Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1999/2000
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Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1999/2000
Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1999/2000 Wetter, Schneedecke und Lawinengefahr Winterbericht SLF Thomas Wiesinger Herausgeber Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos 2006 Das Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung gehört zur Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf 1 Verantwortlich für die Herausgabe Dr. Jakob Rhyner, Standortsleiter, Davos Zitierung Wiesinger, T.; 2006: Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen. Winter 1999/2000. Wetter, Schneedecke und Lawinengefahr. Winterbericht SLF. Davos, Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. 89 S. [+CD–Rom] ISBN 3-905621-33-9 Bezugsadresse Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF Bibliothek Flüelastrasse 11 CH-7260 Davos Dorf E-Mail: bibliothek@slf.ch Preis: CHF 25.– Online erhältlich in der e-collection der ETHZ: http://e-collection.ethbib.ethz.ch/show?type=journal&name=slf_winterbericht © 2006, Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos Druck: Gonzen Druck AG, Bad Ragaz Umschlag: Anriss einer durch Skifahrer ausgelösten Lawine auf Drusatscha, Davos/GR (Foto: SLF/T.Wiesinger, 21.2.2000) 2 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Vorwort und Dank «Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen» hat langjährige Tradition. Seit 1936 sind 65 Bände erschienen, in denen die Wetter- und Schneedeckenentwicklung sowie das Lawinengeschehen weltweit einzigartig ausführlich dokumentiert wurde. Dokumentation bedeutet in diesem Zusammenhang aus der Fülle von Information, die von Jahr zu Jahr mehr wird, für die Nachwelt das Bedeutsame herauszuarbeiten und aufzuschreiben. Kernpunkt dieser Information sind die Tabellen in Kapitel 5. Diese Daten werden mit viel Aufwand erfasst, geprüft und vervollständigt und erfüllen hohe Qualitätsansprüche. Seit 1998/99 erscheinen die «Lawinenunfälle in den Schweizer Alpen-Personen- und Sachschäden, Unfallbericht SLF» getrennt von «Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen-Wetter, Schneedecke und Lawinengefahr, Winterbericht SLF». Beide Berichte zusammen dokumentieren die Witterung, die daraus resultierende Schneedeckenentwicklung sowie das Unfallgeschehen und die Sachschadenlawinen in den Schweizer Alpen umfassend. Sie sind separat in Buchform erhältlich. Wir hoffen, sie damit zum detaillierten Studium zu inspirieren und ihrem Informationsbedarf wertvolle Dienste zu leisten. Die Arbeit des Lawinenwarndienstes und die Dokumentation der Ereignisse im vorliegenden Bericht wäre nicht möglich ohne die Arbeit unserer Beobachter sowie zahlreicher externer Personen. All jenen, die uns mit hochwertigen Informationen versorgt haben, gebührt unser besonderer Dank. Ebenso danken wir folgenden Kollegen für die Bereitstellung und den Unterhalt der technischen Infrastruktur: Andreas Stoffel, Manfred Steiniger, Bruno Gauderon, Urs Stöckli, Bernhard Brabec und weiteren Beteiligten. Ein weiterer Dank geht an Jaqueline Annen für das Layout und Benjamin Zweifel für die Liste der Lawinenunfälle, die in Tabelle 5.6 abgedruckt ist. Für die sorgfältige Durchsicht des Manuskriptes danken wir Thomas Stucki, Lukas Stoffel, Stefan Margreth und Cornelia Gansner. SLF Davos Der Standortsleiter Dr. Jakob Rhyner Davos, im Oktober 2006 3 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Inhaltsverzeichnis Vorwort und Dank 3 1 Einleitung 1.1 Abkürzungen und Internet Links 7 7 2 Zusammenfassung 9 3 Datenerhebung, Messnetze und Produkte 3.1 Beobachternetze und Netze automatischer Stationen 3.1.1 Beobachternetze des SLF 3.1.2 Automatisches Stationsnetz des SLF 3.2 Zusätzliche Daten für die Analyse der Schnee- und Lawinensituation 3.3 Software für die Datenverarbeitung 3.4 Produkte der Lawinenwarnung 3.5 Mitglieder des Lawinenwarndienstes Winter 1999/00 3.6 Ausserordentliche Aktivitäten 11 11 11 21 26 29 30 33 34 4 Wetter, Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen 4.1 Die Schneedeckenentwicklung im Überblick 4.2 Chronologische Beschreibung der Wetter-, Schnee- und Lawinensituation 4.3 Lawinenunfälle 4.4 Produktstatistik und Verteilung der Gefahrenstufen 4.4.1 Anzahl und Ausgabeperioden der Lawinenbulletins 4.4.2 Verteilung der Gefahrenstufen 35 35 36 60 60 60 61 5 Ausgewählte Datentabellen 5.1 Schneebedeckung und mittlere monatliche Schneehöhen 5.2 Maximale Schneehöhen 5.3 Liste der Tage mit einem Wasserwert des Neuschnees (HNW) von 50 und mehr Millimetern im Winter 1999/00, plus kleinste, grösste und mittlere Dichte aller Wasserwertmessungen 5.4 Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00 5.5 Maximale Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00 5.6 Lawinenereignisse im Winter 1999/00, die Schaden verursacht haben 5.7 Publikationsliste des Bereichs Naturgefahren 63 65 67 70 71 76 78 82 6 Besondere Beiträge Winteroffenhaltung von grossen Passstrassen in den Schweizer Alpen 85 7 Literatur 88 8 Anhang und Beilage: CD (Lawinenbulletins, Fotos, Schneedeckenstabilitätskarten) 89 5 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 1 Einleitung Der vorliegende Bericht beschreibt die Witterung, den Schneedeckenaufbau und die daraus resultierende Lawinengefahr für das hydrologische Jahr 1999/2000. Er setzt sich zusammen aus dieser Einleitung in Kapitel 1 und einer kurzen Zusammenfassung des Winterverlaufs in Kapitel 2. In Kapitel 3 werden die Datenerhebung, die Messnetze und die vom Lawinenwarndienst publizierten Produkte dokumentiert. Kapitel 4 beschreibt chronologisch die Witterung, den Schneedeckenverlauf und die Lawinengefahr im Jahr 1999/2000. Eine Erklärung zu Fachbegriffen ist im Glossar (www.slf.ch) alphabethisch geordnet zu finden. Kapitel 5 enthält die traditionell abgedruckten Tabellen über Schneehöhen, Wasserwerte, Neuschneedichten, Schadenlawinen und die Publikationsliste des Bereichs Naturgefahren der WSL. Kapitel 6 enthält einen Kurzbeitrag zur Winteroffenhaltung von grossen Passstrassen in den Schweizer Alpen. Dem Winterbericht ist eine CD–ROM beigelegt, auf der die Nationalen Lawinenbulletins auf Deutsch, Französisch und Italienisch sowie die Schneedeckenstabilitätskarten abrufbar sind. In den Erläuterungen zum Anhang (Kapitel 8) findet sich eine Wegleitung, wie die CD gelesen werden kann. Die Messdaten der SLF-Beobachter (Neuschnee, Schneehöhe und Wasserwert des Neuschnees) wurden kontrolliert und wenn nötig korrigiert oder ergänzt. Sie werden jedoch nicht mehr in Tabellenform gedruckt oder auf CD publiziert. Personen-, Funktions- und Berufsbezeichnungen in diesem Bericht beziehen sich grundsätzlich auf beide Geschlechter, soweit sich aus dem Sinn des Textes nichts anderes ergibt. Der vorliegende Bericht wurde in den Jahren 2005 und 2006 geschrieben. Es wurde versucht, die vorhandenen Informationen aus dem Winter 1999/2000 so gut als möglich zu recherchieren. Dieser Winterbericht beinhaltet einen guten Überblick über den Winter in den Schweizer Alpen, für Graubünden sind die Beschreibungen teilweise detaillierter. Aussagen zu klimatologischen Fragestellungen und diverse graphische Darstellungen, wie sie in früheren Winterberichten verwendet wurden, sind nur mehr beschränkt möglich, da die dazu notwendige Software seit 2000 bzw. 2004 nicht mehr in Betrieb war und bis 2006 noch nicht ersetzt wurde. 1.1 Abkürzungen und Internet Links ANETZ automatisches Messnetz der MeteoSchweiz ANH Alpennordhang BUWAL Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft °C Grad Celsius CD Compact Disk CD-ROM Compact Disk, nur lesbar, nicht beschreibbar CRST Cold Regions Science and Technology cm Zentimeter ENET Ergänzungsnetz, automatisches Messnetz von MeteoSchweiz und SLF, teilweise Gebirgsstationen ETH Eidg. Technische Hochschule ETHZ Eidg. Technische Hochschule Zürich FP Flachfeldprofil HP Hangprofil IFKIS Interkantonales Frühwarn- und Kriseninformationssystem ISSW International Snow Science Workshop km/h Stundenkilometer LWD Lawinenwarndienst (der Schweiz) m Meter, Meter über Meer Mac Apple MacIntosh Computer, OS Betriebssystem mm Millimeter, meist Wasser; die Wasser säule, die bleibt, wenn man Schnee schmilzt; Regenmenge in mm MS Messstelle PC Personal Computer, Windows Betriebssystem RB Regional-Beobachter SLF Eidgenössisches Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF, Davos SMA Schweizerische Meteorologische Anstalt (später MeteoSchweiz) SMS short message system TTN tele.translator.network/Genf – Übersetzungsfirma VG Vergleichsstation wap wireless application protocol u.A. und Andere v.a. vor allem WSL Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft z.B. zum Beispiel ZGKS Zentrale Gebirgskampfschule Andermatt 7 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Kantone BE Kanton Bern FL Fürstentum Liechtenstein FR Kanton Freiburg GL Kanton Glarus GR Kanton Graubünden LU Kanton Luzern NW Kanton Nidwalden OW Kanton Obwalden SG Kanton St. Gallen SZ Kanton Schwyz TI Kanton Tessin UR Kanton Uri VD Kanton Waadt VS Kanton Wallis Internet Links www.slf.ch www.data.slf.ch 8 SLF Homepage Datenportal des SLF Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 2 Zusammenfassung Die Niederschlagsverteilung war in den Schweizer Alpen zeitlich und räumlich extrem unterschiedlich. Im Süden herrschte lange Zeit Dürre. Vier Monate hindurch war es im Winter sehr oder sogar vollständig trocken. Im April haben dann einzelne ergiebige Niederschlagsereignisse mehr Regen und Schnee gebracht als normalerweise im ganzen Winter, wodurch das Niederschlagsdefizit nachträglich kompensiert wurde. Die Schneehöhen allerdings blieben im Süden immer unterdurchschnittlich. Nur vor dem Millenniumswechsel, an höheren Stationen über 1600 m auch noch um den 19.4., wurden im Süden Schneehöhenwerte gemessen, die über dem langjährigen Mittelwert lagen. Die maximalen Gesamtwasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00 erreichten an den schneereichsten Stationen im Süden nur etwa ¼ der maximalen Wasserwerte aller Messjahre. Völlig gegensätzlich waren die Schneeverhältnisse auf der Alpennordseite, vor allem im Osten. So wurde am Säntis (ANETZ, 2490 m) Anfang April die grösste Schneemenge seit Messbeginn 1959 gemessen (755 cm) und an der benachbarten Station Schwägalp (1350 m) wurde in einem Winter 7 Mal ein Wasserwert des Neuschnees von >50 mm registriert. Der erste Schnee kam zwar eher spät, aber die schneereiche Zeit begann in diesem Winter im Osten sehr früh. Bereits auf den 8. 11. fielen auf der Schwägalp/SG der ergiebigste Schnee des ganzen Winters in der Schweiz. Sehr markant waren die Sturmereignisse auf der Alpennordseite im Dezember die mit dem «Orkan Lothar» am 26. 12. 99 ihren Höhepunkt fanden. Lothar brachte nicht nur Verwüstung und enorme Sturmschäden sondern auch viel Schnee und grosse Lawinenaktivität. Besonders inneralpin blieb die Schneedecke über den ganzen Februar störanfällig. Sehr viele Lawinenabgänge wurden in dieser Phase registriert. Erst eine markante Südstaulage Mitte April beendete das Niederschlagsdefizit im Süden. In der Folge kam es zu zahlreichen grossen Lawinen abgängen, v. a. am Alpenhauptkamm. Der Frühling war sehr mild, der Frühsommer zeigte sich kühl und niederschlagsreich. Erst Mitte August wurde es sehr warm. Mitte September schneite es wie gewöhnlich zum ersten Mal wieder bis in höhere Täler der Nordseite. Im gesamten Berichtsjahr starben 18 Personen in Lawinen. Das ist weniger als im Durchschnitt (25). Es wurden jedoch vergleichsweise viele Lawinenunfälle (123 Ereignisse mit 151 erfassten Personen) gemeldet. Lawinenunfälle traten gehäuft in drei Perioden auf: kurz vor Silvester, vom 20. 1. bis 3. 3. und von Mitte bis Ende April. In den Zeiträumen 7. 11. bis 25.12., in der ersten Januarhälfte und von 4. 3. bis Mitte April gab es fast keine Lawinenunfälle. Die Schneehöhen waren nicht extrem, jedoch regional recht unterschiedlich. Im Süden lagen die Maxima weit tiefer als in den schneereichsten Jahren. Im Norden erreichten die Schneehöhenmaxima 50 bis 60 %, am schneereichsten östlichen Alpennordhang sogar über 70 % des absoluten Maximums. Insbesondere hoch gelegene Stationen und weit nach Norden vorgelagerte Stationen verzeichneten sehr grosse Schneemengen. An keiner Station wurden Extremwerte des Wasserwertes der Schneedecke erreicht. Das Einschneien fand an den meisten Stationen am 7. 11. 1999 statt. Das Ausapern begann an den höheren Stationen um den 24. 4. 2000 und verlief auf Grund der enorm hohen Maitemperaturen schneller als im Durchschnitt. 9 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 3 Datenerhebung, Messnetze und Produkte 3.1 Beobachternetze und Netze automatischer Stationen Im folgenden Kapitel wird beschrieben, welche Grundlagen für die Lawinenprognose vorhanden waren, welche Software für die Datenverarbeitung verwendet wurde, welche Produkte erstellt und publiziert wurden und auf welchen Kanälen sie abrufbar waren. 3.1.1 Beobachternetze des SLF Eine wesentliche Grundinformation für die Lawinenprognose kommt aus den Messnetzen des SLF. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Beobachtern, die ihre Messungen, Beobachtungen und Einschätzungen von einem fixen Standort aus machen (Messstellen und Vergleichsstationen) und solchen, die Schnee- und Lawineninformationen aus dem Gelände innerhalb eines bestimmten Gebietes sammeln (Frühbeobachter und Meldungen via Fragebogen). Ergänzt werden die täglichen Messungen und Beobachtungen durch periodische Schneedeckenuntersuchungen an verschiedenen Standorten (Flachfeldprofile und Hangprofile). Die Beobachter wurden alljährlich zu Winterbeginn im Beobachterkurs aus- und weitergebildet. Vergleichsstationen (VG) Die Beobachter von Vergleichsstationen übermitteln ihre täglichen Messungen, Beobachtungen und teils auch Einschätzungen der Lawinengefahr bis spätestens um 8 Uhr morgens. Die Messungen erfolgen auf einem dafür bestimmten Versuchsfeld. Idealerweise nehmen alle Beobachter ihre Messarbeit Anfangs November auf und ziehen diese lückenlos bis Ende April durch. Dies ist jedoch in der Realität nicht immer möglich, weil sich Beobachter teilweise nach dem Betriebsbeginn respektive dem Betriebsschluss von Bergbahnen richten müssen. Die VG-Beobachtermeldungen beinhalteten folgende Parameter (Handbuch fuer Beobachter, SLF 1989): Neuschnee, Gesamtschneehöhe, Wetter und Intensität, Windrichtung [codiert in neun Sektoren] und Stärke [zum Zeitpunkt der Beobachtung an der Station in Beaufort], Lufttemperatur [codiert auf ein Grad genau, z. B. –15.3 °C wurde mit 65 übermittelt. Ein Minus war in der Eingabe nicht möglich, daher wurde es mit 50 gekennzeichnet. 15 stand für 15. 3; die Summe aus 50+15 ergibt 65], Schneetemperatur [10 cm unter der Schneeoberfläche,] Schneeoberfläche, Einsinktiefe der Rammsonde, Lawinenbeobachtungen (L1 bis L5). Es waren jeweils 11 Antworten möglich, 0 bis 9 und /. Siehe Tab. 3.1 Lawinenbeobachtung L1 = Auslösungsart der Lawinen L2 = Art der Lawine L3 = Exposition (4 Hauptwindrichtungen, Schatten- und Sonnenhänge, Windschattenhänge, usw.) L4 = Meereshöhe der Anrissgebiete L5 = Schadenwirkung, Anzahl und Grösse kleine Lawine [Schneebrettlawinen bis ca. 50 m Breite und Länge und alle Lockerschneelawinen; Skifahrer können darin kaum Schaden nehmen] mittlere Lawine [Lawinen die in der Regel im Hangbereich auslaufen – die so genannte Skifahrerla wine; mässiger Sachschaden ist möglich] grosse Lawine [Tallawinen oder Lawine mit vielen 100 m Länge oder Breite; sie können sowohl grossen Schaden verursachen als auch Personen verschütten].3.1 Diese Beschreibungen wurden 2003 geändert. Bei L5 gab es folgende Auswahlmöglichkeiten für die Codierung: / Beobachtung nicht möglich 0 keine Lawinen 9 Ausmass nicht bekannt 8 Lawine mit Todesopfer 7 Lawine mit erfassten oder verschütteten Personen 6 mit Sachschaden Diese Beschreibungen wurden 2003 geändert. Hier auszüge aus den neuen Definitionen, die europaweit gelten. Rutsch: Schneeumlagerung ohne Verschüttungsgefahr. Harmlos. Kleine Lawine: kommt im Bereich des Steilhanges zum Stillstand. Kann Personen verschütten, verletzen oder töten. Mittlere Lawine: erreicht den Hangfuss von Steilhängen. Kann PKWs verschütten, kleine Gebäude zerstören und einzelne Bäume brechen. Grosse Lawine: überwindet flachere Geländeteile (deutlich <30°) über mehr als 50 m. Kann den Talboden erreichen. Kann grössere Gebäude und Waldareale zerstören. 3.1 11 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 5 4 3 2 1 mehrere (mehr als 2) grosse Lawinen, ohne Schaden einzelne (1 bis 2) grosse Lawinen, ohne Schaden mehrere (mehr als 2) mittlere Lawinen, ohne Schaden einzelne (1 bis 2) mittlere Lawinen, ohne Schaden einzelne oder mehrere kleine Lawinen Die Codierung macht einen raschen Überblick über das Lawinengeschehen möglich. Sie macht es andererseits aber unmöglich, Auswertungen zu Lawinenhäufigkeiten und Grössen zu machen. Mit der Reform der Lawinenmeldungen im Jahre 2003 wurden die Meldemöglichkeiten verfeinert. Eine Auswertung zu Lawinenhäufigkeiten und Grössen ist aber weiterhin kaum möglich, da immer noch «mehrere Lawinen» gemeldet werden können. Dabei ist dann die Anzahl und Grösse, aber auch ob trocken oder nass, ob Schneebrettlawine oder Lockerschneelawine, usw. unbestimmt. Um die Meldung für die Beobachter möglichst einfach zu machen, besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit «mehrere Lawinen» zu melden. L6 bis L10: Beurteilung der Lawinengefahr mit folgenden Codierungen. L6 Art der Lawinen L7 Exposition und Anrissgebiete L8 Meereshöhe der Anrissgebiete [oberhalb, unterhalb und jeweils 500 m Schritte] L9 Gefahrengrad für spontane Auslösung L10Gefahrengrad für künstliche Auslösung «Der Gefahrengrad beschreibt in erster Linie die ‹Leichtigkeit der Auslösung› einer Lawine. Die Anzahl und der Umfang der zu erwartenden Lawine sind erst an zweiter Stelle zu berücksichtigen» (Handbuch für Beobachter, SLF 1989) Obwohl nach 1993 die fünfteilige Europäische Gefahrenstufenskala für die Kommunikation der Lawinengefahr eingeführt wurde, wurde intern bis 2001 in der Kommunikation mit den Beobachtern die alte Beobachter-Skala beibehalten. Sie besteht aus vier Gefahrengraden: gering, mässig, gross, sehr gross. Die Definitionen lauteten wie folgt: Sehr grosse Gefahr: Die Schneedecke ist instabil und die Auslösung ist sehr leicht möglich. Deshalb sind zahlreiche und meist auch grosse Lawinen zu erwarten. [grosse Lawine bedeutet: Lawinen, die bis in Tallagen vorstossen (Tallawinen) oder an dere Lawinen mit grossem Ausmass (viele hundert Meter in Breite und Länge). Sie können sowohl Personen verschütten als auch grossen Sachschaden verursachen.] Grosse Gefahr: Die Schneedecke ist nur schwach verfestigt und die Auslösung ist leicht möglich. Es 12 sind brüchige Neuschneeschichten und/oder schwache Altschneeschichten vorhanden. [Bemerkung: zu spontanen Lawinen wird keine Aussage gemacht]. Mässige Gefahr: Die Schneedecke ist im Allgemeinen gut verfestigt, weist aber an vereinzelten Steilhängen der angegebenen Exposition und Höhenlage nur mässige Festigkeit auf. Geringe Gefahr: Die Schneedecke ist stabil, so dass eine Lawinenauslösung nur schwerlich auftreten wird. An extremen Steilhängen der angegebenen Expositionen und Höhenlagen ist dies eventuell möglich. Zusätzlich zum Gefahrengrad wurde die Tendenz der Entwicklung eingeschätzt (steigend, gleichbleibend, abnehmend), ausgenommen bei gering. Bei sehr gross gab es nur die Auswahlmöglichkeit gleichbleibend und abnehmend. 0 bedeutete keine Gefahr. Diese Stufe wurde bei Einführung der fünfteiligen Europäischen Gefahrenstufenskala eliminiert. Zum Schluss übermittelt wurde der Wasserwert des Neuschnees HNW (in mm Wasserwert): bei Schneefällen von 10 cm und mehr (da bei kleineren Neuschneemengen der Messfehler zu gross ist). Zusätzlich konnte mit dem Meldeprogramm für Beobachter auch kurzer Klartext übermittelt werden, der auf den Tabellendarstellung mit gedruckt wurde. Längere Texte wie etwa: «Strasse Hospental–Realp verschüttet, 80 m lang, 3 bis 4 m hoch, gesperrt von Montag 15.30 bis Mittwoch 18.00». wurden auf der Rückseite des Formulars 1 übermittelt. Diese Formulare wurden wöchentlich übermittelt, kontrolliert, ergänzt und nach Stationen, analog zu den Schneeprofilen, abgelegt. Beobachter Meldeprogramm (via Computer, die telefonische Übermittlung fand nicht mehr statt) Täglich zweimal wurden die Beobachtermeldungen in Listenform ausgedruckt. Das hatte den Vorteil, dass sofort ersichtlich war, welcher Beobachter nicht gemeldet hatte. Es hatte aber auch den Nachteil, dass Lawinenmeldungen aus dem fünfstelligen Code decodiert werden mussten, um eine verwertbare Information zu erhalten (siehe Bsp. unter Tab. 3.1). Allerdings zeigte die Erfahrung, dass durch den zusätzlichen Aufwand des Decodierens Lawinenmeldungen besser wahrgenommen wurden, als wenn eine grosse Anzahl von Lawinensymbolen farbig geplottet wurde. Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 3.1: Beispiel einer Liste mit Beobachtermeldungen vom 28. 11. 1999 13 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Bedeutung der Abkürzungen in der ersten Zeile SID = Stationsindikativ, beginnend mit der Klimaregion 1 bis 7 plus 2 Buchstaben Tag, Monat, Stunde, Minute: der Übermittlung HN = Neuschnee, cm HS = Schneehöhe, cm WI = Wettererscheinung und Intensität, zum Zeitpunkt der Messung D = Windrichtung in 8 Kreissegmenten und verschiedene Richtungen FF = Windstärke in Knoten (1 Knoten = 1,852 km/h) Ta = Lufttemperatur, gemessen mit Queck silber-Schleuderthermometer, auf 0.1 °C Ts = Schneetemperatur, gemessen mit Queck silber-Thermometer, auf 0.1 °C, 10 cm unter der Schneeoberfläche, waagrecht S = Schneeoberfläche PS = Einsinktiefe der Rammsonde (1 Rohr = 1 m = 1 kg) sechsstelliger Code für die Lawinenbeobachtung (siehe oben) sechsstelliger Code für die Lawinenbeurteilung Beispiel: 5JU 28.02. 07:54 28.0 108 72 8 20 65 12 5 36 77457 74467 36 das heisst auf Deutsch... ...Station Juf / GR meldet am 28. Februar 2000 um 7 Uhr 54 28 cm Neuschnee, 108 cm Schneehöhe, starker Schneefall zum Zeitpunkt der Messung, ziemlich starker NW-Wind bei einer Lufttemperatur von rund –15 °C, Schneetemperatur –12 °C, stark win derodierte Schneeoberfläche: Die Rammsonde dringt 36 cm in die Schneedecke ein. Lawinen wurden beobachtet, und zwar: spontane trockene Schneebrettlawinen an Schattenhängen oberhalb von 2000 m. Es gab Lawine/n mit Personenschaden aber niemand ist gestorben. Einschätzung der Lawinengefahr für heute: spontane trockene Schneebrettlawinen an Schattenhängen oberhalb von 2000 m. Gefahrenstufe gross gleichbleibend für spontane Lawinen und gross steigend für künstlich ausgelöste Lawinen. Der Wasserwert des Neuschnees betrug 36 mm. Bemerkenswert ist, dass die Skalierung der Gefahr bei den Beobachtern anders war als bei der Kommunikation an die Öffentlichkeit. Innerhalb des Beobachterwesens verwendete man weiterhin eine Skala mit neun Möglichkeiten, nach extern die fünfstufige Europäische Gefahrenskala. Mit dieser Lösung war man zufrieden. Mit der Einführung von IFKIS 2001 wurde die neunstufige Beobachter-Gefahrenskala durch eine sechsstufige ersetzt. Dabei kann unterschieden werden in «erheblich, spontane Auslösung wahrscheinlich» und «erheblich, spontane Aus lösung unwahrscheinlich». Tab. 3.2: 78 Vergleichsstationen mit täglichen Beobachtungen, Winter 1999/2000. Indikativ Station Meereshöhe Art Koordinaten Organisation / Beobachter 1GD 1HB Grindel Hasliberg 1950 m 1830 m V* V* 647890/167600 659760/178720 1PL 1MR 1SH 1JA 1MN 1GT 1SM 1MI 1AD 1WE 1GS 1GA 2TR Planachaux Mürren Stockhorn Jaunpass Moléson Gantrisch Saanenmöser Morgins Adelboden Wengen Gsteig Gadmen Trübsee 1780 m 1660 m 1640 m 1530 m 1520 m 1510 m 1400 m 1380 m 1350 m 1310 m 1195 m 1190 m 1770 m V V* V V* V V* V V* V* V* V* V V* 554100/113380 634620/156460 607900/170300 592400/160340 568180/156200 600100/174050 589020/151820 554630/121260 609920/149820 637300/161830 587680/136130 669850/176600 673000/182700 2GA 2RI 2AN Göscheneralp Rigi Scheidegg Andermatt 1750 m 1640 m 1440 m V* V* V* 681320/166830 682400/209040 688530/165520 Bergbahnen Grindelwald-First AG; S. Bernet Sportbahnen Hasliberg-Käserstatt AG; W. Willi Téléphérique Champéry-Pl. SA; A. Avanthay Schilthornbahn AG; R. von Allmen Stockhornbahn AG Lorenz Scheidegger Téléphérique GMV; D. Giller Strasseninspektorat Amt Schwarzenburg Andreas Aellen Philippe Gillioz Hanspeter Allenbach Männlichenbahn AG; P. Brunner Kraftwerk Sanetsch AG; E. Graber Ruth Moor-Huber Bergbahnen Engelberg-Titlis AG; J. Niederberger Kraftwerk Göschenen AG; Dammwärter Johann Baggenstos ZGKS, Lawinenzentrale 14 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tabelle 3.2: (Fortsetzung) 78 Vergleichsstationen mit täglichen Beobachtungen, Winter 1999/2000. Indikativ Station 2ME 2ST 2SO 2OG 3EL 3MB 3SW 3BR 3UI 3FB 3MG 4EG 4RU 4KU 4BD 4SH 4LA 4AO 4SF 4CR 4BP 4ZE 4MO 4GR 4FY 4SM 4BN 4MS 4WI 4UL 5WJ 5JU 5AR 5IG 5BI 5ZV 5PL 5DF 5SA 5FU 5SP 5OB 5SE 5SI 6RO 6SB 6BG 6TA 6NT 6CB 7CO Meien Stoos Sörenberg Oberiberg Elm Malbun Schwägalp Braunwald Unterwasser Iltios Flumserberg St. Margrethenberg Egginer Les Ruinettes Kühboden Bendolla Simplon Hospiz Lauchernalp Arolla Saas Fee La Creusaz Bourg-St-Pierre Zermatt Montana Grimentz Fionnay Simplon Dorf Binn Münster Wiler Ulrichen Weissfluhjoch Juf Arosa Innerglas Bivio Zervreila Plaun (Laax) Davos Flüelastrasse St. Antönien Fuorns Splügen Obersaxen Sedrun Siat Robiei San Bernardino Bosco/Gurin Tamaro Nante Campo Blenio Corvatsch Meereshöhe Art Koordinaten 1320 m 1280 m 1160 m 1090 m 1690 m 1610 m 1350 m 1340 m 1340 m 1310 m 1190 m 2620 m 2250 m 2210 m 2160 m 2000 m 1980 m 1890 m 1790 m 1720 m 1670 m 1600 m 1590 m 1570 m 1500 m 1470 m 1410 m 1410 m 1400 m 1350 m 2540 m 2120 m 1850 m 1810 m 1770 m 1735 m 1630 m 1560 m 1510 m 1480 m 1450 m 1420 m 1420 m 1280 m 1890 m 1640 m 1490 m 1450 m 1410 m 1190 m 2690 m V V* V V V* V* V* V* V V* V V* V V* V V V V* V* V* V* V* V V V* V V V* V V* V* V* V* V V* V* V V* V V* V* V V* V V* V* V V V* V* V* 685480/175420 694090/203300 644980/186210 702030/210700 730500/198800 764700/219180 742130/235670 717930/199940 741950/227760 740900/217010 757370/205470 637060/103270 585900/104440 650730/140100 609050/114490 645600/121870 625740/140120 603700/097860 637710/105860 565820/107630 582150/088300 624200/096950 602960/129260 610525/114020 589950/097800 647660/116350 657260/135080 663420/148900 626350/139080 666800/150900 780845/189230 764390/146050 770730/183280 744560/171590 769910/148800 728780/159990 736720/189830 783800/187400 782250/205320 708480/166250 744830/157410 727740/178670 701770/170660 731320/183590 682560/144020 734110/147290 681120/129970 712330/108660 690700/152560 715110/156890 783200/145100 Organisation / Beobachter René Baumann Rupert Suter Anton und Reto Wicki Arnold Holdener Sportbahnen Elm AG; W. Elmer Amt für Zivilschutz; Th. Eberle Säntis-Schwebebahn AG; R. Walt Fritz Schuler-Knobel Erika Kornmayer Viktor Kurath Rita Gort Luftseilbahn Saas Fee AG; SOS Téléverbier SA; SOS Luftseilbahn Fiesch-Eggishorn AG Remontées Méc. de Grimentz SA; R. Antonier Hospice du Simplon; Chanoines Luftseilbahn Wiler-Lauchernalp AG; J. Rieder Yvonne Bams Bertha Sporrer Télécabine de la Creusaz SA André Marmy M. Zbinden und R. Mathieu Commune de Montana, Travaux publiques Paul-André Massy Forces Motrices de Mauvoisin SA Ferdinand Pfammatter Karl Imhof Edgar Werlen Beata Rieder Emanuel Buchs SLF; Th. Stucki, B. Cuonz und Hauswarte Rino und Markus Menn Kurt Aeschbacher; SMA Fridolin Blumer Aldo Fasciati Kraftwerke Zervreila AG Arena Alva SA, SOS W. Caviezel; Profile: Chr. Simeon, St. Frutiger Ursula Meier Clau Venzin Grenzwacht Agnes Mirer Nina Levy Anita Depuoz Officine idroelettriche della Maggia SA Tiefbauamt GR, Tunnelbetrieb; Th. Aebli Sandro und Hans Peter Tomamichel Luca Cattaneo Beatrice Pedrini Luigi Leoni Corvatschbahn AG; SOS Murtèl 15 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 3.2: (Fortsetzung) 78 Vergleichsstationen mit täglichen Beobachtungen, Winter 1999/2000. Indikativ Station Meereshöhe Art Koordinaten Organisation / Beobachter 7MT Motta Naluns 2150 m V* 816140/188300 7MZ 7PO 7MA 7SN 7FA 7LD 7ZU 7ST St. Moritz Pontresina Maloja Samnaun Ftan La Drossa Zuoz Sta. Maria 1890 m 1840 m 1800 m 1750 m 1710 m 1710 m 1710 m 1420 m V V* V* V* V V* V* V* 784010/152490 789520/151780 774050/142070 824940/205270 813640/186150 810590/170650 793350/164590 828870/165170 Penicularas Motta Naluns Scuol-Ftan-Sent SA Fridolin Heuberger Sessel- und Skilift AG; W. Hatz ARA; O. Ganzoni Arthur Jenal Institut Otalpin; O. Planta Grenzwacht August Möckli Grenzwacht * mit Schneeprofilen im Versuchsfeld Abb. 3.1: Karte der Vergleichsstationen im Winter 1999/2000. 