Mit Sicherheit selbständig

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Mit Sicherheit selbständig
Unterrichtsreihe für die Grundschule
Mit Sicherheit
selbständig –
unterwegs zur
Schule und in der
Freizeit
Band 4
www.muecke.de
Mit Sicherheit selbständig –
Unterwegs zur Schule und in der Freizeit
Impressum:
Herausgeber:
Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“
Verantwortlich: Rigoberth Falk, Hessisches Kultusministerium, Servicestelle „Erste Klasse im Verkehr“
Unter Mitarbeit von: Braunewell, Dr. Harald, ADFC Hessen e.V.
Delnef, Markus, Autoclub Europa
Diegelmann, Elmar, Hessisches Kultusministerium
Euler, Heinrich, Arbeitsgruppe Verkehrserziehung beim Hessischen Kultusministerium
Hartmann, Herbert, Unfallkasse Hessen
Hirth, Manfred, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Just, Manfred, Automobilclub von Deutschland
Klute, Hartmut, Hessisches Landesinstitut für Pädagogik
Leinweber, Dieter, Landesverkehrswacht Hessen
Maier, Gerhard, Staatliches Schulamt für die Stadt Frankfurt
Noelker, Wolfgang, Hessisches Kultusministerium
Persch, Klaus-Dieter, Arbeitsgruppe Verkehrserziehung beim Hessischen Kultusministerium
Reimann, Jürgen, Hessisches Ministerium des Innern und für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz
Rieman, Udo, Autoclub Europa
Schütz, Peter, Verkehrsclub Deutschland
Stein, Helga, Allgemeiner Deutscher Automobil-Club
Will, Jürgen, Hessisches Kultusministerium
Wittlich, Susanne, Hessisches Kultusministerium
Wüstenhöfer, Christel, Hessisches Kultusministerium
Text:
Rosemarie Portmann
Redaktion:
Jutta Filzek
Gestaltung:
Konzept 5, Offenbach
Illustrationen:
Hildegard Müller, Ginsheim
Herstellung:
Gerald F. Schindler
Verlag:
Universum Verlag,
65175 Wiesbaden
© Hessisches Kultusministerium, Wiesbaden
Inhalt
Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern,
Vorwort
im Schuljahr 1996/97 haben die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ - drei hessische
Ministerien, die Landesverkehrswacht Hessen, fünf Verkehrsclubs und die Unfallkasse Hessen Ihnen unter dem Motto „Mit Sicherheit selbständig - unterwegs zur Schule und in der Freizeit“
das Angebot gemacht, mit Ihren Schülerinnen und Schülern Unterrichtsprojekte zu planen, zu
erarbeiten und durchzuführen, bei denen insbesondere die Grundlagen gelegt werden sollten,
die die Kinder benötigen, um ihre Wege sicher zurückzulegen.
Verkehrserziehung als Mobilitätserziehung………………… 2
Die vorliegende Veröffentlichung setzt die mit der Broschüre „Verkehr macht Schule - wir
machen mit“ begonnene Reihe fort und stellt Ihnen eine Auswahl dieser Projekte vor, die in den
Schulen im Rahmen der letztjährigen Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ durchgeführt wurden.
Sie sollen Anregung und Hilfe für alle Grundschulen und Sonderschulen sein und sie ermuntern,
sich im Rahmen der Verkehrserziehung mit dieser wichtigen Thematik auseinander zu setzen.
Die Aktionspartner versprechen sich davon einen weiteren Schritt zu mehr Verkehrssicherheit,
der die bisher - und die neuesten Zahlen belegen dies - erfolgreiche Arbeit der hessischen
Verkehrserzieher fortsetzt und die Schulen in die Lage versetzt, gemeinsam mit den Partnern
der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ nach Wegen zu suchen, die den Ihnen anvertrauten Kindern dabei helfen, in unserer komplexen Verkehrswirklichkeit zunehmend selbständig zu agieren.
Die Hessische Landesregierung dankt Ihnen und auch den Partnern der Aktion „Erste Klasse im
Verkehr“, die durch ihre finanzielle Unterstützung und die Bereitstellung ihrer materiellen, personellen und organisatorischen Möglichkeiten seit Beginn der Aktion wesentlich zu deren
Gelingen beigetragen haben, auf diesem Wege für Ihre Teilnahme und Mitarbeit!
Mit freundlichen Grüßen
Die Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ ……………………………… 2
Mit Sicherheit selbständig
- Konzepte, Aktionen, Projekte -…………
3
Wahrnehmungs- und Bewegungserziehung…………………… 4
Bewegungsspiele im Klassenraum: Goetheschule, Lampertheim …………………………………………………………………………
4
Bei Wind und Wetter Bewegung auf dem Schulhof: Gebeschusschule, Hanau……………………………………………………
6
Jeden Tag in den Wald: Wilhelm-Hauff-Schule, Darmstadt-Eberstadt …………………………………………………………………………
7
AG „Tägliche Bewegung“: Waldschule Wehrda, Marburg ………………………………………………………………………………………
8
Wir fahren mit dem Rollbrett: Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M. ……………………………………………………………………
9
Bewegungssicherheit auf rollenden Geräten: Geschwister-Scholl-Schule, Steinbach……………………………………………… 10
Aktionstag „Bewegung“: Grundschule, Fuldatal-Simmershausen …………………………………………………………………………… 11
Sport- und Spielfest: Grundschule Mitte, Oberursel ……………………………………………………………………………………………… 12
Bewegungstag: Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal…………………………………………………………………………………………………… 14
Spiel-Sport-Fest mit Eltern: Wilhelm-Hauff-Schule, Darmstadt-Eberstadt ………………………………………………………………… 15
Sicherheit auf dem Fahrrad………………………………………………………… 16
Roller fahren als Vorübung zum Radfahrtraining: Ackermannschule, Frankfurt/M. ………………………………………………
Motorisches Radfahrtraining: Goetheschule, Lampertheim …………………………………………………………………………………
Radfahrtraining: Grundschule, Stierstadt ……………………………………………………………………………………………………………
Rad fahren auf dem Gehweg: Grundschule, Mammolshain …………………………………………………………………………………
Fahrrad-Turnier: Grundschule, Rauenthal ……………………………………………………………………………………………………………
Projekttag Fahrrad: Gemeinsame Musterschule, Friedberg ……………………………………………………………………………………
Projektwoche „Mit Sicherheit selbständig”: Grundschule, Steinbach …………………………………………………………………
16
18
19
20
21
22
24
Schulwegsicherheit……………………………………………………………………………… 26
Hartmut Holzapfel
Kultusminister
Lothar Klemm
Wirtschafts- und Verkehrsminister
Impressum:
Nach den Regeln der neuen Rechtschreibung
Herausgeber: Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“
Verantwortlich: Rigoberth Falk, Hessisches Kultusministerium,
Servicestelle „Erste Klasse im Verkehr“
Unter Mitarbeit von: Braunewell, Dr. Harald, ADFC Hessen e.V.
