Unter Linden an dem Rhein – die Ruhestätten der Wuppertaler in
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Unter Linden an dem Rhein – die Ruhestätten der Wuppertaler in
Horst Heidermann Unter Linden an dem Rhein – die Ruhestätten der Wuppertaler in Bonn und Bad Godesberg „Wuppertaler Gräber“ heißt ein bemerkenswertes Buch, das Wolfgang Stock als Band 41 der „Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals“ veröffentlichte und das der Bergische Geschichtsverein, Abt. Wuppertal herausgegeben hat.1 Besonders interessant war für mich als seit Jahrzehnten in Bonn lebender Wuppertaler der Anhang „Gräber berühmter Wuppertaler andernorts“, den Stock seinem Spaziergang über die Wuppertaler Friedhöfe angefügt hatte. Schon lange hatten mich die Beziehungen der Elberfelder und Barmer Unternehmer zum unteren Mittelrhein interessiert. Einige Grabstätten auf dem Godesberger Burgfriedhof waren mir bekannt, die Grabstätte Carl Heckers auf dem Bonner „Alten Friedhof“ leicht zu finden. Godesberg als kulturellen Zentren. Evangelische Kirchengemeinden entstanden. Zweitwohnungen und Alterssitze für Rentiers wurden gebaut. Die Eisenbahn – 1855 bis zum Kaiserbahnhof in Rolandseck – erleichterte die Kommunikation. Die Universitäts-Kliniken erfreuten sich mehr und mehr eines überregionalen Rufes. Manche Kranke aus dem Bergischen kamen mit der Hoffnung auf Heilung an den Rhein. Schließlich verfügten Bonn und Godesberg über bekannte, angesehene und interkonfessionelle Friedhöfe, was für die überwiegend evangelischen Zuwanderer aus Elberfeld und Barmen nicht ohne Bedeutung war. Der Unterschied des Bonner Wetters am Ende der Rheinischen Bucht zum Wuppertaler Schmuddelwetter darf nicht unerwähnt bleiben Nun aber hat mich Stocks Buch veranlasst, diesen Beziehungen, konzentriert auf die Gräber, aber erweitert auf alle „Wuppertaler“, nachzugehen.2 Dass die Namen bedeutender und in der Regel reicher Familien dabei eine besondere Rolle spielen, bedarf keiner Erklärung. Die Beziehungen Wuppertaler (neben Kölner und Krefelder) Fabrikantenfamilien nach Bonn, Godesberg und seiner Umgebung waren nicht zufällig. Auch Persönlichkeiten, die aus gesellschaftlich-politischen Gründen der „Enge“ des Tals entflohen, waren unter den Rheinpilgern, wie die Beispiele Carl Hecker und Gerhard Siebel zeigen. Zunächst waren es die französische Kontinentalsperre und die prohibitive Schutzzollpolitik Napoleons, die Wuppertaler Unternehmer veranlassten, neue Betriebe im linksrheinischen, also französischen Bonn zu gründen. Auch Facharbeiter brachten sie mit. Die Bonner Textilindustrie verlor aber nach dem Untergang Napoleons wieder ihre Bedeutung. Mit den Preußen kam die Universität und mit ihr die zunehmende Qualität von Bonn und 66 Wir beschränken uns hier in der Regel auf die frühe Geschichte dieses Stroms an den Rhein. 1884 wurde der „Alte Friedhof“ in Bonn geschlossen. Der erste Weltkrieg beendete das „19. Jahrhundert“. Die Kinkels, das Wuppertal und Bonn Wenn wir hier vor allen anderen mit den Vorfahren von Gottfried Kinkel beginnen, dann weil das erste uns bekannte Grab einer Wuppertalerin 1805 auf dem Friedhof zu Oberkassel, heute Bonn-Beuel, eingerichtet wurde. Es handelte sich um 1 Jacobina Carolina Kinkel geborene Ingenohl aus Elberfeld, die erste Frau des Pfarrers Johann Gottfried Kinkel in Oberkassel, des Vaters des Dichters, Revolutionäres und Kunsthistorikers. Der am 22. Dezember 1758 in Herborn geborene Johann Gottfried Kinkel war nach dem Studium der Theologie und einer Zwischenstation in Solingen 1789 zum Regens der Lateinschule in Elberfeld berufen worden.3 Am 24. April 1789 hielt er seine „Oratio Inauguralis“.4 Er blieb 12 Jahre in Elberfeld. Am 30. August 1799 heiratete er die am 8. Mai 1772 in Elberfeld geborene Jacobina Carolina Ingenohl.5 Sie war eine Tochter des Zinngießers Clemens Arnold Ingenohl (1719-1804)6 und seiner (vierten) Frau Anna Catharina Charlotta von Engels, mit der er 1865 die Ehe geschlossen hatte. Am 28. Juli 1800 wurde der Sohn Carl Clemens Kinkel geboren, später Kaufmann in Elberfeld. 1801 erhielt Vater Kinkel den Ruf als reformierter Pfarrer nach Oberkassel bei Bonn, eine Stelle, die er bis 1831 innehatte.7 Schon bald nach der Umsiedlung, am 7. Juli 1805, starb Caroline Kinkel an „Entkräftung“. Sie wurde auf dem Friedhof in Oberkassel beerdigt. Ihr Vater war am 18. Februar 1804 in Elberfeld gestorben.8 Am 10. September 1806 heiratete Kinkel erneut, diesmal die zwanzig Jahre jüngere 2 Sibylla Maria Kinkel geborene Beckmann aus Barmen-Gemarke, die dort am 16. Februar 1777 geboren war und aus einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie in der Leimbeck stammte. Sie war die Tochter des Barmer Kaufmannes Johannes Beckmann und seiner Frau Hedwig Sibylla Maria Weerth aus Elberfeld.9 Die Heirat fand am 10. September 1806 am Wohnort der Braut in Barmen statt.10 Das Paar wurde durch Pfarrer Johann Jacob Buschmann, Pfarrer in der Gemeinde von 17901819, getraut. Sibylla Maria Beckmann gebar als ihr drittes Kind am 11. August 1815 einen Sohn, der auf den Namen Gottfried getauft wurde. Bis etwa 1828 lebte auch die Mutter von Sibylla Maria Beckmann, Hedwig Sibylla Maria Weerth aus Elberfeld im Pfarrhause in Oberkassel, nachdem ihr Ehemann verstorben und seine wirtschaftlichen Unternehmungen gescheitert waren. Sie wurde oft wegen ihres Elberfelder Platt gehänselt, diskutierte andererseits als Einzige mit dem Pfarrer auch politische Fragen. Noch in Oberkassel kamen die Kinkels zu einer kleinen Erbschaft. Frau Sibylle hatte vor ihrer Verheiratung als Gesellschafterin einer reichen Verwandten in Utrecht gelebt. Als diese verstarb, vermachte sie Frau Kinkel ihre zahlreichen, teils naturwissenschaftlichen Sammlungen, ihre Bibliothek und einige tausend Gulden in bar. „Durch diese Erbschaft nahm unser Hauswesen eine etwas behaglichere Ausstattung an“, schrieb Kinkel in seinen Erinnerungen.11 Die Schwester konnte nach Neuwied in ein Mädchenpensionat geschickt werden. 1831 ging Pfarrer Kinkel in den Ruhestand und verzog nach Bonn auf die Kaule nahe der Windmühle. Das war damals das Armenviertel Bonns, auch „dat schläächte Vierdel“ genannt. Kinkel, der seit 1825 als Gymnasialschüler in Bonn in Pension am Münsterplatz gewohnt hatte, zog nun wieder zu seinen Eltern und seiner älteren Schwester. Als er dann als angehender Theologe in Berlin studierte, kam es zwischen dem Sohn und der strenggläubigen Mutter zu einem intensiven Briefwechsel über religiöse Fragen, der nicht ohne Konflikte abging.12 Am 12. November 1835 verstarb seine Mutter an Brustschwäche und Lungenlähmung im Alter von 53 Jahren und wurde am 18. November in Begleitung des Pfarrers (wohl Johannes Wichelhaus) in Bonn beerdigt.13 Das Grab auf dem „Alten Friedhof“ Abteilung II Nr. 72 war am 15. November von Pastor Kinkel erworben worden. Gottfried Kinkel widmete seiner Mutter einen Gedichtzyklus „Beim Tode meiner frommen Mutter Maria“ und war bei der Beerdigung anwesend. 67 Holzlars Evangelischer Friedhof 1969 ist das Dorf Holzlar, das früher zu Menden an der Sieg gehörte, nach Bonn eingemeindet worden. Rechtsrheinisch wie Oberkassel hatte es allerdings nicht zum Herzogtum Berg gehört, sondern zum katholischen Stift Vilich. So war die Einrichtung eines evangelischen Friedhofes in Holzlar Mitte des 17. Jahrhunderts nicht ohne Schwierigkeiten möglich. Bei der Erweiterung 1818 half Pastor Kinkel.16 Auf diesem Friedhof wurde 1989 das Grab eines aus Barmen stammenden Industriepioniers wiederentdeckt. Das Grab der Eltern Kinkels, heute ein Friedhofsweg, rechts eine Stele auf dem Grab von Beneckendorf Kinkels Vater verstarb am 27. Februar 1837, nachdem er vorher schon Jahre lang krank gewesen war, und wurde am 2. März durch den Pfarrer beerdigt. Als Todesursache wurde Altersschwäche angegeben. Pastor Kinkel war 79 Jahre alt.14 Der Sohn Gottfried hat wegen einer Grippeerkrankung an der Beerdigung neben dem Grab der Mutter nicht teilgenommen.15 1896 fiel das Grab der Eltern Gottfried Kinkels an die Stadt Bonn zurück und wurde zum Friedhofsweg geschlagen. Der guten Ordnung halber sei hinzugefügt, dass das Grab der Kinkel-Kinder Gottfried (1844-1891) und Adelheid von Asten (18641927) auf dem Poppelsdorfer Friedhof in gutem Zustand erhalten und dort auch eine Gedenktafel für den Dichter und seine erste Frau angebracht ist. 68 3 Johann Wilhelm Windgassen Johann Wilhelm Windgassen, dessen Vorfahren aus Lennep kamen, war Obergeometer und Markscheider beim Oberbergamt Bonn in preußischen Diensten. Am 2. September 1779 wurde er in Barmen als Sohn von Arnold Windgassen17 und seiner Frau Anna Maria Junghaus geboren. Seit 1805 war er mit Maria Anna Schmitz aus Barmen (Gemarke) verheiratet. Windgassen war zunächst in Düsseldorf tätig und zog 1824 nach Vilich, da er für die Samtgemeinde Vilich Uraufnahmen für ein Kataster vornehmen sollte. Im Rahmen dieser Tätigkeit entdeckte er Eisenvorkommen vor allem im Pleiser Ländchen. Er schied aus dem öffentlichen Dienst aus und erwarb zahlreiche Grundstücke mit Eisenvorkommen. Schon Ende 1825 erhielt er die Konzession zur Errichtung einer Eisenhütte im Siegtal. Die wirtschaftlichen Aktivitäten Windgassens waren aber auf Dauer nicht erfolgreich. Dennoch ging aus diesen Anfängen das heutige Warmwalzwerk in Troisdorf hervor, das zum Georgsmarienhütte-Konzern gehört. Windgassen zog sich nach 1843 aus den Unternehmen zurück und wohnte als Rentner zunächst im Stiftsgebäude in Vilich. Er war, vor allem aufgrund seines umfangreichen Grundbesitzes, immer noch ein wohlhabender Mann und zog später nach Bonn-Beuel in das so genannte Mehlemschen Haus. Dort starb er am 4. Juli 1852 und wurde auf dem Friedhof in Holzlar beerdigt. 18 Eine seiner Töchter, Ermina Anna, war mit dem Düsseldorfer Maler Henry Ritter verheiratet, der von Mai 1848 bis 1852 in Seligenthal bei Siegburg wohnte und den Tod des Schwiegervaters beim Bürgermeister von Vilich anmeldete. Grab Johann Wilhelm Windgassen auf dem Evangelischen Friedhof in Holzlar Neben dem Grab von Windgassen ist sein Urenkel, Henry Fagerlin (1871-1898), Sohn des Malers Ferdinand Fagerlin (1825-1907) und seiner Frau Alice Ritter, Tochter von Henry Ritter und Ermina Anna Windgassen, beerdigt. Alter Friedhof Bonn19 Die Anfänge des „Alten Friedhofs“ in Bonn gehen auf das Jahr 1715 zurück. Damals wurde ein Vorgängerfriedhof außerhalb der Stadtmauern angelegt. Besondere Bedeutung erlangte er, als 1818 im nunmehr preußischen Bonn die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität eingerichtet wurde. Er gehört heute zu den berühmtesten Friedhöfen Deutschlands, wozu zahlreiche Prominentengräber und ihre von bedeutenden Künstlern gestalteten Grabund Denkmäler beitragen. 1884 wurde der Friedhof für allgemeine Begräbnisse geschlossen. Bis dahin war er der übliche und gebotene Begräbnisplatz in Bonn, auch für die Wupper- taler, die dort verstarben. Seit 1983 steht der Friedhof unter Denkmalschutz. 4 Friedrich Lausberg Zur Gruppe der Wuppertaler, die früh nach Bonn kamen, ist Friedrich Lausberg zu rechnen. Am 17. Mai 1753 wurde er in Elberfeld geboren. Seine Eltern waren der Weingroßhändler Gerhard Wilhelm Lausberg und dessen erste Frau Wilhelmina Catharina Bemberg, eine ältere Schwester von Johann Peter Bemberg. Die Bembergs waren bekanntlich ursprünglich ebenfalls Wein- und Farbhändler in Elberfeld.20 Vermutlich war Lausberg Inhaber der Firma „Friedrich Lausberg, Carls Sohn“, einer Farbwaren und Hutstoffe-Handlung im Hofkamp. Bereits 1814 wohnte Lausberg in Bonn am Münsterplatz Nr. 117.21 Er war verheiratet mit Henriette Catharina Hoecker(s), die am 17. Juni 1760 in Elberfeld die Kindstaufe erhalten hatte. In Bonn lebte er als Privatier und war Ältester der Evangelischen Gemeinde. Am 31. Dezember 1817 starb er an den Folgen eines Nervenfiebers im Alter von 64 Jahren. Am 2. Januar 1818 wurde er feierlich zur Erde bestattet.22 Dies geschah mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem „Alten Friedhof“. Sein Grab ist aber nicht aktenkundig. 5 Am Rande: Catharina vom Bruck (I 180)23 Catharina vom Bruck geborene Schaaf (1753-1829) stammte aus Solingen. Sie war mit Johann Jacob vom Bruck verheiratet. Ihr berühmter Sohn Karl Ludwig wurde in Elberfeld in der „Schönen Gasse“ am 18. August 1798 geboren.24 Die Familie betrieb dort eine Buchbinderei und siedelte wohl in Zusammenhang mit der Gründung der Bonner Universität nach Bonn über. Catharina verkaufte ihre Buchbinderei 1822 an J.H.W. Lorenz.25 1826 erwarb sie ein Grab auf dem heutigen „Alten Friedhof“. Sie starb im Alter von 75 Jahren am 23. Januar 1829 in Bonn.26 Ihr Sohn kam in Österreich zu Geld und Ruhm und wurde als Freiherr von Bruck geadelt. Ruhm und Verleumdung lagen jedoch dicht beieinan- 69 das vorsorglich erworbene Gelände in Anspruch nehmen musste. Karl Friedrich Frowein wurde am 30. November 1781 in Unterbarmen geboren. Er war ein Sohn von Abraham Frowein und Sophia Dorothea Wortmann aus Gemarke.28 Seit 1816 war er mit der katholischen Katharina Abels verheiratet. Sie war die Tochter des vermögenden Bergswerksbesitzers Alexander Abels aus Kommern (1752-1814) und seiner Frau Anna Maria Kyndts (1717621808). Seit 1806 war Abels auch Eigentümer der Burg Kommern.29 Catharina vom Bruck der. Als er als Finanz- und Wirtschaftsminister vergeblich die total zerrütteten österreichischen Finanzen zu ordnen versuchte, geriet er in die Kritik nicht zuletzt derer, die durch seine Maßnahmen betroffen wurden. Aufgrund falscher Gerüchte vom Kaiser in Ungnade entlassen, beging er am gleichen Tag, am 23. April 1860, Selbstmord. Die Gerüchte erwiesen sich als unbegründet. Seine in Bonn verstorbene Mutter hat davon wie wohl auch von dem beginnenden sozialen Aufstieg ihres Sohnes als österreichischer Kaufmann in Triest nichts mehr erfahren. Noch am 10. November 1857 hatte der Minister dem Bonner Oberbürgermeister mitgeteilt, er werde 100 Taler für die Grabpflege übersenden und bitte, von der Verzinsung dieses Kapitals um 3% die Grabpflege vorzunehmen.27 Das Grab seiner Mutter ist heute ziemlich verfallen, aber immer noch gepflegt. 