ken weltweit - Kantonsschule Enge

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ken weltweit - Kantonsschule Enge
kantonsschule enge zürich • www.ken.ch
weltwei
ken weltweit
Jahresbericht 2004 / 2005
kantonsschule enge • jahresbericht 2004 / 2005
haltsve
inhaltsverzeichnis
editorial
4 Impressum
5 Vorwort des Rektors
7 Schulchronik 2004/2005
eröffnungs- & abschlussfeiern
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Bald habt ihr die Probezeit bestanden…
Kollektives Online-Assessment
Das ist, was die Schweiz braucht!
Die IMS bietet ein anspruchsvolles Profil
Eine kleine Buchstabenanalyse
Stecken Sie eine Rose in Ihr Gepäck!
ken weltweit
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Bochum besucht Zürich
KEN bei GES – ein Arbeitsbesuch
Kulturaustausch mit Sered´, Slowakei
Zürich und San Francisco, eine
transatlantische Schulpartnerschaft
That´s just marvellous!
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My Trip to Switzerland
Jakob Kellenberger und das IKRK
Grüsse aus Moskau
Die ETH Zürich an der KEN
Gymnasium – Hochschule: Dialog an der Schnittstelle
KENTAG 2005: Herbstfest der Neuen Sprachen
In 10 Monaten durch 15 Länder auf 3 Kontinenten
veranstaltungen
56 Matur – wohin? Weiterbildungstagung 2005
58 Theaterprojekt «WEF Ltd. Academy»
61 Maya Boog – zurück in der Enge
63 Staatskundewoche an der KEN
projekte & arbeitswochen
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Projektunterricht im Überblick
Arbeitswoche der Klasse N1d in Riazzino
Arbeitswoche der Klasse W1e in Sessa
Arbeitswoche der Klasse N3c in Barcelona
Schneesportlager 2005
forum
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Erzählungen an der KEN
Mir lueged änand
Mit der Schule verbunden bleiben
Unser Elternverein
Fabian Zehnder oder der Hunger nach Kilometern
verzeichnisse
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78
78
86
86
86
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Schulkommission
Rektorat
Lehrer/innenverzeichnis
Personal
Vereine
Schüler/innenverzeichnis
Adressen
Beat Wüthrich, Rektor
Vorwort des Rektors
Impressum
Kantonsschule Enge Zürich – Jahresbericht 2004 / 2005
Kantonsschule Enge
044 286 76 11
Fax 044 286 76 19
Steinentischstrasse 10
www.ken.ch
Redaktion
Rektor Beat Wüthrich (Chefredaktor)
Fotos
Ulrich Anderegg (Titelbild, Rubrikenbilder und weitere)
Andreas Zihler (Theater und weitere)
jahresbericht 2004/2005
Gestaltung
WüDeSign, Niki Wüthrich
Typo- und Lithografie
Pascal Brotz
Druck
Bader & Niederöst AG, Kloten
Klaus Burri, Pascal Pfister, Peter Tobler,
Beat Wüthrich und andere
«KEN weltweit» – ein vermessener Anspruch?
Natürlich ist die Kantonsschule Enge nicht
eine weltweit tätige Holding oder ein Global
Player in der Bildungslandschaft. Das Logo
der Kantonsschule Enge ist nicht einmal in
der ganzen Schweiz wirklich bekannt. Und
trotzdem weht an unserer Schule ein Hauch
von Internationalität, der das eingangs gele­
sene Motto nicht gar so lächerlich erschei­
nen lässt.
So richtig interkontinental ist unser jüngs­
ter Austausch, der im Berichtsjahr begonnen
hat. Er ist aus unserem vom Kanton koordi­
nierten Schulversuch einer Immersionsklas­
se im wirtschaftlich-rechtlichen Profil her­
vorgegangen. Zum Programm dieses Ver­
suches gehört ein «längerer Aufenthalt der
Schüler/innen in einem Land, in welchem
die Immersionssprache als Muttersprache ge­
sprochen wird.»
Da kam die Anregung der «San FranciscoZurich-Initiative» wie gerufen. Sofort waren
wir bereit, die gesuchte Schweizer Klasse
zum Austausch mit renommierten High
Schools in San Francisco zur Verfügung zu
stellen. Wie den Beiträgen von Christoph
Wittmer und zwei beteiligten Schüler/innen
zu entnehmen ist, gestaltete sich der (gegen­
seitige) Austausch zu einem vollen Erfolg.
Der Kontakt mit der berühmten Stadt an der
Westküste der USA ist nahezu etabliert.
Die Kantonsschule Enge pflegte aber
schon zuvor internationale Kontakte. Und
sie tut es heute noch – mehr denn je! Zu nen­
nen sind:
• Der Schüler- und Kulturaustausch mit
der Handelsakademie in Sered´ in der
Slowakei, der im Herbst 2005 schon das
siebte Mal stattfand.
• Auch bestens etabliert hat sich der Leh­
rer- und Kulturaustausch mit der GrafEngelbert-Schule, einem grossen Gym­
nasium in Bochum in Norddeutschland.
Wir lernen viel voneinander!
• Weiter zu erwähnen sind die Austausch­
schüler/innen, welche von uns in viele
Länder der Erde reisen; aber auch die
zahlreichen Austauschschüler/innen aus
etlichen Ländern der ganzen Welt, wel­
che bei uns ein Studienjahr verbringen.
• Dazu gehören Reisen von Lehrer/innen
rund um den Erdball, sogar per Velo und
während eines ganzen Jahres.
• Zum weltoffenen Ruf der Schule tragen
zudem Absolvent/innen der KEN bei,
welche ihre Studien in den USA und an­
deren Ländern absolvieren, z.B. in Japan
oder in Australien.
• Nicht zu vergessen sind Konzerte von
unserem Musiklehrer in Übersee. Ge­
meint ist Martin Jäger, der mit seinen
Ragtimekompositionen und seiner Spe­
zialität, der musikalischen Begleitung
von Stummfilmen, begeistert.
• A ndrerseits belegen Veranstaltungen mit
und Vorträge von Persönlichkeiten, wel­
che weltweit tätig sind, dass bei uns das
Fenster weit offen steht. Im Berichtszeit­
raum waren dies unter anderem Bot­
schafter Jakob Kellenberger, Direktor
IKRK, sowie Claude Nicollier, der er­
folgreiche Schweizer ESA- und NASAAstronaut.
• Auch dass die Weiterbildungstagungen
jeweils «ennet der Grenze» stattfinden,
zeigt, dass wir über den Zaun blicken –
2005 in Bad Säckingen (nach Konstanz
und Weil am Rhein).
editorial
Schulchronik 2004/2005
jahresbericht 2004/2005
Aber auch «zu Hause», im Kanton Zürich,
spielt die Kantonsschule Enge eine aktive Rol­
le im Bildungsbereich. Davon zeugen weitere
Beiträge im diesjährigen Bericht:
• Empfang der ETH Zürich in den Räu­
men der Schule im Rahmen des 150Jahrjubiläums («ETH unterwegs»).
• Weiterbildungstagung der Lehrerschaft
zum Thema «Matur wohin?». In der Fol­
ge Teilnahme der Schulleitung in einer
Arbeitsgruppe zur Koordination an der
Schnittstelle Hochschule-Gymnasium. Un­
ter anderem geht es auch um die Bedin­
gungen, welche ein künftiges Zürcher
Maturitätszeugnis zu erfüllen hat.
• Die Kantonsschulen Enge und Freuden­
berg als Gastgeber für den Studientag
im nächsten Januar, in welchem die er­
wähnte Schnittstelle das Hauptthema
sein wird.
Beim Lesen der Berichte über all diese Arbei­
ten, Veranstaltungen und Kontakte stellt
man sich vielleicht die Frage, wo denn das
Kerngeschäft bleibe. Nun, der Unterricht ist
natürlich nach wie vor die Hauptsache. Auch
im Schuljahr 2004 / 2005 wurden gegen 300
Schüler/innen in die Probezeit aufgenom­
men. Nach Absolvierung einer arbeitsinten­
siven drei- bis vierjährigen Schulzeit mit
durchschnittlich gut 35 Lektionen pro Schul­
woche haben 33 Schüler/innen der HMSPlus
das Diplom erworben, 22 Schüler/innen der
IMS den allgemeinbildenden Teil der Ausbil­
dung abgeschlossen und 121 Schülerinnen
und Schüler der sieben Gymnasialklassen
das Maturitätszeugnis erhalten. Sie reüssier­
ten nach Absolvierung der strengen Ab­
schlussprüfungen im Juni, Juli und August/
September.
Dabei ist auch zu akzeptieren, dass immer
wieder einzelne Schüler/innen diesen anfor­
derungsreichen Prüfungen nicht gewachsen
sind und nach einem Zusatzjahr nochmals
antreten müssen.
Den Lehrpersonen, welche die arbeitsinten­
siven und komplexen Ausbildungsprogram­
me aller Lehrgänge Jahr für Jahr, Woche für
Woche, Lektion für Lektion in die Realität
umsetzen, gebührt ein herzlicher Dank! Sie
bereiten sich umsichtig und gründlich vor,
überprüfen ihre Unterlagen periodisch und
passen diese gemäss den aktuellen Entwick­
lungen in ihren Fachbereichen an. Sie arbei­
ten miteinander zusammen und fördern
nach Möglichkeit die Interdisziplinarität. Sie
kümmern sich um das Wohlergehen und den
Lernfortschritt der ihnen anvertrauten Schü­
ler/innen und betreuen die Klassen oft auch
erheblich über das rein Fachliche hinaus. So
haben sie wesentlichen Anteil daran, dass an
der Schule ein so gutes Klima herrscht, welches
das Erreichen der gesteckten Ziele erleichtert
und fördert. Schön ist, dass die Schüler/innen
die Anstrengungen der Lehrpersonen meistens
anerkennen und schätzen und so das ihre dazu
beitragen, den Lernerfolg zu garantieren.
Alle Aktivitäten der Schule, ob sie nun im
Innern der Schule, im Kanton oder sogar im
internationalen Rahmen stattfinden, sind
nur dann erfolgreich, wenn sie vom Lehrer­
kollegium und auch von der Schülerschaft
mit aktiver Teilnahme getragen werden. Dass
dies heute der Fall ist, freut uns. Es spornt alle
an, daran zu arbeiten, dass es auch so bleibt!
12.11.: Staatskundeunterricht für die 3. Klassen:
unter Leitung von Andri Calonder und Martin Jäger
16.8.: Beginn des Schuljahres 2004/2005, 41
Referat von Jakob Kellenberger, Präsident IKRK,
und Podiumsdiskussion
4.4.: Festakt anlässlich der Auszeichnung von
Klassen mit 824 Schüler/innen, davon 268 Erstklässler/innen in 12 Klassen (bis zur Entlassung
im September ausserdem zusätzlich 154 Maturand/
innen in 8 Klassen). Eröffnungsfeier mit Begrüssungsworten von Rektor Beat Wüthrich.
23.11.: Berufsmaturitätsfeier HMS+
Pietro Tomasini, Lehrer der KS Enge, mit dem
«Profax-Preis» für sein Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit
2005
7./8.4.: Weiterbildungsveranstaltung der Lehrer-
24.8.–27.8.: Mündliche Maturitätsprüfungen
2.1.: «Swiss Banking» im Dialog: Veranstaltung für
schaft in Bad Säckingen mit dem Thema «Matur
– wohin?»
die 4. Klassen zum Bankenwesen in der Schweiz
24.8.–26.8.: Rahmenprogramm während Maturi­
täts­prüfungen (1. Klassen: Erstklässlertag und Arbeitstechnik; 2. Klassen: Soziale Beziehungen und
Musischer Tag; 3. Klassen: Sporttag und Schulreise;
4. Klassen: Studien- und Berufstage)
6.9.: Maturitätsfeier 2004, Ansprache von Catalin
14./15.4.: «ETH unterwegs» gastiert an der KS
28.1.: «Slowakischer Event»: Präsentation der Er-
gebnisse des Projektes «Schweiz–Slowakei»
Enge; Präsentation von Projekten aus Lehre und
Forschung
9.2.: KEN-EXPO 05: Mündliche Präsentationen der
15.4.: Jubiläumskonzert (100 Jahre «Handeli»)
Maturitätsarbeiten; Präsentationen aus dem Projektunterricht; 1. Klassen: Skisporttag in Engelberg
von Maya Boog, begleitet von Thomas Rabenschlag
Dorian Florescu, Schiftsteller und Ehemaliger
25.4. – 6.5.: Frühlingsferien
14.–25.2.: Sportferien
28.9.: Jubiläumstag 100 Jahre «Handeli» («45
– KEN – 25») mit Jubiläumsausstellung, Festakt
und Festbankett
12.6. – 3.7.: Aufenthalt der Gastschüler/innen aus
3./4.3.: Öffentliche Besuchstage
San Francisco an der KS Enge (Austauschprojekt
Immersionsunterricht)
4.3.: Präsentation und Prämierung ausgewählter
4.–15.10.: Herbstferien
Maturitätsarbeiten
1.– 5.11.: «echt cool» – Veranstaltung der Kon-
7.–11.3.: Aufführungen des Projektunterrichts-
taktgruppe zum Thema Alkohol am Steuer
kurses Schultheater: «WEF limited»; von Michael
Aeschbach nach «Jugend ohne Gott» von Ödön
von Horváth
beitswochen in der Schweiz; 2. Gymnasialklassen:
Staatskundewoche; 3. Gymnasialklassen: Arbeitswochen im Ausland; 4. Gymnasialklassen: Tutoratswoche; HMS- und IMS-Klassen: verschiedene
Programme)
29.3.–7.4.: Aufenthalt der Gastschüler/innen der
29.6. –1.7.: Mündliche Diplomprüfungen
W3d in San Francisco
Ob­chodna akadémia in Sered´ an der Kantonsschule
Enge (Projekt «Schweiz–Slowakei»)
7.7.: Diplomfeier Handels- und Informatikmittel-
8.11.: Informationsveranstaltung mit dem Schwei-
1.4., 20.4., 21.4.: «Misa Criolla» von Ariel Rami-
zer Astronauten Claude Nicollier in der Aula
rez: Aufführung des Chors der Kantonsschule Enge
6.–16.11.: Reise nach Sered´ im Rahmen des
13.–17.6.: Sternwoche (1. Gymnasialklassen: Ar-
Projektkurses «Schweiz – Slowakei»
6.–28.11.: Sprachaufenthalt der Immersionsklasse
schule; Verabschiedungsworte von Prorektor Thomas
Limacher und von den Klassenlehrer/innen, Beatrice
Schmid, Barbara de Capitani und Thomas Schmidt
editorial
2004
innen in der Wasserkirche mit Ansprachen von Brigitta Johner, Präsidentin der Kommission für Bildung
und Kultur des Kantonsrates, Rektor Beat Wüthrich
und Erich Hohl, Rektor der KS Hottingen
18.7.–19.8.: Sommerferien
22.8.: Beginn des Schuljahres 2004/2005, 43 Klas-
sen mit 977 Schüler/innen, davon 276 Erstklässler/innen in 12 Klassen (bis zur Entlassung im September
ausserdem zusätzlich 126 Maturand/innen in 7 Klass­­­en). Eröffnungsfeier mit Begrüssungsworten von Rektor Beat Wüthrich
30.8.–2.9.: Mündliche Maturitätsprüfungen
30.8.–1.9.: Rahmenprogramm während Maturi-
tätsprüfungen (1. Klassen: Erstklässlertag und Arbeitstechnik; 2. Klassen: Soziale Beziehungen und
Musischer Tag; 3. Klassen: Sporttag und Schulreise;
4. Klassen: Studien- und Berufstage)
13.9.: Maturitätsfeier 2005, Ansprache von Jean-
Pierre Hoby, Direktor Kulturförderung der Stadt
Zürich
20.9.: Aufführung Theater Kanton Zürich (TZ):
«Till Eulenspiegel»
jahresbericht 2004/2005
4.10.: KENTAG 05 («46 – KEN – 26»): kuli-
narische und kulturelle Mittagsveranstaltung der
Fachschaften Italienisch, Spanisch und Russisch
5./6.10.: «Carmina Burana» von Carl Orff: Auf-
führungen des Chors, der Solisten und Instrumentalisten der KS Enge und Freudenberg
öffnung
eröffnungs- & abschlussfeiern
kantonsschule enge • jahresbericht 2004 / 2005
12.7.: Berufsmaturitätsfeier für die IMS-Absolvent/
Beat Wüthrich, Rektor
«Bald habt ihr die
Probezeit bestanden…»
Markenzeichen der KEN: Gegenseitige Rücksichtnahme, Toleranz und ein weit gehend gewaltfreies Schulklima.
Referat zur Eröffnungsfeier der 1. Klassen am 22. August 2005
Liebe neue Mittelschülerinnen und Mittel­
schüler der Kantonsschule Enge, liebe Eltern
und Gäste, liebe Schulangehörige
jahresbericht 2004/2005
«All the small Things» und «Movie Adven­
tures» von John Williams. Nach diesem be­
schwingten musikalischen Einstieg, für den
ich dem Blasorchester der Kantonsschulen
Freudenberg und Enge unter der Leitung
von Herrn Willy Morant bestens danke, beg­
rüsse ich euch und Sie zur Eröffnungsfeier
2005 und heisse alle herzlich willkommen.
Meine Präsentation ist zweiteilig. Sie wen­
det sich zunächst an euch, liebe neue Schüle­
rinnen und Schüler der Kantonsschule Enge.
Im zweiten Teil geht es um einen Blick hinter
die Kulissen der Kantonsschule Enge, der
auch für die Eltern gedacht ist.
Architektur
Liebe Schülerinnen, liebe Schüler
Ihr befindet euch bald in einem der be­
rühmtesten Schulhäuser Europas. Der Basler
Architekt Jacques Schader hat 1959 eine
Schulanlage geschaffen, welche mit enormer
Konsequenz die Gedanken einer modernen
Schulhausanlage verkörpert. Architekt Scha­
ders Kernbergriffe lauten: Geradlinigkeit, Of­
fenheit, weite Räume, Transparenz und Auf­
hebung der Schwerkraft. Ausgehend von der
Windrose in der Mitte der Anlage Enge/Freu­
denberg findet man die beiden Schulhauskör­
per, welche trotz ihrer Masse gleichsam auf
den wenig sichtbaren Stützen schweben.
Das gleiche kann man von dieser fast wür­
felförmigen Aula, welche einen weiteren
Arm der Windrose abschliesst, sagen. Dage­
gen bilden die senkrecht zu den Hauptgebäu­
den angeordneten Komplexe Turnhallen und
Naturwissenschaften eine feste Basis des
sanften Hochplateaus, auf dem die Hauptge­
bäude ruhen. Die Leichtigkeit des Schwebens
wird unterstützt durch die Scheiben- und
Lichtbänder, welche die Gebäude von jeder
Seite durchscheinend werden lassen. Offen­
heit und Transparenz als architektonisches
Programm, aber auch gedacht als Motto für
die Mittelschülerinnen und Mittelschüler,
welche die Gebäude beleben. Dass die Ge­
bäude erst ihren Sinn mit den Menschen fin­
den, welche in ihnen leben, zeigt sich auch in
den farblich sehr zurückhaltenden Materi­
alien des Baus. Erst die Benützer der Gebäu­
de ergänzen diese durch ihre eigene Buntheit
zu einem lebendigen Organismus.
Kein Wunder, dass diese ganze Anlage
Enge/Freudenberg schon vor vielen Jahren
für ihre Architektur den Denkmalschutzsta­
tus erhalten hat und immer wieder Ziel von
Besuchern aus der ganzen Welt ist. Schaut
euch beim nachfolgenden Rundgang durch
die Anlage diese einzigartige Architektur ru­
hig etwas genauer an!
Leitbild
Eine Schule, welche in diesen Licht durchflu­
teten und modernen Räumen lebt, hat auch
ein modernes Leitbild, das die Angehörigen
der Schule ins Zentrum stellt.
Ich weise deshalb auf ein paar wesentliche
Aussagen des Leitbildes hin.
Schüler Herkunft: Die Schülerinnen und
Schüler unseres Kurzgymnasiums kommen
von der zweiten oder dritten Sekundar­
schule. Recht viele haben auch von der Un­
terstufe des Langgymnasiums zu uns ge­
wechselt. Wieder andere haben von einer
Privatschule aus die Aufnahmeprüfung be­
standen.
Die Herkunft von euch ist sehr verschieden.
Viele kommen aus den links von der Limmat
liegenden Quartieren der Stadt, die Mehrheit
wohl aus den vorstädtischen Gemeinden der
Agglomeration, also auch aus dicht besiedel­
ten Gebieten, wieder andere aus ländlichen
Gegenden des Kantons Zürich oder sogar der
angrenzenden Kantone. Der beträchtliche
Anteil an Vertreter/innen von religiösen
Minderheiten sowie von Schülerinnen und
Schülern aus fast allen Ländern der Welt
führt zu einer Schülerschaft, welche sehr
aufgeschlossen ist und einen weiten Hori­
zont besitzt. Die gegenseitige Rücksichtnah­
me und Toleranz und das weit gehend gewalt­
freie Schulklima gelten als besonders positive
Markenzeichen der Kantonsschule Enge.
Schüler Allgemeinbildung
«Die Schülerinnen und Schüler erwerben
eine breite Allgemeinbildung.» Das bedeutet,
dass einerseits die obligatorischen Fächer,
welche aus allen wichtigen Bereichen zu be­
suchen sind, euren Bildungshunger, eure
Neugier stillen werden. Sie erfordern euren
ganzen Einsatz und viel Arbeit. Andrerseits
erwarten wir, dass ihr auch von unserem
grossen Freifach- und Wahlangebot profi­
tiert. Dies zeichnet ja wahre Mittelschüle­
rinnen und Mittelschüler aus, dass sie näm­
lich mehr machen als das absolut Notwen­
dige und minimal Vorgeschriebene!
Wie ist es also mit der Teilnahme am
Schulchor oder im Blasorchester, mit einer
zusätzlichen Sprache – vielleicht sogar La­
tein, Japanisch oder Arabisch – mit einem
sportlichen Freifach? Wie ist es sogar mit
Philosophie, Psychologie oder einem zusätz­
lichen Kunstfach?
Zur Allgemeinbildung gehört auch die Er­
kenntnis, dass ein rücksichtsvoller Umgang
gegenüber den Mitmenschen und der Um­
welt nicht nur schön wäre, sondern für das
langfristige Überleben von Menschheit und
Zivilisation unbedingt nötig.
Mittelschülerinnen und Mittelschüler
profitieren in besonderem Mass von den
Steuergeldern des Volkes. Auch daraus er­
wächst ein politischer Teil der Allgemeinbil­
dung. Nämlich das Verständnis dafür, dass
Individuum und Gemeinschaft die wechsel­
seitige Verantwortung füreinander tragen.
Sinn für politische Fragen, aber auch die Fä­
higkeiten für spätere politische Betätigung
11
können die Schülerinnen und Schüler bei der
Mitsprache für Schulgestaltung und Schul­
entwicklung erwerben. Profitiert auch von
diesen Möglichkeiten!
Unser Ziel ist es, euch in vier Jahren als
geistig, seelisch und körperlich ganzheitliche
Persönlichkeiten in die weitere Ausbildung
und ins Erwachsenenleben in der Gesell­
schaft entlassen zu können.
Lehrerschaft
«Die Lehrerinnen und Lehrer fordern und
fördern Leistung.» Sie sind dabei nicht nur
im fachlich-stofflichen Bereich Vorbilder. Sie
vertreten praktisch alle Fachbereiche, wel­
che überhaupt an Zürcher Kantonsschulen
unterrichtet werden (ausser Altgriechisch)
und bilden so ein hervorragendes Kompe­
tenzteam. Die interdisziplinäre Zusammen­
arbeit, welche von den Schülerinnen und
Schülern gefordert wird, leben die Lehrper­
sonen wo immer möglich vor. Dazu ist es
notwendig, dass sie sich permanent weiter­
bilden. Die Schulleitung fördert die entspre­
chenden Bestrebungen gezielt. Es ist eine
Selbstverständlichkeit, dass die Lehrper­
sonen der Chancengleichheit für die Ge­
eröffnungs- & abschlussfeiern
10
Unsere Russisch Lehrer/innen und Schüler/innen besuchen Moskau.
Die Eltern werden in den Klassenzimmern über die wichtigsten Einzelheiten orientiert.
schlechter und für alle Schüler eine hohe Pri­
orität beimessen – und zwar unabhängig von
ihrer Herkunft. Ebenso versteht sich von
selbst, dass ihr durch die Lehrerinnen und
Lehrer Noten und Bewertungen nach trans­
parenten Kriterien bekommt.
die Möglichkeit, interdisziplinäre Projekte,
Arbeits- und Projektwochen durchzuführen,
werden euch immer mehr befähigen, selb­
ständig zu arbeiten und eigene Erkenntnisse
zu gewinnen. Der krönende Abschluss ist dies­
bezüglich die Maturitätsarbeit in der 4. Klasse.
Unterricht
Die Lehrpersonen ermöglichen damit einen
Unterricht, der in einem «günstigen Lehrund Lernklima» stattfinden kann.
Es wird darauf Wert gelegt, dass ihr lernt,
komplexe Zusammenhänge zu verstehen und
abstrakt zu denken. Je nach Fach werden die­
se Ziele mehr oder weniger offensichtlich
verfolgt. In bestimmten Fächern stehen ge­
naues Beobachten, Wahrnehmen und Erken­
nen im Vordergrund. Natürlich gilt dies für
die Naturwissenschaftlichen Fächer, aber
auch für die Sprachen und die Geisteswissen­
schaftlichen Fächer in den oberen Klassen.
Auf allen Stufen wird neben dem verantwor­
tungsbewussten Verhalten das kritische Den­
ken gefördert. Es zeichnet Mittelschulabsol­
venten aus.
Ein bewährtes Wahlsystem auf der Ober­
stufe, das schon erwähnte Freifachsystem und
Kultur
Nicht nur im Leitbild, sondern auch in der
Realität messen wir den kulturellen Werten
besondere Wichtigkeit bei. So hat das alljähr­
liche Schultheater als Projekt der 3. Klassen
eine hervorragende Tradition. Die Auffüh­
rungen unseres Schulchores in der Form von
Musicals, Gospelkonzerten und Serenaden
mit und ohne Chöre anderer Schulen und
immer wieder mit Solisten haben ein bedeu­
tendes Renommee. Ganz zu schweigen von
unserem Blasorchester, von dem ihr eben
eine Kostprobe gehört habt.
Zu den kulturellen Veranstaltungen gehö­
ren aber auch Exkursionen, Schulreisen,
Sporttage sowie festliche Anlässe, welche
Gelegenheit zu interessanten Begegnungen
innerhalb und ausserhalb der Schule geben.
In allen Fachbereichen ermöglichen wir
solche Begegnungen auch durch den Beizug
von anerkannten Fachleuten aus Wissen­
schaft, Wirtschaft und Politik. Sie vertiefen
mit Vorträgen oder in Diskussionsforen un­
sere Kenntnisse und erweitern den Horizont
über den reinen Schulstoff hinaus.
Zur Pflege der Kultur gehört auch die
Möglichkeit des Schüleraustausches mit an­
deren Ländern, welche nicht unbedingt jen­
seits des Atlantiks liegen müssen.
Zudem pflegen wir intensive Kontakte
mit Partnerschulen im Ausland, z.B. mit der
Handelsakademie in Sered´ in der Slowakei
oder mit der Graf-Engelbert-Schule, einem
grossen Gymnasium in Bochum in Nord­
deutschland. Seit letztem Herbst pflegen wir
auch einen viel versprechenden Austausch
mit vier Eliteschulen in San Francisco.
Ein gutes Stück Schulkultur erleben wir
jedes Jahr auch bei den Präsentationen der
bereits erwähnten Maturitätsarbeiten un­
serer Viertklässler.
Eltern
Liebe Eltern
Ich möchte Sie jetzt kurz über die Schule ori­
entieren, die Ihre Töchter und Söhne in den
nächsten vier Jahren besuchen werden:
Die Kantonsschule Enge
Bei den Kurzgymnasien, welche einen vier­
jährigen Bildungsgang umfassen, bieten wir
das Wirtschaftlich-Rechtliche Profil und so­
zusagen zum Ausgleich das Neusprachliche
Profil an.
Zudem stehen wir mitten im Versuch, in
der Oberstufe den Wirtschaftsgymnasiasten
den Stoff im Immersionsunterricht auf Eng­
lisch beizubringen, um sie so noch besser auf
das Studium und den Beruf im internationa­
len Umfeld vorzubereiten.
Ebenfalls insgesamt vier Jahre umfassen
unsere Lehrgänge der Handelsmittelschule
und der Informatikmittelschule. Beide schlies­
sen mit einer Berufsmaturität ab, welche den
Zugang zu einer geeigneten Fachhochschule
ermöglicht.
Damit ist schon viel über die Kanti Enge
gesagt. Mit ihrem vielfältigen Angebot ist sie
eine der grössten Mittelschulen auf Kantons­
gebiet. Zusammen mit der Kantonsschule
Freudenberg und dem Liceo Artistico bildet
sie ein grosses praktisch alle Wünsche abde­
ckendes Mittelschulbildungszentrum.
Interessant ist die Verteilung der Ge­
schlechter an der Enge: Während das W-Pro­
fil zum grösseren Teil von Jungen gewählt
wird, ist das Verhältnis bei den N-Klassen ge­
rade umgekehrt. In den HMS-Klassen prä­
sentiert sich die Verteilung fast ausgeglichen.
In der IMS bleiben die sich für InformatikAnwendungen interessierenden Mädchen
leider meist noch aus. Insgesamt hat es an der
Kanti Enge ungefähr gleich viele junge Frau­
en wie Männer. Etwas mehr als die Hälfte ist
älter als 18 Jahre und damit erwachsen.
Bei den Lehrpersonen tendiert das Ver­
hältnis der Geschlechter ebenfalls Richtung
Ausgleich.
Nun kurz ein kleiner Überblick über die
wichtigsten Eigenschaften der Bildungsgän­
ge, welche Ihre Töchter und Söhne in den
nächsten vier Jahren besuchen.
Die gymnasialen Lehrpläne bestehen zu­
nächst aus sieben Grundlagenfächern. Dabei
gelten die Naturwissenschaften als Gruppen­
fach. Sie werden aber bis zur Matur einzeln
unterrichtet und auch einzeln benotet und
erst im Maturzeugnis zusammengefasst. Das­
selbe gilt für das Gruppenfach Geistes- und
Sozialwissenschaften. Das Profil wird eigent­
lich akzentuiert durch das Schwerpunktfach,
das im Profil N noch gewählt werden muss.
Mit unserem Wahlfachkurssystem, in wel­ches
das Ergänzungsfach integriert ist, sind wir
schon zur Oberstufe gelangt.
Das Ergänzungsfach stellt sicher, dass eini­
ge der übrigen Fächer noch bis zur Matur wei­
ter besucht werden. Das Ergänzungsfach wird
am Schluss als zählende Maturnote geprüft.
Eine Besonderheit unserer Schule ist die
Möglichkeit, Sport als Ergänzungsfach zu
wählen und dort einen zählenden Maturab­
schluss zu erwerben.
Schon zweimal erwähnt wurde die Matu­
ritätsarbeit, welche oft über die Fachgrenzen
hinausführt. Sie ermöglicht der Schülerin,
dem Schüler hochschulähnliches Arbeiten.
Das Thema und die betreuende Lehrperson
können frei gewählt werden. Während eines
halben Jahres wird ein Konzept erstellt, wird
geforscht, gelesen, mit Fachleuten gespro­
chen, Zusammenhänge werden gesucht und
oft gefunden. Eigene Erkenntnisse und Aus­
wertungen führen dann zur Arbeit, welche
in Form eines Berichtes und allenfalls eines
Modells usw. gestaltet wird. Von grossem
Gewicht ist auch die abschliessende obligato­
rische Präsentation der Arbeit vor kritischem
Publikum. Viele Maturarbeiten der letzten
13
eröffnungs- & abschlussfeiern
jahresbericht 2004/2005
12
15
Jahre haben zu unserer Freude ein erstaun­
lich hohes Niveau erreicht.
Es sei hier nochmals auf unseren Schul­
versuch hingewiesen, in welchem in einer
W-Klasse in der Oberstufe eine Anzahl von
Fächern im Immersionsunterricht, d.h. auf
Englisch, vermittelt wird. Der späte Einsatz
dieses speziellen Unterrichtes und eine Staf­
felung der betroffenen Fächer sollen dafür
sorgen, dass die fachlichen Grundlagen so
gut sitzen, dass neben dem sprachlichen auch
der fachliche Erfolg gesichert ist.
Die Handelsmittelschule Plus ist eigent­
lich der ursprüngliche Schultyp, mit wel­
chem die Kantonsschule Enge vor über 100
Jahren eine selbstständige Kantonsschule
wurde. Das heutige moderne Programm be­
steht aus acht Pflichtfächern, bei denen der
starke Akzent auf den kaufmännischen Fä­
chern auffällt. Im Gegensatz zu einer kauf­
männischen Lehre werden aber alle Fächer
(Sprachen und Naturwissenschaften, Mathe­
matik) angeboten, um so den Anspruch der
Allgemeinbildung zu erfüllen. Dazu besteht
ein wesentlicher Unterschied zum gymnasi­
alen Bildungsgang im stärker praxisorien­
tierten Unterricht. Dies zeigt sich besonders
deutlich in den Wahlpflichtfächern, welche
einerseits einen hohen Anteil an allgemeiner
Praxis, andrerseits an konkreter Arbeit im
Informatikbereich aufweisen.
Ähnliches gilt auch für unseren jüngsten
Zweig, die Informatikmittelschule. Hier fällt
neben dem allgemeinbildenden Teil besonders
auf, wie stark die Praxisorientierung ist und
wie die konsequente Anwendung der Informa­
tik in allen Fachbereichen realisiert wird.
Die zwei Schultypen sind sich sehr ähnlich.
Gleichwohl bestehen klare Unterschiede:
Unterschiede HMS Plus und IMS
In der HMS findet die Schule während der
ganzen Zeit in den Anlagen der Kantons­
schule Enge statt, während die IMS-Schüler/
innen für einen Tag in der Woche reinen ITUnterricht an einer externen Fachschule, der
ZLI (Zürcher Lehrmeistervereinigung Infor­
matik), geniessen.
Auch wird klar, dass die IT für die HMSSchüler/innen ein wichtiges Hilfsmittel z.B.
in den Handelsfächern darstellt. Für die IMS­
ler liegt dagegen die Priorität auf der IT, wel­
che in möglichst vielen Fächern und Be­
reichen ihre Anwendung findet.
Verschieden sind auch die Abschlüsse:
Nach drei Jahren HMS wird ein kantonales
Handelsdiplom erworben und nach einem
zusätzlichen Praxisjahr die Kaufmännische
Berufsmaturität.
