Wer benimmt sich falsch?
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Wer benimmt sich falsch?
061573_med_benehmen_09 19.12.2006 12:02 Uhr Seite 1 Wer benimmt sich falsch? Ideen für den Unterricht in der Grundschule 061573_med_benehmen_09 20.12.2006 16:22 Uhr Seite 2 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, Benehmen zum Unterrichtsthema zu machen heißt, sich gemeinsam mit den Kindern immer wieder neu über das eigene Verhalten, über Wertvorstellungen des anderen und das gemeinsame Miteinander auszutauschen. Wir möchten Ihnen mit unseren Materialien für viele verschiedene Situationen Ideen für den Unterricht an die Hand geben, mit denen Sie auf möglichst unkomplizierte Art und Weise und ohne erhobenen Zeigefinger das Thema Benehmen mit Ihren Schülerinnen und Schülern besprechen können. Das medizini-Themenposter ist als Gesprächsanlass für Ihren Unterricht gedacht: Die Kinder können auf dem Poster fal- sches Benehmen in verschiedenen Alltagssituationen benennen und sich somit über eigene Erfahrungen mit rücksichtsvollem bzw. rücksichtslosem Verhalten austauschen. Die beiliegende Folie ist ein guter Einstieg rund um das Thema Tischmanieren. Wir wünschen Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern viel Spaß mit den medizini-Unterrichtsmaterialien! Ihre Stiftung Lesen Inhaltsverzeichnis „Merhaba und Guten Tag“ – Wie begrüßen wir uns? 3 Am Beispiel unterschiedlicher Begrüßungsformen aus aller Welt regt das Arbeitsblatt zum Gespräch über das Thema Begrüßen an. Darüber hinaus kann das Miteinander der Kulturen und das gegenseitige Verständnis unterschiedlicher Verhaltensweisen thematisiert werden. „Geht das auch anders?“ – Wer verhält sich richtig? 4-5 Anhand von alltäglichen Situationen können Ihre Schülerinnen und Schüler rücksichtsvolles und hilfsbereites Verhalten rund um die Themen Aufräumen, einander helfen, Zuhören, Begrüßen und Entschuldigen diskutieren. Die einzelnen Bilder regen zum Austausch über „richtiges“ und „falsches“ Benehmen an. „Guten Appetit!“ – Tischmanieren 6 Die Begleitseite zur beiliegenden Folie bietet die Gelegenheit, eine Reise durch die Zeit zum Thema Tischmanieren anzutreten. „Bei uns geht’s ab!“ – Gutes Benehmen im Klassenzimmer 7 Lassen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler kreativ werden und ihr Verhalten im Klassenzimmer zeichnen. Die Kopiervorlage hilft dabei. „Was ziehen wir bloß an?“ – Angemessene Kleidung 8-9 Sich angemessen zu kleiden, fällt vielen Kindern nicht leicht, doch ist auch dies ein Zeichen von gutem Benehmen. Was sie zu welchen Anlässen tragen können, kann mit den Anziehpuppen und den Kleidungsstücken spielerisch thematisiert werden. „Unser Nachbar Opa Schubert“ – Die Geschichte zum Vor- und Selberlesen 10 Auch soziales Miteinander ist eine Form des Benehmens und des Umgangs mit anderen Menschen. Dies kann anhand der einfühlsamen Geschichte von Kindern nachempfunden werden. Lesetipps Zu den Themen, die mit diesem Zeichen markiert sind, finden Sie im Internet unter www.gesundheitpro.de/schulmaterial weitere Anregungen, kreative Ideen und Lesetipps rund um die verschiedenen