08/2015 - Karpatenblatt

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08/2015 - Karpatenblatt
08
August 2015
24. Jahrgang
Mesačník Nemcov na Slovensku • Monatsblatt der Deutschen in der Slowakei
Bodwataltreffen in Metzenseifen
HAUERLANDFEST 2015
Mit dem Rad fit für die Kultur
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe
Inhalt
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 Infoservice
FUEN ab sofort in Berlin präsent
Karpatendeutsche Ausstellung und Bezirksvorstandswahl in Niederbayern
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Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen in der Berliner Urania
Gedenken für ermordete Sinti und Roma
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 Aus den Regionen
Bundestagsdelegation zu Besuch in Pressburg
Die achte Mühle Klepeis
Unsere Akkordeonspielerin
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Das 18. Bodwataltreffen in Metzenseifen
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Bilder aus der Vergangenheit
Tag der offenen Tür in der Sternwarte und dem Planetarium Metzenseifen
Im Gedenken an eine tragische Juni-Nacht 1945
Der erste Besuch im Geburtsort des Urgroßvaters
25-jähriges Jubiläum unserer Ortsgruppe in Schmiedshau
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„Was ist Heimat…?“
Ein besonderes Erlebnis beim Kultur- und Begegnungsfest
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Segnung des Kreuzes der Heiligen Barbara
Gulasch-Party in Deutsch Proben
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Hauerlandfest 2015 in Glaserhau
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 Jugendblatt
Fit für die Kultur – eine Minderheit und ihre Rechte
Schreibseminar der karpatendeutschen Jugend in Kesmark
 Berühmte Zipser
Metzenseifner in Amerika - Theodor Joseph Kundtz (1852 – 1937)
 Geschichtskapitel
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges: Schicksalsmonat August 1945
 Gedanken zur Zeit
Warum das rechte Erinnern gut ist
 Heimatglocken
Monatsgruß
Dokumentation der Vertreibung der Brucker
 Nachrichten aus Heim und Familie
Wir gratulieren
In stiller Trauer
 Kaleidoskop
Die größte Lederhose der Welt
Gelesen: Plus 7 dni widerlegt einen Slowakeideutschen-Mythos
Editorial
Impressum
12-13
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14
15
16
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18-19
19
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MALEREIEN ALS ZEUGEN DER ZEIT
Josef Wagner stammt aus Metzenseifen und greift in seiner
Freizeit sehr gerne zum Pinsel. Auf seinen Bildern hält er unter
anderem die ehemaligen Hammerschmieden aus der Umgebung seiner Heimat fest. Mehr über eine seiner Ausstellungen
lesen Sie auf Seite 7.
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Infoservice
FUEN ab sofort in Berlin präsent
Die Föderalistische Union Europäischer
Volksgruppen (FUEN) bezieht eine Präsenz
im Bundeshaus in Berlin. Maßgeblich trug
dazu das Engagement des Beauftragten der
Bundesregierung für nationale Minderheiten
Hartmut Koschyk bei. Es wird eine Koordinierungsstelle für die unter dem Dach der FUEN
tätige Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten, kurz AGDM, eingerichtet.
„In enger Kooperation mit dem in Berlin
tätigen Minderheitensekretariat der vier autochthonen, nationalen Minderheiten, der
Jugend Europäischer Volksgruppen und
den Einrichtungen der Sinti und Roma, wird
die Sichtbarkeit der Minderheiten auf Bundesebene und in der Hauptstadt deutlich
erhöht. Dies werden wir nutzen“, freut sich
FUEN-Generalsekretärin Susann Schenk.
Die Eröffnung der Repräsentanz der FUEN
in Brüssel wird im Herbst dieses Jahres folgen. Die Aufgabe in Berlin übernimmt ab
sofort Eva Adel Penzes. Die gebürtige Ungarndeutsche und studierte Germanistin war
bisher als Geschäftsführerin der Jugend Europäischer Volksgruppen JEV und anschließend
für die FUEN als Projektmanagerin tätig.
Koloman Brenner, der Vorsitzende der
Arbeitsgemeinschaft meinte: „Wir bemühen
uns um eine enge strategische Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik Deutschland,
um die Zukunft der deutschen Minderheiten, deren Sprache und Kultur, zu sichern.
Zudem leisten wir einen wichtigen Beitrag
in unseren Heimatländern, in denen Angehörige deutscher Minderheiten als Deutsche gelten und so zur guten Beziehung zu
Deutschland beitragen.“
Anliegen der AGDM-Koordination ist es,
die Zusammenarbeit der Organisationen zu
stärken und die politische Präsenz sowie die
Freude über die neue Präsenz: Vertreter der FUEN, des BMI
und der Bundesbeauftragte Hartmut Koschyk in Berlin
Sichtbarkeit der deutschen Minderheiten in
Berlin zu erhöhen. Durch diese neue Einrichtung kann des Weiteren sichergestellt werden, dass die Förderungen und Aktivitäten gebündelt und miteinander besser abgestimmt
werden. Hierzu trägt auch die kommende Jahrestagung bei, die vom 9. bis 12. November in
Berlin stattfindet.
Auch FUEN-Präsident Hans Heinrich
Hansen befürwortete die neue Schnittstelle:
„Die Vertretung der Minderheitenanliegen in
Europa ist heute als Friedenspolitik aktueller denn je. Ich selbst weiß als Angehöriger
der deutschen Minderheit in Dänemark, wie
viel notwendig ist, um zu Verständigung
und Dialog nach Krieg und Konflikten beizutragen. Eine angemessene Ausstattung
der Nicht-Regierungsorganisationen, die
diesem Engagement verpflichtet sind, ist
eine Grundvoraussetzung. Eine Präsenz in
Berlin, ist ein weiterer richtiger Schritt dazu.“
FUEN
Die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen
Die FUEN ist der größte Dachverband der autochthonen, nationalen
Minderheiten Europas. Unter seinem Schirm sind die deutschen Minderheiten seit 1991 in einer Arbeitsgemeinschaft organisiert. Diese Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten, kurz AGDM, vereint aktuell 21 Organisationen. Für die Koordination der Zusammenarbeit ist es
jetzt gelungen die Koordinationsstelle in Berlin einzurichten.
Karpatendeutsche Ausstellung und Bezirksvorstandswahl in Niederbayern
Der BdV Niederbayern zeigte im Rahmen der Ostbayernschau
im August in Straubing die Ausstellung über die 800-jährige Geschichte der Deutschen in der Slowakei. Der Bezirksverband Niederbayern-Oberpfalz der Karpatendeutschen Landsmannschaft
nutzte diese Gelegenheit und führte im Anschluss an die Ausstellungseröffnung die Neuwahlen der Vorstandschaft durch.
Als Bezirksvorsitzender wurde CSU-Landtagsabgeordneter Josef Zellmeier aus Laberweinting für die nächsten vier Jahre bestätigt. Zur Seite stehen ihm als Stellvertreter wie bisher Karl Rusch
aus Wörth/Isar und neu der ehemalige SPD-Oberbürgermeister
und Landtagsabgeordnete Reinhold Perlak aus Straubing. Irene
Diehl gab nach vielen Jahren das Amt des Schatzmeisters an den
bisherigen Stellvertreter Georg Klein aus Lalling ab. Als Beisitzerin
wirkt sie weiter im Vorstand mit. Während man bisher unter der Bezeichnung Kreisverband Niederbayern firmierte, wurde nun einstimmig die Umbenennung in Bezirksverband Niederbayern-Oberpfalz
beschlossen. Schließlich hat der Verband in beiden Regierungsbezirken Mitglieder zu verzeichnen.
Zellmeier wies darauf hin, dass die Deutschen in der Slowakei
immer eine kleine Minderheit waren, aber die kulturelle Entwicklung entscheidend geprägt hätten. Dies zeige die derzeit laufende Ausstellung deutlich. Bis heute seien die Karpatendeutschen
gut vernetzt und in ihrem Herkunftsland wieder hoch angesehen.
Bundesvorsitzende Brunhilde Reitmeier-Zwick betonte, dass der
Bezirksverband Niederbayern-Oberpfalz eine außergewöhnliche
Dichte an politischen Mandatsträgern aufweist. Neben den beiden
Di neue VVorstandschaft
Die
t d h ft der
d Karpatendeutschen
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derbayern-Oberpfalz: Karl Rusch, Josef Zellmeier, Bundesvorsitzende
Brunhilde Reitmeier-Zwick, Irene Diehl, Georg Klein und Reinhold Perlak.
Landespolitikern habe die kleine Organisation auch noch einen ersten und einen dritten Bürgermeister in ihren Reihen, wovon zwei der
CSU, einer der SPD und einer den Freien Wählern angehört. Nach
dem offiziellen Programm ging es zum gemütlichen Ausklang auf
das weithin bekannte Gäubodenvolksfest.
Josef Zellmeier
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Infoservice
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Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen in der Berliner Urania
Am 29. August 2015 werden sich Heimatvertriebene und
Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler, Angehörige der Erlebnisgeneration, aber auch viele Vertreter der Bekenntnisgeneration
erneut im Humboldt-Saal der Berliner Urania einfinden, um unter
dem diesjährigen Leitwort „Vertreibungen sind Unrecht – gestern
wie heute“ gemeinsam die Auftaktveranstaltung zum Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen zu begehen.
Die Festrede wird in diesem Jahr der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil MdL halten, dessen Landesregierung
ihre Patenschaft über Schlesien und die Landsmannschaft Schlesien sehr ernst nimmt und die Anliegen der Vertriebenen, Flüchtlinge
und Aussiedler konsequent in ihre Arbeit einbezieht.
Mit der Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen werden die
Ministerpräsidenten Horst Seehofer MdL, Volker Bouffier MdL und
Stanislaw Tillich MdL stellvertretend für ihre jeweiligen Bundesländer Bayern, Hessen und Sachsen ausgezeichnet. Noch vor der
Der Tag der Heimat
In diesem Jahr ist am 20. Juni erstmals der
von der Bundesregierung eingerichtete nationale Gedenktag für die Opfer von Flucht und
Vertreibung begangen worden. Der Tag der
Heimat hingegen besteht als zentrale Verbandsveranstaltung bereits seit 1950. Er geht
zurück auf die Kundgebung vor dem Stuttgarter Schloss, bei der am 6. August die Charta
der deutschen Heimatvertriebenen verkündet
wurde. Seit nunmehr 65 Jahren erinnert der
BdV mit dem Tag der Heimat an die materiellen und die ideellen Verluste der deutschen
Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler
und Spätaussiedler.
Bundesregierung haben sie mit ihren landeseigenen Gedenktagen
dokumentiert, dass in ihren Ländern die Bewahrung und Aufarbeitung der Geschichte auch der deutschen Heimatvertriebenen und
Flüchtlinge eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Ministerpräsident Seehofer wird bei der Festveranstaltung anwesend sein, die
Ehrenplakette auch im Namen der beiden anderen Geehrten annehmen und ein Dankeswort sprechen.
Nach seiner Amtsübernahme im vergangenen November wird
BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB nun zum ersten Mal beim
zentralen Tag der Heimat zu den Anwesenden sprechen und diese wichtige Veranstaltungsreihe somit eröffnen. Für das geistliche
Wort und Gedenken zeichnet der Beauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Fragen der Spätaussiedler und der Heimatvertriebenen, Kirchenpräsident i.R. Helge
Klassohn, verantwortlich. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von den Potsdamer Turmbläsern. Nach der Veranstaltung sind
sämtliche Anwesenden eingeladen, an der Kranzniederlegung auf
dem Berliner Theodor-Heuss-Platz an der „Ewigen Flamme“ teilzunehmen.
BdV
Gedenken für ermordete Sinti und Roma
und die Lehren für die Gegenwart daraus
zu ziehen. Der Botschafter mahnte mehr
bürgerschaftliches und politisches Engagement für die Rechte der Sinti und Roma
aber auch von anderen Minderheiten überall in Europa an.
DBP
Auf Einladung des Roma-Beauftragten
der slowakischen Regierung, Peter Pollák,
nahm der deutsche Botschafter Dr. Thomas
Götz am 1. August 2015 in Banská Bystrica an der Gedenkfeier für die während der
NS-Zeit ermordeten Sinti und Roma teil.
Der Botschafter legte einen Kranz an der
Gedenktafel für die Opfer des Roma-Holocaust im Museum des Slowakischen Nationalaufstandes nieder.
