Programmheft 7. Internationales Jazzfest Hamm 2016
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Programmheft 7. Internationales Jazzfest Hamm 2016
1 „Totgesagte“ leben länger! Wie oft wurde der Jazz schon ad acta gelegt, hieß es, dass alles schon dagewesen und sowieso nichts Neues mehr zu erwarten sei? Doch immer wieder steigt er wie Phönix aus der Asche zu ungeahnten Höhen, sucht neue Herausforderungen und überwindet Grenzen. Längst ist er nicht mehr allein auf Bühne oder auch Radio beschränkt, sorgt auch auf der Filmleinwand für Furore: Sei es in Biopics wie „Bird“ (1988), Gangsterfilmen wie „Cotton Club“ (1984) und erst jüngst im Oscar-prämierten Drama „Whiplash“ (2014). Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) wäre ohne die Filmmusik von Miles Davis gar nicht denkbar und selbst der deutsche Heimatfilm ließ sich anstecken - „Der Pastor mit der Jazztrompete“ (1962). Posaunist und Komponist J. J. Johnson (1924 – 2001) stellte 1988 in einem Interview nicht umsonst fest: „Jazz ist rastlos. Er bleibt nicht stehen und wird es nie.“ Wie recht er mit seiner Einschätzung hatte, kann man vom 7. bis zum 10. April beim siebten Internationalen Jazzfestival Hamm erleben. Ungewöhnliche Hörerlebnisse sind garantiert, wenn sich das Kurhaus vier Tage lang den unterschiedlichen Spielarten des Jazz widmet. Das Line-Up konzentriert sich dieses Mal auf den europäischen Kontinent und zeigt deutlich, dass die Jazzgrößen mittlerweile nicht mehr nur im Mutterland USA beheimatet sind. Der Auftakt bewegt sich mit Deutschlands „coolstem Schlagzeuger“ zwischen Tradition und Moderne, während tags darauf ein Rastloser beweist, dass man auch im hohen Alter noch jung und frisch klingen kann. Es gibt was auf die Ohren (und natürlich auch zum Schauen): Wunderbar inszenierte Melodien, Gesangskunst und Fingerfertigkeit, kraftvolles wie poetisches Spiel und dazu Stücke, die direkt in Hüften und Beine gehen - alles präsentiert mit jeder Menge Spaß und Spielfreude. Und auch das Lokalkolorit kommt mit Modern Jazz aus der Region nicht zu kurz. Kein Festival ohne Sponsoren: ohne sie und ihre Unterstützung wäre ein solches Musikereignis schlicht nicht möglich. Unser herzlicher Dank gilt daher an dieser Stelle der Stiftung der Sparkasse für Kunst- und Kulturpflege, der Stadtwerke Hamm GmbH, der HGB, der AUDITORIUM GmbH sowie vielen anderen Förderern und Freunden der Jazzmusik. Da bleibt nur eins: „Take the „A“ Train zum 7. Internationalen Jazzfest Hamm!“ Ihr Kulturbüro Bitte entnehmen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen unserer Internetseite unter: www.hamm.de/kultur Informationen und Kartenverkauf: Kulturbüro der Stadt Hamm Kurhaus Bad Hamm, Ostenallee 87, 59071 Hamm Tickethotline: 02381/17 55 55 und unter www.hamm.de/kultur Kauf an der Abendkasse Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung. Kassen-Tel. im Kurhaus Bad Hamm: 02381/17 55 60 Parken Kostenlose Parkplätze direkt vor dem Kurhaus Bad Hamm ÖPNV-Anbindung: Linie 1 und 3 Tickets Tageskarte Donnerstag n 20,70 Euro / erm. 17,40 Euro Tageskarte Freitag n 32,80 Euro / erm. 26,20 Euro Tageskarte Samstag n 32,80 Euro / erm. 26,20 Euro Tageskarte Sonntag n 27,30 Euro / erm. 20,70 Euro Festivalkarte für alle vier Tage n 94,40 Euro / erm. 75,50 Euro Die Festivalkarte ist ausschließlich im Kulturbüro und im Web-Shop erhältlich (s. QR-Code). Impressum Konzeption und Programm I Ulrich Weißenberg Gestaltung I Hanig Design, Hamm Druck I B & B Druck GmbH, Hamm Fotos I Inge