Israel – Gottes erwähltes Volk
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Israel – Gottes erwähltes Volk
Das Magazin der ChristusBewegung 3 | 2014 © iStockphoto.com/Charles03 Israel – Gottes erwähltes Volk Warum liebe ich Israel? Armin Bachor Seite 4 Vom Pfarrplan zum Gemeindekonzept Unsere Ziele für den Sonderausschuss »Strukturen« Gemeinsam den Weg gehen 30 Jahre Christliche Fachkräfte International Seite 14 Seite 9 www.lebendige-gemeinde.de 2 3·2014 termine · inhalt Termine Oktober 17.10. Missionarische Volkskirche sein, Tagung in Bad Boll 19.10. Freundes- und Familientag, CVJM Walddorf 19.10.Christustreff, Württembergischer Christusbund, Stuttgart 20.10. Kirchweihmontagskonferenz, Die Apis, Hülben November 1.11.Landesgemeinschaftskonferenz, Die Apis, Stuttgart 2.11. Music without Limits, Mössingen 10.–13.11. 99. Heilbronner Allianzkonferenz, Deutsche Evangelische Allianz, Heilbronn 24.–27.11. Herbsttagung der Landessynode, Stuttgart inhalt titelthema 4 Warum liebe ich Israel? Armin Bachor titelthema 7 Messianische Juden in Württemberg Interview mit Anatoli Uschomirski synode 9 Vom Pfarrplan zum Gemeindekonzept Unsere Ziele für den Sonderausschuss »Strukturen« agung 12tNächste Ausfahrt: Zukunft. Leiten mit Vision Tagung für Kirchengemeinderäte vorgestellt 14Gemeinsam den Weg gehen 30 Jahre Christliche Fachkräfte International Dezember 15.12.Weihnachtskonferenz der Chöre der Liebenzeller Mission, Bad Liebenzell 21.12. Stadtbeweger und JuGo, Stuttgart 31.12. Silvesterkonferenz, Die Apis, Hülben Januar 4.1.22. Jugendkonferenz für Weltmission, Stuttgart (s. Beilage) 23.–24.1.Tagung für Kirchengemeinderäte, Schönblick (S. 12–13) ubiläum 16jMiteinander auf demselben Grund Erinnerung an Fritz Grünzweig lbrecht-bengel-haus 19aGottes Wort baut Gemeinde Das ABH wird generalsaniert 20aus den bezirken 24aWektion are N – Wir sind Nazarener Solidaritätsaktion für verfolgte Christen Weitere Termine finden Sie auch online unter www.lebendige-gemeinde.de/termine impressum Herausgeber und Bezugsadresse ChristusBewegung »Lebendige Gemeinde« Ludwig-Hofacker-Kreis e.V. Saalstraße 6 70825 Korntal-Münchingen Telefon 0711/83 46 99 Telefax 0711/8 38 80 86 info@lebendige-gemeinde.de facebook.com/lebendige-gemeinde twitter.com/lebendigemeinde Weitere Exemplare können nachbestellt werden. Erscheinungsweise: vierteljährlich Bankverbindungen Ludwig-Hofacker-Kreis e.V. BW-Bank 2 356 075 (BLZ 600 501 01) IBAN: DE 87 6005 0101 0002 356075 BIC SOLADEST editorial liebe leserinnen und leser Wir danken allen, die durch ihre Spende die kostenlose Verteilung dieses Magazins ermöglichen. Wir bitten um vollständige und deutliche Angabe der Anschrift bei Überweisungen, damit wir Spendenquittungen übersenden können. Wir sind ganz auf die Gaben der Freunde angewiesen. Redaktion Ralf Albrecht, Thomas Binder, Erwin Damson, Rainer Holweger, Steffen Kern, Traugott Messner, Claudius Schillinger Gesamtgestaltung Grafisches Atelier Arnold, 72581 Dettingen Druck und Postzeitungvertrieb Henkel Druckerei, 70499 Stuttgart Bildnachweis: Titel: iStockphoto/Charles03 Israel – Gottes erwähltes Volk Den ganzen Sommer war von und über Israel täglich in den Nachrichten zu hören. Es vergeht kaum ein Tag, an dem dies nicht der Fall ist. Dies trifft auf kein anderes Land dieser Erde so zu. Einerseits erschreckend, ja sogar schockierend, denn meistens wird auch berichtet, wie viel Tote es wieder gab aufgrund von Attentaten, Bomben oder anderen gewalttätigen Ausschreitungen. Andererseits aber auch zum Wundern, denn dieses Land ist eigentlich eines der kleineren Länder auf unserem Globus, dennoch findet es fast täglich den Weg auf die TV-Bildschirme der ganzen Welt. Es gibt gewiss Länder, in denen durch Gewalt und Terror ebenso viele Menschen täglich umkommen, von ihnen hört man nichts. Israel ist in mehrfacher Weise eine Ausnahme – oder sogar ein Wunder? Welches Land ruft seit seiner Existenzgründung tagtäglich Gegner auf den Plan, die ihrer Absicht, Israel zu vernichten, unverhohlen Ausdruck verleihen und dennoch gibt es dieses Land noch und es kann sich behaupten! Israel – Gottes erwähltes Volk. Das muss man allein schon angesichts dieser Tatsachen glauben. Erwählt sein aber ist nicht immer einfach. Es birgt Vorteile in sich, aber bringt auch Verpflichtungen mit sich. Jener Rabbi bringt es in seinem Gebet zum Ausdruck, wenn er betet, dass sich Gott doch einmal ein anderes Volk erwählen solle! Erwählt sein ist in der Tat nicht immer einfach. Diesen Eindruck können wir von Israel als erwähltem Volk im Laufe seiner Geschichte und besonders in der aktuellen Situation auf jeden Fall haben. Auch wenn auf beiden Seiten Schuld geschieht, auch wenn wir zwischen Israel als Staat und Israel als dem erwählten Volk unterscheiden, sind wir herausgefordert. Ich meine: Als Christen müssen wir für Israel einstehen und für Israel die Stimme erheben. Das sind wir der Wurzel, die uns trägt, schuldig. Deshalb haben wir Israel gerade jetzt zum Thema dieses Heftes gemacht. Wir stellen ihnen dazu besonders die messianischen Juden in Württemberg vor – eine junge Bewegung, die seit Mitte der 90er Jahre entstanden ist. Aber nicht nur für Israel als Gottes erwähltem Volk ist der Weg in die Zukunft äußerst brisant und spannend, sondern auch der Weg der Kirche Jesu Christi in die Zukunft. Der Gesprächskreis »Lebendige Gemeinde« hat deshalb seine Ziele für den synodalen Sonderausschuss »Strukturen« formuliert, der daran arbeiten will, die Strukturen der Kirche zukunftsfähig zu gestalten.. Einen gesegneten Sommer und viel Freude und Gewinn beim Lesen wünscht Ihnen Ihr 3·2014 3 3·2014 titelthema © iStockphoto/777jew 4 Warum liebe ich Israel? Es war vor fünf Jahren. Ich befand mich im Bewerbungsprozess um die Leitung des »Evangeliumsdienstes für Israel« (edi). Einige persönliche Gespräche waren gelaufen. Es folgte die »Theologische Prüfung« im Kreis des Vorstandes. Man könnte sagen, ich hatte alles mit Bravour bestanden. Aber da war eine Frage, die mir während der Unterhaltung gestellt worden war, die mich bis heute in meiner Aufgabe im edi begleitet: »Liebst du Israel, liebst du jüdische Menschen?« titelthema I ch kann über das Thema »Israel« reden und schreiben. Über unseren Dienst berichten. Wie wir mit jüdischen Menschen über den Messias ins Gespräch kommen. Über strittige Fragen, Erfolge und Misserfolge. Die Kernfrage am Ende aber bleibt: »Liebe ich jüdische Menschen?« ich wäre nicht christ, wenn gott sein volk israel nicht geliebt hätte doch auch ein Israelit, aus Abrahams Nachkommenschaft, aus dem Stamme Benjamin«, schreibt Paulus mit der tiefen Überzeugung, dass er als messianischer Jude Teil dieser Auslese ist (Römer 11,1–5, H. Menge). Jesusleute aus dem jüdischen Volk sind nicht herausgehoben, die »crème de la crème«, aber eine handverlesene Auswahl Gottes. Sie zählen zur Gemeinde Jesu und gehören zum jüdischen Volk. Sie sind ein lebendiger Aufruf Gottes an alle Nachkommen Jakobs, an seinen Messias Jesus zu glauben. Und gemeinsam mit allen Christen bringen sie das »Licht des Lebens« bis zu den entfernteesten Inseln. In der aufgewühlten Brandung der gegenwärtigen »Arabellion« im Nahen Osten ist die Gemeinschaft von messianischen Juden und arabischen Christen wie ein Leuchtfeuer der Hoffnung auf nachhaltigen Frieden durch den Messias Jesus. Die Liebe zum jüdischen Volk und meine Liebe zu Gott und zu Jesus sind nicht voneinander zu trennen. Beide bilden ein Paket. So wie Gott und seine Liebe zu seinem Volk Israel ein Paket sind. So wie sein Messias Jesus und Juden, die ihm nachfolgen, zusammengehören. Ich wäre kein Christ, wenn Gott nicht sein Volk Israel geliebt hätte. Wenn er die Thora seinem Volk nicht gegeben und seinen Sohn, den Messias Jesus, nicht gesandt hätte. Wenn das Evangelium von der Errettung nicht durch Juden, die an Jesus glaubten, nach Europa gebracht worden wäre. Und echte Dankbarkeit und Liebe geht in die Hände und Füße. Im Zusammenhang mit einer Geldsammlung für »Israel« lesen wir in Römer 15,27 (Übersetzung nach H. Menge): »Ja, sie haben es beschlossen und sind es ihnen ja auch schuldig; denn wenn die Heiden (Christen) A nteil an den geistlichen Gütern der Juden erhalten haben, so sind sie dafür auch verpflichtet, ihnen mit ihren irdischen Gütern auszuhelfen.