Reportage Blaue Stunde
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Reportage Blaue Stunde
TextsorteReportage Man denkt, die Tankstelle sei die Stelle zum Tanken. Man denkt, das Randalieren und Pöbeln sei die DomänederMänner.Mandenkt,dieÖlpestamGolfvonMexikokönnteinzwischeninVaterstettenangekommen sein. Man denkt, der Durchschnittsbürger sei mit dem Zahlenraum von eins bis zwölf bestens vertraut. InderDunkelheitliegtdieAral-TankstelledawieeineblaueErscheinung.Mankannsieauchjetzt,zu nachtschlafender Zeit, anfahren, man kann sie immer anfahren, 24 Stunden lang, zwölf Monate im Jahr, und wer es jetzt tut, der kann sich die Zapfsäule aussuchen und muss beim Bezahlen nicht warten: Im Laden,anderKassestehtHerrMärkl,seitvielenJahrenstehterda,von22UhrbissechsUhr,siehaben sich aneinander gewöhnt, die Nacht und er. Er nimmt Scheine entgegen, er kratzt Wechselgeld aus den Münzfächern, am Morgen beim Schichtwechsel werden ihm 200 Kunden einen Haufen Geld dagelassen haben. Märkis Chef, der Tankstellenpächter Otto Schweiger, wird manchmal gefragt, was er denn so mache beruflich,undwennerdannsagt,erbetreibeeineTankstelle,istdieReaktionmeistdiegleiche:„Ach,eine TankstellehabenSie,dasmussdochdasschönsteLebensein.DieLeutekommenzuIhnen,legendasGeld hin,undSiebrauchenesnurnochzuzählen."HerrSchweigerseufztdannübersovielBlödheitinderWelt undsagt:„Genau,nurGeldzählen.“Dassessicheinbisschenandersverhaltenkönnte,wirdeinemspätestensklar,wennmanseinenAngestelltenFreddyMärklbegleitethatdurchdieNachtundaufeinmalnicht mehr weiß, welchen Beruf der Mann ausübt: Kassierer? Bäcker? Zeitschriftenhändler? Getränkeverkäufer?Putzkraft?Allesgleichzeitig? Die Kundin kehrt zur Kasse zurück und legt los: Arschloch, Penner, Schnarcher,Wichser. GeradehaternocheinerjungenFrauimgeschlitztenRockeineFlascheRotweinverkauft,jetztschiebt ereinBlechmitSemmelnindenBackofen,unddannstehterauchschonmitdemPutzlappenanderKühltruhe, um deren Scheiben blank zu reiben. Abfalleimer sind zu leeren, Butterbrezen zu schmieren, das Getränkeregalistzuordnen,undweilamnächstenMorgenvonvielenWochenblätterndieneuenAusgabenangeliefertwerden,nimmterschonmaldiealtenausdemRegal,diekeinermehrhabenwill.VorallemaberistdieVitrinedesBistroszufüllen.MitimmernochmehrzubackendenBrezen,mitCroissants undmitSemmeln,ausdenenMärkletwasherstellt,dassichSupersnacknennt. Dannkommt,esgehtaufhalbzweiUhrmorgens,eineFrauindieTankstelleundfragtnachderToilette.Nichtsdeutetdaraufhin,dassdienächstehalbeStundeturbulentwerdenwird. AlssievonderToilettezurückkommt,gehtsiezurKasseundverlangteineZigarette.KeinPäckchen, eine einzelne Zigarette. Später, als die Polizei eintrifft, wird Märkl aussagen, dass bis auf diesen ungewöhnlichenWunschanderFrauzunächstnichtsweiterauffälliggewesensei.Endvierzigerin,weißeBluse, strengeBrille,graueHaare,schlank.JetztsagtMärklderKundin,wasersagenmuss,nämlichdassZigaret- TextsorteReportage tennurinPackungenverkauftwürden.DieFraugeht,aberdraußenvorderScheibebleibtsiestehenund zeigtMärkldenStinkefinger.Unddannkehrtsiezurück. In einem Western wäre das jetzt die Szene, in der der Rächer durch die Schwingtür den Saloon