1. Drittel - EC Red Bull Salzburg
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1. Drittel - EC Red Bull Salzburg
DAS STADIONMAGAZIN DES EC RED BULL SALZBURG OKTOBER/NOVEMBER 1. DRITTEL 2014/2015 DANIEL RATUSHNY Wie tickt unser Trainer? DUNCAN/HUGHES Die Rückkehrer PLUS CHL, MHL WAYNE GRETZKY zu Gast in unserer Nachwuchs-Akademie WWW.REDBULLS.COM BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 SERVUS, HOCKEY-FANS! Was war das für ein Start in die neue Saison: Das Team hat das System unseres neuen Trainers Daniel Ratushny (Interview ab Seite 8) blitzschnell verinnerlicht und damit Gegner in der EBEL und der Champions Hockey League gleichermaßen in die Verzweiflung getrieben. In die Salzburger Kabine zurückgekehrt sind mit Ryan „Danke“ Duncan und John „Johnny“ Hughes zwei Legionäre, die ihr Können bereits bewiesen haben. Warum sie zurückgekommen sind und wie lange sie diesmal hier bleiben werden, ist in einem Head-to-Head nachzulesen – ab Seite 18. Ein paar Wochen vor der Eröffnung der Nachwuchsakademie am rechten Saalachufer schwebte ein UFO in Salzburg ein. An Bord: der beste Eishockeyspieler aller Zeiten, Wayne Gretzky, samt Familie. 15 Jahre nach seinem Rücktritt hält er noch immer unglaubliche 60 (plus) NHL-Rekorde, darunter jene für die meisten Punkte, Tore und Assists. In Salzburg stand er – kaum zu glauben – zum allerersten Mal gemeinsam mit seinen Söhnen Ty und Tristan am Eis, sehr zum Entzücken von Mrs. Gretzky, die den Moment aus allen denkbaren Perspektiven fürs Familienalbum festhielt. Mehr vom exklusiven Besuch des „Great One“ in unserer Coverstory ab Seite 24. Im Dezember hören wir uns wieder. Viel Spaß beim Lesen und mit unseren Jungs am Eis wünscht die Redaktion Coverfoto: Marco Rossi INHALT 4 CHL-Highlights 8 Interview Daniel Ratushny 14 unser Kader 16 Spielplan, Teamfoto 18 Ryan Duncan und John Hughes 22 Junior Corner 24 Wayne Gretzky 30 HC Davos 32 Widhalm-Twins 34 Held von einst: Arturs Irbe Name: EC Red Bull Salzburg Gegründet: 2000 Stadion: Eisarena Salzburg Adresse: Hermann-Bahr-Promenade 2, A-5020 Salzburg Web: www.redbulls.com IMPRESSUM Herausgeber EC Red Bull Salzburg Team Werner Jessner (Chefredaktion), Dominik Uhl (Artdirektion), Markus Kučera (Fotoredaktion), Guido Stapelfeldt, Paul Stuefer Redaktion & Produktion Red Bull Media House GmbH, Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien, +43 (0)1 90221-0, www.redbulletin.com Druck Offset 5020 Druckerei & Verlag Ges.m.b.H., Bayernstraße 27, A-5072 Siezenheim 3 CHL GALLERY BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 Fotos: 2014 Champions Hockey League via Getty Images Beeindruckende Red Bulls: In der Gruppenphase schlagen unsere Jungs die starken Teams von JYP Jyväskylä, HV71 Jönköping sowie die Kloten Flyers und sichern sich Platz 1 in der Gruppe I (links). Finnisch-tschechische, ähem, Verständigung: Lauri Tukonen von TPS Turku knöpft sich Jan Zdráhal vom HC Pardubice vor. Die Finnen gewinnen in Gruppe F beide Begegnungen (oben). Hochspannung in Gruppe G: Mit Sparta Prag, KalPa Kuopio und den Växjö Lakers (im Bild: Stürmer Nick Johnson bezwingt Adler-Mannheim-Goalie Dennis Endras) kämpften drei Teams bis zum Schluss um den Gruppensieg. Nur Mannheim war vorzeitig raus. DEL-Teams hatten – bis auf die Kölner Haie – in der Champions Hockey League generell einen schweren Stand. 4 5 CHL IO T K E L L O K E FAN U E N E I D T TZ HOL DIR JE BULL SALZBURG. DES EC RED N Foto: Elsa/Getty Images/NHLI, Scott Audette/NHLI via Getty Images Wiedersehen auf hohem Niveau: Der Sieger der European Trophy und des Red Bulls Salute aus dem Vorjahr, JYP Jyväskylä, trifft auf den Sieger von 2011, die Red Bulls. In einem hochklassigen Spiel mussten sich unsere Jungs 3:2 geschlagen geben. Die Revanche im Retourspiel fiel grimmig aus: Die Finnen wurden in einem hochklassigen Spiel mit 4:0 heimgeschickt. Die Topscorer der jeweiligen Teams tragen in CHL-Spielen ein eigenes Trikot und einen speziellen Helm. Das macht die Orientierung für Fans leichter. Hier nehmen sich in Gruppe B die Spieler der ZSC Lions Jakub Klepiš von Färjestad vor, der normalerweise die Rückennummer 20 trägt. In einer heiß umkämpften Partie setzte sich das schwedische Team mit 4:3 durch. 6 7 Foto: GEPA pictures/Daniel Goetzhaber INTERVIEW 8 BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 »WIR KONTROLLIEREN DEN PUCK« Daniel Ratushny. Unser neuer Coach über seine Philosophie, die Vorbereitung, den kleinen Luxus im Alltag und was es braucht, um bei ihm ein Leiberl zu haben. Interview: Werner Jessner 9 INTERVIEW m 15. April 1993 haben Sie Ihr erstes und einziges NHL-Match bestritten: ein Assist, eine Strafe. Kein schlechter Start. Was ist dann passiert? Es war das letzte Match vor den Playoffs, in denen meine Vancouver Canucks bis ins Semifinale gekommen sind. In den Playoffs wurde ich nicht eingesetzt und habe auch in der kommenden Saison den Sprung in die Stammmannschaft nicht mehr geschafft. Stattdessen habe ich in der IHL, der AHL, in Europa und sogar Japan gespielt. Was hat gefehlt zur NHL-Karriere? Immerhin waren Sie ein Zweitrunden-Draftpick. Wie so oft gibt es nicht den einen, einzigen Grund. In meinem Jahrgang