6 Frowein (I 103/104) „Frowein, Fabrikant“ vermerkt das Abteilungsbuch des „Alten Friedhofs“ ohne weitere Erläuterungen. Das Grab wurde Anfang 1829 erworben und der Erwerber hatte nur noch wenig Zeit, bis er am 11. April 1829 starb und 70 Schon 1804 hatte Frowein zusammen mit seinem Kompagnon Heidel im Franziskanerkloster eine Baumwollspinnerei eingerichte, um die Kontinentalsperre30 und die französischen Prohibitivzölle, gegen die Gerhard Siebel vergeblich gekämpft hatte, zu unterlaufen.31 Das Kloster hatte er für 3000 Taler erworben.32 Er war Mitglied der im Mai 1805 gegründeten Freimaurerloge „Frères courageux“.33 Außer dem Techniker Heidel war Carl Reinhard Wilhelm Berg (1781-1853), ein Bruder der Luise Berg, ein Schwager des napoleonischen Marschalls Soult34, Mitinhaber der Firma. Man hatte also erste Beziehungen nach Paris. Berg war mit Elise Weyersberg aus Solingen verheiratet. Frowein, Berg & Co. firmierte das bedeutendste Textilunternehmen Bonns, das allerdings 1817 eingestellt wurde, nachdem Napoleons Schutzzölle nicht mehr bestanden und die Kontinentalsperre aufgehoben war. Das 1896 aufgelassene Frowein-Grab heute Die Familie Berg hatte Bonn schon um 1811 verlassen und war nach Münster verzogen, um schließlich 1820 eine feste Bleibe in Solingen zu finden. 1817 wurde Frowein Stadtrat im nunmehr preußischen Bonn. Zwei Söhne (Karl und Christoph) und zwei Töchter (Sophie und Elise) wurden geboren. Die Kinder wurden evangelisch getauft. Froweins Gemäldesammlung von 116 Gemälden wurde erst 1841 verkauft. Das Grab Frowein fiel am 6. November 1896 wie viele andere Gräber an die Stadt Bonn. Diese hat 1972 eine Straße nach dem „bedeutenden Textilindustriellen mit überörtlichem Ansehen“ benannt.35 7 Grabstätten „Aus’m Weerth“ (I 31/32 und I 251) Der Bonner Gründungsvater der Familie Aus’m Weerth war Peter Friedrich aus’m Weerth (1779-1852),36 geboren in Barmen. Er war Inhaber eines Textilbetriebes (Spinnerei, Weberei, Färberei und Druckerei) in Bonn (Weerth & Peill37), den er im ehemaligen Kloster der Kapuziner etwa 1803 eingerichtet hatte. 1806 kaufte er das zunächst nur gemietete Kloster.38 Auch er wollte die Vorteile des großen, abgeschirmten französischen Marktes nutzen, nachdem die Einfuhren nach Frankreich immer mehr behindert wurden.39 Zeitweise (ab 1832-1859) war Aus’m Weerth auch Besitzer des Gutes Marienforst in Godesberg, ab 1846 „Rittergut“. 1825 wurde er in den Bonner Stadtrat gewählt. Weerth und sein Kompagnon Conrad Peill gehörten beide der 1804 gegründeten Freimaurerloge der „Frères courageux“ an. Peill trat in Elberfeld später der Loge „Hermann zum Lande der Berge“ bei. Weerth ging in die Literatur ein durch ein kritisch-karikierendes Werk seines Neffen Georg Weerth mit dem Titel „Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben“40. Die Fabrik von Friedrich aus’m Weerth bestand bis zu seinem Tod 1852. Die erste Grabstätte der Aus’m Weerths wurde bereits 1821 erworben. Dort wurde Frau Kommerzienrat Weerth, Konstanze Jacobe geborene Schneider, seit 1810 mit Peter Friedrich aus’m Weerth verheiratet, bestattet. Sie starb 1832 im Alter von 40 Jahren. Eine einfache, offenbar später errichtete Stele schmückt das Grab. Am 16. Juli 1852, nach zwanzig Jahren der Witwerschaft, wurde Peter Friedrich aus’m Weerth durch Pastor Johannes Wichelhaus begraben. Das Grab für ihn, seinen Bruder, seine Kinder und Enkel liegt gegenüber dem Grab von Konstanze aus’m Weerth und ist durch eine schwere Platte verschlossen. 8 Jacob aus’m Weerth Der jüngere Bruder von Peter Friedrich, Jacob aus’m Weerth (1785-1844), besaß in Bonn ein eigenes Unternehmen, eine Strumpfwirkerei, die im Kapuzinerkloster in der Kölnstraße untergebracht war. Er starb am 1. März 1844 und wurde auf dem „Alten Friedhof“ im Familiengrab beerdigt. Pastor Wichelhaus hielt die Grabrede. Jacobe aus’m Weerth geborene Schneider 71 Peter Friedrich und Konstanze Jacobe aus’m Weerth wurden übrigens von Heinrich Christoph Kolbe gemalt. Die Werke sind leider verschollen. Dichterin des Tals“. 1821 hatte sie einen „Spaziergang durch Barmen“ in Hexametern veröffentlicht.45 Das Grab fiel 1896 an die Stadt Bonn zurück. Auf dem wahrscheinlich noch ursprünglichen Gedenkstein ist keine Inschrift mehr zu erkennen. Der Ehemann Vincent Paul Sonderland veröffentlichte 1821 „Die Geschichte der Stadt Barmen im Wupperthale“46, für die seine Frau wesentliche Vorarbeiten geleistet haben soll. Jacob und Friedrich aus’m Weerth, die Kinder und Enkel Auch Peter Friedrichs Sohn Ernst aus’m Weerth (1829-1909), der als bedeutender Altertumswissenschaftler den Ruhm des Familiennamens auf sich zog, mehr jedenfalls als sein textilunternehmender Vater, fand im Familiengrab seine letzte Ruhe.41 Er war Mitbegründer des Rheinischen Landesmuseums, das er bis 1883 leitete. Eng befreundet war er mit Karl Josef Simrock, Carl Schurz, Adele Schopenhauer und dem Ehepaar Kinkel.42 9 Sophie Wilhelmine Sonderland geborene Bredt (I 420) Am 5. Februar 1838 wurde Sophie Wilhelmine Bredt43, geboren 1777, Ehefrau des in Barmen wohnenden Kreisphysikus Dr. Vincent Paul Sonderland, beerdigt.44 Sie starb auf einer Besuchsreise in Bonn im Alter von 60 Jahren an einem Nervenfieber. In Begleitung des Pfarrers Wichelhaus wurde sie am 7. Februar auf dem „Alten Friedhof“ zur Ruhe gebettet. Wilhelmine Sonderland galt als die „erste 72 Wilhelmine Sonderland geborene Bredt 10 Johann Jacob Korten (I 228) Am 23. August 1826 starb der Kaufmann Johann Jacob Korten aus Elberfeld. Drei Monate hatten Ärzte versucht zu helfen.47 J. J. Korten war vermutlich Inhaber der FarbwarenHandlung Jacob Korten in Elberfeld am Heubruch C 216.48 Das Grab fiel 1896 an die Stadt Bonn zurück. Die Grabstelle ist noch zu identifizieren, das Grab selbst nicht mehr zu erkennen . 11 Johann Friedrich Wilberg (I 531/532) Das Grab Wilbergs (1766-1846)49 und seiner Familie auf dem „Alten Friedhof“ in Bonn ist kaum bekannt. Dr. Johann Friedrich Wilberg wurde – wie so viele „Wuppertaler“ – nicht dort, sondern in Ziesar bei Magdeburg geboren. Aus einfachen Verhältnissen kommend wurde er der bedeutendste Schulmann Elberfelds. 1802 war er als Leiter der bürgerlichen Armenanstalt und Lehrer an der Armenfreischule berufen worden. Unter anderen hatte Johann Jacob Aders die Initiative ergriffen. Zwischen Aders und Wilberg kam es trotz des Standesunterschiedes zu engen Beziehungen und schon 1805 wurde die Idee realisiert, eine private Bürgerschule einzurichten, deren Lehrplan den Bedürfnissen und Lebensaufgaben der Elberfelder Kaufmannssöhne (und Töchter) mehr entsprechen sollte, als die Lateinschule. Wilberg schuf auch eine Fortbildungsmöglichkeit für Lehrer. Man traf sich jeden Samstagnachmittag in der Schule am Thomashof. Zu den Besuchern dieser Treffen gehörte auch Adolf Diesterweg. Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons wurde Wilberg von Justus von Gruner zum Schulpfleger Elberfelds ernannt, ein Amt, das bis dahin eher Pastoren vorbehalten war. Gottfried Daniel Krummacher, der 1816 nach Elberfeld kam und bald das Haupt der religiösen Erweckungsbewegung wurde, stieß sich an den durchaus gemäßigten Ideen der Aufklärung, die Wilberg verbreitete und bestritt, dass er ein Christ sei. 1829/30 wurde das gesamte Elberfelder Schulwesen neu geordnet und eine Realschule errichtet. Wilberg löste sein Bürgerinstitut auf. Er wurde Elberfelder Schulinspektor und unterrichtete an der neuen Schule in allen Klassen Deutsch und Religion. Seit 1834 war er, ungewöhnlich für einen Lehrer, Mitglied der „Schützengesellschaft am Brill“. Eine kritische Beurteilung des Wirkens von Wilberg in seinen letzten Elberfelder Jahren gibt Wittmütz.50 Der Versuch Wilbergs, in Elberfeld eine unierte Gemeinde neben der reformierten und lutherischen zu gründen, scheiterte am Einspruch des Königs, der die Unierten als einzige Konfession sehen wollte.51 1837 legte Wilberg sein Amt nieder und zog 1839 nach Bonn, wo er an der Coblenzer Straße in der Nachbarschaft zu Ernst Moritz Arndt ein Haus erworben hatte. Am 17. Dezember 1846 starb Wilberg im Alter von 80 Jahren an Altersschwäche.52 Wilhelmine Wilberg, vermutlich die Tochter, die ihm zuletzt den Haushalt geführt hatte, wohnte 1856 Coblenzer Straße, Haus Nr. 104.53 Die Stadt Elberfeld errichtete 1867 ein Denkmal zur Erinnerung an Wilberg.54 12 Carl Hecker (I 531/532) Carl Hecker (1795-1873)55, der Schwiegersohn Wilbergs, war aus mehreren Gründen des Wuppertals müde geworden. Er war der Sohn von Johann Christoph Hecker und Johanna Katharine Schlieper. Als Teilhaber der 1818 gegründeten Firma Hecker, Schlieper und Bockmühl (später Schieper & Baum) gehörte er zu den bedeutenden Fabrikanten Elberfelds. Von 1840 bis 1847 war er Präsident der Handelskammer. Er interessierte sich für die politischen und sozialen Fragen der Zeit. Seit 1823 war er Mitglied der „Schützengesellschaft am Brill“. 1848 wurde er Mitglied des liberalen „Politischen Clubbs“. Als solcher verurteilte er 1848 auf einer großen Volksversammlung bei Abraham Küpper auf dem Johannisberg alle Ausschreitungen, da „die Freiheit, die der Clubb erstrebt, nur die Freiheit ist, die sich auf die vollständige Herrschaft vernünftiger Gesetze gründet“.56 Für diese Herrschaft der Gesetze trat er allerdings mit Entschiedenheit ein. Als Mitglied des Elberfelder Stadtrates wurde er während des Aufstandes im Mai 1849 in den Sicherheitsausschuss entsandt. Im August 1849 veröffentlicht er die Schrift „Der Aufstand in Elberfeld im Mai 1849 und mein Verhältnis zu demselben“. Im November 1849 erklärt der König Carl Hecker für immer als unfähig zur Wahl in die Gemeindevertretung.57 Carl Hecker war nach der Niederschlagung des Elberfelder Aufstandes zunächst nach Brüssel geflohen, hatte sich aber im Dezember 1850 den Behörden gestellt und wurde am 31. Januar 1851 freigesprochen. Aber für ihn war des Bleibens nicht mehr in Elberfeld. Er folgte seinem Schwiegervater nach Bonn. Dort wohnte 73 er in seiner Nähe im Haus Coblenzer Straße Haus Nr. 102 c.58 Wilbergs Grab musste dann schon 1855 die Ehefrau seines Schwiegersohnes aufnehmen, die bald nach der Übersiedlung Heckers nach Bonn starb. 1858 starb die Tochter Clara Emilie Hecker. 1873 folgte Hecker selbst. Die Tochter Anna war mit dem Kölner Kaufmann August Bohl verheiratet, der aber nach nur vierjähriger Ehe 1852 starb und wie seine Frau im Familiengrab beerdigt ist. Die 1828 geborene Tochter Antonie Hecker starb 1902 als Rentnerin im Alter von 73 Jahren.59 Der Grabstein wurde wahrscheinlich erst in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts errichtet. Urnen recht uns links weisen auf den an der Antike orientierten liberalen Humanismus Wilbergs und seines Schwiegersohnes hin. 1969 war eine Reparatur erforderlich, die seitens der Stadt Bonn vorgenommen wurde.60 13 Gustav Erbschloe (I 795) Der Kaufmann Gustav Erbschloe aus Elberfeld starb am 30. September 1848 im Alter von 43 Jahren am Schlagfluss. Er hinterließ eine Gattin und vier unmündige Kinder. Pastor Wichelhaus hielt die Grabrede.61 Das am 2. Oktober 1848 erworbene Privatgrab fiel 1896 an die Stadt Bonn zurück. Die Grabstätte ist noch zu lokalisieren, das Grab selbst nicht mehr zu erkennen. Gustav Erbschloe war vermutlich der Inhaber der Leinwandhandlung Gustav Erbschloe in Elberfeld am Altmarkt.62 14 Otto von Czarnowski (III 133)63 Der Premierleutnant a. D., Journalist und Schriftsteller Otto von Czarnowski hatte im Vormärz im Wuppertal mehrere Positionen inne. Er war von 1832 bis Mitte 1834 Redakteur der „Provinzialzeitung“ in Elberfeld, dann bis 1837 Redakteur der „Barmer Zeitung und 1844 kurzfristig der „Elberfelder Zeitung“. Mit dem Dichter Friedrich Roeber und dem Maler Richard Seel war er befreundet und gehörte zum Roeberschen Sonntagskränzchen. Er erwarb 1859 eine Grabstätte, um seine 37 Jahre alte Frau Dorothea geborene Berninghaus, die am 21. April an der Schwindsucht gestorben war, dort zu begraben. Sie hinterließ den Ehemann und zwei Kinder. Otto von Czarnowski selbst starb im gleichen Jahr, am 18. September 1859, in Bonn.64 Das Grab fiel 1896 an die Stadt Bonn zurück. Grabstätte Wilberg/Hecker Das Grab der Familie Czarnowski heute 74 15 Eduard Seel (IIIa 351)65 Eine schmucklose Metallplatte deckt das Grab von Eduard Seel. Gerhard Eduard Seel aus Elberfeld war ein Halbbruder des Kunstmalers Richard Seel. Eduard Seel war 1804 als Sohn des Zinngießers Hermann Seel sen. aus dessen erster Ehe mit Maria Elisabeth Wunsch geboren. Er war seit 1831 mit Wilhelmina Siepermann verheiratet66 und Mitinhaber der Manufakturwarenfabrik Seel & Grimm. 1848 schied er aus dem gemeinsamen Unternehmen aus und lebte als Rentner in Elberfeld. Um 1858 war er vierter Beigeordneter der Stadt Elberfeld. Eduard Seel starb am 14. Oktober 1865 in Bonn. Das Einzelgrab wurde am 16. Oktober 1865 erworben. Carl Wilhelm Esch, evangelischer Pfarrer und Superintendent der rheinischen Kirche Eduard Seel 16 Pastor Esch (IIIa 415) Carl Wilhelm Esch wurde am 19. Juni 1800 in Elberfeld geboren. Er war reformierter Pfarrer in Frechen, Mettmann, Cronenberg und Langenberg. Als Langenberger Pfarrer weihte er am 22. Juli 1845 den Grundstein zur neuen evangelischen Kirche auf dem Dönberg (heute Wuppertal-Dönberg). Später war er Superintendent der Evangelischen Landeskirche. Er starb am 24. September 1866 in Bonn an der Wassersucht. Pastor Wichelhaus sprach am Grab ein Gebet.67 17 Robert Uellenberg (IIIa 460/461)68 Bei Robert Uellenberg handelt es sich vermutlich um den von Heinrich Christoph Kolbe 1825 zusammen mit seiner Schwester abgebildeten Knaben Robert Uellenberg, geboren 1817 und verheiratet mit Klara Helene Kleinschmid. 