Neue Dienstleistung: Büroservice Seite 14
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Das Magazin der Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH Für Freunde, MITARBEITER und Kunden Ausgabe 43, OKTOBER 2012 Ein Tag im Leben von Tosh Maurer, Seite 10 Kundenporträt: Babor, Seite 17 Special Olympics München, Seite 20 Neue Dienstleistung: Büroservice Seite 14 EDITORIAL Aktuell Kurznachrichten Metallwerkstatt: „Schweißen gehört dazu“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 „willsosein“: Kunstgruppe erstmals im Bundestag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Neukunde: Printenkisten für das Spezi-Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Café Life: Rotarier setzen Zeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Seite 6: Ein Traktor für den Lohner Hof Ludolf Hannott, 72, und sein Sohn Martin haben eine gemeinsame Leidenschaft: alte Traktoren. Das kam einigen Mitarbeitern in unserer Metallwerkstatt gerade recht. Menschen Bericht: Es war das vielleicht ungewöhnlichste Arbeitsprojekt in der Geschichte der Werkstatt. Mit großer Leidenschaft haben unsere „Metaller“ einen schrottreifen Deutz wieder flottgemacht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Porträt: Menschen mit einer Lernbehinderung haben auf dem ersten Arbeitsmarkt nur selten eine Chance. Bei dem 20-jährigen Marcel Rauschen hat es geklappt, weil alle Beteiligten an einem Strang ziehen. . . . . . . . . . . . . 9 Reportage: Kunst kennt keine Behinderung. Tosh Maurer, der Kalligraph in unserer Kunstwerkstatt, ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Wir haben ihn einen Tag lang begleitet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Werkstatt Nachwuchsförderung: Gut ausgebildete junge Leute braucht die Werkstatt in vielen Bereichen. Wir kümmern uns um den eigenen Nachwuchs und stellen einige Azubis vor.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Seite 17: Kundenporträt Das weltweit aktive Kosmetikunternehmen Babor ist unser direkter Nachbar auf der Neuenhofstraße und nutzt unser Verpackungs-Know-how. Ein Besuch nebenan. Impressum Herausgeber: Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH, Neuenhofstr. 170, 52078 Aachen, Tel. 02 41 - 92 81 10 V.i.S.d.P.: Norbert Zimmermann, Geschäftsführer Konzeption, Text, Redaktion: Siegbert Gossen, www.gossen-kommunikation.de Gestaltung: Walbert - Visuelle Kommunikation, www.walbert.biz Fotos: Werkstätten & Service GmbH, Christian Charlier, Siegbert Gossen, Babor GmbH, Spezi-Haus GmbH Druck: Druckerei Ralf Küster, Aachen Auflage: 2.000 Bürogruppe: Zum ersten Mal gibt es in der Werkstatt PC-Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Das Projekt ist erfolgreich gestartet und soll weiter ausgebaut werden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Kundenporträt: Unser Standort im Gewerbegebiet Eilendorf-Süd bietet viele Möglichkeiten. Neben der Kohl-Gruppe, Zentis und FEV arbeiten wir auch für Babor. Wir stellen das Unternehmen vor.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Arbeit & mehr Kurznachrichten Mobilitätstraining: Sicher im Straßenverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Liebe Leserinnen und Leser, im Fernsehen lief vor einiger Zeit der sehenswerte Film „Inklusion – gemeinsam anders“. Darin geht es um zwei Jugendliche, die in eine Gesamtschule kommen: die Rollstuhlfahrerin Steffi und der lernbehinderte Paul. Die Schule will Inklusion praktizieren, doch trotz des hochmotivierten Klassenlehrers gibt es bald große Probleme. Die versprochenen Unterrichtshelfer kommen nicht, die notwendige Barrierefreiheit der Schule ebenso wenig. Die schöne Idee droht am Geld zu scheitern. Bereits seit einigen Jahren ist der Begriff Inklusion in aller Munde, gleichwohl stelle ich immer wieder fest, dass die meisten Menschen damit oft sehr unterschiedliche und selten konkrete Inhalte verbinden. Im Film fällt der Satz: „Integration heißt, Behinderte in die bestehende Gesellschaft einzugliedern, Inklusion will die Veränderung der Gesellschaft.“ An dieser Veränderung der Gesellschaft mitzuwirken, ist eine unserer zentralen Aufgaben als Lebenshilfe – indem wir uns als Organisation selbst verändern und indem wir Bündnispartner suchen. Daher freut es mich, wenn wir, wie kürzlich geschehen, von der Evangelischen Kirchensynode oder der Industrie- und Handelskammer angefragt werden, unsere Vorstellungen zur Inklusion im Arbeitsleben zu erläutern. Es zeigt, dass Werkstätten für Menschen mit Behinderung als ein wichtiger Akteur wahrgenommen werden. Tatsache ist, dass dieses Arbeitsleben zu großen Teilen von gewinnorientierten Wirtschaftsunternehmen bestimmt wird. Menschen mit Behinderung Arbeit zu geben, ist in unserer Wirtschaftsordnung nicht Hauptaufgabe der Unternehmen. Wenn wir daher mehr Inklusion im Arbeitsleben erreichen wollen, ist die Gesellschaft gefordert. Sie muss die Brücken bauen, über die Menschen mit Behinderung Zugang auf den Arbeitsmarkt finden. Und sie muss die notwendigen Mittel dafür bereitstellen. Wenig hilfreich ist dabei aus meiner Sicht, wenn Behindertenpolitik zum Querschnittsthema erklärt wird, das irgendwie alle Politikfelder betrifft. So jedenfalls hat es die neue Landesregierung in Düsseldorf in ihrem Koalitionsvertrag formuliert. Behindertenpolitik als eigenständiger Politikbereich darf nicht aufgegeben werden. Ansonsten wird sie verwässert und gerät aus dem Blickfeld der öffentlichen Diskussion. Wir brauchen nicht nur Filme, um das Anliegen der Inklusion in die Köpfe und Herzen der Menschen zu tragen. Wir sind dabei. Ihr Altersteilzeit: Über 110 Jahre Werkstatt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Küche: Alles neu. Alles frisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Berufsbildungsbereich: Neue Koordinatorin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Bilderalbum Special Olympics: Medaillen in München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Sommerfest 50 Jahre Lebenshilfe: Feste gefeiert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Norbert Zimmermann, Geschäftsführer 3 4 Aktuell kurznachrichten aktuell kurznachrichten Metallwerkstatt „willsosein“ Neukunde Café Life „Schweißen gehört dazu“ Kunstgruppe erstmals im Bundestag Printenkisten für das Spezi-Haus Rotarier setzen Zeichen Unsere Metallwerkstatt hat ihr Leistungsspektrum erweitert und bietet nun auch Schweißarbeiten an. Vor allem Industriekunden will das Team von Bereichsleiter Frank Velten dadurch einen zusätzlichen Service bieten. Gruppenleiter Alex Wilms (Foto, rechts) erklärt: „Das Zusammenfügen oder das Beschichten von Werkstücken durch Schweißen gehört wie das Fräsen und Drehen einfach zum Metallbereich.