In seiner Ansprache betonte Botschafter
Dr. Götz die Notwendigkeit, das Gedenken
an die Opfer des Holocaust wach zu halten
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Aus den Regionen
Bundestagsdelegation zu Besuch in Pressburg
sprächen mit den slowakischen Kollegen im Parlament nahmen politische Gespräche mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Peter
Kažimír und dem Staatssekretär im Außemministerium Igor Slobodník
breiten Raum ein. Die Delegation besuchte auch unser Museum, wo
man über die Lage und Tätigkeit der Karpatendeutschen sprach. Herr
Kalb ist über uns sehr gut informiert, er traf sich mit uns bereits einige
Male bei Veranstaltungen in den letzten Jahren.
O.P.
Auf Einladung des stellvertretenden Präsidenten des slowakischen
Nationalrats, Miroslav Číž, besuchte vom 8. bis 10. Juli eine Delegation Abgeordneter des Deutschen Bundestages die Slowakei. Es
handelte sich dabei um die Parlamentarier von der Deutsch-Slowakischen Freundschaftsgruppe unter der Leitung von ihrem Vorsitzenden,
Bartholomäus Kalb. Weitere Delegationsmitglieder waren die Abgeordneten Dirk Vöpel, Richard Pitterle und Karl Holmeier. Neben den Ge-
Die Parlamentarier aus Deutschland erfuhren in unserem Museum Näheres über die Karpatendeutschen in der Slowakei.
Auf dem Besuchsprogramm der Parlamentarier der Deutsch-Slowakischen Freundschaftsgruppe durfte ein Besuch im Museum der Kultur
der Karpatendeutschen nicht fehlen.
Unsere Akkordeonspielerin
Die Krickerhauer Gesangsgruppe Grünwald ist in der deutschen Gemeinschaft der
Slowakei wohlbekannt, weil sie ein starker Teil
der Kultur der slowakischen Karpatendeutschen ist. Die Gesangsgruppe hat zwanzig
Mitglieder – Sängerinnen und Sänger. Das
einundzwanzigste Mitglied ist unsere Akkordeonspielerin Frau Hilda Bolemanová.
Eine gute Mutter, Ehefrau, Großmutter,
Freundin und hervorragende Akkordeonspielerin, eine bescheidene, aber unersetzliche
Frau, ohne sie könnte unsere Gesangsgruppe nicht bestehen. Ihr Repertoire ist sehr
umfangreich, sie spielt sowohl Volksmusik
als auch religiöse Lieder. Sie spielt nicht nur
Akkordeon, sondern auch Orgel. Ihre Musik
begeistert uns alle.
Unlängst feierte unsere Hilda ein bedeutendes Jubiläum – 60 Jahre. Dazu wünscht
die Gruppe Grünwald ihr alles, was man zum
Leben braucht: Gesundheit, Kraft, Mut, Liebe
und Zufriedenheit. Wir danken Hilda für alles
und freuen uns auf die Zusammenarbeit in den
kommenden Jahren. Alles Gute, liebe Hilda!
Dr. Ludmila Beznosková,
Alžbeta Vaňová
und die Gesangsgruppe Grünwald
Die achte Mühle Klepeis
Die achte Mühle im Mühltal von Pressburg lag im Oberen Weidritztal, nicht weit von der ehemaligen Ortschaft Sellendorf. Es ist nicht
bekannt wie dieses einmal reiche Dorf einst von der Landkarte verschwunden ist. Wahrscheinlich wurde es bei dem Tatareneinfall im Jahre 1241 eingeäschert. Seine Bewohner beschäftigten sich hauptsächlich mit Weinbau, die größte Ried hieß Klepeis. Diesen Namen bekam
auch die achte Mühle, die von den Bewohnern des Nachbardorfes
Blumenau (Lamač) häufig besucht wurde.
Vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts an wurden die Mühlen
modernisiert. Sogenannte trockene Mühlen mit Dampf- oder Elektrizitätsantrieb kamen zum Einsatz. Die achte Mühle änderte ihr Programm
und wurde eine Gaststätte.
Im Jahre 1911 kaufte Ludwig Gratzl die Mühle. Er hat das Gebäude, das in der Zeit nicht mehr in einem guten Zustand war, zu einer
Gaststätte umgebaut. Er führte sie bis zum Jahre 1921. Im Jahre 1932
kaufte das Gebäude Josef Raban und eröffnete hier unter dem Namen
Klepatsch ein Sommerhotel mit Gaststätte. Er musste wissen, dass der
Name der Mühle schon im fünfzehnten Jahrhundert Klepeis war und
die slowakische Verballhornung Klepatsch lautete.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gaststätte als sozialistischer
Betrieb geführt – solange es ging natürlich. Der Zahn der Zeit nagte an
dem Objekt. Kleine Reparaturen wurden keine mehr durchgeführt,das
Gebäude blieb verlassen zurück. Es ist schwierig festzustellen, wann
das geschah. Nach und nach wurde daraus eine Ruine. Noch im Jahre
2003 ragten Reste des Mauerwerks gen Himmel. Es gibt viele Aufnahmen, die das bezeugen.
Nach der Wende wurde das Haus Gegenstand einer Restitution
und es erbte RNDR Ludmila Rabanová-Sedlárová, die in diesem Haus
geboren wurde. Sie und ihr Ehemann Ing. William Sedlár wollten, dass
das Gebäude nach der Renovierung auch Kindern, Jugendlichen und
Familien dienen sollte. Das bekundet auch die Aufschrift auf einer Tafel, die auf einem Stein aus der Ruine befestigt ist, der unten an der
Ecke des Hauses liegt.
Wie das schöne Vorhaben heute in die Tat umgesetzt wird, können
Kinder, ihre Eltern und die Besucher beurteilen.
Marian Markus
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Aus den Regionen
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DAS 18. BODWATALTREFFEN IN METZENSEIFEN
Die Tage vergehen sehr schnell und der
Sommer ist die Zeit, in der die Karpatendeutschen am meisten Feste haben. Nach
Hopgarten, Ober-Metzenseifen und Kesmark findet immer die größte Veranstaltung
der Region 5 statt – unser Bodwataltreffen
in Metzenseifen/Medzev.
Die Vorbereitungen haben bereits ein
paar Monate vorher begonnen. Schon mehrere Jahre machen wir das Bodwataltreffen
mit der Stadt Medzev zusammen und teilen uns die Arbeit. Wir Karpatendeutschen
kümmern uns um den kulturellen Teil, die
Stadt um den sportlichen. Das ist der Halbmarathon und am Sonntag die Sportwettbewerbe sowie das Fußballspielen. Da das
Niveau dieser Veranstaltung in den 18 Jahren sehr hoch ist, werden auch die Vorbereitungen sehr ernst genommen. Man soll
schließlich das Beste sehen und hören können. Das Kulturprogramm begann am 11.
Juli pünktlich um 15 Uhr auf dem Areal des
Fußballstadions. Alle Teilnehmer begrüßte
die Bürgermeisterin Valeria Flachbart. Danach hielt der Landesvorsitzende des Karpatendeutschen Vereins, Dr. Ondrej Pöss,
die Festrede. Als letztes übernahm der Vor-
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sitzende der Region Bodwatal, Peter Sorger, das Wort. Er eröffnete unser 18. Fest.
Nach den Ansprachen begann das
Programm mit der Hymne der Karpatendeutschen, die der Gesangschor Goldseifen zum Besten gab. Danach traten die
Kleinsten vom Kindergarten Medzev auf die
Bühne. Mit ihren lustigen Tänzen haben sie
für sehr gute Laune unter den Besuchern
gesorgt. Daraufhin trat der Sängerchor aus
dem ungarischen Rátka mit einem sehr
schönen Programm auf. Auch die Tanzgruppe Schadirattam hatte mit ihren Metzenseifner Tänzen großen Erfolg. Sie wurde abgelöst von der Gesangsgruppe aus
Schmöllnitz und der Sängergruppe Melodie
aus Medzev. Danach folgten die Tänzer von
der Kunstschule Medzev und die Sängergruppe aus Schmöllnitz Hütte. Die Tanzund Gesangsgruppe Marmon ist in Medzev
sehr bekannt und berühmt. Ihr Auftritt wird
immer mit viel Interesse erwartet. Die Sänger vom Hummelchor aus Ober-Metzenseifen haben auch einen sehr guten Auftritt
hingelegt, so kennen wir sie. Die Gesangsgruppe Nachtigall aus Kaschau hat mit ihrer
Einlage die zweitgrößte Ortsgruppe in der
Region vertreten. Mit einem kurzen Programm ist außerdem Ladislav Schuster aufgetreten, der sich auch schon viele Jahre
an der Organisation unseres Bodwataltreffens und der Tage der Stadt Medzev beteiligt. Mit wunderschönen Liedern beendeten
die Akkordeonspieler von der Kunstschule
Medzev das Kulturprogramm.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich
bei allen bedanken, die bei der Veranstaltung geholfen haben, vor allem die Köche
der Grundschule unter der Leitung von Dagmar Hoffmann. Sie haben uns mit einem
hervorragenden Mittagsessen versorgt. Ich
danke außerdem den Vorstandsmitgliedern
der Ortsgruppe Medzev unter der Leitung
von Vilma Bröstl und der Köchin Katarina
Schuster, die uns mit der Hilfe ihres Mannes
und weiterer fleißiger Hände mit einem köstlichen Gulasch versorgte. Am Ende möchte
ich mich noch bei allen Vereinsmitgliedern
bedanken, die wirklich wieder ihr Bestes
bei der Organisation gegeben haben. Das
sieht man nicht immer, ist aber sehr wichtig
bei einer solchen Veranstaltung.
Peter Sorger
Vorsitzender Region Bodwatal
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Aus den Regionen
BILDER AUS DER VERGANGENHEIT
Wenn in den vergangenen Jahrhunderten
jemand früh am Morgen nach Metzenseifen
kam, hörte er von jedem Tal in der Nähe ein
Geräusch, das typisch für die Gemeinde war
- das rhythmische Klappern aus den Hammerschmieden. Auch in diesen Tagen erklang es
wieder im Gemeindehaus in Metzenseifen.
Dort eröffnete der Metzenseifener Hobbymaler Josef Wagner am 11. Juli im Rahmen
der Tage der Stadt Metzenseifen und des 18.
Bodwatal-Treffens des KDVs seine Ausstellung „Dort, wo die Hammer klapperten...“
(Tam, kde klepotali hámre...“). Auf seinen
Bildern zeigt der Maler einen Teil der Hammerschmieden, wie sie früher aussahen. Als
Vorlage für diese Bilder dienten dem Künstler
Schwarz-Weiß-Fotos und seine Erinnerungen
an die Orte, wo die Hammerwerke standen.
Man muss sagen, dass man bei der Konfrontation mit den Bildern ziemlich deprimiert
ist. Wo einst bereits am frühen Morgen das
Schlagen der Hammer erklang und malerische Bauten mit Teichen waren, ist heute nur
noch Busch oder im besseren Fall noch nicht
vollkommen zerstörte Überreste von Häusern
oder technischen Wasseranlagen.
Für jemanden aber, der sich für die Geschichte von Metzenseifen interessiert, rufen
Wagners Bilder kombiniert mit dem rhythmischen Schlagen der Hämmer ziemlich starke
Emotionen hervor.
Bereits im Jahre 1371 baute in dem Ort
der Metzenseifener Tegnagel die erste Hammerschmiede auf. Fünf Jahre später wurden
im Dombachtal schon drei Hammerschmieden errichtet. Zur Blütezeit der Schmiedezunft, um die Mitte des 19. Jahrhunderts,
waren 109 Hammerschmiede mit 198 Essen in Betrieb. Damals hatte Metzensei-
fen sogar eine weltweite Vorrangstellung, verzeichnete es doch die höchste Konzentration
an Hammerschmieden der ganzen Welt. Das
Angebot war durchaus an den Bedürfnissen
des Marktes orientiert. Hergestellt wurden
landwirtschaftliche Geräte wie Schaufeln,
Hacken, Spaten, Krampen oder Beile. In der
Ausstellung zeigte Herr Wagner auch einige
Produkte aus diesem Angebot. Eine besondere Stelle nahm unter diesen „das Meisterstück“ ein - eine Schaufel mit drei Rippen, die
von einem erfahrenen Meister geschmiedet
wurde.
