Femitec vertreibt AC-Produkte jetzt nur noch unter Femitec
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Femitec vertreibt AC-Produkte jetzt nur noch unter Femitec
Magazin Ein weiterer Schritt hin zu besserer Qualität Femitec vertreibt AC-Produkte jetzt nur noch unter Femitec-Label Die Mannheimer Femitec hat Grauimporteuren von Autogasanlagen den Kampf angesagt. Hintergrund ist, wie Firmenchef Peter Feldgebel erklärte, dass seit 2006 zirka 25.000 Gasanlagen in Umlauf gebracht wurden, aber zusätzlich zirka 106.000 Gasanlagen als Grauimporte ins Land kamen. Deshalb will man jetzt die Komponenten des ostpolnischen Herstellers AC.SA ausschließlich unter dem Label Femitec vermarkten. Dem schlossen sich die von Femitec belieferten Betriebe, die van Dalgo GmbH in Übach sowie Autogastechnik Krieger in Schmidhausen ebenfalls an. Da die Mannheimer Femitec GmbH in den vergangenen Jahren fast alle Homologationen bereits unter ihrem Namen durchgeführt hat, war dieser Schritt die logische Konsequenz, um die Qualität der verbauten Anlagen sowie die Einbauqualität an sich anzuheben. Grauimporte von Gasanlagen machen den Importeuren in Deutschland immer noch zu schaffen. Günstigere Preise in Polen sorgten in den vergangenen Jahren für einen „kleinen Grenzverkehr“ in Sachen Autogasanlagen. Dabei blieben die Endkunden auf der Strecke, denn was in Polen verbaut wurde, muss nicht hierzulande genehmigungsfähig sein. So werden, wie das Beispiel Femitec zeigt, bei unseren Nachbarn Valtec-Injektoren verbaut, Femitec setzt auf Rail-Injektoren mit einer abweichenden Düsengröße. Auch die Steuergeräte-Software unterscheidet sich, schon wegen der veränderten Hardware-Eigenschaften, nicht unerheblich von den Teilen, die AC.SA an seine polnischen Kunden ausliefert. Gleiches gilt für Schläuche, Verdampfer und Tanks. Wichtiger aber: Die für die Eintragung in die Fahrzeugpapiere elementaren Abgasbescheinigungen gibt es in Polen so nicht, so dass die Genehmigung der Anlagen hierzulande zum Glücksspiel wird. Zudem sagt Feldgebel, dass Betriebe, die in Deutschland Grauimporte verbauen, nicht die per Gesetz geforderte Produkthaftung besitzen und im Schadensfall für einen anlagenbedingten Schaden nicht zur Rechenschaft gezogen werden können. Bei Femitec und Partnern wird die seit Jahren durchgeführte „Doku“ der Komponenten dagegen verfeinert und neue Tanks eines polnischen Herstellers treten jetzt an die Stelle der bisher verbauten Gasspeicher. Die entsprechende Homologation dafür ist „durch“. Wolfgang Kröger AutoGas Journal • 4/2011 23 3 Magazin Der Wirtschaftsreport: 25 Jahre AC.SA im polnischen Bialystok Der drittgrößte Hersteller von Gaskomponenten feiert Geburtstag Beim Thema Autogasanlagen denkt man zuerst an Italien, dann an die Niederlande, denn hier haben sich große Hersteller von Gaskomponenten etabliert. Im Schatten dieser hat Das AC-Logo ist im Bereich Bialystok sich das im polnischen Bialystok beheimatete Unternehmen weithin sichtbar, die Firma gehört zu den größten Arbeitgebern der Region. AC.SA längst auf den dritten Platz der größten Hersteller von Gaskomponenten geschoben. Das diese Tatsache derzeit noch nicht alle Branchenkenner auf dem Zettel haben, ist lediglich dem Faktum geschuldet, das AC.SA seine Umsätze größtenteils in den osteuropäischen Ländern