Programmheft 7. Internationales Jazzfest Hamm 2016

Transcription

Programmheft 7. Internationales Jazzfest Hamm 2016
1
„Totgesagte“ leben länger!
Wie oft wurde der Jazz schon ad acta gelegt, hieß es, dass alles schon dagewesen und sowieso nichts Neues mehr zu erwarten sei? Doch
immer wieder steigt er wie Phönix aus der Asche zu ungeahnten Höhen, sucht neue Herausforderungen und überwindet Grenzen. Längst
ist er nicht mehr allein auf Bühne oder auch Radio beschränkt, sorgt auch auf der Filmleinwand für Furore: Sei es in Biopics wie „Bird“ (1988),
Gangsterfilmen wie „Cotton Club“ (1984) und erst jüngst im Oscar-prämierten Drama „Whiplash“ (2014). Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) wäre ohne die Filmmusik von Miles Davis gar nicht denkbar und selbst der deutsche Heimatfilm ließ sich anstecken - „Der Pastor
mit der Jazztrompete“ (1962).
Posaunist und Komponist J. J. Johnson (1924 – 2001) stellte 1988 in einem Interview nicht umsonst fest: „Jazz ist rastlos. Er bleibt nicht
stehen und wird es nie.“ Wie recht er mit seiner Einschätzung hatte, kann man vom 7. bis zum 10. April beim siebten Internationalen Jazzfestival Hamm erleben.
Ungewöhnliche Hörerlebnisse sind garantiert, wenn sich das Kurhaus vier Tage lang den unterschiedlichen Spielarten des Jazz widmet. Das
Line-Up konzentriert sich dieses Mal auf den europäischen Kontinent und zeigt deutlich, dass die Jazzgrößen mittlerweile nicht mehr nur
im Mutterland USA beheimatet sind.
Der Auftakt bewegt sich mit Deutschlands „coolstem Schlagzeuger“ zwischen Tradition und Moderne, während tags darauf ein Rastloser
beweist, dass man auch im hohen Alter noch jung und frisch klingen kann. Es gibt was auf die Ohren (und natürlich auch zum Schauen):
Wunderbar inszenierte Melodien, Gesangskunst und Fingerfertigkeit, kraftvolles wie poetisches Spiel und dazu Stücke, die direkt in Hüften
und Beine gehen - alles präsentiert mit jeder Menge Spaß und Spielfreude. Und auch das Lokalkolorit kommt mit Modern Jazz aus der
Region nicht zu kurz.
Kein Festival ohne Sponsoren: ohne sie und ihre Unterstützung wäre ein solches Musikereignis schlicht nicht möglich. Unser herzlicher Dank
gilt daher an dieser Stelle der Stiftung der Sparkasse für Kunst- und Kulturpflege, der Stadtwerke Hamm GmbH, der HGB, der AUDITORIUM
GmbH sowie vielen anderen Förderern und Freunden der Jazzmusik.
Da bleibt nur eins: „Take the „A“ Train zum 7. Internationalen Jazzfest Hamm!“
Ihr Kulturbüro
Bitte entnehmen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen
unserer Internetseite unter: www.hamm.de/kultur
Informationen und Kartenverkauf:
Kulturbüro der Stadt Hamm
Kurhaus Bad Hamm, Ostenallee 87, 59071 Hamm
Tickethotline: 02381/17 55 55 und
unter www.hamm.de/kultur
Kauf an der Abendkasse
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung.
Kassen-Tel. im Kurhaus Bad Hamm: 02381/17 55 60
Parken
Kostenlose Parkplätze direkt vor dem Kurhaus Bad Hamm
ÖPNV-Anbindung: Linie 1 und 3
Tickets
Tageskarte Donnerstag
n 20,70 Euro / erm. 17,40 Euro
Tageskarte Freitag
n 32,80 Euro / erm. 26,20 Euro
Tageskarte Samstag
n 32,80 Euro / erm. 26,20 Euro
Tageskarte Sonntag
n 27,30 Euro / erm. 20,70 Euro
Festivalkarte für
alle vier Tage
n 94,40 Euro / erm. 75,50 Euro
Die Festivalkarte ist ausschließlich im Kulturbüro
und im Web-Shop erhältlich (s. QR-Code).
