Kurzfassung
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Kurzfassung
Wirkungsweise von Spurenelementen in der Biogasversorgungskette Prof. Dr. Paul Scherer FTZ REEVE / FSP Biomassenutzung Hamburg Fakultät Life Sciences der HAW Hamburg www.haw-hamburg.de/fsp-biomassenutzung.html, http://www.haw-hamburg.de/ftz-reeve.html www.haw-hamburg.de/paulscherer.html, www.milligascounter.de,mail to: Paul.Scherer@haw-hamburg.de Das Labor Biogas Engineering, das für die Durchführung des Moduls Biogas im internationalen Masterstudiengang „Renewable Energy Systems“ an der HAW Hamburg zuständig ist, arbeitet schon seit Jahren mit Biogasgroßanlagen zusammen, um diese effizienter und stabiler zu gestalten. Es wird auf die Anfänge der Spurenelementabhängigkeit der Methanbildung Ende der 70er Jahre eingegangen. Die anaerobe Nahrungskette mit den wichtigsten Methanbildnern wird vorgestellt, die nach neueren Ergebnissen fast ausschließlich eine Methanbildung aus Wasserstoff und CO2 als Vorläufer vorsieht. Der Spurenelementgehalt der Mikroorganismen, insbesondere dem der Methanbildung, wird dem Biomasse-Input von Mais gegenüber gestellt und einige Empfehlungen der Biogasbildung werden präsentiert. Im Schwerpunkt der Ausführungen stehen die besonders wichtigen Elemente Eisen, Nickel, Kobalt. Es wird aber auch auf die Bedeutung von Natrium, Zink und Wolfram eingegangen. Dabei ist zu beachten, dass die Bioverfügbarkeit in einer Biogasanlage im hohen Maße von Randbedingungen abhängen kann, wie pH-Wert, Ausfällung als Sulfid oder Mitfällung durch Struvit, ferner durch Bindung an Huminsäuren. Es folgt ein Exkurs in die Physiologie anaerober Mikroorganismen, der zeigen soll, dass die für die Biogasbildung notwendigen Spurenelemente, wie Eisen, Kobalt, Nickel, Molybdän, Selen und Wolfram, allesamt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel von Gärorganismen spielen, wovon bei Methanbildnern das Element Nickel eine markante Rolle bei der Methanbildung spielt. Es folgt die Vorstellung von Supplementierungsversuchen im Großmaßstab (Anlage ProEn), wozu die HAW Hamburg die Betriebsanalysen seit mehreren Jahren durchführt. Durch Supplementierungen konnten die freien Fettsäuren (FOS) im Biogasreaktor von 30008000 ppm auf etwa 500 ppm reduziert und die spezifische Gasausbeute pro Tonne Organik um bis zu 10% gesteigert werden. Versuche mit vollautomatisierten Laborfermentern zeigten vorerst keine Abhängigkeiten von Spurenelementen bei Futterrüben (Kyros) als Mono-Input, jedoch einen Schwefelmangel, allerdings nur im Hochdurchsatzmodus bei hohen Beladungsraten (OLR) von über 10 kg Organik/m³/Tag bzw. bei Verweilzeiten von unter 10 Tagen (erst nach 200 Tagen). Zuckerrüben als MonoInput zeigten bereits bei Beladungsraten von 1,75 kg Organik/m³/Tag nach 80 Tagen einen gravierenden Mangel der Makroelemente Stickstoff und Phosphat sowie von Schwefel. Hier ist ohne Chemikalien nur eine Kovergärung möglich. Es wurde dadurch die C:N:P:S-Relation von 3000:50:3:1 gefunden, die als Basis für eine Biogasbildung aus Zuckerrüben vorhanden sein muss, bevor man evtl. Spurenelemente zudosiert. Als letztes werden Versuche mit automatisierten Simultanreaktoren unter exakt den gleichen Bedingungen vorgestellt, die zeigen, dass trotz unterschiedlichem Substrat (Futterrübe oder Mais) die Zugabe von Spurenelementen nur zu einem geringen Teil der bioverfügbaren, löslichen Form im Fermenter führt. Dazu wurden etwa 15 Elemente parallel über 200 Tage bei einer Nachweisgrenze von etwa 0,001 ppm detektiert. Überraschenderweise änderte auch der starke Komplexbildner Nitrilotriessgsäure (Titriplex II) nichts daran. Hier besteht also Optimierungsbedarf. Bei Mais als Substrat konnte sehr klar eine Nickelabhängigket bei Absetzen der Supplementierungen gezeigt werden, nicht jedoch für Kobalt. Literatur des Autors zum Thema Demirel, B., Scherer, P. 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