Der Abschluss an der IMS wird dagegen
grundsätzlich nach vier Jahren erworben,
Dafür ist er aber sozusagen ein doppelter:
Die Kaufmännische Berufsmaturität und der
Lehrabschluss als Informatiker/in für Appli­
kationsentwicklung.
Für alle an der Kantonsschule Enge ange­
botenen Bildungsgänge gilt aber dieselbe
Mittelschuleignung. Das Bild zeige ich des­
halb zu Beginn der Probezeit, welche ja be­
kanntlich zum Aufnahmeverfahren gehört.
Ich verzichte auf eine detaillierte Erläute­
rung aller hier gezeigten Faktoren des Schuler­
folges. Es sei nur darauf hin gewiesen, dass wir
Lehrerinnen und Lehrer von der Schulseite
aus die besten Voraussetzungen schaffen wer­
den, damit Ihre Tochter, Ihr Sohn die aufge­
führten Fähigkeiten und Eigenschaften in op­
timaler Weise zur Wirkung bringen kann. Ge­
statten Sie mir den Wunsch an Sie, liebe Eltern,
das Ihre dazu beizutragen, dass das soziale
Umfeld ein möglichst gutes und kreatives ist.
Nun zum letzten Kapitel dieses Überblickes
und damit zu den Personen, welche Ihre Söh­
ne und Töchter in den nächsten Jahren be­
gleiten werden.
Schulleitung
Herr Prorektor Thomas Limacher ist Handelsund Sportlehrer und für die finanzielle Füh­
rung der Schule und für die Abschlussprü­
fungen verantwortlich. Darüber hinaus betreut
er speziell die HMS-Klassen sowie die Informa­
tikbelange und damit auch die IMS-Klassen.
Herr Prorektor Christoph Wittmer ist Hi­
storiker und Germanist. Er organisiert jeweils
die Aufnahmeprüfungen. Bis zum Abschluss
der Probezeit bzw. des ersten Semesters wird
er weiterhin alle 1. Klassen betreuen. Zudem
gilt sein spezielles Augenmerk den W-Klassen
mit zweisprachigem Abschluss.
Als Rektor der Schule obliegt mir die Füh­
rung der Schule, dabei insbesondere auch die
Vertretung nach aussen, also gegenüber an­
deren Schulen, Eltern und Behörden.
Klassenlehrer/innen
Die Klasse N1a betreut Herr Merz; er unter­
richtet Englisch;
Klassenlehrer der Klasse N1b ist Herr Hä­
berle, auch er ist Englischlehrer der Klasse.
Frau Schmid, sie ist Deutschlehrerin, nimmt
diese Aufgabe für die Klasse N1c wahr.
Für die Klasse W1d steht Herr Weber, wiede­
rum Englischlehrer, zur Verfügung.
Für die Klasse W1e übt das Amt Frau Aisslin­
ger aus, auch sie ist Englischlehrerin.
Herr Häne, er ist Geschichtslehrer, wird sich
um die Klasse W1f sorgen.
Herr Frei unterrichtet Französisch und ist
Klassenlehrer der Klasse W1g.
Die Klasse W1h wird geleitet von Frau Hart­
mann, Geografie.
Frau Rusch unterrichtet Mathematik und Infor­
matik, sie ist Klassenlehrerin der Klasse W1i.
Herr Golder, er ist Englisch- und Geschichts­
lehrer, kümmert sich um die Klasse H1a.
Herr Burri ist Klassenlehrer der Klasse H1b;
er unterrichtet Geografie.
Und Frau Brockhaus ist Lehrerin für Wirt­
schaft und Recht und betreut die Klasse I1a.
Sekretariat
Eine so grosse Schule könnte ohne admini­
stratives Personal und ohne Hausdienst
schlicht nicht existieren. Ich nenne Ihnen
gerne die drei Sekretärinnen, nämlich Frau
Leutert als Chefin des Sekretariates sowie
ihre beiden Mitarbeiterinnen Frau Mächler
und Frau Engeler.
Hausdienst
Der Hausmeister ist verantwortlich für ein
wohnliches und aufgeräumtes Schulhaus, in
welchem man gerne lebt und in dem alles
klappt, vom Kästchenschlüssel bis zum Hell­
raumprojektor oder Beamer.
Der Hausmeister des grossen Hauptge­
bäudes ist Herr Bertschinger, assistiert vom
Hauswart Herr Rüfenacht.
Für die Ordnung in dieser Aula und in al­
len Turnhallen sorgt der Hausmeister Herr
Fux. Er wird dabei unterstützt vom Haus­
wart Herr Roth.
Weitere wichtige Organe
Über die Schülerorganisation werden Ihre
Söhne und Töchter bald alles Nützliche er­
fahren. Die SO organisiert gesellschaftliche
Veranstaltungen der Schülerschaft, sie
nimmt aber auch einen schulpolitischen
Auftrag wahr und ist an der Schulentwick­
lung beteiligt. Delegierte der SO nehmen
eröffnungs- & abschlussfeiern
jahresbericht 2004/2005
14
Thomas Limacher, Prorektor
«Kollektives Online-Assessment»
17
sogar an den Lehrerkonventen mit Stimm­
recht teil.
Unbedingt zu erwähnen ist die Kontakt­
gruppe, eine Arbeitsgruppe, welche sich aus 5
Lehrpersonen, 2 Schüler/innen, 2 Elternver­
tretern, einem Mitglied der Schulleitung und
den Schulpsychologen und Vetreter/innen
von Jugendberatungsstellen zusammensetzt.
Sie befasst sich mit leichten und schweren psy­
chischen Problemen von Schülerinnen und
Schülern, aber auch von Lehrkräften und
berät die Schulleitung und die Lehrerschaft in
Krisenfällen. Die Schülerinnen und Schüler
werden über die Aktivitäten der Kontaktgrup­
pe umfassend orientiert.
Der Elternverein ist ein privater Verein
von Eltern unserer Schülerinnen und Schü­
lern. Er vertritt die Elterninteressen und ar­
beitet eng mit der Schulleitung zusammen.
Der Elternverein ermöglicht die gegenseitige
Orientierung von Schule und Eltern über
Schulziele, aktuelle Entwicklungen und hilft
bei Problemlösungen mit. Die Schulleitung
empfiehlt Ihnen den baldigen Beitritt!
Wir kommen zum Schluss.
Nach dem letzten Bild meiner Präsentation,
liebe Schülerinnen und Schüler, bitte ich
euch, in der Aula zu bleiben. Die Patinnen
und Paten führen euch von hier aus auf
einem Rundgang durch das Schulgelände
mit den bemerkenswerten Schulbauten.
Sie, liebe Eltern, werden zur gleichen Zeit
von den Klassenlehrerinnen und Klassenleh­
rern in den auf dem Stundenplan angege­
benen Klassenzimmern zu einer Orientie­
rung über die wichtigsten Einzelheiten der
Schulorganisation und zur Beantwortung
Ihrer Fragen erwartet.
Euch aber, liebe neue Mittelschülerinnen
und Mittelschüler der Kantonsschule Enge,
wünsche ich nun viel Glück bei der heute be­
ginnenden Probezeit an unserer Schule und
natürlich eine interessante und eure Wissbe­
gier befriedigende Entdeckungsreise durch
die leider allzu kurzen Jahre eurer Mittel­
schulbildung!
Heute, liebe neue Enge Schülerinnen und
Schüler, werdet ihr die Hinweistafel so sehen
(Sommerzeit). Schon bald verfärben sich die
Bäume im Garten...
Und wenn diese Tafel so aussieht (unter
Schnee begraben), habt ihr die Probezeit
schon bestanden!
Begrüssung der Absolventinnen und Absolventen der HMS
und IMS anlässlich der Abschlussfeier am 7. Juli 2005
Liebe Diplomandinnen und Diplomanden,
liebe Absolventinnen und Absolventen der
IMS, geschätzte Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Eltern und Gäste
Es ist mir ein Freude, Ihnen im Namen der
Schulleitung und der Lehrerschaft der Kan­
tonsschule Enge zur Entlassungsfeier 2005
einen herzlichen Willkommensgruss zu ent­
bieten.
Nach der irischen musikalischen Einstim­
mung durch das eben gesehen und gehörte
Saxophon-Ensemble unter der Leitung un­
seres Saxophonlehrers, Herr Ueli Angst­
mann, sollten Sie nun für den ersten Pro­
grammpunkt unserer Feier aufgewärmt sein.
Damit wir möglichst schnell zu dem für
Sie wichtigsten Punkt gelangen, möchte ich
Sie nicht mehr länger auf die Folter span­
nen: Ich verkünde hiermit offiziell: Sie alle
– 16 Diplomandinnen und 17 Diplomanden
– haben es – mit einer bedauerlichen Aus­
nahme – geschafft. Sie haben das Diplom­
zeugnis erworben mit Notendurchschnit­
ten zwischen eher knappen 4.17 und guten
5.54. Auch Sie, liebe Absolventin und 21 Ab­
solventen der IMS haben die Abschlussprü­
fungen in den allgemeinbildenden Fächern –
ebenfalls mit einer Ausnahme – alle bestan­
den. Die Notendurchschnitte liegen zwi­
schen 4.23 und 5.62! Ihnen allen herzliche
Gratulation und Applaus.
Ein paar Zahlen
Die Klassendurchschnitte betragen: H3a:
4.66, H3b: 4.59 und I3a: 4.56. Dies sind alles
respektable Klassenleistungen.
Die Beste aller Leistungen erreichte Rolf
Pachlatko mit einem Notendurchschnitt von
5.62. Er ist damit auch Primus der Klasse I3a.
Primus der Klasse H3a ist Severin Hirt mit
einem Schnitt von 5.54 und als Beste der
Klasse H3b hat Barbara Baumann mit einem
Notendurchschnitt von 5.08 abgeschlossen.
Eine Abschlussfeier ist immer wieder eine
wunderbare Gelegenheit für eine schöpfe­
rische Denkpause – eine Pause, um sich ein
paar Gedanken über die vergangenen Zeiten
zu machen und eine Pause für einen Ausblick
in die Zukunft. An unseren Abschlussfeiern
pflegen wir die sympathische Tradition, dass
die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer
der Diplomklassen jeweils mit ein paar Wor­
ten die eigene Klasse verabschieden. In der
Regel sprechen sie dabei über gemeinsame
verbrachte Momente und Zeiten und de­
cken dadurch den Teil der Rückschau in der
Denkpause ab. Freuen Sie sich schon jetzt
auf die Worte ihrer Klassenlehrerin oder
ihres Klassenlehrers im zweiten Teil der
heutigen Feier.
So bleibt mir der Part des Ausblicks. Ich
möchte mit Ihnen eine kurze Reise in die Zu­
kunft antreten. Lange habe ich mir Gedan­
ken darüber gemacht, wie ich diese Aufgabe
innerhalb der mir noch verbleibenden Zeit
am besten lösen könnte. Sollte ich Ihnen
möglichst vollständig schildern, was im
nächsten Jahr in der Praxis alles auf Sie zu­
kommen wird? Oder möchten Sie, dass ich
ein paar Tipps und Tricks zum Verhalten
während des Praktikums zum Besten gebe?
Spannend sind beide Aspekte und ich habe
mich für eine Vorgehensart entschieden,
welche beide Fragen anschneidet. Eine Me­
thode, die einerseits andeutet, was sich in ih­
rem Leben demnächst verändern wird und
andrerseits aufzeigt, wo es künftig drauf an­
eröffnungs- & abschlussfeiern
jahresbericht 2004/2005
16
18
19
Was soll denn geprüft werden?
Schon bald werden die meisten von Ihnen er­
ste Erfahrungen in der Praxis bei Unterneh­
mungen sammeln. Seit mehreren Jahren ha­
ben wir engen Kontakt mit den Vertretern
der Praktikumsbetriebe. Diese Unterneh­
mungen attestieren unseren HMS- und neu
auch unseren IMS-Absolventinnen und -Ab­
solventen immer wieder ein hohes Mass an
Selbstständigkeit und Eigenständigkeit. Es
wird von allen Seiten betont, wie schnell man
unseren Handelsmittelschülern und Informa­
tikmittelschülern anspruchsvollere Aufgaben
anvertrauen kann. Und von den Praktikan­
tinnen und Praktikanten erfahren wir, wie
rasch sie in der neuen Umgebung auf sich
selbst gestellt sind und den sprichwörtlichen
Sprung ins kalte Wasser in der Regel unge­
schoren überstehen.
Und genau diese Selbstständigkeit ist Ge­
genstand unserer heutigen Prüfung. Noch
genauer: Das Vorwort «Selbst» im Begriff
Selbstständigkeit wollen wir bei unserem
Test etwas intensiver unter die Lupe neh­
men. Um zu überprüfen, wie gut Sie gelernt
haben, «selbst zu stehen», hat der Begriff
«Selbst» bei jeder Frage eine andere Bedeu­
tung. Es wird also jedes Mal ein anderer As­
pekt der uns so wichtigen «Selbstständigkeit»
erfragt.
Und nun noch ein paar Hinweise zum Test:
1. Wie schon angedeutet, es geht um Selbst­
erkenntnis. Beantworten Sie also die Fragen
nur für sich selbst und sind sie ehrlich mit sich
selbst.
2. Es handelt sich im Folgenden um diffe­
renzierte «Ja/Nein» Fragen. Ein absolutes
Nein bedeutet 0, ein absolutes Ja bedeutet 10
Punkte und dazwischen haben Sie die ganze
Skala zur Verfügung.
3. Gruppenarbeit oder Spicken ist verbo­
ten – aber daran haben Sie sich ja während
der ganzen Schulzeit schon gehalten.
1. Selbstdisziplin:
Während der letzten drei Jahre wurden Sie
von den Lehrern unterstützt, die Lehrer ach­
teten darauf, dass Sie dem Unterricht folgten
und forderten ihre Mitarbeit, die Lehrer por­
tionierten den Lernstoff, setzten Termine
und verlangten Disziplin im Unterricht und
so weiter. Während der letzten paar Wochen
mussten Sie aber auch alleine sehr selbstdis­
zipliniert den Stoff der letzten zwei Jahre ler­
nen und haben so Erfahrungen mit dieser er­
sten «Selbst»-eignung unseres Tests gemacht.
Was denken Sie: Sind sie auch in der Lage,
diese Form der Disziplin ohne fremde Hilfe
in einer absolut neuen Umgebung an den Tag
zu legen?
(Nein 0 Punkte und 10 trifft absolut sicher zu!)
2. Selbstbewusstsein
Sie haben jetzt eine grosse Prüfung bestan­
den. Alle Kenntnisse und Befähigungen, die
verlangt wurden, konnten Sie mehr oder
minder nachweisen. Dafür gratulieren wir
Ihnen an dieser Stelle gleich nochmals ganz
herzlich. Das müsste Selbstvertrauen geben
und dieses Selbstvertrauen ist notwendig,
wenn Sie losgelassen werden, um sich den
Herausforderungen im heutigen schwierigen
Umfeld zu stellen.
Fragen Sie sich nun: Vertraue ich meinen
Kenntnissen und Fähigkeiten, zweifle ich
nicht, wenn ich daran denke, dass demnächst
grosse Aufgaben auf mich warten?
(Übersetzen Sie Ihre Antwort wiederum
in unsere 10er Skala).
3. Selbstunterricht
Bei der Forderung nach Lebenslangem Lernen
und der Feststellung, dass mit dem Diplom das
Lernen eigentlich erst beginnt, könnte ich un­
ter diesem Stichwort noch einige Ausfüh­
rungen anbringen. Wir konzentrieren uns bei
dieser Frage nur auf den nächstgösseren Karri­
eresprung. Fragen Sie sich im Hinblick auf die
zu verfassende Berufsmaturitätsarbeit und die
anstehenden Berufsmaturitätsprüfungen, ob
Sie bereit sind, auch im schulischen Bereich
weitere Anstrengungen auf sich zu nehmen?
4. Selbstprüfung
An den Abschlussprüfungen wurden Sie ge­
prüft in Bezug (ohne abschliessend zu sein)
auf Ihre Kenntnisse und Ihr Wissen in den
Wirtschaftsfächern, Geschichte und Natur­
wissenschaften, in Bezug auf Ihre Fähig­
keiten in den Sprachen und in Bezug auf Me­
thodenbeherrschung im Rechnungswesen,
Informatik und logisch-abstraktes Denken in
der Mathematik.
Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit,
Motivation, Durchhaltewillen Prozessfähig­
keiten und alle weiteren sozialen Kompetenzen
waren im Unterricht und während den zahl­
reichen Projekten ebenfalls zentral. Sie waren
jedoch selten Gegenstand von Prüfungen.
In einer kleinen Abteilung hingegen, wo
Sie sehr engen Kontakt mit ihren Vorgesetz­
ten haben werden, stehen solche Qualitäten
sicherlich stärker im Vordergrund. Prüfen
Sie sich selbst: Wo würden Sie diese so ge­
nannt weichen «Selbstkompetenzen» in un­
serer Skala einordnen?
5. Selbsterkenntnis
Im Sinne des einleitenden Mottos, «Selbst­
erkenntnis ist der beste Weg zur Heilung»,
erübrigt sich hier eine detaillierte gemein­
same Auswertung der Resultate der voran­
gehenden Fragen. Wichtiger scheint mir,
dass Ihnen aufgrund der Fragestellungen
bewusst wurde, was sich in der Praxis
verändern wird und in welchen Bereichen
mögliche grosse Herausforderungen auf Sie
zukommen werden. Vielleicht können Sie
sogar die eine oder andere Konsequenz für
sich ableiten.
Frage: Sind Sie in der Lage, aufgrund von
eigener Selbstreflexion (jetzt nicht bloss in
Bezug auf die oben gestellten Fragen) die
eine oder andere Konsequenz für sich zu zie­
hen? (Ja 10/Nein 0).
Addieren Sie nun Ihre erzielten Punkte und
Ihr Resultat sollte Ihnen zumindest andeu­
tungsweise Auskunft geben über den Grad
Ihrer Selbstständigkeit, welche in der Praxis
so gefragt ist, geben.
Abschliessend möchte ich noch etwas zu
den statistischen Ausreissern vermerken. Ha­
ben Sie über 45 Punkte erzielt, so befürchte
ich, dass Sie sich ein wenig selbst überschät­
zen. Liegen Sie unter 25 Punkten, so wäre
dies ein Grund, um über Ihr Selbstwertge­
eröffnungs- & abschlussfeiern
jahresbericht 2004/2005
kommt und wo Sie vielleicht noch etwas
Nachhilfe nötig hätten.
Ich habe also beschlossen, mit Ihnen, hier
und jetzt, einen kurzen Test mit allfälliger
selbst – heilender Wirkung durchzuführen.
Sozusagen ein «kollektives Online-Assess­
ment», welches Ihre heutige Praxistauglich­
keit überprüfen sollte.
Keine Angst: Das Testresultat hat keinen
Einfluss mehr auf das Diplomzeugnis. Auch
bei schlechtem Abschneiden können Sie
nachher das Diplom in Empfang nehmen
und einen Apéro auf dem Schiff erhalten Sie
allemal.
Brigitta Johner, Gähwiler, Kantonsrätin, Präsidentin der Kommission für Bildung und Kulur
«Das ist, was die Schweiz braucht!»
jahresbericht 2004/2005
fühl nachzudenken. Dieses Selbstwertgefühl
dürfte aber nach dieser erfolgreichen Ab­
schlussprüfung nicht so tief liegen.
Wie dem auch sei, ich bin überzeugt, dass
Ihr Abschluss die beste Voraussetzung ist,
um während des Praxisjahres in unserer
Skala noch weiter nach oben zu klettern. In
diesem Sinne wünsche ich Ihnen beim Ein­
stieg ins Berufsleben von Herzen alles Gute
und bedanke mich bestens für Ihre Auf­
merksamkeit.
Rede anlässlich der Berufsmaturitätsfeier IMS vom 12.
Juli 2005 in der Wasserkirche in Zürich
Liebe Berufsmaturandinnen,
liebe Berufsmaturanden
Heute ist Ihr Tag! Ohne Sie hätten wir heute
nichts zu feiern hier, an dieser historischen
Stätte, in der Zürcher Wasserkirche. Im Mit­
telalter, noch auf einem Inseli in der Limmat,
war sie populärer Pilgerort, dann wurde sie
zu einem Warenlager, später zur Markthalle.
1634 beherbergte sie die Stadtbibliothek und
erst seit 1942 wird sie wieder als Kirche und
– wie jetzt – als Ort für besondere Feiern ge­
nutzt.
Die Geschichte der Wasserkirche ist also
ungewöhnlich und spannend. Auch span­
nend, ungewohnt und neu war Ihre Ausbil­
dung, die hier und heute ihren offiziellen Ab­
schluss findet.
Ich begrüsse auch sehr herzlich die Eltern,
die Rektoren Hohl und Wüthrich, die IMS
Projektleitenden N. Brockhaus und D. Zahno
sowie alle Lehrkräfte, den Präsidenten Hrn.
Breu und Mitglieder der Zürcher Lehrmei­
stervereinigung Informatik, Vertreter des
Mittelschul- und Berufsbildungsamtes, Un­
ternehmerinnen und Unternehmer, Ausbil­
derinnen und Ausbilder und alle Gäste!
Es ist mir eine Freude, als Präsidentin der
kantonsrätlichen Kommission für Bildung
und Kultur ein paar Worte an Sie alle zu rich­
ten, zu gratulieren und ein bisschen mitzufei­
ern. Gleich zwei Abschlüsse dürfen die erfolg­
reichen Absolventinnen und Absolventen der
Informatikmittelschulen heute in Empfang
nehmen, einerseits das eidgenössische Fähig­
keitszeugnis in Informatik (Richtung Applika­
tionsentwicklung), andererseits das kaufmän­
nische Berufsmaturitätszeugnis. Sie sind nun
Wirtschaftsinformatiker/in, haben eine mo­
dularisierte Informatikerlehre hinter sich, ver­
fügen über eine breite Allgemeinbildung und
über die vertiefte wirtschafts-wissenschaft­
liche Bildung der Handelsmittelschule. Sie fei­
ern also gleich mehrfach und Ihr persönlicher
Erfolg widerspiegelt auch den Erfolg des neuen
Mittelschulprofils der Kantonsschulen Enge
und Hottingen, die ich beide für ihren Innova­
tionsgeist und für ihren Mut, neue Ausbil­
dungsformen zu schaffen und anzubieten,
beglückwünsche. Das ist, was Zürich, was die
Schweiz braucht!
Doch werfen wir einen Blick zurück, liebe Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden
Mit Ihrem Entscheid, als Erste die Informa­
tikmittelschule zu besuchen, haben Sie einen
anspruchsvollen Ausbildungsweg zu einer
fundierten Berufsbildung gewählt und damit
quasi Neuland betreten. Denn nicht nur für
Sie, als vielfältig interessierte Jugendliche,
auch für Ihre Kantonsschule war der Lehr­
gang neu, ein Pilot-Projekt, das den Anforde­
rungen der Lehraufsicht und der Mittel­
schulverordnung genügen musste. Drei Jah­
re lang haben Sie sich den Stoff der kaufmän­
nischen Berufsmaturität angeeignet, in vie­
len, vielen Lektionen Informatik gebüffelt,
Modulprüfungen abgelegt und danach – im
obligatorischen Praktikum – das Gelernte in
der Praxis anwenden können und dieses Jahr
mit einer individuellen Projektarbeit abge­
schlossen. Und jetzt sind die 4 Jahre vorbei.
Endlich! Oder schon?
In der Mittelschulzeit haben Sie Ihren per­
sönlichen Rucksack mit Bildung gut gefüllt,
nicht nur Fachkompetenzen, auch eine gan­
ze Menge an persönlichen Erfahrungen ha­
ben Sie da mit reingepackt. Zwar haben alle
von Ihnen das Gleiche vermittelt bekommen,
und doch hat jede und jeder das Angebot in­
dividuell verwertet und dem Typ entspre­
chend etwas Massgeschneidertes daraus ge­
macht, das sie oder ihn in die Zukunft beglei­
ten wird. Während es den einen gelungen ist,
nach ökonomischem Prinzip mit möglichst
wenig Aufwand einen möglichst grossen Er­
folg zu erreichen, sind andere mit bedeutend
mehr Aufwand auch an ihr Ziel gelangt –
sonst wären sie nicht hier.
Einige Feedbacks bestätigten mir, dass die
Mittelschulzeit gut bis sehr gut war, auch ab­
wechslungsreich und nie langweilig sei sie
gewesen...
Unerwähnt blieben im Nachhinein ver­
gossener Schweiss und vielleicht auch ein­
mal Tränen?
Sehr geschätzt wurde die interessante
und einmalige Kombination Mittelschule
und ZLI.
Nach Abschluss der Schulzeit waren Sie
gut fürs Praktikum gerüstet, an selbststän­
diges Arbeiten gewöhnt, in Ihren Betrieben
schnell einsatzbereit. Ihren Fähigkeiten und
Fertigkeiten wurde vertraut. Z.B. bereits nach
2 Wochen im Betrieb ein eigenes Projekt bear­
beiten, wenn das kein Beweis dafür ist!
Der Einstieg in die Berufswelt im Praktikum,
war zweifellos am prägendsten.
Doch waren die ersten Gehversuche in der
neuen Umgebung einmal absolviert, konnte
der Kreativität freien Lauf gelassen werden.
Denn die Palette der beteiligten Firmen ist
gross. Vom Eventveranstalter über die Werbe­
agentur und den Bildungsanbieter bis hin zur
Bank wurden die jungen Menschen nicht nur
gefördert, sondern auch gefordert: Vielfältige
Dienstleistungsangebote in internationalem
Um­feld und Aufgabenstellungen wie:
• Konzipieren, Kreieren, Entwickeln von Lö­
sungen für verschiedenste Unternehmen;
• Each project is created individually and
according to the needs of the client, from
strategy, concept to the look and feel…
• Wir optimieren Ihren Dialog!
• Worldwide services in the fields of elec­
tronic payment systems…
• Spezifische Tools für den Schulbereich…
Dank Ihrer fundierten Ausbildung waren
Sie, liebe Berufsmaturandinnen und Berufs­
maturanden, für diese Herausforderungen
gerüstet und haben sie bestens gemeistert,
obgleich auch Ihnen in dieser Zeit wohl Tiefs
21
eröffnungs- & abschlussfeiern
Eine Berufsmaturandin, sieben Berufsmaturanden und Nicole Brockhaus in Feierstimmung.
20
23
nicht erspart worden sind. Sie wurden zu Ex­
pertinnen und Experten im IT Bereich.
Die Krönung, sozusagen das Sahnehäub­
chen Ihrer umfassenden theoretischen und
praktischen Ausbildung, war wohl für jede
und jeden von Ihnen die individuelle Projek­
tarbeit. Hier konnten Sie nun nicht nur Ihre
Kreativität zeigen, sondern auch die ver­
schiedenen gelernten Techniken und Pro­
grammiersprachen gezielt einsetzen. Ich
habe mich persönlich davon überzeugen
können und bin beeindruckt, was nicht heis­
sen will, dass ich auch wirklich alles genau
verstanden hätte.
Während Ihre Generation sich ein Leben
ohne Computer, Handy und Coca Cola nicht
vorstellen kann, musste sich meine an vieles
davon erst gewöhnen:
Herr Franzen, einst gewichtiger Chef von
Interhome, einer Ferienwohnungsvermitt­
lungsfirma, propagierte vor gut 20 Jahren:
Dank Computer zum papierlosen Büro!
Wer wollte sich schon weiter mit Papier­
bergen und Ordnern quälen, wenn sich mit
blankem Schreibtisch so erfolgreich geschäf­
ten liess? Die aktenfreie Arbeitsplatte des
Hrn. Franzen beeindruckte auch mich, und
zwar so sehr, dass ich mir ein Broschürli mit
dem Titel «Computerchinesisch für Anfän­
ger» besorgte. 1984 von Dr. Simon Aegerter,
dem damaligen Direktor des Technorama,
geschrieben.
Ich zitiere aus dem Vorwort:
«Bit und Byte, Software und Hardware,
Datenbank und Datenschutz – die Zei­
tungen, Radio und Fernsehen sind voll von
Wörtern, die es vor wenigen Jahren noch gar
nicht gegeben hat. Manch ein Artikel in der
Tageszeitung könnte ebenso gut auf Chine­
sisch geschrieben sein, er wäre kaum unver­
ständlicher. Sollen wir’s aufgeben? Sollen wir
die Fachwörter den Fachleuten überlassen?
Nein! – denn diese Wörter sind Zeichen ei­
ner Revolution, die uns alle betrifft: Es sind
Zeichen der Informationsrevolution, der Revo­
lution der Computer-Technik» Ende Zitat…
Über 100 Fachausdrücke aus der Compu­
terwelt sind in der Broschüre auf einfachste
Weise erklärt: Beispiele gefällig?
ERMETH = Abkürzung für: Elektronische
Rechenmaschine der ETH. Der erste Gross­
computer, der in der Schweiz gebaut wurde.
1955 in Betrieb genommen und bis 1963 im
Einsatz. Oder GIGO = Abkürzung für: Gar­
bage IN, garbage Out. Auf Deutsch: Mist
rein, Mist raus. Wenn ein Computer Mist
produziert, hat vorher einer Mist eingege­
ben. Eines ist sicher: aus Mist kann auch der
beste Computer nichts Schlaues machen.
Oder Kompatibel: wenn zwei heiraten,
sollten sie kompatibel sein, das heisst, sie
sollten sich vertragen. Wenn ein Programm
auf einem bestimmten Computer läuft, sind
Programm und Computer kompatibel. Wenn
ein Drucker mit einem Computer zusam­
mengesteckt werden kann, sind sie kompati­
bel. Leider gibt es noch viel Software, die mit
viel Hardware nicht kompatibel ist. Letzte­
res gilt heute noch…
Der Computer hat also unsere Gesellschaft
verändert, uns vieles gebracht, zwar alles an­
dere als ein papierloses Büro, aber
1. Enorme Zugänge zu Wissen
2. Enorme Arbeitsentlastung
3. Enorme Abhängigkeiten
4. Enorme Möglichkeiten
Als Wirtschaftsinformatiker/in können Sie
mit Rechnern umgehen und deren riesiges
Potenzial nutzen: Ihnen kommt der Compu­
ter weder geheimnisvoll noch chinesisch vor…
Das haben mir – stellvertretend für viele
von Ihnen – Alice Käch und Isabel Nufer be­
stätigt, denen ich herzlich danke für die – na­
türlich elektronische – Beantwortung meiner
Fragen zu ihren Ausbildungserfahrungen.
Ich darf sie zitieren: «Ich weiss viel über
Computer, kann programmieren, die Ausbil­
dung hat meine Erwartungen erfüllt, ich
habe viel gelernt und es hat sogar Spass ge­
macht. Mein Chef hat mich immer unter­
stützt und mir geholfen. Geschätzt habe ich
all die Personen, die zu uns geschaut haben.
Wir waren nicht alleine. Das war schön.» Zi­
tatende.
Und: Beide würden wieder den gleichen
Ausbildungsweg wählen: Gibt es ein schö­
neres Kompliment für alle Beteiligten an die­
sem innovativen Pilot-Projekt?
Die Schule ist verantwortlich für die Qua­
lität der Praktikumsplätze und auch ver­
pflichtet, die Schüler zu begleiten, so heisst’s
im Ausbildungsprogramm.
Wenn es um Praktikumsplätze und die
Begleitung während der Ausbildung geht, ist
dies die richtige Stelle um zu danken. Einer­
seits den Verantwortlichen in den Schulen
und der ZLI, für die Unterstützung während
der 4 Jahre, aber auch für die Kontakte, die
sie zur Wirtschaft knüpfen und pflegen.
Herzlichen Dank auch den verschiedenen
Unternehmungen für ihre – heutzutage lei­
der gar nicht mehr so selbstverständliche –
Bereitschaft, jungen Menschen in Prakti­
kumsplätzen die Vervollständigung ihrer Aus­
bildungszeit und den Einstieg ins Berufsle­
ben zu ermöglichen. Ich bin mir indes sicher,
dass ihre Praktikant/innen frischen Wind in
die Firma brachten und sie mit neuen Ideen,
Herzblut und viel Motivation für ihren Ein­
satz entschädigt haben. Und ich bin über­
zeugt, dass für sie alle die Bilanz des gemein­
samen Jahres eine positive ist.
Meine beiden Interviewpartnerinnen ant­
worteten auf meine allerletzte Frage nach
allfälligen Ratschlägen für ihre «Nachfolger/
innen» (in der IMS):
«Glaubt an euch. Schaut, dass ihr merkt,
wenn der Zeitpunkt gekommen ist, sich mal
mehr Mühe zu geben. Immer am Ball bleiben.
Nie aufgeben und auf ein Ziel hinarbeiten.»
Und genau das haben Sie alle getan oder
tun müssen, wenn’s einmal nicht so rund lief:
Sich immer wieder selber motivieren oder
motivieren lassen. Es hat sich gelohnt!
«Ein Mensch, der sich ganz ernsthaft ein
Ziel gesetzt hat, wird es auch erreichen.»
Mit diesen Worten von Benjamin Fran­
klin, dem Staatsmann, Entdecker der Elek­
trizität und Erfinder des Blitzableiters (1781),
wünsche ich Ihnen für Ihre Zukunft viel En­
ergie, die – in Ihrem Berufsfeld unerläss­
liche – Flexibilität und immer wieder den
Mut für Neues, die Welt steht Ihnen offen:
Just do it!
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
eröffnungs- & abschlussfeiern
jahresbericht 2004/2005
22
Erich Hohl, Rektor der Kantonsschule Hottingen
Beat Wüthrich, Rektor
«Die IMS bietet ein
anspruchsvolles Profil»
«Eine kleine Buchstabenanalyse»
Nach dem Festakt in der Wasserkirche.
Begrüssung anlässlich der Berufsmaturitätsfeier IMS am
12. Juli 2005 in der Wasserkirche in Zürich.
jahresbericht 2004/2005
Liebe Berufsmaturandinnen, liebe Berufs­
maturanden, liebe Eltern und Schulfreunde
Nach dieser fetzig-rockigen musikalischen Be­
grüssung fällt mir die Ehre zu, Sie zu dieser Fei­
er der Berufsmaturität des ersten Jahrgangs der
Informatikmittelschulen der Kantonsschulen
Hottingen und Enge zu begrüssen.
Ich begrüsse ganz besonders unter uns
Frau Brigitta Johner-Gähwiler, Präsidentin
der Kantonsrätlichen Kommission für Bil­
dung und Kultur, die gleich nach meinem
Kollegen von der KS Enge, Rektor Beat
Wüthrich, das Wort an Sie richten wird. Ich
danke ihr schon an dieser Stelle sehr herzlich
für ihre spontane Bereitschaft, diesen Anlass
mit ihrer Präsenz und einer Ansprache an sie
zu würdigen.
