bayern münchen der lange weg des karl
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NR. 34/2015, 28. AUGUST 2015 DEUTSCHE AUSGABE Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904 OFC-Qualifikation TRÄUME AUS DER SÜDSEE BAYERN MÜNCHEN DER LANGE WEG DES KARL-HEINZ RUMMENIGGE SEPP BLATTER FIFA-MASTERLEHRGANG BLEIBT EIN MUSS PARAGUAY CLUB OLIMPIA UND DIE HOCHDRUCKKAMMER W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L 17 Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com Simbabwe Die Dynamos aus Harare liefern sich in dieser Saison einen spannenden Dreikampf mit Chicken Inn und Triangle United. 23 S epp Blatter “Die Werte des Fussballs müssen uns auch im Alltag als Wegweiser dienen: Respekt, Disziplin, Fair Play. Der FIFA-Master verbindet diese Qualitäten mit akademischen Weihen”, sagt der FIFA-Präsident in seiner wöchentlichen Kolumne. 37 Manuel Pascali Der Italiener erzählt von seiner Liebe zum schottischen Klub Kilmarnock, der finanziell bedingten Entscheidung zur Rückkehr in sein Heimatland und vom Neuanfang bei Cittadella. Träume aus der Südsee Unser Cover zeigt ein Jersey des tahitischen Nationalteams. Das Foto ist im Juni 2013 in Rio de Janeiro entstanden. Alex Livesey / Getty Images 16 Italien Udinese schockt zum Auftakt der Serie A Meister Juventus Turin. (Im Bild: Ali Adnan Kadhim (l.), und Cyril Théréau) 18 U17-WM Englands Coach Neil Dewsnip hat ein Händchen für die Sichtung und Ausbildung junger Talente. The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos verfügbar. http://de.fifa.com/mobile 2 T H E F I FA W E E K LY FIFA Klub-Weltmeisterschaft FIFA U17-Weltmeisterschaft 10. – 20. Dezember 2015, Japan 17. Oktober – 8. November 2015, Chile Clint Hughes / Getty Images, Valerio Pennicino / Getty Images 6 Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com WM-Qualifikation in Ozeanien Am 31. August startet in Ozeanien die erste Qualifikationsrunde für die WM 2018 in Russland, in der sich die Nationalmannschaften der Cook-Inseln, von Samoa, Amerikanisch- Samoa und Tonga auf internationalem Parkett präsentieren. Alan Schweingruber, Annette Braun und Peter Smith über logistische Herausforderungen, ehrgeizige Trainer und den berühmten Haka. D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L Europa 54 Mitglieder www.uefa.com Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com 28 Reg Date Ein Ausnahmetalent fernab des Rampenlichts. 24 imago, Laurie Schwab collection / Deakin Karl-Heinz Rummenigge Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern im Interview über Neid, glückliche Fügungen und die Entspanntheit des Alters. T H E F I FA W E E K LY 3 © 2015 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group. # B E T H E D I F F E R E N C E UNCOVERED Unsichtbarer Kontinent D ie Weltkarte muss man nicht erst aus der Schublade hervorkramen, um sich von ihr ein Bild zu machen. Jeder sieht auf Anhieb fünf oder sechs riesige Land flecken vor seinem geistigen Auge. Und dann schwimmt noch irgendwo Oze anien mit. Nördlich und östlich von Australien, wie ein unsichtbarer Kontinent. Im Südpazifik könnte man ein Leben lang mit dem Schiff herumfahren und immer wieder neue Inseln entdecken. Es sind deren geschätzte 7600 an der Zahl, 2000 davon sind bewohnt. Wie Tonga, Samoa, Amerikanisch-Samoa oder die Cook-Inseln. Diese vier Staaten starten nun in die WM-Qualifikation. Ihre Chancen auf eine Teilnahme an Russland 2018 sind klein. Die Vorfreude auf das Abenteuer aber bleibt unge brochen. Wie es um die Nationalteams in Ozeanien steht, lesen Sie ab Seite 6. Å Mario Wagner / 2Agenten Alan Schweingruber T H E F I FA W E E K LY 5 OFC - QUALIF IK AT ION DER WEG IST DAS ZIEL 6 T H E F I FA W E E K LY OFC - QUALIF IK AT ION Die ozeanische FussballKonföderation OFC umfasst elf Nationalverbände. Neuseeland stellt das Team, das es zu schlagen gilt, falls man an die WM 2018 nach Russland reisen möchte. Und wer möchte das nicht gern? Alan Schweingruber, Annette Braun und Peter Smith werfen kurz vor Beginn der OFC-Qualifikation einen Blick Richtung Südpazifik und auf seine Nationalmannschaften. Illustration von Bianca Litscher T H E F I FA W E E K LY 7 OFC - QUALIF IK AT ION Zusammenstehen Das Team von Amerikanisch-Samoa beim Einschwören. 8 T H E F I FA W E E K LY Beweis zu stellen. Tonga ist Gastgeber des am 31. August beginnenden Vier-Nationen-Turniers, bei dem ausserdem Amerikanisch-Samoa und Samoa vertreten sein werden, und bei dem ein Ticket für die im nächsten Jahr stattfindende zweite Runde vergeben wird. Im Fussball gross geworden Der Waliser Drew Sherman mag zwar gemessen an internationalen Standards noch sehr jung für einen Trainer sein, er kann allerdings bereits mit einem beeindruckenden Lebenslauf für sein Alter aufwarten. Obwohl er eine Zeit lang im Juniorenteam von Swansea City aktiv war, hielt Sherman eine Karriere als Spitzenfussballer für eher unwahrscheinlich und wandte seine Aufmerksamkeit dem Training zu. Fussballanalysen und taktische Diskussionen waren in Shermans Jugend an der Tagesordnung, was nicht zuletzt dem Einfluss seines Vaters Rob Sherman, dem aktuellen technischen Direktor Neuseelands, zu verdanken ist. “Meine Mutter wird Ihnen vermutlich berichten, dass es jedes Mal ein Albtraum für sie war, wenn im Fernsehen Fussballspiele übertragen wurden”, so Drew Sherman in Bezug auf seine frühen Fussballerinnerungen. “Wir sprachen dann immer über taktische Details, Ketchup Entertainment D ie weitschweifende globale Natur der Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ bietet immer wieder Raum für Skurriles und Unerwartetes. In diesem Zusammenhang sind auch die Cook-Inseln zu nennen, bei denen ein beträchtlicher logistischer Aufwand erforderlich ist, um überhaupt eine Fussballmannschaft zusammenzubekommen. Und das ist noch milde ausgedrückt. Die polynesische Nation im äussersten Osten Ozeaniens besteht aus 15 bewohnten Inseln, die über eine Fläche verteilt sind, auf der der grösste Teil Westeuropas Platz finden würde. Dennoch gehören die Cook-Inseln mit ihren knapp 15 000 Einwohnern zu den kleinsten Ländern, die je an einer WM-Qualifikation teilgenommen haben. Ein weiterer faszinierender Aspekt ist Coach Drew Sherman, der mit gerade einmal 28 Jahren zu den jüngsten Trainern zählt, die in der Qualifikation für Russland 2018 für ein Team verantwortlich sind. Fast vier Jahre sind vergangen, seit die Insulaner im Rahmen der Qualifikation zur WM 2014 die letzten Länderspiele bestritten haben. Wenn Ende des Monats nun die Qualifikation in Ozeanien startet, werden die C ook-Inseln und ihr junger Trainer endlich Gelegenheit haben, ihre Fähigkeiten unter OFC - QUALIF IK AT ION DER WEG NACH RUSSLAND (OZEANIEN) Runde 1: 31. August bis 8. September 2015 Amerikanisch-Samoa, die Cook-Inseln, Samoa und Tonga (die vier am schlechtesten platzierten Verbände basierend auf der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste) spielen im Ligaformat jeder gegen jeden. Runde 2: Mai bis Juni 2016 Der Gewinner der ersten Runde wird mit den verbleibenden sieben Verbänden in zwei Gruppen gelost. Die drei besten Teams der beiden Gruppen qualifizieren sich für die Runde 3. Runde 3: März bis Oktober 2017 Die sechs Teams werden in zwei Gruppen gelost. Die beiden Gruppensieger tragen ein Playoff-Spiel aus. Interkontinentale Playoffs: November 2017 Der Sieger der Runde 3 trifft im Hin-und Rückspiel auf den Fünftplatzierten der Südamerika-Qualifikation. Der Gewinner qualifiziert sich für die WM. Gregory Boissy / AFP In der OFC-Qualifikation sind 0,5 Plätze für die WM 2018 zu vergeben. nicht nur über das Spiel, und das schon solange ich denken kann – auch als ich noch ganz jung war. Unterschwellig hat er (Rob) also auf jeden Fall enorm viel beigetragen. Er war auch sehr lange in der Traineraus bildung tätig und hat mit einigen Spitzenspielern wie Gareth Bale und Aaron Ramsey in Wales gearbeitet. Daher versteht er sein Handwerk. Es ist wirklich wunderbar, jemanden zu haben, mit dem man Ideen austau schen und der einen unterstützen kann. Er war zwar nicht persönlich vor Ort und hat mich beraten, aber er war mir auf jeden Fall aus 12 000 Meilen Entfernung eine grosse Stütze und hat mich mit vielen Ratschlä gen versorgt.” Der junge Sherman war für den FC Everton und die Wolverhampton Wanderers tätig, bevor er die Nachwuchsakademie von Aldershot Town übernahm. Später folgte eine Stelle in der Jugendentwicklung des FC Southampton, ein Klub, der für seine gute Nachwuchsförderung be kannt ist. “Ich schätze, ich habe in meiner Trainerkarriere einen Vorsprung von 10 bis 15 Jahren vor den meisten Leuten. Ich habe die einzelnen Ausbildungsstationen ziemlich schnell durchlaufen und hatte meine UEFA-A-Lizenz bereits mit 21 Jahren. Damit war ich in Gross britannien einer der Jüngsten, die diese Lizenz besassen.” Tahitianische Lebensfreude Die Toa Aito (“Eiserne Krieger”) Wochen vor ihrem ersten Einsatz beim Konföderationen-Pokal 2013. T H E F I FA W E E K LY 9 QFC - QUALIF IK AT ION All Blacks Die Rugbystars aus Neuseeland beherrschen den berühmten Haka wahrscheinlich am besten. DAS KIWI-PROJEKT Neuseeland ist Favorit in der ozeanischen WM-Qualfikation. Mental bereitet man sich bereits auf die Playoffspiele im November 2017 vor. Ein junger Trainer und der berühmte Haka sollen helfen. Vor ziemlich genau einem Jahr ereignete sich im spanisc hen Bilbao eine amüsante Szene. Bevor das Basketball - WM - Spiel z wischen den Star s aus den US A und Neuseeland angepf if f en wurde, f ühr te der Underdog den ber ühm ten Haka auf. D er r ituelle Tan z der Maor i b e inhal t e t ne b e n e ine m f ur c h t e r r e g e nd e n Sprec hc hor auc h immer v iele f urc hter regen de G e sic hter. S c hlie s slic h s oll dem G e gner A ngs t gemacht werden. Um e s vor wegzuneh me n: Die US A gewanne n das Spie l 98:71. A b er das Bild, als Der r ic k Ro se und Jame s 10 T H E F I FA W E E K LY Harden mit