Umweltschutz vom Feinsten
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Umweltschutz vom Feinsten
Umweltschutz und Nachhaltigkeit Umweltschutz und Nachhaltigkeit Umweltschutz vom Feinsten Zukunftsvision Masdar City im Emirat Abu Dhabi von Barbara Schumacher Zukunftsvisionen: Computeranimation von Masdar City © WAM F uturistische Planungen sollen in Masdar City (Masdar = Ursprung) Realität werden. Die Stadt der Zukunft sollte bei den ursprünglichen Planungen ausschließlich von Erneuerbaren Energien leben, denn man hat zwar viel Öl, aber langfristig noch mehr Sonne und Wind. Luftverschmutzung und CO2Ausstoß sollten hier Fremdworte sein. Was ist aus den gigantischen Plänen geworden? Von Abu Dhabi City führen gut ausgebaute Straßen und Straßenschilder „Masdar City“ auf eine riesige Baustelle mit vielen Firmenschildern und einem fertigen Gebäude im Zentrum. Seite 32 Mediensensation „Cool City“ Als die Welt im November 2007 mit konkreten Plänen für Masdar City überrascht wurde, titelten die nationalen Medien: „Green City“ und „Cool City“. Westliche Kommentatoren kamen nicht ohne das Wort „Utopie“ in der Überschrift aus. Unternehmen aus aller Welt sahen gute Chancen, das Thema der Erneuerbaren Energien in einem boomenden Wirtschaftsmarkt für sich zu nutzen – mit einem weltweit einmaligen Projekt, in dem internationale Investoren und ÖkologieSpezialisten hoch willkommen waren. Baubeginn von Masdar war im Februar 2008. Der Entwurf der Stadt stammt von Lord Norman Foster, der vor der Herausforderung seines Lebens steht, denn eine ganze Stadt hat der erfahrene und international renommierte Architekt bisher nicht geplant. Die Initiatoren von Masdar sind nach wie vor weltweit auf Partnersuche und sind fündig geworden. Korrigierter Masterplan Pläne ändern, Abstriche machen und zurückrudern kommt in Abu Dhabi nicht alle Tage vor, denn das ölreiche Emirat Schwerpunkt: Umwelt und Erneuerbare Energie hat sich lange durch sorgfältige Planungen und eine zurückhaltende Medienpolitik hervorgetan – ganz im Gegensatz zum Nachbaremirat Dubai. Während in Dubai wegen der Finanzkrise ein großer Teil gigantischer Projekte gestrichen wurde, boomt nun Abu Dhabi – die Kräne aus Dubai drehen sich in der emiratischen Hauptstadt und ihrer Umgebung. Im Rahmen des „Plans 2030“ soll Masdar City das Flaggschiff von Abu Dhabi werden. Die Trabantenstadt in der Nähe des Abu Dhabi International Airport sollte bis zum Jahr 2016 die erste ÖkoStadt der Welt sein, die ihre geplanten 50.000 Einwohner klimaneutral mit selbst erzeugter Energie versorgen wollte – mit Photovoltaikanlagen und Windräderparks, die die Stadt umgeben. Vielen internationalen Fachleuten erschien dies als utopisches Unterfangen. Trotzdem wollten sie dabei sein: vom Fraunhofer Institut bis zu Siemens, um nur zwei deutsche Unternehmen zu nennen. Der ehrgeizige, ursprüngliche Masterplan musste inzwischen leicht korrigiert werden. Als Fertigstellungstermin wird 2020 genannt, es kann auch 2025 werden. Man rechnet nun damit, nicht mit eigener Energieversorgung auszukommen, sondern zusätzlich Energie von außen – zum Beispiel von Geothermie-Kraftwerken – einzukaufen. Außerdem wurde das Konzept geändert: „Seit Beginn der Bauphase wollen wir kontinuierlich lernen, anpassen und unsere Vision für Masdar City weiterentwickeln“, erklärt Dr. Sultan Al Jaber, CEO von Masdar, „Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, flexibel zu sein und sich an die Entwicklungen von Markt und Technologie anzupassen.