“ Als gelernter Metallgestaltungsmeister kennt sich Wilms aus: „Schweißen ist eine vielseitige und anspruchsvolle Arbeit. Wir hoffen aber, dass wir entsprechende Aufträge bekommen und Mitarbeiter mit Behinderung nach und nach an diese Aufgabe heranführen können.“ Das sogenannte MAG-Schweißen von Metallen habe die Werkstatt schon immer im Programm, ergänzt Velten. Zusätzlich hat die Werkstatt jetzt ein WIG-Schweißgerät angeschafft, mit dem auch Edelstahl geschweißt werden kann. Erste Aufträge wurden bereits zur Zufriedenheit der Kunden bearbeitet, so etwa Metalltische für ein IT-Unternehmen, Urnenständer für ein Beerdigungsinstitut und Designer-Gartenbänke für Kommunen und Privatkunden. Die derzeit 14 Mitarbeiter (Foto, links: Benno Sellung) und zwei Mitarbeiterinnen im Metallbereich freuen sich, dass ihre Arbeit auf dem Markt gut ankommt. Insgesamt verfügt die Metallwerkstatt über 30 verschiedene Maschinentypen in der CNC- und konventionellen Zerspanung und arbeitet für zahlreiche Firmen in der Region, darunter Clean-Lasersysteme, FEV Motorentechnik, Hans von Mangoldt oder Mahr Heizung. Brüssel, Aachen, Berlin – so lauten die Stationen der bevorstehenden Ausstellungen unserer Künstlergruppe „willsosein“. Den Künstlerinnen und Künstlern und dem Team von Leiterin Beatrix Al-Khadra stehen dabei ebenso aufregende wie anstrengende Wochen bevor, denn die Ausstellungen beginnen alle in der zweiten Novemberhälfte. Los geht es mit einer Vernissage am 13. November im Brüsseler Europaparlament. Für die Möglichkeit, hier auszustellen, hatte sich die Aachener Europaabgeordnete Sabine Verheyen stark gemacht. Zehn Tage später, am 23. November, eröffnen wir in den Räumen der Galerie des Kulturwerks Aachen in den Aachen Arkaden. Vom 28. November bis 14. Dezember schließlich sind wir in Berlin zu Gast. Hier präsentieren wir ausgewählte Werke erstmals im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages. Unsere künstlerische Arbeit in der Bundeshauptstadt vorstellen zu dürfen, macht uns sehr stolz. Hierfür hatten sich Uwe Schummer und Rudolf Henke, Bundestagsabgeordnete aus Viersen und Aachen, nach einer Besichtigung der Kunstwerkstatt im vergangenen Jahr eingesetzt. Gezeigt werden neue Arbeiten aus den Bereichen freie Malerei, Kalligraphie und Zeichnung. Weihnachtszeit ist Printenzeit. Bereits viele Monate vorher laufen daher die Öfen der Aachener Bäckereien auf Hochtouren. Auch für die Beschäftigten in unserer Holzwerkstatt kündigt sich Weihnachten immer früh an. Denn bereits seit vielen Jahren fertigen wir ab August größere Mengen von Printenkisten für Aachener Unternehmen. Dazu gehört seit kurzer Zeit auch das Spezialitäten-Haus G. Schulteis. Der Versandhändler mit Sitz in Würselen liefert feinste Leckereien in die ganze Welt. Viele tausend Pakete gehen pro Jahr an Endverbraucher und Firmenkunden, die die Artikel aus dem Katalog oder im Internet auswählen. Das Unternehmen wurde 1984 von der Lambertz-Gruppe gegründet. Zum Sortiment gehören neben süßen Leckereien wie Aachener Printen, belgischen Pralinen oder Nürnberger Lebkuchen auch herzhafte Delikatessen und deftige Brotzeit-Schmankerl. Aktuell fertigt unsere Werkstatt rund 8.000 Kisten für das Spezi-Haus, die gesamte Jahresproduktion liegt bei 10.000 Stück. Norbert Plum, für den Einkauf zuständig, sagt: „Wir sind mit der Leistung der Werkstatt sehr zufrieden, vor allem weil sie bei den Lieferterminen flexibel ist.“ Die Einzelteile für die Kisten werden an der Maschine zugeschnitten und anschließend im Montageraum getackert. Zum guten Schluss werden das Logo des Unternehmens und der Schriftzug „Aachener Printen“ auf die Printenkiste aufgetragen. Die hohe Stückzahl bietet Arbeit für viele Beschäftigte. Außerdem werden Grundfertigkeiten wie präzises Arbeiten mit dem Werkstoff Holz vermittelt. Weitere Informationen unter www.spezi-haus.de Unser Café Life im Lebenshilfe-Haus an der Adenauerallee ist nun auch Treffpunkt des Rotary Clubs Aachen-Land. Jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat kommen die zurzeit 60 Mitglieder zusammen, um nach einem Mittag essen aktuelle Themen und Projekte zu diskutieren, einen Vortrag zu hören und das Clubleben zu pflegen. Bereits seit 2010 trifft sich der Soroptimist Club Aachen, eine ServiceOrganisation berufstätiger Frauen, ebenfalls regelmäßig im Café Life. Für Reinhard Gawlak, Vorsitzender des Sozialfonds des Rotary Clubs und ehemaliger Geschäftsführer des Caritas-Behindertenwerks Eschweiler, ist die Entscheidung für das Café Life ein bewusstes Signal: „Wir wollen damit unsere Verbindung zur Lebenshilfe Aachen stärken und eine Einrichtung, die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schafft, unterstützen.“ Sein Vorstandskollege Heinz Brosig ergänzt: „Wir engagieren uns seit über dreißig Jahren in der Behindertenhilfe, so zum Beispiel auch für das therapeutische Reiten auf dem Lohner Hof.“ Auch über das Traktorprojekt (siehe nachfolgende Seiten) habe man die Zusammenarbeit zwischen Rotary Club und Lebenshilfe vertiefen können. Rotary International ist die älteste ServiceclubOrganisation der Welt. Sie umfasst beinahe 33.000 Clubs in mehr als 200 Ländern. Die Mitglieder sind Führungskräfte aus allen Berufen und verfolgen eine gemeinsame Vision: Sie wollen denen zur Seite stehen, die sich nicht selbst helfen können – im lokalen Umfeld der eigenen Gemeinde wie mit internationalen humanitären Hilfsprojekten. 