Nr. 1, Mai 2015 Neues Peters Markensystem ...... 4 Die Anwendung
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Nr. 1, Mai 2015 Neues Peters Markensystem ...... 4 Die Anwendung
Nr. 1, Mai 2015 Neues Peters Markensystem....... 4 Die Anwendung gedruckter Wärmeleitpasten zur Verbesserung der Wärmeableitung auf Leiterplatten.................................7 Qualifizierung von Schutzlacken.. 9 peters inform Inhalt Kleider machen Leute................................................................................................. 3 Neues Peters Markensystem.......................................................................................... 4 Auswahlkriterien für Schutzlacke und Vergussmassen für LED-Anwendungen............................................................................ 6 Die Anwendung gedruckter Wärmeleitpasten zur Verbesserung der Wärmeableitung auf Leiterplatten........................................................... 7 Qualifizierung von Schutzlacken.................................................................................... 9 Gitterschnittprüfung................................................................................................... 12 ELPEPCB® - Highlights................................................................................................. 13 ELPEGUARD® - Highlights............................................................................................. 15 ELPECAST® - Highlights................................................................................................ 17 Kompetenztreffen LED 2015........................................................................................... 18 Peters Coating Innovation Forum................................................................................... 19 European Salesmeeting 2015 ........................................................................................ 20 Indien: Start in eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft........................................................ 20 Impressum Herausgeber: Lackwerke Peters GmbH & Co. KG Hooghe Weg 13, 47906 Kempen, Deutschland Telefon: +49 2152 2009-0 Telefax: +49 2152 2009-70 http://www.peters.de E-Mail: peters@peters.de peters inform ist eine Informationsbroschüre, die online an alle Kunden verschickt wird. Sämtliche Beiträge sind zur persönlichen Information des Beziehers bestimmt. Wie alle unsere Druckschriften sollen auch die peters inform nach bestem Wissen beraten. Bei der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten kann eine Gewähr jedoch nicht übernommen werden. 2 peters inform Kleider machen Leute „Kleider machen Leute“ ist eine Novelle des Schweizer Dichters Gottfried Keller. Erstmals 1874 im zweiten Band der Novellensammlung „Die Leute von Seldwyla“ erschienen, gehört sie zu den bekanntesten Erzählungen der deutschsprachigen Literatur, diente als Vorlage für Filme (u. a. mit dem legendären Heinz Rühmann) und Opern und gilt als Musterbeispiel für die Stilrichtung des poetischen Realismus. Die Geschichte handelt von dem Schneidergesellen Wenzel Strapinski, der sich trotz Armut gut kleidet. Er gelangt in eine fremde Stadt namens Goldach und wird dort wegen seines Äußeren für einen polnischen Grafen gehalten. Nachdem er aus Schüchternheit versäumt hat, die Verwechslung aufzuklären, versucht er zu fliehen. Doch da betritt eine junge Dame, Tochter eines angesehenen Bürgers, den Schauplatz. Die beiden verlieben sich ineinander, worauf der Schneider die ihm aufgedrängte Grafenrolle weiterspielt. Ein verschmähter Nebenbuhler sorgt dafür, dass der vermeintliche Hochstapler entlarvt wird. Auf der Verlobungsfeier kommt es zum Skandal. Strapinski flieht, seine Braut aber findet ihn, rettet ihn vor dem Erfrieren und stellt ihn zur Rede. Als sie sich davon überzeugt hat, dass seine Liebe echt ist, bekennt sie sich zu ihm und setzt die Heirat durch. Der Schneider gründet mit ihrem Vermögen ein Atelier und bringt es zu Wohlstand und Ansehen, womit das Sprichwort „Kleider machen Leute“ sich bewährt.“ (nach dem Text der Fränkelschen Ausgabe von Kellers Werken, Bd 8, S. 7–69) Auch wir sind mit unserer gesamten Peters Gruppe in völlig neue Kleider geschlüpft, haben unsere Corporate Identity, unser Corporate Design wie auch unseren Internetauftritt revolutioniert und präsentieren uns auf der SMT-Messe in völlig neuem Look. Mit diesem Quantensprung verfolgen wir zwei grundlegende Ziele, die einander perfekt ergänzen: Wir werden unsere internationale bzw. globale Präsenz deutlich stärken und kontinuierlich ausbauen ohne unsere bestehenden Heimatmärkte insbesondere in Deutschland und Europa zu vernachlässigen. Wir wollen das Eine tun ohne das Andere zu unterlassen. Die Wahl eines englischsprachigen Untertitels für ein weltweit einheitliches Firmenlogo war die logische Konsequenz. Unsere neue, besonders benutzerfreundliche Homepage www.peters.de rundet das Konzept ebenso konsequent ab wie die Präsenz in international bekannten sozialen Netzwerken und Suchmaschinen aber auch nationalen in Russland und China. Natürlich möchten wir Sie in unseren neuen Kleidern begeistern und Ihre Gunst für unseren Körper und unsere Seele – also unsere qualitativ sehr hochwertigen Produkte, unseren tollen Service und alles was dazu gehört - gewinnen. Wir sind der Überzeugung, dass wir nicht hochstapeln sondern dass uns diese neuen Kleider allesamt gut stehen. In Asien möchten wir durchaus in deutlich größere Konfektionsgrößen hineinwachsen; dafür werden wir in der Administration in Kempen dank Unterstützung durch ein komplett neues ERP-System und eine optimierte Ablauforganisation insbesondere beim Supply-Chain-Management bei der Steuerung des globalen Vertriebs deutlich schlanker („slim fit“) werden, so dass wir unsere Ressourcen noch intensiver für die Anliegen und individuellen Fragestellungen unserer Kunden nutzen können. Versuchen Sie ruhig uns zu entlarven, wenn neidische Nebenbuhler schlecht über uns reden; machen Sie sich ein eigenes Bild! Dazu haben Sie Gelegenheit in Nürnberg, wo wir Sie gerne auf unserem Stand 7-420 in Halle 7 „Herzlich Willkommen“ heißen mit einer guten Tasse Kaffee und der berühmten Prinzenrolle „Made in Kempen“, dem zweitbesten Produkt aus unserem Firmenstandort am Niederrhein. In diesem Sinne… …mit einem fröhlichen „Good Lack!