Ich begrüsse des weiteren die Fachvorge­
setzten aus den Betrieben, die mit ihrem En­
gagement und ihrem Wohlwollen viel zur
Erreichung der BM beigetragen haben.
Ich begrüsse nicht minder herzlich die
Mitglieder der Prüfungskommission, die Ver­
treter des MBA, die Vertreter der ZLI und
unter ihnen ganz besonders Herrn Alfred
Breu, der mit seinem Feuer und seinem En­
gagement für diese bildungspolitische Inno­
vation viel zur Entwicklung und zum guten
Ruf der IMS beigetragen hat.
Und ich begrüsse schliesslich die Lehre­
rinnen und Lehrer beider Schulen, die Ver­
tretungen der beiden Schulkommissionen
sowie alle Vertreter/innen der Presse, die
unserer Einladung Folge geleistet haben.
Aussergewöhnliche Anlässe verdienen auch
einen aussergewöhnlichen Rahmen
Aussergewöhnlich ist dieser Anlass, weil in
dieser Stunde der erste Jahrgang der Infor­
matikmittelschule auf dem Platz Zürich sei­
nen Abschluss feiert. In wenigen Minuten
werden Sie mit berechtigtem Stolz Ihr Be­
rufsmaturitätszeugnis und das eidgenös­
sische Fähigkeitszeugnis in Händen halten.
Um diesen sozusagen historischen Moment
zu würdigen, haben wir, das heisst ganz ge­
nau Nicole Brockhaus, Projektleiterin an der
KS Enge, nach einem würdigen Rahmen ge­
sucht und mit der Wasserkirche zweifellos
einen solchen gefunden.
So wie dieser wunderschöne Kirchenraum
auf dem Fundament einer Urkirche aus dem
11. Jahrhundert steht, so können Sie, liebe Be­
rufsmaturandinnen und liebe Berufsmatu­
randen, Ihr Zeugnis als solides Fundament
betrachten, um darauf jenes Berufsgebäude
zu bauen, von dem Sie träumen.
Das Institut für Politikstudien in Luzern
hat im Schlussbericht zur Evaluation des er­
sten Jahrganges der Informatikmittelschule
festgehalten:
«Trotz Anlaufschwierigkeiten hat sich die
IMS insgesamt als Alternative zur Berufsleh­
re gut positionieren können... Insbesondere
in der Ausrichtung ‹Applikationsentwickler›
und mittels der Orientierung an der kauf­
männischen Berufsmatura bietet die IMS ein
attraktives sowie qualitativ anspruchsvolles
Profil.»
Auch die Rückmeldungen aus den Prakti­
kumsbetrieben sind überwiegend positiv.
Ein Vorteil für die Praktikumsbetriebe ist
zweifellos, dass die IMS-Praktikant/innen
nur eine kurze Einarbeitungszeit brauchen
und dann sehr flexibel und produktiv einge­
setzt werden können. Erste Feedbackgespräche
mit Praktikumsbetrieben bestätigen, dass die
25
Firmen auch in Zukunft Interesse an IMSPraktikantinnen und -Praktikanten haben.
Und am Rande sei noch vermerkt, dass
von den vielen Projekten im Rahmen des
Lehrstellenbeschlusses II die Informatikmit­
telschule eines der erfolgreichsten ist.
Damit dürften die letzten Zweifel an die­
ser echten bildungspolitischen Innovation be­
seitigt sein. Seien Sie stolz, als Pioniere das
Ansehen dieses neuen Schultypus gefördert
und zu dessen Anerkennung beigetragen zu
haben.
Vergessen Sie aber vor lauter Stolz nicht das
Wort von Theodor Heuss, der gesagt hat:
«Eines Tages werden Maschinen vielleicht
denken, aber sie werden niemals Phantasie
haben.»
Ich wünsche Ihnen auf ihrem weiteren
Weg jenen Erfolg, den Sie sich wünschen,
und jene Phantasie, die gerade auch in Ihrem
Bereich unerlässlich für Erfolg ist.
Gedanken anlässlich der Berufsmaturitätsfeier IMS am
12. Juli 2005 in der Wasserkirche in Zürich
Liebe Berufsmaturandinnen und -maturanden,
sehr geehrte Schulangehörige und Behörden­
vertreter/innen, sehr geehrte Gäste
Auch im Namen der Kantonsschule Enge
möchte ich Sie herzlich begrüssen. Den Aus­
führungen meines Kollegen, Rektor Erich
Hohl, schliesse ich mich gerne uneinge­
schränkt an.
Insbesondere seine Dankesworte möchte
ich aus meiner Sicht unterstreichen, sei es der
Dank an die das Projekt IMS fördernde Bil­
dungsdirektion und das Mittelschul- und Be­
rufsbildungsamt sowie die Vertreter der ZLI,
seien es die schulintern am Projekt beteilig­
ten Kolleginnen und Kollegen, insbesondere
die Projektleiterin Kantonsschule Enge, Frau
Nicole Brockhaus, und von der Schulleitung
Prorektor Thomas Limacher, der sich spezi­
ell mit diesem Pilot befasste. Der Dank für
Vergangenes ist auch ein Dank für Gegen­
wärtiges. Frau Brockhaus gebührt der Dank
für die heutige schöne Feier. Ein Dank geht
auch an die Schülerband «Novoselic» der
Kantonsschule Enge, welche mit ihrer SoftPunkdarbietung sozusagen als «Pilotver­
such» ausdrücklich Musik von Schülern für
Schüler bzw. unsere Absolventen machen
wollte, was ihr zweifellos gelungen ist.
Ein paar wenige weitere Gedankensplitter
möchte ich in die Form einer kleinen Buch­
stabenanalyse kleiden. Wir alle kennen mitt­
lerweile das Qualitätslabel «IMS».
IMS = Informatikmittelschule
Es lassen sich aber noch weitere interes­
sante Bedeutungen finden:
I:
• Initiativ und innovativ – die IMS ist ein
neuer Schultyp, geboren aus dem Be­
dürfnis der Zeit, ohne Angst vor unge­
wöhnlichen Strukturen. Anpassungen
waren im Laufe der letzten vier Jahre
immer wieder nötig und wurden von al­
len, Lehrern, Schülern, ZLI und Behör­
den mitgetragen. Es ist der erste Schul­
typ, dessen Stoffplan auch künftig im
Fluss bleiben wird und muss.
• Interessant – die IMS geniesst nicht nur
das hohe Interesse von Schulen, Schü­
lern, Lehrern und Behörden, sie stellt
eröffnungs- & abschlussfeiern
24
Dr. Jean-Pierre Hoby, Direktor Kulturförderung der Stadt Zürich
«Stecken Sie eine Rose in Ihr Gepäck»
27
jahresbericht 2004/2005
auch einen der interessantesten Lehr­
gänge für die Wirtschaft dar, welche ihn
genau beobachtet, nicht zuletzt unter
dem Aspekt der wieder steigenden Nach­
frage nach gut ausgebildeten Informati­
kern.
• Intelligent – nur die Besten, welche ko­
gnitive und handwerkliche Intelligenz
und erst noch die nötige Ausdauer besit­
zen, hatten in der IMS wirklich eine
Chance.
• Interaktiv – natürlich gehört das Interak­
tive zur Informatik wie der Punkt auf das
«I», dass aber drei der hier anwesenden
Herren gleich die neue Homepage der
Kantonsschule Enge hervorragend ge­
stalten würden (wovon sich gerne alle
überzeugen dürfen), das war und ist ein
Gipfelpunkt interaktiven Verhaltens.
M:
• mehrfache Belastung – zwei Berufe waren
gleichzeitig zu erlernen: der eines Mittel­
schülers sowie der eines Lehrlings. Das ist
hart, das Ziel aber ist es wert, denn:
• mehr als eine Mittelschule – zur breiten
Allgemeinbildung kommen die praxis­
nahe Ausbildung an den Modulen in der
ZLI und die Praxis als Angestellte eines
Betriebes. Ein Vorteil, den Studenten
erst viel später haben werden.
• mehr als eine Lehre – die Ausbildung an
einer Mittelschule hat Kenntnisse ver­
mittelt, welche sich im ganzen Berufsle­
ben bezahlt machen werden: vertiefte
sprachliche Kenntnisse, kaufmännisches
Wissen, geschichtliche und naturwis­
senschaftliche Bildung, welche einen
breiten Horizont garantiert, der bezüg­
lich Aufstiegschancen entscheidend sein
könnte…
• mehr als ein Abschluss – irgendwie lo­
gisch! Trotzdem, wo gibt es das schon,
dass zwei wichtige Abschlüsse aufs Mal
gefeiert werden können: ein Mittelschulund Maturitätsabschluss einerseits und
ein Fähigkeitszeugnis als Lehrabschluss
andrerseits?
• mehr als eine Feier – jene auf dem Albisgü­
etli im Rahmen aller Lehrabschlüsse hat
schon stattgefunden; heute feiern wir im
intimeren Rahmen in der Wasserkirche.
• modern – wo sonst als in der Informatik
schreitet der Fortschritt derart rasch fort?
Und die IMS hält dank der Ausbildungs­
module locker mit. So ist die IMS eine der
modernsten Ausbildungen überhaupt.
• meisterhaft – besonders erwähnenswert
sind Abschlüsse, welche sowohl im Teil,
der für die Berufsmaturität gilt, als auch
im Informatikabschluss der ZLI ein sehr
gutes Resultat erreicht haben – es gibt eini­
ge; Kompliment und herzliche Gratulation
an alle Absolventinnen und Absolventen!
• Männerüberschuss – leider auch eine Er­
fahrung ist, dass sich noch zuwenig jun­
ge Frauen entschliessen können, Infor­
matikerin zu werden. Immerhin ist das
Eis gebrochen und wir können heute drei
Frauen feiern, welche daran sind, die­­se
Männerwelt der Informatik zu erobern.
S:
• Synergie – äusserst fruchtbar war und ist
die Zusammenarbeit der Kantonsschu­
len mit einer Berufsschule, der ZLI. Sehr
positiv sind damit auch die gemachten
Erfahrungen, nicht nur für die Schüler/
innen, sondern auch für die beteiligten
Lehrer/innen beider Seiten sowie natür­
lich für die Projekt- und Schulleitung.
• streng und selektiv – das haben nicht ein­
mal wir, welche diesen Lehrgang entwi­
ckelt haben, uns träumen lassen, wie
streng und selektiv er sein würde. Von
22 Schüler/innen, welche im August
2001 in unsere Schule eingetreten sind,
sind heute noch acht hier, um bald ihre
Zeugnisse in Empfang zu nehmen.
• Sonderanstrengung – die brauchte es lo­
gischerweise während der ganzen Schul­
zeit. Mehr als für andere Mittelschüler
war jede Woche, jedes Modul, jede Pro­
jektausbildung anspruchsvoller und liess
keine Halbheiten, kein Ausweichen und
kein blosses Mitschwimmen zu.
• Solide und sicher – dies kann von einer
Ausbildung gesagt werden, welche aus
einem traditionellen Teil und einem
ganzen Spektrum von modernsten Be­
reichen besteht. Ein solider, sicherer So­
ckel für jede Form von so wichtiger le­
benslanger Weiterbildung!
• Und um es zum Schluss in der Sprache
manches Schülers auszudrücken: die
IMS?
Sackstark!
Rede anlässlich der Maturitätsfeier am 13. September 2005
Liebe Maturandinnen und Maturanden,
meine Damen und Herren
Ich bin einigermassen erschüttert. Da senden
wir doch rund 2400 Jugendlichen, die dieses
Jahr 18 Jahre alt werden, aus Anlass ihrer
Volljährigkeit zwei Tickets zu, die zum frei­
en Eintritt in eine Vorstellung des Theater­
spektakels berechtigen, und ganze zehn Ti­
ckets werden eingelöst. Na ja, vielleicht wer­
den die Tickets für den späteren Besuch einer
anderen kulturellen Veranstaltung aufges­
part. Sie sind ja noch einige Zeit gültig. Bei
der gleichen Aktion im vergangenen Jahr
wurden immerhin 18% der versandten Ti­
ckets, also nicht ganz ein Fünftel, eingelöst.
Trotzdem: Die Zahlen sind ernüchternd. Die
Stadt lässt sich ihr Kulturangebot jedes Jahr
Millionen von Franken kosten, doch nehmen
die Jugendlichen kaum daran teil. Ob im
Schauspielhaus, im Kunsthaus, in der Gess­
nerallee oder im Filmpodium-Kino, die Ju­
gendlichen sind in jedem Fall in der Minder­
heit. Mein Sohn, der eben in der Kanti Rämi­
bühl die Matura abgeschlossen hat, ist meines
Wissens noch nie freiwillig in eines der gros­
sen Kunstinstitute gegangen. Und wenn
einem die pubertierende Tochter ins Gesicht
sagt: «Vätsch, Du mit diinere Scheiss-Kultur»,
dann scheinen sich riesige Gräben zwischen
offiziellem, städtischem Kulturangebot und
der Kultur, die den Jugendlichen behagt, zu
öffnen.
Selbstkritisch muss ich zugeben, dass wir
bei der Kulturförderung wohl von einem zu
traditionellen Bild der Kulturinteressierten
ausgehen. Wir erwarten, dass Leute ganz
einfach an Theatern, Museen und Konzert­
häusern Freude haben. So finanzieren wir
die grossen Kunstinstitute der Stadt – Opern­
haus, Schauspielhaus, Tonhalle und Kunst­
haus – fast unbesehen mit Millionenbeträ­
gen, während die Rote Fabrik, das Moods
und alle anderen eher alternativen kultu­
rellen Institutionen nicht gerade mit Brosa­
men, aber doch mit erheblich weniger öffent­
lichen Mitteln auskommen müssen.
Fördern wir Kultur an den Jugendlichen vorbei?
Kümmern wir uns zuwenig um den Nach­
wuchs, nicht der Kulturschaffenden, sondern
der Kulturkonsumenten? Setzen wir falsche
eröffnungs- & abschlussfeiern
26
29
Prioritäten? Wird es in den grossen Kunst­
instituten in 20 Jahren überhaupt noch Besu­
cherinnen und Besucher geben, wenn die
jungen Leute schon jetzt nicht kommen?
Eine klärende Antwort fällt nicht leicht.
Sicher wollen die Jugendlichen nicht einfach
die gleichen Institute besuchen wie ihre El­
tern. Doch der Generationenkonflikt erklärt
nicht alles. Wir machen bei der Kulturförde­
rung und der Kulturvermittlung wohl noch
einiges falsch.
Kultur muss zu den Jugendlichen gehen
und nicht umgekehrt. Die Erwartung, dass
18-Jährige wegen einer Vergünstigung einen
Fuss in das Schauspiel- oder Opernhaus set­
zen, ist wohl zu hoch gegriffen. Wir müssen
die Motivation zur Begegnung mit der «Hoch­
kultur» dadurch wecken, dass wir vermehrt
aus den Häusern rausgehen und kulturelle
Anlässe im öffentlichen Raum veranstalten,
wie wir das beispielsweise mit der Übertra­
gung von Opernaufführungen auf den Müns­
terhof getan haben. Im weiteren muss sich
die Information über das Kulturangebot ver­
stärkt an den Bedürfnissen und Gewohn­
heiten der Jugendlichen ausrichten: Tonalität,
Ort der Kommunikation und Kommunikati­
onsform müssen stimmen. «20 Minuten» und
Flyers sind nun mal wichtiger als Inserate im
Tagblatt der Stadt Zürich. Werbematerial in
Klubs und Discos finden mehr Aufmerksam­
keit als in Museen und Theatern.
Soviel zu uns, der Stadt. Nun aber zu
Euch, Maturandinnen und Maturanden.
Was bedeutet das Stichwort
«Kultur» eigentlich für Euch?
Bei meinen Nachforschungen habe ich keine
oder kaum relevante Antworten gekriegt. Da­
rum etwas einfacher gefragt: Wo geht Ihr nach
der Schule (und den Hausaufgaben) hin? Wie
verbringt Ihr Eure Freizeit und Wochenenden?
Was interessiert Euch wirklich?
Ich habe mich bei meinem Sohn und seinen
Kolleginnen und Kollegen umgeschaut, alle
gleichaltrig wie Ihr. Wenn sie in den Ausgang ge­
hen, tragen sie ihren Rucksack mit, in welchem
sie alles «Überlebensnotwendige»verstaut haben:
• Mindestens drei Flaschen Bier
• Ein UNO-Kartenspiel
• Eine Wasserflasche, ein Sackmesser,
• einen Flaschenöffner und Klebeband
• etwas zu spachteln (Budgetschokolade
oder eine Wurst)
• Papiertaschentücher
• Eine Tüte zum Reinkotzen
• Ein Feuerzeug und jenste Stifte
Dermassen versorgt geht’s an den See, um
«rumzuhängen» oder in den Wald, um zu
«brötlen». Das dauert so einige Stunden.
Dann gehen die einen vielleicht nach Hause,
die andern irgendwo noch in einen Klub,
eventuell auch in die Rote Fabrik, vielleicht
ins Moods, ins Abart, aber sicher nicht zur
Camerata, zum Collegium novum oder ins
Haus konstruktiv. Wenn Saison ist, werden
auch Eishockey-Matches oder Fussballspiele
besucht.
Bei all diesen Ausgängen und Ausflügen
wird unglaublich viel Bier getrunken, Bier,
literweise, und noch eins und noch eins. Si­
cher nicht gegen den Durst, der ist längst ge­
stillt. Aber weshalb dann? Um zu zeigen, dass
man erwachsen ist? Einfach so, weil es die
andern auch tun? Ich weiss es nicht. Mir
scheint’s sinnlos, aber Ihr werdet sicher einen
Sinn darin finden. Der Preis tut das seinige
dazu: Bei Coop gibt’s den halben Liter für 60
Rappen, ein Liter San Pellegrino – Marke
muss sein – hingegen kostet 2 Franken. Mei­
stens bleiben dann aber die leeren Flaschen
liegen, irgendwo, nur nicht dort, wo sie ent­
sorgt werden müssten. Wenn Sie – hier richte
ich mich an die Erwachsenen – in den Park­
anlagen oder auf den Spielplätzen, etwa auf
der Hohen Promenade spazieren, wissen Sie,
wovon ich rede. Ich weiss, das sind nicht Sie,
liebe Maturandinnen und Maturanden, das
sind immer die anderen, die Ausländer oder
die vom anderen Schulhaus oder von der an­
deren Seeseite. Nein, sicher nicht Sie!
Korrekterweise muss ich anfügen, dass
sich selbstverständlich nicht alle Matu­
randinnen und Maturanden so verhalten wie
mein Sohn und seine Clique. Es gibt sie tat­
sächlich noch, diese Jugendlichen, die eher in
der Tonhalle als an den wilden Partys, die
eher im Kunsthaus als im Xtra anzutreffen
sind, die statt Bier lieber edlen Wein oder Mi­
neralwasser trinken. Aber sie fallen schlicht
weniger auf, weil sie nicht den Platz und den
Raum beanspruchen, den ihre Kolleginnen
und Kollegen besetzen.
Nur nebenbei:
Ich verstehe nicht, weshalb man auf Bier­
flaschen nicht ein Depot von mindestens 10
Franken setzt. Man erwischte damit mehre­
re Fliegen auf einen Streich: Viele Jugendli­
che könnten sich ein 6-Pack zu 63.60 Franken
(CHF 3.60 das Bier, CHF 60.– das Depot) gar
nicht mehr leisten, nirgends lägen Flaschen
oder Scherben mehr herum, statt zu betteln
würden Randständige Flaschen sammeln,
Kinder würden sich das Taschengeld auf bes­
sern, die Reinigungsabteilung der Stadt
könnte auf die Hälfte reduziert werden.
Mit 19 Jahren waren ich und meine Kol­
leginnen und Kollegen gewiss keine Un­
schuldsengel. Aber mit einem Rucksack
voller Bierf laschen wären wir nicht ausge­
gangen. Vielmehr besuchten wir – das tönt
für heutige Ohren völlig antiquiert – fast
wöchentlich das Schauspielhaus, fieberten
den Premieren von Frisch und Dürrenmatt
entgegen oder freuten uns am «Theater in
vier Sprachen». Wir feierten unsere Feste
als «Fez» in der elterlichen Wohnung eines
Mitschülers und trugen Frisuren à la Elvis
oder James Dean, die Mädchen à la Farah
Diba.
Liebe Maturandinnen und Maturanden,
ich frage mich, wie wir, die Älteren und Er­
wachsenen, mit Eurer neuen Freizeitgestal­
tung und Eurem unkonventionellen Kultur­
verständnis umgehen sollen. Zeugt Euer Ver­
halten von unüberwindlichen Hindernissen?
Seid Ihr wirklich anders, als wir
es waren? Oder tut Ihr nur so?
Sollen wir uns Sorgen machen über Euch
oder Euch vielmehr mit der Gelassenheit der
Erfahreneren begegnen?
Ich denke, dass wir alle – Sie und ich –
nicht einfach aus unserer Haut schlüpfen
können, will sagen, dass jede und jeder von
uns zwar ein Individuum ist mit persön­
lichen Ecken und Kanten, dass wir uns aber
alle mehr oder weniger in die gleiche Rich­
tung bewegen.
Gottfried Kellers «Kleider machen Leute»
kommt mir da in den Sinn. Sie erinnern sich:
An einem kalten Wintertag wandert der
arme Schneider Wenzel Strapinski auf der
Landstraße von Seldwyla nach Goldach, um
eine neue Arbeitsstelle zu finden, und wird
von einer vornehmen Kutsche aufgenom­
men. Als er in Goldach aussteigt, halten ihn
seines edlen Ansehens und seines schönen
Gewandes wegen alle für einen polnischen
Grafen. Er wird zu einem Besuch beim
Amtsrat eingeladen, lernt dort Nettchen, die
eröffnungs- & abschlussfeiern
jahresbericht 2004/2005
28
31
Tochter des Gastgebers, kennen, und beide
verlieben sich ineinander.
Um die Verlobung zu feiern, veranstaltet
Strapinski eine Schlittenfahrt zu einem Gast­
haus, das zwischen Goldach und Seldwyla
liegt. Am gleichen Tag planen aber auch die
Seldwyler eine Reise, und zwar zum gleichen
Gasthaus. Es kommt, wie es kommen muss.
Strapinski wird von den Seldwylern erkannt
und blossgestellt. Er flüchtet aus dem Gast­
haus, Nettchen eilt ihm nach und findet ihn
halberfroren neben der Strasse liegen. Sie
pflegt ihn, und Strapinski erzählt ihr, wie es
zu diesem Missverständnis gekommen ist.
Trotz seiner nunmehr sichtbaren Armut be­
kennt sich Nettchen zu ihm und sie beschlie­
ßen zu heiraten. Mit Anstand, Sparsamkeit
und Fleiss bringen es die beiden zu Kindern,
Wohlstand und Ansehen.
Keller’s Geschichte sagt etwas aus über
das Verhältnis von Schein und Sein, über
Täuschung und Realität, über die Oberfläch­
lichkeit der Gesellschaft. Sie ist Ausdruck un­
serer Zeit und unserer Konsumgesellschaft,
in der das Streben nach Mehr (mehr Macht,
mehr Geld, mehr Luxus, mehr Schönheit,
mehr Besitz…) im Vordergrund steht und die
Menschen hauptsächlich nach ihrem Äuße­
ren – der Fassade – beurteilt werden, wäh­
rend die sogenannt inneren Werte zur Ne­
bensächlichkeit verkommen. Diese äusser­
lichen Werte, Statussymbole, werden weit­
gehend durch Medien vorgegeben und viele
– Gott sei Dank nicht alle – wollen solch
einem vorgegaukelten «Idealbild» in ir­
gendeiner Weise entsprechen. Dazu gehö­
ren die tonnenweise Bier Trinkenden genau
so wie die den «Models» nacheifernden Schön­
heiten. Aber auch Sie und ich und wir alle
sind keineswegs gefeit davor, Modeströ­
mungen mitzumachen und Trends nachzu­
laufen.
Liebe Maturandinnen und Maturanden,
es ist nicht nur Euer Vorrecht, anders sein zu
wollen als Eure Eltern, andere Dinge für
wichtig zu halten und andere Wege zu be­
schreiten als die Erwachsenen, es ist auch nö­
tig, ständig nach Neuem zu suchen, unge­
wohnte Verhaltsweisen auszuprobieren, in­
novative Modelle zu erproben. Nur so kann
sich eine Gesellschaft entwickeln.
Trotzdem: Sind wir nicht alle eigentlich
wie Strapinski? Im Grunde ehrliche und
rechtschaffene, aber auch ziemlich unsichere
Leute, die nach pubertären Eskapaden und
abrenzungsbedingten Umwegen, nach aller­
lei Kapriolen und sinnlosen Gebärden mehr
oder weniger auf den Pfad der Tugend zu­
rückfinden, mit Engagement und Können
eine berufliche Tätigkeit ausüben, eine Fa­
milie gründen, es über kurz oder lang zu An­
sehen und Wohlstand bringen und am
Schluss vermutlich ebenfalls im Schauspiel­
haus, in der Tonhalle und im Opernhaus lan­
den? Sind wir nicht alle bisweilen einsam,
und um dieser Einsamkeit zu entfliehen,
zimmern wir uns unsere Scheinwelten?
Haben wir nicht immer wieder Angst, nicht
«dazu zu gehören» und abseits zu stehen?
Ich weiss, das wollt Ihr jetzt überhaupt nicht
hören, ich hätte das als 19-Jähriger auch nicht
gewollt. Jede und jeder von uns muss und
darf sich auch für etwas Besonderes halten.
Zudem sind wir – wem sei’s geklagt? – stän­
dig der Versuchung, dem Drang oder gar der
Notwendigkeit ausgesetzt, mehr zu scheinen
als wir sind, mit unserer Kleidung, unserem
Gehabe, unserer Sprache oder eben unserem
Bier. Das ist bis zu einem gewissen Grad un­
vermeidlich. Doch wenn die Diskrepanz zwi­
schen dem Schein, den wir anderen von uns
vermitteln, und dem, was wir wirklich sind
und können, zu gross wird, laufen wir un­
weigerlich Gefahr, dass der Schwindel in sich
zusammenbricht. Wohl und Glück dem, der
dann ein Nettchen hat, das zu einem steht,
weil es einen mit allen Stärken und Schwä­
chen liebt.
Liebe Maturandinnen und Maturanden,
die Ausbildung, die Sie jetzt abgeschlossen ha­
ben, wird Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit
befähigen, etwas besser und angenehmer über
die Runden zu kommen als ihre gleichaltrigen
Kolleginnen und Kollegen, die jetzt in der Be­
rufslehre oder bereits im Erwerbsleben ste­
hen. Dafür sind aber auch die Ansprüche, die
an Sie gesetzt werden, höher. Sie tragen – weil
Sie mit Ihrer Intelligenz die Welt und die Ge­
sellschaft besser durchschauen – eine grössere
soziale Verantwortung, und zwar in irgendei­
ner Form, an irgendeinem Ort, in irgendeiner
Situation. Sie werden erfahren, dass Sie mit
Toleranz, Solidarität und Liebe oder aber mit
Egoismus, Arroganz und Rücksichtslosigkeit
durchs Leben gehen können. Sie werden an­
dere belügen und täuschen können, aber letzt­
lich nie sich selber. Im Grunde Ihres Herzens
werden Sie immer wissen, ob Ihr Schein mit
Ihrem Sein übe einstimmt. Erich Fried hat
dazu ein prägnantes Gedicht formuliert:
Meine Schwäche war mein Gefühl der Überlegenheit.
Das habe ich überwunden. Jetzt bin ich vollkommen.
Liebe Maturandinnen und Maturanden, wenn
Sie jetzt in eine neue Lebensphase auf bre­
chen, nehmen Sie ihren Rucksack mit, pa­
cken Sie ruhig ein Bier mit ein oder zwei,
wenn Ihnen das beliebt, aber deponieren Sie
ihren Abfall dort, wo er hingehört, packen
Sie die gute Erziehung mit ein, die Sie im El­
ternhaus und in der Schule erhalten haben,
nehmen Sie den Verstand, die Weisheit und
die Klugheit mit, die Sie auszeichnen, legen
Sie Grossmut und Grosszügigkeit dazu, ver­
gessen Sie Goethe, Schiller, Camus, Grass,
Dürrenmatt oder Frisch trotz Tom Wolfe,
Jonathan Frantzen, Norah Jones oder Ska
nicht ganz, vergessen Sie auch nicht, was Sie
in den Natur- und den Geisteswissenschaften
über die Welt, unsere Gesellschaft und die
begrenzten Ressourcen gelernt haben. Und
stecken Sie eine Rose in Ihr Gepäck. Sie wird
Sie an den «petit prince» erinnern, an diese
zartempfundene Geschichte, dessen zentrales
Thema die Aufhebung der Einsamkeit durch
die Freundschaft und die Liebe ist, symboli­
siert durch die Beziehung zwischen dem klei­
nen Prinzen und der Rose:
Zitat: «Die Zeit, die du für deine Rose ver­
loren hast, sie macht deine Rose so wichtig»
Und weiter «Du bist zeitlebens für das ver­
antwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.
Du bist für deine Rose verantwortlich…»
Ich wünsche Ihnen von Herzen eine gute
Reise und danke Ihnen für Ihre Aufmerk­
samkeit.
eröffnungs- & abschlussfeiern
jahresbericht 2004/2005
30
jahresbericht 2004/2005
ken weltweit
32
kantonsschule enge • jahresbericht 2004 / 2005
weltwei
Regina Dieterle
Bochum besucht Zürich
Kolleginnen und Kollegen aus Bochum und Zürich.
jahresbericht 2004/2005
Seit Dezember 2002 hat die KEN in Nordrhein-Westfalen
eine Partnerschule. Die Graf-Engelbert-Schule in Bochum
ist ein Gymnasium, das Klassen vom 5.–13. Schuljahr
führt. Die GES wird von 900 Schülerinnen und Schülern
besucht, die von insgesamt 80 Lehrerinnen und Lehrern
unterrichtet werden. Schulleiterin ist Frau Dr. Luise BergEhlers. Sie hat seinerzeit die Schulpartnerschaft angeregt
und bei der KEN-Schulleitung sofort Widerhall gefunden.
Vom 13. –17. September 2005 fand in Zürich der 6.
Austausch statt.
Schulpartnerschaft KEN/GES
Im September 2004 haben die beiden Part­
nerschulen KEN Zürich und GES Bochum
zu einem Konzept ja gesagt, das ihre Part­
nerschaft – sie besteht seit Dezember 2002 –
in eine langfristige Perspektive rückt. «Die
Partnerschaft», so heisst es dort, «lebt vom
Austausch von Lehrerinnen und Lehrern,
die sich im Unterricht besuchen oder diesen
zusammen gestalten.» Ausserdem ist der
Grundsatz festgehalten:
«Die Partnerschaft der Kantonsschule
Enge (Zürich) und der Graf-Engelbert-Schu­
le (Bochum) ermöglicht Einblicke in eine
fremde Schulkultur und Impulse für die Ent­
wicklung der eigenen Institution. Die Lehre­
rinnen und Lehrer der KS Enge können zu­
dem im ‹Sprachbad› in einer deutschen Stadt,
in Alltags- sowie in Schulsituationen, ihre
Kenntnisse der gesprochenen hochdeutschen
Sprache verfeinern.»
Kurzer Rückblick
«Glück auf ! für eine weitere gute Zusam­
menarbeit» – so schrieb uns Peter Diekmann
nach einem Arbeitsbesuch an der KEN im
Dezember 2003, zu dem er mit dem stellver­
tretenden Schulleiter Ulrich Kieke (Deutsch,
Geschichte) angereist war. Ebenfalls dabei:
Kristin Billecke (Französisch, Sport), Elke
Konzelmann (Geschichte, Englisch) und
Hans-Dietrich Sahr (Deutsch, Philosophie,
Kunst). Die «Bochumer», wie sie an der KEN
liebevoll genannt werden, bereicherten in je­
nen Tagen mit Gesprächen und Unterrichts­
besuchen unseren Schulalltag.
Peter Diekmann, der an unserer Partner­
schule in Bochum die Fächer Erdkunde, Eng­
lisch und Informatik unterrichtet, koordi­
niert seither – im Auftrag der GES-Schullei­
tung – den Lehrer/innen-Austausch mit Zü­
rich. Damit trägt er wesentlich dazu bei, dass
die Zusammenarbeit bestens funktioniert.
Tatsächlich sind seit den ersten gegenseitigen
Besuchen immer mehr Lehrerinnen und Leh­
rer beider Gymnasien in das Austauschprojekt
involviert. An der KEN sind für die Koordinati­
on verantwortlich: Prorektor Christoph Witt­
mer und die Bochum-Kommission, d. i. Klaus
Burri, Regina Dieterle und Martine Grosjean.
Lesung und Unterrichtsbesuche an der GES
Die ersten, die nach Bochum reisten, waren
Pioniere des Projekts. Unterdessen hat sich
der Kreis erweitert. Im November 2004 las
Kaspar Schnetzler (KEN) vor grossem Publi­
kum in der Aula der GES aus seinem Roman
«Die Gilde» und beantwortete in einem Lite­
raturkurs Fragen der interessierten Schüle­
rinnen und Schüler. Im Januar 2005 folgten
Stefan Rubin, Beeke Rusch und Martin Si­
mon seinem Beispiel. Sie trafen sich an un­
serer Partnerschule mit ihren Fachkolleg/in­
nen in Mathematik, Physik und Informatik
und erhielten Einblick in deren Unterricht
und Unterrichtsbedingungen.
Gemeinsames Unterrichten an der KEN
Im September 2005 kamen von der GES nach
Zürich: Anne Marie De Ceuster (Biologie,
Chemie), Marius Heße (Geschichte, Deutsch),
Birgit Schwill (Musik, Deutsch) und Peter
Diekmann, der mit Klaus Burri (Geografie,
KEN) ein Unterrichtsprojekt zum Thema
Ruhrgebiet verwirklichte. Die beiden bilden
unterdessen eine «Arbeitsgemeinschaft» und
planen, in loser Folge weiterhin zusammen­
zuarbeiten. Gemeinsamen Unterricht ver­
wirklichten auch Birgit Schwill und Regina
Dieterle im Fach Deutsch zum Thema «So­
nett». Sie sammelten dabei gute Erfahrungen:
das Zusammenarbeiten machte Freude, die
Schüler/innen legten Interesse an den Tag
und zeigten sich insbesondere gegenüber der
Deutschlehrerin aus Deutschland von ihrer
(hoch-)sprachlich versierten Seite.