Die Schmiedezunft in Metzenseifen erlebte ein ständiges Auf und Ab. Besonders
schwierig wurde die Lage gegen Ende des
19. Jahrhunderts, als die Industrialisierung
einsetzte und sich die wirtschaftliche Lage
dramatisch verschlechterte. Zwischen 1873
und 1914 wanderten mindestens 1500 Metzenseifner aus, die meisten von ihnen nach
Amerika. Im 20. Jahrhundert bildeten die
Handwerke nicht mehr den Hauptbestandteil
der Produktion und so ging es mit den immer
rund 50 Hammerwerken in den 1960er Jahren den Bach hinunter. Die Erinnerungen an
diese einzigartige Industriearchitektur sind
aber in Metzenseifen noch immer
lebendig. Josef Wagner hat uns diese
Vergangenheit durch
seine Bilder sehr anschaulich gemacht.
Ondrej Pöss
Diese Schaufel war
das Meisterstück
in der Ausstellung
Die Hammerschmiede im
Tal Sugov damals
Das Hammerwerk Mexikó
in der Vergangenheit.
Hobbymaler
Josef Wagner
hält
in seinen
Bildern die
Spuren der
Zeit fest
Tag der offenen Tür in der Sternwarte und dem Planetarium Metzenseifen
Feierlich wurden die Tage der Stadt Metzenseifen/Medzev am 11. Juli in der Sternwarte vor Ort eröffnet. Zu den Gästen zählten unter
anderen die Europaabgeordnete Mgr.Monika
Smolková, der Nationalratsabgeordnete Ing.
František Petro und mehrere Bürgermeister.
Die Mitarbeiter der Sternwarte bereiten an
den Tagen der Stadt Medzev immer extra ein
Programm vor und tragen so dazu bei, dass
das Programm etwas bunter wird und die breite Öffentlichkeit etwas von der Arbeit in einer
Sternwarte erfährt.
Am Samstag und Sonntag stellten seine
Mitglieder ihren Senironclub in Metzenseifen
vor. Ihn leitet Magdaléna Schmiedtová und er
hat derzeit 127 Mitglieder.
Ihre Bilder stellte Milena Schmiedt aus –
zauberhafte farbenfrohe Werke. Sie verkaufte außerdem duftende Seifen und Kerzen. In
unserem Vortragssaal stellt Dr. František Göbl
Briefmarken mit sakraler Thematik aus. Dabei
handelt es sich bereits um die fünfte Briefmarkenausstellung, was auch zeigt, wie viele Jahrzehnte er sich schon diesem Hobby widmet.
Auch die Ausstellung der Enkelin von Herrn
Göbl war sehr interessant. Alexandra Drurovčinová ist eine junge talentierte Künstlerin und
sie hatte schon die dritte Ausstellung bei uns.
Im Planetarium zeigte Tomáš Čabala „Die
Nacht am Tag“. Die Besucher konnten außerdem unsere Fachbibliothek anschauen und
durch ein Fernrohr einen Blick in den Himmel
werfen.
Am Sonntag gab es kreative Workshops
für die Kinder und die Kleinen erhielten auch
Geschenke, für die die Europaabgeordnete
sorgte. Dafür danken wir recht herzlich.
Fast 600 Besucher aus Metzenseifen,
verschiedenen Ecken der Slowakei, Tschechien, Ungarn, Deutschland, Österreich,
Frankreich, Polen und Holland trafen an
diesem Wochenende in der Sternwarte und
dem Palentarium ein.
Olga Ballaschová
Č
Foto: Tomáš Čabala,
Barbora Bernáthová,
Daniela Andaházyová
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Aus den Regionen
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Der erste Besuch im Geburtsort des Urgroßvaters
Im Juli besuchte Familie Grolmusz die
Stadt Krickerhau. Das ist an sich nicht ungewöhnlich, aber dieser Besuch war durchaus
außerordentlich.
Diese Familie wohnt in Österreich (Linz
und Umgebung) und insgesamt 25 Familienmitglieder sind das erste Mal nach Krickerhau
gekommen. Das jüngste Kind war 8 Jahre alt
und der älteste Besucher über 60. Vertreten
waren Großeltern, Eltern, Geschwister, Brüder, Schwestern, Schwager, Neffen, Nichten,
Vetter und Basen.
Warum kamen sie?
Der Urgroßvater der Familie, Herr Grolmusz,
wurde in Krickerhau geboren und nach dem
Zweiten Weltkrieg musste er als Kind seine
Geburtsstadt unfreiwillig verlassen. Zu seinem
Lebensjubiläum hat seine ganze Familie entschieden, auf den Spuren ihrer Ahnen zu wandeln. Leider konnte der Urgroßvater selbst die
Reise nicht mehr antreten, sein Alter und sein
Gesundheitszustand erlaubten es ihm nicht.
Das tat ihm sehr leid.
Da er aus einer ehemaligen Krickerhauer
Bergbaufamilie kam und der Vater als Bergmann arbeitete, führte der erste Weg der
Nachkommen ins Bergbaumuseum. Hier
erfuhren seine Kinder und Enkel, wo ihre
Vorfahren lebten. Sie besuchten auch den
Krickerhauer Friedhof. Hier fanden sie 14
Gräber mit den Namen Grollmus, Grolmus,
Grolmusz. Bei jedem Grab blieben sie in Ehrfurcht stehen, sie waren ja schließlich ihre
Verwandten.
Dann folgte ein Besuch im Haus der Begegnung der Karpatendeutschen. Die deutsche Heimatstube machte einen sehr guten
Eindruck und sie fotografierten auch die
kleinsten Details. Das letzte auf ihrem Programm war ein Besuch der Kirche der Heiligen Katharina von Alexandrien. Nach dem
Gebet stand die ganze Familie auf und sang
im Gedenken an die Ahnen „Näher, mein
Gott, zu Dir“.
Alle Nachkommen der Krickerhauer karpatendeutschen Familie haben sich entschieden, von nun an jedes Jahr den Geburtsort
des Urgroßvaters zu besuchen und so die familiäre Wurzel in Erinnerung zu halten.
Dr. Ľudmila Beznosková
Foto: Alžbeta Vaňová
25-jähriges Jubiläum unserer Ortsgruppe
in Schmiedshau
Vor kurzem hat unsere Ortsgruppe in
Schiedshau/Tužina ein Viertel Jahrhundert
Bestehen gefeiert. Durch unsere Matilda Duricova und Klara Milanova wurden alle Gäste
herzlich begrüßt. Danach folgte das Kulturprogramm. Die Singgruppe gab wunderbare
Lieder zum Besten und die Kinder sangen
in ihren traditionellen Kleidern „Mädchen wo
warst du“. Nach dem Lied traten die Mädchen
mit den Flöten auf. Dafür erhielten sie einen
besonders großen Applaus.
Es ist das Jubiläumsjahr der Gründung unserer Ortsgruppe des KDVs in Schmiedshau.
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In den früheren Jahren hatte die damalige
Regierung beschlossen, der deutschen Minderheit mehr Freiheit bei ihrer Sprache und
Kultur zu erteilen. Bald bildeten sich in den
einst alten karpatendeutschen Dörfern viele
Vereine. D. Elischer und der Verstorbene Herr
Hans Maňak setzten sich sehr für uns und die
Erhaltung des heimatlichen Kulturgutes ein.
Wie in den umliegenden Dörfern wurde auch
in Schmiedshau ein deutscher Verein gegründet, dazu kamen eine Gesangsgruppe, eine
Mädchen-Singgruppe und später auch eine
Tanzgruppe.
Anna Kohútová
Im Gedenken an eine
tragische Juni-Nacht 1945
Die Besucher aus Drexlerhau gedachten der
Toten bei der Gedenkstätte in Prerau
Sechs Wochen nach dem Ende des
Zweiten Weltkrieges sind in der Nacht vom
18. auf den 19. Juni 1945 über 265 Karpatendeutsche ums Leben gekommen.
Sie wurden bei den Schwedenschanzen in
der Nähe von Prerau von Angehörigen des
Infanterieregiments Nr. 17 aus Engerau ermordet.
Unter den Opfern waren auch 36 Bürger unserer Gemeinde Drexlerhau/Janova
Lehota. Wie man in dem „Drexlerhauer Heimatbuch“ von Rudolf Schwarz lesen kann,
wurden Mitglieder der Familie Furisch,
Gaal, Kusch, Lang, Pogádl, Stang und Stredák getötet. Die ältesten Opfer waren der
78-jährige Johann Stang und seine 75-jährige Frau Anna. Die jüngsten Opfer waren
der 1,5 Jahre junge Adolf Gaal und Wilhelm
Gaal, der gerade einmal 7 Monate auf der
Welt war. Insgesamt starben dort 7 Kinder
unter 10 Jahren, 10 Opfer waren im Alter
von 11 bis 20. Das Durchschnittsalter der
Opfer lag bei 30 Jahren.
Am 14. November 1993 wurde auf dem
Friedhof von Prerau ein Denkmal enthüllt,
das an die Gräueltaten vom Juni 1945 erinnert. Darum machte sich auch die Drexlerhauer Gemeinschaft verdient, dessen
Vorsitzender derzeit Ing. Georg Klein war.
Wir vergessen die Ermordeten nicht, besuchen den Friedhof in Prerau und gedenken ihrer. Dieses Jahr jährte sich die Tragödie zum 70. Mal und wir nahmen an der
Gedenkfeier in Prerau teil, legten bei den
Namen der Ermordeten einen Kranz nieder
und erinnerten im Gebet an alle Opfer des
Krieges.
Die OG des KDVs
in Janova Lehota/Drexlerhau
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Aus den Regionen
„WAS IST HEIMAT…?“
Mit dieser Frage eröffnete Herr Hermann
Overmeyer, Pfarrvikar im bayerischen Sachrang, seine Ansprache im Rahmen des ökumenischen Gottesdienstes am Samstag, den
27. Juni 2015, in der einzigartigen hölzernen
Artikularkirche in Kesmark. Fortfahrend fand
er unter anderem das kurze Gebet: „Herr, wir
danken dir für das Geschenk dieser Zusammenkunft“, um mit der gedankenschweren
Frage: „Wie viel Erde braucht der Mensch?“
(Tolstoi) zu enden.
Nach ihm und nach dem Vortrag des „Hohelieds der Liebe“ (1. Korintherbrief 13. 13),
berührte der evangelische Pfarrer aus Svit,
Daniel Midriak, mit der überraschenden Frage: „Warum sind Sie da?“ das durch Lied und
Wort eingestimmte Gemüt der feiernden Gemeinde. Es sei ein Stück des Herzens, sagte
er; der Versuch das Verlorene zu ergreifen,
die Verbundenheit nachzuerleben, die vor 70
Jahren so traurig zerstört wurde…
Solche Fragen sind wohl nicht zu beantworten, beschäftigen aber dennoch die Gedankenwelt der Menschen und haben einen
ganz praktischen Hintergrund, wie sich den
aus dem fernen Wien Angereisten bald zeigte.
Nach dem ökumenischen Gottesdienst
führte ein Umzug in die „Stadtburg“, das ehemalige Thököly-Schloss, in dessen Hof den
Nachmittag über das bunte Kulturprogramm
ablief. Dort eröffneten wir quasi eine Filiale
der Österreichischen Landsmannschaft, indem wir auf einem Tisch in bester „Verkehrsla-
ge“ das reichlich mitgebrachte Schriftgut arrangierten. Die Eckartschriften, die Wiener
Sprachblätter, der Eckart und der Herzhafte
Hauskalender fanden reges Interesse und
offenbarten das schiere, ungestillte Bedürfnis nach Lesestoff in deutscher Sprache,
gleichwohl das Bedürfnis sich mitzuteilen
und einfach zu erzählen. Die Leute suchten das Gespräch. Unvergesslich die ältere
Dame, die uns auf der Straße ansprach, froh
deutsch sprechen zu können, und uns erzählte, dass Sie kaum mehr mit ihren Kindern
deutsch sprechen könne. „Kann man nicht´s
machen“, sagte sie traurig, als wir uns verabschiedeten.
Zur Eröffnung des Hauptprogramms am
Samstagnachmittag konnte die Platzsprecherin folgende Herrschaften begrüßen: Herrn
Hartmut Koschyk, MdB, Beauftragter der
BRD für Aussiedlerfragen und nationale Min-
derheiten; Herrn Dr. Lorenz Barth, Stellvertreter des Botschafters der BRD in der Slowakei;
Frau Brunhilde Reitmeier-Zwick, Vorsitzende
der Karpatendeutschen Landsmannschaft in
Stuttgart; Herrn Martin Dzingel, Präsident der
Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien; und natürlich
Herrn OSR Helmut Loicht, Ehrenobmann der
ÖLM.
