WILLKOMMEN2 DIE IDEE4 VOM ROTEN BIS ZUM

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WILLKOMMEN2 DIE IDEE4 VOM ROTEN BIS ZUM
CONCIERGE
CONCIERGE, UTENGASSE 28, 4058 BASEL
#1 / OKT. 2012
WILLKOMMEN2
DIE IDEE4
VOM ROTEN BIS ZUM
GRÜNEN LICHT6
PATINA8
TRÄGERSCHAFT10
DAS AUGE TRINKT MIT12
ANGEBOT13
www.concierge-bar.ch
LES CONCIERGES RECOMMANDE13
BUENA VISTA16
FREUNDESKREISE21
JUKEBOX22
CONCIERGE EMPFIEHLT24
PARTNER26
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WILLKOMMEN
IM CONCIERGE
Es freut uns, euch zum einjährigen Bestehen des Concierge die kommenden Seiten
präsentieren zu dürfen. Als wir vor zwölf
Monaten unsere Türen öffneten, wussten wir nicht ob unsere Bar die erste Nacht
überlebt. So war dies auch das Einzige, das
wir uns und unseren insgesamt 36 Freunden
damals versprochen haben: EINE Nacht bekommt ihr sicher - die Eröffnungsnacht.
Vielleicht kamen deshalb so viele Leute zur
Eröffnung. Die erste und allenfalls letzte
Gelegenheit, das Concierge zu erleben?
Auch wenn wir alles Nötige und Mögliche
für ein langfristiges Bestehen des Concierges
geplant haben, konnte uns niemand versi-
chern, was nach der Eröffnungsnacht passieren würde. Und wo zur Hölle entsorgen
wir unser Altglas? Auch wenn wir versuchen,
vorausschauend zu planen, bleibt natürlich
ungewiss, was die Zukunft uns bringen wird.
Immerhin: Unser Altglasproblem ist gelöst.
bedanken: Bei unseren Gästen, unseren
36 Vereinsmitgliedern, unserem Vermieter, unseren Nachbarn und natürlich den
Concierges. Für euer Vertrauen, eure Unterstützung und euren Einsatz, die dies alles
ermöglicht haben.
Dass aus dieser Eröffnungsnacht nun ein
Jahr geworden ist, freut uns natürlich alle
sehr. Denn es zeigt, dass es nicht ganz so
verkehrt war, die vergangenen drei Jahre in
die Verwirklichung unserer Träume zu investieren.
Jawohl - wir lernen alle stetig Neues dazu.
Eine schöne Herausforderung. Danke für
eure Anregungen und auch für eure Geduld
wenn’s mal ein bisschen länger gedauert hat.
Vor allem aber danke dafür, dass ihr jetzt
hier seid.
Wir, die alten Barjungfern, möchten uns
an dieser Stelle bei euch allen ganz herzlich
Merci. Und proscht.
WILLKOMMEN
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PROBIER’S MAL: MAKER’S BENJ
DIE IDEE
Zuweilen beginnt mit dem Feierabendbier erst die Arbeit. Vor allem dann,
wenn man auf die Idee kommt, eine Bar zu eröffnen, die einiges mehr als nur
einen guten Gin Tonic im Angebot haben soll.
Wenn vier Freunde in einer Bar auf ihren Feierabend anstossen und damit das Wochenende
einläuten, stehen die Chancen in der Regel gut,
dass sie noch ordentlich um die Häuser ziehen
werden. Aber um welche Häuser denn eigentlich? Im Kleinbasler Lokal, in dem sie an diesem Abend im Oktober 2009 sitzen, finden sie
keine Hinweise darauf, in welcher ehemaligen
Fabrikhalle heute Abend die Beats stampfen
oder an welcher Abbruchparty es sich bis zum
Sonnenaufgang durchzechen lässt.
Sie nehmen das iPhone hervor um sich durchs
Nachtleben zu googeln - und nerven sich sogleich darüber, in der medialen Isolation zu
versinken. Daher sind sich die vier einig, dass es
schleunigst einen Ort braucht, der das vielseitige Angebot der Stadt zeigt. Man soll sich in ge-
mütlicher Runde mit einem Bier auf dem Tisch
das Abendprogramm zusammenstellen können.
Diese Idee kritzeln sie auf ein Papiertischtuch.
Am nächsten Tag ist der Pegel weg aber der Papierfetzen noch da. Und vor allem überzeugt die
Idee noch immer. In den kommenden Monaten reift sie zu einem Konzept heran: Die neue
Bar soll in einer gemütlichen Ambiance hochklassige Getränke anbieten und gleichzeitig ihre
Gäste dabei unterstützen, Pläne für den Abend
zu schmieden. Dies, indem sie sie mit gezielten
Empfehlungen zu leckerem Essen, interessanten
Kulturveranstaltungen oder ausgelassenen Partys lotst.
Eine Bar also, die mit Absicht die Gäste an andere Lokale vermittelt, um so mitzuhelfen, das
reichhaltige Angebot des Basler Abend- und
Nachtlebens sichtbar zu machen. Und da in
einem Hotel zuweilen ein gewitzter Concierge
seinen Gästen den Weg dorthin weist, wo sie
sich amüsieren können, ist auch damit auch der
Name für das neue Lokal gefunden.
Man sollte öfters auf den Feierabend anstossen. Ein Papiertischtuch ist noch lange kein Papiertiger.
Und manche Bierideen überleben
erfolgreich den Abend.
www.evelyntrutmann.ch
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VOM ROTEN ZUM
GRÜNEN LICHT
Wer im Kleinbasel eine Bar eröffnen will kann ein Lokal übernehmen, in
dem man bis anhin an der Stange tanzende Frauen betrachten konnte - oder
Möbel.
Im Kleinbasel torkeln bildungsferne Betrunkene auf den Strassen umher, ziehen grölend
durch schummrige Lokale und urinieren an
die Wände. Trottoirdamen gehen an der Strassenecke Gassi mit ihrem Dekolleté. An einem
Stadtteil, der einen solch zweifelhaften Ruf geniesst, muss was dran sein.