von Laramiebetritt,injederHandeinenColtundindenkalten,blauenAugendastödlicheVersprechen.Nur dassdiesVaterstettenist,einnetterOrtöstlichvonMünchen,woaberjetztauchscharfgeschossenwird, allerdings mit Worten. Arschloch, Penner, Schnarcher, Wichser, so geht das in einem fort, wie er denn aussehe,wieAralbittesoeinenTypenüberhauptfürsicharbeitenlassenkönne,nurSaufenundFickenim Kopf,undgleichwerdesieihnsichmalhervorholenhinterseinemTresen. Pächter Schweiger legt größten Wert auf freundliche und zuvorkommende Behandlung der Kunden durchseineAugestellten.Allesandere,sagter,könnemansichindiesenZeitennichtmehrleisten.Erhat maleinenAngestelltengekündigt,nachdemdersichmiteinemKundenangelegthatte.Märklweißdas,er bleibtsehrruhigundbesonnen.ErgreiftzumTelefon,aberertutnurso,alsriefeerdiePolizei.Erstals dasScheintelefonatseineabschreckendeWirkungverfehlt,unddieFrauunverdrossenweiterpöbeltund sichSchokoladeausdemRegalklaut,rufterdiePolizeitatsächlichan. AberauchdasweißmanvomWestern:WennderSheriffendlichkommt,istderRächermeistüberalle Berge. DiedeutscheTankstelle:SiegehörtzumLandwiedieKirchezumDorf.WoderVerkehramdichtesten istundderMotorenlärmamlautesten,woesdrecktundstaubt,dastehtsie,wieausLegosteinengebaut, immereinbisschenaufdringlich,aberstetszuDiensten.SiewirdgeschätztalszuverlässigerGaranteiner hochmobilenGesellschaft,abersiewirdauchgehasst,weildiePreisefürihreKraftstoffekeineGrenzenzu kennenscheinenundkeinenAnstand. Man könnte sagen, die Tankstelle ist das letzte Glied einer Kette, die ihren Anfang in irgendwelchen MeerenoderWüstenhat,wasdenKonsumentenanderZapfpistoleallerdingskauminteressiert–essei denn,esgingeamanderenEndederKetteetwasschief,eswürdenzumBeispielKriegegeführtumÖlfelder. OdereswürdenBohrlöchernichtrichtigabgedichtet. AralisteinUnternehmendesBP-Konzerns.SchweigeristseitlangemimTankstellengeschäft,Aralwar immerseineMarke,aber2002gehörteerplötzlichzuBP.Nunkam,dasmerkteSchweigerschnell,mehr ZugindieSache.Erregistrierte,dass,,BPeinerist,dersehraufpasst",undnacheinpaarJahrenstellteer anerkennend fest, „dass BP die Aral-Standards weit übertroffen hat“. Jedenfalls aus der Sicht von Vaterstetten. Allein das Augenmerk auf den Umweltschutz: Regelmäßig werden Schweiger und Kollegen aufgefordert,denStromverbrauchzureduzieren. DassdasschöneBild,daser.sichvonseinemArbeitgebergemalthat,seitdem20.AprilvonÖlflecken entstellt ist Schweiger weiß es. Furchtbar, sagt er, unfassbar, schlimm. Er hätte sich nicht gewundert, wenndieKundendasDesasterimGolfvonMexikoanderKassethematisierthätten,undinderZentrale habensieoffenbarfestdamitgerechnet.SonsthättesienichtdieseArgumentationshilfenanihrePächter geschickt.VollstesVerständnis,werdennichteherruhen,versuchenwirnachKräften,festentschlossen, allesunsMöglichetun,berechtigteSchadenersatzansprüche–wasmansoschreibtinderNot. Schweiger und seine Angestellten haben bislang jedoch nicht argumentieren, keine erregten Kunden beruhigen müssen. Einen Boykott hätte man sich denken können, vielleicht auch eine Debatte über den ZusammenhangzwischenungebremstemAutofahrenhierundriskantenBohrungenindenMeerendieser