of f enen Münder n den tanzenden Neuse eländer n ge genüb er s tanden, weil sie gar nicht glauben konnten, was ihnen gerade vorgetragen wurde, ging um die Welt . S e h e n s we r t i s t d e r B r au c h d e r n e u s e e l än di s c h e n S p o r t m ann s c h a f t e n au c h am F e r n s e h e n i m m e r w i e d e r. D i e K a m e r a z o o m t d ann m e i s t e n s die s e we i t au f g e r i s s e n e n A u g e n d e r P r o t a g o ni s t e n r an . Un d w ü s s t e m an nic h t s v o n d e r H ar ml o sigke i t d e s w ie d e r g e g e b e n e n Te x t e s (“ S c hl a g t die H än d e au f die S c h e nke l! – D r ü c k t die B r u s t n a c h v o r n e! – B e u g t d i e K ni e u n d d i e Hü f t e n! – St a m p f t mi t d e n Fü s s e n, s o f e s t ihr könnt ! ” ) e s w ür d e e in e m t a t s ä c hlic h e in b i s s c h e n B an g e we r d e n in d e n e ig e n e n v ie r Wän d e n . E in dr ü c kli c h i s t d e r H a ka v o r all e m d a n n , w e n n e r v o n d e n A ll B l a c k s z e l e b r ie r t w ir d . D a s n e u s e e l än d i s c h e Ru gby t e am i s t d a s b e s t e d e r We l t un d h a t Übun g d ar in . War ten auf die Playoffs A u f d e r B e li e b t h e i t s s kal a li e g t Fu s s b all in N e u s e e l a n d w e i t h i n t e r Ru g b y, a b e r a u c h OFC - QUALIF IK AT ION Dann bot sich die seltene Gelegenheit, in einer entfernten Region Ozeaniens zu arbeiten. “Das ist eine tolle Chance im Fussball und auch im Leben”, sagt Sherman im Hinblick auf den Lebensstil auf der Hauptinsel Rarotonga, wo der Pazifische Ozean von fast überall her zu Fuss erreichbar ist. Dabei ist er keinesfalls der erste ehrgeizige Trainer, der klein a nfängt. André Villas-Boas, ehemals in der englischen Premier League beschäftigt und derzeit Trainer von Zenit St. Petersburg, startete seine Karriere am Ruder der Britischen Jungferninseln, einer Karibiknation mit einer ähnlich tiefen Bevölkerungszahl wie die Cook-Inseln. Ausserdem tritt Sherman in die Fussstapfen einer steigenden Anzahl britischer Trainer, die bereit sind, Aufgaben fernab des Rampenlichts zu übernehmen. Beispiele dafür sind Gary White bei Guam und Stephen Constantine in Indien. imm e r n o c h hin t e r C r ic ke t un d S e g e ln . D a g e h ö r t d a s L an d mi t d e n 4, 5 Millio n e n E in wo hn e r n z ur We l t e li t e . Zwe im al n ahm e n die A ll W hi t e s , im Üb r ig e n au c h H aka - e r p r o b t , a n e i n e r F u s s b a l l - We l t m e i s t e r s c h a f t t e i l . D a s war 1982 b e i d e r E n dr un d e in S p anie n, w o d a s Te am mi t null P unk t e n au s s c hie d – u n d 2010 i n S ü d a f r i ka . A u c h d o r t m u s s t e sic h N e u s e e l an d n a c h d e n G r up p e n s p ie l e n v e r ab s c hi e d e n . A b e r e s g in g ke in e in z i g e s S p i e l v e r l o r e n (dr e i Un e n t s c hie d e n). Un t e r an d e r e m t r o t z t e m an d e m d am alig e n We l t m e i s t e r It alie n e in 1:1 ab. D ie gu t e n Re sul t a t e kam e n s e lb s t f ür die M ann s c h a f t un d d e r e n S t a f f ü b e r r a s c h e n d . Tr a i n e r R i c k i Herber t hat te für die Zeit nach der Grup p e np h a s e b e r e i t s Ur l aub mi t s e in e r F amilie g e b u c h t . St ür m e r C hr i s K ill e n p l an t e , n a c h d e r Vo r r und e in die F li t t e r wo c he n z u r e is e n. Qu ali f i z i e r t s i c h N e u s e e l an d f ür d i e W M 2018 ? D i e s e F r a g e b e w e g t d i e F u s s b a l l szene in Neuseeland. Und die K iwis sind g e z w un g e n , g e dul d i g z u s e in . W y n t o n Ru f e r, e h e m a l s St ü r m e r v o n We r d e r B r e m e n und heute Besit zer einer Fussballschule, s a g t z u T h e F IFA We e k l y am Te l e f o n: “D i e Qu ali f ika t io n sr un d e n z we i un d dr e i we r d e n ni c h t d a s P r o b l e m s e in . N e u s e e l a n d ka n n d i e S a l o m o n - I n s e l n , F i d s c h i u n d Va n u a t u s c h l a g e n . A b e r d a n n fo l g e n d i e P l a y o f f s p i e l e . Un d d a w ar t e t w i e l e t z t e s M al e in Gegner aus Südamerika. Es wird sehr s c hw i e r i g f ür un s .” In d e r Qu ali f ika t i o n f ür B r a s i l i e n 2014 s c h e i t e r t e N e u s e e l a n d a n M e x i ko. D i e P l a y o f f s f ü r d i e W M i n Ru s s l an d s in d au f N ov e m b e r 2017 an g e s e t z t . Alan Schweingruber Drew Sherman, Trainer der Cook-Inseln Laut Sherman, der auch für die Gesamtentwicklung des Fussballs auf dem Archipel verantwortlich ist, war es nie ein Problem, dass einige Mitglieder des Kaders älter sind als der Trainer. “Wenn du Spieler hast, die lernen und Fortschritte machen wollen, und gleichzeitig ein persönliches Interesse daran hast, sie darin zu unterstützen, dann glauben sie dir, dass du versuchst, sie zu besseren Spielern zu machen. Darum geht es letztlich bei der Teamentwicklung – um die Leistungsmaximierung beim einzelnen Spieler.” Aus allen Himmelsrichtungen Nach sechs Monaten haben Sherman und seine Schützlinge nun endlich Gelegenheit, ihre Fähigkeiten auf der internationalen Bühne auf den Prüfstand zu stellen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass die logistischen Herausforderungen bei der Zusammenstellung des Teams beträchtlich waren, ganz zu schweigen von jenen, die der Wettkampf birgt. Der Kader lässt sich quasi in drei Personengruppen aufsplitten: in eine mit vor Ort aktiven Spielern, in eine in Neuseeland spielenden und in eine Handvoll Akteure, die in Australien tätig sind. Jonathan Daniel / Getty Images, Cook Island Football Viele Spiele in Europa Für d a s P r o j e k t W M 2018 h a t d e r n e u s e e l än di s c h e Fu s s b all v e r b an d r e c h t z e i t ig e in e neue Ära eingeläutet. Er engagier te den u n b e ka n n t e n e n g l i s c h e n Tr a i n e r A n t h o n y Hu d s o n , S o hn d e s e in s t i g e n C h e l s e a - St ar s A l a n H u d s o n . D e r e r s t 34 - j ä h r i g e C o a c h w ar e in dur c h s c hni t t li c h e r P r o f i f u s s b all e r, d e r f r ü h s e i n e e r s t e n Tr a i n e r d i p l o m e e r hi e l t un d s e in e ak t i v e L au f b ahn s c h o n mi t 27 J ahr e n b e e n d e t e . “I c h m ö c h t e e in gu t e s Te a m a u f b a u e n , d a s d e n M e n s c h e n i n N e u s e e l an d au f D au e r Fr e u d e m a c h t ”, s a g t Hudson. Geplant sind regelmässige Freundschaf ts spiele in Europa, wo die w ic h t ig s t e n S p ie l e r N eu s e e l an d s un t e r Ve r t r a g s t e h e n . Z um B e i s p ie l K ap i t än W in s t o n Re i d ( We s t H a m) , B ill Tu il o m a (M a r s e ill e) o d e r C hr i s Wo o d (L e e d s) . D ann g ib t ’s d e n H aka e n dlic h au c h w ie d e r im e ur o p äi s c h e n F e r n s e h e n z u b e s t aun e n . “Es geht um die Leistungsmaximierung beim einzelnen Spieler.” Da lang! Cook-Inseln-Trainer Drew Sherman (l.) auf dem Trainingsplatz. T H E F I FA W E E K LY 11 OFC - QUALIF IK AT ION BEREIT FÜR DEN NÄCHSTEN SCHRITT Lust auf mehr Tonga-Coach Timote Moleni. Samoa, Tonga und Amerikanisch -Samoa – in der FIFA -Weltranglis te trennen die Verbände nur wenige Plät ze. Ent sprechend interes sant werden die Begegnungen z wischen die sen Nationalmann schaf ten in der ersten Qualifikationsrunde für die Weltmeisterschaf t 2018 in Rus sland. Vor allem auch, wenn man sich das eng um kämpf te Vorgänger tur nier aus dem Jahr 2011 vor Augen führ t. Neben den Cook- Inseln haben alle drei Inselstaaten im Südpazif ik – wie in Ozeanien üblich – eine reiche Rugby -Tradition, alle drei Inselstaaten teilen aber auch die Freude am Fussball. Die ser Begeis ter ung wird ab dem 31. Augus t wieder Ausdr uc k ver liehen, wenn Tonga die Vor qualif ikation zur W M ausr ic hten w ird. V ier Jahre nac h dem le t z ten Auf tr it t auf inter nationalem Par ke t t ha t sic h das Te am von T imote Moleni vor heimis c hem P ublikum v iel vorgenommen. 2011 sc heiter te die Mannsc haf t mit einem Sieg, einem Unent sc hieden und einer Nieder lage am Wei ter kommen in die näc hs te Runde. In die sem Jahr soll im eigenen L and alle s be s ser lauf en. Im Freundsc haf t s spiel im Vor f eld de s V ier - Nationen -Tur nier s unter lag man F idsc hi z war 0:5, Tr ainer Moleni sah aber dennoc h gute A nsät ze, auf die e s sic h auf bauen 12 T H E F I FA W E E K LY las se: “Die Jungs haben ein gute s Spiel gemacht . W ir konnten von F idsc hi einige s ler nen, gerade was hohe Bälle und die Def ensive betr if f t .” Samoa schreibt Geschichte D i e M ann s c h a f t , d i e e s au f d e m We g in d i e n ä c h s t e Run d e z u s c hl a g e n g il t , ko m m t au s S am o a . 