Delnef, Markus, Autoclub Europa
Diegelmann, Elmar, Hessisches Kultusministerium
Euler, Heinrich, Arbeitsgruppe Verkehrserziehung beim Hessischen Kultusministerium
Hartmann, Herbert, Unfallkasse Hessen
Hirth, Manfred, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Just, Manfred, Automobilclub von Deutschland
Klute, Hartmut, Hessisches Landesinstitut für Pädagogik
Leinweber, Dieter, Landesverkehrswacht Hessen
Maier, Gerhard, Staatliches Schulamt für die Stadt Frankfurt
Noelker, Wolfgang, Hessisches Kultusministerium
Persch, Klaus-Dieter, Arbeitsgruppe Verkehrserziehung beim
Hessischen Kultusministerium
Reimann, Jürgen, Hessisches Ministerium des Innern und für Landwirtschaft,
Forsten und Naturschutz
Gerhard Bökel
Minister des Innern
Wir erkunden unseren Schulweg: Grundschule Süd, Oberursel …………………………………………………………………………
Kreative Verkehrsschilder: Eichgrundschule, Rüsselsheim ……………………………………………………………………………………
Sicherer Schulweg: Grundschule, Edertal …………………………………………………………………………………………………………
Die gefährlichste Stelle auf meinem Schulweg: Goetheschule, Lampertheim ……………………………………………………
Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor dem Schuleingang: Grundschule, Mammolshain ……………………………………
Mehr Sicherheit vor unserer Schule: Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim …………………………………………………………
Kassel - Nord - Kinderort?: Carl-Anton-Henschel-Schule, Kassel ………………………………………………………………………………
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32
33
Mit Sicherheit in die Freizeit im Stadtteil…………………… 34
Riemann, Udo, Autoclub Europa
Schütz, Peter, Verkehrsclub Deutschland
Stein, Helga, Allgemeiner Deutscher Automobil-Club
Will, Jürgen, Hessisches Kultusministerium
Wittlich, Susanne, Hessisches Kultusministerium
Wüstenhöfer, Christel, Hessisches Kultusministerium
Geh- und Radfahrwege zu den Spielplätzen: Ackermannschule, Frankfurt/M. ……………………………………………………
Safer Skating: Staatliches Schulamt für den Kreis Bergstraße und den Odenwaldkreis ………………………………………………………
gemeinsam mit Eltern ……………
38
Text: Rosemarie Portmann
Früher aussteigen - sicher ankommen: Regenbogenschule, Holzheim …………………………………………………………………
Sicherer Schulweg: Grundschule, Nauheim ………………………………………………………………………………………………………
38
39
Redaktion: Jutta Filzek, Universum Verlagsanstalt, Wiesbaden
Gestaltung: Konzept 5, Offenbach
Illustrationen: Hildegard Müller, Ginsheim
Herstellung: Gerald F. Schindler
Verlag: Universum Verlagsanstalt GmbH KG, Wiesbaden
Repro: Koch Lichtsatz und Scan GmbH, Wiesbaden
Druck: Stritzinger Druck und Daten GmbH, Dreieich
© Hessisches Kultusministerium, Wiesbaden
Mit Sicherheit selbständig -
34
36
Literatur und Materialien …………………………………………………………… 40
Literatur ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………
Materialien …………………………………………………………………………………………………………………………………………………
Quellen ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………
40
40
40
Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“………… 41
Verkehrserziehung als
Mobilitätserziehung
D
„Aufgabe der Verkehrserziehung ist es, die Kinder
zu befähigen, sich im Verkehr sicher, sachgerecht
und mitverantwortlich zu verhalten, ein kritisches
Verständnis für Verkehrsabläufe zu entwickeln und
durch eigenes Handeln eine Verbesserung der Verkehrswirklichkeit anzustreben.
Die Verkehrserziehung in der Grundschule beinhaltet
die Förderung der Psychomotorik, der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktionsvermögens sowie den Aufbau eines flexiblen, situationsbezogenen und vorausschauenden Verhaltens. Sie zielt auf ein Verständnis
der Verkehrswirklichkeit als soziales Handlungsfeld,
das situationsorientiertes Verhalten, Rücksichtnahme,
Verzicht auf Vorrechte und Antizipation der Handlungen
anderer erfordert. Sie trägt zur kritischen Auseinandersetzung mit der Verkehrswirklichkeit bei und fördert ein
umweltbewußtes Verkehrsverhalten.“ (Hessisches Kultusministerium: Rahmenplan Grundschule Wiesbaden
1995, S.276)
Das Konzept, bei dem Kinder die Verkehrsregeln lernen
und ihr Verhalten dem Verkehr anpassen sollten, hat
sich erweitert zu einem Konzept, bei dem Kinder ihren
Bewegungsraum selbstbewusst erfahren und gestalten
können. Natürlich wäre es verantwortungslos, Kinder
nicht auf die Gefahren des Straßenverkehrs vorzubereiten. Aus der gefährlichen Verkehrssituation dürfen aber
keine weiteren Bewegungseinschränkungen für Kinder
erwachsen, sondern es müssen Alternativen für eine
verstärkte Bewegungsförderung und eine kindgerechte
Verkehrsgestaltung entwickelt werden. Dabei sollten
die Kinder aktiv in die anzustrebende Veränderung
einbezogen werden.
Grundlage der Verkehrserziehung in diesem Sinn ist in
der Grundschule eine umfassende psychomotorische
Förderung, die auf Bewegung, akustische und visuelle
Wahrnehmung, Reaktion und Konzentration abzielt: die
„Mobilitätserziehung“. Die für das Fahrrad, dem Lieblingsverkehrsmittel der Kinder, notwendige psychomotorische Handlungsfähigkeit gewinnen sie durch das
Ermöglichen von Bewegungserfahrungen mit Rollbrettern, Pedalos, Ballonrollern und ähnlichen „Fahrzeugen“.
Situationen und Gelegenheiten, in denen Kinder mit der
Verkehrswirklichkeit konfrontiert werden - wie der tägli-
2
che Schulweg, Erfahrungen bei der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel, das Verkehrsverhalten bei Unterrichtsgängen und in der Freizeit - geben Anlass, ein auf
Sicherheit und Verantwortung bedachtes Verkehrsverhalten bewusster wahrnehmen und handelnd erleben
zu lassen. Oft ergeben sich Verknüpfungen mit Themen
der Fächer und Lernbereiche. Gefährdungen auf dem
Schulweg und in der Freizeit können Anlass zu Projekten werden, bei denen die Kinder Vorschläge zur Verbesserung der Situation entwickeln und diese in gemeinsamen Aktionen durchzusetzen suchen.