Impressum
Konzeption und Programm I Ulrich Weißenberg
Gestaltung I Hanig Design, Hamm
Druck I B & B Druck GmbH, Hamm
Fotos I Inge Doldinger, Bill Douthart, Fotolia: drstokvektor; Matthias Glaetzle, Gregor Hohenberg, Pavel Konrad,
Horst Lokuschat, Natascha Protze, Ingo Stahl
Auflage: 5.000, November 2015
Wolfgang Haffner & Band
Donnerstag, 7. April
19.30 Uhr, Großer Saal
Wolfgang Haffner &
Band
Deutschlands „coolster Schlagzeuger“ (ARD, ttt) gibt sich zum Auftakt des Jazzfestivals die Ehre, einer, der
mit Pat Metheny, Nils Landgren und Klaus Doldinger ebenso auf der Bühne stand wie mit Chaka Khan, den
Fantastischen Vier und Lalo Schifrin. Schubladen mag er gar nicht: „Einmal heißt es, du bist Jazzschlagzeuger,
dann heißt es, du bist Rockschlagzeuger – wieso? Man kann alles machen, man muss es nur richtig machen,
und das ist auch meine Herangehensweise.“
Wolfgang Haffner
drums
Christopher Dell
vibraphone
Hubert Nuss
piano
Christian Diener
bass
Geboren und aufgewachsen in einem sehr musikalischen Elternhaus – der Vater war Kirchenmusikdirektor
- begann Haffner bereits als Sechsjähriger damit, Klavier und Schlagzeug zu spielen. Neben seinem ersten
Drum-Set schenkte ihm seine Vater auch die ersten Jazzplatten, von denen besonders Miles Davis‘ „Kind of
blue“ bleibende Eindrücke hinterließ. Schon als Jugendlicher war er mit diversen Bands unterwegs, gerade
volljährig geworden kam dann ein Anruf, der sein Leben in neue Bahnen lenken sollte: Albert Mangelsdorff
holte ihn ins „Deutsch-Französische Jazzensemble“ – der Beginn einer großartigen Karriere.
Die Liste der Projekte, an denen er beteiligt war, die Bands und Künstler, mit denen er zusammengearbeitet
hat, lesen sich wie das „Who’s who“ der internationalen Jazzszene, daneben ist er einer der gefragtesten
Begleiter von Rock- und Popstars und hat an über 400 Alben mitgearbeitet. Haffner hat bei allen großen
Jazzfestivals gespielt (u. a. Montreux, London, Amsterdam, Wien, Zürich, Chicago) und in über 50 Ländern
Konzerte gegeben.
Das Konzert wird vom
WDR mitgeschnitten
Und doch hat er sich nie zurückgelehnt und mit dem Erreichten zufriedengegeben: neben dem reinen
Schlagzeugspiel komponiert und produziert Haffner auch.
Der Mann des druckvollen und dynamischen Spiels ist mittlerweile zu seinen Anfängen zurückgekehrt, bewegt sich zwischen Tradition und Moderne. Zeitlos schöne Jazz-Klassiker und eigene Kompositionen seiner
langen Karriere stehen auf dem Programm.
Charlie Augschöll & Hotline Band
Freitag, 8. April 2016
18.30 Uhr, Großer Saal
Charlie Augschöll &
Hotline Band
Der Tiroler Charly Augschöll begann seine musikalische Ausbildung (Klarinette und Saxofon) im benachbarten Ausland – am Leopold-Mozart-Konservatorium im bayerischen Augsburg. Mittlerweile gehört
das Multitalent seit über drei Jahrzehnten zur Créme de la Créme der europäischen Jazz- und Bluessaxofonisten. Er war einer der „Power-Köche“ der legendären Antolini-Band, stand auch schon mit Größen
wie Chaka Khan, Shirley Bassey, Gloria Gaynor, Art Farmer und Johnny Guitar Jackson auf der Bühne.
Charly Augschöll saxophone, vocals
Jan Eschke
keyboards
Robert Zimmermann bass
Arno Haselsteiner
drums
Seine Vielseitigkeit beweisen auch die über 100 CD-Produktionen, bei denen er mitgewirkt hat – auf
ihnen tummeln sich die verschiedensten musikalischen Genres. Immer wieder tritt er aber auch als
Produzent und Bandleader seiner Solo-CDs in Erscheinung, ein Beispiel dafür ist der nur in zwei Tagen
eingespielte Silberling „Max meets Charly“, das fruchtbare Produkt seiner Zusammenarbeit mit Max
Greger jun.
