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Mona Spiegler 73527 Schwäbisch Gmünd
Inhaltsverzeichnis
11. Vorwort ....................................................................................................... S. 11
12. Einleitung .................................................................................................... S. 13
13. Die allgemeine Wirtschaftslage in den 1970er-Jahren ............................... S. 14
3.1 – Das Ende des wirtschaftlichen Booms ............................................ S. 14
3.2 – Der Tiefpunkt 1975 und Lösungsansätze ....................................... S. 15
3.3 – Der technologische Wandel ............................................................ S. 16
3.4 – Die Suche nach Auswegen aus der Krise ....................................... S. 17
3.5 – Wohlstand und Konsum in Diagrammen ......................................... S. 18
3.6 – Soziale Differenzierung ................................................................... S. 19
3.7 – Zusammenfassende Übersicht ....................................................... S. 11
14. Zeitzeugengespräch mit Roland Spiegler ................................................... S. 12
15. Zeitzeugengespräch mit Günther Nubert ....................................................S. 16
16. Der Standort Schwäbisch Gmünd .............................................................. S. 18
6.1 – Der Laden ....................................................................................... S. 18
6.2 – Die Mitarbeiter ................................................................................. S. 21
17. Die Lautsprecherboxen ...............................................................................S. 23
18. Die Firma Nubert in den 1980ern, 1990ern, 2000ern ................................. S. 27
19. Erinnerungen von Mitgliedern des nuForums ............................................. S. 30
10. Persönliches Fazit ...................................................................................... S. 40
11. Quellenangaben ......................................................................................... S. 42
11.1 – Zeitzeugengespräche .................................................................... S. 42
11.2 – Literaturverzeichnis ....................................................................... S. 42
11.3 – Bildnachweis ................................................................................. S. 43
11.3.1 – Titelblatt ....................................................................... S. 43
11.3.2 – Abbildungen im Text ....................................................S. 43
11.3.3 – Abbildungen im Anhang .............................................. S. 43
12. Versicherung der selbstständigen Erarbeitung ........................................... S. 45
13. Anhang .................................................................................................... I - XII
Seite |1
1. Vorwort
Im Frühjahr 2007, als ich noch Schülerin der elften Klasse war, wurde
bekanntgegeben, dass Herr Merkle im Schuljahr 2007/2008 einen Seminarkurs über
die 1970er-Jahre leiten würde. Schon bald war mir klar, dass ich an diesem
Seminarfach teilnehmen wollte. So erfuhr ich zu Beginn der zwölften Klasse, dass
das Rahmenthema konkretisiert worden war und nun
„Die 1970er-Jahre. Zwischen Aufbruch und Ernüchterung“
lautete. Mit dem Wissen im Hintergrund, dass bei der persönlichen Themenwahl ein
lokaler Bezug erwünscht war, entschloss ich mich nach kurzer Bedenkzeit, meine
Facharbeit der Firma Nubert electronic GmbH Schwäbisch Gmünd zu widmen. Diese
Entscheidung fiel leicht, da das Unternehmen in den 1970er-Jahren gegründet wurde
und mein Vater bei seinem Aufbau mitwirkte. Im Folgenden gab ich meiner
Facharbeit den Titel
„Die Unterhaltungselektronikbranche in den 1970er-Jahren,
aufgezeigt am Beispiel der Firma Nubert electronic GmbH Schwäbisch Gmünd“.
Das Jahrzehnt von 1970 bis 1980 wird von den meisten Menschen intuitiv mit
Freiheit, Leidenschaft, antiautoritärer Lebenshaltung, unkonventionellem Handeln
und Spießer-Feindlichkeit verknüpft. Obgleich diese Assoziationen von vielen als
Vorurteile abgetan werden, habe ich sie während meiner Recherchen bestätigt
gefunden. Denn die Firma Nubert electronic entstand nicht aufgrund wirtschaftlicher
Überlegungen, sondern, weil die persönliche Leidenschaft für perfekten Klang
Günther Nubert und seine Freunde dazu getrieben hat, Lautsprecherboxen zu
bauen, die diesen Traum Wirklichkeit werden lassen.
Wie es typisch war für die damalige Zeit, wies die Dokumentation des
Firmengeschehens Lücken auf, sodass ich mich mit der Schwierigkeit konfrontiert
sah, auf schriftliches Material aus dem Nubert-Archiv weitestgehend verzichten und
mich auf die Erinnerungen der Firmenleitung stützen zu müssen.
Demzufolge möchte ich mich insbesondere beim Firmenchef Günther Nubert und bei
seinem Prokuristen – meinem Vater – Roland Spiegler für die informativen
Zeitzeugengespräche bedanken.
Seite |2
Dank – unbekannterweise – gilt auch den Mitgliedern des nuForums, die Bereitschaft
zeigten, meine Seminarfacharbeit durch ihre persönlichen Beiträge zu bereichern.
Auch für die Geduld der Mitarbeiter des Stadtarchivs, des Rathauses, des
Tiefbauamts und des Vermessungs- und Liegenschaftsamts ein Dankeschön.
Seite |3
2. Einleitung
„Labor voluptasque, dissimillima natura,
societate quadam inter se naturali sunt iuncta.“ 1
„Arbeit und Vergnügen, ihrer Natur nach grundverschieden,
sind sozusagen durch ein natürliches gemeinsames Auftreten wieder miteinander verknüpft.“
Die Aktualität dieses Zitats zeigt sich zum Einen in der unterschiedlichen Gewichtung
von Arbeit und Vergnügen während der Nachkriegszeit beziehungsweise der 1970erJahre.
Zum
Anderen
spiegelt
sich
sein
Wahrheitsgehalt
im
Leben
des
Firmengründers Günther Nubert wider.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges stellten die Menschen aufgrund der
verheerenden Folgen der vorangegangenen Jahre den Wiederaufbau des Landes
und seiner Wirtschaft in den Vordergrund, wobei dieser nur durch intensivste Arbeit
jedes Einzelnen bewerkstelligt werden konnte. Daher musste akzeptiert werden,
dass Privatleben, Freizeit und Vergnügungen zu vernachlässigen waren.
Von den Leistungen dieser Generation profitierte die nachfolgende, sodass in den
1970er-Jahren der Schwerpunkt zu Gunsten des Genusses verlagert werden konnte.
Demzufolge war es immer mehr Menschen möglich, das Vergnügen nicht als
erstrebenswertes Nebenprodukt, sondern als Fundament ihrer Arbeit zu betrachten.
Ein lebendes Beispiel hierfür ist Günther Nubert, der nicht gearbeitet hat, um sein
Hobby finanzieren zu können – vielmehr ist es ihm gelungen, Arbeit und Vergnügen
zu verknüpfen, indem er erstere in den Dienst seiner persönlichen Leidenschaft
gestellt hat.
1
Livius: Ab urbe condita 5,4,4
Seite |4
3. Die allgemeine Wirtschaftslage in den 1970er-Jahren
3.1 Das Ende des wirtschaftlichen Booms
Ab den 1970er Jahren war eine Abnahme des Wirtschaftsbooms der Nachkriegszeit
zu verzeichnen. Dieser hatte sich durch allgemein hohe Wachstumsraten, steigende
Einkommen und niedrige Arbeitslosigkeit ausgezeichnet. Sieben Veränderungen
innerhalb des besagten Jahrzehnts werden als Ursachen für das Ende der
wirtschaftlichen Hochkonjunktur betrachtet:
•
1971 lief das so genannte Bretton-Woods-System aus, welches – mitunter
wegen des Einlösens der Leitwährung Dollar in Gold – feste Wechselkurse
gegenüber dem Dollar gesichert hatte.
•
1972
erwähnte
der
Club
Of
Rome,
ein
Zusammenschluss
von
Wissenschaftlern und Industriellen, die drohende Erschöpfung der natürlichen
Lebensgrundlagen.
•
Ebenfalls 1972 trat der deutsche Wirtschafts- und Finanzminister Karl Schiller,
ein Vertreter der Wirtschaftspolitik Keynes’, laut welcher die Anregung der
Nachfrage der Schlüssel für eine intakte Wirtschaft ist, zurück.
•
1973 und auch 1979 erhöhten die arabischen Länder den Preis für Erdöl und
verringerten die Liefermengen, was für Deutschland die Ölkrise bedeutete.
•
Ebenfalls 1973 lag die Inflationsrate bei 7 %.
•
1974 stagnierte das Bruttosozialprodukt.
•
Während des gesamten Jahrzehnts betrieb die Bundesrepublik Deutschland
eine expansive Ausgabenpolitik, sodass das Haushaltsdefizit stieg.
Seite |5
3.2 Der Tiefpunkt 1975 und Lösungsansätze
Der absolute Tiefpunkt war bereits im Jahr 1975 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt schien
die Nachfrage nach Konsumgütern gestillt, und abgesehen von strukturellen
Problemen in den Bereichen Bauwirtschaft, Stahlindustrie, Maschinenbau und
Automobilindustrie suchten Arbeitgeber, ihre Lohnkosten durch den Abbau von
Arbeitsplätzen zu senken. Demzufolge kam es zum Einbruch der Konjunktur – nicht
nur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern in den meisten westlichen
Industrieländern.
Die deutsche Bundesbank und Bundesregierung reagierten mit der Stabilisierung der
Währung beziehungsweise mit der Festigung des Haushaltes, dem Antreiben der
Beschäftigung, der steuerlichen Förderung von Investitionen und der Subvention von
als unrentabel eingestuften Wirtschaftszweigen. Zwar nahm die Staatsverschuldung
durch diese Maßnahmen zu, doch insgesamt förderten die Eingriffe das Wachstum.
Sichtbar wurde diese positive Auswirkung hauptsächlich in der Außenwirtschaft:
Exporte und Importe nahmen zu, wobei der Außenhandel überwiegend innerhalb
Europas
stattfand.
Betrachtet
man
die
Warengruppen
näher,
welche
im
Gesamtaußenhandel die Einfuhr bestimmten, so waren dies Fertigwaren und
Rohstoffe; betrachtet man jene näher, welche im Gesamtaußenhandel die Ausfuhr
bestimmten, so waren dies Produkte der Straßenfahrzeug-, Maschinenbau-, Chemieund Elektroindustrie.