Die Aktion „Erste
Klasse im Verkehr”
U
Um die Umsetzung dieses Konzepts zur Verkehrserziehung in den Schulen zu unterstützen, haben
sich zehn Partner aus drei hessischen Ministerien,
fünf Verkehrsclubs - der ACE, ADAC, ADFC, AvD und
VCD - sowie die Landesverkehrswacht Hessen und
die Unfallkasse Hessen zu der beispielhaften Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ zusammengeschlossen.
Ihre Arbeit steht unter folgenden Prämissen:
• keine ausschließliche Fixierung auf das Auto, hin zu
einem differenzierten Ansatz, der es Kindern ermöglicht, sich als Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer, Benutzerinnen und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel und Mitfahrerinnen
und Mitfahrer im Auto zu begreifen
• keine reine Wissensvermittlung, hin zu einer Verkehrserziehung, in der auch bestehende Alternativen
zum Verkehrskollaps thematisiert, die ökologischen
Konsequenzen hinterfragt werden
• keine Einzelaktionen, hin zu Konzepten, die eine
Ressourcen- und Kompetenzbündelung erlauben.
(Verkehr macht Schule, 1995, S.2)
Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ unterstützen die Schulen bei der Verkehrserziehung mit
einer jährlichen Schwerpunktaktion. Darüber hinaus
bieten sie Materialien, Broschüren sowie Unterstützung bei Aktionstagen und Unterrichtsprojekten an. Im
Anhang sind die diversen Angebote der einzelnen Partner aufgelistet.
Die Aktion startete erstmals 1993/94 für alle Schulanfängerinnen und Schulanfänger an den hessischen
Grund- und Sonderschulen mit „Rolfs Schulweg-Hitparade“. Diese Aktion wurde 1994/95 mit der „Machmit!-Box“ zur Bewegungserziehung fortgesetzt.
1995/96 erweiterten die Partner der Aktion ihr Angebot erstmals auf alle Jahrgangsstufen der Grundschulen
und der Grundstufen der Sonderschulen. Schwerpunkte
waren diesmal Projekte und Aktionstage zur Verkehrserziehung sowie die Broschüre „Verkehr macht Schule.
Wir machen mit!“, die allen hessischen Grund- und
Sonderschulen zur Verfügung gestellt wurde. Lehrerinnen und Lehrer erhielten hiermit Hilfen und Anregungen für die Verkehrssicherheitsarbeit an ihrer Schule.
Den Schulen wurden über die Staatlichen Schulämter
Roller und Schwungtücher zur Verfügung gestellt.
1996/97 waren die Schulen aufgerufen, schwerpunktmäßig verkehrspädagogische Projekte unter dem Motto
„Mit Sicherheit selbständig unterwegs zur Schule und
in der Freizeit“ durchzuführen. Der Pool von Materialien
zur Verkehrserziehung wurde um Rollbretter erweitert.
Eine Auswahl von Dokumentationen dieser Projekte ist
im Folgenden zusammengestellt.
Mit Sicherheit
selbständig
- Konzepte, Aktionen, Projekte -
I
In den Schulen stieß die Aktion „Mit Sicherheit
selbständig zur Schule und in der Freizeit“ - wie
schon die Aktionen in den Jahren zuvor - auf große
Resonanz. Zur Abschlußveranstaltung am 8. Oktober
1997 in der Stadthalle Friedberg fanden sich gut 600
Personen ein, die sich anhand der Präsentationen und
Projektvorstellungen aus den Staatlichen Schulämtern
Hessens und der Partner der Aktion informierten und
neue Anregungen für die Praxis der Verkehrserziehung
in den Schulen erhielten.
Im Folgenden ist eine Auswahl aus Unterrichtseinheiten, Projekten und Aktionen zusammengestellt, die von
einzelnen Schulen im Schuljahr 1996/1997 auf Anregung der Aktion „Mit Sicherheit selbstständig“ durchgeführt wurden. Es handelt sich dabei sowohl um
fortlaufende Aktivitäten aus dem Schulkonzept, die in
die Aktion integriert wurden, als auch um Vorhaben,
die speziell zur Umsetzung der Aktion eingerichtet wurden.
Entsprechend der Intention des Hessischen Rahmenplans war die Beteiligung von Schülerinnen und
Schülern ein wichtiges Kriterium. Konnten sie ihre Interessen und Bedürfnisse einbringen? Waren sie nach
Möglichkeit schon in die Planungsphase einbezogen?
Konnten sie selbständig handelnd aktiv werden?
Für die Veröffentlichung wurden die Aktivitäten entsprechend ihrer Bedeutung für die Verkehrserziehung
folgenden inhaltlichen Schwerpunkten zugeordnet:
• Wahrnehmungs- und Bewegungserziehung
• Sicher mit dem Fahrrad
• Schulwegsicherheit
• Mit Sicherheit in die Freizeit im Stadtteil
• Mit Sicherheit selbständig - gemeinsam mit Eltern.
Diese inhaltliche Gliederung führte dazu, dass einzelne
Schulen, die umfangreiche Aktivitäten entwickelt hatten, mehrfach erwähnt werden.
Innerhalb der Kapitel wurde besonderer Wert darauf
gelegt, die Vielfalt und Bandbreite der Möglichkeiten
aufzuzeigen. Damit soll versucht werden, möglichst
auch den Schulen, die bisher der Verkehrserziehung
und der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ noch eher distanziert gegenüberstehen, Anregungen zu geben, die
sich auch in ihrer speziellen Situation realisieren lassen.
Die Beispiele in den Kapiteln geben Anregungen sowohl
für die Einbindung der Verkehrserziehung in den Regelunterricht, für besondere schulische Projekte und Projektwochen, als auch für Aktionen, die über die Schule
hinausgehen. Es werden Beispiele für alle Jahrgangsstufen vorgestellt. Bei einzelnen Dokumentationen
wurden zur Veranschaulichung Abbildungen aus vergleichbaren Unterrichtsvorhaben hinzugezogen
Entsprechend der Zielsetzung der Aktion „Mit Sicherheit selbständig“ haben die meisten der beteiligten
Schulen besondere Unterrichtsvorhaben und Aktionstage mit zahlreichen und unterschiedlichen Partnern
durchgeführt. Da sich viele Aktivitäten ähnelten, war
hier die Auswahl besonders schwierig. Nicht alle Schulen konnten - trotz nachahmenswerter Beispiele - aufgenommen werden.