Herrn Dr. Ondrej Pöss, Landesvorsitzender des KDV, und seinem Organisationskomitee sei für die großartige Gestaltung des Kultur- und Begegnungsfestes herzlich gedankt.
Meinen persönlichen Blumenstrauß, mit extragroßer Schleife, erhält allerdings Frau Lucia
Urbančoková, die in ihrer stets freundlichen,
ja charmanten Art immer gegenwärtig und mit
ihrem Stab der eigentliche Motor des Festes
war.
G. Fuchs
EIN BESONDERES ERLEBNIS BEIM KULTUR- UND BEGEGNUNGSFEST
Einige Wochen liegen bereits zurück, als das 20. Kultur- und Begegnungsfest in Kesmark stattfand und mein Mann und ich auf Einladung der Oberstubner Singgruppe daran teilnehmen konnten. Obwohl
die Einladung sehr kurzfristig kam, nahmen wir diese gern an. Wir haben es nicht bereut, denn wir konnten an Feierlichkeiten teilhaben,
an kulturellen Darbietungen und an stimmungsvollen Stunden des
Festes. Auch konnten wir während unserer Busfahrt die temperamentvollen Singgruppen aus Gaidel, aus Deutschproben und aus meinem
Geburtsort ‚Oberstuben‘ näher kennenlernen. Wir fühlten uns gleich
zugehörig, trafen mehrere Freunde und Bekannte und auch einige
Persönlichkeiten aus verschiedenen Verantwortungsbereichen. Die
Farbenpracht der unterschiedlichen Trachten aus allen Regionen, bei
Jung und Alt, gab dem gesamten Bild einen besonderen Rahmen.
Wir waren sehr beeindruckt und tief bewegt; besonders als ich
plötzlich vor Frau Rosa Stolar, Großtante unseres vor etwa 20 Jahren
bei uns gewesenen ‚Patenkindes‘ Dagma aus Pressburg gegenüber
stand. Frau Rosa Stolar kannte mich zwar nicht, wusste aber vom Erzählen ihrer Dagma sofort meinen Familiennamen und sagte: “Bei Ihnen hat meine Kleine damals ihre ersten deutschen Sprachkenntnisse
erworben.“
Dagma gehörte zu einer Schüler- und Jugendgruppe, die durch die
Adenauerstiftung in Zusammenarbeit mit unserem Karpatendeutschen
Landesverband MV für mehrere Tage in Rostock weilte. Auch mein
Mann und ich können uns noch an diese gemeinsam verlebten zwei
Wochen erinnern; - gab es doch so einige auch lustige beidseitige
Begebenheiten.
Ich war überglücklich, dass ich endlich Frau Stolar persönlich begrüßen konnte. Ihren Chor „Die Singenden Omas“ aus Pressburg habe
ich zwar bei den Bundestreffen sehen und hören können, doch wir
konnten uns nicht persönlich kennen lernen.
Ich wünsche Ihnen, liebe Frau Stolar, weiterhin noch viele glückliche und harmonische Stunden im Kreise Ihrer Lieben und Gottes Segen. Herzliche Grüße auch an Ihre Dagma. Wir bleiben nunmehr in
Kontakt. Das Erlebte bei diesem Kultur- und Begegnungsfest und die
Darbietungen waren für uns einmalig. Ein großes Lob möchte ich den
Organisatoren aussprechen. Als Teilnehmer kann ich nur sagen: „Es
war ein schönes, beeindruckendes Fest.“
Ihnen, Herr Dr. Pöss, Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besten Dank und weiterhin viel Erfolg und eine glückliche Hand bei der
Bewältigung Ihrer Aufgaben.
Lydia Russnak
Ortsgruppe der Karpatendeutschen in Rostock
Die Oberstubner Singgruppe wartet auf den Beginn des Umzugs
Eine Vielzahl Jugendlicher mit herrlichen Trachten.
9
Aus den Regionen
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Segnung des Kreuzes der Heiligen Barbara
Die erste Vorbereitung für die 9. Tagung der Bergbaustädte und
Bergbaugemeinden der Slowakei in Gelnica (Göllnitz) im Jahr 2016
begann am Samstag, den 25.7.2015 um 10.30 Uhr, als die Segnung des Kreuzes der Heiligen Barbara - der Schutzpatronin der
Bergleute, Architekten, Mathematiker und Kinder - stattfand.
Unter Teilnahme von Vertretern der griechisch-katholischen,
der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche, der
Bergknappschaft aus Švedlár, Smolník, Mníšek nad Hnilcom und
Gelnica sowie den Organisationen Live Aid International, Priatelia
Jakubskej cesty OZ, Fraternita Jeruzalem und des Bürgervereins
Barborka wurde das Fest mit dem Gedicht „Das Leben des Bergmannes“ auf Deutsch und Slowakisch eröffnet.
In den Ansprachen wurde die 800-jährige Geschichte der Bergleute erwähnt und ein Querschnitt durch die Bergwerksgeschichte des gesamten Bezirkes Gelnica erwähnt. Mit den Gebeten der
einzelnen Kirchen für jede Nationalität und mit dem Segnen des
Kreuzes der Heiligen Barbara beendeten die Organisatoren dieses
Fest über dem Freilichttheater in Gelnica. Die Veranstaltung war ein
Teil des Programms des fünften Familientages, der am Nachmittag in der Kapelle „Am Thurzov" in der Nähe vom Stollen Joseph
stattfand. Der Familientag wurde dieses Jahr im Mai und Juni in 57
Städten in der Slowakei veranstaltet.
Zuzana Patz
Gulasch-Party in Deutsch Proben
Es wurde zur Tradition, dass sich die Mitglieder des KDVs in
Nitrianske Pravno/Deutsch Proben im Juli bei einer Gulasch-Party treffen. Diesmal haben wir uns besonders gefreut, weil wir uns
am schönen Teich treffen sollten. Dieser Teich liegt nicht weit von
Deutsch Proben Richtung Chvojnica – Fundstollen. Seit 5 Jahren
kümmern sich um diesen Teich und die Umgebung Fischer aus
Deutsch Proben mit ihrem Chef Herrn Alfred Šverčík. Die Fischer
haben hier sehr viel Arbeit geleistet. Heutzutage gibt es hier zwei
Hütten, in einer ist die Küche, in der anderen kann man auch übernachten. Das Areal wurde vergrößert, neue Ruheplätze wurden
aufgebaut. Die Umgebung ist hier wunderschön, man kann hier
ausruhen, entspannen, Enten im Teich beobachten und die Natur
bewundern. Wir empfehlen, diesen Ort einmal zu besuchen.
Am Samstag, den 25. Juli 2015, um 8 Uhr ging es hier also los.
Gulaschmeister T. Haneš mit unserem Vorsitzenden Herrn A. Šverčík und Herrn M. Valchovník hatten alles im Griff. Gegen 10 Uhr
verbreitete sich ein leckerer Gulasch-Geruch. Einige Frauen haben
mit dem Kartoffelschälen geholfen. Um 13 Uhr war das Gulasch
fertig. Wir konnten es kaum erwarten unseren Appetit zu stillen. Alle
haben festgestellt, dass es prima schmeckt. Um 14 Uhr sind auch
viele andere Mitglieder hierher gekommen. Die Stimmung war sehr
angenehm und locker. Es gab auch einen Kessel mit Bier, Wein
und die Frauen haben von zu Hause Kuchen mitgebracht. Später
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hat Herr Šverčík eine Delikatesse – gebratene Fische vorbereitet.
Sehr lecker. Auch ein kurzer Regen konnte uns die angenehme
Atmosphäre nicht verderben. Den ganzen Nachmittag haben wir im
Gespräch mit guten Freunden und mit Liedern verbracht. Wir hoffen, dass es allen hier gefallen hat.
Großer Dank gehört unserem Vorsitzenden A. Šverčík, der die
Idee hatte die Gulasch-Party am Teich zu machen. Wir freuen uns
schon jetzt auf den nächsten Sommer mit Freunden.
Maria Haneschová
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Aus den Regionen
HAUERLANDFEST 2015 IN GLASERHAU
Unter dem Motto „Danke“ stand dieses Jahr das Hauerlandfest.
Am 16. August füllte sich ganz Glaserhau/Sklené mit Karpatendeutschen und ihren Freunden aus Nah und Fern. Nicht nur aus allen
Ecken der Slowakei, sondern sogar bis aus Deutschland reisten
die Menschen an, um den Gesangsgruppen aus dem Hauerland zu
lauschen, Menschen zu treffen, neue Bekanntschaften zu machen
und schöne Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen.
Das Hauerlandfest 2015 eröffnete ein feierlicher Festgottesdienst in der Marienkirche von Glaserhau. In einem bunten Umzug
gingen die Teilnehmenden von dort ins Gemeindeamt, wo in dem
geräumigen Festsaal das Kulturprogramm anfing. Festreden erklangen unter anderen von der Vorsitzenden der Karpatendeutschen
Landsmannschaft in Deutschland, Brunhilde Reitmeier-Zwick,
dem Vorsitzenden des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei, Ondrej Pöss, und der Vorsitzenden der Region Hauerland Hilda Steinhübl. Den schwungvollen Auftakt auf der Bühne machte
dann die Gesangsgruppe aus Glaserhau mit ihren Landsleuten aus
Deutschland. Es folgten zahlreiche Auftritte von Gruppen aus dem
ganzen Hauerland. Im Nebenraum standen für die Besucher Kaffee
und Kuchen und für die ganz Hungrigen Gulasch bereit. Nach einem Nachmittag voller traditioneller Musik wurde die Stafette an die
Ortsgruppe von Handlova weitergegeben, wo nächstes Jahr das
Hauerlandfest stattfinden soll.
An dem Denkmal für die im Massaker von Glaserhau 1944 Getöteten Deutschen legten Vertreter der Karpatendeutschen außerdem einen Kranz nieder.
KL
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Journal der Karpatendeutschen Jugend in der Slowakei
JUGEND
t
t
a
l
B
E v e n t s i m N e t z
VIII-2015
Fit für die Kultur
Eine Minderheit und ihre Rechte
Die karpatendeutsche Jugend startete am 17.7.2015 wieder das beliebte Projekt „Fit für die Kultur“. Diesmal führten unsere Schritte (oder
Räder) nach Südtirol in den Nationalpark Stilfser Joch. Die Südtiroler Gegend haben wir aus zwei Gründen gewählt: Südtirol und seine Leute sind
ein perfektes Beispiel dafür, wie eine Nation, die so viel durchmachen
musste, sich immer den Charakter eines deutschsprachigen Landes, die
deutschen Sitten und Bräuche und den Stolz auf sein Land, seine Kultur
und Sprache jahrelang bewahrt hat. Die Täler Südtirols wurden Jahrhunderte lang wenig von der Außenwelt beeinflusst. Geschichten, Brauchtum und Traditionen wurden in Südtirol von Generation zu Generation
weitergegeben und werden auch heute noch gepflegt.
Die Geschichte Südtirols beginnt im Jahr 1919, als das Gebiet südlich des Brenners vom österreichischen Tirol losgelöst und Italien zugesprochen wird. Die neue Grenze teilt die Wege Südtirols, das fünfhundert Jahre lang in der Geschichte Tirols zu Österreich gehörte. Danach
beginnt ein Ringen um Selbstbestimmung und Minderheitenrechte. Im
Jahre 1969 wird das erste „Autonomiepaket“ von Österreich und Italien
ratifiziert. Die Südtiroler Landesregierung erhält zahlreiche Zuständigkeiten wie etwa Transportwesen, öffentliche Bauten, Sozialwesen. In den
folgenden Jahrzehnten gewährt die italienische Regierung eine massive
Ausweitung der Autonomie. Die deutsche und die ladinische Minderheit
in Südtirol erhalten weitläufigen Schutz. Der Unterricht in der jeweiligen
Muttersprache wird garantiert. Die öffentliche Verwaltung ist zwei- bzw.
dreisprachig. 1972 tritt das zweite Autonomiestatut in Kraft. Weitere
Bereiche wie Gesundheitswesen, öffentliche Sicherheit, Handel, Handwerk, Straßenbau werden nach und nach der Verantwortung der Südtiroler Landesregierung unterstellt. Zuletzt folgte eine weitreichende Gesetzgebungsbefugnis für den Südtiroler Landtag. Etwa 70 Prozent der
Südtiroler und Südtirolerinnen erklären sich heute der deutschen Muttersprache zugehörig, etwa 25 Prozent der italienischen und 5 Prozent
der ladinischen.