Doldinger, Bill Douthart, Fotolia: drstokvektor; Matthias Glaetzle, Gregor Hohenberg, Pavel Konrad, Horst Lokuschat, Natascha Protze, Ingo Stahl Auflage: 5.000, November 2015 Wolfgang Haffner & Band Donnerstag, 7. April 19.30 Uhr, Großer Saal Wolfgang Haffner & Band Deutschlands „coolster Schlagzeuger“ (ARD, ttt) gibt sich zum Auftakt des Jazzfestivals die Ehre, einer, der mit Pat Metheny, Nils Landgren und Klaus Doldinger ebenso auf der Bühne stand wie mit Chaka Khan, den Fantastischen Vier und Lalo Schifrin. Schubladen mag er gar nicht: „Einmal heißt es, du bist Jazzschlagzeuger, dann heißt es, du bist Rockschlagzeuger – wieso? Man kann alles machen, man muss es nur richtig machen, und das ist auch meine Herangehensweise.“ Wolfgang Haffner drums Christopher Dell vibraphone Hubert Nuss piano Christian Diener bass Geboren und aufgewachsen in einem sehr musikalischen Elternhaus – der Vater war Kirchenmusikdirektor - begann Haffner bereits als Sechsjähriger damit, Klavier und Schlagzeug zu spielen. Neben seinem ersten Drum-Set schenkte ihm seine Vater auch die ersten Jazzplatten, von denen besonders Miles Davis‘ „Kind of blue“ bleibende Eindrücke hinterließ. Schon als Jugendlicher war er mit diversen Bands unterwegs, gerade volljährig geworden kam dann ein Anruf, der sein Leben in neue Bahnen lenken sollte: Albert Mangelsdorff holte ihn ins „Deutsch-Französische Jazzensemble“ – der Beginn einer großartigen Karriere. Die Liste der Projekte, an denen er beteiligt war, die Bands und Künstler, mit denen er zusammengearbeitet hat, lesen sich wie das „Who’s who“ der internationalen Jazzszene, daneben ist er einer der gefragtesten Begleiter von Rock- und Popstars und hat an über 400 Alben mitgearbeitet. Haffner hat bei allen großen Jazzfestivals gespielt (u. a. Montreux, London, Amsterdam, Wien, Zürich, Chicago) und in über 50 Ländern Konzerte gegeben. Das Konzert wird vom WDR mitgeschnitten Und doch hat er sich nie zurückgelehnt und mit dem Erreichten zufriedengegeben: neben dem reinen Schlagzeugspiel komponiert und produziert Haffner auch. Der Mann des druckvollen und dynamischen Spiels ist mittlerweile zu seinen Anfängen zurückgekehrt, bewegt sich zwischen Tradition und Moderne. Zeitlos schöne Jazz-Klassiker und eigene Kompositionen seiner langen Karriere stehen auf dem Programm. Charlie Augschöll & Hotline Band Freitag, 8. April 2016 18.30 Uhr, Großer Saal Charlie Augschöll & Hotline Band Der Tiroler Charly Augschöll begann seine musikalische Ausbildung (Klarinette und Saxofon) im benachbarten Ausland – am Leopold-Mozart-Konservatorium im bayerischen Augsburg. Mittlerweile gehört das Multitalent seit über drei Jahrzehnten zur Créme de la Créme der europäischen Jazz- und Bluessaxofonisten. Er war einer der „Power-Köche“ der legendären Antolini-Band, stand auch schon mit Größen wie Chaka Khan, Shirley Bassey, Gloria Gaynor, Art Farmer und Johnny Guitar Jackson auf der Bühne. Charly Augschöll saxophone, vocals Jan Eschke keyboards Robert Zimmermann bass Arno Haselsteiner drums Seine Vielseitigkeit beweisen auch die über 100 CD-Produktionen, bei denen er mitgewirkt hat – auf ihnen tummeln sich die verschiedensten musikalischen Genres. Immer wieder tritt er aber auch als Produzent und Bandleader seiner Solo-CDs in Erscheinung, ein Beispiel dafür ist der nur in zwei Tagen eingespielte Silberling „Max meets Charly“, das fruchtbare Produkt seiner Zusammenarbeit mit Max Greger jun. Augschölls musikalische Vielfalt ist einzigartig, reicht von Jazz, Funk, Soul