Nº 67 Mai 2015
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Nº 67 Mai 2015
Nº 67 Mai 2015 3 M K O Interview mit Micha Purucker Herausgeber Redaktion Hubertus Becker Mirko Hecktor hubertus@superpaper.de FX Karl 4 - 5 Moritz Butschek 6 L I F E Der Wohnungslose mit der schönen Hose Chefredaktion Angelika Schwarz Hubertus Becker Anna Meinecke Mirko Hecktor Andreas Hünnekes Quentin Lichtblau Oliver Liebig L I F E ShabbyShabby Apartments Art Direction Juno Meinecke Mirko Borsche Niklas Barth 2 0 M U S I C 20 Jahre Compost Records Bureau Mirko Borsche Tino Rocca 2 2 F E S T I V A L G U I D E M icha im 2 0 1 5 Andreas Schmidt Grafik Caroline von Eichhorn Sander Blommaert Georg Raab 2 3 M U S I C Das neue Wu-Tang Clan Album 2 8 dance Den Poème Électronique tanzen M irko M.P.: ... (alles wird) auf die eine oder andere Art und Weise verstoffwechselt. Könnte man das mit einem vermögenden Körper vergleichen, in der Art wie ihn Stefan Hölscher, soweit ich sein Buch »Vermögende Körper« richtig verstehe, beschreibt? Ein Körper zwischen Tanz als Tätigkeit und Choreografie als Form? Also vielleicht ein sich ständig verändernder Körper, als permanenter Transferprozess, der zu nichts wird, aber immer als Möglichkeit bestehen bleibt und sich dadurch biopolitischen Kontrollsystemen, die mittlerweile durch Kalkül, im Gegensatz zu bestehenden »choreografischen« Formen, geprägt sind, durchsetzen kann? Und in wie weit dann eine Art »Widerstand des Schönen« dem entgegenwirken kann? Was immer das sein soll? CVD Noémie Stegmüller Art Lektorat carlotabird.com Marvena Siegelmann Super Paper erscheint monatlich in einer Auflage M.P.: von 15.000 Naja, da muss man jetzt auf die Untertöne achten. Diese ganzen konstruktivistischen Ideen über Körpermodelle, die im Jahr 2000 vielleicht ihren Höhepunkt hatten, diese Zuschreibungen, dass der Körper eben nur kulturell kodiert, alles eingeschrieben ist und und und… in meinen Augen ist das ZUMINDEST nicht NUR so. Das Potentielle ist ja nicht substanzlos. Es trägt uns ja etwas, dessen Anfang und Ende umgangssprachlich auch das bemisst, was wir Leben nennen. Und was uns da trägt, kennt eine gewisse Stabilität, auch wenn die, einem andauernden Transformationsprozess gedankt, sehr fein getuned und entsprechend prekär ist. Aber sie ist stabil genug, dass wir eine physische und mentale Identität am Laufen halten können, an der andere uns, wir uns aber auch selbst, erkennen können. Da hält uns etwas am Laufen ...und zwar nicht als Maschine, das wäre das verkehrte Bild, sondern… Exemplaren. Kostenlos superpaper.de WAS: Im Rahmen des Dance 2015 Festivals_ Micha Puruker "radio luma : into the night" Suita Sofa Developed by Vitra in Switzerland, Design: Antonio Citterio KOTON Interview-Datum: ein sonniger Donnerstag Mittag im März 2015 Barer Straße 38 80333 München 089 954 40 404 Di - Fr 11.00 h - 19.00 h Sa 11.00 h - 15.00 h www.koton.de S U P E R P A P E R N O 6 7 P urucker G espr ä ch M.H.: Carlota Guerrero Interview-Getränke: Ein Wasser und 4 x Assam Tee im Kännchen 1 4 A R T Plumperquatsch oder Miao 1 8 P art y Der neue temporäre Club am Hbf Moritz Wiegand Interview-Performer: Micha Purucker, Mirko Hecktor, Beate Zeller Interview-Bühne: Café Puck in der Türkenstraße 1 0 A R T Ausstellungen im Mai Eric Schönemaier Bureau Mirko Borsche Mirko Hecktor M K O I M P R E S S U M P A G E 3 M.H.: mit Präzise durchlässig! Teil 2 (some events are past) H ecktor Als Spur oder Simulakrum? M.P.: Naja, das ist schon leidlich dingfest zu machen: als Organismus? Als Gebilde, oder auch, man kann das ja fast gar nicht sagen, als Kreatur ... aber dieses »Etwas« ist uns bis zu einem hohen Grad entzogen: Bevor wir es – nicht haben, sondern sind - werden wir nicht gefragt, und wenn es uns im Stich lassen will, haben wir auch keine grenzenlose Verfügungsgewalt. Und so ist das abendländische Programm ja eigentlich, dass man loskommen will vom Fleisch. Da finde ich das asiatische Denken etwas spannender, damit wird völlig anders umgegangen – in der Praxis und im Denken.. Ich meine dieses Eingebundensein ins Materielle und in das, was um mich herum existiert. Der Unterschied zwischen mir und einem Baum ist natürlich auch da, aber es gibt einen gemeinsamen Boden... In der abendländischen Kultur trennen wir wesentlich stärker, wir trennen uns voneinander und von den Dingen generell. Es ist ein distanziertes Verständnis von Umfeld und Gegenüber, das Abendland steht bzw. stand für den Versuch sauberer Subjekt– Objektverhältnisse, saubere Identitäten zu schaffen. Davon kann man aber nicht mehr ausgehen. Selbst im Rahmen der westlichen Denktradition. Ich denke, Dr. Rainer Gruber - er kommt von der theoretischen Physik und hält am 16. April im schwere reiter im Rahmen von »archival beach« einen Vortrag - der dürfte solcherart Aspekte beleuchten. Und Marcus Steinweg als Philosoph wird am 18. April etwas zum »Evidenzterror« sagen … WANN: Fr. 15. Mai 2015 um 23 Uhr und So. 17. Mai 2015 um 20 Uhr WO: schwere reiter, Dachauer Straße 114 M.H.: Ich komme nochmal zurück auf das körperliche Verhalten in Bezug auf Raum. Willst du den Rahmen dieser Parameter brechen oder in einen neuen Kontext setzen? Ganz doof gesagt, ich stehe in der U-Bahn und begreife, ich werde »gesellschaftlich« choreografiert. Will ich jetzt aussteigen während der Fahrt? Oder auch die Bühne, man sagt ja immer, die Bühne sei determiniert, versuchst du Ansätze zu finden, wie man aus den Räumen, in denen man sich auf eine bestimmte Art und Weise verhält, »aussteigen« kann? M.P.: Man muss sich fragen, warum man in diese Räume geht, und wie diese Räume eben den Körper und das Verhalten verändern. Einfach einen Zusammenhang, der zum Beispiel auf einer Bühne entstanden ist, an einen anderen Ort, zum Beispiel in einen Park zu verpflanzen, allein nur um auszusteigen, zu brechen, das finde ich zu einfach und ungelöst. Denn das hat ja nichts mit dem Raum zu tun, zu dem sich der Körper ursprünglich verhalten hat. Ich versuche den Rahmen und Kontext des Raumes in die Formulierung der Form aufzunehmen, das Situative aufzugreifen. Wir bleiben erstmal in unseren Synapsenpfad-Choreografien. Das Gespräch geht mit Themen über Archive, Körperauflösung und –gewinn, innere Falltüren circa eine Stunde spannend weiter. WEB: Mehr unter tanztendenz.de Oder: dance-muenchen.de/programm/auffuehrung/ micha-purucker/ Niklas Barth L I F E A ber hier leben , Es bewarben sich bei weitem nicht nur Architekten und Urbanismusforscher. Auch „Zahnärzte, Philosophen, Schüler und Waldarbeiter“, wie Axel Timm von „raumlaborberlin“ betonte, reichten ihre Vorschläge ein. Es waren also auch die unterschiedlichen Experten des Alltags, die Lilienthals Einladung folgten und versuchten, auf diese Frage eine Antwort zu finden. Natürlich brachten diese Antworten auch viel kuschelige Sozialromantik und öffentliche Begegnungsesoterik hervor. Das Wohnen wird immer noch gerne mit lebensreformistischen Zumutungen geradezu überfrachtet. Pragmatische Vorschläge waren daher die Ausnahme. Aber Pragmatismus sollte seinen Platz vielleicht auch eher im Baureferat und nicht im Theater haben. Die Maximilianstraße ist ein mythischer Münchner Ort. Sie ist sogar mehr als ein Ort, eher ein Münchner Topos. Sie ist eine alle Wünsche spiegelnde Oberfläche, unbeschwerter Luxus, Mode und Verzweiflung. Etliche Entwürfe kreisen deshalb um diese Straße. „Zur feinsten Seide“ liest sich beispielsweise als Konsumkritik. Aus Altkleidern entsteht in direkter Nachbarschaft zu Juwelieren, Galerien und Modetempeln ein P(r)unkapartment. Isoliert ist es mit alten Regenjacken, das Bett ist ein Gestell aus High Heels, der Boden ein handgefertigter Sockenteppich. Die sanitären Anlagen sind in den Geschäften von Dior und Chanel zu finden. Der Entwurf „Erdhütte“ hingegen errichtet vor der Staatsoper kleine Höhlen aus Stroh und Gras, die die Maximilianstraße in einen historischen Bezug zu den Erdhütten im Graßlfinger Moos setzen, in denen die Arbeiter und ihre Familien lebten, die im 19. Jahrhundert die Münchner