5 6 menschen BERICHT menschen BERICHT Vorher Nachher » Rundes Foto links: Martin und Ludolf Hannott haben schon viele Traktoren restauriert. « Neues Leben für einen alten Deutz Der Motor und das Getriebe waren in Ordnung. Alles andere war eher ein Fall für den Schrottplatz. Doch jetzt strahlt der Deutz D40, Baujahr 1957, wieder in altem Glanz. Ein Bericht über ein außergewöhnliches Arbeitsprojekt in unserer Metallwerkstatt, bei dem ein rüstiger Rentner und der Rotary Club Aachen-Land eine wichtige Rolle gespielt haben. Beginnen wir mit dem rüstigen Rentner. Ludolf Hannott ist 72 und für sein Alter noch sehr aktiv. Den größten Teil seines Berufslebens, rund 34 Jahre, hat er in unserer Metallwerkstatt gearbeitet. 1971 war Ludolf Hannott hier die erste und bis 1988 auch die einzige Fachkraft. Er hat die Werkstatt mitaufgebaut, und für viele unserer „Metaller“ ist der kleine schlanke Mann mit der weißen Mähne wie ein Vater. Bis heute kommt der Rentner jede Woche vorbei und hilft aus. Er hilft gerne. Seine Erfahrung und seine liebenswürdige Art sind gefragt. Schön für ihn, dass er hier auch seinen Sohn trifft. Denn Martin Hannott, 29, ist ebenfalls Zerspanungstechnikermeister und in der Metallwerkstatt sozusagen in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Neben der Leidenschaft für das Metallhandwerk verbindet Vater und Sohn ein ungewöhnliches Hobby: alte Traktoren zu restaurieren. „Als Martin vier war“, erzählt Hannott senior, „waren wir eines Tages auf dem Bauernhof meines Bruders in der Nähe von Oberforstbach.“ Da habe Martin große Augen gemacht und beschlossen: „Papa, wenn ich mal groß bin, will ich auch einen Traktor haben.“ Gesagt, getan. Mit 12 bekam Martin den ersten Rasenmähertraktor, mit 16 einen Allrad-Schmalspurtrecker mit Hydraulikkupplung und Anhänger, mit 20 den ersten „Schlüter“, ein Traktormodell, dessen bayerischer Hersteller inzwischen pleite ist. In jeder freien Minute schraubten die Hannotts an den Oldtimern herum, doch irgendwann fragten sie sich: „Sollen wir damit eigentlich nur sinnlos durch die Gegend fahren?“ Natürlich nicht, und sie fanden eine Lösung für ihr „Problem“. Bereits seit vielen Jahren helfen sie nun Bauern, die zu wenig Traktoren haben, im Sommer bei der Heuernte. An dieser Stelle kommt der Lohner Hof ins Spiel, eine reittherapeutische Einrichtung in Eschweiler, die der Rotary Club Aachen-Land aufgebaut hat. Auch auf diesem Hof gibt es zu wenig Traktoren, genauer: keinen einzigen. „Mist aufwerfen, Strohballen verteilen – wir machen alles von Hand“, sagt Heinz Brosig vom Rotary Club Aachen-Land und erster Vorsitzender des Vereins Lohner Hof. „Irgendwann haben wir uns gefragt: Wie kommen wir günstig an einen Traktor?“ Denis Alitovski hilft Hannott senior beim Ausbauen der Einzelteile. Über die gute Verbindung des Rotary Clubs zur Lebenshilfe Aachen (siehe Seite 5) entstand schließlich die Idee, einen ausgemusterten Traktor zu kaufen und in unserer Werkstatt zu restaurieren – und zwar als Arbeits- und Qualifizierungsprojekt im Rahmen der beruflichen Bildung für die beschäftigten Mitarbeiter. Nachdem mit Hilfe des Clubs auch die Finanzierung gesichert war, wurde nach einiger Suche schließlich in Süddeutschland der alte Deutz erworben und per LKW nach Aachen verfrachtet. 7 8 menschen PORTRÄT menschen BERICHT „Er hat schon viel gelernt“ Marcel Rauschen, 20, ist mächtig stolz: Seit Juni hat er seinen Arbeitsvertrag bei einer Aachener Elektro-, Heizungs- und Sanitärfirma in der Tasche. Jetzt kommt es für den ehemaligen Teilnehmer unseres Berufs bildungsbereichs darauf an, auch noch die sechsmonatige Probezeit zu schaffen. Restaurator bei der Arbeit. Im Frühjahr 2011 ging es los und seither haben Hannott senior und acht unserer Mitarbeiter aus dem Metall bereich und der Elektromontage viele hundert Stunden Arbeitszeit investiert. Frank Doppelfeld, Willibald Quarten, Leo Hommelsheim, Walter Best, Julian Ascheid, Benno Sellung, Sascha Schaffrath und Stefan Ackermann – sie alle haben geholfen, die Teile zu entrosten und neu zu lackieren, Kotflügelund Motorhaube auszubeulen, Bremsen und Kupplungswelle auszutauschen, die Spur- und Lenkhebelstange zu reparieren und eine neue Unterkonstruktion für den Fahrersitz zu montieren. „Das war ein tolles Projekt für die berufliche Qualifizierung“, so das Fazit von Frank Velten, Bereichsleiter Metall. „Die Mitarbeiter haben sich enorm mit der Mit Begeisterung dabei: Julian Ascheid, 21, aus dem Berufsbildungsbereich: „Das war ein richtiges Erlebnis, eine 1 A-Gelegenheit, auch andere Sachen kennenzulernen.“ Aufgabe identifiziert und mich öfters gefragt, wann denn die Arbeit an dem alten Deutz weitergeht.“ Ende August war das gute Stück dann endlich einsatzbereit. Die Übergabe an den Lohner Hof erfolgte im September und seitdem tut der alte Deutz hier seinen neuen Dienst – als (PS-)starkes Beispiel dafür, wie aus einer fixen Idee eine gute Sache für Menschen mit Behinderung wird. „Man braucht vor allem ein funktionierendes Netzwerk und engagierte Leute mit Herz und Leidenschaft“, resümiert Heinz Brosig das Projekt. Und beim Fototermin vor dem einsatzbereiten Deutz meint der glückliche Traktorfan Martin Hannott nur: „Eigentlich ist er viel zu schön, um ihn schmutzig zu machen.“ Zusammenfassung in Leichter Sprache Die Werkstatt hat einen alten Traktor wieder flottgemacht. Dabei haben auch einige Mitarbeiter aus unserer Metallwerkstatt geholfen. Sie haben dabei viel gelernt. Der Traktor ist über 50 Jahre alt. Viele Teile waren kaputt. Jetzt kann man wieder damit fahren. Die Leute vom Lohner Hof in Eschweiler können den Traktor gut gebrauchen. Sie fahren damit zum Beispiel schwere Ballen aus Heu in den Stall. Der Lohner Hof ist ein Reiterhof. Hier gibt es Pferde für die Therapie von kleinen und großen Menschen mit einer Behinderung. Der Sozialpädagoge Albert Zander, 48, wird ihn dabei im Auftrag der Werkstatt auch weiterhin eng begleiten. Dazu gehören wöchentliche Besuche am Arbeitsplatz, Besprechungen mit den Vorgesetzten oder Absprachen über Verhaltensregeln, worauf es zum Beispiel im Kundenkontakt ankommt. Angefangen hatte die Erfolgsgeschichte Ende 2010. Marcel war erst kurze Zeit in der Werkstatt, doch dem Gruppenleiter im Metallbereich und den Trainern im Berufsbildungsbereich fielen Marcels Fähigkeiten direkt auf. So stellte sich die Frage, ob man nicht versuchen solle, den jungen Mann in einen Handwerksbetrieb zu vermitteln. Kurzerhand machte Albert Zander, damals noch Bildungsbegleiter unserer Werkstatt, dem befreundeten Handwerksmeister Sven Lauter, 42, einen entsprechenden Vorschlag. „Er hat sich auf meine Einschätzung verlassen, dass Marcel es schaffen kann“, blickt Zander zurück. Also ließ es der Unternehmer auf einen Versuch ankommen. Anfang 2011 begann Marcel das Praktikum, es wurde mehrfach verlängert und schließlich entschied Sven Lauter, den jungen Mann einzustellen. „Mitentscheidend war“, so Lauter, „dass eine kontinuierliche Begleitung durch Albert Zander gewährleistet ist.