1. Drittel - EC Red Bull Salzburg

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1. Drittel - EC Red Bull Salzburg
DAS STADIONMAGAZIN DES EC RED BULL SALZBURG
OKTOBER/NOVEMBER
1. DRITTEL 2014/2015
DANIEL RATUSHNY
Wie tickt unser Trainer?
DUNCAN/HUGHES
Die Rückkehrer
PLUS
CHL, MHL
WAYNE
GRETZKY
zu Gast in unserer
Nachwuchs-Akademie
WWW.REDBULLS.COM
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
SERVUS,
HOCKEY-FANS!
Was war das für ein Start in die neue Saison: Das Team hat das System
unseres neuen Trainers Daniel Ratushny (Interview ab Seite 8) blitzschnell
verinnerlicht und damit Gegner in der EBEL und der Champions Hockey
League gleichermaßen in die Verzweiflung getrieben. In die Salzburger
Kabine zurückgekehrt sind mit Ryan „Danke“ Duncan und John „Johnny“
Hughes zwei Legionäre, die ihr Können bereits bewiesen haben. Warum
sie zurückgekommen sind und wie lange sie diesmal hier bleiben werden,
ist in einem Head-to-Head nachzulesen – ab Seite 18.
Ein paar Wochen vor der Eröffnung der Nachwuchsakademie am
rechten Saalachufer schwebte ein UFO in Salzburg ein. An Bord: der beste
Eishockeyspieler aller Zeiten, Wayne Gretzky, samt Familie. 15 Jahre nach
seinem Rücktritt hält er noch immer unglaubliche 60 (plus) NHL-Rekorde,
darunter jene für die meisten Punkte, Tore und Assists. In Salzburg stand er
– kaum zu glauben – zum allerersten Mal gemeinsam mit seinen Söhnen Ty
und Tristan am Eis, sehr zum Entzücken von Mrs. Gretzky, die den Moment
aus allen denkbaren Perspektiven fürs Familienalbum festhielt. Mehr vom
exklusiven Besuch des „Great One“ in unserer Coverstory ab Seite 24.
Im Dezember hören wir uns wieder.
Viel Spaß beim Lesen und mit unseren Jungs am Eis wünscht
die Redaktion
Coverfoto: Marco Rossi
INHALT 4 CHL-Highlights 8 Interview Daniel Ratushny 14 unser Kader
16 Spielplan, Teamfoto 18 Ryan Duncan und John Hughes 22 Junior Corner
24 Wayne Gretzky 30 HC Davos 32 Widhalm-Twins 34 Held von einst: Arturs Irbe
Name: EC Red Bull Salzburg
Gegründet: 2000
Stadion: Eisarena Salzburg
Adresse:
Hermann-Bahr-Promenade 2,
A-5020 Salzburg
Web: www.redbulls.com
IMPRESSUM Herausgeber EC Red Bull Salzburg
Team Werner Jessner (Chefredaktion), Dominik Uhl (Artdirektion),
Markus Kučera (Fotoredaktion), Guido Stapelfeldt, Paul Stuefer
Redaktion & Produktion Red Bull Media House GmbH,
Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien, +43 (0)1 90221-0,
www.redbulletin.com Druck Offset 5020 Druckerei & Verlag
Ges.m.b.H., Bayernstraße 27, A-5072 Siezenheim
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CHL
GALLERY
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
Fotos: 2014 Champions Hockey League via Getty Images
Beeindruckende Red Bulls: In der Gruppenphase schlagen unsere Jungs die starken Teams von JYP Jyväskylä, HV71 Jönköping
sowie die Kloten Flyers und sichern sich Platz 1 in der Gruppe I (links). Finnisch-tschechische, ähem, Verständigung: Lauri Tukonen
von TPS Turku knöpft sich Jan Zdráhal vom HC Pardubice vor. Die Finnen gewinnen in Gruppe F beide Begegnungen (oben).
Hochspannung in Gruppe G: Mit Sparta Prag, KalPa Kuopio und den Växjö Lakers (im Bild: Stürmer Nick Johnson bezwingt
Adler-Mannheim-Goalie Dennis Endras) kämpften drei Teams bis zum Schluss um den Gruppensieg. Nur Mannheim war
vorzeitig raus. DEL-Teams hatten – bis auf die Kölner Haie – in der Champions Hockey League generell einen schweren Stand.
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CHL
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DES EC RED
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Foto: Elsa/Getty Images/NHLI, Scott Audette/NHLI via Getty Images
Wiedersehen auf hohem Niveau: Der Sieger der European Trophy und des Red Bulls Salute aus dem Vorjahr, JYP Jyväskylä,
trifft auf den Sieger von 2011, die Red Bulls. In einem hochklassigen Spiel mussten sich unsere Jungs 3:2 geschlagen geben.
Die Revanche im Retourspiel fiel grimmig aus: Die Finnen wurden in einem hochklassigen Spiel mit 4:0 heimgeschickt.
Die Topscorer der jeweiligen Teams tragen in CHL-Spielen ein eigenes Trikot und einen speziellen Helm. Das macht die
Orientierung für Fans leichter. Hier nehmen sich in Gruppe B die Spieler der ZSC Lions Jakub Klepiš von Färjestad vor, der
normalerweise die Rückennummer 20 trägt. In einer heiß umkämpften Partie setzte sich das schwedische Team mit 4:3 durch.
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Foto: GEPA pictures/Daniel Goetzhaber
INTERVIEW
8
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
»WIR
KONTROLLIEREN
DEN PUCK«
Daniel Ratushny. Unser neuer Coach über seine
Philosophie, die Vorbereitung, den kleinen Luxus im Alltag
und was es braucht, um bei ihm ein Leiberl zu haben.
Interview: Werner Jessner
9
INTERVIEW
m 15. April 1993 haben Sie Ihr erstes
und einziges NHL-Match bestritten: ein Assist,
eine Strafe. Kein schlechter Start. Was ist dann
passiert?
Es war das letzte Match vor den Playoffs, in denen
meine Vancouver Canucks bis ins Semifinale
gekommen sind. In den Playoffs wurde ich nicht
eingesetzt und habe auch in der kommenden
Saison den Sprung in die Stammmannschaft nicht
mehr geschafft. Stattdessen habe ich in der IHL,
der AHL, in Europa und sogar Japan gespielt.