16 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Messstellen (MS) Auf den Messstellen werden täglich um acht Uhr morgens die Gesamtschneehöhe, die Neuschneehöhe und der Wasserwert des Neuschnees gemessen. Diese Daten werden dem SLF alle 14 Tage per Post ans SLF gesendet. Tab. 3.3: 35 Messstellen im Winter 1999/2000 Indikativ Station Meereshöhe Art Koordinaten Organisation / Beobachter 1GH 1GB 1LC 1LB 2GO 2EN 2GU 3WA 4FK 4OW 4VI 5MA 5HI 5DO 5IN 5CU 5VA 5RU 5KK 5KR 5DI 5VZ 5PU 5KU 5LQ 6RI 6AM 6BE Grimsel Hospiz Grindelwald Bort La Comballaz Lauterbrunnen Göschenen Engelberg Gurtnellen Wald/ZH Felskinn Oberwald Visp Matta Frauenkirch Hinterrhein Davos WRC, Obs. Innerferrera Curaglia Vals Rumein Klosters KW Klosters RhB Disentis Valzeina Pusserein Küblis Landquart Ritom-Piora Ambri Bellinzona/Monte Carasso Bernina Diavolezza Buffalora Samedan Cavaglia S-chanf Poschiavo Brusio 1970 m 1570 m 1360 m 800 m 1100 m 1060 m 910 m 765 m 2910 m 1370 m 650 m 1660 m 1610 m 1590 m 1470 m 1330 m 1260 m 1200 m 1200 m 1195 m 1190 m 1090 m 940 m 810 m 520 m 1800 m 980 m 230 m M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M 668540/158180 646910/166410 572680/136600 636270/159850 687430/169140 674600/186140 691000/177000 712940/236850 636610/102170 670100/153980 634090/126950 779590/182210 733900/153980 783580/187480 753830/154050 708630/169970 733340/164250 731960/174700 787340/192900 786170/193840 708310/173900 764910/202880 772770/206100 777700/198580 761080/203860 694640/153620 696890/151580 721060/116800 Kraftwerke Oberhasli AG; Dammwärter Bergbahnen G.-First AG; H.-A. Abegglen Marie-Claire Giobellina Karl Abbühl Margrit Tresch Arnold Feierabend Wendelin Baumann Hedi Germann Luftseilbahn Saas Fee AG; SOS Norbert Hischier Hans Imboden Barbara Tarnutzer Tiefbauamt Graubünden, Tunnelbetrieb WRC/Weltstrahlungszentrum, SMA Simon Jäger Corsin Flepp Karl Heini Gion Giusep Blumenthal AG Bündner Kraftwerke; R. Langer RhB; Orazio Cuvato Kloster; Bruder Lukas Heim Daniela Stirnimann Christian Wilhelm-Gredig RhB; H. Mutzner RhB; R. Senti Centrale FFS; Condutore funicolare Giuseppe Guscetti Azienda Elettrica Ticinese, Monte Carasso 2090 m 1970 m 1750 m 1690 m 1660 m 1010 m 800 m M M M M M M M 795590/146470 816500/170250 786210/156400 800440/138110 795040/165430 801370/133690 807080/126880 Diavolezza-Bahn AG; P. Brunner Otto Bott/Engelbert Pfeiffer Bruno Wellig RhB; C. Crameri Monica Angelini RhB; U. Tuena Gino Pola 7DI 7BU 7SD 7CA 7SC 7PV 7BR 17 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 3.2: Karte der Messstellen im Winter 1999/2000. Abb. 3.3: Karte der Frühbeobachter im Winter 1999/2000. 18 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Frühbeobachter Seit 1997/98 gibt es auch ein Netz von Frühbeobachtern, die für die Regionalen Lawinenbulletins vor sieben Uhr Information übermitteln. Dabei stehen Schätzungen der Neu- und Triebschneemenge sowie Beobachtungen von Lawinen und Beur- teilung der Lawinengefahr im Vordergrund. Die Meldungen erfolgten per Fax. Teilweise meldeten auch einige VG–Beobachter früher, so dass ihre Information zur Erstellung der Regionalen Bulletin bereits zur Verfügung standen. Tab. 3.4: Frühbeobachter im Winter 1999/00 Region Ort Name/n Organisation Zentralschweiz Andermatt Lawinendienst Uri, ZGKS Zentralschweiz Zentralschweiz Zentralschweiz Zentralschweiz nördl. Tessin Oberwallis Oberwallis Oberwallis Oberwallis Oberwallis Oberwallis Unterwallis Unterwallis Unterwallis Unterwallis Engelberg Engelberg, Trübsee Isenthal Unterschächen Airolo Aminona Geschinen Saas Fee Simplon Dorf Torrent/Leukerbad Zermatt Ayent Finhaut Les Crosets Les Haudères Unterwallis Mauvoisin Unterwallis Unterwallis Unterwallis Nord- und Mittelbünden Südbünden Südbünden Ovronnaz, Fully Siviez Zinal Rueras Casaccia Celerina Celerina Felix Cavaletti, Martin Hepting Andreas Bardill, Toni Niffeler Christoph Bissig Sepp Niederberger Josef Kempf Josef Arnold Luciano Fiesci Fabrice Meyer Gabriel Lauber Urs Andenmatten Ferdinand Pfammatter Hampi Amacker Bruno Jelk Dussex Armand Marc Volorio Jean-Pail Es-Borrat André Georges Raymond Perraudin Nicolas Michellod Stanis Michellod Bertrand Faure Jean Praz Armand Genoud Andy Müller Siffredo Negrini Guido Demont Jon-Andri Bisaz Südbünden Corvatsch Mittelstation Skigebiet Corvatsch Südbünden Südbünden Südbünden Ftan Julierpass Pontresina Pontresina Samedan Samnaun Scuol Zernez Zernez Zuoz Toni Fumm, Mario Berniga Bruno Paganini Jörg Kindschi Caspar Durband Conradin Schwab Köbi Altmann Sergio Oswald Arthur Jenal Walter Erni Walter Abderhalden Markus Stadler August Möckli Südbünden Südbünden Südbünden Südbünden Titlisbahn Grenzwacht Skigebiet Aminona Lawinendienst Goms Lawinendienst Saastal Lawinendienst Simplon Rettungsdienst Torrent Rettungsdienst Zermatt Domaine Ski Anzère Lawinendienst Val d‘Hérens Staumauer Mauvoisin Lawinendienst Zinal privat Forstbetrieb privat TBA Forstbetrieb Forstbetrieb TBA Skigebiet Samnaun Skigebiet Motta Naluns Nationalpark privat 19 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 3.5: Aufnahme von Hangprofilen, Winter 1999/2000. 2zeilige Koordinatenangaben bedeuten: «von/bis ». Region Gebiet oder Station grobe Koordinaten Höhenbereich Exposition 1 Morgins: Alpages 555000/120000 1800 N Gardes-Frontière; Philippe Gillioz 1 Gsteig: Cabane des Diablerets Rougemont: Vidman und andere 583000/132000 2500 NNW, N Fritz Schallenberg 582000/583000 145000/150000 1400-2150 N, E, SE Philippe Aigroz 1 Organisation/Beobachter 1 Adelboden: Bemmerengrat 605000/143000 2140 NNE Hanspeter und Heidi Allenbach, Marc Biedermann 1 Wengen: Kleine Scheidegg 640000/160000 2100-2300 NE, E SOS Bahnen Jungfrauregion; Ueli Frutiger, Werner v.Gunten 1 664000/669000 155000/161000 684000/690000 161000/170000 675000/183000 2200-2350 NW, N, NNE 1800-2900 2 Innertkirchen: Grimsel Andermatt: Urserental und Bristenstock Engelberg: Trübsee 3 Braunwald: Bös Fulen 715000/202000 2500 N Ortsstockhaus 717000/201000 1800 S 3 Elm: Sernftal 729000/199000 2100-2200 N, NE, ENE 4 Giétroz: Vallée du Trient 558000/100000 2000-2600 NW, N, NE 4 Mauvoisin 592520/094560 1840 flach 4 Zermatt: Hermettjie 2500-2850 NNW, N, S Felix Fux, Bruno Jelk 4 Simplon: Verschiedene 621000/624000 094000/104000 645000/125000 2100-2500 N, NE, ESE 4 Binntal und Eggishorn 2100-2900 4 2300-2600 NNW, NW, N, ENE, E, S N, NE, E, S 4 Goms: Verschiedene Gebiete Lauchernalp: Gandegg 650000/661000 134000/145000 661000/6700 143000/155000 625000/141000 Ferdinand Pfammatter, Norbert Arnold Hubert Gorsatt, Josef Wyden 2200-2700 NE, E, SE 4 Ovronnaz: Six Armaille 576000/117000 2200 NNE, NE 5 Sedrun: Tujetsch 694000/709000 168000/176000 1600-2200 5 Disentis: Verschiedene Gebiete Fuorns: Lukmanier 702000/727000 175000/186000 703000/158000 2100-2900 Vals: Falschona und andere Gebiete Laax: Crap Sogn Gion 728000/162000 2350-2700 735000/189000 2100-2300 NE 735000/193000 745000/173000 1900-2500 2050 WNW, N, NE N 744000/153000 2100-2800 NW, N, NE 2 5 5 5 5 5 5 20 Flims: Cassons Thusis: Valdiena, Heinzenberg Splügen: Alpetli/Tamborello 2400 2130 Guido Müller W, NW, NNE, E Zentrale Gebisrgskampfschule (ZGKS) N Ueli Schefer, Ch. Aschwanden Fritz Schuler-Knobel, Jakob Apolloni, Markus Ramseier, Anton Zeller Ruedi Rhyner, Peter Schnyder und andere Service avalanches de la Vallée du Trient; Marc Volorio Forces motrices de Mauvoisin SA Lawinenwarndienst Goms: Gabriel, Lauber und andere Lauchernalpbahn; Pius Henzen Joseph Morelli und andere NNE, E, ESE, S Tiefbauamt Graubünden, Disentis; Pius Cavegn und Mitarbeiter NNW, N, NNE Rita Christen, Martin Kreiliger NW Constantin Venzin, Martina Casanova NW, N, NNE, E Hannes Tönz Arena Alva SA; Thomas Klaiss Stephen Hunter Jürg und Stefan Gartmann Grenzwachtkorps Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 3.5: (Fortsetzung) Aufnahme von Hangprofilen, Winter 1999/2000. Region Gebiet oder Station grobe Koordinaten Höhenbereich Exposition Organisation/Beobachter 5 Tschiertschen: Hühnerchöpf 764100/185700 2000-2100 NNE, NE Fridolin Benz 5 Lenzerheide: Rothorn 765000/180000 2500-2800 5 Davos: Stillberg 785000/183000 1970 5 6 6 6 7 Davos: Büschalp Braggio: Chiesa Nante: Piotte Gemelle Leontica: Nara Samedan: Oberengadin 1960 1320 1900 1700-2100 2200-2900 7 7 Zuoz: Piz Arpiglia Sta. Maria: Umbrail 782000/187150 729000/129000 690700/151700 710000/146000 781000/794000 144000/157000 796000/163000 829800/159000 2300 2500 NW NE 7 Scuol: Verschiedene Gebiete 798000/828000 1500-2500 W, NE, SE 7 Samnaun: Alp Trida 172000/205000 822000/207000 2500-2600 N, E Zusätzlich liefern Beobachter mit Hangprofilen (Tab. 3.5) Informationen der Schneedeckenstabilität aus Steilhängen. Diese Information ist höchst wichtig für die Einschätzung der Lawinengefahr, weil es die einzigen Informationen aus der sich verändernden Schneedecke am Hang sind, die dem Lawinenwarndienst zur Verfügung stehen. Basierend auf diesen Untersuchungen wird abgeschätzt wie sich die Schneedecke unter dem Einfluss der Witterung weiter verändert. Die Vergleichsstations-Beobachter meldeten per Computer. Beobachtermeldungen kamen via das Beobachterübermittlungsprogramm ans SLF und wurden unter P:\SLdata\Astat\t1dvgmo.txt abgelegt. Die Beobachtungen wurden auf Basis des «Handbuch für Beobachter» von 1987, Ergänzungen 1989, erstellt (SLF 1989). Ausnahme waren die Frühbeobachter, die per Fax meldeten. Die Messstellen meldeten alle 14 Tage mit Formularen, die per Post übermittelt wurden. Von Prognostikern am SLF wurden die Daten der Messstellen danach eingetippt. Schneeprofile wurden ebenfalls per Computer, aber noch nicht via Internet übermittelt. Zusätzlich zum offiziellen Beobachternetz des SLF übermittelten freiwillige Beobachter mittels Fragebogen ihre Beobachtungen standardisiert an den Lawinenwarndienst (meist per Gratis-Fax, teilweise bereits per Internet, kaum per Telefontonband) WNW, NW, NNE Rothornbahn, SOS, Andreas Kräutl NE SLF; Christian Simeon, Stephan Frutiger flach SLF; Sievi Gliott flach Boris Berera flach Beatrice und Emilio Pedrini flach Edo Beretta alle Frank Techel August Möckli, Marco Zender Grenzwachtkorps Tiefbauamt Graubünden; Peder Caviezel und andere Markus Kleinstein, Arthur Jenal 3.1.2 Automatisches Stationsnetz des SLF Eine zweite wesentliche Grundlage für die Lawinenprognose neben den Beobachtungen und Einschätzungen durch Personen liefern die Daten der automatischen Stationen. Diese teilen sich in zwei Netze: A) das IMIS Netz aus solarbetriebenen Stationen, meist in der Nähe problematischer Anrissgebiete (Tab. 3.6). B) ENET Stationen mit Netzstromanschluss an elf Standorten in den Schweizer Alpen (Tab. 3.7). Stromanschluss hat den Vorteil, dass durch Beheizen bzw. Belüften der Sensoren genauere Messungen möglich sind und z. B. Niederschlag direkt messbar ist (nur ANETZ). IMIS Stationen Seit dem Winter 1996/1997 stehen dem Lawinenwarndienst IMIS Daten zur Verfügung. Der Ausbaustand des IMIS Messnetzes ist in untenstehender Tabelle 3.6 dokumentiert. Eine detaillierte Beschreibung des Messnetzes ist im Winterbericht 1997/98, Nr. 62/2002 in Kapitel 4 zu finden (Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen 2002). Mit Hilfe des Schneedeckensimulationsmodells SnowPack wird aus der Setzung der Schneedecke und des Schneehöhenzuwachses an der Schneestation die Neuschneehöhe berechnet und im Lawinenwarndienst verwendet, jedoch nicht publiziert. Die in der Neuschneekarte publizierten 21 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 3.6: IMIS Stationen im Winter 1999/2000. Station Flurname Nummer Elsige Elsighorn Elsige Albristhorn Muri Schmidigen-Bidmeren Fisi Gschletteregg Bänzlauistock Homad Lauenehore Trüttlisbergpass Ottere Windstation Schneestation Windstation Schneestation Cho d Valletta Valletta Chrachenhorn Bärentälli Hanengretji Piz Bardella Vairana Piz Müra Porta d Es-cha St. Jaggem Madrisa Gatschiefer Gesamtstation Windstation Schneestation Hangstation Windstation Schneestation Crispalt Culmatsch Maighels Piz Mezdi Alpetta Mattstock Bärenfall Lucendro Cavanna Cassinello Martschenspitz Hendar Furggu Tremorgio Fontane Costa Preda Windstation Schneestation 0140 0071 0140 0072 0140 0051 0140 0052 0140 0092 0140 0082 0140 0112 0140 0101 0140 0102 0140 0131 0140 0132 0140 0062 0140 0031 0140 0032 0140 0041 0140 0042 0130 0071 0130 0072 0130 0091 0130 0092 0130 0093 0130 0101 0130 0102 0130 0061 0130 0062 0130 0051 0130 0052 0130 0053 0130 0042 0130 0031 0130 0032 0130 0033 0130 0011 0130 0012 0130 0081 0130 0082 0130 0083 0130 0111 0130 0112 0190 0011 0190 0012 0120 0041 0120 0042 0120 0043 0120 0061 0120 0062 0120 0071 0120 0072 0120 0051 0120 0052 0120 0021 0120 0022 Färmel First Fisi Gadmen Guttannen Lauenen Ottere Rotschalp Schilthorn Bever Davos Julier Kesch Klosters Lumpegna Piz Lagrev Puzzetta Tujetsch Vinadi Amden Bedretto Bosco Gurin Campolungo Dötra Nara 22 Kanton Kürzel BE BE BE BE BE BE BE BE BE BE BE BE BE BE BE BE GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR GR SG SG TI TI TI TI TI TI TI TI TI TI TI 1ELS1 1ELS2 1FAE1 1FAE2 1FIR2 1FIS2 1GAD2 1GUT1 1GUT2 1LAU1 1LAU2 1OTT2 1ROA1 1ROA2 1SCH1 1SCH2 7BEV1 7BEV2 5DAV1 5DAV2 5DAV3 5JUL1 5JUL2 7KES1 7KES2 5KLO1 5KLO2 5KLO3 5LUM2 7LAG1 7LAG2 7LAG3 5PUZ1 5PUZ2 5TUJ1 5TUJ2 5TUJ3 7VIN1 7VIN2 3AMD1 3AMD2 6BED1 6BED2 6BED3 6BOG1 6BOG2 6CAM1 6CAM2 6DTR1 6DTR2 6NAR1 6NAR2 Koordinaten 615 430 615 570 603 900 604 350 647 900 618 140 673 270 664 200 665 100 593 530 595 480 609 450 645 550 642 400 630 400 630 380 785 200 783 930 781 730 782 100 778 300 773 840 773 070 788 500 788 350 785 050 785 500 790 100 708 800 776 275 777 150 778 350 708 625 709 050 696 080 698 300 695 500 828 520 828 750 728 640 729 500 682 900 682 250 683 170 678 630 679 480 696 880 698 230 709 480 709 700 709 700 709 800 / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / Höhe 153 710 153 150 149 520 152 120 168 780 146 735 177 465 171 600 170 100 143 210 141 640 154 250 182 175 180 500 156 300 158 450 158 150 157 050 173 520 174 760 184 580 150 400 149 930 167 050 166 300 199 500 198 200 190 800 176 600 146 750 147 050 145 700 164 500 164 875 171 050 171 150 160 800 202 400 202 250 225 700 225 840 154 750 154 200 149 450 131 280 131 920 148 700 146 800 156 200 155 650 146 980 147 800 2341 2140 2762 1970 2110 2160 2060 2530 2110 2477 1970 2020 2320 1870 2970 2360 2490 2510 2891 2560 2450 2839 2430 3160 2725 2542 2140 2310 2388 3085 2730 1925 2425 2195 3028 2270 2410 2920 2730 1936 1610 2962 2450 2100 2688 2310 2669 2220 2391 2060 2302 2070 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 3.6: (Fortsetzung) IMIS Stationen im Winter 1999/2000. Station Flurname Nummer Simano Windstation Schneestation Windstation Schneestation Laucheren Gross Windgällen Seewli Alpler Tor Gross Schijen Giltnasen La Para Pierres Fendues Sorebois Orzival Tracuit La Cassorte Les Fontanesses Bréona Le Luisin L Ecreuleuse Grand Chavalard Grand Cor Windstation Schneestation Chummehorn Ernergalen Galmihorn Le Portalet Glacier des Plines Creppon Blanc Essertse Sidelhorn Jostsee Mällige Windstation Schneestation Platthorn Seetal Schwarzmies Ob. Stelligletscher Chesselhorn Alpjer Wenghorn Windstation Schneestation Crêta Besse Donin du Jour Platthorn Triftchumme 0120 0031 0120 0032 0120 0011 0120 0012 0150 0022 0150 0031 0150 0032 0150 0033 0150 0011 0150 0012 0170 0011 0170 0012 0110 0071 0110 0072 0110 0073 0110 0021 0110 0022 0110 0023 0110 0061 0110 0062 0110 0201 0110 0202 0110 0051 0110 0052 0110 0171 0110 0172 0110 0173 0110 0191 0110 0192 0110 0181 0110 0182 0110 0161 0110 0162 0110 0163 0110 0121 0110 0122 0110 0081 0110 0082 0110 0083 0110 0112 0110 0091 0110 0092 0110 0093 0110 0101 0110 0102 0110 0131 0110 0132 0110 0141 0110 0142 Vallascia Meiental Schächental Urseren Chaussy Anniviers Arolla Finhaut Fully Gandegg Goms La Fouly Nendaz Oberwald Oujet de Mille Saas St. Niklaus Simplon Trubelboden Vallée de la Sionne Zermatt Kanton Kürzel TI TI TI TI UR UR UR UR UR UR VD VD VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS 6SIM1 6SIM2 6VAL1 6VAL2 2MEI2 2SCA1 2SCA2 2SCA3 2URS1 2URS2 1CHA1 1CHA2 4ANV1 4ANV2 4ANV3 4ARO1 4ARO2 4ARO3 4FNH1 4FNH2 4FUL1 4FUL2 4GAN1 4GAN2 4GOM1 4GOM2 4GOM3 4FOU1 4FOU2 4NEN1 4NEN2 4OBW1 4OBW2 4OBW3 4OUJ1 4OUJ2 4SAA1 4SAA2 4SAA3 4STN2 4SPN1 4SPN2 4SPN3 4TRU1 4TRU2 4VDS1 4VDS2 4ZER1 4ZER2 Koordinaten Höhe 717 775 718 450 689 900 690 100 685 000 698 730 697 550 702 200 691 800 682 400 577 990 578 850 611 430 607 450 616 800 599 730 600 550 609 600 563 770 563 300 574 850 573 100 625 225 624 700 661 750 661 050 660 650 570 350 569 830 593 470 594 330 666 700 667 300 670 280 582 750 582 500 632 650 634 000 641 400 624 100 649 600 650 600 646 830 610 775 611 375 593 350 594 450 623 040 622 350 2580 2450 2448 2270 2210 3187 2030 2330 2785 2170 2540 2220 2896 2630 2590 3301 2850 2610 2785 2240 2898 2610 3200 2620 2730 2450 2430 3344 2990 2714 2325 2733 2430 2200 2640 2530 3246 2480 2810 2910 2981 2620 2420 3096 2480 2696 2390 3345 2750 / 146 825 / 147 400 / 156 000 / 156 000 / 177 530 / 184 830 / 185 500 / 194 250 / 169 250 / 160 100 / 136 880 / 136 200 / 111 050 / 115 250 / 107 800 / 098 200 / 097 500 / 104 050 / 107 800 / 105 600 / 114 170 / 116 000 / 143 200 / 141 850 / 141 450 / 141 400 / 148 950 / 093 400 / 092 180 / 110 190 / 111 650 / 155 780 / 155 280 / 151 130 / 95 650 / 95 600 / 112 850 / 113 400 / 108 200 / 113 050 / 118 700 / 119 700 / 114 270 / 137 050 / 135 525 / 128 200 / 129 930 / 100 280 / 99 000 23 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Werte sind manuell gemessene Neuschneehöhen ab Schneebrett. Neuschneekarten mit berechneten Neuschneehöhen wurden im April 1999 versuchsweise berechnet und publiziert, erwiesen sich aber als zu fehlerbehaftet. Keine der IMIS Stationen war mit einem Regenmesser ausgestattet – die ersten Regenmesser wurden im Sommer 1999 getestet (Zimmerli 1999, Wiesinger 1993) und erst danach erfolgten die ersten Installationen an IMIS Schneestationen. Abb. 3.4: Karte der IMIS Stationen im Winter 1999/2000. Tab. 3.7: ENET Gebirgsstationen in den Schweizer Alpen im Winter 1999/2000. Region Indikativ Stationsname Schneestation Koordinaten Höhe Windstation Koordinaten Höhe 1 westlicher Alpennordhang DIA Les Diablerets 584900/129200 2575 581920/130630 2966 1 westlicher Alpennordhang 2 zentraler Alpennordhang 4 Wallis 4 Wallis 4 Wallis 5 Nord- und Mittelbünden 5 Nord- und Mittelbünden 5 Nord- und Mittelbünden 6 Tessin 7 Südbünden MAE TIT ATT EGH GOR CMA PMA WFJ MTR NAS Maennlichen Titlis Les Attelas Eggishorn Gornergrat Crap Masegn Piz Martegnas Weissfluhjoch Matro Naluns 638650/163175 674075/182080 587000/106000 650200/140800 626700/92900 733050/188875 760870/160875 780850/189260 713675/140800 814900/188750 2165 2140 2545 2495 2950 2330 2430 2540 1890 2350 638480/162550 675400/180400 586850/105310 650280/141900 626800/92460 732820/189380 760250/160570 780620/189650 714250/140950 815380/189020 2230 3040 2733 2893 3130 2472 2670 2693 2173 2400 Die Schneestation Crap Masegn im Skigebiet Flims/Laax wurde vor 1993 Jahren verlegt, die Koordinaten jedoch nicht geändert (bis 1993: 733300/188600, nunmehr: 733050/189875). Die Meereshöhe von 2330m bleibt unverändert. 24 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 3.5: Karte der ENET Stationen im Winter 1999/2000. ENET Gebirgsstationen Die elf bestehenden Ergänzungsnetz (ENET) Gebirgsstationen waren unverändert in Betrieb. Der Hauptunterschied zwischen IMIS und ENET Stationen ist die Energieversorgung. IMIS Stationen sind energieautonom. Sie haben ein Solarpanel und eine Pufferbatterie. Der Strom wird hauptsächlich für die Datenübermittlung via Richtfunkstrecke verwendet. ENET Stationen stehen nur an Gebirgsstandorten, an denen auch Strom vorhanden ist. Das schränkt einerseits die Auswahl der Standorte ein, andererseits sind Sensoren und Messgeräte verwendbar, die relativ viel Strom benötigen, z. B. ventilierte Temperaturmessgeräte oder beheizte Niederschlagsmessgeräte oder der beheizte Rosemount Staudruck-Windmesser. Insbesondere die Windmessungen an ENET Stationen sind in Raureifperioden (unterkühlte Wassertröpfchen und Wind) den IMIS und auch den ANETZ Windmessungen vorzuziehen. Elf Stationen in den Schweizer Alpen reichen zur Not aus, um grobe Aussagen zur Richtung des Höhenwindes zu machen. Die ENET Temperaturmessungen sind wegen der künstlichen Belüftung genauer als die der nicht künstlich belüfteten IMIS Temperatursensoren. Das liegt einerseits an der Belüftung jedoch hauptsächlich an der kurzwellig multi-reflektierten Strahlung, die die IMIS Temperaturmessung ver- fälschen. Vergleicht man die IMIS Temperaturmessung mit belüfteten THYGAN Messungen aus dem ANETZ und teilweise auch ENET-Gebirgsstationen, so zeigt sich, dass bei Schneebedeckung 88 % der Messungen in einem Bereich von ±2 °C um den THYGAN Wert liegen. Die Verteilung des Fehlers liegt zwischen 16 °C und minus 6 °C (d. h. IMIS Sensoren messen zwischen 16 °C wärmer bis 6 °C kälter als das belüftete THYGAN Temperaturmessgerät). Die Messfehler sind in den strahlungsintensiven Frühlingsmonaten mit gleichzeitiger Schneebedeckung am grössten. Im Jahresmittel sind die IMIS Messungen 0,4 °C zu warm. Der Jahresverlauf der Temperatur wird mit den nicht-ventilierten Messgeräten, trotz fallweise grosser Messfehler, gut repräsentiert (Mahlstein 2006). ANETZ Daten Via SMA Meteor (Abb. 3.8) waren auch Daten automatischer Wetterstationen der SMA verfügbar. Diese waren, weil rasch verfügbar und flächen deckend vorhanden, eine wesentliche Stütze in der Diagnose- und Prognosearbeit; z. B. die Höhe der Nullgradgrenze oder der Schneefallgrenze, die Niederschlagssummen (Niederschlag in mm) oder die Lufttemperatur oberhalb von 3300 m usw. wurden praktisch ausschliesslich mit ANETZ Daten bestimmt. 