Teilaspekte des Themas. Die Broschürenseiten mit diesem Symbol beziehen sich direkt auf das Thema unserer beigelegten Arbeitsfolie. Selbstverständlich ist die Folie auch kopierbar und kann als zusätzliches Arbeitsblatt eingesetzt werden. Die Poster zu den Themen sind in folgenden Ausgaben von medizini, dem Kindermagazin aus der Apotheke, enthalten: Wer benimmt sich falsch? Februar 2007 Unsere Vögel Mai 2007 12 Neben einem lustigen medizini-Comic finden Sie hier die mediziniPosterthemen 2007 und Ihre Ansprechpartnerin bei allen Fragen zum Projekt. 2 Die mit diesem Zeichen markierten Arbeitsblätter sind als Kopiervorlagen konzipiert und wenden sich direkt an die Kinder. Einzelne Seiten sind evtl. größer zu kopieren, sodass auch Schülerinnen und Schüler der Klasse 1 Texte und Bilder einfach verfolgen können. 11 Eine Auswahl an Bilderbüchern, Geschichten und Sachbüchern rund um das Thema Benehmen. Impressum/Ansprechpartner Hinweise zur Verwendung der Arbeitsblätter im Unterricht Iss dich fit! September 2007 061573_med_benehmen_09 19.12.2006 12:02 Uhr Seite 3 „Merhaba* und Guten Tag “ – wie begrüßen wir uns? Überall auf der Welt gibt es unterschiedliche Formen der Begrüßung. Auf den Bildern findet ihr Begrüßungsformen aus aller Welt. Begrüßung in Europa In Europa ist es üblich, sich bei der Begrüßung die Hand zu reichen. Jüngere Menschen begrüßen sich jedoch häufig nur mit einem „Hallo”. Unter guten Freunden oder in der Familie umarmt man sich zur Begrüßung. Ein Vorläufer des Händereichens war das Winken. Damit zeigte man dem Gegenüber die leere rechte Hand, die Waffenhand. Das machte deutlich, dass man unbewaffnet war. Begrüßung im Orient In arabischen Ländern wird bei der Begrüßung meist einmal auf die eine und dann auf die andere Wange geküsst. Ältere Menschen küsst man auf die Hand und berührt die Hand mit der Stirn. Das Küssen auf die Hand ist ein Ritual, das der traditionellen Verbeugung hinzugefügt wird. Begrüßung der Inuit Bei der Begrüßung reiben die Inuit ihre Nasen aneinander. Das ist bei den Temperaturen in der Arktis auch praktisch, denn bis auf Nase und Augen ist der Körper warm eingepackt. Begrüßung in Japan Begrüßung in Indien In Indien ist der Körperkontakt in der Öffentlichkeit zwischen Männern und Frauen nicht gern gesehen. Die Menschen begrüßen sich mit einer Verbeugung. Dazu heben sie zunächst die Hände, legen die Handflächen vor der Brust zusammen und verneigen sich. Dies sieht ein wenig so aus, als ob sie beten. (* das heißt „Hallo” auf türkisch) Die Japaner verbeugen sich zur Begrüßung. Beim Verbeugen sollte der Rücken gestreckt sein. Der Rangniedrige muss sich etwas tiefer verbeugen. Jüngere Menschen machen eine tiefere Verneigung gegenüber älteren Personen. Ein direkter Blickkontakt wird vermieden, da dieser von Japanern als unhöfliches Starren empfunden wird. Körperkontakt wird in Japan als etwas sehr Intimes angesehen, deshalb begrüßen sich die Menschen auch nicht mit einer Umarmung oder einem Händedruck. Aufgaben: 1. Schaut euch die gezeichnete Weltkarte und die Figuren an: Welche Begrüßungen kennt ihr? Welche Länder habt ihr schon einmal besucht? 