» mit Jürg
Sutter; Dienstag, 21. September
Veranstaltung
Betriebsbesichtung bei der Wasser­
schutzpolizei Zürich; Freitag, 3.
September, 19 bis ca. 21 h, Details
und Anmeldung im Sekretariat.
KV Zürich
Telefon 044 211 33 22
Fax 044 221 09 13
info@kvz.ch
www.kvz.ch
Öffentliche Seminare
Jeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnah­
men werden speziell vermerkt. Wei­
tere Informationen auf www.kvz.ch.
>>«Arbeitsrecht: Klare Formulierun­
gen – Fehler vermeiden» mit Clau­
dia Eugster; Dienstag, 31. August,
13.30 bis 17.30 h
>>«Gezielte Personalauswahl und In­
terviewtechnik» mit Beatrix Sim­
men; Mittwoch/Donnerstag, 1./2.
September
>>«Kundenfreundlichkeit im Mittel­
punkt» mit Vera Class; Freitag, 3.
September
>>«Sozialversicherungen im Über­
blick» mit Christian Zingg; Mon­
tag, 6. September
>>«Zeitmanagement» mit Katharina
Noetzli; Dienstag, 7. September
>>«Fit im Büro – Gesunde Ernährung
im Büro» mit Eva Carmenati;
mittwochs, 8./15. September,
18 bis 20.30 h
>>«Selfmarketing» mit Vera Class;
Freitag, 10. September
>>«Ablagemanagement» mit Regula
Stauffacher; Dienstag, 14. Sep­
tember, 08.30 bis 12.30 h
context 6/7 – 2010
7 September
>>«Einführung in die Motivations­
frauenNetz
«Erzählung»: der Autor der Bücher
«Hiobsbotschaft - Erfahrungen aus
der Notfallseelsorge» und «Wie
­Engel begleiten», Pfarrer und Seel­
sorger Peter Schulthess, erzählt;
Donnerstag, 26. August, 19 h.
­Wirtschaftsschule KV Winterthur.
Anmeldung erforderlich.
>>13 – Summer Break – restart
Cercle Français
Chaque mercredi (sauf pendant
les vacances) 18.45 bis 20 h, KVZ,
­Kurierstube, Talackerstrasse 34,
8001 Zurich. Notre cercle nous
­permet de cultiver le français litté­
raire et quotidien, d’approfondir
le vocabulaire et la grammaire,
d’apprendre davantage sur la France
géographique, politique, culturelle
et touristique. Toute personne inté­
ressée à améliorer ou à entretenir
«son français» est bienvenue dans
notre cercle.
Contact: Hugo Schnurrenberger;
hugo.schnurrenberger@tele2.ch,
Im Wyl 15, 8055 Zürich,
044 462 16 74 ou Erika Salzmann;
erika.salzmann@gmx.ch
Ladies’ English Club
All meetings will be held on
­Mondays at 6.45 p.m. in the Kurier­
stube, First Floor, Talacker 34,
Kaufleuten B
­ uilding, 8001 Zürich.
Professional Leader:
Nancy Scherer-Howe, ­
Phone 044 720 93 09,
Assistant Leader: Erika Weibel,
­Phone 044 362 96 13,
www.raccourci.ch/ladies. Guests
are welcome.
Programme July:
>>5 – A bit of Anne Tyler – reading
and discussion
>>12 – Annual Outing at Restaurant
Glogge-Egge, Glockenhof, Sihl­
strasse 31, 8001 Zurich (weather
permitting in the garden)
>>Please note: Meetings are re­
sumed September 20th, after Kna­
benschiessen
SIB Schweizerisches
­Institut für Betriebsökonomie
Telefon 043 322 26 66
Fax 043 322 26 51
info@sib.ch
www.sib.ch
Öffentliches Seminar
«Einstieg ins Marketing» mit Jac­
queline Steffen; Freitag, 2. Juli, 9
bis 16.45 h
Infoveranstaltungen
Beginn jeweils um 18 h
>>«Dipl. Marketingmanager/in HF»;
Dienstag, 13. Juli
>>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»;
Dienstag, 13. Juli
>>«Cert. Digital Marketing Expert
SIB»; Montag, 19. Juli
>>«Cert. Digital Marketing Expert
SIB»; Montag, 9. August
>>«Dipl. Marketingmanager/in HF»;
Montag, 23. August
>>«Dipl. Betrieb swirtschafter/in
HF»; Mittwoch, 25. August
>>«Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste
NDS HF»; Donnerstag, 26. August
Studiengänge
>>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»;
Beginn September
>>«Dipl. Controller/in NDS HF»;
Beginn Oktober
>>«Dipl. Betriebswirtschafter/in
HF»; Beginn Oktober
>>«Dipl. Marketingleiter/in HF»;
Beginn Oktober
>>«Dipl. Leiter/in Finanzen & Dien-
ste NDS HF»; Beginn April 2011
>>«Dipl. Schulverwaltungsleiter/in
Men’s English Club
Meetings held tuesdays at 7 pm un­
less otherwise indicated. Meeting
Place: Talacker 54 (First Floor) –
Kaufleuten Building – 8001 Zürich.
Guests are most welcome.
Web page: http://mec.ch.to
SIB/VPZS»; Beginn Mai 2011
KV-Mitglieder erhalten eine
Ermässigung.