25 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 3.2 Zusätzliche Daten für die Analyse der Schnee- und Lawinensituation Neben den Informationen der Beobachter und automatischer Wetterstationen standen dem Lawinenwarndienst noch weitere umfangreiche Informationsquellen zur Verfügung. Meteorologie Da die Lawinenbulletins seit zwei Jahren als Prog nose herausgegeben wurden, waren meteorologische Prognoseunterlagen wichtiger geworden. Zur Verfügung standen: Prognosehilfen der Schweizerischen Meteorologischen Anstalt (SMA) Wetterberichte der SMA, die auch der Öffentlichkeit zugänglich waren, namentlich der Alpenwetterbericht, der Spezialwetterbericht, Radiowetterberichte (viermal täglich) sowie vier Tagesprognosen. Die Wetterberichte wurden per Fax übermittelt. Niederschlagsprognosen waren aus verschiedenen Quellen vorhanden: – Niederschlagskarten des «Schweizer Modells» (SM), zwei Karten für die Schweiz und benachbarte Regionen (nicht die ganzen Alpen), jeweils Niederschlagssumme von 24 Stunden – Niederschlagstabellen für ANETZ Standorte in drei Stunden Auflösung, für max. 48 Stunden – Niederschlagsprognose für die Einzugsgebiete Rhone-West und Rhein-Ost für den Zeitbereich von 8 bis 24 UTC. Teilweise war die Prognose durch einen Kurztext ergänzt, z. B.: «Am Samstag Kaltfront mit einigen Schauern und vereinzelten Gewittern. Am Sonntag wieder milder». Neuschneeprognose Auf den Winter 1999/2000 wurde die Schneeprognose der SMA verändert. Für die Zeitbereiche heutiger Tag 7 bis 19 Uhr und 19 bis 7 Uhr kommender Tag, sowie 7 bis 7 Uhr am kommenden Tag und am Tag danach (also für 72 Stunden, wobei vier bis fünf Stunden zum Prognosezeitpunkt schon Vergangenheit war) wurde für 17 Regionen der Neuschnee in Klassen prognostiziert. Die Regionen sind in Tabelle 3.6 und Abb. 3.7 ersichtlich. Die Neuschneeklassen sind: 0, 1–2 cm, 3–5 cm, 6–15 cm, 16–30 cm, 31–50 cm, >50 cm. Die Neuschneeprognose erscheint zwischen 11 und 12 Uhr und ist danach auch via InfoBox abrufbar. Zusätzlich zur Prognose der Neuschneemenge wird der Schneefallgrenzbereich und die Prognosesicherheit angegeben (hoch, mittel, tief). Abb. 3.6: Regionseinteilung der SMA für die Schneeprognose. Diese Regionen unterscheiden sich von den Regionen wie sie im Lawinenbulletin verwendet werden und sind auch verschieden von den Regionen wie sie in den Wetterberichten verwendet werden. Die Angaben auf dieser Karte stammen von 2006. Gegenüber 1999/00 gab es folgende Veränderungen: Simplon, Saas Fee, Zermatt und Leventina, Valle Maggia war eine Region. Ticino Centrale und Sottoceneri wurden als eigenständige Regionen eingeführt – daher ergibt sich ein Unterschied in der Legende mit 20 Regionen gegenüber im Text mit 17. 26 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 3.7: Schneeprognose vom 28. 12. 1999 11.30, ausgegeben von der SMA, kurz nach dem Orkan Lothar für den Tag des Jamtalunfalls (Kapitel 4.2). Für das benachbarte Graubünden war die Prognose damals zutreffend. 27 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Meteor Der Meteor war eine alte aber schnelle Visualisierungssoftware für Daten aus dem automatischen Messnetz der SMA (ANETZ), die über das Militärische Wetter-Informationssystem (MIWIS) bezogen wurde. Nachdem die Abschaltung (anlässlich des Millenniumswechsels) bereits oft angekündigt wurde, blieb der Meteor noch bis Dezember 2004 operationell aktiv. Mit voreingestellten Abfragen konnten Daten schnell graphisch dargestellt werden. Der Meteor war eine der wesentlichen Stützen in der Prognosearbeit. Zusätzlich bot der Meteor die Möglichkeit Klimadaten der SMA tabellarisch darzustellen, was allerdings umständlich und dadurch nur von wenigen Personen am SLF nutzbar war. Über das MIWIS waren zusätzlich auch die Radarbilder und die Satellitenbilder abrufbar. Produkte meteorologischer Vorhersagemodelle Für die Lawinenprognose vorhanden waren: Vorhersagemodell des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Das DWD Modell wurde via Satellit von Offenbach nach Davos übertragen. Der Lauf wurde um 00 Uhr gerechnet und kam etwa um 5:30 Uhr ans SLF. Folgende Prognosekarten des DWD Modells wurden operationell ausgedruckt: – Niederschlag (mm/24h) für den Zeitraum 6 Uhr bis 6 Uhr, jeweils für Tag 1, 2 und 3 – Absolute Topographie auf 500 hPa und Temperatur auf 500 hPa in 6 Stunden Schritten von 12 bis 168 Stunden in die Zukunft – Luftdruck auf Meeresniveau (hPa) in 6 Stunden Schritten von 12 bis 168 Stunden in die Zukunft – Relative Feuchte auf 700 hPa in %, in 6 Stunden Schritten von 12 bis 168 Stunden in die Zukunft – Lufttemperatur in der freien Atmosphäre auf 850 hPa, in 6 Stunden Schritten von 12 bis 168 Stunden in die Zukunft – Lufttemperatur auf 700 hPa, in vier 12 Stunden Schritten, – Windvektoren (Knoten) und absolute Vorticity (5-5/s) auf 700 hPa, in vier 12 Stunden Schritten Vorhersagemodell «SM» der SMA: SM basierte auf dem DWD Modell, war aber feiner aufgelöst. Das SM stellte zwei Mal pro Tag eine 48-StundenPrognose zur Verfügung. Sein Raster zählte 145 x 145 Punkte am Boden, 14 km Maschendistanz und 20 Ebenen (420 500 Punkte insgesamt). Das Ma- Abb. 3.8: Beispiel einer METEOR Abfrage. Gezeigt wird die Niederschlagssumme für 46 Stunden, gemessen bis 4.10.99 0600 UTC. Fragezeichen bedeuten, dass Messwerte fehlen. // bedeutet, dass an dieser Station keine Messwerte vorhanden sind. So wird z.B. auf dem Jungfraujoch (JUN) nie Niederschlag gemessen. 28 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 schenwerk deckte die Schweiz mit den Nachbarregionen ab. Die Rechnungen des SM wurden von der Grossrechenanlage SGI-CRAY J90 der ETH Zürich vorgenommen. In ca. 90 Minuten lieferte der Rechner der SMA die Prognosen jeweils um 3:30 und 15:30 (MEZ). Die Ergebnisse wurden automatisch in Graphik- und Tabellenform über das Informationsnetz der SMA weiter verteilt. Das Nachfolgemodell LM (7 km Maschenweite, 40 horizontale Schichten) wurde im Sommer 2000 im präoperationellen Betrieb getestet. Das Wettermodell des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) stand in Form von Loops zu Verfügung. Für einen Zeitraum von zehn Tagen wurde dabei die Druckverteilung und die Temperatur in 500 hPa und 850 hPa sowie die Niederschlagsmenge und die relative Feuchte prognostiziert. Zusätzliche Informationen Fragebögen Die Fragebögen A bis D wurden im Winter 1996/1997 eingeführt. Die Meldung per Fragebogen war 1999/00 auf Papierformularen, aber auch via Internet und InfoBox möglich. Die Informationen zu diesen Beobachtungen gelangten jedoch allesamt nicht in eine Datenbank. Der Rücklauf der Fragebögen hat sich seit der Einführung erhöht, war jedoch regional sehr unterschiedlich. Viele Fragebögen kamen aus der Region Davos, wo die Schneeverhältnisse ohnedies am besten bekannt sind. Nur sehr wenige Fragebögen kamen aus dem Tessin oder vom östlichen Alpennordhang. Im Winter 1999/00 gelangten 589 Fragebögen A ans SLF. Über fünf Jahre gesehen stammen etwa 50 % der Rückmeldungen von nur elf Personen, von denen acht hoch qualifizierte Bergführer sind. Die übrigen 50 % der Fragebögen A stammen von weiteren 255 Personen. Die Auswertungen der Fragebögen (Zweifel 2001) zeigte, dass die Rückmelder im Winter 1999/00 in 63,1 % der Fälle mit der Gefahrenstufe übereinstimmten. In 7,7 % schätzten die Rückmelder die Gefahr um eine Stufe höher ein als das Bulletin. In 26.6% der Fälle schätzten die Rückmelder die Gefahr um eine Stufe geringer ein als das Bulletin, in 2,7 % der Fälle sogar um zwei Stufen geringer. Hier ist anzumerken, dass die Prozentzahlen alleine nicht viel über die Bedeutung der Abweichungen für die Anwender des Lawinenbulletins aussagen. Eine einzige Unterschätzung der Lawinengefahr an einem sonnigen Februarsonntag ist viel höher zu werten als an einem Tag im Mai, wo die Tageszeit meist die entscheidende Rolle für den Verlauf der Lawinengefahr spielt. Die Abweichungen waren v. a. in den Regionen Wallis, Nord- und Mittelbünden und im Tessin hoch und das v.a. in den Randmonaten November, Dezember, sowie April und Mai. 3.3 Software für die Datenverarbeitung Generell brachte der Millenniumswechsel einen grossen Schub für die erzwungene Erneuerung der im Lawinenwarndienst verwendeten Software. Durch die wachsende Zahl der Beobachter, Frühbeobachter, vor allem aber wegen der steigenden Anzahl automatischer Stationen, war es notwendig, die Visualisierungssoftware «Aktuell» zu ersetzen. Zudem war «Aktuell» nur mehr bis Ende 1999 einsetzbar, da das Datum des neuen Jahrtausends nicht mehr lesbar war. «Aktuell» war weiterhin bis Ende 1999 betriebsbereit und wurde auch verwendet. Andreas Stoffel hatte auf den Winter 1999/2000 mit ArcView ein GIS basiertes «Aktuell+» ent wickelt. Alle in diesem Bericht gezeigten Graphiken der Schweiz wurden mit diesem Programm erstellt. «Aktuell+» hatte eine ähnliche Funktionalität wie das Vorgänger Programm «Aktuell» (MSDOS Programm) und diente zur graphischen Darstellung aller Messparameter auf einer Schweizer Karte. Schnee- und Lawinendatenbank (SDB) von Roland Meister Auf dieser Basic basierten Datenbank wurden bis 1999 alle klimatologischen Auswertungen mit SLF Daten gemacht. Auch die Jahresplots, wie sie in den vorangehenden Winterberichten publiziert wurden, entstammten der SDB. Die SDB war nur von wenigen Prognostikern bedienbar. Die SDB war ebenfalls bis Ende 1999 im Einsatz. Sie wurde durch die SDB+, eine Oracle Datenbank (Urs Stöckli), weitgehend, jedoch nicht vollumfänglich ersetzt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Winterberichts ist die Schnee- und Lawinendatenbank (SDB) nicht mehr verfügbar. Schneeprofilprogramm SPP in einer MS-DOS Version, verwendet seit dem Winter 1996/97 (Version 1.30) Die Eingabemöglichkeit für Klartext war auf eine Zeile beschränkt. Die Qualität des Bruches im Rutschblocktest war noch nicht standardisiert eingebbar. Das Einfügen von Profiltexten war noch nicht möglich. Profile seit 1996/97 sind mit dem Nachfolge-Schneeprofilprogramm SPP-Win lesbar. 29 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Bulletingraph Editor (Bernhard Brabec und Andreas Stoffel) basierend auf einer neuen Regioneneinteilung und einer neuen Bulletinmatrix (seit 1998): Mit diesem Werkzeug wurden die Gefahrenkarten erstellt und die Einschätzungen in die SDB+ gespeichert. RegBul Editor (Bernhard Brabec und Andreas Stoffel): Mit diesem Werkzeug wurden die Regionalen Bulletins erstellt. Dabei wurden die Informationen aus den Gefahrenkarten, die mit dem Bulletingrapheditor erzeugt wurden, in den RegBul Editor eingelesen und graphisch dargestellt. Überarbeitete Version des Übersetzungsgenerators (Bernhard Brabec, Thomas Wiesinger und Charles Fierz) für die Regionalen Lawinenbulletins zur automatisierten Übersetzung von Deutsch auf Französisch (Details dazu im Winterbericht 1998/99, Wiesinger et al. 2006) Korrig + (Urs Stöckli): Die Software zur Bearbeitung und Korrektur von Beobachterdaten. Diese Software war eine Excel Applikation, ersetzte «korrig» und war wesentlich bedienungsfreundlicher. Die erforderliche Zeit reduzierte sich um den Faktor 2 bis 5. Datenbank–Browser (Urs Stöckli): Der Datenbank–Browser diente zur Herstellung von Verlaufsgraphiken vieler automatischer Stationen auf einem Blatt. Die 3-Tage-Plots der IMIS Stationen wurden eingeführt und via den Datenbankbrowser erzeugt. Diese Graphiken blieben viele Jahre in Verwendung. Speziell für Parameter wie die Windstärke, bei der ein Punktwert nicht aussagekräftig ist sondern nur Verläufe, waren diese Darstellungen sehr hilfreich. NXD-Reg (Bernhard Brabec): Ein statistisches Computermodell, das die Lawinengefahr für die Schweizer Alpen berechnete – von Bernhard Brabec. Das Modell basierte auf der Methode der «nächsten Nachbarn». Es vergleicht die aktuellen Schneeund Wetterdaten von 60 Stationen im gesamten schweizerischen Alpenraum mit solchen aus früheren Jahren. Als Vergleich dienen die Daten der Jahre 1987 bis 1996, jedoch nicht nur die damals erhobenen Schnee- und Wetterdaten, sondern auch die damals herrschende Lawinensituation. Für die jeweils ähnlichsten Daten ermittelt das Modell die damals herrschende Lawinensituation und berechnet auf diese Weise einen aktuellen Gefahrenwert. Das Modellergebnis wurde ab 18. 02. 2000 täglich ausgedruckt. Da die Trefferquote zu niedrig war, wurde das Modellresultat meist erst nach der Prognose durch den Lawinenprognostiker verglichen. 30 Ein Grund für die unzureichende Genauigkeit war u. a. das Fehlen von Schneedeckeninformationen im Modell. 2001 wurde das Projekt NXD-Reg beendet. 3.4 Produkte der Lawinenwarnung Produkte: Das Nationale Lawinenbulletin wurde unverändert als Textversion verfasst. Der Text gliedert sich in die Teile: Überschrift; Flash oder Hauptsatz; Allgemeines (zur Schneelage, zur Witterung, zur Schneedeckenstabilität oder zu Lawinenabgängen); Kurzfristige Entwicklung (des Wetters und der Konsequenzen auf die Schneedecke); Gefahrenteil (Beschreibung der Regionen pro Gefahrenstufe, der Gefahrenstellen, der Expositionen und Höhenlagen der besonders kritischen Geländeteile sowie der Besonderheiten zur Lawinenlage und Auslösbarkeit von Lawinen); Tendenz für zwei weitere Tage. Zusätzlich zum Nationalen Lawinenbulletin erschien ab 17. 11. 1999 via Internet und Fax auch die Gefahrenkarte, die graphische Darstellung der wesentlichen Aussagen aus dem Gefahrenteil des Lawinenbulletins. Ab Herbst 1999 wurde der Begriff Schneebrettgefahr durch Lawinengefahr ersetzt. Die Teile «Kurzfristige Entwicklung» und der «Gefahrenteil» wurden täglich um 17 Uhr im Schweizer Radio DRS 1 verlesen. Das erste Nationale Lawinenbulletin erschien am 17. 11. 1999, das letzte tägliche Nationale Lawinenbulletin erschien am 8. 5. 2000. Auch nach der Einführung der Regionalen Lawinenbulletins bleibt das Nationale Bulletin das Hauptprodukt des LWD. Der Prognostiker, der das Nationale Bulletin erstellt, ist die Hauptperson im Warndienst. Er muss immer erreichbar sein, hält Kontakt mit den Medien und trifft bei unterschiedlichen Meinungen am Briefing die Entscheidungen. Alle Auswertungen über Gefahrenstufenverteilungen oder herrschende Gefahrenstufen bei Unfällen beziehen sich auf das Nationale Lawinenbulletin. In den Saisonrandzeiten wurden sporadisch Mitteilungen herausgegeben, die über besondere Ereignisse informierten. Mitteilungen waren Nationalen Bulletins ähnlich, enthielten jedoch keine Gefahrenstufe und erschienen nicht täglich. 2005 wurde die Bezeichnung «Mitteilung» in «Nationales Lawinenbulletin» geändert. Regionale Lawinenbulletins Die Regionalen Bulletins sind ein Update des Nationalen Lawinenbulletins in Teilregionen mit (wenigen) Anpassungen am Morgen, v. a. wenn die Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Entwicklung über Nacht anders war als angenommen. Die Meldungen der Frühbeobachter werden dabei mit einbezogen. Allerdings wird auch anerkannt, dass bei einer Meldung im Hochwinter um 6:30 ohne Sicht die Einschätzung in der Regel vom Vortag stammt, an dem das Nationale Lawinenbulletin erstellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt (16:00) waren jedoch die hilfreichen Meldungen der Frühbeobachter aus dem Feld noch nicht verfügbar. Eine Anpassung der Beobachtungszeitpunkte, die besser mit der Produkterstellung koordiniert ist, wurde daher in Angriff genommen. Die Regionalen Lawinenbulletins Zentralschweiz (vom Titlis bis ins Bedrettotal) sowie für Nord- und Mittelbünden und neu für das Oberwallis und das Unterwallis erschienen täglich um 8 Uhr. In der Zentralschweiz sowie im Ober- und Unterwallis wurde der Lawinenwarndienst durch eine Gruppe von Frühbeobachtern unterstützt (Tab. 3.4; Frühbeobachter), die in Zusammenarbeit mit den Kantonen ausgewählt und entlöhnt wurden. Die Meldungen wurden als Fragebogen per Fax vor 7 Uhr an das SLF übermittelt. In Nord- und Mittelbünden gab es nur einen Frühbeobachter, der für das Tujetsch/Gotthardgebiet meldete. Sonst war der LWD auf andere Quellen angewiesen, z. B. frühe Vergleichsstations-Meldungen, eigene Beobachtungen, IMIS und ANETZ Daten, usw. Das «Regionale Lawinenbulletin Oberwallis» wurde in Deutsch geschrieben. Das «Bulletin régional d avalanches pour le Bas-Valais et le Valais Central» wurde nur auf Französisch erstellt. Da am Morgen keine Zeit bleibt, das Bulletin von einem Übersetzer von Deutsch auf Französisch zu übersetzen, wurde von Brabec und Wiesinger ein Textgenerator weiterentwickelt, mit dem Textbausteine zu mehreren 1000 Sätzen kombiniert und automatisch übersetzt werden können. Dufour und Fierz haben die Textbausteine übersetzt. Dieses Übersetzungswerkzeug blieb für Jahre in Verwendung. Prognostiker mit sehr guten Französischkenntnissen bevorzugten jedoch immer die freie Formulierung. Einerseits weil diese eine noch passendere Beschreibung der Situation ermöglicht, andererseits weil das Finden der Textbausteine die grösste Schwierigkeit bei der Texterstellung war. Die Regionalen Lawinenbulletins erschienen von 1. 12. 1999 bis 24. 4. 2000. Schneedeckzustandskarten Von Anfang Dezember 1999 bis Ende April 2000 wurden 10 Schneedeckenzustandskarten publiziert (Internet und Fax, Abb. 3.8). Diese bestanden aus einer Schweizerkarte und vier ausgewählten Profilen aus den Schweizer Alpen (auf der Karte wurde ihre Lage markiert). Das Profil, die Schneelage und der Schneedeckenaufbau in vier variab- Abb. 3.8: Schneedeckenzustandskarte wie sie im Winter 1999/00 publiziert wurde. 31 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 len Regionen, die die ganzen Schweizer Alpen umfassten, wurden beschrieben. Diese Karten sind elektronisch nicht mehr verfügbar. Sie werden auf der beigelegten CD-ROM durch farbige Schneedeckenstabilitätskarten ersetzt, wie sie seit 2001 publiziert wurden, welche aber im Winter 1999/2000 noch nicht vorhanden waren. Die Erstellung der Produkte hatte folgenden Ablauf: Drei Personen sind täglich im Dienst: der Ersteller des Nationalen Lawinenbulletins (NB), der Regionalen Lawinenbulletins (RB) und der Supervisor. RB beginnt um 5:30 mit Erstellung der Regionalen Lawinenbulletins. Um 7 Uhr kommt der Supervisor dazu, die Lage wird diskutiert, die vorbereiteten Kurztexte werden verfeinert und fehlende Daten ergänzt. Um 8 Uhr sind die Regionalen Lawinenbulletins auf allen Verteilkanälen verschickt. Um die Mittagszeit beginnt NB den Hauptdienst, die Erstellung der nationalen Prognose für den Folgetag. Um 15 Uhr wird die Lage von allen drei im Dienst befindlichen Personen diskutiert (Briefing), danach wird der Text des Nationalen Lawinenbul- letins verfasst, noch einmal von allen diskutiert und verfeinert und um 17 Uhr auf alle Verteilkanäle verschickt. Etwa eine Stunde später treffen die Übersetzungen des Nationalen Lawinenbulletins aus Italien (Italienisch) und Brüssel (Französisch) via die Firma TTN in Genf ein und werden kontrolliert und verschickt. In den nicht beschriebenen Zeiten werden Zusatzprodukte erstellt, Medienanfrage erledigt, Feld arbeit geleistet oder andere Tätigkeiten erledigt. Medien – Das Live – Radiointerview auf DRS 3 startete im Winter 1999/00 (jeweils Dienstag und Freitag 17:30). – RSI verlas das Nationale Lawinenbulletin täglich um 07:15 Uhr – Auf DRS 1 wurde der Gefahrenteil des Nationalen Lawinenbulletins vor den 17 Uhr Nachrichten verlesen. Telefon 187: Neben dem Nationalen Lawinenbulletin konnten neu auf Telefon 187 mittels Menüwahl die Messwerte automatischer Gebirgswetterstationen aus verschiedenen Regionen der Schweizer Alpen abgefragt werden, was insbesondere im Abb. 3.9: Beispiel einer Frühwarnung Schnee und Lawinengefahr, wie sie 1999/00 auf der InfoBox publiziert wurde. 32 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Sommer bei Gleitschirmfliegern grossen Anklang fand. Diese Dienstleistung stand in den Sprachen Deutsch, Italienisch und Französisch zur Verfügung. Um den Bedürfnissen des Tourismus gerecht zu werden, wurde neben der SLF Homepage (www.slf. ch) die neuen Internet Seite www.swiss-snow.ch eingerichtet. Dort fanden Personen laufend aktualisierte Angaben zu Schneehöhe, Temperaturen und Wind. Snow-News: Die SMS Dienstleistung für mobile Personen. Mit einem SMS tauglichen Mobiltelefon konnten Information zu Schneehöhe, Temperaturen und Wind fast überall und kostenlos beantwortet werden (in Zusammenarbeit mit TA-Media AG). InfoBox für kantonale und kommunale Lawinenkommissionen und Führungsstäbe. Das Pilotprojekt für eine Internet basierte Infobox startete 2000. Frühwarnung Schnee und Lawinengefahr Über die InfoBox wurde auch die «Frühwarnung Schnee und Lawinengefahr» publiziert, die seit dem Winter 1998/99 herausgegeben wurde. Diese Warnungen waren nicht öffentlich sondern standen nur den InfoBox Benutzern zur Verfügung. Das sind kantonale und kommunale Lawinenkommissionen und Führungsstäbe. SLF–Beobachter hatten keinen Zugriff zur InfoBox. Die Frühwarnung warnte vor einem Neuschneefall von 100 cm oder mehr in 72 Stunden, der ziemlich wahrscheinlich (70–100 %) eintritt. Diese Information lieferte die SMA. Die Frühwarnung warnte weiter von der Möglichkeit, dass die Gefahrenstufe »sehr gross« in mindestens einer Region mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 bis 70 % oder mehr eintritt (vgl. Abb. 3.9). 3.5 Mitglieder der Lawinenwarnung Die Mitglieder der Lawinenwarnung blieben gegenüber dem Vorwinter unverändert. Die jeweilige Ausbildung und zusätzliche Aufgaben sind nach dem Namen vermerkt. Thomas Stucki, Teamleiter Lawinenwarnung, Geograph, entwickelte die Fragebögen und wertete sie aus, Armeelawinenabteilung Sievi Gliott, Bergführer, sprach alle vier Landessprachen, Beobachterwesen, wachte über die Vollständigkeit und Qualität der Daten. Er geht nach 40 Jahren beim Bund Ende 2000 in den Ruhestand. Seine Nachfolge blieb vorerst offen. Roland Meister, Vermessungsing. ETH, Datenbank, Klimatologie, Schneeforschung, Schneedachlastprojekt, IKAR Sekretär Frank Tschirky, Konstruktionszeichner, Bergführer, bearbeitete die Unfälle, er starb am 25. 4. 2001 an einem Herzversagen bei einer Wanderung in Nepal im Alter von 45 Jahren. Dr. Thomas Wiesinger, Meteorologe und Bergführer, Meteorologie, Datenqualität, Übersetzungsgenerator, Schneedachlastprojekt, Schneeverfrachtungssensoren Stephan Harvey, Geograph und Bergführer, SUVA Film Chatrigna Signorell, Praktikantin aus St. Moritz; sie beschäftigte sich hauptsächlich mit der Schadenlawinen Datenbank und unterstützte den LWD im Feld. Im Jahr darauf folgte ihre Diplomarbeit am SLF. Alle oben genannten Personen arbeiteten als Lawinprognostiker und in der (Beobachter) Ausbildung. Die Prognosetätigkeit machte typischerweise 1/3 eines 100 % Pensums pro Jahr aus. Der Arbeitsrhythmus der Lawinenwarnung sah wie folgt aus: sieben Tage Regionales Lawinenbulletin, sieben Tage Nationales Lawinenbulletin, sieben Tage Supervision. Wechsel war jeweils am Dienstag. Die normale Dauer eines Arbeitszyklus war demnach 25 Tage ohne Unterbruch. Arbeitsort war seit 1998 an der Flüelastrasse, die Räumlichkeiten des LWD am Weissfluhjoch wurden nicht mehr benützt. Informatikteil des Lawinenwarndienstes Bernhard Brabec; entwickelte den Bulletingrapheditor und den RegBul Editor, lokale Prognosemodelle, Übersetzungsgenerator, Fragebogenauswertung, statistische Unfallauswertung Andreas Stoffel, Spezialist für Geographische Informationssysteme (GIS); entwickelte den Bulletingrapheditor und den RegBul Editor Bruno Gauderon, Chef der Informatikabteilung, verantwortlich für die Informatikseite der Beobachtermeldungen 33 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Manfred Steiniger, Infobox, Internetauftritt SLF, Webredaktor Naturgefahren, technischer Pikettdienst Urs Stöckli, Oracle Datenbank Martin Zimmerli: IMIS Messnetz Planung und Koordination, Vorprojekt-Leiter IFKIS Dr. Martin Gassner: lokale Prognosemodelle, NXD für lokale Lawinendienste 3.6 Ausserordentliche Aktivitäten Chef der Abteilung Lawinenwarnung und Prävention Dr. Tom Russi In den Wintern 1998/99 und 1999/00 wurden ausgeweitete Wasserwertmessungen in der Landschaft Davos in Flachfeldern und auf Hausdächern durchgeführt. Diese Messungen waren Teil des «European Snow Load Project» in Zusammenarbeit mit der Firma Gruner / Basel. Einige Schlüsselstellen wurden 2000 neu besetzt: Daniel Schneuwly kam als neuer Informatikchef und ersetzte Bruno Gauderon. Barbara Enderli kam neu ans SLF und wurde Leiterin «Wissenstranfer». Der Fotodienst wurde nach dem Weggang von Andre Roth aufgelassen. Dr. Dieter Issler, Lawinendynamiker, verliess das SLF und wurde selbständig. Chris Pielmeier beendete ihre Laufbahn als Bibliothekarin des SLF und konzentrierte sich auf ihre Dissertation und kam 2003 in die Lawinenwarnung. Barbara Beck unterstützte Bruno Cuonz als Hauswart und Beobachter am Weissfluhjoch. Die Abteilung Lawinenwarnung und Prävention war ab Ende März 2000 ohne Abteilungsleiter, nachdem Tom Russi gekündigt und das SLF per 1. 7. 2000 verlassen hatte. Die Stelle des Abteilungsleiters blieb mehrere Jahre vakant. Im Sommer/Herbst 2000 wurde der C-Trakt an der Flülastrasse 11, in dem sich die Lawinenwarnung befindet, aufgestockt. Im Sommer 2000 begann das IFKIS Vorprojekt, Projektleiter war Martin Zimmerli. Das Prognostiker Austauschprogramm zwischen SLF und SMA startete. Ziel war ein gegenseitiges Kennen lernen von Personen und Methoden an den Standorten Locarno, Davos, Zürich und Genf. Im Sommer 2000 begann das Projekt «Ortsbasiertes Lawinenbulletin» (SMS + WAP) durch Bernhard Brabec in Zusammenarbeit mit Swisscom. Dabei ging es darum mit einem Handy die am Standort herrschende Lawineninformation abzurufen. Das Projekt wurde wieder beendet, weil die Aussagen an den Grenzen der Gefahrenstufen nicht genau genug waren. Im Laufe des Jahres erschienen die Fallstudien des Lawinenwinters 1999 zu folgenden Regionen: Goms und Glarus. Schweizer und Wiesinger erarbeiteten Regeln zu Beurteilung von Schneeprofilen. Diese Regeln wurden im LWD von da an operationell verwendet. (ISSW und CRST Publikation, Schweizer und Wiesinger, 2001) Am 25. 4. fand eine Schneedeckenuntersuchungskampagne des LWD im Gebiet Juf–Hinterrhein– Berninagebiet statt. Die neuen Kältelabors an der Flüelastrasse 11 wurden bezogen. Ein Computertomograph zur Schneemikrostrukturuntersuchung wurde gekauft. 