“ Ihr Ralf Schwartz peters inform 3 Neues Peters Markensystem Neben einer weltweit konsistenten Peters Unternehmensmarke wurde auch das Peters Markensystem überarbeitet. ELPEPCB® steht fortan für das komplette Programm an Schaltungsdrucklacken und schließt die bestehende Produktpalette von Elpemer® Produkten ein. Vergussmassen der bisherigen Marke ‚WepoxWepuranWepesil‘ werden ab sofort unter dem Markennamen ELPECAST® vertrieben. ELPEGUARD® steht weiterhin für das komplette Programm an Schutzlacken. Alle Marken erhalten ein neues Markenlogo konform mit dem dem visuellen Peters Schichtenkonzept. Eine Übersicht und Kurzbeschreibung unserer Familienmarken finden Sie hier: ELPEPCB® Schaltungsdrucklacke Das komplette Programm an Schaltungsdrucklacken, die höchste Anforderungen bei der Herstellung von Leiterplatten erfüllen. ELPEGUARD® Schutzlacke Das komplette Programm an Schutzlacken für den Schutz und zur Isolierung bestückter Leiterplatten, so dass diese hohe Anforderungen an Zuverlässigkeit und Lebensdauer gewährleisten. ELPECAST® Vergussmassen Das vielfältige Programm an transparenten und undurchsichtigen Vergussmassen schützt und isoliert Elektronik, Sensortechnik und Lichtelektronik vor extremen Klimaeinflüssen und aggressiven Medien und erfüllt zahlreiche Anforderungen und Kundenwünsche. Branchenspezifische Lösungen Peters bietet branchenspezifische Beschichtungslösungen, die die speziellen Anforderungen der jeweiligen Branche erfüllen. Produkte, die jene Tests bestanden haben und in der Branche bewährt sind, werden fortan entsprechend mit einem Piktogramm, stellvertretend für die Branche markiert um die Selektion für unsere Kunden zu vereinfachen. Neue Webseite Bei der Überarbeitung der Internetpräsenz stand vor allem die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Eine übersichtliche Menüstruktur und intuitive Navigation vereinfachen die Orientierung. Übersichtliche Produktfilter im jeweiligen Markenprogramm (Beispiel siehe Abbildung rechts unten) erleichtern die Vorauswahl innerhalb unseres Komplettangebotes an High-Tech- Beschichtungen für die Elektronik. Der Bereich Lösungen enthält Branchenlösungen und Applikationsbeispiele für die Industriezweige: Automototive, Luftund Raumfahrt, Consumer und Industrieelektronik, Lichtelektronik, Solar- und Medizintechnik und Kommunikationselektronik. Das umfangreiche DOWNLOAD CENTER hält zahlreiche weiterführende Informationen zur Verarbeitung der Produkte, zu Prüfberichten und Zulassungen wie UL, zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz und der halbjährlich erscheinenden Kundenzeitschrift peters inform mit Neuigkeiten rund um die Leiterplatte bereit. tim.schwartz@peters.de / tanja.toure@peters.de 4 peters inform Die neue Peters Website www.peters.de Produktfilter für ELPEGUARD® Schutzlacke peters inform 5 Auswahlkriterien für Schutzlacke und Vergussmassen für LED-Anwendungen Der Einsatz von lichtemittierenden Dioden (LED) erstreckt sich auf immer mehr Anwendungsgebiete und wird konventionelle Lichtquellen weiterhin aus immer mehr Bereichen verdrängen. Je nach Einsatzzweck besteht die Notwendigkeit von eventuellen Isolationsmaßnahmen für die Baugruppe durch Conformal Coatings bzw. Schutzlacke oder 2-KomponentenVergussmassen, welche die optischen Eigenschaften der LED trotz möglicher Abdeckung auch langfristig weitestgehend unbeeinflusst lassen müssen. Je nach Anwendung kann zum Schutz von Baugruppen mit LED-Bestückung eine Schutzlackierung oder ein Verguss zum Einsatz kommen. Schutzlacke und Vergussmassen unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Schichtdicken, die man aufbringen kann. Während im Bereich der Schutzlacke üblicherweise 1-Komponenten-Materialien zum Einsatz kommen, handelt es sich bei Vergussmassen fast immer um 2-Komponenten-Systeme. Schutzlacke sind durch Trocknungs- und/oder Vernetzungsmechanismen auf Schichtdicken von bis zu 100 µm, im Falle von Dickschichtlacken auf bis zu 500 - 1000 µm begrenzt. Vergussmassen hingegen kann man in theoretisch unbegrenzten Schichtdicken auftragen, wodurch sich eine deutlich bessere Schutzwirkung und damit auch ganz andere Einsatzmöglichkeiten ergeben. Geprüft wurden folgende Produkte: • ELPEGUARD® SL 1307 FLZ/182 • ELPEGUARD® Twin-Cure® DSL 1600 E/500 • ELPEGUARD® DSL 1705 FLZ • ELPEGUARD® DSL 1706 FLZ • ELPEGUARD® Twin-Cure® DSL 1707 FLZ • ELPECAST® Vergussmassen der Reihe Wepuran VT 3402 KK • ELPECAST® Vergussmasse Wepesil VT 3602 KK Außenanwendungen wie Signalleuchten, Informationstafeln usw. sind besonderen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Unsere Produkte sind nicht nur entwickelt worden, um gegen Umwelteinflüsse zu schützen, sondern bieten auch für höchste funktionelle Anforderungen, wie z. B. hohe Transparenz oder auch Lichtstreuung, eine Lösung. Um eine Aussage über eine Eignung von Beschichtungsstoffen für den Einsatz in optischen Bereichen machen zu können, wurden verschiedene Prüfmethoden angewandt, wie z. B. der 85/85-Test und ein Betauungstest (Schwitzwasser-Test). Grundvoraussetzung der Prüfungen war, dass es durch die klimatischen Belastungen zu keinem Ausfall der LEDs kommt. Darüber hinaus stellte die Vergilbungsbeständigkeit eine wesentliche Anforderung an die getesteten Schutzlacke und Vergussmassen dar. Anhand der Vergilbung nach klimatischen Belastungen lassen sich Beschichtungsstoffe miteinander vergleichen. ELPEGUARD® Schutzlacke nach Schwitzwassertest Die beiden Abbildungen zeigen die Vergilbung nach einem Schwitzwasser-Test (72 Stunden bei 40 °C und 100 % r. F.) – alle geprüften Produkte weisen eine ausgezeichnete Vergilbungsbeständigkeit auf. Weitere Ergebnisse klimatischer Prüfungen finden Sie in unserer Technischen Information TI 15/20 „Auswahlkriterien für Schutzlacke und Vergussmassen zum Schutz von LEDs“. Diese Technische Information gibt Ihnen einen Überblick über geeignete Beschichtungsstoffe für LED-Anwendungen: Die technischen Eigenschaften verschiedener Systeme, ihre Vorteile für mögliche Einsatzgebiete werden zu Wirtschaftlichkeitsfaktoren in Bezug gesetzt und erleichtern Ihnen so die Auswahl für Ihre konkrete Anwendung. Die Technische Information TI 15/20 können Sie im DOWNLOAD CENTER unserer Website herunterladen. antje.broll@peters.de / olga.fegler@peters.de 6 peters inform ELPECAST® Vergussmassen nach Schwitzwassertest Die Anwendung gedruckter Wärmeleitpasten zur Verbesserung der Wärme ableitung auf Leiterplatten Die Bestückungsdichte der elektrischen Bauteile auf den Leiterplatten nimmt immer mehr zu, da immer komplexere Schaltungen auf immer kleinerem Raum (Miniaturisierung) unterzubringen sind. Hierdurch und durch den Einsatz von Leistungsbauelementen, die teilweise eine hohe Verlustleistung in Form von Wärme erzeugen, ist eine gezielte Abführung der entstehenden Verlustwärme vom Entstehungsort und deren Abgabe an die Umgebung notwendig. Andernfalls würde es zu einer Überhitzung der Bauteile kommen, welche Fehlfunktionen und im Extremfall auch eine Zerstörung des Bauteils zur Folge hätte. Bei verschiedenen Anwendungen kommt erschwerend hinzu, dass am Einsatzort der Leiterplatte bereits erhöhte Temperaturen herrschen. Um die Wärmeabfuhr von den Wärmequellen auf der Leiterplatte zu erreichen, werden nach dem Stand der Technik sogenannte “Wärmesenken” eingesetzt, für die sich der englische Ausdruck „Heatsink” eingebürgert hat. Es handelt sich hierbei um metallische Kühlkörper, die einerseits durch die gute Wärmeleitung von Metallen für einen Abfluss der Wärme vom Entstehungsort sorgen und andererseits durch eine große Oberfläche zur Umgebungsluft hin die Abgabe der Verlustwärme an die Umgebung ermöglichen. Die thermische Anbindung dieser Heatsinks an die Leiterplatte über siebdruckfähige Wärmeleitpasten ist Gegenstand dieses Artikels. Theoretische Grundlagen zur Wärmeableitung Die Wärmeleitung ist ein Energietransport infolge atomarer und molekularer Wechselwirkung. Sie wird hervorgerufen durch eine ungleiche Temperaturverteilung und fließt entsprechend dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik immer vom wärmeren zum kälteren Teil. Das Vermögen zur Wärmeleitung – die Wärmeleitfähigkeit – ist eine spezifische Stoffeigenschaft. Die beste Wärmeleitfähigkeit besitzen Metalle, gefolgt von anorganischen Feststoffen. Dann folgend organische Feststoffe und Flüssigkeiten. Die schlechteste Wärmeleitfähigkeit besitzen Gase. In Tabelle 1 sind hierzu einige Zahlenwerte aufgelistet. Tabelle 1: Wärmeleitfähigkeit l verschiedener Stoffe l in W/m K Kupfer 400 Aluminium 200 Zinn 64 Luft ca. 0,02-0,03 Der Wärmewiderstand (Rth) eines Körpers nimmt mit zunehmender Wärmeleitfähigkeit (l) und größerer Kontaktfläche (A) ab und mit zunehmender Dicke (t) zu (Gleichung 1). Der Wärmewiderstand Rth definiert den spezifischen Widerstand und ist ein Merkmal eines Stoffes. Polymere ca. 0,2-0,4 Die thermische Impedanz oder der Wärmewiderstand Rθ gilt ebenfalls als Merkmal für den Wärmewiderstand eines Stoffes, aber sie bezieht sich auf den Kontaktbereich einschließlich des Wärmeübergangswiderstandes an den Schnittflächen (Gleichung 2). Sie bezieht sich auf: • die Art der Kontaktflächen zwischen der Wärmequelle und dem Heatsink • den Anpressdruck • die Oberfläche des Thermal Interface Materials (TIM) Gleichung 1 Ein sehr wichtiger Punkt bei diesem Aufbau ist der Wärmeübergangswiderstand der Schnittfläche zwischen den Metall-Heatsinks und dem TIM. So besitzt ein Stab von 10 cm Länge eine bessere Wärmeleitfähigkeit als 2 Stäbe des gleichen Materials von 5 cm Länge, die einen direkten mechanischen Kontakt haben. R th = t ë •A Gleichung 2 Rθ = Rth + Rj1 + Rj2 Rθ = thermischer Impedanz-Widerstand Rth = Wärmewiderstand j = Verbindungsstelle Rj = Wärmeübergangs widerstand peters inform 7 In der technischen Wärmelehre wird hier mit sogenannten Wärmeübergangskoeffizienten oder Wärmeübergangswiderständen gerechnet. Zu erklären ist das durch die Rauigkeit, die jede Körperoberfläche besitzt. Bei einem direkten Kontakt von Festkörperflächen ist die „reale“ Kontaktfläche durch mikroskopische „Lufteinschlüsse“ verkleinert, so dass der Wärmestrom nur durch eine reduzierte Fläche fließen kann. Der Einsatz von Wärmeleitpasten in IMS-Anwendungen (Insulated Metal Substrate) Abb. 1: Klassischer Wärmeübergang Die Wärmeabfuhr in einer IMS-Leiterplatte Bei einer typischen IMS-Anwendung wird die Wärme eines Bauteils, z. B. einer Hochleistungs-LED, in eine Aluminium-Schicht der Leiterplatte abgeleitet und dort verteilt. Es kann jedoch notwendig oder vorteilhaft sein, ein weiteres Kühlelement anzuschließen. In der Analogiebetrachtung zum elektrischen Schaltkreis können die Wärmewiderstände als Widerstände in einem Schaltkreis betrachtet werden, die entweder parallel oder in Reihe geschaltet sind. Die besondere Aufmerksamkeit ist dann den höchsten Wärmewiderständen bzw. Wärmeübergangswiderständen zu widmen, die in letzter Konsequenz den gesamten Wärmestrom bestimmen. Den Kurvenverläufen kann folgender Wärmestrom entnommen werden: Abb. 2: Wärmeübergang mit gedruckter Wärmeleitpaste Gleichung 3: Rtotal = Ralumina IMS + RInterface j1 + RTIM + RInterface j2 + Ralumina cooling element Siebdruckfähige und lötbeständige Thermal Interface Paste (TIP) Neben der Untersuchung des Wärmewiderstandes der Schnittflächen sollte auch dem Thermal Interface Material (TIM) besondere Aufmerksamkeit zukommen. Selbstverständlich ist die Wärmeleitfähigkeit ein wichtiges Merkmal; allerdings ist die Schichtdicke des TIM in der Applikation ebenfalls ausschlaggebend. Eine technische Neuheit stellt die siebdruckfähige Thermal Interface Paste dar, eine elektrisch isolierende und lötbeständige Paste. Dieses Produkt wurde in Partnerschaft zwischen Peters und dem italienischen Unternehmen Serigroup s.r.l. (Hersteller von Leiterplatten für Leistungselektronik) entwickelt. Abb. 3: Wärmeübergang mit einer Kombination aus Wärmeleitpaste und Heatsink Die Beschichtung und Aushärtung erfolgt beim Substrathersteller vor dem Lötprozess auf der unbestückten Leiterplatte selektiv im gewünschten Layout. So hat der Endverbraucher den Vorteil, dass er die Leiterplatten bereits zusammen mit der TIP erhält. Die endgültige Schichtdicke nach Siebdruck und Aushärtung beträgt typischerweise zwischen 50 und 70 µm. Da bei der Thermal Interface Paste kein „Pump out“ Effekt auftritt, bleiben die thermomechanischen Entkopplungseigenschaften auch bei dauerhaften Temperaturzyklen erhalten. Die Gesamtkosten können aus folgenden Gründen im Vergleich zur Wärmeleitfolie auf ein Minimum reduziert werden: • 100% Materialausbeute durch selektiven Siebdruckprozess • Einsparungen durch Wegfall von Zuschnitten • Prozessschritte bei der Bestückung werden reduziert, es verbleibt lediglich das Löten und das mechanische Fixieren im Anschluss. johannes.tekath@peters.de / manfred.suppa@peters.de 8 peters inform Abb. 4 links: Beispiel für ein IMS Substrat mit LED-Bestückung (Quelle: ZFW - Zentrum für Wärmemanagement Stuttgart) rechts: äquivalentes Schaltbild der Wärmeabfuhr von der IMS zum Heatsink Qualifizierung von Schutzlacken Um die Qualität einer Schutzlackierung auf bestückten Baugruppen auf ihre Leistungsfähigkeit zu untersuchen reichen für eine umfassende Aussage Einzelprüfungen nicht aus. In vielen Fällen werden sequentielle Abfolgen von Prüfungen wie in automotiven Zulassungsprüfungen Umweltbeanspruchung (wie in der folgenden Übersicht dargestellt) durchgeführt, um die Eignung einer Elektronik unter möglichst nahen Anwendungsbedingungen zu prüfen. Bei der Bestimmung der Temperaturwechsel- oder Temperaturschockfähigkeit der Beschichtungsstoffe werden vor allem Temperaturschocktest (TST) und Temperaturwechseltest (TWT) verwendet umso Rissbildungen und Enthaftungen der Beschichtung, die nicht direkt durch elektrische Messungen erfasst werden können zu detektieren. Eine Bestimmung des Ausfallzeitpunktes ist nur nach bestimmten Intervallen möglich und muss zeitaufwendig visuell durchgeführt werden. In den sogenannten „harten“ Temperaturschocktests (Luft/Luft) mit Wechselzeiten von unter 10 s zwischen den Lagertemperaturen (wie auch bei den sogenannten „weichen“ Temperaturwechseltests mit einer Temperaturrampe von beispielsweise 5 K/min) wird hauptsächlich über den thermischen „Mismatch“ ein mechanischer Stress provoziert. Unter Klimawechsel ist nicht nur der Tag-Nachtwechsel, der jahreszeitliche Klimawechsel oder die kurzzeitige hohe Luftfeuchte nach einem Gewitter zu verstehen, sondern auch solche im sogenannten Mikroklima. Im Kfz wären das z B.: • Klimawechsel durch den Fahrbetrieb, • Einbringen von zusätzliche Feuchte in den Innenraum, • Betauung bei Wetterumschwung, Autowaschanlagen etc. Neben möglichen Temperatureffekten kann beim Klimawechsel insbesondere der Taupunkt unterschritten werden und es kommt zur Kondensation von Feuchte. Beschleunigte Klimatests wie beispielsweise beim THB (Temperature Humidity Bias Test 85 °C/85 % r. F.) oder HAST (Highly Accelerated Stress Test) werden zur Untersuchung der Empfindlichkeit der Baugruppe gegen Feuchtigkeit eingesetzt. Bei diesen Testkonditionen tritt aber keine Betauung auf. Nur Tests mit einer gezielten Betauung liefern eine schnelle Aussage über die Funktionssicherheit einer