2011 s e t z t e s i c h d a s Te am in d e r e r s t e n Ru n d e d e r Q u a l i f i ka t i o n d u r c h . D i e C o o k - I n s e l n ko nn t e n d ab e i 3:2 b e s i e g t w e r d e n , A m e r ikani s c h - S am o a 1: 0, g e g e n To n g a g ab e s e in Un e n t s c hi e d e n . E s w ar e n k n ap p e B e g e gnun g e n , an d e r e n E n d e e in glü c k li c h e r s am o ani s c h e r G e w inn e r s t an d . Z um e r s t e n M al in d e r G e s c hi c h t e e r r e i c h t e d a s L an d d ami t d e n O F C - N a t i o n e n c up, d i e z w e i t e St a t i o n au f d e m We g z ur We l t m e i s t e r s c h a f t . In e in e r G r up p e mi t N e ukal e d o ni e n , Vanu a t u un d d e m s p ä t e r e n S i e g e r Tahi t i s t an d e n z w ar am E n d e un t e r m St r i c h 24 G e g e n t r e f f e r un d nur e in e i g e n e s To r, ab e r d a s Er l e b nis au f d e n S al o m o n e n m a c h t e d e n Spie l e r n d e n n o c h L u s t au f m e hr. A n der S ei tenlinie f ür S amo a s teht in die s em Jahr P hine as Young, der sic h f r eut , das s e s dem L and nic ht an talentier tem Nac hwuc hs f ehlt . “Ic h er halte v iele Mails und Kontak tanf ragen von samoanisc hen Spieler n, die in Neuseeland oder Aus tr alien ak tiv sind und Intere s se bekunden”, sagt er. Auf die Pazif isc hen Spiele f ür die U23 - Mannsc haf t hat Samoa ver zic htet, der Fokus r ichtet sich a llein auf die er s te WM - Qualif ikationsr unde in Tonga. Ende des Traumas A mer ikanisc h - S amo a hat no c h nie am OF C - Nationencup teilge nommen. Einen Tag zum Feier n gab e s aber dennoc h – und z war am 21. Novemb er 2011. A n die sem Datum sc haf f te e s die Nati onalmannsc haf t zum er s ten Mal, in einem of f iziellen Qualif ika tions spiel einen Sie g zu er r ingen. Tonga konnte 2:1 ge sc hlagen wer den, und das ganze L and b ef and sic h im Ausnahme zus tand. Jahr elang gab e s nur Nie der lagen und zahlr eic he Ge gentor e – so w ie das ge sc hic ht s tr äc htige 0:31 ge gen Aus tr alien im Jahr 20 01. Kaum glaub en konnten die Spieler daher die er s ten dr ei gewonnenen P unk te in einer W M - Qualif ikation. Der damalige nie der ländisc he Tr ainer T homas Rongen sagte gar, die A k teur e auf dem P lat z hät ten nic ht einmal gew us s t, w ie man sic h nac h einem Sie g am b e s ten f r eut . Reic hlic h Stof f f ür Fus sb allr oman tiker lief er te also die Ge sc hic hte A mer ikanisc h - S amo as, die so gar in einem F ilm (“Nex t Goal W ins”) f e s tgehalten w ur de. Ver b andspr äsident Faii vae Iuli A lex Go dine t is t ge sp annt auf den die sjähr igen Auf tr it t seiner Mannsc haf t . Er is t sic h sic her, das s das Team ger eif t is t und Mö glic hkeiten hat, die Qualif ika tionsr unde zu üb er s tehen. “ W ir hab en gr o s se s Ver tr auen in die Mannsc haf t und glaub en, das s sie uns einen S c hr it t weiter br in ge n kann”, s ag t e r. Nac h einer gu ten Vor b er ei tungsphas e in S e a t t le f ühl t sic h das Te am b e r ei t f ür de n gr o s s e n C oup. E s wär e ein weiter er Meilens tein f ür die Ent w ic k lung de s Fus sballs im L and. G o dine t f ügt an: “Daf ür wer den alle Bewohner b e ten.” Rugby - L eidensc haf t hin o der her – auc h Fus sb all genie s s t eb en einen hohen Stellenwer t in Oze anien. Annette Braun Shane Wenzlick / phototek Tonga, Samoa und Amerikanisch-Samoa haben ein Ziel: Sie wollen sich für den OFC-Nationencup qualifizieren. Mit Selbstvertrauen gehen sie die grosse Aufgabe an. OFC - QUALIF IK AT ION Die Cook-Inseln haben mit Entvölkerung zu kämpfen, da viele ewohner anderswo Arbeit suchen. Daher gibt es eine grosse Diaspora B im Ausland. “Es geht darum, die besten Cook-Insulaner zu finden, die uns vertreten können”, so Sherman. “Wir haben hier eine Bevölkerungszahl von 14 000, aus der wir auswählen können, dann noch etwa 70 000 in Neuseeland und 20 000 in Australien. Es ist also sinnvoll, das Netz so weit wie möglich zu spannen.” Die meisten Spieler im Kader kommen von der Hauptinsel Rarotonga. Einige wenige stammen ursprünglich von einer der äusseren Inseln. Ein zusätzliches Hindernis für das Team ist das Timing der heimischen Liga, deren Saison erst diese Woche beginnt. Vielen Spielern mangelt es daher noch an Fitness und Spielpraxis. Trotz dieser Einschränkungen geht Sherman mit einem gewissen Ehrgeiz in die WM-Qualifikation, an der die Nation zum sechsten Mal teilnimmt. Während die Cook-Inseln bei der letzten Auflage der Ozeanien-Qualifikation auf dem letzten Platz landeten und noch kein Qualifikationsspiel gegen einen Mitgliedsverband der FIFA gewonnen haben, waren sie dem kontinentalen Erfolg bereits einige Male ganz nah. “Für uns geht es darum, die Spielweise umzusetzen, an der wir gearbeitet haben und darum, als Team zusammenzuwachsen”, so Sherman über die bevorstehende Herausforderung in Tonga. “Ich bin zuversichtlich, dass wir eine starke Truppe zusammenbekommen haben, und die Einstellung der Einzelnen ist vorbildlich. Beim letzten Mal haben wir den letzten Gruppenplatz belegt, und an die Spieler werden auf keinen Fall Erwartungen gestellt. Daher ist es nun an uns, die Leute zu überraschen. Die Spieler sind sehr stolz darauf, dass sie die Cook-Inseln repräsentieren. Wir möchten die Menschen hier mit Stolz erfüllen und die Nation in gewisser Weise aufrütteln. Wenn wir uns gut präsentieren und dem Fussball in diesem Land zu Wachstum verhelfen, dann ist das für uns ein Erfolg.” Å Peter Smith DIE FIFA AUF DEN COOK-INSELN Cook Islands Football Seit dem Jahr 2001 hat die FIFA im Rahmen ihrer Goal-Programme den Fussballverband der Cook-Inseln mit 2 374 900 US-Dollar unterstützt. Mit dem Geld wurde unter anderem ein neuer Hauptsitz für den Verband realisiert. Ziel war sowohl die Qualitätsverbesserung der Spiel- und Trainingsfelder, als auch der Aufbau adäquater Infrastruktur für die Durchführung spezifischer technischer Programme und Aktivitäten. Zudem wurde ein technisches Zentrum errichtet. Im Rahmen dieses Projekts lag das Hauptaugenmerk auf der Unterstützung und Verbesserung des U17-Förderprogramms, in dessen Rahmen Spieler von den Ausseninseln während 12-15 Monaten auf Rarotonga wohnen. Ebenfalls wurde die Durchführung von lokalen Förderprogrammen und Aktivitäten für Breitensportler und talentierte Nachwuchsspieler (Männer und Frauen) finanziert. Training in Matavera Das Nationalteam der Cook-Inseln im Kleinfeld. T H E F I FA W E E K LY 13 BLICK IN DIE LIGEN I N Paraguay: Primera División, Clausura Mit Hochdruck zum Erfolg Sarah Steiner ist Redakteurin bei The FIFA Weekly. Von den zwölf Teams, die in Paraguay in der Apertura und in der Clausura um die beiden nationalen Titel spielen, sind ganze sieben aus der Haupstadt Asunción. Derbys also en masse. Trotzdem geht hier kein Spiel über den Superclásico zwischen Cerro Porteño und dem Club Olimpia. Es sind die beiden erfolgreichsten und somit auch beliebtesten Vereine des Landes. Cerro Porteño hat sich im Frühjahr den Apertura-Titel gesichert – mit 17 Punkten Vorsprung auf das viertplatzierte Olimpia. S I önnen wir ermitteln, dass die Spieler bis k zum 12. September bei Spielen und im Training eine Strecke von etwa 360 Kilometern zurücklegen werden. Durch die Auswertungen sorgen wir dafür, dass sie das schaffen, ohne dabei übermässigen Strapazen ausgesetzt zu sein”, erklärt Martins. Die Regeneration sei da besonders wichtig. Olimpia setzte dabei auf eine Hockdruckkammer. “Der Spieler erhält darin mehr Sauerstoff. Dies führt dazu, dass das Blut unter höherem Druck zirkuliert und die betroffenen Muskeln sich schneller und effizienter regenerieren”, so der Sportwissenschaftler. D E An der Spitze der Meisterschaft ist die Luft dünn. Olimpia steht mit 17 Punkten aus 8 Spielen zwar auf Platz 1, doch Cerro Porteño hat bei einem Spiel weniger 14 Punkte. Auf Rang 3 und 4 folgen mit jeweils 12 Punkten Sportivo San Lorenzo und Sol de América. Und auch am Tabellenende liegt nur wenig z wischen den Teams. Zwar befindet sich Nacional mit sechs Punkten auf dem letzten Platz, das Team hat aber auch eine Partie weniger gespielt als die Konkurrenz. Nur einen Punkt mehr haben General Díaz und der Club Rubio Ñu. Auch da verspricht die zweite Hälfte der Clausura also Hochspannung. Å Nach acht Runden in der Clausura sind die Rollen noch nicht so klar verteilt. Im Superclásico ging es um nichts weniger als um die Tabellenspitze. Kein Wunder waren die Hausherren von Olimpia nach der 0:1-Niederlage im Spiel der Spiele untröstlich. Ihr ärgster Feind hatte ihnen gerade die erste Niederlage der Spielzeit zugefügt. Fernando Romero / ABC Color Coach Francisco Arce stellte sein Team danach auf mehreren Positionen um. Und dies mit Erfolg: Die Mannschaft hat zum Siegen zurückgefunden. Nach einem 2:1 gegen Deportivo Capiatá bezwang sie in der letzten Runde mit demselben Ergebnis auch den Club Rubio Ñu. Stürmer Neri Cardozo war in beiden Partien der Matchwinner. War er gegen Deportivo Capiatá für das entscheidende Tor verantwortlich, erledigte er die Arbeit gegen Rubio Ñu gar im Alleingang. Der 26-Jährige überzeugte aber nicht nur durch seinen Torriecher, sondern auch durch seine überragenden technischen Qualitäten und seine gute Spielübersicht. “Der Trainer zeigt mir, dass er Vertrauen in mich hat. Dafür arbeite ich aber jede Woche hart und hoffe, im nächsten Spiel im Aufgebot zu sein”, sagte er nach dem Erfolg. Der perfekten Vorbereitung widmet man bei Olimpia viel Zeit. Einen grossen Anteil daran hat seit Kurzem auch Luiz César Martins. Der 45-jährige Brasilianer ist Professor für Sportwissenschaften und soll die Spieler individuell auf die Partien vorbereiten. “Anhand der durchgeführten Studien Kollektiver Jubel Die Spieler von Olimpia beglückwünschen Torschütze Neri Cardozo. T H E F I FA W E E K LY 15 Juventus reagiert auf Blamage Alan Schweingruber ist Redakteur bei The FIFA Weekly. Gleichzeitig mit der spanischen Primera División ist auch Italien in die Meisterschaft gestartet. Und: Das Land, das einst den staubtrockenen Catenaccio erfunden hat, überraschte ohne ein einziges 0:0-Resultat. Dafür verlor Meister Juventus zum ersten Mal in seiner Klubgeschichte im eigenen Stadion zum Saisonstart. Und bei Sampdoria gegen Aufsteiger Carpi gab es gleich sieben Tore (5:2, 5:0 nach 37 Minuten). Eigentlich freute man sich bei Juventus sehr über den angesetzten Spielplan. Eine Heimpartie zum Start. Dann noch den angenehmen Gegner aus Udine, der mit Platz 16 in der letzten Saison nicht gerade Angst und Schrecken verbreitete in der Serie A. Das hörte sich nach einem ruhigen Beginn an für Juventus, das seine fünfte Meisterschaft in Folge anpeilt. Aber dann kam eben alles anders an diesem lauen Sommerabend im Piemont. Das überlegene Juventus nutzte seine Chancen nicht, und als es gegen Schluss der Partie darum ging, eine der wenigen Angriffe der Gäste abzuwehren, entschloss man sich in der Verteidigung, die schnellen Spieler aus Udine einfach laufen zu lassen. Der Franzose Cyril Théréau verwertete einen Schlenzer souverän zum Siegtor (78.). Natürlich gibt es Gründe für den missglückten Start. Das unharmonische Kollektiv mag nach den Abgängen der Leistungsträger Pirlo, Tévez