gab es viele Spieler, die besser waren als ich und keinen einzigen NHL-Einsatz hatten. Natürlich hätte ich gerne mehr NHL-Spiele gemacht, aber immerhin konnte ich mein Hobby, meine Leidenschaft zum Job machen. Über ein Jahrzehnt als Spieler, seit sechs Jahren als Profi-Trainer. Welche Qualitäten muss ein Hockeyspieler mitbringen, um es als Profi zu schaffen? Körperliche Robustheit, klar. Hockey ist ein hartes Spiel. Genauso wichtig sind mentale Stärke und die richtige Einstellung. Und in den meisten Fällen kommt richtiges Timing entscheidend dazu: Dein Team muss gerade das benötigen, was du ihm geben kannst. Dann musst du in jedem Spiel, bei jedem Wechsel beweisen, dass du diesen Platz verdienst. Worauf achten Sie bei der Auswahl der Spieler? Wir – das sind der sportliche Leiter Stefan Wagner und ich – haben keine „Rollenspieler“ gesucht, sondern solche, die gleichermaßen offensive wie defensive Qualitäten haben. Das Um und Auf für 10 mich ist aber die Einstellung: Kommt der Spieler jeden Tag gern zur Arbeit? Ist er bereit, dazuzulernen? Wenn ich diese Fragen uneingeschränkt mit Ja beantworten kann, ist das jemand, mit dem ich gerne und gut arbeiten werde. Schuldzuweisungen und Sanktionen. Der japanische Coach aber ist in die Kabine gekommen und hat uns ein paar Tage freigegeben. „Denkt nach, was passiert ist“, hat er gesagt. „Lernt daraus.“ In diesem Jahr sind wir Meister geworden. Der harte Weg ist nicht immer der beste. Einige Ihrer Vorgänger haben auf erfahrene Spieler vertraut, andere junge forciert, manche besonderes Augenmerk auf Fitness oder Teamgeist gelegt. Welche Schwerpunkte setzen Sie? Ich will eine Kultur etablieren, in der das Lernen, das Besserwerden zählt. Wir dürfen nie vergessen, dass uns der Verein hier sehr gut behandelt und es unsere Pflicht ist, das Vertrauen zurückzuzahlen. Wir wollen hart trainieren und dabei den Spaß nicht vergessen. Sind Sie ein lauter Trainer? Ich werde leiser. Menschen haben Emotionen. Aber wenn jeder sein Bestes gegeben hat, gibt es keinen Grund, laut zu werden. Die EBEL ist also in Europa angekommen? Auf jeden Fall. Was passiert in einem Trainingslager? Ich führe Einzelgespräche und präsentiere jedem meine Ideen, bevor ich vor die Mannschaft trete. Dann bauen wir Schritt für Schritt ein Gerüst. Dazu setzen wir meine Ideen um und drillen sie, bis sie selbstverständlich, ja „blind“ funktionieren, und zwar in jeder Situation. Nur wenn du Dinge tun kannst, ohne darüber nachzudenken, kannst du sie wirklich schnell tun. Welches Hockey werden wir also sehen? Wir sind ein Puck-Pressure-Team und ein PuckPossession-Team. Wir stellen uns nicht hinten rein und warten auf Chancen, sondern wir kreieren sie. Wir kontrollieren den Puck und übernehmen die Initiative – selbst wenn uns dabei manchmal Fehler unterlaufen. Wir sind gut am Stock, körperlich stark und schnell. Letzter Punkt: Jeder einzelne Spieler hat auch defensive Aufgaben wahrzunehmen, ungeachtet seiner Rolle oder Position. Für einen jungen Trainer klingt das nach einer sehr elaborierten Philosophie. Kommt das daher, dass Sie in so vielen – und so unterschiedlichen – Ländern gespielt haben? Kanada, Finnland, Schweden: Man kann von überall etwas mitnehmen. Ein Beispiel: In Japan haben wir einmal gegen das schlechteste Team der Liga gespielt. Wir waren tot, völlig kaputt und sind gegen den Tabellenletzten mit 0:5 unter die Räder gekommen. Nach alter kanadischer Schule hätte es Gebrüll in der Kabine geben müssen, mit schon auf der Uni gecoacht. Daum ist ein smarter Bursche, der attraktives Hockey spielen lässt. Wir haben gegen Linz regelmäßig verloren. Der Standard der EBEL ist wirklich gut, das zeigen auch die Ergebnisse in der CHL. Kennen Sie Ihren Puls auf der Bank? Nicht in Zahlen, aber ich lebe mit jeder Faser meines Körpers mit. Definitiv. Foto: GEPA pictures/Daniel Goetzhaber A BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 Körperliche Fitness? Da verlasse ich mich auf die Fitness-Coaches, weil ich keine diesbezügliche Ausbildung habe. Ich will schnelle, fitte Spieler, die der Härte des Hockeys gewachsen sind. Hockey ist eine Serie von Sprints, und trotzdem darfst du die Ausdauer nicht vernachlässigen. Sportmedizinisch eine komplizierte Materie! Sehen Sie Unterschiede zwischen DEL und EBEL? Mit meinem damaligen Team Straubing haben wir jedes Jahr gegen die Black Wings Linz gespielt. Gegen deren Trainer Rob Daum habe ich übrigens Daniel Ratushny: von den Straubing Tigers nach Salzburg 11 INTERVIEW BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 Mit dem EHC Olten (Schweizer National League B; Anm.) und Straubing haben Sie Underdogs trainiert. In Salzburg erwartet man jedes Jahr den Titel. Was bedeutet das? Diesen Druck nehme ich gern auf meine Schultern. Ich will immer gewinnen, und mit einer so tollen Organisation sind die Chancen dafür besser. Sind Sie ein Jugendförderer? Meine Top-Priorität ist, zu gewinnen. Darauf werde ich meine Aufstellung ausrichten. Gleichzeitig ist Red Bull aber bekannt dafür, junge Spieler auszubilden. Die MHL-Teilnahme ist das beste Beispiel dafür. Bei manchen Spielern hast du als Coach das Gefühl, dass du ihnen Vertrauen schenken musst, weil sie es später doppelt zurückzahlen werden. Ein Schritt zurück, um zwei nach vorn zu machen. Wie äußert sich Vertrauen? Vertrauen ist Eiszeit. Und die Möglichkeit, Fehler machen zu dürfen, ohne dass es sofortige Konsequenzen hat. Wie werden sich die Goalies Luka Gračnar und Bernd Brückler die Arbeit teilen? 