Da es auch gemeinsame Aktivitäten von Lehrkräften
und Eltern gab, bei denen die Kinder kaum oder gar
nicht direkt einbezogen waren, die aber dennoch wichtige Ausführungen und Anregungen enthalten, wurde
der besondere inhaltliche Schwerpunkt „Mit Sicherheit
selbständig - gemeinsam mit Eltern“ aufgenommen.
3
Verkehrserziehung als
Mobilitätserziehung
D
„Aufgabe der Verkehrserziehung ist es, die Kinder
zu befähigen, sich im Verkehr sicher, sachgerecht
und mitverantwortlich zu verhalten, ein kritisches
Verständnis für Verkehrsabläufe zu entwickeln und
durch eigenes Handeln eine Verbesserung der Verkehrswirklichkeit anzustreben.
Die Verkehrserziehung in der Grundschule beinhaltet
die Förderung der Psychomotorik, der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktionsvermögens sowie den Aufbau eines flexiblen, situationsbezogenen und vorausschauenden Verhaltens. Sie zielt auf ein Verständnis
der Verkehrswirklichkeit als soziales Handlungsfeld,
das situationsorientiertes Verhalten, Rücksichtnahme,
Verzicht auf Vorrechte und Antizipation der Handlungen
anderer erfordert. Sie trägt zur kritischen Auseinandersetzung mit der Verkehrswirklichkeit bei und fördert ein
umweltbewußtes Verkehrsverhalten.“ (Hessisches Kultusministerium: Rahmenplan Grundschule Wiesbaden
1995, S.276)
Das Konzept, bei dem Kinder die Verkehrsregeln lernen
und ihr Verhalten dem Verkehr anpassen sollten, hat
sich erweitert zu einem Konzept, bei dem Kinder ihren
Bewegungsraum selbstbewusst erfahren und gestalten
können. Natürlich wäre es verantwortungslos, Kinder
nicht auf die Gefahren des Straßenverkehrs vorzubereiten. Aus der gefährlichen Verkehrssituation dürfen aber
keine weiteren Bewegungseinschränkungen für Kinder
erwachsen, sondern es müssen Alternativen für eine
verstärkte Bewegungsförderung und eine kindgerechte
Verkehrsgestaltung entwickelt werden. Dabei sollten
die Kinder aktiv in die anzustrebende Veränderung
einbezogen werden.
Grundlage der Verkehrserziehung in diesem Sinn ist in
der Grundschule eine umfassende psychomotorische
Förderung, die auf Bewegung, akustische und visuelle
Wahrnehmung, Reaktion und Konzentration abzielt: die
„Mobilitätserziehung“. Die für das Fahrrad, dem Lieblingsverkehrsmittel der Kinder, notwendige psychomotorische Handlungsfähigkeit gewinnen sie durch das
Ermöglichen von Bewegungserfahrungen mit Rollbrettern, Pedalos, Ballonrollern und ähnlichen „Fahrzeugen“.
Situationen und Gelegenheiten, in denen Kinder mit der
Verkehrswirklichkeit konfrontiert werden - wie der tägli-
2
che Schulweg, Erfahrungen bei der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel, das Verkehrsverhalten bei Unterrichtsgängen und in der Freizeit - geben Anlass, ein auf
Sicherheit und Verantwortung bedachtes Verkehrsverhalten bewusster wahrnehmen und handelnd erleben
zu lassen. Oft ergeben sich Verknüpfungen mit Themen
der Fächer und Lernbereiche. Gefährdungen auf dem
Schulweg und in der Freizeit können Anlass zu Projekten werden, bei denen die Kinder Vorschläge zur Verbesserung der Situation entwickeln und diese in gemeinsamen Aktionen durchzusetzen suchen.
Die Aktion „Erste
Klasse im Verkehr”
U
Um die Umsetzung dieses Konzepts zur Verkehrserziehung in den Schulen zu unterstützen, haben
sich zehn Partner aus drei hessischen Ministerien,
fünf Verkehrsclubs - der ACE, ADAC, ADFC, AvD und
VCD - sowie die Landesverkehrswacht Hessen und
die Unfallkasse Hessen zu der beispielhaften Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ zusammengeschlossen.
Ihre Arbeit steht unter folgenden Prämissen:
• keine ausschließliche Fixierung auf das Auto, hin zu
einem differenzierten Ansatz, der es Kindern ermöglicht, sich als Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer, Benutzerinnen und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel und Mitfahrerinnen
und Mitfahrer im Auto zu begreifen
• keine reine Wissensvermittlung, hin zu einer Verkehrserziehung, in der auch bestehende Alternativen
zum Verkehrskollaps thematisiert, die ökologischen
Konsequenzen hinterfragt werden
• keine Einzelaktionen, hin zu Konzepten, die eine
Ressourcen- und Kompetenzbündelung erlauben.
(Verkehr macht Schule, 1995, S.2)
Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ unterstützen die Schulen bei der Verkehrserziehung mit
einer jährlichen Schwerpunktaktion. Darüber hinaus
bieten sie Materialien, Broschüren sowie Unterstützung bei Aktionstagen und Unterrichtsprojekten an. Im
Anhang sind die diversen Angebote der einzelnen Partner aufgelistet.
Die Aktion startete erstmals 1993/94 für alle Schulanfängerinnen und Schulanfänger an den hessischen
Grund- und Sonderschulen mit „Rolfs Schulweg-Hitparade“. Diese Aktion wurde 1994/95 mit der „Machmit!-Box“ zur Bewegungserziehung fortgesetzt.
1995/96 erweiterten die Partner der Aktion ihr Angebot erstmals auf alle Jahrgangsstufen der Grundschulen
und der Grundstufen der Sonderschulen. Schwerpunkte
waren diesmal Projekte und Aktionstage zur Verkehrserziehung sowie die Broschüre „Verkehr macht Schule.
Wir machen mit!“, die allen hessischen Grund- und
Sonderschulen zur Verfügung gestellt wurde. Lehrerinnen und Lehrer erhielten hiermit Hilfen und Anregungen für die Verkehrssicherheitsarbeit an ihrer Schule.
Den Schulen wurden über die Staatlichen Schulämter
Roller und Schwungtücher zur Verfügung gestellt.
1996/97 waren die Schulen aufgerufen, schwerpunktmäßig verkehrspädagogische Projekte unter dem Motto
„Mit Sicherheit selbständig unterwegs zur Schule und
in der Freizeit“ durchzuführen. Der Pool von Materialien
zur Verkehrserziehung wurde um Rollbretter erweitert.
Eine Auswahl von Dokumentationen dieser Projekte ist
im Folgenden zusammengestellt.