Was hat gefehlt zur NHL-Karriere? Immerhin
waren Sie ein Zweitrunden-Draftpick.
Wie so oft gibt es nicht den einen, einzigen
Grund. In meinem Jahrgang gab es viele Spieler,
die besser waren als ich und keinen einzigen
NHL-Einsatz hatten. Natürlich hätte ich gerne mehr
NHL-Spiele gemacht, aber immerhin konnte ich
mein Hobby, meine Leidenschaft zum Job machen.
Über ein Jahrzehnt als Spieler, seit sechs Jahren
als Profi-Trainer.
Welche Qualitäten muss ein Hockeyspieler mitbringen, um es als Profi zu schaffen?
Körperliche Robustheit, klar. Hockey ist ein hartes
Spiel. Genauso wichtig sind mentale Stärke und
die richtige Einstellung. Und in den meisten Fällen
kommt richtiges Timing entscheidend dazu: Dein
Team muss gerade das benötigen, was du ihm
geben kannst. Dann musst du in jedem Spiel, bei
jedem Wechsel beweisen, dass du diesen Platz
verdienst.
Worauf achten Sie bei der Auswahl der Spieler?
Wir – das sind der sportliche Leiter Stefan Wagner
und ich – haben keine „Rollenspieler“ gesucht,
sondern solche, die gleichermaßen offensive wie
defensive Qualitäten haben. Das Um und Auf für
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mich ist aber die Einstellung: Kommt der Spieler
jeden Tag gern zur Arbeit? Ist er bereit, dazuzulernen? Wenn ich diese Fragen uneingeschränkt
mit Ja beantworten kann, ist das jemand, mit dem
ich gerne und gut arbeiten werde.
Schuldzuweisungen und Sanktionen. Der japanische Coach aber ist in die Kabine gekommen und
hat uns ein paar Tage freigegeben. „Denkt nach,
was passiert ist“, hat er gesagt. „Lernt daraus.“ In
diesem Jahr sind wir Meister geworden. Der harte
Weg ist nicht immer der beste.
Einige Ihrer Vorgänger haben auf erfahrene
Spieler vertraut, andere junge forciert, manche
besonderes Augenmerk auf Fitness oder Teamgeist gelegt. Welche Schwerpunkte setzen Sie?
Ich will eine Kultur etablieren, in der das Lernen,
das Besserwerden zählt. Wir dürfen nie vergessen,
dass uns der Verein hier sehr gut behandelt und
es unsere Pflicht ist, das Vertrauen zurückzuzahlen.
Wir wollen hart trainieren und dabei den Spaß
nicht vergessen.
Sind Sie ein lauter Trainer?
Ich werde leiser. Menschen haben Emotionen.
Aber wenn jeder sein Bestes gegeben hat, gibt es
keinen Grund, laut zu werden.
Die EBEL ist also in Europa angekommen?
Auf jeden Fall.
Was passiert in einem Trainingslager?
Ich führe Einzelgespräche und präsentiere jedem
meine Ideen, bevor ich vor die Mannschaft trete.
Dann bauen wir Schritt für Schritt ein Gerüst. Dazu
setzen wir meine Ideen um und drillen sie, bis sie
selbstverständlich, ja „blind“ funktionieren, und
zwar in jeder Situation. Nur wenn du Dinge tun
kannst, ohne darüber nachzudenken, kannst du sie
wirklich schnell tun.
Welches Hockey werden wir also sehen?
Wir sind ein Puck-Pressure-Team und ein PuckPossession-Team. Wir stellen uns nicht hinten rein
und warten auf Chancen, sondern wir kreieren
sie. Wir kontrollieren den Puck und übernehmen
die Initiative – selbst wenn uns dabei manchmal
Fehler unterlaufen. Wir sind gut am Stock, körperlich stark und schnell. Letzter Punkt: Jeder einzelne
Spieler hat auch defensive Aufgaben wahrzunehmen, ungeachtet seiner Rolle oder Position.
Für einen jungen Trainer klingt das nach einer
sehr elaborierten Philosophie. Kommt das daher,
dass Sie in so vielen – und so unterschiedlichen –
Ländern gespielt haben?
Kanada, Finnland, Schweden: Man kann von
überall etwas mitnehmen. Ein Beispiel: In Japan
haben wir einmal gegen das schlechteste Team
der Liga gespielt. Wir waren tot, völlig kaputt und
sind gegen den Tabellenletzten mit 0:5 unter die
Räder gekommen. Nach alter kanadischer Schule
hätte es Gebrüll in der Kabine geben müssen, mit
schon auf der Uni gecoacht. Daum ist ein smarter
Bursche, der attraktives Hockey spielen lässt. Wir
haben gegen Linz regelmäßig verloren. Der Standard der EBEL ist wirklich gut, das zeigen auch die
Ergebnisse in der CHL.
Kennen Sie Ihren Puls auf der Bank?
Nicht in Zahlen, aber ich lebe mit jeder Faser
meines Körpers mit. Definitiv.
Foto: GEPA pictures/Daniel Goetzhaber
A
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
Körperliche Fitness?
Da verlasse ich mich auf die Fitness-Coaches, weil
ich keine diesbezügliche Ausbildung habe. Ich will
schnelle, fitte Spieler, die der Härte des Hockeys
gewachsen sind. Hockey ist eine Serie von Sprints,
und trotzdem darfst du die Ausdauer nicht vernachlässigen. Sportmedizinisch eine komplizierte
Materie!
Sehen Sie Unterschiede zwischen DEL und EBEL?
Mit meinem damaligen Team Straubing haben wir
jedes Jahr gegen die Black Wings Linz gespielt.
Gegen deren Trainer Rob Daum habe ich übrigens
Daniel Ratushny: von den Straubing Tigers nach Salzburg
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INTERVIEW
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
Mit dem EHC Olten (Schweizer National League
B; Anm.) und Straubing haben Sie Underdogs
trainiert. In Salzburg erwartet man jedes Jahr
den Titel. Was bedeutet das?
Diesen Druck nehme ich gern auf meine Schultern.
Ich will immer gewinnen, und mit einer so tollen
Organisation sind die Chancen dafür besser.
Sind Sie ein Jugendförderer?
Meine Top-Priorität ist, zu gewinnen. Darauf werde
ich meine Aufstellung ausrichten. Gleichzeitig ist
Red Bull aber bekannt dafür, junge Spieler auszubilden. Die MHL-Teilnahme ist das beste Beispiel
dafür. Bei manchen Spielern hast du als Coach das
Gefühl, dass du ihnen Vertrauen schenken musst,
weil sie es später doppelt zurückzahlen werden.