“ Die psychosoziale Betreuung des Mitarbeiters sei ebenso wichtig wie die Unterstützung des Betriebes bei der Korrespondenz mit den Behörden. „Anfangs war es schwierig, sich an den ungewohnten Arbeitsrhythmus zu gewöhnen“, sagt Marcel Rauschen. Jeder Tag sei anders und es werde auch mal spät. „Man kann ja nicht einfach Feierabend machen, wenn die Heizung noch nicht funktioniert.“ Seine Kollegen sind zufrieden. „Er hat schon viel gelernt, er ist gewissenhaft und zuverlässig“, sagt Installateur Robert Holz, 50. Marcels großer Wunsch ist nun, den Führerschein zu machen. „Das ist im Handwerk einfach wichtig, und es wäre schön, wenn er das schafft“, meint Holz. Die Führerscheintests im Internet hat sich Marcel jedenfalls schon mal angeschaut. Marcel Rauschen und sein direkter Vorgesetzter Robert Holz verstehen sich gut. Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt Für die Einstellung von Beschäftigten einer Werkstatt für behinderte Menschen stellt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) fachliche Beratung und finanzielle Zuschüsse bereit. Zunächst kann in einem Praktikum getestet werden, ob Anforderungen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Kritikfähigkeit gegeben sind. Anschließend stellt der Arbeitgeber einen Antrag auf Eingliederungszuschuss bei der Arbeitsagentur. Möglich sind weitere Zuschüsse vom LVR. Der LVR-Kombilohn („Übergang 500 plus“) etwa bietet über fünf Jahre einen finanziellen Zuschuss sowie die Möglichkeit eines bis zu zwei Jahre dauernden Job Coachings durch den Integrationsfachdienst des Landschaftsverbands. Zusammenfassung in Leichter Sprache Marcel Rauschen ist 20 Jahre alt. Im Jahr 2010 ist er in die Werkstatt gekommen. Dann hat er ein Praktikum bei einem Handwerksbetrieb gemacht. Das hat gut geklappt. Seine Kollegen sind nett. Er hat viel gelernt. Jetzt hat er sogar einen richtigen Arbeitsvertrag bekommen. Darauf ist er stolz. Als Nächstes will er den Führerschein schaffen. Dann darf er auch selbst Auto fahren. 9 10 menschen reportage menschen reportage Ein Tag im Leben von Tosh Maurer Tosh Maurer ist 21 Jahre jung und er hat zwei große Träume. Einmal im Leben möchte er nach Brasilien reisen. Und er will später einmal ein richtig guter Künstler werden. „Ich arbeite dran“, sagt er. Siegbert Gossen (Text und Fotos) hat unseren Mitarbeiter aus der Kunstwerkstatt einen Tag lang begleitet. 8.00 Uhr: In der Kunstwerkstatt beginnt der Arbeitstag mit dem morgendlichen Zusammentreffen auf dem Sofa. Das ist wichtig für die Kreativität. Tosh ist ein wenig aufgedreht. Heute wird er begleitet, „für die 24-Stunden-Reportage“, wie er es nennt. Er erzählt, dass sein vollständiger Name Jimmy Lewis Tosh Maurer lautet und dass sein Vater in den USA lebt. Neben Tosh sitzt der Zeichner Lars Otten, der gebannt zuhört. Denn Tosh Maurer spricht schnell und viel. Ab und zu wiederholt er Teile eines Satzes. Sein Opa in Amerika ist schon tot, ihn habe er leider nicht mehr kennengelernt. „Aber meinen Opa in Deutschland kannte ich. Schade, dass er nicht mehr da ist. Aber was willst du machen?“ den grünen Arbeitskittel an und nimmt an seinem Maltisch Platz. Caroline Rinker und er sind die jüngsten Neuzugänge der Künstlergruppe. Beide kamen von der Parzivalschule und befinden sich noch in der Berufsorientierung. Doch Tosh weiß schon jetzt, dass er hier bleiben will. Sein Hauptthema ist die Kalligraphie, also die Kunst des Schönschreibens von Hand. Seine Werkzeuge sind Federkiel und Pinsel. Jetzt sitzt er an seinem Tisch und geht konzentriert und schweigsam ans Werk. die Bemerkung, das sei ja richtig Arbeit, meint er lapidar: „Es gibt ja diesen Satz: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Anschließend zeigt er mir seine Mappe mit Arbeitsproben und das Fachbuch „Schriftspiele“, aus dem er sich Anregungen für seine Arbeit holt. 11.30 Uhr: Erste Berührung mit Kunst hatte er in der Parzivalschule. „Dort haben wir auch getöpfert und mit Acrylfarbe gemalt.“ Später hat ihm seine Mutter den Besuch einer privaten Kunstschule ermöglicht. In der Wohnung stehen viele Holz- und Gipsskulpturen von ihm. „Aber auch von meinen Bildern ist meine Mutter „Schönschreiber“: Tosh überträgt Textzeilen aus einem Gedicht auf eine Collage mit Zeitungsausschnitten. ausgeglichenes Wesen hervor. „Mit einer anderen Künstlerin hat er sich fest angefreundet.“ Seine Freundin, über die Tosh nicht viel spricht („Wir sind ein richtiges Paar“), ist heute nicht da. Sie hat Urlaub. 10.50 Uhr: Tosh holt seine Werkzeugkiste mit Pinseln und Tusche aus dem Schrank und führt ausführlich vor, wie man dickere und dünne Linien auf Papier oder Leinen zieht. „Wenn ich damit fertig bin, mache ich alles sauber, damit Pinsel und Federn nicht verkleben“, sagt er. Auf ganz begeistert“, sagt Tosh. Im Moment fühlt er sich zuhause sehr wohl, in absehbarer Zeit will er jedoch in eine Wohngemeinschaft ziehen. „Ich hatte schon immer einen engen Freundeskreis. Seit zwei Jahren gehe ich zusammen mit einem Freund auch immer zur freichristlichen Gemeinde ‚Generation of Blessing‘.“ Arbeitsbesprechung am Morgen: Jürgen Kirschbaum, Tosh Maurer, Lars Otten und Betreuerin Caroline Schröder (v. l.) Den Weg zur Arbeit legt Tosh Maurer selbstständig mit dem Bus zurück. 