Mit Sicherheit
selbständig
- Konzepte, Aktionen, Projekte -
I
In den Schulen stieß die Aktion „Mit Sicherheit
selbständig zur Schule und in der Freizeit“ - wie
schon die Aktionen in den Jahren zuvor - auf große
Resonanz. Zur Abschlußveranstaltung am 8. Oktober
1997 in der Stadthalle Friedberg fanden sich gut 600
Personen ein, die sich anhand der Präsentationen und
Projektvorstellungen aus den Staatlichen Schulämtern
Hessens und der Partner der Aktion informierten und
neue Anregungen für die Praxis der Verkehrserziehung
in den Schulen erhielten.
Im Folgenden ist eine Auswahl aus Unterrichtseinheiten, Projekten und Aktionen zusammengestellt, die von
einzelnen Schulen im Schuljahr 1996/1997 auf Anregung der Aktion „Mit Sicherheit selbstständig“ durchgeführt wurden. Es handelt sich dabei sowohl um
fortlaufende Aktivitäten aus dem Schulkonzept, die in
die Aktion integriert wurden, als auch um Vorhaben,
die speziell zur Umsetzung der Aktion eingerichtet wurden.
Entsprechend der Intention des Hessischen Rahmenplans war die Beteiligung von Schülerinnen und
Schülern ein wichtiges Kriterium. Konnten sie ihre Interessen und Bedürfnisse einbringen? Waren sie nach
Möglichkeit schon in die Planungsphase einbezogen?
Konnten sie selbständig handelnd aktiv werden?
Für die Veröffentlichung wurden die Aktivitäten entsprechend ihrer Bedeutung für die Verkehrserziehung
folgenden inhaltlichen Schwerpunkten zugeordnet:
• Wahrnehmungs- und Bewegungserziehung
• Sicher mit dem Fahrrad
• Schulwegsicherheit
• Mit Sicherheit in die Freizeit im Stadtteil
• Mit Sicherheit selbständig - gemeinsam mit Eltern.
Diese inhaltliche Gliederung führte dazu, dass einzelne
Schulen, die umfangreiche Aktivitäten entwickelt hatten, mehrfach erwähnt werden.
Innerhalb der Kapitel wurde besonderer Wert darauf
gelegt, die Vielfalt und Bandbreite der Möglichkeiten
aufzuzeigen. Damit soll versucht werden, möglichst
auch den Schulen, die bisher der Verkehrserziehung
und der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ noch eher distanziert gegenüberstehen, Anregungen zu geben, die
sich auch in ihrer speziellen Situation realisieren lassen.
Die Beispiele in den Kapiteln geben Anregungen sowohl
für die Einbindung der Verkehrserziehung in den Regelunterricht, für besondere schulische Projekte und Projektwochen, als auch für Aktionen, die über die Schule
hinausgehen. Es werden Beispiele für alle Jahrgangsstufen vorgestellt. Bei einzelnen Dokumentationen
wurden zur Veranschaulichung Abbildungen aus vergleichbaren Unterrichtsvorhaben hinzugezogen
Entsprechend der Zielsetzung der Aktion „Mit Sicherheit selbständig“ haben die meisten der beteiligten
Schulen besondere Unterrichtsvorhaben und Aktionstage mit zahlreichen und unterschiedlichen Partnern
durchgeführt. Da sich viele Aktivitäten ähnelten, war
hier die Auswahl besonders schwierig. Nicht alle Schulen konnten - trotz nachahmenswerter Beispiele - aufgenommen werden.
Da es auch gemeinsame Aktivitäten von Lehrkräften
und Eltern gab, bei denen die Kinder kaum oder gar
nicht direkt einbezogen waren, die aber dennoch wichtige Ausführungen und Anregungen enthalten, wurde
der besondere inhaltliche Schwerpunkt „Mit Sicherheit
selbständig - gemeinsam mit Eltern“ aufgenommen.
3
Wahrnehmungs- und
Bewegungserziehung
D
Das Kind erschließt sich die Welt über Wahrnehmung und Bewegung. Mit allen Sinnen und Schritt
für Schritt ergreift es von ihr Besitz. Eine leistungsfähige Wahrnehmung und gut ausgeprägte motorische und koordinative Fähigkeiten bilden deshalb die Grundlage, auf der dann verkehrsspezifisches
Orientierungsverhalten aufbauen kann. Verkehrserziehung geht folglich auch einher mit der Förderung
der Psychomotorik, der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktionsvermögens.
In der Praxis wird die Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung von den Schulen sehr unterschiedlich gestaltet, in Inhalt und Form unspezifisch ohne direkten Bezug zum Verhalten im Verkehr bis hin
zur spezifischen Förderung als Einstieg in die Verkehrserziehung. Alle Schulen orientieren sich dabei
an den Erfahrungen und Bedürfnissen ihrer Schülerinnen und Schüler, den Bewegungsmöglichkeiten
und -geräten, die in der Schule zur Verfügung stehen, und den regionalen Gegebenheiten.
Die Förderung wird entweder in den Unterricht integriert, findet statt als „Tägliche Bewegungszeit“,
in besonderen Unterrichtseinheiten oder Projekten, an speziellen Aktionstagen oder als Angebot in
der Freizeit. Dementsprechend wurden die Beispiele dokumentiert.
Bewegungsspiele im Klassenraum:
Goetheschule, Lampertheim
I
In der Jahrgangsstufe 1 der Goetheschule in Lampertheim wird Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung am Schulanfang unspezifisch durchgeführt.
Sie orientiert sich ganz an den Voraussetzungen und
Bedürfnissen der Schulneulinge, die sich erst an schulisches Lernen gewöhnen müssen. Die Klassenlehrerinnen integrieren Wahrnehmungs- und Bewegungsspiele
regelmäßig in ihren Unterricht, immer dann, wenn
die Konzentration nachlässt und Entspannung und
Bewegung Not tun.
Viel Zeit ist dazu nicht erforderlich, schon 5 - 10 Minuten können genügen.
Auch der „Spiel-Raum“ ist jederzeit verfügbar: Das
Arbeitsmaterial wird von den Tischen abgeräumt und
in den Fächern darunter verstaut. Die Stühle werden
eng unter die Tische geschoben.
Als Material ist in den Klassen vorhanden: Kassettenrecorder mit unterschiedlichen Musikkassetten, kleine
Musikinstrumente wie Tamburin, Stöckchen, Schlaghölzer, mit Reis oder Steinchen gefüllte Filmdosen,
kleine Tücher, Springseile, Tischtennisbälle, weiche
Bälle, Löffel, Luftballons u.ä.