« Messianische Juden – Auslese Gottes Die messianischen Juden sind die »Stimme des Evangeliums« inmitten ihres eigenen Volkes. Bei ihnen geht es um die Mitte, um Jesus den Messias. Jüdische Menschen hören durch ihr Zeugnis von Gottes Liebe, seiner Erwählung und seiner Zuwendung zu ihnen durch seinen Messias Jesus. So wie Paulus hofft (Römer 11,14, Gute-Nachricht-Übersetzung): »Vielleicht kann ich durch meine Missionsarbeit die Angehörigen meines eigenen Volkes eifersüchtig machen und so wenigstens einige von ihnen retten.« Gottes Treue, seine Liebe zu seinem Volk, dessen bleibende Erwählung kommt darin zum Ausdruck, dass er einen »Rest« aus seinem Volk erlesen hat, der ihm im Vertrauen und Gehorsam dient. »Hat Gott sein Volk etwa verstoßen? Keineswegs! Ich bin der autor: Armin Bachor ist Theologischer Leiter und Geschäftsführer des »Evangeliumsdienstes für Israel« (edi) © Elisabeth Patzal/PIXELIO Dankbarkeit Jesus bekennen »Der aufrichtige Wunsch meines Herzens und mein Gebet zu Gott für sie geht dahin, dass sie gerettet werden«, bekennt Paulus. Für ihn ist klar, dass in jeder Generation seine Leute von Jesus, dem Messias hören sollen. Für Paulus geht es um alles oder nichts. »Denn wenn du ›mit deinem Munde‹ Jesus als den Herrn bekennst und ›mit deinem Herzen‹ glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden. Denn hier gibt es keinen Unterschied zwischen dem Juden und dem Griechen« (Römer 10,1–12, H. Menge). Das Anliegen des Neuen Testamentes ist hier in konzentrierter Form zusammengefasst. Es geht um Jesus. Er ist der von Gott gesandte und gesalbte Retter. Für Juden zuerst. Und für alle Nationen. Messianische Juden und Kirche Es gibt Theologen und Kirchenleitungen, die meinen, dass messianische Gemeinden »theologisch und institutionell weder der jüdischen noch der christlichen 3·2014 5 6 1·2014 titelthema nehmen die Existenz von Judenchristen wahr, mit Gemeinschaft zuzurechnen« seien (Präsidiumsbedenen uns der Glaube an Jesus Christus eint. Wir schluss des Deutschen Evangelischen Kirchentags wissen, dass sie von jüdischer Seite aus nicht mehr vom 31. Januar 2014). Wer so versucht, Juden, die zur jüdischen Gemeinschaft gehören. Die Landeskiran Jesus glauben, in das Korsett konfessioneller oder che möchte mit jüdischen Gemeinden und Gemeinreligiöser Strukturen zu pressen, scheitert an seinen den »messianischer Juden« im Austausch bleiben eigenen vordefinierten Überzeugungen und exkluund für beide eintreten.« siven Strukturen. Das könnte man ändern. Wenn An dieses Versprechen sollten wir unsere Kirchenman wollte. Fehlt hier die Liebe? Das engagierte und leitung immer wieder erinnern, gerade auch im Hinergebnisoffene Hören auf die geistlichen Anliegen blick auf den Kirchentag 2015 in Stuttgart. messianischer Juden? Am Anfang der Gemeinde Jesu gehörten die messianischen Juden zur Synagoge. Herzenssache lasst Kirchen als Organisationen gab es uns gemeinsam noch nicht. Also waren sie strukWeil ich das jüdische Volk liebe, lasse an der seite der turell gesehen eine »Konfession« ich mir viel G eduld und Gelasseninnerhalb des Judentums. Paulus heit schenken, für sie zu beten und messianischen juden war einer von ihnen, der innermit ihnen im Gespräch zu bleiben. stehen. sie sind der halb der Synagoge seinen GlauDankbar bin ich für die vielen Jeschlüssel zu den ben mit anderen diskutierte. Mit susgläubigen in unserem Land, die herzen ihres der Etablierung des rabbinischen verstanden haben, dass die Exiseigenen volkes Judentums im ersten und zweiten tenz der messianischen Gemeinden israel Jahrhundert nach Christus – auch inGottes Weckruf an uns alle ist, darfolge des Versuchs(!) der Vernichtung jüüber nachzudenken, dass wohl »Verstodischen Lebens durch die Römer – wurde das ckung über einen Teil Israels gekommen ist messianische Judentum nicht mehr in der Synagoge bis zu der Zeit, da die Vollzahl der Heiden (in die Gemeinde Gottes) eingegangen sein wird; und auf diese toleriert. Dann entstand die »Staatskirche«. Mit ihrem Weise wird Israel in seiner Gesamtheit gerettet wertheologischen Antijudaismus verachtete sie die Syden, wie geschrieben steht: Aus Zion wird der Retter nagoge. Politischer Antisemitismus war die Folge. kommen; er wird Jakob von allem gottlosen Wesen Gleichzeitig begann die verfasste Kirche, die Gemein frei machen; und darin wird sich ihnen der von mir de Jesu zu regulieren und zu strukturieren. Infolgeherbeigeführte Bund zeigen, wenn ich ihre Sünden dessen fanden die Juden, die an Jesus glaubten, mit wegnehme« (Römer 11, 25–27 nach H. Menge). ihren Glaubensformen auch hier keinen Platz mehr. Lasst uns gemeinsam an der Seite der messianiSeitdem sind die messianischen Juden »theoloschen Juden stehen. Sie sind der Schlüssel zu den gisch und institutionell weder der jüdischen noch Herzen ihres eigenen Volkes, des Volkes Israel. V der christlichen Gemeinschaft zuzurechnen«. Hoffnung Ich gebe nicht auf, daran zu glauben und dafür zu beten, dass noch viele Kirchen und Gemeinden wagen, in der Frage nach den messianischen Juden aus Jahrhunderte alten Traditionen auszubrechen und Neues zu denken. Ich sehe einen Lichtschimmer am Horizont. Und so wird schließlich auch das verfasste Judentum verstehen, dass messianische Juden Juden bleiben, wenn sie an Jesus als den Messias und Retter glauben und ihm nachfolgen. Unsere Württembergische Landeskirche hat aus Anlass des 25. Jahrestages der Erklärung »Verbundenheit mit dem jüdischen Volk« von 1988 im September 2014 den seither zurückgelegten Weg im Dialog mit dem Judentum gewürdigt. Sie bekräftigt die am 6. April 2000 von der Landessynode verabschiedete Erklärung »Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen – oder: Der Treue hält ewiglich (Römer 11,29; Psalm 146,6b)«. Dort heißt es: »Wir titelthema Messianische Juden in Württemberg Anatoli Uschomirski ist Leiter der messianischen Gemeinde »Schma Israel« (Höre Israel) in Stuttgart. Er arbeitet als theologischer Referent beim »Evangeliumsdienst für Israel« (edi). Als Referent war er auch bei den Christustagen im Einsatz. Rainer Holweger führte mit ihm das Gespräch. Wie viele messianische Juden und Gemeinden gibt es hier in Baden-Württemberg? Anatoli Uschomirski: Es gibt messianische Gemeinden in Stuttgart und Heidelberg sowie messianische Hauskreise und Gruppen in Karlsruhe, Ulm und Reutlingen. Einige sind in »normale« christliche Gemeinden integriert. Da wir keine Dachorganisation haben, ist es schwer, genaue Zahlen zu nennen. Immer wieder kommen jüdische Menschen zum Glauben an Jesus, wodurch neue Gruppen entstehen. Ich schätze unsere Zahl in Deutschland auf rund 3.000 Personen, davon etwa 300 in Baden-Württemberg. ckp ho to/ Lis a ls on Leben messianische Juden ihren Glauben anders als »Heidenchristen«? Gibt es praktische Unterschiede im Alltag oder beim Feiern des Gottesdienstes? Anatoli Uschomirski: Messianische Juden sind – wie Christen übrigens auch – keine einheitliche Größe. Wir haben sehr unterschiedliche Anbetungs- bzw. Frömmigkeitsstile. Die meisten messianischen Juden in Deutschland pflegen ihre jüdische Identität. Sie beschneiden ihre Kinder. Die St o Wie bist du zum Glauben an Jesus gekommen? Anatoli Uschomirski: In meiner Kindheit erlebte ich Antisemitismus in der Schule und später in der Gesellschaft. Ich stellte mir und meinen Eltern Fragen über meine Identität und bekam darauf keine befriedigenden Antworten. Später trugen meine Fragen mehr existenziellen Charakter: »Warum bin ich als Jude geboren? Gibt es einen Sinn in unserem Leben? Was passiert nach dem Tod?