Seite |6
3.3 Der technologische Wandel
In den eben genannten und weiteren Branchen wurden im Zuge der sich bessernden
wirtschaftlichen Situation neue Technologien wie Roboter- und Sensortechnik, Genund Biotechnologie, Verbundwerkstoffe, Recyclingverfahren, computergestützte
Konstruktion und Fertigung, Telekommunikation und Mikroelektronik neu entwickelt
beziehungsweise ausgebaut. Durch sie sah man das Produkt nicht als Einzelnes,
sondern als Teil eines Systems, welches wiederum dazu diente, bisher
eigenständige Bereiche zu verflechten, wodurch letztendlich Material, Energie, Arbeit
und Kapital gespart wurden und der Export und mit ihm die Internationalisierung
vorangetrieben werden konnte. Durch die staatliche finanzielle Unterstützung von
Forschung und Entwicklung bekamen innovative Branchen wie zum Beispiel die
Elektrotechnik Aufwind, sodass die damalige Vorwärtsbewegung von manch einem
als ‚Dritte Industrielle Revolution‘ bezeichnet wird.
Seite |7
3.4 Die Suche nach Auswegen aus der Krise
Während das Bruttosozialprodukt wieder wuchs, blieb die Zahl der Arbeitslosen
konstant bei einer Million. Der Politik war bewusst, dass zur Lösung dieses Problems
eine angebotsorientierte Handlungsweise vonnöten war, welche nicht die Nachfrage
weiter zu stimulieren versuchte, sondern die Unternehmen entlastete.
Die Idee war darum eine Wirtschafts- und Währungsunion, welche 1972 umgesetzt
wurde, indem der ‚Europäische Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit‘
gegründet
wurde.
Er
sah
vor,
Wechselkursschwankungen
zwischen
den
verschiedenen Währungen nur innerhalb von 2,25 % zu tolerieren. Doch da nur die
Bundesrepublik Deutschland, Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Dänemark
an ihm teilnahmen,
•
konnte keine Senkung der Inflationsraten erzielt werden,
•
herrschten Ungleichgewichte im Handels- und Zahlungsverkehr in Europa,
•
kam es zu keiner Einigung, was die wirtschaftspolitischen Ideen und
Maßnahmen der einzelnen Länder betraf.
Erst die ‚künstliche‘ Europäische Währungseinheit European Currency Unit, kurz
ECU, welche im April 1979 eingeführt wurde, sorgte für die Erreichung des Ziels.
Denn dieses europäische Währungssystem verpflichtete die Zentralbanken dazu, die
Wechselkurse innerhalb von 2,25 % zu halten, wodurch Preisstabilität und feste
Wechselkurse garantiert werden konnten.
Seite |8
3.5 Wohlstand und Konsum in Diagrammen
Einkommen
30000
20000
real verfügbares
Einkommen pro
Person in DM
10000
0
1970
1991
Abbildung 1: Einkommen 1970 / 1991
Verwendung des
Einkommens 1962 / 63
Ausgaben für
Nahrung, Kleidung,
Wohnung
übrige Ausgaben
Abbildung 2: Verwendung des Einkommens 1962 / 1963
Verwendung des
Einkommens 1973
Ausgaben für
Nahrung, Kleidung,
Wohnung
übrige Ausgaben
Abbildung 3: Verwendung des Einkommens 1973
Verwendung des
Einkommens 1978
Ausgaben für
Nahrung, Kleidung,
Wohnung
übrige Ausgaben
Abbildung 4: Verwendung des Einkommens 1978
Seite |9
3.6 Soziale Differenzierung
Anteil der Einkommen am
Volkseinkommen 1970
Einkommen aus
unselbstständiger
Arbeit
Einkommen aus
selbstständiger
Arbeit
Abbildung 5: Anteil der Einkommen am Volkseinkommen 1970
Anteil der Einkommen am
Volkseinkommen 1980
Einkommen aus
unselbstständiger
Arbeit
Einkommen aus
selbstständiger
Arbeit
Abbildung 6: Anteil der Einkommen am Volkseinkommen 1980
Den
beiden
letzten
Diagrammen
ist
zu
entnehmen,
dass
die
berufliche
Selbstständigkeit im Laufe der 1970er Jahre zurückging und die Arbeitnehmerschaft
wuchs. Hierdurch entstand eine Zwei-Drittel-Gesellschaft, welche eine gewisse
soziale Ungleichheit mit sich brachte:
•
⅔ der Gesellschaft gehörte der Mittelschicht an, die in den Genuss des
wachsenden Wohlstandes kam
•
⅓ der Gesellschaft benötigte staatliche Unterstützung.
Erwähnenswert sind auch die damals festzustellenden Extreme:
•
Während der obere Rand der Gesellschaft, nämlich die Selbstständigen,
1970 bereits 140 % des Durchschnittseinkommens,
1990 sogar 250 % des Durchschnittseinkommens verdiente,
•
machte die Armutspopulation, bestehend aus Sozialhilfe- / Arbeitslosengeld- /
Arbeitslosenhilfeempfängern,
1973 6,5 % und
1991 10,2 % der Bevölkerung aus.
S e i t e | 10
Jedoch ist abschließend zu sagen, dass gesamtgesellschaftlich innerhalb des
Jahrzehnts von 1970 bis 1980 ein Aufschwung des Konsums zu verzeichnen war.
Sowohl die Zahl der PKW und der elektrischen Haushaltsgeräte als auch die Zahl der
Kommunikations- und Unterhaltungselektronikgegenstände nahm zu. Haushalte
legten Wert auf einen Farbfernseher (1970 waren 14 Mio. Fernsehgeräte
angemeldet, 1990 24 Mio.), auf Hörfunk in Stereoqualität (1970 waren 19 Mio.
Radioapparate angemeldet, 1990 27 Mio.), auf Videorekorder, auf Personal
Computers und auf ein Telefon, welches 1970 in nur 20 % der Haushalte, 1980 in
bereits 86 % der Haushalte zu finden war.
S e i t e | 11
3.7 Zusammenfassende Übersicht:
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
1970-1979
8
7
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
Jahr
Inflation (Veränderung in %)
Arbeitslosenquote (in %)
Wachstumsrate Bruttosozialprodukt (in %)
Abbildung 7: Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 1970-1979
1978
1979
S e i t e | 12
4. Zeitzeugengespräch mit Roland Spiegler
Im Jahr 1974 oder 1975, „ganz genau weiß ich es nicht mehr“2, sagte Roland
Spiegler, lernte dieser den Bastler Günther Nubert kennen. Wie es dazu kam, ist eine
Verkettung von Zufällen.
Spiegler absolvierte derzeitig während seines Bauingenieurstudiums an der
Fachhochschule Stuttgart ein Praxissemester bei einer Baufirma, welche auch die
Hörsäle der Universität Vaihingen erstellte. Um mit den dortigen Kollegen auch Zeit
außerhalb der Baustelle zu verbringen, entschlossen sich Spiegler und die anderen
jungen Herren, den Canstatter Wasen zu besuchen. Beim netten Zusammensitzen
kam Spiegler dann ins Gespräch mit einem Architekten, mit dem er nicht nur das
Interesse an Architektur, sondern auch das an HiFi3 gemeinsam hatte. Spiegler
baute in seiner Freizeit sogar selbst Lautsprecherboxen und verkaufte sie; der
Architekt ließ sich zudem Boxen herstellen von einem gewissen Günther Nubert in
Schwäbisch Gmünd, dessen Telefonnummer dem neugierig gewordenen Spiegler,
höchstwahrscheinlich auf einem Bierdeckel, notiert wurde.
Fort von der Festzeltatmosphäre rief Spiegler den gelobten Gmünder Boxenbauer
an, von welchem er prompt eine Einladung zu einem Besuch erhielt. Also wurde
Spieglers Opel Ascona bis in die Becherlehenstraße in der Kleinen Schweiz gelenkt.
Die Hausnummer 72 gehörte zu einem Einfamilienhaus, aus welchem, trotzdem es
schon Nachmittag war, ein Mittzwanziger in einem roten, kurzen Morgenmantel trat.
„Das
Bild
werd‘
ich
nie
vergessen!“2,
versicherte
Spiegler
mit
einem
gedankenversunkenen Kopfschütteln.
Günther Nuberts Jugendzimmer unter dem Dach sah mehr nach Boxenlager als
nach Schlafraum aus, und auch der Keller und die berühmt-berüchtigte „Garage, in
der alles begann“2 waren überfrachtet mit Lautsprechern. Nach einem langen
Gespräch, in welchem Spiegler auch die drei verschiedenen Boxentypen 388, 471
und 554 erklärt wurden, verabschiedete sich Spiegler mit der Absicht, in nächster
Zeit Boxen zu kaufen. Hierzu kam es wenige Monate später, und Spiegler war es
möglich, durch den Weiterverkauf eines Teils dieser Boxen im Raum Stuttgart zu
seinem Studium hinzuzuverdienen. Damit dies auf legalem, offiziellem Wege
2
Gespräch mit Roland Spiegler, 08.12.2007
HiFi = high fidelity, englisch: hohe Treue. Gemeint ist, dass eine Lautsprecherbox die empfangenen
Musiksignale in sehr hoher Qualität wiedergibt.
3
S e i t e | 13
ablaufen konnte, hing an Spieglers Elternhaus in :HQGOLQJHQDP1HFNDU
schon bald das Schild ‚Roland Spiegler Vertrieb HiFi-6WHUHRDQODJHQµ
Abbildung 8: Vertriebsschild
„1977 hab’ ich dann mein Studium des Bauingenieurwesens beendet und konnte
mich Diplom-Ingenieur (FH) nennen“4, berichtete Spiegler mit angemessenem Stolz.