über Latin, Rhythm & Blues bis zur klassischen Musik. Er beeindruckt mit Virtuosität, Leidenschaft und seinem unnachahmlichen Ton, ist mehr als „nur“ Saxofonist, überzeugt auch als Flötenspieler, Sänger, Komponist, Improvisationstalent und Showstar. Mit der Formation „Hotline“, die in diesem Jahr schon ihr 30-jähriges Jubiläum feiert, ist es ihm gelungen, sich erfolgreich von den Stilvorgaben anderer zu lösen. Mit seinen erstklassigen Musikerkollegen groovt er, was das Zeug hält. Dabei überzeugen die vier sowohl mit ruhigen, bluesigen Songs als auch mit echten Power-Stücken, die das Publikum von den Sitzen holen. Gute Arrangements und leidenschaftliche Spielweise sorgen dafür, dass selbst kongeniale Saxofonsoli nicht nur der Zurschaustellung des eigenen Könnens dienen: Get the groove – call the Hotline Band! Freitag, 8. April 2016 20 Uhr, Spiegelsaal The Bali thing Uwe Plath/Dian PratiwiQuintett feat. Ryan Carniaux Dian Pratiwi vocals Uwe Plath saxophone Dominique Ehlert drums Reza Askari bass Arne Donadell piano special guest: Ryan Carniaux trumpet The Bali thing I Uwe Plath/Dian Pratiwi-Quintett feat. Ryan Carniaux Für das erste internationale „Bali Jazz Festival 2013“ – ins Leben gerufen zur Förderung und Ausbildung von Musikern in Dian Pratiwis Heimat – wurde das Uwe Plath/Dian PratiwiQuintett gegründet. Nach dem großen Erfolg der Premiere folgte 2014 eine Neuauflage, dieses Mal mit dem „richtigen, unerschütterlichen Schlagzeuger“ - Dominique Ehlert, einem der absoluten Newcomer der deutschen Jazzszene. Pianist Arne Donadell und der Kölner Bassist Reza Askari vervollständigten das Quintett, als „special guest“ kam Ondrej Stveracek aus Prag mit dazu. Einmal gefunden, wollte man in dieser Formation zusammenbleiben und jetzt den europäischen Kontinent in Angriff nehmen: „The Bali thing“ war geboren. Dian Pratiwi studierte in den Niederlanden Jazzgesang, entwickelte durch jahrelange Zusammenarbeit mit verschiedensten Musikern ihren ganz eigenen Stil und begeistert mit ihrem wandlungsfähigen Timbre. Saxofonist Uwe Plath studierte in den Niederlanden und den USA, ist seit 1997 u. a. Dozent in Dortmund und Leipzig. Dominique „Gaga“ Ehlert erhielt bereits als Fünfjähriger seinen ersten Schlagzeugunterricht in der Musikschule Werl, studierte von 2006 bis 2013 an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig Schlagzeug, Perkussion und Musikpädagogik. Arne Donadell begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel und studierte Jazzklavier an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Bassist Reza Askari (Jahrgang 1986) gehört zur jungen Generation der deutschen Jazzszene und hat sich in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf als Sideman und Bandleader erspielt. Ryan Carniaux, geboren 1980 in New York City, begann als Zwölfjähriger mit dem Trompetenspiel, studierte am Berklee College of Music in Boston und lebt heute in Köln. Seit 2013 ist er Dozent an der Folkwang Universität der Künste für Trompete und Ensemble. Klaus Doldinger‘s Passport: Jubilee Tour 2016 Ein Rastloser kommt nicht zur Ruhe: Im Jahr seines 80sten Geburtstags und dem 45-jährigen Bestehen seiner Band Passport kommt Klaus Doldinger mit klassischer und aktueller Bandbesetzung nach Hamm. Man kennt ihn und vor allem seine Musik – auch wenn man sich dessen manchmal gar nicht bewusst ist. Ob die berühmte Tatort-Melodie, die Soundtracks zu den Kinohits „Das Boot“ und „Die unendliche Geschichte“ oder einige seiner mittlerweile 