« Ich suchte die Antworten im Buddhismus und in Yoga, habe auch die westeuropäischen Philosophen gelesen, aber meine Seele war leer. Und dann hat Gott mich selbst gefunden. Durch das Lesen eines Buches kamen meine Frau und ich ©i Anatoli, wo liegen deine Wurzeln? Anatoli Uschomirski: Ich bin Jude und komme aus einer säkularen jüdischer Familie. Meine Familie lebte in Kiew, dort bin ich geboren. Meine Eltern waren typische sowjetische nicht religiöse Juden. in eine messianische Gemeinde in Kiew. Dort haben wir erkannt, dass Jesus ein Jude war, dass er als Messias in erster Linie zu seinem Volk kam, und wenn wir als Juden an ihn glauben, bleiben wir Juden und verraten nicht unser Volk. Zwei Wochen später wurden wir getauft und reisten nach Deutschland ab. die urgemeinde in jerusalem hat sich nach wie vor als jüdisch verstanden. so sehen wir uns auch als wesentlichen bestandteil des jüdischen volkes. 3·2014 7 8 3·2014 titelthema Tora (= die fünf Bücher Mose, Anm. d. Red.) hat einen großen Wert in den messianischen Gemeinden. Es besteht große Solidarität mit dem Volk und Land Israel. Die Gottesdienste finden am Freitagabend, zu Beginn des Sabbats, oder am Samstag statt. Die jüdische Prägung ist unübersehbar, vor allem in den Festzeiten, wenn messianische Juden die biblischen Feste nach dem jüdischen und nicht nach dem christlichen Kalender feiern. Einige messianische Gemeinden binden in die Gottesdienste Elemente aus der Synagoge mit ein. Sie lesen die Tora aus der Torarolle oder sprechen Gebete aus dem jüdischen Gebetsbuch, dem Siddur. christlichen Gemeinschaft«. Wo verortest du dich und deine Gemeinde? Anatoli Uschomirski: Wir wollen uns nicht von anderen definieren lassen. Diese Debatte ist nichts Neues. Wo sollte man die Urgemeinde in Jerusalem verorten? Waren sie Christen oder Juden? Die Antwort ist eindeutig: Sie haben sich nach wie vor als Juden verstanden. So sehen wir uns auch als wesentlichen Bestandteil des jüdischen Volkes. Theologisch sind messianische Juden sowohl ein Teil Israels als auch ein Teil der weltweiten Gemeinde Jesu. Ich denke, dass Gott in seiner Weisheit messianische Juden als Bindeglied vorgesehen hat – die Auf der anderen Seite können wir von Christen viel lernen. Unsere messianische Bewegung ist in Deutschland sehr jung. Wir haben als Gemeinden zum Beispiel wenig Erfahrung in der Diakonie und im praktischen Dienst an den Menschen. Auch haben wir keine »Väter im Glauben«, was mich sehr beunruhigt. Meine Generation ist die erste Altersgruppe in der modernen messianischen Bewegung. Wir sind hier eine Pionierbewegung, und wenn wir lernbereit bleiben, dann vermeiden wir viele Fehler. Doch nicht nur in den Gottesdiensten, sondern auch im alltäglichen Leben gibt es unter messianischen Gläubigen große Unterschiede. Die einen halten sich an die biblischen Speisegebote, einige folgen den rabbinischen Anordnungen, wieder andere glauben, dass in Christus diese Gebote keine Bedeutung mehr haben. Trotz aller Unterschiede haben sie eines gemeinsam: Sie folgen Jesus als ihrem Messias und glauben, dass sie als Juden durch ihn den wahren Frieden, den Schalom, gefunden haben. Juden können ihren Messias in unserer Mitte finden und Christen können sich auf die jüdischen Wurzeln ihres Glaubens besinnen. Konflikts laut geworden sind. Wie erlebst du diese Situation? Anatoli Uschomirski: Mit großer Abscheu. Warum lernen die Menschen nichts aus der Geschichte? Ich finde, dass die Toleranz gegenüber Judenhassern in Europa ihre Grenzen haben muss. Die Menschen müssen aufwachen, vor allem die Christen. Die Pastoren und Pfarrer und die Missionsleiter sollten regelmäßig in den Gemeinden die Leute über Israel, aber auch über die Bedeutung des jüdischen Volkes aufklären. Vorträge gegen Antisemitismus sollten gehalten werden, und die Menschen müssen Mut haben, in der Gesellschaft ihre Stimme gegen Antijudaismus zu erheben. Herzlichen Dank für das Gespräch!V Das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags ist der Ansicht, messianische Gemeinden gehörten »theologisch und institutionell ... weder zur jüdischen noch zur Was können »heidenchristliche« Gemeinden von messianischen Juden lernen? Anatoli Uschomirski: ... Jesus als Juden zu verstehen. ... die Bibel als eine Einheit begreifen und das sogenannte »Alte Testament« schätzen zu lernen. ... das Neue Testament aus einer jüdischen Perspektive zu lesen. ... die hebräische Weise der Schriftauslegung und des Schriftverständnisses (hebräische Exegese und Hermeneutik) für sich zu entdecken und dadurch besser das Wort Gottes zu verstehen. Viele sind erschrocken und bestürzt über antisemitische Parolen, die angesichts des aktuellen Nahost- aus der synode Vom Pfarrplan zum Gemeindekonzept Unsere Ziele für den Sonderausschuss »Strukturen« Während der Sommertagung unserer Landessynode wurde ein Sonderausschuss »Strukturen« eingesetzt, der nun seine Arbeit aufnimmt. Vorsitzender dieses Sonderausschusses ist der Schöckinger Gemeindepfarrer Matthias Hanßmann, der unserem Gesprächskreis »Lebendige Gemeinde« angehört. Und auch unsere Synodalen Andrea Bleher, Michael Fritz, Dr. Friedemann Kuttler sowie Philippus Maier haben in diesem Ausschuss Aufgaben übernommen. Was aber sind unsere Ziele für diesen Sonderausschuss? Eine erste Standortbestimmung. 1 Heimat Gemeinde stärken Sonst bauen wir zwar Pfarrstellen zurück, aber nicht Wir werden nicht müde zu betonen: Das EntscheiGemeinde um für die Zukunft. Also braucht es bei dende geschieht in den Begegnungen vor Ort, in dejeder strukturellen Grundüberlegung den Blick aufs nen Kirche volksmissionarisch tätig ist. Gemeinden Ganze: auch auf das weitere Personal in den Gein dieser Aufgabe zu begleiten und ihnen dazu Impulse zu geben, geht allen Strukturmeinden, auch auf die Immobilien, auch auf Überlegungen voraus. Unsere Kirche die unbedingte Notwendigkeit, Zuver erneuert sich nicht durch Struksichtszeichen zu setzen und volksPfarrpläne sind turreformen, sondern aus der missionarisch Gemeinde zu entwinichts, wenn sie nicht aufgeschlagenen, gehörten und ckeln. Es braucht ein integratives in ein übergreifendes beherzigten Bibel. Aus dem weiGemeindekonzept, das auch die tergegebenen Evangelium, das Gemeindekonzept eingebettet unterschiedlichen Gegebenheiten verkündigt und in spürbarer Liesind. Sonst bauen wir zwar und die besonderen Herausforbe vorgelebt wird. Aus dem Verderungen sowohl im ländlichen Pfarrstellen zurück, aber trauen darauf, dass der gekreuals auch im städtischen Raum benicht Gemeinde um für rücksichtigt und das missionarische zigte und auferstandene Jesus die Zukunft. Christus und seine Kraft Kopf und Aufbrüche »belohnt«. Den Aufbrüchen Denkzentrale aller Gemeinde ist. müssen auch die finanziellen Mittel folIn dieser Grundlinie geschehen dann gen, um sie nachhaltig gestalten zu können. alle weiteren Überlegungen, bei denen die Gemeinden vor Ort immer Vorrang haben. AlWir sehen zwei konkrete Notwendigkeiten: les, was sich strukturell verändert, besteht seinen a) Der Unterschied zwischen »kleineren« PfarrStresstest auf dem Hintergrund folgender zweier stellen und »normalen« Pfarrstellen muss fallen. Fragen: »Dient diese Struktur dem Auftrag der GeKeine Aufteilung mehr in sogenannte P1- und P2meinde?