Unterkochen im Glück: Schirme braucht`s nicht

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Unterkochen im Glück: Schirme braucht`s nicht
Stadt Aalen
Ipf- und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichten
Montag, 21. Juni 2010 / Nr. 139
Heute im Lokalen
.
Sommertage
ZITAT
DES TAGES
„Die machen danach
keinen Blödsinn mehr“,
sagte ein Zuschauer über das
schweißtreibende Pumpen der Feuerwehrmänner beim ersten OstalbRies-Handdruck-Feuerspritzen-Wettbewerb in Oberdorf.
Wetter
Tiefsttemperatur:
6° C
Höchsttemperatur:
16° C
Sonnenaufgang:
05:16 Uhr
Sonnenuntergang:
21:27 Uhr
Biowetter: Das kühle Wetter sorgt
für Beschwerden wie rheumatische
Glieder- und Muskelschmerzen. Die
Anfälligkeit für Erkältungen ist erhöht. Man kann nachts nicht besonders ruhig und erholsam schlafen.
Tipp des Tages
„Komedianten“
sind in der Stadt
AALEN (pm) - „Komedianten“ sind
in der Stadt: „Hannes und der Bürgermeister“ gastieren heute und
morgen in der Aalener Stadthalle.
Albin Braig als „Hannes“, Karl-Heinz
Hartmann als „Bürgermeister“ sowie Benny Banano, Manne Arold,
„Flex“ Flechsler und Selle Hafner als
„Herrn Stumpfes Zieh- & Zupfkapelle“ treten erneut an, um das werte
Publikum in schwäbische Ekstase zu
versetzen. Mit dem Ohr immer am
Puls der Zeit und mit dem Herzen
beim Publikum, so könnte man dieses Unterhaltungsphänomen grob
umreißen. Einfach aber nicht einfältig, eigensinnig aber nicht starrköpfig. Die Gastspiele beginnen um
20 Uhr.
.
HEUTE
IM LOKALEN
Weitere lokale Nachrichten finden Sie im zweiten
Teil dieser Ausgabe.
25 Jahre Partnerschaft mit St. Lo war ein Thema des Umzugs -- außer der Fußball-WM. Die Unterkochener Ehrenplakette bekam diesmal Franz Bühler.
Unterkochen im Glück: Schirme braucht’s nicht
AALEN-UNTERKOCHEN - Vom Regen fast verschont sind gestern
Nachmittag die 37. Unterkochener
Sommertage zu Ende gegangen.
Franz Bühler bekam heuer die Ehrenplakette
Von unserem Mitarbeiter
Markus Lehmann
Am Freitagabend war Disko für die
jüngeren Gäste, am Samstag folgte
der traditionelle Teil mit Gottesdienst
und dem Zug der Kinder, Schüler, Vereine und Fahnenabordnungen zum
Festgelände beim Kocherursprung.
Ganz im Fußball-WM-Fieber steckten
die jungen Teilnehmer des Festumzugs:
Schwarz-rot-gold
geschminkte Gesichter, die Flaggen der
teilnehmenden Nationalmannschaften und Schiedsrichter mit roten und
gelb gezückten Karten zogen an den
Zuschauern vorbei zum Festplatz.
Dort begrüßte Oberbürgermeister Martin Gerlach die kleinen und er-
wachsenen Gäste und den Schirmherrn, Ortvorsteher Karl Maier: Auf
den Schirm, erklärte er sinngemäß,
könne man glücklicherweise verzichten. Die Unterkochener hätten „viel
Dusel“ gehabt, dass sie von den angekündigten Schauern und angesichts
der dunklen Wolken vom Regen verschont geblieben seien.
Wie die Kinder schien auch Ortsvorsteher Maier vom WM-Fieber angesteckt. Er kickte ganz passabel mit
dem Ball und wagte einen Tipp: „Ich
weiß, dass Deutschland Weltmeister
AALEN (an) - Nach einem umfassenden Umbau ist der Kindergarten
Sankt Elisabeth im Hüttfeld eingeweiht worden. Die Kinder bedankten sich bei allen Beteiligten mit Rosen. Der Umbau hat rund 675 000
Euro gekostet und wurde durchs
Konjunkturprogramm möglich.
An Kocher & Jagst
Muffigellauf lockt
viele Besucher
HÜTTLINGEN (an) - Noch am Freitag
hatte es nach verregneten Muffigeltagen ausgesehen. Doch die Ankunft
der Abordnung aus der italienischen
Partnergemeinde Cotignola schien
einen Hebel umgelegt zu haben.
Hauptanziehungspunkt am Samstag
war natürlich der Muffigellauf.
Sport
Oliver Harsch
driftet erfolgreich
AALEN (an) - Eine erfolgreiche erste
Saisonhälfte hat der Aalener Motorsportler Oliver Harsch hinter sich. Bei
mehreren Driftrennen zählte er zu
den besten deutschen Teilnehmern
und hielt die internationale Konkurrenz größtenteils in Schach. Im Juli
startet die zweite Saisonhälfte.