34 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 4 Wetter, Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen 4.1 Die Schneedeckenentwicklung im Überblick Während des Winters werden von Beobachtern und Prognostikern eine grosse Anzahl von Schneeprofilen mit Rutschblocktests durchgeführt. Diese Profile werden kontrolliert und in Bezug auf ihre Stabilität und ihren Profiltyp nach empirischen Regeln (Schweizer und Wiesinger 2001) beurteilt. Daraus werden mindestens alle zwei Wochen Schneedeckenstabilitätskarten erstellt (siehe beigelegte CD). Für die Regionen Alpennordhang, nördliches Wallis und Gotthardgebiet, inneralpine Regionen, Alpenhauptkamm und Alpensüdhang ist in Abbildung 4.1 der zeitliche Verlauf der Schneedeckenstabilität dargestellt. Dazu wurde die mittlere Stabilität in jeder Region abgeschätzt, was manchmal ungenau ist, weil innerhalb einer der fünf Regionen die Unterschiede zumindest lokal gross sein können. Meist jedoch zeigten sich in den ausgewählten Regionen relativ klare Muster. Die Schneeprofile werden bei ihrer Analyse einer von fünf Stabilitätsklassen zugeordnet. Die Bezeichnungen gut, mittel und schwach beziehen sich auf die Schneedeckenstabilität und haben vereinfacht folgende Bedeutung. Gute Schneedeckenstabilität: Es sind kaum Schwachschichten vorhanden oder im Profil nicht erkennbar. Die Schneedecke ist gut verfestigt. An der Schneedeckenbasis kann ein Fundament aus Tiefenreif bestehen. Dieses ist aber von einer dicken tragfähigen Schicht überlagert (z. B. Krusten dicker als 3 cm oder kleine runde Körner mit grosser Härte) und kann durch einen Skifahrer kaum oder nicht ausgelöst werden. Mittlere Schneedeckenstabilität: Schwachschich ten innerhalb der Schneedecke sind vorhanden. Rutschblöcke haben die Stufen 4 oder 5 und zeigen meist saubere Scherbrüche. Rutschblock Stufe 3 ist möglich, wenn die Mächtigkeit der abgleitenden Schicht gross ist. Die Schneedecke ist bereits etwas verfestigt. Geringe Schneedeckenstabilität: In der Schneedecke sind klar ausgeprägte Schwachschichten und/oder Grenzschichten vorhanden. Rutschblöcke deuten auf Instabilität, haben die Stufen 1, 2 oder 3 und zeigen saubere, glatte Scherbrüche. Profile die von oben bis unten locker sind und wo der Rutschblock nicht als Block auslösbar ist, werden ebenfalls als schwach klassiert, weil bei Belastung durch Neuschnee ein Bruch der Schneedecke wahrscheinlich ist. Entwicklung der Schneedeckenstabilität in den Schweizer Alpen im Winter 1999/2000 nördl.Wallis+Gotthardgebiet inneralpin Alpenhauptkamm Süden schwach mittel gut Alpennordhang 24.11 14.12 3.1 23.1 12.2 3.3 23.3 12.4 2.5 Abb. 4.1: Zeitlicher Verlauf der Schneedeckenstabilität in fünf Regionen der Schweizer Alpen. 35 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Die mittlere Schneedeckenstabilität ist in ZweiWochen-Schritten dargestellt. Falls nur eine Schneedeckenuntersuchung pro Region und Zwei-Wochen-Periode vorhanden ist, wird sie in der Graphik nicht dargestellt. Durch den ZweiWochen-Rhythmus der Schneedeckenunter suchung werden manche Phasen verringerter Stabilität, z. B. bei Schneefällen mit Wind, nicht angezeigt. Am Alpennordhang sowie im nördlichen Wallis und im Gotthardgebiet war die Schneedeckenstabilität meist mittel bis gut, ausser Ende März, wo die Schneedecke zum Zeitpunkt der Schneedeckenuntersuchung schwach war. Am Alpenhauptkamm war die Schneedecke deutlich schwächer als in den schneereicheren Gebieten des Nordens. Die Schneedeckenstabilität nahm aber mit zunehmender Dauer des Winters kontinuierlich zu. Ende März sackte sie auch inneralpin auf ein Minimum ab. Inneralpin schwankte die Schneedeckenstabilität zwischen schwach und mittel mit dem selbem Minimum Ende März. Der gleich verlaufende Abfall der Schneedeckenstabilität Ende März ist auffällig. Am 31. 3. endete eine grössere Schneefallperiode im Norden. Danach wurden die Profile erstellt, bevor sich die Schneedecke unter dem Einfluss der Frühlingssonne wieder relativ rasch verfestigen konnte. Klarerweise zeigten dabei die Schneedeckenuntersuchungen geringe Stabilität. Solche Schwankungen treten öfter auf als es in der Abbildung 4.1 den Anschein hat. Der LWD verfolgt sehr genau jede erkennbare Veränderung der Schneedeckenstabilität in den Schweizer Alpen. Im Süden war die Schneedecke durchwegs etwas stabiler, meist mittel, jedoch auch mit einem deutlichen Abfall der Schneedeckenstabilität Mitte April. Bemerkenswert ist die typische rasche Verbesserung nach einem grösseren Schneefall von Mitte April bis Ende April von sehr schwach auf sehr gut. Typisch ist, dass die Schneedeckenstabilität inner alpin und teilweise am Alpenhauptkamm geringer ist als nördlich und südlich davon. Die tödlichen Unfälle ereigneten sind alle bei schwacher bis mittlerer Schneedeckenstabilität. In Phasen mittlerer bis guter Schneedeckenstabilität passierten keine tödlichen Lawinenunfälle – diese Phasen waren jedoch nur kurz. Bei vier Unfällen mit Todesfolge war die Schneedecke regional schwach (einmal am Alpenhauptkamm und dreimal inneralpin). Bei zwei Unfällen mit Todesfolge war die Schneedecke regional schwach bis mittel, bei drei Unfällen war die Schneedeckenstabilität mittel. 36 In vier Fällen war die Schneedeckenstabilität in der fraglichen Region nicht bekannt. Das war Anfang November im Süden, Mitte bis Ende April am Walliser Alpenhauptkamm sowie Mitte September 2000 in den Berner Alpen. 4.2 Chronologische Beschreibung der Wetter-, Schnee- und Lawinen situation Das zu Ende gehende hydrologische Jahr 1998/99 schloss lokal mit sehr hohen Niederschlagssummen ab. An einzelnen Messstationen (z. B. Arosa) ergaben sich Werte wie sie im 20. Jahrhundert noch nicht registriert wurden. Oktober 1999: deutlich zu warm, mit Föhn im Norden und Wolken und Schnee im Süden Der Oktober war deutlich zu warm, was im Norden zum Teil durch mehrere Föhnphasen verursacht wurde. Im Gebirge war es leicht überdurchschnittlich sonnig. Gleichzeitig fiel im Süden Schnee. Über den ganzen Monat fiel dort sowie ganz im Westen überdurchschnittlich viel Niederschlag, im Bergell und Poschiavo deutlich überdurchschnittlich. Ende Oktober fiel im Süden ergiebiger Niederschlag mit starkem Südwind (Scirocco) und Saharastaub. November 1999: später Winterbeginn, markanter Wintereinbruch mit Kaltlufttropfen in der Ostschweiz, nach der Monatsmitte weiterer Wintereinbruch im ganzen Norden Mit einer durch einen Kaltlufttropfen verursachten Nordstaulage fiel am östlichen Alpennordhang der erste ergiebige Schnee des Winters. Oberhalb von etwa 800 m wurde es hochwinterlich mit 50 bis 90 cm Neuschnee im Dreieck Bodensee–Davos– Urnersee. Auf der Schwägalp/SG auf 1350 m wurde am 10. 11. der ergiebigste Schneefall des Winters in der ganzen Schweiz registriert. Dort fielen innert 24 Stunden 65 cm Schnee mit einem Wasserwert von 128 mm, was einer Dichte von 197 kg/m3 entspricht. Am 7. 11. wurden die meisten Messstationen in den Schweizer Alpen ein geschneit (Tab. 5.1). In der Mitteilung vom 8. 11. wurde auf den Wintereinbruch hingewiesen. Die Bedeutung des Ereignisses wurde aber deutlich unterschätzt, was bei Kaltlufttropfen öfter passiert, weil sie schwer prognostizierbar sind. Bereits am 17. bis 18. 11. und 23. bis 24. 11. folgten die nächsten kräftigen Schübe feuchtkalter Luft mit Schnee bis ins Flachland des Nordens. Die Schneehöhen waren besonders im Osten hoch. In St. Gallen wurden am 24. 11. 62 cm Schnee gemessen. In Wald/ZH lagen 58 cm (das war gleichzeitig das Wintermaximum). Dies ist ein Rekord- Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.2: Schneehöhe auf 2500 m am 1. 11. 99 in den Schweizer Alpen. Für die Jahreszeit sind die Schneehöhen extrem unterdurchschnittlich. Nur die Station Egginer (2650 m) oberhalb von Saas Fee/VS zeigt 6 cm Schnee, alle anderen bemannten Stationen in den Messnetzen des SLF und der SMA sind noch aper. Abb. 4.3: Neuschneesumme über die Zeitspanne von 7. 11. bis 24. 11. für die gesamte Schweiz, gemessen an manuellen Schneemessstationen des SLF und der SMA. Deutlich am meisten schneite es von den Zentralschweizer Bergen über die Glarner Alpen bis nach Liechtenstein. Schnee fiel aber in allen Regionen. Die Schneelage im mittleren Tessin war zu diesem Zeitpunkt überdurchschnittlich, im nördlichen Tessin unterdurchschnittlich. 37 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 wert in 36 Jahren, der Mittelwert beträgt an diesem Datum nur 9 cm. Nur die Südschweiz blieb vorerst von den Schneefällen verschont. Hier schneite es am 22. 11. nur einige Zentimeter. Der ganze Monat war etwas zu kalt, jedoch wurde es nach den bedeutenden Schneefällen in den Bergen deutlich wärmer. Südföhnlagen blieben aus. Das ist für den Föhnmonat November ungewöhnlich. Im Norden und Osten war es feucht (150 bis 250 % des Monatsmittelwertes), inneralpin und im Süden war es deutlich trockener als normal. Dezember 1999: Im Norden Stürme und viel Schnee, Orkan «Lothar», wenig Sonne in den Bergen, im Süden trocken und sonnig. Die Temperaturen waren in den Bergen im Dezember normal. Auf der Alpennordseite, im Wallis und im Prättigau war der Monat sehr feucht. Hier wurden verbreitet 200 % der normalen Niederschlagssummen erreicht. In den Bergen schien wenig Sonne. Im Süden war es trocken und auf den Bergen sonnig. Unter den grössten Schneefällen des Winters finden sich einige Ende Dezember, wobei zu beachten ist, dass der Schnee mit grossem Windeinfluss fiel und dadurch die Schneeablagerung sehr unregelmässig war. Hervorstechend ist in diesem Zusammenhang Montana (1590 m/VS) wo am 28. 12. 85 cm Neuschnee mit einem Wasserwert von 87 mm gemessen wurden. Das entspricht einem ca. 70-jährigen Ereignis, wobei die Messung durch der Wirkung des Windes wahrscheinlich verfälscht ist. Von 27. bis 29. 12. fielen in Montana 183 cm Schnee. Diese Drei-Tages-Neu- schneesumme hat ebenfalls eine Jährlichkeit von 60 bis 70 Jahren. Die bis dahin grösste Drei-TagesNeuschneesumme betrug in Montana 136 cm, das entspricht einer Jährlichkeit von 25 bis 30 Jahren. Weitere grosse Schneefälle Ende Dezember sind in Tabelle 4.1 aufgelistet. Aussergewöhnlich waren die zahlreichen Stürme im Dezember, nicht nur in der Schweiz sondern in ganz Europa. Am 12. 12. brauste ein Weststurm über die Schweizer Alpen. Zu Weihnachten brachte zuerst das Sturmtief «Kurt» Orkanböen, danach brachte «Orkan Lothar» am 26. und 27. 12. grosse Verwüstung. Die Sturmaktivität hielt noch bis zum 28. 12. an. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der Winterstürme in den Jahren 1880 bis 1930 deutlich höher war als im ausgehenden 20. Jahrhundert (Schiesser et al. 1997). Zudem hat sich eine Häufung der Winterstürme von Oktober und November in den Dezember verlagert. Der «Orkan Lothar» ist nach dem «Orkan Vivian» von 1990 der Sturm der in der jüngeren Geschichte am meisten Lawinen-Schutzwälder vernichtet hat. Interessant ist die auffallende meteorologische Ähnlichkeit von Lothar und Vivian (Eidg. Forschungsanstalt WSL und Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL (Hrsg.) 2001, (Seite 33)). Aus meteorologischer Sicht waren beide Stürme Extremereignisse. Lothar bildete sich sehr rasch und erreichte enorme Spitzen geschwindigkeiten am Boden. Im Flachland >140 km/h, am Brienzer See 181 km/h, am Säntis 230 km/h und am Jungfraujoch 249 km/h. Zudem ent- Tabelle 4.1: Ein-Tages-Neuschneemengen und Wasserwerte des Neuschnees vom 27., 28. oder 29. 12. 1999 mit asserwerten über 50 mm. W Station, Höhenlage [m] Kanton 24 h Neuschnee, [cm] Wasserwert, [mm] Montana, 1590 Kühboden, 2210 San Bernadino, 1640 Schwägalp, 1350 Schwägalp, 1350 Weissfluhjoch, 2540 Grindel, 1950 Unterwasser Iltios, 1340 Flumserberg, 1310 La Creusaz, 1720 Saanenmöser, 1400 Splügen, 1450 Gantrisch, 1510 VS VS GR SG SG GR BE SG SG VS BE GR BE 85 58 45 65 48 56 55 49 50 50 62 25 59 87 94 75 72 67 63 56 56 55 55 55 55 51 38 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.4: Neuschneesumme über die Zeitspanne von 25. 12. bis 29. 12. für die gesamte Schweiz, gemessen an manuellen Schneemessstationen des SLF und der SMA. Die Bedingungen für Schneemessungen waren durch den starken Wind sehr schlecht und die Werte sind dadurch auch mit Fehlern behaftet, aber nicht korrigierbar. Eine weitere Wirkung des Orkans war, dass die Schneehöhe nicht mit der Meereshöhe zunahm. Die grössten Neuschneemengen wurden in den mittleren Höhenlagen gemessen, wo die Windgeschwindigkeiten nicht ganz so hoch waren. Abb. 4.5: Windmesswerte der ENET Station am Titlis (3040 m) / NW. Die Mittelwerte der Windgeschwindigkeit sind nicht extrem hoch (untere Kurve) aber die Orkanböen wehten mit bis zu 180 km/h. 39 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 stand im Berner Oberland durch enormen Druck abfall im Vorfeld der Kaltfront stürmischer Föhnwind, der ähnlich hohe Windgeschwindigkeiten erreichte. Ein Sturm von der Stärke Lothars ist in der Schweiz alle 10 bis 15 Jahre zu erwarten. Das Ausmass der Schäden war gewaltig. 14 Menschen verloren beim Orkan ihr Leben, 15 weitere bei den Aufräumarbeiten im Wald in den folgenden Monaten. Die Waldschäden umfassten 12,7 Mio m3 Holz, was der dreifachen jährlichen Einschlagmenge und 3 % des schweizerischen Holzvorrates entspricht – oder doppelt so viel wie der «Orkan Vivian» am 27. 2. 1990 vernichtete. Die Schadenssumme allein durch Schäden im Wald wird auf 750 Mio Franken geschätzt. Die Schäden an Gebäu- den und Fahrhabe werden auf 725 Mio Franken geschätzt. Dazu kommen Schäden an Verkehrseinrichtungen von 60 Mio Franken. Die Ertragsausfälle im Bereich der Bergbahnen werden auf 39 Mio Franken geschätzt. Insgesamt belaufen sich die quantifizierbaren Schäden auf rund 1,780 Mio Franken. Vergleich zwischen Vivian und Lothar: Lothar war verheerender, betraf aber andere Regionen als Vivian. Lothar brachte v. a. am Alpennordhang und im Mittelland Verwüstung während Vivian besonders in den Kantonen Uri, Wallis und Graubünden wirkte. Der Sturm Lothar führte im Gebirge zu enormer Verfrachtung des fallenden und liegenden Schnees. Dabei wurden Kammlagen völlig schnee- Abb. 4.6: Schneeprofil vom 26.12. («Orkan «Lothar») Weissfluhjoch, Davos/GR Die Brüche bei Belastung erfolgten A) im Triebschnee (Rutschblock Stufe 2) und B) unterhalb einer festeren Triebschneeschicht (Rutschblock Stufe 3) 40 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 frei geblasen. Triebschneeansammlungen lagen weniger in Leehängen als viel mehr in Ebenen, die weit von den Graten entfernt waren. Abbildung 4.6 zeigt ein typisches Schneeprofil aus der Sturmperiode. Von 27. 12. bis 31. 12. ereigneten sich drei Lawinenunfälle mit tödlichem Ausgang. Bei einem Lawinenunfall im Zusammenhang mit künstlicher Lawinenauslösung zur Sicherung des Skigebietes in Tschiertschen/GR wurde ein Pistenmaschinenfahrer getötet und der Sicherheitsverantwortliche danach verurteilt (Abb. 4.7). Die beiden anderen touristischen Unfälle ereigneten sich in den Niederschlagsrandgebieten (Grosser St. Bernhard/VS, und Unterengadin) mit Varianten- und Tourenfahrern. Bei beiden Unfällen waren grosse Gruppen beteiligt (einmal 16 Verschüttete) und beide Male waren die Verschüttungszeiten der Verstorbenen gross. Sie trugen keine LVS (Zweifel 2003). Am 27. 12. wurde die bewartete Voralphütte in Göschenen/UR von einer grossen Spontanlawine fast verschüttet. Zum Jahreswechsel gingen im Toggenburg zwei Lawinen in bisher noch nie dokumentiertem Ausmass nieder und zerstörten 0,5 ha Wald. Am 28. 12. kam es nur 2,5 km von der Schweizer Grenze im benachbarten Jamtal zu einem der schwersten Lawinenunglücke des Winters 1999/00 (Schnee und Lawinen 1999 bis 2000, LWD Tirol). Mehrere durch Bergführer geführte Gruppen eines Veranstalters wurden beim Rückweg zur Jamtal Hütte unterhalb einer steilen Moräne von einer kleinen bis mittleren Lawine verschüttet. 15 Personen wurden erfasst und 14 unter den Schneemassen begraben, 9 davon starben. Die Lawinen wurde beim Anbruch von niemandem wahrgenommen, weder optisch noch akustisch. Es herrschte mässige Sicht und es wehte zum Unfallzeitpunkt starker Wind. Angaben zur Lawine: Anrissbreite ca. 40 m, Länge 120 m, 70 m Höhenunterschied, Exposition NW, Anrissmächtigkeit 30 bis 60 cm. Das Frühwinter– Schneeprofil vom Anriss der Lawine offenbart keine Überraschungen: 15 cm Tiefenreif an der Basis, darüber eine Kruste und 40 cm kleine runde und filzige Formen, wie man sie nach diesem Sturm erwarten musste. Steilste Stelle in der Lawinenbahn 38 bis 41 °C, Neigung im Bereich der Spur 20 bis 25 °C. Auslösung unklar: entweder spontan oder durch Wind oder durch Zusatz belastung auf einer bereits bestehenden Spur. Üblicherweise ist die Jamtalhütte um diese Jahreszeit geschlossen, wegen des Millenniumswechsels war sie jedoch ausnahmsweise geöffnet. Die Lawinengefahr wurde vom Tiroler LWD ex ante mit Stufe 4, vom Vorarlberger LWD mit Stufe 3 und Abb. 4.7: Durch Lawineneinwirkung umgeworfene Pistenmaschine in Tschiertschen/GR. Die Maschine wurde von der Lawine nicht verschüttet. Die Frontscheibe wurde aber eingedrückt und der Fahrer starb an seinen Verletzungen. (Foto: SLF/J. Schweizer, 28. 12. 1999) 41 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.8: Die Schneehöhe war Anfang Januar 2000 im Vergleich mit dem langjährigen Mittelwert im Norden und v. a. im Osten überdurchschnittlich. Inneralpin war sie leicht überdurchschnittlich. Im Engadin und ganz ausgeprägt im Süden lag auf Grund der Trockenheit deutlich weniger Schnee als im Mittel. im benachbarten Nationalen und Regionalen Lawinenbulletin der Schweiz waren für diese Gegend auf Stufe 3. Einschätzung der Gefahr durch den Gutachter ex post: «gespannter Dreier». Rechtliche Konsequenzen: Die drei Bergführer wurden freigesprochen, der Veranstalter wurde von einem anderen Gericht zivilrechtlich verurteilt. Januar 2000: Sehr sonnig, im Norden wenig Schnee, im Süden Trockenheit Die Schweizer Alpen lagen im Januar vorwiegend unter Hochdruckeinfluss und entsprechend fiel nur wenig Niederschlag. Im südlichen Tessin fiel den ganzen Monat hindurch überhaupt kein Niederschlag und es entstand eine Dürreperiode von aussergewöhnlicher Länge. Nachdem der Millenniumswechsel am SLF nach umfangreichen Vorarbeiten technisch unproblematisch verlaufen war, blieb die Lawinensituation, v. a. in den Niederschlagsrandgebieten, sehr heikel. Im Laufe der Tage entspannte sich die Lawinensituation zur Monatsmitte hin. Die Strahlungsnächte führten zu einer Abnahme der Spannungen in den Triebschneeansammlungen und zu aufbauender Metamorphose, die an schneeärmeren 42 Stellen die gesamte Schneedecke und an schneereichen Stellen die oberflächennahen Schichten umfasste. Von 22. bis 24. 1. fiel am Alpennordhang, im Unterwallis und in Graubünden 20 bis 85 cm Schnee. Das Niederschlagsmaximum lag dabei am gesamten Alpennordhang. Wie gewöhnlich führte dieser Neuschnee, der mit viel Wind fiel, v. a. in den Niederschlagsrandgebieten, also im Unterwallis, im nördlichen Wallis und in Mittelbünden zu einem deutlichen Anstieg der Lawinengefahr. Am 30. und 31. 1. schneite es intensiv. Viel Niederschlag fiel in Form von Graupel, kleinen Kugeln, die rasch Eisverbindungen bilden und damit schnell an Festigkeit gewinnen, und darum auch ohne grosse Windeinwirkung Schneebretter bilden können. Die Neuschneemenge in eineinhalb Tagen war beachtlich aber nicht extrem: 54 cm am Weiss fluhjoch, allerdings mit einem Wasserwert von 87 mm. Am 30. 1. erreichte uns folgende Schilderung der Verhältnisse in der Region Davos: «Seit Stunden gehen intensive Graupelniederschläge nieder. Kaum jemand ist im Gelände unterwegs. Es ist warm und die Schneedecke ist bei einer Schneehöhe von 90 cm fast 0 °C-isotherm. Der Profilhang Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.9: Trockene Schneebrettlawinen im Mattjisch Tälli, einem Quertal zum Flüelatal/GR vom 27. 1. 00. Der gebundene Triebschnee glitt auf einer Schneedecke ab, die vollständig aus kantigen Formen bestand. (Foto: SLF/T. Wiesinger, 28. 1. 2000) Abb. 4.10: weitere trockene Schneebrettlawine im Mattjisch Tälli, einem Quertal zum Flüelatal/GR vom 27.1.00. (Foto: SLF/ T. Wiesinger, 28. 1. 2000) Abb. 4.11: Die Schicht des hier in Abb. 4.11 gezeigten Triebschnees (= gesamte Anrissstirn) ist gleich der Schicht von 40 bis 65 cm im Profil vom 30. 1. (Abb. 4.12). (Foto: SLF/T. Wiesinger, Mattjisch Tälli/GR 28. 1. 2000) (Abb. 4.12) im Flüelatal hat sich beim Betreten gesetzt und ist etwas abgeglitten. Das WummGeräusch war eindrücklich. Die Schneedecke besteht aus 3 Schichten: untere Hälfte kantige Formen, obere Hälfte kleine runde und Graupel, dazwischen eine dünne Kruste, die die Bruchausbreitung fördert. Der Rutschblock brach beim Versuch zu betreten. Mit der ersten Sonne und Erwärmung wird das morgen super-klöpfig». Nach einer teilweise klaren Nacht war am Morgen des 31. 1. war noch alles ruhig und Lawinensprengungen in den Skigebieten hatten wenig Erfolg. Das bewog dazu die Nationale Lawinenprognose von «gross» auf «erheblich» zurückzustufen. Von einem Helipiloten der Heli Bernina war später zu erfahren, dass im Gebiet Davos bis Piz Kesch zwischen 9:30 und 11 Uhr mehrere hundert Lawinen abgegangen waren. Lawinen lösten sich Eingangs Dischmatal auch aus den Verbauungen und richteten Schäden an (Abb. 4.13). Die Strahlung war an jenem 31. 1. für die Jahreszeit gross (max. 630 W/m2 kurzwellige Einstrahlung), aber die Lufttemperaturen auf 2540 m stiegen nur unwesentlich an. Lawinen brachen an allen Expositionen an Hängen über 27 °C Hangneigung an. Sehr steile Hänge im Sektor Nord empfangen aber Ende Januar noch gar keine direkte Sonnenstrahlung. Der Grund für die massive Lawinenaktivität in kurzer Zeit ist somit auch im Nachhinein nicht genau bekannt. Lawinen mit Sachschaden wurden auch im Meiental/UR und in Adelboden/BE registriert. Abb. 4.12: Schneeprofil aus dem Flüelatal/Davos/GR. Der Profilhang wurde beim Betreten ausgelöst, glitt aber nicht ab, weil der Hang zu flach war. Die Schneedecke war vergleichsweise dünn und der Schnee für die Jahreszeit sehr warm. Die Basis aus kantigen Kristallen und die Kruste waren vor dem Schneefall schon vorhanden. Die kleinen runden Kristalle waren drei Tage alt und der Graupel fiel unmittelbar zuvor. 43 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.13: Lawinenanriss am Brämabüel, Davos/GR. Diese Lawine beschädigte die Lawinenverbauung und im Tal ein Auto und ein Gebäude. Die Lawine brach im verbauten Perimeter an und der Schnee glitt durch die Werkreihen hindurch, um danach in der Sturzbahn noch viel Schnee aufzunehmen. Dadurch entwickelte sich eine grosse Lawine, die weiter vorstiess, als es nach den Neuschneemengen zu erwarten gewesen wäre. (Foto: SLF/ T. Wiesinger, 31. 1. 2000) Abb. 4.14: Zahlreiche Lawinenabgänge im Dischmatal, orographisch rechte Seite (Sonnenseite). Diese trockenen Schneebrett lawinen gingen an Hängen ab einer Neigung von 27 °C ab. (Foto: SLF/ T. Wiesinger, 31. 1. 2000) Abb. 4.15: Riesige Lawinenflächen im hinteren Dischmatal, orographisch linke Seite (vorderes Rüedisch Tälli, die Osthänge des Rossbodens liegen in der Sonne, oben links sieht man mit den schattigen Nordhängen das Witihüreli (ca. 785500/180750/2635 m), unten links die Gebäude auf der Alp Rüedischtälli. (Foto: SLF/T. Wiesinger, 31. 1. 2000) Abb. 4.16: Extrem viele Lawinen auch aus relativ flachen Einzugsgebieten im Dischmatal/GR. (orographisch rechte Seite, Blick talauswärts, rechts oben das Sentischhorn). Der dunkle Bereich im Vordergrund ist Schatten der Berge links davon, im Hintergrund ist der dunkle Bereich Wald. (Foto: SLF/T. Wiesinger, 31. 1. 2000) 44 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Februar 2000: Mild, viel Niederschlag auf der Alpennordseite in der Monatsmitte und weiterhin trocken auf der Alpensüdseite, viele Lawinenunfälle In den Alpen waren die Temperaturen leicht überdurchschnittlich, besonders im Oberengadin, wo viel Bewölkung die Bildung markanter Inversionen verhinderte. Vor allem zwischen dem 7. und 20. 2. brachten zahlreiche Störungen aus Nordwesten Schnee, besonders am Alpennordhang. Das südliche Wallis, Uri und Mittelbünden erhielten weniger Schnee als normal, das Oberengadin deutlich weniger. Zum Monatsende wurde es sehr warm, vor allem in den Niederungen. Aber auch auf 3000 m stieg die Lufttemperatur auf nahe 0 °C an. Im Tessin endete die Dürre am 29. Februar mit unergiebigen Niederschlägen. Somit erreichte die Dürreperiode eine Dauer von 62 Tagen. Seit 1904 gab es nur wenige längere Trockenperioden, nämlich in den Jahren 1953, 1980 und 1989. Insgesamt war es im Süden der vierte deutlich zu trockene Monat. Entsprechend war die Waldbrandgefahr ein Thema, nicht die Lawinengefahr. Zu Monatsbeginn herrschte in den inneralpinen Gebieten im Osten enorme Lawinenaktivität. So erreichte uns z. B. vom Rinerhorn bei Davos folgende Meldung: «Sehr grosse Lawinenaktivität am 1. 2., sowohl spontan als auch künstlich; etwa 70 % der potentiellen Lawinenflächen sind in diesem Tal abgegangen. Bruchstelle ist immer zwischen Neuschnee und den kantigen Formen des Altschnees.» Mehrere grosse, fernausgelöste Lawinen wurden aus den inneralpinen Regionen gemeldet. Abb. 4.17: Grosse Lawinenaktivität am Rinerhorn in Davos Glaris/GR. Im Vordergrund ist ein Hang zu sehen, der im unmittelbaren Liftbereich liegt und auch häufig befahren wurde. Die Schneedecke ist zerrissen aber nicht abge glitten, weil der Hang dazu nicht steil genug war (22 bis 27 °C). Im Hintergrund erkennt man, dass sehr viele Lawinen künstlich ausgelöst werden konnten. (Foto: SLF/T. Wiesinger, 1. 2. 2000) 45 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.18: Grosse Lawinenaktivität am Rinerhorn/Nülli in Davos Glaris/ GR. Die Lawinen sind spontan abgegangen oder künstlich ausgelöst worden. Teilweise meldeten die Patrouilleure beim Sprengstoffverbrauch «Null» – abgegangen beim Versuch zu sprengen. Die Labilität war demnach sehr hoch. (Foto: SLF/T. Wiesinger, 1. 