Und in der Tat: Die Gegend hinter dem Kleinbasler Rheinufer ist längst dabei, sich in ein
multikulturelles, pulsierendes Viertel mit einem
innovativen Angebot für Gourmets, Kulturinteressierte und Nachtschwärmer zu verwandeln.
Und das auch in der Zeit zwischen Anlässen wie
der Basel World, Art Basel und dem Vogel Gryff.
Vom Tinguely-Museum bis nach Kleinhüningen hat sich hinter charmanten Kleinbasler Altbaufassaden eine attraktive Vielfalt von
Betrieben eingenistet. Während Hungrige vor
dem Kebabladen an der Ecke Schlange stehen,
entwirft die Modedesignerin im Laden nebenan
gerade eine neue Kollektion einzigartiger Klamotten. Weiter vorne speisen Gäste in einem
Lokal, in dem bis vor kurzem noch Liebesdienste zu kaufen waren. Ganz zu schweigen von der
alten Kaserne im Herzen des Kleinbasels, die
sich längst zu einem der wichtigsten Kulturareale der Stadt gewandelt hat.
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VOM ROTEN ZUM GRÜNEN LICHT
Diese aufstrebende Umgebung war daher von
Beginn weg der Wunschort für das Concierge:
Mittendrin in jenen Angeboten des Abendund Nachtlebens, die man seinen Gästen empfehlen will.
Einige Velofahrten durch das Kleinbasel lieferten zwar nicht das gesuchte freistehende Lokal,
aber nochmals die Bestätigung, dass diese Gegend die richtige war.
Doch der geeignete Raum für die neue Bar existierte bereits: im ehemaligen Schaulager eines
Möbelgeschäfts an der Utengasse 28. Das Haus
befand sich gerade im Umbau, und der Raum
war noch zu haben. Dank einigen Bierchen ver-
breitete sich diese Kunde von den Hauseigentümern aus in Richtung unserer vier Freunde.
Prompt war die Chance erkannt und der Puls
stieg rasant an.
Oder auch nicht, denn zunächst sah man bei
der Besichtigung vor Ort vor allem lange Gesichter: Der Raum erschien zu klein. Mit den
Toiletten, die im Erdgeschoss vorgesehen waren, würde kaum Platz für die Gäste bleiben.
Konstruktive Gespräche mit Architekt und Besitzern vermochten letztlich aber doch alle zu
überzeugen, das dies der richtige Ort für eine
kleine aber feine Bar ist – wenn man unter anderem die Toiletten in den Keller schickt. Und
ein paar andere Kleinigkeiten einplant.
Im Frühling 2011 erhielt das Bar-Projekt grünes
Licht von der Trägerschaft und den Hauseigentümern. Im besagten Raum erinnerte zu diesem
Zeitpunkt nichts auch nur annähernd an einen
Barbetrieb. Aber nun war klar, dass er sich in
nur 6 Monaten in die Concierge Bar verwandeln würde. Mit viel Herzblut der Beteiligten.
Und viel Bier, schnellem Essen und Zigaretten.
Das Concierge hat dank einigen
Bierchen ein Zuhause im pulsierenden Kleinbasel gefunden. Es
bietet keine Liebesdienste an. Und
Toiletten gehören in den Keller.
Nebenan befindet sich übrigens das Möbelgeschäft, dem der Concierge-Raum
früher gehörte. Aufgrund der anfänglich fehlenden Beschilderung führte dies
dazu, dass manche Gäste im Concierge ihre Freunde via Handy in die MöbelBar lotsten. Gefreut haben wir uns trotzdem über den Besuch.
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PROBIER’S MAL: MONGO TONIC
PATINA
Eine Fähre zu Kleinholz verarbeiten und daraus Stühle
zimmern. Diese dann in der Farbe der Schuhe streichen, die
man gerade trägt. Oder anders gesagt: Wenn Laien mit Ideen
und Profis mit Elan gemeinsam an die Arbeit gehen.
Eine eigene Bar mit eigens angefertigten Möbeln, gezimmert aus dem Holz einer alten Basler Fähri: Dies war ursprünglich die Vision für
die Inneneinrichtung des Concierge. Dahinter
stand die Idee eines eigenständigen Designs,
verbunden mit dem Konzept des sogenannten
Upcyclings: gebrauchte Materialien für einen
neuen Zweck aufzuwerten.
Die Gestaltung sollte ein urbanes, edles Ambiente schaffen und dabei gleichzeitig schlicht, warm
und gewohnt selbstverständlich daherkommen.
Das waren viele Wünsche auf einmal. Aber der
Gedanke hinter der Concierge-Trägerschaft,
Freunde und Bekannte mit unterschiedlichen
Stärken zusammenzubringen, brachte ein begeisterungsfähiges und kreatives Team hervor.
Dieses wollte und konnte die meisten Wünsche
verwirklichen: Innenarchitekt Magnus Zwyssig
(ehemals ZMIK) und Schreiner Daniel Portmann setzten die Vorstellungen dann auch mit
viel Liebe zum Detail um.
Aber zuweilen gab es beim Aufbau der Bar auch
Momente, in denen die Concierge-Mannschaft
ratlos vor der Baustelle stand. Zum Beispiel bei
der Frage, welche Farbe die Barhocker erhalten
sollten, damit sie zum Blau der unteren Wandhälften passte. Ein knalliges Rot stand zur Diskussion. Aber bei allem Respekt vor unserem
geliebten Stadtverein: Das Concierge sollte kein
inoffizielles Clublokal werden. Doch Not macht
bekanntlich erfinderisch. Nachdenklich starrte
Innenarchitekt Zwyssig auf den Boden – und er-
blickte seine scharlachroten Schuhe. Das passte.
Holzmeister Portmann seinerseits holte sich zuweilen auch einen Assistenten aus der 36-köpfigen Trägerschaft des Concierge, um die Planken
plangemäss zuzusägen und zusammenzuzimmern. So schnell wie bei diesem Assistenten
ging eine Schreinerlehre wohl noch nie. Und
der Lehrmeister war erst noch ziemlich zufrieden.
