Einführung Zitat: Ausbildungsrahmenplan Immobilienkaufleute
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Einführung Zitat: Ausbildungsrahmenplan Immobilienkaufleute
Aufgaben zum Modul IMK.05.02 – Betriebskosten im Wohnraum-Mietrecht Lernfeld 5: Wohnräume verwalten Einführung Zitat: Ausbildungsrahmenplan Immobilienkaufleute, Lernfeld 5 – Wohnräume verwalten und Bestände pflegen: „Die Schülerinnen und Schüler … erstellen Betriebs- und Heizkostenabrechnungen, beachten dabei den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und rechnen mit den Mietern entsprechend der rechtlichen Vorgaben ab. Sie prüfen die Möglichkeiten von Einsparpotenzialen. … Sie berechnen Mietpreisänderungen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen, prüfen deren wirtschaftliche Durchsetzbarkeit und führen die Änderung aus. … .“ Zitat Ende Die Problematik der Betriebskosten bei Wohnraummietverhältnissen hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich verstärkt. Spielten diese Kosten im Rahmen eines Mietverhältnisses früher nur eine nebensächliche Rolle, ist der Begriff der „zweiten Miete“ inzwischen allen Beteiligten geläufig. Tatsächlich gibt es schon Beispiele, wo der Betriebskostenanteil fast die Hälfte der zu zahlenden Gesamtmiete ausmacht. Dies führt immer öfter zu Streitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern. Eine weitere Problematik ergibt sich aus der Tatsache, dass der Gesetzgeber aus Gründen des Mieterschutzes und des Umweltschutzes in hohem Maße in die Vertragsfreiheit bei der Betriebskostenumlage eingreift. Sehr viele Betriebskostenabrechnungen genügen nicht den rechtlichen Erfordernissen und werden aus formalen oder inhaltlichen Gründen gerichtlich überprüft. Ihre Aufgabe muss es daher sein, sich die gesetzlichen Regelungen und die einschlägige Rechtsprechung genau zu erarbeiten, im Verwaltungsalltag anzuwenden und mietrechtlich umzusetzen. Hinweis: Die Betriebskosten in der Mietenbuchhaltung eines Immobilienunternehmens (BeKo-Vorauszahlung, Aktivierung nicht abgerechneter BeKo, Leerstandskorrektur, BeKo-Abrechnung) werden in einem separaten Modul bearbeitet. Lernziele: Nach der Bearbeitung dieses Moduls sollen Sie − die gesetzliche Begriffsbestimmung der mietrechtlichen „Betriebskosten“ eindeutig verwenden können − alle Betriebskostenarten kennen und von anderen Kosten abgrenzen können − die mietvertraglichen Möglichkeiten erläutern können, mittels derer BK auf Mieter umgelegt werden können − BK-Abrechnungen prüfen, interpretieren und ggf. korrigieren können − BK-Abrechnungen nach konkreten Vorgaben grundsätzlich selbst erstellen können − die Besonderheiten der Heizkostenabrechnung kennen − die Besonderheiten der BK-Umlage und –abrechnung im öffentlich geförderten Wohnungsbau kennen − gesetzliche Vorgaben und Möglichkeiten kennen, Betriebskosten zu senken www.becker-info.de Seite 1 von 6 IMK_5_2_PB_BeKo_Aufg.doc Aufgaben zum Modul IMK.05.02 – Betriebskosten im Wohnraum-Mietrecht Lernfeld 5: Wohnräume verwalten 1. Definieren Sie den Begriff „Betriebskosten“ und grenzen Sie ihn von „Nebenkosten“ ab. 2. Nennen und erläutern Sie kurz die Betriebskostenarten. 