2. 2000) Abb. 4.19: Schneeprofil vom Rinerhorn/Nüllilift bei Davos/GR (im Hang der in Abb. 4.17 im Vordergrund «zerrissen» ist). Die Bruchstelle ist immer zwischen Neuschnee und den kantigen Formen des Altschnees. Der Rutschblock mit Stufe 5 ist auf 22 °C erstellt weil eine Profilerstellung in steilerem Gelände zu gefährlich erschien. Bei 35 °C wäre Stufe 1 bis 2 zu erwarten. Der Profilhang hat sich bei Annäherung gesetzt. Vor dem Betreten war er bei 25 °C Neigung schon zerrissen aber nicht abgeglitten. (Abb. 4.17) Sonn- und schattseitig sind die Lawinen z. T. bis auf den Boden durchgerissen. 46 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Die heikle Lawinensituation beruhigte sich in Mittelbünden vorerst nicht. Bis zur Monatsmitte wurden Fernauslösungen und Lawinenunfälle gemeldet. Nordhänge waren nach wie vor locker bis zum Boden. Sonnenhänge in mittleren Lagen wurden bereits durchfeuchtet und begannen zu gleiten. Richtung Avers – Rheinwald war die Stabilität der Schneedecke besser, die Triebschneeansammlungen waren fest. Die oben genannte Niederschläge bis zum 20.2. führten zu einer erneuten Verschärfung der Situation im Osten. Am östlichen Alpennordhang waren es die grossen Neuschneemengen die gefährlich waren (tödlicher Lawinenunfall am 14.2. am Chäserugg/SG; Schattenbachlawine in Walenstadt/ SG ging sehr gross ab; Pistenfahrzeug in Wildhaus/SG beschädigt; zusätzlich zahlreiche grosse Abb. 4.20: Gleitschnee in Davos Frauenkirch/ GR an einem Sonnenhang auf ca. 1600 m. (Foto: SLF/T. Stucki, 2. 2. 00) Abb. 4.21: Neuschneesumme über 5 Tage vom 16. bis 21. 2. 00 an bemannten Stationen. 47 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.22: Durch Personen ausgelöste Lawine am Hüreli/Drusatscha, Davos/GR. Siehe auch Umschlag. Die Personen konnten nach links herausfahren (siehe Spuren im Bild nach rechts) und wurden nicht mitgerissen. Deutlich erkennbar sind oberhalb der Lawine die Spuren des Windes, der die darunter liegende, flache Mulde eingeblasen hat. Die Lawine ging auf einer Schwachschicht innerhalb der Schneedecke ab und riss nach einigen Metern an einer Geländekante bis auf den Boden durch. (Foto: SLF/T. Wiesinger, 21. 2.00) Abb. 4.23: Durch eine Personen ohne Ski am Grat links ausgelöste Lawine oberhalb des Skigebietes von Pischa, Davos/GR. Die Person wurde mitgerissen aber nicht verschüttet. Die Lawine ging auf einer Schwachschicht innerhalb der Schneedecke ab und riss teilweise in tiefere Schichten durch. Der geöffnete Wanderweg wurde an einigen Stellen verschüttet. Der Hang wurde am Morgen des selben Tages gesprengt. Zu diesem Zeitpunkt war der Schnee noch zu locker und nicht auslösbar. Die Lawinenauslösung passierte kurz nach 15 Uhr. (Foto: SLF/T. Wiesinger, 21. 2. 00) 48 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Lawinenabgänge am Alpennordhang), inneralpin war es die Kombination aus schattseitig sehr schwachem Schneedeckenaufbau und Neuschnee mit Wind. Zudem herrschte gerade Feriensaison mit vielen Personen im freien Gelände, wodurch nach Ende der Schneefälle das Risiko für Lawinenunfälle markant anstieg. Interessanterweise gingen inneralpin keine Spon tanlawinen ab, was auch im Lawinenbulletin seinen Ausdruck fand. Dort steht für Graubünden für den 21. 2.: «Die Gefahr von spontanen Lawinenabgängen ist zurückgegangen. Mit der ersten intensiven Sonneneinstrahlung am 21. 2. ist jedoch ein nochmaliger kurzfristiger Anstieg der Gefahr zu erwarten. Die Gefahr von künstlich ausgelösten Lawinen ist aber noch nicht wesentlich zurückgegangen. Die Zusatzbelastung der Schneedecke durch einen einzelnen Wintersportler kann bereits genügen, um eine Lawine auszulösen.» Diese treffsichere Einschätzung ist bemerkenswert, da sie allein auf Erfahrungswissen (manche nennen es Gefühl) beruhte. In Davos sind an diesem 21. 2. fünf grosse Lawinen mehrheitlich durch einzelne Personen ausgelöst worden. Es sind keine Spontanlawinen beobachtet worden. In den meisten Fällen kamen die Beteiligten mit dem Schrecken davon, produzierten sie doch Lawinen mit bis zu 270 cm Anrissmächtigkeit und über 1000 m Länge (z. B. Abb. 4.22 bis 4.25). Grosse, durch Personen ausgelöste Lawinen sind generell selten – umso höher ist die Auslösung von fünf grossen Lawinen an einem Tag auf einer Flächen von nur 100 km2 zu werten. In einem Fall endete eine Lawinenauslösung jedoch tragisch (Zweifel 2003, Nr.82). Im Meierhofertälli oberhalb Davos wurden sechs Personen neben der Piste verschüttet. vier Personen werden ganz verschüttet, drei Personen konnten nicht rasch genug mit Sondieren geortet werden (Verschüttungszeit ein bis drei Stunden) und starben. Der Rettungschef wurde frei gesprochen. Ein Snowboarder der die Lawine (mit)ausgelöst hatte, wurde verurteilt. Am selben Tag wurde auch am Stockhorn/BE eine belebte Piste verschüttet. Es war der erste schöne Tag nach einer Woche mit Schneefällen und Verfrachtungen. Viele Lawinen konnten am Morgen künstlich ausgelöst werden, eine Lawine ging dann nach dem Mittag spontan nieder und verschüttete vier Personen beim Kinderskilift. Es wurde niemand verletzt. Am 22. 2. wurde am Brienzer Rothorn/BE eine Frau von einer grossen Schneebrettlawine erfasst. Sie wurde 500 m mitgerissen, teilverschüttet und verletzt. In Davos wurden am 22. und 26. 2. weitere Lawinen ausgelöst, sowohl im Varianten- als auch im Tourenbereich. Bei beiden Unfällen kam mit viel Glück und rascher Kameradenrettung niemand ums Leben. Der Unfall am 26. 2. am Monsteiner Büelenhorn/GR ist zusätzlich interessant, weil Mitglieder einer grossen Gruppe (ca. 40 Personen) die Lawine auslösten und Mitglieder ihrer eigenen Gruppe, die über eine andere Route abgefahren waren und sich im Wiederaufstieg befanden, verschütteten (Abb. 4.25). Abb. 4.24: Durch eine Personen unterhalb des Grates ausgelöste Lawine oberhalb des Versuchsfeldes Weissfluhjoch, Davos/GR. Die Person wurde mitgerissen aber nicht verschüttet. Eine Lawine dieses Ausmasses ist an diesem Hang sehr selten. (Foto: SLF/J. Schweizer, 21. 2. 00) 49 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.25: Durch Skifahrer ausgelöste Schneebrettlawine am Monsteiner Büelen horn bei Monstein/GR. Der Anriss liegt auf 2800 m, an einem NE-Hang. Die Lawine verschüttete Mitglieder der eigenen Gruppe, die sich im Wiederaufstieg bzw. beim Anfellen befanden. (Foto: SLF/S. Gliott, 26. 2. 00) Die Schilderungen zeigen, wie heikel aber auch heimtückisch die Lawinensituation im Februar besonders im Norden und in Graubünden war. Wallis und im Westen war es deutlich zu trocken. Demgegenüber war es vom östlichen Alpennordhang bis ins Prättigau und Unterengadin deutlich zu nass (175 bis 250 % vom Durchschnitt). In den übrigen Gebieten waren die Niederschlagsmengen in etwa normal. Am Säntis war die Märzsumme des Niederschlags (400 mm) gar drei Mal grösser als im Durchschnitt. Im Süden war es wiederum zu trocken und recht sonnig. Über Monate hinweg war nun schon der sonnigste Platz in der Schweiz (an dem Sonnenstrahlung gemessen wird) auf der Cimetta (1672 m) oberhalb von Locarno/TI. Dementsprechend waren die Temperaturen im Tessin hoch. Am 9. 3. wurden in Locarno Monti mit +26,4 °C ein Sommertag registriert. Seit 1935 war das dies erste Mal in der ersten Märzhälfte der Fall. Möglich wurde dies durch Zufuhr milder Atlantikluft kombiniert mit kräftigem Nordföhn. März 2000: Ende der Trockenheit im Süden, sonnig im Westen, viel Niederschlag im Osten Der März war ein Frühlingsmonat, im Mittel deutlich zu mild, jedoch in Schlechtwetterphasen in den Alpen zu kalt. Wieder deutlich zu warm war es im Oberengadin. Die Niederschlagsverteilung war sehr inhomogen. Am Alpensüdhang, im Oberengadin, im südlichen Die reichlichen Schneefälle von Februar und März führten Ende März noch zu einer guten Schneelage in den zentralen und östlichen Alpen. Am östlichen Alpennordhang und in Nordbünden waren die Schneehöhen auf 1500 m und darüber deutlich überdurchschnittlich. Am Säntis (2490 m) lag seit Messbeginn im Jahre 1959 noch nie so viel Schnee Ende März (755 cm). Ebenfalls am 26. 2. wurde in Hasliberg/BE eine Lawine im stark frequentierten Variantengelände ausgelöst – es wurde aber niemand erfasst. Am Elsighorn bei Frutigen/BE lösten sechs Personen neben der Piste ein grosses Schneebrett aus. Eine Person starb dabei. Sie konnte ohne LVS erst von den Rettungsmannschaften geborgen werden. Bei schlechter Sicht wurde am 1. 3. eine Person am Pischahorn bei Davos/GR, erfasst. Der Verschüttete wurde nicht gesucht und verstarb. Die beiden anderen Mitglieder der Gruppe kamen zwar am Lawinenkegel vorbei, konnten sich aber wegen Nebels so schlecht orientieren, dass sie den Kegel nicht als Unglückslawine indentifizieren konnten. 50 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.26 und 4.27: Schneehöhe Ende März in der Schweiz. Gezeigt werden zwei verschiedene Darstellungen. In Abb. 4.26 wird die Schneehöhe basierend auf Messwerten für die effektive Höhe der Berge berechnet. In Abb. 4.27 wird die effektiv gemessene Schneehöhe gezeigt. Die Flächen zeigen nicht Werte die auf eine Höhenfläche berechnet wurden sondern gemessene Schneehöhen in den Regionen. Die grossen Alpentäler sowie das südliche Tessin sind schneefrei. Die grössten Schneehöhen liegen im Bereich Aletschgebiet bis zur Reuss, sowie im Alpsteingebiet. Am Säntis (2490 m) wurde mit 755 cm das bisherige Schneehöhenmaximum seit Messbeginn registriert. Abb. 4.28: Die Schneehöhe ist im Vergleich mit dem langjährigen Mittelwert Ende März 2000 im Osten überdurchschnittlich, im Alpsteingebiet deutlich überdurchschnittlich. Im Westen und im Oberwallis waren die Schneehöhen dagegen unterdurchschnittlich, im Süden deutlich unterdurchschnittlich. Die starken Winde führten auch am Alpenhauptkamm zu grossen Spannungen in der Schneedecke. So wurden z. B. auch aus Poschiavo grosse Lawinenabgänge gemeldet. Am 10. 3. ging die Gondas Lawine bei Zernez gross ab. Danach nahm bis zur Monatsmitte die Lawinengefahr wieder ab bevor ab 15. 3. weitere ergiebige Schneefälle für einen erneuten Anstieg der Gefahr sorgten. Bis Monatsende waren teilweise schlecht erkennbare Triebschneeansammlungen besonders schattseitig heikel. Die Neuschneemengen in der zweiten Märzhälfte lagen am zentralen und östlichen Alpennordhang sowie in Nordbünden bei 70 bis 180 cm, die grössten Mengen erneut im Osten. Die Neuschneemengen waren im Osten der Schweiz ähnlich wie im östlich benachbarten Teil Österreichs, wo es am 28. 3. 00 zum zweiten grossen touristischen Lawinenunglück dieses Winters in den Alpen kam. Lawinenunfälle in diesem Ausmass sind sehr selten, daher findet der Unfall hier Erwähnung. In der Schweiz gab es noch nie einen touristischen Lawinenunfall mit so vielen Opfern. Das grösste touristische Lawinenunglück ereignete sich am 10. 2. 1961 in Lenzerheide, wo bei einem Lawinenabgang am Crap la Pala zehn Kinder starben. Die Leiterin überlebte damals. Gegen sie wurde kein Verfahren eröffnet. 51 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Grösstes Lawinenunglück des Winters in Kaprun/ Österreich Bei einem Landesskilehrer Alpinkurs wurde an einem steilen NNW-Hang auf rund 2900 m durch eine Person eine Lawine ausgelöst. Die abgleitende Lawine löste eine zweite viele grössere Sekundärlawine aus, die alle bereits abgefahrenen und an einem für sicher befundenen Platz wartenden Personen mitriss und verschüttete. Alle 12 beteilig ten Personen kamen ums Leben, darunter zwei Ausbilder und ein zufällig anwesender Snowboarder (dieser ohne LVS). Die Gefahr wurde im Salzburger Lawinenlagebericht als Gefahrenstufe 2 (mit einem Text-Zusatz, dass die Lawinengefahr im Hochgebirge höher ist) angegeben. An Sonnenhängen der Region herrschte am 28. 3. grosse Spontanlawinenaktivität. Der Einfahrtsbereich in den Hang war bis zwei Wochen vor dem Unfall fast schneefrei (Winderosion). 10 und 5 Tage vor dem Lawinenunfall fiel ergiebiger Schnee (rund 2 m). Der Unfallhang wurde unmittelbar nach dem zweiten Schneefall bereits bei grosser Lawinengefahr ohne Auslösung befahren, allerdings im Zentrum einer schneereichen Mulde. Die Lawine wurde einige Tage später dann aber ausserhalb der Mulde in einem schneearmen Geländeteil ausgelöst. Dass an dieser Stelle (Abb. 4.31, 4) weniger Schnee lag, war von aussen nicht erkennbar. Die Lawinendimensionen sind gewaltig: Anrissmächtigkeit bis 3 m, Länge der Lawine 2600 m, Verschüttungstiefen bis 6 m, Ablagerungstiefen bis >15 m. Am Rettungseinsatz waren neun Helikopter, ein Dutzend Ärzte und Dutzende Bergret- ter beteiligt. Die Suche lief sehr schnell an: die ersten Helfer waren 3 min nach Lawinenstillstand am Unfallort, der erste Arzt ca. nach 8 bis 10 min, die Bergrettung etwa 10 bis 15 min danach, die ersten Lawinenhunde nach ca. 15 min. Trotz des raschen Einsatzes starben alle Verschütteten. Nur bei einer Person wurde eine kleine Atemhöhle entdeckt. Das Ausgraben der Verschütteten dauerte trotz der vielen Helfer wegen der grossen Verschüttungstiefen lange. Im Gerichtsverfahren wurde später niemand verurteilt. April 2000: Endlich Niederschläge im Süden – dort trüb und nass, im Norden mild und oft föhnig Insbesondere in den schneereichen Gebieten (Abb. 4.28) waren die Temperaturen föhnbedingt überdurchschnittlich hoch. Generell war es aber in allen Landesteilen etwas zu warm, was vor allem auf die bereits frühsommerlichen Temperaturen im letzten Monatsdrittel zurückzuführen ist. Nördlich der Linie Rhône–Rhein war es trockener und sonniger als normal. Aufgrund der häufigen Stauniederschläge im Süden (2. bis 4. 4.; 9. bis 19. 4.) fiel dort mehr Niederschlag als normal. Alleine vom 17. auf den 18. 4. fiel im Tessin so viel Regen wie normalerweise in einem Monat. In Robiei (1890 m) wurden vom 17. bis 19. 4. 119 cm Neuschnee mit 220 mm Wasserwert gemessen. Nach dem 20. 4. fiel in dieser Höhe kein Schnee mehr. Allerdings regnete es zu Ostern (23. und 24. 4.) sowie am 28. und 29.4. ergiebig. Spezi- 1 3 2 Abb. 4.29: NNW-Hang des Grossen Schmiedingers, Niedernsill, Pinzgau, Österreich (dieses Foto zeigt den Unfallhang in einem späteren Winter) (1) markiert den Einfahrtsbereich in den Unfallhang aus dem benachbarten Skigebiet Kitzsteinhorn, Kaprun (links) (2) ‚ markiert ca. den Anriss der Unfalllawinen (Foto: SLF/T. Wiesinger, 26.2.2005) 52 Abb. 4.30: Anrissbereich und obere Sturzbahn mit Haltepunkt (3) an dem 11 der 12 getöteten Personen erfasst wurden. Die Kleinheit der suchenden Personen gibt einen Eindruck der Grösse des Lawinenkegels. Zudem zeigt die Position der Personengruppen die ungefähren Verschüttungsorte. (Foto: Hans Dörfler/Bergrettung Kaprun, 28.3.2000) 4 Abb. 4.31: Anrissbereich der Primärlawine. Die Markierung (4) zeigt den Auslösepunkt (Aus lösung durch eine einzelne Person) in abwärtsgestuftem, schneearmem Gelände, das bis zwei Wochen vor dem Unfall noch schneefrei war. (Foto: Hans Dörfler/Bergrettung Kaprun, 28.3.2000) Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.32: Neuschneesumme über 4 Tage vom 16. bis 20.4., gemessen an bemannten Stationen. Die gemessenen Schneehöhen sind geringer als es die Niederschlagsmengen vermuten liessen. Die Dichten des Neuschnees lagen allerdings am Alpensüdhang bei Werten von 142 bis 242 kg/m3, wobei die Dichten mit der Höhe zunahmen, was wahrscheinlich auf die allgemein hohen Temperaturen und die Zunahme der Niederschlagsmenge mit der Höhe zurückzuführen ist. ell in den Regionen, die normalerweise schon sehr grosse Niederschlagsmengen bekommen (Simplon–Maggiatäler–San Bernadino), fiel 200 bis 300 % des normalen Monatsniederschlags. Nach der langen Dürrephase des Winters fiel im April im Tessin und im Misox so viel Niederschlag, dass das Niederschlagsdefizit in ein Plus von 10 bis 40 % umgewandelt wurde. Schäden entstanden bei den grossen Niederschläge keine, da solche Starkniederschlagsereignisse auf der Alpensüdseite nicht ungewöhnlich sind. So zeigt sich etwa auch, dass die Variationsbreite zwischen minimaler und maximaler Schneehöhe am Alpensüdhang am grössten ist. Die Station Robiei erreichte in diesem Winter drei Mal kurz den Mittelwert der Schneehöhe – sonst lag sie darunter. Die maximale Schneehöhe betrug 225 cm (19. 4.), das Aprilmaximum aller Jahre beträgt jedoch 640 cm. Vor Ostern stiegen die Temperaturen kräftig an und es wurde frühsommerlich warm, was zu einer raschen Schneeschmelze führte (Abb. 4.40). Ende April waren fast alle Stationen unterhalb von 1700 m ausgeapert. Die Ausaperungskurve vom Weissfluhjoch (2540 m, Abb. 4.40) z. B. zeigt, dass die Schneedecke trotz überdurchschnittlicher Schneehöhen rascher als im Durchschnitt abschmolz. Nach den grossen Niederschlagsmengen im Süden kam es am 18.4. zu einem folgenschweren Lawinenunglück im Skigebiet von Plattjen, Saas Fee/VS. Trotz Lawinensicherungsarbeiten am Morgen gingen am Mittag drei spontane Lawinen über eine geöffnete Piste nieder. Mehrere Personen wurden erfasst und gerettet. Für einen 45jährigen Skifahrer kam aber jede Hilfe zu spät. Ein Strafverfahren endete mit einem Freispruch für den Rettungschef. In der Zeit vom 20. bis 29.4 passierten noch weitere Lawinenunfälle in Saas Fee, im Unterwallis (3), im Berner Oberland (3), in Davos, im Avers und im Bündner Oberland. Gemeinsam ist den Unfällen, dass sie in den Niederschlagsrandgebieten passierten und nicht dort, wo im April sehr grosse Schneemengen fielen. Gemeinsam ist auch, dass die Temperaturen stark anstiegen und eher dünne Schneedecken stark geschwächt wurden. Die meisten Lawinen wurden daher auch in bodennahen Schwachschichten ausgelöst. Ende April hat sich die Schneedecke in vielen Gebieten verfestigt – oder bereits durchnässt und entladen. In den Morgenstunden herrschten sehr gute Tourenbedingungen. Nur zwischen 4200 und 3700 m fand man noch Pulverschnee. 53 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.33: Lawinen im Skigebiet Plattjen, oberhalb von Saas Fee/VS, die eine Skipiste verschütteten. (Foto: SLF/J. Schweizer, 19. 4. 2000) Abb. 4.34: Durch zwei einheimische Schneeschuhgeher (Snowboarder im Aufstieg) in Gratnähe ausgelöste Lawine am Älplihorn bei Monstein/GR. Die Lawine wurde ganz oben im Sattel durch einen Bruch im Schwimmschneefundament ausgelöst. (Foto: SLF/T. Wiesinger, 22. 4.2 000) 54 Abb. 4.35: Schneeprofil an einem Nachbarhang der in Abb. 4.34 gezeigten Lawine. [Exposition NNW auf 2500 m]. Die Temperatur ist nahe 0 °C–isotherm. Die oberen Schichten sind recht kompakt aber noch nicht angeschmolzen. Die unteren Schichten dagegen sind zwar noch nicht merkbar angefeuchtet, bestehen aber aus grossen kantigen Formen und bilden ein dickes, schwaches Fundament. An einer Stelle mit weniger Schnee, wie z. B. an einem Grat, ist eine künstliche Auslösung im Schwimmschneefundament möglich. Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Abb. 4.36: Lawinenabgang im Waldgrenzbereich, schattseitig, in Skigebietsnähe am Corvatsch, Oberengadin, GR. Die Lawine brach im durchfeuchteten, bodennahen Schwimmschneefundament los. (Foto: SLF/ M. Phillips, 21. 4. 00) Abb. 4.37: Grosse Nassschneelawine in Innerferrera, Avers/GR. Die Lawine brach schattseitig im durchfeuchteten, bodennahen Schwimmschneefundament los. (Foto: SLF/M. Phillips, 20. 4. 00) Abb. 4.38: Spontaner Lawinenabgang in Juppa, Avers / GR vom 18. 4. 00. (Foto: SLF/M. Phillips, 20. 4. 00). Der Anriss ist bis 2,3 m hoch. Exposition Ost–Nordost, Höhe 2600 m, Neigung 38 °C. Der Wind, der den Triebschnee abgelagert hat, kam von Süd (links). Am selben Tag gingen mehrere Nassschneelawinen aus sehr steilen Sonnenhängen, die davor schon ausgeapert waren, auf die Strasse nach Juf ab und verschütteten diese meterhoch. 55 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Mai 2000: Extrem warm – rasche Schneeschmelze Die erste Maihälfte war in weiten Teilen der Schweiz die bis dahin wärmste seit Messbeginn (4 bis 6 °C wärmer als im langjährigen Durchschnitt). Aber nicht nur der Mai war sehr warm (am wärmsten war die Phase von 20. 4. bis 17. 5.) sondern der ganze Frühling war der wärmste seit Messbeginn. Ähnlich hohe Werte wurden Mitte der 1940er Jahre gemessen (Witterungsberichte der SMA 2000). Die Wetterlagen im Mai waren hochdruckbestimmt und daher die Niederschläge deutlich unterdurchschnittlich (mit Ausnahme des Berninagebietes). Zu Maibeginn waren die Schneehöhen in der Höhe der Jahreszeit entsprechend. Abb. 4.39: Winterliche Verhältnisse am Corvatsch mit Blick in Richtung Piz Bernina und Piz Roseg. Die Gletscher sind noch wenig eingeschneit. Die Schnee brettlawine im Vordergrund ging nach den ergiebigen Schneefällen spontan ab. (Foto: SLF/T. Stucki, 21. 4. 00) Die hohen Temperaturen führten zu mehreren grossen Grundlawinen, mehrheitlich aus hoch gelegenen Schattenhängen. Bis Mitte Monat waren die Tourenbedingungen wieder sehr gut. Die Tourensaison ging jedoch mit fortschreitender Wärme rasch zu Ende. Im Mai sind dem SLF keine Lawinenunfälle gemeldet worden. Abb. 4.40: Verlauf der Schneehöhe (dicke Linie) und des Neuschnees (senkrechte Balken unten) an der Vergleichsstation Weissfluhjoch/GR (2540 m). Das Messfeld am Versuchsfeld des SLF wurde bereits im Oktober eingeschneit, aperte aber wieder aus. Ab Anfang November 1999 bildete sich eine zusammenhängende Schneedecke mit meist überdurchschnittlicher Mächtigkeit (mittlere der drei dünnen Linien). Ab 21. 4. begann die Schneedecke mit zwei kurzen Unterbrüchen rasch abzuschmelzen (steiler Abfall der Kurve). Die mittlere dünne Linie zeigt das durchschnittliche Abschmelzverhalten. Das Maximum wurde ziemlich genau zum Zeitpunkt des mittleren Maximums erreicht, der Abschmelzprozess war jedoch mehrere Wochen kürzer als normal. 56 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Sommer 2000: rasche Ausaperung bei hohen Temperaturen; verregneter, kühler Juli, erst ab Mitte August hochsommerlich warm, im September einzelne heftige Regenphasen und erster Schnee bis in höhere Täler. Auch der Juni war überdurchschnittlich warm (+3 °C) und zu trocken und besonders im Norden sehr sonnig. Damit war das erste Halbjahr 2000 eines der wärmsten seit Beginn der Messungen. Der Juli war dann deutlich zu kühl und zur Monatsmitte gab es einen Wintereinbruch im Gebirge. Am 13. 7. erschien eine Mitteilung in der Neuschneesummen von bis zu einem Meter im Hochgebirge und eine Schneefallgrenze von 1000 m prognostiziert wurde. Neben diesen Stauniederschlägen aus NW dominierten Situationen mit Gewitteraktivität und brachten überdurchschnittliche Regenmengen und wenig Sonne. Insbesondere in der Südschweiz verursachten heftige Gewitterstürme am 4. 7. Schäden. Im August setzte sich das unbeständige, kühle Wetter bis zum 8. 8. fort und insbesondere im Osten gab es viel Niederschlag. Damit wurden die Skitourenbedingungen im vergletscherten Hochgebirge wieder überraschend gut – und die Spurarbeit ohne Ski sehr mühsam. Danach stiegen die Temperaturen erstmals seit Juni wieder auf hochsommerliche Werte und in Summe war der August wärmer als normal und im Osten feuchter als im Durchschnitt. Im Westen und Süden regnete es weniger als normal. Am 21. 8. beendete ein heftiger Gewittersturm die Wärmephase auf der Alpennordseite. Verglichen mit den Klimadaten war der Sommer 2000 warm, sonnig und trocken, was angesichts der trüben Witterung in der Ferienzeit überrascht. Zu Septemberbeginn regnete es in der Ostschweiz und zu Monatsende (20., 21. und 30. 9.) im westlichen Tessin, im Goms und den Vispertälern intensiv und ergiebig. Dabei sank die Schneefallgrenze erneut unter 2000 m, lokal bis 1500 m. In Cevio im Maggiatal/TI regnete es am 30. 9. in 24 Stunden 240 mm. Dazwischen war der September unspektakulär, etwas zu warm, eher sonnig, v. a. im Westen. Das vermehrte Auftreten von Südstaulagen im Herbst entspricht einem klimatischen Trend (Witterungsbericht SMA September 2000). Am 10. 9. wurden schneebedingte Unfälle am Lagginhorn/VS, am Vorderen Tierberg/BE und am Nesthorn/VS (kleine Schneebrettlawine mit Todesfolge, Zweifel 2003) registriert. Die schneebedingten Ursachen für die Unfälle sind unklar. Schneefälle im Vorfeld der Unfälle konnten mit den automatischen Messnetzen des SLF und der SMA nicht beobachtet werden und die Beobachter des SLF sind im Sommer nicht aktiv. Die aus Temperaturmessungen berechnete Schneefallgrenze lag in Abb. 4.41 Blick vom Eggberg (3147 m)/ Silvretta an der Grenze GR – Vorarlberg, auf den Silvrettagletscher in Richtung Klosters (Blickrichtung Südwest). Der Gletscher war tief verschneit, grössere Spalten sind sichtbar, die Schneegrenze liegt auf 2400 m. Die Bedingungen für Skitouren waren gut. (Foto: SLF/T. Wiesinger, 8.8.2000) 57 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 der Zeit vom 3. 9. bis 8. 9. zwischen 2100 bis 2800 m und an den benachbarten ANETZ Stationen wurden rund 40 mm Niederschlag gemessen. Somit sind Aussagen zu sommerlichen, Neuschnee bedingten Gefahrensituationen generell ebenso schwierig wie Aussagen zu den Verhältnissen im Winter und Frühling im Hochgebirge (Zitat aus dem Glossar: «hochalpine Regionen: Gebiete oberhalb von rund 3000 m. Sie umfassen insbesondere die vergletscherten Gebiete».) Aus den hochalpinen Regionen liegen nur vereinzelte Windund Temperaturmessungen und sehr vereinzelte Meldungen aus dem Gelände vor. Daher kann über diese Höhenlagen im Lawinenbulletin in der Regel keine zuverlässige Aussage gemacht werden. Synopsis des hydrologischen Jahres 1999/2000 Die Niederschlagsverteilung war in den Schweizer Alpen zeitlich und räumlich extrem unterschiedlich. Im Süden herrschte lange Zeit Dürre. Vier Monate hindurch war es im Winter sehr oder sogar vollständig trocken. Im April brachten einzelne ergiebige Niederschlagsereignisse mehr Regen und Schnee als normalerweise im ganzen Winter, wodurch das Niederschlagsdefizit nachträglich wieder kompensiert wurde. Die Schneehöhen allerdings blieben immer unterdurchschnittlich. Nur vor dem Millenniumswechsel und an höheren Stationen über 1600 m auch noch um den 19. 