Als dann mehrere Mitglieder der Trägerschaft
die Farbroller in die Hand nahmen, um die
Wände zu streichen, konnte es vorkommen, das
gewisse Arbeiten auch länger dauerten als eigentlich nötg. Als die fleissigen Hobby-Handwerker sich nach getaner Arbeit zufrieden den
PATINA
Schweiss von der Stirn wischten, staunten sie
nicht schlecht, als sie sahen, dass die eine Wand
in einem anderen Blauton erschien als die andere. Die Erklärung war schnell gefunden, als
jemand auf die glorreiche Idee kam, die Anleitung auf den Farbtöpfen zu lesen. Erneut kramte man die Farbroller hervor und verwechselte
diesmal die Untergrundfarbe nicht mehr mit
der Deckfarbe.
Ein besonders herzkasperreifer Anblick bot sich
auf der Baustelle, als eines Abends zwei dicke
Lüftungsrohre an der Decke hingen, welche sich
über die gesamte Länge des Raumes erstreckten. Was die Anwesenden gehörig erschreckte.
Und zwar so fest, dass sie sich aus Verzweiflung
nachts um halb elf kurzerhand entschlossen, die
Notfallnummer des Lüftungsunternehmens zu
wählen.
Das sorgte dort zwar für rote Köpfe. Aber auch
dafür, dass die Zwillingsrohre eine Beschneidung erhielten. Anfänglich nach Afghanistan
oder sonstwohin gewünscht, sind die verkürzten, dicken Zwillinge inzwischen nicht mehr aus
der Bar wegzudenken. Und verleihen dem Lokal
fast beiläufig eine industrielle Komponente.
Um auch im Sommer eine Verbindung nach
aussen zu haben, sollte zur Strassenseite ein
grosses Fenster eingebaut werden. Eines, das
sich hochschieben lässt. Wie es einige auch
schon in einem Bar-Urgestein am Barfi gesehen
hatten.
Ein nicht namentlich genannt werden wollender Architekturstudent sah in diesem Fensterplan zugleich die Gelegenheit, sie im Rahmen
seines Studiums für eine seiner Abgaben zu verwenden. So sparte er viel Zeit, in der er keineswegs faulenzte – er nutzte sie für den Aufbau des
Concierge. Für das Fenster erhielt er dann auch
eine Rückmeldung seines Dozenten: Das würde
auf keinen Fall funktionieren, denn niemand
würde sich da hinsetzen. Ein unschlagbares Argument also, das Fenster so schnell wie möglich
einbauen zu lassen.
Zumal dieses bei den Aufbauarbeiten auch die
Lüftungsrohre unterstützte, denn die Belegschaft verqualmte so viele Zigaretten, dass es für
zwei Leben reichen wird. Und allen war klar:
Das Concierge ist zu klein für dicke Rauchschwaden. Es wird ein Nichtraucherlokal.
Als die Baustelle zunehmend nach einer Bar
auszusehen begann, illustrierte Evelyn Trutmann die Getränkekarten auf unverkennba-
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re Weise. Mit den wandschmückenden Bildern
und Schriften verlieh sie dem Concierge eine
weitere individuelle Note.
Und auch die Patina der oberen Wandhälften,
tragen zur Ambiance bei. Sie haben erst noch
grosse Vorteile: Wenn man bei Jukebox das „e“
vergisst, macht das gar nichts. Man schleift das
Wort einfach weg. Und schreibt noch mal darüber.
Die Profis konnten die Laien
manchmal gebrauchen. Die dicken Zwillinge haben an Zuneigung gewonnen. Auf Dozenten hört
man nicht. Und rauchen darf man
draussen.
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TRÄGERSCHAFT
Irgendwann vor Weihnachten überzeugen Freunde eine Gruppe von Freunden
und Freunden von Freunden, gemeinsam eine Bar aufzumachen.
Und gleichzeitig ein Netzwerk zu spinnen.
Wie kriegt man das Geld zusammen, um eine
eigene Bar eröffnen zu können? Beispielsweise
indem man genug Freunde und Bekannte zusammentrommelt, die die Idee unterstützen.
Heute heisst das Crowd-Funding.
Geld allein sollte nicht das sein, was die Trägerschaft des Concierge ausmacht: Im Vordergrund steht auch der freundschaftliche Aspekt.
Und die Absicht, vom Schreiner bis zum Ingenieur eine Gruppe zusammenzubringen, die
gemeinsam eine Bar aus dem Boden stampfen
kann. Ein tatkräftiges Netzwerk aus Freunden
und Freunden von Freunden, die gemeinsam
eine Vision verfolgen.
Diese Trägerschaft mit 36 Mitgliedern gründete im Frühling 2011 einen Verein, um die Gemeinschaft zu fördern und eine GmbH, um den
Betrieb des Concierge zu führen. Gleichzeitig
etablierte sich auch der monatliche Stammtisch;
ein ungezwungener Anlass, bei dem die Vereinsmitglieder Einblicke in den Baufortschritt
erhielten. Dies unter anderem auch vor Ort auf
der sogenannten Barstelle – die Baustelle, wo
das Concierge am Entstehen war. Bis heute trifft
man am letzten Donnerstag im Monat zuweilen
auffällig viele Vereinsmitglieder in der Bar an:
Der Stammtisch lebt ungezwungen weiter.
Ab August 2011 ging die Umsetzung des Barpro-
jekts langsam aber sicher in den Endspurt. Die
Mitglieder der Trägerschaft hatten längst die
Ärmel hochgekrempelt, um bei der Umsetzung
der Bar zu helfen. An den „Helfertagen“ erhielten beispielsweise Hocker und Wände ihren
Anstrich, andere schleppten Einrichtungsmaterial herum oder putzten Spuren des Umbaus
weg. Wieder andere halfen mit, den Biervorrat
abzubauen.
Am 30. September 2011, dem Tag vor der offiziellen Eröffnung, war das Ziel erreicht. Die
Trägerschaft weihte das fertig eingerichtete
Concierge feuchtfröhlich und bis in die frühen
Morgenstunden ausgiebig ein.