Seine erste feste Anstellung erhielt er in Mannheim bei der Firma Rheinhold & Mahla,
genauer in der Niederlassung Gelsenkirchen im Fachbereich Akustik, wo er an der
Bauleitung von Lärmschutzwänden beteiligt war. „Natürlich litt da der Verkauf in
Wendlingen drunter“, erklärte Spiegler, „und auch nach Gmünd konnte ich nur noch
alle paar Monate fahren.“4 Dies hörte sich fast nach dem langsamen Auslaufen des
Hobbies HiFi an, hätte da nicht 1979 in Spieglers kleiner Mietwohnung in Mannheim
das Telefon geschellt. „Günther war dran, und er fragte mich aus heiterem Himmel,
ob ich denn nicht als Angestellter mit ihm zusammenarbeiten möchte, um einen
richtigen Boxenvertrieb auf die Beine zu stellen.“4 Zwar war die ‚Günther Nubert
electronic GmbH‘ bereits seit 1975 offiziell ins Handelsregister eingetragen, doch
neben dem Hauptsitz, der von der Becherlehenstraße in das Hinterhaus der
Goethestraße 59 gezogen war, sollte eine Filiale in Ellwangen in der Oberen Str. 8
unterhalten werden. Für Spiegler stand fest, wohin sein künftiger Berufsweg führen
sollte: Er kündigte – sehr zur Enttäuschung der Firma Rheinhold & Mahla – den
Mannheimer Job und zog nach Großdeinbach in ein Hochhaus
Geplant waren ein paar Wochen, in denen Spiegler sich um die Ellwanger Filiale
kümmern sollte, „doch letztendlich hab‘ ich fast zwei Jahre in dem Mietgeschäft
4
Gespräch mit Roland Spiegler, 08.12.2007
S e i t e | 14
verbracht.“5 Zur einen Hälfte bestand dieses aus dem Nubert HiFi-Studio, welches
nicht nur Boxen, sondern auch Verstärker, UKW-Tuner und Radios, Receiver,
Plattenspieler,
Kassettendecks,
Tonbandgeräte,
Fernseher,
später
auch
Videorekorder, Carstereo-Artikel6 und Zubehör im Angebot hatte.
[siehe Anhang I a) – c)]
Abbildung 9: Ellwanger Filiale
Die andere Hälfte machte einen Plattenladen aus, in welchem auch Walter Laible, ein
heutiger Fotograf der Gmünder Tagespost, arbeitete.
Abbildung 10: Plastiktüte des Plattenstudios
5
6
Gespräch mit Roland Spiegler, 08.12.2007
Artikel für Musikanlagen in Autos
S e i t e | 15
Für die Buchhaltung war Eva Staller, heute Inhaberin des Café Spielplatz
verantwortlich.
„Meine Tätigkeit bestand aus Beratung, Verkauf und Aufbau der Geräte. Außerdem
mussten natürlich morgens die neue Ware und die in Gmünd reparierten Geräte
nach Ellwangen gefahren werden. Und abends hab ich kaputte Geräte nach Gmünd
gebracht
und
dort
auch
die
Abrechnung
vorgelegt.“7
Diese Tätigkeiten eines Einzelhandelskaufmanns entwickelten sich nach Ende der
1970er-Jahre zunehmend zu organisatorischen und verwaltungstechnischen, die
Spiegler in Schwäbisch Gmünd ausführte und ausführt. Er avancierte zu Günther
Nuberts rechter Hand und nimmt als diese Aufgaben wahr, die dem Bastler und
Tüftler Nubert weniger liegen. Als ein Beispiel unter vielen für Spieglers intensives
Mitwirken soll hier auf den Mitte der 1990er-Jahre eingerichteten Direktvertrieb
‚Nubert Speaker Factory‘ hingewiesen werden.
7
Gespräch mit Roland Spiegler, 08.12.2007
S e i t e | 16
5. Zeitzeugengespräch mit Günther Nubert
Bereits im Kindesalter spielte für den am 01.11.1949 geborenen Günther Nubert die
Elektrotechnik eine große Rolle. Zuhause bastelte er
leidenschaftlich an allerlei technischen Geräten
herum. So ist
es
wenig
verwunderlich, dass er sich mit 14 Jahren schon außerordentlich gut im Innenleben
eines Radios auskannte.
Günthers Mutter Lucie Nubert, immer noch wohnhaft in der Kleinen Schweiz, stand
dem Hobby ihres Sohnes von Anfang an wohlwollend gegenüber, während der Vater
mit Skepsis das Treiben seines Sohnes betrachtete. Als Besitzer der Möbelfirma
Nubert in der Buchstraße verfügte er über ausreichend finanzielle Mittel, die Günther
jedoch
nicht
in
Anspruch
nehmen
wollte.
Lediglich
eine
so
genannte
‚Tonmöbelabteilung‘ richtete er im väterlichen Unternehmen ein, über die er die
Möglichkeit hatte, Material für seine selbstgebauten Lautsprecherboxen zu bestellen.
Der Schriftverkehr diesbezüglich wurde ausschließlich persönlich von Günther
geführt.
Nach dem Abitur am Parler-Gymnasium begann Günther Nubert Anfang der 1970er
Jahre sein Elektrotechnik-Studium an der Universität Stuttgart.
[siehe Anhang II]
Abbildung 11: Günther Nubert im Studentenalter
S e i t e | 17
Während des ersten Semesters besuchte Günther regelmäßig die Vorlesungen.
Doch als sein Vater an den Folgen eines Autounfalls verstorben war, konzentrierte er
sich zunehmend mehr auf „das Herumlöten an Radios“8 und vor allem auf den im
Vergleich zum Boxenbau noch zeitintensiveren und anspruchsvolleren Bau von
Verstärkern – „und das bei Tag und Nacht“8.
Die Vorbereitung zu den Prüfungen sah folgendermaßen aus: „Zwei Wochen vor
dem Prüfungstermin hab’ ich mir von einem Freund den betreffenden Leitz-Ordner
ausgeliehen und mir im Schnellverfahren alles eingeprägt.“8 Bis zum Vordiplom
stellte diese Lernweise kein Problem dar, doch beim Hauptdiplom gab es
Schwierigkeiten und zu den letzten zwei Prüfungen wurde er nicht angenommen.
Somit rückte das Studium der Elektrotechnik mehr und mehr in den Hintergrund, und
er widmete sich fast ausschließlich dem Bau der eigenen Lautsprecherboxen und
deren Vertrieb unter Freunden und Bekannten. Dreh- und Angelpunkt war sein
Elternhaus, das laut Günther Nubert „von Elektronik durchwuchert war“8. Seine
Mutter legte lediglich Wert darauf, dass „nix im Schlafzimmer oder Klo rumstand“8.
Die Erinnerung daran lässt ihn verschmitzt lachen.
Im Januar 1975 sah Günther Nubert aufgrund des umfangreichen Boxenvertriebs die
Gründung einer Firma als notwendig an. Zusammen mit Wilhelm Nubert, einer seiner
Brüder und gelernter Bankkaufmann, rief er die ‚Günther Nubert Electronic GmbH‘
ins Leben. Mit 95 % Anteil war Günther der Hauptinhaber; Wilhelm, der die restlichen
5 % besaß, wurde erst Ende der 1970er Jahre im Ladengeschäft aktiv.
8
Gespräch mit Günther Nubert, 29.02.2008
S e i t e | 18
6. Der Standort Schwäbisch Gmünd
6.1 Der Laden
Den ersten Standort hatte die ‚Nubert electronic GmbH‘ in der Goethestraße 59.
Abbildung 12: Gmünder Hauptstandort
Die heutige Zentrale befindet sich nur 10 Hausnummern von der ursprünglichen
entfernt.
Das heute zur Straße gewandte Ladengeschäft war
früher in einem Hinterhof versteckt. Doch nicht nur die Lage, sondern auch die
Verkaufs- und Lagerfläche hat sich verändert: Während man sich damals mit 300
Quadratmetern
Ladenfläche,
600
Quadratmetern
zusätzlichem
Stellplatz
im
Obergeschoss, Vordergebäude und in der kleinen Ellwanger Filiale begnügen
musste, stehen heute 2.000 Quadratmeter in der Goethestraße, 1.300 Quadratmeter
im erst vor wenigen Jahren errichteten Lager in der Weststadt und 1.200
Quadratmeter in der in den 1980er Jahren entstandenen Aalener Filiale zur
Verfügung.
Mit
der
Fläche
gewann
die
Firma
an
Übersichtlichkeit
und
Ordnungsmöglichkeiten und das chaotische Nest, welches die Wesensart der im
S e i t e | 19
positiven Sinne durchgeknallten Mitarbeiter widerspiegelte, zeigte sich von nun an in
einem seriösen Gewand.
In den Anfangszeiten hatte ‚Nubert electronic‘ dreieinhalb Tage die Woche geöffnet,
nämlich von Mittwoch bis Freitag von 14 Uhr bis 18:30 Uhr (später auch zusätzlich
vormittags von 9 Uhr bis 12 Uhr), und samstags von 11 Uhr bis 13 Uhr
beziehungsweise 10 Uhr bis 14 Uhr. Diese festen Öffnungszeiten waren unter dem
Druck von Firmen entstanden, die davon die Lieferung ihrer Elektronikgeräte an
Nubert abhängig machten – Günther und seine Kollegen wären nämlich nie auf die
Idee gekommen, sich freiwillig derart spießigen Regeln zu unterwerfen.
Der Laden untergliederte sich, abgesehen von Büro- und Lagerräumlichkeiten, in
folgende Abteilungen:
•
Die wichtigste stellte das HiFi-Studio dar. In Regalen wurden sowohl
Lautsprecherboxen als auch Verstärker, UKW-Tuner und Radios, Receiver,
Plattenspieler, Kassettendecks, Tonbandgeräte und Fernseher zum Verkauf
angeboten. Der Kunde konnte sich sowohl über all diese Geräte informieren
als auch Probe hören. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse kam es
bisweilen dazu, dass die Interessierten sich gegenseitig störten. Zurufe unter
den Mitarbeitern wie beispielsweise „Ey, kannsch mal n bissle leiser
machen?!“9 waren nicht selten. Später kam eine Videorekorder-, Carstereound Computer-Abteilung hinzu.
•
Defekte Geräte konnten in der Werkstatt zur Reparatur abgegeben werden.
Dort brachte ein ausgebildeter Radio-Fernseh-Techniker sie wieder in Schuss.