Ausserdem besuchten unsere «Bochumer»
bei verschiedenen Fachkolleg/innen Unter­
richt, u. a. bei Hans Spuhler (Geschichte),
Andy Haag (Biologie), Markus Meyer (Che­
mie) und Philippe Ellenberger (Musik). Da­
rüber hinaus gewannen die Gäste auch Ein­
blick in den Projektunterricht der 3. Klassen.
Dieser Unterrichtsform galt ein besonderes
Interesse, nicht zuletzt weil in ihr auch ein
«Projekt Bochum» Platz finden könnte. Erste
Überlegungen in diese Richtung wurden von
KEN-Lehrern, die sich neu für den Austausch
interessieren, bereits in den Raum gestellt.
In der Woche, als die Kolleg/innen der
GES an der KEN waren, fanden bei uns unter
anderem auch die Maturafeier 2005 sowie
ein vierstündiger Lehrerkonvent statt. Selbst­
verständlich nahmen die vier «Bochumer»
daran teil. Das heisst, den Konvent liessen sie
schliesslich auf unser Drängen hin doch fah­
ren. Das Septemberwetter zeigte sich zu
prächtig und die Stadt und der See forderten
auch ihr Teil.
Kultureller Austausch
Während ihrer Tage in Zürich lebten unsere
Gäste aus Bochum bei Kolleg/innen der KEN,
bei Annemarie Aisslinger, Thomas Schmidt,
Michel Richard, Klaus Burri und erfuhren so
manches über das zürcherische Alltagsleben.
Man traf sich ausserdem zu gemeinsamen
Abendessen – einmal im neuen HürlimannAreal mit den Gastgebern der KEN, einmal
mitten in der Altstadt, links der Limmat, mit
der Fachschaft Deutsch. Man traf sich zuletzt
auch in grösserer Zahl zur Theaterpremière
im Schiffbau – ein must, gab doch Matthias
Hartmann (vordem Schauspielhaus Bochum)
35
just, als «unsere Bochumer» hier weilten, mit
einer Botho Strauss-Uraufführung seinen
Zürcher Einstand.
Ausblick auf das Schuljahr 2006
Ende des Herbstsemesters 2005/06 oder An­
fang des Frühlingssemesters 2006 werden
wiederum KEN-Lehrer/innen, die sich für
den Austausch interessieren, nach Bochum
reisen. Sie werden dort als Gäste der GES be­
reits erwartet. Ausserdem beginnt die Idee
zu reifen, mit KEN-Schüler/innen Projekte
im Raum Bochum durchzuführen und dabei
die schulpartnerschaftlichen Möglichkeiten
zu nutzen. Die GES ist an solchen Unterneh­
mungen der KEN interessiert und denkt ih­
rerseits über die Möglichkeiten eines Schü­
ler/innen-Austausches nach.
ken weltweit
34
Thomas Schmidt und Klaus Burri
KEN bei GES –
ein Arbeitsbesuch
Kulturaustausch mit
Sered´, Slowakei
Erprobte Turnierreiterin: die slowakische Schülerin Zuzana und Schweizer Gast Yannick Martin (W3g).
36
jahresbericht 2004/2005
Vom 12. bis 25. Januar 2005 weilten eine Kollegin und zwei
Kollegen in Bochum. Eindrücke des Bochumer Gastgebers.
Samstag, 09.20 Uhr, Airport Düsseldorf: eine
Kollegin und zwei Kollegen aus der Schweiz
kommen durch die Glastür auf mich zu, Bee­
ke Rusch, Martin Simon und Stefan Rubin
aus dem Fachbereich Mathematik/Natur­
wissenschaften der Kantonsschule Enge.
Über die Autobahn erreichen wir sehr schnell
Bochum, wo es zunächst ein Frühstück ge­
ben muss – im «Café Zürich».
Alle drei kennen das Ruhrgebiet noch
nicht, und da muss ich sie natürlich mitneh­
men auf eine «Tour de Ruhr» auf den Spuren
der Industriekultur: ein Altstadtrundgang in
Hattingen zum Auftakt, danach das Museum
Henrichshütte mit Kaffee im neu entstan­
denen, in die Industriekulisse eingebetteten
Restaurant. Danach geht es zurück nach Bo­
chum, in das ehemalige Krupp-Gelände, dem
heutigen Westpark mit der Jahrhunderthalle.
Abends ist ein «Tönning-Treffen» ange­
setzt, das als Ehrengast eigentlich Klaus Bur­
ri haben soll, der sich im Sommer 2004 wäh­
rend der Tönning-Fahrt als Küstenexperte
aus Zürich in die Unterrichtsarbeit vor Ort
eingebracht hatte. Leider war der aber auf
der Fahrt mit seinem Auto auf der Autobahn
mit einer Panne liegen geblieben und konnte
deshalb gar nicht nach Bochum kommen.
Aber auch ohne den Ehrengast haben sich et­
liche GES-Lehrer eingefunden um ihre Zür­
cher Kollegen kennen zu lernen.
Am Sonntagmorgen dann weiter im an­
strengenden «meet the Ruhr»-Programm.
Das Bergbaumuseum steht auf dem Plan,
und zum Glück ist das Wetter gut genug, um
einen Rundblick auf Bochum und Umgebung
vom Fördergerüst aus zu genießen. Anschlie­
ßend treffen unsere Gäste zur individuellen
Gestaltung des Nachmittags mit den GESKollegen Dr. Jochen Böhmer und Gabriele
Denkhaus zusammen. Beeke Rusch und Ste­
fan Rubin sehen nachmittags noch ein Heim­
spiel des VFL und Martin Simon besichtigt
mit mir das Museum Zeche Zollern.
Am Montag beginnt nach der Begrüßung
durch die Schulleitung ein ausführliches
Hospitationsprogramm in Mathematik und
Physik, das sich auch am Dienstag fortsetzt.
Hier sind unter anderen die Kollegen Klaus
Löchter und Dr. Arno Brüning involviert.
Am Nachmittag ist dann endlich einmal frei
für individuelles Kennenlernen der Bochu­
mer City und für Einkäufe. Abends geht es
zu einem gemeinsamen Essen mit GES-Kol­
legen in das Restaurant Burg Blankenstein.
Am Dienstag gibt es eine Abschlussbespre­
chung mit Kollegen und Schulleitung, ein
erstes Resümee der durchweg positiven Er­
fahrungen, die demnächst in gemeinsame
Unterrichtsprojekte einmünden können. Um
16.30 Uhr geht dann der Flieger zurück nach
Zürich.
Da fahren sie nun schon zum siebten Male hin, die
Schweizer/innen – und wofür dies alles? Nein, diese Frage
wurde uns so nie gestellt, aber wir haben sie uns im
Projekt «Schweiz – Slowakei» selber immer und immer
wieder gestellt. Die Slowakei ist uns kulturell so nahe
und doch so fern.
Eine (weitere) Reise in den wilden Osten…
Die kulturelle Nähe zeigt sich in Dingen wie
gleichen oder ähnlichen Einkaufsläden (auch
dort sind es eigentlich «shops»), der gleichen
Musik der Jugendlichen, einem Bratislava, in
dem man sich genauso gut in Wien oder Karls­
ruhe befinden könnte (ausser man geht in die
Vororte mit den berüchtigten Plattenbauten),
oder den Privatautos (ausser man geht in ab­
gelegenere Orte). Bei genauerem Hinsehen
aber zeigen sich die Unterschiede, beispiels­
weise in der für uns ungewohnt herzlichen
und überschwänglichen Gastfreundschaft,
dem teils sehr tiefen Preisniveau ausserhalb
der Hauptstadt, dem strengen Umgang mit
weichen Drogen… und dem recht lockeren
Umgang mit Alkohol.
Unsere diesjährige Reise führte uns vom 6.
bis 16. November 2004 in unsere mittlerweile
vertraute schulische Umgebung in Sered‘.
Kaum waren wir von unseren Gastgeber/in­
nen an der Hlavna Stanica (Hauptbahnhof) in
Bratislava herzlich empfangen worden, wur­
den auch schon alle Schüler/innen von ihren
Gasteltern in die Fremde entführt. Beim näch­
sten Treffen am Montag früh hatten denn
auch schon alle viel zu erzählen – über ihre
Eltern, von Ausflügen, Nachtessen, Zimmern,
Toiletten und was es sonst noch an Wichtigem
zu erzählen gab.
Klára Dobrovicová, unsere Kollegin an der
Partnerschule Obchodna akadémia in Sered‘
(etwa 60 km nördlich von Bratislava), konnte
die Renovation des Pförtnerhäuschens des lo­
kalen Judenfriedhofs als Projekt in ihre Schule
einbringen. So beschäftigten sich die slowa­
kischen Schüler/innen mit der Juden-Proble­
matik während des Zweiten Weltkrieges, in­
dem sie – neben der Friedhofsarbeit – Bücher
lasen, Bilder suchten und Personen in Sered‘
dazu befragten. Was unseren Schüler/innen
längst bekannt ist, war den slowakischen
Freunden noch wenig bekannt, denn dieser
Teil der slowakischen Geschichte war bis an­
hin während der Schulbildung praktisch aus­
geblendet worden. Für uns also hochinteres­
sant, wie sich die neue Generation mit diesem
37
Teil der eigenen nationalen und lokalen Ge­
schichte (vor dem Zweiten Weltkrieg wohnten
über 2000 Juden in Sered´, nachher keine
mehr…) auseinanderzusetzen begonnen hat.
…und in den Westen
Natürlich haben wir das Thema für den Be­
such unserer Freunde in Zürich (29.3.05 bis
7.4.05) wieder aufgenommen. Mit Besuchen
von Friedhöfen und Synagogen (Endingen
und Zürich) wie auch mit ausgiebigen Diskus­
sionen konnten wir einige Aspekte des Zu­
sammenlebens der Juden mit dem christlichen
Teil unserer Bevölkerung beleuchten. Um ih­
nen einen anderen Blick auf unsere Traditi­
onen zu ermöglichen, besuchten wir die Stifts­
bibliothek in St. Gallen, erkundeten in Appen­
zell das Ortsmuseum, «besetzten» den Kan­
tonsratssaal (alle Schüler/innen durften auf
den traditionsreichen Sesseln Platz nehmen)
und bestaunten den Landsgemeindeplatz. Na­
türlich wurden auch kulinarische Traditionen
geprüft – und für gut befunden.
Um viele neue Ideen und Bekanntschaften
reicher und wie immer ein bisschen wehmü­
tig winkten wir unseren Gästen schliesslich
am 7. April 2005 zum Abschied zu.
ken weltweit
Peter Diekmann, Lehrer an der Graf-Engelbert-Schule in Bochum
Micha Muggli, W3d
Zürich und San Francisco,
eine transatlantische
Schulpartnerschaft
38
jahresbericht 2004/2005
Die Kantonsschule Enge besitzt seit längerem zwei internationale Partnerschaften: das Graf-Engelbert-Gymnasium in Bochum und die Handelsakademie von Sered´
in der Slowakei. Dass sie nun auch eine transatlantische
Verbindung schaffen konnte, entspringt einer glücklichen
Fügung.
Walter Anderau, Mitglied der Geschäftslei­
tung von «Swiss Re» und ehemaliger Schüler
der KS Enge trat mit der Frage an uns, ob wir
im Rahmen der Städtepartnerschaft von Zü­
rich und San Francisco an einem Schüleraus­
tauschprojekt teilnehmen wollten. Da wir
damals nach Möglichkeiten für einen Sprach­
aufenthalt für die erste «Immersionsklasse»
suchten, kam die Anfrage zur richtigen Zeit.
In der Folge reiste die Klasse W3d im No­
vember des letzten Jahres für drei Wochen
in die kalifornische Metropole. Die Schüler/
innen wohnten in Gastfamilien und be­
suchten den Unterricht an den High-schools
University, Branson, Menlo und St. Ignatius.
Sie wurden von den zwei Lehrern Thomas
Stähli und Stephan Giess begleitet. Das Urteil
über den Austausch fiel nach der Rückkehr
derart günstig aus, dass an einer vorläufigen
Weiterführung nicht zu zweifeln war: Nicht
nur das intensive Sprachbad mache das Pro­
jekt wertvoll: Von umfassender Horizonter­
weiterung sprachen die Schülerinnen und
Schüler, von bereichernden Einblicken in die
amerikanische Lebens- und Schulkultur und
einem veränderten «Amerika-Bild».
Im Juni dieses Jahres fand der Gegenbesuch
der amerikanischen Seite statt. Die jugend­
lichen Gäste tauchten nun ihrerseits an der
Kantonsschule Enge in eine für sie fremde
Lebens- und Arbeitsweise ein. Exkursionen
führten sie zudem in die Bergwelt von Mür­
ren und an den Rheinfall. Sie besuchten eine
Uhrenfabrik, degustierten Schokolade, sie
wurden vom «Mayor of Zurich», Elmar Le­
dergerber und von Bundesrat Hans-Rudolf
Merz empfangen und in die demokratischen
Institutionen unseres Landes eingeführt. Die
nachfolgenden Erfahrungsberichte von Micha
Muggli (Zürcher Schüler in San Francisco)
und von Evan Tenenbaum (Schüler aus San
Francisco in Zürich) lassen die beiden Reisen
noch einmal Revue passieren.
Bildung und Forschung machen längst
nicht mehr an den nationalen Grenzen halt.
Die Kantonsschule Enge nimmt immer mehr
Jugendliche aus fernen Ländern auf, deren
Eltern den Wohnort nach Zürich verlegt ha­
ben, und unsere Schüler orientieren sich ver­
mehrt in einem weltweiten Denk- und Ar­
beitssystem. Mit dem internationalen Akzent
der Partnerschulen holt die Enge ein Stück
dieser weiten Welt in die Schweizer Schul­
stube; der Austausch bedeutet für die Beteili­
gten gleichzeitig Bereicherung und Reflexi­
on der eigenen Umstände. Die Partnerschaft
ist in diesem Sinne entstanden und soll nicht
nur den grossen «Playern» im Bildungswesen
vorbehalten sein: Neben den global ausge­
richteten universitären Hochschulen werden
auch diejenigen Institutionen am Austausch
beteiligt, die die Grundlage für das akade­
mische Leben in den Partnerstädten legen:
die Zürcher Gymnasien und die High Schools
von San Francisco.
Städtepartnerschaft Zürich – San Francisco
Die «San Francisco-Zurich-Initiative» wur­
de vor zwei Jahren gegründet und ent­
springt einer Idee von Dick Fredericks,
dem früheren amerikanischen Botschaf­
ter in der Schweiz. Angestrebt wird eine
Partnerschaft zwischen zwei vergleich­
baren Städten in Kalifornien und im
Herzen Europas. Die Initiative will ins­
besondere die beiden «Denkplätze» ver­
binden und den Wert von Bildung und
Forschung für die Zukunftssicherung
der Partner sichtbar machen. Aus diesem
Grunde steht die Zusammenarbeit der
Uni Zürich und der ETH mit den Univer­
sitäten Berkeley und Stanford, aber auch
der Austausch auf Mittelschulebene im
Vordergrund der Initiative.
Immersionsunterricht
«Immersion» bedeutet Eintauchen und
bezeichnet ein Schulprojekt des Kantons
Zürich, bei dem ein Teil des Fach-Unter­
richts in englischer Sprache erteilt wird.
Die Kantonsschule Enge gehört zu den
Zürcher Pionierschulen und führt im
Profil Wirtschaft und Recht einen Klas­
senzug mit immersivem Unterricht zur
Maturität. Insgesamt umfasst der Im­
mersionsunterricht 1000 Lektionen –
aufgeteilt auf die Fächer Wirtschaft und
Recht, Geschichte, Physik, Geografie,
Mathematik und Sport. Zum Projekt ge­
hört auch ein dreiwöchiger Aufenthalt
in einem Land englischer Sprache.
«That´s just marvellous!»
39
Essay on student exchange
Family
The place where I stayed during these three
weeks is called San Mateo. San Mateo is the
biggest city between San Francisco and San
José. The family’s name was Tenenbaum. But
my host mother has kept her last name. Her
name is Melanie Donahoe. She has been stu­
dying for about 16 years. She started her stu­
dies at Stanford and is right now studying at
Berkeley. She’s about to become a priest. Me­
lanie is a very strict Christian. She goes to
church every Sunday morning. Nevertheless
she has a very liberal political opinion. As she
gave me five Christmas presents before my
departure and two T-shirts during my stay, I
guess she likes giving presents. Usually she’s
quite busy with her studies. That’s why I
didn’t see her a lot during daytime.
Her husband Henry is a Jew, but not a very
strict one. He works as a host at Kron TV in a
couple of TV-Shows at the weekend. One of
these shows is called Henry’s garden and is
televised from their garden. Unfortunately, I
never saw him producing an episode of
Henry’s garden.
My host brother Evan is a really cool guy. He
gets on well with everyone at school and so
with me. We had a great time and it some­
times felt as if we had known each other for
ages. We like the same kind of music, which
is rather important for me, because we al­
ways listened to music while driving in his
car. Evan likes playing the drums with his
friends John and Pat either outside or in Pat’s
garage. He also has a drum set in the centre
of his room, so that there’s no room left for a
bed! While I was staying with him, he slept on
the couch in his father’s home office. Some­
times he sleeps where I slept during my stay.
His sister Lara is very shy indeed. I didn’t’
talk to her a lot. She’s 13 years old and attends
a private school very close to Menlo High
School. Her school is even smaller than Men­
lo (School).
The Tenenbaum’s family life is sometimes
very similar to ours. Both Evan’s and my mo­
ther leave a whole load of notes every day
which tell us what we’ve got to do. I think it’s
pretty funny that our mothers have the same,
for Evan and me sometimes annoying habit.
Some things are very different of course. The
Tenenbaums hardly ever eat dinner all toge­
ken weltweit
Christoph Wittmer, Prorektor
jahresbericht 2004/2005
ther. Only once did I have dinner together
with all family members. But that was also
because we were invited to many dinners
with other people. Before dinner, Evan says a
prayer in Hebrew and then Lara says the
same prayer in English. Another difference is
that our house is usually very tidy, while
their house is a complete mess, especially the
kitchen! (Nevertheless I felt VERY comforta­
ble). The house is actually pretty big, but
compared to the houses of for instance
Cédric’s or Leandra’s host families it was
rather small.
On Thanksgiving evening we went to the
family of Melanie’s cousin. It was a great ex­
perience with good food, although I expected
it to be a bigger feast. But I was told after­
wards, that everyone had behaved very well
because I was there. And that usually these
Thanksgiving evenings were much noisier.
School
My impression of this whole exchange is extre­
mely good. I like the campus of Menlo School
much more than our campus. It’s more co­
lourful and less boring. Our school building
sometimes appears to me like a grey cube.
On the first day, I thought that every class
was very easy and the students didn’t have to
do anything. But I realized very soon, that
they had a lot of homework, and that they
very often had discussions about their home­
work. Those discussions and the very relaxed
atmosphere among students and teachers
probably made the lessons look very easy.
But they weren’t. Especially in classes like
History, Coloured Film or the Literature les­
sons, People talked about complex matters.
Since everyone spoke and talked very freely,
these discussions were usually better than
discussions at our school. My impression of
the scientific subjects is also very good, yet I
dare say that our science lessons are a bit bet­
ter. I got the impression that our teachers are
more competent. But as I only attended less­
ons in two sciences, Maths and Biology, I
can’t make a general statement about science
teachers. The very close relationship between
students and teachers has several reasons:
First and most important it is more personal.
Menlo School is attended by only 500 stu­
dents. Also, most of the students live close
together. Hence, they meet not only at school,
but also in their free time. And another re­
San Francisco: Golden Gate Bridge
ason is that some teachers have their own
child at Menlo School. So many students
know some teachers not only as teachers but
also as the parents of their fellow students.
And because each subject is taught with other
students, you got to know many more stu­
dents than only those of one class. All this
leads to a very relaxed atmosphere in classes
and during breaks.
The timetables are less busy than ours.
Everyone has six lessons each day; four in the
morning and two in the afternoon. Some­
times people have free periods. The pupils
have about 30 lessons a week. That looks
very easy, because we have about 35 lessons a
week. But their lessons last ten minutes lon­
ger than ours. So by the end of the day, they
spend more time at school!
Because we visited the school in the
middle of the year, it was pretty difficult to
participate in the lessons. So the integration
in the lessons was not very good. On the
other hand, the integration among the stu­
dents was very good! Everyone was very ex­
cited that we visited their school (although
no one really knew why we were visiting
their school) and was keen on talking to us.
There has never been more than one exchange
student at a time at Menlo School before.
Our host parents organized several spe­
cial events for us. We visited Henry’s TV-Sta­
tion and watched two live shows, we had
lunch at the beach next to the Golden Gate
Bridge, we visited Alcatraz and Stanford,
went to two concerts, had dinner with a fa­
mily that has Swiss ancestors and with the
council of students or went to San José. We
were really busy sometimes with the events
organized by the initiative. But it was fun!
Feedback
Such an exchange is definitely valuable expe­
rience. I didn’t learn a lot at school but many
other things. We got to know the American
way of life and we could build our own opini­
on about the U.S. These three weeks broa­
dened my horizon a lot and I think some of
our class are considering the U.S.A. once.
In a letter which my host father left for me on
the last morning, because he had to go to
work very early, he told me that I had a se­
cond home now. And I think so do the others!
That’s just marvellous! I knew that San Fran­
cisco and the Bay Area were one of the most
beautiful places on earth and now I also
know that the people there are great. It’s very
difficult to find something that needs to be
changed about the programme. Maybe the
visiting students should be told better what
they’re supposed to do in class. And the Ame­
ricans ought to know about the SFZH Initia­
tive a little!
I’m definitely going to keep in touch with
my host family. I’ve already sent them some
emails and pictures since we came home. I
hope the time till June will pass as quickly as
these three weeks in the States.
Views
This exchange has affected my views about
the U.S.A. substantially! Of course I knew that
not everyone is fat, only eats hamburgers and
drinks Coke. We were told that California is
the state which is the most similar to Europe
in terms of politics. And it is even more like
Europe than I had expected it to be. On many
issues people have the same opinion. Of course
the Americans don’t have a totally different
culture, but nevertheless it is rather astoni­
shing that we have a lot in common with peo­
ple who live on the other side of the world.
41
The people I met are anything but patriots.
They are interested in what’s happening in
the world and don’t just focus on their own
country. I get a little angry if Europeans who
have never been to the U.S.A. criticize the
Americans. Their government may not be
the best, but is this the people’s fault? I don’t
think so…!
ken weltweit
San Francisco: Zentrum
40
Evan Tenenbaum, Menlo School
My Trip to Switzerland
jahresbericht 2004/2005
Im Rahmen des Schüleraustausches San Francisco – Zürich
war Evan Tenenbaum während knapp drei Wochen Gast
an der KEN.
As soon as my host brother, Micha, took off
from San Francisco’s International Airport af­
ter his three-week stay here in California, I
couldn’t wait to see him again. As we emailed
over the ensuing 6 months, our letters became
more and more excited as June grew nearer.
Finally, after a quick walk through customs
(incredibly quick compared to the U.S.), I spot­
ted Micha and his parents waiting for me, rea­
dy to whisk me off to breakfast in Zurich.
Many people in Switzerland asked me
about the stereotypes of the Swiss in the Uni­
ted States. Obviously, many people think of
cheese, clocks, mountains, chocolate and
cows. As I discovered over the next three
weeks, these stereotypes are true… but they
are just a small part of an amazing country.
We did see the beautiful Swiss Alps during
our trip to Murren, along with a very quick
trip to a cheese shop. We also got a Chocolate
«tasting» lesson from Lindt and Sprüngli‘s
Maitre-de-Chocolatier, in which we learned
all about chocolate tasting procedures, inclu­
ding the sound a piece of good chocolate
should make when you break it. While the
stereotypes were confirmed, we also saw
many different aspects of Switzerland, from
our meetings with the mayor of Zurich and
one of the presidents of Switzerland, to days
lounging by Lake Zurich, to our trip to the
city’s universities. I also attended a few openair concerts, as well as some local soccer
games. All of these adventures contributed
to an amazing overall experience!
Getting to know my host family was defi­
nitely the best part of the trip. Micha and I
have gotten along amazingly ever since he
first landed in San Francisco. We listen to the
same types of music, have the same sense of
humor, and have the same types of friends. I
could write an essay just about how great
Micha is, and how lucky we were to have
been placed together! I was really excited to
meet his family as well! Micha’s mother (Kri­
stin) and father (Reto) were both incredibly
hospitable, and his brother and sister helped
make me feel like part of the family. His mo­
ther, who works in a Pharmacy part time,
was energetic and fun, and even encouraged
me to play my (somewhat loud) drums in
their house. Micha’s father, who is involved
in education, was really interesting to talk to,
because he was one of the only adults I spoke
to who had enough time (and a big enough
English vocabulary) to discuss politics and
other international issues. His brother, Ste­
phen, was great. Though he spoke very little
English he managed to be incredibly friendly
and warm. Micha’s sister, Carol, had begun
to study for her final exams, so I got to expe­
rience all of her stress and hard work invol­
ved in her final tests. She was also lots of fun
to talk to, because there were times when she
had a different view of an issue than others in
her family, so I got to hear multiple perspec­
tives. It’s incredible how close I became with
all of them during my three-week stay
(though it helped that they all spoke incre­
dibly good English… at least much better
than my German). His family reminds me a
great deal of mine, and I felt more loved and
welcome in their home then I ever could have
imagined. We ate dinner together almost
every night, and the food was so good that on
many occasions I refused to dine out with
other friends! While living with his family I
had many interesting discussions with them
San Francisco-Zurich-Initiative: Die Mitinitiantin Frau Angela Marti (r).
about everything from religion, to politics,
to «O.C. California» (A popular American T.V.
show set in California, which had recently
started airing in Switzerland). While I disco­
vered many differences in our countries, I also
came to realize how similar people are all over
the world, regardless of where they live.
Before coming to Switzerland, Micha had
warned me not to worry if some people didn’t
talk to me, because many were embarrassed
of speaking poor English. I was actually kind
of looking forward to being completely im­
mersed in German/Swiss-German, but I was
astonished on the first day when I realized
that everyone in Switzerland can speak at
least enough English to let you know they
can’t understand you. Feeling highly undere­
ducated, I resigned myself to learning one
German phrase I used whenever I needed to
explain my lack of communicative capabili­
ties: Ich bin ein dummer Amerikaner. «I am a
stupid American». No matter how dumb my
question was I could always get a smile and a
chuckle out of strangers (something not al­
ways so common on the streets of San Fran­
cisco). Even with a language barrier, I mana­
ged to make friends with basically everyone I
43
met (not that I claim to remember all of their
names). During our free time many of us
hung out by the lake (because it was so hot),
or went shopping. Though I barely bought
anything while shopping, I walked around
Zurich a great deal! Actually, I think walking
is the best way to discover a city, especially
when it’s relatively small like Zurich. After a
week or so of walking around, I felt like I was
starting to get to know the city. Now, I would
give anything just to be able to walk along
the lake again, to stroll through the streets of
Altstadt, the old town, or just walking around
Micha’s village of Oberrierden.
Perhaps not so surprisingly, the Swiss stu­
dents’ class subjects are very similar to ours.
The classes taught in English, which we at­
tended, reminded me of the school I had been
released from not 2 weeks before the trip had
started. We learned the same types of things
in Math and Biology, but there were some
classes, which we don’t have at Menlo School.
We don’t study much of Economics, and
most don’t take Geography. I felt bad because
many of the Swiss students had big tests duri­
ng our stay, as well as right after the Ameri­
can students left. The school day is also struc­
tured somewhat differently then ours. Our
school day is more compact, which results in
less breaks and free time during school. Their
school day involves 15 minutes breaks bet­
ween every class; along with a long lunch pe­
riod and usually a free period. The benefit of
our system is that we end at 3 o’clock, while
the Swiss students end at 5. I actually like
their schedule better, because not only do
they have much less homework than we do,
but their school day seems more like a full
day, because they have larger breaks so they
can do other things during the school day.
This is not to say that their school is easy!
They worked very hard to keep up with all
their work while we were there, and it seems
like most of their teachers expect a lot from
them! What I enjoyed most about school was
the humor I saw in how painfully similar
school is around the world. Most kids all feel
the same way about school, homework, and
exams. Apparently stress translates into eve­
ry language.
It seems funny that less than a year ago, I
didn’t know Micha, and didn’t know very
much about Zurich either. I’m so grateful
that I got the opportunity to meet such ama­
ken weltweit
Die Gastschüler aus Amerika bei Stadtpräsident Ledergerber.
42
Peter Tobler
Jakob Kellenberger
und das IKRK
Grüsse aus Moskau
Jakob Kellenberger, Beat Wüthrich und Christoph Wittmer (m. r. l.)
44
jahresbericht 2004/2005
zing people, and to explore such a beautiful
country! I loved just talking to people, and
hearing different opinions about the world
around us. Not only did I learn about Swit­
zerland, but I also learned a lot about my own
country. I heard wide-ranging opinions about
world affairs, and about the U.S. Surprisingly,
I was much more critical of America than
many of the people I met. Micha helped me
realize that though many of us don’t agree
with our government, it doesn’t make «Ame­
rica» a bad place, and that I should always ap­
preciate how lucky I am to have been born
here. This trip truly has been the best expe­
rience of my entire life, thanks to the hospita­
lity and overwhelming friendliness I received
while in Zurich. I will make one promise to
Switzerland. In the words of California’s go­
vernor: I’ll be back!
Am 12. November 2004 war Jakob Kellenberger, Präsident des IKRK, in der Aula der Kantonsschule Enge
zu Gast.
Er erzählte sehr anschaulich, dem vorwie­
gend jugendlichen Publikum angepasst,
von der Institution, der er vorsteht, seinem
persönlichen Werdegang, seinen Missionen,
seinen Begegnungen mit Politikern, seinen
Besuchen in Gefangenenlagern etc. Aktuelle
Themen wie der Irakkrieg und der Bürger­
krieg im Sudan standen dabei mehrheitlich
im Vordergrund.
Auf die Fragen aus dem Podium und spä­
ter von Schülerseite ging Jakob Kellenberger
sehr erschöpfend ein, so dass wir uns nun ein
viel besseres Bild machen können von einer
Organisation, die im internationalen Span­
nungsfeld zwischen bewaffneten Konflikten
und humanitären Einsätzen eine zentrale
Rolle spielt.
Kraft seiner Persönlichkeit, seines Erfah­
rungsschatzes und seines positiven Men­
schenbildes machte Jakob Kellenberger auf
die Schülerschaft einen grossen Eindruck.
Die Klassen N3b und I2a kamen danach auf
die Idee, für das IKRK eine Kollekte zu ver­
anstalten, was sich in der Woche vor Weih­
nachten durch eine originelle Kuchenver­
kaufs-Aktion auch realisieren liess. Der stolze
Betrag, den die Klassen an das IKRK über­
weisen konnten, belief sich auf rund sechs­
hundert Franken, wofür den Klassen herz­
lich gedankt sei.
Reise der Russisch Lernenden der KEN nach Moskau
Russland aus eigener Erfahrung erleben
Elisabeth Goslicka und Thomas Schmidt er­
teilen an der KEN nicht nur begeistert und
engagiert Unterricht in Russischer Sprache,
sondern sie sorgen auch immer wieder für
praktische Erfahrungen im Sprachgebiet
selbst. So stand denn in den Frühlingsferien
für die Russisch Lernenden an der Kanti
Enge (es sind auch einige Lehrer/innen da­
runter) eine (freiwillige) Reise nach Moskau
auf dem Programm. Sieben Schüler/innen
der KEN und zwei Lehrer, welche die rus­
sische Sprache erlernen, meldeten sich an.
Dazu interessierten sich auch zwei Mitglieder
der Schulleitung, zwei Ehefrauen und ein
Kollege des Reiseleiters für diese Gelegen­
heit, die russische Hauptstadt näher kennen
zu lernen. Im Laufe der Vorbereitungen ge­
sellten sich auch noch eine Russisch-Gruppe
aus Basel und einzelne Schüler/innen aus St.
Gallen zur Reisegesellschaft, die so auf 31
Personen anwuchs. Das machte zwar die Rei­
seleitung etwas komplizierter, insbesondere
in einem Land, in dem Abmachungen nicht
immer hundertprozentig gelten und Impro­
Gegensätze: Topwarenhaus Gum…
… und eine orthodoxe Klosterkirche.
visationskunst unerlässlich ist. Aber das Tan­
dem Goslicka/Schmidt meisterte die Aufga­
be mit Bravour.
Reiseleiter Thomas Schmidt beleuchtet im
Folgenden einige Aspekte dieser Reise.
Schülerinnen und Schüler wohnten in Gast­
familien und machten erstaunliche individu­
elle Erfahrungen. Lehrerinnen und Lehrer
hausten hoch oben in einem Hotel mit Blick
über Russland, und auch sie machten erstaun­
liche persönliche Erfahrungen – auf dem Ar­
bat, im Kasino, im russischen Dampfbad
(Banja). Wer nicht Russisch sprach, kommu­
nizierte mit Gesten und Blicken, die – anders
als in Zürich – auch erwidert werden.
Nach acht Tagen flogen wir allesamt heil
an Leib und in der Seele gestärkt in die kleine
Schweiz zurück.»
Moskau – ein Moloch
(Auszug aus einem Bericht von Thomas Schmidt)
«…Und so bewegten wir uns denn wie ein im­
menser Molch durch dieses Moskau, Rolltrep­
pen runter, Rolltreppen rauf, durch die präch­
tige und effiziente Metro, welche Menschen
wie riesige Wassermassen kanalisiert und in
die gewünschte Richtung lenkt. Wir badeten
buchstäblich in der Menge, hielten uns fest
und fanden uns immer wieder. Diese nahe
Berührung mit Menschenmassen ist für ei­
nen Schweizer, eine Schweizerin eine erste
physische und psychische Herausforderung.
Zu sehen gibt es in Moskau, dem ‹Drit­
ten Rom›, viel: Europa und Asien in einem.
Russland ist nach wie vor ein Vielvölkerstaat;
das Orientalische ist in der Luft. Sogar Ame­
rika hinterlässt seine unübersehbaren Spu­
ren. Unerlässlich sind Besuche im Kreml, im
Ballett, im Zirkus, in den prachtvollen ortho­
doxen Kirchen.
Den Abschluss dieser gelungenen Reise bil­
dete einige Wochen später eine «Foto- und
Video-Party», auf der die Reiseteilnehmer
mit ihren gelungenen, meist digitalen Erin­
nerungsbildern, die vielfältigen Erlebnisse
noch einmal ans Licht zogen. Dass die KENSchulleitung dabei Speis und Trank offe­
rierte, kam nicht nur bei den auswärtigen
Gästen sehr gut an.
Der Tenor im Rückblick war klar: «Mos­
kau ist jederzeit eine Reise wert!»