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TRÄGERSCHAFT
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Margrit·Thomas
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DAS AUGE TRINKT MIT
Der Wunsch eines vollkommen eigenständigen Designs brachte einige auch
dazu, sich den Kopf über die Getränkekarte zu zerbrechen. Und Papier in Tee
zu tauchen. Und anschliessend Kaffee darauf zu spritzen.
Eine Getränkekarte kann ein handgeschriebener Fötzel Papier sein. Oder ein bedrucktes
Blatt Papier, das man in Tee taucht und mit
Kaffee betröpfelt. So oder ähnlich müssen diejenigen gedacht haben, welche die ConciergeGetränkekarte von Evelyn Trutmann mit unverkennbaren Bildern illustrieren liessen und die
kleinen Kunstwerke im Sinne der Aufwertung
von gebrauchtem Material („Upcycling“) in alte
Taschenbücher druckten.
So sollte die Getränkekarte auch etwas fürs Auge
bieten, ohne deswegen gleich das Eyeballing zu
fördern. Nebenwirkungen gab’s trotzdem: Bis
Zutaten:
1 Inselverlag-Buch
8 A4 Seiten - 160gm2 Papier
1 Laserdrucker
1 Tumbler
4 Beutel Schwarztee
1 Backblech
4 cl Maker’s Mark
1 Computer
200 Gramm Kaffeesatz
1 Japanmesser
3 Stk Würfeleis
Etwas Weissleim
1 Etikette mit Concierge Logo
heute traut sich kaum jemand, von Preisänderungen zu sprechen. Denn sonst darf der oder
die Verantwortliche die gesamte Getränkekarteserie neu auflegen. Von den alten Taschenbüchern sind aber immerhin genug da – dank
einer freundlichen Spende eines aufmerksamen
Gastes. Merci!
Zubereitung:
Illustrieren
Layouten
Drucken
Teebeutel mit 3l Wasser aufkochen
Kaffeesatz hinzufügen
Die Brühe auf ein Backblech giessen
Papier 30 Sekunden in die Brühe tauchen
Blätter einzeln draussen an der Sonne zum
Trocknen aufhängen (nicht in den Backofen, würde zu knusprig)
Maker’s Mark zum Tumbler hinzufügen.
Eis drauf. Trinken.
Seiten mittig zusammennähen
Mit Japanmesser zurechtschneiden
Inselverlag Buch ausschlachten (die Dame
von der Bücherbrocki hat gemeint das sei
vertretbar)
Zubereitete Innenseiten mit Weissleim
einkleben
Auflage anschreiben
Etikette vorne anbringen
Fertig.
Bei der Wahl des Hausweins überzeugte der
Um der Philosophie des Concierge gerecht
zu werden, guten Wein zu erschwinglichen
Preisen anzubieten, kam erneut der Netzwerkgedanke zum Tragen. Wieso sich bei
den Anbietern durchdegustieren, wenn man
mit A Glass Of Wine einen versierten Weinhändler in denen eigenen Reihen vorfindet?
Das Concierge-Grundsortiment von sprudelndem Wasser bis feurigem Whiskey findet
sich in der Getränkekarte. Analog zum Wein
variieren auch andere Teile des Getränkesortiments von Zeit zu Zeit, um ein abwechslungsreiches Angebot zu gewährleisten.
Das Ueli-Lager der Fischerstube liegt nur
einen Steinwurf vom Concierge entfernt
in derselben Strasse. Manche träumten bereits davon, an die unterirdische Bierleitung
zwischen Fischerstube und Lager andocken
zu können. Das könnte noch etwas dauern.
Aber man versteht sich bereits so gut, dass
das Concierge die Pionieraufgabe übernehmen durfte, Ueli als „Grosses“ in HalbliterBechern auszuschenken, welche die Fischerstube eigens hat produzieren lassen und
damit ins Leben gerufen hat. Und dass das
Concierge am Vogel Gryff 2012 das eigens
für diesen Anlass gebraute „Wild Maa“-Bier
ausschenken durfte.
Und wie kam der mongolische Wodka ins
Concierge? Die kleine Anekdote erzählt dir
vielleicht der Concierge. Zu später Stunde
zum Beispiel, wenn er in Feierabendlaune
ist.
Die aktuellen Angebote sind an den Wänden rund um den Tresen angeschrieben. Auf
diese Weise finden beispielsweise Flaschenbiere von Kleinbrauereien wie Arlibräu aus
Arlesheim den Weg über die ConciergeTheke. Oder die Barkeeper schreiben an der
schwarzen Wand mit Kreide einen fruchtigen
Grappa an. Oder sie empfehlen einem neugierigen Gast den Monkey 47, ein Gin aus
dem Schwarzwald, der aus dem 2. Weltkrieg
hervorging.
spanische „Enate“ alle Gaumen. Über diesen
feinen Tropfen hinaus wechselt das Angebot
alle paar Monate, um den Concierge-Gästen
immer wieder andere Entdeckungen aus der
Welt des edlen Rebensafts präsentieren zu
können.
Von Anfang an war es ein Anliegen, nach
Möglichkeit mit lokalen Getränkeanbietern
zusammenzuarbeiten. Kein Wunder also,
sprudelt aus dem Concierge-Zapfhahn das
Ueli-Bier der kleinen, aber feinen Traditionsbrauerei Fischerstube an der Rheingasse.
Vom lokalen Bier über spanischen Wein bis zum mongolischen
Wodka: Ein kurzer Streifzug durch das Getränke-Sortiment
ANGEBOT
Zubereitung
Zutaten mit Prosecco oder Champagner vorsichtig auffüllen und verrühren.
Zutaten
Weisse, reife Pfirsiche (püriert)
Dashes Zitronensaft
Dashes Peachbrandy
Ein idealer Cocktail, um ein Stück Sommer in
den Herbst zu entführen. Mit dem Mix aus klassischer Zubereitung und frischen Zutaten passt
er hervorragend ins Concierge-Ambiente.