1846 wurde er von den Wählern der ersten Klasse in den Stadtrat von Elberfeld gewählt. Sein Vater war der Rentier Johann Kaspar Uellenberg aus Elberfeld, die Mutter eine geborene Everts aus Cronenberg. Robert Uellenberg und seine Frau wohnten in Bonn Coblenzer Straße 103, ab 1863 Nr. 91 bzw. 90, waren Hauseigentümer und Nachbarn von Heckers und Wilbergs. Allerdings verstarb zunächst nicht der Vater Robert Uellenberg, sondern der 22 Jahre alte Sohn musste am 22. Dezember 1866 beerdigt werden, nachdem er in Köln an einer Verwundung verstorben war, die er sich in einem Gefecht in Böhmen zugezogen hatte. Danach musste Uellenberg 1869 seine 17 Jahre alte Tochter Clara Helene beerdigen, die an Typhus gestorben war.69 1896 starb Robert Uellenberg sen.70 Seine 75 Witwe, gestorben 1902, war die letzte der Uellenbergs in diesem Grab.71 18 Conrad, Grete und Bertha Duncklenberg (IIIa 114-117 und 169-172)72 In unmittelbarer Nähe zur Friedhofskapelle lag eines der monumentalsten Erbbegräbnisse des Friedhofs, das die Familie Kyllmann, 1874 errichtete. Das Grabgelände war schon 1856 erworben worden. Carl Gottlieb Kyllmann war ein bedeutender Textilfabrikant aus SolingenWald. Er zog 1855 nach Bonn und erbaute eine stattliche Villa an der Coblenzer Straße (Nr. 40). Im musikalischen Leben Bonns und in der evangelischen Gemeinde spielte er eine bedeutende Rolle. Er war mit Henriette Preyer aus Viersen verheiratet. Die Tochter des Paares Ida (1835-1927) heiratete 1858 Conrad Duncklenberg (1833-1869), den Inhaber der Elberfelder Türkischrot-Färberei „J. C. Duncklenberg“. Familie Kyllmann-Duncklenberg (im 2. Weltkrieg zerstört , Foto: nach Zander/Bätz 2001, S. 49) Familie Duncklenberg heute 76 Conrad Duncklenberg starb in Elberfeld. Seine Urne wurde am 29. Dezember 1869 im Bonner Familiengrab beigesetzt. Seine Frau wohnte 1881 als Rentnerin in der Coblenzer Straße 87.73 Sie wurde 1927 in der zweiten, ebenfalls 1856 erworbenen Grabstätte der Kyllmanns bestattet. Zwei Töchter aus dieser Verbindung wurden in Elberfeld geboren, starben 1880 (Gretchen, 19 Jahre alt)74 bzw. 1922 (Bertha) in Bonn und wurden im Familiengrab beerdigt. Das Grabmal mit einer Figur von Bernhard Afinger (der Sohn Walter Kyllmann war mit einer Tochter Afingers verheiratet) wurde im zweiten Weltkrieg zerstört. Die Figur stellte in idealer Weise Henriette Kyllmann beim Lautenspiel dar, der die Vögel lauschen. Seit 1970 befindet sich auf dem Areal ein einfacher Grabstein mit der Aufschrift „Familie Duncklenberg“. 19 Pastor Johannes Wichelhaus (IIIa 498) Johannes Wichelhaus (1794-1874) aus Elberfeld wurde 1834 der erste hauptamtliche Geistliche der noch kleinen evangelischen Gemeinde in Bonn.75 Bis dahin war sie von Karl Heinrich Sack, der im Hauptberuf Professor an der evangelisch-theologischen Fakultät in Bonn war, betreut worden. Wichelhaus war der älteste Sohn des Bankiers Johannes Wilhelm Wichelhaus, Inhaber des Bankhauses Johann Wichelhaus, P. Sohn. Wichelhaus hatte 1818 Wilhelmina von der Heydt (1797-1872), eine Tochter von Daniel Heinrich von der Heydt und Wilhelmina Kersten, geheiratet. Daniel von der Heydt jr., der Begründer der Niederländisch-reformierten Gemeinde in Elberfeld, war ihr Bruder. Damit nicht genug, ein weiterer Bruder von Wilhelma Wichelhaus war der preußische Staatsminister August von der Heydt. Johannes Wichelhaus war mit Ernst Moritz Arndt befreundet, der ihm und seiner Frau zur Silberhochzeit 1843 ein Gedicht widmete. Auch Gottfried Kinkel schätze er und vermittelte in einem Streit zwischen Kinkel und dem Presbyterium. 1846 wollte Wichelhaus zurücktreten, da er sich nicht in der Lage sah, die lutherischen Bekenntnisschriften als Richtschnur seines Glaubens anzusehen. Er hatte sich im Laufe der Jahre zu einer liberalen Interpretation des christlichen Glaubens durchgerungen. Wichelhaus blieb dann aber auf Vermittlung seines Freundes Karl Immanuel Nitsch im Amt. Im gleichen Jahr hielt er am Grabe Wilbergs die Trauerrede. Die Familie Wichelhaus wohnte Coblenzer Straße Haus Nr. 4.76 Wilhelmine Wichelhaus starb am 25. Januar 1871 an einem Gehirnschlag. Ihr Mann folgte am 15. November 1874 infolge einer Altersschwäche.77 Philippi studierte von 1820-1823 Philosophie und Jura in Bonn und Heidelberg. Er wurde als Appellationsrat am 4. Februar 1848 Landgerichtspräsident in Elberfeld, nachdem er vorher vermutlich in Kleve tätig gewesen war. Das Landgerichtsgebäude befand sich zu dieser Zeit noch in der Herzogstraße.80 In Elberfeld wurde er gleich in die Ereignisse des Mai Aufstandes 1849 verwickelt. Gemeinsam mit Dr. Alexander Pagenstecher und Friedrich Wilhelm Simons-Köhler fuhr er nach Berlin, um dort mit der preußischen Regierung über eine friedliche Lösung des Konfliktes zu verhandeln. Die Delegation wurde zwar privat von den Elberfelder Ministern von der Heydt und Simons empfangen. Man sprach auch mit dem Ministerpräsidenten Graf von Brandenburg, erreichte aber, wie zu erwarten war, nichts. An eine Amnestie, um die man gebeten hatte, war nicht zu denken. Vorher hatte Philippi bereits in Düsseldorf versucht, eine Amnestie für die „irregeleiteten“ LandwehrLeute zu erbitten. Philippi wurde 1874 zum Geheimen Ober-Justizrat ernannt und erhielt den Roten-Adler-Orden II. Klasse mit Eichenlaub. 1875 ging er in den Ruhestand und zog Johannes und Wilhelmine Wichelhaus 20 Familie Philippi (IIIb 33a-35a)78 Eine große schlichte Stele erinnert an die Familie Philippi. Der Familienvater Johann Friedrich Hector Philippi wurde 1802 in Hannover geboren, auch er war also kein „richtiger“ Wuppertaler, lebte und arbeitete aber 27 Jahre im Tal. Seine Eltern waren Jacob Martin Philippi und Marianna Amalie Wertheimer. Der Vater Moses Alexander Philipson war schon 1801 zum evangelischen Glauben übergetreten und hatte 1810 seinen Namen geändert.79 Philippi war in erster Ehe mit Friederike Antonetta von Rodenberg aus alter Klevischer Adelsfamilie, in zweiter Ehe mit Therese Cramer (1821-1899) aus Aachen verheiratet. Von den zahlreichen Kindern der zweiten Ehe wurde Maria Charlotte Friederike in Elberfeld geboren und starb 1927 in Poppelsdorf. Sie wurde im Familiengrab bestattet. Familie Philippi 77 nach Bonn. Von 1870 bis 1874 war er Abgeordneter für den Wahlkreis Elberfeld- Barmen im Preußischen Abgeordnetenhaus, zunächst als fraktionsloser Abgeordneter, dann als Nationalliberaler. Das Preußische Abgeordnetenhaus wurde bis 1918 nach dem Dreiklassenwahlrecht gewählt. 1875 legte Philippi das Mandat nieder. Im gleichen Jahr wurde er der erste Ehrenbürger der Stadt Elberfeld. Er starb am 1. Januar 1880 in Bonn-Poppelsdorf. 21 Grabmal Julius Plücker (IIIb 98/99)81 Julius Plücker (1801-1868) kam aus einer alten Elberfelder Familie. Sein Großvater Johannes Plücker war Bürgermeister von Elberfeld gewesen.82 Seine Eltern waren Johann Peter Plücker (1771-1844) und seine Frau Johanna Maria Lüttringhausen (17761843). Der Vater, Kaufmann in Elberfeld, war später als Rentier nach Düsseldorf gezogen. Geboren in Elberfeld, besuchte Plücker zunächst das Wilberg’sche Bürger-Institut und nach dem Umzug seiner Eltern das Gymnasium in Düsseldorf. Plücker studierte von 1819-1823 Kameralwissenschaften. 1825 Familie Plücker 78 habilitierte er sich in Bonn und erhielt dort 1828 eine Professur für Mathematik. Über Berlin und Halle kehrte er 1835 als Ordinarius nach Bonn zurück. 1837 heiratete er Maria Louise Antonie Altstätten aus Bonn (18131880). Er schuf u. a. Voraussetzungen für die moderne Vakuumtechnik und entdeckte 1858 die Kathodenstrahlen. Plücker starb 1868 in Bonn und wurde auf dem „Alten Friedhof“ bestattet. Dort fanden auch seine Frau und der Sohn Albert (1838-1901) ihre letzte Ruhestätte. Die Büste auf dem Grab schuf der Bonner Bildhauer Albert Hermann Küppers, der als Zeichenlehrer der Universität ein Kollege des Verstorbenen gewesen war. Es war die erste der zahlreichen Büsten, die Küppers für die Grabstätten des „Alten Friedhofs“ schuf. Die Architektur des Grabes stammt von den Kölner Architekten Heuckeshoven und Woringen, die auch für den Friedhof Melaten in Köln Grabmäler schufen. Das Grab ist ein Ehrengrab der Universität Bonn. 22 Pauline Brüning (IV 435) Pauline Brüning war eine Tochter des Elberfelder Maire und Oberbürgermeisters Johann Rütger Brüning. Sie starb an der Wassersucht und wurde am 20. November 1870 beerdigt. Der evangelische Pfarrer hielt eine Pauline Brüning Rede im Hause und sprach ein Gebet am Grabe.83 Die an der Friedhofsmauer gelegene Grabstätte ist zwar zu ermitteln, ein Grab aber nicht mehr zu erkennen. 23 Julius Langenbach (IV 795) Julius Langenbach (1823-1886)84 wurde in Iserlohn geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung bei Louis Spor in Kassel. Er war also ebenfalls im strengen Sinne kein Wuppertaler. Aber schon 1844 kam er auf Einladung des Wirtes Abraham Küpper vom Johannisberg als Konzertmeister nach Elberfeld und die „Langenbachsche Kapelle“ wurde berühmt im Tal. Bis 1862 blieb Langenbach als „angestellter“ Kapellmeister bei Küpper in Elberfeld. Er ging dann zunächst nach Wien zu seinem Freunde und Vorbild Johann Strauß (Sohn). Er organisierte ab 1868 große Tourneen des Orchesters und spielte (oft in Zusammenarbeit mit Strauß Sohn) in BadenBaden, Wien, Rom, Neapel und St. Petersburg. In Bad Ems spielte er vor Kaiser Wilhelm I. und dem Zaren Alexander II. 1873 trat er auf der Weltausstellung in Wien auf. 1874 ging er nach Bonn. 1876 wurde mit der Kapelle ein dreijähriger Kontrakt über Mitwirkung bei Konzerten und an der Oper geschlossen.85 Einmal wöchentlich spielte das Orchester in Köln. 1886 starb Langenbach in Bonn86 und wurde auf dem alten Friedhof beigesetzt. Das Grabmal mit der großen Figur eines Engels wurde von der Berliner Firma Christiano Vanelli geschaffen. Seine Frau Elise geborene Grawunder, die Harfinistin in der Kapelle gewesen war, stammte aus Berlin. Sie richtete in Bonn das „Julius-Langenbach-Stift“ ein (heute Teil des „Augustinums“). Langenbach und seine Familie hatten durch die Konzertreisen ein beachtliches Vermögen erworben. Elise Langenbach starb 1916. 24 Familie von Carl Hermann Köster von Kösteritz (IV 854) Eine Grabstätte einer Familie, die wie viele andere, nicht aus dem Wuppertal kam, erinnert an den Elberfelder Aufstand von 1849. Carl Hermann Köster von Kösteritz (1803-1855), Oberprokurator am Königlichen Landgericht in Elberfeld, war seit 1844 Mitglied der „Schützengesellschaft am Brill“, später auch des liberalen „Politischen Clubbs“, wo er an der Seite von Carl Hecker seinen mäßigenden Einfluss geltend machte. Ab 18. November 1848 wurde er, gegen den heftigen Widerstand von August von der Heydt, als „Nachrücker“ Mitglied der Nationalversammlung in Frankfurt. Dort sprach er sich für das Erbkaisertum der Hohenzollern aus. Am 20. Mai 1849 legte er gemeinsam mit 65 anderen Abgeordneten sein Mandat freiwillig nieder. Im Juni 1849 wurde er als Oberprokurator nach Düsseldorf versetzt, ab 1855 nach Köln.87 Er starb 1855 in Köln. Die Grabstätte wurde von der Witwe 1884 erworben. Dort wurden der Sohn Karl Hermann Ditlef (1846-1884), die Schwiegertochter Ida geborene Schulz (1852-1891) und schließlich Alwine Charlier (1820-1891), die Erwerberin, bestattet.88 Familie Langenbach 79 25 Grabstätte Wesendonck (V 105) In einer prächtigen Grabstätte fanden Mathilde, Otto, Hans Wesendonck und Myrra (Marthe) von Bissing geborene Wesendonck89 ihre Ruhe. Agnes Luckemeyer wurde 1828 in Elberfeld geboren, sie besuchte die Lieth’sche Töchterschule und wuchs später in Düsseldorf auf. Ihr Vater Carl Luckemeyer war Inhaber einer Türkischrotfärberei, ging dann aber als Kaufmann nach Düsseldorf. Agnes heiratete 1848 den Elberfelder Seidenfabrikanten Otto Wesendonck, der sie darum bat, sie Mathilde nennen zu dürfen. Das war der Name seiner ersten, verstorbenen Frau, Mathilde Eckhardt, was Agnes aber nicht wusste und erst nach dem Tode ihres Mannes erfuhr. Otto Wesendonck wurde als Sohn des Kaufmannes August Jakob Wesendonck 1815 in Elberfeld geboren. Das Ehepaar lebte in New York und Zürich (ihr Haus beherbergt heute einen Teil des RietbergMuseums). Berühmt wurde Mathilde Wesendonck durch ihre enge Freundschaft mit Richard Wagner, der fünf ihrer Gedichte, die „Wesendonck-Lieder“, vertonte. Diese Lieder gelten als Vorstudie zur Oper „Tristan“. Auch das Vorspiel zur „Walküre“ widmete Wagner seiner Freundin Mathilde mit dem Initialen G.s.M (Gesegnet sei Mathilde). 1872 zogen die Wesendoncks infolge der zunehmenden Deutschfeindlichkeit in Zürich nach Dresden, später nach Berlin. Ihr Sohn Hans verstarb 1882 19 3/4 Jahre alt während seines Studiums in Bonn.90 Da zu dieser Zeit auch ihr Schwiegersohn Freiherr von Bissing in Bonn als Rittmeister diente, erwarben die Wesendoncks ein Familiengrab in Bonn, in dem dann auch die Ehefrau von Bissing, Myrra (Marthe) Wesendonck, verstorben in Potsdam (1888), Otto verstorben mit 81 Jahren in Berlin (1896),91 und Mathilde, mit 72 Jahren verstorben in Traublick bei Altmünster, Oberösterreich (1902),92 beerdigt wurden. Das Grab wird ausgezeichnet durch die Figur eines trauernden Genius mit gesenkter Fackel, die nach einem Entwurf des bekannten Berliner Bildhauers Gustav Kietz (18241908)93 in der Lauchhammer Hütte 1883 gegossen wurde. Ein schmiedeeisernes Gitter 80 Hans, Otto, Myrra und Mathilde Wesendonck rahmt die Grabstätte ein. An den Ecken befinden sich Pfeiler aus rotem Sandstein, die gusseiserne Urnen tragen. Am Elberfelder Geburtshaus von Agnes Luckemeyer im Kipdorf wurde 1930 eine Gedenktafel angebracht. Haus und Tafel wurden im zweiten Weltkrieg zerstört.94 26 Carl Ferdinand vom Baur (V 228) Die noch heute bestehende Firma „J.H. vom Baur Sohn“ war eine der bedeutendsten Bandwirkereien in Ronsdorf, damals noch selbständige Stadt und zur Kreis Lennep gehörend, heute Wuppertal-Ronsdorf. 95 Gründer des Unternehmens im Jahre 1805 war Johann Heinrich vom Baur, der Vater von Carl Ferdinand vom Baur. Die Mutter stammte aus Meppen und war mit vielen westfälischen Unternehmerfamilien versippt. Baur (1819-1913)96 war seit 1843 mit der Ronsdorferin Anna Magdalena Roetzel (1819-1891) verheiratet, die ebenfalls in Bonn beerdigt wurde.97 1846 wurde er Teilhaber des Unternehmens, seit 1854 war er Alleininhaber. Von 1851 bis 1879 vertrat Carl vom Bauer, wie er genannt wurde, die Ronsdorfer Textilindustrie in der Bergischen Handelskammer zu Lennep. 1880 übergab er die Leitung der väterlichen Firma „J.H. vom Baur Sohn“ seinem Sohn. 1887 zog er sich auch als Teilhaber des Unternehmens zurück. Als Rentner in Bonn (1881 wohnte er Colmantstr. 