Augschölls musikalische Vielfalt ist einzigartig, reicht von Jazz, Funk, Soul über Latin, Rhythm & Blues bis
zur klassischen Musik. Er beeindruckt mit Virtuosität, Leidenschaft und seinem unnachahmlichen Ton, ist
mehr als „nur“ Saxofonist, überzeugt auch als Flötenspieler, Sänger, Komponist, Improvisationstalent und
Showstar.
Mit der Formation „Hotline“, die in diesem Jahr schon ihr 30-jähriges Jubiläum feiert, ist es ihm gelungen,
sich erfolgreich von den Stilvorgaben anderer zu lösen. Mit seinen erstklassigen Musikerkollegen groovt
er, was das Zeug hält. Dabei überzeugen die vier sowohl mit ruhigen, bluesigen Songs als auch mit echten
Power-Stücken, die das Publikum von den Sitzen holen. Gute Arrangements und leidenschaftliche Spielweise sorgen dafür, dass selbst kongeniale Saxofonsoli nicht nur der Zurschaustellung des eigenen Könnens dienen: Get the groove – call the Hotline Band!
Freitag, 8. April 2016
20 Uhr, Spiegelsaal
The Bali thing
Uwe Plath/Dian PratiwiQuintett
feat. Ryan Carniaux
Dian Pratiwi
vocals
Uwe Plath
saxophone
Dominique Ehlert
drums
Reza Askari
bass
Arne Donadell
piano
special guest:
Ryan Carniaux
trumpet
The Bali thing I Uwe Plath/Dian Pratiwi-Quintett feat. Ryan Carniaux
Für das erste internationale „Bali Jazz Festival 2013“ – ins Leben gerufen zur Förderung und
Ausbildung von Musikern in Dian Pratiwis Heimat – wurde das Uwe Plath/Dian PratiwiQuintett gegründet. Nach dem großen Erfolg der Premiere folgte 2014 eine Neuauflage,
dieses Mal mit dem „richtigen, unerschütterlichen Schlagzeuger“ - Dominique Ehlert, einem
der absoluten Newcomer der deutschen Jazzszene. Pianist Arne Donadell und der Kölner
Bassist Reza Askari vervollständigten das Quintett, als „special guest“ kam Ondrej Stveracek
aus Prag mit dazu. Einmal gefunden, wollte man in dieser Formation zusammenbleiben
und jetzt den europäischen Kontinent in Angriff nehmen: „The Bali thing“ war geboren.
Dian Pratiwi studierte in den Niederlanden Jazzgesang, entwickelte durch jahrelange Zusammenarbeit mit verschiedensten Musikern ihren ganz eigenen Stil und begeistert mit
ihrem wandlungsfähigen Timbre.
Saxofonist Uwe Plath studierte in den Niederlanden und den USA, ist seit 1997 u. a. Dozent
in Dortmund und Leipzig.
Dominique „Gaga“ Ehlert erhielt bereits als Fünfjähriger seinen ersten Schlagzeugunterricht
in der Musikschule Werl, studierte von 2006 bis 2013 an der Hochschule für Musik und
Theater in Leipzig Schlagzeug, Perkussion und Musikpädagogik.
Arne Donadell begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel und studierte Jazzklavier an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig.
Bassist Reza Askari (Jahrgang 1986) gehört zur jungen Generation der deutschen Jazzszene
und hat sich in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf als Sideman und Bandleader
erspielt.
Ryan Carniaux, geboren 1980 in New York City, begann als Zwölfjähriger mit dem Trompetenspiel, studierte am Berklee College of Music in Boston und lebt heute in Köln. Seit
2013 ist er Dozent an der Folkwang Universität der Künste für Trompete und Ensemble.
Klaus Doldinger‘s Passport: Jubilee Tour 2016
Ein Rastloser kommt nicht zur Ruhe: Im Jahr seines 80sten Geburtstags und dem 45-jährigen
Bestehen seiner Band Passport kommt Klaus Doldinger mit klassischer und aktueller Bandbesetzung
nach Hamm. Man kennt ihn und vor allem seine Musik – auch wenn man sich dessen manchmal gar
nicht bewusst ist. Ob die berühmte Tatort-Melodie, die Soundtracks zu den Kinohits „Das Boot“ und
„Die unendliche Geschichte“ oder einige seiner mittlerweile 34 Passport-Alben – seine Werke haben
sich ins kollektive Gedächtnis eingegraben.
