Beleglose Nachnahme im Paketbetrieb

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Beleglose Nachnahme im Paketbetrieb
Beleglose Nachnahme im Paketbetrieb
KNOW-HOW # 61
Was im Ausland bereits weit verbreitet ist, will nun auch die Schweizer Post ihren Gross- und
Privatkunden anbieten. Durch Weglassen des Einzahlungsscheins wird die Aufgabe eines
Nachnahme-Pakets stark vereinfacht. Durch das proaktive Erkennen von Verarbeitungsfehlern
kann aber auch die Qualität der im Zeitalter des Internetversands wieder wichtiger gewordenen
Dienstleistung erheblich verbessert werden.
Durch den frühen Einbezug der Noser Engineering AG bereits während der Konzipierung des neuen
Systems konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Mittels diesen Erfahrungen konnte
innerhalb der geplanten Projektzeit ein effizientes und stabiles Informatik-System entwickelt werden.
Stefan Baeriswyl
Projektleiter
PostLogistics AG
Das Projekt
Um das Inkasso bei einer Paket-Nachnahme sicherzustellen, ist es in der Schweiz heute immer notwendig, einen Nachnahme-Beleg auszufüllen und
der Sendung beizulegen.
Viele Grosskunden (im Speziellen Versandhändler)
sind daran interessiert, Nachnahme-Sendungen
ohne Einzahlungsscheine aufzugeben. Die für die
Einzahlung notwendigen Informationen werden
allesamt aus bereits produktiven Umsystemen der
Schweizer Post geholt und verwertet.
Der Nutzen
Mit dem Projekt «beleglose Nachnahme – BLN» sollen in einer ersten Phase für Geschäftskunden, welche
ihre Sendungsdaten mittels Datenfernübertragung übermitteln, die Aufgabemodalitäten für NachnahmeSendungen vereinfacht und das Beleghandling vor und nach der Zustellung bei den Zustellorganisationen
reduziert werden. Mit diesem Mechanismus können Verarbeitungsfehler proaktiv automatisch erkannt
werden, was früher jeweils erst durch eine Kundenreklamation aufgedeckt wurde. Im Weiteren soll die
Verarbeitung der Nachnahme-Zahlungsbelege durch PostFinance aufgehoben werden.
Die Realisierung
Noser wurde in einem ersten Schritt damit beauftragt, einen Prototyp als Beweis, dass die Komplexität
des Systems bewältigt werden kann, zu erstellen. Dieser wurde mittels Testframework, welches realen
Output mit erwartetem Output abhängig vom Input vergleicht, realisiert.
Durch die gewonnenen Erfahrungen beim Prototyping wurde Noser auch zur Unterstützung bei der Erstellung
der Software-Anforderungs-Spezifikation für BLN beigezogen. Auf dieser Basis erstellte Noser dann ebenfalls die Software-Architektur des kompletten Systems.
Der vielseitige Einsatz von Noser wurde damit abgeschlossen, dass die Leitung des Programmierteams
(5 Personen, darunter 3 Mitarbeiter von Noser) übernommen wurde.
Die Technologie
Sowohl der Business-Logik-Teil (Datenmodell, Workflow Engine, Transaktionsverwaltung) als auch der
Rich Client für das Kompetenzcenter (Swing) werden mit einem Java Business Framework implementiert. Die
Webapplikation für die Zustellorganisationen wurde mit Ice Faces realisiert. Die Kommunikation zwischen
den zwei Clients und dem Server wird mittels EJB Stateless Session Bean in einem BEA Weblogic Server
gewährleistet. Das Persistenzframework Hibernate, eingebettet in das Entitäts-Metamodell, sorgt für die
zuverlässige Datenhaltung in einem Oracle DB Server.
Der Business-Logik-Teil bindet zudem einige externe Schnittstellen mittels diverser Techniken an.
Das Fazit
Beleglose Nachnahme wurde nach einem erfolgreichen 2-monatigen Pilotbetrieb mit einem Einzelkunden
im Januar 2009 auf den grössten Kunden Swiss Post International (sämtliche Zollgebühren werden per
Nachnahme verrechnet) ausgeweitet. Diese Einführung beschränkte sich jedoch vorläufig auf zwei
Zustellorganisationen. Weil jedoch die Akzeptanz des Systems ständig steigt, stand der schweizweiten
Einführung im Juli 2009 nichts mehr im Weg. Da das System vor allem den Grosskunden das Leben um
einiges einfacher macht, steigen immer mehr Firmen auf BLN um.
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