Welt–dochsoistesnicht.BeireinenBP-Tankstellenwäreesvielleichtanders,dochvondenengibtesnur nochsechsinDeutschland,undsogesehenistesfürBPindiesenZeiteneinSegen,dassessichhinterdem so unschuldig wirkenden blau-weißen Aral-Logo verstecken kann. Im Übrigen, sagt Otto Schweiger, sei derGolfvonMexikodoch„sehrweitwegvonuns“. HierinDeutschlandgabes,wennmanvomSchockderautofreienSonntageindensiebzigerJahrenabsieht, kaum je Drama um die Tankstelle. In den frühen Jahren war Autofahren Kult; fuhr man an einer Tankstelle vor, dann wartete da schon einer und fragte „Super“? Dann sagte man „ja, Super, voll“, und reichtedenTankschlüsseldurchsFenster,DieTankstelleerkanntemanamGeruch,dasAngebotbestand übersichtlich aus Normalbenzin und Super, und wer gerade einen Keilriemen brauchte oder ein Pornoheft, der war an der Tankstelle richtig. Heute kann man im Tankstellenreich des Otto Schweiger seine Nasebemühensolangemanwill–esriechtnicht.ImumweltgeschütztenDeutschlandhabendieZapfpistolenlängstetwas,dasSaugrüsselheißtunddiebeimTankenfreiwerdendenBenzindämpfezurücksaugt indieunterirdischenTanks. Kein Geruch mehr, kein Tankwart mehr, neuerdings auch kein Normalbenzin mehr. Bei Aral wurde Normalohnehinkaumnochgetankt,seitmanzumgleichenPreisauchSuperhabenkonnte,dalagesnahe, dasProduktganzvomMarktzunehmen.DiePornomagazinehatdasInterneterledigt,aberTraditionalisten gibt es immer, und für die hält Schweiger ein paar Schmuddelblättchen bereit. Prominent platziert TextsorteReportage sind sie allerdings nicht, und Ersatzteile fürs Auto sucht man vergebens. Es ist etwas anders geworden. DasDrumherumhatnichtmehrdasleichtSchmierigevonfrüher,unddasKerngeschäftistsowiesoschon langenichtmehrdas,wasesmalwar. DerStoff,derDeutschlandinBewegunghält,fließtanderTankstellezwarimmernochingewaltigen Mengen,aberdasGeschäft,dasdieTankstellenmachen,hatsichvomAutoweitentfernt.Wohlliefernsich die Ölgesellschaften einen unvermindert heftigen Konkurrenzkampf, man sieht es daran, wie oft in SchweigersTankstellederPreisumgestelltwird,manchmaldreimalamTag. Früherwaresseltener,dakaminsolchenFälleneinBriefvonderZentrale,stellenSiebitteamFreitag denPreisum,unddannholtensieamFreitagdielangeLeiterundschraubtenZiffernabundanderean. Heute geht das per Knopfdruck von der Zentrale in Bochum aus. Pächter Schweiger hat darauf keinen Einfluss,ererfährteseinpaarMinutenvorher. FrauNitscheunddieSachemitdenSupersnacks:VierUhraufstehen, 2000Eurobrutto. DerPreisistwichtigfürihn,abernicht,weileramBenzinvielverdient:EsistgerademaleinCentpro Liter.WasSchweigeramMonatsendeanGewinnmacht,resultiertnurzuzweiProzentausdenTankfüllungen.Dasistfastnichts,derLadendagegenistalles.DeshalbistderBenzinpreissowichtigfürSchweiger,weilernämlichmitdarüberentscheidet,werüberhauptabbiegtvonderWasserburgerLandstraßein seineTankstelle.IstderPreisgeradegünstig,sindesmehrAbbieger,undweiljedervondenennachdem TankenandieKassemuss,landetergenaudort,woSchweigerihnhabenwill–imLaden. DieTankstellemagsichausalterGewohnheitimmernochTankstellenennen,inWahrheitistsieein Supermarkt,derauchBenzinimAngebothat.VielleichtistauchdaseinGrund,warumdieKundensogar