45
ken weltweit
Christa Miloradovic
Beat Wüthrich, Rektor
Die ETH Zürich an der KEN
46
47
2005 ist für die berühmte Eidgenössische
Technische Hochschule Zürich ein wichtiges
Jubiläumsjahr. Vor 150 Jahren, 1855 also, wur­
de sie von weit blickenden Politikern und
Wissenschaftern kurz nach der Gründung der
modernen Schweiz ins Leben gerufen. Seither
hat sich die ETH Zürich zur Spitzenuniversi­
tät, nicht nur in Europa, sondern auch im
weltweiten Vergleich, entwickelt. Der Stand­
ort Zürich war und ist dabei für die Entwick­
lung der ETH von besonderer Bedeutung.
Berühmte Ingenieure und Naturwissen­
schafter sowie eine stattliche Anzahl von No­
belpreisträgern sind aus der ETHZ hervorge­
gangen. Sie feiert nun aber ihr Jubiläumsjahr
nicht mit einem wehmütigen Rückblick und
mit der Aufzählung aller berühmten Taten,
Persönlichkeiten und Errungenschaften, son­
dern mit einem entschlossenen und umfas­
senden Schritt in die Zukunft.
«Welcome tomorrow»
In diesem Sinne wollte sich die ETHZ auch
den künftigen Studentinnen und Studenten,
also den Gymnasiastinnen und Gymnasi­
asten, präsentieren, dies am besten dadurch,
dass die ETHZ ausgewählte Mittelschulen
(insgesamt waren es 12) in allen Regionen
der Schweiz besuchte. Die Aktion nannte
sich «ETH unterwegs». Ein riesiger Sattel­
schlepper, beladen mit einer Fülle von Expe­
rimenten und Informationen, der «Science
Truck», stattete in der Region Zürich diesen
Besuch der Kantonsschule Enge ab. Wäh­
rend zwei Tagen, am 14. und 15. April 2005,
stand unsere grosse Pausenhalle im Zeichen
der ETH-Dozentinnen und -Dozenten, wel­
che nicht müde wurden, Experimente vorzu­
führen und für die besonderen Vorzüge eines
Studiums an der ETH zu werben. Diese Ex­
perimente und Demonstrationen aus den
Bereichen und Studienrichtungen Umweltin­
genieur, Informationstechnologie und Elek­
trotechnik, Materialwissenschaft, Maschi­
nenbau und Verfahrenstechnik, Mathematik,
Physik, Umweltnaturwissenschaften, Erd­
wissenschaften, Agrar- und Lebensmittel­
wissenschaften verblüfften manchmal sogar
die Lehrerinnen und Lehrer, welche ihr Bild
vom ehrwürdigen «Polytechnikum» in Rich­
tung zukunftsweisende und international
konkurrenzfähige Lehranstalt korrigieren
konnten.
Für Lehrer und Schüler war es gleicher­
massen ungewohnt, Vorlesungen von ETHProfessoren in der Aula und im Hörsaal 111
geniessen zu dürfen. Professor Urs Kirch­
graber faszinierte seine Zuhörerinnen und
Zuhörer im Rahmen seines Vortrags mit der
Feststellung «Mathematik ist langsam», wäh­
rend in der Aula die neusten Erkenntnisse zu
den Erdwissenschaften, der Agronomie und
den Umweltnaturwissenchaften aus erster
Hand vermittelt wurden. Interessant zu se­
hen, dass sich viele Studiengänge immer
mehr an weibliche Studierende richten. Und
natürlich, dass immer mehr Vorlesungen von
Dozentinnen gehalten werden. Wer weiss,
ob künftig nicht nur mehr männliche Absol­
venten sondern auch weibliche, naturwis­
senschaftlich interessierte Absolventinnen
der Kantonsschule Enge den Weg an die
ETH finden werden?
Dass die ETH lebt und sich den neusten
Entwicklungen nicht verschliesst, zeigte auch
das Podium, welches am 14. April in der Aula
mit Beteiligung von ETH-Rektor Konrad
Osterwalder und dem Chef des Hochschul­
amtes, Dr. Sebastian Brändli, stattfand. Es
widmete sich dem Thema «Schnittstelle Gym­
nasium – Hochschule». Die europäische Bolo­
gna-Reform, an welcher sich auch die Schwei­
zer Universitäten beteiligen, wird nicht ohne
Folgen für die Mittelschulen bleiben, dies eine
Erkenntnis, welche die Reaktion der Kantons­
schulen in ihrer zukünftigen Entwicklung he­
rausfordert (siehe auch «Matur – wohin?» und
«Gymansium – Hochschule: Dialog an der
Schnittstelle»).
Der Besuch der ETHZ bei der KEN hat
sich gelohnt. Nun ist die Aufmerksamkeit
auch auf die weiteren Aktivitäten der ETHZ
in ihrem Jubiläumsjahr gerichtet. Dabei geht
es nicht nur um eine Jubiläumsbriefmarke
oder um die mit «welcome tomorrow» be­
schriftete Werbelokomotive des Typs Re 460,
auch nicht nur um die speziellen Aktionstage
im November.
Auswirkungen in die Zukunft
Vom Jubiläumsjahr 2005 sollen auch in der
langfristigen Zukunft noch Auswirkungen
spürbar sein, sei es die nach neuartigen, fast
revolutionären architektonischen Prinzipien
zu gestaltende SAC-Hütte auf dem Monte
Rosa, sei es das Studentenzentrum Bamyian
in Afghanistan, welches in der Nähe der von
den Taliban zerstörten Buddha-Statuen eine
wichtige Begegnungsstätte werden wird,
oder sei es schliesslich die weit in die Zu­
kunft reichende «Science City», welche in
Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich auf
dem ETHZ-Areal in Zürich-Höngg errichtet
werden soll. Ein grosser Wohnbereich mit­
ten auf dem Campus der Universität soll dazu
beitragen, dass die Studentinnen und Stu­
denten aus dem Höngger Elfenbeinturm der
wissenschaftlichen Abgeschiedenheit ins täg­
liche Leben der dannzumaligen Wohnbevöl­
kerung von «Science City» heraustreten kön­
nen und werden.
ken weltweit
jahresbericht 2004/2005
Im Jubiläumsjahr ihres 150-jährigen Bestehens denkt die
ETH Zürich an die zukünftigen Studentinnen und Studenten und besucht ausgewählte Mittelschulen in der
ganzen Schweiz unter dem Motto «ETH unterwegs». In
Zürich hatte die Kantonsschule Enge das Privileg, die
Universität von Weltrang empfangen zu dürfen.
Christoph Wittmer, Prorektor
Gymnasium – Hochschule:
Dialog an der Schnittstelle
Rektor H. Weder, Universität Zürich
jahresbericht 2004/2005
Die Rektoren der ETH und der Universität Zürich haben
mit Vertretern der Zürcher Schulleiterkonferenz den Dialog zu Fragen des Überganges von der Sekundar- in
die Tertiärstufe aufgenommen. Dabei kam man überein,
den Kontakt zwischen Mittel- und Hochschulen auf dem
Bildungsplatz Zürich zu intensivieren. Anlass für diesen Schritt sind die aktuellen Reformen auf den beiden
Stufen, die begründete Sorge, dass sich der Übergang
an die Hochschulen zunehmend zu einer Bruchstelle im
Bildungsgang entwickeln könnte, und das Bestreben der
Mittelschulen, ihre Schülerinnen und Schüler noch besser
auf ein Studium vorzubereiten.
Ein fruchtbarer Dialog und die Einleitung
von Massnahmen sind auf einen personell
und zeitlich überschaubaren Rahmen ange­
wiesen. Deshalb wird die Diskussion vorerst
auf kantonaler Ebene aufgenommen. Am
19.1.06 treffen sich Dozierende der Hoch­
schulen und Lehrpersonen der Zürcher Mit­
telschulen an den Kantonsschulen Enge und
Freudenberg; die Veranstaltung «Mittelschu­
len und Hochschulen im Gespräch» wird or­
ganisiert vom «Forum Mittelschule», in dem
die Zürcher Schulleiterkonferenz, IMPULS
MITTELSCHULE, das Höhere Lehramt der
Universität Zürich und das Zürcher Hoch­
schulinstitut für Schulpädagogik und Fachdi­
daktik vertreten sind. In fachbezogenen und
fachübergreifenden Ateliers werden die Fra­
gen der Hochschulreife und der Studierfähig­
keit erörtert, die Stärken und Schwächen der
jungen Leute in der Mittelschule und im Stu­
dium einer Analyse unterzogen. Zur Diskus­
sion stehen auch grundlegende Aspekte wie
Allgemeinbildung, Dialogfähigkeit, Sprach­
kompetenz, wissenschaftliches Denken und
Arbeiten, Selbstorganisation und kog­nitive
Neugierde. Die Ergebnisse der Tagung sollen
Grundlage für die Weiterarbeit und für Ab­
sprachen zwischen den Ausbildungsstufen
sein.
Bereits im Frühjahr 2005 nahm sich die
Kantonsschule Enge an ihrer Weiterbil­
dungsveranstaltung in Bad Säckingen der
Problematik des Überganges an (vgl. Beitrag
von Jürg Dreifuss: «Matur – wohin?»). Der
nachfolgende Text aus dem Reader zur Ta­
gung diente damals der Einführung in die
Thematik.
Der Übergang Gymnasium – Hochschule
Das Maturitätsanerkennungsreglement (MAR
1995) und die Verkürzung der Schuldauer um
ein halbes Jahr haben die Zürcher Gymna­
sien tief greifend verändert. Die Neuerungen
werden gegenwärtig konsolidiert und deren
Auswirkungen evaluiert. Auch die universi­
tären Hochschulen befinden sich mit dem
«Bologna-Prozess» in einer Phase bedeu­
tender Reformen. Stark betroffen von den
Veränderungen der beiden Bildungsstufen
ist die Schnittstelle zwischen Mittel- und
Hochschule: Gymnasiastinnen und Gymna­
siasten bringen heute andere Vorausset­
zungen mit und sie treffen auf andere Studi­
engänge, als dies noch vor kurzem der Fall
war. In den letzten Monaten ist die Frage,
was die Maturität heute ist und in Zukunft
sein soll, zum Gegenstand bildungspoli­
tischer Debatten geworden. Dabei hat sich
gezeigt, dass die Reformen bislang weitge­
hend ohne Dialog zwischen den Bildungsstu­
fen durchgeführt worden sind und dass ein
hoher Bedarf an Kommunikation und Infor­
mation besteht.
Der Blick auf die Matur von heute ist ver­
bunden mit vielen Fragen: Bereiten die Gym­
nasien genügend gut auf ein Studium vor?
Was können die Mittelschulen leisten, was
die Fakultäten erwarten? Verliert die Schwei­
zer Matur mit der zunehmenden Internatio­
nalisierung des Bildungswesens an Wert?
Welche Perspektiven hat unter diesen Vo­
raussetzungen das Gymnasium?
Vorbereitung auf das Studium
In Artikel 5 des Maturitätsanerkennungsre­
glements wird als gymnasiales Bildungsziel
formuliert: «Die Schülerinnen und Schüler
gelangen zu jener persönlichen Reife, die Vo­
raussetzung für ein Hochschulstudium ist
und die sie auf anspruchsvolle Aufgaben in
der Gesellschaft vorbereitet.» Die Ausrich­
tung der Gymnasien auf das Ziel «Hoch­
schulreife» ist insofern gerechtfertigt, als
über 80 % der Maturandinnen und Matu­
randen ihre Ausbildung an einer universi­
tären Hochschule weiterführen wollen.
Die Klagen, dass die Schulen schlechter
werden, sind so alt wie ihr Bestehen, aber seit
der Einführung des MAR haben sie in der
Schweizer Bildungslandschaft neue Akzente
erhalten. Zu hören ist von Seite der Hoch­
schulen, dass die Studierenden in den ersten
Semestern überfordert seien; als Problem­
felder genannt werden die Heterogenität der
Maturitätsabschlüsse (sowohl zwischen als
auch innerhalb der Schulen), die hohe An­
zahl von Studienabbrüchen und die ebenso
hohe Durchfallquote bei den ersten Zwi­
schenprüfungen. In diesem Zusammenhang
wird gesagt, dass heutige Studentinnen und
Studenten kaum über Strategien des selbst
organisierten Lernens verfügten und nur we­
nig Durchhaltevermögen aufwiesen. Wer
die Schuld nicht bei den Betreuungsverhält­
nissen der Massenstudien, sondern allein in
den Mittelschulen sucht, findet sich in Leser­
briefen und Artikeln mit Titeln wie «Das
Gymnasium ist krank» bestätigt.
Aber auch weniger polemische Stimmen,
die dem Gymnasium durchaus gute Arbeit
attestieren, formulieren Handlungsbedarf:
Im vergangenen November nahmen über
100 Lehrerinnen und Lehrer der Fächer Bio­
logie, Chemie und Physik aus der ganzen
Deutschschweiz und dem Tessin am ETHKolloquium «Naturwissenschaften und Un­
terricht» teil. Auch die Schnittstelle war The­
ma der Veranstaltung, und aus der Diskussi­
on resultierte ein Brief an die Schweizerische
Maturitätskommission, der die Stimmung
dieser Fachschaften wiedergibt: Gefordert
wird darin eine sofortige Revision des MAR
49
zur Stärkung der Naturwissenschaften mit
der Begründung, dass der Hochschulzugang
ansonsten gefährdet sei. Für «eine baldige
kleine Revision des MAR» setzt sich auch der
Verein Schweizerischer Gymnasiallehrer
ein, und auch die Konferenz Schweizerischer
Gymnasialrektoren und Gymnasialrekto­
rinnen (KSGR) formuliert Revisionsbedarf in
Teilbereichen.
Was sagen die Untersuchungen?
Nicht (oder noch nicht) untermauert werden
die pessimistischen Stimmen durch die vor­
handenen Studien. Die erste Etappe der Eva­
luation des MAR (EVAMAR 1) ist abgeschlos­
sen, die Ergebnisse der primär deskriptiven
Studie wurden unlängst publiziert, und sie
stellen der Reform ein gutes Zeugnis aus.
Zur Schnittstelle heisst es, dass sich acht von
zehn Maturandinnen und Maturanden «eher
gut» oder «gut» auf ein universitäres Studi­
um vorbereitet fühlten. Auf die drängenden
Fragen gibt vielleicht die Folgestudie Ant­
wort: Bei «EVAMAR 2» sollen auch die Do­
zierenden der Hochschulen befragt und die
Leistungen der Maturandinnen und Matu­
randen untersucht werden.
ken weltweit
48
Dialog: Frau Prof. Büchler, Universität Zürich und B. Zemp, LCH
Die Studie mit dem Titel «Der Übergang ins
Studium» geht auf eine Tagung der KSGR
mit Vertretern der Rektorenkonferenz der
Schweizer Universitäten (CRUS) vom Sep­
tember 1997 auf dem Monte Verità zurück.
Hauptziel der Befragung war es herauszufin­
den, wie gut die Gymnasien ihre Schüle­
rinnen und Schüler auf ein Hochschulstudi­
um vorbereiten. Die Resultate werden wie
folgt zusammengefasst: «Insgesamt scheint
es den Mittelschulen gut zu gelingen, den
Spagat zwischen dem Vermitteln einer brei­
ten Allgemeinbildung und dem Vermitteln
von spezifischen Fachkenntnissen als Vorbe­
reitung für ein universitäres Fachstudium zu
machen. Die Studierenden schätzen ihr an
der Mittelschule erworbenes Wissen und
Können in den Bereichen der Muttersprache
(Grammatik, Orthographie, Literatur etc.)
als gut bis eher sehr gut ein. Ihr diesbezüg­
liches Wissen und Können wird von allen
Maturitätstypen und in allen Sprachregionen
am höchsten eingeschätzt. In vielen Studien­
fachbereichen schätzen sie andererseits dieses
Wissen und Können auch als eher wichtig
für ihr Studium ein. Die Studierenden sind
im Durchschnitt zufrieden bis sehr zufrie­
den mit «ihrer» Mittelschule – und dies so­
wohl in Bezug auf ihre persönliche Entwick­
lung als auch in Bezug auf die Vorbereitung
auf ihr Studium.» Eine Folgestudie soll den
Vergleich zwischen alter und neuer Maturi­
tätsregelung (MAV vs. MAR) ermöglichen.
Schliesslich stellt auch die «Ehemaligenbe­
fragung» des Mittelschul- und Berufsbil­
dungsamtes Zürich den Gymnasien gute No­
ten aus. Darüber hinaus finden sich verschie­
dene kleinere Studien, welche Teilgebiete
untersuchen – so etwa eine Untersuchung
zur Entwicklung von Deutschkenntnissen,
die den an manchen Stellen postulierten Nie­
dergang des Bildungswesens nicht belegen
können.
Verliert die Schweizer Maturität an Wert?
Der ETH-Rat äusserte im letzten Jahr Ge­
danken zur Qualitätssteigerung und forderte
unter anderem die Möglichkeit, selber die
Studierenden auswählen zu können. In der
Folge wäre die Maturität nur noch eine not­
wendige, nicht mehr aber eine hinreichende
Zulassungsbedingung. Der Verein Schwei­
zerischer Gymnasiallehrer (VSG) nahm dazu
wie folgt Stellung: «Der VSG betrachtet die
Nachselektion der Maturandinnen und Ma­
turanden durch Interviews an der ETH als
einen verfehlten Schritt… Generell ist die
breit anerkannte, gymnasiale Allgemeinbil­
dung eine Stärke des Schweizerischen Bil­
dungswesens. Sie darf nach Meinung des
VSG keinesfalls ohne triftige Gründe aufge­
geben werden.»
Allerdings besteht auch die Gefahr, dass
die Gymnasien selber die Matur abwerten:
durch ihr Bestreben, nebst den Maturitäts­
prüfungen weitere Diplome zu erteilen oder
sich durch zusätzliche Akzente im Bildungs­
gang gegenüber Konkurrenten auf dem Bil­
dungsplatz zu profilieren. Die Einführung
von Zusatzdiplomen wertet den Abschluss
der einzelnen Schule auf, gleichzeitig viel­
leicht aber die gymnasiale Maturität ab, da
letztere – so könnte die Massnahme verstan­
den werden – als Übergangsbescheinigung
in Berufsleben oder Hochschullandschaft
nicht mehr genügt.
Der Wunsch, die Maturität durch ein in­
ternationales Zertifikat zu veredeln, ent­
springt dem Trend zur Internationalisierung
im Bildungswesen. Zunehmende Mobilität
und das Zusammenwachsen von Europa ha­
ben einen Harmonisierungsprozess in Gang
gebracht, in dem die Lehrgänge und Ab­
schlüsse standardisiert werden. Auch in un­
serem Bildungswesen sollen auf Wunsch der
Schweizerischen Konferenz der Kantonalen
Erziehungsdirektoren (EDK) auf Volksschu­
lebene Standards eingeführt und evaluiert
werden (Projekt HARMOS); danach werden
voraussichtlich die Gymnasien in den Pro­
zess einbezogen. Sollte es so weit kommen,
stellen sich neue Fragen: Wie kann gymnasi­
ale Bildung gemessen werden? Und wie weit
tangieren die standardisierten Verfahren die
Lehrfreiheit?
Dialog an der Schnittstelle
Bildungssysteme werden wesentlich durch
die Regelung der Übergänge geprägt. Des­
halb ist es wichtig, den Schnittstellen zwi­
schen den einzelnen Stufen Aufmerksamkeit
zu schenken. Und deshalb ist es auch sinn­
voll, die Maturität der Zukunft heute zu dis­
kutieren und sich zu überlegen, was unter
«Studierfähigkeit» und «Hochschulreife» zu
verstehen sei. Natürlich kann das nicht ein­
seitig passieren: Die Gymnasien sind nicht
lediglich als Zubringerinstitutionen zu ver­
51
stehen: Sie gestalten und entwickeln selb­
ständig Bildungsprozesse. Aber der Frage,
wie sie noch besser auf Studium vorbereiten
können, müssen sie sich stellen. Das Thema
ist zu dringlich – so die Einschätzung vieler
Beteiligter –, als dass man auf die Ergebnisse
der auf lange Zeiträume angelegten Studien
oder auf die Antworten der Bildungspolitik
warten könnte. Lehrerinnen und Lehrer,
Professorinnen und Professoren sind befä­
higt, die Entwicklung der Lernprozesse aus
der Nähe zu betrachten, und sie sind aufge­
fordert, den Bildungsgang von Sekundärund Tertiärstufe als Ganzes aufzufassen und
ihre Ansprüche und Ziele gemeinsam zu klä­
ren. Diese Betrachtung darf sich nicht auf die
strukturelle Seite der Bildungsprozesse ver­
engen, wie dies in bildungspolitischen De­
batten oft geschieht, sondern muss die grund­
sätzlichen Fragen, was Bildung sei und wie
sie gelingen möge, einbeziehen.
ken weltweit
jahresbericht 2004/2005
50
Pascal Pfister, Chemielehrer
KENTAG 2005:
Herbstfest der
Neuen Sprachen
In 10 Monaten durch
15 Länder auf 3 Kontinenten
52
jahresbericht 2004/2005
Am KENTAG feiert sich die Kantonsschule Enge selbst.
Aus dem 40-Jahre-Jubiläum von 1999 hervorgegangen,
fand er in diesem Jahr bereits zum siebten Mal statt.
Die Fachschaften Italienisch, Spanisch und Russisch, die
«Neuen Sprachen», luden die Schule zu kulinarischen und
kulturellen Streifzügen durch ihre Herkunftsländer ein und
verwandelten die Halle der Kantonsschule Enge in eine
grosse Bühne für Küchen, Gaststätten und Konzerte.
«Die Kultur hängt von der Kochkunst ab!»
schrieb Oscar Wilde, und auch im ursprüng­
lichen Wortsinn liegt die «Kultur» nahe beim
«Essen»: Das lateinische «Cultura» bedeutet
«Feldbestellung», Anverwandlung der Um­
gebung als Gegensatz zu unbebauter Natur.
Eine Verwandlung hatte am KENTAG auch
die grosse Halle der Schule hinzunehmen:
Sie war während dreier Stunden Bühne für
Auftritte und für fremdländische Gaststätten
– für ein Herbstfest, an dem sechshundert
Angehörige der Schule teilnahmen. Die
Fachschaft Russisch servierte Borschtsch,
eine traditionelle Suppe, die viele zum ersten
Mal kosten konnten; an der spanischen The­
ke erwarteten die Gäste Tortillas, Tapas und
Guacamole, und im italienischen Ristorante
wurden «Penne rigate» mit Saucen-Variati­
Bereits zum siebten Mal verwandelte der KENTAG die grosse Halle zur kulturellen und kulinarischen Bühne.
onen ausgegeben. Die Schülerorganisation
schliesslich schenkte Wasser und Most aus.
Kulturelle Beiträge bildeten den Rahmen
zu den kulinarischen Attraktionen: Lieder,
Lyrik und Salsa von Schülerinnen und Schü­
lern, zudem neapolitanische Volks­mu­sik, spa­­
nische Gitarristen und russische Bala­laika
und Akkordeon. Jede Fachschaft stellte sich
vor und zeigte in Ausstellungen – in Sprich­
wörtern, Bildern und in Interviews mit den
Padroni italienischer Gaststätten in Zürich –
die enge Verwandtschaft von Kultur und
Kulinarischem auf. Der Dank für das Fest
gebührt den Lehrerinnen und Lehrern der
Fachschaften Italienisch, Spanisch und Rus­
sisch und den Schülerinnen und Schülern der
N-Klassen, die den Tag vorbereitet und für
die Schule gekocht haben, aber auch dem
Hausdienst, den Technikern, der Schüler­or­
ganisation, dem «Gastro-Team» und den Mit­
arbeiterinnen der Mensa.
Ein Chemielehrer mit dem Fahrrad auf Weltreise.
Reisebericht vom April 2004 bis Februar 2005
Wer während 10 Monaten 15 Länder auf 3
Kontinenten bereisen darf, wird meistens be­
neidet. Wer dieselbe Reise mit Rad, beladen
mit 35 kg, macht und damit knapp über 10 000
km zurücklegt, wird eher bemitleidet. Völlig
zu unrecht! Die Geschichten über täglichen
Muskelkater, Knie- oder Sitzbeschwerden oder
über «manchmal-habe-ich-heimlich-gehofft,dass-uns-das-Velo-gestohlen-wird» gehören für
uns zu den Mythen.
Meine Lebenspartnerin und ich starteten
unsere knapp 11-monatige Veloreise am 4.
April 2004. Unsere beiden ungefederten «Ca­
bonga XT» von Villiger mit Stahlrahmen,
27-Gängen, hydraulischen Bremsen und
Pneus von Schwalbe Marathon haben uns
dabei nie im Stich gelassen; jedenfalls nie
weit weg von der Zivilisation und nie so
schlimm, dass unser Werkzeug oder meine
Fähigkeiten nicht ausreichten.
Die Reise haben wir mit gebührender
Sorgfalt geplant. Der Start der «Weltreise»
soll in der Schweiz erfolgen und ein grösserer
Teil davon soll ostwärts durch Europa füh­
ren, so dass wir im September sicher im Ti­
bet sein werden, weil diese Zeit das optimale
Fenster zwischen zu nass und zu kalt ist, um
die Himalaja-Pässe auf den 1000 km zwi­
schen Lhasa (Tibet) nach Kathmandu (Ne­
pal) zu überqueren. So hat sich eine mögliche
Reiseroute herauskristallisiert, während wir
uns mit allem nötigen und zu viel unnötigem
Ballast eindeckten.
In der Hoffnung auf besseres Wetter sind
wir im Zug Richtung südeuropäisches Chias­
so gefahren. Das Wetter war besser. Darum
radelten wir los via Slowenien, Kroatien, Bos­
nien-Herzegowina, Serbien-Montenegro, Bul­
garien nach Istanbul. Länder, über die wir
nichts wussten ausser, was ab 19.30 Uhr im
Fernsehen jeweils berichtet wird.
Die obligate Bootsfahrt auf den Kanälen
Venedigs haben wir genossen. Die TouristenStädte Trogir, Sarajewo, Sofia, Nessebar und
Istanbul haben wir alle besucht. Aber unser
Interesse galt nie den grossen Städten son­
dern dem pulsierenden Leben zwischen den
Metropolen, wo jedes Dorf auf seine Art schön
ist, wo alle Leute irgendwie gastfreundlich
sind und wo ausschliesslich lokale Köstlich­
keiten angeboten werden. Uns faszinieren
die Kulturen, welche nur wenige Velo-Tages­
etappen von unserer Heimat entfernt nach
ganz anderen Traditionen leben. Plötzlich
gibt es keine Cremeschnitten mehr, sondern
herrliche, viel zu süsse, mit Zucker und Ho­
nig durchtränkte Süssigkeiten. Plötzlich ko­
stet die unerlaubte Konsumation eines Biers
auf offener Strasse 136 000 000 Lira Strafe,
obwohl dieser schöne Platz angelegt worden
sein musste, um darauf ein Bier zu trinken.
Plötzlich erweckt es Verdacht, den Tee ent­
gegen den Gepflogenheiten des Landes unge­
süsst zu schlürfen. Plötzlich ist es unanstän­
dig, den Teller «rübisundstübis» leer zu essen.
Plötzlich… Mit dem Fahrrad ist es ein Ge­
nuss, langsam von Kultur zu Kultur zu schlen­
dern; ohne den berühmten Flughafenschock
und ohne die Angst, etwas zwischen Chiasso
und Istanbul zu verpassen.
Nur wer mit dem Fahrrad reist, bereits
100 km in den Beinen hat und seit zwei Stun­
den in Hinterserbien ein Hotel sucht, ist
peinlich gezwungen, in einer Dorf beiz zu
fragen, ob es vielleicht möglichweise irgend­
wie möglich sei, hinter dem Haus in unserem
Zelt zu nächtigen. Klar war es möglich. Auf
diese Weise lernten wir fast täglich Familien
kennen, welche uns ihren Garten als Zelt­
53
ken weltweit
Christoph Wittmer, Prorektor
veranstaltungen
jahresbericht 2004/2005
54
platz oder auch einmal eine zufällig leer ste­
hende Plattenbauwohnung anboten, uns bis
weit in die Nacht mit Speis und Trank ver­
wöhnten oder mit uns über Gott und die
Welt plauderten. Fragen hatten beide Seiten
viele. Leider haben wir während den Aus­
führungen unserer neuen Freunde verge­
bens gehofft, dass die Geschichten, von de­
nen wir ab 19.30 Uhr im TV täglich hörten,
nicht wahr sind.
Wir flogen von Istanbul nach Asien, wo
man mit der rechten Hand zu essen pflegt,
wo hart um jeden Deal gefeilscht wird, wo
wir für alle «my friends» waren, wo man im
Uhrzeigersinn um heilige Objekte zirku­
liert, wo es sogar verboten ist, sich frei im
Land zu bewegen oder wo man nicht über­
rascht sein darf, dass jemand mitten in der
Nacht hemmungslos den Kopf in unser Zelt
steckt. Wer mehr wissen will, wie wir es ge­
schafft haben, trotz Verbot als Individual­
touristen durch Tibet zu radeln, warum wir
nicht wie geplant von Nepal quer durch den
Subkontinent nach Sri Lanka geradelt sind,
wie es uns stattdessen in Neuseeland und
Australien gefallen hat oder wie das Wetter
üblicherweise auf Fiji ist, darf die Reisebe­
richte auf unserer Homepage (http://www.
permafrost.ch/sandraundpascal/supindex.htm)
lesen.
Übrigens eine kleine Rechnung: 10 000 km
in 300 Tagen entspricht 33 km pro Tag. Das
entspricht etwa der Strecke Horgen – Kan­
tonsschule Enge und zurück. Also: Pumpt
eure Velos auf, geniesst täglich die Freiheit
auf dem Fahrrad und füllt die Veloständer vor
unserer Schule. Velofahrer muss man nicht
bemitleiden!
kantonsschule enge • jahresbericht 2004 / 2005
taltung
Jürg Dreifuss, Präsident der Weiterbildungskommission
Matur – wohin?
Weiterbildungstagung 2005
Auch in Diskussionsrunden von kleinen Gruppen besprach man, wohin die Matur führen soll.
jahresbericht 2004/2005
Weiterbildung der Kantonsschule Enge in Bad Säckingen
am 7. und 8. April 2005.
Kaum hatte Christoph Wittmer das Prorektorenamt übernommen, so musste er gleich schon seine Fähigkeiten zu
organisieren unter Beweis stellen, galt es doch, zusammen mit einem Helferteam eine Weiterbildung für fast
100 Lehrer/innen durchzuführen.
Am Donnerstagnachmittag fanden sich die
Unterrichtenden der Kantonsschule Enge in
Bad Säckingen ein, um während eineinhalb
Tagen der Frage nachzugehen, wohin die
Matur führen soll und besonders, was die
Hochschulen von den Abgänger/innen eines
Gymnasiums erwarten dürfen, sollen und
können. Als Vorbereitung diente die Lektüre
eines vielseitigen Readers zum Thema, wel­
chen Antonia Eggimann und Max Huber zu­
sammengestellt hatten.
Prof. Peter Bonati hielt ein Einstiegsrefe­
rat, wobei er folgende Themen aufgriff: Den
Zerfall des alten Kanons, die zunehmende
Marginalisierung des Schulbesuchs und die
Abwicklung der Maturaprüfungen. An­
schliessend stellten die Fachschaften mit ei­
nem Plakat ihre Schwerpunkte dar. Dabei
entstanden interessante Gespräche und An­
regungen. So gelang es, über die Fachgren­
zen hinweg einen Einblick ins Labor der Kol­
leg/innen zu bekommen und das Bewusst­
sein zu schärfen, dass das eigene Fach immer
nur ein kleiner Mosaikstein im Ensemble des
gesamten Stoffes ist, mit welchem die Schü­
ler/innen im Laufe ihrer gymnasialen Aus­
bildung konfrontiert werden. Diese Diskus­
sionen wurden auf der folgenden Flussrund­
fahrt auf der MS «Trompeter von Säckingen»
lebhaft weitergeführt bis hin zum gemeinsa­
men Abendessen im Hotel.
Den Freitag eröffnete ein Film von Mario
Leimbacher, in welchem verschiedene Stim­
men zur Matur zu hören waren. Besonders
interessant war es zu erfahren, was ehemali­
ge Maturanden nach 10, 20 oder 30 Jahren
über ihre Gymnasialzeit denken. Deren Ein­
schätzung fiel durchwegs besser aus als dieje­
nige der gegenwärtigen Schüler/innen der
Kantonsschulen. Bergsteiger, die man nach
dem Erklimmen des Gipfels über den Auf­
stieg befragt, werden wohl auch andere In­
terviews geben als solche, die noch unter­
wegs zum Ziel sind.
Auf diesen Input folgte eine Diskussions­
runde in kleineren Gruppen. Die Themen
waren vielfältig und reichten von der «Stu­
dierfähigkeit», «Persönlichkeitsbildung» und
der Frage von «Standards vs. Lehrfreiheit»
bis hin zur Thematik des «Massengymnasi­
ums vs. Elitenbildung» und dem provokati­
ven Titel «Bildung ohne Nutzwert». Die Er­
gebnisse wurden kurz vorgestellt, bevor es
musikalisch weiter ging. In der Kirche wur­
de nämlich von Felix Gubser ein fulminantes
Orgelkonzert inszeniert.
Als Abschluss der Weiterbildung mode­
rierten Nicole Brockhaus-Soldenhoff und
Peter Frei eine Podiumsdiskussion mit An­
drea Büchler (Prof. Privatrecht Uni Zürich),
Heinz Heimgartner (Professor für Organi­
sche Chemie Uni Zürich und Mitglied der
Schulkommission), Hans Weder (Rektor Uni
Zürich) und Beat W. Zemp (Präsident Schwei­
zerischer Lehrerverein). Folgende Forderun­
gen wurden dabei an die künftigen Student/
innen gestellt: Sie sollten erstens über eine
effiziente Selbstorganisation verfügen, zwei­
tens genügend Eigenmotivation mitbringen
(also auch Ausdauer haben) und drittens über
eine gewisse Argumentationsstruktur verfü­
gen, das heisst dem Gegenüber (Text, Per­
son) eine Chance zu geben, etwas anderes zu
57
sagen, als das, was sie selber denken und mei­
nen. Drastisch wurde die Situation an der
Uni geschildert, mit der die Studentenschaft
entweder umzugehen wisse oder aber schei­
tere: In einem Hörsaal mit 500 Studierenden
in der Anonymität nicht unterzugehen, selb­
ständig aus einer riesigen Literaturliste die
wesentlichen Fakten für die Prüfung zu fin­
den, aber auch die Freiheit zu ertragen, die
plötzlich in allzu grossem Masse gegeben ist.