Ein Schritt zurück, um zwei nach vorn zu machen.
Wie äußert sich Vertrauen?
Vertrauen ist Eiszeit. Und die Möglichkeit, Fehler
machen zu dürfen, ohne dass es sofortige Konsequenzen hat.
Wie werden sich die Goalies Luka Gračnar und
Bernd Brückler die Arbeit teilen?
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Unser Coach: Vertrauen ist Eiszeit.
Bernd ist ein verdienter Veteran, eine absolute
Führungsfigur mit tollem Charakter. Luka auf der
anderen Seite ist ein unglaublich fleißiger, hart trainierender junger Bursche, wahnsinnig talentiert und
sehr reif für sein Alter. Ich habe das Riesenglück,
zwei phantastische Goalies im Team zu haben.
Wer spielt, entscheide ich von Match zu Match.
stunde, in der ich die Stadt in mich aufsauge.
Salzburg ist nicht von ungefähr einer der lebenswertesten Plätze der Welt.
Sind Sie hockeybesessen?
Ich liebe Hockey, keine Frage. Aber ich versuche,
die Balance zu halten.
Welche Teams beeindrucken Sie?
Interessant finde ich Teams, die anders spielen,
als ich es tun würde. Die versuche ich zu entschlüsseln. Passive Teams, Teams, die mit der
„Trap“ spielen, abwartende Teams, die auf Fehler
der Gegner lauern. Als Fan des Spiels liebe ich
Teams, die hart zum Netz gehen, attackieren, den
Abschluss suchen, die harte Checks fahren.
Wie balancieren Sie sich aus?
Im Moment ist das leider noch ein bisschen
schwierig, weil ich mich noch immer einarbeite.
Aber wenn die Zeit reif ist, werde ich das reiche
Kultur- und Naturangebot von Salzburg wahrnehmen. Ich liebe die Berge, die Seen. Ein kleiner
Luxus, den ich mir gönne: Ich fahre mit dem Fahrrad in die Eishalle, das ist eine knappe Viertel-
Kommt Ihre Freundin nach?
Nein, sie lebt in Olso, hat einen guten Job dort
und will den – zu Recht! – nicht aufgeben.
Foto: GEPA pictures/Daniel Goetzhaber
Noch bevor Sie Ihre erste EBEL-Partie gecoacht
haben, wurden Sie zusätzlich Trainer des
Nationalteams. Ging das nicht ein bisschen
gar schnell?
Ein Nationalteam zu trainieren ist eine Ehre.
Eine unglaubliche Ehre! Mit Sportdirektor Alpo
Suhonen und meinen Co-Trainern Christoph
Brandner, Dieter Kalt junior und Reinhard Divis
habe ich erfahrene Partner an meiner Seite, die
Liga, Spieler und Kultur in Österreich kennen.
Gemeinsam wollen wir etwas aufbauen. Der
Fokus mit dem Nationalteam ist ganz klar auf die
WM gerichtet. Die Spiele bis dahin verstehen wir
als Schritte auf diesem Weg.
Beispiele?
Köln, Ingolstadt gegen Ende der Saison, Skellefteå
in Schweden, die ZSC Lions in der Schweiz.
Wird die Champions Hockey League einen
einheitlichen charakteristisch europäischen Stil
hervorbringen?
Das wird man sehen. Die unterschiedlichen europäischen Schulen von Tschechien, Skandinavien,
der Schweiz und allen dazwischen werden in eine
große Schale geworfen, und am Ende wird eine
übrig bleiben. Ich habe nicht die geringste Idee,
welches Land den ersten CHL-Sieger stellen wird.
Was ist das beste Gefühl als Spieler?
Wenn du in diesen Flow kommst, wo alles von
selbst funktioniert, wenn deine Hände und Füße
fliegen und du dich fühlst wie ein Kind am Teich.
Und als Coach?
Wenn dein Team im Flow ist, du auf der Bank
stehst und genießt, wie dein Team zu einer Einheit
verschmilzt. Ich kriege Gänsehaut, wenn ich bloß
an diese Momente denke.
13
TEAM
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
UNSER
TEAM
30 Tor
Bernd Brückler
26.09.1981, AUT
6 Verteidiger
2 Verteidiger
15 Stürmer
Manuel Latusa
23.01.1984, AUT
Brian Fahey
02.03.1981, USA
Alexander
Pallestrang
04.04.1990, AUT
Verteidiger
Daniel Welser
16.02.1983, AUT
Verteidiger
Michael Boivin
22.11.1990, CAN
28
19Stürmer
51Verteidiger
60 Verteidiger
77Verteidiger
55 Stürmer
80 Verteidiger
91Verteidiger
5 Stürmer
Zdeněk Kutlák
13.02.1980, CZE
20
Troy Milam
30.06.1980, USA
Dominique Heinrich
31.07.1990, AUT
Kyle Beach
13.01.1990, CAN
David Meckler
09.07.1987, USA
Florian Mühlstein
12.11.1990, AUT
Thomas Raffl
19.06.1986, AUT
Fotos: GEPA pictures
Matthias Trattnig
22.04.1979, AUT
14
33
Tor
Luka Gračnar
31.10.1993, SLO
9
Stürmer
Alexander
Rauchenwald
11.05.1993, AUT
72 Stürmer
John Hughes
06.01.1988, CAN
11Stürmer
12 Stürmer
16 Stürmer
17Stürmer
Ben Walter
11.05.1984, CAN
Ryan Duncan
14.07.1984, CAN
21
Stürmer
Brett Sterling
24.04.1984, USA
67Stürmer
Konstantin
Komarek
08.11.1992, AUT
HEAD
COACH
Daniel Ratushny
29.10.1970, CAN
Alexander Cijan
16.05.1994, AUT
Marco Bruckner
14.05.1991, AUT
40
Stürmer
Andreas Kristler
30.08.1990, AUT
70 Stürmer
Markus Pöck
15.01.1992, AUT
ASSISTANT
COACH
Rob Davison
01.05.1980, CAN
15
SAISONPLANER
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