« und: »Ist diese Struktur flexibel genug, um Pfarrstellen. Dieser Unterschied wird bisher ganz stark sich den ständig verändernden Sozialräumen und von der Anzahl der Gemeindeglieder her begründet. der uns aufgetragenen Gemeinwesenorientierung Dies wird der Ausdifferenzierung der unterschiedund gesellschaftlichen Relevanz unserer Arbeit imlichsten Anforderungen im Pfarramt nicht gerecht. mer neu anpassen zu können?« b) Die isolierte Betrachtung der PersonalstelFolgende Einzelüberlegungen sind uns hier wichtig: len im Blick auf das Pfarramt soll fallen. Es gibt Wir müssen wegkommen von einer isolierten Beviele verschiedene Dienste, die alle in gleicher Weise trachtung, als ob die Zukunft unserer Pläne sich vor für Gemeinden wichtig sind. Insofern machen wir uns dafür stark, dass viel mehr die Gemeinden, die allem von Pfarrplan zu Pfarrplan hangelt. Diese Pfarrpläne sind nichts, wenn sie nicht in ein übergreifenDistrikte und die Bezirke selbst entscheiden können, des Gemeindekonzept eingebettet sind, in ein Konwie sie vor Ort die Anteile der einzelnen Dienste gezept für die Zukunft unserer Kirchengemeinden. wichten möchten. 3·2014 9 10 3·2014 aus der synode Struktur-Überlegungen in Kürze: 1 Die einzelne Gemeinde muss gestärkt und gefördert werden und im Zentrum aller Überlegungen bleiben. 2 Die Gemeinde muss sich in klaren Rechtsräumen für neue Bewegungen öffnen können, damit fruchtbare Zusammenarbeit ermöglicht werden kann. 3 Gemeinden sollen sinnvoll miteinander kooperieren können, um Stärken gegenseitig zu nutzen und Verwaltungsdinge zu vereinfachen. 2 1 Wachstumszentren ermöglichen Schon über die Jahre und Jahrzehnte wachsen in unserer Kirche verschiedene Bewegungen, haben Zulauf, gewinnen vertiefte Bedeutung. Aber es gibt kaum einmal flexible rechtliche Möglichkeiten, diese neuen Bewegungen schnell strukturell einzubinden und ihnen Rechtsräume anzubieten, die sie zur weiteren Entfaltung bringen. Es ist doch völlig klar, dass es nicht in jeder Gemeinde, jeder Parochie alles geben kann. Sondern wir brauchen ergänzend dazu einen überparochialen Rechtsraum, der Menschen nicht gängelt, sondern ihnen auf zuverlässige und geordnete Weise Freiräume eröffnet, so dass sie miteinander geistliches Leben gestalten, Finanzen einsetzen und verwalten sowie Personen anstellen können. Und dies einladend, unkompliziert, nicht an zu viele das Vorhaben gleich wieder verunmöglichende Vorgaben gebunden. Pflichten müssen sein, das gehört dazu. Aber Rechte sollen auch verliehen und geachtet werden. Andrea Bleher Michael Fritz Auch hier benennen wir zwei konkrete Notwendigkeiten: a) Unsere Kirche braucht eine flexible, offene und einfache Rechtsform für überparochiale Gemeinden, in der Rechte (finanzielle Rechte!), aber auch Pflichten (Visitation etc.) gleichgewichtig angesiedelt sind. Geht nicht? Gibt’s nicht. b) Für »frische Schritte« von Kirche dieser Art braucht es ein eigenes »Kümmerer-Institut« Dies kann nicht nur immer über einzelne Projektbesetzungen geschehen, die nach einigen wenigen Jahren wieder auslaufen. Es braucht eine Art Kümmerer, etwa eine Person aus der Kirchenleitung als maßgeblicher Ansprechpartner für diese Bewegungen, sozusagen einen ausdrücklich ausgewiesenen kirchenleitenden Teilauftrag „Neue geistliche Bewegungen“. Matthias Hanßmann Dr. Friedemann Kuttler Philippus Maier aus der synode 2 3 3 Kooperationen fördern Selbstverständlich gilt es, unter den verschiedensten nicht direkt immer umzukehrenden Bedingungen auch zusammenzurücken. Es braucht in den entsprechenden Regionen Angebote, wie größere Einheiten geschaffen werden können. Der Distrikt (= meherere benachbarte Kirchengemeinden) als Größe ist hier ganz sicher hilfreich, weil er gleichzeitig Verwaltungseinheiten schaffen lassen kann, ohne dass die Eigenständigkeit der Gemeinden als eigene Körperschaft öffentlichen Rechts aufgegeben werden muss. Zugleich braucht es in größeren Kommunen und Städten eine Bereitschaft, Pfarramt stärker von seinen verschiedenen Aufgaben und Gaben her zu denken und zu leben. Profilpfarrämter und somit auch in Städten sich weiter ausbildende Profilgemeinden, gerade im Rahmen parochialer Strukturen, sind ein guter Weg. Allerdings muss dabei ganz und gar (!) das Prinzip der Freiwilligkeit und des Anreizes gelten; nicht der Zwang – etwa sogar noch verplant vom »Grünen Tisch« aus. Zwei konkrete Notwendigkeiten: a) Unsere Kirche braucht ein rechtliches Modell, das verschiedene Gemeinden zusammen befähigt, Verwaltungsdinge einfach und schlank miteinander zu regeln (Kirchenpflege, Sekretariat, Kindergärten, Diakoniestation ...), ohne deshalb gleich fusionieren zu müssen. b) In jeder größeren Stadt, etwa unseren Prälaturstädten, braucht unsere Kirche mindestens eine Profilgemeinde, die sich ganz besonders biblisch-missionarischem Gemeindebau widmet und dieses Profil in jeder Hinsicht gewollt leben kann, finanziell abgesichert. Diese Profilgemeinden sollen in der Gesamtheit der Gesamtkirchengemeinde vorbehaltlos unterstützt und durch unsere Landeskirche in ihrer Entstehung besonders gefördert werden. Eine Übertragbarkeit solcher Profilgemeinden auf andere Räume ist dann von der Synode direkt zu prüfen und gegebenenfalls zu ermöglichen. Fazit: Wir setzen in diesen Sonderausschuss »Strukturen« hohe Erwartungen und gehen an ihn heran mit ganz viel Zuversicht, Freude und Schaffenskraft. Wir sind gespannt und vertrauensvoll, dass sich in den kommenden Jahren hier entscheidend Gutes und Wegweisendes für unsere Kirche gestalten lässt – weg von dem fast nur noch mit Sparzwängen konnotierten »Pfarrplan« hin zu ermutigenden, segensreichen Gemeindekonzepten. V Ihre Meinung ist gefragt! Wir freuen uns über Rückfragen, Anregungen und Kommentare: Schreiben Sie an unsere Geschäftsstelle: info@lebendige-gemeinde.de Postadresse: Lebendige Gemeinde, Saalstraße 6, 70825 Korntal-Münchingen 3·2014 11 tagung Nächste Ausfahrt: Zukunft. Leiten mit Vision Herzliche Einladung zur Tagung für Kirchengemeinderäte vom 23. bis 24. Januar 2015 im Christlichen Gästezentrum Schönblick Liebe Kirchengemeinderätinnen und Kirchengemeinderäte Das ist ja so schnell gesagt und doch so schwer gemacht: Die Zukunft gestalten und unsere Kirchengemeinden mit einer klaren Vision zu leiten. Durch die letzen Wahlen der Kirchengemeinderäte sind Sie für eine neue Dienstperiode berufen worden. Jetzt stellt sich die große Frage, wie gehen wir die Herausforderungen in unserer Gemeinde an? Wodurch lassen wir uns leiten