und Vidal an erster Stelle stehen. Dazu waren Khedira, Morata und Marchisio verletzt. Trotzdem ist man besorgt in Turin, worauf dann am Montag nach der historischen Niederlage auch gleich das geplante Leihgeschäft mit Chelsea bestätigt wurde: Der kolumbianische Mittelfeldspieler Juan Cuadrado kommt für ein Jahr zum italienischen Meister. Zudem ist das Thema Julian Draxler (Schalke 04) beim Champions-League-Finalisten noch nicht vom Tisch. Das Transferfenster ist noch bis zum 31. August geöffnet. Juventus reist nun in der zweiten Runde zur AS Roma, wo man seit 14 Jahren auf den Scudetto wartet und sich auf die neue Saison hin verstärkt hat. Die Römer werden sich allerdings hüten vor offensiven Prognosen wie im letzten Jahr. Man hatte mit fünf Siegen begonnen und wurde euphorisch. Am Schluss aber endete alles traumatisch. Erst ging das entscheidende Duell gegen Juventus 2:3 verloren. Später schied man gegen Bayern München mit einem 1:7 aus der Champions League aus. Gerade von dieser Niederlage erholte sich die AS Roma nicht mehr. Die Mannschaft aus der Hauptstadt startete übrigens mit einem unbefriedigenden 1:1 in Verona in die Meisterschaft. Bei den Gast gebern konnte sich Luca Toni noch nicht in die Torschützenliste eintragen. Der 38-Jährige kündigte nach seinem Coup der Saison 2014/15 (ältester Torschützenkönig der Serie-A-Geschichte) bereits an: “Ich höre erst auf, wenn ich nur drei Tore pro Saison schiesse.” Å Schock für Juventus Udineses Théréau schiesst das Siegtor (78. Minute). 16 T H E F I FA W E E K LY Valerio Pennicino / Getty Images Italien: Serie A Am Ball bleiben Die Spieler von Dynamos streben den fünften Titel in Folge an. Simbabwe: Premier Soccer League Ungewohnte Spannung um Platz 1 Mark Gleeson ist Journalist und Fussball-Kommentator und lebt in Dynamos FC Kapstadt. In den meisten Ländern gibt es einen herausragenden Spitzenklub. In Simbabwe ist dies das überaus beliebte Team Dynamos FC aus Harare. Seit vier Spielzeiten beherrscht es die Liga unangefochten und stand sogar schon im Finale der CAF-Champions-League. Derzeit steuern die Dynamos auf den fünften Titel in Folge zu. Allerdings liefern sie sich nach zwei Dritteln der Saison mit drei weiteren Klubs ein ungewohnt enges Rennen an der Spitze. Am Sonntag verspielte das Team wertvolle Auswärtspunkte beim abstiegsbedrohten Gegner Tsholotsho. Kapitän Stephen A limenda traf bei einem Klärungsversuch die Kugel so unglücklich, dass sie im eigenen Netz landete. Am Schluss stand es 1:1. Somit erhöhten die Dynamos ihr Punkte konto um nur einen Punkt auf jetzt 36 und liegen in der Premier Soccer League auf Platz 3 – punktgleich mit dem zweitplatzierten Team von Triangle United und vier Punkte hinter Tabellenführer Chicken Inn FC. Doch auch bei Chicken Inn läuft nicht alles nach Plan. Vor eigenem Publikum mussten The Gamecocks, wie die Mannschaft genannt wird, gegen Hwange die vierte Saisonnieder lage hinnehmen. In ihrer Heimatstadt Bulawayo sind sie Hoffnungsträger für den gesamten Süden des Landes, der eine intensive Rivalität mit der Hauptstadt Harare pflegt. Nun steht der Klub nach dem unerwarteten Punktverlust in dieser entscheidenden Phase der Saison stark unter Druck. “Wir haben es mit zahlreichen Schlüsselspielen zu tun, von denen eines das andere jagt. Wir müssen konzentriert bleiben und uns auf unsere Stärken besinnen. Alle wollen uns zu Fall bringen”, weiss Trainer Joey Antipas. Er ist der Coach, mit dem Motor Action 2010 den Meistertitel gewann – als letzter Klub vor der Ära der Dynamos. die Meisterschaft wird indes wohl erst später fallen, wenn die Dynamos zu Gast sind. Dazwischen rangiert mit Triangle United aus Chiredzi ein Team, das von einem Zucker unternehmen unterstützt wird. Am Wochenende fuhr der Klub, der in der zweiten Saisonhälfte eine beeindruckende Konstanz zeigt, auswärts gegen How Mine FC ein Unentschieden ein. Triangle United wird von Kelvin Kaindu aus Sambia trainiert, der nach dem Ende seiner Spielerkarriere in Simbabwe blieb. Das letzte Team mit realistischen Titelambitionen ist der FC Platinum, der mit einer Ausbeute von 35 Punkten derzeit 5 Punkte hinter der Spitze liegt. Wer aber am Ende den Pokal in die Luft stemmen wird, scheint in Simbabwe klar. Die Dynamos haben die Meisterschaft schon 21-mal gewonnen und damit dreimal so oft wie die Highlanders. Kaum jemand würde derzeit dagegen setzen, dass für das Team aus Harare am Saisonende im November der fünfte Titelgewinn in Serie folgt. Å Nun steht für Chicken Inn in Simbabwes zweitgrösster Stadt das Derby gegen die Highlanders – früher ein gefürchteter Gegner, derzeit jedoch nur im Tabellenmittelfeld zu finden – an. Die Entscheidung im Kampf um T H E F I FA W E E K LY 17 F I F A U 17 - W E L T M E I S T E R S C H A F T England baut an der Zukunft Ein Auge für Talente Neil Dewsnip an der Seitenlinie. 18 T H E F I FA W E E K LY Clint Hughes / Getty Images Neil Dewsnip reist im Oktober als Coach der englischen U17-Nationalmannschaft an die Weltmeisterschaft in Chile. Durch seine Schule gingen schon unzählige Talente. F I F A U 17 - W E L T M E I S T E R S C H A F T A ls im Sommer 2014 bekanntgegeben wurde, dass Wayne Rooney Kapitän der englischen Nationalmannschaft wird und somit die Nachfolge von Steven G errard antritt, strahlte noch ein weiterer Liverpooler voller Stolz: Neil Dewsnip. Denn als Coach der beiden späteren Kapitäne spielte er eine wichtige Rolle in deren fussballerischer Entwicklung. Bevor er als Trainer an der Nachwuchs akademie von Everton tätig war, hatte Dewsnip als Sportlehrer an der Cardinal-Heenan-School in Liverpool gearbeitet, wo der junge Steven Gerrard zu seinen Schülern gehörte. Nach seinem Wechsel zu den Toffees begegnete Dewsnip dann Wayne Rooney, noch bevor sich der damals 16-Jährige mit seinem unvergessli chen Tor gegen den FC Arsenal im Jahr 2002 ins Rampenlicht katapultierte. “Für mich als Trainer ist es absolut unglaublich, dass mit Steven und Wayne gleich zwei junge Männer, mit denen ich gearbeitet habe, später Kapitän der englischen Nationalmannschaft wurden”, so Dewsnip. “Das bedeutet mir wirklich eine ganze Menge.” Stuart Franklin / FIFA via Getty Images Dewsnip-Gewächse Steven Gerrard (l.) und Wayne Rooney im Dress des englischen A-Nationalteams an der WM 2014. Talente im Rampenlicht Die Arbeit mit jungen Talenten ist Dewsnips täglich Brot. Im Oktober wird er nun die Nach wuchsauswahl Englands bei der FIFA U17-Welt meisterschaft in Chile betreuen – auch wenn er eigentlich Trainer der U18-Nationalmannschaft ist. Doch John Peacock, der mit dem Nach wuchsteam die Qualifikation schaffte, wechsel te im Sommer zu Derby County – Dewsnips übernahm. “Ich habe mich mit John getroffen und bin sehr gut vorbereitet. Er hat mir seine Gedanken zu der Gruppe sehr gut vermittelt”, so der Trainer. “Ich habe die Spieler im vergan genen Jahr ohnehin sehr genau beobachtet, da ich ja wusste, dass ich viele von ihnen in die U18-Auswahl übernehmen würde. Daher bin ich ziemlich gut darüber im Bilde, was in der Gruppe zur Verfügung steht.” Ein potenzielles Mit glied des U17-Kaders hat mittlerweile bereits über die Notizbücher von Pea cock und Dewsnip hinaus Aufsehen erregt: Reece Oxford. Bei seinem Debüt für West Ham United gegen den FC Arsenal am 9. August war er genau 16 Jahre und 236 Tage alt. Er ist damit der zweit jüngste Spieler in der Startaufstellung eines Teams in der Premier Le ague (noch jünger war nur Jose Baxter, der ebenfalls zu Dewsnips Schützlingen in Everton gehörte). Mit einer sehr starken Leistung im Mittelfeld gegen Akteure wie Mesut Özil und Santi Cazorla spielte er sich eindrucksvoll ins Rampenlicht. “Ich freue ich mich sehr, dass ein junger englischer Spieler bei seinem Debüt in der Startaufstellung eines Spitzenspiels in der P remier League eine derart starke Leistung gezeigt hat”, kommentierte Dewsnip. Und Oxford scheint ihn überzeugt zu haben. Der Coach hat ihn ins definitive Kader für die U17-Weltmeisterschaft in Chile berufen. und diskutieren über aktuelle Entwicklungen im englischen Fussball. “Roy Hodgson war in den vergangenen Jahren bei zahlreichen Zusammenkünften dabei. Er ist sehr interes siert und will genau über die jungen Spieler informiert werden, die nachrücken”, so Dews nip. “Wir haben jetzt hier eine weltweit führen de Einrichtung zur Ver fügung. Wir stecken immer noch in den Kin derschuhen. Es wird inte ressant sein, zu beobach ten, wo wir in zehn Jahren stehen. Aber wir sind mit Sicherheit auf dem richtigen Weg.” Der Trainer weiss, dass nicht immer alles wie gewünscht lief. “Es liegt an uns Coaches, ein bisschen mutiger zu sein und den Spielern zu erlau ben, ihre Kreativität zu zeigen. Aber alles zur richtigen Zeit und am richtigen Ort”, sagt Dews nip. “In den letzten Jahren hat England sein Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft. Ich stelle mir gern vor, dass ich vielleicht dazu bei tragen kann, unsere Bilanz in allen Altersgrup pen in den kommenden Jahren zu verbessern.” Angesichts solcher Namen wie Gerrard, Rooney und Barkley in der Liste seiner frühe ren Schützlinge wäre es wohl keine grosse Überraschung, wenn sich so mancher Akteur aus Dewsnips Team für Chile 2015 in Zukunft ebenfalls als Führungsfigur erweisen würde. Å “Sehr zufrieden mit der Auslosung” Beim Turnier wird es das englische Team mit einer faszinierenden, aber auch anspruchsvol len Gruppe zu tun bekommen. Guinea, die Re publik Korea und der dreimalige FIFA U17-Welt meister Brasilien sind die Gegner. “Es geht uns in erster Linie darum, den Spielern schon im jungen Alter internationale Erfahrungen zu ermöglichen, die sie auf den Tag vorbereiten, an dem ihnen hoffentlich der Sprung in die A-Nationalmannschaft gelingt”, so Dewsnip. “Wir sind sehr zufrieden mit der Auslosung. Sie erfüllt genau unseren Wunsch, gegen Mann schaften aus verschiedenen Ländern mit ganz verschiedenen Spielweisen anzutreten.” Um sich optimal auf die