Für die Kunden der Ellwanger Filiale bestand ebenfalls die Möglichkeit, die
Dienste der Gmünder Werkstatt in Anspruch zu nehmen. Denn Roland
Spiegler sah es als Teil seines Aufgabenbereichs, die reparaturbedürftigen
Geräte abends anzuliefern. Wenige Tage später konnten sie wieder voll
funktionstüchtig in Ellwangen abgeholt werden.
[siehe Anhang IV. a) – g)]
Für diese Transporte verwendete Roland Spiegler einen roten Mitsubishi Galant
Kombi. Neben diesem war auch ein beiger Ford Transit im Besitz der Firma, der bei
einer Bankrott gegangenen Lautsprecherboxenfirma zum halben Preis ersteigert
9
Gespräch mit Günther Nubert, 07.03.2008
S e i t e | 20
wurde – wie unter anderem auch Mikrophone und weitere Elektrogeräte. Für größere
Liefermengen stand ein sand- und elfenbeinfarbiger Camping-VW-Bus zur
Verfügung, der Günthers zweitem Bruder Werner Nubert gehörte.
Werbemaßnahmen, die für andere Firmen überlebensnotwendig waren, wurden von
der Firma ‚Nubert electronic‘ so gut wie überhaupt nicht ergriffen. „Es war einfach
Mund-zu-Mund-Propaganda, das Ganze. Wir hatten einen Ruf wie ein Edelrestaurant
in der Pampa“10. Aus dieser Äußerung von Günther Nubert war ein gewisser Stolz
herauszuhören. Neukunden erschienen auf Empfehlung zufriedener Käufer. Was für
Informationszwecke eingesetzt wurde, waren Din A4-Seiten mit einem großen Foto
der Box und mit einer genauen Beschreibung derselben auf der Rückseite. Zudem
wurden auch Flugblätter gedruckt und Aufkleber hergestellt, die für die Kundschaft
auslagen. Die in der Zeitung immer wieder erscheinenden Berichte und Anzeigen
[siehe Anhang III. a) – f)] gingen nicht von der Firma aus, sondern die Initiative
wurde ergriffen von interessierten Redakteuren. So lag das Werbeaufkommen
insgesamt unter 1 % der auftretenden Kosten. Auch bei der Dekoration des
Ladengeschäftes beschränkten sie sich auf ein Minimum.
Das Einzige, was auf die im Hinterhof gelegene Firma hinwies, war ein Schild mit der
Aufschrift ‚Firma Nubert electronic GmbH‘ und einem Pfeil, der ‚um’s Eck‘ zeigte.
10
Gespräch mit Günther Nubert, 29.02.2008
S e i t e | 21
6.2 Die Mitarbeiter
•
Zum ersten Mitarbeiter, der direkt nach dem Abitur und seinem Zivildienst bei
Günther Nubert eine Lehre zum Radio-Fernseh-Techniker absolvierte und
beim Boxenbau mithalf, besteht noch heute ein freundschaftliches Verhältnis.
•
Nach einem Verkaufsgespräch zwischen Günther Nubert und einem Professor
der
Fachhochschule
Aalen,
in
dem
die
Frage
nach
Praktika
und
Industriesemestern für Studenten gestellt wurde, begann die Zeit, in welcher
vermehrt überdurchschnittlich aufnahmefähige und technisch interessierte
Fachhochschüler in der Firma tätig wurden.
•
Häufig fanden Geschwister und Klassenkameraden sowie Kunden, die,
während sie sich selbst im Laden umschauten, versehentlich für Mitarbeiter
gehalten wurden, Beschäftigung als Boxenberater.
•
In Erinnerung geblieben ist Günther Nubert eine damalige Lehranwärterin aus
einer Gschwender Kaufmannsfamilie, die durch Hintergrundarbeiten ihr
Studium an der Pädagogischen Hochschule mitfinanzierte.
•
Auch die heutige Inhaberin des Café Spielplatz gehörte als Sekretärin mit zur
Nubert-Crew.
Neben ihr verwirklichten auch einige andere „Nubert’ler“ nach drei bis vier
Jahren Betriebszugehörigkeit den Traum von der Selbstständigkeit – es sei
hier zum Beispiel auf ein Gmünder Kino verwiesen.
Die Mitarbeiterzahl wuchs kontinuierlich: Während in den Anfangszeiten die Firma
Nubert von einer Hand voll Angestellter betrieben wurde – davon nur ein geringer
weiblicher Anteil –, waren es Ende der 1970er Jahre bereits ein gutes Dutzend, und
heute
tragen
65
Mitarbeiter
zum
Funktionieren
des
Unternehmens
bei.
Zum Teil rührte dieses Angestellten-Wachstum daher, dass der jeweils beste
Auszubildende seines Jahrgangs übernommen wurde. Ausbildungsmöglichkeiten
bestanden zum / zur Radio-Fernseh-Techniker/in (heute: Informationselektroniker/in),
Verkäufer/in, Einzelhandelskaufmann/-frau und Bürokauffrau.
Die Arbeitszeiten im Betrieb waren zwar offiziell vorgegeben, doch der Wesensart
der Mitarbeiter entsprechend wurden aus Leidenschaft zahlreiche Überstunden
geleistet, die ohne Klage unbezahlt blieben.
S e i t e | 22
Zahlreiche Samstagnachmittage verbrachten die von Günther Nubert liebevoll als
‚Freaks‘ bezeichneten Kollegen hinter bereits verschlossenen Ladentüren mit
intensiven Gesprächen über Technik (denn „vom akustischen Verständnis her waren
wir schon saugut“11) und auch Gott und die Welt. Ansonsten fing ein normaler
Arbeitstag für einen Beschäftigten erst um 10 Uhr an, endete jedoch auch erst um 20
Uhr.
Dieselbe Flexibilität wie bei den Arbeitszeiten fand sich auch bei den Löhnen. Die
Verteilung war teilweise recht ungewöhnlich. So kam es durchaus vor, dass ein
fleißiger Lehrling etwas mehr erhielt als ein ausgelernter Techniker.
Als Stundenlohn wurde in den meisten Fällen „der einer Putzfrau“11 angesetzt,
welcher durch Zusatzstunden oder besonders gute Leistungen aufgestockt werden
konnte. Dennoch wurden nur überaus selten Beschwerden von Seiten der
Angestellten hinsichtlich ihres Gehaltes geäußert, weil fest Angestellte und
Sekretärinnen einen für damalige Verhältnisse typischen Lohn erhielten.
Laut den Aussagen von Günther Nubert hat sich die Frage nach Urlaub so gut wie
überhaupt nicht gestellt. Im Gegenteil: Die Aufforderung, sich doch einmal ein paar
freie Tage zu gönnen, wurde als Beleidigung verstanden.
Auf die Frage, ob es Vorschriften bezüglich der Kleidung gab, erwiderte der
Firmenchef: „Nö. Die Kleidung durfte gern locker sein. Hauptsache, sie war
ordentlich, sauber und vor allen Dingen geruchlos. Wer müffelnd daherkam, dem
haben wir als Wink mit dem Zaunpfahl eine Rexona-Seife geschenkt.“11 Dies war
einer jener Augenblicke, in denen das Interview von herzhaftem Lachen
unterbrochen war.
Während heute Nubert-Mitarbeiter an ihren schwarzen Shirts mit gelbem NubertLogo erkannt werden können, führte das Fehlen einer einheitlichen Berufskleidung
damals des Öfteren zu Verwechslungen mit Kunden.
Ein weiterer Unterschied zu heute ist, dass in den 1970er Jahren keinem Mitarbeiter
außer der Geschäftsleitung ein Firmenwagen zur Verfügung stand.
11
Gespräch mit Günther Nubert am 07.03.2008
S e i t e | 23
7. Die Lautsprecherboxen
Im Großen und Ganzen konnten die Lautsprecherboxen der Firma ‚Nubert electronic‘
in drei Kategorien eingeteilt werden:
•
Die preiswerte ‚Boxenfamilie‘ hatte eine Kunststoff-Oberfläche,
•
die Mittelklasse wies eine Oberfläche aus Holz vor, wohingegen sich
•
die Spitzenklasse durch hochwertige Lederbespannung in verschiedenen
Farben auszeichnete.
Bei allen Boxenvarianten wurde auf die Verwendung der jeweils hochwertigsten
Bestandteile geachtet, sodass Langlebigkeit garantiert werden konnte. Als Beispiel
hierfür kann Bürgermeister Dr. Bläse dienen. Bei seinem Besuch im Seminarkurs
anlässlich des Themas ‚Die 70er Jahre. Zwischen Aufbruch und Ernüchterung‘
berichtete er, dass er zu seiner Konfirmation eine Stereoanlage und Boxen erworben
hatte, die er noch immer in Besitz und Gebrauch hat.
Doch nicht nur im eigenen Heim konnte man in den Genuss der Topqualität von
Nubert-Boxen kommen, sondern auch Pop- und Rockbands sowie Gaststätten
bedienten sich ihrer Leistungsfähigkeit.
Die Bezeichnung der einzelnen Boxen ist für einen Außenstehenden nicht leicht zu
durchschauen. Grundsätzlich erfolgt eine Grobunterteilung von Boxentypen (z.B.
kleine Box, Standbox, pyramidenförmige Box, …) mit den Zahlen 150, 250, 350, …,
750. Jede Weiterentwicklung einer Nubert 150, Nubert 250, Nubert 350, …, Nubert
750 wird durch Einer-Schritte gekennzeichnet: So heißt beispielsweise die dritte
Überarbeitung der Nubert 150 Nubert 153. Bis zur nächsten Boxenkategorie sind
somit 99 Überarbeitungen denkbar. Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine
Überarbeitung sowohl heißen kann, eine komplett neue Technologie zu entwickeln,
als auch, das vorangegangene Modell ‚aufzufrischen‘. Ersteres nimmt drei Jahre
harte Arbeit in Anspruch, letzteres erfolgte in einem Zeitraum von einem halben bis
dreiviertel Jahr, und machte intensive Kommunikation mit zahlreichen Herstellern
notwendig.
Von manch einem Modell wurden 30 Stück, von einem anderen jedoch bis zu
Hunderten hergestellt. (Die Anfertigung der Gehäuse erfolgte in Plüderhausen und
der Möbelfirma Nubert Schwäbisch Gmünd. Dort wurden sie von Günther Nubert
persönlich 50-Stück-weise abgeholt.)