und wie nehmen wir Leitungsverantwortung in angemessener Weise wahr? Es ist sicherlich richtig, dass wir nicht einfach alles so weitermachen können wie bisher. Wir wollen nicht nur verwalten, sondern gestalten. Wir brauchen dafür ein klares Bild, eine klare Perspektive von dem, worauf wir zugehen wollen. Wir brauchen eine Vision. Ohne eine solche Klarheit gehen wir mal in diese, mal in jene Richtung. Wie finden wir aber eine angemessene Vision für unsere Gemeindearbeit, die dem Auftrag unseres Herrn Jesus Christus gerecht wird? Was passt für uns? Was ist unser Weg? Mit diesen grundlegenden Fragen wollen wir uns bei unserer Tagung befassen und wir freuen uns sehr, dass wir ganz hervorragende Referenten dafür gewinnen konnten: Landesbischof Dr. Frank Otfried July wird die Bibelarbeit zur Eröffnung halten. Das Grundsatzreferat wird Hans-Hermann Pompe, Leiter des EKD-Zentrums für Mission in der Region, halten. Ich freue mich, Sie wieder zahlreich auf dem Schönblick begrüßen zu dürfen und grüße Sie im Namen des Leitungsteams, zu dem auch Dekan Ralf Albrecht, Dekan i.R. Claus-Dieter Stoll, Sebastian Schmauder und Prediger Thorsten Müller gehören, ganz herzlich. Ihr Steffen Kern Pfarrer und Journalist, Vorsitzender der Apis © Uwe Schlick/PIXELIO 12 3·2014 tagung programm freitag, 23. januar 2015 Anreise bis 17.30 Uhr 18 Uhr Abendessen 19 Uhr Begrüßung Bibelarbeit zum Thema »Geistlich leiten« Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July. samstag, 24. januar 2015 8 Uhr Frühstück 9.15 Uhr Grundsatzreferat »Leiten mit Vision« Hans-Hermann Pompe, Leiter des EKD-Zentrums für Mission in der Region 12 Uhr Mittagessen 13 Uhr Seminargruppen I (siehe unten) 14.30 Uhr Nachmittagskaffee 13 Uhr Seminargruppen II (siehe unten) 16.45 Uhr Bericht zur Lage mit Aussprache Andrea Bleher, Landessynodale, Untermünkheim 18 Uhr 3·2014 13 Abendessen, Abschluss seminare ugendarbeit mit Vision 1JIlse-Dore Seidel, CVJM-Landesreferentin, Stuttgart ilieusensible missionarische Arbeit mit Vision 2M Pfarrer Hansjörg Kopp, Jugendpfarrer Esslingen farrdienst mit Vision 3PPfarrer Jochen Hägele, Korntal iakonie (am Nächsten) mit Vision 4DPfarrer Heiko Bräuning, Wilhelmsdorf eistlich Leiten mit Vision 5GKirchenrätin Bärbel Hartmann, Bad Urach inanzen mit Vision 6FPfarrer Helmut Liebs, Fundraiser der Landeskirche, Stuttgart hrenamtliche mit Vision 7EN.N. ffentlichkeitsarbeit mit Vision 8ÖOliver Hoesch, Sprecher der Landeskirche, Stuttgart ision und Realität – 9V»Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen!?« Dekan Ralf Albrecht, Nagold Veranstalter: Die Apis – Evangelischer Gemeinschaftsverband Württemberg in Zusammenarbeit mit der Christus-Bewegung »Lebendige Gemeinde« Anmeldung: Die Apis – Evangelischer Gemeinschaftsverband Württemberg Furtbachstraße 16 70178 Stuttgart Telefon 0711 96001-0 Telefax 0711 96001-11 E-Mail: seminare@die-apis.de Eine Anmeldebestätigung erfolgt nicht! Einige Tage vor Beginn wird ein Infobrief versandt. Preise für das KGR-WE: Doppelzimmer 87,– Euro Einzelzimmer 97,– Euro Tagesgäste 45,– Euro Kontaktadresse: Thorsten Müller Telefon 07973 5436 E-Mail: t.mueller@die-apis.de Tagungsort: Christliches Gästezentrum Schönblick Willy-Schenk-Straße 9 73527 Schwäbisch Gmünd Telefon 07171 9707-0 Telefax 07171 9707-172 E-Mail: info@schoenblick.de 14 3·2014 vorgestellt Esther wischt sich die roten Schlammspritzer aus dem Gesicht, als der Geländewagen ächzend die letzte Steigung vor dem Dorf nimmt. Noch einmal drehen die Räder durch. Regenzeit in Laos. Die Dörfer der Waldmenschen an der thailändischen Grenze sind fast unerreichbar. Dreimal haben sie heute das Auto aus dem Schlamm gegraben. Esther Rauen ist müde, als sie mit ihrem Team endlich am Einsatzort ankommt. Einige Kinder winken scheu, die Alten setzen sich in respektvoller Entfernung auf einige Bambusmatten um den schmutzigen Allradwagen. Jetzt ist sie also da, die Frau, die in den anderen Dörfern »Die mit dem Herz voller Liebe« genannt wird. Morgen wird sie hier mit ihrem Team alle Kinder wiegen. Wurmkuren verordnen. Rat geben, wo man Latrinen bauen könnte. Über gesundes Essen reden. Und sie wird mit ihrem laotischen Team morgens beten. Aber ohne Opfer. Sie wird singen, aber die Lieder werden anders klingen, irgendwie fröhlicher als die, die man hier im Dorf sonst singt. Und sie wird aus diesem Buch lesen, vom dem die Stammesleute im Nachbardorf sagen, dass Gott daraus redet. Als die Sonne untergeht in dem Dorf, wissen irgendwie alle, dass morgen ein besonderer Tag sein wird. 30 Jahre CFI Gemeinsam den Weg gehen D ie junge Fachfrau für Dorfentwicklungsarbeit und öffentliche Gesundheit ist eine von fünfzig Entwicklungshelfern, die für Christliche Fachkräfte International weltweit unterwegs sind. Und die Liebe Gottes zu Menschen bringen, die zuvor oft noch nie etwas vom Gott der Bibel gehört haben. Mutige Anfänge – aber nicht ohne Zweifel Als einige Leute um Winrich Scheffbuch und Ernst Vatter begannen, über einen staatlich anerkannten Entwicklungsdienst vorgestellt 3·2014 15 Infos und Kontakt: Christliche Fachkräfte International Wächterstraße 3 70182 Stuttgart E-Mail: cfi@gottes-liebe-weltweit https://www.gottes-liebe-weltweit.de Bankverbindung: Evangelische Kreditgenossenschaft IBAN DE13 5206 0410 0000 4159 01 BIC: GENODEF1EK1 nachzudenken, da gab es auch Bedenken. Würde man da nicht politische Kompromisse eingehen müssen? Kann man da richtig »Mission machen«, oder geht es am Ende doch nur um Sozialprojekte? Werden sich ausreichend Partner finden, zu denen man deutsche Entwicklungshelfer schicken kann – so ganz allein ohne deutsche Kollegen im Team und ohne Missionsleitung vor Ort? Und gerade in den schwierigen Ländern, wo Islam, Kommunismus oder Bürgerkriege die Christen bedrängen? Da waren Leute mit einem großen Herz für Weltmission wie Oberkirchenrat Walter Arnold, der zu dieser Zeit auch den WeltCVJM leitete und um die großen Nöte der Geschwister in Landwirtschaft und Wasserbau wusste. Da gab es einen EntwicklungshilfeMinister Warnke, der aus seinem Jesus-Glauben keinen Hehl machte und von Bonn aus ermutigte, die notwendigen Anträge zu stellen. Und so wurde vor dreißig Jahren ein Dienst »geboren«, der bis heute seinesgleichen in Europa sucht: staatlich bezuschusst, per Verwaltungsakt ausdrücklich beauftragt, nur mit Kirchen und christlichen Organisationen zu arbeiten – und 800 Entsendungen später mit dem Ruf, mit kleinen, aber feinen Pro- jekten die Menschen vor Ort in ihren Nöten aufzusuchen und ihnen mit viel Hingabe und Einsatzbereitschaft zu dienen. Christliche Fachkräfte International hat diese dreißigjährige Erfolgsgeschichte ganz vielen Betern und Spendern zu verdanken, Familien und Gemeinden, die ihre Liebsten und Besten haben gehen lassen. Und für die pietistische Sammlung um die Christus-Bewegung dürfen wir heute sagen: CFI ist wirklich Teil der »Lebendigen Gemeinde«, und zwar weit über Württemberg hinaus – bis an die Ende der Erde. Wo die Straßen aufhören. Nachhaltig denken – bis in die Ewigkeit hinein 2014 gibt es wieder einen christlich orientierten Minister im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Und der stellt im Bundestag schon mal die Frage, ob es gerecht ist, Frauen in Bangladesch zu Tode arbeiten zu lassen, nur damit wir hier in Deutschland billige Modeschnäppchen machen können. Ob es richtig ist, dass wir hier Abend für Abend wertvolle