12 Unser Coach: Vertrauen ist Eiszeit. Bernd ist ein verdienter Veteran, eine absolute Führungsfigur mit tollem Charakter. Luka auf der anderen Seite ist ein unglaublich fleißiger, hart trainierender junger Bursche, wahnsinnig talentiert und sehr reif für sein Alter. Ich habe das Riesenglück, zwei phantastische Goalies im Team zu haben. Wer spielt, entscheide ich von Match zu Match. stunde, in der ich die Stadt in mich aufsauge. Salzburg ist nicht von ungefähr einer der lebenswertesten Plätze der Welt. Sind Sie hockeybesessen? Ich liebe Hockey, keine Frage. Aber ich versuche, die Balance zu halten. Welche Teams beeindrucken Sie? Interessant finde ich Teams, die anders spielen, als ich es tun würde. Die versuche ich zu entschlüsseln. Passive Teams, Teams, die mit der „Trap“ spielen, abwartende Teams, die auf Fehler der Gegner lauern. Als Fan des Spiels liebe ich Teams, die hart zum Netz gehen, attackieren, den Abschluss suchen, die harte Checks fahren. Wie balancieren Sie sich aus? Im Moment ist das leider noch ein bisschen schwierig, weil ich mich noch immer einarbeite. Aber wenn die Zeit reif ist, werde ich das reiche Kultur- und Naturangebot von Salzburg wahrnehmen. Ich liebe die Berge, die Seen. Ein kleiner Luxus, den ich mir gönne: Ich fahre mit dem Fahrrad in die Eishalle, das ist eine knappe Viertel- Kommt Ihre Freundin nach? Nein, sie lebt in Olso, hat einen guten Job dort und will den – zu Recht! – nicht aufgeben. Foto: GEPA pictures/Daniel Goetzhaber Noch bevor Sie Ihre erste EBEL-Partie gecoacht haben, wurden Sie zusätzlich Trainer des Nationalteams. Ging das nicht ein bisschen gar schnell? Ein Nationalteam zu trainieren ist eine Ehre. Eine unglaubliche Ehre! Mit Sportdirektor Alpo Suhonen und meinen Co-Trainern Christoph Brandner, Dieter Kalt junior und Reinhard Divis habe ich erfahrene Partner an meiner Seite, die Liga, Spieler und Kultur in Österreich kennen. Gemeinsam wollen wir etwas aufbauen. Der Fokus mit dem Nationalteam ist ganz klar auf die WM gerichtet. Die Spiele bis dahin verstehen wir als Schritte auf diesem Weg. Beispiele? Köln, Ingolstadt gegen Ende der Saison, Skellefteå in Schweden, die ZSC Lions in der Schweiz. Wird die Champions Hockey League einen einheitlichen charakteristisch europäischen Stil hervorbringen? Das wird man sehen. Die unterschiedlichen europäischen Schulen von Tschechien, Skandinavien, der Schweiz und allen dazwischen werden in eine große Schale geworfen, und am Ende wird eine übrig bleiben. Ich habe nicht die geringste Idee, welches Land den ersten CHL-Sieger stellen wird. Was ist das beste Gefühl als Spieler? Wenn du in diesen Flow kommst, wo alles von selbst funktioniert, wenn deine Hände und Füße fliegen und du dich fühlst wie ein Kind am Teich. Und als Coach? Wenn dein Team im Flow ist, du auf der Bank stehst und genießt, wie dein Team zu einer Einheit verschmilzt. Ich kriege Gänsehaut, wenn ich bloß an diese Momente denke. 13 TEAM BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 UNSER TEAM 30 Tor Bernd Brückler 26.09.1981, AUT 6 Verteidiger 2 Verteidiger 15 Stürmer Manuel Latusa 23.01.1984, AUT Brian Fahey 02.03.1981, USA Alexander Pallestrang 04.04.1990, AUT Verteidiger Daniel Welser 16.02.1983, AUT Verteidiger Michael Boivin 22.11.1990, CAN 28 19Stürmer 51Verteidiger 60 Verteidiger 77Verteidiger 55 Stürmer 80 Verteidiger 91Verteidiger 5 Stürmer Zdeněk Kutlák 13.02.1980, CZE 20 Troy Milam 30.06.1980, USA Dominique Heinrich 31.07.1990, AUT Kyle Beach 13.01.1990, CAN David Meckler 09.07.1987, USA Florian Mühlstein 12.11.1990, AUT Thomas Raffl 19.06.1986, AUT Fotos: GEPA pictures Matthias Trattnig 22.04.1979, AUT 14 33 Tor Luka Gračnar 31.10.1993, SLO 9 Stürmer Alexander Rauchenwald 11.05.1993, AUT 72 Stürmer John Hughes 06.01.1988, CAN 11Stürmer 12 Stürmer 16 Stürmer 17Stürmer Ben Walter 11.05.1984, CAN Ryan Duncan 14.07.1984, CAN 21 Stürmer Brett Sterling 24.04.1984, USA 67Stürmer Konstantin Komarek 08.11.1992, AUT HEAD COACH Daniel Ratushny 29.10.1970, CAN Alexander Cijan 16.05.1994, AUT Marco Bruckner 14.05.1991, AUT 40 Stürmer Andreas Kristler 30.08.1990, AUT 70 Stürmer Markus Pöck 15.01.1992, AUT ASSISTANT COACH Rob Davison 01.05.1980, CAN 15 SAISONPLANER BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 SPIELPLAN EBEL DATUM ZEIT 11 Do., 16.10. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg EC VSV 12 So., 19.10. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg Sapa Fehérvár AV19 13 Fr., 24.10. 2014 19:15 Uhr Dornbirner Eishockey Club EC Red Bull Salzburg 14 So., 26.10. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg HC TWK Innsbruck „Die Haie“ 15 Fr., 31.10. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg EHC LIWEST Black Wings Linz 16 So., 02.11. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg EC-KAC 17 Do., 13.11. 2014 19:45 Uhr 18 So., 16.11. 