Der zweite Grund für unsere Entscheidung für Südtirol war „Die Königin der Passstraßen“ – das Stilfser Joch. Es ist unbestritten, dass mit
2 757 Metern Höhe das Stilfser Joch zum höchsten Straßenpass Italiens
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gehört. Es ist die zweithöchste Passstraße der Alpen und die klassische
48-Kehren-Auffahrt gehört wohl zu den bekanntesten und prestigeträchtigsten Anstiegen Europas. Das Stilfser Joch ist ein Übergang zwischen
Südtirol und der Lombardei. Der Übergang ist schon seit der Bronzezeit
bekannt. Eine Passstraße wurde erstmals im 19. Jahrhundert gebaut,
im Ersten Weltkrieg war das Gebiet hart umkämpft zwischen Österreich
und Italien. Heutzutage ist der Pass vor allem wegen des Giro d’Italia
bekannt. Wir wollten ihn mit Fahrrädern bewältigen. Und es ist uns gelungen! Nach ein paar Stunden harten in die Pedale Tretens und Zählens
von Kehren ohne Ende haben wir das Ziel erreicht. Uns Radfahrer haben die Emotionen überwältigt, denn nun war klar: Wir haben einen der
renommiertesten, beliebtesten, historischsten, längsten, höchsten und
somit auch härtesten Anstiege der Alpen bezwungen. Die von uns, die
nicht auf den Bikes unterwegs waren, sind uns mit dem Auto gefolgt und
wir sind dann alle zusammen auf die Dreisprachenspitze gewandert, die
2 843 Meter hoch ist und einen wunderschönen Ausblick auf die auch
im Hochsommer verschneiten Gipfel der Alpen bietet. Nach so einer
wunderschönen unvergesslichen Tour haben wir einen Kulturabend mit
deutschen Liedern und Musik veranstaltet. Er hat uns bestätigt, dass die
Musik, die deutsche Kultur und Sport uns Jugendliche sehr stark verbindet. Am zweiten Tag brachte uns unsere Neugier über den Gavia Pass.
Der Gavia Pass ist die 44 Kilometer lange Verbindung zwischen Bormio
im Norden und Ponte die Legno im Süden. Mit seinen 2 652 Metern
Höhe gehört er auch zu den höchsten Alpenpässen. So rauh und wild
seine Umgebung ist, verdient er auch den Beinamen "wildeste" und „ursprünglichste“. Oft ist dieser Pass der höchste Punkt des Giro d'Italia.
Nach dem ersten Tag fiel es uns ein bisschen schwerer die Kehren und
Höhenmeter zu überqueren, doch die faszinierende Landschaft ließ alle
Mühen vergessen. An diesem Tag hat in der Gegend ein Fahrradrennen
stattgefunden, wir haben unsere Tour im gleichen Moment gestartet.
Einige von uns sind den Rennfahrern gefolgt und haben sogar einige
überholt, es war ein unvergleichbares Gefühl. Der dritte und letzte Tag
unserer Radtour führte um den romantischen See Lago di Cancano. Der
Weg zum See war auch anstrengend voller Kehren und Steigungen, aber
wegen des herrlichen Ausblicks auf den See hat es sich gelohnt. Wir
haben uns am kühlen Wasser und in der heißen Sonne ein bisschen entspannt und sind dann um den See weitergefahren. Mit dem Rundgang
endete unsere Radtour und den letzten Tag auf dem Heimweg verbrachten wir am Adriatischen Meer. Wir haben die Ruhe, die Entspannung, die
Hitze und strahlende Sonne genossen wie noch nie zuvor.
Die karpatendeutsche Jugend hat während dieser Veranstaltung sehr
viel Sport
p gemacht,
g
, viel Spaß
p gehabt,
g
, viele interessante Leute getroffen,
JUGEND
Blatt
über neue Ideen und Pläne gesprochen und dank der Geschichten über
ein starkes Volk viele neue Eindrücke und Erkenntnisse gewonnen, die
das Bewusstsein und die Zugehörigkeit zur deutschen Minderheit gefestigt haben. Wir bedanken uns bei allen, die zu diesem erfolgreichen
Projekt beigetragen haben und vor allem beim Bundesministerium des
Innern in Bonn für die finanzielle Unterstützung der Aktivitäten der karpatendeutschen Jugend.
HS, LU
Schreibseminar der karpatendeutschen Jugend in Kesmark
Im Rahmen des Treffens der karpatendeutschen Jugend Ende Juni in Kesmark haben
junge Germanisten aus Tyrnau, Rosenberg
und Neusohl ihre Ergebnisse vorgestellt. Beim
letzten Treffen im Dezember in Großlomnitz
hat sich die Arbeitsgruppe der Germanisten
als Ziel gesetzt, die deutschen Sprachinseln
in der Slowakei näher zu analysieren. Ihre Ergebnisse hat die Arbeitsgruppe während des
20. Jubiläums des Kultur- und Begegnungsfests in Kesmark vorgestellt. Dabei handelte
es sich um die Erforschung der deutschen
Dialekte, der Besiedlung und der Traditionen
der Karpatendeutschen. Zur Verfügung standen den Germanisten zahlreiche Literatur aus
unterschiedlichen Quellen sowie verschiedene Dokumente über die Karpatendeutschen,
mit denen sie gearbeitet haben. Nach den
Vorträgen haben die Teilnehmer eine Diskussion über ihre Forschungsergebnisse geführt.
Die gemeinsame Diskussion hat zu weiteren
Erläuterungen der Themen beigetragen. Bei
dem Treffen herrschte eine sehr gute Atmosphäre. Für die nächste gemeinsame Begegnung haben die Germanisten neue Aufgaben
innerhalb der Vertiefung ihrer Themen festgelegt. Die Arbeitsgruppe freut sich auf das
nächste Treffen der karpatendeutschen Jugend im August.
Jens Kušnír
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Berühmte Zipser
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Metzenseifner in Amerika - Theodor Joseph Kundtz (1852 – 1937)
(Fortsetzung von KB 7/2015)
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Theodor Kundtz war mit seinen Ideen und
Fähigkeiten zur richtigen Zeit am richtigen
Ort. Warum? Thomas White, der Gründer
der White Sewing Machine Company ließ
seit 1872 in Cleveland die ersten, einfachen
Nähmaschinen produzieren. Für diese stellte
Kundtz die passenden Schränkchen her. Aber
nicht nur das. Er entwickelte die bislang auf
einer kleinen Platte aufgesetzten Nähmaschinen zu eleganten Möbelstücken. Von seinen
insgesamt 44 Patenten bezogen sich 32 auf
das Versenken der Nähmaschine und das Verwenden des Nähmaschinenschranks für weitere Zwecke, z.B. als Sekretär (siehe Bilder).
Nähmaschine …
Die fünf Gebäude der Theodor Kundtz Company ca. 1920
vor- und nachgelagerter Produktionsbereiche
aus. Die Kundtz Company wuchs, auf dem Höhepunkt 1910 hatte sie 2.500 Beschäftigte.
Kundtz war einer der Pioniere dessen, was
wir heute als vertikale Integration bezeichnen. Das Holz kam aus eigenen Wäldern und
wurde in zwei Sägewerken seiner Company
geschnitten. In seinen fünf Betrieben wurden
jeden Monat bis zu 10.000 Schränke hergestellt.
Nicht nur Nähmaschinen
Theodor Kundtz beobachtete das wirtschaftliche Umfeld und passte seine Produkte
dem Markt an. Da das von ihm gefertigte gebogene, in Schichten geklebte Holz nicht nur
stabiler, sondern auch billiger war, gründete er
1895 eine Firma, die Fahrradräder herstellte.
Hier produzierten 130 Arbeitskräfte pro Tag
2.000 Stück.
Karossen der Kundtz Co. für die US Post
… oder auch Sekretär
Zusätzlichen Aufschwung erhielt die Nähmaschinenproduktion durch die wohl berühmteste Frau Amerikas im 19. Jahrhundert, die
Frauenrechtlerin Susan B. Anthony. Bei einer
nächtlichen Ankunft in Cleveland erstaunten sie die vielen Lichter in den Häusern der
Stadt. Sie erfuhr, dass die Frauen nur in der
Nacht Zeit für Näharbeiten fänden. Anthony
war entsetzt.
Am nächsten Morgen erschien sie bei Thomas White mit folgendem Vorschlag: Wenn
White die Kosten übernähme, würde sie im
ganzen Land Werbezettel für seine Nähmaschinen verteilen. Auf deren Rückseite müssten aber ihre Forderungen für verbesserte
Frauenrechte stehen.
Diese Aktion führte zu einer explosionsartigen Steigerung des Umsatzes. Kundtz baute
sein Unternehmen auch durch Übernahme
14
Auch bei dem beginnenden Automobilbau,
mischte Kundtz kräftig mit. Er stellte Karosserien und hochwertige Innenausstattungen her.
Zu den Großabnehmern zählte auch die Post
der USA (Bild).
Bereits 1890 begann Kundtz mit dem Herstellen von Bänken und Möbeln für Schulen.
In mehr als 5.000 Kirchen in 48 US-Bundesstaaten führte er Arbeiten aus. Seine Leute
produzierten Kanzeln, Altäre und gestalteten
ganze Altarräume, einschließlich der religiösen Figuren. Die Holzschnitzarbeiten werden
bis heute bewundert.
Sozial und heimatverbunden
Die Mehrzahl seiner Beschäftigten kam
aus Metzenseifen. Zunächst waren es vor allem Verwandte und Nachbarn. Das führte zu
Problemen bei der Lohnzahlung, weil z.B.
1910 mehr als ein Dutzend Arbeiter John Gedeon hießen. So musste der Zahlmeister Ergänzungen wie “John Gedeon, Endfertigung,
rotes Haar, Brille” auf die Lohntüte schreiben.
Theodor wurde als verantwortungsvoller
Chef geschätzt, viele nannten ihn “Fota”. Sei-
ne Heimat und deren Menschen bedeuteten
ihm viel. Vor Arbeitsbeginn traf er sich mit
Landsleuten vor dem Fabriktor. Dort sprach
man in der mantakischen Mundart über die
Geschehnisse zu Hause, bis die Sirene zur
Arbeit rief.
Er führte Regelungen ein, die man als Vorstufen zur Kranken- und Rentenversicherung
ansehen kann und gab Unterstützung beim
Hauskauf. In Kundtz' Haus musste nach dem
Dinner Deutsch gesprochen werden. Wer das
vergaß und ins Englische wechselte, hatte einen Nickel (5 Cent) zu zahlen.
Noch bevor er an den Bau einer eigenen
Villa in Lakewood (1898-1902) dachte, ließ er
1890 für die ungarisch-stämmige Community
die Hungaria Hall bauen. 1931 finanzierte er
die Renovierung seiner Heimatkirche in Metzenseifen.
In Cleveland war Theodor Mitgründer der
ungarisch-sprachigen Zeitung Szabadság und
finanzierte ein Kossuth-Denkmal. Maßgeblich
war er an der Errichtung des WashingtonDenkmals in Budapest beteiligt. Für seine Verdienste wurde er 1902 vom österreichischen
Kaiser Franz Joseph zum Ritter geschlagen.
Mit 73 in den Ruhestand
Am 9. Mai 1925, nach einer 50-jährigen,
beispiellosen Arbeit im eigenen Unternehmen, verkaufte Theodor seine Firma und ging
in den Ruhestand. Diesen verbrachte er in
der von ihm selbst entworfenen und mit hoher Handwerkskunst gestalteten Villa in Lakewood.
Die Lakewood Villa
Geehrt und hochdekoriert, verstarb er am 14.
September 1937 im Kreis der Familie.