Lebensmittel einfach wegwerfen, weil wir keine Brötchen vom Vortag essen wollen und Äpfel mit Flecken aussortieren. Und er stellt die Frage nach geistlichen Werten, nach religiösen Überzeugungen, nach der Bedeutung von Glauben in den jetzigen großen Weltherausforderungen. Vor Staatsbeamten, anderen Organisationen und den Medien steht Christli- che Fachkräfte International für den »frommen Süden«, für die gut pietistische Verbindung von fachlichem Anspruch und gelebten Glaubensüberzeugungen. Und so kommt es in Berlin und Bonn durchaus gut an, wenn wir geistliche Fundamente haben, auf die Bibel hinweisen und bei »Nachhaltigkeit« an jene wichtigen Dinge denken, die über dieses Irdische, Zeitliche, »Vorletzte« weit hinausgehen. Und wie geht es weiter? Jede Menge neue Herausforderungen stehen an: Das BMZ fragt an, ob wir uns bei den syrischen Flüchtlingen einsetzten, ob wir im Nordirak mithelfen würden. Die Geschwister in Westafrika brauchen in ihren Nöten rund um die Ebola-Epidemie dringend fachliche Beratung. Christliche Fachkräfte International sucht mutige Menschen, die wissen, dass GOTT helfen kann, wenn ER beruft. CFI sucht Unterstützer, die das mittragen, was der Staat nicht finanziert. Und wir suchen Beter, die uns mittragen in unserem Dienst, über den man in der neuen Broschüre »Gemeinsam den Weg gehen« mehr lesen kann (erhältlich über unser Büro in Stuttgart). V der autor: Ulrich Weinhold ist Geschäftsführer von Hilfe für Brüder International, Christliche Fachkräfte International und Co-Workers International. 16 2·2014 jubiläum Miteinander auf demselben Grund Fritz Grünzweig war einer der Gründer und langjähriger Vorsitzender von »Hofacker«, der heutigen ChristusBewegung »Lebendige Gemeinde«. Aus Anlass seines 100. Geburtstags am 5. November veröffentlichen wir hier Auszüge aus seiner Antwortrede »Miteinander auf dem selben Grund«, die er im Rahmen der Verleihung der Ehrendoktorwürde am 23. Januar 1982 in Korntal gehalten hat. L assen Sie mich in einigen Punkten etwas darüber sagen, was mir für einen gemeinsamen Weg in die Zukunft und eine vollmächtige, fruchtbare und frohe Wirksamkeit in ihr, selbst wenn wir den Wind im Gesicht haben, dringlich erscheint. © CFalk/PIXELIO 1. Entscheidend wichtig ist, dass wir und unsere Mitchristen zu einer persönlichen Lebensgemeinschaft mit dem gekreuzigten, auferstandenen und gegenwärtigen Herrn Jesus Christus kommen, durch Buße und Glauben, in der Hingabe an ihn, im Gebetsumgang mit ihm. Paulus sagt: »Seid gewurzelt in ihm!« Viele leben ihr Christsein eher wie eine Schmarotzerpflanze, die sich nur an andere hängt und die keine eigenen Wurzeln hat. Paulus schreibt von einem künftigen »Abfall« (2Thess 2,3). Und unser Herr Jesus Christus sagt: »Zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab, weil sie keine Wurzel hatten.« Bei der persönlichen Lebensgemeinschaft des Glaubenden handelt es sich um keinen falschen Individualismus. Es ist vielmehr nötig, dass wir in Verkündigung und Seelsorge unabläs- jubiläum 2·2014 17 Fritz Grünzweig (1914–1989) sig auf sie hinwirken. Denn allein sie trägt durch. 2. Wichtig ist das große Vertrau en in die Schrift in einer doppelten Hinsicht: Einmal im Sinn ihrer Verlässlichkeit, was die großen Taten Gottes in der Vergangenheit betrifft, vor allem in Kreuz und Auferstehung Jesu. Wir sind überzeugt, unser Vertrauen und unsere Gewissheit können sich darauf gründen, dass wir, wie die Schrift das selber sagt, damit rechnen dürfen: Bei der Entstehung der Schrift, ihrer Sammlung und Abgrenzung waren nicht nur Menschen am Werk, sondern zugleich und vor allem und in allem der große Gott mit seinem Geist in seinem Erbarmen mit den späteren Generationen, die nicht Augenzeugen waren, also auch mit uns. Zum anderen betrifft das große Vertrauen zur Schrift nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart: Die Schrift hat es in sich, dass, wenn wir ihre Botschaft klar und einfältig ausrichten, der Funke neuen geistlichen Lebens auf andere Menschen überspringt. Und auch darauf bezieht sich dieses Vertrauen im Blick auf die Gegenwart, dass, wenn wir selber betend und offenen Herzens das Wort hören oder lesen, wir darüber erfüllt werden von Gottes Geist, der zugleich Heilsgabe und Dienstgabe, Dienstausrüstung ist. 3. Entscheidend wichtig ist ein biblischer Gemeindeaufbau, damit eben die von Gott geschenkten Kräfte heute und morgen auch voll zum Tragen kommen. Dazu gehört, wie ich immer wieder beobachten kann, ein Aufbau der Gemeinde und der Kirche von der Quelle und von der Zelle her, das heißt von dem kleinen Kreis um die Bibel. Erfahrungsgemäß kommen unter 50-jährige, insbesondere in städtischen Verhältnissen, kaum mehr zum Paulus sagt: »Seid gewurzelt in ihm!« Viele leben ihr Christsein eher wie eine Schmarotzerpflanze, die sich nur an andere anhängt und keine eigenen Wurzeln hat. 18 3·2014 jubiläum Gemeindegottesdienst, wenn sie nicht zugleich in einem solchen familiären Kreis »hin und her in den Häusern« zuhause sind. Der heute oft so einsame Mensch braucht nötig diese persönliche Gemeinschaft. Auch sind diese Kreise hin und her in den Häusern eine Gestalt der Gemeinde Jesu Christ, die es, wie es etwa das Beispiel China zeigt, verhindert, dass eine evangeliumswidrige Staatsmacht sie rasch in den Griff bekommt. benden unter allen Wettern, auch der Gerichte Gottes, hindurchge tragen werden bis an die Ufer der Ewigkeit, bis zum hohen, hellen Tag Jesu Christi. Doch die Gemeinde Jesu ist auch »Versorgungsschiff«; Christus spricht: »Gebt ihr ihnen zu essen«; auch die äußeren Nöte der Menschen müssen uns bewegen; Jesus hat geheilt und gespeist. Die Väter der Erweckungsbewegung im letzten Jahrhundert, insbesondere auch in der Korntaler Fritz Grünzweig sah in Hauskreisen eine wichtige »Zelle« des Gemeindeaufbaus, warnte aber zugleich, dass diese »familiären Kreise hin und her in den Häusern« sich nicht selbst genug sein dürfen, sondern sich in den Leib der örtlichen Gemeinde hineinnehmen lassen. Doch solche Kreise dürfen nicht »genug an sich selber haben« (Blumhardt). Nötig ist, dass diese Zellen sich hineinnehmen lassen in den »Leib« der örtlichen Gemeinde. Jesus hatte in seinen Erdentagen durch Wirkung des Heiligen Geistes einen Menschenleib als Instrument des großen Gottes-Dienstes, der ihm von seinem Vater aufgetragen war. Seit Himmelfahrt und Pfingsten geht dieser Gottes-Dienst weiter. Jesus ist gestern und heute derselbe, und er tut gestern und heute dasselbe. Und er hat als das »Haupt«, wieder durch Wirkung des Heiligen Geistes, einen Menschenleib, einen Leib aus Menschen, erdumspannend und zugleich je an dem Ort, an dem sich Christen versammeln; da gilt es, sich mit zu versammeln. 4. Auch in Zukunft gehört unabdingbar zur der Kirche Jesu Christi ihr Stehen in biblisch orientierter Missionsarbeit. Die Gemeinde Jesu ist einerseits, wie in ihrer Geschichte oft betont wurde, »Arche«, in der die Glau- Freiheit vom Gesetz verwechselt werde »mit endzeitlicher Gesetzlosigkeit« (»anomia«, Mt 24,12; 2Thess 2,3). Biblische Freiheit vom Gesetz ist das große Geschenk, dass, im Gleichnis vom verlore nen Sohn gesprochen, der Vater nicht etwa durch einen Türspalt dem heimkehrenden Sohn einen Zettel reicht mit den Vorbedin gungen einer Wiederannahme, sondern dass er ihn in Liebe aufnimmt, ohne dass irgendwelche Voraussetzungen erfüllt werden müssten. Jene unbiblische Gesetz losigkeit dagegen wäre es, wenn der Heimgekehrte auch nun noch, im Elternhaus, nach dem Empfang der ganzen Liebe des Vaters und unter seinen Augen, leben wollte wie bei den Schweinen und den Dirnen. Solche Gesetzlosigkeit ist heute die besondere Gefahr vieler. 