Baugruppe im späteren Betrieb. Die Abbildung einer Betauung erfolgt üblicherweise durch eine spezielle Steuerung des Klimaschrankes, die sogenannte Rampenfahrweise, oder durch die Umlagerung einer entsprechend gekühlten Baugruppe in die feuchte Wärme entsprechend JASO99-Standards. Die Gefahr der Betauung bzw. deren Abbildung ist unmittelbar an Klima- (Temperatur-)wechsel gebunden. Typische Klimawechseltests sind beispielsweise: • IEC 60068-2-30 Db (Feuchte Wärme (25/55 °C/95 % r. F.) zyklisch ohne Frost), • IEC 60068-2-14 Nb (Temperaturwechsel bei normaler Feuchte), • IEC 60068-2-38 Z/AD (Feuchte Wärme (-15/65 °C/93 % r. F.) zyklisch mit Frost), • IPC-TM-650 Test Methods Manual, 2.6.3.4 „Moisture and Insulation Resistance – Conformal Coatings“. Die Testschränke sind in der Regel apparativ so ausgestattet, dass eine Betauung des Prüflings vermieden wird. Durch eine übliche Erwärmung mit warmer Luft ist eine Betauung nicht sicher gegeben; der Prüfschrank muss eine sogenannte Betauungsoption haben. Durch die Temperaturretardation des Prüflings erfolgt ein sicheres Betauen. Im sogenannten „BMW-Test“ nach dem BMW Group Standard GS 95011-4 [1] wird die Klimakammer (siehe Abbildung 1) nur durch ein Wasserbad aufgeheizt und die sonst aktive Prüfraumheizung wird deaktiviert, wodurch sehr hohe Luftfeuchten bis 100 % entstehen können und der Prüfkörper durch feuchte warme Luft erwärmt wird. peters inform 9 Dadurch ist der Prüfkörper immer kälter als die Umgebung; es erfolgt zwangsweise eine Betauung. Diese Betauung führt nur dann zu Korrosionsprozessen, wenn auch ein elektrisches Potenzial anliegt. So fordert der Group Standard in der Betauungsphase eine Funktionsprüfung, die ihrerseits zeitlich begrenzt sein muss, um nicht durch eine Eigenerwärmung die Betauungsphase zu beeinflussen. Um eine Betauung zu erreichen, muss der Klimaschrank eine vorgesehene Option haben, bei der die separate Prüfraumheizung in der gewünschten Aufheizphase deaktiviert. Als Beurteilungskriterien gelten: • Während der Betauung muss die elektrische Funktion gewährleistet sein. • Nach der Betauungsprüfung dürfen bei einer mikroskopischen Untersuchung keine Migrationen erkennbar sein. Abbildung 1: Klimakammer mit Steuerung zum Temperaturausgleich [2] Typische Feuchte-und Isolationswiderstände einer Schutzlackierung auf Messkämmen in einem Temperaturwechseltest unter hoher Luftfeuchte (GS 95011-5) zeigen deutlich die zyklische Belastungsphase durch die Feuchtigkeit (siehe Abbildung 2). Erkennbar ist hier ein Einschwingvorgang während der ersten drei Feuchtezyklen. Schutzlackbeschichtungen können hier bei diesen Feuchtigkeits-Temperaturkonditionen Feuchte- und Isolationswiderstände auf hohem Niveau halten. In diesem Beispiel sind verschiedene Schutzlackbeschichtungen in ihrem Feuchte- und Isolationsverhalten dargestellt. Deutlich erkennbar ist auch die schnelle Einstellung des Gleichgewichtzustandes. Sowohl die Feuchtephase als auch insbesondere die Trocknungsphase zeigen ein schnelles Einschwingen bzw. schnelle Regeneration (Abbildung 2). Bei der Betauung ist die tatsächliche Schichtdicke der Schutzlackierung – insbesondere an den zur Kantenflucht neigenden Bereichen – von ausschlaggebender Bedeutung. Während bei einer ausreichenden Schichtdicke der Einfluss der Betauung erwartungsgemäß keine Relevanz zeigt, ist bei einer zu geringen Schichtdicke ein deutlicher Abfall im Feuchte- und Isolationswiderstand zu verzeichnen. Abbildung 2: Messungen des Feuchte-/Isolationswiderstandes eines beschichteten Prüfkammes in einem zyklischen Feuchte-Temperaturtest nach GS 95011-5 10 peters inform Bei Peters durchgeführte Untersuchungen zeigen, dass es in einem Klima-Wechseltest, durchgeführt nach dem BMW Group Standard auch auf Testleiterplatten zu einer deutlichen Betauung kommt. Deutlich erkennbar war der Einfluss der Kammabstände (Line/ Space). Während unter diesen Konditionen 200-μm-Kämme den deutlichsten Abfall zeigten, sank die Ausfallwahrscheinlichkeit zu den 480-μm-Kämmen. Kammabstände von über 1000 μm sind unter diesen Konditionen (Temperaturen und thermische Masse) am sichersten. Bei den Untersuchungen zeigte sich auch, dass die Betauung – und damit die Ausfallwahrscheinlichkeit – mit zunehmender thermischer Masse ansteigt. Während üblicherweise Schutzlacke – beispielsweise auf einem IPC-B24- oder -25-Testboard – ohne Auffälligkeiten bestehen, können Wechselwirkungen mit Rückständen aus den Lötprozessen hier zum Absenken der Isolationswiderstände oder auch zu Rissbildungen im kontaminierten Bereich führen. Diesen Wechselwirkungen ist daher besondere Aufmerksamkeit zu widmen und eine entsprechende Prozessqualifikation mit geeigneten Testboards dringend angeraten. Beschichtete IPC-B-24 oder IPC-B-25 Boards sind ein erster orientierender Testschritt. Umfassendere Informationen kann man allerdings nur über IPC-B-52 Boards erhalten, das als Hilfsmittel für die Prozessqualifizierung entwickelt wurde, mit dem die Kombination von Materialien und Produktionsprozess geprüft werden kann. Abbildung 3: Feuchte-/Isolationswiderstände an verschiedenen Kammgeometrien im Klimawechseltest nach BMW-Group Standard Auf dem IPC-B-52 Board sind diverse kritische Punkte abgebildet: Neben verschiedenen Bauelementen und Kammstrukturen ist insbesondere auch das Isolationsverhalten unter QFP (Quad Flat Package) berücksichtigt. Entsprechende Isolationswiderstände können zur Prozesskontrolle an diesen kritischen Punkten aufgezeichnet werden. Mit diesen Testboards bewegt man sich nahe an den realen Praxisbedingungen, die man über eine sinnvolle Parametrierung der Temperaturen in den Temperaturwechselprüfungen abbilden kann. Da die hier aufgeführten Untersuchungen in einer Vielzahl an Projekten nicht nur im automotiven Bereich angewendet werden und sehr zeitintensiv sind ist es wichtig ausreichende Kapazitäten und die dementsprechenden Testkammern zur Verfügung zu haben. Im Peters Technikum wurden aus diesem Grund zahlreiche Testkammern installiert, um diese Testbedingungen nachzustellen und so die Leistungsfähigkeit unserer Schutzlacke darzustellen. [1] BMW Group Standard GS 95011-4:2001-08, Technische Lieferbedingungen, Schaltungsträger in Kraftfahrzeugen, Betauungsprüfung [2] K. Ring, Betauung, OTTI-Fachforum „Schutzmaßnahmen zur Sicherheit elektronischer Baugruppen“, 2007 stefan.schroeder@peters.de / manfred.suppa@peters.de Weitere detaillierte Informationen zu den hier aufgeführten Untersuchungen in Kurzform finden Sie im Fachbuch „Schutzlacke für elektronische Baugruppen“, erhältlich in deutscher und in englischer Sprache. Abbildungen 4 bis 7: Klimakammern für Schwitzwasser-, Temperaturwechsel- und 85/85-Tests im Peters Technikum peters inform 11 Gitterschnittprüfung Obwohl sehr stark von der Elastizität abhängig und eher ein Maß für dieselbe, wird die Gitterschnittprüfung in der Praxis sehr häufig für eine Beurteilung der Haftfestigkeit herangezogen. Die Prüfung wird nach der DIN EN ISO 2409 – Beschichtungsstoffe – Gitterschnittprüfung oder ASTM D 3359-02 – in Europa eher ungebräuchlich – durchgeführt. Dabei wird mit einem Einoder Mehrschneidengerät in einem definierten Abstand ein Gitter bis zum Substrat in