Freitag, 8. April 2016
21 Uhr, Großer Saal
Klaus Doldinger‘s Passport:
Jubilee Tour 2016
Klaus Doldinger saxophone, flute
Ernst Ströer percussion
Biboul Darouiche percussion
Bereits im Alter von 11 Jahren studierte er als Sonder-Stipendiat am damaligen Robert-SchumannKonservatorium u. a. die Fächer Klavier, Klarinette, Harmonielehre und Musiktheorie. Doch schon
1952 verschlug es ihn zum Jazz, drei Jahre später gründete er mit „Oskar’s Trio“ seine erste Band.
Michael Hornek
keyboards
Untätigkeit ist für Doldinger ein Fremdwort. Seine Leidenschaft für Jazz führt den Saxofonisten,
Bandleader und Komponisten immer wieder in neue Gefilde. Weit mehr als 2.000 Werke, 5.000 LiveAuftritte und Tourneen durch etwa 50 Länder stehen mittlerweile für ihn zu Buche. Er wurde dafür
mit drei Echos, zahllosen Jazz-Auszeichnungen und nicht zuletzt dem Bundesverdienstkreuz für
“wichtige und unüberhörbare Impulse, die er dem deutschen Kulturleben gegeben hat”, belohnt.
Martin Scales bass
Christian Lettner drums
Patrick Scales
guitar
n classic Passport
Klaus Doldinger saxophone
Curt Cress drums
Wolfgang Schmid bass
Michael Hornek keyboards
(für Christian Schultze †)
Allen Erfolgen auf vielen Feldern zum Trotz hielt Doldinger aber immer an seiner 1971 gegründeten
Band fest – und damit auch an seiner großen Liebe, dem Jazz. Im Laufe der Zeit wurde der Sound
von Passport kontinuierlich verfeinert und erweitert.
Das jüngste Band-Werk, En route, erschien erst im Mai 2015 und überrascht mit außergewöhnlicher
Frische, ungewohnten Nuancen und überbordender Spielfreude. Beim Jazzfest werden alte und
neue Doldinger-Hits zu hören sein – zunächst spielt die classic, dann die aktuelle Besetzung, ganz
zum Schluss kommen dann beide Formationen zusammen.
Tina Tandler live mit Band
Eigentlich wollte die gebürtige Thüringerin nie Musikerin werden, als Kind lernte sie nur auf Wunsch
ihres Vaters Akkordeon. Im Alter von 16 griff sie dann „aus Protest“ zum Saxofon und war „verloren“:
seitdem gibt es kaum noch etwas, was sie lieber tut als spielen, spielen, spielen. Tandler studierte
an der Weimarer Hochschule für Musik Franz Liszt, anschließend ging sie als freiberufliche Musikerin
nach Berlin und wurde Mitglied der Rockband „Kerschowski“. Daneben war sie unter anderem
bei Produktionen und Tourneen von Gerhard Schöne und Angelika Mann dabei und 14 Jahre lang
Saxofonistin und Sängerin beim Berliner Kindermusiktheater „Rumpelstil“. Inzwischen arbeitet sie
mit renommierten Bands und Orchestern, wie dem Deutschen Filmorchester Babelsberg und der
Robert-Schumann-Philharmonie, hat auf mehr als dreißig Tonträgern mitgewirkt, bei Bühnen- und
Filmmusiken ihre Tonspuren hinterlassen. Seit 2011 gehört sie auch zur Band von Roland Kaiser.
Daneben zeichnet sie im Ostseeheilbad Zingst verantwortlich für die Jazz- und Blues-Konzertreihe.
Mit ihrer Band ist die temperamentvolle Saxofonistin in jazzigen Gefilden zuhause, ganz ohne stilistische Grenzen: Rhythmisch, melodiös und stimmungsvoll verbindet sie traditionelle Musikstile mit
improvisierten Elementen. Eigene Stücke stehen ebenso auf dem Programm wie Bearbeitungen
bekannter Jazzstandards, das Repertoire reicht von kräftigen Themen über leichtfüßige Rhythmen
bis hin zu wunderbar verträumten Balladen. Dazu schleichen sich Versatzstücke aus Pop, Funk und
Soul, die direkt in die Hüften und Beine der Zuhörer gehen. Tandlers „Saxofonmagie“ zieht das
Publikum in seinen Bann, ihr kraftvolles, poetisches Spiel verführt zum Träumen und schafft einen
Ort der Ruhe im hektischen, lauten Alltag, der sonst so gar keinen Platz für die wichtigen Dinge des
Lebens lässt.