6. Was mir heute immer wichtiger wird, ist, dass wir doch in bibliBrüdergemeinde mit ihrer diako- scher Nüchternheit, in »gesunder nischen Arbeit, haben das wohl ge- Lehre« die große Hoffnung bewusst. Wenn andere heute einsei zeugen, die wir Christen hatig sind und nur noch im Äußeren ben, die große Hoffnung auf helfen wollen, so dürfen wir auf die Wiederkehr Jesu und sein keinen Fall nach der anderen Rich- kommendes Friedensreich. Im letzten Buch der Bibel wird tung einseitig werden. Aber die Gemeinde Jesu ist mehr: Sie ist deutlich, dass das kommende Frie»Rettungsboot«. Jesus spricht: densreich Jesu als eine erste Phase »Ich will euch zu Menschenfi- und Stufe der Weltvollendung noch schern machen.« Es genügt nicht, auf dieser alten Erde sein wird; vom den Menschen etwas von unserem neuen Himmel und der neuen Erde Reichtum abzugeben und zu brin- ist erst nachher die Rede (vgl. Offb gen. Nötig ist darüber hinaus vor 20,1–6.11; 21,1). Das bedeutet, dass allem, dass wir sie zu Jesus brin- Gott also auch noch dieser Erde, die gen. Allein so sind sie für Zeit und aus seiner Hand stammt, die Jesu Ewigkeit wahrhaft gerettet. Fuß berührte, über der sein Kreuz aufgerichtet wurde, die sein Blut 5. Nötig ist die Zurüstung unse- netzte und seinen Leib im Grab barg, rer Mitchristen für die heute so eine Zeit wunderbarer Erfüllung dringliche Aufgabe des geistli- geben wird. Das ist etwas ungechen Prüfens. mein Befreiendes und vermag Hilfreich sind auch heute die Mutlosigkeit und Resignation zu Kriterien der Väter: »Allein Chris- überwinden. V tus, allein die Schrift, allein die Gnade«, allein der Weg der Kreuzesnachfolge, auch in UnscheinbarUnser Lesetipp: Autobiographie keit, Glaubensgehorsam und Lei- von Fritz Grünzweig: ... den. August Tholuck sagte bereits zu rühmen Seinen Ruhm: Erfahrungen im letzten Jahrhundert, es werde und Erkenntnisse aus langem Dienst, eine Zeit kommen, in der biblische R. Brockhaus/Hänssler, 2. Auflage 1989 albrecht-bengel-haus 3·2014 19 Gottes Wort baut Gemeinde Das Albrecht-Bengel-Haus wird generalsaniert D as Bengelhaus ist ein theologisches Studienhaus! Hier leben und studieren über 100 junge Christen. Die meisten von ihnen gehen auf ein Pfarramt in der württembergischen Landeskirche oder in einer anderen Landes- oder Freikirche zu. Als Team von fünf Dozenten begleiten wir diese jungen Menschen nach Kräften seelsorgerlich und geben ihnen wichtige Impulse für eine biblische Theologie und Lebensgestaltung mit auf den Weg. Seit seiner Gründung sind 1130 Studierende durch das ABH gegangen. Das ABH hat die theologische Landschaft in Württemberg und darüber hinaus geprägt. Das Bengelhaus ist gefragt Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt uns deutlich, dass junge Menschen nach biblischer Orientierung und persönlicher Begleitung im Studium suchen. Das Bengelhaus ist gefragt. Und nicht nur das: Angesichts der theologischen Beliebigkeit, die in Teilen unserer Kirche herrscht, ist es dringend nötig. Denn Gottes Wort baut Gemeinde! Unsere Kirche und unsere Zeit braucht nichts dringender als Gottes heilsames und stärkendes Wort. Diesem Auftrag, Gottes Wort weiterzugeben und zu leben, fühlt sich das ABH mit allen seinen Gaben und Kräften verpflichtet. Gesamtvolumen der ABHSanierungen: 2,86 Mio. Euro Bereits vorhanden: 320.000 Euro Unabdingbare Renovierungen Damit wir diesen Auftrag auch in Zukunft wahrnehmen können und die Geschichte des ABH weitergeht, brauchen wir Ihre Hilfe. Denn unsere Gebäude müssen dringend saniert werden. Nach einer umfangreichen Brandschutzsanierung in den Jahren 2008 und 2009 müssen nun weitere Sanierungsmaßnahmen erfolgen. Fenster, Wasserleitungen und dazu der Festsaal müssen dringend renoviert werden. Die Investitionskosten können Sie der Grafik entnehmen. Da wir den gesamten Betrag aus Spenden aufbringen müssen, stehen wir vor einer riesigen Herausforderung. Im Vertrauen auf Gott und mit Ihrer Hilfe aber können wir es schaffen! Danke für Ihre Unterstützung und Verbundenheit. Herzlich grüßt Sie Dr. Rolf Sons Rektor Damit das ABH auch in Zukunft seinen wichtigen Dienst der theologischen Ausbildung und Orientierung für unsere Landeskirche und darüber hinaus tun kann, ist es auf Ihre Hilfe angewiesen. Danke. Konto: Albrecht-Bengel-Haus e. V. Tübingen IBAN: DE24 520604100000419001 BIC: GENODEF1EK1 20 3·2014 aus den bezirken Abendbibelschule in Herrenberg und Bad Teinach bezirk backnang Backnang: Berichtsabend nach der Synode Gemeindehaus am Heininger Weg 31 1.12.2014, 19.30 Uhr © iStockphoto/Steve Ma Backnang: Gebetsgarten Stiftskirche, Stiftshof 9 26.10.2014, 11 Uhr Herrenberg: Abendbibelschule Wenn Gott Träume bezirk bad urach wahr macht Mit Thomas Wingert, Böhringen: Maike Sachs, Kennzeichen C – Merkmale des Glaubens Anatoli Uschomirski Stadthalle, Seestraße 29 Vorträge mit Rainer Holweger, 4.–6.11.2014, 20 Uhr Albrecht Lächele und http://herrenberg. lebendige-gemeinde.de Andreas Streich Evangelisches Gemeinde haus, Römerstein- Böhringen 16.–19.11.2014 19.30 Uhr http://backnang. lebendige-gemeinde.de bezirk göppingen Göppingen: Lebenswert Themenabende mit Johannes Kuhn Katholisches Gemeindehaus St. Maria, Ziegelstraße 14 7.–8.11.2014, 19.30 Uhr http://goeppingen. lebendige-gemeinde.de bezirk kirchheim unter teck Dettingen unter Teck: »Glauben wir alle an denselben Gott?« Vortrag mit Prof. Heinzpeter Hempelmann Ev. St. Georgskirche, Kirchstraße 18.11.2014, 20 Uhr http://kirchheim. lebendige-gemeinde.de Vortrag zur Christenverfolgung in Heilbronn http://bad-urach. lebendige-gemeinde.de © Alexander Dreher/PIXELIO bezirk böblingenherrenberg Herrenberg: Konzert mit Manfred Siebald Stadthalle, Seestraße 29 3.11.2014, 20 Uhr Foto: © Wolfram S. C. Heidenreich bezirk calw Bad Teinach: Abendbibelschule »Was kommt denn da auf uns zu?« Mit Dr. Gerhard Maier, Volker Gäckle, Uwe Rechberger Ev. Kirche Bad Teinach, Badstraße 27 4.+11.+18.11.2014, 20 Uhr ttp://calw. h lebendige-gemeinde.de bezirk heilbronn Heilbronn: »Christenverfolgung aktuell« Informationsabend mit dem Hilfswerk open doors Friedensgemeindehaus, Moltkestraße 80 15.10.2014, 19.30 Uhr ttp://heilbronn. h lebendige-gemeinde.de bezirk leonberg Leonberg: »Reden oder schweigen? Haben Christen einen gesellschafts politischen Auftrag?« Vortrag mit Dr. Hartmut Schmid Haus der Begegnung, Eltinger Straße 23 2.11.2014, 20 Uhr aus den bezirken bezirk mühlacker Knittlingen: Eine Taufe – tausend Fragen Vortrag mit Dr. Uwe Rechberger St. Leonhardskirche 3.11.2014, 20.30 Uhr ttp://muehlacker. h lebendige-gemeinde.de bezirk tübingen bezirk stuttgart Stuttgart: »Wo Diakonie draufsteht, muss auch bezirk nagold Diakonie drin sein« Simmersfeld: Vortrag mit Kennzeichen C – Merkmale des Glaubens Hartmut Hühnerbein Evang. Gemeindehaus mit Werner Schmückle, Mönsheim: Jahres der Ludwig-Hofacker- Rainer Holweger und treffen mit Bericht Gemeinde, Cornelius Kuttler von der Herbstsynode Dobelstraße 14 Evangelisches Gemeinde- Ev. Johanneskirche, haus, Bei der Ölschläge 5 Altensteiger Straße 8 22.10.2014, 19.30 Uhr http://stuttgart. 5.12.2014, 20 Uhr 3.+11.+ 27.11. 