3. Wer trägt lt. BGB grundsätzlich die BK während der Mietzeit? 4. Mit welchen vertraglichen Regelungen können die BK auf den Mieter umgelegt werden? 5. Nach welchem Verteilerschlüssel sind die BK im Fall einer BK-Vorauszahlung grundsätzlich auf die Nutzer zu verteilen? Welche beiden Ausnahmen von diesem Verteilerschlüssel sind gesetzlich vorgeschrieben? 6. Kann der Vermieter bei einer BK-Pauschale diese Pauschale bei Kostensteigerungen anheben? 7. Für welchen Zeitraum hat eine BK-Abrechnung zu erfolgen? 8. Innerhalb welchen Zeitraums muss die BK-Abrechnung erstellt werden? 9. Innerhalb welches Zeitraumes kann der Mieter die Abrechnung reklamieren und wann verjähren eventuelle Rückzahlungsansprüche? 10. Was passiert, wenn ein Mieter innerhalb eines Abrechnungszeitraumes ein- oder auszieht? 11. Darf der Vermieter die Betriebskosten von leerstehenden Wohnungen auf andere Mieter übertragen? 12. Wie sollte eine Betriebskostenabrechnung aufgebaut sein? 13. Kann der Vermieter auch Betriebkosten umlegen, die nicht im Mietvertrag vereinbart wurden? 14. Welche gesetzliche Grundlage regelt speziell die Abrechnung der Heizkosten? www.becker-info.de Seite 2 von 6 IMK_5_2_PB_BeKo_Aufg.doc Aufgaben zum Modul IMK.05.02 – Betriebskosten im Wohnraum-Mietrecht Lernfeld 5: Wohnräume verwalten 15. Wie regeln diese Bestimmungen die Verteilung der entstandenen Heizkosten? 16. Gibt es eine Möglichkeit, die entstandenen Heizkosten ausschließlich nach Verbrauch umzulegen? 17. Wie ist zu verfahren, wenn bei verbundenen Heizungs-Anlagen die Versorgung mit Wärme und Warmwasser erfolgt? 18. Welches Recht hat ein Mieter, wenn der Vermieter den Heizkostenverbrauch nicht erfasst und dementsprechend auch nicht verbrauchsabhängig abrechnen kann. 19. Gilt die HeizKV auch für Wohnungseigentum, für öffentlich geförderten Wohnraum und für Gewerberäume? 20. Übungsaufgabe Heizkostenumlage Ermitteln Sie anhand der folgenden Rechnungen die Heizkostenumlage: 20.1. Bitte ermitteln Sie den Endbestand und den Verbrauch nach der FIFO-Methode. Anfangsbestand Zukauf Zukauf Zukauf Zukauf Endbestand Verbrauch Menge Liter 10.200 15.500 19.500 14.000 9.500 17.200 Betrag € 5.559,00 6.463,50 10.296,25 7.483,00 5.483,00 Die weiteren umlegbaren Heizkosten betragen 1.896,30. Es handelt sich um eine Anlage, mit der sowohl die Raumheizung als auch die Erwärmung des Wassers betrieben wird. Als Abrechnungsmaßstab in den Mietverträgen wurde 30/70 festgelegt Die Gesamtverbrauchseinheiten betragen 6.589,50 VE Die Gesamtquadratmeter betragen 1.265,94 m² Der gesamte Warmwasserverbrauch beträgt 697,20 m³ Wohnung Einheiten m² Wohnfläche m³ Warmwasser Vorausz. monatl Nr. 7 212 VE 62 m² 13,8 1,-/m² Nr. 9 99 VE 86 m² 20,4 1,-/m² Nr. 11 129 VE 71 m² 15,6 1,-/m² 20.2. Wie hoch sind die umlegbaren Kosten für die jeweiligen Wohnungen? www.becker-info.de Seite 3 von 6 IMK_5_2_PB_BeKo_Aufg.doc Aufgaben zum Modul IMK.05.02 – Betriebskosten im Wohnraum-Mietrecht Lernfeld 5: Wohnräume verwalten 20.3. Wie lauten die jeweiligen Abrechnungsergebnisse per Jahresende? Bitte gehen Sie davon aus, dass tatsächlich 18% der Heizkosten für Warmwasser und 82% für die Raumheizung verbraucht wurden. 