“ Für die Klimatisierung der Gebäude, in der im Sommer um 50 Grad Celsius heißen Region, könnten sonnenbetriebene Kühlstationen genutzt werden. Bisher lag der Fokus mehr auf Schatten spendender Architektur und einem Betrieb herkömmlicher Klimaanlagen mit regenerativ erzeugtem Strom. „Wir haben weiterhin den Anspruch, Energie ausschließlich aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Die Vision als Ganzes bleibt erhalten“, versichert Al Jaber. Mediterranes 2/2011 Neuland auf allen Ebenen Die Masdar Initiative, wie das Projekt auch heißt, ist ein MultimilliardenDollar-Investment in die Entwicklung und Kommerzialisierung innovativer Technologien hinsichtlich erneuerbarer, alternativer und nachhaltiger Energien und nachhaltigen Designs. Masdar wird von der Abu Dhabi Future Energy Company (ADFEC) gesteuert, die sich in Masdar ansiedeln wird. Hinter ADFEC steht die Investmentfirma Mubadala Development Company, die zu 100 Prozent der Regierung des Emirats Abu Dhabi gehört. Als größte Einzelinvestition dieser Art wurde im Januar 2008 von der Regierung die Investitionssumme von 15 Milliarden Dollar angekündigt, zwischenzeitlich war von 22 Milliarden Dollar die Rede und derzeit ist man bei 18,5 Milliarden Dollar angelangt. Mubadala hat im Juli 2008 eine Partnerschaft mit dem amerikanischen Giganten General Electric (GE) unterzeichnet. Das 50/50-Abkommen sieht ein 8 Milliarden Dollar Joint Venture in Abu Dhabi vor. In erster Linie sollen neue, umweltfreundliche Technologien entwickelt und in Masdar City zum Einsatz gebracht werden. Umzäunte Versuchsanlagen sind bereits in unmittelbarer Nähe des derzeitigen Informations- und Kommunikationsbüros in Betrieb. Masdar City soll – zwischen Wasseraufbereitungsanlagen und Ölraffinerien auf einer Fläche von sechs Quadratkilometern gelegen – eine autofreie und kohlendioxidfreie „grüne Stadt“ werden, die bei sämtlichen ökologischen Themen neue Wege beschreitet. Die Fortbewegung innerhalb der Stadt soll mit völlig neuen Systemen erfolgen. Müllentsorgung wird es nicht geben, denn der Müll wird weiter verwertet. Geplant ist ein Forschungszentrum für Erneuerbare Energien, in dem die entwickelten Lösungen als Modelle zu bestaunen sein werden. Dr. Sultan Al Jaber meint: „Bisher hat Abu Dhabi Technologie importiert. Mit Masdar werden wir nicht nur Exporteur der neuesten Technologien, sondern auch Forschungszentrum. Mit dieser ersten kohlendioxidfreien Stadt der Welt wollen wir das Verständnis von Energie und den Gebrauch von nachhaltigen Rohstoffen in der Welt verändern.“ Um Investoren nach Masdar City zu locken, ermöglicht das Konzept der Freizone für Unternehmer, 100 Prozent der Anteile zu halten, ohne den sonst in Abu Dhabi notwendigen nationalen Partner in Anspruch nehmen zu müssen. Steuerfreiheit ist garantiert. Masdar hat ein innovatives Finanzierungsmodell geboren. Neben Direktinvestitionen wurde ein Finanzierungsmechanismus erdacht, der sich auf das Kyoto-Protokoll stützt. Darin verpflichten sich die Industrieländer, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Folgerichtig steigt man ins Geschäft mit handelbaren Emissionszertifikaten ein. In der Fachwelt spricht man von „carbon finance“. Damit sind Investitionen in Treibhausgas-Minderungsprojekte gemeint, mit denen die gewonnenen Emissionsreduktionen handelbar gemacht werden. Auf den Punkt gebracht: Der Umweltschutz soll einen Teil von Masdar finanzieren. Bau von Solarfabriken Ursprünglich sollten 2 Milliarden Dollar in die Entwicklung der Solarenergie investiert werden, soviel wie weltweit nie zuvor. Der Bau von Solarfabriken sollte der Anfang sein. Während Abu Dhabi zunächst als Standort für eine Fabrik feststand, erinnerte man sich an Deutschland, Zentrum der weltweiten Solarindustrie, und daran, dass in Erfurt die Solarbranche bereits tätig ist, die nun Zuwachs bekommt. 