2014 17:30 Uhr EC-KAC EC Red Bull Salzburg 19 Fr., 21.11. 2014 19:15 Uhr EC VSV EC Red Bull Salzburg 20 So., 23.11. 2014 17:30 Uhr 21 Di., 25.11. 2014 19:15 Uhr Moser Medical Graz99ers EC Red Bull Salzburg 22 Fr., 28.11. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg UPC Vienna Capitals 23 So., 30.11. 2014 17:30 Uhr EC-KAC EC Red Bull Salzburg 24 Fr., 05.12. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg Dornbirner Eishockey Club 25 So., 07.12. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg Sapa Fehérvár AV19 26 Fr., 12.12. 2014 19:15 Uhr HC TWK Innsbruck „Die Haie“ EC Red Bull Salzburg 27 So., 14.12. 2014 28 16 17:30 Uhr Fr., 19.12. 2014 18:30 Uhr HEIMTEAM GAST HCB Südtirol EC Red Bull Salzburg EC Red Bull Salzburg HDD Olimpija Ljubljana EC Red Bull Salzburg EHC LIWEST Black Wings Linz HC Orli Znojmo EC Red Bull Salzburg 29 So., 21.12. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg EC VSV 30 Di., 23.12. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg HCB Südtirol 31 Fr., 26.12. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg HDD Olimpija Ljubljana 32 So., 28.12. 2014 17:30 Uhr Dornbirner Eishockey Club EC Red Bull Salzburg 33 Di., 30.12. 2014 19:15 Uhr Sapa Fehérvár AV19 EC Red Bull Salzburg Foto: GEPA pictures RUNDE 17 RÜCKKEHR BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 HEAD TO HEAD Die Rückkehrer John Hughes und Ryan Duncan stellen sich unseren Fragen. Foto: GEPA pictures/Felix Roittner Interview: Werner Jessner, Guido Stapelfeldt 18 19 RÜCKKEHR Aber bei den Teams, für die ihr in der Zwischenzeit gespielt habt, war doch wohl auch nicht alles schlecht. RD München und die DEL waren eh auch voll okay. In Summe keine große Umstellung, aber in Salzburg zu sein fühlt sich für mich einfach richtig an. JH Ich mag Ljubljana und Slowenien. Auch sportlich hat es mit dem Erreichen der Playoffs und einem Semifinale für ein Underdog-Team gut gepasst. Von Villach wird mir vor allem der Ausblick aus meiner Wohnung auf den See in Erinnerung bleiben. Was hat sich in eurem Leben seit dem Abschied damals getan? RD Ich bin erwachsener geworden, meine Freundin auch. Und der Verkehr in Salzburg hat zugenommen! JH Seit drei Jahren habe ich eine neue Freundin. Sie kennt Salzburg noch nicht. Als ich zum ersten Mal hier in Salzburg war, war das mein erster Europa-Vertrag. Ich hatte Heimweh nach Kanada. Jetzt habe ich mir zwar drüben ein Haus gekauft, aber Europa ist längst eine Art zweite Heimat für mich geworden. 20 Streng sportlich gesehen: Haben die Fans in Salzburg einen besseren Spieler zurückbekommen? RD Ich würde sagen, dass ich in München neue Stärken dazugewonnen habe, selbst wenn meine Statistiken nicht ganz so gut waren wie zuvor in Salzburg. Bin ich ein besseres Gesamtpaket als vor zwei Jahren? Ich hoffe doch. JH Klar! Mein erstes Jahr hier war super, danach habe ich mit Tampere und Hannover Entscheidungen getroffen, die sich nicht bewährt haben. Dennoch lernst du als Spieler überall etwas Neues dazu. Außerdem weiß ich jetzt, wie man im Sommer bestmöglich trainiert. Das wusste ich damals noch nicht. Wer von euch beiden wird am Ende der Regular Season mehr Punkte haben? RD Johnny! Er ist ein echter Goalscorer, das beweist er Jahr für Jahr. Warum sollte es heuer anders sein? JH Dunc. Der hat in meiner Abwesenheit hier doch 30 Tore und mehr pro Saison geschossen! Im Ernst: Die Stärke dieses Teams ist die Leistungsdichte. Da kann jeder punkten. Eure liebsten Sturmpartner in Salzburg? RD Daniel Welser. Steve Regier. Jonathan Filewich. JH Damals habe ich mit Adrian Foster und Darryl Bootland in einer Linie gespielt. Hoffentlich passt die Chemie in meiner Linie heuer genauso gut wie unsere damals. Selber Platz in der Kabine wie damals? RD Ein Platz weiter rechts. Johnny sitzt auf meinem Platz von vor zwei Jahren. Ich kann mit der Umstellung aber gut leben, weil ich in meiner Ecke jetzt mehr Platz habe. JH Als ich zum letzten Mal hier war, hat die Kabine noch völlig anders ausgesehen: Sie war viel kleiner und längst nicht so schön. Damals bin ich übrigens neben Martin Mairitsch gesessen, der jetzt in Dornbirn spielt. Das Erste, was ihr nach der Rückkehr in Salzburg gemacht habt? RD Meine Freundin und ich waren im Country Saloon. Das ist unser Lieblingsrestaurant in ganz Europa! Danach sind wir auf den Gaisberg gegangen und haben die Aussicht genossen. JH Und wir waren gegenüber: Meine Freundin und ich sind ins M32 am Mönchsberg gegangen. Welche Spieler eures letzten Vereins hättet ihr gern mit zu den Red Bulls genommen? RD Alex Barta ist sehr gut, Daniel Sparre auch. Die beiden. JH Derek Ryan ist einer der besten Spieler, die je in dieser Liga unterwegs waren. Foto: GEPA pictures/Felix Roittner Warum ist es in Salzburg dann eben doch am schönsten? Ryan Duncan Gegenfrage: Team, Stadt, Organisation – was gibt es an Salzburg nicht zu mögen? John Hughes Die Altstadt von Salzburg gehört zu den schönsten, die ich je gesehen habe. Auch das Zurückkommen zu den Red Bulls war ein echtes Heimkommen. EBEL, CHL: Wir kommen! BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 Wie lang bleibt ihr diesmal hier? RD Hoffentlich bis zum Ende meiner Karriere! Man sieht es an der Akademie und unseren Resultaten in der Champions Hockey League, dass Salzburg eine der Top-Adressen im europäischen Hockey ist. JH Zumindest einmal bis zum ersten Titel mit den Red Bulls. Als ich zum letzten Mal hier war, haben wir den ja in Spiel 7 verloren. Diese Scharte will ich auswetzen. Danach: so lang wie möglich! 