Zur Verfügung steht außerdem ein vielfältiges SpieleRepertoire zur Förderung unterschiedlicher Aspekte,
aus dem hier einige Beispiele ausgewählt wurden:
Bewegen:
• Singen von Bewegungsliedern und vorgegebene
Bewegungen
• Freie oder vorgegebene Bewegungen zu Bewegungsgeschichten, die vorgelesen werden
• Freie Bewegungen im Raum nach Ansage, mit oder
ohne Musik, z.B. gehen wie eine Marionette, wie ein
alter Mann, wie ein Storch …
Ausweichen:
• Einige Luftballons sind im Raum verteilt. Die Kinder
bewegen sich zur Musik und versuchen, die Luftballons in der Luft zu halten, ohne dabei ein
anderes Kind oder einen anderen Gegenstand zu
berühren.
• Einige Kinder liegen am Boden, die anderen steigen
bei der Bewegung zur Musik über sie hinweg,
ohne sie zu berühren und ohne das Schrittmaß zu
verlieren.
Stoppen:
• Die Kinder bewegen sich zu Musik frei im Raum.
Wenn die Musik stoppt, erstarren alle.
• Die Lehrerin hat ein rotes und ein grünes Tuch.
Stoppt die Musik, hebt sie eines der Tücher.
Hebt sie das rote Tuch, bleiben die Kinder stehen.
Hebt sie das grüne Tuch, gehen die Kinder mit
dem gleichen Schrittmaß weiter.
Führen und Folgen:
• Zwei Kinder stehen sich gegenüber, die Hände
leicht gefasst. Das eine führt, das andere folgt seinen Bewegungen im Gehen, Hinsetzen, Hinlegen
usw. Wenn die Übung gut klappt, schließt das geführte Kind die Augen und folgt „blind“.
• Zwei Kinder stehen sich gegenüber. Das eine macht
Bewegungen vor, die das andere „wie ein Spiegelbild“ nachahmt.
»Mäuschen,
schen,
lass dich nicht erwi
und Tische.
spring nur über Bank
Husch, husch, husch,
sch,
husch, husch, hu
liebes Mäuschen,
husch, husch,
(aus: Hering, Wolfgang:
Reinbek 1994)
4
Fotos: Goetheschule, Lampertheim
husch.«
der.
Bewegungslieder für Kin
5
Wahrnehmungs- und
Bewegungserziehung
D
Das Kind erschließt sich die Welt über Wahrnehmung und Bewegung. Mit allen Sinnen und Schritt
für Schritt ergreift es von ihr Besitz. Eine leistungsfähige Wahrnehmung und gut ausgeprägte motorische und koordinative Fähigkeiten bilden deshalb die Grundlage, auf der dann verkehrsspezifisches
Orientierungsverhalten aufbauen kann. Verkehrserziehung geht folglich auch einher mit der Förderung
der Psychomotorik, der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktionsvermögens.
In der Praxis wird die Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung von den Schulen sehr unterschiedlich gestaltet, in Inhalt und Form unspezifisch ohne direkten Bezug zum Verhalten im Verkehr bis hin
zur spezifischen Förderung als Einstieg in die Verkehrserziehung. Alle Schulen orientieren sich dabei
an den Erfahrungen und Bedürfnissen ihrer Schülerinnen und Schüler, den Bewegungsmöglichkeiten
und -geräten, die in der Schule zur Verfügung stehen, und den regionalen Gegebenheiten.
Die Förderung wird entweder in den Unterricht integriert, findet statt als „Tägliche Bewegungszeit“,
in besonderen Unterrichtseinheiten oder Projekten, an speziellen Aktionstagen oder als Angebot in
der Freizeit. Dementsprechend wurden die Beispiele dokumentiert.
Bewegungsspiele im Klassenraum:
Goetheschule, Lampertheim
I
In der Jahrgangsstufe 1 der Goetheschule in Lampertheim wird Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung am Schulanfang unspezifisch durchgeführt.
Sie orientiert sich ganz an den Voraussetzungen und
Bedürfnissen der Schulneulinge, die sich erst an schulisches Lernen gewöhnen müssen. Die Klassenlehrerinnen integrieren Wahrnehmungs- und Bewegungsspiele
regelmäßig in ihren Unterricht, immer dann, wenn
die Konzentration nachlässt und Entspannung und
Bewegung Not tun.
Viel Zeit ist dazu nicht erforderlich, schon 5 - 10 Minuten können genügen.
Auch der „Spiel-Raum“ ist jederzeit verfügbar: Das
Arbeitsmaterial wird von den Tischen abgeräumt und
in den Fächern darunter verstaut. Die Stühle werden
eng unter die Tische geschoben.
Als Material ist in den Klassen vorhanden: Kassettenrecorder mit unterschiedlichen Musikkassetten, kleine
Musikinstrumente wie Tamburin, Stöckchen, Schlaghölzer, mit Reis oder Steinchen gefüllte Filmdosen,
kleine Tücher, Springseile, Tischtennisbälle, weiche
Bälle, Löffel, Luftballons u.ä.
Zur Verfügung steht außerdem ein vielfältiges SpieleRepertoire zur Förderung unterschiedlicher Aspekte,
aus dem hier einige Beispiele ausgewählt wurden:
Bewegen:
• Singen von Bewegungsliedern und vorgegebene
Bewegungen
• Freie oder vorgegebene Bewegungen zu Bewegungsgeschichten, die vorgelesen werden
• Freie Bewegungen im Raum nach Ansage, mit oder
ohne Musik, z.B. gehen wie eine Marionette, wie ein
alter Mann, wie ein Storch …
Ausweichen:
• Einige Luftballons sind im Raum verteilt. Die Kinder
bewegen sich zur Musik und versuchen, die Luftballons in der Luft zu halten, ohne dabei ein
anderes Kind oder einen anderen Gegenstand zu
berühren.
• Einige Kinder liegen am Boden, die anderen steigen
bei der Bewegung zur Musik über sie hinweg,
ohne sie zu berühren und ohne das Schrittmaß zu
verlieren.
Stoppen:
• Die Kinder bewegen sich zu Musik frei im Raum.
Wenn die Musik stoppt, erstarren alle.
• Die Lehrerin hat ein rotes und ein grünes Tuch.
Stoppt die Musik, hebt sie eines der Tücher.
Hebt sie das rote Tuch, bleiben die Kinder stehen.
Hebt sie das grüne Tuch, gehen die Kinder mit
dem gleichen Schrittmaß weiter.
Führen und Folgen:
• Zwei Kinder stehen sich gegenüber, die Hände
leicht gefasst. Das eine führt, das andere folgt seinen Bewegungen im Gehen, Hinsetzen, Hinlegen
usw. Wenn die Übung gut klappt, schließt das geführte Kind die Augen und folgt „blind“.