generiert und in Deutschland mit dem in Mannheim ansässigen Generalimporteur Femitec am Markt aktiv ist. Dennoch sollte man dem Unternehmen mehr Aufmerksamkeit schenken: 35 Mio. bis 40 Mio. Jahresumsatz und ein bevorstehender Börsengang, der für die Weiterentwicklung der bestehenden Komponenten noch einmal frisches Geld in die Kassen spült, sprechen eine deutliche Sprache. Dabei ist AC.SA kein Newcomer in der Branche. Erst kürzlich feierte das Unternehmen seinen 25. Geburtstag. Das AutoGas Journal war mit dabei, als das Unternehmen den geladenen Gästen einen Blick hinter die Kulissen erlaubte und die Türen zur Fertigung für einen Tag öffnete. 24 3 AutoGas Journal • 4/2011 Magazin Die erste Überraschung begann bereits beim Management. An der Spitze des Unternehmens steht die Vorstandsvorsitzende Katarzyna Rutkowska, deren strengen und gleichermaßen wachsamen Augen nicht die kleinste Kleinigkeit zu entgehen scheint. Sie ist der lebende Beweis für die Tatsache, dass Autogas durchaus nicht nur Männersache ist. Das haben mittlerweile auch die AC-Marktingstrategen erkannt und wollen demnächst die Werbung künftig mehr auf die AC.SA im regionalen Ranking der Wojewodschaft Podlachien (das ist eine Verwaltungseinheit ähnlich einem Regierungsbezirk; Anm. d. Red.) an zweiter Stelle, polenweit belegte man den 21. Rang. Dass diese Auszeichnungen nicht von ungefähr kommen, erkennt man bereits an der Unternehmensphilosophie. Während andere Hersteller ausgetretene Pfade weiterhin benutzen, legt man in Bialystok besonderen Wert auf die Ausgestaltung der Software. Für die Techniker ist das nicht nur der Schlüssel zum langfristigen Erfolg, sondern auch hinsichtlich der immer strengeren Abgasvorschriften der einzige Weg, mit der sich ständig komplizierter werdenden Fahrzeugtechnik Schritt zu halten. Allein fünfzehn Mitarbeiter kümmern sich täglich um die Entwicklung und Anpassung der Steuergeräte an die Fahrzeugtechnik und können in Bezug auf die Einstellungsparameter mittlerweile einige Alleinstellungsmerkmale für sich beanspruchen, wie sie so kein anderer Hersteller von Gaskomponenten programmiert. Steuergeräte aus eigener Fertigung Damit das auch sofort umgesetzt werden kann, kauft AC.SA die Steuergeräte nicht zu, sondern setzt auf vollständige Eigenproduktion. Vom Druck der Platinen bis hin zu deren Bestückung und der Endkontrolle setzt das polnische Unternehmen auf eigene Fertigung. Bialystok scheint schon fast zum Silicon Valley Polens mutiert zu sein. Auch bei den Gehäusen der Steuergeräte überlässt man nichts dem Zufall: eigene Fertigung soll vor unliebsamen Überraschungen schützen, schließlich ist der Winter in Polen und anderen osteuropäischen Ländern mitunter recht hart. „Wir haben andere Anforderungen an die Gaskomponenten als die Hersteller im warmen Italien, die sich Temperaturen von minus 40 Grad nicht einmal Für seine Verkaufserfolge in Deutschland wurde Peter Feldgebel von der Firma Femitec durch die AC.SAVorstandsvorsitzende Katarzyna Rutkowska anlässlich einer Feierstunde geehrt. LPG LaserLine – Ein Sortiment wie kein zweites Belange der Frauen ausrichten. Ebenso überraschend die zweite Managementebene: Alles junge, aber erfahrene Kaufleute und Techniker, die offensichtlich etwas von ihrem Handwerk verstehen. So wird denn auch hinter vorgehaltener Hand bereits gemunkelt, dass die Zulassung zur Warschauer Börse reine Formsache sei. Die offizielle Lesart lautet jedoch etwas zurückhaltender: „Wir haben die Unterlagen eingereicht und müssen das Ergebnis der Prüfung abwarten.