SPIELPLAN
EBEL
DATUM
ZEIT
11
Do., 16.10. 2014
19:15 Uhr
EC Red Bull Salzburg EC VSV
12
So., 19.10. 2014
17:30 Uhr
EC Red Bull Salzburg Sapa Fehérvár AV19
13
Fr., 24.10. 2014
19:15 Uhr
Dornbirner Eishockey Club EC Red Bull Salzburg
14
So., 26.10. 2014
17:30 Uhr
EC Red Bull Salzburg HC TWK Innsbruck „Die Haie“
15
Fr., 31.10. 2014
19:15 Uhr
EC Red Bull Salzburg EHC LIWEST Black Wings Linz
16
So., 02.11. 2014
17:30 Uhr
EC Red Bull Salzburg EC-KAC
17
Do., 13.11. 2014 19:45 Uhr
18
So., 16.11. 2014
17:30 Uhr
EC-KAC EC Red Bull Salzburg
19
Fr., 21.11. 2014
19:15 Uhr
EC VSV EC Red Bull Salzburg
20
So., 23.11. 2014
17:30 Uhr
21
Di., 25.11. 2014
19:15 Uhr
Moser Medical Graz99ers EC Red Bull Salzburg
22
Fr., 28.11. 2014
19:15 Uhr
EC Red Bull Salzburg UPC Vienna Capitals
23
So., 30.11. 2014
17:30 Uhr
EC-KAC EC Red Bull Salzburg
24
Fr., 05.12. 2014
19:15 Uhr
EC Red Bull Salzburg Dornbirner Eishockey Club
25
So., 07.12. 2014
17:30 Uhr
EC Red Bull Salzburg Sapa Fehérvár AV19
26
Fr., 12.12. 2014
19:15 Uhr HC TWK Innsbruck „Die Haie“ EC Red Bull Salzburg
27
So., 14.12. 2014
28
16
17:30 Uhr
Fr., 19.12. 2014 18:30 Uhr
HEIMTEAM GAST
HCB Südtirol EC Red Bull Salzburg
EC Red Bull Salzburg HDD Olimpija Ljubljana
EC Red Bull Salzburg EHC LIWEST Black Wings Linz
HC Orli Znojmo EC Red Bull Salzburg
29
So., 21.12. 2014
17:30 Uhr
EC Red Bull Salzburg EC VSV
30
Di., 23.12. 2014
19:15 Uhr
EC Red Bull Salzburg HCB Südtirol
31
Fr., 26.12. 2014
17:30 Uhr
EC Red Bull Salzburg HDD Olimpija Ljubljana
32
So., 28.12. 2014
17:30 Uhr
Dornbirner Eishockey Club EC Red Bull Salzburg
33
Di., 30.12. 2014
19:15 Uhr
Sapa Fehérvár AV19 EC Red Bull Salzburg
Foto: GEPA pictures
RUNDE
17
RÜCKKEHR
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
HEAD TO
HEAD
Die Rückkehrer John Hughes und Ryan Duncan
stellen sich unseren Fragen.
Foto: GEPA pictures/Felix Roittner
Interview: Werner Jessner, Guido Stapelfeldt
18
19
RÜCKKEHR
Aber bei den Teams, für die ihr in der Zwischenzeit gespielt habt, war doch wohl auch nicht
alles schlecht.
RD München und die DEL waren eh auch voll
okay. In Summe keine große Umstellung, aber
in Salzburg zu sein fühlt sich für mich einfach
richtig an.
JH Ich mag Ljubljana und Slowenien. Auch
sportlich hat es mit dem Erreichen der Playoffs
und einem Semifinale für ein Underdog-Team
gut gepasst. Von Villach wird mir vor allem der
Ausblick aus meiner Wohnung auf den See in
Erinnerung bleiben.
Was hat sich in eurem Leben seit dem Abschied
damals getan?
RD Ich bin erwachsener geworden, meine
Freundin auch. Und der Verkehr in Salzburg
hat zugenommen!
JH Seit drei Jahren habe ich eine neue Freundin.
Sie kennt Salzburg noch nicht. Als ich zum ersten
Mal hier in Salzburg war, war das mein erster
Europa-Vertrag. Ich hatte Heimweh nach Kanada.
Jetzt habe ich mir zwar drüben ein Haus gekauft,
aber Europa ist längst eine Art zweite Heimat für
mich geworden.
20
Streng sportlich gesehen: Haben die Fans
in Salzburg einen besseren Spieler zurückbekommen?
RD Ich würde sagen, dass ich in München neue
Stärken dazugewonnen habe, selbst wenn meine
Statistiken nicht ganz so gut waren wie zuvor in
Salzburg. Bin ich ein besseres Gesamtpaket als
vor zwei Jahren? Ich hoffe doch.
JH Klar! Mein erstes Jahr hier war super, danach
habe ich mit Tampere und Hannover Entscheidungen getroffen, die sich nicht bewährt haben.
Dennoch lernst du als Spieler überall etwas Neues
dazu. Außerdem weiß ich jetzt, wie man im Sommer bestmöglich trainiert. Das wusste ich damals
noch nicht.
Wer von euch beiden wird am Ende der Regular
Season mehr Punkte haben?
RD Johnny! Er ist ein echter Goalscorer, das
beweist er Jahr für Jahr. Warum sollte es heuer
anders sein?
JH Dunc. Der hat in meiner Abwesenheit hier
doch 30 Tore und mehr pro Saison geschossen!
Im Ernst: Die Stärke dieses Teams ist die Leistungsdichte. Da kann jeder punkten.
Eure liebsten Sturmpartner in Salzburg?
RD Daniel Welser. Steve Regier. Jonathan
Filewich.
JH Damals habe ich mit Adrian Foster und Darryl
Bootland in einer Linie gespielt. Hoffentlich passt
die Chemie in meiner Linie heuer genauso gut wie
unsere damals.
Selber Platz in der Kabine wie damals?
RD Ein Platz weiter rechts. Johnny sitzt auf meinem
Platz von vor zwei Jahren. Ich kann mit der Umstellung aber gut leben, weil ich in meiner Ecke jetzt
mehr Platz habe.
JH Als ich zum letzten Mal hier war, hat die
Kabine noch völlig anders ausgesehen: Sie war
viel kleiner und längst nicht so schön. Damals bin
ich übrigens neben Martin Mairitsch gesessen,
der jetzt in Dornbirn spielt.
Das Erste, was ihr nach der Rückkehr in Salzburg
gemacht habt?