Bellini
BJÖRN
Zubereitung
Wodka, Limettensaft und Zuckersirup auf Eis
kräftig schütteln und in ein vorgekühltes Glas
über frische Eiswürfel, einige Gurkenscheiben
und Ingwerscheiben laufen lassen. Mit Ingwerbier auffüllen.
Zutaten
5 cl Wodka
Saft einer halben Limette
Dash Zuckersirup
Ingwerbier (z.B. Fever Tree Ginger Beer)
frische Gurke
evtl. frischer Ingwer
Wer Gurke im Drink mag, dem Hendrick’s Tonic jedoch längst zum Hals raushängt, ist mit
diesem prickelnden Highball-Cocktail bestens
bedient. Wodka, Limette, Gurke und Ingwerbier vereinen sich zu einem herrlich erfrischenden Getränk, das glücklicherweise weder
vom Aussehen noch vom Geschmack her an ein
Maultier erinnert.
Moscow Mule
ANGIE
DIE
CONCIERGES
EMPFEHLEN
{16}
SCHÖNE AUSSICHTEN
Das Concierge versteht sich gut mit seinen Nachbarn. Mit der Stiftung Habitat
sogar so gut, dass man gemeinsam einen Künstler engagiert hat, um die
Baustelle zu verschönern.
Gegenüber vom Concierge baut die Stiftung
Habitat an der Utengasse 15/17 den neuen JazzCampus. Die Musiker werden voraussichtlich
im Oktober 2013 einziehen können. Erfreuliche Voraussichten für die Musiker und das
Concierge. Denn die Musiker müssen für einen
Espresso lediglich die Strasse überqueren.
Weniger schön waren die Aussichten für die
Gäste des Concierge. Denn sie würden von der
im Frühling 2012 geplanten Aussenbestuhlung
direkt auf eine langweilige, grüne Baustellenabsperrung blicken. Wie kann man das Panorama verschönern? Zum Beispiel, indem man die
Baustellenabsperrung einem Künstler als Spielwiese zur Verfügung stellt.
Gesagt, getan. Die Concierge-Trägerschaft kam
erneut zum Tragen, indem der Betreiber der
Online-Kunstplattform theliteroom.com den
Basler Künstler Oliver Minder vermittelte. Er
erhielt den Auftrag, die Baustellenabsperrung
in der ganzen Breite mit einem Kunstwerk zu
versehen. Innerhalb von nur einer Woche zauberte er ein dreiteiliges Werk vor die Augen der
Concierge-Gäste – und der Bauarbeiter, die
dem künstlerischen Treiben anfänglich eher
skeptisch gegenüberstanden („Und? Das ist jetzt
schöner?“). Doch nach einigen Tagen hatten
auch sie sich an das neue Gesicht der Baustelle
gewöhnt. Die Baustellenabsperrung wird verschwinden. Das Werk wird bleiben. Unter anderem auf den Concierge-Bierdeckeln – und
als Print auf theliteroom.com, wo es (noch) zu
haben ist.
Oliver Minder
Geboren 1980 in Basel
www.oliverminder.com / www.theliteroom.com {17}
THE LITEROOM
The LiteRoom? Da findet man Werke aufstrebender
Künstler. Global. Online. Und erschwinglich.
Hier: www.theliteroom.com
1
Provide a global platform for
young talents
2
Think different.
Act accordingly.
6
5
Make art & design accessible
Project the future.
Remember the past.
Be present.
3
Globally connected.
7
Exclusivity through
limited editions.
4
Be simple.
But not restricted.
8
Affordable!
{18}
Schnappschüsse
Schnappschüsse
Falls bei der
TagesWoche
mal ein Ausgehtipp
zwischen den
Zeilen verschwindet –
im Concierge taucht er
garantiert wieder auf.
Die TagesWoche gratuliert dem
Concierge zum ersten Geburtstag.
Die Wochenzeitung, die täglich erscheint.
{21}
FREUNDESKREISE
Mit dem Logo sollte das Concierge den Institutionen und Personen, die es
empfiehlt, im positiven Sinn den Stempel aufdrücken. Es sollte handgemacht
sein und gleichzeitig die Trägerschaft integrieren. Daher haben die Mitglieder
ihren eigenen Kreis auf einem Bierdeckel hinterlassen, woraus erneut in
aufwändiger Arbeit das © als Logo geformt wurde.
{22}
DAS MUSIKPROGRAMM
In vielen Beizen steht ein alter Wurlitzer an der Wand. Die Concierge-Jukebox
ist wesentlich kleiner und enthält mehr Musik.
Das Musikangebot im Concierge funktioniert
ganz einfach: Mit der Bar verbundene Persönlichkeiten aus der Musikwelt haben einen der verschiedenfarbigen iPods mit Songs ihrer bevorzugten Stilrichtungen und Bands von Hip-Hop bis
Indie bespielt.
Auf den Wandtafeln an der langen Seitenwand rechts (mit
Blick auf die Bar) erfährst du, wer welchen iPod bespielt
hat. Es kommen auch immer wieder neue (mit anderen
DJs) hinzu. Wenn du andere Musik hören willst, gehst du
einfach an den Tresen und wünscht dir eine andere Farbe –
die mit dem Musikstil, der dir gefällt.
5
/
6
!
N
E
HELD
JUKEBOX HELD DENNIS BUSCH. INDIE.CH. KiFF AARAU. ZÜRICH.
könnten, wenn es nicht diese wären. Und natürlich
fehlt Jamie N Commons und Isbells und Tallest Man
On Earth und Clock Opera und Typoon und undundundundundundund...
10 LIEBLINGS-SONGS
AUSGEWÄHLT AM
20.08.12, 21.35H
Die Lieblings-Songs auf eine Liste von 10 zu reduzieren ist grausam. Noch grausamer, wenns eine Liste „Of All Time“ sein soll. Darum gib’s einfach eine
Lieder-Von-Heute-Liste, Lieder die mir gerade
einfallen, am Herzen liegen. Lieder, die ich immer
wieder hören könnte, die aber auch 10 andere sein
Conner Youngblood - Australia
Breton – Edward The Confessor
Dry The River – No Rest
The Bronze Medal - Milk
Alcoholic Faith Mission – We need Fear
Enno Bunger - Regen
The Maccabees – Went Away
We Are Knights – Tears
The Black Atlantic - Heirloom
Efterklang – Harmonics
Musik & Bars
Vor ein paar Jahren sass ich mal wartend in der
Kronenhalle Bar. Es war gespenstisch ruhig, schick.