Dr. Heinz Schleusener
(Dank an Edward Kundtz u. Christopher
Eiben für die Unterstützung mit Bildund Textmaterial)
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Geschichtskapitel
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges: Schicksalsmonat August 1945
- Am 2. 8. unterzeichneten im Potsdamer Schloss Cecilienhof die
Vertreter der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges ein Protokoll, das den künftigen Umgang mit dem unterlegenen Deutschland regeln sollte (Frankreich tritt am 7. 8. unter Vorbehalten
bei). In diesem Vertrag wurde die Demokratisierung, Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Dekartellisierung und Dezentralisierung Deutschlands festgelegt. In Abschnitt XII des Potsdamer
Abkommens wurde gleichzeitig festgelegt, dass die deutsche
Bevölkerung aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn „in
ordnunggemäßer und humaner Weise“ überführt wird. Dies soll
die bereits laufende zum Teil gewalttätige Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten rechtfertigen.
- Am 2. 8. wurde von Staatspräsident Edvard Beneš das Verfassungsdekret Nummer 33 über die „Regelung der tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft deutscher oder magyarischer
Nationalität“ erlassen. Veröffentlicht wurde das Dekret am 10.
8. 1945. Nach diesem Dekret haben die tschechoslowakischen
Staatsbürger deutscher oder magyarischer Nationalität die
tschechoslowakische Staatsbürgerschaft verloren. In der Zeitschrift Právni praxe (9/1945) wurde offen geschrieben: „Der
Zweck dieses Dekretes ist es, die Deutschen zur Vorbereitung
ihres Abschubs aus dem Gebiet der Tschechoslowakei ihrer
Staatsbürgerschaft zu entkleiden“. Am 10. 8. haben also auch
die Karpatendeutschen definitiv alle Bürgerrechte verloren.
- Am 6. 8. haben die USA in Hiroshima und am 9. 8. in Nagasaki
die erste und bislang einzige Atombombe in einem Krieg abgefeuert. Diese Atombombenabwürfe trugen erheblich dazu bei,
dass Japan am 15. 8. die Beendigung des „Großostasiatischen
Krieges“ bekannt gab.
- Am 11. und 12. 8. tagte in Sillein/Žilina die Kommunistische Partei der Slowakei. Als Vorsitzender wurde Viliam Široký gewählt.
Das Verfassungsdekret Nummer 33 betraf die „Regelung der
tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft deutscher oder magyarischer Nationalität“.
Im August 1945
wurde Viliam Široký
als Vorsitzender
der Kommunistischen
Partei der Slowakei
gewählt.
- Am 22. 8. haben die slowakischen Bischöfe in ihrem Hirtenbrief
dem neuen Staat ihre Loyalität bekundet, aber gleichzeitig verlangten sie die Glaubensfreiheit der Bürger.
- Am 23. 8. hat der Slowakische Nationalrat die Anordnung über
die Bildung der Arbeitslager erlassen. Dort wurden auch die Regeln für die Deutschen in den Lagern festgehalten, unter anderem die Arbeitspflicht.
- Am 28. 8. wurde das Dekret des Staatspräsidenten Edvard Beneš über die Einberufung der provisorischen Nationalversammlung erlassen, welche seine 143 Dekrete, die ohne rechtlichen
Grund erlassen wurden, nachträglich billigen sollte.
- Am 28. 8. haben in Neusohl/Banská Bystrica die Wahlen in den
Slowakischen Nationalrat stattgefunden. Als Vorsitzender wurde
Karol Šmidke gewählt.
- Am 28. 8. wurden in Prag die Abgeordneten der Provisorischen
Nationalversammlung gewählt.
Red
Hiroshima vor der Atombombe...
Deutsche kamen unter anderem ins Arbeitslager in Engerau
...und danach.
15
Gedanken zur Zeit
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Warum das rechte Erinnern gut ist
Nachdenken über die tiefe Sehnsucht des menschlichen Herzens
von Ferdinand Klein (Teil 4)
Über das etwas umständlich formulierte Thema „Sinn im Sinnlosen finden nach logotherapeutischem Verständnis. Nachdenken
über die tiefe Sehnsucht des menschlichen Herzens und Erfahrungen beim Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz (Unterzips)“
habe ich beim Bernrieder Heimat- und Kulturseminar des Hilfsbundes Karpatendeutscher Katholiken e.V. München – Landesverband
Bayern in der Karwoche 2015 gesprochen. Den Vortrag habe ich
überarbeitet. Er möchte auch den Leserinnen und Lesern des Karpatenblattes Impulse zum rechten Erinnern und Nachdenken geben
und sie zum Gespräch motivieren. Heute lesen Sie den letzten Teil.
Ein Gespräch mit den Einsiedler Frauen
An dem Gespräch, das meine Frau Dr. Anna Klein-Krušinová protokolliert hat, nahm auch der Bürgermeister Herr Kujnisch teil. Jede
Teilnehmerin brachte sich mündlich oder schriftlich ein. Als Beispiel
zitiere ich Frau Mgr. Anna Mitríková aus Göllnitz.
„Ich weiß nicht, ob jemand auf meine Lebensgeschichte neugierig ist, denn ich gehöre nicht zu den Vertriebenen, aber zu
den Gebliebenen. Zur Evakuierung waren ich und mein älterer
Bruder schon im September 1944 vorbereitet. Die Mutter schickte uns aber zu ihren Bekannten bei Prešov, wo wir zwei Wochen
waren. Bald mussten wir mit der ganzen Familie das Haus verlassen und kamen vor Weihnachten wieder zu Hause an, als bei
uns schon deutsche Soldaten einquartiert waren. So haben wir
die Front und die Befreiung zu Hause überlebt. Die zweite Katastrophe kam im Jahre 1946, als uns die Vertreibung drohte. Den
Beamten sagte meine Mutter, dass unser Zuhause in Göllnitz ist,
sie können uns alle erschiessen, wir bleiben. Vielleicht war unsere Situation deshalb so schwer, weil unser Vater nicht mehr
lebte. Unter den Beamten und Polizisten waren auch Bekannte
und sie wussten, dass meine Mutter mit fünf Kindern nur schwer
die Vertreibung überleben würde. So sind wir geblieben, hatten
keine Staatsbürgerschaft und das ganze Eigentum wurde konfisziert. (...) Über den Sinn meines Lebens habe ich als Kind nicht
nachgedacht. In die Stadt kamen viele fremde Leute, nichts war
so wie vorher. Trotzdem war meine Kindheit schön. Ich kam in
die slowakische Schule, hatte aber Glück, dass ich in der Nachbarschaft drei slowakische Mädchen hatte und ihre Lesebücher
kannte. So besuchte ich drei Monate die vierte Klasse. Fast alles
lernte ich auswendig, denn ich wollte so gut sein wie die slowakischen Kinder, sie sogar übertreffen. In der fünften Klasse
terrorisierten die Lehrer alle deutschen Kinder.
Am Gymnasium hatte ich gute Mitschüler, die das gleiche
Schicksal wie ich hatten, wir sind bis jetzt Freunde geblieben.
Als Fremdsprachen wurden leider nur Russisch, Französisch und
Latein angeboten. Erst nach mehreren Jahren konnten die Studenten auch Deutsch lernen.
Als ich schon einige Jahre selbst unterrichtete, tat es mir immer leid, dass ich alles von meiner Kindheit vergessen hatte, so
wollte ich extern die deutsche Sprache studieren. Vom Schulamt
habe ich dafür keine Bewilligung bekommen. Es wurde mir gesagt, dass man Göllnitz abgermanisieren muss. Trotzdem studierte ich vier Jahre und wurde zur Staatsprüfung zugelassen.
Vielleicht habe ich damals einen von meinen Lebenssinnen erfüllt. (...) Ich bin stolz, wenn ich meine dankbaren Schüler treffe,
denen ich viele Jahre ein wenig die deutsche Sprache beigebracht habe. Heute arbeiten schon viele Krankenschwestern
in Östereich, die bei mir wenigstens die grundlegenden Sätze
lernten.
Viele Jahre unterrichtete ich und niemand hatte etwas gegen
mich. Erst als ich Direktorin der „Schule in der Natur“ wurde, kamen anonyme Briefe, dass ich ein germanisch-faschistisches
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Element bin. Zum Glück arbeiteten auch am Schulamt schon verständnisvolle Leute und ich war bis zu meiner Rente Direktorin.“
Meine Antwort
„Liebe Anna, Deine E-Mail ist ein redliches und ehrliches
Dokument. Es zeigt, wie Du das Leben zum eigenen Wohl, zum
Wohl Deiner Familie und für das Wohle vieler junger Menschen
gelebt hast und heute lebst. Deine anschaulichen Worte zum
Lebenssinn sind ein wichtiges Dokument. Es lehrt uns wie die
Daheimgebliebenen ihr Leben trotzdem gemeistert und ein JA
zu ihrem Schicksal gesagt haben. Dein Leben und Wirken ist
ganz auf Frankls Spur, das von Güte und Freude durchdrungen
war. Danke für Deine Worte, die ich in der Karwoche 2015 beim
Bernrieder Seminar des Hilfsbundes Karpatendeutscher Katholiken zitieren werde“.
Das Beispiel lädt zum rechten Nachdenken ein
Anna hat als einzigartige Person auf die Sinnlosigkeit des Krieges und seine Folgen mit ihrem persönlichen Lebens-Sinn geantwortet. Weil jeder den „Willen zum Sinn“ (Frankl) nur für sich immer
wieder neu finden und realisieren kann, möchte ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, zum Gespräch einladen, bei dem abstraktes und
distanziertes Denken nicht gefragt sind. Wie ist das gemeint? Der
Neuropsychologe Oliver Sacks berichtet über Dr. P., einen renommierten Musikwissenschaftler, der an Menschen so heranging, als
handle es sich um abstrakte Puzzles. Er verfügte über eine forma-
le Gnosis und war fähig kognitive Hypothesen zu formulieren. Sein
Wahrnehmen entbehrte aber der Emotionalität. Er schaute die Menschen nicht an und setzte sich mit ihnen nicht in Beziehung.
Das Beispiel Dr. P. zeigt ein Denken, das nicht zum mitfühlenden
Dialog führt. Wir können nun als „zum Sinn berufene Menschen“
(Schuchardt) unseren persönlichen oder existenziellen Sinn aufleuchten lassen und Goethes Wort beherzigen, das für Viktor Frankl
die beste Maxime der Logotherapie ist: „Wenn wir die Menschen
nehmen, wie sie sind, dann machen wir sie schlechter; wenn wir sie
aber so nehmen, wie sie sein sollten, dann machen wir sie zu dem,
was sie sein können“.
Eine Frage zum Schluss
Konkrete Logotherapie, wie ich sie hier vorgestellt habe, pflegen
die Frauen des Einsiedler Literaturkränzchens. Verdienen nicht gerade auch diese Frauen und Menschen wie Herr Krauss mit ihrer
tiefen Sehnsucht des Herzens eine Würdigung und Anerkennung
im politischen Raum?
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Heimatglocken
„Um anzuschauen die Freundlichkeit des Herrn“
Psalm 27,4
Lieber Leser, ich schreibe diesen Monatsgruß, weil die Wahrheit von und das
Herrliche an Jesus Christus, dem Sohn
Gottes, atemberaubend sind. Ich sage mit
dem Psalmisten: „Eins habe ich von dem
Herrn erbeten, danach trachte ich: zu wohnen im Haus des Herrn alle Tage meines
Lebens, um anzuschauen die Freundlichkeit des Herrn und nachzudenken in seinem Tempel“ (Psalm 27,4). Wenn man als
Reiseleiter arbeitet und weiß, dass die Touristen schöne Orte sehen wollen – dass
sie sogar mitunter ihr Leben dafür riskieren
würden -, und man dann auf eine atemberaubende Schlucht stößt, sollte man sie
ihnen als Reiseleiter zeigen und darauf
dringen, dass sie das Bild genießen. Unsere menschliche Natur möchte Wunder
erleben und staunen. Und es gibt nichts,
was uns mehr den Atem nimmt als Jesus
Christus. Ungefährlich ist Er nicht, aber
überwältigend.
Gott hat die Ewigkeit in unser Herz hineingelegt und es mit Sehnsucht erfüllt.
Aber erst wenn wir den überwältigenden
Gott sehen, wissen wir, wonach wir uns
sehnen. Das ist der Grund für die allgemein
verbreitete Ruhelosigkeit. Daher kommt
auch das berühmte Gebet von Augustinus:
„Du hast uns auf dich hin geschaffen, und
unser Herz ist ruhelos, bis es Ruhe findet
in dir.“
Die Welt kennt eine unstillbare Sehnsucht. Sie versucht sie zu stillen – durch
Urlaub in schöner Landschaft, in schöpferischem Tun, mit großartigen Filmen, sexuellen Erfahrungen, verrückten Sportarten,
durch Alkohol und Drogen, wirtschaftliche
Erfolge, usw. Doch die Sehnsucht bleibt.