RD Meine Freundin und ich waren im Country
Saloon. Das ist unser Lieblingsrestaurant in ganz
Europa! Danach sind wir auf den Gaisberg
gegangen und haben die Aussicht genossen.
JH Und wir waren gegenüber: Meine Freundin
und ich sind ins M32 am Mönchsberg gegangen.
Welche Spieler eures letzten Vereins hättet ihr
gern mit zu den Red Bulls genommen?
RD Alex Barta ist sehr gut, Daniel Sparre auch.
Die beiden.
JH Derek Ryan ist einer der besten Spieler, die je
in dieser Liga unterwegs waren.
Foto: GEPA pictures/Felix Roittner
Warum ist es in Salzburg dann eben doch am
schönsten?
Ryan Duncan Gegenfrage: Team, Stadt, Organisation – was gibt es an Salzburg nicht zu mögen?
John Hughes Die Altstadt von Salzburg gehört zu
den schönsten, die ich je gesehen habe. Auch das
Zurückkommen zu den Red Bulls war ein echtes
Heimkommen. EBEL, CHL: Wir kommen!
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
Wie lang bleibt ihr diesmal hier?
RD Hoffentlich bis zum Ende meiner Karriere!
Man sieht es an der Akademie und unseren
Resultaten in der Champions Hockey League, dass
Salzburg eine der Top-Adressen im europäischen
Hockey ist.
JH Zumindest einmal bis zum ersten Titel mit den
Red Bulls. Als ich zum letzten Mal hier war, haben
wir den ja in Spiel 7 verloren. Diese Scharte will
ich auswetzen. Danach: so lang wie möglich!
21
MOLODJOSCHNAJA CHOKKEINAJA LIGA
Mehr Müssen als Wollen gegen die Sachalin Sharks: knappe 4:2-Niederlage
3:2-Sieg gegen den HC MVD aus Moskau
Auch die Red Army von ZSKA Moskau putzen wir weg: 4:3
RED BULLS DRAFT Wer bastelt die kreativste Hockey-Ausrüstung? Alles ist erlaubt,
das Publikum entscheidet, was am besten gefällt. Schickt Fotos eures Entwurfs bis spätestens
1. 1. 2015 an office@redbulls.com, mit der Post oder gebt sie in der Eishalle ab. Der Sieger
staubt eine komplette Ausrüstung von Warrior ab. Zur Inspiration rechts der letzte Sieger.
22
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in Moskau, Ankunft in der
nächsten Stadt um neun Uhr
morgens, Match am Nachmittag, dann heim. Man
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HOHER
BESUCH
FEATURE
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
Fotos: Marco Rossi
Keiner war so gut wie er: Einen Monat vor der Eröffnung der
Nachwuchsakademie in Salzburg-Liefering weihte Jahrhundertspieler Wayne Gretzky die Stätte höchstpersönlich ein.
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Gott lässt sich Zeit. Wer Wayne Gretzky heißt
und erst gestern aus Kalifornien gekommen ist, legt
Vormittagstermine etwas entspannter an, könnte
man meinen. Die Wahrheit aber ist, dass die Frau
des Hockey-Gotts, Janet, morgens ein wenig länger
braucht, um so auszusehen, wie man sich ein ExPlaymate, eine erfolgreiche Schauspielerin, fünffache Mutter und Waynes Ehefrau (seit 1988) vorstellt. Das Resultat ist wirklich gelungen, und über
den knapp sitzenden Jeans blitzt das Tattoo mit
der Nummer 99 durch. In der NHL für alle Zeiten
gesperrt, auf ihrem Rücken für alle Zeiten verewigt;
das Privileg einer ganz besonderen Frau.
Zwei der drei Söhne sind auch mit von der
Partie; Ty und Tristan, zwei wohlerzogene und gut
im Saft stehende Buben, für die die noch leere
Nachwuchsakademie das reine Paradies ist: Schau,
ein Tischfußballtisch! Eine Eishalle! Und das Video
auf dem Screen! Cool! Können wir bitte Hockeyschuhe haben?
Papa Gretzky lächelt nachsichtig. Er kennt
seine Rasselbande, er ist ein Familienmensch
durch und durch, aber vorher geben wir einander
erst einmal alle ordentlich die Hand, Manieren
müssen Manieren bleiben, das hat er von seinem
Vater Walt von klein auf mitgekriegt.
Gretzkys Händedruck ist fest, seine Erscheinung
größer als angenommen. Es hat ja immer geheißen,
er sei schmächtig, müsse am Eis alles mit Technik
und Antizipation machen, aber mit 1,83 Meter
Körpergröße hat er durchaus auch physische Präsenz. Zu seinen 84 Kilo Kampfgewicht von einst
sind vielleicht drei weitere dazugekommen, aber
den Athleten nimmst du ihm noch immer zu jeder
Sekunde ab, trotz des Jetlags.
Ein bisschen hinkt er beim Gehen, das sind
die Hüften und ein wenig auch das Kreuz. „Vor
ein paar Jahren habe ich mit Yoga begonnen“,
sagt er, „das hilft mir wirklich sehr.“ Dann muss er
selbst lachen: „Zu meiner aktiven Zeit haben wir
die Muskeln nicht gedehnt, und Trainer verboten
ihren Spielern den Fitnessraum, weil sie der Meinung waren, das würde unbeweglich machen.
Andere Zeiten!“
Gretzky outet sich als fanatischer EishockeyKonsument, der gern vor dem Schirm sitzt: „Ich
trauere den alten Zeiten keine Sekunde nach.
Das Spiel heute ist so viel besser. Schneller,
25
FEATURE
Foto: Marco Rossi
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
Tristan, Wayne und Ty Gretzky (von links) erstmals gemeinsam am Eis
athletischer, aufregender. Früher stürmten die drei
schnellsten Spieler, die langsamen standen in der
Verteidigung und die dicken im Tor. Wir Stürmer
mussten im Angriffsdrittel abbremsen und warten,
bis die Verteidiger nachgerückt waren. Das war
ein ganz anderer Aufbau als heute, wo alle fünf
Offensiv- und Defensivaufgaben haben.“
Wayne Gretzky, Schütze von 894 Toren in
1487 NHL-Partien, sitzt in der Umkleidekabine
neben der vorderen der beiden Eishallen, ganz
rechts auf der Bank, direkt gegenüber der Position
des Trainers. So wird es früher gewesen sein, nur
dass hier in Zukunft Jungs aus Salzburg und München ihre Schuhe schnüren werden und nicht der
Mann, der seinen Sport geprägt hat wie vielleicht
höchstens Pelé den Fußball oder Ali das Boxen.