“ Doch an einem erfolgreichen IPO zweifelt wohl niemand mehr. Jede Menge Auszeichnungen Dafür hat der AC-Vorstand im Vorfeld bereits ganze Arbeit geleistet: AC.SA wurde in 2011 gleich mehrfach ausgezeichnet. Im Empfangsraum steht, fein säuberlich aufgereiht, die Ehrung zur „Superfirma“, so die polnische Auszeichnung für den sozial verträglichen Umgang mit seinen Arbeitskräften. Eine Bestätigung, dass der künftige Börsendebütant zu den innovativsten Firmen Polens gehört. Auch der „Diamant“ von Forbes ist nicht zu verachten. Er wurde dem Unternehmen verliehen, weil es im Ranking der am schnellsten wachsenden Unternehmen eine führende Rolle spielt. Immerhin liegt ● ● ● ● ● Für gasbetriebene Motoren: LPG und CNG Doppel-Edelmetallausführung: Lasergeschweißt Spezielle Beschichtung: Schützt und erleichtert Ausbau Problemloser Einbau: Voreingestellter Elektrodenabstand Mit 8 Typen für mehr als 95% Marktabdeckung NGK Spark Plug Europe GmbH www.ngk.de AutoGas Journal • 4/2011 25 3 Magazin Das Firmengebäude von AC.SA am Rande von Bialystok platzt mittlerweile fast aus allen Nähten. Deshalb werden demnächst einige Abteilungen in ein noch im Bau befindliches Gebäude ausgelagert. vorstellen können“, berichtet Marketingleiter Wojciech Piekarski. Die Steuergeräte gelangen dann unter der Produktbezeichnung STAG in den Handel. Doch auch in anderer Hinsicht wandelt AC.SA nicht auf den üblichen Pfaden der Hersteller. Was die Firma verlässt, sind im Prinzip die Rohprodukte, die den Erfordernissen der einzelnen Länder erst noch angepasst werden müssen. Die Generalimporteure, in Deutschland die Firma Femitec, stellen sich ähnlich wie in einem Supermarkt, die einzelnen Produkte in Anlehnung an die jeweiligen nationalen Markterfordernisse zusammen und führen dann die Homologation in eigener Regie durch. Die irrige Annahme, die strenge ECE R 115 sei in allen Ländern des Geltungsbereichs ratifiziert, führt immer wieder zu einigen Verwirrungen. Tatsache ist, dass letztlich nur ganz wenige Länder die Bestimmung vollends übernommen haben. Dazu gehört unter anderem Deutschland, deren erbsenzählerische Bürokratie den Bogen hier und da schon mal überspannt, wenn es um die Auslegung der Normen geht. „Genau daran scheitern immer wieder ganz schlaue Autogasfahrer, die zur Umrüstung nach Polen fahren“, weis Peter Feldgebel von Femitec zu berichten, der ebenfalls zu den Geburtstaggästen zählte und mittlerweile ein Lied davon singen kann. „Nur ein Steuergerät von STAG macht noch keine Femitec-Anlage, die in Deutschland genehmigungsfähig ist. Fast täglich tauchen in unseren Werkstätten Autofahrer auf, die in Polen haben umrüsten lassen und nun ihre Betriebserlaubnis verloren haben.“ Neben drohenden Motorschäden und teilweise erheblichen Sicherheitsmängeln zahlen sie jedoch unter dem Strich mehr, als wenn sie gleich zu einem in Deutschland ansässigen Umrüster gefahren wären. Wie am Rande der Veranstaltung zu vernehmen war, will AC.SA die für den deutschen Markt bestimmten Komponenten nun noch entsprechend kennzeichnen, damit auch der Endverbraucher die Unterschiede auf den ersten Blick erkennen kann. Steuergerät für Direkteinspritzer entwickelt Mitarbeiter bestücken hier die Platinen. Für den polnischen Hersteller von Gaskomponenten kommt eine Fertigung durch Fremdfirmen nicht in Frage. Schließlich möchte man die selbst entwickelte Technologie schützen. 