Die Leute nippten an ihren Cüplis und mir war etwas unwohl. Wie ich dann feststellte, lag es an der
Geräuschlosigkeit. Keine Musik, kein Gelächter,
kein Pieps. Nur ich, mein Bier und die paar grauen
Opernhaus-Mäuse. Ich bin gerne in der Sansibar,
dem La Catrina oder dem Concierge. Bin gerne an
Orten mit guter Musik. So kann man sich unterhalten und gleichzeitig geniessen oder vor sich herträumen, wenn man wartet. In der Kronenhalle hätte ich
gerne meine Kopfhörer dabei gehabt und mich damit in eine andere Welt versetzt. Meine Welt.
JUKEBOX HELD HANSPETER ‘DÜSI’ KÜENZLER. LONDON.
Musik & Bars
Musikbars in London sind stinklangweilig. In der
Ecke steht ein geckenhafter DJ, der sich soeben in
Hoxton neu eingekleidet hat und nun mit besserwisserischer Miene seine neuesten supergeheimen
12”-Singles aus einem Underground-Studio in
Hackney kredenzt. Elektronisches Beat-Geklapper,
dann und wann mit einem Hauch Ambient oder
Soul-Gesang versetzt. Des Kaisers neues Kleid. Die
Nase ganz tief im Auspuff des Zeitgeistes. Und da soll
eineR noch in Ruhe sein Buch lesen können? Noch
unmöglicher: zu plaudern ohne sich dabei einen
Gehörschaden zuzuziehen, so laut glaubt selbiger
DJ mit dem Beret auf dem Kopf seinen Schmarren
aufdrehen zu müssen (sprich: Lautstärke ist ihm vom
Wirt nahegelegt worden, denn je weniger die Leute
reden wollen, desto mehr konsumieren sie).
Das ist in der Schweiz anders. Hier lassen sich die
Jukeboxes nicht im Strudel der Mode in die Tiefe
reissen...
Die zehn schönsten Incredible String Band-Songs
In chronologischer Folge
1) October Song (“First Album”)
2) My Name is Death (“5000 Spirits or the Layers
of the Onion”)
3) A Very Cellular Song (“The Hangman’s Beautiful Daughter”)
4) Three is a Green Crown (“The Hangman’s
Beautiful Daughter”)
5) Maya (“The Big Huge”)
6) The Iron Stone (“The Big Huge”)
7) Air (“Wee Tam”)
8) Creation (“Changing Horses”)
9) Worlds They Rise and Fall (“Liquid Acrobat as
Regards the Air”)
10) Cold February (“Hard Rope and Silken
Twine”)
JUKEBOX HELD XAVER ZIMMERMANN. RADIOX MAINSTREAM.{23}
BASEL.
Musik & Bar
Musik in der Bar
meistens ist sie
leider schlecht
ausser
10 aktuelle Lieblingslieder
(16. August 2012, 19:18 Uhr)
Frankie Rose - Interstellar
Frau Rose aus New York war Mitglied der Dum Dum
Girls, Vivian Girls und Crystal Stilts. Auf ihrer ersten Solo-Platte machte sie ähnlichen C86-GaragePop-Sound. Jetzt Album Nr. 2. Und es klingt nach
Pale Saints und Cocteau Twins und The Cure und
hach...
Ramones - My Brain is Hanging Upside Down
(Bonzo Goes To Bitburg)
Seit jeher meine Lieblings-Band. Das hier ist einer
ihrer ganz wenigen “politischen” Songs. Er stammt
aus der Feder von Joey. Kollege John – strammer Patriot, Republikaner und Fan von “Bonzo” (Präsident
Reagan) – fand ihn nicht ganz so lustig und bestand
darauf, den Titel von Bonzo Goes To Bitburg”zu My
Brain Is Hanging Upside Down abzuändern.
The Hobbes Fanclub - Your Doubting Heart
Manche, mir noch unbekannte Bands, höre ich mir
nur wegen ihrem Namen an. Der hier ist grossartig, und genauso ist die Musik. Indiepop wie er sein
muss.
Superpunk - Babylon Forever
“Es wird immer jemand geben, der dich liebt. Oder
einer, der dir einen Gin Fizz ausgiebt”. Keine Band
spendet(e) mehr Trost, als diese Herren des Souls
aus Hamburg. Seit letztem Frühling leider Geschichte. Auf Wiederhöhren, top old boys!
Chromatics - Into The Black
Was für eine spitzenmässige Cover-Version! Immer
heikel, sich an Klassiker zu versuchen, aber die Electro-Synth-Pop-Band aus Portland schreckte schon
vor Kate Bush’s Running Up That Hill nicht zurück
und diese Version von Neil Young’s Hey Hey, My My
(Into The Black) ist ihnen noch besser gelungen.
The Primitives - Turn Off The Moon
Noch eine Cover-Version, diesmal von einem völlig unbekannten Song. Im Original von Sue Lyon,
war das Lied eine B-Seite von Lolita Ya Ya für den
Soundtrack von Stanley Kubrick’s Lolita. Die legendäre 80er-Jahre-Band The Primitives (Crash, Stop
Killing Me) covert auf ihrem ersten Album seit 21
Jahren ausschliesslich, bisweilen obskure, von Frauen
gesungene Songs aus den Sechzigern. Geheimtipp!
Black Star - Definition
Rap soll gerade eine Renaissance erfahren, scheints.
Ich höre trotzdem lieber die alten Helden. “Mos Def
and Talib Kweli / we came to rock it on the tip top /
best alliance in hip hop”. Wahre Worte.