Die Jungs, ganz aus dem Häuschen ob der
vielen Möglichkeiten, sind längst raus in die Halle.
„Du bist noch nie mit beiden zugleich am Eis
gewesen“, fällt Janet auf. Eine Hockey-Karriere für
die Kids hat sich nie ergeben: „Wir sind in New
York und Los Angeles aufgewachsen, da liegen
Tennis oder Baseball einfach näher.“ Der mittlere
Sohn, Trevor, wurde ja tatsächlich vom Major-
26
League-Baseball-Team Chicago Cubs gedraftet
und spielt derzeit bei den Burlington Bees in der
Midwest League. „Wir haben uns da wohl alle viel
Druck erspart“, trauert Gretzky der ausgebliebenen Eishockey-Karriere seiner Buben kein bisschen
nach. „Man würde sie immer an mir messen.“
Das Talent ist dennoch unübersehbar. Der
14-jährige Tristan zieht auf dem frischen Eis der
Nachwuchsakademie seine Bahnen, erst vorwärts
und, nachdem ihm Papa Wayne das Rückwärtslaufen erklärt hat, auch rückwärts, einfach so,
gleich beim ersten Mal. Und er hat nicht einmal
einen Stock zum Festhalten dabei! Mama Janet
filmt mit großer Begeisterung und unübersehbarem
Stolz, ach, ihre Männer!
Weiter in die Shooting-Ranch, große Augen
überall, dann die Skating-Mill, Janet sorgt für
den Sager des Tages, als sie Wayne ganz ernst
anschaut und sagt: „Stell dir vor, wie gut du erst
geworden wärst, wenn du diese Trainingsmöglichkeiten gehabt hättest!“ Kurz hängt ein Moment
fragender Stille im Raum, aber dann bricht
schallendes Gelächter aus, Wayne selbst legt los.
Er, von dem Don Jackson, sein ehemaliger Team-
kollege bei den Edmonton Oilers, der Erfolgstrainer
des EC Red Bull Salzburg und nunmehrige Coach
des EHC Red Bull München, immer sagt, er sei als
Mensch noch besser gewesen denn als Spieler, ist
völlig uneitel, ein Teamplayer im besten Sinn. Und
wenn ein Witz auf seine Kappe geht, dann ist das
eben so, ganz wie in der Kabine früher, genau wie
in allen Eishockey-Kabinen auf der ganzen Welt.
„The Great One“ sieht sich da als nichts Besseres.
Im Gegenteil: Fragt man ihn nach seiner großen
Zeit, nach seinem Vermächtnis, will er nicht als
Genie erinnert werden, sondern als Arbeiter, „als
jemand, der in jedem Spiel alles gegeben hat“.
Haben ihn Trainer anders behandelt? Seine salomonische Antwort: „Ein Lehrer nimmt sich am ersten
Schultag vor, zu jedem Kind gleich zu sein. Am
Ende des Jahres wird er 20 Individuen unterschiedlich behandelt haben. Ich habe genauso Fehler
gemacht wie meine Mitspieler. Aber wenn ich
kreativ sein konnte, haben meine positiven Seiten
die Fehler meist überwogen. Je höher du kommst,
desto besser werden deine Trainer und auch deine
Mitspieler. Ich stand mit insgesamt sieben Mitgliedern der Hall of Fame in gemeinsamen Teams.
Burschen wie Paul Coffey, Mark Messier oder Jari
Kurri waren die dankbarsten Spieler überhaupt
für Trainer. Sie wollten gewinnen, und sie haben
uneigennützig gespielt. Das hat die anderen besser
und das Team gefährlicher gemacht.“
Die alten Hockey-Tugenden von Einsatz, Teamgeist und Arbeit – Wayne Gretzky verkörpert sie
mit jeder Faser. „Auch wenn es oft anstrengend
war und wehgetan hat, gibt es nichts, was ich an
Hockey nicht geliebt habe“, sagt er, während er
auf dem Weg durch die Nachwuchsakademie
den anderen der Gruppe ganz selbstverständlich
die Tür aufhält. „Ich bin dankbar für jedes Spiel,
für jeden Tag am Eis.“ Einen geerdeteren Menschen als Wayne Gretzky kann man sich kaum
vorstellen, und da ist nichts aufgesetzt.
Inzwischen ist die Gruppe bei den Zimmern
der künftigen Eishockey-Cracks angelangt. Jeweils
zwei teilen sich ein modernes, stylish eingerichtetes
Zimmer, Balkon inklusive. Ty und Tristan überlegen
sichtlich, ob von einer Hockey-Karriere abzusehen
nicht vielleicht doch ein Fehler war, Wayne steht
am Balkon und schaut sinnierend in die Berge.
Wer weiß, vielleicht wünscht er sich, er wäre noch
einmal 15 Jahre alt.
Da tritt Janet zu ihm raus und legt ihm stumm
die Hand auf die Schulter.
NAME
Wayne Douglas Gretzky
GEBOREN AM
26. 1. 1961
GRÖSSE
1,83 m
NHL-ERFOLGE
4 Stanley Cups
über 60 bis heute ungebrochene Rekorde
18-mal im Allstar-Team
TORE
894
ASSISTS
1963
NHL-SPIELE
1487 (Regular Season)
Olympia-Gold 2002 mit Kanada als Manager
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FEATURE
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
DIE NACHWUCHSAKADEMIE
IN SALZBURG-LIEFERING
7 Fußballplätze, 2 Eishallen, beste Trainingsmöglichkeiten und modernste Infrastruktur: Im Salzburger Stadtteil Liefering
konzentriert sich Red Bulls Nachwuchsarbeit für Fußball und Eishockey.
Verfolgen Sie europäisches Eishockey?
Ein wenig. Vor allem bei Weltmeisterschaften und
Olympischen Spielen. Ich habe das Gefühl, dass
Europa aufholt. Es gibt nicht mehr nur die NHL
und Russland. Viele Europäer haben sich in der
NHL etabliert. Ich finde das gut.
Ihre aktuellen Lieblingsspieler?