21 MOLODJOSCHNAJA CHOKKEINAJA LIGA Mehr Müssen als Wollen gegen die Sachalin Sharks: knappe 4:2-Niederlage 3:2-Sieg gegen den HC MVD aus Moskau Auch die Red Army von ZSKA Moskau putzen wir weg: 4:3 RED BULLS DRAFT Wer bastelt die kreativste Hockey-Ausrüstung? Alles ist erlaubt, das Publikum entscheidet, was am besten gefällt. Schickt Fotos eures Entwurfs bis spätestens 1. 1. 2015 an office@redbulls.com, mit der Post oder gebt sie in der Eishalle ab. Der Sieger staubt eine komplette Ausrüstung von Warrior ab. Zur Inspiration rechts der letzte Sieger. 22 GROSSE AUFGABEN BRAUCHEN EINEN STARKEN PARTNER Fotos: peterdistler.com PETER HOCHKOFLER (C) „Wir gewöhnen uns ans Reisen. Abflug am Abend in Moskau, Ankunft in der nächsten Stadt um neun Uhr morgens, Match am Nachmittag, dann heim. Man merkt, dass uns die Teams nicht mehr unterschätzen.“ Fotos: GEPA pictures, Anton Ryzhikov, Sotnik Vladimir MEIN TAGEBUCH PALFINGER Produkte beweisen täglich ihre Stärken. Sie zeigen größte Zuverlässigkeit bei Leistung, Qualität und Service, ein Produktleben lang. „Lifetime Excellence“ – unser Versprechen für den maximalen Erfolg Ihres Unternehmens. WWW.PALFINGER.COM HOHER BESUCH FEATURE BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 Fotos: Marco Rossi Keiner war so gut wie er: Einen Monat vor der Eröffnung der Nachwuchsakademie in Salzburg-Liefering weihte Jahrhundertspieler Wayne Gretzky die Stätte höchstpersönlich ein. 24 Gott lässt sich Zeit. Wer Wayne Gretzky heißt und erst gestern aus Kalifornien gekommen ist, legt Vormittagstermine etwas entspannter an, könnte man meinen. Die Wahrheit aber ist, dass die Frau des Hockey-Gotts, Janet, morgens ein wenig länger braucht, um so auszusehen, wie man sich ein ExPlaymate, eine erfolgreiche Schauspielerin, fünffache Mutter und Waynes Ehefrau (seit 1988) vorstellt. Das Resultat ist wirklich gelungen, und über den knapp sitzenden Jeans blitzt das Tattoo mit der Nummer 99 durch. In der NHL für alle Zeiten gesperrt, auf ihrem Rücken für alle Zeiten verewigt; das Privileg einer ganz besonderen Frau. Zwei der drei Söhne sind auch mit von der Partie; Ty und Tristan, zwei wohlerzogene und gut im Saft stehende Buben, für die die noch leere Nachwuchsakademie das reine Paradies ist: Schau, ein Tischfußballtisch! Eine Eishalle! Und das Video auf dem Screen! Cool! Können wir bitte Hockeyschuhe haben? Papa Gretzky lächelt nachsichtig. Er kennt seine Rasselbande, er ist ein Familienmensch durch und durch, aber vorher geben wir einander erst einmal alle ordentlich die Hand, Manieren müssen Manieren bleiben, das hat er von seinem Vater Walt von klein auf mitgekriegt. Gretzkys Händedruck ist fest, seine Erscheinung größer als angenommen. Es hat ja immer geheißen, er sei schmächtig, müsse am Eis alles mit Technik und Antizipation machen, aber mit 1,83 Meter Körpergröße hat er durchaus auch physische Präsenz. Zu seinen 84 Kilo Kampfgewicht von einst sind vielleicht drei weitere dazugekommen, aber den Athleten nimmst du ihm noch immer zu jeder Sekunde ab, trotz des Jetlags. Ein bisschen hinkt er beim Gehen, das sind die Hüften und ein wenig auch das Kreuz. „Vor ein paar Jahren habe ich mit Yoga begonnen“, sagt er, „das hilft mir wirklich sehr.“ Dann muss er selbst lachen: „Zu meiner aktiven Zeit haben wir die Muskeln nicht gedehnt, und Trainer verboten ihren Spielern den Fitnessraum, weil sie der Meinung waren, das würde unbeweglich machen. Andere Zeiten!“ Gretzky outet sich als fanatischer EishockeyKonsument, der gern vor dem Schirm sitzt: „Ich trauere den alten Zeiten keine Sekunde nach. Das Spiel heute ist so viel besser. Schneller, 25 FEATURE Foto: Marco Rossi BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 Tristan, Wayne und Ty Gretzky (von links) erstmals gemeinsam am Eis athletischer, aufregender. Früher stürmten die drei schnellsten Spieler, die langsamen standen in der Verteidigung und die dicken im Tor. Wir Stürmer mussten im Angriffsdrittel abbremsen und warten, bis die Verteidiger nachgerückt waren. Das war ein ganz anderer Aufbau als heute, wo alle fünf Offensiv- und Defensivaufgaben haben.“ Wayne Gretzky, Schütze von 894 Toren in 1487 NHL-Partien, sitzt in der Umkleidekabine neben der vorderen der beiden Eishallen, ganz rechts auf der Bank, direkt gegenüber der Position des Trainers. So wird es früher gewesen sein, nur dass hier in Zukunft Jungs aus Salzburg und München ihre Schuhe schnüren werden und nicht der Mann, der seinen Sport geprägt hat wie vielleicht höchstens Pelé den Fußball oder Ali das Boxen. Die Jungs, ganz aus dem Häuschen ob der vielen Möglichkeiten, sind längst raus in die Halle. „Du bist noch nie mit beiden zugleich am Eis gewesen“, fällt Janet auf. Eine Hockey-Karriere für die Kids hat sich nie ergeben: „Wir sind in New York und Los Angeles aufgewachsen, da liegen Tennis oder Baseball einfach näher.