Prachtstraße hochzogen. Und damit aber auch jene osteuropäischen Schlachthofarbeiter thematisiert, die heute wieder vor den Toren der Stadt als „Waldmenschen“ leben. „A House of Simple Pleasures“ entwirft aus ein paar Stangen und Tüchern eine Art luftig demokratisiertes Luxusloft als 250 Euro-Variante inmitten des Englischen Gartens. Damit kommuniziert es einerseits, wie Niklas Maak ausführt, einen spitzen Seitenhieb auf den von Mies van der Rohe inspirierten Bungalow-Minimalismus der Wohlhabenden, die sich das gute Leben ja gar nicht mehr anders vorstellen können, als in diesen kleinen, weißen Zellen mit Seezugang. Maak hat sich selbst so einen Bungalow an den Potsdamer See gestellt und mit seinem Buch „Wohnkomplexe“ noch eine kluge Legitimation dazu geschrieben. Der Entwurf, so führt er wohl nicht ohne Selbstironie aus, liefert die Kritik daran gleich noch mit, wenn er die zunehmende Privatisierung öffentlicher Seezugänge aufgreift und auf Wiederaneignung setzt. Aber wer baut heute eigentlich sonst noch – und für wen? Wenn es das ästhetische Regime der Creative Class ist, sich hinter Beton und Glas zu verschanzen, dann hört man von den Planern des öffentlichen Städtebaus stets das Motiv, man müsse „mehr für die Familien“ bauen. Wirft man einen Blick auf die Zahlen des Münchner Familienberichts, leben in München jedoch nur knapp 17% der Einwohner in Familienstrukturen. Wer baut also für die anderen? „Rhombi House“ erprobe deshalb kollektive Lebensformen, die heute zum Beispiel als Alters-WG jenseits von Kommunenmuff wieder relevant werden. Dazu stellt es eine aus Tetrapacks und Plastikfolie recycelte Abenteueroase ins Grün der Isarauen. Die ei- Das Kunst- und Wohnprojekt „ShabbyShabby Apartments“ in München Wenn Münchner in Berlin oder Leipzig erzählen, wo sie herkommen, tun sie das nicht selten mit einem stolzen Lächeln im Gesicht. Sie erzählen dann, wie sie es geschafft haben, sich in dieser feindlichen Welt mit dem so blauen Himmel durchzuschlagen, meistens sogar bis ganz nach oben, und wie sie eine eigene Wohnung gefunden haben, für die sie auch nur die Hälfte ihres Monatsgehalts zahlen müssen – draußen im schönen Arabellapark. Ihre Gegenüber schütteln sich dann immer wie die nassen Hunde. Aber hier leben, nein danke. Als Matthias Lilienthal, der designierte Intendant der Münchner Kammerspiele nun hierher kam und mit den Schauspielern am Haus redete, waren zunächst weniger die Projekte, als vielmehr die hohen Mieten in der Stadt ein Thema. Und damit hatte Lilienthal auch gleich das Thema seines ersten Projekts gefunden. „ShabbyShabby Apartments“ liefert einen programmatischen Kommentar zur Münchner Wohnungssituation, indem es die Stadt selbst zur Bühne erklärt. Gemeinsam mit dem Architekturkollektiv „raumlaborberlin“ wurde ein Wettbewerb ausgelobt, um an ikonischen Münchner Orten „temporäre Sozialwohnungen“ entstehen zu lassen. Diese shabby apartments werden ab 12.September nächteweise mietbar sein – und den Münchnern einmal ermöglichen dort zu schlafen, wo man sonst nicht schlafen kann. Aus über 250 Einreichungen wurden nun 23 Siegerentwürfe von einer prominent besetzten Jury ausgewählt. Darunter waren auch der Architekturkritiker und Journalist der FAZ Niklas Maak und Chris Dercon, der Direktor der Tate Gallery of Modern Art in London. Die Vorgabe war, mit einem Budget von maximal 250 Euro den öffentlichen Raum vom Englischen Garten, über die Maximilianstraße bis nach Untergiesing, zu bespielen und für die Frage zu sensibilisieren, wie wir eigentlich wohnen – und leben wollen. ja S U P E R P A P E R N O 6 7 P A G E 4 bitte ! S U P E R P A P E R N O 6 7 P A G E 5 gentliche Pointe des Abends waren aber vielleicht gar nicht die Entwürfe, sondern die Interaktion zwischen Lilienthal, der Jury und dem Publikum. Matthias Lilienthal hielt sich im Hintergrund eher zurück und ließ seine Jury sprechen. So führte Chris Dercon theaterkundig durch den Abend und ließ leichtfüßig Brecht Zitate einfließen. Seinen Auftritt musste man natürlich auch als kleines Vorsprechen für die Nachfolge von Frank Castorf an der Berliner Volksbühne lesen, für die er gerade gehandelt wird. Die Münchner Kulturbürger kamen wiederum so zahlreich, dass sich vor der Spielhalle zunächst wegen Überfüllung eine große Schlange bildete. Und sie kamen sehr dienstbeflissen, um sich einen ersten Eindruck von ihrem neuen Intendanten zu machen. Selten, so witzelte Chris Dercon, wurde Architektur derart euphorisch beklatscht. Auch das Abo-Publikum im feinen Tuch war da, lauschte gespannt und konnte sich bei den ganzen Wohnproblemen immer wieder wohlig schaudernd räuspern. Aber darin nur ein Befindlichkeitsfischen im juste milieu des Kulturbetriebs zu sehen, wäre zu billig. In einer Folge der Arte-Reihe „Durch die Nacht mit...“ hat Chris Dercon, der selbst das Münchner Haus der Kunst erfolgreich umkrempelte und die Münchner Befindlichkeit gut kennt, Matthias Lilienthal einmal empfohlen, er müsse Jürgen Habermas zusammen mit Alexander Kluge zusammen auf die Bühne bringen, wenn er das bildungsbürgerliche Münchner Publikum herum reißen wolle. Und er müsse dafür sorgen, dass sich die unterschiedlichen Milieus zwischen Pop und Werktreue, jung und alt, Bildung und Geld, die sich sonst in München fast mit schlafwandlerischer Sicherheit aus dem Weg gehen, mischen. Die alte Konservativität Münchens aber immer wieder zu wiederholen ist dabei wahrscheinlich genauso falsch, wie die junge Unangepasstheit Matthias Lilienthals zu beschwören. Dieser setzt mit ShabbyShabby Apartments vielmehr konsequent und bestens vernetzt seine Öffnung des Theaters als gesellschaftliche Schnittstelle fort. Und auch beim Publikum war an diesem Abend keine Angst vor einem „Event-Schuppen“ zu spüren, die ja sonst so eifrig von Theaterplatzhirschen und deren abgehängtem E-Kultur-Publikum gepflegt wird. Ab 15. August sind die einzelnen Apartments buchbar. Es bleibt zu erwarten, dass sich ähnliche Effekte wie auf dem realen Wohnungsmarkt einstellen. Die einzelnen Apartments können ab 15. August für 35€ die Nacht gebucht werden. Unter: creative.arte.tv/ de/labor/shabby-shabby-apartments/alle-projekte kann man sich alle Entwürfe ansehen. Beziehbar sind die einzelnen Apartments vom 12.09.2015 - 12.10.2015. Georg Raab L I F E D er W ohnungslose schönen mit H ose Ich lebe jetzt seit einem Monat ohne Wohnung, mich haben mittlerweile so viele Leute bei sich aufgenommen, dass ich sie nicht mehr an zwei Händen abzählen kann. Das Leben ist nicht unbedingt einfacher geworden, der Rückzugsort fehlt, die Frage ob es ihn braucht oder nicht ist hinfällig, er ist nötig. Die Stadt überrollt einen jeden Tag mit ihrer ganzen Wucht, sich dieser geballten Kraft ungeschützt auszusetzen ist schlichtweg nicht möglich. Es braucht für mich allerdings keinen eigenen Raum, die ersten Wochen war das Gefühl noch neu, ständig in einer anderen Umgebung aufzuwachen die man selbst nicht gestaltet oder eingerichtet hat. Doch man nimmt an was sich andere Leute geschaffen haben, viele Wohnungen habe ich aufgrund ihres eigentümlichen Charmes ins Herz geschlossen. Jede einzelne Facette kann etwas so aussagekräftiges sein wie ein ganzer Roman, seien es die Spritzer an der Wand neben dem Kinderhochstuhl oder eine von Katzen zerfleischte Couch. Ich besinne mich auf Urbedürfnisse zurück, Höhle, Essen und körperliche Nähe. Natürlich Funktioniert unsere Gesellschaft in komplexeren Strukturen, nur fasziniert mich die Vorstellung davon wie viel wirklich nötig ist. Ich habe von einem Student gehört der nichts besitzt als eine Matratze und eine Glühbirne, abgesehen von seiner Kleidung, er soll ziemlich zufrieden sein. Wie kann man nun als Vermieter ruhig schlafen, in dem Wissen, dass man seinen Mietern das Geld aus den eh schon leeren Taschen zieht, habt Ihr alle keinen Anstand? Die Gier nach immer mehr, nur eine tote Kuh kann man nicht mehr melken, der doch der Glaube an endloses Wachstum treibt den Quadratmeterpreis weiter nach oben. Ihr werdet scheitern, die Stadt lebt und ihr habt