4) machte er weite Reisen in den Orient, nach Ägypten und in die Türkei. Baur war Mitglied der „Lese und Erholungsgesellschaft“ und dort Präsident des „ElferTisches“.98 Sein 80. Geburtstag wurde in der „Lese“ gebührend gefeiert. Carl Ferdinand vom Baur erwarb 1882 ein Privatgrab auf dem „Alten Friedhof“. Er starb 1913 im Alter von 94 Jahren in Bonn. Daran erinnert eine einfache Stele mit Schrifttafeln. Johanna Catharina Elisabeth von Steeg, aus Barmen, gestorben 1838. Sie starb in der Universitäts-Klinik an einem chronischen Übel.100 Heinrich Wilhelm Ferdinand Schink aus Elberfeld, gestorben 1866 im Alter von 35 Jahren an den Folgen eines Irreseins. Alter Friedhof Kessenich Kessenich ist eine der ältesten Siedlungen in Bonn. 1904 wurde Kessenich eingemeindet. Die alte Kirche aus dem 14. Jahrhundert und der dazu gehörende Friedhof haben Denkmalcharakter. Hier sind vor allem Einheimische bestattet. Nur 170 Gräberfelder standen zur Verfügung. Eines dieser Felder besetzt ein Elberfelder: Nicht aufzufinden waren auf dem „Alten Friedhof“ folgende Einzelgräber: Privatlehrerin Friederieke Bredt aus Barmen, gestorben am 1833 im Alter von 52 Jahren.99 27 Gustav Schlieper jun.101 Gustav Schlieper jun. (1837-1899) war der älteste Sohn von Gustav Schlieper sen. Er war Teilhaber der Firma Schlieper & Baum in Elberfeld. Das Unternehmen war die bedeutendste Stoffdruckerei im Tal. Seine Eltern waren Gustav Schlieper und Alwine Jung, Tochter von Johann Friedrich August Jung und Dorothea Wuppermann. Gustav Schlieper jun. heiratete am 31. März 1864 Helene Baum, die Tochter von Peter Rudolf Baum, der Teilhaber der Firma war, und seiner Frau Emma Sophie Schmits-Siebel. Die Ehe Schlieper blieb kinderlos. Gustav Schlieper jun. erwarb 1862 von den Erben Goldfuß die „Rosenburg“ in Bonn. Nach dem Kriege 1870/71 wurde die „alte“ Burg abgerissen und eine neue erbaut, so wie sie sich uns heute noch darstellt. Die Familie Schlieper hatte ein gutes Verhältnis zur Kessenicher Bevölkerung und unterstützte die Armen der Gemeinde. Auf der Burg wurde der „Kessenicher Rosenburger“ gekeltert. Familie vom Baur Gustav Schlieper war „eine Ausnahmeerscheinung in den Kreisen, in die Stellung und Geburt ihn hineingesetzt“102 hatten. Im Casino 81 Friedrich Roeber. Ernst Roeber und sein Bruder Fritz hatten bei dem mit dem Vater befreundeten Maler Richard Seel ihren ersten Zeichenunterricht erhalten. Helene Roeber, geb. Baum, verw. Schlieper starb am 2. August 1912 auf der Rosenburg. Ernst Roeber starb 1915 in Düsseldorf. Seitdem hatte die Rosenburg ein wechselhaftes Schicksal. Von 1950 bis 1973 war sie Dienstsitz des Bundesjustizministeriums, danach wurde sie von militärischen Dienststellen genutzt. Heute, nach wie vor im Bundesbesitz, steht sie leer. Poppelsdorfer Friedhof Gustav Schlieper jun. war er der Demokrat schlechthin. Ab 1873 war der „Kämpfer für die liberale Sache“ nationalliberales Mitglied des Stadtrates, 1885 gab er diesen Sitz auf, da er die zunehmend konservative Politik bei den Nationalliberalen nicht mitmachen wollte und gründete den „Liberalen Bürger-Verein“, für den er dann wieder in den Rat gewählt wurde. 1895 musste er wegen seiner schweren Herzerkrankung dieses Engagement beenden. Er zog sich ganz aus dem Geschäft und der Politik zurück und lebte im Sommer in Kessenich und im Winter an der Riviera. Dort starb er 1899. Das Grabmal von Gustav Schlieper, der in Kessenich beerdigt wurde, besteht aus einem steinernen Altar, geschmückt mit Girlanden und einem Kranz, oben abgesetzt durch einen geometrischen Fries, und ist bekrönt durch eine ebenfalls mit Girlanden verzierte große Urne. Es trägt lediglich die Inschrift „Gustav Schlieper 1837-1899“. Nach dem frühen Tod ihres Mannes heiratete seine Witwe den damaligen Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie Ernst Roeber, Sohn des Elberfelder Bankiers und Dichters 82 Der „alte“ Poppelsdorfer Friedhof wurde bereits 1798 als Friedhof der katholischen Sankt-Sebastian-Gemeinde angelegt. Nach der Eingemeindung von Poppelsdorf in die Stadt Bonn im Jahre 1904 wurde er zu einem städtischen Friedhof. Er gehört zu den ältesten Begräbnisstätten Bonns. Seit 1984 steht er unter Denkmalschutz. 28 Carl Emil Lischke Der bekannteste „Elberfelder“ auf dem Poppelsdorfer Friedhof ist Dr. h.c. Carl Emil Lischke (1813-1886), der von 1851 bis 1872 Oberbürgermeister der Stadt war. Lischke wurde in Stettin geboren, studierte Rechtswissenschaft in Berlin, wurde stellvertretender Amtsrichter in Stettin und ab 1847 Attaché an der preußischen Botschaft in Washington. 1851 kam er als Nachfolger von Adolph von Carnap ins Tal. 1854 heiratete er Alwine von der Heydt (1831-1905), eine Nichte von August von der Heydt. In seiner Freizeit widmete er sich naturwissenschaftlichen Studien. 1868 wurde ihm für seine Forschungen die Ehrendoktorwürde der Universität Bonn verliehen. Seit 1873 lebte Lischke in Bonn. Er verkaufte seine Sammlungen an den Duisburger Apotheker Theodor Löbbecke. Sie bildete einen wesentlichen Bestandteil des naturwissenschaftlichen Museums, das Löbbecke in Düsseldorf einrichtete (Aquazoo-Löbbecke Museum). 1876 wurde er der zweite Ehren- bürger von Elberfeld. Am 14. Januar 1886 starb Lischke an einem Schlaganfall.103 Er wurde auf dem Poppelsdorfer Friedhof beerdigt. Das Grab ist nicht mehr vorhanden. Nach dem Auslaufen der Benutzungsgenehmigung wurde die Grabstelle 1947 an einen neuen Nutzer vergeben.104 Frau Lischke zog nach dem Tode ihres Mannes mit der Tochter Emmy, eine der ersten professionellen Malerinnen in Deutschland, nach München.105 29 Elise von Griesheim geborene Engels (XXXI 65-68) Adolf Friedrich Leonhard Ludwig Wilhelm von Griesheim (1820-1894) war Geschäftsführer und Teilhaber der Firma „Ermen und Engels“ in Engelskirchen. Er war mit Anna Engels (1825-1853) einer Schwester von Friedrich Engels jun. verheiratet. Nach deren Tod, sie starb in Engelskirchen, heiratet er 1854 in zweiter Ehe Elise Engels (1834-1912), eine Schwester von Anna. Elise starb 1912 in Bonn im Alter von 77 Jahren als Witwe.106 Adolf von Griesheim war schon 1894 in Bonn gestorben. Das Grab dieser Familie wurde auf dem neuen Poppelsdorfer Friedhof errichtet. Die Mutter von Adolf von Griesheim stammte aus Hamm und war auf dem Alten Friedhof beerdigt worden. 30 Dr. Gustav B. Wolff (XXV 73/74)108 Der Landgerichtsrat Dr. Gustav Bernhard Wolff wurde 1863 in Elberfeld geboren. Sein Vater war Dr. phil. Julius August Wolff (18301898), Teilhaber der Färberei „Johann Friedrich Wolff“. Die Mutter war Karoline Knorr (von Rosenroth).109 Dr. Julius Wolff war das siebte Kind des auf dem Godesberger Burgfriedhof begrabenen Johann Friedrich Wolff. Dieser war also der Großvater von Gustav Bernhard Wolff. Im Gegensatz zu seinen älteren Brüdern trat Gustav Bernhard nicht in die Firma ein, sondern studierte Jura in Göttingen, wo er auch promovierte. Er gehörte nach verschiedenen Stationen (Merzig, Opladen) zum Richterkollegium des Bonner Landgerichtes und war Mitglied der „Lese- und Erholungsgesellschaft“.110 Gustav Bernhard Wolff starb 1911 in Bonn. Er war verheiratet mit Helene Spangenberg (1877-1971) aus Merzig. Ihr Vater war Fabrikdirektor bei „Villeroy Grabstätte von Griesheim-de la Croix Außer dem Ehepaar Adolf von Griesheim sind dort noch die Tochter Anna von Griesheim und deren Ehemann Oberstleutnant Otto de la Croix und deren Sohn begraben.107 Die pompöse Grabstätte ist lediglich mit einer Sanduhr, Symbol der ewig dahin fließenden Zeit, geschmückt. Familie Wolff 83 & Boch“ gewesen. Zwei Söhne, eine Tochter und ein Enkel wurden ebenfalls in Bonn begraben. Das Grab trägt die Inschrift „Die Sonne sie lachte ...“ und zeigt auf einer Plakette eine winkende Frauengestalt. 31 Dr. Robert und Auguste Neuhoff geb. Hecker (XXV 83/84)111 Dr. phil. Robert Neuhoff wurde am 20. Juli 1843 in Elberfeld geboren. Neuhoff war als Sohn des Johann Heinrich Neuhoff (18051865), Inhaber der Türkischrot-Färberei „J. H. Neuhoff“ in Elberfeld gewesen. Seine Mutter war Berta Bargmann, Tochter eines Elberfelder Papierfabrikanten. Sie war die zweite Frau seines Vaters, nachdem dessen erste Frau Maria Wilhelmine Duncklenberg, Tochter von Johann Conrad Duncklenberg und Maria Wilhelmine Hauptmann, schon 1839 verstorben war.112 Neuhoff war Mitglied der „Lese- und Erholungsgesellschaft“.113 Er starb am 21. August 1910 in Bonn. Neuhoff war seit 1867 mit Auguste Hecker verheiratet, die am 2. August 1847 in Elberfeld geboren wurde und am 27. November 1924 in Bonn verstarb. Sie war eine Familie Neuhoff 84 Tochter von Ewald Hecker, einem der drei Brüder Carl Heckers, über den wir schon berichtet haben. Den Grabstein ziert ein Wappen mit ineinander geschlungenen Ringen. Auch der Sohn Robert Neuhoff und seine Frau Clara geborene Eltzbacher sind hier beerdigt. 32 Otto von Eynern (IX 80-81)114 Im alten Teil des Poppelsdorfer Friedhofes befindet sich das 1886 erworbene Familiengrab Otto von Eynerns. 1844 wurde Otto in Barmen geboren. Er war ein Sohn von Wilhelm von Eynern jun. und Juliane de Weerth und war mit Mary Aschenberg verheiratet. Sein Vater betrieb die Traditionsfirma J.P. von Eynern & Söhne, nachdem Wilhelm von Eynern sen. gestorben und Johann Friedrich von Eynern aus dem Unternehmen ausgetreten war, allein. Alle Geschäftszweige bis auf den Indigohandel wurden eingestellt. Otto von Eynern durchlief die übliche Ausbildung eines Unternehmersohnes mit Volontariaten in Le Havre, Bordeaux und London und machte 1867 eine achtmonatige Reise nach Indien. 1869 wurde er Teilhaber der väterlichen Firma. Er nahm an die Kriegen 1866 und 1870/71 teil. Später lebte er als Rentner in Endenich. „Rentner von Eynern“ war ein prominentes Mitglied der „Lese- und Erholungsgesellschaft“ und gehörte der Kegelvereinigung des „Excellenzen-Tisches“ an. Seine Frau starb 1913 im Alter von 53 Jahren und wurde in Poppelsdorf beerdigt.115 Der Sohn Dr. jur. Wilhelm Helmuth von Eynern fiel 1915 in Russland.116 Otto von Eynern starb 1916. Die Tochter Margarete Familie Otto von Eynern Wilhelmine Leverkus geborene von Eynern, geboren 1883, wurde 1951 in Poppelsdorf bestattet. Damals wurde die Benutzungsberechtigung um 20 Jahre verlängert, war also 1971 ausgelaufen. Das Grab ist seit Jahren nicht mehr gepflegt worden. Ein die Grabstätte vermutlich einst überragendes Kreuz ist verschwunden. 33 Julie von der Heydt Julie von der Heydt geborene Davidis wurde auf dem Poppelsdorfer Friedhof begraben. Sie war am 12.2.1819 in Elberfeld geboren und am 4.7.1900 in Bonn gestorben.117 Ein Mitglied der berühmten Bankiersfamilie war sie wohl nicht. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt. Nordfriedhof Der Nordfriedhof wurde ab 1884 eingerichtet, weil der „Alte Friedhof“ nicht mehr erweitert werden konnte und geschlossen werden musste. Er ist heute neben dem Südfriedhof einer der größten Friedhöfe Bonns. wurde er als Zeuge verhört. Seine Frau Berta Schlösser geborene Hahn starb im Dezember 1890 im Alter von 83 Jahren.121 Die Familie war lutherischer Konfession. 35 Familie Ernst Wülfing122 Falls wir den Namen Wülfing bisher vermisst haben sollten; wir werden auf diesem Gottesacker entschädigt. Ein Grabstein, geschmückt durch eine Palmette und wohl erst Mitte der 1950er Jahre errichtet, stellt eine ganze Familie vor. Sie entstammte dem Unterbarmer Zweig dieses weitläufigen Bergischen Geschlechts. Die Grabtafel teilt die Beerdigungen von Ernst Wülfing, geboren 1820 in Unterbarmen, gestorben 1900 in Bonn123, von Amalie Wülfing geborene Schlösser (18291910) geboren in Elberfeld, gestorben in Bonn, von Dr. J. Ernst Wülfing (1863-1913), ebenfalls in Elberfeld geboren und in Bonn gestorben124, sowie von seiner Frau Klara Wülfing geborene Braun aus Ronsdorf (1870-1958), mit. Ernst Wülfing war Teilhaber des Hauses „J. C. Wülfing Söhne“ und lebte seit 1882 als Rentner in Bonn. Er war ein Sohn von Johann 34 Johann Anton Schlösser Schlösser (1797-1885) lebte seit 1870 als Rentner in Bonn. Dort starb er im Juli 1885 an Altersschwäche und wurde auf dem Nordfriedhof beerdigt. Er hinterließ seine Ehefrau Laura Berta Hahn und sechs erwachsene Kinder.118 Zu diesen Kindern zählte Amalie Wülfing geborene Schlösser, die Ehefrau von Ernst Wülfing. Schlösser hatte in Elberfeld die Färberei „A. Schlösser und Sohn“ betrieben.119 Johann Anton Schlösser war Mitglied des Elberfelder Gemeinderates und wurde als solcher wie Carl Hecker während des Elberfelder Aufstandes 1849 in den „Sicherheitsausschuß“ deligiert. Nach der Niederschlagung des Elberfelder Aufstandes wurde er verhaftet und angeklagt, aber schon vor Beginn der Hauptverhandlung aus der Haft entlassen.120 Am 27. April 1850 Familie Ernst Wülfing 85 Christoph Wülfing aus Lüttringhausen, dem Gründer und Inhaber der Firma. Seine Frau war eine Tochter von Johann Anton Schlösser.125 Bekannter als der Familienvater wurde dessen einzig überlebender Sohn, der Anglist und Germanist Dr. J. Ernst Wülfing, durch seine Bearbeitung des „Duden“ und des „Handwörterbuchs der deutschen Sprache“ (1910). Die von ihm mitverantwortete 9. Aufl. des „Duden“ war die erste moderne Fassung dieses Nachschlagewerkes. Er war Mitglied des Gesamtvorstandes des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, ferner Mitgründer und Vorsitzender der „Wülfingschen Familienstiftung“. Ernst Wülfing war zeitweise auch Repräsentant und Mitglied des Presbyteriums der evangelischen Gemeinde Bonn. 36 Frau Berta Amalia Brüne geborene Wolfsholz126 Der Rentner Johann Brüne (1849-1911), wohnhaft in Kessenich, war mit Berta Amalia Wolfsholz (1842-1904) aus Elberfeld verheiratet.127 Berta Amalie war eine Tochter des Familie Johann Brüne 86 Elberfelder Fassbinders Carl Friedrich Wolfsholz und seiner Ehefrau Helena Seibert.128 Das Grab war auch für die Tochter des Ehepaares Helene (1871-1923) und den Schwiegersohn Georg Schamel (1871-1929) bereit. Der Rentner Johann Brüne verkaufte 1908/9 ein Grundstück an der Koblenzer Straße an Professor Alexander König. Weitere Informationen fehlen. 