Was steckt dahinter? C.S. Lewis sagt:
„Wenn ich in mir eine Sehnsucht spüre, die
durch keine Erfahrung dieser Welt gestillt
werden kann, ist die wahrscheinlichste Erklärung dafür, dass ich für eine andere Welt
geschaffen wurde“.
Die Tragik besteht darin, dass diese
Welt das Echo für das Original hält. Wenn
wir Gottes überwältigende Schönheit den
Rücken zukehren, werfen wir einen Schatten und verlieben uns in diesen. Aber das
macht uns nicht zufrieden. Die Sachen,
in denen wir die Schönheit gefunden zu
haben glauben, werden uns enttäuschen,
wenn wir uns auf sie verlassen. Denn sie
sind nicht die Sache selbst; sie sind nur der
Duft einer Blume, die wir selbst nicht gefunden haben, das Echo einer Melodie, die
wir selbst nicht gehört haben, Nachrichten
aus einem Land, das wir nie besucht haben.
Ich schreibe diesen Monatsgruß, weil
die überwältigende Schönheit und Herrlichkeit uns besucht hat: „und das Wort
wurde Fleisch und wohnte unter uns, und
wir haben seine Herrlichkeit angeschaut,
eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen
vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Johannes 1,14). Ich kann nur sagen: Schauen
Sie hin! Glauben Sie! Lassen Sie sich erfüllen! Wenden Sie sich endlich mit ganzem
Herzen Jesus Christus zu und übergeben
Sie Ihm ihr Leben! Bekennen Sie Ihm doch
endlich Ihre ganze Schuld – dass Ihnen Jesus Christus im Leben mehr oder weniger
egal war. Und dann wenden Sie sich an Ihn
in allen Lebenslagen: Danken Sie für alles,
was Sie haben. Es kommt ja von Ihm. Er
ist für Sie gestorben! Das ist das größte
Geschenk und das unbegreiflichste Ereignis der Weltgeschichte. Bitten Sie Ihn, der
Herr in Ihrem Leben zu werden! Dann werden Sie seine unermessliche Herrlichkeit
und Schönheit sehen.
Thomas Herwing
Dokumentation
der Vertreibung
der Brucker
„Denk an die Tage der Vergangenheit,
lerne aus den Jahren der Geschichte.
Frag deinen Vater, er wird es dir erzählen,
frag die Alten, sie werden es dir sagen.“
Das ist ein Zitat aus dem Lied Mose im
Buch Deuteronium, Kapitel 32,7. Und zur
Erfüllung dieser tiefen Gedanken haben
die am 3. Juli 1945 vertriebenen Deutschen aus Bruck an der Donau/Most na
Ostrove das 100-seitige Buch „70 Jahre
danach - Bruck an der Donau unvergessen“ herausgegeben. Auf dem Umschlag
des Buches steht: „Das Erleben der Vertreibung soll im Gedächtnis erhalten bleiben – nicht vergessen – als Würdigung
des Schicksals unserer vertriebenen
Brucker.“ Diese Veröffentlichung trägt in
großem Maße dazu bei. Herausgeber des
Buches ist P. Alois Sághy SDB, Don Boscogasse 14, 1230 Wien (E-Mail: alois.
saghy@donbosco).
An die Freunde
Wieder einmal ausgeflogen,
Wieder einmal heimgekehrt;
Fand ich doch die alten Freunde
Und die Herzen unversehrt.
Wird uns wieder wohl vereinen
Frischer Ost und frischer West?
Auch die losesten der Vögel
Tragen allgemach zu Nest.
Immer schwerer wird das Päckchen,
Kaum noch trägt es sich allein;
Und in immer engre Fesseln
Schlinget uns die Heimat ein.
Und an seines Hauses Schwelle
Wird ein jeder festgebannt;
Aber Liebesfäden spinnen
Heimlich sich von Land zu Land.
Theodor Storm (1817 - 1888) deutscher
Jurist, Dichter und Novellist
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Nachrichten aus Heim und Familie
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Wir gratulieren
Region I. Pressburg
gratuliert Roman Borza zum 48., Július
Bruckner zum 81., Božena Brucknerová
zum 76., Rosalia Barniaková zum 79., Karina Cíleková-Habšudová zum 42., Agata
Dubinová zum 61., Gisela Focková geb.
Bunčák zum 82., Marta Hejtmánek zum
66., JUDr. Eva Falisová zum 36., Eva
Heribanová zum 70., Hildegard Klčová zum
94., Daniela Kekešiová zum 39., Helena
Kačkovičová geb. Standlmann zum 84.,
Edita Kollárová zum 59., PhDr. Hedviga
Lukavová zum 61., Miriam Ledererová zum
50., Ing. Marian Markus zum 89., Miroslav
Anton Marosch zum 52., Karel Pachinger
zum 75., Ursula Plašeková geb. Richter
zum 93., Matilda Sadloňová zum 85., Martin Stolár zum 54., Stefan Stolarik zum 86.,
Gertruda Šturdíková geb. Reich zum 84.,
Ing. Helga Tomčíková zum 71., Ing. Ingrid
Tomčíková zum 58., Dr. Edith Truben zum
88., Karol Tilandy zum 80., Jozef Tisovský
zum 62., Anna Vozárová zum 84., Karl
Wechter zum 50., Thomas Wiebauer zum
38. und Katarína Zamiešarová zum 38. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit und Zufriedenheit im Kreise Ihrer
Familie.
Region II. Hauerland
• Die OG des KDVs in Tužina/Schmiedshau gratuliert Anna Herchelová zum 78.,
Júlia Slobodová zum 78., Karolína
Cholevová zum 76., Otto Schwarc zum 72.
und Janka Oravcová zum 43. Geburtstag.
Alles Gute, viel Glück, viel Gesundheit und
Zufriedenheit im Kreise Ihrer Familie.
• Die OG des KDVs in Horná Štubňa/
Ober-Stuben gratuliert Ľudevít Hamor zum
72., Ing. Miroslav Hanus (Bad Stuben) zum
58., Ing. Jozef Hogh zum 50., Ján Hogh d.
J. zum 40., Mária Hrúzová zum 58., Mária Maršalová (Turz-Sankt Martin) zum 89.,
Alojz Rurik zum 87. und Regina Vronská zum
67. Geburtstag. Viel Gesundheit, Glück und
Spaß in den weiteren Jahren.
• Die OG des KDVs in Handlová/Krickerhau gratuliert Jozef Padyšák zum 76.,
PhDr. Ľudmila Beznosková zum 73., Ľudmila Róžová zum 68., Jozef Oswald zum
65., Anna Neubaerová zum 51., Anna
Padyšáková zum 51. und Mgr. Jana Oswaldová zum 38. Geburtstag. Von ganzem
Herzen wünschen wir alles Gute, viel Gesundheit, Glück und Spaß in den weiteren
Jahren!
• Die OG des KDVs in Kľačno/Gaidel gratuliert Štefánia Leitmanová zum 71., Jozefína Paleschová zum 63. und Ľuboš Leitman
zum 47. Geburtstag. Wir wünschen Ge-
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sundheit, Glück und Gottes Segen im Kreise der Familie.
• Die OG des KDVs in Turček/Oberturz
gratuliert Edita Teltschová zum 64. Geburtstag. Wir wünschen viel Glück bei bester Gesundheit und Zufriedenheit.
• Die OG des KDVs in Malinová/Zeche
gratuliert Lydia Greschnerová zum 74.,
Oľga Luprichová zum 63., Mária Kmeťová
zum 61. und Ivana Richterová zum 40. Geburtstag. Wir wünschen viel Glück, beste
Gesundheit und Zufriedenheit in den weiteren Jahren.
• Die OG des KDVs in Kunešov/Kuneschhau gratuliert Ján Ihring zum 67. und
Lubko Ihring zum 38. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, Gottes Segen und Zufriedenheit im weiteren Leben.
• Die OG des KDVs in Nitrianske Pravno/
Deutsch-Proben gratuliert MUDr. Viliam
Elischer zum 62., Tibor Medveď (Pressburg) zum 60., Anna Šverčíková zum 60.,
Elena Jamrichová zum 58., Štefan Supek
zum 53., Peter Witkovský zum 51., Ľubomír
Gross d.J. zum 43., Katarína Grossová zum
41., Magdaléna Lajstríková zum 39. und
Katarína Ivinová zum 33. Geburtstag. Viel
Gesundheit, Glück und Spaß im weiteren
Leben.
• Die OG des KDVs in Janova Lehota/
Drexlerhau gratuliert Reinhold Gerschner
zum 75., Helmuth Stredák zum 71., Mária
Neuschlová zum 70. , Pavol Müller zum 51.
und Monika Klajbanová zum 23. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, Gottes Segen und Zufriedenheit im weiteren Leben.
• Die OG des KDVs in Krahule/Blaufuss
gratuliert Anna Čechová zum 80., Ingrid
Ďurianová zum 75., Rudolf Kmeť zum
64., Alena Tomeková zum 60. und Mária
Robová zum 54. Geburtstag. Wir wünschen von ganzem Herzen alles Gute, Gesundheit, Gottes Segen in den weiteren
Lebensjahren.
Region III. Oberzips
• Die OG des KDVs in Spišská Nová Ves/
Zipser Neudorf gratuliert Erika Kapsdorferová zum 81., Helena Kirnerová zum 77.,
PaedDr. Jaroslava Okályová zum 60., Anna
Holečková zum 54., Ing. Martin Augustini
zum 32. Geburtstag. Wir wünschen Gesundheit und Zufriedenheit im Kreise ihrer
Lieben.
• Die OG des KDVs in Poprad/Deutschendorf gratuliert Hilda Holovová zum 91.,
Anna Simonis zum 81., Anna Cháb zum 77.,
Bernarda Pataky zum 66., Klaudia
Smetana zum 62., Katarina Nikerle zum
53., Ing. Zuzana Valečková zum 52., Ing.
Mária Rúčková zum 52., Norbert Kintzler
zum 43. und Silvia Ivanidesová zum 29.
Geburtstag. Wir wünschen viel Gesundheit
und Gottes Segen, und noch viele schöne
Tage in den weiteren Jahren.
• Die OG des KDVs in Kežmarok/Kesmark
gratuliert Rozália Kschenschig zum 91.,
Mária Čabrun zum 60. und Marta Krupka
zum 58. Geburtstag. Alles Gute, viel Gesundheit und Zufriedenheit im Kreise Ihrer
Familie.
• Die OG des KDV in Chmeľnica/Hopgarten gratuliert Norbert Frank zum 72., Paul
Boratko zum 70., Stefan Kana zum 69.,
Stefan Lang zum 65., Anna Dufala 64.,
Darina Bartovicova zum 63., Anna Soltys
zum 56., Maria Kozak zum 55., Rudolf
Hanicak zum 51. und Monika Lang zum 31.
Geburtstag. Denke darüber nach, wie du
es schaffst, und nicht darüber, warum du es
nicht schaffen kannst. Alles Beste.
Region IV. Unterzips
•Die OG des KDVs in Mníšek nad Hnilcom/Einsiedel an der Göllnitz gratuliert Rudolf Weag (Deutschland) zum 92., Helene
Benedig zum 78., Hildegard Kujsnisch zum
73., Walter Tóth zum 73., Vladimír Hudec
zum 68., PharmDr. Ingeborg Lichner zum
62., Ing. Günter Zavatzky zum 50.,
Mgr. Lívia Palková zum 44. und Adriana
Schneider zum 42. Geburtstag. Alles, was
man braucht zum Leben, ist Gesundheit,
Kraft, Mut und Gottes Segen – und das
wünschen wir ihnen von Herzen.
• Die OG des KDVs in Dobšiná/Dobschau
gratuliert Gertrúda Malinová zum 84., Mária
Vozárová zum 81., Justína Paulíková zum
78., Erika Šimková zum 79., MUDr. Juraj
Pálka zum 77., Gabriela Chmelová zum 68.
und MUDr. Andrej Breuer zum 65. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, beste Gesundheit, Gottes Segen, viele sonnige Tage
und Zufriedenheit im Kreise der Familie.
• Die OG des KDVs in Gelnica/Göllnitz
gratuliert Magdaléna Cehlárová zum 85.,
Mariana Vargová zum 61. und Stanislav
Gatinger zum 51. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit und Zufriedenheit im Kreise ihrer Familie.