20.4. Wie würde sich das Gesamtergebnis für Whg. 9 verändern, wenn der Verteilerschlüssel 50/50 wäre (nur grundsätzlich erläutern - ohne Nebenrechnung) und welche Schlussfolgerung kann man aus diesen Ergebnissen ziehen? 21. Übungsaufgabe - Betriebskostenabrechnung Für ein Haus im freifinanzierten Wohnungsbau (31 Wohneinheiten, 2809,29 m² Wohnfläche gesamt) werden für das Abrechnungsjahr X1 folgende Kosten als Betriebskosten geltend gemacht. 1. Überprüfen Sie die Kostenarten auf ihre Umlegbarkeit als Betriebskosten Hinweis: Der Hauswart erfasst seine Tätigkeit per Stundenzettel: Hausreinigung 30%; Garten- und Hofreinigung 40%; kleinere Reparaturen 20%; Abnahme, Besichtigungen und Übergaben von Wohnungen 10% seiner Arbeitszeit 2. Bitte berechnen Sie BeKo-Guthaben bzw. -nachzahlung für Fam Pumpelhuber, die die Whg. Nr. 17 mit einer Wohnfläche von 91,35 m² gemietet hat. Fam. Pumpelhuber leistete im Abrechnungsjahr monatlich 162,- € BeKo-Vorauszahlung. Abrechnungszeitraum 1. Jan. - 31. Dez. X1 WE Nr. 17 Fam. Pumpelhuber Wohnfläche: Wasserverbr. lt. Wasseruhr Wohnfläche ges.: Wohneinheiten: Wasserverbrauch ges.: 2.809,29 m² 31 3.794,40 m³ 91,35 m² 123,60 m³ Kostenart Ges.kosten Umlageschlüssel Grundsteuer 5.379,30 m²-Wohnfläche Straßenreinigung 613,27 m²-Wohnfläche Müllabfuhr 9.693,90 m²-Wohnfläche Entwässerung 1.922,05 m²-Wohnfläche Wasser/Schmutzwasser 10.961,65 Verbrauch Beleuchtung 3.541,58 m²-Wohnfläche Gartenpflege lt. Rechnungen 7.167,02 m²-Wohnfläche Versicherungen 2.641,14 m²-Wohnfläche Hauswart. lt. Lohnabrechnung 6.313,17 m²-Wohnfläche div. Reparaturen in Wohnungen 2.981,25 m²-Wohnfläche Geb.reinigung lt. Rechnungen 7.252,64 m²-Wohnfläche Kabel-TV 2.170,00 Wohneinheiten www.becker-info.de Seite 4 von 6 IMK_5_2_PB_BeKo_Aufg.doc Aufgaben zum Modul IMK.05.02 – Betriebskosten im Wohnraum-Mietrecht Lernfeld 5: Wohnräume verwalten 22. Entscheiden Sie, ob die folgenden Sachverhalte als Betriebskosten umlegbar sind: Vorgang / Kostenfaktor auf dem Grundstück bzw. am/im/bezogen auf Mietwohnhaus BeKo Ja / Nein Falls Ja, welche Ziffer der gesetzl. Aufstellung der BK 1. Auswechseln von Sand im Buddelkasten 2. Reinigung der Dachrinnen eines Hochhauses 3. Eigentümer ersetzt defekte Glühlampen im Treppenhaus 4. Rechtsschutzversicherung des Eigentümers 5. Sand zum Streuen bei Eisglätte 6. Reinigung einer verwahrlosten leerstehenden Wohnung 7. Ablesung der Wärmeverbrauchseinheiten 8. Wartung von Feuerlöschern 9. Auswechseln von Namensschildern bei Mieterwechsel 10. AG-anteile an