Resettlement und humanitäre Aufnahme in Deutschland
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Resettlement und humanitäre Aufnahme in Deutschland
Innere Mission Friedland Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.V. Caritasstelle im GDL Friedland FACHTAGUNG Resettlement und humanitäre Aufnahme in Deutschland - Auswahl, Einreise, und dann? Flüchtlingsschutz in der praktischen Umsetzung Dokumentation World Café - Tisch 3 „Informationswege und Vernetzung“ Leitfragen 1. Sind Ihnen die Abläufe und Kriterien bei der Verteilung der einreisenden Flüchtlinge innerhalb Ihres Bundeslandes bekannt? 2. Welche Erfahrungen machen Sie mit der Zuweisung der Flüchtlinge auf die Kommunen? 3. Welche Informationen benötigen Sie (vor allem als kommunaler Akteur), um die Aufnahme der Flüchtlinge gelingend vorbereiten zu können? 4. Wie bewerten Sie die Kommunikation bis hin zur lokalen Aufnahme, sehen Sie Verbesserungsbedarf? Welche guten Erfahrungen haben Sie gemacht? Zentrale Ergebnisse „Auf dieser Tagung sind alle Informationen zum Resettlement in Deutschland versammelt. Aber wir können uns ja nicht alle 3 Monate treffen!“ Alle Diskussionen führen an den gleichen Punkt: Es liegen umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse zu allen Aspekten des Resettlement und der humanitären Aufnahme in Deutschland vor. Jedoch verfügen die meisten Akteure nur über partielle Kenntnisse, nur wenige haben einen umfangreichen Überblick, es besteht kein geregelter Zugang zu allen Informationen, der Großteil des bisherigen Austausches geschieht informell. Der Informationsmangel wirkt sich vor allem bei der Ankunft und Eingliederung der Flüchtlinge am Wohnort als Hindernis aus. Für alle Akteure wäre ein Internetforum hilfreich, das zum einen verfügbare Informationen geordnet bereit hält sowie einen direkten Erfahrungs- und Kenntnisaustausch zwischen den Beteiligten ermöglicht. Eine enge Vernetzung aller am Wohnort der Flüchtlinge relevanten Akteure (Behörden, Beratungsdienste, Ehrenamtliche und Unterstützungskreise) ist essentiell und zwingende Voraussetzung zur gelingenden Ausgestaltung der Flüchtlingsaufnahme. Diese Vernetzung sollte bereits vor Beginn der Aufnahme bestehen und wirkt sich positiv auf alle Formen der Aufnahme von Flüchtlingen aus. In jeder Kommune sollte eine zentrale Koordinationsstelle zur Annahme und Verteilung von Informationen eingerichtet werden, diese sollte auch den Landesbehörden bekannt sein. In laufenden Aufnahmeverfahren (z.B. derzeit HAP 2, Individualeinreisen, Länderaufnahme) bestehen häufig auch auf Seiten der mit der Umsetzung befassten Behörden noch Unklarheiten, es gibt zu für viele Akteure relevanten Fragestellungen noch keine abschließenden Kenntnisstände. Wir danken dem Land und der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen für die Unterstützung. Co-financed by the European Commission. Innere Mission Friedland Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.V. Caritasstelle im GDL Friedland Es wäre vor allem zur Information der Flüchtlinge sowie zur Unterstützung der Arbeit aller Beteiligten wünschenswert, wenn Bundes- und Landesbehörden auch nicht abschließend geklärte Sachverhalte und Zwischenstände kommunizieren könnten. Diskutierte Themen HAP 2 / 2. Kontingent 5.000 Flüchtlinge aus Syrien Intransparenz des bzw. der Auswahlverfahren Unterschiedliche Abläufe der Auswahl bzw. Vorauswahl in den Bundesländern Unklarheit, wer tatsächlich Flüchtlinge zur Aufnahme auswählt und wie dieses an die Flüchtlinge und ihre Angehörigen kommuniziert wird (Wege der Zusage und Ablehnung) Individualeinreisen in HAP 1 + 2 sowie Länderprogramme Unterschiedliche Modalitäten bei Flüchtlingen mit und ohne Bezügen zu Deutschland Mit Bezügen: Einreise wird selbst organisiert, dazu Merkblatt des BAMF Ohne Bezüge: BAMF gibt Information an Bundesland > Festlegung der Kommune > Zuweisung und Meldung nach Einreise Individualeinreisende gehen z.T.nicht in zugewiesene Kommune Einreisetermin i.d.R. unklar Gefahr des „Verschwindens“ der Flüchtlinge (kein Bezug zu Beratungsdiensten, ungeregelter Zugang zu Partizipationsangeboten) Privatisierung der Humanität Konsequenz: Ausländerbehörde ist IMMER über Einreisen informiert, wenn auch nicht unbedingt vor der Einreise Vorbereitung der Aufnahme in der Kommune Vorläufe sind zu kurz!!! Vorlauf in der Regel: Info des BAMF an Bundesländer über voraussichtlich einreisende Personen und beabsichtigte Verteilung > ca. 1 Woche vor Einreise D.h. Vorlauf für Kommunen maximal 2,5 Wochen, i.d.R. kürzer Vor allem die Anmietung passenden Wohnraums setzt frühzeitige Information voraus Informationen zu ankommenden Personen (Gesundheitszustand, alltägliche Auswirkungen gesundheitlicher Einschränkungen, Bildungsstand und -nachweise, schulischer Bedarf der Kinder) erreichen Kommunen 1) nicht immer, 2) erst spät und 3) nicht unbedingt die Akteure, die die Informationen benötigen Es werden ohnehin nicht alle Informationen, die lokale Akteure als hilfreich betrachten würden, erfasst! Kommunen können erst informiert werden, wenn a) BAMF die Verteilung auf die Länder und b) das Bundesland die Verteilung auf die Kommunen vorgenommen hat. Alle Informationen der BAMF-Liste werden an Kommunen kommuniziert, erreichen aber nicht zwingend relevante Akteure / Stellen Alle erfassten Informationen über den Gesundheitszustand liegen Flüchtlingen vor. Zudem gibt es eine Datenbank, zu der jede Kommune / Gesundheitsamt Zugang hat! Medical File / IOM enthält nicht immer Angaben zu den alltäglichen Auswirkungen gesundheitlicher Einschränkungen Das Modell des Landes Nordrhein-Westfalen wird als vorbildlich erachtet (interview aller Flüchtlinge am Tag nach Ankunft, schnelle Verteilentscheidung, Runde Tische in Land und Kommunen, frühzeitige Kooperation Land / Kommunen) Thomas Heek Caritasstelle Friedland Wir danken dem Land und der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen für die Unterstützung. Co-financed by the European Commission.