Ein kulturhistorischer Rundgang durch
das pittoreske Bad Säckingen, geführt von
Hans Spuhler, rundete das Programm
schliesslich ab und liess alle gesättigt mit vie­
len Anregungen nach Hause gehen. Zahlrei­
che Themen werden nun von der Lehrer­
schaft aufgegriffen und weiter verfolgt, da­
mit die Tagung nicht ein abgeschlossenes
Ereignis, sondern eine Begegnung mit kon­
kreten Auswirkungen wird.
Die Weiterbildung wäre nicht möglich ge­
wesen ohne den grossen Einsatz zahlreicher
Lehrer/innen unserer Schule, die nicht nur
an den Tagen der Durchführung, sondern
bereits im Vorfeld in diversen Sitzungen und
Vorbereitungsarbeiten die nötigen Voraus­
setzungen zum Gelingen geschaffen haben.
In diesem Zusammenhang soll neben den
bereits vorher erwähnten Helfer/innen auch
ein grosser Dank an die folgenden Mitwir­
kenden ausgesprochen werden: Susana Gó­
mez, Daisy Hartmann, Andreas Haag und
Karin Hunkeler.
veranstaltungen
56
Michael Aeschbach, Annette Ehrlich, Sandro Paproth
Michael Aeschbach
Theaterprojekt
«WEF Ltd. Academy»
Ode to Nineteen
Ladies and Two Ruffians
59
jahresbericht 2004/2005
Im Rahmen des Projektunterrichtes der 3. Klassen wurde
das Stück «WEF Ltd.» von Michael Aeschbach, basierend
auf dem Werk von Ödön von Horváth «Jugend ohne
Gott», im März 2005 aufgeführt.
Im Rampenlicht standen
Hinter den Kulissen
Präsidentin: Merith Heinemann
Staff: Katharina Lips, Judith
Boppart, Silvia Stohr,
Patrick Weber
Girls: Nuria Pereiro, Denise Baum­
gartner, Katja Müller, Adriana
Pritchard, Daniela Pacifico,
Janine Aebischer, Loretta Sutter,
Rebecca Semadeni, Laura Oetterli,
Sabrina Musarra
Non-WEF-Cast: Ginette Widmer, Isabel
Deon, Julia Mosele, Robin
Halioua, Ria Baltensweiler,
Jasmin Schmid
Licht: Andreas Zihler, Samanta Secli,
Jonas Walker
Fotos: Andreas Zihler
Musik: Sandro Paproth
Tontechnik: Peter Baumann, Marc Philip
Bühnenbild: Michael Aeschbach, Annette Ehrlich,
Ernst Hediger, Sandro Paproth
Progr./Flyer: Michael Aeschbach, Klaus Burri,
Sandro Paproth
Garderobe: Michael Aeschbach, Annette
Ehrlich, Sandro Paproth
Dramaturgie: Michael Aeschbach, Peter Baumann
Regie/Produktion: Michael Aeschbach, Annette Ehrlich,
Sandro Paproth
Ode to Nineteen Ladies and Two Ruffians by Michael Aeschbach for the actors and actresses in the 2005-WEF-project
A heavenly angel called Jasmin was sitting
in our lifeboat, where she was aknitting
and telling us all with a voice clean as light
wherefore, what so ever and why our plight.
Dear Denise was speechless and frightened, as well,
`cause it didn’t last long until she had to yell
that all were quite dead. Ugh, she hated this scene,
but she did it as well as she could never have deemed.
Sabrina came sweetly to relieve dear old Bonnie,
with a soft shake she woke her, awaiting her honey,
who brought her a flower, the stars and wet kisses,
but got into trouble with his real missus.
While Zadie smiled wisely, embracing her Robin,
Ria as Yum sent fierce, ugly looks bobbin
accross our stage. She looked really quite tough.
Robin, however, kept his cool in the rough
until a footballer broke his punch and his stride.
Ugh, how the actors and actresses cried
for our Heyoka, who should get an Oscar
for being a gifted, accomplished actor.
He attacked poor old Putzi cleaning her pub,
while Yum sent the Captain agog with a club.
Oh, Patrick, my Captain, your strength did increase
with each hair that your woolly beard did release.
She told her dear friend right in the face
how weak and cowardly and thus without grace
she found her. Nuria laughed, had it all on her plate:
the innocent blushing, the pale shade of hate.
Ginette was a mother as mothers should be.
She knew about men and, of course, she could see
that her daughter was falling for a very false knave.
The problem was only how her baby be safe.
With broom and with bucket Amy did dance.
Her elegance left neither dust nor mud any chance.
Katja accompanied this strife with her power
while she looked disgruntled, when called at an hour
No mother, the lady that Merith presented.
Eventhough her tissues surely were scented
she made freeze our blood right in the veins.
Her words were like stings, causing many fierce pains.
when lovely young ladies spent their time fast asleep.
Her hair stood out wild and unkempt like a sheep’s.
Another broom dancer Adriana did mime,
who usually spent the rest of her time
Her voice cut you down and pierced hearts asunder.
Her gaze made many a man stop and blunder.
Her daughter she reigned like a thing in a shop.
No wonder then that Tracy’s mind seemed to pop.
pining for words from others not dumb.
Her silent acting left spectators quite numb.
One could almost think that she really lacked speech,
if one didn’t know about her initial screech.
Tracy, the child that von B. procreated,
with equal anger and pleasure she hated
her mother, the ship, the girls on the gangway.
Yet somehow she triumphed at the end of the play.
Daniela, however, a few words did say.
Her Franny got more impressive, day after day.
A powerful voice did erupt from her chest,
and, I might be wrong, but what she liked best
was throwing poor Amy down from the ship.
Daniela quite enjoyed Amy’s last trip.
veranstaltungen
58
Hans Spuhler
Maya Boog –
zurück in der Enge
jahresbericht 2004/2005
In the pools of her eyes many a man could well drown,
besotted by lights that glimmer through brown,
however, the wit of her tongue rescues those
who do lend an ear to Janine’s prose.
A lovely dead body Loretta did make,
placed nice on the floor just for Judith’s sake.
When J. got equipped with a whip in her hand
she got stern and severe, actually, quite grand.
He never found out the African lady on board
was nobody else but our own Silvia Stohr.
So, praise be to all, the staff and the crew!
You did all so well, my exuberance grew.
She didn’t like Libby, who was boring and timid,
yet she stretched that poor wretch right to its limits.
So praise be upon her, we cannot thank enough,
for Janine put the group first, although it was tough.
She became Lady Upright, a true Nazi-guard
with a weak spot for Captains, as we learnt afterwards.
Katharina’s commands boomed in the hall like a cannon,
her aerobics were perfect after Xmas had gone.
Our time on the stage is over for now.
We depart from each other, saying goodbye and «ciao».
Many a tear from my eyes are starting to fall,
for, I have said it before, I do love you all.
Rebekka stood guard with a gun in her hand.
She juggled it like Harry Potter his wand.
Her movements were nimble, her aggression astute,
reciting the poem her lark sang the flute.
The inspectors called when it was time to be called.
The darned and confounding tales they were told
left them racking their brains for similar cases,
in the end they were down to nibbling their laces.
And as she’d forgotten lines far ahead
no-one was bothered, all remembered instead
how she and Loretta stood grinning like thieves
while Zadie was sitting and explained to the chiefs
Isabel overwhelmed in growing furor non-stop,
while Julia kept calm asking for raspberry pop.
The ship they did leave quite in a hurry,
Frau von B after them with her mind full of worries.
that the two tittering damsels had pointed around
the gun they were fingering as if they had found
it, just for their pleasure, which was having fun,
bullying others with guns or with none.
The final words must belong to a teacher, no shit.
There was a dark lady, trying to teach on the ship.
That her blackness was fake not all did perceive.
Even her own English Master let himself be deceived.
Jubiläumskonzert «100 Jahre Handelsschule», Freitag,
15. April 2005. «Kann denn Liebe Sünde sein?»
1986 verliess Maya Boog die Kantonsschule
Enge als erfolgreiche Maturandin. 2005 kehrte
sie zurück als erfolgreiche Opern- und Kon­
zertsängerin. Wo sie damals hinausging, kam
sie wieder hinein: über die Bühne der Aula.
Auf dieser Bühne empfing sie einst als erfolg­
reiche Maturandin ihr Abschlusszeugnis des
Neusprachlichen Gymnasiums, hier wurde
sie jetzt empfangen als international erfolg­
reiche Sopranistin. Zwischen den beiden
Auftritten liegen eine Ausbildung und eine
Karriere, die sich schon während der Schul­
zeit abzeichneten.
Auf der den beiden Kantonsschulen Enge
und Freudenberg gemeinsamen Aulabühne
hatte schon unzählige Male ihr Vater gestan­
den, Robert Boog, ausgebildeter Sänger, Lei­
ter der Musikabteilungen beider Schulen.
Auch die Mutter und eine Tante standen als
Sängerin bzw. Lehrerin im Dienst der Musik.
Dergestalt vorgeprägt, nahm die Musik für
Maya schon während ihrer Schulzeit eine
zentrale Stellung ein, und das zeigte sich
deutlich, als sie an der Maturfeier 1986 zu­
sammen mit dem Nachfolger ihres Vaters,
Martin Jäger, auf der Aula-Bühne Gershwins
Rhapsodie in Blue geben konnte. Ihr Weg
führte sie sodann nach Luzern, an die Akade­
mie für Schul- und Kirchenmusik, hernach
nach Köln zum Auf baustudium bei Klesie
Kelly, schliesslich zurück nach Zürich ans In­
ternationale Opernstudio.
Nun war die Bühne frei für eine nicht nur
stimmlich, sondern auch schauspielerisch
hoch talentierte junge Frau. Denn an der
Kantonsschule hatte sich ihre Bewegungs­
freude im Fach Sport so manifest gezeigt,
dass daraus eine berufliche Alternative zur
Musik geworden war, und ihr Phantasiereich­
tum war in den Sprachfächern, insbesondere
im Deutsch-Aufsatz, sichtbar geworden.
Maya war für eine Opernkarriere also be­
stens ausgestattet, ihr Aufstieg führte sie
über Engagements in Luzern, Darmstadt,
Wien (Volksoper), Drottningholm, Salzburg,
Berlin, Potsdam, Mannheim, Bregenz u.a.m.
ins Ensemble der Basler Oper (2001). Ihre
hohe Bühnenkunst und ihre Frohnatur si­
cherten ihr rasch die Sympathie des Basler
Publikums, zu dessen «Liebling» sie aufstieg,
wie die NZZ am 14.4.05 in einem breiten
Porträt der Sängerin im Hinblick auf das Ju­
biläumskonzert an der Kantonsschule Enge
berichtete. Ihrem angestammten Fach, dem
Lied- und Oratoriengesang, blieb sie die gan­
ze Zeit über treu, woraus eine ganze Reihe
von Einspielungen hervorgegangen sind. Ihre
Stimme ist deshalb am Radio häufig zu hö­
ren. Mit dem für die Kantonsschule Enge
ausgesuchten Programm zeigte Maya Boog
die ganze Breite ihres Könnens und ihren
mitreissenden Humor.
Maya Boog, eine Ehemalige. Sie liebt ihre
Schule immer noch. Der Programmtitel
kann auch als Anspielung auf die Schule ver­
standen werden: «Kann denn Liebe Sünde
sein?» Ja, man kann die Schule gern haben,
statt über sie immer nur zu schimpfen. Im lo­
ckeren Bühnengespräch, das der Darbietung
folgte, warf unsere Ehemalige einen milden
und warmen Blick auf die schulische Vergan­
genheit. Ohne die gute Allgemeinbildung,
die sie an der Enge empfangen zu haben
glaubt, wäre ihre Karriere nicht möglich ge­
wesen. Besonders zustatten kamen ihr die
soliden Fundamente in den Fremdsprachen
Französisch, Englisch und Italienisch. Nega­
tive Erinnerungen hat sie keine, denn sie hat
61
veranstaltungen
Einst Maturandin: heute erfolgreiche Opern- und Konzertsängerin.
60
Nikolai Häne
Staatskundewoche
an der KEN
Solide Fundamente in den Sprachen Französisch, Englisch und Italienisch kamen ihr besonders zustatten.
jahresbericht 2004/2005
die Schule auch in menschlicher Hinsicht
von ihrer guten Seite her kennen gelernt. Der
ehemalige Schulleiter kann ihre angenehmen
Aussagen nur bestätigen: Die SchülerkarteiAkte Maya Boog enthält ausser den üblichen
administrativen Angaben keinerlei Eintra­
gungen: keine Provisorien, keine disziplina­
rischen Strafen. Wer immer von Zweifeln
am Sinn und Nutzen der Schule geplagt wird,
mag eine halbe Stunde lang Maya Boog zu­
hören, und er wird seinen Optimismus wie­
der finden. Und er hat allen Grund dazu:
Rund drei Viertel der Schülerkartei-Akten
zeigen das gleiche Bild wie bei Maya Boog.
Mit ihrer Rückkehr hat sie uns nicht nur sich
selbst, sondern auch unsere in der Regel
fruchtbaren Anstrengungen in Erinnerung
gerufen.
Die gesamte Jahrgangsstufe der 2. Gymnasialklassen traf sich zur Diskussion in der Aula.
Die Sternwoche wartete dieses Jahr mit einer Premiere
auf. Anstelle der üblichen klassenbezogenen Projektwochen
fand heuer für die 2. Gymnasialklassen eine Staatskundewoche statt, während der sich zu verschiedenen Anlässen
die gesamte Jahrgangsstufe in der Aula versammelte.
Die Geschichte eines Experiments
Die Initiative zu diesem Experiment ging
von der Fachschaft Geschichte aus, welche
sich zum Ziel gesetzt hat, in unserer Schüler­
schaft das Interesse am politischen Gesche­
hen zu fördern. Der Zeitpunkt schien uns
günstig, wurden doch in diesem Jahr an der
Urne wichtige Weichenstellungen in Bezug
auf die aussenpolitische Ausrichtung unseres
Landes vorgenommen. So lag das Thema «Die
Schweiz und Europa» geradezu auf der Hand.
Nachdem der Konvent seine Zustimmung zu
unserem Vorhaben gegeben hatte, konnte es
losgehen. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus
Claudia Bertogg, Stephan Giess, Nikolay
Golder und Nikolai Häne machte sich daran,
ein gemeinsames Rahmenprogramm auszu­
arbeiten und aus den Themenvorschlägen
der einzelnen Fachlehrer/innen ein mög­
lichst vielfältiges Programm für die einzel­
nen Klassen zu entwerfen.
Aug’ in Aug’ mit Politikern
Der gesamte Jahrgang versammelte sich in
der Woche vom 13.–17. Juni drei Mal in der
Aula. Das erste Mal zu einem Einführungs­
referat, in welchem die Geschichte der EU
sowie die Beziehung der Schweiz zu Europa
kurz skizziert wurde. Beim zweiten Mal
wurden anhand von Kurzfilmen Aspekte
der Schweizer Flüchtlings- und Integrati­
onspolitik aufgezeigt. Im Anschluss an die
Filme bestand Gelegenheit, Fragen an eine
Diskussionsrunde, bestehend aus dem Re­
gisseur eines dieser Kurzfilme sowie aus
Schüler/innen und Lehrer/innen, zu rich­
ten. Den Höhepunkt bildete aus Sicht vieler
Teilnehmer/innen das Podiumsgespräch
mit Nationalrat Mario Fehr (SP) und Mauro
Tuena (Gemeinderat Zürich, SVP) zum
Thema «Erweiterung der Personenfreizü­
gigkeit». So kontrovers die Meinungen zum
Thema und zur Argumentationsweise der
beiden Kontrahenten auch waren, einig wa­
ren sich fast alle in einem Punkt: Es ist be­
reichernd, mit bekannten Politikerpersön­
lichkeiten quasi auf Augenhöhe diskutieren
zu können.
63
Interdisziplinäre Annäherungen an ein Thema
Ebenso wichtig wie die gemeinsamen Po­
dien waren die verschiedenen von Fachleh­
rer/innen geleiteten Module, in welchen im
Klassenverband unterschiedliche Fragen
zum Verhältnis der Schweiz zu Europa aus­
geleuchtet wurden. Der Themenfächer be­
wegte sich von «Schweizer Demokratie – ein
Vorbild für Europa» über «Schengen und die
Auswirkungen auf die Schweiz» bis hin zu
Themen wie «Migrant/innen in der Schweiz»
oder «Spiele ohne Grenzen». Daneben führten
Exkursionen die einzelnen Klassen je nach
Exkursionsleiter/in ans Europäische Parla­
ment nach Strassburg, ins Bundeshaus nach
Bern oder zum Beispiel an eine Ausstellung
im Fotomuseum Winterthur.
Hoffentlich mehr als bloss Abwechslung
Eine breit angelegte Evaluation der Staats­
kundewoche durch oben genannte Arbeits­
gruppe zeigte einige Schwächen auf. So wur­
de verschiedentlich kritisiert, dass der inter­
disziplinäre Ansatz bei einzelnen Modulen
zu kurz kam. Auch lässt sich kaum leugnen,
dass in Bezug auf die Exkursionen zwischen
den einzelnen Klassen recht grosse Unter­
veranstaltungen
62
projekte & arbeitswochen
64
Mauro Tuena (Gemeinederat Zürich SVP) im Podiumsgespräch…
jahresbericht 2004/2005
schiede auftraten. Es zeigte sich aber auch,
dass die Bedürfnisse unserer Schüler/innen
sehr unterschiedlich sind. Während sich die
einen mehr Arbeit im kleinen Rahmen ge­
wünscht hätten, genossen andere eben gerade
die gemeinsamen Veranstaltungen. So ver­
schieden die einzelnen Reaktionen auf die
Woche letztlich auch waren: Einig waren
sich die meisten im Befund, dass die Woche
nicht nur eine willkommene Abwechslung
in den Schulalltag brachte, sondern auch,
dass es wichtig war, eine Plattform zur Refle­
xion aktueller Fragen in der Politik zu bieten.
Und für die wirklich Interessierten ist eine
Fortsetzung möglich: Die Fachschaft Ge­
schichte lädt einmal in der Woche zur frei­
willigen Diskussionsrunde «Politik am Mit­
tag» ein. Auf dass das Interesse an der Politik
wach bleibe!
…mit Mario Fehr (Nationalrat SP) bildete den Höhepunkt der Woche.
kantonsschule enge • jahresbericht 2004 / 2005
jekte &
Christoph Wittmer, Prorektor
Samuel Schütz und Andy Luginbühl
Projektunterricht im Überblick
Arbeitswoche der
Klasse N1d in Riazzino
67
jahresbericht 2004/2005
Im Herbstsemester 2004/2005 wurden in den 3. Gymnasialklassen die nebenstehenden interdisziplinären Projekte
klassenübergreifend durchgeführt und am Semesterende
im Rahmen der KEN-EXPO oder in Sonderveranstaltungen
präsentiert:
Leitung
Titel
Michael Aeschbach, Annette Ehrlich, Sandro Paproth
Klaus Burri, Thomas Schmidt
Das Theater-Projekt – Horvath: Jugend ohne Gott bzw. «WEF Limited Academy»
Peter Deller, Arthur Hess
Jürg Dreifuss, Hildegard Leimgruber
Ausdauersport in Theorie und Praxis
Martin Lüscher, Gregor Lüdi
Künstliches Leben mit Lego?
Olivier Burri, Martin Klee
Reto Bonifazi, Kaspar Schnetzler
Oral History: Halbstarke, 68er, Punks,
Chaoten oder Liebe in den 80er Jahren?
Hans Spuhler, Peter Meyer
(Wieder) schärfer strafen? Strafnormen und
Strafvollzug gestern – heute – morgen
Projekt Schweiz – Slowakei
Filmprojekt – Produktion von Kurzfilmen
Kunstgeschichte: Freude am Schauen
und Freude am Forschen
Arbeitswoche der Klasse N1d in Riazzino vom 13. Juni
bis 17. Juni 2005
Das Thema «Bild und Text» war die Aus­
gangslage für Mord(s)geschichten der Klasse
N1d. Es galt eine Geschichte zu inszenieren,
in der möglichst alle Schüler/innen der
Gruppe als Protagonist/innen vorkamen.
Der Kontext des «Mordfalles», welcher die
Suppe ein wenig würzen sollte, gab den An­
stoss: Vier Mädchengruppen und eine Kna­
bengruppe (Leonie, die krankheitshalber
erst am Mittwoch anreisen konnte, schloss
sich mutig den Mafiosi an) begannen also Bil­
dergeschichten zu erfinden. Mit viel Ketchup
machte sich die erste Mädchengruppe schon
am Dienstag Vormittag an die Arbeit. Unter­
schiedliche Herangehensweisen an die Auf­
gabenstellung waren zu beobachten (dies
wurde am Schluss natürlich diskutiert): Wäh­
rend die einen zuerst die Bilder zur Geschich­
te schossen und dann den Text zu den Bil­
dern entwarfen, schrieben andere zuerst die
Geschichte und erarbeiteten sich erst danach
die Bilder. Eine dritte, eher konzeptuelle He­
rangehensweise lag in der sauberen Ausfüh­
rung eines Storyboards, wo Bild und Text
gleichzeitig skizziert wurden. Die verschie­
denen Herangehensweisen führten natürlich
zu unterschiedlichen Resultaten, wobei er­
wartungsgemäss bei allen drei Problemlösu­
sungsverfahren einiges an Improvisationsge­
schick gefragt war (Tageszeiten des Hand­
lungsablaufs, Wetterwechsel u.ä., welches
auf den Fotografien natürlich zu sehen war
und infolgedessen den Handlungsverlauf der
Geschichte beeinflusste).
Am Mittwoch unternahmen wir einen
Ausflug nach Lugano, um gemeinsam die
Ausstellung von Jean Michel Basquiat anzu­
schauen. Da alle am Abend vorher den Film
über Basquiat gesehen hatten, war ein auto­
biographischer Einblick in Leben und Werk
des Künstlers schon vorhanden. Das Thema
«Bild und Text» liess sich gerade anhand von
Basquiats Kunst beispielhaft diskutieren:
Basquiats Gemälde orientieren sich an der zu
Beginn der 80er Jahre in New York sich ent­
wickelnden Subkultur des Graffiti. Die krea­
tive Wucht des in nur sieben Jahren erschaf­
fenen Gesamtwerkes (Basquiat verstarb sehr
früh) ergab eine angeregte und kontroverse
Diskussion. Nach zwei Stunden Ausstel­
lungsbesichtigung stand der Nachmittag zur
freien Verfügung – das gemeinsame Nacht­
essen rundete den herrlichen Tag ab.
Am Donnerstag und Freitag schliesslich
machten sich ausnamslos alle Gruppen an
den Schlussspurt: Die IT-Programme, mit
deren Hilfe das Material noch zusammenge­
führt werden musste (konkret die Bild und
Textbearbeitungsprogramme Photoshop und
InDesign), bildeten doch eine recht hohe
technische Hürde, welche die Schüler/innen
aber in der Gruppe sehr gut meisterten, und
so wurde das Ziel erreicht, am Ende der Ar­
beitswoche ein in der Gruppe erarbeitetes
Produkt päsentieren zu können.
In der durch Altersunterschiede doch recht
zersplitterten Klasse wurde eine angenehme,
herzliche und lustvolle Arbeitsstimmung er­
reicht. Wir denken, diese Arbeitswoche wird
allen in guter Erinnerung bleiben und einiges
dazu beigetragen haben, einen stärkeren Klas­
senzusammenhalt zu schaffen.
projekte & arbeitswochen
66
Thomas Rutherfoord
Robin Halioua, N3c
Arbeitswoche der Klasse W1e in Sessa
Arbeitswoche der
Klasse N3c in Barcelona
69
jahresbericht 2004/2005
Arbeitswoche der Klasse W1e in Sessa, 13. Juni bis 17. Juni
2005 unter der Leitung von Ruedi Merian (Gg) und Thomas
Rutherfoord (BG).
Das kleine Dorf Sessa, nahe der italienischen
Grenze, das uns nach der Ankunft zuerst
grau und verlassen erschien, wurde uns
durch einen berufenen Führer in sehr gutem
Deutsch in besseres Licht gerückt. Wir ge­
wannen darob den Eindruck, es sei mit sei­
ner stillgelegten Goldmine, dem barocken
Altar in der Kirche, den zauberhaften Innen­
höfen und dem vorteilhaften Klima sicher­
lich die Königin des ganzen Malcantone.
Die in einer ruhigen Waldlichtung ausser­
halb des Dorfes gelegene Unterkunft «I Grap­
poli» war für die Klasse W1e der ideale Aus­
gangsort für verschiedene geografische und
künstlerische Erkundungen. Die jeweils fünf
zusammengebauten Bugalows, die den Trakt
mit den normalen Hotelzimmern und dem
Restaurant ergänzen, sind für jeweils fünf
bis sechs Personen eingerichtet, womit ge­
rade eine ganze Klasse in einer solchen Haus­
gruppe Platz findet.
Während in einem Nebenraum des Ho­
tels Geographie-Referate zu Tessiner The­
men wie Schmuggel, Hotelpaläste der Belle
Epoque oder Goldgewinnung vorbereitet
wurden, durchforschte die andere Klassen­
hälfte den Kastanienwald und das wilde
Bachtobel mit dem Blick des Landart-Künst­
lers Andy Gold­sworthy oder suchte nach
Gräsern und Blüten, die für ein Mandala ver­
wertet werden konnten.
Am Mittwoch stand bei idealem Wetter
ein Ganztagesausflug nach Lugano und die
Wanderung vom San Salvatore hinunter
nach Melide auf dem Programm. In den
Strassen von Lugano hielten wir zuerst nach
den spektakulären Bauten von Mario Botta
und der grandiosen Hotelpleite am See Aus­
schau, um nachher die Ausstellung des ame­
rikanischen Malers Jean Michel Basquiat im
Museo d‘Arte Moderna zu besuchen. Ihn,
den Kunststar der 8oer Jahre, hatten wir
schon in der Vorwoche in einem Spielfilm
«persönlich» kennen gelernt, womit uns der
Zugang zu seinen Bildern sicher erleichtert
worden war.
Die Arbeitswoche führte uns in die Trendstadt Barcelona, in
der wir die katalanische Architektur, Kunst und Kultur entdecken wollten. Zu den Höhepunkten gehörten die Besichtigung
der fantasievollen Casa Batllò und der Kathedrale Sagrada
Familia des Modernisme-Architekten Gaudì. Wir hatten auch
eine Begegnung mit dem katalanischen Schriftsteller Antoni
Marì, der uns Rede und Antwort stand über sein Buch mit
dem denkwürdigen spanischen Titel: Entspringen. Die Klasse
hatte das Buch zuvor gelesen, analysiert und Fragen dazu
vorbereitet. Ein anderer Höhepunkt war unser Besuch in der
alt­ehrwürdigen Kellerei der Cava Codornìu in San Sadurnì
d’Anoia. Dort sahen wir in den weitläufigen Kellergewölben,
wie der spanische Champagner entsteht, in Flaschen abgefüllt und etikettiert wird. Natürlich durften wir am Schluss
die erlesenen Schaumweine degustieren und grosszügig für
Verwandte und Freunde einkaufen. Aber nun lassen wir einen
Schüler zu Wort kommen, der seine Impressionen von der
pulsierenden Metropole Barcelona schildert:
Abenteuer Barcelona
Die Vorfreude hatte uns alle verzaubert; hei­
tere Gemüter, strahlende Gesichter und
leuchtende Augen erwarteten mit freudiger
Ungeduld am Flughafen Zürich den so denk­
würdigen Moment des Abflugs. Der Phanta­
sie unserer Erwartungen waren keine Gren­
zen gesetzt; die aussergewöhnlichsten Szena­
rien und die kühnsten Taten wurden in eu­
phorischer Laune diskutiert. Aber vor allem
wollten wir eines: Feiern!
Frei über den Wolken, befreit von Prü­
fungen, Aufgaben, Lernen und Stress flog die
Klasse N3c also dahin in die sagenumwobene
Stadt Barcelona; Sonne, Meer, Strand und
dem ausschweifenden Nachtleben entgegen.
Wir sollten nicht enttäuscht werden.
Ankunft in Barcelona, die Sonne schien
bei herrlichen 30° C, und wir verbrachten un­
sere ersten Stunden wartend. Nach langem
und verwirrtem Hin und Her entschlossen
wir uns, dass unser Weg zum Hotel per Met­
ro anzutreten sei.
Da der Komfort der Plastikstühle offenbar
zu längerem Sitzen anregte, verpassten ein
paar Schüler/innen die richtige Haltestelle
und mussten gezwungener Massen noch eine
Station weiterfahren. Lautes Gelächter bei den
Schüler/innen und besorgte Falten bei den
Lehrer/innen. Ein krönender Anfang für eine
viel versprechende Woche! Die majestätische
Erscheinung Barcelonas prägte unseren ersten
Eindruck doch sehr positiv, auch wenn wir
bald feststellen mussten, dass sich die Diskre­
panz zwischen Armut und Reichtum in dieser
Stadt doch sehr klar zeigte. Unser Weg zum Ho­
tel führte uns über die Ramblas (Hauptstrasse
Barcelonas), wo uns ein freundlicher Teletubbie
in das farbenprächtige Treiben zwischen Blu­
menläden und erstarrten Strassenkünstlern ein­
weihte. Die Eigenart der Stadtbewohner/innen
zeigte sich schon bei unserer ersten, von Schü­
ler/innen organisierten Führung durch die Alt­
stadt. Schlafende Vampire, nackte Flitzer auf
dem Velo, Prostituierte und verrückte, tigerimi­
tierende alte Leute auf den Balkons waren nebst
dem süsslichen Geruch vermodernden Abfalls
unsere ständigen Wegbegleiter.
Die Eigenart und das Leben Barcelonas
wurden nur noch von der dargebotenen Kunst
übertroffen. Statt von einer Benutzung des öf­
fentlichen Verkehrs Gebrauch zu machen, wa­
ren die märchenhaften Bauten des Stararchi­
tekten Gaudì offenbar einen zweistündigen
Fussmarsch quer durch Barcelona locker wert.
Der Park Güell war zwar nicht der wohltuende
Balsam für unsere geschundenen Füsse, dafür
aber eine Augenweide für die künstlerische
Seele. Natürlich besuchten wir auch zahlreiche
Museen, darunter jene von Picasso und Mirò.
Wenn sich die Sonne Barcelonas zur Ruhe
legt, erwacht auch in den entferntesten Win­
projekte & arbeitswochen
68
forum
Schneesportlager
2005
70
jahresbericht 2004/2005
keln der Stadt das unbändige Nachtleben:
Unter prangenden Sternen suchte sich die
schon leicht angetrunkene Klasse N3c den
noch unbekannten Weg zum berüchtigten
Catwalk, dem angesagtesten Club in ganz
Barcelona. Wie lange das lustige Umherirren
schliesslich gedauert hat, vermag heute wohl
niemand mehr genau zu sagen, zu nichtig er­
scheint der Weg im Gegensatz zum gemein­
samen Tanzen und Feiern: Erlebnisse, die
uns als Klasse wohl noch enger zusammen
schweissten, die in unseren Erinnerungen
unvergesslich bleiben werden.
Nun, was bleibt noch zu sagen?
Die Zeit in Barcelona verging wie im Flug,
war jedoch sicherlich genau so kostbar wie
wertvoll für ein engeres Zusammenleben in
der Klasse, wie auch für die Schliessung und
Festigung verschiedener Freundschaften.
Was noch zu vermerken bleibt, ist Fol­
gendes: Esst keine Spaghetti in Barcelona,
geht nicht vor halb 2 Uhr in einen Club (weil
er nämlich um diese Zeit noch gar nicht ge­
öffnet ist) und passt auf eure Rucksäcke auf,
wenn ihr shoppen geht!
Das Schneesportlager hat unterdessen eine lange und
gute Tradition an der Kantonsschule Enge Zürich.
Denn seit über zehn Jahren kommen die auf­
gestellten und motivierten Jugendlichen mit
einem Leiterteam ins winterliche Ferien­
spektakel nach Grindelwald. Die wachsen­
den Teilnehmerzahlen zeugen von der an­
haltenden Attraktivität des Anlasses.
Während sich vor einigen Jahren ein gutes
Dutzend Schüler/innen zu einem Lager wäh­
rend der Sportferien entschliessen konnte,
hat sich in den letzten Jahren deren Zahl
mehr als verdreifacht, so dass wir die letzten
beiden Lager mit der absoluten Vollbesetzung
von 42 respektive 43 Schüler/innen durchfüh­
ren konnten.
Dieses Jahr waren die Winterbedingungen
wieder einmal perfekt: Nicht nur das Wetter
spielte mit, sondern auch die Schneeverhält­
nisse liessen nichts zu wünschen übrig. Dank
Neuschnee, der früh morgens auch noch auf
den Pisten lag, konnten wir in morgendlicher
Kälte stiebende Kurven auf den frisch ver­
schneiten Pisten über die leeren Hänge krat­
zen. Mit der Erstellung neuer Lifte konnte an
Engpässen die Kapazität erhöht, die Warte­
zeiten verkürzt und der Plauschfaktor defini­
tiv erhöht werden. Unsere Sportler/innen lies­
sen sich nicht lumpen und quälten ihre Boards
und Carving Skier so lange durch den Schnee,
bis die Kanten fast glühten. Aber auch den all­
jährlichen Fondue-Plausch, eingebaut in aben­
teuerliche, teils rasante, teils fetzige «Schlittel­
abfahrten», machten die fröhlichen Jugend­
lichen zu einem rundum gelungenen Erlebnis,
so dass es für das Leiterteam eine reine Freude
war, das unfallfreie Lager zu leiten.
Etwas übertrieben ist dies schon, denn die
Freude wurde etwas überschattet von Proble­
men in unerwartet grossem Umfang. Leider
mussten wir vier Schüler/innen nach Hause
schicken, weil sie sich nicht an die Lagerre­
geln hielten. Zudem machte es eine Grippe­
epidemie im Lager nötig, fast ein Dutzend mit
hohem Fieber darnieder liegende Erkrankte
zu Hause in der Familie pflegen zu lassen.
Die Jugendlichen machten einmal mehr
mit ihrem grossem Engagement, ihrer Moti­
vation und ihrer Zuverlässigkeit das Schnee­
sport-Lager zu einem tollen Erlebnis für alle.