2. Kennt ihr noch andere Begrüßungsformen? 3. Wie begrüßt ihr euch untereinander, wie begrüßt ihr eure Eltern oder eure Geschwister? 4. Welche Begrüßungsformen mögt ihr, welche gefallen euch nicht so gut? Nennt Gründe dafür oder dagegen. medizini 3 061573_med_benehmen_09 19.12.2006 12:02 Uhr Seite 4 „Geht das auch anders?“ – Die Art, wie man sich benimmt, etwas tut und andere behandelt, nennt man Benehmen. Wer sich gut benimmt, ist höflich, rücksichtsvoll und hilfsbereit. Helfen Zuhören Aufräumen Aufgaben: 1. Schaut euch die Bilderfolgen an! Malt das Bild aus, von dem ihr glaubt, dass es die beste Lösung zeigt! 2. Beschreibt, warum ihr euch für dieses Bild entschieden habt. Was passiert auf den anderen Bildern? Warum ist das Verhalten dort nicht richtig? 4 medizini 061573_med_benehmen_09 19.12.2006 12:03 Uhr Seite 5 Wer verhält sich richtig? Keiner wird als Musterkind geboren. Kinder lernen nicht nur lesen, schreiben und rechnen, sondern sie lernen auch, sich so zu benehmen, dass andere gern mit ihnen zusammen sind. Begrüßen Behilflich sein Entschuldigen Aufgaben: 3. Spielt die Situationen in der Klasse nach! 4. Denkt euch selbst ähnliche Situationen aus. Überlegt, wie Kinder unterschiedlich reagieren könnten und spielt auch diese Situationen nach. medizini 5 061573_med_benehmen_09 20.12.2006 14:43 Uhr Seite 6 „Guten Appetit!“ – Tischmanieren Aufgaben: 1. Beschreibt die vier Abbildungen. Was hat sich im Lauf der Zeit geändert? Was ist noch heute so? 2. Wie sieht ein gemeinsames Essen bei euch zu Hause aus? Sitzen alle zusammen? Dürft ihr schon früher aufstehen? Römer Zur Zeit der römischen Kaiser wurde das Essen der vornehmen Familien immer ausgedehnter. Es gab teure Speisen, die man auf bequemen Liegen aß. Sklaven brachten die Gerichte und beseitigten Essensreste. Musikanten, Tänzer und Akrobaten unterhielten die Gäste. Damit war das Essen eine teure Sache, bei der man protzen konnte! Im Mittelalter Im späten Mittelalter wurden Tischregeln eingeführt, die wir heute noch kennen. So z. B. „Sprich nicht mit vollem Mund". Im frühen Mittelalter war das noch anders: Man aß mit der Hand gemeinsam aus einer Schüssel. Besteck war selten. Es herrschten raue Sitten und es wurde viel gegessen und getrunken. Man rülpste und pupste am Tisch. Achtung: DIN A5 Vorlage mit 141 % vergrößern. Lehrerinformation zur Folie „Keine Tischmanieren?” Steinzeit Die Menschen der Urzeit konnten bereits Holzspeere mit scharfen Steinspitzen herstellen. So bewaffnet erlegten sie selbst große Mammuts. Sie nutzten auch das Feuer zum Wärmen in kalten Nächten und um Essen zuzubereiten. 1900 Vor 100 Jahren waren Tischsitten bei uns sehr wichtig. Kinder lernten früh, ganz ordentlich zu essen, ohne dass etwas herunter fiel. Damit sie still sitzen lernten, mussten sie Bücher unter die Arme klemmen oder ein Buch auf dem Kopf balancieren. Jeder aß mit eigenem Besteck. Mit den Fingern zu essen, galt als eklig. „Bei uns geht´s ab!