• Zwei Kinder stehen sich gegenüber. Das eine macht
Bewegungen vor, die das andere „wie ein Spiegelbild“ nachahmt.
»Mäuschen,
schen,
lass dich nicht erwi
und Tische.
spring nur über Bank
Husch, husch, husch,
sch,
husch, husch, hu
liebes Mäuschen,
husch, husch,
(aus: Hering, Wolfgang:
Reinbek 1994)
4
Fotos: Goetheschule, Lampertheim
husch.«
der.
Bewegungslieder für Kin
5
Foto: Gebeschusschule, Hanau
Jeden Tag in den
Wald: Wilhelm-HauffSchule, DarmstadtEberstadt
D
Bei Wind und Wetter Bewegung auf dem
Schulhof: Gebeschusschule, Hanau
D
Die in den Unterrichtsrhythmus integrierte
„Tägliche Bewegungszeit“ soll den Kindern Zeit und
Raum für ein angeleitetes, aber nicht verordnetes
Erproben der eigenen Bewegungsmöglichkeiten
geben. Sie sollte möglichst im Freien stattfinden und
die Kinder zu vielfältigem und bewusstem Umgang mit
Bewegung motivieren. Durch die regelmäßige Wiederholung und unterstützt durch ein reizvolles Geräteangebot, das den Bedürfnissen heutiger Kinder nach
Erlebnis und Aktion entspricht, erhalten die Kinder
Gelegenheit, vielfältige Bewegungsmuster einzuüben.
(vgl. Stübing/Lutz, 1992)
In der Gebeschusschule Hanau, einer großen Grundschule mit Kindern aus vielen verschiedenen Nationen
und z.T. aus Wohnverhältnissen, die Bewegung kaum
zulassen, wird die „Tägliche Bewegungszeit“ in allen
Jahrgangsstufen mehrmals wöchentlich und nach
Möglichkeit das ganze Jahr über von den Klassenlehrerinnen und -lehrern in den Unterrichtsvormittag eingepaßt.
Die „Tägliche Bewegungszeit“ findet auf dem großen
asphaltierten Schulhof statt, der sich aber gerade
deswegen besonders gut zum Fahren mit Rollbrettern
und Rollschuhen, zum Stelzenlaufen und Reifentreiben
u.ä. eignet. Vielfältige Spielgeräte stehen zur Verfügung: Springseile, Bälle, Reifen, Schläger für Rückschlagspiele und Stelzen genauso wie Rollschuhe,
Rollbretter, Pedalos, die von den Kindern je nach Lust
und Laune in Bewegung gesetzt werden können.
In der „Täglichen Bewegungszeit“ werden auch projektbezogene Inhalte durchgeführt.
6
Ein Beispiel ist das Projekt „Rollschuhlaufen“ als Hinführung zum sicheren Verhalten im Verkehr mit einer
2. Klasse. Daran wurde nach den Osterferien etwa
drei Monate lang täglich 20-30 Minuten gearbeitet.
Die Kinder sollten
• kontrolliertes, sicheres und freudvolles Rollschuhlaufen lernen (wer hatte, konnte auch Inline-Skater
mitbringen)
• Koordination, Gewandtheit und Reaktion steigern
• soziales Verhalten einüben und
• ihre Bewegungsumwelt nutzen.
Nach dem Erlernen der Bewegungsgrundformen
wie
• Stehen, Laufen und Gleiten vorwärts und rückwärts,
Übersetzen, Springen und Drehen
wurden diese Bewegungsformen variiert durch
• Hinzunahme von Geräten wie Seil, Ball, Markierungskegel
• Einbeziehung wechselnder Geländesituationen wie
die schiefe Ebene
• Hinzunahme von Partnerinnen und Partnern und
• Steigerung des Schwierigkeitsgrades durch
Bewegungsverbindungen wie z.B. die Kombination
Slalom - Hocke - Sprung.
Die Kinder kamen zu unterschiedlichen Erfolgserlebnissen, aber alle liefen gerne Rollschuhe und liebten die
Geschwindigkeit. Sie konnten durch das Rollschuhlaufen ihre psychomotorischen Fähigkeiten wie Körperbeherrschung, Reaktionsfähigkeit und Gleichgewichtsgefühl verbessern.
Die „Tägliche Bewegungszeit“ kann aber auch ganz
ohne besondere Geräte auskommen und dennoch
den Bedürfnissen der Kinder nach Erlebnis und Bewegung entsprechen. Dies beweist die Arbeit der
Klassenlehrerin einer 1. Klasse der Wilhelm-HauffSchule in Darmstadt-Eberstadt, die mit den Kindern „natürliche“ Bewegungsstätten wieder entdeckte.
Die Wilhelm-Hauff-Schule in Darmstadt-Eberstadt
liegt in einem Hochhausgebiet nahe am Wald, den die
Kinder aber dennoch als Spiel- und Bewegungsraum
kaum angenommen hatten.
Dadurch entstand bei der Lehrerin einer 1. Klasse der
Plan, die „Tägliche Bewegungszeit“ mit den Kindern im
Wald zu verbringen.
Vor den täglichen Waldspaziergängen mit der ganzen
Klasse übte sie jeweils mit der Hälfte der Kinder den
Weg zum Wald - unter Beachtung der Verkehrsregeln und erforderliche Verhaltensregeln im Wald ein.
Dort wußten die Kinder von sich aus zunächst wenig
anzufangen. Die Lehrerin bereitete deshalb kleine
Aktionen vor, um die Waldspaziergänge erlebnisreich
zu gestalten, wie
• Mäusen Nüsse hinlegen
• Meisenknödel aufhängen
• einen Brief an den Nikolaus im Wald hinterlegen
• Schneeglöckchenzwiebeln pflanzen
• nach Gegenständen wie Tannenzapfen, Eicheln,
Borkenstücken u.ä. suchen
• Müll sammeln.
Im Lauf der Zeit wurden die Kinder im Wald dann
immer selbständiger und kreativer:
• Sie begannen über Holzstöße zu klettern.
• Zuerst balancierten sie nur auf den unteren Balken,
dann trauten sie sich immer höher.
Nun wollten auch die ängstlichen Kinder balancieren.
Sie wurden dabei von ihren Mitschülerinnen und
Mitschülern gestützt.
• Die ersten wagten große Sprünge von den
Holzstapeln zur Erde.
• Die Kinder veranstalteten Wettspringen.
• Sie legten einen Balken über einen Graben und
überquerten diesen dann.
Das war nicht leicht, denn der Balken drehte sich oft,
wenn ein Kind darüber ging. Die Kinder halfen sich
gegenseitig, hielten den Balken fest und gaben sich
beim Überqueren Hilfestellung.