Ob nächstes Jahr wieder so viele dabei sein
werden? Wir Leiter/innen jedenfalls freuen
uns schon jetzt aufs Schneesport-Lager 2006.
kantonsschule enge • jahresbericht 2004 / 2005
forum
Klaus Burri
Jürg Dreifuss, Interview
Nikolai Häne
«Erzählungen an der KEN»
«Mir lueged änand»
72
73
Fritz Kubli hat als langjähriger Physiklehrer
an der Kantonsschule Enge ein Buch verfasst,
das die Verbindung zwischen der abstrakten
Naturwissenschaft und dem anschaulichen
Erzählen beliebt macht. Durch die Verknüp­
fung der Physik mit der narrativen Geistes­
wissenschaft entsteht für die Schüler/innen
eine zusätzliche Perspektive. Erzählungen
und Geschichten aus dem Umfeld der Physik
vernetzen die beiden Hemisphären des Den­
kens und motivieren zum Lernen. Der Stoff
wird lebendig in einen historisch-mensch­
lichen Zusammenhang gestellt, wodurch er
an den Erfahrungshintergrund der Lernenden
anknüpft. Nicht zufällig hat Fritz Kubli wäh­
rend vieler Jahre auch Philosophie unterrich­
tet – ein Fach, in welchem die Grenzen zwi­
schen der Natur- und Geisteswissenschaft
ohnehin fliessend sind. Das Buch ist in mehr­
facher Weise eng mit der KEN verknüpft: Ei­
nerseits bilden die jahrelangen Lehrerfah­
rungen an der KEN die Basis des Buches,
andrerseits sind aber auch in den zahlreich
berücksichtigten Gesprächen und Interviews
die Meinungen der Lehrer/innen und Schü­
ler/innen ins Buch eingeflossen. Fritz Kubli
stand freundlicherweise für ein paar Fragen
zur Verfügung:
Fritz Kubli, Sie haben ein Buch geschrieben, das
sich mit Geschichten befasst, welche im Unterricht verwendet werden können. Warum?
Mich hat in meinem eigenen Unterricht im­
mer die Frage interessiert, was in den Köpfen
der Lernenden vor sich geht, wenn sie uns
zuhören müssen. Je mehr wir darüber wis­
sen, desto besser gelingt es uns, unsere «Bot­
schaft», d.h. den Lehrstoff hinüberzubrin­
gen. Der Unterricht, die Wissensvermittlung
muss auf die geistigen Prozesse Rücksicht
nehmen, die es den Lernenden erlauben, un­
seren Worten einen Sinn zu unterlegen und
deren Inhalte zu verstehen.
Warum aber ein Buch über Erzählungen?
Es hat sich gezeigt, dass die moderne Erzähl­
theorie sehr wohl erklären kann, was eine
gute Erzählung im Bewusstsein der Zuhö­
renden auslöst und warum sie in einer be­
stimmten Weise wirkt. Davon können Leh­
rende lernen. Wir müssen uns wieder auf
unsere Grundfunktion zurückbesinnen, die
darin besteht, dass wir zunächst fremde Ein­
sichten den Klassen so nahe bringen, dass sie
uns zu folgen vermögen. Wir sind in einer ge­
wissen Weise immer «Erzähler», auch wenn
es nicht jedes Mal eine strukturierte Ge­
schichte mit genau definiertem Anfang und
Ende ist.
Dann wäre das Buch gewissermassen ein Produkt
der Kantonsschule Enge?
Klingt dies nicht etwas theoretisch? Welches ist
der Bezug zur Schulpraxis?
Ich habe bei der Suche nach geeigneten Er­
zählungen vor allem daran gedacht, welche
Themen Schülerinnen und Schüler interes­
sieren könnten. Bei Fächern wie Chemie und
Biologie, welche ich nie unterrichtet habe,
war es besonders spannend, nach Geschichten
zu suchen, welche das Entstehen einiger zen­
traler Einsichten beleuchten. Dabei rückte
vor allem die menschliche Seite in den Mit­
telpunkt, auch die Frage nach der Verant­
wortung der Naturwissenschaftler und ihrer
gesellschaftlichen Bindungen und Bezüge.
Freundlicherweise haben sich mehr als 70
ehemalige Schülerinnen und Schüler, die mei­
nen Physikkurs besucht haben, für ein Inter­
view zur Verfügung gestellt. Auch mit vielen
Kolleginnen und Kollegen habe ich mich einge­
hend unterhalten. Diese Gespräche kommen
ausführlich zur Sprache und machen etwa ei­
nen Drittel des Buches aus. Sie beleuchten die
vertretenen Thesen aus der Sicht der Per­
sonen, mit denen ich in mehr als 30 Jahren an
der KEN zusammen gearbeitet habe.
Durchaus. Es basiert auf Erfahrungen, die
von meinem Umfeld geprägt wurden. Die
Idee, das Erzählen genauer zu studieren, er­
gab sich aus der Beobachtung, dass einige
unserer erfolgreichsten Lehrenden beson­
ders begabte Erzählende sind.
Wen wünschen Sie sich als Lesende? Kann man
das Buch auch ohne besondere Kenntnisse lesen?
Die Kontaktgruppe der Kantonsschule Enge umfasst derzeit
13 Mitglieder, darunter Lehrer/innen, Vertreter der Schulleitung, der Schülerorganisation und des Elternvereins sowie
eine Schulpsychologin und eine Mitarbeiterin der Suchtpräventionsstelle Samowar Thalwil. Die Kontaktgruppe, welche
aus der ehemaligen Schülerbetreuungskommission hervorgegangen ist, widmet sich folgenden Aufgaben:
• Betreuung von Schüler/innen mit psy­
chischen und schulischen Problemen im
Sinne der Triage,
• Ausarbeitung und permanente Veranke­
rung eines Kriseninterventionskonzepts,
• Suchtprävention und Gesundheitsförde­
rung.
Vielfach verläuft die Arbeit der Kontaktgrup­
pe eher unspektakulär im Hintergrund. So ar­
beiteten wir in den letzten Jahren viele Leitfä­
den aus, die Hilfestellungen im täglichen Zu­
sammenleben und im Bewältigen von Krisen
leisten sollen. Daneben koordiniert die Kon­
taktgruppe Veranstaltungen und Besuche,
wie etwa den Besuch aller ersten Klassen in
einer Jugendberatungsstelle (um die Hemm­
schwelle für Jugendliche in Notsituationen
zu senken), oder sie besucht die ersten Klas­
sen, um die Schüler/innen auf das breite An­
gebot von Stellen aufmerksam zu machen,
die Hilfe in Notsituationen (bei Essstö­
rungen, Mobbing, Lernkrisen, Streit in der
Familie etc.) bieten können. Diese Besuche
sind inzwischen so weit im Jahresplan un­
serer Schule verankert, dass sie kaum mehr
Aufsehen erregen. Dennoch sind wir be­
müht, Verbesserungen im bestehenden Kon­
zept anzubringen. So wird der Besuch der
Berufsberatung für die vierten Klassen neu
nicht mehr im Klassenzimmer, sondern inte­
griert in eine entsprechende Veranstaltung
in der Aula stattfinden, wobei auch eine grös­
sere Auswahl von Literatur zur Studien- und
Berufswahl präsentiert werden kann.
«echt cool» – Alkoholprävention am Steuer zum Zweiten
Als Spezialanlass wurde im letzten Schuljahr
ein zweites Mal die Veranstaltung «echt cool»
zur Alkoholprävention am Steuer durchge­
führt. Am Simulator konnten die Gefahren
alkoholisierten Fahrens erlebt werden. An der
«Funky Bar» hatten die Schüler/innen Gele­
genheit, alkoholfreie Drinks zu mixen und so
Alternativen zu alkoholischen Getränken ken­
nen zu lernen. Leider wurden die Schüler/in­
forum
jahresbericht 2004/2005
Ein Interview mit Fritz Kubli über sein Buch: «Mit Geschichten und Erzählungen motivieren – Beispiele für den
mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht», erschienen im Aulis-Verlag, Köln.
Urs Weilemann, Vorstand EVKEN
Mit der Schule
verbunden bleiben
Unser Elternverein
Eltern an der Eröffnungsfeier.
jahresbericht 2004/2005
74
nen dieses Jahr von einigen externen Betreu­
er/innen dieser Veranstaltung zum Teil zu
wenig betreut, so dass die Diskussionen und
die hierfür notwendige Bewusstseinsbildung
nicht bei allen Schüler/innen zufrieden stel­
lend stattfinden konnten.
Der traditionsreiche Ehemaligenverein der früheren Handeli und heutigen Kantonsschule Enge versteht sich als
Kontakt- und Kommunikationsplattform für Schulabsolvent/innen. In diesem Sinne entwickelt er über das ganze
Jahr Aktivitäten, welche es den Ehemaligen ermöglichen,
den Kontakt zu ihrer Alma mater aufrecht zu erhalten.
«Mir lueged änand» – nachhaltige Aktivitäten
zur Stärkung des Wohlbefindens
Für das nächste Schuljahr hat sich die Kon­
taktgruppe deshalb vorgenommen, unter dem
Titel «Mir lueged änand» Aktivitäten zu ent­
falten, die das Wohlbefinden und den Zu­
sammenhalt aller an unserer Schule invol­
vierten Menschen nachhaltig steigern und
zudem eine grössere Breitenwirkung erzie­
len sollen. Gelingt es uns, Schüler/innen und
Lehrkräfte gegenüber unerwünschten grup­
pendynamischen Prozessen zu stärken, so
kann dies nicht nur helfen, Mobbing am Ent­
stehen zu verhindern, es kann auch dazu
führen, dass Schüler/innen den Mut dazu
auf bringen, sich nicht ins Auto eines alkoho­
lisierten Fahrers zu setzen. Und zu alkoholi­
siertem Fahren oder zu Mobbing «Nein» zu
sagen, das ist «echt cool»!
Auch im Berichtsjahr wurde die Beziehung
zur Schule aktiv gepflegt. Wichtigstes Kom­
munikationsmittel, womit die rund 3000 Mit­
glieder des Ehemaligenvereins über die Ent­
wicklung und die Höhepunkte des Schulle­
bens auf dem Laufenden gehalten wurden,
war erneut das Mitteilungsblatt «m.». Dank
einem sehr professionell arbeitenden Redak­
tionsteam, gelang es, dem Heft im 97. Jahr
seines Erscheinens neuen Drive einzuhau­
chen. Interessante Bericht aus dem Leben der
Schule und lesenswerte Aufsätze von Ehe­
maligen machten die vier Ausgaben von «m.»
zu einer eigentlichen Pflichtlektüre für jede
Ehemalige und jeden Ehemaligen.
Als sehr gut besuchter Ort der Begegnung
für Ehemalige und aktive Schüler/innen ha­
ben sich im Laufe der Jahre die Kontakt-Apé­
ros im Forum St. Peter in Zürich entwickelt.
Unser Vorstandsmitglied Felix Rogner lädt
Schulabgänger/innen mit einem interessanten
Curriculum Vitae zu einer lockeren Plauderei
über Schulerfahrung, Karriere und persön­
liches Lebensmuster ein. Jeweils um die hun­
dert interessierte Zuhörer/innen treffen sich
zu einem anschliessenden «Weisch no»-Apé­
ro. Im Berichtsjahr fanden zwei solche Ver­
anstaltungen statt, die eine mit dem Kom­
mandanten der Zürcher Kantonspolizei, Pe­
ter Grütter (M5b 64), und die andere mit Eric
Zangger (M 45), dem ehemaligen CEO der
Ciba Vision Group.
Unter Federführung von Prorektor und
Vorstandsmitglied Thomas Limacher wurde
auch dieses Jahr unter dem Titel «Ehemalige
KEN-Schüler meet Maturae et Maturi» für
die Abschlussklassen eine Paneldiskussion
mit Vorstandsmitgliedern des Ehemaligen­
vereins durchgeführt.
Die Finanzen des Ehemaligenvereins sind
sehr gesund. Dies erlaubt, zielgerichtet auch
wichtige schulische Projekte zu unterstüt­
zen. Im Jahr 2005 half der Verein unter ande­
rem, das Jubiläumskonzert «100 Jahre Han­
delsschule» mit der bekannten Opernsänge­
rin und KEN-Ehemaligen Maya Boog zu er­
möglichen. Sodann kam durch Vermittlung
des Ehemaligen-Vorstandsmitgliedes Walter
Anderau ein äusserst spannendes Austausch­
projekt von Schülern zwischen Zürich und
San Francisco zustande. Auch das Schul­
schneesportlager profitierte wiederum von
einem finanziellen Zustupf aus der Ehema­
ligen-Kasse. Und schliesslich wurden im ab­
gelaufenen Vereinsjahr traditionsgemäss die
Primae und Primi der Abschlussklassen vom
Ehemaligenverein mit Büchergutscheinen
belohnt.
Der Ehemaligenverein steht allen Schul­
abgänger/innen offen. Sozusagen als Anreiz
zur Überbrückung der Schulüberdruss-Pha­
se offeriert der Verein allen Diplomand/in­
nen und Maturand/innen zwei Jahre Freimit­
gliedschaft. Mit dieser Charmoffensive soll si­
chergestellt werden, dass der Verein Jahr für
Jahr die nötige Blutauffrischung erhält.
Kontakt Verein der Ehemaligen
Dr. Jörg Neef,
j-neef@konsulenten.ch
Als Elternverein haben wir primär das Interesse, dass
unsere Kinder an der Schule möglichst gefordert werden,
sich dabei aber wohl fühlen können. Andererseits möchten wir auch den interessierten Eltern mehr Gelegenheit
geben, sich über die Probleme und Möglichkeiten einer
heutigen Mittelschule zu orientieren. Diese beiden Punkte
standen im letzten Vereinsjahr im Vordergrund und konnten befriedigend weiterentwickelt werden.
Zum ersten Punkt gehört sicher die stati­
stische Umfrage, die der Leitbildrat letztes
Jahr durchführte, in welcher sowohl Lehrer/
innen wie Schüler/innen zum allgemeinen
Schulalltag befragt wurden. Mit Befriedi­
gung konnten wir zur Kenntnis nehmen,
dass sich grundsätzlich sowohl Schüler/in­
nen und Schüler sowie auch die Lehrper­
sonen an der Kantonsschule Enge wohl füh­
len. Erfreulich war auch zu sehen, dass Sucht­
mittel und Gewalt an dieser Schule generell
geringe Probleme verursachen.
Hingegen ergibt sich ein gewisser Hand­
lungsbedarf bei der Zusammenarbeit der
Lehrer/innen im gleichen Fachbereich und
beim Beurteilungssystem, das generell als we­
nig transparent bezeichnet wurde. Wir konn­
ten zur Kenntnis nehmen, dass die Schullei­
tung diese Punkte aufgegriffen hat und wer­
den die Themen weiter verfolgen.
Als kleinen Beitrag zum Wohlbefinden ge­
hört auch der Znüni, den wir den Erstkläss­
lern jeweils am ersten Schultag offerieren.
Zur Beziehung interessierte Eltern – Schu­
le konnten wir neu einen Kontaktapéro an­
bieten. Uns fehlte bis anhin ein allgemeiner
Kontakt zu den Lehrer/innen, da Elterna­
bende nach der ersten Klasse aus Zeitgrün­
den nicht mehr möglich sind. Wir fanden im
Anschluss an einen Lehrerkonvent die ideale
Möglichkeit, sich im gemütlichen Zusam­
mensein kennen zu lernen und allenfalls so­
gar einige brennende Fragen zu diskutieren.
Es wäre aus unserer Sicht erfreulich, wenn
sich zukünftig vermehrt Eltern für diese An­
lässe interessieren würden.
Als sehr gelungenen Anlass behalte ich
die diesjährige Generalversammlung un­
seres Vereins im Gedächtnis. Wir versuchten,
die internationalen Kontakte der Kantons­
schule Enge aufzuzeigen. Wir hörten dabei
nicht nur etwas über die Partnerschule in
Bochum, sondern auch über die Aufenthalte
von Schüler/innen in Sered´ (Slowakei) und
San Francisco.
75
forum
Dr. Jörg Neef
verzeichnisse
Fabian Zehnder
oder der Hunger
nach Kilometern
76
jahresbericht 2004/2005
Im nächsten Vereinsjahr möchten wir schwer­
punktmässig Kontakte ausserhalb der Schule
knüpfen. Dazu gehören Gespräche und Infor­
mationsaustausch mit Elternvereinen von an­
deren Mittelschulen. Wichtig ist uns auch die
Mitarbeit im Beirat zum Thema «Stand und
Entwicklung der Zürcher Mittelschulen», des­
sen Sitzungen von der Bildungsdirektion des
Kanton Zürich geleitet werden.
Ausserdem scheint das Thema «Verschul­
dung von Jugendlichen» eine zunehmende
Problematik zu werden. Wir werden uns mit
diesem Thema im laufenden Jahr eingehend
beschäftigen und in Zusammenarbeit mit
anderen Institutionen (z.B. Kontaktgruppe
KEN) etwas, so hoffen wir, zur Lösung dieses
Problems beitragen können.
Interessierte Eltern sind herzlich eingela­
den mitzuhelfen!
Kontakt Elternverein
Christian Caviezel
Bodenacherring 33
8303 Bassersdorf
044 837 25 50
christian.caviezel@bluewin.ch
Dem Menschen sind Grenzen gesetzt und es liegt in seiner Natur diese auszuloten. Eine solche Grenzerfahrung
machte Fabian Zehnder, W4f, dieses Jahr gleich zwei
Mal. Der talentierte Langstreckler katapultierte sich am
diesjährigen Zürichmarathon in der M-18 Kategorie mit
einer Spitzenzeit von 3:09.30 gleich zuoberst aufs Podest. Dies reichte ihm aber noch nicht: Am diesjährigen
Bieler 100 km-Lauf debütierte der Wädenswiler mit unvorstellbaren 10:19.53 und deklassierte die Konkurrenz
in der gleichen Kategorie mit einem Vorsprung von fast
drei Stunden auf den Zweitplatzierten!
Auf unserer Finnenbahn entspräche Fabians
100 km-Laufleistung 395 Runden bei einem
Rundenschnitt von 90 Sekunden bzw. 9.7 km/
h. Seine Marathonleistung käme 167 Runden
und 68 Sekunden pro Runde bzw. 13.4 km/h
gleich. Ein Tempo, das die meisten Schüler/
innen normalerweise nur während einiger
Runden aufrechterhalten können. Wer schnell
abnehmen will, dem sei geboten, sich Fabian
beim nächsten Hunderter anzuschliessen.
Der dabei entstehende Energieverbrauch von
etwa 8000 kcal entspricht ungefähr dem
Brennwert eines Kilogramm Körperfetts. Und
für Conconitest-Eingeweihte: Fabians anae­
robe Schwelle liegt bei 16.5 km/h!
Wer nach Motiven für solche Grenzleis­
tungen sucht, wird darüber rätseln, welche
Diagnose am ehesten zutrifft: Wahnsinn,
Selbstkasteiung, Sucht nach körpereigenen
Substanzen oder etwa die Suche nach trans­
zendenter Erfahrung? Fabian selbst um­
schreibt es so: «Auch mein Leben wurde
durch den Marathon grundlegend verändert.
Marathonlaufen ist für mich gewissermassen
eine Lebenseinstellung. Marathon steht für
Durchhaltevermögen, Kraft, Ehrgeiz, psy­
chische und physische Stärke. Alles Eigen­
schaften, die einem auch im wirklichen Le­
ben von grossem Nutzen sein können».
«Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile.
Wenn du aber ein neues Leben kennen ler­
nen willst, dann lauf Marathon». 1
Fabian durchbricht auch das gängige Kli­
schee vom koordinativ unbegabten Läufer, der
eine grundlegende Phobie gegen alle runden
Sportobjekte hegt. Er ist denn auch ein leiden­
schaftlicher Fussballer und Polysportler. Der
sympathische, ruhige Wädenswiler bricht
demnächst auf zu neuen Gipfeln; einer davon
heisst Triathlon. Lieber Fabian, wir gratulieren
dir zu deiner Meisterleistung und blicken ge­
spannt in die Zukunft. You are born to run!
1
(Emil Zapotek, Marathon Olympiasieger 1952)
kantonsschule enge • jahresbericht 2004 / 2005
eichnis
Mirko Novakovic
Präsidentin
Appert-Sprecher Lukretia
lic. iur., Unternehmensberaterin
8053 Zürich, Lehfrauenweg 4
78
Stellvertreter
Goehrke Carsten
Dr. phil., emer. Professor für
osteuropäische Geschichte
8127 Forch, Hans Roelli-Strasse 22
Mitglieder
Badertscher Jürg
dipl. Bücherexperte
8426 Lufingen, Rebstrasse 14, Augwil
Bauknecht Berty
Hausfrau/Sekretärin
8053 Zürich, In der Looren 51
Dörig Rolf
Dr. iur., Direktor Swiss Life
8103 Unterengstringen, Talacherring 13
Goetz Heinz
Mitglied der Geschäftsleitung Siemens
8122 Binz, Im Gütsch 7
jahresbericht 2004/2005
Heimgartner Heinz
Prof. Dr. phil., Extraordinarius für
organische Chemie
8634 Wald, Glärnischstrasse 24
Oberle Rudolf
lic. oec. publ.
8135 Langnau, Quellenstrasse 3
Zingg Anna Katharina
Sekundarlehrerin
8803 Rüschlikon, Loostrasse 21
Andermatt Jasmin
Englisch
043 377 07 32
8134 Adliswil, Zelgstrasse 31
Bossard Wilfried, Prof.
Physik, Mathematik
052 222 17 33
8408 Winterthur, Weinbergstrasse 129
von Däniken Agnes
Bildnerisches Gestalten
044 272 18 69
8037 Zürich, Waidfussweg 27
Lehrer/innenverzeichnis
Arribas Alberto
Physik, Mathematik
078 657 81 88
8212 Neuhausen, Weinbergstrasse 7
Brockhaus-Soldenhoff Nicole
Wirtschaft & Recht
056 634 51 04
8917 Oberlunkhofen, Rosenweg 2
Deller Peter
Französisch, Italienisch
044 450 52 49
8045 Zürich, Arbentalstrasse 30
Baggenstoss Andreas
Wirtschaft & Recht
044 240 48 43
8805 Richterswil, Erlenstrasse 52
Bucher René, Dr.
Chemie
044 768 32 42
8932 Mettmenstetten, Dachlissen 23
Deplazes Ursula
Wirtschaft & Recht
076 470 50 85
6318 Walchwil, Tschachenweg 2
Aeschbach Michael, Prof.
Englisch, Deutsch
052 222 29 60
8400 Winterthur, Winzerstrasse 26
Baumann Peter, Prof. Dr.
Deutsch
044 725 93 89
8810 Horgen, Eggweg 11A
Burri Klaus
Geografie
044 463 35 45
8045 Zürich, Wannerstrasse 9/1
Diederichs-Maurer Anna-K., Prof. Dr.
Französisch, Deutsch
044 361 57 02
8044 Zürich, Hadlaubstrasse 42
Aisslinger-Gubler Anne-Marie
Englisch
044 341 69 90
8049 Zürich, Tobeleggstrasse 12
Baumgartner Walter, Dr.
Physik
044 970 10 10
8623 Wetzikon, Weinbergstrasse 51
Burri Olivier
Geschichte, Französisch, Informatik
044 311 39 21
8057 Zürich, Begonienstrasse 3
Dieterle Regina, Dr.
Deutsch
044 252 18 11
8001 Zürich, Rindermarkt 24
Albrecht, Urs
Deutsch, Latein
043 255 02 64
8006 Zürich, Gladbachstrasse 8
Bernet-Durrer Christin
Geografie
044 271 77 76
8037 Zürich, Röschibachsteig 4
Busenhart Terje
Sport
044 793 33 33
8706 Meilen, General-Willestrasse 327
Dreifuss Jürg
Deutsch, Latein
052 212 23 74
8400 Winterthur, Buchackerstrasse 9
Alonso-Negreira Maria Elena
Spanisch, Französisch
044 291 13 57
8004 Zürich, Erismannstrasse 49
Bertogg Claudia
Geschichte
043 233 88 84
8057 Zürich, Schaffhauserstrasse 119
Caspar Gerke Ruth, Prof.
Französisch, Spanisch
044 432 55 15
8048 Zürich, Sustenstrasse 16
Dürig-Robledo Clara
Spanisch
044 261 76 90
8032 Zürich, Freiestrasse 19
Prorektoren
Thomas Limacher
Dr. Christoph Wittmer
Anderegg Ulrich
Mathematik, Informatik
044 381 71 74
8008 Zürich, Säntisstrasse 1
Bigler Urs
Deutsch
044 788 26 55
8824 Schönenberg, Höhenweg 15
Dähler Beat
Schulmusik
044 781 31 80 Studio: 044/781 46 48
8804 Au, Mittelortstrasse 33
Eggimann-Fravi Antonia, Prof.
Französisch, Italienisch
044 720 85 35
8800 Thalwil, Alsenstrasse 37
Sprechstunden
während den üblichen Bürozeiten;
um telefonische Voranmeldung
wird gebeten.
Anderhalden Martin
Geografie
044 461 73 51
8003 Zürich, Schwendenweg 5
Bonifazi Reto
Deutsch, Kunstgeschichte
044 362 85 40
8620 Wetzikon, Tobelackerstrasse 10
de Capitani Barbara
Französisch
044 724 34 00
8803 Rüschlikon, Seestrasse 118
Ehrlich Annette
Französisch
044 845 03 49
8107 Buchs, Kirchstrasse 2
Limacher Thomas
Prorektor
8802 Kilchberg, Alte Landstrasse 94
Wittmer Christoph
Dr., Prorektor
8700 Küsnacht, Wiesenstrasse 8a
Vertreter der Lehrerschaft
Schmidt Thomas
8911 Rifferswil, Ausserfeldstrasse 10
Stellvertreterin
Rusch Beeke
8006 Zürich, Sonneggstrasse 60
Rektorat
Kantonsschule Enge
044/286 76 11
8002 Zürich, Steinentischstrasse 10
sekretariat@ken.ch,
www.ken.ch
Rektor
Prof. Beat Wüthrich
Lehrpersonen (ohne Instrumentallehrer/innen)
Aeppli Rahel
Wirtschaftsinformatik
044 252 34 05
8008 Zürich, Delphinstrasse 17
79
verzeichnisse
Schulkommission
Schulsekretärinnen
Verena Leutert, Yvonne Engeler und
Marlis Mächler
Schulleitung
Wüthrich Beat
Prof., Rektor
8942 Oberrieden, Langweg 1
Goslicka Elisabeth, Dr.
Russisch
044 382 38 10
8032 Zürich, Sempacherstrasse 39
Hartmann-Brenner Daisy-C., Dr
Geografie
052 343 70 96
8307 Effretikon, Lindenstrasse 62
Joób Stucki Judit
Englisch
052 242 18 12
8404 Winterthur, Rychenbergstrasse 350
Leimbacher Mario
Bildnerisches Gestalten
044 463 41 15
8045 Zürich, Kleinalbis 41
Meierhofer Michael
Geschichte
044 915 35 82
8703 Erlenbach, Seestrasse 87
Fausch Reto
Wirtschaft & Recht, Informatik
081 740 27 11
9477 Trübbach, Hauptstrasse 10
Grisch Ricardo
Wirtschaft & Recht
056 442 26 56
5210 Windisch, Alte Spinnerei 1
Hauenstein-Huber Susanne
Mathematik
044 709 09 49
8134 Adliswil, Schürbachstrasse 6
Jost Gisela
Sport
044 310 13 10
8057 Zürich, Ligusterstrasse 15
Leimgruber Hildegard
Bildnerisches Gestalten
044 462 57 15
8003 Zürich, Dietzingerstrasse 4
Merian Ruedi, Prof.
Geografie
044 771 86 10
8135 Langnau, Rebackerweg 14
Fischer Otto, Prof.
Mathematik, Informatik
062 891 40 70
5603 Staufen, Goffersbergweg 3
Grosjean Martine, Prof.
Französisch
044 261 59 62
8044 Zürich, Hadlaubstrasse 14
Hess Arthur, Prof.
Biologie, Sport
044 740 18 37
8953 Dietikon, Mühlehaldenstrasse 14
Kachel Markus
Bildnerisches Gestalten
043 333 16 21
8003 Zürich, Sihlfeldstrasse 22
Lenzhofer Thomas
Wirtschaft & Recht
044 482 14 24
8038 Zürich, Nidelbadstrasse 5
Merz Jürg W., Prof.
Englisch, Deutsch
044 926 42 14
8712 Stäfa, Laubstenstrasse 30
Forster Heinrich, Prof.
Französisch
052 384 23 62
8484 Weisslingen, Grabenwiese 72b
Gruner Kathrin
Deutsch
044 273 76 85
8005 Zürich, Röntgenstrasse 70
Holderegger Hans, Prof. Dr.
Deutsch, Geschichte
044 724 01 78
8803 Rüschlikon, Bahnhofstrasse 108a
Kenel Guillain Susanne
Wirtschaft & Recht
044 726 29 82
8810 Horgen, Drusbergstrasse 15
Limacher Thomas, Prorektor
Wirtschaft & Recht, Sport
044 715 48 58
8802 Kilchberg, Alte Landstrasse 94
Meyer Markus, Dr.
Chemie
056 640 34 34
8916 Jonen, Kaplaneiweg 4
Frei Peter
Französisch
044 280 04 74
8002 Zürich, Waffenplatzstrasse 66
Haag Andreas
Biologie
044 955 95 32
8610 Uster, Rebenweg 24 D
Huber Max, Prof.
Mathematik, Informatik
044 720 94 17
8942 Oberrieden, Bahnhofstrasse 20
Klee Martin
Kunstgeschichte
044 761 94 11
8910 Affoltern, Alte Dorfstrasse 14
Loosli Jann
Chemie
043 811 32 88
8046 Zürich, Hofhölzliweg 6
Meyer Peter, lic.iur.
Projektunterricht
044 915 12 61
8704 Herrliberg, Strehlgasse 26
Giess Stephan
Geschichte, Englisch
056 222 29 15
5400 Baden, Stockmattstrasse 47a
Häberle Martin M., Prof.
Englisch, Deutsch
044 910 61 63
8700 Küsnacht, Tägermoosstrasse 21
Huber Regula
Biologie
044 271 85 01
8005 Zürich, Hardturmstrasse 298
Kubli Fritz, Prof. Dr.
Mathematik, Physik
044 341 57 54
8049 Zürich, Bäulistrasse 26
Lüdi Gregor
Mathematik, Informatik
044 451 87 39
8055 Zürich, Goldbrunnenstrasse 39
Miloradovic-Weber Christa, Dr.
Geschichte, Deutsch
044 482 56 23
8038 Zürich, Rainstrasse 66
Gmür Renato
Mathematik, Informatik
055 442 04 17
8853 Lachen, Rathausplatz 3
Haefelin Mirjam
Wirtschaft & Recht
044 201 43 27
8002 Zürich, Rossbergstrasse 47
Hunkeler, Karin
Wirtschaft & Recht
043 344 55 67
8002 Zürich, Schulhausstrasse 6a
Kuster Otto, Prof. Dr.
Französisch, Italienisch
044 722 15 76
8800 Thalwil, Alte Landstrasse 25
Luginbühl Andy
Deutsch
043 311 95 25
8049 Zürich, Ferdinand-Hodler-Str. 16
Müntener Mathias, Prof.
Biologie
044 482 39 34
8041 Zürich, Stotzstrasse 57
Golder Nikolay
Geschichte, Englisch
043 499 05 10
8810 Horgen, Neudorfstrasse 7
Häne Nikolai
Geschichte
044 272 17 70
8005 Zürich, Klingenstrasse 38
Jäger Martin, Dr.
Musik
044 700 34 34
8143 Stallikon, Balderenweg 15
Laino Müller Teresa
Sport
044 939 27 25
8344 Bäretswil, Lettenbergstrasse 10
Lüscher Martin
Biologie, Informatik
044 311 76 28
8050 Zürich, Viktoriastrasse 55
Neumann Peter
Geschichte
044 362 88 67
8006 Zürich, Blümlisalpstrasse 71
Gómez Susana
Französisch, Spanisch
044 201 96 34
8037 Zürich, Zeunerstrasse 17
Hartmann-Misteli Beatrice
Biologie
044 361 20 86
8340 Hinwil, Glärnischstrasse 3
Jehle Barbara
Deutsch
078 717 93 15
8050 Zürich, Ohmstrasse 21
Landolt Michael
Geografie
044 350 07 20
8006 Zürich, Pflugstrasse 10
Lustgarten-Eggenberger Seraina
Englisch
044 991 36 40
8703 Erlenbach, Loostrasse 9
Nideröst Oliver
Sport, Informatik
052 672 86 92
8212 Neuhausen, Buchenstrasse 61
81
verzeichnisse
jahresbericht 2004/2005
80
Ellenberger Philippe
Schulmusik
062 922 15 75
4912 Aarwangen, Hofstrasse 21
Richard Michel, Prof. Dr.
Mathematik, Informatik
044 761 64 18
8908 Hedingen, alte Haldenstrasse 8
Schmidt Thomas
Englisch, Russisch
044 764 24 20
8911 Rifferswil, Ausserfeldstrasse 10
Spillmann Charles, Prof. Dr.
Geschichte, Deutsch
044 761 23 13
8913 Ottenbach, Isenbergstrasse 24
Vollenweider Stephan
Sport, Informatik
044 780 90 39
8820 Wädenswil, Schlossbergstrasse 30
Ottiger Fabian
Biologie
043 960 20 85
8003 Zürich, Kehlhofstrasse 4
Rohner Urs
Deutsch, Geschichte
052 620 39 58
8200 Schaffhausen, Engehaldenweg 48
Schnetzler Kaspar, Prof. Dr.
Deutsch
043 499 70 73
8614 Bertschikon, Stockerstrasse 26
Spuhler Hans, Prof. Dr., alt Prorektor
Geschichte, Deutsch
044 915 12 27
8704 Herrliberg, Felsenaustrasse 11
Weber Thomas, Prof.
Englisch
044 482 42 16
8038 Zürich, Bellariarain 4
Instrumentallehrer/innen)
Angstmann Ueli
Saxophon
044 201 91 50
8002 Zürich, Waffenplatzstrasse 48
Paproth Alexander, Prof. Dr.
Englisch
044 350 59 66
8006 Zürich, Schwingerstrasse 12
Rubin Stefan, Prof.
Mathematik, Physik, Stundenplanordner
052 345 10 47
8400 Winterthur, Wylandstrasse 27
Schnitter Valérie
Französisch, Englisch
044 461 64 53
8045 Zürich, Bachtobelstrasse 209
Stadlin Judith
Jazztanz
041 711 15 20
6300 Zug, St. Oswalds-Gasse 11
Wehrli Beatrice, PD Prof. Dr.
Deutsch, Englisch
044 202 94 27
8038 Zürich, Scheideggstrasse 76
Brady Mary
Cello
044 869 33 16
8196 Wil, Im Wendelbuck 6
Pfister Pascal, Dr.