• Die OG des KDVs in Smolnícka Huta/
Schmöllnitz Hütte gratuliert Helena
Horváthová zum 82., Ján Petrovič zum
79., Darina Mikulová zum 63. und Marián
Pohly zum 52. Geburtstag. Wieder ist ein
Jahr vergangen, grad erst es angefangen,
tröste dich und bleibe froh, andern geht es
ebenso, lasse dich durch nichts verdrießen,
frohe Stunden zu genießen, dann sagst du
in einem Jahr, dieses Jahr war wunderbar.
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Gesundheit, Glück und ein langes Leben,
das möge euch der liebe Gott im Himmel
geben.
• Die OG des KDV in Smolník/Schmöllnitz
gratuliert Hildegard Zavillová zum 77., Kornel Puchy zum 72. und Ing. Lenka Gallová
zum 32. Geburtstag. Wir wünschen alles
Gute, rechte Gesundheit, Gottes Segen,
viele sonnigen Tage und Zufriedenheit im
Kreise der Familie.
• Die OG des KDVs in Švedlár/Schwedler
gratuliert Margita Gatinger (Zipser Neudorf)
zum 83., Ladislav Hamrák (Jeckelsdorf)
zum 81., Ladislav Mastiliak (Wagendrüssel)
zum 81., Štefan Ivančo zum 56., Monika
Liptáková zum 50., Ing. Klaudia Malaková
zum 39., Ján Krištofory (Bella) zum 34.,
Bc. Štefan Ivančo zum 31., und Jozef Küffer
(Wagendrüssel) zum 23. Geburtstag. Zum
Geburtstag recht viel Glück, blicke immer
vorwärts, nie zurück, wenig Arbeit, recht
viel Geld, große Reisen in die Welt, jeden
Tag gesund sich fühlen, sechs Richtige im
Lotto spielen, ab und zu ein Gläschen Wein,
dann wirst du immer glücklich sein.
Region V. Bodvatal
• Die OG des KDVs in Medzev/Metzensei-
Nachrichten aus Heim und Familie
fen gratuliert Jana Ballasch zum 52., Miroslava Bordiga zum 22., Zlatica Bröstl zum
78., Adriana Eližer zum 38., JUDr. Valeria
Flachbart zum 60., Monika Frankovič zum
36., Ing. Teresia Gedeon zum 54., Brigite
Göbl zum 51., Jozef Knap zum 45., Paul
Macorlik zum 70., Anna Meder zum 76.,
Peter Quallich zum 44., Roman Quallich
zum 23., Romana Quallich zum 22., Kornel Richter zum 66., Roland Schmotzer
zum 48., Maria Slašťan zum 61., Katarina
Sorger zum 51., Herman Trebuna zum 79.,
Maria Tremko zum 91., Rudolf Werdenits
zum 48., und Hildegard Zavilla zum 77.
Geburtstag. Gesundheit und Zufriedenheit,
nebst allem, was euch sonst erfreut, ein
langes Leben obendrein, soll alles euch bescheret sein.
• Die OG des KDVs in Vyšný Medzev/
Ober-Metzenseifen gratuliert Ing. Bartolomej Eiben zum 84., Jolana Bucko zum 75.,
Michal Mrozek zum 75., Helmut Ludwig
Eiben zum 73., Ing. Zoltan Tomasch zum
65., Rajmund Stark zum 58. und Hildegard
Novysedlak zum 43. Geburtstag. Das Jahr
ist wieder mal vorüber, sei nicht traurig darüber. Schau doch glücklich auf dein Leben,
sonst bleiben auf dir nur Sorgen kleben.
Dann bitte Gott um Segen, um die Sorgen
vom Tisch zu fegen. Schau nach vorne nie
zurück, gehe entgegen deinem Glück.
• Die OG des KDVs in Košice/Kaschau
gratuliert Mária Kleinová zum 91., Gertrud
Greserová zum 86., Gertrud Richtarčíková
zum 86., Mária Grančičová zum 82., Mgr.
art. Vladislav Klein zum 71., Ján Olšavský
zum 71., Mária Alexyová zum 70., Dipl.-Ing.
Milan Alexy zum 69., Mária Gedeonová
zum 64. und Eva Dobiášová zum 61. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, beste
Gesundheit, Gottes Segen, viele sonnigen
Tage und Zufriedenheit im Kreise der Familie.
In stiller Trauer
Region Hauerland, die OG in Oberstuben,
verabschiedete sich von ihrem Mitglied
Anna KRIŠTOVÁ, die sie im 74.
Lebensjahr für immer verlassen hat.
Gott schenke ihr die ewige Ruhe.
Aus der traurigen Geschichte
Die Wahrheit ist: Vor 71 Jahren, am 21.
September 1944, ermordeten die Mitglieder der Jegorow-Partisanenbrigade 187
deutsche Zivilpersonen aus Glaserhau. Alle
deutschen Männer des Ortes zwischen 16
und 60 Jahren hatten sich auf Befehl der
Partisanen mit Schaufeln, angeblich zu einem Arbeitseinsatz am Dorfplatz versammelt. Dann wurden sie zum Bahnhof geführt
und mit dem Zug zu einem Stichgleis vor
dem „Ebenen Wald“ ungefähr zwei Kilometer außerhalb des Ortes gebracht. Im nahen
sakers ein Mahnmal. Die
Vertreter der Karpatendeutschen Landsmannschaft, des Karpatendeutschen Vereins mit dem
Pfarrer Johannes Waldemeier und die Bürgermeisterin von Glaserhau
Erika Lahutová haben bei
der Kranzniederlegung an
die Unschuld der Opfer
des Massakers sowie an
Wald mussten sie eine Grube ausheben: 8
m lang, 1,50 m breit und knapp 60 cm tief.
Danach mussten sie sich dicht nebeneinander in die Grube stellen und wurden mit
Maschinengewehren getötet. Nur der Pfarrer Msgn. Josef Pöss überlebte unter den
Leichen.
Seit 1944 befindet sich am Ort des Mas-
die inzwischen Verstorbenen Josef Stricz und
Johann Grossmann gedacht, die sich um eine
Aufarbeitung des Massenmordes und die Aufstellung eines Mahnmales
verdient gemacht haben.
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Kaleidoskop
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Gelesen: Plus 7 dni widerlegt einen
Slowakeideutschen-Mythos
Schon seit Jahren ist die Zeitschrift Plus
7 dní (Plus 7 Tage) in der Slowakei das Wochenmagazin mit der größten Auflage. Gedruckt werden um die 235 000 Stück, die
Zahl der regelmäßigen Leser soll bei etwa
689 000 liegen. Die Zeitschrift erschien
schon vor 25 Jahren. Zu diesem Jubiläum
machte die Redaktion eine Übersicht von
Themen, die die Zeitschrift angesprochen
hat.
In der Nummer 31 vom 30. Juli 2015
wurde eine Zusammenfassung der „Erfindungen und Mythen, die wir widerlegen
konnten“ veröffentlicht. Einen dieser Mythen beschrieb die Redaktion mit folgendem Titel: „Slowakeideutsche. Wir haben
den Mythos, wer Deutscher ist, der ist
ein Nazist, widerlegt.“ Da heißt es weiter:
„Verallgemeinerung ist immer ungerecht
und bezieht sich auch auf die Slowakei-
deutschen, die Jahrhunderte lang auf unserem Gebiet lebten“. Diese Ansicht haben
wir zwar immer vertreten, aber es erfreut
schon, wenn man es in einer meinungsbildenden slowakischen Zeitung liest.
Die größte
Lederhose
der Welt
Zell am See ist
nicht nur einer der
bedeutendsten Wintersportorte
Österreichs, sondern dieser Ort rühmt sich
auch mit einer ganz
besonderen Attraktion. Hier hängt die
größte
Lederhose
der Welt. Das Traditionshaus Leder Ritsch
hat das anschauliche
Stück 2013 mit einer
Bundweite von 8,50
Metern, einer Seitenlänge von 5,30
Metern und einem
Gesamtverbrauch von
110 Quadratmetern
Leder
hergestellt.
Rund 65 Kilogramm
wiegt die Riesenlederhose.
Witz aus Metzenseifen
Greetl geht of da Zeil, on traft iere Pekannte mit an Hond. „Bi haast dea Hond?“
„Abidu,“ sogt da Pekannte. „Bii Greetl?“
„Naa, dea Hond Haast „Abidu“
(Gretl geht auf der Zeile, und trifft ihre
Bekannte mit einem Hund. „Wie heißt der
Hund“ „Abidu,“ (= wie du, Red.) sagt die Bekannte. „Wie Gretl?“ „Nein, der Hund heißt
„Abidu“.)
Von Nelly Balčák
Liebe Leserin,
lieber Leser
Wer sich einige Male mit unseren Landsleuten in Deutschland unterhalten hat, ist sicher auch auf das Thema der Vertriebenen
gekommen. Jetzt ist es soweit: Mit dem Beschluss des Bundeskabinetts vom 27. August 2014 wird ab 2015 immer am 20. Juni
der Opfer von Flucht und Vertreibung gedacht. Der erste Gedenktag wurde am 20.
Juli 2015 in Berlin gefeiert. Es war eine sehr
würdige Gedenkstunde, die bei uns mehr
Aufmerksamkeit und auch Nachdenken verdient.
Es wird sehr positiv empfunden, dass der
Bundespräsident Joachim Gauck persönlich sprach und daher dem Thema entsprechend große Bedeutung beimaß. Es war ein
wichtiges Zeichen, dass der Einladung auch
deutsche Spitzenpolikiker folgten, die diesem Thema persönlich begegnet sind: die
Mutter von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ist aus Breslau vertrieben
worden, Hessens Ministerpräsident Volker
Bouffier ist Sohn einer Donauschwäbin, der
uns gut bekannte Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale
Minderheiten Hartmut Koschyk ist der Sohn
oberschlesischer Vertriebenen und schließlich der Präsident des Bundes der Vertriebenen Bernd Fabritius ist ein Siebenbürger
Sachse.
Wahrhaft historisch waren die Worte
von Bundespräsident Joachim Gauck. Er
suchte eine Erklärung dafür, dass dem Gedenken an die deutschen Opfer von Flucht
und Vertreibung erst nach 70 Jahren ein
fester Platz im Gedächtnis der Nation gegeben wird. Gauck sagte, dass Vertreibungen
zunehmend als Unrecht anerkannt werden.
Als „eindrucksvolles Zeugnis“ nannte er die
Erklärung des Slowakischen Nationalrates
für Vertreibung der Karpatendeutschen vom
Februar 1991. Zuletzt erwähnte er das Massaker von Prerau, wo nach dem Kriegsende
265 Karpatendeutsche ermordet wurden.
Er verwies auch auf die vielen anderen deutschen Opfer, an die erinnert werde müsse.
In einem gemeinsamen Interwiew des
deutschen Innenministers Thomas de Mezière und des Bundesbeauftragten Hartmut Koschyk wurde klar gesagt: Die alten
Schlachten voller Vorurteile sind vorbei. Das
gilt auch für alle Karpatendeutschen, egal wo
sie leben: Ein gemeinsamer Gedenktag der
Karpatendeutschen an einem geeigneten
Ort ist nicht nur ein Thema für die Vergangenheit, sondern vor allem für die Zukunft.
Ihr
Ondrej Pöss
KARPATENBLATT, mesačník Nemcov na Slovensku. Realizované s finančnou podporou Úradu vlády Slovenskej republiky - program Kultúra národnostných menšín 2015.
Vydavateľ: Karpatskonemecký spolok na Slovensku, Lichardova 20, 040 01 Košice, IČO 17 083 664 • E-Mail: kdv@kdv.sk
Roč.: 25. • Číslo: 276 • Uzávierka do 5. každého mesiaca • Dátum vydania: 15.08.2015
ISSN - 1336-0736 • Evidenčné číslo: 3095/09 • Náklad: 2000 výtlačkov
Korešpondenčná adresa redakcie: Redakcia Karpatenblatt, Lichardova 20, 040 01 Košice
Tel./Fax: +421-55-622 41 45 • E-Mail: karpatenblatt@gmail.com • Web: www.karpatenblatt.sk
Šéfredaktor: M.A. Katrin Litschko • Predseda redakčnej rady: Dr. Ondrej Pöss, CSc. • Grafika a pre-press: Beki Design, s. r. o., Košice • Nepredajné