“ Gutes Benehmen im Klassenzimmer (S. 7) Auf der nächsten Seite haben die Kinder Gelegenheit, ihr eigenes Benimm-Rätsel zu gestalten. Die Schülerinnen und Schüler zeichnen in das Klassenzimmer hinein, was alles angestellt werden kann. Anschließend werden die Bilder miteinander verglichen: Welche Verhaltensfehler sind dargestellt? Warum ist das falsch? Was ist tatsächlich auch schon einmal passiert, als kein Lehrer oder keine Lehrerin da war? 6 medizini Aufgabe: Sicher seid ihr in einer Klasse, in der sich Lehrer und Schüler wohl fühlen. Das ist nicht selbstverständlich! Malt in das Klassenzimmer hinein, was alles angestellt werden kann. Wenn ihr fertig seid, vergleicht eure Zeichnungen. „Bei uns geht´s ab!“ – Gutes Benehmen im Klassenzimmer 061573_med_benehmen_09 19.12.2006 12:03 Uhr Seite 7 medizini 7 061573_med_benehmen_09 19.12.2006 12:03 Uhr Seite 8 „Was ziehen wir bloß an?“ 8 medizini 061573_med_benehmen_09 19.12.2006 12:03 Uhr Seite 9 – Angemessene Kleidung Aufgaben: 1. Überlegt: Welche Kleidungsstücke sollten die Kinder tragen, wenn sie in die Schule, zu Opas Geburtstag, zur Klassenfete und mit den Eltern zum Stadtbummel gehen. Fallen euch noch andere Situationen ein? 2. Welche der dargestellten Kleidungsstücke findet ihr gut? Welche würdet ihr lieber nicht anziehen und warum? 3. Bringt Kleidungsstücke mit in die Schule, die ihr dort sonst nie tragt. Zieht euch einmal alle so an, als würdet ihr zu einem feinen Fest gehen. medizini 9 061573_med_benehmen_09 20.12.2006 14:43 Uhr Seite 10 Vorlesegeschichte Unser Nachbar Opa Schubert 5 10 15 20 25 30 35 40 Mama hat David von der Schule abgeholt. Gleich wollen die beiden Spagetti mit Tomatensoße kochen. Auf der Treppe treffen sie Herrn Schubert. Der wohnt im ersten Stock. Der alte Mann hinkt langsam die Stufen hoch. In jeder Hand schleppt er eine Tasche. Vor Anstrengung muss er stehen bleiben. Da sagt Mama: „Komm, wir tragen Herrn Schuberts Taschen.“ Das tun sie dann auch. „Danke David!“, schnauft Herr Schubert. Bei Mama bedankt er sich ebenfalls. Jetzt kann er sich am Geländer festhalten. Das ist gut. Beim Kochen denkt David immer noch an Herrn Schubert. „Er hat keine Frau, der Herr Schubert“, sagt er zu Mama. Die erklärt: „Ja, sie ist gestorben.“ David überlegt: „Dann ist er bestimmt traurig.“ „Wahrscheinlich“, sagt Mama und erzählt: „Ich weiß eigentlich gar nicht, wie es dem Herrn Schubert geht. Er redet fast nichts.“ David fällt ein: „Vielleicht hat er niemanden zum Reden. Und weil er wenig redet, kann er´s nicht mehr richtig.“ Nun sagt Mama: „Eigentlich seltsam. Der alte Mann ist unser Nachbar. Trotzdem wissen wir fast nichts über ihn. Ich wollte ihn mal einladen. Dann kam was dazwischen und ich hab´s vergessen.“ „Vielleicht will er gar nicht zu uns kommen“, meint David. Dazu sagt Mama: „Wir müssen ihn fragen. Und das sollten wir nicht aufschieben.“ Jetzt schlägt sie vor: „Geh doch mal zu ihm hoch und erkundige dich, ob er am nächsten Sonntag mit uns frühstückt. Das wär schön. Dann könnten wir uns besser kennen lernen.” „Ich soll hoch gehen?“, fragt David. Mama nickt und erklärt: „Ich mache inzwischen das Essen.“ David zögert. „Ich trau mich nicht. Soll ich wirklich?“ Mama nickt noch einmal. „Jetzt gleich?“, will David wissen. Wieder nickt Mama. „Na gut!