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wird, wenn die Mannschaft ab jetzt alle Spiele gewinnt.“
Bühler wird geehrt
Im Festzelt hat Franz Bühler die
Unterkochener Ehrenplakette bekommen. Er hat sich besonders im
Sport und im Sozialen verdient gemacht. Vorbildlich habe sich das ehemalige Ortschaftsratsmitglied als Fußballtrainer unter anderem beim FV 08
Unterkochen, in Waldhausen und in
Wasseralfingen eingesetzt, lobte Mai-
Marktgespräch
Das Schwedenhoch ist interessanter als das Serbientief
AALEN - Tag eins nach der FußballWM-Niederlage: Die Aalener nehmen
das 0:1 der deutschen Mannschaft
gegen Serbien gelassen. Das schlechte Wetter und die Hochzeit der
schwedischen Kronprinzessin bewegen am Samstagmorgen auf dem
Wochenmarkt mehr.
Aalen
Das Hüttfeld feiert
seinen Kindergarten
Fotos: Markus Lehmann
Von unserem Mitarbeiter
Herbert Kullmann
Wer träumen möchte, tut dies nicht in
Schwarz-Rot-Gold, sondern in BlauGelb, den Nationalfarben Schwedens.
Dies aber nicht, weil die Nordländer so
toll kicken, sondern weil deren Kronprinzessin Victoria heiratet. Für Theresa Nagel eine Märchenhochzeit.
Ein Märchen wird wahr, hatten
sich bis Freitagnachmittag auch die
Fußballfans gedacht, die sich zum Public Viewing einfanden, denen
Schiedsrichter Alberto Undiano aber
einen Strich durch die Rechnung machte. Die Folge: Kein Autokorso, nur eine
Hand voll Serbienfans fuhr hupend
durch die Stadt. Der Tag danach brachte Tristesse mit kaltem Nieselregen.
Trotz der Niederlage gegen Serbien den Kopf nicht hängen lassen, rät Jens
Häcker und empfiehlt frische Erdbeeren als Nervennahrung und zur Stärkung der körperlichen Fitness.
Foto: Herbert Kullmann
Der Wochenmarkt zeigt sich Grau in
Grau, selbst die Frühlingsblumen von
„Aalen City blüht“ wirken niedergeschlagen. Kein schwarz-rot-goldenes
Fahnenmeer, keine johlenden Sprechgesänge, kein Vuvuzela-Konzert, kei-
ne fußballbegeisterten Menschen, die
sich freudentrunken in die Arme fallen.
Nichts weist auf die Weltmeisterschaft
hin.
„Wer zu uns kommt, will singen.
Wir sind eine fußballfreie Zone“, meint
denn auch Rose Wohlfahrt, die auf
dem Marktplatz für den Konzertchor
der Aalener Oratorienvereinigung
wirbt.
An den Marktständen herrscht in
Sachen Fußball ebenfalls tote Hose.
„Kein Thema“, meinen Fischverkäufer,
Gemüsehändler und Blumengärtner.
Der Sprecher der Aalener Marktbeschicker, Ernst Häcker, sagt, was die Kollegen denken: „Das Tagesgeschäft geht
vor. Hätte aber die deutsche Mannschaft gewonnen, wäre jetzt die Hölle
los.“ Und so preisen sie ihr frisches
Grün an, statt Fahnen zu schwingen.
Nicht alle. Vor der Bäckerei Mack
findet sich ein wenig Fußballglück. Jasmin Fuchs verteilt hier Brothäppchen.
„Die Kunden reden über das 0:1 und
hoffen auf das Spiel gegen Ghana.“
Auch Gerhard Wanner vom gleichnamigen Spielwaren-Geschäft kann der
WM ergebnisneutral einiges abgewinnen: „Die Fanartikel laufen bestens.“
Die Hoffnung stirbt zuletzt, verrät
doch Ingrid Schröder von Schuh Kauffmann: „Kickschuhe für Kinder gehen
weg wie warme Semmeln.“ Ein Lichtblick. Denn die kleinen Spieler sind vielleicht die großen kommender Weltmeisterschaften.
Gastronomie
Aalens Schlemmer geben sich die Klinke in die Hand
AALEN (kul) - Gemeinsames Kochen mit anschließender Party. Das
ist das Rezept des neuen Eventlokals „Freudenschmaus“ im Aalener
Wi.Z. Geladene Gäste haben das
Konzept von Marietta Hageney
und Brigitte Österreicher vorab getestet.
Erfolgsmeldung Nummer eins: Das Lokal war gerammelt voll. Erfolgsmeldung Nummer zwei: Speis und Trank
waren vom Feinsten. Ganz Aalen
schien dabei sein zu wollen. Zumindest
gab sich die Prominenz aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft die Klinke in
die Hand. Zu kosten gab es Scampi mit
Guacamole und Glasnudelsalat mit
Erdnüssen, rote Thai-Curry mit JasminDuftreis und als Appetitmacher ein
Ingwer-Karottensüppchen.