37 Gustav vom Baur (I 453-456) Der Rentner Gustav vom Baur (1812-1880) war Kaufmann in Barmen gewesen und hatte in der Kleinen Wertherstraße gewohnt.129 1880 starb er an einem Leberleiden.130 Seine Frau Johanna (1834-1926) geborene Weddigen trug einen bekannten Wuppertaler Namen. Seit 1867 lebte vom Baur in Bonn (Poppelsdorfer Allee 66). Er war Mitglied der „Lese- und Erholungsgesellschaft“. Seine Frau gehörte als Wwe. Gustav vom Baur zu den wenigen weiblichen Mitgliedern. Das großzügige Grab auf dem alten Teil des Nordfriedhofes lässt auf nicht unbeträchtliche finanzielle Mittel schließen. Es wurde von Frau vom Baur um 1890 errichtet, nachdem ein Antrag auf eine größere Grabstätte auf dem „Alten Friedhof“ abgelehnt worden war.131 Familie vom Baur Südfriedhof 38 Familie von Wülfing132 An der alten Hauptachse dieses schon 1911 eingerichteten und ab 1912 belegten Friedhofs befindet sich ein Grab, das sicher nach meinen Auswahlkriterien zu den Grenzfällen gehört. Im Zentrum des Grabsteines weist das realistische Relief eines ackernden Bauern ideologisch verklärend auf den Nährstand hin. Es handelt sich um die Ruhestätte von Nachkommen des am 1. Januar 1900 in den erblichen preußischen Adel erhobenen Karl Emil Wülfing aus Barmen. Dieser wurde 1847 in Barmen geboren und starb 1915 in Bonn, war dort auch Mitglied der „Lese- und Erholungsgesellschaft“ gewesen.133 Ein Grab ist nicht bekannt. Karl Emil von Wülfing hatte 1868 das Rittergut und die Burg Kriegshoven bei Rheinbach erworben. Hier wurde der auf dem Südfriedhof beerdigte Sohn Ernst Emil Otto 1880 geboren (gestorben 1940), der das Gut Holzem erwarb, auf dem seine Nachkommen noch heute leben und einen Reiterhof betreiben. Das Grab hat auch seine Frau Anna Gertrud geborene Hardt aus einer Lenneper Fabrikantenfamilie aufgenommen. Schließlich finden wir den Namen des Sohnes Herbert von Wülfing (1907-1979), der neben dem Gut in Holzem auch ein Obstgut in Unkel bewirtschaftete. Wuppertaler im strengen Sinne sind das alle nicht; die Namens gebenden Ahnen allerdings kommen aus Barmen und lassen sich auf den Kauf- und Handelsherrn Johannes Wülfing (1736-1802) zurückführen. Familie von Wülfing Burgfriedhof Bad Godesberg134 Der Godesberger Burgfriedhof wurde wahrscheinlich 1805/06 eingerichtet, als die Michaelskapelle an der Godesburg zur Pfarrkirche für Godesberg und einige umliegende Dörfer bestimmt wurde. Der Friedhof steht seit 1984 unter Denkmalschutz. Auf dem ältesten Teil unmittelbar an der Burgmauer fallen drei klassizistische Stelen, Grabmäler für drei Elberfelder Kaufleute auf. Sie liegen nebeneinander, nur durch die Grabstätte Blinzler getrennt. 39 Gerhard Siebel (I 34-35) Die bekannteste dieser drei Grabstätten ist die des Elberfelder Kaufmannes und Dichters Gerhard Siebel (1784-1831), der in BadenBaden verstarb und auf seinen eigenen Wunsch hier begraben wurde.135 Siebel stammte aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie. Sein Vater besaß das Zwirn- und Rohseidengeschäft „Siebel & Schuster“ mit einer Zweigstelle in Frankfurt, das Gerhard Siebel erbte. Seine kaufmännische Ausbildung war gründlich und mit 20 Jahren beherrschte Siebel schon drei Fremdsprachen fließend. 1806 wurde Siebel mit einer wichtigen handelspolitischen Mission betraut. Es ging darum, Napoleon zu erweichen die drückenden Handelsbeschränkungen für die bergische Textilindustrie aufzuheben. Immerhin gelang die Freigabe des Handels mit Italien (für einige Monate). Siebel wurde nun zum Munizipalrat ernannt und auf weitere, allerdings erfolglose Missionen geschickt. Nach dem Abzug der Franzosen trat er für die politische Einheit und Selbständigkeit Deutschlands nach konstitutionellen Prinzipien ein. Er initiierte die Gründung der Gesellschaft „Museum“ und 1816 den Bau eines Gesellschaftshauses an der Königstraße, das als Casino bekannt wurde. Seit 1816 war er auch Ehrenmitglied der „Schützengesellschaft am Brill“. Später zog er sich aus dem öffentlichen Leben mehr und mehr zurück. Siebel wurde von Heinrich Christoph Kolbe in einem seiner schönsten Bilder gemalt. 87 1829 hatte er im Schwarzwald zur Kur geweilt, wohnte aber seit einiger Zeit bereits in Godesberg in der Pension der Madame Hücking136. Den größten Teil seines Vermögens vermachte er in einem am 5. Oktober 1831 eigenhändig geschriebenen Testament dem Gutsbesitzer Eduard Reinhardt und Fräulein Emma Reinhardt, beide in Rhöndorf. Sie sollten das Gut Kemenate je zur Hälfte erhalten. Aus diesem Vermächtnis kann geschlossen werden, das die Behauptung, Siebel sei unter dem Namen Reinhardt mit einer schönen ehemaligen Schauspielerin verheiratet gewesen und habe mit seiner Familie in Aachen und in Rhöndorf gelebt, wohl der Wahrheit entspricht. Eduard und Emma Reinhardt waren seine Kinder. Auch ein Vermächtnis von 1400 Talern in Aktien der Elberfelder Loge Museum und 1000 Talern in bar an den Landwehroffizier Friedrich Reinhardt spricht für diese These. Nach Eva Ammermüller soll Siebel sein Grab selbst entworfen und schon zwei Jahre vor seinem Tode in Auftrag gegeben haben.137 Hierzu hat sie wahrscheinlich die Grabinschrift und das dort zu findende Datum ermuntert. Siebel selbst hatte geschrieben: Wunsch des Entschlafenen war es, Daß hier ihm ruhe die Erdform Nahe dem herrlichen Strome, Dessen Name er trug. Goetz vom Rheine nannte er sich Im Dienste der Kamönen, Deren Priester er war mit begeistertem Sinn.138 Das von einer Urne gekrönte Grab ist geschmückt mit antiken Symbolen der ewigen Wiederkehr (Schlange, die sich in den Schwanz beißt), der vom Körper befreiten Seele (Schmetterling), des Todes als vorübergehendem Schlaf (Mohnkapseln), der erlöschenden Flamme. Der Friedhof auf dem Godesberg 1829 Dort legt mich hin an meiner Mutter Brust In stiller Erde wo in süßem Schlummer Vernarbt des Lebens bittrer Kummer, Der Friedensbote mir die Ruhe schenkt. Von Vaters Höhen sich die Palme senkt Und Labung kommt gleich Edens Lust. Dort legt mich hin, wo am bemoosten Turme Die Schlosskapelle mit des Friedhofs Blüten Dir Wink und Gruß entgegen bieten Vom Friedensland und von den Höhen Dort wo die Lüfte um die Gräber wehen Wünsch ich zu ruhen von des Lebens Sturme. Auf eine andere Seite der Stele schrieben seine Hinterbliebenen: Im Lande der Berge entstanden Verklärt an Badischer Heilquell` Wölbt dem Ruhenden hier Trauernde Liebe das Grab. 88 Gerhard Siebel 40 Johann Friedrich Wolff (I 25)139 Johann Friedrich Wolff (1783-1837) war Kaufmann in Elberfeld. Er stammte aus Eberstadt an der Bergstraße und kam um 1800 ins Wuppertal. Zunächst arbeitete er in der Türkischrot-Färberei von J. P. Bemberg. 1817 heiratete er Juliane Wilhelmina Troost (18001880), Tochter von Johann Wilhelm Troost (1767-1833), Gründer des Hauses Troost & Kleinschmidt.140 1818 gründete er dann eine eigene Firma „Johann Friedrich Wolff“, eine Türkischrot-Färberei in Unterbarmen. Der Firmensitz wurde später nach Elberfeld verlegt. Das Unternehmen gehörte nach J. P. Bemberg und J. C. Duncklenberg zu den drei bedeutendsten Färbereien in Elberfeld. Wolff starb am 12. Juli 1836 an einem entzündlichen Brustfieber auf der Reise und wurde am 14. Juli „auf dem Gottesacker zu Godesberg durch den Pfarrer beerdigt“.141 Auch an Wolff wird durch eine schlanke Stele erinnert. Sie trägt ihre Palmetten-Zier nach allen vier Seiten ausgerichtet. Eine Seite der Stele teilt die Daten und Herkunft des Verstorbenen mit, eine andere verkündet: „Er war ein treuer Gatte und liebevoller Vater. Sein Andenken lebt in den Herzen der Seinigen und seiner zahlreichen Freunde.“. Das Unternehmen wurde von den Söhnen Gustav Hermann Wolff-Feldhoff, Hermann Wilhelm Wolff und Dr. Julius Wolff fortgeführt.142 41 Abraham Troost (I 30)143 Johann Abraham Troost jun. (1762-1840), Sohn des Johann Abraham Troost sen. (17371822) war ein angesehener Kaufmann und 1811 Maire von Elberfeld. Auf dem Godesberger Burgfriedhof wird seiner durch eine Stele mit einem durch eine Palmette gekrönten Aufbau gedacht. Am 20. Oktober 1840 gestorben, wurde er am 24. Oktober 1840 durch Pastor Wichelhaus beerdigt. Troost hinterließ eine Gattin und zwei Söhne.144 Er war in erster Ehe mit Maria auf`m Ordt und seit 1824 in zweiter Ehe mit Marianne Petronella Diederichs, geboren 1775 in Remscheid, verwitwete Böker, verheiratet. Er war Gründer des Handelshauses „Abr. Troost & Söhne“. Den gescheiterten Projekten „Rheinisch-Westfälische Kompagnie“ und „Deutsch-Mexikanischer Bergwerksverein“ gehörte er als Gründungsund Direktionsmitglied an. Seit 1828 war er Mitglied der „Schützengesellschaft am Brill“. Die ihm errichtete Grabstätte zeigt auf der Rückseite eine trauernde Frauengestalt. Man könnte daraus schließen, dass seine Frau Petronella das Grab in Auftrag gab. Es war ein Werk Johann Friedrich Wolff Abraham Troost 89 eines Mitglieds der weitläufigen Kölner Bildhauerfamilie Imhoff, vermutlich Johann Joseph Imhoff (1796-1860), wie eine Signatur am Fuße etwas undeutlich ausweist.145 Frau Troost selbst wurde auf dem Golzheimer Friedhof in Düsseldorf beerdigt. Sohn aus erster Ehe war Eduard Abraham Troost (1791-1869), der Gründungsmitglied der evangelischen Gemeinde Godesbergs und deren wichtiger Förderer war. Seine erste Frau, Maria Woeste (1818-1861), verstarb in Godesberg. Eine Grabstätte ist nicht zu finden. Eduard Troost war in zweiter Ehe verheiratet mit Sophie Wittgenstein. 42 Familie Von der Heydt (I 101-105)146 Ebenfalls auf dem Burgfriedhof in Bad Godesberg und an prominenter Stelle befindet sich die bereits 1900 erworbene, lediglich durch das Familienwappen geschmückte Grabstätte Von der Heydt.147 Hier sind Karl von der Heydt (1858-1922), Elisabeth von der Heydt geborene Wülfing (1864-1961) und Gerda Dorothea de Weerth geborene von der Heydt (1894-1995) beerdigt. Karl von der Heydt, Sohn von Karl Friedrich von der Heydt und Maria Theresia von Hurter, erbaute in Godesberg 1890-93 zunächst als Sommersitz das „Schloss auf dem Wacholder“, Elisabethstr. 18. Seine Frau verkaufte nach dem Tode ihres Mannes das Schloss und einen Teil des Parks an die Societas Jesu, die dort das heutige Aloysius-Kolleg errichtete. Sie selbst zog wieder in den Familienbesitz an der Redoute, in dem bis zu ihrem Tode dann die Tochter Gerda Dorothea wohnte. Karl von der Heydt leitete gemeinsam mit seinem Vetter die Bank „Von der Heydt, Kersten & Söhne“ in Elberfeld. 1895 gründete er eine eigene Bank in Berlin „von der Heydt & Co“. 1901 schied er aus der Elberfelder Firma aus und konzentrierte sich ganz auf die Berliner Bank, die vorwiegend im Kolonialgeschäft tätig war. Karl von der Heydt engagierte sich in zahlreichen kolonialpolitisch aktiven Verbänden. 43 Familie Engels (I 110-115)148 Friedrich August Engels (1850-1921), ein Vetter zweiten Grades des Sozialisten, Sohn von August Engels, Fabrikbesitzer in Barmen (1824-1855) und Maria Elisabeth Wichelhaus (1829-1852), hat das Gut Marienforst 1878 erworben. Er war verheiratet in erster Ehe mit Amalie Brandt-Primavesi (1850-1882), in zweiter Ehe mit Anna Mathilde Mayer-Jost (1853-1929). Beider Ehefrauen wird auf dem Grabstein auf dem Burgfriedhof gedacht. Ferner finden wir die Namen des Sohnes Clemens Familie von der Heydt 90 Familie Engels August Engels (1885-1941), seiner Frau Lilly Maria Engels geb. Schuchard (1881-1942) aus Valparaiso in Chile und des 1915 in Kurland gefallenen Friedrich Karl Eduard (Fritz) Engels, Leutnant der Reserve in einem Husaren-Regiment. Die Grabstätte selbst betont die Mitte durch eine Ädikula, die einem eisernen Lorberkranz als Schutz dient. Die Pilaster an den Seiten sind durch Rosetten und Akanthusblätter geschmückt. Friedrich August Engels war ein führendes Mitglied der evangelischen Gemeinde Godesberg und tat sich durch hohe Zuwendungen hervor.149 Der Namen Engels-Marienforst hatte in Bad Godesberg auch durch die EngelsMarienforst Stiftung einen guten Klang. Diese Stiftung hatte sich vor allem um preiswerte Wohnungen verdient gemacht. Die Grabstätte auf dem Burgfriedhof ist ein städtisches Ehrengrab. Familie Fabri 44 Friedrich Fabri (II 13-17) Zu den Prominentengräbern des Godesberger Burgfriedhofs, auf die besondere Tafeln hinweisen, gehört auch das Grab von „Professor Friedrich Fabri“. Der Wuppertaler reibt sich die Augen bis ihm klar wird, dass damit der langjährige Barmer Missionsinspektor gemeint ist. „Familie Fabri“ heißt es auf der auffallend großen Marmortafel der imposanten Grabstätte. Ein Spruchband quer über das ganze Grabdenkmal zitiert in einem gewissen Gegensatz dazu Paulus Brief an die Hebräer: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Hebr. 13,14. Friedrich Fabri (1824-1891) war Sohn eines Pfarrers aus Schweinfurt. Nach dem Studium der Theologie in Erlangen und Berlin und Tätigkeit als Pfarrer wurde er 1857 zum Missionsdirektor der Rheinischen Missionsgesellschaft in Barmen berufen. Dieses Amt hatte er bis 1884 inne. Er war der Missionsdirektor mit der längsten Amtszeit und auch der bedeutendste Inhaber dieser Stelle. Er sicherte das Überleben der Gesellschaft durch eine tolerante Regelung, die es ermöglichte lutherische, reformierte und unierte Pfarrer und Missionsgemeinden unter dem Dach der Gesellschaft zu vereinen. Nach dem Vorbild der Baseler Mission setzte er eine wesentliche Verbesserung der Ausbildung der Missionare durch. 1860 begann er mit der Missionsarbeit auf Sumatra und 1865 auf Nias. 1866 wurde auch die durch einen Aufstand unterbrochene Missionsarbeit auf Borneo wieder aufgenommen. Umstritten ist die Position Fabris als Kolonialpolitiker. Mit seiner Schrift „Bedarf Deutschland der Kolonien?“ leitete er die koloniale Bewegung ein. Seinem Rücktritt in Barmen waren Kritik an der Wirtschaftsführung und der Vielfalt der ausser-missionarischen Interessen Fabris vorausgegangen. 1884 zog er nach Godesberg, wo er ein Haus für sich und seine Familie baute. 1889 wurde er nach langem Bemühen zum Honorarprofessor an der Universität Bonn ernannt. Er starb in Würzburg beim Besuch einer kolonialpolitischen Tagung. Die Predigt an seinem Grabe hielt der Generalsupeintendent aus Koblenz Baur.150 91 45 Familie Grisar-Hösterey (II 95-100) In der Mitte des neueren Teils des Burgfriedhofs stoßen wir schnell auf einen Brunnen und eine große, prunkvolle Grabstätte. Brunnen und Grabstätte gehen auf Julius Grisar (Jules Armand G.) (1830-1889) zurück.151 Grisar stammte aus Antwerpen. Er war 1849 nach Valparaiso in Chile ausgewandert und hatte dort zusammen mit Hugo Schuchard das Handelshaus „Grisar, Schuchard & Co.