“, meint David schließlich. Er klingelt an Herrn Schuberts Tür. David hört langsame Schritte und die Tür wird geöffnet. „Hallo“, begrüßt ihn Herr Schubert. „Das ist ja eine Überraschung. Komm rein, David.“ Die beiden stehen im Flur. David sagt: „Meine Mama und ich möchten Sie zum Frühstück einladen. Geht es am nächsten Sonntag? Papa und meine Schwester wissen das noch gar nicht. Aber die finden´s gut, wenn Sie kommen.“ Der alte Mann lächelt und sagt: „Lieb, dass ihr an mich denkt. Also ... ich komme gerne.“ „Oh ... toll!“, freut sich David. Dann verabschiedet er sich: „Ich muss wieder runter. Meine Mama und ich kochen nämlich Spagetti mit Tomatensoße.“ „Hm ... Spagetti, die mag ich. Also dann bis nächsten Sonntag. Da können wir uns viel erzählen. Übrigens ... ihr dürft immer bei mir vorbeikommen. Ich freu mich über Besuch. Tschüss, David.“ David geht wieder nach unten. In der Küche sagt er zu Mama: „Herr Schubert kommt gern. Und reden kann der prima. Ich glaub, der ist richtig nett. Das wussten wir noch gar nicht.“ Mama stimmt zu und wundert sich: „Obwohl wir im selben Haus wohnen.“ Dann zerschneidet Mama Tomaten. Und David nimmt die Spagetti aus der Packung. aus: Achim Bröger Leonie hält zu David Geschichten vom Helfen und Freundlichsein Illustriert von Betina Gotzen-Beek © 2005 Edition Bücherbär im Arena Verlag GmbH, Würzburg 2005, 32 S., ¤ 9,95 10 medizini 061573_med_benehmen_09 20.12.2006 16:22 Uhr Lesetipps Seite 11 Dagmar H. Mueller/Heike Herold Die Streitkuh bist du! Annette Betz Verlag, Wien 2006, 32 S., ¤ 12,95, ab 4 Bilderbücher/ Erzählende Literatur Christianna Brand Nanny Matilda Bloomsbury Verlag, Berlin 2006, 112 S., ¤ 12,90, ab 7 Bisher haben alle Kindermädchen nach kürzester Zeit das Weite gesucht, so frech sind die Kinder der Familie Brown. Nicht so die superhässliche, kartoffelnasige Nanny Matilda: Mit ein bisschen Zauberei gelingt es ihr, den Brown-Kindern einige Lektionen in Sachen gutes Benehmen zu erteilen ... Kinderbuchklassiker in Mary-Poppins-Manier, 2005 als „Eine zauberhafte Nanny“ mit Emma Thompson verfilmt. Michael Ende Die Rüpelschule Thienemann Verlag, Stuttgart 2002, 28 S., ¤ 11,90, ab 4 Was für eine paradiesische Vorstellung für alle kleinen Nervensägen: eine Rüpelschule, auf der es für alles, was normalerweise verboten ist, gute Noten gibt – wer hier nicht rülpst, herumschreit oder unordentlich ist, bleibt sitzen! Herrlich gereimtes und frech illustriertes „Verkehrte Welt“-Buch über auf den Kopf gestellte Benimmregeln von Michael Ende. Heike und Wolfgang Hohlbein Teufelchen Thienemann Verlag, Stuttgart 2001, 143 S., ¤ 9,90, ab 6 Der neunjährige Justin hat einen Freund, den nur er sehen kann: ein Teufelchen, richtig mit Hörnern und Schweif. Teufelchen hat Sorgen, denn seine Verwandten in der Hölle finden ihn viel zu brav und nett. Also hilft Justin ihm, jeden Tag eine teuflisch böse Tat zu begehen – doch wie sehr sie sich auch anstrengen, am Ende geht immer alles gut aus. Das gibt Ärger ... Saskia Hula Mamas Liste Dachs Verlag, Düsseldorf 2006, 80 S., ¤ 9,60, ab 8 Mamas Liste, auf der steht, was Elli alles nicht darf, ist ganz schön lang, aber Elli hält