keine Ahnung wie euch geschieht. Wir lernen nicht aus der Vergangenheit, oder hat es jemals eine dauerhaft funktionierende Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur gegeben? Blickt mal über den Tellerrand hinaus, da draußen bricht gerade die Hölle los und wir fragen uns immer noch warum dieser verdammte Postbote Samstagmorgen um 10 Uhr das Amazon Päckchen nicht einfach beim Nachbarn abgeben kann anstatt mich aus meinem wohlverdienten Schlaf zu reißen. Was ich bis jetzt gelernt habe ist, dass Münchner ein sehr warmherziges Gemüt haben, bis zu einem gewissen Punkt sehr leidensfähig sind, es in jedem Haushalt mindestens ein „Notfall-Helles“ gibt und ich wirklich gerne an der Fraunhofer- Ecke Baaderstraße uriniere. Georg Raab versucht seit einem Monat händeringend eine Wohnung in München zu finden. An dieser Stelle schreibt er über den bitteren Beigeschmack seiner bis zum heutigen Tag erfolglosen Suche. B R A N D S D A M E N : A 2 , A B H A T I , A C N E , A D I D A S , A I R B A G C R A F T W O R K S , A . P. C . , A K I N D O F G U I S E , B A N D O F O U T S I D E R S , B L A S Y, B R O S B I , C O C I I , C O M M E D E S G A R Ç O N S , C O N V E R S E , E A R L Y, E L S & N E L , H A N K J O B E N H AV N , H O P E , I L L E S T E VA , J O G O R D O N , K A T H R I N H E U B E C K , K - WA Y, L A P A L M E R I E , L E A K Ö H N , L E E , L E M O N T S T M I C H E L , L E V I S M A D E A N D C R A F T E D , L I B E RT I N E L I B E RT I N E , M A J, M A I S O N K I T S U N É , M A J, M A S K A , M E A N D H E R , M M 6 BY M A RT I N M A R G I E L A , N I K E , PATAG O N I A , PENDLETON, ROECKL, S.N.S HERNING, SUNSPEL, T H E B OY S CO U T S , TOV E , VO R , Y M C CO M I N G S O O N : A N N I K A S C H Ü L E R , BE A B Ü H L E R , M A R I A BL AC K , R E A L I T Y S T U D I O, S T E V E M O N O, W E I Z & D I A Z BRANDS KINDER: L I T T L E BE A N , PA P U, LOV E M Ű LUDWIG BECK APARTMENT.4 ADIDAS nIKE mInImUm WOOD WOOD LIBERTInE LIBERTInE GESTUz MOSS COPEnHAGEn CHEAP MOnDAY LEE CARHARTT Fr 01 05 MOirÉ Patterns & ralF ZiMMerMann MirKO hecKtOr sa 02 05 OliVer KlOsterMann liVe JaMes BeYOnd sO 03 05 hOchhOuse dO 07 05 el FlOssO & Julie Fleischer Fr 08 05 salVatOre stallOne sa 09 05 Micha & OBalsKi, PuBlic POssessiOn sO 10 05 hOchhOuse Mi 13 05 tWO in a rOW BlOg PartY chasing Kurt, MOritZ ButscheK, casiMir dO 14 05 MaXiM VOn terentieFF & stePhan Kaussner Fr 15 05 shariF laFFreY sa 16 05 thris tian, BOiler rOOM, BrOWnsWOOd rec. 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Verpixelte Nackte waren es, die Thomas Ruff Ende der 90er zu seinen S.(ophy) ♫ WAR MAßPRODUKT“. Na gut, nicht das gesamte. Im Prince of „nudes“ inspirierten. Die Arbeiten sind heute weltberühmt. Der Akt ist eines der Wales treffen unter sperrigem Titel zwei Helden aufeinander. Einer von ihnen ältesten Genres der Kunst. Die Galerie Rüdiger Schöttle zeigt, was Ruff mittels ist Philipp Schwalb, seines Zeichens Harcore Philosophenmaler und krasser Bild- digitaler Fotografie daraus gemacht hat. Mit trashigen Sex-Websites in Retrooptik politiker - auch wenn er das so sicherlich auf keine Visitenkarte drucken würde. hat es jedenfalls nichts mehr zu tun. Die „nudes“ sind so erotisch, dass man hin- Für Schwalbs viele neue Kleinformate hat Rajko Müller den Sound produziert. gucken muss, aber gerade genug verfremdet, dass auch unter den strengen Augen Als Pionier des Microhouse tarnt er sich gewöhnlich mit dem Pseudonym Isolée. der anderen Besucher mal etwas länger auf den Schambereich gestarrt werden Aber das nur nebenbei. Das Ergebnis der beiden Kreativköpfe ist jedenfalls ein darf. Mehr historische Ästhetik bringt Ruffs jüngste Fotoserie mit, die „Nega- optisch-akustisches Gesamtkunstwerk zum Niederknien. tives“. Weniger plakativ, doch gleichermaßen beeindruckend erinnern die Scans historischer Fotografien an das Blaudruckverfahren vergangener Tage. WAS: Philipp Schwalb & Isolée WO: Prince of Wales WAS: Thomas Ruff WANN: Eröffnung am Fr., den 15. Mai 2015, um 18 Uhr WO: Galerie Rüdiger Schöttle WANN: Bis Sa., den 6. Juni 2015 Kunstverein München Lenbachhaus Kann Kunst Leben retten? Vermutlich nicht. Aber dem Überleben kann küns- Mit dem Sammeln ist das so eine Sache. Der Übergang zum Horten ist fließend, tlerisches Schaffen ganz wesentlich in den Hintern treten. So ist das nämlich bei die Sinnfrage stellt sich mit gewisser Regelmäßigkeit. Einen Haufen bunter Anne-Mie Van Kerckhoven. Forscher haben herausgefunden, dass ihr Gehirn an- Großartigkeiten hat Hans-Peter Feldmann einige Jahre lang zu seinem Haupt- ders arbeitet, als Gehirne das für gewöhnlich zu tun pflegen. Was auch immer beruf gemacht. Ein Jahrzehnt über ließ der Künstler die Kunst zugunsten des das heißt: Wir profitieren. Denn Van Kerckhoven macht aus Kopfchaos Kunst. Nippes, den er in einem kleinen Laden verkaufte, sogar ganz ruhen. Jetzt hat das So viele Medien, wie Van Kerckhoven bespielt, können eigentlich kaum in eine Lenbachhaus Feldmanns Laden-Sammlung quasi eingesammelt. Aus Schwar- Ausstellung passen. Filme, Animationen, Collagen, Computergrafiken, Zeichnun- zwälder Kuckucksuhren, Plastikpuppen für die Hochzeitstorte und Miniaturen gen, Installationen, Musik, Fotografien, Plexiglas und PVC-Bilder, Publikationen, des Porsche 911 erwächst eine raumgreifende Installation, die Herzstück sein darf Bühnenbilder, Skulpturen, Siebdrucke und Stoffe gehören zu ihrem Œuvre. Mit für den neu arrangierten jüngeren Sammlungsbestand des Museums. Das ist aber der Ausstellung „Serving Compressed Energy with Vacuum“ will der Kunstvere- natürlich noch nicht alles, was in puncto „Kunst nach 1945“ jetzt anders wird. in sich und seinen Besuchern einen Überblick verschaffen - umfangreicher als je Viel Raum bekommt die Münchner Malereigeschichte. Da führt an der Kün- zuvor und mit der Künstlerin als Co-Kuratorin. Eigenwillig werden die Arbeiten stlergruppe SPUR kein Weg vorbei. Jacqueline de Jong und Asger Jorn dürfen nicht entlang eines unsichtbaren Zeitstrahls sortiert, sondern dürfen in Sinngrup- selbstverständlich auch nicht fehlen. Sie hatten schließlich ihre Finger bei dem pen neue Beziehungen knüpfen. Wenn der Versuch nicht in Chaos untergeht, Film mit im Spiel, der der Präsentation ihren herrlichen Titel gibt: „So ein Ding muss die Show großartig werden. muss ich auch haben“. WAS: Anne-Mie Van Kerckhoven WAS: So ein Ding muss ich auch haben WO: Kunstverein München e.V. WO: Lenbachhaus WANN: Bis So., den 14. Juni 2015 WANN: Ab Di., den 19. Mai 2015 S U P E R P A P E R N O 6 7 P A G E 1 0 Tino Rocca A R T Derbysieger, Frühlingsfest, Cindy Sherman, Kino der Kunst, Dance Festival, Giesinger Bräu, Philip Guston, Spargel, dark Pop, Common Grounds, David Adjaye, die Marmory Show, kismet, on remote control, affordable bananas, Lindwurmstüberlterasse, Serving Compressed Energy with Vacuum, be the first of your friends, Isar, Asam, Pietà, 6:1, Rumford, bella figura, animal locomotion, Baal, Auer Dult, FJS, Siegfried, the brown sisters, neue Nachbarschaften, Miao. P L U M P E R Q U A T S C H Das kann man, oder konnte man alles erleben. Es könnten dort noch viele andere Dinge stehen, sie stehen aber schon auf anderen Seiten. Ich selbst war nicht überall dabei. Die Auer Dult ist z.B. kein Ort, den ich absichtlich aufsuche, für vieles andere habe ich keine Zeit, denn es gibt ja auch noch Zeitungen, Bücher, Konzerte, Reisen, Parks, Schlösser oder den botanischen Garten, wo es jetzt zwar keine Schmetterlinge mehr gibt, es aber viel schöner als im Januar ist. Ich hatte gehört, daß im Espace Louis Vuitton eine Eröffnung wäre, man sprach von Champagnerpyramide, besonderen Häppchen und einem wahnsinnig tollen Künstler, den man endlich auch in München sehen kann. Andere sagten, kannst du dir sparen. Leider kann ich nicht von der Eröffnung berichten, weil mich keine der zum Einlass benötigten Einladungen erreichte. Wahrscheinlich war es ein sehr schöner Abend. Die Ausstellung kann sich jeder ansehen, eine Dame erklärt einem alles, die Arbeiten von Cory