nichtreagierenaufdieKatastropheimGolfvonMexiko. UmsechsUhrfrühmachtFreddyMärklFeierabend,esübernehmenFrauNitscheundHerrLeue.Beide werden von den Kassen erst mal nicht mehr wegkommen, denn nun ist da draußen auf der Straße der Strom der Pendler unterwegs. Das Umland drängt nach München hinein, aber es will dies offensichtlich nichtaufnüchternenMagentunundohnedieBildschongarnicht. Zeitschriftenhändler Märkl hat die neueste Ausgabe wie immer griffbereit neben die Eingangstür gelegt(dieKonkurrenzliegtwenigergriffbereitdahinter),undBäckerMärklhatinderNachtsofleißiggebacken,dassdaskleineBistroinSchweigersSupermarktgutbestücktist.EssindvorallemHandwerker, MännerinLatzhosen,diedavonjetztGebrauchmachen. AlsderStromabebbt,isteshöchsteZeitfürNachschub.SteffiNitscheziehtsicheinegelbeSchürzean undsetztsicheineweißeKappeauf,dasmachtsieimmer,wennSupersnacksherzustellensind.FrauNitscheisteigentlichGärtnerin,ausgebildetinderDDR.Siesagt,inihremgelerntenBerufgebeesinDeutschlandallenfallsnoch400-Euro-Jobs,aberalsalleinerziehendeMutterzweierKinderundohneeinenCent UnterhaltderVäterbrauchesiemehrGeld,soistsieinderTankstellegelandet.DerHirnschlagihrerVorgängerinwarihrGlück. WennesdenneinGlückist,morgensumvierUhrdenTaganzufangenunddannachtStundenander KasseundimBistrozustehen.Immerfreundlich,immerlächeln,blödeBemerkungenignorieren,für2000 Eurobrutto. ZweiSupersnacksSalami,zweiSupersnacksKochschinken,zweiSupersnacksPutenbrust,zweiSupersnacksGouda:FrauNitschekenntdieHandgriffeimSchlaf.JetztgreiftsiezumBehältermitdenSalatblättern.DerSalatheißtLolloBionda.Eristbesondersstarkgekraust,unddeswegenhatihndieFirmaAral fürdieHerstellungvonSupersnacksvorgeschrieben.DiekrauseSeitenämlichsolleinStückweitausdem Supersnackherausragen,alsVerzierunggewissermaßen.FrauNitscheweißdas,undsieweißauch,dass zumSchlussumdenSnackeineBanderolezulegenunddaraufdieEntsorgungszeitzuvermerkenist. VierStundenmaximaldürfendieSupersnacksinderVitrineliegen,danachlandensieimAbfallbeutel. Deristdurchsichtig,damitHerrSchweigeramAbendüberprüfenkann,obdieAnzahlderentsorgtenSupersnacksmitderListeübereinstimmt,aufderallesnotiertwerdenmuss,wasgebacken,zumSnackverarbeitetoderebenentsorgtwird. DieVorschriftensindstreng,dieHygienevorschriftensindbesondersstreng,undwehe,eswirddagegenverstoßen.EinmalimJahrkommen,unangemeldet,Kontrolleure,esbedarfnureinerTüteChips,die nichtdasteht,wosiehingehört,schonsetzteseinenPunktabzug,undbeivielenPunktabzügendrohtLizenzentzug.Alles,wasesgibtinSchweigersSupermarkt,undesgibtsoziemlichalles,hatgenaudenPlatz, den ihm das Planogramm der Firma zuweist. Weil nämlich alles auf Plan beruht und auf Programm, bis zumletztenLutscher–nurebenleidernichtbiszumtiefstenBohrloch. NachderVormittagsschichtkommtdieNachmittagsschicht,unddannkommtwiederHerrMärkl.Servicenonstop,nichteineMinutewirdhergeschenkt,dennvielleichtbringtjageradesiedenKundeninden TextsorteReportage Laden, der nicht schon durch seine Körpersprache schneller Schritt, genervter Blick – zum Ausdruck bringt, dass er sich hier gar nicht länger als unbedingt nötig aufhalten mag. Das ist das Problem, wenn maneinalsTankstelleverkleideterSupermarktist:DieKundschaftbringtmeistnichtdiefürSchnäppchen