“ Der mittlere Sohn, Trevor, wurde ja tatsächlich vom Major- 26 League-Baseball-Team Chicago Cubs gedraftet und spielt derzeit bei den Burlington Bees in der Midwest League. „Wir haben uns da wohl alle viel Druck erspart“, trauert Gretzky der ausgebliebenen Eishockey-Karriere seiner Buben kein bisschen nach. „Man würde sie immer an mir messen.“ Das Talent ist dennoch unübersehbar. Der 14-jährige Tristan zieht auf dem frischen Eis der Nachwuchsakademie seine Bahnen, erst vorwärts und, nachdem ihm Papa Wayne das Rückwärtslaufen erklärt hat, auch rückwärts, einfach so, gleich beim ersten Mal. Und er hat nicht einmal einen Stock zum Festhalten dabei! Mama Janet filmt mit großer Begeisterung und unübersehbarem Stolz, ach, ihre Männer! Weiter in die Shooting-Ranch, große Augen überall, dann die Skating-Mill, Janet sorgt für den Sager des Tages, als sie Wayne ganz ernst anschaut und sagt: „Stell dir vor, wie gut du erst geworden wärst, wenn du diese Trainingsmöglichkeiten gehabt hättest!“ Kurz hängt ein Moment fragender Stille im Raum, aber dann bricht schallendes Gelächter aus, Wayne selbst legt los. Er, von dem Don Jackson, sein ehemaliger Team- kollege bei den Edmonton Oilers, der Erfolgstrainer des EC Red Bull Salzburg und nunmehrige Coach des EHC Red Bull München, immer sagt, er sei als Mensch noch besser gewesen denn als Spieler, ist völlig uneitel, ein Teamplayer im besten Sinn. Und wenn ein Witz auf seine Kappe geht, dann ist das eben so, ganz wie in der Kabine früher, genau wie in allen Eishockey-Kabinen auf der ganzen Welt. „The Great One“ sieht sich da als nichts Besseres. Im Gegenteil: Fragt man ihn nach seiner großen Zeit, nach seinem Vermächtnis, will er nicht als Genie erinnert werden, sondern als Arbeiter, „als jemand, der in jedem Spiel alles gegeben hat“. Haben ihn Trainer anders behandelt? Seine salomonische Antwort: „Ein Lehrer nimmt sich am ersten Schultag vor, zu jedem Kind gleich zu sein. Am Ende des Jahres wird er 20 Individuen unterschiedlich behandelt haben. Ich habe genauso Fehler gemacht wie meine Mitspieler. Aber wenn ich kreativ sein konnte, haben meine positiven Seiten die Fehler meist überwogen. Je höher du kommst, desto besser werden deine Trainer und auch deine Mitspieler. Ich stand mit insgesamt sieben Mitgliedern der Hall of Fame in gemeinsamen Teams. Burschen wie Paul Coffey, Mark Messier oder Jari Kurri waren die dankbarsten Spieler überhaupt für Trainer. Sie wollten gewinnen, und sie haben uneigennützig gespielt. Das hat die anderen besser und das Team gefährlicher gemacht.“ Die alten Hockey-Tugenden von Einsatz, Teamgeist und Arbeit – Wayne Gretzky verkörpert sie mit jeder Faser. „Auch wenn es oft anstrengend war und wehgetan hat, gibt es nichts, was ich an Hockey nicht geliebt habe“, sagt er, während er auf dem Weg durch die Nachwuchsakademie den anderen der Gruppe ganz selbstverständlich die Tür aufhält. „Ich bin dankbar für jedes Spiel, für jeden Tag am Eis.“ Einen geerdeteren Menschen als Wayne Gretzky kann man sich kaum vorstellen, und da ist nichts aufgesetzt. Inzwischen ist die Gruppe bei den Zimmern der künftigen Eishockey-Cracks angelangt. Jeweils zwei teilen sich ein modernes, stylish eingerichtetes Zimmer, Balkon inklusive. Ty und Tristan überlegen sichtlich, ob von einer Hockey-Karriere abzusehen nicht vielleicht doch ein Fehler war, Wayne steht am Balkon und schaut sinnierend in die Berge. Wer weiß, vielleicht wünscht er sich, er wäre noch einmal 15 Jahre alt. Da tritt Janet zu ihm raus und legt ihm stumm die Hand auf die Schulter. NAME Wayne Douglas Gretzky GEBOREN AM 26. 1. 1961 GRÖSSE 1,83 m NHL-ERFOLGE 4 Stanley Cups über 60 bis heute ungebrochene Rekorde 18-mal im Allstar-Team TORE 894 ASSISTS 1963 NHL-SPIELE 1487 (Regular Season) Olympia-Gold 2002 mit Kanada als Manager 27 FEATURE BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 DIE NACHWUCHSAKADEMIE IN SALZBURG-LIEFERING 7 Fußballplätze, 2 Eishallen, beste Trainingsmöglichkeiten und modernste Infrastruktur: Im Salzburger Stadtteil Liefering konzentriert sich Red Bulls Nachwuchsarbeit für Fußball und Eishockey. Verfolgen Sie europäisches Eishockey? Ein wenig. Vor allem bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Ich habe das Gefühl, dass Europa aufholt. Es gibt nicht mehr nur die NHL und Russland. Viele Europäer haben sich in der NHL etabliert. Ich finde das gut. Ihre aktuellen Lieblingsspieler? Sid Crosby und Alex Owetschkin schießen in einer sehr kompetitiven Liga verlässlich 50 Tore pro Saison. Außerdem haben sie Respekt vor ihren Nationalteams. Das mag ich an ihnen. Was müsste passieren, damit jemand 92 Tore pro Saison schießt wie Sie einst? Ein solcher Spieler wird kommen. Der Grund, warum heute weniger Tore fallen als früher, ist die Torwartausrüstung. Gib ihnen wieder runde statt eckige Pads und kleinere Fanghandschuhe, schon ist wieder alles möglich. Foto: Marco Rossi Das letztjährige Stanley-Cup-Finale bestritten zwei Ihrer früheren Teams, die Los Angeles Kings und die New York Rangers. Wem haben Sie die Daumen gedrückt? Keinem. Ich konnte ohnehin nicht verlieren. Ich habe in beiden Städten gern gelebt, in beiden Organisationen gern gespielt. Endlich mussten Zuschauer explizit darum bitten, wenn sie in Sportbars in L. A. wenigstens auf einem Schirm Basketball sehen wollten. Überall lief Eishockey – ganz wie zu meiner Zeit mit den Kings. Ihr Lieblingsteam als Zuschauer? L. A. spielt im Moment sehr attraktiv. Schnell, aggressiv, hart am Puck, unterhaltsam und torreich. Die Organisation ist stabil, es gibt guten Nachwuchs. Die Kings werden in den nächsten Saisonen regelmäßig um den Stanley Cup mitspielen. 