Arcangel sind lustig und schlau. Wenn man den Louis Vuitton Laden betritt, sollte man nicht die Tür aufmachen. Es gibt hinter der Tür einen Herren, der sie einem aufmacht, und wenn man selbst öffnet, hat er nichts zu tun. Er sah mich an, als hätte ich ein großes Geschenk abgelehnt. Danach sieht man viele schöne Dinge, und auch Menschen, die alle sehr freundlich sind. Früher konnte man auf den Stufen der Post sitzen, und versuchen, den aus der Leberkässemmel tropfenden Senf nicht auf der Hose landen zu lassen. Der Franziskaner gegenüber hatte einen Strassenverkauf, die dort verkauften Leberkässemmeln waren angeblich die besten der Stadt, vielleicht sogar immer noch, Metzger in meinem Viertel sind bestimmt anderer Meinung. Die Semmeln gibt es immer noch, mitten in der Küche des Franziskaner werden sie frisch zubereitet. Das Bier kostet 5 Euro, die Halbe. Ich hatte ohne die Stufen auch keine Lust auf die Semmel. oder miao S U P E R P A P E R N O 6 7 P A G E 1 4 Museumswärter muß immer wieder dieses grauenvolle Lachen hören. Später betritt man eine Art Gruselkabinett mit Wachsfiguren. Der Kopf des Massenmörders Haarmann, ein blutspuckender Geisterkopf, eine Büste, die Resi von Konnersreuth darstellt, sie erlebte als Stigmatisierte die Leiden Christi mit Wundmalen an Händen und Füßen. Und nach all diesen gruseligen Puppen und Ungetümen stehe ich in einer fantastischen Ausstellung über die Visualisierung von Franz Josef Strauss. Strauss beim Skifahren, Strauss mit Hunden, Strauss mit Motorrad, Strauss in der Küche, Strauss mit Familie, Strauss in der Zeitung, Strauss als Gegner, Strauss als Helfer, Strauss als Politiker, Strauss im Hubschrauber, die Ausstellung erzählt sehr viel über das was das Bild von jemandem kann oder nicht, wie es verwendet wird und nebenbei über eine Zeit in München, die für immer vorbei ist. Dann muß ich wieder an dem lachenden Clown und an vielen Puppen vorbei, ich nehme den Fahrstuhl in den ersten Stock. Dort hängen Fotos und kleine silberne Tafeln mit Meinungen der Abgebildeten. Die Bilder sind von Göran Gnaudschun. Man sieht Portraits aus der „Szene von jungen Ausreißern, Gestrandeten, Wohnungslosen, Punks und Selbstdarstellern“. Die Protagonisten sind würdevoll und schön fotografiert. Ich gehe weiter und sehe erst einmal die Unterschrift von Andres Petersen groß auf eine Wand gepinselt. Warum eigentlich? Weil es irgendwie schick aussieht? Später in den Räumen sind auch Sätze, die Anders Petersen gesagt hat an die Wand geschrieben, das soll vielleicht beim Bilder anschauen helfen. Und sonst? Muß ich ein bißchen weinen, weil die Arbeiten von dem Schweden so viel Freude machen. Was für ein Spaß das Leben ist, wie es auch sein kann, das alles sieht man ohne Klage und Jammern. Die grossen Schwarzweiss Fotos, die die Wände von oben bis unten in Dreierreihen bedecken und wie er dahin kam - was für eine schöne Ausstellung. ann gehe ich zu Fisch Meier und kaufe eine Fischsemmel, überquere den Viktualienmarkt, vorbei an vier Menschen die Schilder umhängen haben. Dort steht „Bock auf Bibelclub?“ oder „War der Anfang wirklich Zufall?“ Später sehe ich die Ausstellung von Anne-Mie Van Kerckhoven, 'Serving Compressed Energy with Vacuum’ im Kunstverein. Man sieht mathematische Anordnungen, Codes, Datenbanken, Gleichungen, Ablagesysteme, lexikalische Begriffe, Logarithmen, Schaltpläne und alle möglichen Formen von Systemen. Möbel, Musik, Maschinen, Mandalas, Manuskripte und Mindmaps. Was soll ich sagen? Wer die Welt, die man im ersten Stock des Kunstvereins erlebt, nicht betritt, hat etwas verpasst. Erklären kann ich es nicht, ich war mir auch nicht ganz im Klaren, ob es mir „gefällt“, es ging gar nicht darum. Ich glaube, wir können uns sehr auf die nächsten Jahre mit Chris Fitzpatrick freuen. Später stand ich in einem meiner Lieblingsorte, dem Puppenmuseum. Das hört sich gruselig an, und ich fürchte mich bestimmt vor Puppen. Menschen bilden kleine Abbilder ihrer selbst um damit zu spielen, usw. Es gibt sehr viele lustige Puppen zu sehen, Plumperquatsch z.B. und auch wirklich solche, die zum fürchten sind. Es ist auch eine Clownpuppe zu sehen. Ein menschengroßer Harlekin fängt wie ein Irrer zu lachen an, spaziert man an ihm vorbei, und man muß vorbei gehen. Der arme Foto: Martin Fengel Hans-Peter Feldmann, Laden 1975-2015, Detail Foto: Lenbachhaus, VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Titel: © Albert Mertz SO EIN DING MUSS ICH AUCH HABEN 150414_superpaper_hoppla_pfade.indd 1 28.04.15 18:29 Eine Kooperation der Städtischen Galerie im Lenbachhaus mit Munich Re munichre.com/corporateart KUNST NACH 1945 IM LENBACHHAUS AB 19 MAI 2015 LENBACHHAUS.DE STÄDTISCHE GALERIE IM LENBACHHAUS UND KUNSTBAU MÜNCHEN P A R T Y M Caroline von Eichhorn Neue Pläne von Munk alias Mathias Modica, DJ, Gründer und Betreiber des Gomma Labels: Gemeinsam mit Freunden verwandelt er das ehemalige islamische Gebetszentrum am Hauptbahnhof in einen temporären Club. Mit von der Partie: DJ Chrome alias Filip Bakija, den man durch seinen Musikblog chromemusic.de kennt – sowie durch die YUM YUM Partyreihe, die 2004 in der Registratur begann und inzwischen durch Clubs in ganz Deutschland tourt. Ebenso am Start: Martin Fengel, Fotograf, Illustrator, Künstler und Dozent an der Akademie der Bildenden Künste in München. Modica ist bereits mit mehreren Zwischennutzungen in München aufgefallen: allen voran die Ruby Bar, die vor zwölf Jahren zum ersten Mal am Jakobsplatz auftauchte und seither alle paar Jahre woanders zu finden war. Zuletzt in der Fraunhoferstraße - jedes Mal erfolgreich und für kurze Zeit. Der neue Club am Hauptbahnhof fällt nun just ins Jubiläum von Modicas Label: Gomma wird 15 Jahre alt und das wird nicht nur in den Kammerspielen gefeiert, sondern auch mit der Compilation „Pop Futuro“ und sicherlich bei dem ein oder anderen Bier im M. I. A. O. I Mathias, läuft das Katopazzo nicht, oder wieso gründest Du schon wieder einen neuen Club? Ne, das Katopazzo läuft super. Nur können wir den Keller aus Lärmschutzgründen nicht so häufig als Club benutzen, wie wir uns das vorgestellt haben. Dieser neue Laden hat sich nun ganz spontan ergeben. Die Location ist gut gelegen, schräg gegenüber vom Café Kosmos, ein ehemaliges islamisches Gebetszentrum. Am 8. Mai ist die Eröffnung, drei Monate läuft der Club. A Schon wieder ein temporärer Off-Space. Womit wollt ihr herausstechen? Wir haben uns überlegt: was ist momentan das allerblödeste Stilmittel? Da sind wir auf Katzen gekommen. Martin Fengel und andere Künstler, etwa auch Kunststudenten aus seiner Klasse an der Akademie der Bildenden Künste, gestalten den Raum unter dem Motto und werden wechselnde kleine Ausstellungen machen. Der Name: M.I.A.O. Wie „Munich Insiders And Oligarchs“, oder wie „Make Inzest And Onanie“. Und zur Musik: Freitags gibt’s ne Gomma-Nacht, Samstags ist DJ Chrome mit seinen DJ's am Start. Wen würdest du gerne bei der Eröffnung sehen? Rainer Werner Fassbinder, den coolsten Münchner überhaupt. Er hatte eine sehr inspirierende Attitude. Ein Freigeist, wie kein anderer, der Kultur und Stadtbild bewegt und geprägt hat. O S U P E R P A P E R N O 6 7 P A G E 1 8 Über die Autorin: Caroline von Eichhorn schreibt auf selbstdarstellungssucht.de, einem Blog für Identitätsstrategien, herausgegeben von Veronika Christine Dräxler, Natalie Mayroth und Caroline von Eichhorn. In Interviews, Kolumnen und Reviews gehen die Autoren des Blogs Persönlichkeiten auf die Spur, die sie aus dem Internet filtern: unkonventionell, unabhängig und zeigefreudig. Denn „Jeder ist ein Künstler“ – Joseph Beuys Worte scheinen sich erfüllt zu haben. Das Internet und der technische Fortschritt haben das „Sich selbst darstellen“ und Veröffentlichen von kreativen Werken so leicht und erschwinglich wie nie zuvor gemacht. Das Selbstkonzept entscheidet inzwischen über viel oder wenig Aufmerksamkeitskapital. In der nächsten Super paper-Ausgabe starten die Redakteure von selbstdarstellungssucht.de eine regelmäßige Kolumne. Lasst Euch überraschen. Moritz