“ gegründet. In erster Ehe heiratete er Laura Hösterey (Barmen 1834-1856 Valparaiso) aus Barmen und nach dem frühen Tod seiner ersten Frau deren Schwester Mathilde Hösterey (18301888), die ein Jahr vor ihrem Mann in Mehlem verstarb. Die Schwestern waren Töchter des Barmer Industriellen Peter Gottfried Hösterey und seiner Frau Henriette Hölterhoff. Der Sohn aus erster Ehe Julius (Julio) Martin (18551934) heiratete 1880 Adele Louise Linkenbach, Tochter von Hermann Linkenbach und seiner Frau Elisabeth geb. Bellingsrath aus Barmen. Julius Martin starb 1934 in Hamburg und wurde im Familiengrab in Godesberg beerdigt. Weitere Angehörige der weiten GrisarSippe wurden auf dem Burgfriedhof bestattet. Die mehrfachen, wenn auch etwas verwickelten Beziehungen der Grisars zu den Familien Hösterey und Linkenbach rechtfertigen es, diese Grabstätte hier zu nennen. Man wohnte übrigens in Mehlem in Haus Drachenstein, einer pompösen Villa an der Mehlemer Hauptstraße (heute Mainzer Straße), die 1869 von der Familie Schnitzler gekauft worden war, von Grisar wesentlich erweitert wurde und 1893 Familie Grisar-Hösterey 92 Detail der Grabstätte Grisar-Hösterey von den Erben Grisar wieder in den Besitz der Familie Schnitzler überging,152 nun endgültig Villa Schnitzler genannt. Sie wurde kürzlich renoviert und in Eigentumswohnungen aufgeteilt. 46 Familie Ernst Emil Duncklenberg (V 234-235) Eine stattliche, aber nicht protzige säulengeschmückte Stätte erinnert an die Familie Duncklenberg. Ernst Emil Duncklenberg (1845-1912) nach langem schweren Leiden in Godesberg gestorben, war von Beruf Kaufmann und wohnte im Sommer auf der (Godesberger) Coblenzer Straße 75 in Godesberg, im Winter in Elberfeld.153 Er war (zusammen mit Johann Conrad Duncklenberg jun.) seit 1870 Teilhaber und Seniorchef der bereits 1817 durch Johann Conrad Duncklenberg sen. (1736-1830) gegründeten Türkischrot-Färberei „J. C. Duncklenberg“, deren damaliger Inhaber, der Ehemann von Ida Kyllmann Conrad Duncklenberg, 1869 gestorben war. Seine Frau war Anna Johanny (1850- 1912), gestorben in Godesberg.154 Das Ehepaar hatte mehrere Töchter Eine Tochter war Olga Salchow, geborene Duncklenberg, geboren 1874 in Elberfeld, gestorben 1969 in Lübeck. Sie war mit dem Familie Ernst Duncklenberg Familie Dorff-Duncklenberg Stabsarzt Dr. Otto Salchow verheiratet. Eine andere Tochter fand in der Nähe der Eltern ihr Grab. ben.157 Die Villa wurde verkauft. 1925 war dort eine Weinhandlung zu finden. 1937 wurde sie Hotel und 1967 abgebrochen. Frau Else starb 1942 in Clausthal. Mehrere Verwandte (Kinder, Enkel) sind ebenfalls im Familiengrab bestattet. 47 Else Dorff geborene Duncklenberg (V 81-82) Der Name Duncklenberg ist in der Tat noch einmal ganz in der Nähe auf einem wappengeschmückten Grabstein zu finden, den man ein wenig suchen muss. Wenn es nicht wie beim Grab Grisar-Hösterey ausdrücklich hervorgehoben wird, kann der Name einer Wuppertalerin als Ehefrau leicht übersehen werden, selbst wenn sie aus einer prominenten Familie stammt. Hier wurde Else Duncklenberg (18701942) aus Elberfeld , die bereits erwähnte Tochter von Ernst Emil Duncklenberg beerdigt. Sie war mit dem Major a. D. Franz Maria Dorff (1860-1917) aus Düsseldorf verheiratet. Er lebte ab etwa 1901 als Rentner in Mehlem.155 1901 war jedenfalls die Schlussabnahme für seine Villa, die er dort hatte errichten lassen.156 Die Grabstätte wurde anlässlich des Todes von Franz Dorff 1917 erwor- 48 Johanne Schultze geborene An der Heiden (V 232-233) Johanne an der Heiden, geboren 1847 in Elberfeld, war mit Carl Schultze aus Moers verheiratet. Sie starb 1920 in Godesberg.158 Ihr Mann war 1855 in Moers geboren und starb 1913 in Godesberg. Johanne an der Heiden war eine Nachfahrin von Moritz an der Heiden, der 1808 in Elberfeld als Findlingskind aufgefunden und aufgezogen worden war. Er soll von fliehenden französischen Adeligen in einer Heide niedergelegt worden sein. Moritz an der Heiden wurde Anstreicher und lebte in der Gesundheitsstraße.159 Die Grabstätte des Ehepaares befindet sich in unmittelbarer Nähe des Mausoleums Guier 93 geworden. Er spielte im öffentlichen Leben Godesbergs als Musik- und Heimatfreund eine wichtige Rolle, war Vorstandsmitglied des Godesberger Verschönerungsvereins und 1889 Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Von 1910-1915 war er Mitglied des Godesberger Gemeinderates. Brockhaus Junior hatte der Burschenschaft Frankonia angehört. Er trat am Neujahrstag bei traditionellen Festessen im Ännchen als dichtender Lokalhistoriker in Erscheinung. Brockhaus starb im Jahre 1918 nachdem er im Kriege noch im Lazarett in der Villa Von der Heydt tätig gewesen war. Er wurde wie seine Frau Maria geborene Keller (1856-1915) in einem Privatgrab I. Klasse auf dem Burgfriedhof beerdigt. Das Ehepaar Brockhaus hatte fünf Kinder. Im Grab auf dem Burgfried wurde nur der Sohn Dr. Hans Brockhaus bestattet. Familie Schultze-An der Heiden und dürfte in den 20er-Jahren errichtet worden sein. Sie besteht aus einer einfachen umhüllenden Mauer mit einer inneren Sitzbank. Unter den Namen der Verstorbenen ist in einem Blätterkranz eine Urne zu sehen, aus der ein Schmetterling heraus fliegt, rechts und links von der Urne sind die griechischen Buchstaben A und O platziert. Antike und christliche Symbolik werden gleichzeitig angesprochen. 49 Familie Dr. Carl Brockhaus jun. (V 6871) Carl Brockhaus, 1851 in Elberfeld geboren, war der zweite Sohn des bekannten Verlegers und Herausgebers der „Elberfelder Bibel“ Carl Brockhaus sen., der vor allem als Förderer der evangelischen Brüderbewegung tätig war und bekannt geworden ist. In manchen Gegenden des Bergischen und Oberbergischen wurden die Anhänger der Brüderbewegung als die „Brockhäuser“ bezeichnet. Der Verlag R. Brockhaus besteht noch heute in Witten. Der Godesberger Sanitätsrat Dr. Carl Brockhaus ist anscheinend nicht im Sinne seiner Vaters tätig 94 Familie Dr. Carl Brockhaus Das Grabmal aus grauem Sandstein ist durch das Relief eines Blumenkorbs geschmückt. Das Grab ist ungepflegt. 50 Hugo Ölbermann Das Grab von Hugo Ölbermann (18321898), der ebenfalls auf dem Godesberger Burgfriedhof seine letzte Ruhe fand, ist heute nicht mehr aufzufinden. Am 2. November 1898 wurde der 66 Jahre alte Rentner in einem Reihengrab beigesetzt. Zuletzt war er im Hospital gewesen. Ölbermann war ein Sohn des Barmer Pastors Ölbermann und 1848-1853 Lehrling in der Buchhandlung von Wilhelm Langewiesche in Barmen. Als Gründungsmitglied der Dichtervereinigung „Wupperbund“, gemeinsam mit Carl Siebel, Emil Rittershaus und Karl Georg Wilhelm Wens160 ging er, wenn auch nur als Randfigur, in die Literaturgeschichte des Tals ein. Joachim Bark schreibt in seiner grundlegenden Arbeit zum Wuppertaler Dichterkreis: „Ölbermanns Gedichte geben eine im Vergleich zu seinen Freunden im „Wupperbund“ erstaunliche Mischung der kreisüblichen Rhein- und Weinpoesie mit zeitkritischen und satirischen Strophen. In ihnen zeigt sich Ölbermann als engagierter Kulturkritiker. … Hauptsächlicher Gegenstand seiner Kritik ist die ,menschenfeindliche Religiosität‘ in ihren Spielarten des Dogmatismus und eines heuchlerischen Pietismus. Als Alternative proklamiert seine Lyrik das Bild einer toleranten, freidenkerischen Menschheit.“161 51 Familie Langewiesche Auf einen Ursprung aus dem Tal der Wupper schließt man sogleich bei dem Namen Langewiesche. Die Familie stammte von einem Hof am Mollenkotten bei Barmen. Begründer von Sortiment und Verlag war Wilhelm Langewiesche, der 1835 ein eigenes Geschäft in Barmen eröffnete. Er verlegte 1863 eine Beschreibung und Geschichte von Elberfeld und Barmen, die noch heute lesenwert ist162, Ferdinand Freiligrath wohnte bei ihm als Untermieter. Im Alter zog er nach Godesberg, wo er auf der heutigen „alten Bahnhofstraße“ wohnte. Er starb im März 1884 als Rentner in Godesberg nachdem seine Frau Luise geborene Bredt im August 1883, nach 52 Jahren guter Ehe, verstorben war. Während Luise Bredt in Godesberg auf dem Burgfriedhof beerdigt wurde, ist die Grabstätte von Wilhelm Langewiesche nicht bekannt. Die Grabstätte von Luise Langewiesche geborene Bredt wurde 1972 aufgelöst. 1864 erhielt der Sohn Adolf Langewiesche Prokura. Er war mit Wilhelmine Zumwinkel verheiratet. 1873 ordnete er das Unternehmen neu. Er verlegte das Sortimentsgeschäft und die Verlagsbuchhandlung nach Godesberg, Burgstraße.163 In seinem Verlag erschien schon 1874 die Broschüre seines Vaters „Godesberg und seine Umgebung“.164 Gleichzeitig war Adolf Langewiesche als Immobilienhändler tätig. 1886 verzog Adolf Langewiesche sen. nach Schwelm kam aber als Pensionär nach Godesberg zurück. Adolf Langewiesche verstarb am 9. Juli 1918 in Godesberg. Er wurde durch Pastor Rudolf Vömel aus Gruiten beerdigt, der ein Enkel von Wilhelm Langewiesche war. Wilhelmine Langewiesche geborene Zumwinkel war bereits 1909, ebenfalls in Godesberg, gestorben.165 Beide wurden auf dem Burgfriedhof beerdigt. Die Grabstelle wurde 1972 aufgelöst und anderweitig vergeben.166 Die dritte Generation der Langewiesches in Godesberg wird durch Adolf Wilhelm Langewiesche, Inhaber der „Pension Daheim“ in der Rüngsdorfer Straße 9167, vertreten. A. W. Langewiesche war Ehrenmitglied des Wasserssportverein Godesberg, dem er viele Jahre als aktives Mitglied, Vorstandsmitglied und von 1912 bis 1922 als Vorsitzender angehört hatte. Er starb am 5. Juli 1929 und wurde ebenfalls durch Pastor Vömel beerdigt.168 Auch diese Grabstätte wurde aufgelöst und neu vergeben.169 52 Louise, Emmy und Maria Siebel und Gisela Snethlage170 Abraham Siebel (1841-1883) war Kommerzienrat, Teilhaber der Firma „Abr. Siebel Söhne“ in Barmen und besaß ein großes, steinernes Haus im Werth. Er war ein jüngerer Bruder des dichtenden Unternehmers Carl Siebel (1836-1868), des Freundes von Friedrich Engels und Ehemanns von Reinhilde von Hurter.171 Abrahams Frau Louise Siebel (18451925), gestorben in Godesberg, war eine Tochter von Christian Hermann Siebel und Louise Snethlage. Über die Snethlages waren diese Siebels weitläufig mit der Familie Engels verwandt. Das Ehepaar Abraham und Louise Siebel hatte 10 Kinder. Alle Kinder wurden in 95 Barmen geboren, der jüngste Sohn im Todesjahr des damals 42 Jahre alten Vaters 1883. Danach dürfte die Mutter mit den Kindern, die noch im Hause waren, nach Godesberg gezogen sein. Sie wohnte 1917 im Hause Viktoriastr. 8. Louise Siebel starb in Godesberg im Alter von 80 Jahren. Ihr Sterbefall ist im Kirchenbuch der Evangelischen Gemeinde Godesberg verzeichnet.172 Die älteste Tochter Emilia Louise (Emmy) geboren am 6. September 1865, starb im Alter von 47 Jahren 1910 in Godesberg, nachdem sie Pflegerin im Krüppelheim Annastift in Hannover gewesen war. 173 Sie wurde am 27. Dezember 1910 auf dem Burgfriedhof in Godesberg in einem Privatgrab II. Klasse begraben.174 In dem Grab ist außerdem noch Gisela Snethlage (1905-1979) beerdigt. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Tochter von Ruth Agnes Siebel, die 1904 in Bad Godesberg Dr. Bernhard Karl Emil Snethlage geheiratet hatte und zuletzt ebenfalls in Godesberg wohnte. Gisela Snethlage war Besitzerin des berühmten Gemäldes von Heinrich Christoph Kolbe „Bildnis Frau Philippine Aders“, die zu ihren Vorfahren gehörte. Sie verkaufte es 1950 an das „Von der Heydt-Museum“175. Die Tochter Maria Siebel ist ebenfalls auf dem Grabstein aus poliertem schwarzen Marmor verzeichnet. Sie war am 2. August 1880 in Barmen geboren und starb am 21. Juli 1944 in Bad Godesberg. Sie studierte Musik am Konservatorium in Köln und war nach dem Examen Klavierlehrerin in Godesberg. 53 Grabstätte Albert Kemmann und Familie (VI 378-379) Der langjährige Cronenberger Bürgermeister Albert Kemmann (April 1858-Januar 1931)176 kam nach seiner Pensionierung 1920 nach Godesberg. 1924/ 25 ist er erstmals im Einwohnerbuch (Körnerstr. 1) erwähnt, seine Witwe 1932/33 als Hauseigentümerin Körnerstr. 19. Frau Maria geborene Richrath (April 1869-April 1940) und Sohn Hans (Februar 1903 Cronenberg-Juni 1926 Hamburg) sind wie Kemmann selbst in Grabstätte Siebel/Snethlage Familie Kemmann 96 Godesberg begraben. Kemmann wurde in Eggerscheidt bei Ratingen geboren. Vor seiner Tätigkeit in Cronenberg war Kemmann Verwaltungssekretär in Bonn. Von 1885, Kemmann, war gerade 27 Jahre alt, bis 1920 war er nach zweimaliger Wiederwahl Bürgermeister von Cronenberg. Er wurde Ehrenbürger der Stadt und eine zentrale Straße wurde nach ihm benannt. Kemmann gilt als der bedeutendste Bürgermeister Cronenbergs. Die Stadt erlebte in seiner Amtszeit einen außerordentlichen wirtschaftlichen und industriellen Aufschwung und ihre Einwohnerzahl stieg von 8300 auf 13000. Das städtische Gaswerk, das Wasserwerk und das Bergische Elektrizitätswerk Solingen-Müngsten wurden gegründet. Straßenbahn und Eisenbahn verbanden die Stadt mit den nahe liegenden Städten. 1900 wurde das neue, im 2. Weltkrieg zerstörte Rathaus eingeweiht. Vergessen und zum Vergessen bestimmt Das stark verwilderte Grab Kemmanns ist durch die lebensgroße Galvanoplastik einer „Trauernden“ ausgezeichnet, wurde also wohl von Frau Kemmann eingerichtet.. Und schließlich wollen wir auch die zahlreichen früh verstorbenen unehelichen Kinder der Dienstmädchen nicht unerwähnt lassen. Sie wurden in den langen Reihen der Kindergräber zur Ruhe gebettet. 