29 LEGENDÄRE VEREINE BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 HC DAVOS Einen Verein ohne Gegner: Gibt es das? In der Schweiz unter Umständen schon. Müsste man sich auf einen Club jenseits des eigenen einigen, wäre der traditionsreiche HCD das Team der Wahl von einem Großteil der Schweizer Hockeyfans. Nicht nur, dass die Bündner mit 30 Titeln Rekordmeister sind: Die Ausrichtung des Spengler Cups seit 1923 und die fantastische Holzarchitektur der Vaillant Arena (unter älteren Fans als Eisstadion Davos bekannt) machen jeden Besuch beim HC zum Erlebnis. 29 Teams haben sich in den letzten 87 Jahren in die Siegerliste des Spengler Cups eingeschrieben. Ganze 15 Mal durfte der Pokal daheim in Davos beim HC bleiben, knapp dahinter Team Canada mit zwölf Siegen. Das ist das Besondere am Spengler Cup: Nicht nur Vereinsmannschaften ereilt der Ruf des HCD, sondern auch Nationenteams. Team Canada zum Beispiel setzt sich aus den besten kanadischen Spielern, die in Europa engagiert sind, zusammen. Traditionell in den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester ausgetragen, werden sich beim Spengler Cup 2014 Servette Genf, Team Canada, Salawat Julajew Ufa, Jokerit Helsinki, Medveščak Zagreb und der HC Davos die Ehre geben. Nach dem letztjährigen Viertelfinal-Aus gegen die Kloten Flyers und der verpassten Qualifikation für die Champions Hockey League trat Kapitän Sandro Rizzi zurück. Langzeitcoach Arno Del Curto (in Amt und Würden seit 1996) nahm das Geschehene zum Anlass, das Team umzubauen. HCD-Eigengewächs Andres Ambühl, eine Saison zuvor aus Zürich retour geholt, wurde zum Captain befördert, gestandene Cracks kamen auf den Markt, zum Beispiel Zdeněk Kutlák, der uns seither bei den Red Bulls viel Freude bereitet. Der Saisonstart der erfrischten Blau-Gelben aus Graubünden ließ die Erwartungen der Fans jedenfalls steigen: Bei Redaktionsschluss kämpfte Davos mit den ZSC Lions und Servette Genf um die Tabellenspitze der National League A. FAKTEN GEGRÜNDET: 1921 STADION: Vaillant Arena FASSUNGSVERMÖGEN: 7080 TRAINER: Arno Del Curto CAPTAIN: Andres Ambühl LETZTE SAISON: Platz 6 in der Regular Season, Viertelfinal-Aus gegen die Kloten Flyers REKORDE 30facher Schweizer Meister 15facher Spengler-Cup-Sieger 30 BERÜHMTE EX-DAVOSER: Jonas Hiller Mark Streit Nino Niederreiter Fotos: imago/Pius Koller, Salvatore di Nolfi/EPA/picturedesk.com Folge 4. Schweizer Rekordmeister, Veranstalter des Spengler Cups, Heimstätte der Superstars: Kurz hinter der österreichischen Grenze ist verdammt feines Hockey zu Hause. 31 GUTE GEGNER BULLY // 1. DRITTEL 2014/2015 Planet EBEL. Auch wenn wir am Eis Gegner sind, verbindet uns doch die Liebe zum Sport. Folge 1: die Zwillinge Lorenz und Leon Widhalm aus dem Nach Nachwuchs der UPC Vienna Capitals. Lorenz (links) und Leon, Nummer 13 und 3. 32 Fotos: Werner Jessner DIE A DOPPELTEN WIDIS lpe d’Huez, Frankreich. Mégavalanche ist der schwierigste und längste MountainbikeDownhill-Marathon der Welt, ein Rennen mit Massenstart, das Jahr für Jahr 2000 Fahrer aus der ganzen Welt anzieht. Die Strecke ist so hart und lang, dass man das Rennen in Österreich nicht reproduzieren könnte, selbst wenn man wollte. Der Start erfolgt auf 3300 Meter Seehöhe, das Ziel liegt 25 Kilometer, 2500 Tiefenmeter und zwei Täler weiter. Weil Bergfranzosen Bergfranzosen sind, gibt es beim Mégavalanche natürlich auch eine Kinderklasse auf dem Mittelteil der Strecke. Für gute Erziehung ist es schließlich nie zu früh. In den letzten beiden Jahren haben die traditionell patriotischen Franzosen aber eine ganz besondere Lektion erteilt bekommen. Ganz vorn waren mit Leon und Lorenz Widhalm keine Söhne des Landes, in dem Gott angeblich wohnt und ganz sicher Downhill fährt, sondern Zwillinge aus Wien-Floridsdorf, geboren am 22. Mai 2003. Ihr Vater Thomas, selbst 24-Stunden-Weltmeister im Cross Country (jawohl, das ist genau das, wonach es sich anhört: mit dem Mountainbike 24 Stunden lang nonstop über einen Rundkurs fahren), ist ziemlich genau jener Vater, den wir uns alle gewünscht haben. Einst Motorrad-Rennfahrer, Trickski-Fahrer (okay: heute heißt das Freestyle) und Fußballer, ist er nach einem schweren Sturz mit seiner Suzuki RG 500 Gamma in Brünn 1987 zur Rehabilitation aufs Mountainbike auf- und nicht wieder abgestiegen. Es gibt keinen Fahrer im renommierten Team von www.mountainbiker.at, der mehr Pokale nach Hause gebracht hat als er. Arbeiten, trainieren, schlafen – und dabei Spaß und Manieren nicht vergessen: Genau diese Liebe und Passion vermittelt der Haustechniker im Wiener Allgemeinen Krankenhaus seinen Jungs. Als die Zwillinge Lorenz und Leon fünf Jahre alt waren, absolvierten sie das erste Schnupper- training bei den UPC Vienna Capitals. Das Feuer brannte gleich lichterloh. Weltmeister Thomas: „Sie waren so ehrgeizig, und jeder wollte den anderen übertreffen, bis ein Trainer auf die Idee kam, einen der beiden ins Tor zu stellen.