der Soz.Vers. des Hauswarts 11. Hauswart wirft Mieterhöhungsschreiben in Mieterbriefkästen 12. Beseitigung einer Abflussverstopfung (kommt häufig vor) 13. Erneuerung vertrockneter Sträucher auf dem Grundstück 14. Eichkosten der Zwischenzähler der Wasserversorgung 15. Fällen eines morschen Baumes auf dem Grundstück 16. Anlieger muss Erschließungskosten zahlen für Straßenbau 17. Stromkosten der Hausbeleuchtung 18. für Bauarbeiten (Modernisierung) wird der Hausanlage Wasser entnommen 19. Grundgebühren der Kabelfirma für TV-Kabelanschluss 20. Versicherungsprämie für verbundene Wohngebäudeversicherung 21. Hauswart fegt Herbstlaub zusammen 22. Gartenbaufirma repariert den Zaun 23. Finanzamt zieht fällige Grundsteuer für Mietwohnhaus ein 24. Bezirksschornsteinfeger überprüft die Züge 25. Ein Wespennest wird vom Kammerjäger entfernt 26. regelmäßige Zinszahlung für Darlehen, das für ein Miethaus aufgenommen wurde 27. Stromkosten der Profi-Waschmaschine im Keller, die allen Mietern zur Verfügung steht, aber nur von drei der zehn Mieter benutzt wird 28. Reparatur des Aufzugs im verwalteten Miethaus 29. Druck von Mietvertragsformularen 30. Bezahlung der Grundsteuer für eigenes Verwaltungsgebäude 31. Die Versicherung lehnt die Übernahme eines Schadens ab (Vandalismus); das WU muss die Reparaturkosten selbst tragen 32. Honorar für Freiberufler, immer die BeKo-Abrechnung für das WU erstellt 33. jährliche Wartung der GE-Heizung, Eigentum des Mieters 34. Stromkosten der Heizungsanlage www.becker-info.de Seite 5 von 6 IMK_5_2_PB_BeKo_Aufg.doc Aufgaben zum Modul IMK.05.02 – Betriebskosten im Wohnraum-Mietrecht Lernfeld 5: Wohnräume verwalten 23. Welche Besonderheiten hinsichtlich der BeKo-Umlage gelten im öffentlich geförderten Wohnungsbau? 23.1. Übungsaufgabe: Die BeKo-Abrechnung für Fam. Rockelgockel ergibt angefallene Betriebskosten in Höhe von 2.350,-- Euro. Die monatlichen BeKo-VZ betrugen bisher 180,-- Euro. Fam. Rockelgockel wohnt in einer öffentlich geförderten Wohnung. a) Wie hoch ist der Betrag, den die Familie nachzuzahlen hat? b) Legen Sie auf Basis des Nachzahlungsbetrages die Höhe der künftigen Vorauszahlung fest c) Ab wann ist die neue BK-VZ zu zahlen? 24. Erarbeiten Sie einige Vorschläge, mit denen Sie als Vermieter eine Senkung der Betriebskosten erreichen bzw. für eine gerechtere Umlage sorgen können. 25. Informieren Sie sich über den „Energiepass“ für Gebäude 26. Sie sollen eine Neubauwohnung in einer deutschen Großstadt vermieten. 3 Zimmer, Zentralheizung, 80 qm, NKM 450,-- Euro. Welchen Betrag würden Sie für die BeKo-VZ veranschlagen? 26.1. Zusatzfrage: Durchforsten Sie im Internet die Rechtsprechung – Wäre es zulässig, diese Wohnung für 450,- NKM + 40,- BK-VZ, also für 490,00 Euro Warmmiete zu vermieten und dem Mieter dann im nächsten Jahr eine Nachzahlung aus der BKAbrechnung von schätzungsweise 1.500,-- Euro zu präsentieren? www.becker-info.de Seite 6 von 6 IMK_5_2_PB_BeKo_Aufg.doc