54 Amalie Wortmann Auf dem Burgfriedhof zu Godesberg wurde am 4. Mai die am 1. Mai 1847 an der Schwindsucht gestorbene Amalie Wortmann geborene Simons beerdigt. Sie war die geschiedene Frau des in Düsseldorf wohnenden Wilhelm Wortmann (1797-1882) aus Elberfeld. Beide Ehepartner kamen aus ersten Elberfelder Familien. Amalie Simons war eine Tochter von Winand Simons (1779-1856) und Jakobine Achenbach und demnach eine Enkelin des sagenhaften Gründers des damals größten Elberfelder Unternehmens Johann Simons Erben, das von Johann Simons aus Randerath gegründet worden war. Wilhelm Wortmann war ein Sohn des Elberfelder Bürgermeisters Peter Jacob Wortmann (1768-1814). Pastor Wichelhaus hielt die Grabrede.177 Das Grab ist nicht mehr vorhanden.178 Auf allen Friedhöfen fanden auch Frauen und Männer aus Elberfeld und Barmen ihre letzte Ruhestätte, deren Einzelgräber heute nicht mehr aufzuspüren sind und deren Identität selten genauer zu bestimmen ist. Unauffindbar sind manche Gräber auch deshalb, weil sie nicht zur Erinnerung bestimmt waren. Die dort Bestatteten, z. B. Selbstmörder, sollten schnell vergessen werden. Nur die Kirchenbücher in ihrer fast gnadenlosen Nüchternheit bewahren die Namen und Daten. Immer wieder finden wird auch Meldungen über das Ableben der Insassen von Irrenanstalten wie der Prominenten-Anstalt in Endenich und vor allem der „Provinzial Irrenanstalt“, später „Provinzial Heil- und Pflegeanstalt“ am Kaiser Karl Ring. Mausoleum Köhler-Bockmühl Das Mausoleum Köhler-Bockmühl lag nicht auf einem Friedhof, sondern befand sich auf einem Privatgrundstück, im Park der heutigen Villa Simons in Bad Godesberg-Friesdorf. Heute ist nur noch eine Gruft vorhanden; das Mausoleum existiert nicht mehr. 55 Louis Köhler-Bockmühl Der hier beerdigte „Wuppertaler“ Unternehmer stammte aus Kirchen an der Sieg, wo er 1783 geboren war.179 Köhler heiratete 1806 Katharina Wilhelmine Bockmühl aus einer bekannten und wohlhabenden Elberfelder Fabrikantenfamilie. Der Schwiegervater Johann Heinrich Bockmühl betrieb in Elberfeld eine Baumwollspinnerei. Köhler wurde Bankier und war einer der fünf Direktoren der „Vaterländischen Feuer- und Lebensversicherungs- 97 einem Schmetterling als Symbol der den Körper verlassenden Seele und verlöschenden Fackeln. Im unteren Drittel der Türen sollten Blumensträuße wohl an die Freuden des Lebens erinnern, denen der Verstorbene nicht abgeneigt gewesen war. Neue Anpflanzungen an der Wupper Das Mausoleum Köhler-Bockmühl 1917 (Foto: aus Godesberger Heimatblätter 30, S. 34) anstalt“ in Elberfeld. Von 1831-1835 vertrat er die Firma Gebrüder Bockmühl in der Elberfelder Handelskammer, war demnach einer der Mitinhaber. Später firmierte seine Bank unter Köhler & Bockmühl und konzentrierte sich auf die Gewährung von Wechselkrediten.180 Von 1828 bis 1858 war er auch Besitzer des Friesdorfer Alaunwerkes. Bereits 1818 soll er das Haus in Friesdorf Im Bachele 1 gekauft haben, das wahrscheinlich bis 1835 nur als Sommersitz genutzt wurde. Köhler-Bockmühl gehörte dem ersten, provisorischen Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Godesbergs an.181 Er starb am 1858 in Friesdorf. Von 1841 bis 1846 wurde auf seine Veranlassung das Mausoleum im Park des Friesdorfer Hauses gebaut. Den Entwurf schuf der Kölner Baumeister A. Wallee, die Ausführung lag bei der Godesberger Baufirma Wilhelm Düren.182 Das Mausoleum, ein schlichter Bau im neuromanischen Stil war für zwei Särge ausgelegt, aber nur Louis Köhler wurde hier bestattet. Seine Frau war zwei Jahre vor ihm gestorben und wurde in Elberfeld zu Grabe getragen. Die gusseisernen Türen des Mausoleums waren verziert mit 98 Pfarrer, Unternehmer, Rentiers, Dichter und Buchhändler, Revolutionäre und Gesundheit Suchende fanden aus dem Wuppertal ihren Weg an den Rhein, um dort zu wohnen und zu sterben. Sie waren keine Touristen, die kommen und gehen, sondern suchten auch Heimat, Geborgenheit und Ruhestätte. Die Gründung evangelischer Kirchengemeinden in Bonn und Godesberg wäre ohne sie wesentlich schwieriger gewesen. Über 200 Jahre liegt die erste Grablegung zurück. Wir haben natürlich längst nicht alle Gräber erfassen können. Viele Gräber und Grabdenkmäler sind zerfallen. Die Aktenführung und die Überlieferung waren nicht immer perfekt. Man kann aber aufgrund des vorliegenden Materials sagen, dass es sich hier um eine Wanderungsbewegung eigener Art handelte. Es waren überwiegend Wanderungen der Oberschicht. Die Mehrzahl der Menschen musste bleiben, wo sie Arbeit fand, in Elberfeld und Barmen, Ronsdorf und Cronenberg. Vielfältige politische und soziale Bewegungen entstanden, um dort die Lebensverhältnisse zu verbessern. Sozialdemokratie und Konsumvereine florierten im Tal. Parallel dazu versuchten fortschrittlich denkende Bürger, wenn man es einmal so formulieren will, die angenehmen und positiven Seiten des Rheintals an die Wupper zu bringen. In Barmen wurde 1864 der erste Verschönerungsverein gegründet.183 Ihm verdankt Wuppertal die „Barmer Anlagen“. Die HardtAnlage stiftete schon früh der Elberfelder Wundarzt Dr. Johann Stephan Anton Diemel (1763-1821). Der botanische Garten auf der Hardt entstand zunächst aus einem Schulgarten 1890, der später mit dem Garten der Eller’schen Villa verbunden wurde. 1870 wurde der Elberfelder Verschönerungsverein gegründet. Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen. Aber das ist ein anderes Thema. Quellen und Literatur Quellen: Evangelischer Gemeinde- und Kirchenverband Bonn, Archiv (ziziert als EGKB, Archiv) Taufbuch der evangelischen Gemeinde zu Bonn seit dem Jahre 1817 bis zum April des Jahres 1828 (darin auch Sterbefälle) Taufbuch der evangelischen Gemeinde zu Bonn seit dem 18. April 1829 Taufregister 1840-1847 Verzeichnis der in der evangelischen Gemeinde zu Bonn seit dem 1. November 1818 Verstorbenen und Begrabenen Sterberegister 1840-1849 Sterberegister 1850-1878 Sterberegister 1879-1889 Sterberegister 1890-1898 Sterberegister 1899-1905 Sterberegister 1906- Oktober 1914 Evangelische Gemeinde Godesberg Kirchenbuch 1858-1895, Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Sterbefälle Verzeichnis der Gestorbenen in der Evangelischen Gemeinde Godesberg 1892-1930 Evangelisches Verwaltungsamt Wuppertal-Elberfeld Trauungen reformiert 1824-1835 Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Personenstandsarchiv Brühl Elberfeld, ev. ref. Heiraten 1771-1795, Sign. NRW LE 94 (CD) Elberfeld, ev. ref. Heiraten 1795-1809, Sign. NRW LE 96-98 (CD) Elberfeld, ev. ref. 1737-1781, Sign. NRW PSA LE 82 (CD) Elberfeld, ev. ref. 1737-1781, Sign. NRW PSA LE 83 (CD) Stadtarchiv Bonn Evangelische Pfarrei Obercassel, Taufen, Heiraten, Sterbefälle 1770-1809 (Kopie) Eynern, Otto 1884: Eynern, Otto von, Erinnerungen 1870/71, Bonn 1884 (Maschinenschrift) Kratz, Hermann (Bearb.), Familienbuch der reformierten Gemeinde Oberkassel 1669-1809, Bornheim 1993 Zerfas, Siegfried, Adel und Militär. Grabmäler auf Bonner Friedhöfen berichten (Maschinenschriftliche Kopie), Bonn 1939 Standesamt Bonn, Zehnjahresübersicht 1853-1862, Bd. II Gestorbene (Kopie) Materialien zur Geschichte der Lese- und Erholungsgesellschaft (I k 54) Go 6490 Anmeldungsregister der Bürgermeisterei Godesberg 1843-1891 Go 11609 Alphabetisches Verzeichnis zum Register der auf dem Friedhofe an der Godesburg erworbenen Privatgräber Go 11610 Alphabetisches Verzeichnis zum Register der auf dem Friedhof an der Godesburg erworbenen Privatgräber 1890-1935 Go 11611 Beerdigungs-Register des Friedhofs an der Godesburg 1925-1935 Go 11612 Beerdigungs-Register für den Friedhof an der Godesburg 1888-1909 Go 11613 Beerdigungs-Register für den Friedhof an der Godesburg 5.5.1909-3.5.1925 N 1989/500-502 Abteilungsbuch Alter Friedhof [mit den Abteilungen I, II, III a und b, IV und V] Pr 1103 Briefwechsel betr. Privatgräber auf dem Alten Friedhof, 1. A-K, 2. L-Z Pr 6863 Beerdigungsbuch Friedhof Poppelsdorf Bd. 1 Verzeichnis der Privatgräber c. 1883-1896 Stadt Bonn, Grünflächenamt Bonn, Alter Friedhof, Belegungsplan November 1989 Bonn-Bad Godesberg, Belegungsplan Burgfriedhof Godesberg, 1980 Stadtarchiv Wuppertal Adressbücher Geburtsurkunden Ewald Hecker vom 10.8.1847, Robert Neuhoff vom 25.7.1843, Gustav Bernhard Wolff vom 1.7.1863, Berta Amalie Wolfsholz vom 16.3.1842 und Heiratsurkunden Ewald Hecker und Laura Wilhelmina Korten vom 4.5.1836; Johann Heinrich Neuhoff und Berta Bargmann vom 30.3.1841; Carl Friedrich Wolfsholz und Friedericka Henrietta Helena Seifer vom 26.6.1834 (Kopien) Universitätsbibliothek Bonn Handschriftenabteilung, NL Gottfried Kinkel, S. 2701 < 3 > Johann Gottfried Kinkel, Oratio Inauguralis 24.4.1789 99 Literatur: Adressbuch Bergisches 1828: Bergisches Adressbuch 1818 Adressbuch Bergisches 1841: Bergisches Adressbuch 1841 Adressbuch Bonn [1856]: Erstes Adressbuch der Königlich-Preußischen Universitäts-Stadt Bonn für 1856 und 1857, hg. von H. B. König, Bonn [1856] Adressbuch Bonn 1881: Adressbuch der Stadt Bonn 1881, Bonn 1881 Adressbuch Elberfeld 1817: Adressbuch auf das Jahr 1817 für die Stadt Elberfeld, J.C. Eyrich, Elberfeld o. J. Adressbuch Elberfeld-Barmen 1850: Elberfeld Barmer Adressbuch 1850, hg. von Fr. Sprengespiel, Elberfeld 1850 Adressbuch Elberfeld-Barmen 1858: Elberfeld Barmer Adressbuch 1858, hg. von Fr. Sprengespiel, Elberfeld 1858 Adressbuch Elberfeld 1864: Adressbuch der Stadt Elberfeld. Hg. von Ed. Bertling und G. Hanke, Elberfeld 1864 Adressbuch Godesberg 1886: Adress-Buch nebst Geschichte und Fremdenführer für die Bürgermeistereien Godesberg, Villip und das Siebengebirge incl. des Luftcurortes Honnef, Leipzig 1886 Adressbuch Godesberg 1911: Adressbuch der Bürgermeisterei Godesberg (Godesberg, Lannesdorf, Muffendorf und Mehlem), Godesberg 1911 Adressbuch Godesberg 1924/25: Einwohnerbuch der Bürgermeisterei Godesberg (Godesberg, Lannesdorf, Mehlem) 1924/25, Godesberg 1924 Ammermüller 1966: Ammermüller, Eva, Der „Götz vom Rheine“. Ein altes Grab auf dem Burgfriedhof, in: Godesberger Heimatblätter 4, 1966, S. 10-13 Ammermüller 1967: Ammermüller, Eva, Verheimlichte Heirat unter dem Freiheitsbaum, in: Godesberger Heimatblätter 5, 1967, S. 88-94 Aus’m Weerth 1910: Weerth, Ernst aus’m, Bonner Jugenderinnerungen, in: Bonner Zeitung vom 18., 20., 24. März und 2. April 1910 Bark 1969: Bark, Joachim, Der Wuppertaler Dichterkreis, Bonn 1969 Baum 1961: Baum, Maria-Luise Baum, Mathilde und Otto Wesendonk, in: Wuppertaler Biographien 3. Folge, Wuppertal 1961, S. 135-148 Baum Langenbach 1961: Baum, Marie Luise, Erinnerungen an einen begabten Musiker, in: Unsere Bergische Heimat Jg. 10, Mai 1961 100 Berchem 1992: Berchem, Adolf, Ludwig Ferdinand Köhler – Bankier und Unternehmer, in: Godesberger Heimatblätter 30, 1992, S. 22-37 Best/Weege 1996: Best, Heinrich und Wilhelm Weege, Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung, Düsseldorf 1996. Bredt 1902: Bredt, Johann Victor, Geschichte der Familie Bredt, Elberfeld 1902 Bredt 1937: Bredt, Johann Victor, Geschichte der Familie Siebel, Marburg 1937 Bücher 1989: Bücher, Johannes, Wilhelm Windgassen – ein Industriepionier, in: Holzlarer Bote 3. Jg., Nr. 4, Dezember 1989, S. 2-4. Cramer 2008: Cramer, Rudolf, Der evangelische Friedhof in Holzlar, Bonn 2008 Dengler 1901: Dengler, Bürgermeister, Bürgermeisterei Godesberg. Bericht über zwölfjährige Verwaltung 1. April 1889 bis 31. März 1901, Godesberg 1901 Deutsches Geschlechterbuch 1913: Deutsches Geschlechterbuch Bd. 24 (Bergisches Geschlechterbuch 1. Bd.), Görlitz 1913 Deutsches Geschlechterbuch 1935: Deutsches Geschlechterbuch Bd. 83 (Bergisches Geschlechterbuch 3. Bd.), Görlitz 1935 Deutsches Geschlechterbuch 1980: Deutsches Geschlechterbuch Bd. 183, (Bergisches Geschlechterbuch 5. Bd.), Limburg 1980 Dorfmüller 1995: Dorfmüller, Joachim, Wuppertaler Musikgeschichte, Wuppertal 1995 Eckardt 1994: Eckardt, Uwe, Die Elberfelder Malerin Emmy Lischke (1860-1919), in: Geschichte im Wuppertal 1994, S. 115-118. Eckardt [1998]: Eckardt, Uwe, Elberfelder Chronik 1848/49, in: Knieriem, Michael (Hg.), Michels Erwachen – Emanzipation durch Aufstand?, Wuppertal [1998], S. 8-30 Eckardt 2000: Eckardt, Uwe, Cronenberg. 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Niessen 2006: Niessen, Josef, Bonner Personenlexikon, Bonn 2006 Rösch-Sondermann 1982: Rösch-Sondermann, Hermann, Gottfried Kinkel als Ästhetiker, Politiker und Dichter, Bonn 1982 Rosenkranz 1937: Rosenkranz, Ed., Der Aufbau der evangelischen Gemeinde Bonn von 1802-1830, Bonn 1937 Scheibe 1893: Scheibe, Ludwig, Zeittafel der Geschichte der Lateinischen Schule und des aus ihr hervorgegangenen Gymnasiums in Elberfeld, Elberfeld 1893 Schmidt 1999: Schmidt, Charles, Das Großherzogtum Berg 1806-1813, Neustadt a, d. Aisch 1999 (Original: Paris 1905) 101 Schwanke 1984: Schwanke, Hans-Peter, Mausoleumsarchitektur auf dem Godesberger Burgfriedhof, in: Godesberger Heimatblätter 22, 1984, S. 148-157 Sonderland 1821: Sonderland, Vincent Paul, Die Geschichte von Barmen im Wuppertale, nach der Zeitfolge der merkwürdigen Ereignisse, welche sich in Barmen von den frühern Zeiten bis zum Jahre 1821 zugetragen haben, Elberfeld 1821, Neudruck Wuppertal 1963 Sonntag 1998: Sonntag, Olga, Villen am Bonner Rheinufer 1819-1914, Bd. 3, Bonn 1998 Stock 2007: Stock, Wolfgang, Wuppertaler Gräber. Historischer Spaziergang über alle Friedhöfe der Stadt, Essen 2007 Strutz 1963: Strutz, Edmund, Die Ahnentafeln der Elberfelder Bürgermeister und Stadtrichter 1708-1808, Neustadt an der Aisch 1963 Thieme/Becker 1999: Thieme, Ulrich und Felix Becker (Begründer), Hans Vollmer (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Neudruck Leipzig 1999 Viebahn 1978: Viebahn, Egon, Bergisches Zinn, Wuppertal-Barmen 1978 Weerth, 1976: Weerth, Georg, Weerths Werke, 2 Bde., Berlin und Weimar 1976 Weerth De 1939: Weerth, Wilhelm de, Ahnentafeln von Ellen de Weerth geb. Jung, Düsseldorf 1939 Weffer 2007: Weffer, Herbert, Adressbuch der Stadt Bonn von 1814-1822 und viel mehr. 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Wülfrath 1955: Wülfrath, Karl, Bänder aus Ronsdorf, [Ronsdorf 1955] 102 Zander/Bätz 2001: Zander, Erika und Jörg Bätz, Der Alte Friedhof in Bonn: Kunst und Geschichte(n), Bonn 2001 Zuppke 1972: Zuppke, Emil, Der Burgfriedhof, in: Godesberger Heimatblätter 10, 1972, S. 55-66 Anmerkungen: 1 Stock 2007. 2 Ich danke Stadtarchivdirektor Dr. Uwe Eckardt und den Mitarbeitern des Stadtarchivs Wuppertal, dem langjährigen Vorstandsmitglied des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Wuppertal Gerhard Birker, Aloys von der Kall, Leiter der Bezirksverwaltunsstelle Bonn-Bad Godesberg, Erika Zander, Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs in Bonn, Oliver Wolf, Amt für Stadtgrün, Bonn, Hans Jürgen Müller, Denkmalbehörde, Bonn und allen Mitarbeitern des Stadtarchivs Bonn für Hinweise und Hilfe, dem Mitarbeiter des Evangelischen Gemeindeamtes Bad Godesberg Jochem P. Köster und dem Mitarbeiter des Evangelischen Gemeindeund Kirchenverbandes Bonn Bernd Laabs für die Möglichkeit der Einsicht in die Kirchenbücher. Professor Dr. Hermann Rösch half bei den Kinkel-Recherchen. Für die Beschaffung der oft seltenen literarischen Quellen danke ich den Mitarbeiterinnen der Fernleihe der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Irmgard Bartel und Ruth Simons. 3 Sein Jahresgehalt betrug 225 Reichstaler. Als er 1799 in das Haus seiner Schwiegereltern zog, wurde die Dienstwohnung vermietet und Kinkel erhielt 2/3 der einkommenden Miete zusätzlich. Die Schule hatte damals 30 Schüler. Scheibe 1893, S. 14. 4 Universitätsbibliothek Bonn, HandschriftenAbteilung, NL Gottfried Kinkel, S. 2701 < 3 > J. G. Kinkel, Oratio Inauguralis, 24.4.1789. 5 Landearchiv NRW, Brühl, Elberfeld ev. ref. Heiraten 1795-1809, S. 227, Elberfeld, ev. ref. 1773-1781, S. 87; StA Bonn, Kirchenbuch Obercassel 1770-1809, Sterbefälle 7. Juli 1805. 