Built To Spill - Carry The Zero
Von den klassischen amerikanischen 90er-Jahre
Indierock-Bands waren mir Built To Spill immer
die Liebsten. Und bei dieser Gitarrenmelodie gegen
Schluss von Carry the Zero gehe ich immer noch jedesmal in die Knie. Perfekt.
Advance Base - New Gospel
Advance Base ist ein neues Projekt von Owen Ashworth, früher bekannt – resp. leider unbekannt
– unter dem Namen Casiotone For The Painfully
Alone. Wunderbar schläfrige Schrammel-klimperzupf-Musik zum ins Glas weinen.
The Chap - Talk Back
Electro-Pop für alle, denen Hot Chip zu ernst geworden sind.
JUKEBOX HELD URS MUSFELD. MUSIKREDAKTION DRS3 SOUNDS! BASEL.
Musik und Bar
Lounge-Musik in der Hotelbar. Anonym und leidenschaftslos. Keine bleibende Erinnerung. Szenenwechsel: eine Bar in Vevey in den frühen 80erJahren. Aus den Lautsprechern tönen französische
Hits. Sängerinnen und Sänger, die mich durch die
60er-und 70er-Jahre begleitet haben. Bilder ziehen vorüber. Ich fühle mich angesprochen. Bar und
Musik: ein tolle Kombination, wenn man sich darin
verlieren kann und manchmal auch Neues entdeckt.
Top Ten-Alben
1. Leonard Cohen: Songs Of Leonard Cohen
Leonard Cohen singt über das Leben, die ersten und
letzten Dinge. Verpackt in dunkle Folk-Chansons.
Poetisch, traurig und hypnotisierend. Dünn und
durchsichtig gespielt, meine Vinyl-Ausgabe voller
Kratzer.
2. John Cale: Paris 1919
„‚Paris 1919’ ist der Versuch, auf die denkbar netteste Weise etwas sehr Hässliches zu sagen”, schrieb
John Cale in seiner Autobiographie. Ein romantisch
arrangierter Song-Reigen. Der Schrecken, der mit
Schönheit verbunden ist.
3. PJ Harvey: Let England Shake
PJ Harveys Antwort auf die Gegenwart. Tod und
Verzweiflung, gebrochener Patriotismus, Leid und
Leidenschaft: ein ganz eigenes Panorama von England im immerwährenden Krieg. Manchmal klingt es
kauzig-schräg, dann wieder lieblich-süss.
4. Suicide: Suicide
Elektronik triff auf Rock 'n Roll-Attitüde. Unheimlich, verstörend, minimal, intensiv. Martin Revs
pulsierend-organische Monotonie im Zusammenspiel mit Alan Vegas zittrig-fahriger, atmender, flehentlicher und mitunter kurz vorm Überschnappen
stehender Stimme. Blaupause für düsteren SynthiePop.
5. White Stripes: Elephant
Hart, roh, kompromisslos, zwischendurch auch zärtlich. Blues-Rock, der mehr als ein Revival ist, mehr
als ein paar aufgewärmte Blues-Akkorde. Meg bearbeitet das Schlagzeug, Jack besorgt den Rest. Seine
Gitarre wimmert, ächzt und stöhnt, seine Stimme
krächzt und kräht.
6. Blumfeld: Old Nobody
Für manche Kitsch, für mich ein grossartiger Pop-
Entwurf. Mit den zentralen Blumfeld-Themen: Wer
und was bin ich? Gibt es das richtige Leben im falschen? Liebe, Last und Lust der Worte im Alltäglichen. Die Melodien eingängig, die Rhythmen abgeklärt. So kann deutschsprachige Pop-Musik tönen.
7. Arcade Fire: Funeral
Pathos-Pop. Zehn zeitlose Seelenwärmer in Songformat. Eine Reise von den Höhen der Glückseligkeit in die Dunkelheit des Grabes. Die Violinen, der
Kontrabass, die flirrenden Gitarren, das Klavier, das
Glockenspiel, das Xylofon, das Akkordeon - und die
Stimme Win Butlers.
8. David Bowie: Low
Bowies sicherer Schritt in die Welt der elektronischen
Musik . Irritierend und experimentell, manchmal
kalt und depressiv. Songs, bei denen Komposition
und Klang eine Symbiose eingehen und dazu erst
noch rocken. Zeitlose Avantgarde.
9. Tim Buckley: Greetings from L.A
Die Stimme als Instrument. Buckleys Gesang lodert,
Sinnlichkeit trifft auf Sensibilität und überschäumende Kreativität. Ein Konglomerat aus Soul, Funk
und Blues. Hohe Singer/Songwriter-Kunst.
10. Buriel: Untrue
Das perfekte Nachtalbum. Wenn Euphorie und Melancholie sich untrennbar vermischen.
Zeitlupenhaft verlangsamte Beats, verhallte, irrlichternde Stimmen. Dubstep vom Feinsten.
JUKEBOX HERO. JOHAN SÖDERLUND. CO-OWNER INDIGOFERA PRIMA JEANS. STOCKHOLM.
Music & Bars:
Every bar has it’s own soul and the music just
strengthens the identity of the place.
My regular hangout in Stockholm is a Lousiana Cajun Bar, and always plays music like The Band, Allman Brothers, Dr John and Mink DeVille etc.
To paraphase The Dude: The music really ties the
room together.
These are just 10 of my all time favourite songs..
Sonic Reducer by Dead Boys
City Slang by Sonic Rendezvous Band
Search And Destroy by The Stooges
Green Hell by Misfits
The American Ruse by MC5
Love Comes In Spurts by Richard Hell & The Voidods
White Riot by The Clash
Psycho by The Sonics
Personality Crisis by New York Dolls
Free Money by Patti Smith
{24}
DAS CONCIERGE
EMPFIEHLT
Man vernimmt zuweilen vom Vorurteil, Basel habe im Vergleich mit grösseren
Schweizer Städten wenig zu bieten. Dabei kann die Rheinknie-Metropole vom Salon
für Haarkunst bis zur Online-Kunstplattform mit allerhand aufwarten. Das
Concierge hilft mit, diese kreativen Unternehmen und Projekte zu entdecken.