Butschek M U S I C Das Münchner Plattenlabel Compost wird 20 Jahre alt. Zudem gibt es Release Nummer 500 und ein dickes Buch - Und das wird natürlich gefeiert! Über das gesamte Jahr gibt es mehrere Jubiläums-Events in Berlin, Karlsruhe, Zürich oder Freiburg. Kick-Off ist am 22. Mai 2015 in München, im gesamten Muffatwerk auf drei Areas, die von Gilles Peterson, Henrik Schwarz , Osunlade, Kalabrese, Rainer Trueby, Felix Laband, Christian Prommer, Thomas Herb, Show-B, Alex Dallas, Soultourist, Benjamin Röder, Michael Rütten, Shahrokh Dini, Roland Appel, Michael Reinboth, MC Earl Zinger und Rupert & Mennert bespielt werden Wir haben uns mit Michael Reinboth, dem Gründer von Com pos tR ec ,ü ds or be rd J ahre In t 20 Jahre Compost - Eine stattliche Zeit. Wie fühlt es sich an, schon so lange im Musikgeschäft tätig zu sein? Das ist ein sehr ambivalentes Gefühl. Was die Musik, den punktuellen und ideellen Erfolg, das weltweite hervorragende Feedback und den Umgang mit dem Künstler betrifft, ist das Gefühl sehr positiv. Das beflügelt einen immer wieder auf’s Neue. Was den zweiten Teil des Wortes Musikgeschäft betrifft, so hat man doch viele Up’s und Downs erlebt, Schattenseiten, Nackenschläge, und Hürden zu bewerkstelligen. Wenn man bedenkt, daß das Gros an täglicher Labelarbeit dann doch zu 80 Prozent aus administrativen Tätigkeiten, (Büro Büro), besteht, kann das mental runterziehen. Aber die 20 Prozent sind so stark und intensiv, daß einem das dann auch nichts ausmacht. Wir haben sehr viele – sogar viel erfolgreichere - Labels untergehen gesehen, insofern erfüllt es einen auch ein bisschen mit Stolz noch aktiv und mit frischer Musik weltweit wahrgenommen zu werden. Was einem daran besonders erfreut ist, daß ganz junge Leute heute Compost neu entdecken. Gibt es ein persönliches Highlight aus dieser langen Zeit? Ich hatte persönlich nie die speziellen Heroes, Vorbilder, die eine Lieblingsplatte, das ultimative DJ Erlebnis oder das herausragende Highlight. Die Highlights sind dann doch viele kleine Mosaikbausteine wie die gewisse Platte, der und der Remix, diverse Events, auch die Jubiläumsparties, das eine oder andere Feedback, insbesondere von DJs die wir sehr respektieren. Ferner das ein oder andere Cover, insbesondere das Touren und Reisen, oder die ein oder andere Anekdote, von denen 27 in unserem Buch „Soul / Love 20 Years Compost Records“ abgedruckt sind. Das Touren mit unseren Künstlern birgt eigentlich mit die schönsten Momente, und nachhaltige Erlebnisse, vielleicht weil man aus dem Büroalltag raus ist, viel Quatsch macht, und vor allem direktes Feedback kriegt. S U P E R P A P E R N O 6 7 P A G E 2 0 R ecord S vie er C ompost w erhalten. um unt ubilä as J 2 0 Was war die bislang größte Hürde, die es zu meistern gab? Das war definitiv der Konkurs unseres weltweiten Vertriebes PP Sales Force Anfang der Nullerjahre. Es hat mindestens zehn Jahre gedauert sich davon zu erholen. Ein kleines Wunder, daß wir es trotzdem geschafft haben. Aus heutiger Sicht erscheint dagegen das illegale Downloaden von Musik, Streaming und andere Unwägbarkeiten des Musik-nicht-Geschäfts als kleinere Hürden, die wie doch gut gemeistert haben. Zudem blickt ihr dem 500stem Release entgegen. Was erwartet uns denn hier? Ein dickes Buch „Soul / Love 20 Years Compost Records“ , das als Audio Part in Form eines individuellen Free Download Codes im Buch 40 Tracks bereitstellt. Die 40 Stücke teilen sich auf in 13 unveröffentlichte nagelneue Songs, 13 Favoriten aus dem Compost Katalog ausgesucht von meiner Wenigkeit und 14 Hidden Compost Gem, das sind sozusagen Geheimfavoriten oder tolle B-Seiten ausgesucht von Compost Künstlern und Mitarbeitern. Den ganzen Compost 500 Release gibt es dann auch als Digital Download, und das wird begleitet von einer 12“ Maxisingle Auskopplung der Compost Allstars featuring Robert Owens „Good Day“. Die Allstars sind Beanfield (Jan Krause), Christian Prommer, Roland Appel und Michael Reinboth. Gefeiert wird dann auf Compost 20 Jahre Events in München, Berlin, Freiburg, Karlsruhe, Zürich, Hamburg, Köln. Später im Jahr folgen noch Jubiläumsevents in London, Amsterdam, Paris, Venedig, Wien, Salzburg. Und wie geht es in Zukunft weiter? Aktuell kommt Ende Mai das sensationelle Felix Laband Album „Deaf Safari“ raus, dann im September das vierte Marbert Rocel Album und das erste Album von Emilie Nana aus Genf. Neue Maxis von Yokto, Ed Lee fest. Alison David, Philipp Stoya, Frankey & Sandrino, Christian Prommer, Pacifica, Kalabrese sind in Planung. Ich arbeite gerade an Future Sounds Of Jazz Vol. 13 und Rainer Trüby bereitet die zweite „Slouse“ Compilation vor. Also es gibt viel zu tun. Compost zählt mittlerweile ja einige Sublabels - Gibt es auch hier weitere Pläne/ Genres, die ihr aufnehmen wollt? Oder bleibt ihr dem bisherigen Konzept treu? Also die Sublabels Drumpoet Community, Musica Autonomica (mit Christoph Pankowski), Rumpelmusig (mit Kalabrese) und Compost Disco sind sehr aktiv, da kommt so alle zwei drei Monate eine Maxi. Es ist noch ein neues Label mit den Drumpoet Jungs aus Zürich im Gespräch, die ja auch den Club „Zukunft“ in Zürich betreiben und ein Label für mehr Bands, Live Musik mit uns machen möchten. Auch Michel Cleis ist an uns herangetreten, ob wir ein Label mit ihm machen. Mal schauen. Auch ein Buch zum Jubiläum ist geplant - Was erwartet uns hier? Das Buch heisst »Soul / Love. 20 Years Compost Records« kommt Ende Juni im Eigenverlag raus und umfasst 240 Seiten. Verpackt ist es in einem schönen grauen Kartonschuber. Inhaltlich gibt es ein ausführliches Gespräch zwischen mir und Michael Rütten (Soulpatrol), ein Interview, ein Porträt, circa 400 Fotos aus 20 Jahren, 27 Anekdoten, Cover und Flyer und Memorabilia Fotos. Ein Hauptteil besteht aus sehr smarten, interessanten, kurzen Antworten von ungefähr 100 Künstlern, Wegbegleitern, Freunden oder Remixern, denen wir sechs Fragen gestellt haben. Darunter Sven Väth, Solomun, Kruder & Dorfmeister, Gerd Janson, Jazzanova, Fat Freddy’s Drop, Gilles Peterson und vielen, vielen anderen. In der Mitte des Buches gibt es dann den Download Code für die Compost 500. Foto: Michael Reinboth Andreas Schmidt F E S T I V A L G u i d e So ein Festivalsommer ist ja voller Tücken und Gefahren: Die Toten Hosen, Dosenstechen, Eclipse, Zelte, Flunkyball und natürlich Helga oder vielmehr die Pappnasen, die es irre lustig finden unablässig ihren Namen zu plärren, bevor sie dir auf den Schuh kotzen. Weil wir uns in diesem Fall wirklich Sorgen um euch und eure Schuhe machen, haben wir eine kleine aber feine Auswahl an Festivals zusammengestellt, die von all dem meilenweit entfernt sind. 2 0 1 5 Andreas Schmidt M U S I C C ash R ules E ver y thing A round M e ( C . R . E . A . M . ) Donaufestival: Das wunderbare Donaufestival im niederösterreichischen Krems ist seit über einer Dekade eine Institution auf der internationalen Festivallandkarte. An der Schnittstelle zwischen Hoch- und Subkultur, zwischen Avantgarde und Pop, zwischen Klangkunst und Clubsound bietet die Veranstaltung ein breites Spektrum an Performances, Installationen, Filmkunst und natürlich Musik. Das diesjährige Festival läuft schon seit dem 24. April, doch auch am ersten Mai-Wochenende ist noch einiges geboten: Unter anderem Installationen von Hans Platzgumer, Michael Höpfner und Albert Ostermaier, sowie Gigs von Holly Herndon, Scott Matthew, Clark und Arca, dessen Auftritt von den schaurig-schönen Animationen des Videokünstlers Jesse Kanda begleitet wird. 30. April 2015 bis 2. Mai 2015 - Krems Her Damit Festival: Das Her Damit auf Rügen geht aus dem Her mit dem schönen Leben Festival hervor und feiert in diesem Jahr seine Premiere. In und um den sogenannten Koloss von Prora – einem zwischen Wald und Ostseestrand idyllisch eingebetteten Betonklotz-Urlaubslager aus dem dritten Reich – gibt es auf insgesamt fünf Floors feinste elektronische Tanzmusik. Mit dabei sind in diesem Jahr unter anderem Grizzly, Levon Vincent, Oliver Schories, Manamana und Roman Flügel. Außerdem sorgt eine starke Münchner Fraktion um ANA, Julietta, Dario Zenker und Brane & Staab dafür, dass das Heimweh an diesem Mai-Wochenende nicht all zu groß werden sollte. N O 6 7 P A G E Das Lighthouse in Poreč, einer Stadt an der Westküste der kroatischen Halbinsel Istrien, hat sich binnen drei Jahren als eine der Top Adressen für elektronische Festivals etabliert. Das Line Up in diesem Jahr untermauert diesen Status mit Nachdruck: DJ Koze, Acid Pauli, Die Vögel oder Alex.Do sind fast schon wahllos herausgegriffene Highlights des Bookings. Außerdem reisen die Jungs der wunderbaren DIY Plattenmanufaktur Giegling gleich mit dem Mannschaftsbus aus Weimar an und auch unsere Sonnenaufgangsexperten von Damnitsdisco sind wieder am Start. Viel Zeit sich in den idyllischen Strandbungalows auszuruhen, wird es also nicht geben. 