WM vorzuberei ten, reist Dewsnip mit seinem Team Anfang September nach Zeist bei Utrecht. In zwei Spie len gegen die niederländische U18-National mannschaft testet der Trainer sein definitives Kader. Bei der Vorbereitung der Nachwuchs auswahl spielt aber auch das Trainingszentrum im St. George’s Park eine Schlüsselrolle. Hier kommen die Trainer aller englischen Auswahlmannschaften einschliesslich der A-Nationalmannschaft regelmässig zusammen Steve Feekins “Es wird interessant sein zu beobachten, wo wir in zehn Jahren stehen.” Chile 2015 17. Oktober – 8. November Gruppe A Chile Kroatien Nigeria USA Gruppe B Brasilien England Guinea Republik Korea Gruppe C Argentinien Australien Deutschland Mexiko Gruppe D Belgien Ecuador Honduras Mali Gruppe E Costa Rica Korea DVR Russland Südafrika Gruppe F Frankreich Neuseeland Paraguay Syrien T H E F I FA W E E K LY 19 First Love Ort: Dongo, DR Kongo Datum: 24. Juni 2015 U hrzeit: 20.45 Uhr Fotog ra f: Feder ico Scoppa AFP T H E F I FA W E E K LY 21 GRASSROOTS FIFA inspiring girls and boys to play football FIFA’s Grassroots programme is the core foundation of our development mission, aimed at encouraging girls and boys around the world to play and enjoy football without restrictions. Grassroots focuses on the enjoyment of the game through small-sided team games, and teaching basic football technique, exercise and fair play. For more information visit FIFA.com FR AUENFUSSBALL PRESIDENTIAL NOTE Mehr Integration von Frauen Die Forderungen des sechsten FIFA-FrauenfussballSymposiums im Rahmen der FIFA FrauenWeltmeisterschaft Kanada 2015™ standen im Zentrum der Sitzung der FIFA-Arbeitsgruppe für Frauenfussball Mitte August in Zürich. F IFA-Präsident Blatter, der die Gründung der Arbeitsgruppe im Oktober 2013 angekündigt hatte, eröffnete die dritte Sitzung mit folgenden Worten: “Der überwältigende Erfolg der FIFA FrauenWeltmeisterschaft in Kanada hat gezeigt, wie sehr sich der Frauenfussball entwickelt hat und wieso Frauen und Mädchen auf und neben dem Platz unbedingt bestmöglichen Zugang zum Fussball haben müssen. Frauen gehören zum Fussball und müssen die gleichen Chancen haben. Die FIFA will bei der Gleichberechtigung vorangehen und ruft alle Konföderationen und Mitgliedsverbände dazu auf, ihrem Beispiel zu folgen.” Die Arbeitsgruppe schlägt der FIFA-Reformkommission 2016 vor, Frauen im Fussball zu einem Schwerpunkt zu machen. Die FIFA soll zudem Richtlinien für die Integration von Frauen in die Verwaltung und in die Führung des Fussballs erlassen. Die Arbeitsgruppe ist der Meinung, dass die FIFA bei diesen Richtlinien ein Vorbild sein soll, unter anderem durch eine Zielvorgabe von 30 Prozent beim Frauen anteil in Aufsichtsräten, Kommissionen und in der Geschäftsleitung, durch die Vertretung des Frauenfussballs mittels Spezialisten (idealerweise Frauen) auf höchster Ebene und in Entscheidungs gremien oder durch die Integration des Frauenfussballs in die Strategien und Prozesse jedes Mitgliedsverbands, einschliesslich des Klublizenzierungsverfahrens, gemäss den jeweiligen Bedürfnissen und Gegebenheiten. Die Arbeitsgruppe schlägt der FIFA vor, eine Strategie und einen Plan zu erarbeiten, um den Fussball durch mehr Trainerinnen, Schiedsrichterinnen und Funktionärinnen frauenfreundlicher zu machen. Zur Förderung weiterer Wettbewerbe sollen neben einer FIFA Klub-Weltmeisterschaft der Frauen (die derzeit in Planung ist) die kontinentalen Qualifikationen für FIFA-Turniere aller Alters klassen durch eine stärkere Beteiligung und mehr Spiele ausgebaut werden. Ein weiterer Vorschlag ist, eine Erklärung und Richtlinien zu erlassen, mit denen sich alle Anspruchsgruppen im Fussball verpflichten, den Fussball auf allen Ebenen ohne geschlechtliche Diskriminierung gemäss der jeweiligen Beteiligung und dem Potenzial angemessen zu finanzieren. Um den Frauenfussball als wertvollste Marke im Frauensport weltweit zu etablieren, soll zudem eine Hochwachstums-Geschäftsstrategie erarbeitet und umgesetzt werden. Mit einem Forschungsprogramm sollen dazu der Marktwert des Frauenfussballs sowie das geschäftliche und öffentliche Interesse erhoben werden. Weitere Themen auf der Tagesordnung der Sitzung waren das Programm zur Förderung von weiblichen Führungskräften und die Konferenz zum Weltfrauentag im März 2016. Die Arbeitsgruppe für Frauenfussball wird die Ergebnisse der Sitzung nun dem FIFA- Exekutivkomitee zur Genehmigung vorlegen. Å Die Leader von morgen F ussball ist mehr als ein Spiel. Mit 300 Millionen Aktiven und 1,6 Milliarden Menschen, die direkt oder indirekt mit unserem Sport in Verbindung stehen, bildet er einen gewaltigen Faktor in wirtschaftlicher, sozialer und geistiger Hinsicht. Fussball hat die Kraft, Menschen zu verbinden – und sie zu bilden. Dies war der Grundgedanke, als wir vor exakt 20 Jahren an der Universität im schweizerischen Neuchâtel das Centre international d’étude du sport (CIES) ins Leben riefen. In Kooperation mit der De Montfort University in Leicester und der SDA Bocconi School of Management in Mailand wurde ein studentisches Angebot geschaffen, das die Ausbildung im Sportmanagement – mit dem FIFAMaster in Management, Recht und Geisteswissenschaft als international anerkannter Abschluss – möglich macht. Das Programm ist ein durchschlagender Erfolg. Mittlerweile beteiligen sich schon 20 Partneruniversitäten auf vier Kontinenten daran. Der Lehrgang verbindet Theorie und Praxis in optimaler Form und bietet den Studenten die Chance, Führungspersönlichkeiten aus der Sportwelt zu treffen und sich ein wertvolles Kontaktnetz aufzubauen. So schaffen wir die personellen Ressourcen und garantieren das Know-how, um dem Fussball die organisatorische, administrative und logistische Basis für die Zukunft zu geben. Der Fussball ist ein Teil unserer Gesellschaft – er zieht Vertreter aller Weltreligionen, aller ethnischen und sozialen Schichten in seinen Bann. Seine Werte müssen uns auch im Alltag als Wegweiser dienen: Disziplin, Respekt, Fair Play. Der FIFA-Master verbindet diese Qualitäten mit akademischen Weihen. Vor allem spiegelt das Studium die erzieherische Kraft unseres Sports wider: Was auf dem Spielfeld gilt, muss auch jenseits der Seitenlinie gelten – in den Familien, in der Gesellschaft, in den Bildungsinstituten. Gerade als Lebensschule hat der Fussball ein immenses Potenzial. Ich wurde gefragt, ob das Bildungsprogramm auch nach dem aus serordentlichen Wahlkongress im nächsten Februar weiter geführt wird. Die Antwort ist simpel: Natürlich, auf jeden Fall! Weder das CIES noch die FIFA sind von einzelnen Personen abhängig. Sie leben von Ideen, Philosophien, Leidenschaft, Hoffnung und Emotionen. Der Ball rollt weiter – egal, wer an der Spitze der FIFA steht. tfw Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY 23 “ICH BIN KEIN MENSCH, DER NEIDISCH IST” 24 K ARL-HEINZ RUMMENIGGE Lange im Schatten von Franz Beckenbauer und Uli Hoeness führt Karl-Heinz Rummenigge den FC Bayern München heute souverän. Roland Zorn im Gespräch mit dem ehemaligen Weltklassestürmer. Karl-Heinz Rummenigge, Sie werden am 25. September 60 Jahre alt und haben sich in Ihrem Leben nun schon über 34 Jahre als Weltklassespieler, als Vizepräsident des Vereins und seit 2002 als Vorstandsvorsitzender der Bayern München AG für den erfolgreichsten deutschen Fussballklub engagiert. Staunen Sie selbst manchmal über diese unzertrennliche Liaison? “Die Jahre fern von München, als ich in Mailand und Genf spielte, haben mich inspiriert fürs L eben.” Karl-Heinz Rummenigge: Leben bedeutet auch Glück. Als Bayern München bei uns zu Hause anrief und mich fragte, ob ich mir vorstellen könne, für diesen damals schon international renommierten Klub zu spielen, hat meine Mutter zunächst einen schönen Schreck gekriegt. Ich habe, als ich 1974 mit 19 Jahren vom westfälischen Amateurklub Borussia Lippstadt für eine Ablösesumme von 17 500 Mark nach München wechselte, natür lich meine grosse Chance gewittert. Zu meiner zweiten Karriere als führender Repräsentant des FC Bayern kann ich nur sagen, dass ich das Glück hatte, zur richtigen Zeit am richti gen Ort gewesen zu sein. Meine Gelegen heiten, dem Verein auch nach meiner aktiven Laufbahn zu dienen, habe ich so entschlossen zu nutzen versucht wie jene als Stürmer vor dem gegnerischen Tor. Dabei galten Sie in Ihrem ersten Jahr als Bayern-Profi noch als ziemlich schüchtern. Das ist ja auch nicht ganz verwunder lich, wenn man mit 19 seine Lehrzeit in einer Mannschaft von Weltstars beginnt, in der Koryphäen wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Sepp Maier oder Uli Hoeness kurz zuvor in München Weltmeister gewor den waren. Was hat Ihnen dann den entscheidenden Schub auf dem Weg zu einem Weltklasseangreifer gegeben? Daniel Delang Der liebe Gott hat mir das Talent gegeben, und ich fühlte mich nach einer kürzeren Anlaufzeit in der Pflicht, etwas Gescheites daraus zu machen. Danach hat sich meine Profilaufbahn ganz ordentlich entwickelt. Das kann man wohl sagen, wenn man sich die gewonnenen Titel anschaut. Meine Zeit als Spieler war herrlich, vor allem, weil man als Profi immer an dem entscheidenden Knopf drehen konnte. Was mir ebenfalls sehr geholfen hat, waren meine Auslandserfahrungen zum Ende meiner Laufbahn – vor allem bei Inter Mailand, aber auch bei Servette Genf. Die Jahre fern von München haben mich inspiriert fürs Leben. Ich profitiere davon noch heute in meinem zweiten Beruf, in dem ich mit meinen Kolle gen dafür sorgen muss, dass die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen und der Klub solide und seriös geführt wird. Sie gelten, weil Sie international eng vernetzt sind, nicht zuletzt durch Ihre Aufgabe als Vorsitzender der European Club Association, auch seit Langem als “Aussenminister” des FC Bayern. Was hat Sie dazu prädestiniert? Ich habe die ganze Welt wegen des Fußß balls sehen dürfen. Und in diesem Sport, wie in vielen anderen