Wer im Concierge für einen Umtrunk Halt
macht, könnte anschliessend bei einem exzentrischen Barbier landen. Oder in einem gediegenen Thai-Restaurant, das sich in einer Traditionsbeiz einquartiert hat. Oder bei der Party des
angesagtesten Plattenaufleger-Duos der Stadt.
Denn die Holzrahmen, die an den Wänden im
Concierge hängen, sind mehr als nur Wandschmuck: Im Sinne eines Netzwerkgedankens
erhalten ausgewählte Bars, Restaurants, Kulturund andere Kreativunternehmen vom Concierge als Partner einen Rahmen, den sie nach
Belieben gestalten können.
Wenn eine Unternehmung mit dem Concierge
zusammenspannt, outet sie sich auch in den eigenen Räumlichkeiten: Mit einem Kleber, auf
dem das „C“ zu sehen ist. Irgendwo an der Tür
oder der Wand. Achtet euch mal darauf und
sollte euer Lieblingsladen noch nicht darüber
verfügen, empfehlt ihn uns doch einfach mal...
7
3
2
1
8
4
5
6
9
WIR EMPFEHLEN
1 Marinsel
6 Alterna
Hohe Kleidungskunst tief im Kleinbasel.
Studios
Recordings
Musik aufnehmen. Selten so gut getönt.
2 End
Basels reifste Nachwuchsrocker mit immergrünen
Melodien.
Im Sommer der gemütlichste Speisegarten, im
Winter der gemütlichste Speisesaal in Kleinhüningen.
8 Friendship
Ein Skateboarder mit Flair für Ami-Schlitten, der
Haare schneidet: ab zu Basels abgefahrenstem Barbier.
4 Evelyn
Trutmann siehe Seite 26
5 Karin
Portmann
& Band
So wunderschön der Rahmen, so berührend die
Musik.
11
10
9 Goldfinger
Brothers
Immer eine Scheibe. Und immer eine gute.
10
THE LITEROOM
Werke aufstrebender Künstler. Global. Online.
Und erschwinglich.
13
12
11 Tageswoche
Gegen die Meinungseinfalt in Basel ist ein Blatt
gewachsen.
12 K-Pony
7 Sääli
Dinieren im Goldenen Fass. Der Digestif in der
Fass-Bar. Das Nachtleben im Sääli.
3 Platanenhof
{25}
Haarkünstlerinnen mit rasselnden Säbeln.
13 Schreinerei
Daniel Portmann
Der Holzmeister hat fast im Alleingang das Concierge gezimmert. Und ist (als Schreiner) wieder
zu haben.
14 Nordbahnhof
Eine aufgemöbelte Quartierbeiz. Leckerer ThaiFood. Zusammen der Geheimtipp im St. Johann.
15 Kultkino
Kult.
15
14
{26}
Evelyn Trutmann Illustration / Hochstrasse 111 / 4053 Basel / www.evelyntrutmann.ch
EVELYN TRUTMANN
Ob Postkarten, Modekollektionen oder die Concierge-Getränkekarte:
Die Arbeiten von Evelyn Trutmann sind stets ein Augenschmaus.
Ihre Bilder sprechen für sich – du findest sie unter www.evelyntrutmann.ch
A Glass of Wine / www.aglassofwine.ch
A GLASS OF WINE
Hier erwartet dich ein Sortiment mit exquisiten
Weinen zu erschwinglichen Preisen.
Dank regelmässigen Besuchen auf Weingütern in Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und natürlich
der Schweiz erweitert
A Glass of Wine das
Angebot an renommierten Spitzenweinen immer wieder mit
hochstehenden Entdeckungen.
Ob als sporadischer Weintrinker oder
Kenner – gerne berät dich A Glass of
Wine, um den passenden Tropfen zu
finden. Auf der Webseite findest du über
das Sortiment hinaus ausführliche Beschreibungen
und
Bewertungen
von
Spitzenweinen.
www.aglassofwine.ch
{27}
Daniel Portmann Schreinerei / Hardstrasse 25a / 4127 Birsfelden / 078
730 04 17
DANIEL PORTMANN
SCHREINEREI
Die Schreinerei steht für hochwertigen und kreativen Holzbau
für anspruchsvolle Kunden.
Mit Ideenreichtum und präzisem Handwerk entwickelt Daniel Portmann
stilvolle Qualitätsarbeiten aus ausgesuchten Hölzern und verleiht Innen- und
Ausseneinrichtungen mit Einzelanfertigungen eine individuelle Note.
Schau dich für eine Kostprobe im Concierge um – sämtliche Holzarbeiten stammen
von Daniel Portmann. Weitere Arbeiten, von
Möbeln bis hin zur Einrichtung eines Privatkinos, findest du unter:
www.daniel-portmann.ch
Brauerei Fischerstube AG / Rheingasse 45 / 4058 Basel / Tel. 061 692 94 95
UELI BIER
Seit dem 13. November 1974 wird in der Hausbrauerei an der Kleinbasler Rheingasse das natürlich
reine Ueli Bier gebraut. Inzwischen ist sie mit fünf weiteren Biersorten und speziellen Kreationen zum
Vogel Gryff oder dem Festbier in der Vorweihnachtszeit weit über Basel hinaus bekannt. Namensgeber
für das Bier ist die beliebte Figur des Ueli, der am Vogel Gryff Geld für gute Zwecke sammelt.
Erfahre mehr über die legendäre Kleinbasler Marke: Bei einer Führung durch die Brauerei erhältst du Einblicke in die Herstellung und die Geschichte des Ueli Biers.
Weitere Infos unter: www.uelibier.ch
HERAUSGEBER:
CONCIERGE BAR
UTENGASSE 28
4058 BASEL
061 554 22 27
www.concierge-bar.ch
info@concierge-bar.ch
DRUCKAUFLAGE: 100 Stück (nummeriert)
1. AUFLAGE ERSCHIENEN AM 01 Oktober 2012
ALS DOWNLOAD VERFÜGBAR ÜBER:
www.concierge-bar.ch
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