sich brav dran. Doch als sie bei Oma ihre Cousinen trifft, merkt sie, dass andere Kinder mit lockereren Regeln viel mehr Spaß haben. Also schreibt sie mit Oma eine Gegen-Liste für Mama ... Schöne Geschichte über den schmalen Grat zwischen Erziehung zu gutem Benehmen und Überbehütung. Immer wenn Mia Känguru-Turnier spielen will, will Wenke garantiert Pony spielen – und umgekehrt. Als Wenke nach einem besonders heftigen Streit sagt, dass sie nicht länger Mias Freundin ist, spielt jede für sich – bis beide merken, dass man allein nicht halb so viel Spaß hat ... Toll getextete und wunderbar illustrierte Geschichte darüber, dass Sichwieder-Vertragen genauso leicht geht wie Verkrachen. Daniela Heß Die getauschte Franzi Dachs Verlag, Düsseldorf 2006, 64 S., ¤ 9,60, ab 8 Ungezogener als Franzi kann man kaum sein, und ihre Eltern fragen sich oft, warum sie keine brave Tochter haben. Doch plötzlich verschwindet Franzi und kommt etwas später „ausgetauscht“ zurück: als wohlerzogene Franziska. Erst freuen sich ihre Eltern, doch schon bald wollen sie ihre alte Franzi zurück ... Fröhliches Buch über ein Kind, das seine Eltern durch plötzliches Bravsein „erzieht“. Richard Platt/Chris Riddell Mein Leben auf der Ritterburg Sachbücher Brigitte Labbé/Michel Puech Was verbindet die Welt? Ethik für Kinder Loewe Verlag, Bindlach 2005, 140 S., ¤ 12,90, ab 9 Warum eigentlich gutes Benehmen? Wozu dient das? Wollen die Erwachsenen die Kinder nur damit quälen? Dieses Sachbuch vermittelt verschiedene ethische Grundgedanken und erklärt beispielsweise, dass das Zusammenleben von Menschen nur funktioniert, wenn sie aufeinander Rücksicht nehmen und sich an gemeinsame Regeln halten – wenn jeder macht, was er will, regiert schnell das Chaos ... Caroline und Martine Laffon Kinder in fernen Ländern, für uns erzählt Knesebeck Verlag, München 2005, 75 S., ¤ 14,95, ab 7 In den verschiedenen Kulturen werden Kindern ganz unterschiedliche Verhaltens- und Benimmregeln beigebracht: In Asien darf die Nudelsuppe z. B. laut geschlürft werden – bei uns eine grobe Unhöflichkeit! Eindrucksvolle großformatige Farbfotos und nette kurze Texte vermitteln die sehr unterschiedlichen Normen und Lebensbedingungen, in denen Kinder auf unserer Erde aufwachsen. Carlsen Verlag, Hamburg 2005, 121 S., ¤ 6,50, ab 9 Anne Wilkens/Catharina Westphal England, 1285: Der elfjährige Tobias wird auf die Burg seines Onkels geschickt, um dort als Knappe und Page zu Diensten zu sein. In seinem Tagebuch hält er fest, was er erlebt. Spannende Schilderung mittelalterlicher Lebensumstände mit gänzlich anderen Sitten als heute: Die Tischmanieren waren z. B. viel weniger streng, dafür musste man unter Umständen mit dem Leben bezahlen, wenn man eine Lady beleidigt hatte. Edith Schreiber-Wicke Der Neinrich Thienemann Verlag, Stuttgart 2002, 32 S., ¤ 12,90, ab 5 Leo ist wütend, weil ihn Tante Karin bei ihrem Besuch wieder so fies abgeknutscht hat. Da erwacht eine Figur, die er gemalt hat, zum Leben: der Neinrich. Der Neinrich erklärt Leo, wann es unhöflich ist, Nein zu sagen, wann man aber auch als Kind Grenzen setzen darf und sogar sollte. Gelungenes