S e i t e | 24
Das absolute Allround-Modell stellte die nuBox 34012 dar, denn sie konnte aufgrund
ihrer geringen Ausmaße (38 cm Höhe, 24,5 cm Breite, 23,5 cm Tiefe) und ihres
niedrigen Gewichtes von nur 6 kg an jedem Ort platziert werden. Auch ihre entweder
mattschwarze oder echt-Nussbaum furnierte Farbe sowie die für vieles offene,
natürliche und somit neutrale Klangqualität machten sie universal. Ihre in technischer
Hinsicht hohe Belastbarkeit und ihre hochwertige Verarbeitung garantierten
Langlebigkeit ohne jegliche Alterserscheinung.13
In den gleichen Farben erhältlich, jedoch 21 cm höher, 7,5 cm breiter, 3,5 cm tiefer
und 7,5 kg schwerer war die nuBox 47112. Während sie mittlere und hohe Töne frei
und natürlich abspielte, war die Basswiedergabe kräftig und trocken, sodass diesem
Lautsprecher der Untertitel ‚Unsere Bassstarke‘ gegeben wurde.13
Die dritte Lautsprecherbox innerhalb der schlichten Klasse war die nuBox 55412.
Schon vom äußeren Erscheinungsbild her – sie wog 25 kg bei einer Höhe von 65 cm,
einer Breite von 36 cm und einer Tiefe von 31,5 cm – wurde deutlich, dass es sich
hierbei um einen für den professionellen Alltag entwickelten Lautsprecher handelte.
Das von ihm abgelieferte Klangbild war außergewöhnlich durchsichtig; Impulse
jeglicher Größe gab er treu wieder; aufgrund seiner ebenso hochwertigen
Verarbeitung wie die seiner ‚kleineren Geschwister‘ war Langlebigkeit garantiert;
seine massiven Wände sorgten für Resonanzfreiheit und somit noch klareren
Klang.13
Die einzige Box, die hinsichtlich ihrer Bezeichnung aus der Reihe tanzte, war die
Pyramidenbox. Sie erhielt die Nummer 700, lag preislich bei 3.500 DM, war 88,5 cm
hoch, hatte trapezförmige Seitenwände mit 37 cm Oberkantenlänge und 45 cm
Unterkantenlänge, und wog stattliche 48 kg. Gefertigt war sie aus massivem
Edelholz, das – je nach Geschmack – in Erle-natur, Nuss, Teak oder Ebenholz
getönt war. Das qualitativ besonders hochwertige Klangerlebnis rührte unter
anderem davon her, dass die Lautsprechermembranschwingungen nicht auf das
Gehäuse übertragen wurden, sodass Resonanzfreiheit herrschte. Aus ihrer
Einzigartigkeit ging hervor, dass nur ungefähr 200 Exemplare mit Unikat-Charakter
produziert wurden.13
12
13
Bilder der nuBox 340, 471, 554 siehe Anhang V. a) – c)
Boxenbeschreibung laut Original-Beilage zum jeweiligen Exemplar
S e i t e | 25
Abbildung 13: Pyramidenbox
Die Preise der Nubert-Boxen bewegten sich im Allgemeinen unterhalb derjenigen
vergleichbarer Produkte berühmter Konkurrenten. Doch bevor man sich endgültig für
die Anschaffung eines Lautsprechers entschied, konnte man sich in Ruhe von seiner
Leistung überzeugen – und das nicht nur im Hörstudio, sondern auch im eigenen
Wohnzimmer. Denn schon damals bestand die Möglichkeit, Boxen auf Probe
auszuleihen. „Dieser Service hat aber eine Vertrauensbasis vorausgesetzt. Und die
gab es, weil wir sehr kundennah waren und jeder akzeptierte, dass wir eben der Teil
von Gmünd waren, der Gmünd mit guter Musik versorgt.“14 Die Rückgabe erfolgte
eigentlich „nie aus freiwilligen Stücken, sondern nur, wenn eine dominante Mutter es
ihrem 18-jährigen Sohn auftrug“14.
Kam es schließlich zum Boxenkauf, so ging dieser mit „äußerst wenig
Papierkruscht“14 vonstatten, obgleich die Firma „computermäßig durchtrainiert“14 war,
das heißt, dass die Buchhaltung problemlos jene Vorgänge mit EDV (elektronischer
Datenverarbeitung) hätte bewältigen können. Für Lieferscheine, Rechnungen und
Quittungen wurden gerne handbeschriebene Zettel verwendet, die – teilweise sogar
ohne Unterschrift des Kunden – wie an einer Supermarktkasse der damaligen Zeit
aufgespießt wurden.
[siehe Anhang VI.]
14
Gespräch mit Günther Nubert, 14.03.2008
S e i t e | 26
Abbildung 14: Original-Rechnung
Auf diese in den 1970er-Jahren noch übliche äußerst lockere Handhabung des
Boxenhandels wurden erst Schwäbisch Gmünd, dann der Ostalbkreis und nach und
nach die Region um Stuttgart lautsprechertechnisch versorgt. Die Ausweitung der
Lieferungen auf Baden-Württemberg, Deutschland und auch andere Nationen ab
Mitte der 1990er-Jahre setzte jedoch eine sorgfältigere Dokumentation der
Verkaufsabläufe voraus.
S e i t e | 27
8. Die Firma Nubert in den 1980ern, 1990ern, 2000ern
•
Anfang der achtziger Jahre wurde in Aalen, Stuttgarter Straße 97, eine Filiale
eröffnet:
Abbildung 15: Der erste Standort der Aalener Filiale
•
Ausstellungen / Messen fanden sowohl in Ellwangen als auch in Aalen statt:
Abbildung 16: Messe in Ellwangen
Abbildung 17: Messe in Aalen
S e i t e | 28
•
Spektakuläre Car-HiFi-Shows wurden veranstaltet:
Abbildung 18: Car-HiFi-Show
•
Der neu auf den Markt gekommene CD-Spieler und die Videokamera für
Privataufnahmen wurden ins Sortiment aufgenommen.
•
1985 zog die Hauptstelle von der Goethestraße 59 zehn Häuser weiter in das
Gebäude einer ehemaligen Uhrenfabrik, wo vorerst ein kostenintensiver
Umbau vonnöten war.
Abbildung 19: Goethestraße 69
•
1986 zog die Aalener Filiale in die Bahnhofstraße 111:
Abbildung 20: Der zweite Standort der Aalener Filiale
S e i t e | 29
•
Die erste Boxenreihe, bei der neben der Klangqualität ein Schwerpunkt auf
das
Design
gelegt
wurde,
entstand:
die
nuForm-Linie.
Sie
erhielt
hervorragende Bewertungen des ‚Design Centers Stuttgart‘ und des ‚IndustrieForums Design‘ in Hannover.
Abbildung 21: nuForm
•
Auch in der Fachpresse (z.B. ‚Stereoplay‘) mischte die Firma Nubert schon
bald ganz oben mit. Um es den Lesern, den potenziellen Kunden, einfacher zu
gestalten, an die Testsiegerboxen zu gelangen, wurde Mitte der 1990er-Jahre
der Direktvertrieb ‚Nubert Speaker Factory‘ gegründet. Dieser von Roland
Spiegler in die Welt gerufene Boxenversand machte – und macht – es
möglich, Lautsprecher bequem von zu Hause aus zu bestellen.
S e i t e | 30
9. Erinnerungen von Mitgliedern des nuForums
Um Eindrücke zum Thema Unterhaltungselektronik nicht nur von der nächsten
Umwelt zu erhalten, eröffnete ich am 29.01.2008 auf der Homepage der Firma
Nubert, http://www.nubert.de, ein Forenthema mit dem Titel
„Unterhaltungselektronik in den 1970er-Jahren“,
der folgendermaßen aussah und aussieht:
Hallo,
ich bin Mona, die Tochter von R. Spiegler, und habe mich extra zu folgendem
Zweck im nuForum angemeldet:
Ich besuche die 12. Klasse eines Gymnasiums und habe mich statt für eine
mündliche Abiturprüfung für den so genannten Seminarkurs entschieden.
Dieser hat jedes Jahr ein anderes Motto. Letztes Jahr ging es um die 60er,
dieses Jahr um die 70er Jahre. Der komplette Titel des Seminarkurses lautet
‚Deutschland in den 70er Jahren - zwischen Aufbruch und Ernüchterung‘. Nun
kann sich zu diesem übergeordneten Thema jeder Seminarkursteilnehmer ein
Unterthema aussuchen, das sowohl überregionale als auch lokale Anteile
haben soll. Am geschicktesten ist es, eine Firma oder sonstige Einrichtung
aus der Nähe zu wählen, über sie in den 70er Jahren zu berichten, und auch
einen Bogen dazu zu schlagen, wie es bezüglich dieses Themas in ganz
Deutschland aussah.
Um konkret zu werden: Ich habe mich natürlich für die Firma Nubert
entschieden, über welche ich im direkten Kontakt einiges herausfinden
möchte. Ich gehe davon aus, dass die Forumsmitglieder von der Firma Nubert
erst ab der Erfindung ‚Speaker Factory‘, also ab den 90er Jahren, gehört
haben. Deshalb frage ich nicht, wer sich hier im Forum an die Firma Nubert in
den 70er Jahren erinnern kann, sondern formuliere meine Fragen ganz
allgemein:
Könnt ihr euch erinnern, wie es mit dem Thema Unterhaltungselektronik in den
70er Jahren ausgesehen hat?
Welche Geräte habt ihr euch gekauft?
Wie viel haben diese gekostet?
Wo habt ihr sie gekauft - das bedeutet, wie waren
Unterhaltungselektronikgeschäft organisiert?
Oder auch: Welche Geräte konnte man sich unmöglich leisten?
War vielleicht eine Entwicklung zwischen 1970 und 1979 zu erkennen?
S e i t e | 31
Wenn ja, wie sah diese aus?
Gab es Geräte, von welchen die heutige Jugend gar nichts mehr weiß?
Wie haben diese funktioniert?