Samstag, 9. April 2016
18.30 Uhr, Großer Saal
Tina Tandler
live mit Band
Tina Tandler alto & soprano saxophone,
accordion, vocals
Matthias Falkenau piano, organ
Simon Anke
bass
Sebastian Trupart
drums
Martin Scheffler oder
Ralph Templin
guitar
Anne-Christine Heinrich Quartett
Samstag, 9. April 2016
20 Uhr, Spiegelsaal
Anne-Christine Heinrich
Quartet
Anne-Christine Heinrich
transverse flute
Simon Seidl
piano
Jakob Kühnemann
bass
Silvio Morger
drums
Trotz ihrer Popularität genießt die Querflöte im Jazz eher einen Ausnahmestatus, die Liste der professionellen Jazzflötisten ist nicht besonders lang. Diesem exklusiven Zirkel fügt die junge Musikerin
Anne-Christine Heinrich jetzt eine neue Nuance hinzu.
Ihr Quartett besteht aus Musikern der jungen deutschen Jazzmusikergeneration, die sich beim
Studium an der renommierten Jazzabteilung der Kölner Musikhochschule kennenlernten. Beeinflusst
vom traditionellen und zeitgenössischen Jazz findet die Band den eigenen warmen und trotzdem
energiegeladenen Sound, der die Eigenkompositionen zum Klingen bringt. Zeitgenössischer Modern
Jazz, gepaart mit kammermusikalischer Intimität, der ganz gelassen der meisterlich gespielten, feinsinnig swingenden Querflöte zu neuem Ansehen verhilft. Heinrich erweist sich als ausgesprochen
elegante Stilistin, die mit warmem Ton und wunderbar inszenierten Melodien begeistert. Souverän
verzichtet sie auf jedwede Form vordergründiger Virtuosität, prunkt weder mit rasanter Fingerfertigkeit noch mit aberwitzigen Überblastechniken, sondern stellt als Primus inter Pares ihre Querflöte ganz in den Dienst des gemeinsamen Musizierens mit ihren glänzend agierenden Begleitern. Die schnörkellos präzisen Pianolinien von Simon Seidl fügen sich mit den Beats ihres ebenso filigran
wie zupackend agierenden Drummers Silvio Morger, denen Jakob Kühnemann mit Verve seinen
erdigen Bass zugesellt, zu erfrischend modernen Klängen von unaufgeregter Makellosigkeit.
Bereits mit 14 gründete Anne-Christine Heinrich (Jahrgang 1984) ihre erste Jazzband. Neben eigenen
Bandprojekten hat sie bereits mit John Hollenbeck, Claudio Puntin, Samuel Rohrer, Theo Bleckmann,
Gary Versace, Stefan Bauer, Sebastian Sternal u. a. gearbeitet.
Silje Nergaard: „Chain of Days”
Samstag, 9. April 2016
21 Uhr, Großer Saal
Silje Nergaard:
„Chain of Days“
Silje Nergaard war wohl die erste der später folgenden großen Zahl norwegischer Sängerinnen und wurde
hierzulande zu einer Galionsfigur des modernen skandinavischen Pop-Jazz. Von dem Moment an, da sie
als Sechzehnjährige erstmals öffentlich die Bühne betrat, etablierte sie sich als eine von Norwegens besten
Songschreiberinnen. Schon ihre erste Hit-Single “Tell Me Where You´re Going” (mit Pat Metheny) war ein
internationaler Charterfolg. Heute ist sie eine der ganz Großen ihres Genres: Eine wundervolle Songschreiberin und Sängerin, der sanft perlende Balladen genauso liegen wie die großen Nummern des American
Songbook, heimische Wiegenlieder wie Knaller aus Rock und Pop.
Nergaards Stimme hat einen sanften, mädchenhaft-unschuldigen Klang. Mühelos überwindet sie die Distanz
von tiefen, dunklen Tönen zu glasklaren, reinen Höhen. In ihren Konzerten versteht sie es meisterhaft, das
Publikum in ihren Bann zu ziehen und dennoch immer wieder die Aufmerksamkeit auf ihre Mitmusiker zu
lenken. Sie bewegt sich leichtfüßig zwischen Jazz, Folk und Rock - aus jedem Genre holt sie sich, was sie
braucht, um ihre Melodien zum Leben zu erwecken - aber nicht zuletzt ist es die musikalische Freiheit, die
der Jazz gewährt, ihre hohe Professionalität und ihr Charme, die ihre Konzerte zu einem Erlebnis machen.