die Lackschicht geschnitten. Danach wird der Abriss an den Kreuzungspunkten der Schnitte beurteilt und bewertet. Nach Absprache kann vor der Beurteilung noch ein Abzug über dem Schnittgitter mit einem Klebeband definierter Klebkraft mit definierter Abzugsgeschwindigkeit durchgeführt werden. Das Ergebnis wird einem Gitterschnittkennwert – GT 0 bis GT 5 – zugeordnet. Bild 1: Ein- und Mehrschneidengerät zur Gitterschnittprüfung nach DIN EN ISO 2409 Tabelle 1: Schnittzahl und Abstand in Abhängigkeit der Lackschichtdicke Norm DIN EN ISO 2409 ASTM D 3359-02 Schichtdicke Schnittzahl und Abstand (mm) < 60 µm 6x1 60-120 µm 6x2 > 120 µm 6x3 < 50 µm 11 x 1 50-125 µm 6x2 Die Anzahl der Schnitte beträgt entweder 6 (DIN EN ISO 2409) oder auch 11 (ASTM D 3359-02). Bei der Durchführung ist darauf zu achten, dass die zu prüfende Lackschicht vollkommen durchschnitten wird, ohne den Untergrund zu verletzen, da beim Verletzen des Untergrundes Grate entstehen können, die das Ergebnis negativ beeinflussen. Auch die Schärfe der Klingen hat einen Einfluss: je stumpfer die Klingen, desto schlechter das Ergebnis. Der Abstand der Schnitte ist abhängig von der Lackschichtdicke festgelegt. Lackschichtdicken über 250 µm sind unzulässig. Die GT 0 - 5 Einstufung ist in Europa gebräuchlich, die Einteilungen nach ASTM weichen ab. Zur Auswertung ist eine 10-fach Lupe zulässig. In der Lacktechnik ist die Gitterschnittprüfung eine allgemein anerkannte Prüfung zur Beurteilung der Haftfestigkeit einer Lackschicht zum Untergrund oder der Zwischenlackhaftung bei Mehrfachbeschichtungen. Bei Elektroniklacken muss man die Prüfung differenzierter sehen. Für die Beurteilung von Lötstopplacken ist die Prüfung sicherlich heranzuziehen. Bei der Beurteilung von Folgedrucken bzw. Mehrfachbeschichtungen wird die Prüfung schon schwieriger, denn hier kommt der Beschaffenheit der ersten Lackschicht beziehungsweise der Oberflächengüte eine bedeutende Rolle zu. In der Regel sind die Leiterplatten nach dem Löten nicht gewaschen und die Bauteile haben zum Teil „lackabweisende“ Eigenschaften. Wenn man die Bauteile einmal außer Acht lässt, sind die Flussmittel oder Lotpastenreste ein bedeutender Einflussfaktor auf die Haftfestigkeit. Auch die Anzahl der Temperprozesse (ReflowTabelle 2: Gitterschnittkennwerte nach DIN EN ISO 2409 Löten) beeinflusst die Oberflächenspannung der Lötstoppmaske und damit die HaftfestigGitterschnittBeschreibung Kennwert – keit der Schutzlackschicht. kennwert Gt 0 Die Schnittränder sind vollkommen glatt, kein Teilstück der Beschichtung ist abgeplatzt Gt 1 An den Schnittpunkten der Gitterlinien sind kleine Splitter der Beschichtung abgeplatzt; abgeplatzte Fläche etwa 5 % der Teilstücke Gt 2 Die Beschichtung ist längs der Schnittränder und/oder an den Schnittpunkten der Gitterlinien abgeplatzt; abgeplatzte Fläche etwa 15 % der Teilstücke Gt 3 Die Beschichtung ist längs der Schnittränder teilweise oder ganz in breiten Streifen abgeplatzt und/oder die Beschichtung ist von einzelnen Teilstücken ganz oder teilweise abgeplatzt; abgeplatzte Fläche etwa 35 % der Teilstücke Gt 4 Die Beschichtung ist längs der Schnittränder in breiten Streifen und/oder von einzelnen Teilstücken ganz oder teilweise abgeplatzt; abgeplatzte Fläche etwa 65 % der Teilstücke. Gt 5 12 Beispiel peters inform Abgeplatzte Fläche > 65 % der Teilstücke Eine Gitterschnittprüfung ist nur bei speziellen, teilreaktiven Schutzlacken wie z. B. ELPEGUARD® SL 1307 FLZ/4 möglich. Eine normale Schutzlackierung sollte nur mit einem Ritztest oder einem einfachen Klebebandabzugstest – jedoch keiner Kombination aus beiden – geprüft werden. Die entsprechende international anerkannte Norm ist die amerikanische IP-CC-830, die klar formuliert, dass Haftfestigkeiten je nach Untergrund stark schwanken können und zwischen Anwender und Hersteller abgesprochen werden müssen. Als Empfehlung wird hier der Klebeband-Abziehtest genannt. ruediger.dietrich@peters.de — ELPEPCB® - Highlights Elpemer® Lötstopplacke für die Direktbelichtung Die Leistungsfähigkeit moderner Elpemer® Lötstopplacksysteme mit Diazo- bzw. Silberhalogenidfilmen zur Bilderzeugung ist seit langer Zeit mehr als bemerkenswert. Aufgrund dieser im Kontaktverfahren durchgeführten Belichtung sind der Registriergenauigkeit, minimal möglichen Freistellungen und Konturenschärfe allerdings Grenzen gesetzt. Durch Erwärmung bei der Belichtung mit UV-Strahlern sowie dem Einfluss von Luftfeuchte entstehen Filmverzüge, die sich nur durch größere Toleranzen abfangen lassen, die im direkten Gegensatz zu den Wünschen nach Registriergenauigkeit sowie den geringeren Freistellungen stehen. Unabhängig von diesen Einflüssen ist die Direktbelichtung, da ohne „Umweg“ über eine limitierende Filmvorlage gearbeitet wird. Neben höchster Präzision im Ergebnis besteht hier Kosteneinsparungspotential durch Verzicht auf Filmherstellung, -lagerung und -handhabung usw. Daher beschäftigt man sich schon seit einigen Jahren mit der Direktbelichtung (DI - Direct Imaging) von Lötstopplacken. Als Lichtquelle werden Feststofflaser, Laserdioden und LEDs verwendet oder sind momentan in der Erprobung. Grundsätzlich haben alle Systeme den Vorteil, dass die bekannten digitalen Daten direkt zur Belichtung genutzt werden können. Ebenso sollen aufgrund der punktgenauen Direktbelichtung umlaufende Freistellungen von 30 μm realisierbar sein. Derzeit von Nachteil ist die vergleichsweise geringe Ausgangsleistung der Lichtquellen. Daraus resultieren deutlich längere Belichtungszeiten als beim Standardbelichten. Somit ist eine Erhöhung der UV-Lichtempfindlichkeit der Lötstopplacke wünschenswert, ohne die mechanischen und elektrischen Eigenschaften der Beschichtung zu verschlechtern. Die Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Lötstopplack für die DI-Belichtung scheint zunächst sehr einfach – beworben werden häufig die niedrigeren Belichtungsenergien, die aufgewendet werden müssen. Vom Standpunkt der Lacktechnologie ist die Formulierung besonders „schneller“ bzw. fotoempfindlicher Lötstopplacke für die DI-Belichtung keine große Herausforderung. Problematisch ist allerdings, dass in aller Regel der Lötstopplack nach der Vortrocknung ein gewisses Maß an Oberflächenklebrigkeit zeigt. Verschmutzungen des Vakuumtisches zur Fixierung der Zuschnitte wären die Folge. Eine Herausforderung zur Entwicklung solcher Lacksysteme stellen unterschiedliche Lichtquellen mit zum Teil verschiedenen UV-Wellenlängen dar. Während die herkömmlichen eisendotierten Hg-Hochdrucklampen üblicherweise mit einem Wellenlängenmaximum von ca. 365 nm arbeiten und LDI-Belichter bei 355 nm bzw. die neue Generation bei 375/405 nm emittieren, werden bei den neuen LED Direktbelichtern unterschiedliche Wellenlängen und Kombinationen wie 365, 375, 385, 395 und 405 nm verwendet. Generell können zwar alle Lötstopplacke mit diesen Belichtungsanlagen verarbeitet werden, jedoch wegen abweichender Absorptionsmaxima der Fotoinitiatoren mit teilweise deutlich längeren Belichtungszeiten. Unser Ziel war es, Elpemer® DI-Lacke nicht nur auf kürzeste Belichtungszeiten zu trimmen, sondern einfache und sichere Verarbeitbarkeit sowie Qualität im Endergebnis gleichberechtigt