34 Passport-Alben – seine Werke haben sich ins kollektive Gedächtnis eingegraben. Freitag, 8. April 2016 21 Uhr, Großer Saal Klaus Doldinger‘s Passport: Jubilee Tour 2016 Klaus Doldinger saxophone, flute Ernst Ströer percussion Biboul Darouiche percussion Bereits im Alter von 11 Jahren studierte er als Sonder-Stipendiat am damaligen Robert-SchumannKonservatorium u. a. die Fächer Klavier, Klarinette, Harmonielehre und Musiktheorie. Doch schon 1952 verschlug es ihn zum Jazz, drei Jahre später gründete er mit „Oskar’s Trio“ seine erste Band. Michael Hornek keyboards Untätigkeit ist für Doldinger ein Fremdwort. Seine Leidenschaft für Jazz führt den Saxofonisten, Bandleader und Komponisten immer wieder in neue Gefilde. Weit mehr als 2.000 Werke, 5.000 LiveAuftritte und Tourneen durch etwa 50 Länder stehen mittlerweile für ihn zu Buche. Er wurde dafür mit drei Echos, zahllosen Jazz-Auszeichnungen und nicht zuletzt dem Bundesverdienstkreuz für “wichtige und unüberhörbare Impulse, die er dem deutschen Kulturleben gegeben hat”, belohnt. Martin Scales bass Christian Lettner drums Patrick Scales guitar n classic Passport Klaus Doldinger saxophone Curt Cress drums Wolfgang Schmid bass Michael Hornek keyboards (für Christian Schultze †) Allen Erfolgen auf vielen Feldern zum Trotz hielt Doldinger aber immer an seiner 1971 gegründeten Band fest – und damit auch an seiner großen Liebe, dem Jazz. Im Laufe der Zeit wurde der Sound von Passport kontinuierlich verfeinert und erweitert. Das jüngste Band-Werk, En route, erschien erst im Mai 2015 und überrascht mit außergewöhnlicher Frische, ungewohnten Nuancen und überbordender Spielfreude. Beim Jazzfest werden alte und neue Doldinger-Hits zu hören sein – zunächst spielt die classic, dann die aktuelle Besetzung, ganz zum Schluss kommen dann beide Formationen zusammen. Tina Tandler live mit Band Eigentlich wollte die gebürtige Thüringerin nie Musikerin werden, als Kind lernte sie nur auf Wunsch ihres Vaters Akkordeon. Im Alter von 16 griff sie dann „aus Protest“ zum Saxofon und war „verloren“: seitdem gibt es kaum noch etwas, was sie lieber tut als spielen, spielen, spielen. Tandler studierte an der Weimarer Hochschule für Musik Franz Liszt, anschließend ging sie als freiberufliche Musikerin nach Berlin und wurde Mitglied der Rockband „Kerschowski“. Daneben war sie unter anderem bei Produktionen und Tourneen von Gerhard Schöne und Angelika Mann dabei und 14 Jahre lang Saxofonistin und Sängerin beim Berliner Kindermusiktheater „Rumpelstil“. Inzwischen arbeitet sie mit renommierten Bands und Orchestern, wie dem Deutschen Filmorchester Babelsberg und der Robert-Schumann-Philharmonie, hat auf mehr als dreißig Tonträgern mitgewirkt, bei Bühnen- und Filmmusiken ihre Tonspuren hinterlassen. Seit 2011 gehört sie auch zur Band von Roland Kaiser. Daneben zeichnet sie im Ostseeheilbad Zingst verantwortlich für die Jazz- und Blues-Konzertreihe. Mit ihrer Band ist die temperamentvolle Saxofonistin in jazzigen Gefilden zuhause, ganz ohne stilistische Grenzen: Rhythmisch, melodiös und stimmungsvoll verbindet sie traditionelle Musikstile mit improvisierten Elementen. Eigene Stücke stehen ebenso auf dem Programm wie Bearbeitungen bekannter Jazzstandards, das Repertoire reicht von kräftigen Themen über leichtfüßige Rhythmen bis hin zu wunderbar verträumten Balladen. Dazu schleichen sich Versatzstücke aus Pop, Funk und Soul, die direkt in die Hüften und Beine der Zuhörer gehen. Tandlers „Saxofonmagie“ zieht das Publikum in