2014 lebendige-gemeinde.de 20 Uhr http://leonberg. TübingenDerendingen: »Magnus Friedrich Roos’ Christliches Hausbuch in postmoderner Zeit« Vortrag mit Domprobst i.R. Hakon Långström Albrecht-Bengel-Haus, Ludwig-Krapf-Straße 5 31.10.2014, 19 Uhr http://tuebingen. lebendige-gemeinde.de lebendige-gemeinde.de bezirk marbach Marbach: »Mission heißt: Sprechen von dem, was man liebt.« Vortrag mit Bruder Dieter Dahmen, Christusträger-Bruderschaft Martin-Luther-Haus, Steinerstraße 4 19.10.2014, 20 Uhr Wilhelmsdorf: Die Gender-Ideologie – Abschied von den Geschlechtern Vortrag mit Michael Kotsch Gemeindehaus der Ev. Brüdergemeinde, Im Pfarrgerten 2 13.11.2014, 20 Uhr ttp://marbach. h lebendige-gemeinde.de http://ravensburg. lebendige-gemeinde.de Fragen zur Taufe in Knittlingen © Esther Stosch/PIXELIO bezirk ravensburg in eigener sache Rainer Holweger wurde vom Ludwig-HofackerKreis einstimmig für weitere fünf Jahre zum Geschäftsführer der Christus-Bewegung berufen. Als Pfarrer der württembergischen Landeskirche war er zunächst bis 30. August 2014 für diesen Dienst freigestellt worden. Die Freistellung wird nun um fünf weitere Jahre verlängert. Der 40jährige Familienvater trat die Stelle zum 1. September 2009 an. »Ich bin dankbar für das große Vertrauen, in dem wir innerhalb der Christusbewegung zusammenarbeiten und freue mich auf die kommenden fünf Jahre.«, so Holweger. Zu den Aufgaben des Geschäftsführers gehören neben Vorträgen und Gottesdiensten auch die Öffentlichkeitsarbeit der Christusbewegung, die Organisation von Veranstaltungen und die Verwaltung der Finanzen. Für seinen Dienst wünschen wir ihm alles Gute und Gottes Segen! © Albrecht-Bengel-Haus Weissach: Weissacher Tage »Die Bergpredigt« mit Ralf Albrecht, Prof. Volker Gäckle, Prof. Mihamm Kim-Rauchholz, Hanspeter Wolfsberger, Landesbischof i.R. Dr. Gerhard Maier, Thomas Maier, Hans peter Wolfsberger Evang. Gemeindehaus Weissach 17.–24.11.2014, 20 Uhr 3·2014 21 22 3·2014 Wir stehen nicht still anzeigen NEU! A b Ok t ober 2 014 Was Männer bewegt. Was Männer bewegen. Bruchstückhaft, überraschend, vielfältig, im Werden, produktiv – so ist das Männerleben. Für dieses „Sein“ gibt es MOVO, ein christliches Magazin voller Tatkraft, Humor und Wissen für Typen mit echten Überzeugungen. Da kommt was ... www.movo.net Jetzt kostenloses Testabo und Verteilhefte vorbestellen: Tel. 02302 93093-910 Mit kleinen Dingen Großes bewirken. »Weihnachten im Schuhkarton®« macht Glauben für Kinder greifbar. Mehr erfahren : www.weihnachten-im-schuhkarton.org | Hotline 030 - 76 883 883 Eine Aktion von Geschenke der Hoffnung Kreuzfahrten & Reisen 2015 Reisen 2014 Neue Horizonte entdecken. Menschen begegnen. Urlaub genießen. Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt. 30. Juli bis 11. August 2015 Große Sommer Kreuzfahrt zum Nordkap Durch die norwegische Fjordwelt bis zur Mitternachtssonne Mit dem ehemaligen ZDF-Traumschiff MS BERLIN – exklusiv gechartert Bremerhaven Vik Sognefjord Flåm Aurlandsfjord Lofoten Tromsø Honningsåg Nordkap Geiranger Bergen Bremerhaven Wort an Bord: Dr. Günther Beckstein, Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt, Rektor der CVJM-Hochschule, Kassel Pfarrer Hanspeter Wolfsberger, Leiter des Hauses der Besinnung, Betberg und Direktor a.D. der Liebenzeller Mission Musik an Bord: Dekan Ralf Albrecht, Vorsitzender der Lebendigen Gemeinde Christusbewegung, Württemberg Beate Ling, Sängerin Doris und Wilfried Schulte, Missionswerk Neues Leben KMD Hans-Ulrich Nonnenmann, Landesposaunenwart und Leiter des Bordposaunenchors Pfarrerin Bärbel Wilde Manfred Siebald, Sänger und Liedermacher Samuel Jersak, Pianist und Musikproduzent 30. Januar bis 5. Februar 2015 23. März bis 1. April 2015 Solidaritätsreise nach Israel mit der Evang. Brüdergemeinde Korntal Frühlings-Reise nach Israel Cäsarea Zikron Yaakkov Haifa See Genezareth Golanhöhen Jordanquelle Safed Cäsarea Philippi Beth Shean Gan Hashlosha Jerusalem Massada Totes Meer Qumran Biblischer Garten mit besonderen Begegnungen Leitung: Erwin Damson, ehem. Geschäftsführer der Lebendigen Gemeinde Reiseleitung: Pfarrer Jochen Hägele 25. April bis 2. Mai 2015 23. bis 30. Mai 2015 „Auf der schönen blauen Donau“ mit MS PRIMADONNA Auf Elbe und Moldau von Berlin nach Prag Auf den Spuren Martin Luthers Passau Melk Wien Budapest Donauknie Esztergom Bratislava Linz Passau mit MS KATHARINA VON BORA – exklusiv gechartert Berlin Potsdam Magdeburg Wittenberg Torgau Meißen Dresden Elbsandsteingebirge Melnik Prag Wort an Bord: Doris und Wilfried Schulte, Missionswerk Neues Leben Wort an Bord: Dr. Christoph Morgner, Präses a.D. Musik an Bord: Manfred Siebald, Sänger und Liedermacher 21. Juni bis 1. Juli 2015 29. August bis 5. September 2015 Weiße Nächte zwischen St. Petersburg und Moskau Von Paris in die Normandie bis zum Atlantik Auf Wolga und Newa mit MS TSCHITSCHERIN Flusskreuzfahrt auf der Seine mit MS CEZANNE – exklusiv gechartert Wort an Bord: Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch Außerdem bei hand in hand tours: weitere Kreuzfahrten und Reisen, Israel Wort an Bord: Pfarrer Hanspeter Wolfsberger, Leiter des Hauses der Besinnung, Betberg und Direktor a.D. der Liebenzeller Mission Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen . Tel. 07458 / 99 99-0 Fax 07458 / 99 99-18 . info@handinhandtours.de . www.handinhandtours.de Lebendige Gemeinde · ChristusBewegung · Saalstraße 6 · 70825 Korntal-Münchingen We are N Wir sind Nazarener! Solidaritätsaktion für verfolgte Christen Mit dem arabischen Zeichen , das für »Nazarener« – also die Christen – steht, künden die Kämpfer der Terrorgruppe »Islamischer Staat« den dort lebenden Christen Terror an. Wer nicht zum Islam konvertiert, eine Schutzsteuer zahlt oder Haus und Hof verlässt, verwirkt das Recht zu leben. Allein aus Mossul flohen seit Beginn der Vertreibungen zehntausende Christen. Sie leben aktuell provisorisch in Flüchtlingscamps, unterstützt von Hilfswerken. Eine Rückkehr ist für die meisten undenkbar. Gegen diese massive Verletzung der Menschenrechte formiert sich Protest: Zunächst waren es arabische Christen in den USA, die ihre Gesichter auf den Facebookund Twitterprofilen durch das »N« ersetzten und so deutlich machten: »Auch wir sind Nazarener.« Hunderttausende Christen rund um den Globus haben seither in Sozialen Netzwerken ihr Profilbild gegen das goldene » « auf schwarzem Grund ausgetauscht und mit dem Hashtag »#WeAreN« getwittert. Auch gemäßigte Muslime schließen sich an. Sie tragen das »N« als Banner auf Demonstrationen – oft dafür bedroht durch die Islamisten. ). Im libanesischen Fernsehsender Lebanese Broadcasting Corporation International (LBCI) trug die schiitische Fernseh-Moderatorin Dima Sadek ein T-Shirt mit dem »N« und sagte vor dem Verlesen der Nachrichten: »Von Mossul bis Beirut sind wir alle Christen.« Das Symbol ist auf dem besten Weg, sich als Zeichen der Solidarität mit verfolgten Christen weltweit zu etablieren. Die Stiftung Christliche Medien und das Hilfswerk open doors haben eine gemeinsame Internetseite erstellt, die verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung stellt, um die Solidarität mit verfolgten Christen unter diesem Zeichen auszudrücken. Ebenso gibt es Hinweise auf die Hilfswerke, die in der Region aktiv sind. Wir bitten Sie: Beten Sie mit für die verfolgten Christen und setzen auch Sie Zeichen der Solidarität und der Hilfe. http://www.wearen.de titelthema 3·2014 25