in unsere Lackformulierungen einfließen zu lassen. Das Ergebnis dieser Entwicklungsarbeiten ist Elpemer® GL 2467 SM-DG (Einstellung 417). Dieses halogenfreie Lacksystem kann im Gieß- und Sprühverfahren (AS) appliziert werden und ist frei vom kennzeichnungspflichtigen Fotoinitiator Irgacure™ 907. Die spezielle Formulierung lässt neben einer schnellen und sicheren Prozessierung auf den gängigsten Direktbelichtern auch die Belichtung auf den herkömmlichen Kontaktbelichtern problemlos ohne Oberflächenklebrigkeit zu. Elpemer® Lötstopplacke für Hochtemperaturanwendungen Die Anforderungen und Belastungen für die fotostrukturierbaren Lötstopplacke steigen in unterschiedlichem Maße. Bereits die heute verwendeten Lötstopplacke werden beträchtlichem thermischen Stress, hoher Feuchtebelastung oder Betauung ausgesetzt. Insbesondere die Industrie- und Automobilelektronik fordern immer höhere Temperatur- und Temperaturwechselbeständigkeiten. Durch höhere Ströme, Einsatz im Motorraum / Getriebe oder nahe der Abgasanlage kommen herkömmliche fotostrukturierbare Lötstopplacke an ihre Leistungsgrenzen. Der thermische Stress durch deutlich höhere Betriebstemperaturen erforderte eine Neu- bzw. Weiterentwicklung bestehender Lötstopplacke. Die Forderungen aus der Industrie liegen hier bei Dauertemperaturbelastungen von bis zu 180°C. Speziell für diese Hochtemperaturanwendungen haben wir zwei verschiedene fotostrukturierbare Lötstopplacke entwickelt. Für die Siebdruck- und Sprühapplikation steht Elpemer® SD 2467 SM-DG (Einstellung 730) und für die Gießapplikation Elpemer® GL 2467 SM-DG (Einstellung 0214-1011) zur Verfügung. Diese Lötstopplacke erfüllen in Kombination mit dem entsprechenden Hochtemperaturbasismaterial und einer speziellen chemische Kupfervorbehandlung die gestiegenen Anforderungen. Hierzu wurden entsprechende Untersuchungen bezüglich ihrer Temperaturdauer- und Temperaturwechselfestigkeit durchgeführt. Es wurde die Auswirkung der unter- peters inform 13 schiedlichen Cu-Vorbehandlungsmethoden auf die Haftung der Lötstopplacke über die Alterung bei Temperaturen von 150, 175 und 200 °C untersucht. Dazu sind Testpanel für 2000 h bei den entsprechenden Temperaturen gelagert und nach jeweils 500 h einer Gitterschnittprüfung unterzogen worden. Bei diesem Testaufbau wurde festgestellt, dass eine mehrstufige chemische Vorbehandlung zu signifikant besseren Haftungsergebnissen insbesondere beim 175 °C und 200 °C-Test verglichen zur Vorbehandlung per Bürste oder Bimsmehlbürste führt. Unabhängig von der Cu-Vorbehandlung sind Temperaturwechseltests mit diversen Hoch Tg-Basismaterialien durchgeführt worden. Während „Standard-Lötstopplacke“ nach TWT bei >150°C Risse entlang von Leitern und an SMD-Freistellungen zeigen, bestehen die neuen HT-Lötstopplacke Elpemer® SD/GL 2467 SM-DG diese Tests mit > 1000 Zyklen -40°C/ +175 °C ohne Risse in der Lackschicht. Somit ist die Zuverlässigkeit der Lötstopplackbeschichtung unter diesen harschen Bedingungen sichergestellt. Elpemer® Lötstopplacke für die LED-Technik Weiße Lötstopplacke Elpemer® 2491 TSW Für den Einsatz in der LED-Technik spielen die Lichtreflexion und Farbstabilität der Leiterplatte eine wichtige Rolle. Sehr hohe Deckkraft und ein intensives Weiß mit hohen Remissionswerten sind bei weißen Lötstopplacken gefordert. Mit den fotostrukturierbaren Lötstopplacken der Reihe Elpemer® 2491 TSW stehen seit 8 Jahren Lacksysteme mit hoher Vergilbungsstabilität und sehr hohen Remissionswerten auch nach Reflowlötprozessen und zusätzlicher thermischer Langzeit® belastung zur Verfügung. Innerhalb dieser Reihe Verbesserte Temperaturstabilität(1000 h / 125 °C: b = 1.2), exzellente stellten bis vor kurzem Vergilbungsstabilität, höhere Remission at 40 μm Trockenschichtdicke SD 2491 SG-TSW-R5 R ~95% keine Verfärbung nach ENiG und Reflow-Löten Elpemer® SD 2491 SG-TSW-R4 und SD 2491 SG-TSW-R4-B SD 2491 SG-TSW (0123) SD 2491 SM-TSW-R6-B („schneeweiß“ – kaltweiß / Remission bei 40 μm Trockenschichtdicke TWT-beständig (-40/+125°C, 500 Zyklen, bläulich weiß) die Spitze R ~ 90%, geringe Belichtungsenergie Geringe Belichtungsenergie erforderlich, erforderlich bei 40 μm ´Trockenschichtdicke R ~ 85% hinsichtlich RemissionsverVerbesserte Temperaturstabilität (1000 h / 125 °C: b = 2.0), mögen und Stabilität dar. SD 2491 SG-TSW-R4-B SD 2491 SG-TSW-R4 Noch weißer, höhere Remission bei 40 μm Schneeweiße Variante, geringere Trockenschichtdicke R ~ 92% Während die Remission dieser Belichtungsenergie Generation bei immerhin „Oldies but Goldies“ 92 % liegt, kann mit unserem GL 2491 SM-TSW und ® Leicht verbesserte Beständigkeit in chem. Finish-Prozessen, Elpemer SD 2491 SG-TSW-R5 GL 2491 SG-TSW-R4 bei 40 μm Trockenschichtdicke R = 90%, SD 2491 SM-TSW-R2 für die Gießapplikation Thermische Langzeitstabilität 1000 h/ 125°C: b ~ 7 Viele Zulassungen ein Remissionsgrad von ~95% erreicht werden (jeweils weißer, höhere Remission , bei 40 μm Schichtdicke R = 90%, Thermische Langzeitstabilität 000 h/ 125°C: b ~ 7 SD 2491 SM-TSW-R1 gemessen bei 460 nm und Index • SD = Siebdruck 40 μm Trockenschichtdicke). • SM = seidenmatt (bei 60° ca. 40 Glanzeinheiten) • SG = seidenglänzend (bei 60° ca. 60 Glanzeinheiten) Elpemer® SD 2491 SG-TSW-R5 • TSW = Temperaturstabiles Weiß SD 2491 SM-TSW • R# = Remissionsversion •B = „schneeweiß“ / „kaltweiß“ / „blau–weiß“ ist wie alle Produkte dieser Reihe bei UL gelistet. Übersicht Reihe Elpemer TSW 460 nm 460 nm 460 nm 460 nm 460 nm 460 nm Das bloße Auge empfindet die „schneeweißen“ kälter wirkenden Lackoberflächen von Elpemer® SD 2491 SG-TSW-R4-B als weißer im Vergleich zu SD 2491 SG-TSW-R4 (oder auch SD 2491 SG-TSW-R5). Der Effekt ist umso deutlicher, wenn man diese beiden Lacke nebeneinander betrachtet. Ein Vergleich der Remissionswerte zeigt, dass sich dies messtechnisch nicht belegen lässt. In dem entscheidenden Wellenlängenbereich von 430 bis 480 nm verhalten sich die beiden Lacke ähnlich. Bei Wellenlängen > 480 nm zeigt der „schneeweiße“ Elpemer® SD 2491 SG-TSW-R4-B sogar einen stärkeren Abfall der Remission. Die neuste Entwicklung in dieser Reihe ist der ebenfalls „schneeweiße“ Elpemer® SD 2491 SM-TSW-R6-B. Diese Version zeichnet sich durch eine besonders gute Temperaturstabilität und eine außerordentlich gute Temperaturwechselfestigkeit aus. Im Vergleich zu den warmweißen Varianten wird außerdem deutlich weniger Energie für die Belichtung benötigt. Elpemer® SD 2491 SG-TSW (0123) ist eine weitere Neuentwicklung, die eine deutlich geringere Belichtungsenergie benötigt und dabei einen Remissionswert von über 90 % bei einer Trockenschichtdicke von 40 µm bietet. Schwarzer Lötstopplack Elpemer® SD 2447 XM Im Gegensatz zu den weißen Untergründen, die auf eine hohe Lichtausbeute ausgelegt sind und sich somit sehr gut zum Ausleuchten von Räumen eignen, wird bei darstellenden LED-Anwendungen, wie z. B. KFZ-Rückleuchten, Anzeigetafeln, Ampeln sowie für Werbeeffekte, ein hoher Kontrast benötigt. Hier kommt unser schwarz-deckender Lötstopplack Elpemer® SD 2447 XM zum Einsatz. Die nicht reflektierende, extra matte Oberfläche erzeugt einen Hintergrund, der den Kontrast zu den LED um ein Vielfaches erhöht und auch bei Temperaturbelastung