Zum Jazzfest bringt sie „Chain of Days“ mit – ihr mittlerweile 15. Album, erschienen im März 2015. Dass sie
komponieren kann, hat Nergaard mehrfach bewiesen, auch dieses Album enthält wundervolle Melodien
und kleine Geschichten. Die Arrangements lassen Luft und Raum: „weniger ist mehr“ bleibt ihr musikalisches
Mantra. Gemeinsam mit ihren beiden Gitarristen Håvar Bendiksen und Hallgrim Bratberg bringt sie eine
faszinierende Mischung aus Jazz, Funk, Pop, samtigen Balladen, skandinavischer Folklore, Gesangskunst und
Fingerfertigkeit auf die Bühne, präsentiert mit jeder Menge Spaß und Spielfreude.
Silje Nergaard
vocals
Hallgrim Bratberg
guitar
Håvar Bendiksen
guitar
Götz Alsmann – „Broadway”
Sonntag, 10. April 2016
18.30 Uhr, Großer Saal
Götz Alsmann –
„Broadway”
Götz Alsmann
vocals, piano and more
Alfrid Maria Sicking
vibraphone, xylophone, trumpet
Michael Ottomar Müller
bass
Rudi Marhold
drums
Markus Paßlick
percussion
r:
Ab 17 Uh
immt der
e
-Up“ üb rn
rm
a
W
“
s
a
D
öhnbergs Dr. Emil-L
e
d
r
e
n
in
w
Ge
15,
rpreises 20
Kulturförde
parte
S
r
ben in de
ausgeschrie
e
Orchest r“
„Big Band
Der Musiker, Moderator und Unterhaltungskünstler beschloss schon als Vierjähriger, „Musiker zu werden oder einen anderen Weg zu finden, ins Fernsehen zu kommen.“ Mission erfüllt! - kann man da nur
sagen. 1971 stand er erstmals auf der Bühne, 1974 erschien seine erste Schallplatte. Nebenbei sorgte er
aber doch für eine „ordentliche Grundlage“: Alsmann studierte Germanistik, Publizistik und Musikwissenschaft, in letzterem Fach promovierte er auch. 1985 begann er als Radiomoderator, ein Jahr später war
er mit dem Roxy-Magazin erstmals im Fernsehen zu sehen. Seit 1996 ist er mit Christine Westermann
Gastgeber der Kultsendung „Zimmer frei“. Und wenn er nicht auf der Bühne steht oder moderiert, hält
der „Krawattenmann des Jahres 2004“ Vorlesungen: Alsmann ist Honorarprofessor (Bereich Popularmusik) der Universität Münster. Doch Musik ist und bleibt sein Lebenselixier: „Wenn ich keine Musik mehr
machen könnte, dann wüsste ich nichts mehr mit mir anzufangen. Dann würde ich wohl verwesen.“
Die Reise geht weiter: Mit ihrem neuen Programm machen sich Götz Alsmann und seine Band auf Richtung Broadway – an den Ort, wo klassische Musicals und unsterbliche Revueschlager seit jeher das Rückgrat des „American Songbook“ bildeten. Unsterbliche Kompositionen von Cole Porter, George Gershwin,
Jerome Kern, Rodgers & Hammerstein und vielen anderen faszinierten das europäische Publikum schon
seit dem Beginn des Jazz-Zeitalters. Kein Wunder, dass es schon in den frühesten Tagen dieser Epoche
deutschsprachige Fassungen der großen Klassiker des Broadways gab. Diese Texte, weitgehend in Vergessenheit geraten, hat Alsmann aus den Tiefen seiner Archive ausgegraben, den Songs seinen eigenen,
typischen Sound verpasst und gestaltet mit seinen Musikern nun einen faszinierenden Abend, der den
Broadway und seine Protagonisten feiert und dem Jazzschlager eine weitere Dimension eröffnet.
Stadt Hamm
Der Oberbürgermeister
Kulturbüro
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen
gerne zur Verfügung.
Ansprechpartnerin:
Birgit Bendig
E-Mail: bendig@stadt.hamm.de
Weitere Infos: www.hamm.de/kultur