29. bis 31. Mai 2015 - Poreč Organic Dance Music Festival: Mit dem Organic hat München wieder ein richtig großes Event für elektronische Tanzmusik oder Electronic Dance Music. Nach dem eindrucksvollen Debüt im letzten Jahr können wir Euch einen kleinen Samstagsausflug in die Industrieromantik des Münchner Nordens nur wärmstens empfehlen. Auf insgesamt fünf Bühnen zwischen Kesselhaus und Zenith geben sich am 13. Juni bereits ab Mittag zahlreiche lokale Helden, wie die Zenker Brothers, Christian Prommer oder Veli x Viwo die Ehre. Headliner des Organic sind in diesem Jahr Kammerpop Chansonnière Dillon, die kanadischen Synthie-Popper Austra und der großartige Kindness mit einem DJ Set. 13. Juni 2015- München 8.bis 10. Mai 2015 - Rügen S U P E R P A P E R Lighthouse Festival: Guerilla oder Sensation Marketing ist der neue heiße Scheiß, der die darbende Musikbranche sicher und profitreich durchs digitale Zeitalter führen soll. Im Zuge solcher Guerilla Sensation Aktionen kündigt Aphex Twin seine neue Platte im Darknet an und schmeißt einen eigenen gefakten Album Leak auf den Markt, die Boards of Canada veranstalten eine weltund webweite Schnitzeljagd und Kanye West bekommt seine eigene Kryptowährung. Dies ist nur eine kleine Auswahl der unheimlich jung und subversiv um die Ecke kommenden PR-Stunts der Branche. Monticule Festival: Auf einem malerischen Hügel namens Domaine de Gayfié in den französischen Vor-Pyrenäen entsteht mit dem Monticule eine Plattform für Musik und alle Formen der Kunst. Ein Festival, das sich ganz bewusst gegen die Massenabfertigung der großen elektronischen Festivals richtet. Als Location haben die Veranstalter rund um unsere Freunde von downstairs. dafür eine echtes Schmuckstück ausgegraben und reisen mit etlichen Perlen des Münchner Nachtlebens in die pittoreske Region Quercy: Es gibt Showcases von Public Posession, Stock 5 und downstairs.; außerdem an den Decks: die Zenker Brothers, Michal Zietara, Manuel Kim, James Beyond und, und, und. Ergänzt wird der Münchner Klassenausflug mit einigen nationalen und internationalen Größen, wie Gerd Janson, Erobique oder Ben Ufo. Insgesamt gibt es nur 1000 Tickets und bei Redaktionsschluss waren noch ein paar davon übrig. Also ran! La belle vie! Den bisherigen Höhepunkt aber liefert der gute alte Wu-Tang Clan – sozusagen die Crème de la C.R.E.A.M. zeitgeistigen Musikverkaufens: Ihr neues Album „The Wu – Once Upon A Time In Shaolin“ umfasst 31 Songs mit 128 Minuten Spielzeit, Gastauftritten von Cher und Spielern des FC Barcelona und wird nur ein (1) einziges Mal verkauft. Das aber immerhin in einer hochwertigen silbernen Schatulle mit reichlich Ornamentverzierungen des marokkanischen Künstlers Yaha. Das Unikat ist derzeit auf weltweiter Museums-Tournee und wird bis Dezember 2015 auf der Kunstbörse Paddle8 verscherbelt. Einem virtuellen Auktionshaus, das sich sonst um renommierte Größen der bildenden Kunst wie Jeff Koons, Damien Hirst oder Banksy küm- 18. bis 21 Juni 2015- Domaine de Gayfié Sinstruct: Die letzten drei Jahre fand das zauberhafte Sinstruct Festival in der ebenso zauberhaften Gemeinde Unsere Liebe Frau im Walde am Südtiroler Gampenpass statt. Dieses Jahr könnte alles anders werden, denn in Südtirol sind Ende Mai Wahlen und die Genehmigung für das Festival kann erst danach beantragt werden. Die Veranstalter sind gerade auf der Suche nach einer Ersatz-Location, falls die Italiener mal wieder Quatsch wählen sollten –stattfinden wird das Sinstruct 2015 also auf jeden Fall und ihr solltet Euch das Wochenende vom 6.-9. August schon mal dick und fett im Kalender anstreichen. 6.bis 9. August 2015- t.b.a. 2 2 S U P E R P A P E R N O 6 7 P A G E 2 3 mert. Das unikale Wu-Tang Album auf dieser Plattform feilzubieten, sei ein Versuch, Musik wieder in den Status der hohen Kunst zu bringen, wie Clan Vorsteher RZA dem sympathischen Wirtschaftsmagazin Forbes verriet, in dem sich sinnigerweise die umfangreichste Berichterstattung zur neuen und wohl auch letzten gemeinsamen Platte des Clan findet. Sarah Goulet, Pressesprecherin von Paddle8, lies an gleicher Stell verlauten, das Album sei ein einzigartiger, außerordentlicher Besitz und seinen Preis wert. Dieser soll sich indes zwischen fünf und astronomischen 55 Millionen Dollar einpendeln. Damit die Hochkultur auch wirklich trefflich abgesteckt ist, hatte die Silberbox im letzten Jahr nicht nur Auftritte in Museen, sondern war auch in einem Video von Brostep-Feingeist Skrillex zu bestaunen. Der galt auch kurz als Käufer, was dann aber schnell wieder dementiert wurde – doch nur ein weiterer PR-Stunt für alle Beteiligten. Wer auch immer das Album nun im Dezember erstehen wird, ist befugt damit auf Tour zu gehen und beispielsweise Listening-Sessions zu veranstalten. Events wie diese werden dann die einzige Möglichkeit sein, die Platte in näherer Zukunft zu hören, denn die einzige Kopie ist mit einem Copyright versehen, das 88 Jahre lang gilt. Das heißt, bis ins Jahr 2103 darf es keine Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verbreitung geben. Demnach werden RZA und Kollegen auch auf ihrer gerade stattfindenden Welttournee keinen Song der neuen Platte zum Besten geben, etwaige Mitschnitte könnten ja das ganze schöne Konzept versauen. Wer trotzdem Lust hat den WuTang Clan, angeblich sogar in Best- (heißt: Komplett-) Besetzung, live zu sehen, kann dies am 15. Juni im Münchner Zenith in familiärer Atmosphäre tun. Karten gibt es für kommode 50€. A S T R A L #odmf organic dance music festival 2015 samstag 13. juni zenith/kesselhaus munich Ma i PRO G R A MM 1 freitag Bobbeaman: live: Benoit & Sergio Crux: NICE! ITSNICETOMITJA, PRETTY BOY Harry Klein: HOT SINCE 82 (Yorkshire),CASIMIR kong: Sustain! Hybrid Minds ft. Riya(Spearhead, Audio Porn, UK), Mc Mike Romeo (Spearhead, Frankfurt), Flowsen (Soulmotion, Würzburg), Sinnamix, Cyklos, Zebster Pimpernel: TONIO BARRIENTOS (D-Edge) Registratur: KNUGGLES REC. RELEASE PARTY mit MIRKO HECKTOR GÄSTE: MOIRÉ PATTERNS & RALF ZIMMERMANN Rote Sonne: UPSTART´S BLOCKSBERG! HGICH.T live!Danach: ARTIST UNKNOWN live! (New Normal, Disko B), THE HACKER (Zone, Good Life, Grenoble), MAXIM VON TERENTIEFF Villa Stuck: Friday Late 11 bis 22h 2 samstag HOT SINCE 82 · CASIMIR · STEFANEE · THYLADOMID · BENNA · DIYNAMIC EMPEE & LOVIN LOU · ANETTE PARTY · LEONIE · MOSES & JULIUS · GOSTER LENNARD ZIMMERMANN · JOEL ALTER · PAUL TIEDJE · TOBIAS FELBERMAYR SHÄNAA · TAMA SUMO · STEPHAN KAUSSNER · MORZ DES SOUNDSYSTEM BORIS · ppF · RICARDO RUHGA · THOMAS WERNER · MARCO WACHS · LIZA FELIX ADAM · DWIG live · RUEDE HAGELSTEIN · CASIMIR · DJ [G]HOOD ALKALINO · MATHIEU DERMANN · TIM DUNCAN · MAXÂGE · SEBASTIAN GALVANI KAROTTE · SCHEGG & HDSN · DANNY FABER · FLORIAN SCHMID PATRICK MORRIS · TIERPARKTONI · NADINE · ELIAS JAKIEN · FREDDY KLEIN STEFAN WIMMER · SEBASTIAN DIETLMEIER · NARK · JONAS FRIEDLICH · ALIOUNE SIMON D. · MAGIT CACOON · JOHANNA REINHOLD · ADRIATIQUE MELLOWFLEX · XAVER SCHOTT LICHT+SPIEL · GOLDENCUT · KAUNDOWN · FIN VISUALS · JANDOON & PROXIMAL DOUBLEVISIONS · TPS NOSTROMO · COPY OF JUSTUS · MO · 2SPIN · WØRKFLØW RMO · VITAL ELECTRONICA · PROXIMAL · HEILIGENBLUT · KOLLEKTIV ZIERGARDE HOMÖOPATHIE IM KUHSTALL Bobbeaman: Bamba Plays hip hop Crux: HOLY MOLY: LEX LUGER (Low Pros, Fool's Gold), DAN GEROUS, MONACO BASS Harry Klein: INTERSTELLAR DESTINY ALBUM TOUR: THYLADOMID (Diynamic Kunstgeschwister, Hamburg), BENNA, Separée: EMPEE & LOVIN LOU Kong: Mr. Tophat & Art Alfie (Karlovak, Stockholm), Rhode & Brown (Toy Tonics, München) Pimpernel: SAN D. TROPEZ & CRUSTY BREAD Registratur: GALAXY ORCHESTRA: OLIVER KLOSTERMANN LIVE (Downstairs) BY JAMES BEYOND Rote Sonne: MAKOSSA & MEGABLAST (Luv Lite Recordings, FM4, Wien) 3 Sonntag Pimpernel: TRANSISTOR 808 (Analogflash) Registratur: HOCHHOUSE 4 montag Lothringer13: Rroomonday 19: Maria Jeglinska – Design as narrative Pimpernel: LAUTERBACH (Tante Erna, Port Pollo) 6 Mittwoch Crux: Mixwoch Goldene Bar: GQ First Look: Thomas Bedall Harry Klein: Garry Klein: ANETTE PARTY, LES SAUVAGES, BOB ABACHTZEHNUHR Kong: Typische Party Pimpernel: GROOVEARBANO (Diva Radio Show, It) MAI 7 donnerstag DO 07.05.2015 RE-ACT! KEITH HARING @ Hypo-Kunsthalle ALKALINO MELLOWFLEX MI 13.05.2015 KLASSIK & KLUB QUARTETT DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER SA 23.05.2015 TRAUMSCHIFF @ CHIEMSEE DAVID DORAD JOOLZ Ampere: Opening Dance Festivals 2015, vom 7.