140 Millionen Euro hat Masdar am „Erfurter Kreuz“ auf einer Fläche von acht Hektar investiert und mit dieser Investition zunächst 180 hoch qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen – mittelfristig sollen es 600 werden. Das neue Konzept von Masdar sieht nun vor, die geplante Solarzellenfabrik in Abu Dhabi, wegen fehlender Nachfrage auf dem lokalen Markt, nicht zu bauen. Ursprünglich war geplant, das thüringische Photovoltaik-Werk in Masdar City nachzubauen. Inwieweit das Werk in Deutschland von der neuen Entwicklung betroffen ist, wird die Zukunft zeigen. Derzeit schreibt man dort trotz des Preisverfalls im Solarzellen-Sektor (vor allem Seite 33 Umweltschutz und Nachhaltigkeit durch die wachsende Konkurrenz aus Fernost) schwarze Zahlen und will die Effizienz noch erhöhen. Kooperation mit Khalifa Port and Industrial Zone (KPIZ) Im Juni 2008 haben Masdar und ADPC (Abu Dhabi Ports Company – Entwicklungsunternehmen für Häfen, Industrie-, Handels-, und Logistikzonen) einen Vertrag zum Umweltschutz in KPIZ unterzeichnet. Damit wurde der Grundstein gelegt für weitere Vereinbarungen dieser Art im eigenen Land. KPIZ liegt in Taweelah, strategisch günstig zwischen Abu Dhabi und Dubai. Nach Fertigstellung von Phase 1 wird KPIZ ein Weltklasse Container- und Industriehafen sein und auf insgesamt 100 km² Einrichtungen aus Industrie, Handel und Bildung beherbergen - neben Wohngebieten und einer speziellen Wirtschafts- und Freizone. „Wir wollen damit der Welt erste grüne, emissionsfreie Industriezone schaffen. Das Konzept wird die Ansiedlung von Schwerindustrie mit eingeschränkten Folgen für die Umwelt ermöglichen“, so Ali Al Badi, CEO von ADPC. Masdar ist also dabei, ein Netzwerk für den Umweltschutz im Emirat Abu Dhabi aufzubauen. Eröffnet: Masdar Institute of Science and Technology) Es ist für Abu Dhabi bezeichnend, dass das Masdar Institut für Wissenschaft und Technologie als erstes in Masdar City eröffet wurde, denn Bildung hat Priorität. Man hat sich die Kooperation Umweltschutz und Nachhaltigkeit mit dem berühmten MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Boston gesichert. Das hilft dabei, an das internationale Forschungsnetz angeschlossen zu werden, denn schließlich gilt es, neben den Forschungsprojekten Studienabschlüsse und Promotionen sicherzustellen. Aus Deutschland sind die RWTH Aachen und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt eingebunden. Auf dem Programm der Forscher stehen alle Bereiche der Erneuerbaren Energien wie z. B. Umweltplanung, nachhaltige Verkehrssysteme, Wasserund Abwassermanagement, Sonnenkollektoren und Solarstrukturen für Gebäude oder solarthermische Turmkraftwerke und Wasserentsalzung mit Elektrodialyse. Fachleute vom MIT trauen Abu Dhabi zu, in 10 Jahren führende Fachkompetenz bei Wasserstoffantrieb, Kohlenstoff bindung, Photovoltaik, Solarenergie und Energiespeicherung erlangt zu haben. Zur Eröffnung am 23. November 2010 durch Sheikh Mansour bin Zayed Al Nahyan, dem stellvertretenden Premierminister, war Prominenz vertreten: neben dem Außen- und Forschungsminister auch Lord Norman Foster und der Rektor des MIT. Sie alle konnten, genauso wie jeder Student und Besucher, die batteriebetriebenen, abgasfreien, ferngesteuerten 4-sitzigen Autos, die in vier PRT (Personal Rapid Transit)-Stationen aufgeladen werden, benutzen, die auf vorgegebener Spur führerlos alle in der Tiefgarage Ankommenden zum Eingang befördern. Die Instituts-Einrichtungen – inklusive Labors, Hörsälen und Bibliothek – sind mit ausgeklügelten Kühlungs- und Beleuchtungssystemen ausgestattet. Das Dach ist mit, in 35 Anlagen getesteten, Sonnenkollektoren bedeckt, die auch bei Sandstürmen noch funktionieren. Der große Innenhof wird dominiert vom 45 