seinen Bann, ihr kraftvolles, poetisches Spiel verführt zum Träumen und schafft einen Ort der Ruhe im hektischen, lauten Alltag, der sonst so gar keinen Platz für die wichtigen Dinge des Lebens lässt. Samstag, 9. April 2016 18.30 Uhr, Großer Saal Tina Tandler live mit Band Tina Tandler alto & soprano saxophone, accordion, vocals Matthias Falkenau piano, organ Simon Anke bass Sebastian Trupart drums Martin Scheffler oder Ralph Templin guitar Anne-Christine Heinrich Quartett Samstag, 9. April 2016 20 Uhr, Spiegelsaal Anne-Christine Heinrich Quartet Anne-Christine Heinrich transverse flute Simon Seidl piano Jakob Kühnemann bass Silvio Morger drums Trotz ihrer Popularität genießt die Querflöte im Jazz eher einen Ausnahmestatus, die Liste der professionellen Jazzflötisten ist nicht besonders lang. Diesem exklusiven Zirkel fügt die junge Musikerin Anne-Christine Heinrich jetzt eine neue Nuance hinzu. Ihr Quartett besteht aus Musikern der jungen deutschen Jazzmusikergeneration, die sich beim Studium an der renommierten Jazzabteilung der Kölner Musikhochschule kennenlernten. Beeinflusst vom traditionellen und zeitgenössischen Jazz findet die Band den eigenen warmen und trotzdem energiegeladenen Sound, der die Eigenkompositionen zum Klingen bringt. Zeitgenössischer Modern Jazz, gepaart mit kammermusikalischer Intimität, der ganz gelassen der meisterlich gespielten, feinsinnig swingenden Querflöte zu neuem Ansehen verhilft. Heinrich erweist sich als ausgesprochen elegante Stilistin, die mit warmem Ton und wunderbar inszenierten Melodien begeistert. Souverän verzichtet sie auf jedwede Form vordergründiger Virtuosität, prunkt weder mit rasanter Fingerfertigkeit noch mit aberwitzigen Überblastechniken, sondern stellt als Primus inter Pares ihre Querflöte ganz in den Dienst des gemeinsamen Musizierens mit ihren glänzend agierenden Begleitern. Die schnörkellos präzisen Pianolinien von Simon Seidl fügen sich mit den Beats ihres ebenso filigran wie zupackend agierenden Drummers Silvio Morger, denen Jakob Kühnemann mit Verve seinen erdigen Bass zugesellt, zu erfrischend modernen Klängen von unaufgeregter Makellosigkeit. Bereits mit 14 gründete Anne-Christine Heinrich (Jahrgang 1984) ihre erste Jazzband. Neben eigenen Bandprojekten hat sie bereits mit John Hollenbeck, Claudio Puntin, Samuel Rohrer, Theo Bleckmann, Gary Versace, Stefan Bauer, Sebastian Sternal u. a. gearbeitet. Silje Nergaard: „Chain of Days” Samstag, 9. April 2016 21 Uhr, Großer Saal Silje Nergaard: „Chain of Days“ Silje Nergaard war wohl die erste der später folgenden großen Zahl norwegischer Sängerinnen und wurde hierzulande zu einer Galionsfigur des modernen skandinavischen Pop-Jazz. Von dem Moment an, da sie als Sechzehnjährige erstmals öffentlich die Bühne betrat, etablierte sie sich als eine von Norwegens besten Songschreiberinnen. Schon ihre erste Hit-Single “Tell Me Where You´re Going” (mit Pat Metheny) war ein internationaler Charterfolg. Heute ist sie eine der ganz Großen ihres Genres: Eine wundervolle Songschreiberin und Sängerin, der sanft perlende Balladen genauso liegen wie die großen Nummern des American Songbook, heimische Wiegenlieder wie Knaller aus Rock und Pop. Nergaards Stimme hat einen sanften, mädchenhaft-unschuldigen Klang. Mühelos überwindet sie die Distanz von tiefen, dunklen Tönen zu glasklaren, reinen Höhen. In ihren Konzerten versteht sie es meisterhaft, das Publikum in ihren Bann zu ziehen und dennoch immer wieder die Aufmerksamkeit auf ihre Mitmusiker