-17. Mai, programm unter: dance-muenchen.de Goldene Bar: Douglas + top secret guest Galerie f5,6: Lothar Wolleh Vernissage 19h Galerie Jahn Baaderstrasse: Lutz Driessen Liveberatung: Klenzestrasse 16 +++ online geht auch +++ Vesandkostenfrei ab 25 Euro 1505-AZ-HarryKlein-A6.indd 1 13.04.15 17:31 „Einfach so crazy, sexy, cool was es bei SHRN gibt! Abgefahren!“ #jamei Harry Klein: Re-Act! @Hypokunsthalle: KEITH HARING: ALKALINO, MELLOWFLEX; Lothringer13: Öffentliche Kuratorenführung durch “On Remote Control” 19 Uhr mit Dana Weschke Pimpernel: ANDRÈ DANCEKOWSKI (Ich hab Bock) Registratur: SOUNDTRACK: EL FLOSSO & JULIE FLEISCHER Rote Sonne: GRENZFREQUENZ pres: SEBASTIAN SCHLACHTER (FM4, La boum de luxe, Wien), CURTIS NEWTOn, LAUTERBACH 8 Freitag Bean Store: Shop Opening, Theresienstr 25, 16-23h Bobbeaman: Folk Album Release: Nick Höppner, Philipp von Bergmann Crux: NICE! LIKE BITCH BETTER HAVE MY MONEY: YO-C (Leipzig), NOTFX, TOMMY MONTANA Harry Klein: HEART ALBUM TOUR: JOEL ALTER live (Uncanny Valley, Bass Culture, Kontra Musik), PAUL TIEDJE, TOBIAS FELBERMAYR Kammerspiele: Fassbinder, Ein Dokumentarfilm von Annekatrin Hendel Kong: Ritournelle: Roman Flügel (Dial, Frankfurt), Staab & Brane (Ritournelle, München) Pimpernel: STEFFEN NOLLER & DAVID BENJAMIN Residenztheater: Uraufführung: The Land, in Kooperation mit Peeping Tom Registratur: DEAF POETS SOCIETY: SALVATORE STALLONE Rote Sonne: SEBASTIAN MULLAERT aka MINILOGUE (Wa Wu We, Röstånga, Schweden), MAXÂGE (IWW, Muc), SEBASTIAN GALVANI 9 samstag Bobbeaman: Sweetest Pain: Yannick Labbé & Roland Appel Crux: DOIN’IT : DJ SCREAM, DJ THE KUT Harry Klein: TAMA SUMO (Ostgut Ton, Panorama Bar, Berlin), STEPHAN KAUSSNER Kong: Club Autonomica: Agoria (Innervisions, Lyon), Marius & David (Musica Autonomica) Ludwig Beck: Apartment4 Nudie jeans repair event with drinks 10-20h Münchner Galerien: Night Art 2015 bis 21 Uhr MMA: MODERNDISCO: Erobique live (Hamburg, International Pony), Thee International Idiot (Hamburg, Golem, Golden Pudel, Joko Mono, John Lemon), Oliver Klostermann & Julius Kaufmann live Pimpernel: ANETTE PARTY & FRIENDS (Pasta Musik) Registratur: MICHA & OBALSKI, PUBLIC POSSESSION schauburg: Der kreuzbrave Fridolin Premiere Rote Sonne: CANDY CLUB: DJ MARY MAUDE, FRAU SEIDE (Backstage Diaries & Dreiklang, Köln) 10 sonntag Crux: PAUL RIPKE: MMXIV BUCH-TOUR MÜNCHEN Pimpernel: DJANE HELENA TROY Registratur: HOCHHOUSE electric ISLAND OPEN AIR FESTIVAL outdoor & indoor 2 0 1 5 13 mittwoch Bobbeaman: Smile pres: The Art of Dance Part II Crux: Mixwoch Harry Klein: KLASSIK & KLUB: QUARTETT DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER Harry Klein: Garry Klein: BORIS (Ostgut Ton, Berghain, Berlin), ppF, M!CA, BOB ABACHTZEHNUHR Kong: Typische Party MMA: Boysnoize Records 10th Anniversary Pimpernel: JAN PETER DIE OHR GUCCI & DER L Registratur: TWO IN A ROW BLOG PARTY: CHASING KURT, MORITZ BUTSCHEK, CASIMIR Rote Sonne: LUKE SLATER (Mote Evolver, London), ANETTE PARTY (Pastamusik, Muc), P-T2 14 donnerstag Goldene Bar: Teddy "Dick Hurtz« Benz Harry Klein: EIN HERZ FÜR... MÜNCHNER KINDL: THOMAS WERNER (Club Caliente, Erding), MARCO WACHS (Sub, Pfaffenhofen), FELIX ADAM Pimpernel: GABOR MANDOKI (erpelpelle) Registratur: SOUNDTRACK: MAXIM VON TERENTIEFF & STEPHAN KAUSSNER Rote Sonne: KAREEM EL MOOR (Club Sabotage, Muc), MAXÂGE (IWW, Muc), JAMES BEYOND (Farbe am Morgen, Die Registratur, Muc), DJ CREDES 15 freitag Bobbeaman: Vicious Circle: Floorplan aka Robert Hood, Leo Küchler Crux: NICE! LIKE KID FRESH (ITF World Dj Champion, Mad Decent), DAN GEROUS Harry Klein: DWIG live (Giegling), PAUL TIEDJE Kong: Monticule Festival Launch Party: Young Marco (Rush Hour, Amsterdam), Benjamin Röder (Charlie), Flo Scheuer (Downstairs) Pimpernel: GILBERT MARTINI (Sunset Rec.) Prince of wales: Ausstellungseröffnung Registratur: SHARIF LAFFREY Schwere Reiter: dance 2015 Micha Puruker "radio luma : into the night" Rote Sonne: 40 JAHRE WAHNSINN: MARK MEYER (Vorsicht Glas!, Muc), POPNEBO live! (Balkon, Frankfurt), DAVE VEGA (Bpitch Control, Berlin) 16 samstag Bobbeaman: World League pres. Reboot, René Vaitl Crux: 100BLACKDOLPHINS Harry Klein: APOPHENIA ALBUM TOUR: RUEDE HAGELSTEIN (Watergate Records, Berlin), BENNA, CASIMIR, Separée: DJ [G]HOOD Kong: Me Hungry! Culoe de Song (Innervisions, South Africa), Paul and the Hungry Wolf Pimpernel: HANNES BRUNIIC (Deeperfect Records) Registratur: MUNICHOPENMINDED: THRIS TIAN (Boiler Room, Brownswood Rec, London), BUSON Rote Sonne: ECHO BEACH DUBSESSIONS VOL. I ILLBILLY HITEC live!, ROBO BASS HIFI, ECHO BEACH SOUND 17 sonntag Pimpernel: PHILIPP KROTH (Doppelherz, Sujet Musique) Registratur: HOCHHOUSE Schwere Reiter: dance 2015 Micha Puruker "radio luma : into the night" 18 montag Pimpernel: FLO FØRG (Førg undLechner, Membran) Lothringer13: Rroomonday 20: Kalle Laar 19 dienstag Haus der Kunst: BigBoxBigBoxAction: Soundperformance von Mark Leckey, 20h Lenbachhaus: „So ein ding muss ich auch haben“ Kunst nach 1945 ab 19.5. Pimpernel: MICHAEL NOWAK (Doppelherz) 20 mittwoch Crux: Mixwoch Galerie van de Loo Projekte: Heinz Braun und Richard Vogl, Vernissage 19 bis 21h Harry Klein: Garry Klein: ALKALINO, SHIRLEY GOLDBERG, BOB ABACHTZEHNUHR Kammerspiele: Werkraum: Premiere: Mutter Courage und ihre Kinder, 20h Kong: Typische Party RZ_mai2015_A6_bel.indd Pimpernel: MALIBEE (NDYD, Berlin) THEATERFABRIK: Talib Kweli in concert 1 „Is this the rhythm of the night?“ 21 donnerstag Goldene Bar: Peabird (Breakz'r'Uz) Harry Klein: IWW & KRANCK AGAIN: MATHIEU DERMANN & TIM DUNCAN (Kranck, Utrecht), MAXÂGE & SEBASTIAN GALVANI (IWW, Muc) Pimpernel: TARAN FRISCH (Wildstyle) Registratur: SOUNDTRACK: TOMMI HALLMANN Residenztheater: ICH ICH ICH von Eugène Labiche Münchner Premiere, 19.30h Rote Sonne: GRUENE SONNE VORBEBEN: JOSEPH DISCO , CHRIS ZEITLMEIER , ILL-BOY PHIL (Ostfunk, Treibjagd REC., Neverending), PHILIPP STICH (Treibjagd, Hetten), MAX LANGBEIN (R&R, Hetten) 22 Freitag Bobbeaman: in, out & down: mind against, sascha sibler Crux: NICE! like CRUX PISTOLS are THE CHAMPIONS: PRETTY BOY, TOMMY MONTANA, NOTFX, DAN GEROUS Harry Klein: ALL NIGHT LONG Karotte Kong: Farbe Am Morgen: PBR Streetgang (2020 visions, Futureboogie, London), Damnitsdisco Muffatwerk: 20 JAHRE COMPOST RECORDS: Montag - Mittwoch Donnerstag Freitag & Samstag Sonntag 19 19 19 19 - 3 4 5 3 Uhr Uhr Uhr Uhr Corneliusstrasse 14 20.0 0 0 M ei len u n t er den M eer en Jules Verne MATHIAS KADEN MdoppISelSheKrzITTIN HELL RENÉ VAITL TIEFSCHWARZ TONIO BARRIENTOS linus BUNTE matze cramer LER BUMM Karten 089 / 233 371 55 theater@ schauburg.net www.schauburg.net www.SooHotRightNow.com Pfingstsonntag 24.05.2015 PRATERINSEL v v k :w o r l d l e a g u e .d e Start: 12.00 – Ende: 05.00 i n f o :fa c e b o o k .c o m / w o r l d l e a g u e 21.04.15 16:54 Oliver Liebig D A N C E D en P o