8.30 Uhr: „An die Arbeit“, sagt Caroline Schröder, eine der Betreuerinnen der Künstlergruppe „willsosein“, die seit 2008 besteht und sehr erfolgreich arbeitet. Sie erklärt das neue Projekt. Dabei geht es erstmals um die Arbeit mit Ton und Gips. Wer Lust habe, könne mal probieren, einen Torso zu formen. Tosh zieht sich jedoch 10.05 Uhr: Während Tosh mit den anderen Künstler innen und Künstlern in die Frühstückspause gegangen ist, spreche ich mit Beatrix Al-Khadra, die die Gruppe auch künstlerisch leitet: „Anfangs haben wir ihm verschiedene Materialien zum Ausprobieren gegeben, doch schnell festgestellt, dass figürliche Darstellung nicht sein Ding ist. Seine Stärken sind Lesen, Schreiben, Kommunikation.“ Bei der Kalligraphie könne er dies am besten umsetzen. „In der Gruppe war Tosh schnell integriert, weil er höflich und zuvorkommend ist“, hebt Al-Khadra sein Einige Bilder von Tosh wurden bereits verkauft. Darauf ist er sehr stolz. Dieses Werk hängt in den Räumen der Werkstattverwaltung. Barbara Geier, künstlerische Betreuerin: „Anfangs ging es auch darum, Tosh die Angst vor dem weißen Blatt Papier zu nehmen.“ 13.20 Uhr: Nach der Mittagspause malt beziehungsweise schreibt Tosh weiter an seinem Bild. Er will einen weiteren Satz aus dem Gedicht übertragen, doch auf der Fläche ist zu wenig Platz. So malt er den Satz, Buchstabe für Buchstabe, in kleinen Strichen über die bereits vorhandenen großen Buchstaben. 15.00 Uhr: In der Gruppe nebenan hat heute jemand Geburtstag. Alle sind eingeladen, sich im Flur zu versam- 11 12 menschen reportage meln und ein Ständchen zu singen. Tosh macht mit, hält sich aber im Hintergrund. 15.40 Uhr: Der Arbeitstag von Tosh geht zu Ende. Nach dem Aufräumen versammeln sich die Künstler noch einmal in der Sitzecke. Es wird herumgealbert, gelacht und darüber diskutiert, woher man seine Butterbrotdose hat. Dann kommt noch einmal das Gespräch auf das Arbeiten mit Ton, über Gipsfiguren ohne Kopf und Beine, und Tosh gibt ausführlich sein kürzlich erworbenes Wissen wieder, woher das Wort Torso kommt. Pünktlich um vier macht sich Tosh auf den Weg zur Bushaltestelle. WERKSTATT NACHWUCHSFÖRDERUNG geh‘ ich ins Kino.“ Und Reisen? Oh ja, meint er, ich bin schon viel herumgekommen. Mit seiner Freundin will er bald mal wegfahren. Aber das ist im Moment zu teuer. Oh ja, und sein Traum ist Brasilien. Und ein richtig guter Künstler zu werden. 16.45 Uhr: Seine Nachmittage sind in der Regel gut gefüllt. Dienstags hat Tosh Krankengymnastik („Muckibude“ nennt er die Praxis), mittwochs geht er zum Trommelkurs ins Gemeindezentrum Philip Neri. „Ich habe immer etwas vor“, meint er, als wir uns noch in einem Café in der Stadt treffen. „Mit ist nie langweilig, am liebsten Feierabend im Eiscafé. Zufrieden mit der Arbeit heute? „Ja, und ich bin froh, dass du mir heute mal über die Schulter geschaut hast.“ Zur Person Tosh Maurer wurde 1991 in Aachen geboren. Infolge Sauerstoffmangels bei der Frühgeburt im sechsten Schwangerschaftsmonat leidet er an spastischen Lähmungen der Beine und an einer leichten Sprachstörung. Erst mit drei Jahren lernt er das Laufen, seit dem siebten Lebensjahr ist er für längere Strecken auf den Rollstuhl angewiesen. Seine Mutter Bea arbeitet in der Altenpflege, sein Vater Jimmy Carter ist Informationstechniker und lebt zurzeit in den USA. Tosh ist zweisprachig aufgewachsen und findet sich im Englischen gut zurecht. Er hat noch eine jüngere Schwester, die zur Waldorfschule geht. Tosh selbst besuchte die Parzivalschule und absolvierte in Klasse 8 ein Auslandsschuljahr im niederländischen Brunssum, wo er mehrere Auszeichnungen für besondere Leistungen erhielt. Im Berufsbildungsbereich der Werkstatt ist er seit September 2011. Zusammenfassung in Leichter Sprache Tosh Maurer ist vor einem Jahr in die Werkstatt gekommen. Er arbeitet in unserer Kunstwerkstatt. Hier macht er Kalligraphie. Das heißt, er macht Bilder mit Wörtern in schöner Schrift. Später will er mal ein richtiger Künstler werden. In der Freizeit geht er oft ins Kino. Außerdem trommelt er gerne. Seinen Vater sieht Tosh nur selten. Er lebt im Moment in Amerika. Seine Mutter und seine jüngere Schwester wohnen in Aachen. Ausbildung ist bei uns Chefsache: Geschäftsführer Norbert Zimmermann (rechts) und Mariele Storms (Bereichsleitung Soziales und Mitarbeiterentwicklung, links) mit den Azubis Kai Hutmacher (Bürokaufmann), Markus Decker (Informatikkaufmann), Yvonne Bourguignon (Heilerziehungspflegerin), Daniel Althoff (Industriekaufmann), Sarah Maaßen (Heilerziehungspflegerin), Markus Hesse (Heilerziehungspfleger), Catrin Aretz (Bürokauffrau), Alexander Forbrig (Schreiner), Dylan Ampen (Metallbauer). Nicht im Bild: Koch-Azubi Dario Boljkovac und Olaf Heimann (Fachkraft für Lagerlogistik) Vom Kochlöffel bis zur CNC-Werkzeugmaschine Elf Azubis haben jetzt ihre Ausbildung in der Werkstatt begonnen. Das Spektrum der Berufe ist dabei so vielfältig wie die Werkstatt selbst. Als anerkannter Ausbildungsbetrieb bietet die Werkstatt bereits seit vielen Jahren Ausbildungsplätze in der Heil erziehungspflege oder in klassischen Verwaltungsberufen wie Bürokaufmann an. „Im neuen Ausbildungsjahrgang sind nun erstmals auch ein Informatikkaufmann, ein Koch, ein Lagerlogistiker sowie je ein Schreiner und ein Metallbauer vertreten“, sagt Mariele Storms, Leiterin des Bereichs Soziales und Mitarbeiterentwicklung. „Bei der Nachwuchsförderung engagieren wir uns verstärkt in den handwerklichen Berufen, um unser Unternehmen auch in diesen Bereichen für die Zukunft zu rüsten.“ Insofern unterscheidet sich die Werkstatt nicht von anderen Unternehmen, die im Wettbewerb um junge Talente stehen und dem absehbaren Fachkräftemangel vorbeugen wollen. Eine Besonderheit haben die Azubis jedoch schon nach wenigen Wochen festgestellt: „Das Arbeitsklima in der Werkstatt ist einfach super“, meint Dylan Ampen. Der 18-Jährige aus Stolberg hat sich nach Fachabitur und Jahrespraktikum in der Metallwerkstatt für eine Ausbildung zum Feinmetallmechaniker entschieden. Für Markus Hesse ist klar: „Man lernt soziale Kompetenz, nirgendwo sonst kann man seine eigenen Vorurteile so in Frage stellen wie in der Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung“, sagt der 32-Jährige aus Heinsberg. Er hat sich nach einem geisteswissenschaftlichen Studium beruflich umorientiert und strebt jetzt eine Tätigkeit als Heilerziehungspfleger an. Catrin Aretz, 16, hat an der Gesamtschule Würselen den Realschulabschluss gemacht und wird nun in der Verwaltung zur Bürokauffrau ausgebildet. „Ich habe mich für die Werkstatt auch deshalb entschieden, weil ich schon oft Menschen mit Behinderung im Tivoli-Stadion begleitet habe und mir das immer viel Spaß gemacht hat.