4. wurden im Süden Schneehöhenwerte gemessen, die über dem langjährigen Mittelwert lagen. An der Station San Bernadino aperte das Messfeld Ende März aus, bevor es im April noch einmal fast 1 m Schnee registrierte. Das kam in 54 Messwintern noch nie vor (aber erneut 2005). Die maximalen Gesamtwasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00 erreichten an den schneereichsten Stationen im Süden nur etwa ein Viertel der maximalen Wasserwerte aller Messjahre. Völlig gegensätzlich waren die Schneeverhältnisse auf der Alpennordseite, vor allem im Osten. So wurde am Säntis Anfang April die grösste Schneemenge seit Messbeginn 1959 gemessen (755 cm) und an der benachbarten Station Schwägalp (1350 m) wurde in einem Winter siebenmal ein Wasserwert des Neuschnees von >50 mm gemessen. In Unterwasser Iltios/SG (1340 m) war dies immerhin noch drei Mal der Fall. Der erste Schnee kam zwar eher spät, aber die schnee reiche Zeit begann in diesem Winter im Osten sehr früh. Bereits auf den 8. 11. fielen auf der Schwäg alp 65 cm Neuschnee mit einem Wasserwert von 128 mm. Das ist der ergiebigste Neuschneefall des ganzen Winters in der Schweiz. Zwei mal wur- 58 den Wasserwerte >50 mm auf der Schwägalp auf zwei aufeinanderfolgenden Tagen gemessen (19.+20.2.00, Summe Wasserwert in zwei Tagen 115 mm), einmal sogar an drei aufeinanderfolgenden Tagen (27. bis 29. 12. 99, Summe Wasserwert in drei Tagen 194 mm). An zwei Stationen im Norden, an denen noch nicht lange Schnee gemessen wird, wurden neue Schneehöhenmaxima gemessen. Es sind dies Plaun Laax, Bündner Oberland/GR (1630 m), sechs Beobachtungsjahre, 170 cm erreicht am 20. 2. 2000 – und Buffalora im Ofenpassgebiet/ GR, 110 cm, sechs Beobachtungsjahre. Das Maximum wurde am 20. 2. 2000 erreicht und ex aequo am 20. 2. 2001 wieder gemessen. Vergleicht man die Schneehöhenmaxima des Winters mit den absoluten Schneehöhenmaxima seit Messbeginn, so kommt man für die einzelnen Klimaregionen auf folgende Prozentzahlen. Westlicher Alpennordhang 57 %, das heisst in den schneereichsten Wintern lag am Tag der Schneehöhenmaxima im Mittel 43 % mehr Schnee, Zentraler Alpennordhang 52 %, Östlicher Alpennordhang 71 %, Wallis 55 %, Nord und Mittelbünden 57 %, Tessin, Misox und Calanca 33 %, Engadin und Münstertal 48 %. Daraus lässt sich erkennen, dass der Winter nicht extrem war, jedoch regional recht unterschiedlich. Im Süden lagen die Maxima weit tiefer als in den schneereichsten Jahren (wobei die Schwankungsbreite der jährlichen Schneehöhenmaxima im Süden am grössten ist). Im Norden erreichten die Schneehöhenmaxima 50 bis 60 %, am schneereichsten östlichen Alpennordhang sogar über 70 % des absoluten Maximums. Zudem kann gesagt werden, dass die Schnee höhen in tieferen Lagen im Verhältnis zu anderen sehr schneereichen Jahren geringer war als in höheren Lagen. Beispiel: am Säntis (2490 m) wurde mit 755 cm ein neues Schneehöhenmaximum erreicht. Die benachbarte Station Schwägalp (1350 m) erreichte ein Schneehöhenmaximum von 260 cm (absolutes Maximum = 328 cm) und das vorgelagerte Wald/ZH (765 m) erreichte 58 cm, bemerkenswerterweise schon am 24. 11. (absolutes Maximum 104 cm). Sehr weit nach Norden vorgelagerte Stationen hatten überdurchschnittlich viel Schnee. Die Abbildung 4.42 zeigt einen Vergleich der Schneehöhenmaxima des Winters 1999/00 mit dem absoluten Maximum der Schneehöhe für alle Vergleichsstationen und Messstellen. Die regionalen Unterschiede waren aber enorm. So lag in Simplon Dorf/VS am Alpensüdhang auf rund 1500 m an 39 Tagen im Winter 1999/00 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Verhältnis vom Schneehöhenmaximum im Winter 1999/00 zum Schneehöhenmaximum seit Messbeginn 1.00 0.90 0.80 Verhältnis 0.70 0.60 0.50 0.40 0.30 0.20 0.10 0.00 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Meereshöhe, m Abb. 4.42: Verhältnis zwischen maximaler Schneehöhe im Winter 1999/00 und grösster je gemessener Schneehöhe an allen Vergleichsstationen und Messstellen. Zwei mal ist das Verhältnis gleich 1, das sind die oben genannten Stationen die 1999/00 ihr Schneehöhenmaximum hatten. Der Anstieg der Ausgleichsgerade zeigt, dass höher gelegene Stationen im Verhältnis zum absolutem Schneehöhenmaximum mehr Schnee hatten als tiefer gelegene (nicht zu verwechseln mit der Tatsache, dass die Schneehöhen mit zunehmender Meereshöhe zunehmen). Würde man dieselbe Graphik nur für den schneereichen östlichen Alpennordhang zeichnen, so steigt die Ausgleichsgerade ähnlich an, aber mit höheren Verhältniszahlen liegen recht hoch, nämlich 60 – 85%. Dauer der Schneebedeckung in Abhängigkeit von der Meereshöhe Dauer der Schneebedeckung, Tage 300 250 200 150 100 50 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Meereshöhe, m Abb. 4.43: Die Dauer der Schneebedeckung nimmt generell mit der Seehöhe zu, weil die Niederschlagsmenge mit der Höhe zunimmt und die Temperatur mit der Höhe abnimmt. Gezeigt sind hier Daten der Vergleichsstationen und Messstellen in den Schweizer Alpen im Winter 1999/2000. 59 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Schnee. In Gantrisch/BE am Alpennordhang lag auf etwa derselben Höhe an 183 Tagen Schnee. Am längsten Schnee lag am Weissfluhjoch (2540 m) mit 271 Tagen. In Lagen bis 3000 m lag wahrscheinlich noch länger Schnee, doch sind von dort keine durchgängigen Messreihen vorhanden. Der grösste Wasserwert wurde ebenfalls am Weissfluhjoch gemessen. Dort lag Ende April 2000 eine Schneedecke mit einem Wasserwert von 993 mm, was 2/3 des absoluten Maximums von 1945 entspricht. An anderen Stationen wie Hasliberg und Trübsee wurden ähnlich hohe Wasserwerte gemessen, allerdings wurde die Serie der Messungen bereits beendet bevor das Wintermaximum erreicht wurde. (vgl. Tab. 5.5 ). Dort wären wahrscheinlich später im Frühjahr noch höhere Wasserwerte messbar gewesen. An keiner Station wurden Extremwerte erreicht. Allgemeine Bemerkungen: Anmerkung zur mittleren Dichte des Neuschnees, gemessen mit Stechzylinder am Schneebrett: in den Jahren 1986 bis 2005 (20 Jahre) lag die mittlere Neuschneedichte zwischen 91 und 112 kg/m3, Der Mittelwert über alle 20 Jahre beträgt 99,8 kg/m3. Damit kann ein cm Neuschnee mit gutem Grund im Durchschnitt einem mm Wasserwert gleich gesetzt werden. Allerdings nicht im Einzelfall, wo die Neuschneedichten in einem Bereich zwischen etwa 30 und 400 kg/m3 variieren können Die SMA hat für die Periode 1961 bis 1990 klimatologische Normwerte der Lufttemperatur herausgegeben (SMA 2000). Daraus geht hervor, dass in der Periode 1961 bis 1990 verglichen mit der Periode 1931 bis 1960 die Lufttemperatur im Herbst und Winter um 1,5 °C anstieg, während sie im Frühling und Sommer um 1 °C tiefer lagen. 4.3 Lawinenunfälle Lawinenunfälle Im gesamten Berichtsjahr starben 18 Personen in Lawinen; das ist weniger als im Durchschnitt (25). Es wurden jedoch vergleichsweise viele Lawinenunfälle (123 Ereignisse mit 151 erfassten Personen) gemeldet. Lawinenunfälle traten gehäuft auf in den Phasen kurz vor Silvester (inneralpin und am Alpenhauptkamm), von 20. 1. bis 3. 3. (inneralpin, am Alpennordhang und im nördlichen Wallis) und von Mitte bis Ende April (am relativ schneearmen Walliser Alpenhauptkamm). In den Zeiträumen 7. 11. bis 25. 12., in der ersten Januarhälfte und von 4. 3. bis Mitte April gab es fast keine Lawinenunfälle. Im Mai wurden gar keine Lawinenunfälle registriert. 60 Umfassend sind die Lawinenunfälle des Winters 1999/00 in «Lawinenunfälle in den Schweizer Alpen. Winter 1999/2000. Personen- und Sachschäden» (Zweifel 2003) beschrieben und dokumentiert. 4.4 Produktstatistik und Verteilung der Gefahrenstufen Abfragezahlen Die Produkte des Lawinenwarndienstes waren über zahlreiche Verteilkanäle abrufbar. In der folgenden Tabelle wird dargestellt, auf welchen Verteilkanälen Produkte des SLF wie oft abgerufen wurden. Dargestellt ist die Summe der Abfragen aller Produkte. InfoBox 90 350 nur mit Zugangs berechtigung Fax 41 050 Summe aus Faxabruf und Faxabo Telefon 187 152 570 Anzahl Anrufe Internet 1168 900 hits 1999/00 konnte das Lawinenbulletin erstmals via wap abgerufen werden (ortsbasiertes Lawinenbulletin, in Zusammenarbeit mit Swisscom). Ab Sommer 1999 konnten via Telefon 187 Daten automatischer Stationen abgerufen werden [AlpenInfo]. Eine Abfrage des Nationalen Lawinenbulletins aus dem benachbarten Ausland via Telefon 187 war noch nicht möglich. Die Internet hits bedeuten nicht, dass 1168 900 Personen auf www.slf.ch zugegriffen haben, sondern deutlich weniger, da auch automatische Verlinkungen oder automatisierte Suchmaschinen hits generieren. Die Anzahl Personen die Produkte des Lawinenwarndienstes via Internet abgerufen hat, ist nicht genau bekannt. Das Nationale Lawinenbulletin war auch via Teletext Seite 187 abrufbar. Dazu gibt es jedoch keine Zugriffszahlen. Unter den Zusatzprodukten war die Schneehöhenkarte wiederum am beliebtesten, gefolgt von der Gefahrenkarte. 4.4.1 Anzahl und Ausgabeperioden der Lawinenbulletins Von 17. 11. 1999 bis 8. 5. 2000 wurden täglich Nationale Lawinenbulletins publiziert, davor und danach wie üblich in den Winter Randzeiten wurden Mitteilungen ohne Gefahrenstufe bis zum 24. 5. 2000 veröffentlicht. Zudem erschien noch eine Mitteilung am 13. 7. 2000. Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tabelle 4.2 Ausgabedaten von Produkten im Winter 1999/00. Nationales Lawinenbulletin Mitteilungen Herbst 1999 Mitteilungen Frühling 2000 Mitteilungen Sommer 2000 4 Regionale Lawinenbulletins Testbulletin Südbünden Schneehöhenkarten Schneedeckenstabilitätskarten Beginn Ende Anzahl 17.11. 8.5. 1.12. 24.4. 11.11. Anfang Dez. 99 4.5. Ende April 2000 174 4 0 1 584 146 53 10 4.4.2 Verteilung der Gefahrenstufen Abbildung 4.44 vergleicht die Gefahrenstufenverteilung des Winters 1999/00 mit den acht Wintern (1997/98 bis 2004/05), in dem die Lawinengefahr entsprechend der 5stufigen Europäischen Gefahrenstufenskala prognostiziert wurde. 1999/00 wurde in 4,55 % der Gefahreneinschätzungen die Lawinengefahr als gross eingeschätzt, was etwas über dem 8jährigen Durchschnitt liegt. Die Schweizer Alpen sind in mehr als 100 Teilgebiete unterteilt. Für jedes Teilgebiet werden die Einschätzungen über den ganzen Winter (15. 12. bis 30. 4.) ausgezählt und so die Gefahrenstufenverteilung ermittelt. Beispiel: Nur am 29. 4. 2000 wurde die Gefahr in sechs Teilgebieten als sehr gross eingeschätzt. Das sind 0,04 % aller Gefahreneinschätzungen dieses Winters. Gefahrenstufenverteilung 60 50 48 50 8 Jahre 40 33 Prozent 99/00 36 30 20 16 9 10 5 3 0.27 0.04 0 1 2 3 4 5 Gefahrenstufen 1 - 5 Abbildung 4.44: Verteilung der Gefahrenstufen im Nationalen Lawinenbulletin in der Schweiz im Winter 1999/00 und im Vergleich dazu der Mittelwert der acht Jahre während denen die Lawinengefahr prognostiziert wurde (das ist der Zeitraum 1997/98 bis 2004/05). 61 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 5 Ausgewählte Datentabellen 5.1 Schneebedeckung und mittlere monatliche Schneehöhen (Einschneien und Ausapern sowie der Monatsmittelwert der Schneehöhen an allen bemannten Stationen) 5.2 Maximale Schneehöhen an allen bemannten Stationen 5.3 Liste der Tage mit einem Wasserwert des Neuschnees (HNW) von 50 und mehr Millimetern im Winter 1999/00, plus kleinste, grösste und mittlere Dichte aller Wasserwertmessungen an allen bemannten Stationen. 5.4 Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00 zumeist an Flachfeld profilstandorten 5.5 Maximale Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00 an Flachfeldprofilstandorten 5.6 Lawinenereignisse im Winter 1999/00, die Schaden verursacht haben. Fett gedruckte Hinweise wie «siehe Unfallbericht Nr. 64» beziehen sich auf «Lawinenunfälle in den Schweizer Alpen Winter 1999/2000» (Zweifel 2003) 5.7 Publikationsliste des Bereiches Naturgefahren für das Jahr 2000 63 64 Grindel Hasliberg Planachaux Muerren Stockhorn Grindelwald Bort Jaunpass Moleson Gantrisch Saanenmoeser Morgins La Comballaz Adelboden Wengen Gsteig Gadmen Lauterbrunnen Truebsee Goescheneralp Rigi Scheidegg Andermatt Meien Stoos Soerenberg Goeschenen Oberiberg Engelberg Gurtnellen Elm Malbun Schwaegalp Braunwald Unterwasser Iltios Flumserberg St.Margrethenberg Wald/ZH Felskinn Egginer Les Ruinettes Kuehboden Bendolla Station Meereshöhe 1950 1830 1780 1660 1640 1570 1530 1520 1510 1400 1380 1360 1350 1310 1195 1190 800 1770 1750 1640 1440 1320 1280 1160 1110 1090 1060 910 1690 1610 1350 1340 1340 1310 1190 765 2910 2620 2250 2210 2160 16.05 16.05 12.05 05.05 23.05 30.04 29.04 04.05 07.05 15.04 21.04 10.04 31.03 09.04 20.04 21.04 07.03 30.05 08.05 05.05 03.05 10.04 02.05 09.03 01.04 19.04 05.04 06.03 14.05 04.05 12.05 03.05 01.05 05.05 20.04 06.12 26.05 18.05 13.05 20.10 04.11 07.11 07.11 aper Schneedecke eingeschneit 07.11 06.11 07.11 07.11 07.11 07.11 06.11 06.11 06.11 17.11 17.11 17.11 06.11 10.11 10.11 07.11 17.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 10.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 15.12 204 193 188 Dauer Tage 1 191 192 187 180 198 175 175 180 183 150 156 145 146 151 162 166 111 205 183 180 178 155 177 123 146 164 150 117 189 179 187 178 176 180 165 53 1. 11. bis 30. 4. 2 176 177 176 176 176 175 175 177 177 156 163 156 149 156 164 167 112 176 176 176 176 158 176 132 147 164 151 115 176 176 176 176 176 176 164 101 152 182 179 177 177 198 240 180 155 268 164 140 140 166 131 135 122 86 87 106 160 34 265 165* 185 155 139 198 71 110 140 102 44 270 191 260* 207 190 195 130 58 410* 246 215 184 150 21.2.2000 21.2.2000 21.2.2000 20.2.2000 21.2.2000 20.2.2000 2.3.2000 02.03.2000 21.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 24.1.2000 20.2.2000 20.2.2000 21.2.2000 29.12.1999 21.2.2000 21.2.2000 21.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 21.2.2000 24.1.2000 21.2.2000 24.1.2000 24.1.2000 20.2.2000 20.2.2000 18.3.2000 18.3.2000 20.2.2000 21.2.2000 21.2.2000 20.2.2000 24.11.1999 30.4.2000 30.4.2000 20.2.2000 19.4.2000 20.2.2000 max. Schneehöhe cm Datum 21.2.2000 30.12.1999 6.3.2000 2.3.2000 2.3.2000 2.3.2000 57` 25* 21` 17` 35` 44` 30` 21` 33` 26` 18` 26` 32 11 13 17 16 14 12 31 10 61* 26` 37 22 22 47 16* 16 33 25 12 38` 51 56 32 44 39 27 19 67 98` 63` 52 80` 48` 33` 52` 59` 32` 43 36 24 28 35 61 15 84` 61` 64 54 46 79 17 29 55 38 12 67 67 97` 56 82` 73 42 12 163* 109` 84 56` 62` 96 137 114` 76` 158` 86 68` 86` 101 58` 60 69 50 36 62 98 16 145 86 113 83 68` 121 33 50 91 55 17 120 99 161 110 116 117 75 21 214` 108 137 88` 87` mittlere Schneehöhe Nov Dez Jan 144 178 133` 99 201 101 95 94` 119 80 89 73 40 42 72 112 10 178` 122` 132 108 79 134 16 65 86 37 12 180 125 180` 131 126 137 81 8 253* 134 168 134 118 Feb 174` 209` 137` 106 226` 103` 98 103` 133` 67` 96 63 19 32` 73 105 1 227` 136` 153 107 60` 151` 4 40 78 22 2 218 150 213` 141 149 156 80 2 276* 149 191` 147 120` Mrz 158` 178` 114` 81 174* 62 48 86* 112 11` 31 6 0 5 24 26 0 206 121* 115 71` 6 104` 0 0 21 2 0 176* 120 184` 93 103 120 25 0 316* 179` 182 143 112` Apr Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.1: Schneebedeckung, Dauer der Schneedecke, Einschneien, Ausapern, Schneehöhenmaximum zum Zeitpunkt X, und mittlere Schneehöhe aus 6 Wintermonaten Winter 1999/2000. Simplon Hospiz Lauchernalp Arolla Saas Fee La Creusaz Bourg-St-Pierre Zermatt Montana Grimentz Fionnay Simplon Dorf Binn Muenster Wiler Oberwald Ulrichen Visp Weissfluhjoch Juf Arosa Innerglas Bivio Zervreila Matta Frauenkirch Plaun Laax Hinterrhein Davos WRC Obs. Davos Fluelastr. St.Antoenien Fuorns Innerferrera Spluegen Obersaxen Sedrun Curaglia Siat Vals Klosters KW Rumein Klosters RhB Disentis Station Meereshöhe 2000 1980 1890 1790 1720 1670 1600 1590 1570 1500 1470 1410 1410 1400 1370 1350 650 2540 2120 1850 1810 1770 1735 1660 1630 1610 1590 1560 1510 1480 1460 1450 1420 1420 1330 1280 1260 1200 1200 1195 1190 Schneedecke eingeschneit 04.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 17.11 17.11 17.11 07.11 14.12 11.11 07.11 17.11 07.11 07.11 18.11 29.09 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 10.11 07.11 07.11 07.11 07.11 17.11 11.05 10.05 28.04 23.04 11.05 14.04 06.04 18.04 14.04 26.04 21.01 21.03 26.04 11.04 02.05 28.04 06.12 23.06 11.05 08.05 02.05 03.05 08.05 29.04 08.05 03.05 28.04 01.05 04.05 08.04 11.04 25.04 23.04 22.04 21.03 06.04 04.04 02.05 13.03 26.04 03.04 aper Dauer Tage 1 189 185 173 168 186 159 141 153 149 171 39 131 171 146 177 173 19 271 186 183 177 178 183 174 183 178 173 176 179 153 156 170 168 167 135 148 149 177 127 171 138 1. 11. bis 30. 4. 2 179 176 173 167 176 159 148 155 153 171 73 144 171 151 176 173 67 182 177 177 177 177 176 174 176 176 173 176 176 157 161 170 168 167 140 152 152 176 141 171 145 145 215 85 92 214 88 76 140 82 120 44 68 142 112 186 162 30 288 155 172 113 116 126 125 170* 120 137 149 182 65 63 79 120 104 50 95 81 154 67 163 85 19.4.2000 4.3.2000 20.2.2000 19.2.2000 2.3.2000 2.3.2000 19.2.2000 2.3.2000 29.12.1999 20.2.2000 29.3.2000 20.2.2000 20.2.2000 4.3.2000 20.2.2000 20.2.2000 18.2.2000 18.4.2000 19.4.2000 18.3.2000 20.2.2000 29.3.2000 27.3.2000 20.2.2000 20.2.2000 19.4.2000 20.2.2000 20.2.2000 18.3.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 19.2.2000 20.2.2000 21.2.2000 max. Schneehöhe cm Datum 20.2.2000 19.4.2000 20.2.2000 4.3.2000 17` 22* 8 9 17* 10` 5 10` 7` 19` 4 10 15 10` 18 18 5 36 28 32 16 25` 20` 18 20` 11 18 14 32` 8 14 6` 11` 14 6 8 7 35 7 43 7 44` 69 34 38 73* 32 25 47` 29 49 6 31 53 39 62 56 4 89 46 61 34` 48 43* 37 45` 37 39 38` 51 14 25 30` 22 31 9 25 20 51 16 68 18 73` 101 50 60 121 48 41 88` 51 71 6 39 88 68 101 92 4 148 69` 90 56 71 61` 69 84` 56 71 80 82 28 40 48` 42 50 24 51 37 84 30 98 43 mittlere Schneehöhe Nov Dez Jan 108 144 71 71 145 56 58 101` 53` 89 1 48 105 77 139 124 2 209 92 125 81 96 89` 96 116` 76 101 111 115 38 51 62` 69 64 28 56 54 108 38 109 57 Feb 112` 158 68 60 159` 47 43 85` 35 87 4 24 94 66 131 114 0 247 104` 141 77 96 94` 90 121` 77 99 111 136 29 36 48` 57 48 14 41 38 123 12 107 30 Mrz 108 111 37 23 125` 6` 2 16` 5 38 6 2 34 9` 72 46` 0 265 116 121 67 79 91* 51 108` 82 57 70 107` 8 6 22` 21` 13 3 3 3 83 1 63 1 Apr Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.1: (Fortsetzung) Schneebedeckung, Dauer der Schneedecke, Einschneien, Ausapern, Schneehöhenmaximum zum Zeitpunkt X, und mittlere Schneehöhe aus 6 Wintermonaten Winter 1999/2000. 65 66 Meereshöhe 1090 940 810 520 1890 1800 1640 1490 1450 1410 1190 980 230 2690 2150 2090 1970 1890 1840 1800 1750 1750 1710 1710 1710 1690 1660 1420 1010 800 Schneedecke eingeschneit 09.11 10.11 10.11 27.12 09.12 09.12 10.12 07.11 07.11 11.11 10.12 10.12 26.12 04.10 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 07.11 10.12 07.11 07.11 10.12 26.12 04.04 11.03 31.03 06.02 18.05 15.05 01.05 19.03 21.03 24.04 13.04 12.03 27.12 06.06 10.05 01.05 27.04 27.04 24.04 06.05 21.04 28.04 23.04 02.05 08.04 13.02 07.04 16.03 24.01 31.12 aper Dauer Tage1 147 122 142 41 161 158 143 133 135 165 125 93 1 246 185 176 172 172 169 181 166 173 168 177 153 65 152 130 45 5 1. 11. bis 30. 4. 2 149 134 143 86 162 161 158 165 166 164 142 118 1 182 176 176 172 172 170 176 165 173 168 176 157 104 151 144 59 11 130 59 77 42 225 105 88 97 65 98 81 61 4 177 146 142 110 78 66 128 68 122 105 100 67 65 75 53 45 19 21.2.2000 11.11.1999 20.2.2000 24.11.1999 19.4.2000 19.4.2000 28.12.1999 28.12.1999 28.12.1999 28.12.1999 28.12.1999 28.12.1999 26.12.1999 19.4.2000 20.2.2000 19.4.2000 20.2.2000 19.2.2000 28.12.1999 18.4.2000 19.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 19.2.2000 28.12.1999 19.2.2000 28.12.1999 27.12.1999 28.12.1999 max. Schneehöhe cm Datum 30.3.2000 20.2.2000 19.4.2000 24.1.2000 31 19 19 10 9` 2 3 16 15* 6 1 1 0 34` 22* 21` 15* 13 11` 12 11 9 8` 7 4 1 4 6` 1 0 39 13 24 5 30` 30 30 39 42` 36 28 20 0 50 42 44 37 36 29 44 28 29 23` 30 19 28 22 22` 12 2 72 36 37 11 58* 61 50 58 47` 60 48` 38 0 52` 66 52 58 52 43` 61 44 57 45` 55 35 29 40 34 14 0 mittlere Schneehöhe Nov Dez Jan 70 24` 39 3 72` 64 45 57 40` 61 36 21 0 52 107 80 81 64 54` 74 55 88 72 79 49 3 54 31 0 0 Feb 46 8 20 0 75` 65 33 31 24` 35 22 7 0 70` 120` 68 63 45 38` 74 36 82 63` 78 28 6 30 17 3 1 Mrz 2 0 0 0 137` 58 45 24 27` 14 6 0 0 122` 108` 86 38 31 21` 87 8 50 26` 61` 4 21 3 4` 0 0 Apr Dauer Tage bedeutet: Anzahl der Tage mit Schneebedeckung zwischen einschneien und ausapern, unabhängig vom Datum. Maximal 3 schneefreie Tage zwischen 2 Perioden mit Schneedecke werden akzeptiert 2 1. 11 bis 30. 4 bedeutet: Anzahl der Tage mit Schnee zwischen dem 1. 11 und 30. 4. Diese Tage mit Schneebedeckung müssen nicht zusammenhängend sein. einschneien Datum an dem sich eine zusammenhängende Schneedecke bildet. Am Messfeld wird Schnee gemessen. ausapern Die Schneedecke ist abgetaut, mindestens 50 % des Messfeldes sind schneefrei, HS ist 0 cm. Der Winter gilt als nicht unterbrochen, wenn maximal 3 Tage kein Schnee im Hochwinter im Messfeld liegt. In Zweifelsfällen wurde entsprechend der bisherigen Praxis individuell entschieden, weil das der Realität am nächsten kommt. * diese/r Messwert/e ist/sind interpoliert (nicht gemessen) 351` nicht alle Werte, die zur Berechnung des Mittelwertes verwendet wurden, sind gemessen; einige sind interpoliert 1 Valzeina Pusserein Kueblis Landquart Robiei Ritom Piora San Bernardino Bosco/Gurin Tamaro Nante Campo Blenio Ambri Bellinzona Corvatsch Motta Naluns Bernina Diavolezza Buffalora St.Moritz Pontresina Maloja Samedan Samnaun Ftan La Drossa Zuoz Cavaglia S-chanf Sta.Maria Poschiavo Brusio Station Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.1: (Fortsetzung) Schneebedeckung, Dauer der Schneedecke, Einschneien, Ausapern, Schneehöhenmaximum zum Zeitpunkt X, und mittlere Schneehöhe aus 6 Wintermonaten Winter 1999/2000. Station Grimsel Hospiz Grindel Hasliberg Planachaux Muerren Stockhorn Grindelwald Bort Jaunpass Moleson Gantrisch Saanenmoeser Morgins La Comballaz Adelboden Wengen Gsteig Gadmen Lauterbrunnen Truebsee Goescheneralp Rigi Scheidegg Andermatt Meien Stoos Soerenberg Goeschenen Oberiberg Engelberg Gurtnellen Elm Malbun Schwaegalp Unterwasser Iltios Braunwald Flumserberg St.Margrethenberg Wald/ZH Felskinn1 Egginer Les Ruinettes Kuehboden Indikativ 1GH 1GD 1HB 1PL 1MR 1SH 1GB 1JA 1MN 1GT 1SM 1MI 1LC 1AD 1WE 1GS 1GA 1LB 2TR 2GA 2RI 2AN 2ME 2ST 2SO 2GO 2OG 2EN 2GU 3EL 3MB 3SW 3UI 3BR 3FB 3MG 3WA 4FK 4EG 4RU 4KU 1970 1950 1830 1780 1660 1640 1570 1530 1520 1510 1400 1380 1360 1350 1310 1195 1190 800 1770 1750 1640 1440 1320 1280 1160 1110 1090 1060 910 1690 1610 1350 1340 1340 1310 1190 765 2910 2620 2250 2210 m ü M. cm 470 198 240 180 155 268 164 140 140 166 131 135 122 86 87 106 160 34 265 165* 185 155 139 198 71 110 140 102 44 270 191 260* 190 207 195 130 58 410* 246 215 184 18.3.2000 2.3.2000 21.2.2000 21.2.2000 20.2.2000 21.2.2000 20.2.2000 2.3.2000 5.3.2000 21.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 24.1.2000 20.2.2000 20.2.2000 21.2.2000 29.12.1999 21.2.2000 21.2.2000 21.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 21.2.2000 24.1.2000 21.2.2000 24.1.2000 24.1.2000 20.2.2000 20.2.2000 18.3.2000 18.3.2000 21.2.2000 20.2.2000 21.2.2000 20.2.2000 24.11.1999 30.4.2000 30.4.2000 20.2.2000 19.4.2000 HS max. 21.2.2000 30.12.1999 6.3.2000 2.3.2000 2.3.2000 3.3.2000 mittlerer Maximalwert N 350` 51 205` 9 231` 41 194` 24 135` 53 216` 26 154` 53 147` 18 142` 36 137 9 124 47 135 42 145 47 80 47 75` 52 106 47 143` 47 48` 53 251` 60 182` 12 142 27 167 60 155` 47 149 49 79 50 120` 32 112 47 76 51 68 32 213 11 126 29 182` 47 137` 43 172 47 157` 48 93` 47 57 35 432` 21 255` 8 202` 20 193 12 grösstes Maximum 690 3.5.1970 373 24.2.1999 375 11.4.1975 300 24.3.1982 261 13.3.1968 325 25.2.1999 275* 23.2.1999 265 14.2.1952 287 9.4.1970 238 25.2.1999 222 27.1.1968 290 9.4.1970 272 8.4.1970 154 21.1.1981 145* 23.2.1999 193 20.1.1981 310* 25.2.1999 120 12.1.1954 440 11.4.1975 350 17.4.1999 259 11.4.1975 326 7.4.1975 450 20.2.1978 288 6.4.1970 176 14.2.1944 252 5.4.1975 217 13.3.1988 170 27.1.1968 128 6.2.1981 470 25.2.1999 225 25.2.1999 328* 5.4.1970 243 21.1.1981 304 25.2.1999 280 21.3.1982 183 28.1.1968 104 6.3.1970 620 29.4.1986 390* 23.4.1995 320 22.1.1981 270 17.4.1999 kleinstes Maximum 149 26.4.1964 102 23.3.1996 65 18.3.1964 70 25.10.1992 42* 29.3.1964 94 24.2.1993 61 3.3.1990 61 24.2.1993 40* 25.10.1992 0 15.10.1959 20 1.2.1964 42 25.10.1992 19 31.1.1964 25 27.3.1964 18 29.3.1964 19 1.2.1964 30 19.4.1990 15 6.3.1964 128 29.3.1964 90 3.3.1990 40 19.4.1990 65 29.3.1964 43 6.3.1964 38 7.11.1989 21 6.3.1964 48 23.2.1996 36 3.3.1990 26 28.3.1990 26 20.12.1988 105 31.3.1996 39 31.1.1972 64 3.3.1990 54 3.3.1990 55 13.2.1964 70 14.2.1964 31 30.11.1956 22 28.3.1990 280 29.3.1984 170 3.5.1996 135 20.2.1996 116 12.4.1998 545 373 348 260 248 325 275* 231 135* 238 197 170 238 144 145* 172 310* 100 362 350 250 260 245 220 129 200 170 135 123 470 225 320* 223* 304 242 155 75 420* 274 290 270 98/99 128 80* 110* 151 91 70 98 47 76 60 123 32 165 122 148 97 56 128 60 55 65 68 35 118 80 126 155 103 106 39 30 379 180 158 116 235 148 144 138 115 97/98 115* 120 108 125 115 125 160 76 52 86 91 26 161 135 98 117 155* 108 60 110 85 58 67 165 110 136 143 122 120 95 60 350* 285* 195* 131 230 144 140 160 104 96/97 80 86* 90 139 80 120 106 58 57 87 113 38 148 100 110 88 56 108 45 48 90 61 38 105 56 130 104 98 94 34 48 365 170 135 137 188 102 119 180 76 95/96 415 272 266 267 182 268 196 198 195 199 155 171 166 92 108 137 195 48 289 246 180 192 178 182 76 112 132 86 65 250 141 212 173 206 193 108 62 500 390* 245 215 94/95 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.2: Maximale Schneehöhen Winter 1999/2000. 