è me é lectronique tanzen – M icha P uruckers T anz - A usstellung A rchival im B each S chwere R eiter Seit Edgar Varèse auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel mit der Komposition Poème électronique die technische Wiederholung eines Klangereignisses gezeigt hat, ist der Siegeszug des Loops in die Soundtempel der urbanen Hotspots nicht mehr aufzuhalten. Sound und Bewegung waren dabei immer ein untrennbares Paar, das sich stets gegenseitig beeinflusste. Der Körper wird getanzt, und der Körper tanzt, ohne Sound unvorstellbar. Was die stete Wiederholung mit dem Körper dann macht, untersucht der Tänzer und Choreograf Micha Purucker in seiner Ausstellung Archival Beach. Auf sein eigenes Werk zurückblickend widmet er sich der Entstehung von Tanz. In Fotos, Plakaten, Textschnipseln, Soundinstallationen und Videos spielt er den sich bewegenden Körper durch. Dazu dienen technifizierte Cyborg-Extensions und Deformationen genauso wie Umnutzungen, wenn beispielsweise die Haare auf eine Weise gebunden werden, so dass sie das Gesicht verdecken. Es sind Versuche, einerseits den Körper zu überwinden und zu verbessern, andererseits, wenn man ihn schon betreiben muss, dies auf atypische Weise zu tun, in ihm selbst fremd zu werden. Dieses Fremdwerden wird mit Bezügen auf Schriften von Pasolini und Gramsci, dem Kulturmarxisten und Mitbegründer der kommunistischen Partei Italiens, theoretisiert. Gramsci schreibt über Hegemonie, und wie dieser durch subalterne Strategien etwas entgegengesetzt werden kann. Dem Körper als hegemoniale Ordnung setzt Purucker befremdende Nahrung entgegen, die eine starke Wirkung erzeugt und ein verändertes Körpererleben zu Folge hat. Theoretisches findet sich ebenfalls zum Raum, Bachelard mit seiner Poetik des Raumes liegt aus und wird auch im Bühnenbild angewandt. Wie das poetische Bild bei Bachelard eine eigenständige Qualität bekommt, erhält auch die ehemalige Industriebaracke eine solche für die sie durchstreifenden Besucher. Die Halle ist durch semitransparente Vorhänge in einen inner und outer circle geteilt. Eine Sandspur zieht sich durch die Mitte, einige weiße Holzboxen stehen herum. Als dann an der Kante ein Gitarrist zu spielen und zu loopen beginnt, was die Treter hergeben, ist wieder die unvermeidliche Bewegung zu sehen, eine Projektion mit Videos von Tanzenden. Einer tritt dazu, beginnt zu lesen, einen Soundteppich aus Loop und Stimme zu weben. Es hätte Interaktion geben können – des Musikers mit den Körpern in den Videos, aber beide bleiben für sich. Stärker ist da die Kombination der Fotografien. Insbesondere die von Polizisten in Kampfmontur, bei Verhaftungen oder auf Demonstrationen, verstören und irritieren. Die Fotografien werden mit Bildern von Tänzerkörpern in Aufführungsmomenten kontrastiert und so die ästhetische Bewegung der Staatsbediensteten und zugleich die den Aktionen inhärente Brutalität sichtbar gemacht. Gleichzeitig wird hinterfragt, was eigentlich mit den Körpern in diesem Machtkomplex passiert, der sich Tanzen und Leben nennt. Dazu gibt es natürlich auch Soundebenen, die immer wieder anschwellen und abrupt abebben. Edgar Varèse hätte nochmals nachjustiert und dem Ganzen einen funky Touch verpasst. Aber er hätte nicht getanzt, dabei. S U P E R P A P E R N O 6 7 P A G E 2 8 WAS: Micha Purucker beim DANCEFestival mit radio luma: into the night WO: schwere reiter WANN: Fr. 15. Mai 2015, 23 Uhr und So. 17. Mai 2015, 20 Uhr m a i 2 0 1 5 Gilles Peterson, Henrik scHwarz (innervisions, !k7, Defected), osunlaDe (Yoruba), kalaBrese liVe (with rumpelorchester), uVm. PimPernel: Daniele & luca (italia) registratur: Floorist & sPÄk residenztheater: uraufführung Balkan macHt Frei Von oliVer Frljić rote sonne: aBe DuQue (abe Duque records, nYc), maccHina nera 27 mittwoCh 23 samstag goldene Bar: mooner (erkrankung durch musique) harry Klein: jonas FrieDlicH (Harry klein, molten moods, mistress), alioune (kiesbettmusik, tuesday slump), simon D. (kiesbettmusik, kontrastwerk) PimPernel: alex mallios & surPrise act registratur: sounDtrack: anette PartY rote sonne: FreunDscHaFtssPiel: montY (tuff ruber, muc), scHmitt & kinateDer (tuff ruber, muc), lenni, martin walDen BoBBeaman: raHaan, manuel kim Crux: sounDs like trouBle (Dj tereza & Dj acee), Dj casPar harry Klein: traumscHiFF: DaViD DoraD (ursl, katermukke, Berlin), joolz harry Klein: traumscHiFF aFtersHow: DannY FaBer (Bar25, Berlin), Florian scHmiD, Patrick morris, tierParktoni Kong: zenker BrotHers, PuBlic Possesion PimPernel: roman raucH & alkalino registratur: Delicious aGain mit leroY, Gast: zamBon rote sonne: kollektiV turmstrasse liVe! (musik Gewinnt Freunde, Diynamic), matze cramer, leo kÜcHler 24 sonntag BoBBeaman: toP tYPen take oVer! harry Klein: caPsolÉ: elias jakien, FreDDY klein, steFan wimmer, seBastian Dietlmeier PimPernel: Daniel leVez (m94,5 spurensuche) Praterinsel: worlD leaGue Pres.: electric islanD oPen air FestiVal: matHias kaDen (Freude am tanzen), miss kittin (nobody´s Bizzness), Dj Hell (Gigolo), tieFscHwarz (souvenir), Bunte Bummler (Hot creations, 8Bit), Dj renÉ Vaitl (world league), Dj linus (sujet), tonio Barrientos (D-edge), DoPPelHerz (sujet) u.V.m. registratur: HocHHouse rote sonne: mala (Digital mystikz, Deep medi, antwerpen), ras, seaHorse, Demint Mai Crux: crux: mixwocH harry Klein: GarrY klein: nark (Bottom Forty, seattle), ViVienne Villain, BoB aBacHtzeHnuHr Kong: tYPiscHe PartY PimPernel: micHi Glasl 28 donnerstag 29 freitag BoBBeaman: liFesaVer ii release: tuFF citY kiDs aka GerD janson & lauer, oliVer HaFenBauer Crux: nice! like tHe Bass DroPs: Bass em (special k & shusta, splash), Dan Gerous harry Klein: otHer Dimension alBum tour: maGit cacoon (upon.You, Berlin), liza, joHanna reinHolD Kong: rooseVelt liVe (Greco roman, köln), moe & joe, H.B.c. PimPernel: PHiliPP weinast & micHael reuBel registratur: suPreme Visions oF loonY tunes: Benjamin FrÖHlicH rote sonne: sHaun reeVes (Visionquest, Berlin), PHiliPP Von BerGmann 30 samstag BoBBeaman: keeP it simPle: muallem & oskar melzer Crux: reD liGHt District Berlin: Dj BinicHnicH aka Harris (rlDB), Dj maxxx (rlDB), Dan Gerous Sustain! Hybrid Minds ft. Riya Spearhead • Audio Porn • UK Mc Mike Romeo Spearhead • Frankfurt Flowsen Soulmotion • Würzburg Sinnamix Egoselekta! • München Cyklos Sustain! • München Zebster Sustain! • München Fr 01.05.15 Mr. Tophat & Art Alfie Karlovak • Stockholm Rhode & Brown Toy Tonics • München Sa 02.05.15 TypIsche Party Mi 06.05.15 Ritournelle Roman Flügel Dial • Frankfurt Staab & Brane Ritournelle • München Fr 08.05.15 Club Autonomica Agoria Innervisions • Lyon Marius & David Musica Autonomica Sa 09.05.15 TypIsche Party Mi 13.05.15 Bild Peter Kaaden Design Bureau Mirko Borsche „Not just another zebra restaurant! We have Ouzo!“ Monticule Festival Launch Party Young Marco Rush Hour • Amsterdam Benjamin Röder Charlie • München Flo Scheuer Downstairs • München Fr 15.05.15 Zugspitzstr. 10 harry Klein: aDriatiQue (DiYnamic, zurich), mellowFlex (Harry klein, electronic monster, münchen), seParÉe: xaVer scHott Kong: on tHe DroP Pres. scHall im scHilF aFtersHow: YouanDewan (aus music, Berlin), Veli x Viwo, Glaskin PimPernel: kittBanG & mortel registratur: stooPiD & cHorD rote sonne: &me (keinemusik, Berlin), alex DarouicHe (top typen, muc) unter deCK: mirko Hecktor (knuggles, 1/2Project01), jc From Brazil (Bluebird) Me Hungry! Culoe de Song Innervisions • South Africa Paul and the Hungry Wolf Kong • München Sa 16.05.15 TypIsche Party Mi 20.05.15 Farbe Am Morgen PBR Streetgang 2020 visions • Futureboogie • London Damnitsdisco Kong • München Fr 22.05.15 Zenker Brothers Ilian Tape • München Public Possesion M&V • München Sa 23.05.15 TypIsche Party Mi 27.05.15 Roosevelt live Greco Roman • Köln Moe & Joe Two In A Row • München H.B.C. Der Kongress • München Fr 29.05.15 On The Drop pres. Schall im Schilf Aftershow YouAndEwan Aus Music • Berlin Veli x Viwo Kong • München Glaskin Kellerkind • München Sa 30.05.15 150430_superpaper_BuildingConv_pfade.indd 1 30.04.15 10:17