Und so weiter und so fort.
Ich hoffe, dass ich rüberbringen konnte, zu welcher Art von Fragen ich
Antworten suche.
Es wäre schön, wenn ihr bereit wärt, mir mit Hilfe von ein paar Erzählungen zu
helfen, damit meine Seminarkursarbeit eher Aufbruch als Ernüchterung wird!
Vielen Dank schon mal im Voraus!
Ach, und was ich vielleicht noch hinzufügen sollte, ist, dass ich natürlich noch
nicht weiß, welche Beiträge ich verwenden werde und welche nicht...
Nach
der
einen
Forumsmitgliedern
oder
anderen
überwiegend
Verständnisfrage
ausführlichste
erhielt
ich
Resonanz.
von
einigen
Eine
kleine
Zusammenstellung der Antworten ist nun aufgeführt.15
Kat-CeDe’s erster Eintrag am 29.01.2008:
Hi,
vorweg kurz ich bin "erst" 46 aber in den 70ern kamen meine ersten "HiFi"Kontakte. Woran kann ich mich erinnern?
1. Quadro-Anlage, also eine Art Surround-Sound. Anfang der 70er gab es eine
Phase wo man Quadro haben musste. Ich hatte auch eine aber nur weil mein
Vater bei Normende arbeitete. Die Dinger waren recht teuer und meines sehr
schlecht. Heute würde ich so ein Teil höchstens in ein Sägewerk stellen denn
Kanaltrennung und SNR16 waren schlechter als bei Plattenspielern. War halt
Mode. Problem war damals schon das was HD-DVD17 im Moment hat. Es gab
praktisch keine Medien die Quadro unterstützten. Ich glaube wenige
Plattenspieler und Bandmaschinen mit noch weniger Künstlern wurden
veröffentlicht. Sprich nach wenigen Jahren sprach keiner mehr drüber.
15
Lediglich besonders stark hervortretende Rechtschreib- und Grammatikfehler wurden von mir korrigiert.
Fehlende oder falsch gesetzte Satzzeichen sowie inhaltliche, stilistische oder sonstige Eigenarten wurden nicht
verändert, um ein möglichst wahrheitsgetreues Bild der Forumsbeiträge zu gewährleisten.
16
SNR = signal-to-noise ratio, englisch: Verhältnis vom Signal zum Rauschen
17
HD = high definition, englisch: hohe Auflösung
S e i t e | 32
2. Kunstkopfaufnahmen, Mikrophone wurden zur Aufnahme in einen
künstlichen Kopf gesteckt in der Hoffnung dass die Tonwiedergabe dann noch
besser sein sollte. Ich persönlich konnte dem nicht viel abgewinnen aber
vielleicht reichte meine "Anlage" auch nur nicht aus. Ich habe schon seit
Jahren nichts mehr von Kunstkopf gehört.
3. Tangentialarm bei Plattenspielern und MC (moving coil)18 Tonabnehmer.
Jetzt sind wir bei Sachen die ich mir damals nicht leisten konnte. Beides
waren Entwicklungen die der Tonqualität von Platten etwas gebracht hatten.
Anschaffung eines MC-Plattenspielers kostete schon eine Menge und wegen
MC brauchte man auch gleich noch einen neuen Verstärker der einen Eingang
für MC hatte. Also ähnlich wie AC319 heute.
4. Vielleicht keine Neuerung aber so eine Art iPod20-Effekt in den 70ern. Wer
es sich leisten konnte hatte Geräte von Revox oder Tandberg bei sich stehen.
Legendär sind/waren die Tonbänder von Revox. 2 Bekannte hatten so ein
Tonbandgerät und da wurde man doch ein bisschen neidisch wenn man an
seine rauschenden Kassetten zurück musste.
5. Hicom von Siemens (?). Viele Fachleute behaupteten damals dass das
Rauschunterdrückungsverfahren Hicom den Verfahren Dolby B (später C)
überlegen ist. Aber wie so oft setzt sich nicht das Bessere durch.
6. Zu guter Schluss gab es noch eine Erfindung die nicht nur mein Leben
revolutioniert hat. Die kabellose Fernbedienung. Anfangs gab es noch zwei
Arten: Ultraschall und Infrarot. Was gewonnen hat dürfte bekannt sein.
Diesmal dürfte sogar das bessere System gewonnen haben. Ich hatte 2
Ultraschallfernbedienungen die defekt waren. Ich bin der Meinung es lag
daran dass eine Art Lautsprecher eingebaut war und der den mechanischen
Beanspruchungen bei einem Fall auf den Boden nicht gewachsen war.
Damals gab es nur wenige Tasten und heute wird das als Feature verkauft.
Zu den genauen Preisen kann ich leider nichts sagen ich weiß nur dass
sowohl Fernsehen und HiFi damals richtige Investitionen waren und oft
deutlich mehr als 1 durchschnittliches Monatsgehalt kosteten. Es war nicht so
dass man sich für sein Gehalt 4-5 (billige) LCD-Fernseher21 pro Monat aus
dem Elektromarkt holen konnte.
So das waren die technischen HighLights meiner Jugend.
18
MC = moving coil, englisch: sich bewegende Münze
gehört dem Bereich Dolby Digital an, bezeichnet ein Mehrkanal-Tonsystem
20
moderner tragbarer MP3-Player
21
LCD = liquid crystal display, englisch: Flüssigkristallbildschirm, eine Alternative zum Röhrenfernseher
19
S e i t e | 33
Ich hoffe es ging in etwa in die Richtung die Du brauchtest.
Ralf
Kat-CeDe’s zweiter Eintrag am 29.01.2008:
Hallo,
das mit der Antenne ruft wieder Erinnerungen wach. Ich hatte das Vergnügen
eine 8-Element-"Richtantenne" auf dem Dach zu haben. Wenn ich mal Laune
hatte kletterte ich immer wieder aufs Dach und richtete sie mal auf WDR und
dann auf DDR1 aus. Da konnte ich mich einen ganzen Tag mit beschäftigen
und ich fand den schwarzen Kanal damals köstlich. Heute nimmt man Sat22 +
Rotor23.
Es gab auch nicht so viele Sendungen mit englischen oder längeren Stücken.
Ich habe damals MW (Mittelwelle) in Kauf genommen um spezielle Hitparaden
zu hören. Oder Antenne auf WDR ausrichten und dann um 23:00 "Die lange
Rille" hören um mal in den Genuss von Liedern zu kommen die mehr als 3 min
lang sind.
Indirekt mit Technik wieder der Kult schlechthin: ROCKPALAST. Teilweise
genial. Zeitgleich Bild im Fernsehen und Ton über diverse ARD-Sender in
Stereo. Das kann man schlecht beschreiben wie man (ich) mich damals auf
die Konzerte gefreut habe. Es gab ja nur Heck und Richter und das waren
Beides nicht so die Bringer aber wenn es dann hieß "german television
proudly presents"24 dann war die Welt in Ordnung.
Irgendwie müsste man mit gleichaltrigen drüber sprechen da würde bestimmt
noch mehr hoch kommen.
Ralf
Polarlicht schrieb am 29.01.2008:
Hallo,
ja ob es hilft - vom HiFi-Virus wurde ich sicherlich in den 70er-Jahren infiziert im September 1970 gastierte Jimi Hendrix auf Fehmarn, meinem damaligen
Wohnort. Für uns Schüler waren die ganzen langhaarigen Typen, die morgens
in den Hauseingängen in Schlafsäcken lagen und später zum Festival wollten,
22
Sat nehmen = über Satellit empfangen
drehbare Antenne
24
englisch: „Das deutsche Fernsehen darf stolz präsentieren: ...“
23
S e i t e | 34
sehr spannend. So wurde dann bald die "Musik für junge Leute vor der
Schule" auf NDR2 Pflichtprogramm - erstaunlicherweise liefen da solche
Sachen im "Frühstücksradio". Aber HiFi war die Grundig-Musiktruhe (oder war
es Philips) meiner Eltern nicht.
HiFi, das waren unbezahlbare Träume. Ein Schulkollege hatte irgendwann
eine für diese Zeit wirklich feine Braun Anlage mit, ebenfalls Braun,
Regalboxen. Darauf wurden dann die schwarzen Scheiben mit dem
eigentümlichen Knistern gehört - mir sind da noch so Sachen wie Pink Floyd
oder auch Rory Gallagher im Ohr - aber das ist OT25. Aber auch ITT SchaubLorenz26 war in unserer Clique angesagt. Schneider galt schon als bäh ... anders dagegen Dual-Plattenspieler. Die galten als feine Lösung! Als
Abtastsysteme gab es sicher auch schon die richtigen Magnetsysteme (Spule)
- die günstigeren Varianten waren dann keramische und noch billiger PiezoSysteme - wo da genau der Unterschied lag weiß ich nicht (mehr?). Die
Abtastnadeln - wer es sich leisten konnte, griff zum Diamant, der Rest war
auch mit Saphir-Nadeln glücklich. Überhaupt die neuen Abtastnadeln! Ich
erinnere mich an Schubladen unter dem Ladentresen mit einem nahezu
unüberschaubaren Angebot an verschiedenen Abtastnadeln - auch in der
Provinz! Und ja, es gab Abtastnadeln, die waren eigentlich 2 - man konnte sie
um 180 Grad drehen und mit der anderen Seite bis zu deren Verschliss
weiterhören - ob das HiFi-gerecht war? Plattenläden gab es in jeder
Kleinstadt, dabei auch richtig gut sortierte - das war eine eigene Welt, in der
man sich traf und so manchen Nachmittag mit Hören und Fachsimpeln
verbrachte.
Bei mir fing es erst mit einem Kofferradio an (ITT) - konnte UKW und kostete
über 100 DM beim Elektrohändler im Dorf um die Ecke. Daran konnte man
über diese DIN-Stecker (so runde mit 5 Pins) einen ausgemusterten
Cassettenrecorder im DC27-Format anschließen (DC-Cassetten waren größer
als das "normale" Format) - der müsste aber seinen Ursprung in den 60erJahren gehabt haben. Als nächstes kam dann ein gebrauchter PhilipsPlattenspieler (25 DM) dazu, dieser wurde gegen einen Telefunken Stereo
Plattenspieler mit 2 x 2,5 Watt (249,- DM) ausgetauscht. Das war aber alles
noch nicht wirklich HiFi. Trotzdem schielte man immer zu den feineren
Sachen, welche mangels Kohle nicht zu leisten waren. So ab Mitte der 70er
ging das dann so langsam ab - wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht.