undsechzigSortenBieraufgeschlossenelustvolleKaufbereitschaftmit,sondernmehrdieanGereiztheit grenzendeUngedulddesReisenden,derschnellweiterwillunddenBenzinpreisohnehinfüreineFrechheithält. DieWasserburgerLandstraßehatvieleAmpelnundvieleStaus.SchweigersTankstellehatwenigPlatz, undwennsich,etwaaneinemFreitag,auchnocheineSchlangevorderWaschanlagebildet,danndauert esmeistnichtlange,bissichwelcheinderWollehaben.DasistnichtgutfürsShoppen,oftbleibtdannnur dieHoffnung,dassdieImpulszoneihreWirkungentfaltet.DiebefindetsichanderKasse,damussjeder hin,damusservielleichtsogarwarten;undwennerdannalldieschönenSchokoriegelsieht,dieglasiertenNüsschen,dasLutschzeugunddieKaugummis,dannkannessein,dassplötzlichderBauchgegendas HirnputschtundalsdringendeSofortmaßnahmederHanddenBefehlgibt,ohnezuzögernzuzugreifen. Solche Putsche, dazu möglichst viele Tage, an denen „der Partygedanke im Vordergrund steht“, wie Schweigerdasnennt,undumseineZukunftmüssteersichkeineSorgenmachen.Nicht,dasserdastäte, höchstenseinbisschen.DerBenzinverbrauchinDeutschlandgehtzurück,dieZahlderTankstellenwird weiterschrumpfenmüssen,undjetztistdaauchnocheinArbeitgeber,derimgrößtenSchlamasselseiner Geschichtesteckt.KlarmacheihmdasSorgen,sagtSchweiger,„aberdassmanunszusperrt,dasglaubeich nicht“.UnddassdemnächstdieTankstellenverschwindenkönnten,weildieMenschenihreElektroautos daheim an der Steckdose aufladen, das glaubt er auch nicht. Irgendwann vielleicht, aber noch nicht so bald. Zum Staunen: Wieso kann sich kaum ein Mensch die Nummer seiner Zapfsäulemerken? InderDunkelheitliegtdieTankstellewiederdawieeineblaueErscheinung.SteffiNitscheunddieanderensindjetztlängstzuHause.AusgelaugtvomvielenFreundlichsein.Häufigsindsieauchgeknicktvon den Unverschämtheiten, die sie sich anhören müssen. Schweiger sagt er müsse ihnen oft gut zureden", dass die das aushalten". Mit am meisten aushalten muss sein Statthalter der Nacht. Denn so ein heller PunktimDunklenziehtsieallean,dieGestrandeten,dieBetrunkenen,dieKrakeelerundjene,dieeigentlichseriösausschauen,aberKrawallwollenumjedenPreis. Freddy Märkl ist nicht der Typ, der um Zwischenfälle ein großes Gewese macht. Über die Sache der vergangenenNachtverlierterkaumnocheinWort.Erkonzentriertsichvielmehrdarauf,dassdasBlatt desLolloBiondamitderkrausenSeiteeinStücküberdenRanddesSupersnackshinausragt,denergeradeanfertigt.DarmnotierteraufderBanderoledieEntsorgungszeit.VierStundenmaximal,vielleichtweniger. Es war ein heißer Tag, und sollten die Salatblätter in den Supersnacks schon vor Ablauf der vier Stunden welk herunterhängen, dann wird er sie entsprechend früher entsorgen. Denn das Auge, sagt Märkl,dasAugeessejamit. Dann kommt ein Kunde, der getankt hat und bezahlen will. Die Nummer der Zapfstelle? Der Kunde stutzt,danndrehtersichzurFensterscheibeundzeigtaufseinAuto.MärklfolgtdemArmundsagt:"Die Acht."Dabeilächelterstillinsichhinein.NachalldenJahrenstaunterimmernochdarüber,dasssichdie MenschendieNummerderZapfstellenichtmerkenkönnen,andersiegeradegetankthaben.Dabeisind esdochnurzwölf.FürFreddyMärklistdaseinPhänomen. Quelle:SüddeutscheZeitungNr.162,17./18.Juli2010