Bilderbuch über den Unterschied zwischen unartigem und angebrachtem Nein. Echt peinlich! Voll daneben! Ars Edition, München 2004, 141 S., ¤ 12,90, ab 9 Dieser „Kinder-Knigge“ ist für Fortgeschrittene, denen man nicht mehr erklären muss, dass man in der Öffentlichkeit nicht pupst. Er stellt knifflige Situationen vor, in denen man sich leicht daneben benimmt, ohne es zu wollen: Ist es z. B. höflich oder unhöflich, einem Erwachsenen zur Begrüßung die Hand hinzustrecken? Zu jedem Kapitel gibt es einen umfangreichen Multiple-ChoiceBenimmtest. Die Welt entdecken: So lebten die Römer Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2006, 32 S., ¤ 4,95, ab 7 Dass sich das, was im gesellschaftlichen Konsens als gute Manieren gilt, im Lauf der Zeit ganz schön ändern kann, können Leseanfänger diesem Büchlein über die alten Römer entnehmen: So gehörte es zum Beispiel bei reichen Leuten zu den Tischsitten, das Essen auf Sofas liegend zu sich zu nehmen, außerdem wurde stets mit den Fingern gegessen! 11 061573_med_benehmen_09 19.12.2006 12:03 Uhr Seite 12 Vorschau 2007 Alle -Naturkunde- und Geschichtsposter 2007 auf einen Blick: Tiere in Ostafrika – Im Reich der wilden Elefanten Wer benimmt sich falsch? – Wimmelbild mit 20 Verhaltensfehlern Reptilien – Die Welt der Echsen, Schlangen und Schildkröten Das Römische Reich: Bei den alten Römern Unsere Vögel – Bestimmungsposter der häufigsten heimischen Vögel Schwimmen, laufen, fliegen – Wie Tiere sich bewegen An der Nordsee – Von Wellen, Watt und Walen Sternbilder – Die wichtigsten Sternbilder der Nordhalbkugel Iss dich fit! – Wissensspiel für kleine und große Kinder Tiere im Wald – Das Naturwunder vor unserer Haustür Leben vor 100 Jahren und heute – So sehr hat sich unser Alltag verändert Das Meer – Tiere der Hochsee medizini gibt es nur in Apotheken: Über 80 Prozent aller Apotheken kaufen das Postermagazin, um es ihren Kunden beim Einkauf in der Apotheke zu schenken. Impressum Herausgeber: Stiftung Lesen Römerwall 40 55131 Mainz Tel.: 06131/28890-0 Fax: 06131/230333 www.stiftunglesen.de www.ideenforumschule.de Projektverantwortung medizini: Harald Lorenz Fachautorinnen: Petra Faust, Edith-Stein-Schule, Offenbach/Main Ursula Grotewold, Edith-Stein-Schule, Offenbach/Main Karla Imhof-Schwarz, Blücherschule, Wiesbaden Regine Klomfaß-Hillert, Blücherschule, Wiesbaden Judith Matthey, Limesschule, Wehrheim Daniela Schmelzer, Kinderhort Goethestraße, Mainz Verantwortlich: Heinrich Kreibich Programme und Projekte: Gaby Hohm/ Sabine Uehlein Redaktion: Ulrike Schöll, Stefanie Bengs Gestaltung: Plugin Mediendesign, Uelversheim Druck: Printec Repro-Druck, Kaiserslautern Auflage: 30.000 Exemplare Illustrationen: Wojtek Pakmur, Bärbel Skarabela Lesetipps: Christoph Nettersheim, freier Redakteur, Autor und Lektor, Nürnberg © Stiftung Lesen, Mainz 2007 Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten. Die Arbeitsblätter dürfen nur für Unterrichtszwecke kopiert werden. Ihre Ansprechpartnerin bei der Stiftung Lesen Ulrike Schöll, E-mail: Ulrike.Schoell@stiftunglesen.de, Tel.: 06131/28890-14 In der letzten Stunde Hört zu! Ruhe bitte!