Verantwortlich für diese kulinarische Schlemmerei waren Ronny Wonneberger und Birgit Neumann. Die beiden hatten freilich alle Hände voll zu
tun, um Nachschub herbeizuschaffen,
denn bei der Eröffnungsparty musste
keiner der Gäste den Kochlöffel
schwingen. Ihnen blieb die immer wieder von neuen Häppchen unterbrochene Plauderei, in deren Mittelpunkt
selbstverständlich das Eventlokal
Birgit Neumann und Ronny Wonneberger sorgten im neueröffneten „Freudenschmaus“ für feinste Schlemmereien à la Haute Cuisine.
Foto: Herbert Kullmann
stand. So zeigte sich Valentin Klöppel
davon überzeugt, dass der „Freudenschmaus“ eine große Lücke im kulinarischen Eventangebot der Stadt
schließe.
Dafür habe sie gemeinsam mit Brigitte Österreicher zwei Jahre lang hart
gearbeitet, versicherte Marietta Hage-
ney. Vom Wasseralfinger Bahnhof bis
zum Wi.Z hätten sie die Gebäudeliste
der Stadt durchforstet, wobei sich letzteres als am idealsten herausstellte. Jochem Kaufmann als Chefplaner in Sachen Innenarchitektur schreibt symbolisch „Heimat“ über dem Eingang, was
er rustikal und schwülstig barock ver-
standen wissen will. Waldszenen werden angerissen, Brennholzstapel sorgen für Jagdhüttenromantik, im unvollendeten Séparée sind Stuck und
Kronleuchter geplant. Kochfans wie
Partygäste sollen so in eine imaginäre
Welt eintauchen, um den „Freudenschmaus“ sinnlich zu zelebrieren.
er -- 26 Jahre lang. Bühler könne auf
17 Siegertitel unter seiner Trainerzeit
zurückblicken, sagte Maier weiter.
Vorbildlich sei seine Jugendarbeit gewesen, seine menschliche, kameradschaftliche und freundliche Art sei es
auch, die so geschätzt werde. Seit
1999 Mitglied im VdK rückte Bühler
bereits ein Jahr später in den Vorstand. Danach, erklärte Maier, stieg
die Mitgliederzahl von 120 auf rund
340. Mit den Worten „sie können
stolz auf ihre Arbeit sein“, überreichte
Maier Franz Bühler die Ehrenplakette.
쑺
Kurz informiert
Tango in Unterkochen
AALEN-UNTERKOCHEN (an) - Die Festhalle in Unterkochen ist am Freitag,
25. Juni, Schauplatz einer argentinischen Nacht mit Musik, Tanz, argentinischen Weinen und Spezialitäten. Alle
Freunde des Tango sind ab 20 Uhr eingeladen, sieben Musiker der Region
spielen auf. Das Ensemble nennt sich
„TangoKombination“ und stellt seine
erste CD vor.
Rathauskonzert
Canto Bello huldigt
Sieger Köder
AALEN (kul) - Mit dem Vokalensemble Canto Bello hat das Aalener Kulturamt seine Begleitveranstaltungen zur Sieger-Köder-Ausstellung fortgesetzt. Unter Leitung
von Wilfried Maier hat das Acappella-Ensemble das SchubartLied vom Feuerhaus interpretiert.
Die Stimmen der Sänger sind nicht nur
rein und klar, sondern auch außerordentlich präsent. Und so erscheint der
Kleine Sitzungssaal im ersten Ansatz zu
klein für das Jubilieren, zu eng für die
Größe der Musik. Immerhin lieferten
im ersten Teil des Konzertes keine Geringeren als Orlando di Lasso, Sergej
Rachmaninow, Johannes Brahms, Antonin Dvor̆ák und andere Meister die
musikalische Grundlage.
Mit kleinen Lücken erwies sich das
Konzert als Reise durch das umfängliche Repertoire der „Jungen Stimmen“,
zu dem geistliche Chormusik von der
Renaissance bis zur Moderne, weltliche
Chormusik vom 16. Jahrhundert bis zur
Gegenwart, aber auch Jazz, Pop und
Musical ebenso gehören wie internationale Folklore und volkstümliche Musik. Nicht zu vergessen die breite Palette an Oratorien und Messen.
Auffallend an Canto Bello ist die
Sangesfreude der zwölf Sängerinnen
und acht Sänger, die sich als homogener Klangkörper erweisen, der durchgehend Artikulation und klangliches
Ebenmaß makellos bietet. Bemerkenswert auch die vitale Intonation sowohl
mit stimmgewaltiger Virtuosität wie
dem „Jubilate Deo“ (di Lasso) als auch
in den stillen Sequenzen wie bei Michael Aschauers „Nächtlichen Szenen“.
Der zweite Konzertteil führte zu
Spirituals, die sich mit swingenden und
andächtigen Rhythmen enthusiastisch
und temperamentvoll gaben. Besonders konzentriert lauschten die Zuhörer dem Schubart-Lied vom Feuerhaus,
dessen gemalte Interpretation von Sieger Köder stammt. Nach Aussage Joachim Wagenblasts vom Aalener Kulturamt kennt der Monsignore den CantoBello-Gesang. Sein Urteil, dem sich anzuschließen nicht schwer fiel: „So gut
hend wir‘s net g‘sunge.“
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