Sid Crosby und Alex Owetschkin schießen in einer
sehr kompetitiven Liga verlässlich 50 Tore pro
Saison. Außerdem haben sie Respekt vor ihren
Nationalteams. Das mag ich an ihnen.
Was müsste passieren, damit jemand 92 Tore
pro Saison schießt wie Sie einst?
Ein solcher Spieler wird kommen. Der Grund,
warum heute weniger Tore fallen als früher, ist die
Torwartausrüstung. Gib ihnen wieder runde statt
eckige Pads und kleinere Fanghandschuhe, schon
ist wieder alles möglich.
Foto: Marco Rossi
Das letztjährige Stanley-Cup-Finale bestritten
zwei Ihrer früheren Teams, die Los Angeles Kings
und die New York Rangers. Wem haben Sie die
Daumen gedrückt?
Keinem. Ich konnte ohnehin nicht verlieren. Ich
habe in beiden Städten gern gelebt, in beiden
Organisationen gern gespielt. Endlich mussten
Zuschauer explizit darum bitten, wenn sie in Sportbars in L. A. wenigstens auf einem Schirm Basketball sehen wollten. Überall lief Eishockey – ganz
wie zu meiner Zeit mit den Kings.
Ihr Lieblingsteam als Zuschauer?
L. A. spielt im Moment sehr attraktiv. Schnell,
aggressiv, hart am Puck, unterhaltsam und torreich.
Die Organisation ist stabil, es gibt guten Nachwuchs. Die Kings werden in den nächsten Saisonen
regelmäßig um den Stanley Cup mitspielen.
29
LEGENDÄRE VEREINE
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
HC DAVOS
Einen Verein ohne Gegner: Gibt es das? In der
Schweiz unter Umständen schon. Müsste man sich
auf einen Club jenseits des eigenen einigen, wäre
der traditionsreiche HCD das Team der Wahl von
einem Großteil der Schweizer Hockeyfans. Nicht
nur, dass die Bündner mit 30 Titeln Rekordmeister
sind: Die Ausrichtung des Spengler Cups seit
1923 und die fantastische Holzarchitektur der
Vaillant Arena (unter älteren Fans als Eisstadion
Davos bekannt) machen jeden Besuch beim HC
zum Erlebnis.
29 Teams haben sich in den letzten 87 Jahren
in die Siegerliste des Spengler Cups eingeschrieben. Ganze 15 Mal durfte der Pokal daheim in
Davos beim HC bleiben, knapp dahinter Team
Canada mit zwölf Siegen. Das ist das Besondere
am Spengler Cup: Nicht nur Vereinsmannschaften
ereilt der Ruf des HCD, sondern auch Nationenteams. Team Canada zum Beispiel setzt sich aus
den besten kanadischen Spielern, die in Europa
engagiert sind, zusammen. Traditionell in den
Tagen zwischen Weihnachten und Silvester ausgetragen, werden sich beim Spengler Cup 2014
Servette Genf, Team Canada, Salawat Julajew
Ufa, Jokerit Helsinki, Medveščak Zagreb und der
HC Davos die Ehre geben.
Nach dem letztjährigen Viertelfinal-Aus gegen
die Kloten Flyers und der verpassten Qualifikation
für die Champions Hockey League trat Kapitän
Sandro Rizzi zurück. Langzeitcoach Arno Del
Curto (in Amt und Würden seit 1996) nahm das
Geschehene zum Anlass, das Team umzubauen.
HCD-Eigengewächs Andres Ambühl, eine Saison
zuvor aus Zürich retour geholt, wurde zum Captain
befördert, gestandene Cracks kamen auf den
Markt, zum Beispiel Zdeněk Kutlák, der uns seither
bei den Red Bulls viel Freude bereitet.
Der Saisonstart der erfrischten Blau-Gelben
aus Graubünden ließ die Erwartungen der Fans
jedenfalls steigen: Bei Redaktionsschluss kämpfte
Davos mit den ZSC Lions und Servette Genf um
die Tabellenspitze der National League A.
FAKTEN
GEGRÜNDET: 1921
STADION: Vaillant Arena
FASSUNGSVERMÖGEN: 7080
TRAINER: Arno Del Curto
CAPTAIN: Andres Ambühl
LETZTE SAISON: Platz 6 in der Regular Season,
Viertelfinal-Aus gegen die Kloten Flyers
REKORDE
30facher Schweizer Meister
15facher Spengler-Cup-Sieger
30
BERÜHMTE EX-DAVOSER:
Jonas Hiller
Mark Streit
Nino Niederreiter
Fotos: imago/Pius Koller, Salvatore di Nolfi/EPA/picturedesk.com
Folge 4. Schweizer Rekordmeister, Veranstalter des Spengler Cups,
Heimstätte der Superstars: Kurz hinter der österreichischen
Grenze ist verdammt feines Hockey zu Hause.
31
GUTE GEGNER
BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015
Planet EBEL.
Auch wenn wir
am Eis Gegner
sind, verbindet
uns doch die
Liebe zum
Sport. Folge 1:
die Zwillinge
Lorenz und
Leon Widhalm
aus dem Nach
Nachwuchs der
UPC Vienna
Capitals.
Lorenz (links) und Leon, Nummer 13 und 3.
32
Fotos: Werner Jessner
DIE A
DOPPELTEN
WIDIS
lpe d’Huez, Frankreich. Mégavalanche
ist der schwierigste und längste MountainbikeDownhill-Marathon der Welt, ein Rennen mit
Massenstart, das Jahr für Jahr 2000 Fahrer aus
der ganzen Welt anzieht. Die Strecke ist so hart
und lang, dass man das Rennen in Österreich nicht
reproduzieren könnte, selbst wenn man wollte. Der
Start erfolgt auf 3300 Meter Seehöhe, das Ziel
liegt 25 Kilometer, 2500 Tiefenmeter und zwei
Täler weiter. Weil Bergfranzosen Bergfranzosen
sind, gibt es beim Mégavalanche natürlich auch
eine Kinderklasse auf dem Mittelteil der Strecke.
Für gute Erziehung ist es schließlich nie zu früh.
In den letzten beiden Jahren haben die traditionell patriotischen Franzosen aber eine ganz
besondere Lektion erteilt bekommen. Ganz vorn
waren mit Leon und Lorenz Widhalm keine Söhne
des Landes, in dem Gott angeblich wohnt und
ganz sicher Downhill fährt, sondern Zwillinge aus
Wien-Floridsdorf, geboren am 22. Mai 2003.
