Ella Cara Deloria
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Ella Cara Deloria
31. Januar 2013 – Zum 125. Geburtstag amerikanische Linguistin, Anthropologin und Autorin Ella Cara Deloria, geboren am 31. Januar 1888[9], war als Linguistin und Anthropologin eine Pionierin der Erforschung von Sprache und Kultur der Sioux-Indianer und feierte postum als Autorin mit ihrem Roman Waterlily einen großen Erfolg. Ihre Eltern waren NakotaIndianer und durch ihren Vater, der früh zum Christentum konvertiert war, wuchs Deloria sowohl im Bewusstsein ihrer indianischen Wurzeln, als auch mit vollem Zugang zur westlichen Kultur auf. Deloria erhielt eine hervorragende Schulbildung und ging 1911 bis 1912 auf das Oberlin College in Ohio, von wo aus ihre Lehrer sie zu dem berühmten Anthropologen Franz Boas an die Columbia University empfahlen. Nachdem sie 1918 ihren Bachelor erhalten hatte, begann sie mit der Übersetzung und Überarbeitung eines 1000-seitigen Manuskripts, das Erzählungen der Lakota-Indianer enthielt. Über die Arbeit an dem Manuskript lernte sie die Sprache der Lakota und sammelte selbst Geschichten in den Reservaten, die sie in dem zweisprachigen Buch Dakota Texts veröffentlichte. Zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes nahm Deloria nach ihrem Abschluss eine Lehrerinnenstelle an der All Saints School in Sioux Falls an und unterrichtete von 1923 bis 1928 Sport am Haskell Institute in Lawrence, Kansas. 1929 erschien ihr Artikel The Sun Dance of the Oglala Sioux in The Journal of American Folklore. Mit einem monatlichen Auskommen von 100 bis 200 Dollar durch die Columbia University war es ihr möglich weiter mit Boas an dem gemeinsamen Buch Dakota Grammar zu arbeiten, das 1941 erschien. Sowohl in ihren Publikationen als auch in ihrer Lehrtätigkeit setzte Deloria sich für ein tieferes Verständnis der indianischen Kulturen ein, die zu ihrer Zeit vielfach als primitiv betrachtet wurde. In den 1940er Jahren schrieb sie ihren Roman Waterlily, der erst 1988 veröffentlicht wurde, sowie Camp Circle Society, einer realen Beschreibung des Lakota-Lebens im 19. Jahrhundert. Mithilfe einer Förderung durch die Wenner-Gren Foundation veröffentlichte Deloria 1954 einen Artikel in dem angesehenen International Journal of American Linguistics. Um sich und ihre Schwester zu finanzieren, arbeitete sie ab 1955 wieder als Lehrerin bis sie 1959 an das Sioux Indian Museum in Rapid City, South Dakota ging und 1961 Direktorin des W. H. Over Anthropological Museum an der Universität in South Dakota wurde. Sie starb 1971.