“ In drei Ausbildungsjahrgängen befinden sich derzeit insgesamt 14 junge Leute. „Die Ausbildungsstellen sind nach dem dualen System aufgebaut, das heißt, die Ausbildung erfolgt parallel in Betrieb und Berufs schule“, sagt Mariele Storms. „Für die Qualität der Ausbildung – ob am Kochlöffel oder an der CNCFräsmaschine – sorgen unsere Bereichsleiter, die als Ausbilderinnen und Ausbilder qualifiziert und von der IHK und der Handwerkskammer anerkannt sind.“ Als Personalchefin hoffe sie natürlich, dass möglichst viele Azubis ihre Ausbildung mit Erfolg abschließen. 13 14 menschen BÜROGRUPPE WERKSTATT BÜROGRUPPE » Arbeiten auf engem Raum: Die siebenköpfige Bürogruppe und Projektleiter Jürgen Vondeberg. Links: Gunnar Kallies. « Eine neue Herausforderung Büroservice und Datenverarbeitung – unter diesem Titel bieten wir seit Anfang des Jahres eine neue Dienstleistung für Kunden aller Branchen an. Bislang sieben beschäftigten Mitarbeitern wird hier ein neuer Arbeitsbereich geboten. Beim bisher größten Auftrag geht es um die Eingabe von Adressdaten. Bis zu 400 Briefe nimmt die neu geschaffene Bürogruppe an manchen Tagen an. Es handelt sich um Einsendungen, die an unseren Auftraggeber Lindt & Sprüngli adressiert sind und an uns weitergeleitet werden. Sie enthalten Treue-Logos, die Käufer von Lindt-Produkten im Rahmen von Prämienaktionen gesammelt haben. Im ersten Schritt werden die Briefe geöffnet. „Dann prüfe ich, ob die Absenderadresse vollständig ist und ob die notwendige Anzahl an Prämien aufgeklebt ist“, erklärt Monique Gottschlich (kleines Foto, links). Anschließend geben sie und ihre Kollegen die Adressdaten in Computer ein, die direkt mit der Datenbank des Kunden verbunden sind. Bei Bedarf werden Adressen im Internet recherchiert. Anschließend werden die personalisierten Anschreiben gedruckt und im Verpackungsbereich mit der entsprechenden Prämie für den Versand zusammengestellt. In diesem Jahr geht es um fast 50.000 Sendungen. Es sind die ersten richtigen Büroarbeitsplätze für Menschen mit Behinderung in der Geschichte der Werkstatt. Ende 2011 startete die Projektphase zu dem neuen Arbeits- und Dienstleitungsangebot mit vollem Erfolg. „Ich habe 15 Jahre auf einen solchen Arbeitsplatz gewartet“, sagt Gunnar Kallies zufrieden. Schon früher habe er gerne an der Schreibmaschine und dann an seinem ersten PC gesessen. „Zuletzt habe ich im Verpackungsbereich dann die Transportscheine geschrieben“, berichtet der Rollstuhlfahrer. Sylvia Fuchs (kl. Foto oben) hat sogar eine Ausbildung als Büropraktikerin. Viele Jahre arbeitete auch sie im Verpackungsbereich, bis die Arbeit im Stehen zu beschwerlich wurde. Im siebenköpfigen Team der Bürogruppe ist sie Spezialistin für das Entziffern von Handschriften. Auch Fabian Ruppelt (links) wechselte nach mehreren Jahren den Arbeitsplatz: „Im Verpackungsbereich konnte ich auch viel lernen, aber hier ist es eine richtig tolle Herausforderung“. 15 16 werkstatt BÜROGRUPPE WERKSTATT KUNDENPORTRÄT Eine besondere Ausstattung am Arbeitsplatz hat Gennaro Padaro (Bild links: mit Projektleiter Jürgen Vondeberg). Der 20-Jährige aus dem Berufsbildungsbereich hat eine Sehfähigkeit von nur fünf Prozent. Für das Lesen der Adressen nutzt er spezielle Hilfsmittel und beim Eingeben ist er dank seiner speziellen Tas tatur mit Blindenschrift einer der Schnellsten im Team. Neben der Bearbeitung der Promotionaktion, die die schon lange bestehenden Verpackungs- und Konfektionierungsarbeiten der Werkstatt für Lindt & Sprüngli ideal ergänzt, übernimmt die Bürogruppe auch hausinterne Schreibdienste und klassische Lettershop-Aufgaben. „Das heißt, wir fügen die einzelnen Bestandteile von Werbeaussendungen zusammen, frankieren und bereiten sie für den Postversand vor“, erklärt Projektleiter Jürgen Vondeberg. Außerdem ist geplant, zukünftig auch die Archivierung von Daten anzubieten. Die dafür erforderlichen Umbau maßnahmen stehen noch in diesem Jahr an. Es herrscht Aufbruchstimmung im neuen Dienstleistungsbereich. Unsere Leistungen • Adressprüfung und -eingabe z. B. im Rahmen von Promotion- oder Treueaktionen • Komplettservice in Zusammenarbeit mit unserem Verpackungsbereich • Kuvertierungsarbeiten • Lettershoparbeiten für (personalisierte) Mailings, Katalogversand etc. • In Vorbereitung: Datenverarbeitung und -archivierung (Foto rechts: Bushra Malik und Marlies Pollin) Zusammenfassung in Leichter Sprache Die Werkstatt hat einen neuen Arbeitsbereich: den Büroservice. Im Moment arbeiten hier sieben Menschen mit Behinderung. Sie geben zum Beispiel Adressen in einen Computer ein. Eine andere Aufgabe ist das Zusammenstellen von Briefen. Die Arbeit macht allen viel Freude. Die Gruppe von Jürgen Vondeberg wird noch neue Aufgaben bekommen. Zum Beispiel das Archivieren von Daten. Dabei werden Schriftstücke von Firmen mit einem Gerät gelesen und dann im Computer gespeichert. Für solche Aufträge braucht die Bürogruppe aber mehr Platz. Demnächst wird umgebaut. Babor: Von Aachen in die ganze Welt Bei der Konfektionierung und Verpackung der hochwertigen Produkte des Kosmetikunternehmens Babor kommt es auf zwei Dinge an: Auf viele fleißige Hände und auf sorgfältiges Arbeiten. Zur Zufriedenheit von Babor bietet die Werkstatt beides. Das Konfektionieren von Babor-Produkten ist richtige Handarbeit in vielen einzelnen Schritten. Zum Beispiel die Zusammenstellung der Geschenkbox: Ute Simons faltet die flachliegende Schachtel auf und drückt sie an den Klebepunkten zusammen. Dann reicht sie die blütenweiße Box nach rechts weiter. Die Aufgabe ihres Kollegen Dietmar Klefer besteht darin, drei kleine Wirkstoffampullen in die vorgefertigten Schlitze zu stecken. Wichtig dabei ist, dass das Logo von Babor auf der Ampulle nach vorne ausgerichtet ist. Im nächsten Schritt wird die Box mit einem Cremetiegel und mit einem Pumpspender bestückt. Zum Schluss kommt die Schachtel in einen Kunststoffschuber. Um absolute Sauberkeit zu gewährleisten, tragen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiße Kittel, Handschuhe und ein Haarnetz. Anschließend werden die Geschenkboxen von den Mitarbeitern der Arbeitsgruppe mit einer Folie eingeschweißt, in Kartons verpackt und auf einer Palette gestapelt. „Manche Verpackungsarbeiten für das Unternehmen Babor sind sehr komplex“, sagt Monika Ackermann, die für das Kundenmanagement der Werkstatt verantwortlich ist. Doch Babor sei mit der Qualität sehr zufrieden und habe kürzlich einen weiteren großen Auftrag erteilt. „Begonnen hat es vor vier Jahren mit einfacheren Verpackungsarbeiten und kleineren Mengen“, erklärt Vanessa Broichhausen, Leiterin des Planungs- und Auftragszentrums von Babor. Nach und nach sei die Zusammenarbeit dann ausgeweitet worden. „Ein großer Vorteil ist natürlich die unmittelbare Nachbarschaft. Wenn es Probleme gibt oder ein neuer Auftrag anläuft, kann ein Mitarbeiter unserer Qualitätssicherung einfach kurz rübergehen. Die Kommunikation klappt sehr gut.“ Nach der Auslieferung der Paletten an Babor prüft das Unternehmen mit Stichproben die Qualität unserer Verpackungsarbeit. Sind die Geschenkboxen exakt verschweißt? Sind die Tuben, Ampullen und Prospekte frei von Fingerabdrücken? Sind die Etiketten korrekt aufgebracht? Nach Freigabe durch die Qualitätssicherung kommt die Ware schließlich ins Versandlager und von dort aus zu Kundinnen und Kunden in aller Welt. Mit einem schönen Gruß von den Nachbarn in der Neuenhofstraße aus Aachen, Deutschland. In der hauseigenen Forschungsabteilung und den hochmodernen Produktionshallen von Babor werden über 500 verschiedene Produkte entwickelt und hergestellt. Das Unternehmen Babor, unser direkter Firmennachbar auf der Neuenhof straße, ist weltweit einer der führenden Anbieter für die professionelle Hautpflege. Das Unternehmen wurde 1956 vom Biochemiker Dr. Michael Babor gegründet. Heute ist das Aachener Familienunternehmen mit Niederlassungen in sieben Ländern und Vertriebspartnern in mehr als 60 Ländern vertreten. Jutta Kleine-Tebbe, Tochter von Dr. Leo Vossen, der das Unternehmen 1962 erwarb, ist heute Vorsitzende des Verwaltungsrates. Gemeinsam mit den beiden Geschäftsführern Michael Schummert und Horst Robertz leitet sie die Geschicke des Unternehmens. Weltweit beschäftigt Babor mehr als 350 Menschen, davon 270 in Aachen. Das Sortiment umfasst Produkte von der Gesichtspflege über die organische Hautpflege bis hin zu Sonnenpflege und Düften. Viele der Inhalts- und Wirkstoffe sind pflanzlichen Ursprungs, fair gehandelt und aus kontrolliert biologischem Anbau. Tierversuche sind tabu. Umweltschutz betreibt Babor aus Überzeugung. So bezieht das Unternehmen ausschließlich Ökostrom und hat im Rahmen der Unternehmenserweiterung auf dem Dach des neuen Gebäudekomplexes kürzlich eine weitere Photovoltaikanlage installiert. Den im Versandbereich verursachten CO2-Ausstoß gleicht Babor durch Klimaschutzprojekte wieder aus. Auch im sozialen Bereich ist Babor aktiv. In Aachen besteht seit vielen Jahren eine Kooperation mit dem Jugendhilfezentrum Burtscheid. Projekte in aller Welt werden mit Spenden unterstützt. 17 18 arbeit & mehr kurznachrichten arbeit & mehr kurznachrichten Mobilitätstraining Altersteilzeit Küche Berufsbildungsbereich Sicher im Straßenverkehr Über 110 Jahre Werkstatt Alles neu. Alles frisch. Neue Koordinatorin Teil des Bildungsangebots für unsere Beschäftigten ist das Mobilitätstraining. Es soll ihre möglichst selbstständige Teilnahme am Straßenverkehr erreichen – ob als Fußgänger oder Rollstuhlfahrer, ob mit dem Bus oder mit dem Fahrrad. Zum Training gehören die individuelle Analyse des Arbeitswegs ebenso wie Gruppengespräche und Fahrrad- und Bustrainings. Beim Fahrradtraining, das zwei Mal im Jahr während der Arbeitszeit angeboten wird, nahmen im Juli an beiden Standorten der Werkstatt insgesamt 19 Beschäftigte teil. Am Vormittag stand die Theorie auf dem Programm. Dabei gab der Referent der Berufsgenossenschaft zunächst eine Einführung in die Regeln der Straßenverkehrsordnung, dann machte er mit einem Film anschaulich, wie wichtig das Tragen eines Helms ist, und zum Schluss führte er mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Fahrradtrainings noch einige Gleichgewichtsübungen durch. Nach der Mittagspause hieß es dann endlich: Aufsitzen. Für den praktischen Teil des Trainings war auf dem Gelände der Werkstatt ein Parcours aufgebaut worden. Hier wurden das richtige Bremsen, das Slalomfahren und das Überqueren einer Wippe geübt. Als Nachweis der erfolgreichen Teilnahme am Training erhielten die Teilnehmer zum Schluss den „Führerschein für Radfahrer“ ausgehändigt. Mit dem Landschaftsverband ist vereinbart, dass bis Ende kommenden Jahres zusätzlich vierzig Beschäftigte an den Trainings teilnehmen. Zum Ende des Jahres gehen gleich vier langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die passive Phase der Altersteilzeit (v. l.): Anne van de Meer, Georg Budai, Marlies Langwald und Peter Bremen. Damit verlassen uns zusammengerechnet über 110 Jahre wertvolle Erfahrung und persönlicher Einsatz für Generationen von Menschen mit Behinderung, die seit den siebziger Jahren in unserer Werkstatt tätig waren. Die Sozialpädagogin Anne van de Meer begann 1979 am damaligen Standort Jülicher Straße und war zuletzt im sozialen Dienst für den Holzbereich, den Montagebereich und die Außenarbeitsgruppe Zentis zuständig. Sie erinnert sich vor allem an die große Zeit des Umbruchs und Wachstums in den achtziger Jahren und meint: „Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge.“ Georg Budai, Handwerker mit sozialpädagogischer Zusatzausbildung, war ebenfalls seit 1979 im Heilpädagogischen Arbeitsbereich tätig, zuletzt als Gruppenleiter. „Ich bin vor allem dankbar und stolz, viele junge Menschen für den Beruf der Heilerziehungspflege begeistert zu haben“, blickt er zurück. Sozialarbeiterin Marlies Langwald, die 1993 vom Jugendamt Eschweiler zu uns kam, werden von ihrer vielseitigen Arbeit vor allem zwei Dinge in Erinnerung bleiben: „Die Entwicklung des Werkstattrates zu einem selbstbestimmten Gremium, die ich unterstützt und begleitet habe. Und die Unterstützung der Frauenbeauftragten, mit der ich gerade eine nationale Tagung vorbereite.