zu lenken. Sie bewegt sich leichtfüßig zwischen Jazz, Folk und Rock - aus jedem Genre holt sie sich, was sie braucht, um ihre Melodien zum Leben zu erwecken - aber nicht zuletzt ist es die musikalische Freiheit, die der Jazz gewährt, ihre hohe Professionalität und ihr Charme, die ihre Konzerte zu einem Erlebnis machen. Zum Jazzfest bringt sie „Chain of Days“ mit – ihr mittlerweile 15. Album, erschienen im März 2015. Dass sie komponieren kann, hat Nergaard mehrfach bewiesen, auch dieses Album enthält wundervolle Melodien und kleine Geschichten. Die Arrangements lassen Luft und Raum: „weniger ist mehr“ bleibt ihr musikalisches Mantra. Gemeinsam mit ihren beiden Gitarristen Håvar Bendiksen und Hallgrim Bratberg bringt sie eine faszinierende Mischung aus Jazz, Funk, Pop, samtigen Balladen, skandinavischer Folklore, Gesangskunst und Fingerfertigkeit auf die Bühne, präsentiert mit jeder Menge Spaß und Spielfreude. Silje Nergaard vocals Hallgrim Bratberg guitar Håvar Bendiksen guitar Götz Alsmann – „Broadway” Sonntag, 10. April 2016 18.30 Uhr, Großer Saal Götz Alsmann – „Broadway” Götz Alsmann vocals, piano and more Alfrid Maria Sicking vibraphone, xylophone, trumpet Michael Ottomar Müller bass Rudi Marhold drums Markus Paßlick percussion r: Ab 17 Uh immt der e -Up“ üb rn rm a W “ s a D öhnbergs Dr. Emil-L e d r e n in w Ge 15, rpreises 20 Kulturförde parte S r ben in de ausgeschrie e Orchest r“ „Big Band Der Musiker, Moderator und Unterhaltungskünstler beschloss schon als Vierjähriger, „Musiker zu werden oder einen anderen Weg zu finden, ins Fernsehen zu kommen.“ Mission erfüllt! - kann man da nur sagen. 1971 stand er erstmals auf der Bühne, 1974 erschien seine erste Schallplatte. Nebenbei sorgte er aber doch für eine „ordentliche Grundlage“: Alsmann studierte Germanistik, Publizistik und Musikwissenschaft, in letzterem Fach promovierte er auch. 1985 begann er als Radiomoderator, ein Jahr später war er mit dem Roxy-Magazin erstmals im Fernsehen zu sehen. Seit 1996 ist er mit Christine Westermann Gastgeber der Kultsendung „Zimmer frei“. Und wenn er nicht auf der Bühne steht oder moderiert, hält der „Krawattenmann des Jahres 2004“ Vorlesungen: Alsmann ist Honorarprofessor (Bereich Popularmusik) der Universität Münster. Doch Musik ist und bleibt sein Lebenselixier: „Wenn ich keine Musik mehr machen könnte, dann wüsste ich nichts mehr mit mir anzufangen. Dann würde ich wohl verwesen.“ Die Reise geht weiter: Mit ihrem neuen Programm machen sich Götz Alsmann und seine Band auf Richtung Broadway – an den Ort, wo klassische Musicals und unsterbliche Revueschlager seit jeher das Rückgrat des „American Songbook“ bildeten. Unsterbliche Kompositionen von Cole Porter, George Gershwin, Jerome Kern, Rodgers & Hammerstein und vielen anderen faszinierten das europäische Publikum schon seit dem Beginn des Jazz-Zeitalters. Kein Wunder, dass es schon in den frühesten Tagen dieser Epoche deutschsprachige Fassungen der großen Klassiker des Broadways gab. Diese Texte, weitgehend in Vergessenheit geraten, hat Alsmann aus den Tiefen seiner Archive ausgegraben, den Songs seinen eigenen, typischen Sound verpasst und gestaltet mit seinen Musikern nun einen faszinierenden Abend, der den Broadway und seine Protagonisten feiert und dem Jazzschlager eine weitere Dimension eröffnet. Stadt Hamm Der Oberbürgermeister Kulturbüro Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Ansprechpartnerin: Birgit Bendig E-Mail: bendig@stadt.hamm.de Weitere Infos: www.hamm.de/kultur