Ihr Vater Thomas, selbst 24-Stunden-Weltmeister im Cross Country (jawohl, das ist genau das,
wonach es sich anhört: mit dem Mountainbike
24 Stunden lang nonstop über einen Rundkurs
fahren), ist ziemlich genau jener Vater, den wir uns
alle gewünscht haben. Einst Motorrad-Rennfahrer,
Trickski-Fahrer (okay: heute heißt das Freestyle)
und Fußballer, ist er nach einem schweren Sturz
mit seiner Suzuki RG 500 Gamma in Brünn 1987
zur Rehabilitation aufs Mountainbike auf- und
nicht wieder abgestiegen. Es gibt keinen Fahrer im
renommierten Team von www.mountainbiker.at,
der mehr Pokale nach Hause gebracht hat als er.
Arbeiten, trainieren, schlafen – und dabei Spaß
und Manieren nicht vergessen: Genau diese Liebe
und Passion vermittelt der Haustechniker im Wiener
Allgemeinen Krankenhaus seinen Jungs.
Als die Zwillinge Lorenz und Leon fünf Jahre
alt waren, absolvierten sie das erste Schnupper-
training bei den UPC Vienna Capitals. Das Feuer
brannte gleich lichterloh. Weltmeister Thomas:
„Sie waren so ehrgeizig, und jeder wollte den
anderen übertreffen, bis ein Trainer auf die Idee
kam, einen der beiden ins Tor zu stellen.“ Seither
ist Lorenz Goalie und lässt – pardon – auch ältere
Teamkollegen ziemlich alt aussehen. Center Leon
glänzt als Playmaker und Assist-Geber und wurde
erst letztens in einem Vorbereitungsturnier in Tschechien als Spieler des Turniers ausgezeichnet –
ebenfalls als Under-Ager.
In Summe kommen die zwei Schüler der
Neuen Mittelschule, Fachzweig Eishockey, auf
rund 50 Spiele pro Jahr. Da war es für den alleinerziehenden Vater Thomas leichter, sich selbst in
den Betreuerstab der UPC Vienna Capitals zu
entsenden: Wer Zwillinge bändigen kann, der
schafft das auch mit kompletten Eishockeyteams,
außerdem hilft es, das notorisch angespannte
Sportbudget der drei Männer zu entlasten.
Die Frage, was ihnen mehr Spaß mache, Eishockey oder Mountainbiken, lösen die zwei pfiffi-
gen Jungs, die ihre Lektion in „Bitte“, „Danke“ etc.
gründlich gelernt haben, jahreszeitlich diplomatisch. Fragt man sie im Sommer, lautet die Antwort
stets „Mountainbiken“, ab Herbst „Eishockey“.
Und die Teamkollegen? „Die haben jetzt auch
alle ein Mountainbike.“
33
HELD VON FRÜHER
ARTURS IRBE
Noch heute schnalzen Fans mit der Zunge, wenn der Name
unseres lettischen Goalies aus der Saison 2005/06 fällt.
Heute ist er Tormann-Trainer der Buffalo Sabres.
34
Zuschauer wird diese Saison je vergessen: In den
24 Grunddurchgangsspielen mit Irbe holten die
Red Bulls nur sechs Mal keinen Punkt. Die hoch
emotionale Finalserie beendete Dany Bousquet in
der Overtime von Spiel 6 für den VSV.
Der teils groß aufspielende Irbe stellte sich
in der nächsten Saison noch bei HK Nitra in der
Slowakei für sechs Spiele ins Tor, ließ es dann
aber gut sein. Daheim in Lettland war er längst
ein Volksheld, zudem hatte er eine Organisation
gegründet, die sich um Waisenkinder kümmert.
Immer wieder trainierte er Goalies des lettischen
Nationalteams – was auch Österreichs Auswahl
des Öfteren schmerzlich zu spüren bekam.
Der lettische Nationaltrainer Ted Nolan war
es auch, der Irbe wieder zurück in die NHL
lockte, diesmal als Goalie-Coach der
Buffalo Sabres. Nolan soll das Team
vom Kanonenfutter der Atlantic Division
wieder zur anerkannten Macht befördern.
Auf Irbes Schützlinge, den Tschechen
Michal Neuvirth und den Schweden
Jhonas Enroth, kommt jedenfalls viel
Arbeit zu: In der letzten Saison hat
Buffalo in 82 Spielen 248 Tore kassiert. Eine Tordifferenz von minus
91 war Negativrekord der
NHL. Arturs Irbe will sicherstellen, dass das nicht
mehr vorkommt.
Alles Gute!
Garantiert
FIT!
Garantiert FIT in den Winter:
≥ Offene Mitgliedschaft
Training solange es Spaß macht!
≥ 4 vita club Standorte
≥ 365 Tage geöffnet
≥ Bestes Trainings- und
Ernährungscoaching
Foto: GEPA pictures/Heiko Mandl
Goalies stehen im Ruf, besonders zu sein. In der
Saison 2005/06 konnten sich die Fans der Red
Bulls davon überzeugen, als der lettische Nationalgoalie zur Saisonmitte nach Salzburg wechselte. Wilde Geschichten waren ihm vorausgeeilt:
dass er immer mit derselben alten Jofa-Maske
spielte und, als sie beim besten Willen nicht mehr
zu gebrauchen war, in einer lokalen Zeitung
Anzeigen schaltete, um gleichwertigen Ersatz zu
finden. Dass er im Zuge der lettischen Unabhängigkeitsbewegung gegen die Sowjetunion auf die
Straße gegangen war und sich geweigert hatte,
für das Nachfolgeteam der Sbornaja zu spielen.
Dass er der Vater des lettischen 3:2-Sensationssiegs gegen die russische Auswahl im Jahr 2000
gewesen war. Dass ihn sein eigener Hund beinahe die Karriere gekostet hätte,
weil der ihm die Hand zerfleischt hatte.
Und natürlich waren
da die Wundertaten aus
der NHL: „Archie“ war der
erste Goalie, der jemals in
einem All-Star-Game ein
Assist erzielen konnte,
die Carolina Hurricanes
trug er fast im Alleingang
ins Stanley-Cup-Finale.
Und jetzt Salzburg! Die Red
Bulls beendeten unter Trainer
Hardy Nilsson den Grunddurchgang auf Platz 1. Kein
≥ Über 150 Kursstunden
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