26 3 AutoGas Journal • 4/2011 Noch bedeckt hält man sich bei AC.SA, wenn es um das Thema Direkteinspritzer geht. Zwar wurden im Umfeld von Bialystok immer mal wieder Fahrzeuge mit der Direkteinspritzertechnologie gesichtet, die zumindest nach dem offensichtlichen Branding mit Autogaskomponenten von AC.SA unterwegs sein sollen, doch auch Magazin über erste Fertigungen im Bereich der Steuergeräte-Elektronik und der Herstellung von Kabelbäumen für Anhängerkupplungen bis hin zur ersten Entwicklung von Gaskomponenten im Jahr 1999. Dieses Geschäftsfeld verhalf dem Unternehmen zu einem überproportionalen Wachstum, denn der Einstieg in das Segment fiel genau in den beginnenden Boom für Autogas in Polen. Nicht zuletzt deshalb ist der bevorstehende Börsengang die logische Konsequenz aus einer Geschäftsentwicklung, deren Umsatzkurve in den letzten Jahren nur eine Richtung kannte: Steil nach oben. Für weitere Expansion, Entwicklung neuer Technologien und eine Anpassung an die zukünftigen Markterfordernisse muss sich das Unternehmen neu positionieren, um im Wettbewerb mit den Großen der Branche bestehen zu können. hier ist der große Durchbruch wohl noch nicht geschafft. Doch vielleicht heben sich die Marketingstrategen ja auch nur ein paar gute Meldungen noch für die Zeit nach dem Börsengang auf, um den Aktienkurs weiter zu beflügeln. Die neu entwickelte 400 DPI STAG A 1, die Bevor die Steuergeräte in den Verkauf gehen, werden sie noch einmal gründlich vom Team der Qualitätssicherung überprüft. eine exakte Dosierbarkeit des Gases über den gesamten Drehzahlbereich garantieren soll, hätte jedenfalls das Zeug dazu. Sie Dass auch künftig in Bialystok ein dickes schwarzes Plus unter der wurde für die Direkteinspritzer von VW konzipiert und befindet sich Bilanz stehen wird, daran besteht kein Zweifel, wenn die bisherige derzeit in der Testphase. Unternehmensphilosophie entsprechend fortgeführt wird. Und im Gefeiert wurde der 25. Geburtstag übrigens auch noch. In der Vergleich zu den Mitbewerben hat AC.SA einen entscheidenden repräsentativen Podlasie Opera in Bialystok ließ man vor gut 350 Vorteil: niedrige Lohnkosten am Standort Bialystok sowie die geladenen Gästen, darunter die Generalimporteure aus allen Ländern, örtliche Nähe zu den wachsenden osteuropäischen Märkten, gepaart in denen AC.SA vertreten ist, die Firmengeschichte noch einmal mit einem exzellent ausgebildeten Nachwuchs an qualifizierten Revue passieren. Der Bogen spannte sich von der Gründung im Jahr Arbeitskräften sollten dem Unternehmen eine rosige Zukunft 1986, in dem man mit der Produktion von Dieselvorwärmern begann, bescheren. Wolfgang Kröger Femitec & VanDalgo deutsche Hersteller setzen Maßstäbe für die Zukunft IMPORT EXPORT Autogasanlagen VERTRIEB SCHULUNG EINBAU Vandalgo GmbH Car-technologies Generalvertrieb PLZ 4 & 5 Werner-Reinartz-Str.1 52499 Baesweiler www.vandalgo.de E-Mail: verwaltung@vandalgo.de Tel.: 02401-95226 Fax: 02401-695227 AutoGas Journal • 4/2011 27 3