6 Arbeiten von Ingenohl und seine Marken sind bei Viebahn 1978, S. 51, 140, 144 und 148 abgebildet. 7 1832 übernahm die reformierte Gemeinde Obercassel die Agenda der Preußischen Union. 8 Viebahn 1978, S. 29/30. 9 Ernestus 1996, S. 26 und 28. 10 Ernestus 1996, S. 28 laut Proclamationsbuch 1793-1809, S. 182. 11 Kinkel 1982, S. 77. 12 Ein Beispiel bei Rösch-Sondermann 1982, S. 483-486, dort auch ausführlicher zur Entwicklung der Beziehungen zwischen Mutter und Sohn, S. 32-55. 13 EGKB, Archiv, Verzeichnis der seit dem 1. November 1818 Verstorbenen, Nr. 31 1835. 14 EGKB, Archiv, Verzeichnis der seit dem 1. November 1818 Verstorbenen. 15 Ennen 1955, S. 96/97. 16 Cramer 2008. 17 Arnold Windgassen war ein Sohn von Melchior Windgassen aus Lennep. Ernestus 1998, S. 667. 18 Sterbeurkunde veröffentlicht in Bücher 1989, S. 2. 19 Die Veröffentlichungen zu diesem Friedhof sind zahlreich. Wir nennen hier nur Werner 1958; Ennen [1986]; Zander/Bätz 2001; wichtigste Quelle für die Gräber auf dem Alten Friedhof ist „StA Bonn, N 1989/500-502 Abteilungsbuch Alter Friedhof“ auf das fast alle unsere Angaben über Ankauf von Privatgräbern und deren Belegung auf dem Alten Friedhof zurückgehen. Zum Auffinden der Gräber ist der Belegungsplan, den das Grünflächenamt der Stadt Bonn 1998 erstellen ließ, unentbehrlich (Kopie im StA Bonn). 20 Siebert-Born 1971, S. 67. 21 Weffer 2007, S. 370. 22 EGKB, Archiv, Taufbuch der evangelischen Gemeinde Bonn 1817-1828 (Enthält auch Sterbefälle). 23 In den Klammern die Abteilung und die Nummer des Grabes. 24 Hardt 1961. 25 Weffer 2007, S. 117. 26 Ennen 1986, S. 25; Die Heimat, Mitteilungsblatt des Bergischen Geschichtsvereins Abteilung Solingen, 23.9.1933, S. 76. 27 StA Bonn, Pr 1103, Briefwechsel A-K, Brief von Bruck an Oberbürgermeister Kaufmann vom 10.11.1857. 28 Landesarchiv NRW, Personenstandsarchiv Brühl, Elberfeld, ev. ref. Taufen 1737-1781, S. 443; vermutlich war dieser Abraham Frowein Inhaber des Barmer Textilbetriebes Wortmann & Frowein. 29 Deutsches Geschlechterbuch 1935, S. 198/199. 30 Trianon Edikt vom 8.10.1810. 31 Hoth 1975, S. 143; Ennen 1989, S. 52. 32 Rosenkranz 1937, S. 14. 33 Die Loge wurde 1857 reaktiviert und hieß nun „Friedrich Wilhelm zum eisernen Kreuze“. 34 Soult war zweimal in Bonn. Zunächst machte er sich als französischer Brigadegeneral unliebsam bekannt durch hohe Requisitionen und unverschämtes Auftreten, nach Napoleons Sturz kam er als Flüchtling und besuchte seinen Schwager. Ennen 1989, S. 16/17. Zu BergSoult Fuesers/Fink von Finckenstein 2005, dort Abbildungen von Carl Reinhard Berg und der Bonner Rheinpromenade mit Berg und Soult als Spaziergängern. 35 Bonner Adressbücher. 36 Zu Aus’m Weerth und seiner Familie Matzrath, Josef, Weerth und Preiss. Ein Bonner Fabrikant und seine Arbeiterinnen, in: Matzerath, Josef (Hg.), Bonn. 54 Kapitel Stadtgeschichte, Bonn 1989, S. 147-158; Weffer 2007, S. 660. 37 Der Kompagnon Peter Conrad Peill (17761835) war ein Schwager von Aus’m Weerth, mit Katharina Wilhelmine aus’m Weerth (17821865) verheiratet. Er wohnte wahrscheinlich nicht in Bonn, sondern in Elberfeld, wo er Inhaber einer Spinnerei war. 38 Ennen 1989, S.44. 39 Zu den französischen Zoll- und Kontrollmaßnahmen im Detail Schmidt 1999, S. 239303. 40 Weerth 1976, Bd. 2, S. 7-107. 41 EGKB, Archiv, Sterberegister 1906-Okt. 1914. 42 Aus’m Weerth 1910; Ennen [1968], S. 17/18. 43 Tochter von Johann Friedrich Bredt (17511810) und Sophie Katharina Bredt (17571815), einer entfernten Verwandten von Johann Friedrich. 44 Bredt 1902, S. 84. 45 Bredt 1937, S. 230. Ein Textauszug des Gedichtes ist wiedergegeben in: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 44, 1911, S. 119. 46 Siehe Sonderland 1821. 47 EGKB, Archiv, Verzeichnis der seit dem 1. November 1818 Verstorbenen. 48 Adressbuch Elberfeld 1817. Im Bergischen Adressbuch 1828 nicht mehr erwähnt. 49 Müller 1965; Wittmütz 1981, S. 49-53, 57-61. 50 Wittmütz 1995, S. 15-17. 51 Wichelhaus 1974, S. 260. 52 EGKB, Archiv, Sterberegister 1840-1849. 53 Adressbuch Bonn [1856], S. 149. 54 Meyer-Kahrweg 1991, S. 34-36. 55 Eckardt 2004; EGKB, Archiv, Sterberegister 1850-1878. 56 Eckardt [1998], S. 11. Aus dieser Dokumentation sind in der Regel die Feststellungen zur 1848er-Revolution in Elberfeld übernommen. 103 57 Eckardt [1998], S. 29. 58 In der Bonner Coblenzer Straße waren die Villen vieler Wuppertaler konzentriert: in Nr. 4 wohnte Pfarrer Wichelhaus, in Nr. 40 Carl Gottlieb Kyllmannn, in Nr. 87 Wwe. Conrad Duncklenberg, in Nr. 102c Carl Hecker, in Nr. 103 Robert Uellenberg, in Nr. 104 Wilhelmine Wilberg. Adressbuch Bonn 1856, S. 149; N.B. in Nr. 35 wohnte Ernst Moritz Arndt. 59 EGKB, Archiv, Sterberegister 1899-1905; Eckardt 2004, S. 418/419. 60 StA Bonn, N 1989, 500-502, Abteilungsbuch I. 61 EGKB, Archiv, Sterberegister 1840-1849; StA Bonn, N 1989, 500-502 Abteilungsbuch I. 62 Adressbuch Bergisches 1841, S. 34. 63 Heidermann 2003, S. 37, 45 und 189. 64 EGKB, Archiv, Sterberegister 1850-1878; StA Bonn, Standesamt Bonn, Zehnjahresübersicht 1853-1862, Bd. II, Gestorbene, S. 285. 65 Zur Familie Seel: Heidermann 2003, zu Eduard S. 22/23. 66 Evangelisches Verwaltungsamt WuppertalElberfeld, Trauungen reformiert. 1824-1835, 1831. 67 EGKB, Archiv, Sterberegister 1850-1878. 68 StA Bonn, N 1989, 500-502, Abteilungsbuch IIIa; zur Familie Uellenberg Weerth De 1939, S. 47. 69 EGKB, Archiv, Sterberegister 1850-1878. 70 EGKB, Archiv, Sterberegister 1879-1889. 71 StA Bonn, N 1989, 500-502, Abteilungsbuch III, Nr. 452; EGKB, Archiv, Sterberegister 1899-1905. 72 Zander/Bätz 2001, S. 14,49/50; Niessen 2006, S. 178. 73 Adressbuch Bonn 1881, S. 79. 74 EGKB, Archiv, Sterberegister 1879-1889. 75 Zu Wichelhaus siehe Rosenkranz 1937, S. 104112; ferner Eichner 1994, S. 254-256. 76 Adressbuch Bonn [1856], S. 149. 77 EGKB, Archiv, Sterberegister 1850-1878. 78 Ich danke Hans-Jürgen Müller, Denkmalbehörde Bonn, für den Hinweis auf diese Grabstätte. Zu Philippi Mann 1988, S. 299. 79 www.loebtree.com/werts.html Wertheimer Family Tree. 9.7.2008. 80 Hierzu und zum Folgenden Huttel 1985, Bd. 2, S. 492-496. 81 Zander/Bätz 2001, S. 61/62; Niessen 2006, S. 244/245. 82 Strutz 1963, S. 135. 83 EGKB, Archiv, Sterberegister 1850-1878. 104 84 Baum Langenbach 1961; Dorfmüller 1995, S. 26/27, 31/32 und 36; Zander/Bätz 2001, S. 50/51; Niessen 2006, S. 180. 85 Höroldt 1986, S. 493. 86 EGKB, Archiv, Sterberegister 1879-1889. 87 Kurzlebenslauf bei Best/Weege 1996, S. 207. 88 EGKB, Archiv, Sterberegister 1890-1898; Zerfas 1939, S. 10. 89 Baum 1961, S. 135-148.; Zander/Bätz 2001, S. 81/82; Niessen 2006, S. 328/329. 90 EGKB, Archiv, Sterberegister 1879-1889. 91 EGKB, Archiv, Sterberegister 1879-1889. 92 EGKB, Archiv, Sterberegister 1899-1905. Hier übrigens als Vornamen Agnes Mathilde. 93 Thieme/Becker 1999, Bd. 20, S. 283-285. 94 Meyer-Kahrweg 1991, S. 289/290. 95 Wülfrath 1955. 96 EGKB, Archiv, Sterberegister 1906-Okt. 1914. 97 EGKB, Archiv, Sterberegister 1897-1889. 98 StA Bonn, Materialien zur Geschichte der „Lese- und Erholungsgesellschaft“ (I k 54), darin Verzeichnis der Mitglieder der Lese- und Erholungsgesellschaft zu Bonn, 1899 und 1906. 99 EGKB, Archiv, Sterberegister ab 1818. 100 EGKB, Archiv, Sterberegister ab 1818. 101 Ich danke Hans Jürgen Müller, Denkmalbehörde Bonn, für den Hinweis auf diese Grabstätte. Zu Schlieper sh. Nachruf, Sonderdruck aus den Neuesten Nachrichten, Elberfeld o. J. 102 Nachruf. 103 EGKB, Archiv, Sterberegister 1879-1889. Täglicher Anzeiger für Berg und Mark 15.,16. und 17. Januar 1886. 104 StA Bonn, Pr 6863, Nr. 263. 105 Eckardt 1994. 106 EGKB, Archiv, Sterberegister 1906-Okt. 1914. 107 Zerfas 1939, S. 57. 108 Nach Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 83, 1935, S. 635/636. 109 StA Wuppertal, Geburtsurkunde (Kopie). 110 StA Bonn, Materialien zur Geschichte der „Lese- und Erholungsgesellschaft“ (I k 54), darin Verzeichnis der Mitglieder der Lese- und Erholungsgesellschaft zu Bonn, 1899 und 1906. 111 Nach Deutsches Geschlechterbuch Bd. 83, 1935, S. 270-309. 112 StA Wuppertal, Geburtsurkunde Neuhoff und Heiratsurkunde der Eltern Neuhoff (Kopien). 113 StA Bonn, Materialien zur Geschichte der „Lese- und Erholungsgesellschaft“ (I k 54), darin Verzeichnis der Mitglieder der Lese- und 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 Erholungsgesellschaft zu Bonn, 1899 und 1906. Eynern, Otto 1884; StA Bonn, Pr 6863 Beerdigungsbuch Friedhof Poppelsdorf, Nr. 158/ 159. Die Angabe bei Werner 1960, dass hier Ernst von Eynern beerdigt sei, ist falsch. EGKB, Archiv, Sterberegister 1906-Okt. 1914. Zerfas 1939, S. 45. Zerfas 1939, S. 45. EGKB, Archiv, Sterberegister 1879-1889. EGKB, Archiv, Sterberegister 1879-1889. Deutsches Geschlechterbuch 1913, S. 389. Knieriem [1998], 64. EGKB, Archiv, Sterberegister 1880-1898. Das Grabdenkmal wurde translociert, befindet sich also nicht an der ursprünglichen Grabstätte. Frdl. Hinweis von Herrn Hans-Jürgen Müller, Denkmalbehörde Bonn. EGKB, Archiv, Sterberegister 1899-1905. EGKB, Archiv, Sterberegister 1906-Okt. 1914. EGKB, Archiv, Sterberegister 1906-Okt. 1914. Auch dieser Grabstein befindet sich nicht an der ursprünglichen Stelle. EGKB, Archiv, Sterberegister 1899-1905. Ich danke Gerhard Birker für die Übermittlung der Namen der Eltern der Berta Amalie Wolfsholz und ihrer Daten. Adressbuch Elberfeld Barmen 1858, S. 105. EGKB, Archiv, Sterberegister 1879-1889. StA Bonn, Pr 1103 Briefwechsel zu den Privatgräbern auf dem Alten Friedhof, Bd. I. Nach Deutsches Geschlechterbuch Bd. 183, 1980, S. 329343. Ich danke Hans Jürgen Müller, Denkmalbehörde Bonn, für den Hinweis auf diese Grabstätte. StA Bonn, Materialien zur Geschichte der „Lese- und Erholungsgesellschaft“ (I k 54), darin Verzeichnis der Mitglieder der Lese- und Erholungsgesellschaft zu Bonn, 1899 und 1906. Zum Burgfriedhof Zuppke 1972; Schwanke 1984; Hellberg 1984. Ammermüller 1966; Ammermüller 1967. Es handelte sich wahrscheinlich um eine Verwandte der Familie Siebel. Ammermüller 1967, S. 94. Hier bezieht sich der Text auf Siebels Mitgliedschaft in der Freimaurerloge „Hermann zum Lande der Berge“, deren Meister vom Stuhl er gewesen ist. Zur Zweiteilung des Textes auch Bredt 1937, S. 227. Deutsches Geschlechterbuch Bd. 83, 1935, S. 616. 140 Nicht verwandt mit Abraham Troost. 141 EGKB, Archiv, Verzeichnis der seit dem 1. November 1818 Verstorbenen. 142 Adressbuch Elberfeld 1864. 143 Zur Familie Troost siehe Deutsches Geschlechterbuch 24, 1913, S. 216/217. 144 EGKB, Archiv, Sterberegister 1840-1849. 145 Thieme/Becker 1999, Bd. 18, S. 578. 146 Adressbuch Godesberg 1886, S. 8; Adressbuch Godesberg 1911, S. 90. 147 StA Bonn, Go 11609, Alphabetisches Verzeichnis. 148 Adressbuch Godesberg 1886, S. 7. 149 Gies 1911, S. 116-121. 150 Evangelische Gemeinde Godesberg, Kirchenbuch 1858-1895, 17.7.1891. 151 Die Grabstätte wurde 1904 erworben, der Brunnen schon 1889 gestiftet. StA Bonn, Go 11609 Alphabetisches Verzeichnis. Dengler 1901, S. 97. Zu Grisar www.gerhardhufnagel. mynetcologne.de 30.12.2007. 152 Kleinpass 1990, S. 75. 153 Adressbuch Godesberg 1886, S. 6; Adressbuch Godesberg 1911, S. 90. Todesanzeigen im Täglichen Anzeiger für Berg und Mark, Elberfeld, vom 14.5.1912. 154 Evangelische Gemeinde Godesberg, Verzeichnis der Gestorbenen 1892-1930, 12.5. und 8.12.1912. 155 Adressbuch Godesberg 1911, S. 178: Dorff, Franz, Rentner, Kaiserstr. 2. 156 Sonntag 1998, S. 74/75. 157 StA Bonn, Go 11609, Alphabetisches Verzeichnis. 158 Evangelische Gemeinde Godesberg, Verzeichnis der Gestorbenen 1892-1930, 13.10.1920. 159 Adressbuch Bergisches 1841, S. 22. 160 Evangelische Gemeinde Godesberg, Verzeichnis der Gestorbenen 1892-1930, 29.10.1898, Beerdigung am 2.11.1898. 161 Bark 1969, S. 25. 162 Langewiesche, Wilhelm (Hg.), Elberfeld und Barmen. Beschreibung und Geschichte dieser Doppelstadt des Wuppertals, Barmen 1863, Neudruck Wuppertal o. J. 163 StA Bonn, Go 6490, Anmelderegister Godesberg 29.6.1873, Adolf Langewiesche, Buchhändler, geb. 8. Juli 1839 in Barmen, zuletzt wohnhaft in Elberfeld mit Frau und vier Kindern. 164 Langewiesche, Wilhelm, Godesberg und seine Umgebung, Godesberg 1874. Neudruck durch den Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg 1989. 105 165 Evangelische Gemeinde Godesberg, Verzeichnis der Gestorbenen 1892-1930, 5.8.1909; 9.7.1918. 166 Frdl. Mitteilung von Oliver Wolf, Amt für Stadtgrün der Stadt Bonn, Schreiben vom 21.5.2008. 167 Abbildung in Kleinpass 1999, S. 85. 168 Evangelische Gemeinde Godesberg, Verzeichnis der Gestorbenen 1892-1930, 5.7.1929. 169 Frdl. Mitteilung von Oliver Wolf, Amt für Stadtgrün der Stadt Bonn. 170 Bredt 1937, S. 113/114. Es handelt sich um entfernte Verwandte von Friedrich Engels jun. Dazu Knieriem 1991, S. 700/701. 171 Zu Carl Siebel und Friedrich Engels: Heidermann 2003, S. 181-186. Carl Siebel wurde von Richard Seel porträtiert. 172 Evangelische Gemeinde Godesberg, Verzeichnis der Gestorbenen 1892-1930, 3. April 1925. 173 Bredt 1937, S. 118. 174 StA Bonn, Go 11613, Beerdigungsregister Friedhof an der Godesburg 1909-1925. 175 Laxner-Gerlach 1974, S. 111. 176 Zu Kemmann Eckardt 2000, S. 82. 177 EGKB, Archiv, Sterberegister 1840-1849; Strutz 1963, S. 176 (über Peter Jacob Wortmann); Hoth 1959, S. 142 (zu Simons Erben). 178 Frdl. Mitteilung von Oliver Wolf, Amt für Stadtgrün der Stadt Bonn. 179 Berchem 1992, dort alle im Folgenden mitgeteilten Einzelheiten. 180 Hoth 1975, S. 112. 181 Gies 1911, S. 16. 182 Die Godesberger Dynastie von Bauunternehmern aus der Familie Düren bestand aus Anton Düren (1826-1904), Wilhelm Düren (18301886), Theodor Düren (1834-1885) und Theodor Wilhelm Düren (1866-1928). Theodor Wilhelm war Inhaber des bedeutendsten Bauunternehmens in Godesberg. 183 Eckardt 2001. 1933 erschien Fritz Jordes Schrift „Zur Geschichte der Juden in Wuppertal“, bis heute die unverzichtbare Quelle für alle, die sich mit der Geschichte der Juden in Wuppertal befassen wollen. Die damalige Veröffentlichung im renommierten katholischen BerglandVerlag war eine bewusste und mutige verlegerische Entscheidung gegen den heraufziehenden Rassenwahn. Druckerei und Verlag mussten es sehr bald mit der Verwüstung und Zerstörung des Betriebs durch SARotten büßen. Jetzt als kommentierter Neudruck 6,- €, 64 Seiten THALES Verlag ISBN 978-3-88908-486-6 106