Berufen, ist es extrem wichtig, ein Netzwerk zu haben. Dafür muss man häufig vor die Tür gehen und gern reisen. Man sieht und lernt ständig etwas Neues und baut zu vielen Menschen Verbindungen auf, die einem gelegentlich helfen können. Ich war in meiner Zeit als Vizepräsident von Bayern München zwischen 1991 und 2002 sehr viel unterwegs, auch um mich bei anderen Klubs wie Ajax Amsterdam, Manchester United oder Real Madrid schlauer zu machen. Dabei konnte ich mich im Windschatten unseres damaligen Präsidenten Franz Beckenbauer und unseres Managers Uli Hoeness kontinuierlich entwi ckeln. Diese Chance habe ich genutzt. Damals konnte man noch mit Rettungsring ins kalte Wasser springen. Heute, da alles, was man tut oder lässt mehr oder weniger intensiv von der Öffentlichkeit begleitet wird, musst du ohne Rettungsring reinhüpfen. Der gebürtige Münchner Beckenbauer und der Schwabe Hoeness, jahrelang Herz und Seele des FC Bayern, waren immer populärer als Sie und schienen immer im Vordergrund zu stehen. Hat Sie das irgendwann gestört? Ich bin kein Mensch, der neidisch ist. Franz’ Charme und seine bayerische Lebensart sind sowieso unübertroffen. Und mein Freund Uli war immer der Spiritus Rector unseres Klubs. Jeder verdient, was ihm zukommt. Mir als etwas weniger emotiona lem Westfalen war es immer eine Freude und überaus angenehm, mit den beiden zusammenzuarbeiten. T H E F I FA W E E K LY 25 Talentiert und engagiert Rummenigge als Nationalteam- Kapitän bei der WM 1986 (r.o.), als junger Bayern-Stürmer 1981 (l.u.) und heute. 26 K ARL-HEINZ RUMMENIGGE Sie waren in 51 Spielen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und haben dort schon früh wie im Verein Verantwortung übernommen. Hilft Ihnen dieser Wesenszug auch heute noch, da Sie den Klub mit den weltweit meisten Mitgliedern (258 000) und einem Jahresumsatz von 540 Millionen Euro führen? “Ich habe Philipp Lahm einmal gesagt: ‘Ihr seid viel bessere Profis heute, als wir früher. Viel seriöser, viel intensiver.’” Zweifellos. Wer Verantwortung übertragen bekommt, muss damit auch verantwortlich umgehen und alles zum Wohle dieses grossen Klubs tun. Ich habe einmal Dr. Martin Winterkorn, den Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, der auch Mitglied unseres Aufsichtsrats ist, gefragt, wie er denn einen Konzern mit 600 000 Mitarbeitenden lenke – und er hat ganz einfach geantwortet: mit guten Leuten. Wir haben hier bei den Bayern auch gute Leute und extrem gute Hierarchien. Unser Klub ist vorzüglich aufgestellt, und jeder weiss, was von ihm verlangt wird. Eine ganze Menge bei dem ungebrochen rasanten Wachstum dieses Weltklubs. Wir haben hier Mitglieds- und Umsatzsteigerungen hinter uns, die atemraubend sind. Wir müssen immer aufpassen, dass dabei alle gesund bleiben und in der Höhen- luft ohne Schnappatmung auskommen. Falls nicht, muss mich jemand runterziehen, denn wenn man hoch fliegt, braucht man jemanden, der einen auch mal hart landen lässt. Haben Sie sich, verheiratet mit Ihrer Jugendliebe Martina und Vater von fünf erwachsenen Kindern, mit steigendem Alter verändert? Ich bin heute entspannter gegenüber meinen Enkeln als gegenüber meinen eigenen Kindern früher. Ich versuche insgesamt, so entspannt wie möglich mit den Dingen umzugehen, die auf mich zukommen. Wären Sie lieber in der heutigen Zeit Fussballprofi? Diese Frage habe ich mir nie gestellt. Ich weiss nur, dass die heutige Zeit viel schnelllebiger ist als in meinen besten Profijahren. Ich habe unserem Kapitän Philipp Lahm einmal gesagt: “Ihr seid viel bessere Profis heute, als wir früher. Viel seriöser, viel intensiver.” Von den Spielern wird in jeder Hinsicht deutlich mehr verlangt als von uns damals. Sie verdienen zwar auch viel mehr Geld als wir früher, aber sie müssen auch viel mehr dafür leisten. Å Daniel Delang (2), Getty Images,imago Schneller Dribbler, ruhiger Analytiker Stürmer Karl-Heinz Rummenigge war ein guter Dribbler und zeichnete sich durch seine Schnelligkeit und seinen starken Schuss aus. Bei Bayern München wurde er gross, schoss in zehn Jahren 162 Tore, ehe er 1984 zu Inter Mailand wechselte. Der Transfer machte Schlagzeilen in der Weltpresse, weil die Italiener damals 11 Millionen D-Mark nach München überwiesen. Der Umsatz von Bayern München betrug Anfang der 80er-Jahre zirka 16 Millionen D-Mark pro Jahr, heute sind es 350 Millionen Euro. 1980 und 1981 wurde Rummenigge zum besten Fussballer Europas gewählt. Für Deutschland war er 95-mal im Einsatz und schoss dabei 45 Tore. 1980 gewann er in Italien die Europameisterschaft, später führte er das Nationalteam als Kapitän an die WM 1982 und 1986 (zweimal Platz 2). Seit 1991 fungiert der 59-Jährige im P räsidium des FC Bayern München, ab 2002 als Vorstandsvorsitzender der damals neu gegründeten Aktiengesellschaft. Nach der Steueraffäre von Präsident Uli Hoeness im Jahr 2014 wurde Rummenigge zum neuen Gesicht des FC Bayern München. Im Gegensatz zum emotionalen Geschäftsmann Hoeness, der seine Entscheidungen oft aus einem Bauchgefühl heraus getroffen hatte, agiert Rummenigge eher rational. Er gilt als Analytiker. Im Sommer 2012 holte er Matthias Sammer als Sportchef. Rummenigge ist verheiratet und hat fünf erwachsene Kinder. Sein Engagement im Fussball ist gross. Seit 2008 steht er auch der V ereinigung der Europäischen Fussballvereine vor. sca T H E F I FA W E E K LY 27 HISTORY Stars aus Down Under Gordon Nunn, Bob Lawrie, Alan Johns und Reg Date (v.l.). Reg Date – der vergessene Torjäger Australiens Im Fussball gibt es viele grossartige Spieler, die aus den verschiedensten Gründen niemals den Starstatus erlangen, der ihrem Talent entsprechen würde. Einer dieser Spieler war Reg Date. 28 T H E F I FA W E E K LY ein grossartiger Spieler und ein grossartiger Mensch, aber auch seine Trinkgewohnheiten waren einzigartig”, erinnerte sich Marston. “Die Trainer haben Reggie nie gemocht. Er hatte etwas von einem Sonderling. Sie konnten nicht mit ihm umgehen.” Der Fussball war zu dieser Zeit überaus körperbetont, und es war genau dieses Umfeld, in dem der kräftig gebaute Date das Fussballspielen erlernte. Der Teamplayer Trotz seiner schelmischen Art und seines imposanten Körperbaus war Date einerseits für seine Technik und spielerische Raffinesse bekannt. Andererseits beeindruckte er als mannschaftsdienlicher Spieler mit einem Sportsgeist der alten Schule. “Ich habe noch nie einen Fussballer gesehen, der fairer spielte”, meinte Jack Mathews, Sportredakteur des “Newcastle Morning Herald and Miners’ Advocate”, nach Dates Rücktritt. “Auch habe ich nie einen Spieler gesehen, der brillanter und spektakulärer gespielt hat oder torgefährlicher war als Date. Er verkörperte all das. Er stellte sich stets in den Dienst der Mannschaft und verzichtete darauf, sich als Einzelspieler zu profilieren.” Angeblich lehnte Date Angebote von Cardiff City und den Glasgow Rangers ab, wodurch er Marstons Wechsel in das Mutterland des Fussballs um mehrere Jahre zuvorgekommen wäre. Reg Flewin, Kapitän einer englischen Auswahl, die 1951 in Australien auf Tour war, sagte über Date: “Ganz bestimmt wäre er auch in einem englischen Team ein Starspieler.” Jack Pollard’s Soccer Records A bseits des Spielfelds eine charismatische und beeindruckende Persönlichkeit machte Date auf dem Platz vor allem mit Torerfolgen Schlagzeilen. Von seinem Debüt als raubeiniger Teenager im Jahr 1937 bis zu seinem letzten Spiel 1954 brachte es Date auf 664 Treffer im Verein und in der Nationalmannschaft. “Der beste australische Spieler mit dem bzw. gegen den ich jemals gespielt habe”, so Joe Marston, ein australischer Fussballpionier dieser Zeit, der eine erfolgreiche Karriere in England absolvierte, noch bevor es ihm andere gleichtaten. Der in Newcastle (New South Wales) geborene Date, der vor 20 Jahren im Alter von 74 Jahren gestorben ist, ist selbst in der australischen Fussballgemeinde kaum bekannt und scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Zum einen ist dies auf die Zeit zurückzuführen, in der er aktiv war, da der Medienrummel von damals nicht mit dem heutigen vergleichbar ist. In jener Zeit wurde in Australien nur selten über Fussball berichtet, was sich erst in den letzten zehn Jahren geändert hat. Zum anderen spiegelt dies auch die Persönlichkeit eines Mannes wider, der das Rampenlicht scheute und lieber seinen eigenen Weg ging. Date arbeitete wochentags in einem Kohlebergwerk und war sichtlich glücklich, an den Wochenenden für die lokale Mannschaft spielen zu können. Er wählte niemals den herkömmlichen Weg: Date besass eine Kneipe in einem Problemviertel in der Nähe der Hafenanlagen seiner Heimatstadt Newcastle und war bekannt für seine Boxkämpfe – selbst im fortgeschrittenen Alter. “Er war HISTORY Laurie Schwab collection / Deakin 664 Treffer Für viele war Reg Date (r.) zwischen 1937 und 1953 in Australien das Mass aller Dinge. Date wuchs in den Vororten von Newcastle unter den sozialen Bedingungen einer Arbeiterstadt auf, in der die örtliche Kohle- und Stahlindustrie der grösste Arbeitgeber war. Nicht zuletzt deshalb war Newcastle in den 1930er- und 1940er-Jahren das Zentrum des australischen Fussballs. Dates Stammklub Wallsend war die absolute Topadresse in Newcastle. Damals wurden in dessen Crystal Palace Soccer Ground auch internationale Spiele ausgetragen. Date erzielte im Juniorenfussball Hunderte von Toren und in einer Saison traf er angeblich in jedem Spiel mindestens siebenmal. Der Arbeiterverein Wallsend holte den damals 16-jährigen Date in die A-Mannschaft, in die er sich nahtlos integrieren konnte. Aufgrund seiner aussergewöhnlichen Leistungen auf dem Platz, aber auch aufgrund seiner Persönlichkeit abseits des Spielfeldes avancierte Date schon sehr bald zum Publikumsliebling. Der “kleine Junge” aus der Nachbarschaft konnte sich in diesem familiären Umfeld prächtig entwickeln. Abgesehen von drei erfolgreichen Spielzeiten bei Canterbury, einer Spitzenmannschaft