Meter hohen LED Windturm und bietet Cafés, Sport-, Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkeiten. Eine Plattform unter dem Windturm kann als Bühne genutzt werden. Das Masdar Institut bietet seit der Eröffnung eine begehrte Plattform für Reden prominenter Besucher aus aller Welt, wie z. B. Hillary Clinton im Januar 2011. Ebenfalls im Januar 2011 wurde bekannt, dass die Arabian Construction Company einen 204 Millionen Dollar Vertrag unterzeichnet hat - zur Erweiterung des Campus um eine Fläche von 82.000 Metern²für Studentenwohnheime, sieben Laboratorien, Konferenzzentrum, Schwimmbad und Fitnesscenter. Das bedeutet eine Vergrößerung um ein Drittel und Mitte 2013 soll alles fertig sein – selbstverständlich umweltfreundlich. Masdar und Siemens Im Okober 2010 haben Masdar und Siemens eine langfristige strategische Partnerschaft vereinbart, der entsprechende Vertrag wurde von Peter Löscher (CEO von Siemens) und Dr. Sultan Al Jaber (CEO von Masdar) unterzeichnet. Moderne Architektur mit ökologischer Energieversorgung: Innenhof des Masdar Institute © Barbara Schumacher Seite 34 Schwerpunkt: Umwelt und Erneuerbare Energie Mediterranes 2/2011 In der ersten Projektphase von Masdar City wird Siemens ein Stromnetz, kombiniert mit moderner Gebäudetechnik, errichten. Dieses ermöglicht zum einen eine energieeffiziente Stromversorgung und dient zum anderen als eine dynamische Forschungs- und Entwicklungsplattform. Die Partnerschaft beinhaltet zudem eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der CO2-Abscheidung und -Speicherung, verbunden mit gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit dem Masdar Institut. Siemens plant ferner Masdar City als strategischen Unternehmensstandort auszubauen. So soll die Unternehmenszentrale für Siemens im Nahen und Mittleren Osten nach Masdar ziehen. Zudem werden in der Stadt ein Kompetenzzentrum für Gebäudetechnik und weitere Initiativen, wie ein Zentrum zur Förderung von Führungskräften, angesiedelt. Zukunftsenergie: WFES Gipfel und Preis Der World Future Energy Summit (WFES) ist eine Masdar Initiative und findet seit 2008 jährlich im Januar in Abu Dhabi statt. Dieser Gipfel mit rund 25.000 Besuchern und Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Umweltschutz gilt als einer der größten im Bereich der Erneuerbaren Energien. Bei den Diskussionen stehen insbesondere der Klimawandel sowie alternative Energiestrategien im Fokus. Die begleitende Ausstellung präsentiert aktuelle Marktentwicklungen, Projektbeispiele und ein Projektdorf. Einen großen Auftritt hatte in diesem Jahr Siemens – neben Daimler und der Deutschen Bank – einer der Sponsoren. WFES hat Dr. Sultan Al Jaber auf die Idee gebracht, zu einem inzwischen in Abu Dhabi bewährten Mittel zu greifen: der internationalen Ausschreibung eines hoch dotierten Preises – in diesem Fall sind es 1,5 Millionen Dollar – mit dem Ziel, weltweit schlummernde Talente zu wecken, die sich mit dem Thema zukünftiger Energielösungen beschäftigen. Der Preis, genannt Zayed Future Energy Prize (ZFEP), eine weitere Masdar Initiative, ist nach dem frü- heren Präsidenten Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan benannt und sein Sohn Sheikh Mohammed bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi, hat ihn ausschreiben lassen mit dem Ziel, Innovatoren im Bereich sauberer Energien und nachhaltiger Entwicklung herauszufordern. Es geht um Beiträge von Einzelpersonen, Instituten, Nicht-Regierungsorganisationen und Unternehmen zu innovativen Lösungen für Energien der Zukunft in den folgenden fünf Bereichen: Erneuerbare und nachhaltige Energie, Effiziente Nutzung traditioneller Energiequellen, Speicherung, nachhaltige Energiepolitik und Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Eine international hochkarätig besetzte Jury ermittelt nach erfolgtem Auswahlprozess, der sich an dem Muster des Ermittlungsverfahrens für Nobelpreisträger orientiert, den Gewinner, der anlässlich des jährlichen World Future Energy Summit Abu Dhabi bekannt gegeben wird – im diesem Jahr beispielsweise der dänische Windenergienanlagenhersteller Vestas. Die neuesten Entwicklungen: Netzwerk und neuer Master-Studiengang Seit seiner Gründung hat Masdar kontinuierlich daran gearbeitet, seinen Ruf als führende Einrichtung im Bereich der Erneuerbaren Energien zu etablieren. Als Masdar als Standort für die International Renewable Energy Agency (IRENA) ausgewählt wurde, war ein wichtiger Schritt gelungen. Nun gibt es einen weiteren Meilenstein: Im April 2011 haben die Golfstaaten das Masdar Institute als Vorreiter für die Einrichtung eines Forschungsnetzwerks für saubere Energie zum Zweck einer Zusammenarbeit mit der EU bestimmt. Das „EU-GCC Clean Energy Network“, das von der Europäischen Kommission finanziert wird, hat das Masdar Institute aus verschiedenen Bewerbern, zu denen auch die King Abdulaziz City for Science and Technology in Saudi-Arabien und die Sultan Qaboos Universität in Omans Hauptstadt Muscat gehörten, ausgewählt. Das Netzwerk verfolgt das Ziel der Zusammenarbeit Seite 35 Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei Projekten, die sich mit Energieeffizienz, Smart-Grid Systemen, Markteinführung, etc. befassen. Masdar’s Partner in Europa ist die Nationale Technik Universität in Athen. „Damit haben wir die Legitimation, alle Forschungs- und sonstigen Aktivitäten hinsichtlich erneuerbarer Energien in den Emiraten und der Golf-Region zu koordinieren“, so Dr. Scott Kennedy, der Dekan für Forschung bei Masdar. „Damit wird Abu Dhabi zu einer Brücke zu gemeinsamen Projekten und spielt eine führende Rolle im Bereich der sauberen Energien, wobei wir eng mit anderen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Experten in der Privatwirtschaft zusammenarbeiten werden“. Dazu gehören die Veröffentlichungen wissenschaftlicher Arbeiten in entsprechenden Publikationen, die Koordinierung von Pilotprojekten und die Verbesserung des Dialogs und der Zusammenarbeit bei Forschung und Politik in den Bereichen Energie und Technologie. Das Gulf Research Centre in Dubai hat derzeit noch die Kontaktfunktion für die Golfstaaten und wird auch weiterhin im Boot bleiben: Dies verspricht eine breite Plattform aus Akademikern, Industrie und Entscheidungsträgern. Außerdem ist man sich einig: Ein Institut allein kann eine solche Aufgabe globaler Bedeutung nicht bewältigen. Ebenfalls im April 2011 kündigte das Masdar Institute einen neuen Master-Studiengang mit Abschluss zum Chemie-Ingenieur (chemical engineering) an. Beginn ist im September 2011. Umweltschutz und Nachhaltigkeit Barbara Schumacher ist Diplom-Mathematikerin, freie Journalistin und Fotografin mit dem Spezialgebiet Arabische Welt, Schwerpunkt arabische Golfstaaten. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit den Gebieten Wirtschaft und Kultur und recherchiert ausnahmslos vor Ort. Führerlose Kabinen, mit denen Fahrgäste individuell auf Bestellung ohne Zwischenhalt vollautomatisch an ihr Ziel gelangen© Barbara Schumacher Seite 36 Schwerpunkt: Umwelt und Erneuerbare Energie „Unser oberstes Ziel ist die Entwicklung nachhaltiger Lösungen“ Interview mit Joachim Schares, Mitglied der Geschäftsleitung, Partner und Gesellschafter der AS&P - Albert Speer & Partner GmbH Entwurf für die WM 2022: Fussballstadion Al Shamal in Katar © Entwurf: AS&P GmbH / Visualisierun g: hhvision, Köln Mediterranes 2/2011 Seite 37