beibehält. So können quasi Lichtpunkte bei Leuchtkörpern erzeugt werden. Neben der besonderen Reflexionscharakteristik zeichnet sich SD 2447 XM durch eine gute Temperaturstabilität aus. hartmut.giesen@peters.de / christoph.muenz@peters.de / detlev.schucht@peters.de 14 peters inform ELPEGUARD® - Highlights Umweltfreundlich und leistungsstark: Die LEDhärtenden Dickschichtlacke ELPEGUARD® Twin-Cure® LEDs sind auf dem Vormarsch, nicht nur bei Endverbraucher-Produkten, sondern auch in der Industrie, z.B. bei der Aushärtung von Beschichtungsstoffen. Waren über Jahrzehnte klassische UV-Trockner der Stand der Technik, so bieten seit neustem UV-LED Module alle Vorteile der LED-Technik: Sie sind deutlich effizienter als herkömmliche Quecksilberdampf-Strahler, kühler im Betrieb und haben eine bis zu zehnmal höhere Lebensdauer sowie deutlich geringeres Gefahrenpotential durch Wegfall der gefährlichen UVC-Strahlung und der Ozonbildung. Allerdings ist die Aushärtung in der Regel nicht für die gängigen UV-Systeme geeignet, da sie nur in einem engen Wellenlängenbereich erfolgt. Die Neuentwicklungen, die Peters zur SMT 2015 vorstellt, wurden mit dem UV-Mini-Labortrockner BE 15/1 LED der Beltron GmbH entwickelt. Es handelt sich um die ELPEGUARD® Dickschichtlacke Twin-Cure® FP 115-0304 und FP 115-0306, die bei einem Emissionsmaximum von 395 nm aushärten. Sie verfügen über den Twin-Cure® Härtungsmechanismus: Mit einer Energie von 3000 mJ/cm² werden sie innerhalb von Sekunden gehärtet, während die Härtung in Schattenbereichen durch eine nachgelagerte Reaktion mit der vorhandenen Luftfeuchte bei Raumtemperatur stattfindet. Foto: LED-Härtung von Twin-Cure® im Peters Technikum mit dem UV-Mini-Labortrockner BE 15/1 LED ELPEGUARD® Twin-Cure® FP 115-0304 ist nach der UV Härtung bereits innerhalb einer Stunde klebfrei und somit inlinefähig. Die leicht gelbliche Färbung, wie sie auch von oxidativ härtenden Schutzlacksystemen bekannt ist, prädestiniert dieses Lacksystem für den Schutz von bestückten Baugruppen. ELPEGUARD® Twin-Cure® FP 115-0306 benötigt nach der UV Härtung einen längere Zeit zur Erreichung der Klebfreiheit, ist aber als farbloses System zusätzlich für die Anwendung in der Lichtelektronik geeignet. Beide Schutzlacke sind den lösemittelfreien Dickschichtlacken ELPEGUARD® Twin-Cure® zuzuordnen, wie sie für den sicheren Betrieb von Baugruppen unter kritischen klimatischen Umgebungsbedingungen, z. B. bei längeren Betauungsphasen, weltweit erfolgreich eingesetzt werden. Als typische Vertreter der Twin-Cure® Familie zeichnen sich auch ELPEGUARD® Twin-Cure® FP 115-0304 und FP 115-0306 durch hervorragende chemische, klimatische und mechanische Beständigkeit aus und ermöglichen so einen umfassenden Schutz der beschichteten Baugruppen. ELPEGUARD® Twin-Cure® DSL 1600 E-FLZ/75 bei UL als Conformal Coating nach UL 746E gelistet Die gesamte Reihe der Dickschichtlacke ELPEGUARD® Twin-Cure® DSL 1600 E-FLZ erreicht die beste Nichtbrennbarkeits stufe V-0 nach UL 94. Darüber hinaus wurde jetzt der UL File No. E80315 um den Eintrag von Twin-Cure® DSL 1600 E-FLZ/75 als Conformal Coating nach UL 746E ergänzt. Diese Prüfung beinhaltet neben der Flammprüfung elektrische Tests sowie die Festlegung eines elektrischen Temperaturindex, der für Twin-Cure® DSL 1600 E-FLZ/75 bei 120 °C liegt. Die Dickschichtlacke der Reihe ELPEGUARD® Twin-Cure® DSL 1600 E-FLZ vereinen die hervorragenden Endeigenschaften eines Polyurethansystems mit den schnell UV-härtenden ungesättigten Polyacrylaten in einem 1-Komponenten-System, das sich durch höchste Leistungsfähigkeit bei mechanischer, chemischer und klimatischer Belastung sowie extremen Temperaturwechseln auszeichnet. Die Anforderungen nach IPC-CC-830B werden voll erfüllt. peters inform 15 Besonders wirtschaftlich ist ELPEGUARD® Twin-Cure® aufgrund der kurzen Prozesszeiten: Funktionsprüfungen und Verpackung sind kurz nach der UV-Härtung bereits möglich, während die ergänzende, fortschreitende chemische Vernetzung in Schattenbereichen, z. B. unter Bauteilen, durch Reaktion mit atmosphärischer Luftfeuchte zu einer Optimierung der Eigenschaften führt. Mit dem niedrigviskosen Dickschichtlack ELPEGUARD® Twin-Cure® DSL 1600 E-FLZ/75 lassen sich je nach Applikationsverfahren auch dünne Schutzschichten von ca. < 80 µm mit allen Vorteilen des Dickschichtlacks bei deutlich geringerem Materialverbrauch erzielen. Die Beschichtung ist auf allen marktüblichen selektiven Beschichtungsanlagen möglich. Für den Temperatureinsatz bis 180 °C bei hoher klimatischer Belastung: ELPEGUARD® Twin-Cure® DSL 1707 FLZ Der ELPEGUARD® Silikon-Dickschichtlack DSL 1707 FLZ ist ein TwinCure®-System mit hervorragenden Schutzeigenschaften, das die Vorteile sehr schneller UV-Härtung mit den hervorragenden Endeigenschaften eines lösemittelfreien Silikons vereint. Der duale Härtungsmechanismus der Twin-Cure®-Systeme steht für kurze Prozesszeiten: Unter einem UV-Strahler wird Twin-Cure® bereits in wenigen Sekunden gehärtet und ist anschließend direkt weiter zu verarbeiten. Die Härtung in Schattenbereichen erfolgt durch eine nachgelagerte Feuchtigkeitsreaktion bei Raumtemperatur. Neben der hervorragenden chemischen Beständigkeit sorgt die Silikonstruktur dieses Dickschichtlackes für Elastizität und eine Dauertemperaturbeständigkeit bis 180°C. Temperaturschockbelastungen von -40 bis +180°C in wenigen Sekunden kann ELPEGUARD® Twin-Cure® DSL 1707 FLZ unbeschadet auch in höheren Schichtdicken standhalten. Es handelt sich um ein elastisches System mit hoher Transparenz und Vergilbungsstabilität, das auch den Microverguss kleinerer Bauelemente ermöglicht. Die beachtliche klimatische Festigkeit in Kombination mit der Silikonen immanenten Flammwidrigkeit war die Voraussetzung für die UL-Zulassung als Conformal Coating nach UL 746E. Der Dickschichtlack ELPEGUARD® Twin-Cure® DSL 1707 FLZ wird mit einem Dispenser appliziert und ist zu Reparaturzwecken einfach mechanisch entfernbar. dirk.kall@peters.de / tanja.toure@peters.de 16 peters inform Fotos: Aufgrund der fluoreszierenden Einstellung kann die Beschichtung unter Schwarzlicht einfach und zuverlässig kontrolliert werden (beispielhafte Applikation auf einer elektronischen Schaltung) ELPECAST® - Highlights Vergießen mit kristallklaren Vergussmassen für höchste Anforderungen an Schutzwirkung und optische Eigenschaften Komplettes Umhüllen oder Kapseln von Baugruppen bietet den besten Schutz gegen Korrosion durch Witterungs- und Feuchtigkeitseinflüsse, insbesondere bei aggressiven Umgebungsbedingungen, denen ein Schutz- oder Dickschichtlack nicht mehr im ausreichenden Maße widerstehen kann. Die hierfür eingesetzten Vergussmassen sind farblos, kristallklar und hochtransparent, so dass sie höchste funktionelle Anforderungen an optische Eigenschaften erfüllen, auch wenn sie – wie in Lichtwerbung und Außenbeleuchtung – direkt Nässe, Frost und auch Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Für High-Power LEDs: Silikon-Vergussmasse Wepesil VT 3602 KK Die Vergussmasse Wepesil VT 3602 KK schützt gegen Korrosion durch extreme Umwelteinflüsse und aggressive Medien. Aufgrund der Elastizität, der extremen Temperaturstabilität bis 200 °C und des sehr geringen