“ Seither ist Lorenz Goalie und lässt – pardon – auch ältere Teamkollegen ziemlich alt aussehen. Center Leon glänzt als Playmaker und Assist-Geber und wurde erst letztens in einem Vorbereitungsturnier in Tschechien als Spieler des Turniers ausgezeichnet – ebenfalls als Under-Ager. In Summe kommen die zwei Schüler der Neuen Mittelschule, Fachzweig Eishockey, auf rund 50 Spiele pro Jahr. Da war es für den alleinerziehenden Vater Thomas leichter, sich selbst in den Betreuerstab der UPC Vienna Capitals zu entsenden: Wer Zwillinge bändigen kann, der schafft das auch mit kompletten Eishockeyteams, außerdem hilft es, das notorisch angespannte Sportbudget der drei Männer zu entlasten. Die Frage, was ihnen mehr Spaß mache, Eishockey oder Mountainbiken, lösen die zwei pfiffi- gen Jungs, die ihre Lektion in „Bitte“, „Danke“ etc. gründlich gelernt haben, jahreszeitlich diplomatisch. Fragt man sie im Sommer, lautet die Antwort stets „Mountainbiken“, ab Herbst „Eishockey“. Und die Teamkollegen? „Die haben jetzt auch alle ein Mountainbike.“ 33 HELD VON FRÜHER ARTURS IRBE Noch heute schnalzen Fans mit der Zunge, wenn der Name unseres lettischen Goalies aus der Saison 2005/06 fällt. Heute ist er Tormann-Trainer der Buffalo Sabres. 34 Zuschauer wird diese Saison je vergessen: In den 24 Grunddurchgangsspielen mit Irbe holten die Red Bulls nur sechs Mal keinen Punkt. Die hoch emotionale Finalserie beendete Dany Bousquet in der Overtime von Spiel 6 für den VSV. Der teils groß aufspielende Irbe stellte sich in der nächsten Saison noch bei HK Nitra in der Slowakei für sechs Spiele ins Tor, ließ es dann aber gut sein. Daheim in Lettland war er längst ein Volksheld, zudem hatte er eine Organisation gegründet, die sich um Waisenkinder kümmert. Immer wieder trainierte er Goalies des lettischen Nationalteams – was auch Österreichs Auswahl des Öfteren schmerzlich zu spüren bekam. Der lettische Nationaltrainer Ted Nolan war es auch, der Irbe wieder zurück in die NHL lockte, diesmal als Goalie-Coach der Buffalo Sabres. Nolan soll das Team vom Kanonenfutter der Atlantic Division wieder zur anerkannten Macht befördern. Auf Irbes Schützlinge, den Tschechen Michal Neuvirth und den Schweden Jhonas Enroth, kommt jedenfalls viel Arbeit zu: In der letzten Saison hat Buffalo in 82 Spielen 248 Tore kassiert. Eine Tordifferenz von minus 91 war Negativrekord der NHL. Arturs Irbe will sicherstellen, dass das nicht mehr vorkommt. Alles Gute! Garantiert FIT! Garantiert FIT in den Winter: ≥ Offene Mitgliedschaft Training solange es Spaß macht! ≥ 4 vita club Standorte ≥ 365 Tage geöffnet ≥ Bestes Trainings- und Ernährungscoaching Foto: GEPA pictures/Heiko Mandl Goalies stehen im Ruf, besonders zu sein. In der Saison 2005/06 konnten sich die Fans der Red Bulls davon überzeugen, als der lettische Nationalgoalie zur Saisonmitte nach Salzburg wechselte. Wilde Geschichten waren ihm vorausgeeilt: dass er immer mit derselben alten Jofa-Maske spielte und, als sie beim besten Willen nicht mehr zu gebrauchen war, in einer lokalen Zeitung Anzeigen schaltete, um gleichwertigen Ersatz zu finden. Dass er im Zuge der lettischen Unabhängigkeitsbewegung gegen die Sowjetunion auf die Straße gegangen war und sich geweigert hatte, für das Nachfolgeteam der Sbornaja zu spielen. Dass er der Vater des lettischen 3:2-Sensationssiegs gegen die russische Auswahl im Jahr 2000 gewesen war. Dass ihn sein eigener Hund beinahe die Karriere gekostet hätte, weil der ihm die Hand zerfleischt hatte. Und natürlich waren da die Wundertaten aus der NHL: „Archie“ war der erste Goalie, der jemals in einem All-Star-Game ein Assist erzielen konnte, die Carolina Hurricanes trug er fast im Alleingang ins Stanley-Cup-Finale. Und jetzt Salzburg! Die Red Bulls beendeten unter Trainer Hardy Nilsson den Grunddurchgang auf Platz 1. Kein ≥ Über 150 Kursstunden pro Woche Hotline: +43(0)5 06 09-0 www.vitaclub.at Rahofer. * SPAREN – 0, 00 6. € ZU S BI T TZ JE www.suzuki.at gen: verschiedenSuzuki Sorgloswa d Vorführ wagen un ste Einzelstücke, onellen ati ns se zu n ge Jahreswa s fantastischer Aktionspreisen plu g! un Viertelfinanzier Allrad für alles Suzuki SX4 S-Cross und Suzuki Jimny Allrad-Power für alles, was Sie zwischen Stadt und Land erleben wollen: Der stylische Suzuki SX4 S-Cross mit vier Fahrmodi und dem größten Kofferraum seiner Klasse. Und der legendäre Suzuki Jimny mit extrasteifem Leiterrahmen und Untersetzungsgetriebe. Das sind Suzukis 4x4-Profis mit „kombiniertem“ Verbrauch von 4,4–7,3 l/100 km bzw. 114–167 g/km CO2-Emission. * Ersparnis modell- und laufleistungsabhängig. Alle Preise sind unverb. empf. Richtpreise in Euro inkl. 20 % MwSt. und NOVA sowie inkl. der Maximalbeträge für § 6a NOVAG – Ökologisierungsgesetz. Aktion gültig bei allen teilnehmenden Suzuki Partnern solange der Vorrat reicht. Mehr Informationen bei Ihrem Suzuki Partner oder auf www.suzuki.at. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Symbolfoto.