67 68 2160 2000 1980 1890 1790 1720 1670 1600 1590 1570 1500 1470 1410 1410 1400 1370 1350 650 2540 2120 1850 1810 1770 1735 1660 1630 1610 1590 1560 1510 1480 1460 1450 1420 1420 1330 1280 1260 1200 1200 1195 1190 4BD 4SH 4LA 4AO 4SF 4CR 4BP 4ZE 4MO 4GR 4FY 4SM 4BN 4MS 4WI 4OW 4UL 4VI 5WJ 5JU 5AR 5IG 5BI 5ZV 5MA 5PL 5HI 5DO 5DF 5SA 5FU 5IN 5SP 5SE 5OB 5CU 5SI 5VA 5KK 5RU 5KR 5DI Bendolla Simplon Hospiz Lauchernalp Arolla Saas Fee La Creusaz Bourg-St-Pierre Zermatt Montana Grimentz Fionnay Simplon Dorf Binn Muenster Wiler Oberwald Ulrichen Visp Weissfluhjoch Juf Arosa Innerglas Bivio Zervreila Matta Frauenkirch Plaun Laax Hinterrhein Davos WRC Obs. Davos Fluelastr. St.Antoenien Fuorns Innerferrera Spluegen Sedrun Obersaxen Curaglia Siat Vals Klosters KW Rumein Klosters RhB Disentis m ü M. Indikativ Station cm 150 145 215 85 92 214 88 76 140 82 120 44 68 142 112 186 162 30 288 155 172 113 116 126 125 170* 120 137 149 182 65 63 79 104 120 50 95 81 154 67 163 85 20.2.2000 19.4.2000 4.3.2000 20.2.2000 19.2.2000 2.3.2000 2.3.2000 19.2.2000 2.3.2000 29.12.1999 20.2.2000 29.3.2000 20.2.2000 20.2.2000 4.3.2000 20.2.2000 20.2.2000 18.2.2000 18.4.2000 19.4.2000 18.3.2000 20.2.2000 29.3.2000 27.3.2000 20.2.2000 20.2.2000 19.4.2000 20.2.2000 20.2.2000 18.3.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 19.2.2000 20.2.2000 21.2.2000 HS max. 20.2.2000 19.4.2000 20.2.2000 4.3.2000 mittlerer Maximalwert N 160` 12 207 45 197` 26 86 12 109 53 189 12 85` 50 104` 55 135` 48 95` 47 145 40 71 2 90 9 141 55 121` 49 191 35 156` 58 35` 55 255 64 121 6 150` 47 102 8 113` 47 138 42 105 6 170` 1 148` 39 120 70 119 55 161 55 76` 5 74` 51 101 50 124` 32 95 49 70 24 90 48 69` 31 148 41 71` 35 127 55 86` 49 grösstes Maximum 215 3.3.1990 382 7.4.1963 303 30.3.1995 154 23.2.1999 240 11.3.1975 292 7.3.1995 170 21.1.1981 207 15.3.1980 248 24.2.1999 167 9.2.1984 223 11.4.1975 98 12.1.1999 180 5.3.1999 250 12.2.1951 200 22.2.1970 302 6.4.1975 265 14.2.1951 98 15.1.1968 366 9.3.1945 188 17.4.1999 250 10.4.1975 191 25.2.1999 208 17.4.1999 260 10.4.1975 185 25.2.1999 170* 20.2.2000 314* 10.4.1975 225 9.3.1945 215 25.2.1999 252 25.2.1999 134 5.3.1999 170 8.2.1951 256 22.2.1951 270 7.4.1975 195 30.1.1982 111 13.12.1990 172 27.1.1968 145 5.4.1975 255 25.2.1970 145 30.1.1982 242 27.1.1968 158 26.2.1946 kleinstes Maximum 100 20.2.1996 105 25.2.1973 106 23.3.1996 48 22.3.1996 45 3.4.1964 135 10.12.1992 29 28.3.1964 29 2.2.1964 23* 17.11.1963 23* 18.11.1963 50 6.3.1964 44 29.3.2000 42 4.3.1993 19 28.11.1963 21 17.11.1963 74 19.2.1996 40 27.11.1963 6 16.2.1990 153 21.5.1972 66 11.1.1996 68 22.2.1996 52 22.2.1996 61 22.2.1993 63 22.2.1996 50 19.2.1996 170* 20.2.2000 75 15.1.1969 49 19.2.1996 52 13.2.1964 74 19.2.1996 18* 20.5.1996 26 19.2.1996 34 19.2.1996 43 23.2.1996 25 17.11.1963 18 22.2.1996 23 25.4.1964 18 23.2.1996 77 12.3.1996 20 23.2.1996 48 16.2.1985 23 23.2.1996 88 100 116 130 97 70 257 112 103 115 94 101 84 69 115 101 141 130 10 203 98 85 61 74 140 70 160 65 70 92 100 35 70 65 42 78 41 44 110 23 71 29 175 198 215 252 134 98 131 179 179 101 163 108 225 115 230 124 83 83 95 115 61 56 51 103 108 52 98 61 108 78 110 88 144 130 125* 105 110 184 88 109 145 135 126 96/97 112 131 139 70 84 158 64 69 123 68 136 97/98 214 230 239 154 140 267 160 123 248 120 215 98 180 225 150 265 228 50 356 188 192 191 208 200 185 98/99 80 49 63 74 18* 26 34 43 28 18 24 18 77 20 55 23 45 60 52 74 64 13 162 66 68 52 66 63 50 100 129 106 48 80 172 45 44 65 45 90 95/96 69 96 130 112 85 104 90 154 90 142 105 105 115 123 182 99 146 139 250 193 32 272 109 145 117 108 124 115 211 190 303 103 134 292 122 120 216 151 189 94/95 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.2: (Fortsetzung) Maximale Schneehöhen Winter 1999/2000. 1090 940 810 520 1890 1800 1640 1490 1450 1410 1190 980 230 2690 2150 2090 1970 1890 1840 1800 1750 1750 1710 1710 1710 1690 1660 1420 1010 800 5VZ 5PU 5KU 5LQ 6RO 6RI 6SB 6BG 6TA 6NT 6CB 6AM 6BE 7CO 7MT 7DI 7BU 7MZ 7PO 7MA 7SN 7SD 7FA 7LD 7ZU 7CA 7SC 7ST 7PV 7BR cm 130 59 77 42 225 105 88 97 65 98 81 61 4 177 146 142 110 78 66 128 122 68 105 100 67 65 75 53 45 19 21.2.2000 11.11.1999 20.2.2000 24.11.1999 19.4.2000 19.4.2000 28.12.1999 28.12.1999 28.12.1999 28.12.1999 28.12.1999 28.12.1999 26.12.1999 19.4.2000 20.2.2000 19.4.2000 20.2.2000 19.2.2000 28.12.1999 18.4.2000 20.2.2000 19.2.2000 20.2.2000 20.2.2000 19.2.2000 28.12.1999 19.2.2000 28.12.1999 27.12.1999 28.12.1999 HS max. 30.3.2000 20.2.2000 19.4.2000 24.1.2000 mittlerer Maximalwert N 99 15 80 6 80 55 44` 55 292` 30 169` 43 152` 49 165 50 106` 6 128 17 120` 48 83 45 18` 55 158` 28 137 18 151` 55 110 1 93` 48 93` 50 167` 50 110` 42 84` 50 99` 48 107` 50 86` 57 147` 55 87 50 71 50 44` 55 23` 54 grösstes Maximum 175 25.2.1999 135 25.2.1999 154 27.1.1968 110 27.1.1968 645 28.4.1986 350 7.4.1975 295 10.4.1975 320 7.4.1975 165 17.4.1998 195 9.1.1994 209 26.2.1978 162 17.2.1978 77 16.1.1985 255 10.4.1975 222 24.2.1999 270 16.3.1960 110 20.2.2000 201 19.2.1951 205 21.1.1951 299 14.2.1951 208 25.2.1999 155 21.1.1951 165 24.2.1999 195 21.1.1951 200* 21.1.1951 370 14.2.1960 180 21.1.1951 165 1.2.1986 100 20.2.1955 60 18.2.1967 kleinstes Maximum 45 19.2.1996 45 20.11.1995 20 19.1.1957 5 2.3.1996 120 20.1.1981 70 1.3.1993 62 18.3.1981 72 23.1.1973 65* 19.4.2000 57 1.3.1993 42 21.1.1981 34 1.3.1993 2 21.2.1993 100 25.3.1993 75 23.3.1996 44 9.12.1992 110 20.2.2000 41 29.3.1964 36 24.2.1956 93 8.12.1992 41 1.2.1964 36 1.2.1964 50 29.3.1964 40 18.2.1964 43 26.2.1989 40 19.3.1981 38 1.2.1964 28 28.3.1964 10 6.12.1992 6 18.2.1972 50 46 33 22 270 135 137 153 165 115 98 51 4 180 80 165 83 70 130 68 70 55 80* 58 135 73 55 15 12 116 108 168 208 89 165 128 100 75 106 53 25 17 97/98 175 135 152 98 260 220 130 191 105* 160 97 78 3 181 222 200 98/99 106 103 145 112 91 78 98 82 145 89 71 37 40* 110 96 76 40 210 120* 110 117 95 101 82 68 16 198* 98 128 96/97 66 64 109 70 50 57 56 52 142 62 55 25 20 45 45 31 5 242* 110 115 127 110 138 118 70 7 126 75 152 95/96 78 73 128 135 67 107 96 74 160 85 67 38 28 125 101 115 72 170 145 101 120 93 130 86 64 7 150 131 130 94/95 Indikativ Stationskennzahl, beginnt immer mit der Ziffer für die Klimaregion HS max (cm) maximale Schneehöhe des Winters in cm mittlerer Maximalwert Mittelwert aller Schneehöhenmaxima dieser Station seit Messbeginn N Anzahl der Jahre, in denen Messungen bis zu diesem Winter vorliegen grösstes Maximum absolut grösste Schneehöhe, die seit Messbeginn an dieser Station gemessen wurde kleinstes Maximum die grösste Schneehöhe im schneeärmsten Winter an dieser Station * dieser Messwert ist interpoliert (nicht gemssen) 351` nicht alle Werte, die zur Berechnung des Mittelwertes verwendet wurden, sind gemessen; einige sind interpolierte Werte 1 Die Beobachtungen am Felskinn endeten am 27.4.2000, die Reihe wurde bis zum 30.4.2000 extrapoliert (Grossschneefall). Ein weiterer Schneezuwachs mit einem höheren Schneehöhenmaximum im Mai 2000 ist möglich. Bemerkung: Am Säntis (2490 m Anetz Station der MeteoSchweiz) wurde am 31.3. bis 3.4. mit 755 cm das bisherige Schneehöhenmaximum seit Messbeginn 1959 registriert. Valzeina Pusserein Kueblis Landquart Robiei Ritom Piora San Bernardino Bosco/Gurin Tamaro Nante Campo Blenio Ambri Bellinzona Corvatsch Motta Naluns Bernina Diavolezza Buffalora St.Moritz Pontresina Maloja Samnaun Samedan Ftan La Drossa Zuoz Cavaglia S-chanf Sta.Maria Poschiavo Brusio m ü M. Indikativ Station Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.2: (Fortsetzung) Maximale Schneehöhen Winter 1999/2000. 69 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.3: Wasserwerte des Neuschnees > 50 mm. Winter 1999/2000. Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 Grösste Dichte: Kleinste Dichte: Station Schwaegalp Kuehboden Robiei Montana Grimsel Hospiz Robiei Montana San Bernardino Grimsel Hospiz Schwaegalp Schwaegalp Schwaegalp Corvatsch Weissfluhjoch Elm Muenster Tamaro Fuorns Elm Grindel Unterwasser Iltios Flumserberg La Creusaz Malbun Malbun Saanenmoeser Spluegen Corvatsch Rigi Scheidegg Unterwasser Iltios Schwaegalp Jaunpass Truebsee Unterwasser Iltios Gantrisch Goescheneralp Braunwald Ftan Obersaxen Robiei Robiei Schwaegalp Schwaegalp Tamaro Corvatsch Truebsee Elm Datum 10.11.1999 27.12.1999 17.4.2000 28.12.1999 20.2.2000 18.4.2000 29.12.1999 27.12.1999 19.2.2000 29.12.1999 28.12.1999 20.2.2000 18.4.2000 27.12.1999 19.2.2000 30.1.2000 18.4.2000 27.3.2000 20.2.2000 29.12.1999 29.12.1999 29.12.1999 28.12.1999 17.3.2000 10.11.1999 29.12.1999 27.12.1999 13.4.2000 14.2.2000 17.2.2000 23.1.2000 19.2.2000 19.2.2000 20.2.2000 29.12.1999 19.4.2000 19.2.2000 27.12.1999 27.12.1999 19.4.2000 27.12.1999 17.3.2000 19.2.2000 29.3.2000 13.4.2000 15.12.1999 22.1.2000 HN 65 58 58 85 62 33 72 45 50 65 48 60 43 56 61 24 42 60 60 55 49 50 50 48 49 62 25 21 22 39 38 30 42 41 59 40 45 46 45 28 46 45 29 35 21 40 10 HNW 128 94 90 87 84 80 75 75 72 72 67 65 63 63 60 60 60 57 56 56 56 55 55 55 55 55 55 54 54 54 53 52 52 52 51 51 50 50 50 50 50 50 50 50 54 12 3 HND 197 162 155 102 135 242 104 167 144 111 140 108 147 113 98 250 143 95 93 102 114 110 110 115 112 89 220 257 245 138 139 173 124 127 86 128 111 109 111 179 109 111 172 143 257 30 30 TA -2.0 -7.5 -1.0 -3.5 -2.5 -6.0 -1.8 -5.0 -3.0 -5.0 -9.6 -4.9 1.4 0.0 -2.9 -8.7 -8.0 -5.2 -4.2 -2.2 -4.0 -4.2 -4.0 -4.0 -1.0 -5.8 -3.5 -2.9 -3.0 -5.2 -6.0 -1.1 -2.0 -4.5 0.0 -3.5 -2.2 0.0 -4 -7 -6.5 Mittlere Dichte: 97 kg/m3, Anzahl der Messungen: N = 1610. Anm. zur mittleren Dichte: in den Jahren 1986 bis 2005 (20 Jahre) lag die mittlere Neuschneedichte zwischen 91 und 112 kg/m3, Mittelwert 99.8 kg/m3 HN HNW HND TA 70 Neuschneehöhe, 24 Stunden, in cm Wasserwert des Neuschnees in mm Dichte des Neuschnees in kg/m3 Lufttemperatur in °C Rigi Scheidegg 1640 m Göscheneralp 1750 m Trübsee 1770 m Gsteig 1195 m Wengen 1310 m Adelboden 1350 m Morgins 1380 m Gantrisch 1510 m Jaunpass 1530 m Mürren 1660 m Hasliberg 1830 m Bommeregrat, [H] Adelboden 2140 m Grindel 1950 m Station und Höhe über Meer 0 24 33 8 6 24 38 158 0 8 1 4 50 21 29 45 155 42 55 27 19 41 83 202 16 14 20 19 29 153 57 120 211 29 49 169 49 116 237 November Mitte Ende 80 143 179 96 220 229 68 41 63 133 211 78 110 141 35 52 149 40 44 80 182 91 243 267 76 109 143 89 210 236 23 181 499 276 123 212 172 164 385 235 96 160 167 90 125 271 217 78 178 228 64 102 159 48 86 179 76 152 200 158 354 224 102 149 328 220 Dezember Mitte Ende 119 371 312 79 202 256 131 380 290 67 165 246 60 188 313 87 266 306 55 170 309 39 106 272 32 72 225 55 146 265 125 401 321 77 201 261 121 377 312 Mitte 19 164 417 254 103 262 254 162 485 299 90 225 250 88 226 257 91 307 337 75 215 287 54 148 274 34 93 274 61 176 289 157 526 335 107 292 273 145 430 297 Januar Ende 28 188 465 247 136 353 260 172 615 358 95 250 263 95 308 324 110 367 334 75 220 293 29 107 369 34 91 268 63 209 332 149 119 323 271 151 503 333 Mitte 6 191 531 278 185 559 302 230 930 404 100 320 320 90 117 474 405 90 335 372 15 28 75 261 348 220 143 454 317 160 644 403 5 193 497 258 163 462 283 208 790 380 111 315 284 107 125 441 353 98 335 342 54 136 252 53 136 257 80 247 309 246 756 307 138 373 270 169 632 374 26 Mitte Februar Ende 192 499 260 179 583 326 220 1000 455 110 395 359 84 357 425 122 464 380 80 280 350 0 25 68 232 341 227 4 879 387 159 554 348 173 694 401 März Ende 158 493 312 157 574 366 184 88 333 378 54 119 453 381 45 205 456 0 0 26 102 392 205 108 155 645 416 Mitte 138 403 292 130 565 435 45 180 400 0 63 255 405 0 0 0 0 160 58 243 419 April Ende 27 0 - - Mitte - - - Mai Ende - Mitte Juni - Ende Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.4: Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00. Bedeutung der Zeilen pro Station: 1. Zeile =Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile = Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3. Zeile =Dichte in kg/m3, H =Profile am Hang. 71 72 La Creusaz 1720 m Saas Fee 1790 m Mauvoisin 1840 m Arolla 1890 m Vallée du Trient, [H] La Creusaz 2130-2590 m Kühboden 2210 m Flumserberg 1310 m Braunwald 1340 m Schwägalp 1350 m Malbun 1610 m Elm 1690 m Stoos 1280 m Station und Höhe über Meer Andermatt 1440 m November Mitte Ende 19 38 69 182 45 54 59 104 131 193 46 36 49 55 82 108 167 196 56 74 92 164 28 32 63 197 36 55 50 120 139 218 38 71 187 18 41 89 217 1 25 40 160 1 15 - 25 8 Dezember Mitte Ende 60 98 91 185 152 189 86 127 169 293 197 231 70 101 118 222 169 220 67 124 131 225 196 181 113 187 68 126 112 275 165 218 95 147 205 328 216 223 114 171 148 460 130 269 78 105 121 275 155 262 50 53 85 97 132 300 155 309 48 68 134 197 98 125 139 275 142 220 3 3 Mitte 73 175 240 93 293 315 86 241 280 90 253 281 142 87 268 308 110 355 323 171 553 323 78 208 267 47 95 285 300 60 132 220 105 324 309 Januar Ende 92 263 286 112 371 331 131 351 268 106 333 314 163 109 360 330 130 390 300 171 495 289 102 266 261 77 130 366 282 58 133 229 127 374 294 27 Mitte 98 273 279 115 413 359 159 483 304 120 382 318 168 109 410 376 135 460 341 152 400 263 105 271 258 65 122 400 328 68 162 238 129 440 341 Februar Ende 115 364 317 136 489 360 222 3 672 303 137 412 301 185 142 552 389 152 573 377 171 484 283 113 308 273 74 148 479 324 77 192 249 158 447 283 Mitte 105 368 350 123 536 436 227 830 366 137 447 326 183 133 512 385 176 575 327 152 408 268 116 359 309 75 149 525 352 58 176 303 150 530 353 März Ende 113 408 361 156 575 369 21 219 165 534 324 252 136 530 390 160 602 376 139 428 308 123 370 301 65 140 537 384 43 121 281 134 500 373 Mitte 78 325 417 113 491 435 145 193 104 483 464 135 585 433 116 385 332 55 198 360 116 490 422 20 142 456 321 April Ende 20 21 40 100 34 135 397 44 185 420 113 474 419 0 0 85 Mitte 0 0 0 0 0 0 26 87 335 - Mai Ende Mitte - Juni Ende - Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.4: (Fortsetzung) Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00. Bedeutung der Zeilen pro Station: 1. Zeile = Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile = Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3. Zeile =Dichte in kg/m3, H =Profile am Hang. Davos Flüelastr. 1560 m Zervreila 1735 m Bivio 1770 m Arosa 1850 m Stillberg, [H] Davos 1970 m Büschalp 1960 m Juf 2120 m Weissfluhjoch 2540 m Ulrichen 1350 m Münster 1410 m Fionnay 1500 m Zermatt 1600 m Bourg-St-Pierre 1670 m Station und Höhe über Meer 1 0 6 7 13 33 61 185 18 32 178 29 37 128 31 48 155 21 18 12 - 20 35 175 12 19 158 25 23 30 48 107 223 26 56 215 56 75 134 34 68 200 45 87 193 36 25 45 180 22 - November Mitte Ende 28 44 157 34 51 150 80 122 153 65 68 114 168 91 204 224 57 128 225 82 115 140 55 89 162 48 93 194 47 47 65 138 36 60 167 12 55 120 218 48 70 146 100 200 200 94 3 228 243 93 203 218 170 383 225 71 159 224 121 3 225 186 110 184 167 100 170 170 74 64 119 186 76 3 155 204 Dezember Mitte Ende 44 117 266 40 80 200 70 200 286 80 233 291 85 130 379 292 61 160 262 100 190 190 76 185 243 67 175 261 63 179 284 55 130 236 66 155 235 Mitte 59 158 268 54 104 193 87 285 328 103 293 284 89 236 265 173 514 297 98 231 236 143 300 210 121 312 258 113 259 229 92 210 228 90 180 200 94 235 250 Januar Ende 4 4 47 150 319 54 110 204 99 288 291 100 335 335 112 202 597 296 90 250 278 171 370 216 124 342 276 112 306 273 88 231 263 80 199 249 110 275 250 Mitte 75 201 268 63 157 249 122 360 295 105 351 334 132 224 701 313 92 253 275 181 435 240 148 435 294 123 359 292 87 244 280 92 233 253 127 345 272 Februar Ende 47 159 338 45 129 287 120 387 323 91 112 237 865 365 89 253 284 183 465 254 158 493 312 132 405 307 78 241 309 86 275 320 111 365 329 Mitte 29 106 366 17 47 276 112 398 355 76 90 272 947 348 126 382 303 219 610 279 167 538 322 147 538 366 94 311 331 122 314 257 112 370 330 März Ende 0 0 94 345 367 27 40 269 971 361 123 388 315 205 605 295 142 563 396 130 519 399 70 285 407 87 331 380 86 340 395 Mitte 0 0 0 0 0 228 993 436 80 292 365 154 595 386 88 396 450 61 227 372 16 50 195 390 16 62 388 April Ende 167 819 490 0 21 93 443 0 0 0 0 - Mitte 138 673 488 0 0 0 0 0 - Mai Ende 54 360 667 - Mitte Juni 0 - Ende Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.4: (Fortsetzung) Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00. Bedeutung der Zeilen pro Station: 1. Zeile = Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile =Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3. Zeile =Dichte in kg/m3, H =Profile am Hang. 73 74 Maloja 1800 m Pontresina 1840 m Motta Naluns 2150 m Corvatsch 2690 m Campo Blenio 1190 m Nante 1410 m San Bernardino 1640 m Casinello, Piotte Gemelle, [H] 1900 m Robiei 1890 m Klosters KW 1200 m Sedrun 1420 m Splügen 1450 m Fuorns 1480 m Station und Höhe über Meer 5 4 9 50 64 128 20 0 4 0 31 7 10 - 19 10 10 20 35 175 47 90 191 0 0 10 0 35 86 246 30 54 180 17 16 - November Mitte Ende 15 35 27 45 167 54 99 183 41 65 159 36 50 139 37 52 141 33 42 127 65 150 231 41 67 163 27 54 90 167 27 47 174 58 60 129 215 91 168 185 95 170 179 68 116 171 83 149 180 66 118 179 57 140 246 87 136 156 42 3 72 171 86 158 184 Dezember Mitte Ende 23 44 191 45 45 115 256 70 168 240 91 242 266 67 160 239 49 120 245 56 130 232 41 135 329 52 156 300 65 151 232 37 55 149 64 168 263 Mitte 35 65 186 50 112 224 50 164 328 86 235 273 78 242 310 78 180 231 45 115 256 49 116 237 39 49 126 257 89 188 211 60 81 166 205 Januar Ende 28 27 28 81 289 54 60 206 343 99 248 251 87 245 282 67 195 291 44 117 266 46 149 324 30 57 174 305 102 251 246 50 76 176 232 Mitte 40 98 245 64 82 248 302 119 329 276 114 319 280 93 240 258 60 158 263 52 164 315 27 53 153 289 105 260 248 51 78 201 258 Februar Ende 3 30 69 196 284 18 42 46 170 370 110 355 323 73 245 336 15 54 360 28 104 371 18 62 170 274 120 Mitte 30 62 207 44 56 168 300 125 425 340 125 280 224 54 79 146 41 44 107 19 116 281 242 130 387 298 40 104 263 253 März Ende 0 17 10 85 315 371 133 390 293 64 173 270 15 0 125 306 245 110 383 348 20 117 397 339 Mitte 0 0 0 15 70 467 134 530 396 5 0 0 116 373 322 68 0 45 - April Ende 0 0 - 0 20 0 - 0 - Mitte 0 0 - Mai Ende - Mitte Juni - Ende Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.4: (Fortsetzung) Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00. Bedeutung der Zeilen pro Station: 1. Zeile = Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile = Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3. Zeile =Dichte in kg/m3, H =Profile am Hang. 4 0 2 - 10 11 8 8 - 13 November Mitte Ende 26 33 127 19 17 89 24 30 125 28 98 163 65 92 142 42 63 150 42 60 143 60 Dezember Mitte Ende 105 210 51 99 194 38 65 171 33 65 197 50 Mitte 150 205 73 138 189 43 83 193 31 67 216 73 Januar Ende 180 212 81 157 194 46 89 193 29 76 262 85 Mitte 220 237 81 177 219 49 102 208 30 90 300 93 Februar Ende 217 293 71 179 252 25 67 268 3 - 74 Mitte 59 200 339 58 97 167 0 0 - 86 Mitte 260 302 83 233 281 22 28 127 37 - März Ende 10 - 0 April Ende 0 - - Mitte - - Mai Ende - - Mitte Juni Die HS Werte ohne Wasserwert sind gemessene Schneehöhen am Pegel im Messfeld. Da die Messung der Schneehöhe und das Profil nicht genau am selben Ort liegen, sind geringe Schneehöhendifferenzen möglich. Die Schneehöhenwerte zeigen jedoch, ob an Zeitpunkten ohne Wasserwertmessung Schnee lag oder nicht. Wurde das Schneeprofil mehr als zwei Tage vor oder nach Mitte bzw. Ende Monat aufgenommen, so ist die Abweichung gekennzeichnet. Dabei bedeuten die kleingedruckten Zahlen den naheliegendsten Tag des laufenden bzw. des vorangegangenen oder folgenden Monats, z.B. 3 für den 3. Januar 2000 für die Station Pontresina. - - Ende Die fettgedruckten Zahlen jeweils in der mittleren Zeile bedeuten den jährlichen Höchstwert des Wasserwertes (HSW max.) jeder Station. Ist keine Wasserwertmessung fett gedruckt, so ist das Maximum unsicher. Sta. Maria 1420 m Zuoz 1710 m La Drossa 1710 m 1750 m Samnaun Station und Höhe über Meer Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.4: (Fortsetzung) Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/00. Bedeutung der Zeilen pro Station: 1. Zeile = Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile = Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3. Zeile =Dichte in kg/m3, H =Profile am Hang. 75 76 1500–1800 m Saas Fee Trübsee Bivio Göscheneralp Samnaun Zervreila La Creusaz La Drossa Zuoz Elm Bourg-St-Pierre Mürren Rigi Scheidegg San Bernardino Malbun Zermatt Davos Flüelastrasse Jaunpass > 1800 m Corvatsch 2 Weissfluhjoch Vallée du Trient, H Kühboden Motta Naluns Engstligenalp H Juf Stillberg, Davos H Büschalp Grindel Cassinello, Piotte Gemelle, H Arolla Robiei Arosa 3 Mauvoisin Pontresina Hasliberg Maloja Station 1790 1770 1770 1750 1750 1735 1720 1710 1710 1690 1670 1660 1640 1640 1610 1600 1560 1530 2690 2540 2130-2590 2210 2150 2140 2120 2090 1960 1950 1900 1890 1890 1850 1840 1840 1830 1800 Meereshöhe (m ü.M.) 192 (879) 311 554 260 331 530 233 102 (830) 201 395 694 173 (534) 157 370 ((357)) 373 993 553 474 387 531 388 610 563 583 ((319)) ((198)) 530 538 537 ((72)) (1000) 397 (mm) Ende Februar Ende März Ende März Ende März Ende März Mitte April Mitte März Ende März Ende Februar Mitte März Ende Februar Ende März Ende März Ende April Ende März Ende Februar Ende März Ende März Ende April Ende April Mitte Januar Ende April Mitte März Mitte März Mitte April Ende März Mitte April Ende März Ende Februar Mitte April Ende April Ende März Ende März Ende Dezember Ende März Mitte April max. Wasserwert Datum 36 45 47 50 38 27 26 51 53 193 348 425 349 316 224 285 11 25 19 28 10 26 46 300 909 377 531 171 832 438 260 195 53 464 28 46 36 11 11 37 16 12 541 306 222 795 284 467 200 374 24 63 402 861 Mittelwert des Maximums (mm) Anz. Jahre 1 439 694 839 765 602 479 523 418 532 464 1474 578 812 383 686 669 2141 590 860 285 1380 762 734 800 521 631 1447 1980/81 1974/75 1969/70 1974/75 1987/88 1954/55 1998/99 1974/75 1950/51 1954/55 1969/70 1974/75 1998/99 1998/99 1974/75 1998/99 1985/86 1991/92 1994/95 1991/92 1994/95 1959/60 1991/92 1988/89 1998/99 1974/75 1944/45 grösstes Maximum (>5 Jare) (mm) Winter Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.5: Maximale Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/2000. In den Höhenstufen > 1800 m; 1500–1800; < 1500 m. 1510 1500 1480 1450 1440 1420 1420 1410 1400 1380 1350 1350 1340 1310 1310 1290 1280 1200 1195 1190 Gantrisch Fionnay < 1500 m Fuorns Splügen Andermatt Sedrun Nante Münster Sta. Maria Morgins Adelboden Ulrichen Braunwald Wengen Flumserberg Schwägalp Stoos Klosters KW Gsteig Campo Blenio (98) ((112)) 408 248 164 (351) (90) 335 148 ((236)) 552 (136) 602 ((164)) 575 425 261 ((135)) (mm) 474 398 Ende Februar Ende Januar Ende März Ende Februar Ende Februar Ende Februar Ende Februar Ende Feb.,Mitte März Ende Januar Ende Januar Ende Februar Ende Februar Ende März Mitte November Ende März Ende März Mitte März Mitte Januar max. Wasserwert Datum Mitte März Ende März 39 53 34 16 46 32 36 36 39 11 28 26 45 51 11 235 463 272 290 335 139 355 422 494 143 473 494 404 370 216 Mittelwert des Maximums (mm) Anz. Jahre 1 316 20 390 28 741 1026 270 945 997 946 666 446 626 939 561 505 733 251 791 1974/75 1974/75 1994/95 1981/82 1981/82 1969/70 1969/70 1998/99 1974/75 1974/75 1967/68 1993/94 1954/55 1976/77 1969/70 grösstes Maximum (>5 Jare) (mm) Winter 736 1998/99 689 1980/81 2 1 Anzahl Jahre bedeutet: Anzahl der Jahre in denen das Maximum des Wasserwertes zweifelsfrei auf 2 Wochen genau ermittelt wurde. Standortverschiebung, von 2270m auf 2690m, 1993/94 3 Standortverschiebung, von 1740m auf 1850m, 1962 und 1996 (in Klammern): Messreihe im Berichtswinter unvollständig, Maximalwert und Zeitpunkt zweifelhaft. ((in Doppel-Klammern)): Messreihe im Berichtswinter sehr unvollständig, Maximalwert und Zeitpunkt sicher nicht erfasst. H Profile am Hang max. Wasserwert die Höhe der Wassersäule, wenn man den Schnee schmelzen würde, zu dem Zeitpunkt wenn die Säule in diesem Winter am höchsten sein würde Mittelwert des Maximums Der Wasserwert wurde über viele Jahre gemessen (1) und für jedes Jahr ein Mittelwert ermittelt - davon der Mittelwert. grösstes Maximum (> 5 Jahre) wenn mehr als 5 Jahre lang die Maxima ermittelt wurden, wurde auch der Maximalwert und das Jahr in dem er ermittelt wurde, dargestellt. Meereshöhe (m ü.M.) Station Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.5: (Fortsetzung) Maximale Wasserwerte der Schneedecke im Winter 1999/2000. In den Höhenstufen > 1800 m; 1500–1800; < 1500 m. 77 78 28.12.99 31.12.99 2.1.00 2.1.00 15 21 27 29 20.12.99 9 28.12.99 17.12.99 14 15.12.99 7 8 27.12.99 13.12.99 6 27.12.99 3.12.99 5 12 31.10.99 1 10 Datum Nr. SG SG GR TI VS UR GR VS UR VS SG VS VS Kt. Lawinenniedergang Alt St. Johann Wildhaus Maienfeld Bedretto Zermatt Göschenen Tschierschen Zwischenbergen Andermatt St. Luc/Ayer Pfäfers Lax / Martisberg Zermatt Gemeinde Alpli Thurwies Kammhalde Motta di Vinei Riffelberg Voralphütte Jakobihang Dri Pischte / Walantina / Gondo Luterseeli / Gemsstock Mission Muntaluna – Rueboden, Taminatal Bettmerhorn / Bettmeralp Theodulhorn / Oberer Theo dulgletscher Ort Schäden x nat nat nat nat nat Ski nat Spr nat Ski, Snb x gP (?)Str (?)Str Var Var Var x Wald Verbauungen Vieh x x x x x x x x x Org. Pers. Aktion Variantenfahrer lösen abseits der Pisten am Theodulhorn im Skigebiet Furggsattel / Theodulpass eine Lawine aus. Es ist unklar, ob Personen mitgerissen und verschüttet worden sind. Darum wird der Lawinenkegel mit LVS, Lawinenhunden und Recco abgesucht. x: Legende am Schluss Bemerkungen Eine grosse Lawine geht bei Alpli bis auf den Talboden und zerstört 0.1 ha Wald. Die Lawine teilt sich in 2 Arme, wobei ein Arm auf einer oberen Geländeterasse stehen bleibt. In