Neben den unvermeidlichen Braun, Dual und ITT standen dann durchaus
auch sehr edle Kenwood-Anlagen bei dem ein oder anderen im Zimmer - klar
25
OT = off topic, englisch: nicht zum Thema gehörend
Schaub-Lorenz hatte dem Konzern ITT = International Telephone and Telegraph angehört
27
DC = digital cassette, englisch: digitale Kassette, Vorläufer der DVD
26
S e i t e | 35
wo man sich traf! Wenn mich nicht alles täuscht, so haben diese KenwoodBoliden der damaligen Zeit auch noch heute einen sehr guten Ruf.
Ok, so weit von mir dazu - meine eigene HiFi-Welt musste bis in die 80er
warten, aber das wäre die nächste Seminararbeit.
TomTom schrieb am 29.01.2008:
Hallo!
Bin zwar Anfang der 70er geboren, kann mich aber doch noch gut (?) an
einige Dinge erinnern.
Mein Vater kaufte damals
Wo? Na klar, bei Nubert!
seine
erste
"richtige"
Stereo-Anlage.
Ich kann mich auch noch gut an den "Hinterhof"-Laden erinnern, den ich als
kleiner Steppke durchstreifte, wie Alice das Wunderland. (kein Wunder, dass
ich immer noch Nu-Infiziert bin)
Mein Vater kaufte damals einen Plattenspieler Marke Visonik, Boxen waren
ebenfalls von Visonik. An den Verstärker kann ich mich nicht mehr erinnern,
aber das Tape-Deck28 war – meine ich – von Teac. Das hatte einen Eingang
für ein Stereo-Mikrofon und die Eingänge links/rechts konnten getrennt
ausgesteuert werden.
Dann kam noch ne Bandmaschine dazu, ich glaub die war von Braun.
Ansonsten war ein "einschneidendes" Erlebnis: der Kauf des ersten
Farbfernsehers! Gut das Farbfernsehen kam schon in den späten 60ern, aber
flächendeckend durchgesetzt hat es sich – meine ich – erst in den frühen
70ern.
Dann kamen die ersten Video-Recorder (System VHS29 und Betamax30) auf
den Markt. Mein Vater setzte aufs falsche Pferd und kaufte Betamax.
Egal, meine Freunde waren dankbar, Zeichentrickserien bei mir nochmals
anschauen zu können.
In den 70ern kam auch die Entwicklung der CD. Als ich Anfang der 80er mir
einen CD-Player kaufen wollte, sagte mein Vater: "Was willst Du mit dem
Mist? Das setzt sich nie durch!" Ja, ja, ich sag nur Betamax.
28
englisch: Kassettendeck
VHS = video home system, englisch: Aufzeichnungs- und Wiedergabesystem für Videorekorder
30
Alternative zu VHS, Magnetbandsystem
29
S e i t e | 36
Noch ein weiterer Punkt in der Unterhaltungselektronik. In den 70ern kamen
die ersten Spielkonsolen auf den Markt. Irgendwo im Keller schlummert noch
eine. Die hatte 3 Spiele: Tennis, Eishockey und ???
Über die Grafik würde sich heute jeder 3-Jährige schlapplachen, aber damals
war das wirklich super!
So, das waren meine Erfahrungen in den 70ern. Ein tolles Jahrzehnt!
Gruß Tom
Buffo schrieb am 29.01.2008:
Hallo,
1973 habe ich mein Abi gemacht.
Zu der Zeit hatte die Musik einen Riesenstellenwert für mich und überhaupt:
„Don't follow leaders, just watch the parking meters“31 oder so ähnlich. Alles
Geld wurde in Geräte und LPs investiert.
Große Anschaffung: Die Bandmaschine von REVOX.
Leider nur Viertelspur, hätte ich mir doch die Halbspur geleistet...
Alle Rockpalast Sendungen wurden mitgeschnitten, zumindest im Radio.
Und auch die Night Flight Sendungen von 0.00 bis 2.00 mit dem DJ Allan
Bangs auf BFBS, dem englischen Militärsender. Toll waren auch die
Sendungen von John Peel.
Über das später angeschaffte Cassettengerät Telefunken RC 300
(Rauschunterdrückung highcom) wurden einzelne Titel auf Cassette
überspielt. Für den Sony Walkman bzw. den R432...
Erste Wahl bei den Plattenspielern war dann Thorens. Als Verstärker hatte ich
den UHER CV 140. Ach ja, die Boxen waren Studiomonitore von Klein +
Hummel.
Und jede Neuerscheinung von den Beatles, Stones, hendrix etc. war eine
Offenbarung... Oder Cochise aus dem Ruhrgebiet und die Scherben aus
Berlin.
Buffo
31
32
englisch: „Folge nicht den Anführern, schau nur auf die parkenden Meter“ (wörtlich übersetzt)
vermutlich ein Braun Receiver
S e i t e | 37
Eyeball schrieb am 30.01.2008:
Hi,
bin Jahrgang 1963 und habe die Entwicklung von HiFi in den 70ern auch
mitbekommen. Allerdings konnte ich mir nur Geräte entsprechend meines
Schüler-Budgets leisten.
In der Schule waren damals (Mitte der 70er) Radiorecorder total angesagt,
also tragbare Geräte, die ein UKW-Radio und einen Cassetten-Recorder
enthielten (was sich heute wohl Ghetto-Blaster nennt). In fast jedem Haushalt
stand eine "Musik-Truhe", ein Holzschrank von der Größe einer Wäschetruhe,
in dem eine sogenannte Kompaktanlage, bestehend aus Plattenspieler, Radio
und Cassettenrecorder, integriert war.
Zu meiner Konfirmation (1978) konnte ich mir dann meinen ersten
Plattenspieler leisten, einen Dual mit eingebautem Verstärker und separaten
Boxen. Dann fing die Zeit des Boxen-Bauens an, wo sich jeder die möglichst
größten und dicksten Lautsprecherboxen selbst gebaut hat. Irgendwann gab
es die ersten Cassetten-Decks, also Cassetten-Recorder im Standard-HiFiFormat. Das Objekt der Begierde kam damals von Nakamichi und kostete ca.
4000 DM. Traum eines jeden HiFi-Fans war natürlich ein Tonbandgerät von
Revox oder Tandberg.
BlueDanube schrieb am 30.01.2008:
Ich bin ja auch schon einer der älteren hier... in den 70ern war ich aber noch
Schüler und daher nicht liquid.
Das Interesse für HiFi beschränkte sich daher hauptsächlich auf die Theorie und davon hörten wir in der Schule (höhere technische Lehranstalt für
Elektronik) ja ausreichend.
Für uns Schüler war deshalb das Nonplusultra eine Kompaktanlage mit
integriertem Lenco L75-Plattenspieler - das konnte man sich mit einem
Ferienjob gerade leisten... wenn man nicht gerade "Sohn" von Beruf war.
Stereo-Anlagen waren damals lange nicht in sovielen Haushalten zu finden
wie heute und HiFi wurde Anfangs der 70er gerade erst erfunden => DIN
4550033.
33
HiFi-Norm / HiFi-Standard
S e i t e | 38
HiFi-mäßig ging ich damals eine Art Symbiose ein: da ich nach Kauf der
Kompaktanlage finanziell ausgeblutet war, steuerten meine Eltern die
Lautsprecher (JBL!) bei.
Die CD war noch nicht erfunden, Kompaktkassetten nicht HiFi-tauglich und
Spulentonbandgeräte unleistbar. Gesprächsthema war daher immer wieder
"Wie behandle ich meine Schallplatten, damit sie nicht rauschen und
knistern?"... wobei aber alle Sorgfalt nicht wirklich half...
Eines war aber in den 70ern noch positiv: Es gab keinen Media Markt, keinen
Saturn, keinen Cosmos, sondern HiFi-Fachgeschäfte, wo man auch noch
Beratung erhielt. Schallplatten kaufte man in Schallplattenläden, wo man sich
vom Verkäufer das gesuchte Stück in dicken Katalogen heraussuchen und
bestellen lassen konnte. Und in den 70ern gab es tolle Plattencover, die
eigene Kunstwerke waren und wo man zum Lesen keine Lupe brauchte...
In den 70ern gab es in Wien auch noch eine HiFi-Messe, die wirklich gut
besucht war. Da konnte man sich alle Geräte des Marktes ansehen und mit
den Vertriebsleuten der Hersteller Fachgespräche führen.
Trotzdem... Hauptgesprächsthema war die Musik, die in den 60ern und 70ern
eine tolle Entwicklung mitmachte!
Oberbootsmann 1 schrieb am 08.02.2008:
Hallo Mona,
ich hoffe, du bist immer noch an den alten Geschichten interessiert.
Zwar trete ich in diesem Forum nicht unbedingt aktiv (mangelndes
Fachwissen...) in Erscheinung, lese aber immer wieder gerne mit. So bin ich
auch über deine Frage gestolpert.
Bin Jahrgang '62 und habe die 70er "laut und deutlich" miterlebt. Ich kann
mich noch sehr gut an einen Cassettenrekorder von Telefunken erinnern. Man
war stolz wie Oskar auf so einen Apparat. Damit wurden dann Musikstücke
aus "Disco" im TV oder aus Radiosendungen aufgenommen. Dazu wurde der
Rekorder mit dem eingebauten Mikro ganz dicht vor den Lautsprecher des
(einzigen!) Fernsehers oder Radios gestellt und im entscheidenden Moment
dann 2 Knöpfe gleichzeitig gedrückt. Während der Aufnahme musste man sich
natürlich ganz still verhalten, damit es nicht zu "Störgeräuschen" bei der
Aufnahme kam. Die Aufnahmen wurden dann stolz im Freundeskreis mit
entsprechender Lautstärke vorgeführt. Über die Klangqualität mag ich gerade
in diesem Forum nichts sagen!