Chemie
044 482 63 14
8003 Zürich, Zelgstrasse 5
Rüegg Stammbach Sonja
Chemie
044 363 74 83
8037 Zürich, Rotbuchstrasse 58
Schütz Samuel
Bildnerisches Gestalten
043 255 02 15
8006 Zürich, Stolzestrasse 30
Stähli Thomas
Sport, Englisch
044 481 11 10
8038 Zürich, Redingstrasse 13
Wenger Irene
Spanisch
044 991 80 90
8127 Forch, Schmalzgrueb 36
Braunschweig Robert
Sologesang
044 724 29 78
8803 Rüschlikon, Hofackerstrasse 6
Piroddi Haupt Daniela
Italienisch, Französisch
044 272 59 10
8037 Zürich, Zeunerstrasse 7
Rüegg Thomy
Wirtschaft & Recht, Informatik
043 233 77 68
8700 Küsnacht, Mittelfeldstrasse 21
Shann-Heini Liselotte, Prof.
Englisch, Deutsch
044 920 60 96
8708 Männedorf, Weinrebenstrasse 80
Stucki Silvio
Biologie
061 222 20 38
4053 Basel, Frobenstrasse 41
Wittmer Christoph, Dr., Prorektor
Geschichte, Deutsch
044 911 00 39
8700 Küsnacht, Wiesenstrasse 8a
Calónder Andri
Sologesang
044 991 51 28
8704 Herrliberg, Rebhaldenstrasse 9c
Preziosa-Di Quinzio Ivana
Italienisch, Spanisch
044 950 59 56
8330 Pfäffikon ZH, Güchstrasse 2
Rusch Beeke
Mathematik, Informatik
044 363 09 56
8006 Zürich, Sonneggstrasse 60
Simon Martin, Prof. Dr.
Physik, Mathematik, Informatik
044 919 08 17
8126 Zumikon, Rütistrasse 4
Thalmann Peter, Dr.
Französisch
044 932 30 72
8624 Grüt, Grüningerstrasse 62
Wolf Werner G., Prof.
Mathematik, Physik
044 991 67 05
8704 Herrliberg, Holzwiesstrasse 16
Cardinò André
Sologesang
044 713 12 32
8135 Langnau, Gartendörfliweg 11
Radvila Lutz Monika
Wirtschaft & Recht
052 222 30 39
8408 Winterthur, Weinbergstrasse 91
Rutherfoord Thomas
Bildnerisches Gestalten
052 242 68 45
8409 Winterthur, Reismühlestrasse 11
Slan Thekla, Dr.
Latein, Mathematik
044 422 67 52
8053 Zürich, Schäracher 5
Tobler Peter
Sport
044 885 47 00
8157 Dielsdorf, Altmoosstrasse 58
Wüthrich Beat, Prof., Rektor
Physik, Mathematik
044 722 18 08
8942 Oberrieden, Langweg 1
Emge Birgit
Harfe
044 381 38 14
8008 Zürich, Signaustrasse 14
Reinfried Heinrich, Dr.
Japanisch
044 382 27 87
8008 Zürich, Flühgasse 33
Schäfer-Schafroth Elfi
Steptanz
044 262 10 90
8032 Zürich, Dolderstrasse 32
Spadaro Amstutz Rosanna
Französisch, Spanisch
044 803 22 70
8302 Kloten, Flurstrasse 31
Toler Walti Ofelia
Spanisch
044 273 00 91
8037 Zürich, Corrodistrasse 3
Zaugg Xue Doris
Mathematik, Informatik
044 777 61 15
8903 Birmensdorf, Brunnenmattweg 13
Flisch Raetus
Elektro-/Kontrabass
044 750 25 00
8103 Unterengstringen, Sonnenberg 2
Richard Andreas
Französisch
044 722 32 01
8942 Oberrieden, Püntstrasse 4
Schmid-Aerne Beatrice
Sport, Deutsch
044 780 44 69
8820 Wädenswil, Buechenrain 3
Späh Müller Claudia
Latein
044 709 00 14
8134 Adliswil, Förliweidstrasse 46
Tomasini Pietro
Geschichte
055 442 01 38
8852 Altendorf, Vorderbergstrasse 93
Zumbühl Susanne
Deutsch
044 724 01 78
8803 Rüschlikon, Bahnhofstrasse 108a
Grütter Manuel
Gitarre
044 451 28 25
8008 Zürich, Inselhofstrasse 3
83
verzeichnisse
jahresbericht 2004/2005
82
Novakovic Mirko
Sport
044 713 46 03
8820 Wädenswil, Gulmenstrasse 3
Szenogrady Janos
Gitarre
044 380 54 64
8008 Zürich, Wildbachstrasse 39
Buhl Hans, Prof.
Rücktritt August 1998
044 780 18 23
8820 Wädenswil, Büelenebnetstrasse 11
Hensch Marcel, Prof. Dr.
Rücktritt August 2000
081 404 21 43
7493 Schmitten (Albula), Hauptstrasse 53
Leschhorn-Rüegg Maria-L., Dr.
Rücktritt Februar 2002
043 244 03 14
8810 Horgen, Steinbruchstrasse 30B
Storni Bruno, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 1994
044 710 27 06
8134 Adliswil, Birkenstrasse 8
Hotz Kurt
Klarinette
044 322 36 29
8051 Zürich, Stettbachstrasse 169
Winteler Franz
Kontrabass
044 482 33 15
8038 Zürich, Thujastrasse 42
Büsch Walter, Prof. Dr.
alt Rektor, Rücktritt Februar 1996
044 830 62 71
8304 Wallisellen, Glärnischstrasse 19
Hess Rudolf, Prof.
Rücktritt April 1981
044 710 99 55
8134 Adliswil, Blumenauweg 2
Meli Emil
Rücktritt August 1995
044 780 94 04
8820 Wädenswil, Tiefenhofstrasse 28
Wasser Ernst
Rücktritt August 1995
056 666 21 32
5624 Boswil, Chrümble 1
Juon Ruth
Gesang
044 713 08 44
8135 Langnau, Rütibohlstrasse 38
Wüthrich Nikolas
Posaune
043 255 00 40
8057 Zürich, Grebelackerstrasse 8
Büttiker Heinz, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 1992
044 710 08 04
8134 Adliswil, Pfeifenweid 3
Hummel Willi-Peter, Prof.
Rücktritt August 2003
044 312 49 87
8057 Zürich, Probusweg 11
Moor Peter, Prof.
Rücktritt August 1999
044 813 41 62
8302 Kloten, Obstgartenstrasse 6
Weber Max, Prof. Dr.
Rücktritt August 1989
093 65 42 47
6614 Brissago-Ronco, Via Ferabo 1
Maier Hans-Christof
Block- und Querflöte
044 271 25 03
8005 Zürich, Josefstrasse 21
Zihler Andreas
Schlagzeug
044 291 13 49
8047 Zürich, Schützenrain 2a
Eggspühler Walter, Prof. Dr.
Rücktritt August 1999
044 788 16 63
8821 Schönenberg, Im Stollen
Kilgus Ernst, Prof. Dr.
alt Rektor, Rücktritt Oktober 1968
044 910 45 58
8700 Küsnacht, Neuwis 25
Moosmann Rolf, Prof. Dr.
Rücktritt August 1998
044 910 01 36
8700 Küsnacht, Erlenweg 3
Wyss Paul, Prof.
alt Prorektor, Rücktritt Februar 1998
031 839 64 11
3067 Boll, Schlosstrasse 132
Fasciati Reto, Prof. Dr.
Rücktritt August 1999
044 941 20 17
8610 Uster, Meierackerstrasse 5
Kronbichler Walter, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 2000
044 492 52 82
8003 Zürich, Zurlindenstrasse 295
Müller Richard Paul, Prof.
Rücktritt April 1987
044 780 40 43
8820 Wädenswil, Friedheimstrasse 14
Zingg Peter, Prof. Dr.
Rücktritt August 1997
044 710 78 71
8134 Adliswil, Birkenstrasse 15
jahresbericht 2004/2005
Morant Willi
Blasorchester, Trompete
044 462 20 97
8055 Zürich, Im Tiergarten 20
Reichen Peter
Querflöte
044 721 40 04
8942 Oberrieden, Bahnhofstrasse 9
Ehemalige Hauptlehrer/innen
Bauert Wilfried, Prof.
alt Prorektor, Rücktritt August 1989
044 383 46 72
8032 Zürich, Böcklinstrasse 33
Federle Walter, Prof. Dr.
Rücktritt April 1987
044 761 56 85
8908 Hedingen, Haldenrebenstrasse 2
Kübler Robert, Prof.
Rücktritt April 1988
044 302 04 29
8052 Zürich, Seebacherstrasse 32
Rüegg Werner
Rücktritt, August 2002
044/710 90 12
8134 Adliswil, Rifertstrasse 7
Rosa Tiziana
Klavier
044 858 14 26
5466 Kaiserstuhl, Rheingasse 34
Behrens Albino, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 1994
044 923 41 42
8706 Feldmeilen, Nadelstrasse 70
Furrer Rolf, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 1998
052 222 14 20
8400 Winterthur, Rundstrasse 33
Kundert-Bohnenblust Johanna
Rücktritt Februar 1999
044 491 68 96
8142 Uitikon, Under Mangoldwis 10
Schmid Gilli, Prof. Dr.
Rücktritt August 2001
044 825 45 63
8122 Pfaffhausen, Mooswiesstrasse 5
Schär Anette-Caroline
Violine
044 361 08 46
8049 Zürich, Wieslergasse 22
Blatter-Schwitter Christina
Rücktritt Februar 2003
044 633 13 64
5620 Bremgarten, Im Weingarten 19
Gasser Franz, Prof. Dr.
Rücktritt August 1995
044 720 17 77
8800 Thalwil, Säumerstrasse 14
Landau Hans
Rücktritt August 1998
044 462 35 45
8003 Zürich, Rotachstrasse 8
Semadeni Ottavio, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 1991
044 915 27 60
8704 Herrliberg, Rebhaldenstrasse 14
Schrœder Goujon Barbara
Sologesang
044 790 23 15
8708 Männedorf, Dreinepperstrasse 68
Boog Robert
Rücktritt August 1989
044 720 40 40
8800 Thalwil, Gotthardstrasse 3
Gassmann Hansruedi, Prof. Dr.
alt Prorektor, Rücktritt August 1991
044 810 72 57
8152 Opfikon, Grossackerstrasse 32
Lenherr-Schlosser Yvonne, Prof.
Rücktritt August 2000
044 710 79 85
8134 Adliswil, Birkenstrasse 13
Stauffer Eduard, Prof.
Rücktritt Februar 1989
044 710 90 43
8134 Adliswil, Glärnischstrasse 10
85
verzeichnisse
84
Gubser Felix
Klavier
041 750 31 70
6314 Unterägeri, Höhenweg 17
Kantonsschule Enge
Biologie
Peter Mäder, Biologielaborant
José von Ah, Biologiegehilfe
Sekretärinnen siehe «Rektorat»
Albert Bertschinger, Hausmeister
044 286 76 21
8002 Zürich, Brandschenkestrasse 135
86
Hans-Rudolf Rüfenacht, Hauswart
044 286 76 23
Mediothek/Lehrerbibliothek
Anne-Marie Spuhler, Yvonne Engeler
Zimmer 016 (Untergeschoss)
Weiteres Personal, gemeinsam mit der
Kantonsschule Freudenberg
Schülerbibliothek
Anita Etterli, Ruth Brühlmann,
Silvia Bürgisser, Bibliothekarinnen
Pavillon P1 Steinentischstrasse
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
von 9.00 bis 17.00 Uhr
jahresbericht 2004/2005
Naturwissenschaften
Norbert Collenberg, Hausmeister
044 286 77 21
Turnhallen und Aula
Erich Fux, Hausmeister
044 286 76 71
8002 Zürich, Brandschenkestrasse 125
Peter Roth, Luigi Drazza, Hauswarte
044 286 76 73
Chemie
Ivanka König, Stanislawa Mackowiak,
Laborantinnen
Physik
Ernst Burri, Daniel Suter,
Techn. Fachspezialisten
Parkanlagen
Peter Tanner, Chefgärtner
Vereine
Elternverein
Christian Caviezel
044 837 25 50
8303 Bassersdorf , Bodenacherring 33
christian.caviezel@bluewin.ch
Verein der Ehemaligen der Kantonsschule Enge
Dr. Jörg Neef
j-neef@konsulenten.ch
Schüler/innenverzeichnis
Klasse H1a: Baumann Max, Bühler Nicole,
Cavelti Silvia, Cespedes Yanil, Deflorin Dani­
el, Docampo Fernandez Vanessa, Frick Aria­
ne, Grossenbacher Alban, Hribal Michael,
Jenny Ramona, Kroll Nicola, Leuthold Benja­
min, Loncar Kristina, Meyer Diana, Neves Isa
Daniela, Okmian Raphael, Pfefferle Nicole,
Pombo Salazar Noelia, Torres Chavez Milton
Junior, Vizi Wendi, Vonlanthen Christophe
Klasse H1b: Apeltsotou Marianna, Bolt Jea­
nine, Bralo Martin, Cuadra Noemi, Diethelm
Debra, Erlanger Rachel, Fehr Stefan, Gara­
mendi Aisha, Hertwig Pascal, Jurt Manuela,
Kurt Hannes, Los Caroline, Maag Jael, Moin
Amir, Nünlist Claudia, Penso Julienne, Pod­
ladtchikov Vadim, Pool Estelle, Schaub Mile­
na, Schilter Sandro, Walser Christian, Zu­
rawlew Grzegorz
Klasse H2a: Aeschbacher Marco, Aschmann
Clément, Bruggmann Franziska, Di Maio Lo­
ris, Hetflejs Patrick, Imholz Patrick, Kern Si­
mon, Knobel Thomas, Kölliker Melanie, Kork­
maz Cenk, Kunz Benjamin, Lüthi Celina, Nä­
geli Sabrina, Passardi Guido, Rimensberger
Barbara, Rusterholz Nicole, Steimen Marco,
Suriel Jazmin, Theilacker Alexander, Vonesch
Samantha, Weitzel Lara, Zaugg Mélina
Klasse H2b: Abderhalden Kimon, Brack Mar­
co, Brunner Marco, Cannazza Leonardo, El­
sener Flavia, Hagen Marina, Hanhart Joel,
Hiestand Manuela, Hoxha Albulena, Keller
Tobias, Muzzu Claudio, Ongaro Miro, Per­
vorfi Emanuela, Richard Daniel, Schultheiss
Michael, Seeberger Claudio, Shala Teuta, Sin­
ka Yves, Steiner Pascal, Thangasivam Dhars­
hana, Tharakan Romi, Zendeli Melihate
Klasse H3a: Ackermann Martin, Brander
Andreas, Büchi Ralph, Chirvase Suzanne,
Eberle Anita, Erb Kenny, Erdin Stefan, Höf­
liger Corinne, Hohmann Julie, Kapu Yvette,
Kleimann Elias, Kozan Gamze, Mayer Da­
vid, Ruef Benjamin, Sennhauser Sophie, Si­
mandirakis Nektaria, Simeon Michaela, Vi­
cario Melania, Weiss Cornelia, Wicki Grey­
son, Yee Jessica
Klasse H3b: Altorfer Pascal, Badoer Jeannet­
te, Hugentobler Michel, Ignjatovic Pavica,
Krajina Phil, Kratt Martina, Kubli Carolina,
Kündig Jean, Lieb Markus, Mäder Raphael,
Meister Michael, Minas Begüm, Naef Ro­
man, Obrist Ramona, Renold David, Resnik
Tina, Romer Alexandra, Schächter Eytan,
Steiner Thomas, Stenz Julien, Stoller Kristi­
ne, Tschabold Elisabeth, Üsküp Damla
Klasse I1a: Cinter Dominique, Jeevapiran
Thiviyasuthan Stalina, Paulaitis Gino, Pelo­
so Markus, Quirino Michel, Sandoval Chri­
stian, Somogoyi Thomas, Tuncer Umut, von
Blarer Lukas, Vukadin Ivan, Wagen Stefan
co, Müller Marius, Mutti Pascal, Scherrer
Manuela, Schwarz Boris, Sonderegger Mar­
co, Studer Imanol, Volery Dominique
Klasse N1a: Atieno Sharllyne, Bjelajac Jova­
na, Bumann Ninja, Destraz Etienne, Gisler
Yannick, Gubser Nicole, Jakobi Gianna, Kie­
fer Susanne, Klingelhoffer Sofia, Licci Veroni­
ca, Linggi Jennifer, Loretan Anina, McBroom
Kirsten, Müller Michael, Odrljin Domagoj,
Rietschi Valentina, Safai-Rad Schahin,
Schächter Gil, Schmid Franziska, Schweikert
David, Steinacher Anna, Stilli Alessia, Stutz
Susanne, Thalmann Leandro, Wickihalder
Julia, Wittwer Rachel, Zingre Céline
Klasse N1b: Bannwart Oona, Brauchli Yan­
nick, Budimir Zdravka, Castanheira Marques
Stefanie, Cherpanath Isabel, Emch Carla,
Glaus Ladina, González Diaz Sara, Hautle
Gregory Travis, Hiltmann Lukas, Ijacic Dani­
ela, Mächler Aline, Mele Viviana, Mikhail Phi­
lipp, Nadig Stefanie, Nyvlt Cathie, Reichmuth
Anna, Rieder Alexandra, Serra Dominique,
van Gulpen Deborah, Weiss Jonas, Wyser Ga­
briela, Yarar Perrine Elisabeth, Zagorski Mau­
reen, Zenger Ramona, Zermatten Sara
Klasse I2a: Barczyk Karolina, Bozova Ah­
met, Burnand Maurice, Delgado Roberto,
Delic Sasa, Husejinovic Esmir, Khajehmolaj
Ashkan, Meile Simon, Mosimann Christoph,
Perino Alessio, Regniet Marco, Savic Danijel,
Stewart Catherine
Klasse N1c: Aebli Tatjana, Cavallari Nina,
Ceresini Mariana, Cipriani Laura, Coffez Ni­
colas, Conti Martina, Dolch Karin, Fernán­
dez Dario, Fischli Roberta, Garcia Samuel,
Gasevic Leo, Graf Bettina, Guskin Vered,
Huwiler Olivia, Jenny Jacqueline, Keller Lea,
Malär Fabio, Murgeri Maria, Obi Jennifer,
Schenk Sabrina, Strittmatter Nadine, Usta
Nida, Wögerer Claudia
Klasse I3a: Bossart Max, Felicioni Sandro,
Frei Natalie, Garrapa Dario, Karrer Nicolas,
Leutwiler Matthias, Loncar Filip, Lupi Mar­
Klasse N2a: Abad Amanda, Bortis Luca,
Brunold Karin, Burkhardt Terry, Graf Nadi­
ne, Herzog Jasmin, Hohmann Muriel, Kauf­
mann Mathias, Kremer Nadine, Kuster Ju­
lia, Münger Fabienne, Neufeld Joel, Pasztor
Elizabeth, Pillon Nina, Sandahl Jonas, Schel­
lenberg Dario, Spera Raphael, Tharakan
Rasna, Veljic Sandra, Winding Barbara, Wy­
ser Hannah
Klasse N2b: Brütsch Linda, Eicher Bardo,
Guimaraes da Silva Vanessa, Hirt Raffael,
Hitz Valentina, Hoby Christina, Lemus An­
dres, Marty Zoë, Oertle Anina, Roentgen
Anne Marie, Rust Anne-Sophie, Seger
Michèle, Sicco Marlin, Sommerhalder Danie­
la, van der Maesen Jobbe, Vetter Carmen,
Wohl Jael, Wyrsch Nina
87
Klasse N2c: Albisser Kaja, Bakos Maja, Bello
Valentina, Brunner Sarah, Burzi Alessandra,
Delic Denisa, Dubach Melanie, Durand Joël,
Gass Lea, Herzog Dominique, Hug Thérèse,
Koch Gian-Antoni, Martin Jennifer, Sailer
Basil, Steiner Laura, Suter Ursina, Wick Ni­
cole, Wiederkehr Viviane
Klasse N2d: Baratta Stefania, Bruder Diana,
Ducry Jasmin, Engström Joakim, Gonçalves
Marisa, Gossner Samuel, Grandjean Céline,
Hiller Leonie, Hürlimann Natascha, Jost Nico­
le, Kern Florence, Leibundgut Philipp, Riech­
steiner Anina, Robertson Nicola, Schneider
Marina, Schüpfer Joana, Steiner Alexander,
Turrá Alessandro
Klasse N3a: Af khami-Setoudeh Saman,
Agoli Seven, Becker Philipp, Critelli Lena,
Dedic Darija, Fabio Simone, Hoppeler De­
borah, Kessler Fabian, Lourenço Bruno,
Luchsinger Julia, Marishina Anastasia, Mar­
rel Corinne, Schumacher Isabelle, Stettler
Laura, Szczur Hazel Graciela, Wehrli Irene,
Zobrist Nadja
verzeichnisse
Personal
Marc Philip, Techniker
044 286 76 26
88
Klasse N3c: Baumann Nicolas, Benjamin Di­
nah, Boussalia Farida, Dunz Laura, Fosco
Orlando, Gajic Andreja, Gjeloshi Donika,
Goldschmid Larissa, Hirt Nadine, Jordan
Olivier, Lüönd Alexandra, Maldonado Eric­
ka, Moser Eva, Pichler Diego, Pouly Sarah,
Rebonati Stephanie, Rohrer Julia, Sialer Gon­
zalez Teresa, Suisa Navah, Wenger Angela,
Zimmermann Bianca, Zürrer Martina
Klasse N4a: Brunschwiler Christoph, Burger
Patrizia, Deon Isabel, Egg Marc, Fessler Mir­
jam, Geuze Sarah, Hug Barbara, Lips Katha­
rina, Malik Julia, Mosele Julia, Pogodaeva
Ksenia, Schär Alexandra, Schilling Gabriela,
Schoch Angela, Stohr Silvia, Wettach Matthi­
as, Widmer Ginette, Wingeier Manuela, Zili­
ani Fabio
jahresbericht 2004/2005
Klasse N4b: Baltensweiler Ria, Bergfreund
Itamar, Dürst Alessia, Fontana Ivan, Herzog
Nicolas, Kellenberger Sophie, Kupfer Nina,
Loss Davide, Mazuera Sanmiguel Oscar, Pa­
cifico Daniela, Picuccio Lucia, Schumacher
Christine, Vonmentlen Romana, Winkler
Flurina, Worpa Deser
Klasse N4c: Belloc Noémie, Braunschweig
Stefanie, Bruder Nadine, Carotenuto Maria,
Dal Santo Alessia, Espin Johanna, Feldmann
Shirley, Ferro Cano Corina, Fröhli Jasmin,
Granat Martin, Gubler Daniela, Halioua Ro­
bin, Hollenstein Silvia, Hürzeler Nadine, Kü­
min José, Lemus Alexander, Mikhail Matias,
Musarra Sabrina, Okmian Alexandra, San­
chez Sascha, Scherrer Nadine, Schneider Ma­
riaurpi, Sutter Loretta, Urscheler Isabella
Klasse W1d: Bitto Charlotte, Fischer Laura,
Flückiger Marc, Gelmi Rick, Gubser Nina,
Guggenbühl Patrick, Habshush Jonathan,
Hochstrasser Gabriel, Hug Lara, Jullier Joshu,
Lehmann Janic, Meier Gavin, Miletic Daniel,
Milojevic Jelena, Nadig Manuela, Röthlisber­
ger Christian, Schiller Christina, Seiler Benja­
min, Spalinger Kevin, Steiger Marlène, Than­
gasivam Sivarshana, Uhler Roland
Klasse W1e: Büchel Alain, Bucher Philipp,
Burger Philippe, Choumilov Rouslan, Forrer
Alain, Furler Isabella, Gusev Alexander,
Hartmann Lukas, Heusler Noemi, Hiltbrun­
ner Cédric, Hotz Ramona, Hug Johanna, It­
zel Christoph, Lenzin Thaddäus, Rasi Vasco,
Schlatter Daniel, Schöpfer Pascal, Stähli Car­
la, Thut Dimitri, Wedenig Jessica, Weiss Mi­
chael, Wipfli Dave, Zarakani Murwarid,
Zingg Christian
Klasse W1f: Badreddin Sarah, Brinkmann
Tanja, Büeler Pascal, Chaghoury Omar, De
Giorgi Davide, Derkatch Elena, Furrer Kon­
stantin, Häberli Florian, Heinrich Max, Hil­
mi Ayoub, Kälin Carmen, Klijnsma Yannick,
Leutert Florian, Loos Martin, Mai Long
Hung, Picuccio Giuseppe, Ramirez Ale­
jandro, Schwendener Martin, Stadelmann
Viviane, Stöckli Till, Weber Pascal, Weilen­
mann Sonja, Wiesiolek Laura
Klasse W1g: Bangerter Laura, Büsch Marco,
Chilelli Ilaria, Cicco Valentina, Frey Luca,
Gemperle Dario, Giger Michael, Girardi Da­
rio, Gransow Marten, Heinz Jacqueline, Holtz
Shirtai, Keller Sharon, Koller Michael, Kunz
Denise, Lehner Fabian, Lorenzetti Flavio, Ma­
rino Andreas, Maron Flurin, Menzi Florian,
Mörgeli Gina, Notarfrancesco Dimo, Rigling
Maurus, Schweizer Raul, Zingre Sylvain
Klasse W1h: Beck Philippe, Bertschinger
Karg David, Brader Stefan, Faliti Alisa, Fass­
bind Nicola, Fernandes da Silva Tania, Frey
Dieter, Kannanmannil Kavitha, Keller Ste­
fan, Kern Michael, Mantel Denise, Marti Joël,
Mehmedi Ibadete, Periyathamby Anuthigaa,
Resta Romain, Rothacher Andreas, Rudin
Annika, Schüssler Patricia, Sobolev Vadim,
Stevanovic Srdjan, Thiam Abdou, Tschirky
Patrick, Velvart Joëlle
Klasse W1i: Aeberli Laurent, Aebli Mirella,
Amgwerd Niowi, Bauer Christina, Harsh­
barger Alexandra, Hug Ruedi, Lüchinger Da­
vid, Lüthard Fabian, Mendelin Oliver, Mor­
genroth Sivan, Näf Sven, Osborne Julian, Pa­
trick James, Schelbert Alexandra, Schenker
Olivier, Schneider Sarah, Schrämli Valérie,
Schürmann Lisa, Sologub Kristina, Strebel
Michael, Stutz Noemi, Sunitsch Caroline,
Sussdorf Arne, Vollenweider Meret, Wettach
Anna, Wolfensberger Lukas
Klasse W2e: Dobec Luka, Dressler Raphael,
Füeg Patrick, Hemmeler Marc, Jevtic Marko,
Keller Oliver, Krummenacher Marcel, Mc­
Gough Christian, Moor Lukas, Moser Pa­
trick, Müller Felix, Nauser Il Kook, Niederer
Denise, Piller Hoffer Pietro, Rinderknecht
Dominique, Schmidt Christina, Schönholzer
Stefan, Stahel Dominik, Wüthrich Carole
Klasse W2f: Binay Özgür, Bombardieri Fa­
bio, Boverat Yves, Dal Santo Andreas, Deller
Mattias, Dietrich Nicolas, Eichholzer Livia,
Grass Nicola, Hauser Moritz, Irminger Mi­
chael, Kellerhals Thomas, Martini Rafael,
Misamu Lusilavo Dedry, Schaller Sedrina, Si­
gel Lukas, Storz Matthias, Strickler Nicole,
Tschumi Michelle, Welser Sascha, Wieser Fa­
bio, Wyser Dominik
Klasse W2g: Dähler Manja, Donath Eyal, El
Hlimi Adam, Frischknecht Sarah, Gelmi
Tim, Gnehm Tobias, Guskin Yigal, Haug
Matthias, Hediger Jessica, Hertig Tal, Hoch­
strasser Michael, Meier Sarina, Mladek Leila,
Obrist Jonas, Okmian Gabriel, Schmid Mar­
co, Schnegg Nicolas, Schumacher Matthias,
Vollenweider Jonas, Wüthrich Andrea
Klasse W2h: Beck Pascal, Braunschweiler
Manuel, Carrer Raffaella, Ducry Fabian,
Hübsch Alexandre, Kicinski Alexander, Mei­
er Joëlle, Miftari Arsim, Paslioglu Görkem,
Paslioglu Öktem, Ruf Pascal, Safai-Rad Nas­
sim, Schafflützel Andrea, Schneider Pascal,
Vazquez Blanco Marcela, von Euw Marco,
Vural Songül, Zellweger Christoph
Klasse W2i: Aschwanden Alexander, Bazzi
Laura, Benelli Federico, Biedermann Désirée,
El Tawil Zara, Fehlmann Sandro, Gutzwiller
Katrin, Haider Julia, Kolly Christian, Lindeg­
ger Nathalie, Lüdi Dario, Sala Mariet Mauro,
Schaub Manuel, Scherrer Oliver, Schläpfer
Yves, Stress Cornelia, Strickler Daniel, Stump
Mélanie, Süsstrunk Julian, Villa Katharina,
Willi Anna, Wyssen Jason, Zhao Yang
Klasse W3d: Baljsevic Sonja, Braunschweig
Oliver, Brombach Flavio, Eckhardt Lukas, Fich­
mann Michael, Heusch Ann-Christine, Hug
Alessandro, Keller Jessica, Markwalder Ramon,
Müller Sandro, Nikzad-Amirhoseini Benjamin,
Platzer Eve, Schmid Vera, Sone Eloka Alain,
Steiger Denise, Stokanic Vuk, Tölle Sunnie,
Wiesendanger Stephanie, Zander Corsin
Klasse W3e: Aeberli Philipp, Bianco Vito,
Burri Michèle, Gyagang Atisha, Haller Mar­
co, Huber Matthias, Mantel Karin, Manz Re­
becca, Oberholzer Armin, Pfefferli Karen,
Rey Nicole, Schuler Sandro, Strebel Fabian,
Tuhkala Larissa, Walder Alistair
Klasse W3f: Biedermann Dominik, Chitt­
akkattu Vijy, de Haan Noortje, Djafarov
Alexey, Erni Matthias, Frater Chantal,
Goldberger Ittaj, Güttinger Leonie, Jörg
Eva, Kastrati Albulen, Kessler Larissa, Kuhn
Marion, Lenzin Dimitri, Ochsenbein Chris­
toph, Odermatt Jonas, Stoker Courtlin,
Stumm Philipp
Klasse W3g: Arman Jennifer, Auciello Ma­
ria, Bode Lukas, Cha Fabio, Durscher Benja­
min, Ernst Pascal, Fäh Lea, Gantenbein
Mark, Klingelhoffer Teresa, Kollmann Gil,
Kull Philippe, Markwalder David, Qelaj Al­
bana, Ress Tamara, Russo Dario, Rüst Valen­
tin, Schenkel Julian, Schlotterbeck Daniel,
Wölfle Silvana, Zendeli Mjaftime
Klasse W3h: Bozova Tuba, Brühwiler Lore­
na, Egloff Linda, Fünfschilling Frank, Heyer
Sven, Hostettler Michèle, Jenny Manuel,
Maag Cyrill, Manikkuttiyil Robert, Müller
Alessa, Salis Diego, Schöllkopf Yannick, Stei­
ger Raphael, Stilli Riccardo, Turan Saray,
Vetterli Tanja, Vollenweider Roland, Von­
lanthen Jérémy
Klasse W4d: Böniger Mario, Dolev Alon,
Egg Maria, Hänni Simon, Kuchen Sabri­na, Morf Leandra, Muggli Micha, Mül-
ler Nathalie, Nötzli Anja, Nyvlt Cédric,
Schmid Jasmin, Siegrist Patrice, Teuteberg
Lino, Wegmann Lara, Weilenmann Markus,
Wemmer Christoph
Klasse W4e: Baumgartner Michael, Brunner
Selina, Burri Stéphanie, Megeid Amir, Mül­
ler Stephan, Peci Lindita, Sahli Benjamin,
Stadelmann Nicole, Talassi Dimitri, Thomi
Patrick, von Flüe Patricia, Waldmeier Rebek­
ka, Weber Patrick, Weidmann Corina
Klasse W4f: Barben Yves, Baumgartner De­
nise, Berger Jan, Boppart Judith, Braun­
schweiler Stefan, Citran Manuel, Epstein
Benjamin, Erni Samuel, Filitz Alexander,
Gafner Sophia, Hauri Sabrina, Herrmann Pe­
ter, Kappeler Matthias, Meier Fabian, Müller
Daniela, Oberle Thierry, Streit Daniel, Waga
Kitaro, Zangger Nadine, Zehnder Fabian
89
Klasse W4g: Aebischer Janine, Brawand Ro­
man, Gjeloshi Zef, Göttgens Stefan, Heine­
mann Merith, Kremer Philippe, Martin Yan­
nick, Müller Flurin, Müller Katja, Przybyt­
kowska Aleksandra, Reutimann Dominic, Sh­
kodriqi Fidan, Staub Katharina, Winter Reto
Klasse W4h: Angelico Renato, Arapovic
Miro-Ivan, Battaglia Sereina, Binay Melika,
Di Stefano Luca, Hotz Daniel, Huber Vanes­
sa, Imbach Maria, Jaberg Nadine, Koci Fabi­
enne, Nufer Nicole, Rüttimann Pascal, Schil­
ler Martin, Sieber Sabrina, Siegenthaler An­
drin, Spühler Fabian, Vollenweider David,
Waser Michel, Wiederkehr Niklaus, Zellwe­
ger Philipp, Zollinger Marc
verzeichnisse
Klasse N3b: Albonico Livia, Alonso Elena,
Arcuri Ivana, Bugnon Valérie, Eberle Natha­
lie, Gomes Oliveira Marcelo, Inauen Fiona,
Kouassi Noémie, Kuratli Michael, Machida
Rui, Mangold Madeleine, Méan Anne-Joëlle,
Mühlberger Nora, Parlov Katarina, Pereiro
Nuria, Reutimann Chantal, Schmutz Einat,
Steiger Céline, Vock Sara
Adressen
Schulhausanlagen Enge und Freudenberg, 8002 Zürich
Kantonsschule Enge
044 286 76 11
Fax 044 286 76 19
Steinentischstrasse 10
www.ken.ch
90
Kantonsschule Freudenberg
044 286 77 11
Gutenbergstrasse 15
Aula
044 286 76 11
Brandschenkestrasse 125
Mensa
044 286 76 66
Brandschenkestrasse 125
Turnhallen-Hauptgebäude
044 286 76 71
Brandschenkestrasse 125
Turnhalle Schœllergut
044 286 76 71
Parkring 60
jahresbericht 2004/2005
Musikunterricht
044 286 76 81
Parkring 50
Stellenvermittlung
Personalberatung Hottingen und Enge
044 221 31 54
Löwenstrasse 3, 8001 Zürich
Kaderschule Zürich (KSZ)
044 286 76 40, Fax 044 281 08 83
Steinentischstrasse 10
www.ken.ch