Schrumpfdrucks ist das Silikon-Gießharz besonders für temperatur- und stoßempfindliche Baugruppen geeignet. Mit einer hohen optischen Temperaturstabilität von 150 °C ist die farblose kristallklare Vergussmasse Wepesil VT 3602 KK für den Einsatz in der Lichtelektronik, insbesondere für die Beschichtung von High-Power LEDs geeignet. Dieses lösemittelfreie 2-Komponenten-Silikonelastomer weist auch in dicken Schichten und bei dauerhaft starker Temperaturbelastung sehr hohe Transparenz über den gesamten sichtbaren Wellenlängenbereich und eine ausgezeichnete Vergilbungsstabilität auf. Die Vergussmasse Wepesil VT 3602 KK zeichnet sich außerdem durch eine hervorragende Witterungs- und UV-Beständigkeit sowie Einreißfestigkeit aus. Zur SMT stellen wir katalysierte Einstellungen vor, die eine Topfzeit von weniger als 4 Stunden aufweisen. Evakuieren leicht gemacht mit „Bubble-free“ – für einen blasenfreien Verguss in wenigen Minuten Ein einwandfreier Verguss ohne Blasen und Schlieren ist die Voraussetzung dafür, dass der optimale Schutz der vergossenen LEDs vor Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen, aggressiven Medien etc. erzielt werden kann. Neben Einhaltung des Mischungsverhältnisses und vollständigem Mischen der beiden Komponenten ist die Entfernung der beim Mischen eingerührten Luft ein wichtiger Punkt bei der Verarbeitung von 2-Komponenten-Vergussmassen. Umso wichtiger wird dieser Verarbeitungsschritt beim Verguss von LEDs mit transparenten Vergussmassen, da Blasen hier zu Trübungen, Abweichungen der Abstrahlcharakteristik und somit entsprechendem Ausschuss führen. Mit „Bubble-free“ können Vergussmengen von 200-400 g einfach innerhalb weniger Minuten evakuiert werden, so dass anschließend ein blasenfreier Verguss erfolgen kann. „Bubble-free“ besteht aus einem transparenten, äußerst bruchfesten Kunststoff-Exsikkator und einer handlichen, aber leistungsstarken Vakuumpumpe. „Bubble-free“ ist einfach zu bedienen und einfach zu reinigen mit dem Kunststoffreiniger HP 5402 und dem zugehörigen Spezial-Pflegetuch, die etwaige Vergussmassenspritzer schonend auch von stark verschmutzten Oberflächen entfernen. tanja.toure@peters.de peters inform 17 Kompetenztreffen LED 2015 KOMPETENZTREFFEN LED Der Erfolg und die große Resonanz der Kompetenztreffen LED in den Jahren 2012 und 2013 bestätigen die Partner FELA und Peters darin, auch in diesem Jahr wieder eine „Roadshow“ rund um die neuesten Technologien der LED Branche zu veranstalten. Interessante Vorträge zu den besonders innovativen Entwicklungen im Bereich LED sowie den jeweiligen Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten informieren die Teilnehmer auf höchstem Niveau. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen, die sich entlang der Wertschöpfungskette ergänzen, gewinnen die Teilnehmer einen komplexen Einblick. Im Anschluss an die Vorträge haben alle Interessierten die Möglichkeit, sich mit den Referenten und den anderen Teilnehmern auch über ihre eigenen aktuellen Projekte auszutauschen und gemeinsam Lösungsvorschläge zu diskutieren. Eine Ausstellung mit Produktmustern und Anschauungsobjekten bietet dabei zusätzlichen Gesprächsstoff. Aufgrund der zahlreichen Anfragen von Kunden und Interessenten aus ganz Deutschland planen wir für unser Kompetenztreffen 2015 wieder zwei Touren durch sechs Städte in den Kalenderwochen 24 und 26. Da die Zahl der begehrten Plätze jeweils begrenzt ist, erlauben wir uns, eine Teilnehmergebühr in Höhe von 150,00 € zu erheben. Dafür bieten wir Ihnen neben den wertvollen Informationen Speisen und Getränke sowie – bei Interesse – ein Fachbuch zum Vorzugspreis. Falls Sie Interesse an unserem Kompetenztreffen haben und sich dazu gerne anmelden bzw. weitere Informationen erhalten möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Eva Hermanns. eva.hermanns@peters.de Eindrücke von vergangenen Veranstaltungen 18 peters inform Peters Coating Innovation Forum Zum ersten Mal findet am 19. und 20. Mai 2015 unser „Peters Coating Innovation Forum“ statt. Unter dem Motto „Professionals United“ haben wir Interessierte, Neugierige und Anwender unserer Schutzlacke und Vergussmassen zu interessanten Vorträgen, Anlagenpräsentationen und Gesprächen eingeladen. Die Resonanz auf unsere Vorankündigung war so groß, dass es nicht einmal 48 Stunden gedauert hat, bis sämtliche Plätze restlos belegt waren. Mit dieser hohen Resonanz haben wir ehrlich gesagt nicht gerechnet, aber es freut uns umso mehr, Ihnen hier die Liste der teilnehmenden Anlagenhersteller und Fachleute präsentieren zu dürfen: • Nordson-Asymtek, Gerd Schulze (selektive Beschichtung von Baugruppen) • Elget Ltd., Kurt Günther (UV-Härtungsanlagen von Beltron) • Modus high-tech electronics, Gerald Landt (AOI-Inspektion von Schutzlackierungen) • KC-Produkte, Jens-Hendrik Klingel (Schutzlackierung in der Praxis) • Zestron, Dr. Helmut Schweigart (Reinigung von elektronischen Baugruppen) • Hilger und Kern, Jochen Handrich (Vergusstechnik) • Viscotec, Christian Heidinger (Dosiertechnologien für Verguss-Anwendungen) • Nordson Dima, Steven Mertens (Verguss und Dispensen von 2-Komponenten-Vergussmassen) Außer diesen Fachleuten stehen den Teilnehmern auch Spezialisten aus unserem Haus während der gesamten Veranstaltung mit Vorträgen sowie Rat und Tat zur Seite. Das Peters Coating Innovation Forum wird künftig zweimal jährlich als offene Veranstaltung angeboten. Der nächste Termin steht bereits fest: 29./30. Oktober 2015. Zusätzlich bieten wir bei Interesse firmenspezifische Veranstaltungen dieser Art in „geschlossener Gesellschaft“ an. Wir freuen uns sehr über die mehr als positive Resonanz und freuen uns auf eine erfolgreiche Veranstaltung. holger.leiner@peters.de peters inform 19 European Salesmeeting 2015 Am 24. und 25. März kamen in Kempen 17 Vertreter aus 12 verschiedenen europäischen Ländern zusammen, um über aktuelle kommerzielle wie auch technische Themen und Trends zu diskutieren und Meilensteine für die weitere internationale Zusammenarbeit im Rahmen unseres deutlich weiter entwickelten internationalen „Global OEM-Managements“ unter der Verantwortung von Laurent Morisset zu definieren. Mit vielen weiteren Partnern wurden bzw. werden zeitnah individuelle Meetings ähnlichen Inhalts durchgeführt. Zwischen den verschiedenen formellen Programmpunkten gab es auch Zeit und Gelegenheit, sich mit dem „Bügeln“, einer über 700jährigen Sportart aus der niederrheinischen Region, vertraut zu machen und selbst einmal eine (4 kg schwere) Kugel zu schieben. Diese in den Niederlanden noch sehr populäre Leibes- und Gedächtnisübung vereint die Raffinessen vom Kegeln, Billard und Curling in sehr attraktiver Weise und macht Lust auf Mehr! Die „Bügelmannschaft“ Indien: Start in eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft Unter den Augen der „Junioren“ Sagar Ved und Tim Schwartz unterzeichneten die beiden CEOs Ashwin Ved und Ralf Schwartz am 26. März 2015 ein Abkommen, das eine langfristig angelegte strategische Zusammenarbeit zwischen der VED GROUP INDIA, Hyderabad, und Peters, Kempen, insbesondere auf dem Sektor der LED-Technologie und Lichtelektronik in Indien besiegelt. 20 peters inform peters inform 21