S e i t e | 39
Hatten Freunde neue Platten, überwiegend Singles (Sweet, Slade, Suzi
Quattro oder Stones etc.), wurde der Rekorder vor deren Plattenspieler
positioniert und in o.g. Weise aufgenommen. Den Begriff der "Raubkopie"
kannten wir noch nicht.
Andere Erinnerungen waren gemeinsame Fernsehabende der Familie vor
dem Nordmende-Gerät zusammen mit Nachbarn, als die Shows "in bunt"
ausgestrahlt wurden. Das waren richtige Ereignisse. Und man blieb in
Bewegung mangels Fernbedienung. Die hatte 2 Beine und hieß: "Geh und
schalt mal bitte um" und "mit Kraft" wurde hörbar ein Knopf gedrückt. Gott sei
dank gab es damals nur 3 Programme...
Meine erste eigene "große" Anlage war später ein sog. Hifi Turm von Uher,
bestehend aus Plattenspieler, Cassettendeck (einfach), Radio und 2 x 80 Watt
Verstärker, dazu ein Paar Heco Boxen. Dafür habe ich dann auf ein ZündappMokick verzichten müssen.
Die Heco-Boxen gibt es übrigens immer noch, sie sind im Gästezimmer am TV
angeschlossen. Nubert steht im Wohnzimmer und ist auch mittels Aktivboxen
(CM1) am PC angeschlossen.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.
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10. Persönliches Fazit
„Arbeit und Vergnügen, ihrer Natur nach grundverschieden,
sind sozusagen durch ein natürliches gemeinsames Auftreten wieder miteinander verknüpft.“
Was ich in meiner Facharbeit am Beispiel von Günther Nubert zu veranschaulichen
versuchte – wie Arbeit in den Dienst des Hobbys gestellt wird – entwickelte sich im
Laufe der letzten dreißig Jahre zu der selbstverständlichen Annahme meiner
Generation, prinzipiell einen Beruf entsprechend der eigenen Interessen ergreifen zu
können. Jedoch ist es nicht immer möglich, diese Ambitionen zu realisieren, da in der
heutigen Zeit die wirtschaftlichen Zwänge es zunehmend weniger erlauben, sich
beispielsweise auf dem Sektor des Einzelhandels zu entfalten und gleichzeitig
ausreichend Gewinn zu erzielen. Auch die Firma ‚Nubert electronic GmbH‘, in den
vorliegend beschriebenen 1970er-Jahren auf nahezu idyllischem Erfolgskurs, erlitt in
späteren Jahrzehnten Tiefschläge und schrieb rote Zahlen, denen mit mühsam
erarbeiteten Innovationen beigekommen werden musste. Der Tatsache, dass es der
Firma trotz den auftauchenden Widrigkeiten gelungen ist, den Schwierigkeiten und
der wachsenden Konkurrenz erfolgreich die Stirn zu bieten, verdanke ich, einen
gleichbleibend Sicherheit gewährenden Lebensstandard genießen zu dürfen.
Überlegungen dieser Art habe ich erstmals im Verlauf der Anfertigung dieser
Facharbeit angestellt.
Neben diesen neuen Erkenntnissen habe ich noch weitere nützliche Dinge im
Seminarkurs gelernt:
Da wäre zum Einen die Schulung der Fähigkeit, ein Projekt solchen Umfangs zu
planen und in die Tat umzusetzen; zum Anderen wurde mir bewusst, dass in jedem
Zeugen einer bestimmten Zeit Erfahrungen schlummern, die in alltäglichen
Gesprächen üblicherweise nicht ans Tageslicht treten, sondern erst, wenn die
Aufforderung im Raume steht, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Darüber hinaus habe ich mich – auf dem Hintergrund dieser Arbeit – veranlasst
gesehen, mich so intensiv wie nie zuvor mit verschiedenen Computerprogrammen zu
beschäftigen: Fotografien einzuscannen, sie den Anforderungen entsprechend zu
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bearbeiten, Schaubilder zu erstellen, Text zu formatieren und ein Gespür für Design
zu entwickeln – all dies ging mir in den letzten Monat zunehmend leichter von der
Hand.
Angesichts des erworbenen Wissens, von welchem ich zweifellos auch zukünftig
profitieren werde, schaue ich zufrieden und dankbar auf den Seminarkurs
„Die 1970er-Jahre. Zwischen Aufbruch und Ernüchterung“
zurück.
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11. Quellenangaben
11.1 Zeitzeugengespräche
Internet: http://www.nubert-forum.de/nuforum
Off-Topic
Thread: „Unterhaltungselektronik in den 70er-Jahren“,
aktiv besucht im Januar und Februar 2008.
Zeitzeugengespräche mit Günther Nubert am 29.02.2008, 07.03.2008, 14.03.2008.
Zeitzeugengespräche mit Roland Spiegler am 08.12.2007, im Januar 2008.
11.2 Literaturverzeichnis
Bührer, Werner: Wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik.
In: Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) (Hrsg.): Informationen zur
politischen Bildung 270 1. Quartal 2001 Deutschland in den 70er / 80er Jahren
(S. 14-19). München: Franzis‘ print & media GmbH 2001.
Kudla, Hubertus (Hrsg.): Lexikon der lateinischen Zitate – 3.500 Originale mit
deutschen Übersetzungen (S. 479). Originalausgabe. München: C.H. Beck’sche
Verlagsbuchhandlung 1999.
Schildt, Axel: Gesellschaft, Alltag und Kultur in der Bundesrepublik.
In: Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) (Hrsg.): Informationen zur
politischen Bildung 270 1. Quartal 2001 Deutschland in den 70er / 80er Jahren
(S. 35f., S. 38f.). München: Franzis‘ print & media GmbH 2001.
Zeitschrift:
Disco, Mai 1977.
Zeitungen:
Anzeige: Rems-Zeitung, 10.06.1977, S. 20.
Anzeige: Wochenblatt, 24.11.1977, Seite konnte nicht eingesehen werden.
Anzeige: Wochenblatt, 08.12.1977, Seite konnte nicht eingesehen werden.
Bericht: Gmünder Tagespost, 15.06.1977, S. 13.
Bericht: Rems-Zeitung, 15.06.1977, S. 12.
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11.3 Bildnachweis
11.3.1 Titelblatt
Abbildung auf dem Titelblatt: dem Internet entnommen: Link:
http://www.nubert.de/zoom/nuwave.jpg.
11.3.2 Abbildungen im Text
Abbildung 1 (Seite 6), Abbildung 2 (Seite 6), Abbildung 3 (Seite 7), Abbildung 4
(Seite 7), Abbildung 5 (Seite 7), Abbildung 6 (Seite 7), Abbildung 7 (Seite 9):
wurden von mir am PC erstellt. Sie basieren auf den Daten der ersten
beiden Quellen unter 11.2 Literaturverzeichnis.
Abbildung 8 (Seite 11), Abbildung 10 (Seite 12): abfotografiertes Eigentum von
Roland Spiegler.
Abbildung 9 (Seite 12), Abbildung 12 (Seite 16), Abbildung 13 (Seite 23),
Abbildung 15 (Seite 25), Abbildung 16 (Seite 25), Abbildung 17 (Seite 26),
Abbildung 18 (Seite 26), Abbildung 19 (Seite 26): Eigentum der Firma Nubert.
Abbildung 11 (Seite 14): Eigentum von Günther Nubert.
Abbildung 14 (Seite 24): Eigentum von Roland Spiegler.
Abbildung 20 (Seite 27): dem Internet entnommen: Link:
http://images.ciao.com/ide/images/products/normal/476/product-953476.jpg.
11.3.3 Abbildungen im Anhang
Abbildung I. a) – c), Abbildung IV. a) – g), Abbildung V. a) – c): Eigentum der Firma
Nubert.
Abbildung I. d): abfotografiertes Eigentum von Roland Spiegler.
Abbildung II.: kopiertes Eigentum von Günther Nubert.
Abbildung III. a): Gmünder Tagespost, 15.06.1977, S. 13.
Abbildung III. b): Rems-Zeitung, 15.06.1977, S. 12.
Abbildung III. c): Rems-Zeitung, 10.06.1977, S. 20.
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Abbildung III. d): Wochenblatt, 24.11.1977, Seite konnte nicht eingesehen werden.
Abbildung III. e): Wochenblatt, 08.12.1977, Seite konnte nicht eingesehen werden.
Abbildung III. f): Zeitschrift Disco, Mai 1977.
Abbildung VI.: Eigentum von Günther Nubert.
Abbildung VII.: kopiertes Eigentum des Tiefbauamts Schwäbisch Gmünd.
Abbildung VIII.: dem PC des Vermessungs- und Liegenschaftsamtes Schwäbisch
Gmünd entnommen.
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12. Versicherung der selbstständigen Erarbeitung
Hiermit versichere ich die selbstständige Erstellung dieser Facharbeit unter
Zuhilfenahme der angegebenen Quellen. Zitate und Quellen sind als solche kenntlich
gemacht und mit dem Verweis auf die Herkunft versehen. Sollten Ähnlichkeiten zu
schon bestehenden Texten (ohne Verweis) vorkommen, so ist dies keinesfalls
beabsichtigt.
_____________________________________________
Ort, Datum, Unterschrift
I
13. Anhang
I. Ellwangen
a) Blick in die Boxenabteilung
b) Abteilung für Verstärker, Receiver, Radios, Kassettendecks, ...
II
c) Blick in die Fernseher-Abteilung
d) Plastiktüte
III
II. Günther Nuberts Studienbuch
III. Zeitungsausschnitte
a)
IV
b)
c)
d)
V
e)
f)
VI
IV. Schwäbisch Gmünd, Goethestraße 59
a) Boxen-Abteilung
b) Abteilung für Verstärker, Receiver, Radios, Kassettendecks, ...
VII
c) Kassettendecks
d) Fernseher-Abteilung
VIII
e) Ladentheke
f) Arbeitsplatz im Hintergrund
IX
g) Lager
X
V. Lautsprecherboxen
a) nuBox 340
VI. Garantiekarte
b) nuBox 471
c) nuBox 554
XI
VII. Luftbild
XII
VIII. Lageplan