dieser Lawinenbahn sind seit Menschengedenken keine Schäden mehr aufgetreten. Die Schneemächtigkeit ist in diesem Gebiet noch fast höher als im Rekordwinter 1998/99. Eine grosse Lawine geht bei Thurwies bis auf den Talboden und beschädigt einen Stall und 0.5 ha Wald. Die Lawine teilt sich in 2 Arme, wobei im östlichen Teil seit Menschengedenken nie eine Lawine gesichtet wurde. Die Schneemächtigkeit ist in diesem Gebiet noch fast höher als im Rekordwinter 1998/99. Oberhalb von Maienfeld wird ein Lawinenabgang beobachtet. Zwei Personen befinden sich auf dem Lawinenkegel. Da keine weiteren Details bekannt sind, fliegt die REGA an den Ereignisort. Die beiden Skitouristen sind unverletzt und die Aktion kann abgebrochen werden. Eine grosse Tallawine im Bedrettotal beschädigt 6 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Ein Skilehrer beobachtet einen Variantenfahrer, der in eine Mulde einfährt. Im unteren Teil sieht er ihn nicht herausfahren. Bei näherem Untersuchen der Spur wird festgestellt, dass der Variantenfahrer ein Schneebrett ausgelöst hat, ca. 20 m mitgerissen wurde und dann aber hängengeblieben ist. Die Abfahrtsspur kann nachher weiterverfolgt werden. Eine grosse Lawine verschüttet die Voralphütte. Diese wird durch ein Ebenhöch geschützt. Die Pistenmaschine ist nicht mehr auffindbar. Keine genauen Angaben. siehe Unfallbericht Nr. 10 Eine Lockerschneelawine geht über die Simplonpassstrasse Ein Ski- oder Snowboardfahrer löst ein Schneebrett aus. Da man nicht sicher ist, ob sich jemand in der Lawine befindet, muss eine Suchaktion gestartet werden. Die Suche mit LVS, Recco und zwei Lawinenhunden verläuft negativ. Die Suchaktion wird abgebrochen. Der Auslöser des Schneebrettes kann nicht festgestell werden. Eine kleine Lawine verschüttet eine Alpstrasse auf 60 m Breite. Nach einem plötzlichen Wärmeeinbruch bricht eine Grundlawine spontan an und fährt über die Eschwaldstrasse. Diese wird 3-4 m hoch und ca. 15 m breit überführt. oStr x Verkehrs- Freies wege Gelände nat Leitungen Eine durch Handsprengung ausgelöste Lawine beschädigt vier Schneekanonen stark. x Fahrzeuge Spr Prov x x Ski Gebäude Auslösung Lawine Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.6: Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden im Winter 1999/2000. UR VS 27.1.00 30.1.00 30.1.00 30.1.00 31.1.00 31.1.00 31.1.00 31.1.00 1.2.00 4.2.00 9.2.00 15.2.00 19.2.00 20.2.00 38 42 43 44 45 46 49 52 54 59 64 73 75 76 UR SG GR GR BE GR GR UR GR BE Be GR NW 24.1.00 32 Kt. Datum Nr. Lawinenniedergang Andermatt Walenstadt Braunwald Davos Fiesch Wassen Adelboden Vaz / Obervaz Davos Wassen Safien Adelboden Lauterbrunnen Flims Wolfenschiessen Gemeinde x nat(?) Piz Danis / Skigebiet Lenzerheide Hintere Felli / Oberalppass Schattenbachlaui Braunwald / Bächital Dischmatal / Brämabüel Eggishorn Löwertallawine / Meiental oStr oBahn nat oP nat nat(?) nat oP oStr nat Snb oP nat(?) oP oP, oStr Ski(?) Lawinenzug Brämabüel Duchli oStr oStr x Str Adelboden Schäden x Verkehrs- Freies wege Gelände nat Leitungen oP x Fahrzeuge nat nat(?) Prov x nat Gebäude Auslösung Lawine nat Löwertallawine / Meiental „Strasse Safien Platz - Strasse Schermtanne Aebi Birg / Skigebiet Schilthorn Piz Dolf Ochsenhorn Jochpass Ort Wald Verbauungen Vieh x x x x x x x x x x Org. Pers. Aktion siehe Unfallbericht Nr. 76 Eine spontane Lawine verschüttet die offene Strasse nach Walenstadtberg. In Braunwald wird die offene Piste verschüttet. Die REGA wird angefordert, es kommt aber zu keinem Einsatz. Nur unklare Angaben siehe Unfallbericht Nr. 64 siehe Unfallbericht Nr. 59 Die Löwetallawine im Meintal verschüttet die Strasse. Keine genauen Angaben. In Adelboden geht eine Lawine über die Piste. Es wird eine Suchaktion angeordnet und die REGA alarmiert. Nur sehr ungenaue Angaben. Ein Schneerutsch überquert eine Traverse. Es kommt niemand zu Schaden. Nur ungenaue Angaben. siehe Unfallbericht Nr. 46 Die Löwetallawine im Meintal verschüttet die Strasse. Keine genauen Angaben. Eine Lawine verschüttet im Safiental die geöffnete Strasse. Es wird vorsorglich eine Suchaktion eingeleitet. Nur sehr ungenaue Angaben. Um 15.00 Uhr geht beim Rettungsdienst in Adelboden die Meldung ein, dass die Strasse Richtung Restaurant Aebi auf 30 m Länge von einer Lawine verschüttet worden sei. Da die Strasse zum Unfallzeitpunkt rege von Fussgängern benutzt wurde, sucht man den Strassenabschnitt ab. Die Suche ist negativ und die Aktion kann abgebrochen werden. Im Skigebiet Schilthorn löst sich spontan eine grosse Schneebrettlawine. Die Piste wird auf einer Strecke von 150 m überfah-ren. Da man nicht sicher ist, ob jemand verschüttet wurde, sucht man den Lawinenkegel mit “Aug und Ohr”, LVS, Recco und Lawinenhund ab. Die Suche ist negativ und die Aktion wird abgebrochen. Am Piz Dolf wird eine grosse Schneebrettlawine beoachtet. Darauf wird die REGA alarmiert. Die kann jedoch den Einsatz nach kurzem Überflug abbrechen, da keine Spuren vorhanden sind. Im Skigebiet Titlis wird geht in der Nacht auf den 24. Januar eine grosse spontane Lawine ab. Die Lawine hat 5 Ablagerungsarme und kommt bis zum Restaurant am Jochpass. Dort werden einige Fenster eingedrückt. x: Legende am Schluss Bemerkungen Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.6: (Fortsetzung) Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden im Winter 1999/2000. 79 80 20.2.00 21.2.00 21.2.00 21.2.00 21.2.00 22.2.00 22.2.00 24.2.00 26.2.00 26.2.00 2.3.00 11.3.00 17.3.00 19.3.00 OW Engelberg 79 80 83 85 90 92 93 95 97 105 107 108 109 SG UR SG BE SG GR GR GR GR BE VS SG SG Walenstadt Andermatt Walenstadt Hasliberg Sevelen Arosa Obersaxen „Conters im Prättigau Davos „Erlenbach Zermatt Grabs Walenstadt Schänis 78 SG 20.2.00 Gemeinde 77 Kt. Datum Nr. Lawinenniedergang Titlis Schattenbachlaui Oberalppass / Strahlgand Schattenbachlaui Rothorn / Höhi Egg Gärtlichopf Aelplisee Piz Sezner Conterser Schwändi Mittelgrat, Skigebiet Pischa Walpersbergfluh/ Stockhorn Rote Wäng / Skigebiet Unterrothorn Gamser Rugg / Skigebiet Wildhaus Schattenbachlaui Federispitz / Unter Fiderschen Ort x x Schäden Var Var x x Wald Verbauungen Vieh nat gStr oBahn nat Mw oStr nat x Eine Lawine verschüttet die Zufahrtsstrasse zum Gletscherlift im Skigebiet Titlis. Drei Zeugen melden, dass mit grösster Wahrscheinlichkeit niemand zu Schaden gekommen sei. Sicherheitshalber werden drei Lawinenhunde zur Kontrollsuche angefordert. siehe Unfallbericht Nr. 108 Eine Lawine verschüttet das Trassée der FO-Bahn. Kurz darauf fährt der Autozug auf die Lawine auf. Der erste Wagen mit ca. 70 Personen bleibt zum Glück auf dem Trassée. Ein Mastfundament verhindert, dass die Lokomotive in den See stürzt. Eine spontane Lawine verschüttet die offene Strasse nach Walenstadtberg. siehe Unfallbericht Nr. 97 Am Gärtlichopf wird eine Lawine entdeckt mit „schwarzen Punkten“ im Anrissbereich. Deshalb wird REGA aufgeboten. Der Rekoflug verläuft aber negativ. Es sind nur Felsen sichtbar gewesen. Beim Älplisee in Arosa wird eine Lawine beobachtet. Da nicht sicher ist, ob jemand verschüttet wurde, wird die REGA alarmiert. Nachdem der Lawinenkegel überflogen und mit dem Hund abgesucht worden ist, wird die Aktion abgebrochen. x An der Conterser Schwändi wird ein Schneebrett mit Einfahrtsspuren beobachtet. Nur sehr ungenaue Angaben Ein Snowboarder löst im Aufstieg zum Mittelgrat im Skigebiet Pischa zu Fuss ein grosses Schneebrett aus. Der Hang ist am Morgen bereits gesprengt worden. Die Lawine hat auch den geöffneten Wanderweg einige Meter tief verschüttet. Dort kommt jedoch niemand zu Schaden. siehe Unfallbericht Nr. 83 Drei Variantenfahrer werden im Skigebiet Unterrothorn bei Zermatt von einem Schneebrett erfasst, aber nicht verschüttet. Einer ist verletzt. siehe Unfallbericht Nr. 79 Ein Skifahrer meldet bei dei den Bergbahnen Obersaxen einen Schneebrettabgang. Die Angaben über mögliche Verschüttete sind unklar. Demzufolge leiteten die Verantwortlichen der Sportbahnen eine Suchaktion ein. Der Lawinenkegel wird mit Hunden und Sonden mehrmals abgesucht. Die Suche verläuft negativ und die Aktion wird abgebrochen. x x x Mittels Minenwerfer wird eine Lawine ausgelöst, welche die bereits verschüttete Strasse nach Walenstadtberg überfliesst. Eine grosse Staublawine bricht am Federispitz los und zerstört eine Wasserleitung und 2.4 ha Wald. x: Legende am Schluss Bemerkungen x x x x x x Org. Pers. Aktion x oP oP oP gStr x Verkehrs- Freies wege Gelände Snb x Leitungen x x x Fahrzeuge nat Ski, Snb Ski nat(?) Snb nat Snb, Ski Pif Mw nat Gebäude Auslösung Lawine Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.6: (Fortsetzung) Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden im Winter 1999/2000. 18.4.00 18.4.00 20.4.00 21.4.00 22.4.00 26.4.00 5.6.00 118 119 121 122 123 127 130 BE BE VS GR GR VS GR Kt. Grindelwald Adelboden Bagnes Ruschein Avers Saas Fee Zernez Gemeinde Legende: Lawine Auslösung nat = natürlich, spontan Ski = Skifahrer Snb= Snowboarder Spr = Sprengladung Mw = Minenwerfer Pif = Pistenfahrzeug First Engstligenalp T. de Merdenson / Fionnay Movoisin Bünder Vorab / Skigebiet Flims Laax Prumatänbach, Juf Plattjen / Mittaghorn Val Raschitsch Ort nat(?) nat nat(?) nat nat nat 2 x x Spr Gebäude Auslösung Lawine Schäden Gebäude Sied = dauernd bewohnte Gebäude Prov = behelfsmässige Unterkünfte (Baubaracken, Ställe, Garagen usw.) Total 50 bekannte Fälle 1999/00 Datum Nr. Lawinenniedergang 1 Leitungen Schäden 29 Seilbahnmast ?)Str oStr oP gStr x 5 x Verkehrs- Freies wege Gelände 3 Wald Verkehrswege oP = offene Piste/Loipe/Fussweg gP = gesperrte Piste/Loipe/Fussweg S = Skilift-Trassée oStr = offene Strasse gStr = gesperrte Strasse oBahn = offene Bahnlinie gBahn = gesperrte Bahnlinie Br = Brücke 5 Fahrzeuge 0 Vieh 26 x x x x 6 x Org. Pers. Aktion Freies Gelände Var = im Variantenbereich Tour = im Tourenbereich 0 Verbauungen Org. Aktion Organisierte Rettungsaktion ausgelöst wegen Unklarheit über mögliche verschüttete Personen und/oder Räumungsaktion von offenen Verkehrswegen (volkswirtschaftlicher «Schaden») Eine Lawine verschüttet einen Wanderweg im Firstgebiet und verursacht eine Suchaktin. Es wird aber niemand verletzt. Eine grosse Bodenlawine verschüttet den Mast der Seilbahn zur Engstligenalp ca. 3 m hoch. Es werden nur einige Winkeleisen etwas verbogen, so dass der Bahnbetrieb nicht eingestellt werden musst. Doch der Mast der Transportseilbahn nebenan wird total umgelegt und beschädigt. Eine Lawine verschüttete die Strasse zwischen Fionnay und Movoisin. Keine detaillierten Angaben. Eine Nasschneelawine verschüttet die geöffnete Piste im Skigebiet Weisse Arena direkt unterhalb des Bündner Vorabs. Es wird daraufhin eine grosse Suchaktion eingeleitet, da nicht klar ist, ob Personen verschüttet worden sind. Am Abend kann die Aktion abgebrochen werden. Es ist niemand verschüttet worden. Eine Nassschneelawine verschüttet die geöffnete Strasse nach Juf. siehe Unfallbericht Nr. 119 Eine grosse, gesprengte Nasschneelawine verschüttete die Kantonsstrasse bei Zernez auf einer Breite von 50 m. x: Legende am Schluss Bemerkungen Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Tab. 5.6: (Fortsetzung) Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden im Winter 1999/2000. 81 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 5.7 Publikationsliste des Bereiches Naturgefahren für das Jahr 2004 Ammann, W.J., 2000: Research Needs to Support Natural Risk Reduction in Mountainous Regions. In: Gillet, F.; Zanolini, F. (coord.) Mountainous natural hazards. International conference on mountainous natural hazards. Grenoble 12–14 avril 1999. 7 S. Ammann, W.J., 2000: Das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) Davos: Forschung und Dienstleistung als zentrale Aufgaben. In: Ziegler, S. (Red.) Eidgenössisches Institut für Schneeund Lawinenforschung (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 6–9. Ammann, W.J., 2000: Die Geschichte des SLF: Von der Baracke zum Forschungszentrum. In: Ziegler, S. (Red.) Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 10–11. Ammann, W.J., 2000: The history of SLF: From a wooden hut to a research centre. In: Ziegler, S. (Red.) Swiss Federal Institute for Snow and Avalanche Research (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 10–11. Ammann, W.J., 2000: The Swiss Federal Institute for Snow and Avalanche Research, Davos. Central tasks: research and services. In: Ziegler, S. (Red.) Swiss Federal Institute for Snow and Avalanche Research (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 6–9. Ammann, W.J.; Bründl, M., 2000: Konsequenzen des Lawinenwinters 1999: Die Bewährungsprobe ist bestanden. In: Ziegler, S. (Red.) Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 5. Ammann, W.J.; Bründl, M., 2000: Consequences of the 1999 avalanche winter: A successful test! In: Ziegler, S. (Red.) Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 5. Anonymus, 2000: Ausgewählte Nationale Lawinenbulletins. Ungekürzter Text von 84 Bulletins des Winters 1998/99. In: Sonderdruck: Durch Lawinen verursachte Unfälle im Gebiet der Schweizer Alpen. Davos, Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung. 99–124. Badoux, A.; Graf, C.; Hegg, C.; Kimmerle, R., 2000: Die Unwetterschäden im 1. Halbjahr 1999. In: Eidg. Forschungsanstalt WSL (Red.) Hochwasser 1999. Analyse der Ereignisse. Studienbericht Nr. 10. Biel, Bundesamt für Wasser und Geologie. 27–35. Bartelt, P.; Christen, M.; Wittwer, S., 2000: Program Haefeli – Two-dimensional numerical simulation of the creeping deformation and temperature distribution in a phase changing snowpack. In: Hjorth-Hansen, E.; Holand, I.; Løset, S.; Norem, H. (eds) Snow Engineering. Recent Advances and Developments. Proceedings of the fourth international conference on snow engineering, Trondheim, Norway, 19–21 June, 2000. Rotterdam, Brookfield, Balkema. 13–22. Bartelt, P.; Gruber, U.; Dufour, F., 2000: Lawinendynamik und numerische Simulation: Mit Experimenten und Computermodellen auf den Spuren der Lawinen. In: Ziegler, S. (Red.) Eidgenössisches Institut für Schneeund Lawinenforschung (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 32–33. 82 Bartelt, P.; Gruber, U.; Dufour, F., 2000: Avalanche dynamics and numerical simulations: Using experiments and computer models to investigate avalanches. In: Ziegler, S. (Red.) Swiss Federal Institute for Snow and Avalanche Research (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 32–33. Bartelt, P.; Von Moos, M., 2000: Triaxial creep tests on snow and a new microstructure-based snow viscosity law. In: Hjorth-Hansen, E.; Holand, I.; Løset, S.; Norem, H. (eds) Snow Engineering. Recent Advances and Developments. 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Institut für Schnee- und Lawinenforschung. 588 S. Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (Hrsg.) 2000: Das SLF Portrait. (5. Aufl. 1999) Davos, Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung. 20 S. Frey, W., 2000: Ein Forum für die Alpen. Montagna 1/2: 6–7. Frey, W., 2000: Some Swiss experiences with different methods of modelling natural hazards related to forests. (Expériences suisses avec différentes méthodes de modélisation des risques naturels concernant les forêts.) In: Proceedings of the International conference on mountainous natural hazards, Grenoble 12–14 avril 1999. 417–421 (184–188). Frey, W.; Bebi, P., 2000: Der Schutzwald im Lawinenwinter 1999. Specht 1/2000: 2–3. Frey, W.; Burkart, A., 2000: Verjüngung an der Waldgrenze: Ablegerbildung fördern? Wald Holz 81, 6: 35–38. Frey, W.; Wilhelm, C., 2000: Kulturlandschaften im Alpenraum – nachhaltig nutzen und gestalten. [Published online 2000] Available from World Wide Web <http://www.forumdavos. ch/>. 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Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 26. Tschirky, F., 2000: Avalanche accidents with fatal consequences: 88% are ski tourists in off-piste or back-country situations. In: Ziegler, S. (Red.) Swiss Federal Institute for Snow and Avalanche Research (SLF), Davos. [SLF Portrait]. St. Gallen, Konsens. 26. Tschirky, F., 2000: Durch Lawinen verursachte Unfälle im Gebiet der Schweizer Alpen. [Vorabdruck 2. Kapitel: Winterbericht des Eidgenössischen Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Davos Nr. 63/2000] 98 S. Tschirky, F.; Brabec, B.; Kern, M., 2000: Lawinenunfälle in den Schweizer Alpen – Eine statistische Zusammenstellung mit den Schwerpunkten Verschüttung, Rettungsmethoden und Rettungsgeräte. In: Sonderdruck: Durch Lawinen verursachte Unfälle im Gebiet der Schweizer Alpen. Davos, Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung. 125–136. 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Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 6 Besondere Beiträge Winteroffenhaltung von grossen Passstrassen in den Schweizer Alpen Die Alpenpassstrassen und Bahntunnelzufahrten sind in den Schweizer Alpen von grosser Bedeutung. Allein das Engadin ist ausser der sehr lawinengefährdeten Zufahrt aus Österreich via Martina nur über Passstrassen und Bahnlinien erreichbar. Seit dem Dezember 1999 gibt es tagsüber auch eine überwiegend lawinensichere Zufahrt durch den Vereina Tunnel (Klosters–Lavin). Die meisten Alpenpässe sind in den Wintermonaten geschlossen. Hauptgrund für die Schliessung ist der Schnee, einerseits wegen Lawinengefahr, andererseits wegen Aufwand und Schwierigkeiten bei der Schneeräumung. Passstrassen sind prädestiniert von driftendem Schnee wieder zugeblasen zu werden. Zum einen herrscht in den Passlagen oft eine höhere Windgeschwindigkeit, zum anderen nimmt die Windgeschwindigkeit genau in den frei gefrästen Wegen ab und der Schnee lagert sich dort bevorzugt ab. Geöffnet waren im Winter 1999/00 folgende Passstrassen: Brünig, Wolfgang, Lenzerheide, Simplon, Julier, Ofen, Maloja, Bernina, Col du Pillon, Jaun usw. Wintersperre hatten: Grosser Sankt Bernhard, Gotthard, Oberalp, Furka, Grimsel, Nufenen, Susten, Klausen, Pragel, Umbrail, Flüela, Lukmanier, San Bernadino (Tunnelzufahrt offen), Albula, Splügen, Fuorcla di Livigno. Veränderungen: Der Flüelapass wurde nach Eröffnung des Vereina Bahnverlads (am 19. 11. 1999) das erste Mal seit 1971 im Dezember 1999 dauerhaft für den Winter geschlossen (Wintersperre). Der Lukmanierpass war im Winter 1999/2000 geschlossen. Er wurde das erste Mal 2000/01 im Abb 6.1: Gotthardpass im Jahr der Winteröffnung wegen des Tunnelbrandes im Gotthardtunnel. (Foto: SLF/R. Meister, Nov. 2001) 85 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Winter für den Verkehr offen gehalten. Die Luk manierpassstrasse kreuzt 94 Lawinenzüge. Der Gotthardpass war im Winter 1999/2000 ebenfalls geschlossen. Er wurde erstmals seit Jahrzehnten im Winter 2001/02 für einige Zeit offen gehalten, nachdem der Gotthard-Autobahntunnel nach einem Brand am 24. Oktober 2001 bis kurz vor Weihnachten 2001 geschlossen bleiben musste. Der Gotthardpass kreuzt 55 Lawinenzüge auf 15,7 km Länge. Überproportional viele Lawinen gehen dabei alljährlich ab. Normalerweise ist er 156 Tage im Winter geschlossen. (SLF 2001) In der Zeit der Öffnung hat der Lawinenwarndienst eigens für den Pass Lawinenbulletins erstellt. Ein Problem für die Prognostiker in Davos war die grosse Distanz für eine aussergewöhnlich kleinräumige Aussage zur Lawinengefahr. In schwierigen Lagen war deshalb die Anwesenheit eines Prognostikers vor Ort vorgesehen. Dazu kam es jedoch nicht. Durch den schneearmen Vorwinter konnte der Pass bei einer Fahrzeugfrequenz von 4 600 pro Tag im Mittel und über 10 000 an den Spitzentagen ohne Lawinenunfall offen gehalten werden. Problematik der Offenhaltung eines Schweizer Alpenpasses am Beispiel des Flüelapasses. Der Flüelapass verbindet Davos mit Susch im Unterengadin. Von Tschuggen bis Susch beträgt die Distanz 19,3 km. Die Passhöhe liegt auf 2383 m. Mehr als 50 % der Strecke ist lawinen gefährdet (10,1 km). Die Strasse kreuzt 47 Lawinenzüge von sehr unterschiedlicher Gefährlichkeit. Im Schnitt wird die Strasse von 38 spontanen und 27 künstlich ausgelösten Lawinen pro Winter verschüttet. Es wurden aber auch schon mehr als 115 Lawinenverschüttungen pro Winter gezählt (Margreth et al. 1999). Bis 1971 war der Flüelapass an durchschnittlich 156 Tagen während der Wintermonate geschlossen. Von 1971 bis 1999 war er ganzjährig geöffnet. Die Offenhaltung war mit künstlicher Lawinenauslösung und temporären Sperrungen möglich. Der Sprengstoffverbrauch lag dabei bei 500 bis 1000 kg pro Winter. Es bestehen keine Verbaumassnahmen. Die Kosten für die Winteröffnung lagen bei rund CHF 500 000, wobei 80 % auf die Schneeräumung entfallen. Abb. 6.2: Herbstschnee am noch geöffneten Flüelapass, Blick von Chant Sura in Richtung Passhöhe (der Pass wird seit 1999 meist um Neujahr geschlossen) (Foto: SLF/T. Wiesinger, 27. 09. 2004) 86 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 Mit dieser Methode konnte die jährliche Dauer der Schliessungen auf 26 Tage pro Jahr reduziert werden, wobei die einzelnen Schliessungen Stunden bis Wochen dauerten. Im Durchschnitt passierten den Flüelapass im Winter 1000 Fahrzeuge pro Tag. Zwischen 1971 und 1999 wurden 5 Personen bei Lawinenabgängen am Flüelapass getötet und zwei Männer der Schneeräum-Equipe wurden bei Schneeräumarbeiten durch Lawinen verletzt. Das Risiko bei der Befahrung des Passes im Winter durch ein Lawinenabgang tödlich zu verunglücken, wurde nach einem schweren Lawinenunglück mit einem Bus und einem Auto (4 Tote, 14 Verletzte) (Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter 1991/92, Seite 171ff) als zu hoch eingeschätzt. Bis zur dauerhaften Winterschliessung im Dezember 1999 wurden aber keine zusätzlichen Massnahmen getroffen. Problematik der Winteroffenhaltung des Lukmanierpasses Der Lukmanierpass verbindet das Bündner Oberland mit dem Tessin auf einer Länge von 25 km (Fuorns-Campra). Die Strasse ist vor allem von regionaler aber auch touristischer Bedeutung. Die Strasse ermöglicht es Skitouristen aus dem Süden (Tessin und Oberitalien), wo die Schneelage von Jahr zu Jahr sehr variabel sein kann, über den Lukmanierpass in schneereichere und gleichzeitig strukturschwache Gebiete zu reisen. Zudem hat das Militär Interesse an der Offenhaltung der Passstrasse. Vor der Wiederöffnung im Winter 2000/01 war der Pass durchschnittlich fünf Wintermonate lang geschlossen. Vor der Öffnung des Passes wurde am SLF ein Gutachten dazu erstellt (SLF 1998). Auf einer Distanz von 13,6 km wird die Strasse von 94 Lawinenzügen bedroht. Im Unterschied zum Flüelapass erhält die Gegend des Lukmanierpasses sowohl Schnee von Süden als auch von Norden. Die Strasse ist an einigen exponierten Stellen durch Lawinengalerien geschützt. Lawinensprengen ist auf der Nordseite (Graubünden) möglich, auf der Südseite (Tessin) durch ein Kantonalgesetz verboten. Die Winteröffnung wird für die Versuchsphase von fünf Jahren mit temporären Sperrungen, ohne zusätzliche Massnahmen wie z. B. einer Galerie bei Acquacalda, realisiert. Mit Sperrmassnahmen ist Abb. 6.3: Lawinenabgang von den Hängen des Scopi (3190 m) zur Lukmanierpassstrasse am Weg vom Cuolm Lucmagn (Passhöhe) zum Lai da Sontga Maria (1908 m). (Foto: SLF/T. Wiesinger, 5. 11. 2000) das individuelle Risiko, bei einer Fahrt über den Pass im Winter in einer Lawine tödlich zu verunglücken geringer als am Flüelapass. Das Rest risiko wurde am Lukmanierpass mit vier bis fünf Lawinenabgängen auf die geöffnete Passstrasse pro Winter abgeschätzt, am Flüelapass waren es sechs bis acht. Für die Versuchsphase wird eine Schliessung des Lukmanierpasses während der Nacht sowie ein Verbot für Fahrten mit Fahrzeugen von über 3,5 t (Reisecars, Lastwagen) verfügt. Sicherheitsverantwortliche, in der Regel eine Person der Nordseite und eine Person der Südseite, sind für die Beurteilung der aktuellen Lawinensituation verantwortlich. Automatische Schneemessund Windmessstationen werden zur Unterstützung der Sicherheitsverantwortlichen gebaut. 87 Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 7 Literatur Eidg. Forschungsanstalt WSL und Bundesamt für Umwelt, Wald und Landsachaft BUWAL (Hrsg.) 2001: Lothar. Der Orkan 1999. Ereignisanlalyse. Birmensdorf, Bern; Eidg. 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Schnee- und Lawinenforschung SLF. 120 S. [inkl. CD–Rom Lawinenbulletins] Schnee und Lawinen Winter 1999/2000 8 Anhang: Beilage CD-ROM Dem Winterbericht beigelegt ist eine CD auf der die Nationalen Lawinenbulletins dargestellt sind. Die Messdaten der SLF-Beobachter (Neuschnee, Schneehöhe und Wasserwert des Neuschnees) wurden kontrolliert und wenn nötig korrigiert oder ergänzt. Sie werden jedoch nicht mehr in gedruckter Form oder auf CD publiziert. So wird die CD verwendet: CD in CD-Laufwerk einlegen. PC: auf Arbeitsplatz gehen, im CD-Laufwerk Anhang-CD_WB 1999_00 doppelklicken. Mac: im Finder CD Symbol mit dem Titel AnhangCD_WB 1999_00 doppelklicken. Danach erscheint eine Auswahlliste. Aus dieser Liste index.html doppelklicken, dann erscheint die Navigationsoberflächen-Startseite. Hier kann man «Nationale Lawinenbulletins» in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch in den Dateiformaten .html (Internetansicht) und .txt (Text) auswählen. Der Verlauf des Winters ist graphisch dargestellt und am Beispiel «Vergleichsstation Trübsee, 1770 m», so zu finden: Startseite der CD öffnen, Winterverlauf anklicken, Netz auswählen, in diesem Fall Vergleichsstationen, auf der Karte «Trübsee» anklicken. Es erscheint eine Verlaufsgraphik im PDF Format, die mit dem Lupensymbol vergrössert werden kann. Bei Bedarf können alle Daten via Internet http:// data.slf.ch am SLF angefordert werden (kostenpflichtig). 89