aus Sydney, verbrachte er seine gesamte Karriere bei diesem Klub. In Sydney erzielte er in einer einzigen Saison nicht weniger als 73 Tore – eine Rekordmarke, die wohl nie mehr erreicht werden wird. Ein kurzer Augenblick des Ruhms Dates Karriere in der Nationalmannschaft war hingegen nur von kurzer Dauer. Sie umspannte zwar sechs Jahre, doch in dieser Zeit brachte er es lediglich auf fünf Länderspiele, die allesamt während eines Monats im Jahr 1947 stattfanden. Date stellte jedoch auch hier seine Qualitäten unter Beweis und verzeichnete bereits in der 4. Minute seines Debüts gegen Südafrika den ersten seiner insgesamt acht Treffer. Der Zweite Weltkrieg und die spärlich stattfindenden Länderspiele Australiens trugen dazu bei, dass Date das grün-goldene Trikot nur so selten tragen konnte. Hinzu kamen laut einigen Zeitgenossen Reibereien mit den Funktionären. “Er war der herausragende Spieler dieser Jahre, daran besteht kein Zweifel”, so Frank Parsons, ein australischer Stürmer jener Zeit, der ebenfalls aus Newcastle stammte. “Reg nahm nie ein Blatt vor den Mund. Wohl deshalb wurde er nicht für die Touren nach Neuseeland (1948) und Südafrika (1950) berufen, obwohl er es verdient gehabt hätte. Eigentlich hätte er als Erster nominiert werden sollen.” “Wir haben ein paar gemeinsame Abende in Newcastle verbracht und schätzten die Gesellschaft des jeweils anderen sehr. Er liebte es, über Fussball zu sprechen. Reg war ein richtiger Typ, und er hatte eine Kneipe ... dabei wäre er der richtige Mann für ein Hotel gewesen.” Australien brachte in den vergangenen Jahren immer wieder grosse Namen hervor, doch der Fussball-Stammbaum der Socceroos lässt sich bis zum grössten all dieser Spieler zurückverfolgen. Ein Arbeiter in einem Kohlebergwerk, der wenig Interesse an Ruhm hatte, sondern einfach nur das Spiel spielte, das er so sehr liebte. Å Peter Smith T H E F I FA W E E K LY 29 Football breaks down barriers Football builds bridges. It has a unique power to inspire friendship, respect and equality. FIFA’s Say No To Racism campaign is part of our commitment to tackle all forms of discrimination in football. Everyone should have the right to play and enjoy football without fear of discrimination. Say no to racism. For more information visit FIFA.com FREE KICK SPOTLIGHT ON ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Elfenbeinküste FIFA-Kürzel: CIV Konföderation: CAF Kontinent: Afrika Hauptstadt: Yamoussoukro Versteckte Talente Annette Braun Mario Wagner / 2Agenten M illionen Kinder gehen ihrer Fussballleidenschaft nach. Nur wenige davon können ihr Hobby zum Beruf machen, für die meisten bleibt das ein Traum. Neben Disziplin und dem richtigen Ort zur richtigen Zeit ist es das Talent, das die Richtung vorgibt. Gesegnet sind also all jene Fussballer, die davon ein bisschen mehr als andere besitzen. Da mutet es fast schon unfair an, dass es Spieler gibt, die neben ihrer besonderen Begabung für das runde Leder auch noch andere Talente in sich vereinen. Talente, die man von dem einen oder anderen so nicht erwartet hätte. Manchester-United-Neuzugang Bastian Schweinsteiger zum Beispiel hätte auch professioneller Skifahrer werden können. Gerne erzählt er die Anekdote aus seiner Jugend, als er in einem Rennen seinen Freund Felix Neureuther, seines Zeichens bester deutscher Skirennläufer, geschlagen hatte. Auch im Basketball beweist er regelmässig ein glückliches Händchen und war während seiner Zeit beim FC Bayern München oft Tribünengast beim Basketballteam des Klubs. Andrei Arschawin, seit diesem Sommer bei Kuban Krasnodar aktiv, macht dagegen erfolgreich Mode. Er studierte neben seiner Fussballerkarriere Design – hauptsächlich, um Mädchen kennenzulernen, wie er selbst einmal zugegeben hat. Nun profitiert die Frauenwelt von Arschawins eigener Modelinie. K lamotten kreiert Arsenal-Stürmer Theo Walcott nicht, dafür schreibt er und hat als Autor schon einige Kinderbücher veröffentlicht. Wer steht bei den Geschichten wohl im Mittelpunkt? Natürlich ein Junge namens T.J., der sich nichts sehnlicher wünscht, als Fussballprofi zu werden. Überrascht hat ausserdem der italienische Nationalstürmer Mario Balotelli, als er vor zwei Jahren für seinen Kollegen Andrea Pirlo die Nationalhymne spielte – auf dem Piano. Sowieso fühlen sich Fussballer von der Musik angezogen. Dicke Kopfhörer sind bei der Spielvorbereitung schon fast nicht mehr wegzudenken. Und es gibt immer wieder Akteure, die selbst zum Mikrofon greifen. Kevin Keegan, der 1979 mit seinem Song “Head over Heels in Love” die Charts stürmte, gehört dazu. Oder 1990 die gesamte deutsche Nationalmannschaft, die zusammen mit Udo Jürgens “Wir sind schon auf dem Brenner” intonierte. Ob bei den Spielern tatsächlich gesangliches Talent vorhanden war, sei dahingestellt. Aber zumindest klappte es nach der gemeinsamen Aufnahme mit dem Gewinn des WM-Titels. Å GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 322 463 km² Höchster Punkt: Mont Nimba 1752 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Atlantischer Ozean FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 21. Rang Weltmeisterschaften: 3 Teilnahmen 2006, 2010, 2014 Bestes Ergebnis: Gruppenphase 2006, 2010, 2014 FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 67. Rang Weltmeisterschaften: 1 Teilnahme 2015 Bestes Ergebnis: Gruppenphase 2015 LET Z TE RESULTATE Männer: Gabun - Elfenbeinküste 0:0 14. Juni 2015 Frauen: Elfenbeinküste - Simbabwe 3:0 (Forfaitniederlage) 19. Juli 2015 FIFA-INVES TITIONEN Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion Seit 2002: USD 4 728 279 T H E F I FA W E E K LY 31 ZEITSPIEGEL T H E N Guadalajara, Mexiko 1970 imago Die deutschen Nationalspieler Siggi Held (l.) und Berti Vogts während einer Pause bei der WM. 32 T H E F I FA W E E K LY ZEITSPIEGEL N O W Crans-Montana, Schweiz 2015 Dominic Steinmann/Keystone Daniel Hoegh (l.) und Marc Janko vom FC Basel in einer Pause während des Sommer-Trainingslagers. T H E F I FA W E E K LY 33 FIFA PARTNER THE ART OF FOOTBALL Z I TAT E DER WOC HE Von Menschen und Vögeln “Ich möchte ihn heute Abend küssen.” Ronald Düker Louis van Gaal, Trainer von Manchester United, über Memphis Depay nach dem Doppelpack des Niederländers gegen den FC Brügge “Wenn Lazio diesen Geldbetrag i nvestiert hat, dann bin ich wohl so viel wert.” Sergej Milinkovic-Savic über seinen Transfer zu Lazio Rom “Es gibt einen echten Mangel an B egeisterung, vor allem aber einen Mangel an Qualität. Newcastle sollte man zu Hause schlagen. Wenn du die Liga gewinnen willst, musst du solche Spiele gewinnen.” © Andreas Gursky W as würde ein Vogel sehen, flöge er während des Finals einer Europameisterschaft über ein Fussballstadion? Er sähe etwas anderes als die Zuschauer vor ihren Fernsehbildschirmen, auf denen das Spiel in Nahaufnahme und in Zeitlupe zu erleben ist. Und natürlich sähe er etwas a nderes als die Spieler selbst, die sich da unten auf Augenhöhe gegenüberstehen und sich keinen Überblick über das Spielfeld als Ganzes verschaffen können. Aus der Vogelperspektive sieht ein solches Finale aus wie die Bilder des Fotografen Andreas Gursky, jedenfalls wie jene aus der Serie “EM Arena” aus dem Jahr 2000. Schon lange bevor sich auch die TV-Sender einer solchen Perspektive bedienten – das war beim FIFA Konföderationenpokal 2005 – behandelte Gursky diesen Blick auf den Fussball künstlerisch. Wie aufregend Gurskys Fotografien noch vor 15 Jahren hatten gewesen sein müssen, können wir heute nur mehr erahnen, sind wir doch mittlerweile gründlich an tricktechnische Visualisierungen gewöhnt, die uns das Spiel ebenfalls aus der Vogelper spektive verständlich machen sollen, indem bestimmte Spielzüge und Verlagerungen auf dem Platz von oben gezeigt werden. Gurskys Blick ist der eines kaltherzigen Gottes. Die Spieler beider Mannschaften treten als Individuen in den Hintergrund. Von weit oben betrachtet, gibt es zwischen ihnen keine Unterschiede: keine erkenn baren körperlichen und schon gar keine erkennbaren Gesichter. Da sie gerade einmal zu sehen sind, treten die Spieler nur als Funktionen des grossen Ablaufs auf den Plan. Sie sind nicht mehr als einzelne Bausteine der Struktur, aus der der Fussball in seiner Gesamtheit besteht. Gursky ist für Fotografien bekannt, auf denen die einzelnen Komponenten hinter der ornamentalen Flächigkeit des grossen Bildgegenstands zurücktreten. Seine Innenansichten von Bibliotheken lassen die einzelnen Bücher zu pixelartigen Bildpunkten schrumpfen. Ähnliches geschieht mit den massenhaft aufgeschichteten Süssigkeiten in Supermarkt-Regalen, mit den einzelnen Apartments, aus denen sich die Fassade eines riesigen Wohnkomplexes zusammensetzt, oder mit Hunderten von Maklern auf dem Börsenparkett von Chicago. Was würde ein Vogel sehen, schaute er auf das Bild “EM Arena” von Gursky? Vermutlich nicht das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten würden. Er ist nicht darauf ausgerichtet, sich besonders für Menschen zu interessieren und schon gar nicht für Fussballspieler. Vielleicht stechen dem Vogel einzig und allein die auffälligen Streifen ins Auge, die der Rasenmäher als Muster in das Gras gezogen hat. Wer aber als Mensch – und noch dazu als Fussballfreund – auf diese Bilder schaut, sieht ein eingefrorenes Spiel. Und vielleicht macht genau das den Reiz dieser Bilder aus: Sie wecken den Wunsch, diesen Zustand zu überwinden; also die Play-Taste zu drücken, damit das Spiel seinen Lauf nehmen kann, sodass die Spieler in ihre Bewegung zurückfinden, aus der sie durch die Kamera herausgerissen worden sind. Denn nur solange der Ball rollt, ist Fussball das schönste Ballspiel der Welt. Das versteht jeder Mensch. Å Paul Scholes über seinen ehemaligen Verein Manchester United “Er ist durch die Hintertür gegangen, obwohl ihm alle Türen offenstanden und der rote Teppich schon ausgerollt war.” Der französische Trainer Élie Baup über den Abgang von