“ Peter Bremen wird sich jetzt mehr um seine Pferde kümmern und das Haus umbauen. Der gelernte Kfz-Mechaniker begann seine Tätigkeit 1976 in der Grachtstraße, dem ersten Standort der Werkstatt. Seit 18 Jahren leitete er den Montagebereich. „Es war eine schöne Zeit“, lautet auch sein Fazit. Nach über drei Monaten Umbauzeit war es Anfang August endlich soweit: Zum ersten Mal bereitete unser Küchenteam das komplette Mittagessen für rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst zu. Bisher hatte uns ein externes Unternehmen beliefert. Um jedoch das Ernährungsangebot für unsere Beschäftigten zu verbessern, die Kapazitäten für den Cateringservice unseres Café Life zu erweitern und um die Arbeitsplätze ins eigene Haus zu holen, haben wir jetzt mehrere zehntausend Euro in den Umbau gesteckt. Die alte Küche im Werk Neuenhofstraße wurde vollständig entkernt, alle Leitungen, Kanäle und Fliesen erneuert und die Be- und Entlüftung sowie der Brandschutz auf den aktuellsten Stand gebracht. Anschließend installierten Fachleute die neue Küchenausstattung, die jedes Kochherz höher schlagen lässt, darunter zwei Wippbratpfannen, eine Druckbraisiere und drei Kombidampföfen. Angeschafft wurden außerdem ein Thermowagen und eine Reihe von Wasserbadwagen zum Warmhalten der Speisen. Rund 400 Essen liefern wir von der Neuenhofstraße zur Versorgung der Beschäftigten in unserem zweiten Werk nach Haaren. Durch die frische Zubereitung gibt es jetzt viel mehr zu tun in der Küche. Nun finden hier 15 Menschen mit Behinderung Arbeit. Außerdem kümmern sich zwei ausgebildete Köche und ein Auszubildender um das leibliche Wohl unserer Beschäftigten. Am Tag der Inbetriebnahme gab es Zwiebelrostbraten mit Speckkartoffeln und Gemüse. Wen auch immer man fragte: Fast alle sagten, das Essen sei jetzt besser. Nicht von ungefähr lautet das Motto unseres Cateringservice: Gutes Essen ist die Hauptsache. Andrea Barten (Foto, mit Mareike Bücher) hat im Juli die Koordination des Berufsbildungsbereichs unserer Werkstatt übernommen. In allen Fragen rund um das Aufnahmeverfahren ist sie die erste Ansprechpartnerin für Eltern, Betreuer, Förderschulen und Arbeitsagentur (Telefon 02 41 / 9 28 11 -147, E-Mail: barten@werkstatt-ac.de). Im Berufsbildungsbereich, der auch das sogenannte Eingangsverfahren umfasst, können Schulabgänger und junge „Berufseinsteiger“ bis zu zwei Jahre lang ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen erproben. Hier lernen sie die Arbeitsabläufe in der Verpackung, im Holzbereich oder in der Montage sowie die Tagesstruktur der Werkstatt kennen. Zurzeit befinden sich dreißig junge Frauen und Männer im ersten Berufsbildungsjahr. Für ihre neue Aufgabe bringt Andrea Barten, 45, langjährige Erfahrung mit, vor allem im Bereich der Berufsorientierung und Berufsfindung junger Menschen. Zuletzt leitete die Sozialarbeiterin die Ausbildungsküche eines großen Aachener Ausbildungsträgers. Dabei hat sie auch Teilnehmer mit Lernschwierigkeiten betreut, Kontakte zu Förderschulen geknüpft und Förderpläne zur Eingliederung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt verantwortet. Ihr erster Eindruck von der Werkstatt: „Es sind schon andere Dimensionen und Strukturen hier. Aber durch meine Hospitationen in den verschiedenen Bereichen habe ich bereits gute Einblicke gewonnen.“ Zu ihrem Team gehören Sonja Erhard, Uwe Sauer und Gerd Spreewald. 19 20 arbeit & mehr bilderalbum arbeit & mehr bilderalbum Medaillen in München Die Eltern der Familie Eng und Stenten waren zu unserer Unterstützung mit vor Ort. Athlet Patrick Stenten beim Kugelstoßen. Bei den Special Olympics vom 20. bis 26. Mai in München waren rund 5.000 Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung dabei, aus unserer Werkstatt Christoph Roebers, Erika Eng, Patrick Stenten, Christian Antonio, Kevin Konrad und Jacqueline Wagner sowie die Sportlehrerinnen Andrea Moritz und Bettina Schreiner. Stolz kehrte unser Team mit einigen Medaillen zurück, doch vor allem zählte das großartige Erlebnis (Fotos: Andrea Moritz). Das Olympiastadion in München. Stolze Sportler (von links): Chris Antonio wird Fünfter im 100-Meter-Lauf, Christoph Roebers holt Silber im Ballwurf und den vierten Platz im 100-Meter-Lauf macht Kevin Konrad. unten: Erika Eng genießt das Treppchen für ihre Silbermedaille im Ballwurf. Siegerehrung im Ballwurf: Christoph Roebers gewinnt die Silbermedaille. Das Team von li. nach re.: Chris Antonio, Patrick Stenten, Bettina Schreiner (Trainerin), Christoph Roebers, Kevin Konrad, Jaqueline Wagner, Erika Eng, Andrea Moritz (Trainerin). 21 22 arbeit & mehr bilderalbum arbeit & mehr bilderalbum Feste gefeiert Unser jährliches Sommerfest und das Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen der Lebenshilfe Aachen feierten wir im Juni mit rund 1.000 Gästen auf dem Gelände der Werkstatt Neuenhofstraße. Ob echte Public-Viewing-Stimmung zur Fußballeuropameisterschaft oder tolle Mitmachangebote, ob Konzert mit der Aachener Kultband „Lagerfeuer“ oder kurzweilige Talks mit prominenten Gästen: Wie die Bilder unseres Mitarbeiters Helmut Heimich zeigen, war das Fest schön bunt und rundum gelungen. Musikalischer Höhepunkt: Die Aachener Kultband „Lagerfeuer-Musik“. Kleines Bild unten: Auch „the living music box“, drei blinde Musiker aus Hamburg, sorgten für Stimmung. oben: Auch das schöne Wetter sorgte für gute Laune. unten: Die Taststraße kam bei den Kleinen gut an. oben: Viele Gespräche am Infostand. unten: Viele Kunststücke vom Circus Configurani. Ob Eis, Schminken oder Schunkeln mit HaPe Johnen: Für alle war etwas dabei. oben: Zu jedem Geburtstag gehört eine Torte. Diese war leider nicht echt. unten: Anna Gasch und Eric Karow verteilen Eis. Ehrung des Flohmarkt-Teams (von links): H. Frings, Dr. Ascheid, Günter Käver, Annlen Hahn, N. Zimmermann, Helmut Thyssen, Harry Voigtsberger, Helmut Etschenberg Die Kampfsportvorführung zog viele Besucher an. 23 Originell. Persönlich. Aus Aachen. Schmuck aus unserer Kunstwerkstatt. Besuchen Sie unser Atelier, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 14 Uhr. Hergelsmühlenweg 5, 52080 Aachen Telefon 02 41 / 9 67 70 kunstwerkstatt@werkstatt-ac.de www.werkstatt-ac.de