Nr. 6/7 – Juni 2010
ISSN 1424-5345
Herausgeber
KV Schweiz
Telefon 044 283 45 45
www.kvschweiz.ch
Verlagsleitung
Rolf Trechsel (rtr)
rolf.trechsel@kvschweiz.ch
Redaktion
Ingo Boltshauser (ibo),
ingo.boltshauser@kvschweiz.ch
Thomas Heeb (the),
thomas.heeb@kvschweiz.ch
Therese Jäggi (tj),
therese.jaeggi@kvschweiz.ch
Andrea Mašek (ajm),
andrea.masek@kvschweiz.ch
Julie Bodenmann (jbo), Praktikantin
julie.bodenmann@kvschweiz.ch
Redaktionsadresse
Kaufmännischer Verband Schweiz
Context
Hans-Huber-Strasse 4
Postfach 1853, 8027 Zürich
Telefon 044 283 45 33
context@kvschweiz.ch
www.context.ch
Sekretariat: Andrea Stoop
Bildnachweise
Titelbild: Reto Schlatter; S. 8: Nicole Béguin/
ex-press; S. 14: Gurinder Osan/Keystone;
S. 29: zvg.; S. 30: Partner & Partner und zvg.;
S. 32: Urs Keller/ex-press, S. 40: zvg.; S. 43: zvg.
Adressänderungen
KV Schweiz
Mitgliederadministration
Telefon 044 283 45 67
mitgliederadmin@kvschweiz.ch
oder im Mitgliederbereich:
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Erscheinungsweise
Monatlich (11 Ausgaben)
114. Jahrgang
Auflage: 50 470 Exemplare
(WEMF-beglaubigt 2009)
Abonnemente
12 Monate CHF 48.–
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Zürichstrasse 135
8910 Affoltern am Albis ZH
Telefon 043 322 60 30
context@c-media.ch
Druckerei
Vogt-Schild Druck AG
4552 Derendingen
Konzeption, Layout, Druckvorstufe
Partner & Partner AG
8400 Winterthur
www.partner-partner.com
Context bekennt sich zum «Code of Conduct»
der Schweizer Presse. Werbung und
redaktioneller Teil sind klar getrennt.
Programme July:
>>6 – Sir John Franklin
Context wurde vom Verband
Schweizer Presse für das Jahr
2008 mit dem Gütesiegel
«Q-Publikation» ausgezeichnet.
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Wolfgang Amadeus Mozart höchstper- Sanierung und dem Umbau von 1988 be- chen früher zu einem bedeutenden Startsönlich beehrte im Jahr 1766 das Städt- herbergt die Festung ein Massnahmen- punkt für die Flösserei, weil sich Baumchen, in dem 240 Jahre später die Grund- heim für männliche Jugendliche.
stämme leicht im Hafen sammeln
Ins Auge sticht zudem die reformierte liessen.
steinlegung für den Mozartweg der
Schweiz stattfand. Zu Ehren des Musikers Kirche unmittelbar unter der Festung.
Von der erfolgreichen Schifffahrtswird jeden ersten Montag im Monat zu Das ursprüngliche Gotteshaus fiel ebenso Ära des Ortes wird unter anderem im TauKammermusik und Vorträgen in den wie viele Wohnhäuser und Scheunen dem send-Stimmen-Tunnel erzählt. Dieser ist
­Mozartraum eingeladen.
grossen Stadtbrand von 1840 zum Opfer. ein Kunstwerk, das im Rahmen des Baus
Nicht klassische, dafür rockige und 68 Familien wurden dabei obdachlos. Die der Ortskernumfahrung 2008 errichtet
poppige Töne sind in einem der «schöns- Kirche wurde schnell wieder im neugoti- worden ist. Geht man durch den Tunnel,
ten Clubs» der Schweiz – so lautet zumin- schen Stil aufgebaut.
hört man sowohl die Verkehrsgeräusche
dest die Werbung – zu hören. Auch er lockt
Nostalgisch angehaucht ist ausser- als auch Geschichten aus dem Ort. ajm
musikbegeisterte Menschen von nah und dem das Freibad. Die Eröffnung der
«­ Badeanstalt des Fluss- und Sonnen­ Wie heisst der gesuchte Ort?
fern ins gesuchte Städtchen.
Hauptanziehungspunkt des Ortes bades» wurde 1931 gefeiert. Es war damit
aber ist die weit herum sichtbare Festung, das erste Schwimmbad des Kantons.
Schicken, faxen oder mailen Sie das
die auf einem Felsen hoch über den Häu- Heute hat die Technik zwar Einzug gehalLösungswort bis spätestens 18.08.2010 an:
sern thront. Zusammen mit dem unter ihr ten, dennoch wurden viele ursprüngliche
Redaktion Context
dahin ziehenden Fluss gibt sie dem Städt- Elemente ­bewahrt.
Postfach 1853, 8027 Zürich
chen den Namen.
Ein wahres Wasserphänomen ist die
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raetsel@kvschweiz.ch
Die Burg dürfte 1123 von den Frohbur- «Woog» unterhalb des Festungsfelsens.
gern gegründet worden sein. Später ging Hier macht der Fluss einen Knick, bildet
Gewinner/innen des letzten Georätsels:
sie in Habsburger Hände über, bevor sie quasi einen Hafen. Trifft das ruhige
Eugen Werner, Pfaffhausen
Blendi Bajraktari, Thun
von den Bernern zur Artilleriefestung aus- ­Hafenwasser auf das Strömungswasser,
Ingrid Maartensson, Samstagern
gebaut wurde. Im 19. Jahrhundert diente ergeben sich gewaltige Wirbel, die bewirLösungswort Nr. 5: Rheinau
sie als Zeug- und Zuchthaus, später als ken, dass der Fluss teils rückwärts fliesst.
Heim für straffällige Jugendliche. Seit der Dieses Naturwunder machte das Städt-
context 6/7 – 2010
45
cartoon
46
context 6/7 – 2010
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Neuer Ratgeber zur Bewältigung des Arbeitsalltages in der 24-Stunden-Gesellschaft.
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