Coach Marcelo Bielsa bei Marseille “Ob Gigi der beste italienische Torwart aller Zeiten ist? Nein, aber er ist der Beste seiner Generation. Der Beste war Zoff. Und dann gab es zu meiner Zeit noch Zenga und später Peruzzi. Buffon könnte es aber Zoff gleichtun und mit 40 Jahren an einer WM spielen. Er ist noch in Form. Ich hoffe, dass er in Russland dabei sein kann.” Stefano Tacconi, ehemaliger italienischer Torwart “Einige andere Klubs werden seit 15 Jahren enttäuscht, und der Trainer ist immer noch derselbe.” José Mourinho auf die Frage, ob er überrascht war, dass Manuel Pellegrinis Vertrag bei Manchester City verlängert wurde T H E F I FA W E E K LY 35 sharecocacola.com #shareacocacola Coca-Cola and the contour bottle are registered trademarks of the Coca-Cola Company. Share a with TURNING POINT “Vor der Rückkehr hatte ich Angst” Manuel Pascali hat sieben Jahre lang in Schottland gespielt. Doch plötzlich reichte das Gehalt kaum mehr. Er musste zurück nach Italien. A.S. Cittadella S ieben Jahre. Das ist eine lange Zeit für jemanden wie mich, der vor seinem Abenteuer in Schottland niemals zwei Spielzeiten in Folge bei einem Verein geblieben war. So lange dauerte mein Gastspiel bei den Killie, wie Kilmarnock genannt wird, in der schottischen Premier League. Doch alle schönen Geschichten gehen eines Tages zu Ende. Ich kam im Jahr 2008 nach East Ayrshire, nachdem ich in der Serie C1 eine grossartige Saison bei Foligno gespielt hatte und in die Serie B aufgestiegen bin. Damals spielte ich mit Jungs wie Volta, Parolo oder Cacciatore, die heute in der Serie A spielen. Seither waren Kilmarnock und Schottland mein neues Zuhause geworden. Das wird für immer meine Mannschaft bleiben, auch wenn ich mich auch bei meinen anderen Vereinen stets wohl gefühlt habe. Ich bestritt über 200 Spiele für Kilmarnock, fungierte in den vergangenen vier Jahren als Kapitän – und das als Italiener im Ausland – und feierte im Jahr 2012 einen historischen Triumph im Ligapokal. Wenn ich samstags vom Training nach Hause komme, informiere ich mich sofort darüber, wie Killie gespielt hat. Für mich war leider kein Platz mehr im Team, wie man mir im vergangenen Februar zu verstehen gab, als ein neuer Trainer geholt wurde und sich der Verein mit nur drei Punkten aus acht Spielen in akuter Abstiegsgefahr befand. Obwohl ich Kapitän war, legte man mir einen neuen Vertrag mit einer 60-prozentigen Gehaltskürzung vor, und meine Miete hätte ich auch noch selbst bezahlen müssen. Dieses Gehalt hätte kaum bis zum Ende des Monats gereicht. Es war nicht einfach, doch auch angesichts einer Erkrankung eines engen Verwandten habe ich mich entschieden, nach Italien zurückzukehren. Zunächst hatte ich Angst. Ich kannte die Lega Pro nicht und hatte meine Zweifel. Doch ich wollte unbedingt wieder nach Italien zurückkehren, und zwar in eine Liga, in der ich zuvor noch nicht gespielt hatte. Ich wollte allen, aber vor allem mir selbst, beweisen, dass ich dort noch mithalten kann. Nach eineinhalb Monaten kann ich sagen, dass es mir hier sehr gut gefällt. Ich weiss, dass ich noch zu Topleistungen fähig bin, und ich freue mich bereits auf meine neue Aufgabe. Mit harter Arbeit kann man sehr viel erreichen – mit dieser Einstellung legte ich eine Karriere hin, auf die ich stolz sein kann. Und ich bin noch immer hungrig. Nach einem Monat in Cittadella, in einem perfekten Umfeld mit vielen Freunden, in dem noch die Atmosphäre des “echten” Fussballs herrscht, wurde mir eine Vertragsverlängerung angeboten, sodass ich dem Fussball noch eine Zeit lang erhalten bleibe. Auch nach Kilmarnock will ich eines Tages zurückkehren – als Trainer. Å Aufgezeichnet von Emanuele Giulianelli Name Manuel Pascali Geburtsdatum, Geburtsort 9. September 1981, Mailand, Italien Position Mittelfeldspieler / Innenverteidiger Stationen als Spieler 2000–2002 Sant’Angelo 2002–2003 Alessandria 2003–2005 Pizzighettone 2005–2007 Carpenedolo 2007–2008 Parma 2007–2008 Foligno (ausgeliehen) 2008–2015 Kilmarnock seit 2015 Cittadella Grösste Erfolge Schottischer Ligapokal 2012 Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY 37 W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R Argentinien (unverändert) Chile (10, plus 1) Niederlande (12, minus 7) 29 Jamaika, Mexiko, Panama, USA (je 6 Spiele) Albanien (plus 166 Punkte) Jamaika (plus 21 Ränge) Deutschland (minus 185 Punkte) Serbien (minus 23 Ränge) Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team +/- Punkte Rang Team 1 Argentinien 0 1425 55 Jamaika 2 Belgien 1 1244 3 Deutschland +/- Punkte Rang Team Letzte Aktualisierung: 6. August 2015 +/- Punkte Rang Team +/- Punkte 21 596 108 Guatemala -3 299 163 Osttimor 2 56 Trinidad und Tobago 8 595 110 El Salvador -22 289 164 Bhutan 2 128 -1 1226 56 Japan -6 595 111 Namibia 3 284 165 Suriname -2 124 124 130 4 Kolumbien 0 1218 58 Paraguay -2 588 112 Bahrain 1 282 165 Indonesien -1 5 Brasilien 1 1186 59 DR Kongo 1 555 113 Mauretanien 15 273 167 Neukaledonien 0 118 6 Portugal 1 1177 60 Guinea -2 552 114 Benin -18 269 168 Malaysia 0 116 7 Rumänien 1 1166 61 Australien -2 551 115 St. Vincent und die Grenadinen 0 268 169 Zentralafrikanische Republik 1 111 8 England 1 1157 62 Äquatorial-Guinea 1 546 116 Kenia 0 266 170 Bangladesch -1 102 9 Wales 1 1155 63 Mali -2 545 117 Syrien 0 259 171 Pakistan 1 101 1 1124 64 Gabun 1 544 118 Palästina 1 255 172 Tschad 1 100 10 Chile 11 Spanien 1 1110 65 Panama -3 528 119 St. Kitts und Nevis 12 Niederlande -7 1032 66 Serbien -23 523 119 Kuba 1 254 173 Dominica 1 98 -15 254 174 Jemen -3 96 90 13 Kroatien 1 1023 67 Bolivien -1 515 121 Botsuana -1 253 175 Malediven 1 14 Slowakei 1 1016 68 Norwegen -1 495 122 Madagaskar 0 251 176 Amerikanische Jungferninseln -1 88 14 Österreich 1 1016 69 Bulgarien -1 489 123 Belize -5 242 177 Laos 0 86 16 Italien 1 1001 70 Vereinigte Arabische Emirate -1 484 124 DVR Korea 5 240 178 Montserrat 0 74 17 Schweiz 1 997 71 Burkina Faso 1 482 125 Philippinen -1 239 179 Chinese Taipei 0 72 18 Uruguay -5 988 72 Südafrika -2 478 126 Kuwait -3 237 180 Kambodscha 1 66 19 Algerien 0 941 73 Sambia -2 465 127 Moldawien -3 236 181 Mauritius -1 63 20 Tschechische Republik 0 933 74 Uganda -1 463 128 Lesotho 3 229 182 Sri Lanka 1 62 21 Elfenbeinküste 0 912 75 Färöer -1 456 129 Dominikanische Republik -3 224 183 Brunei Darussalam 1 61 14 888 76 Usbekistan -1 452 130 Libanon 0 223 184 Nepal 1 57 23 Frankreich -1 882 77 Montenegro 4 423 131 St. Lucia -4 220 185 Seychellen 1 56 24 Island -1 877 78 Estland 4 420 132 Swasiland 6 218 186 Komoren 1 50 50 22 Albanien 25 Dänemark -1 876 79 VR China -2 416 132 Burundi -1 218 186 Tahiti 2 26 Mexiko 14 838 80 Togo 3 415 134 Afghanistan 0 212 188 Macau -7 49 27 Ghana -2 827 81 Honduras -1 409 135 Bermuda 1 209 189 São Tomé und Príncipe 0 48 28 Bosnien und Herzegowina -2 819 82 Zypern 3 391 135 Neuseeland 1 209 189 Cayman-Inseln 0 48 29 USA 5 816 82 Marokko 2 391 137 Aruba -2 201 191 Salomon-Inseln 0 47 30 Ukraine -3 791 84 Haiti -5 387 138 Barbados 3 198 192 San Marino 0 40 33 31 Russland -3 782 85 Irak 1 386 139 Thailand 1 197 193 Turks- und Caicos-Inseln 0 32 Schottland -3 774 86 Lettland 1 377 140 Tansania -1 194 194 Britische Jungferninseln 0 27 33 Polen -3 769 87 Sudan 3 375 141 Kasachstan 1 193 195 Südsudan 0 22 20 34 Tunesien -2 768 88 Armenien 1 373 142 Gambia 1 191 196 Vanuatu 1 35 Ungarn -4 763 89 Angola 3 371 142 Guinea-Bissau -9 191 197 Samoa -1 19 36 Ecuador -1 758 89 Finnland 1 371 144 Nicaragua -1 188 198 Fidschi 1 17 37 Schweden -4 752 91 Ruanda -13 369 145 Luxemburg 1 187 198 Tonga -1 17 38 Costa Rica 3 728 92 Jordanien 0 357 146 Guam 8 185 200 Amerikanisch-Samoa 1 12 39 Senegal 0 722 93 Saudiarabien -1 351 147 Liechtenstein 0 182 201 Papua-Neuguinea 1 9 40 Nordirland -3 721 94 Libyen 2 345 148 Curaçao 1 173 201 Andorra 1 9 41 Iran -3 718 95 Katar 1 344 149 Turkmenistan 3 172 203 Eritrea 1 8 42 Kamerun 0 667 96 Belarus 4 341 150 Puerto Rico 0 169 204 Mongolei 1 6 43 Kongo 4 666 97 Mosambik -2 339 151 Hongkong 3 168 204 Somalia 1 6 44 Griechenland 0 661 98 Malawi 10 335 152 Guyana 7 167 206 Dschibuti 1 4 45 Türkei 3 627 99 Äthiopien 2 330 153 Vietnam -10 166 206 Cook-Inseln 1 4 46 Slowenien 3 626 99 Oman 3 330 154 Georgien -1 165 208 Anguilla 1 0 47 Israel 4 620 101 Kanada 2 323 155 Singapur -5 162 208 Bahamas -8 0 48 Venezuela -3 617 102 Niger -6 312 156 Kirgisistan 1 160 0 160 -10 159 49 Peru -3 612 103 EJR Mazedonien 2 311 156 Indien 50 Kap Verde 2 608 104 Sierra Leone 7 304 158 Tadschikistan 50 Republik Irland 2 608 105 Antigua und Barbuda 2 303 159 Malta -1 157 52 Ägypten 3 606 106 Aserbaidschan 2 302 160 Grenada 0 153 53 Nigeria 4 601 107 Litauen 3 301 161 Liberia 0 150 54 Republik Korea -2 599 108 Simbabwe 4 299 162 Myanmar 0 142 38 T H E F I FA W E E K LY http://de.fifa.com/worldranking/index.html PUZZLE Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht. Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Präsident Joseph S. Blatter 1 2 8 LEICHT 8 9 Generalsekretär Jérôme Valcke 1 6 Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Nicolas Maingot (a. i.) 3 9 8 1 3 5 5 7 6 3 5 3 7 5 MIT TEL 1 3 9 1 Mitarbeit an dieser Ausgabe Steve Freekins, Emanuele Giulianelli, Mark Gleeson, Peter Smith Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf 4 2 3 7 5 2 3 Produktion Hans-Peter Frei 7 1 9 4 6 5 2 2 8 6 4 Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub 3 7 5 5 1 3 2 7 6 SCHWER 7 5 3 7 Kontakt feedback-theweekly@fifa.org 9 3 9 9 6 7 Internet www.fifa.com/theweekly 5 1 Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt. Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA. 9 6 6 Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn Druck Zofinger Tagblatt AG 1 2 Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach Übersetzung www.sportstranslations.com 2 3 1 Art Direction Catharina Clajus 2 8 4 4 Redaktion Alan Schweingruber (Stv. 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