Schließlich brauchten die Kinder keine Bewegungsanregung durch die Lehrerin mehr. Wenn die Klasse nun
losgeht, rennen sich, im Wald angekommen, die meisten erst einmal „die Seele aus dem Leib“, um dann
dazu überzugehen, die Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, die der Wald ihnen bietet, selbständig und nach
ihren aktuellen Bedürfnissen zu nutzen.
Alle Kinder sind durch die täglichen Waldgänge körperlich geschickter und mutiger und in ihrem gesamten
Verhalten kreativer und selbstbewußter geworden.
Die Kinder haben inzwischen auch die Eltern, von
denen einige dem Projekt anfangs eher skeptisch
und ängstlich gegenüberstanden, vom Nutzen der
täglichen Bewegungszeit im Wald überzeugt.
stadt - Eberstadt
Foto: Wilhelm - Hauff - Schule, Darm
7
Foto: Gebeschusschule, Hanau
Jeden Tag in den
Wald: Wilhelm-HauffSchule, DarmstadtEberstadt
D
Bei Wind und Wetter Bewegung auf dem
Schulhof: Gebeschusschule, Hanau
D
Die in den Unterrichtsrhythmus integrierte
„Tägliche Bewegungszeit“ soll den Kindern Zeit und
Raum für ein angeleitetes, aber nicht verordnetes
Erproben der eigenen Bewegungsmöglichkeiten
geben. Sie sollte möglichst im Freien stattfinden und
die Kinder zu vielfältigem und bewusstem Umgang mit
Bewegung motivieren. Durch die regelmäßige Wiederholung und unterstützt durch ein reizvolles Geräteangebot, das den Bedürfnissen heutiger Kinder nach
Erlebnis und Aktion entspricht, erhalten die Kinder
Gelegenheit, vielfältige Bewegungsmuster einzuüben.
(vgl. Stübing/Lutz, 1992)
In der Gebeschusschule Hanau, einer großen Grundschule mit Kindern aus vielen verschiedenen Nationen
und z.T. aus Wohnverhältnissen, die Bewegung kaum
zulassen, wird die „Tägliche Bewegungszeit“ in allen
Jahrgangsstufen mehrmals wöchentlich und nach
Möglichkeit das ganze Jahr über von den Klassenlehrerinnen und -lehrern in den Unterrichtsvormittag eingepaßt.
Die „Tägliche Bewegungszeit“ findet auf dem großen
asphaltierten Schulhof statt, der sich aber gerade
deswegen besonders gut zum Fahren mit Rollbrettern
und Rollschuhen, zum Stelzenlaufen und Reifentreiben
u.ä. eignet. Vielfältige Spielgeräte stehen zur Verfügung: Springseile, Bälle, Reifen, Schläger für Rückschlagspiele und Stelzen genauso wie Rollschuhe,
Rollbretter, Pedalos, die von den Kindern je nach Lust
und Laune in Bewegung gesetzt werden können.
In der „Täglichen Bewegungszeit“ werden auch projektbezogene Inhalte durchgeführt.
6
Ein Beispiel ist das Projekt „Rollschuhlaufen“ als Hinführung zum sicheren Verhalten im Verkehr mit einer
2. Klasse. Daran wurde nach den Osterferien etwa
drei Monate lang täglich 20-30 Minuten gearbeitet.
Die Kinder sollten
• kontrolliertes, sicheres und freudvolles Rollschuhlaufen lernen (wer hatte, konnte auch Inline-Skater
mitbringen)
• Koordination, Gewandtheit und Reaktion steigern
• soziales Verhalten einüben und
• ihre Bewegungsumwelt nutzen.
Nach dem Erlernen der Bewegungsgrundformen
wie
• Stehen, Laufen und Gleiten vorwärts und rückwärts,
Übersetzen, Springen und Drehen
wurden diese Bewegungsformen variiert durch
• Hinzunahme von Geräten wie Seil, Ball, Markierungskegel
• Einbeziehung wechselnder Geländesituationen wie
die schiefe Ebene
• Hinzunahme von Partnerinnen und Partnern und
• Steigerung des Schwierigkeitsgrades durch
Bewegungsverbindungen wie z.B. die Kombination
Slalom - Hocke - Sprung.
Die Kinder kamen zu unterschiedlichen Erfolgserlebnissen, aber alle liefen gerne Rollschuhe und liebten die
Geschwindigkeit. Sie konnten durch das Rollschuhlaufen ihre psychomotorischen Fähigkeiten wie Körperbeherrschung, Reaktionsfähigkeit und Gleichgewichtsgefühl verbessern.
Die „Tägliche Bewegungszeit“ kann aber auch ganz
ohne besondere Geräte auskommen und dennoch
den Bedürfnissen der Kinder nach Erlebnis und Bewegung entsprechen. Dies beweist die Arbeit der
Klassenlehrerin einer 1. Klasse der Wilhelm-HauffSchule in Darmstadt-Eberstadt, die mit den Kindern „natürliche“ Bewegungsstätten wieder entdeckte.
Die Wilhelm-Hauff-Schule in Darmstadt-Eberstadt
liegt in einem Hochhausgebiet nahe am Wald, den die
Kinder aber dennoch als Spiel- und Bewegungsraum
kaum angenommen hatten.
Dadurch entstand bei der Lehrerin einer 1. Klasse der
Plan, die „Tägliche Bewegungszeit“ mit den Kindern im
Wald zu verbringen.
Vor den täglichen Waldspaziergängen mit der ganzen
Klasse übte sie jeweils mit der Hälfte der Kinder den
Weg zum Wald - unter Beachtung der Verkehrsregeln und erforderliche Verhaltensregeln im Wald ein.
Dort wußten die Kinder von sich aus zunächst wenig
anzufangen. Die Lehrerin bereitete deshalb kleine
Aktionen vor, um die Waldspaziergänge erlebnisreich
zu gestalten, wie
• Mäusen Nüsse hinlegen
• Meisenknödel aufhängen
• einen Brief an den Nikolaus im Wald hinterlegen
• Schneeglöckchenzwiebeln pflanzen
• nach Gegenständen wie Tannenzapfen, Eicheln,
Borkenstücken u.ä. suchen
• Müll sammeln.
Im Lauf der Zeit wurden die Kinder im Wald dann
immer selbständiger und kreativer:
• Sie begannen über Holzstöße zu klettern.
• Zuerst balancierten sie nur auf den unteren Balken,
dann trauten sie sich immer höher.
Nun wollten auch die ängstlichen Kinder balancieren.
Sie wurden dabei von ihren Mitschülerinnen und
Mitschülern gestützt.
• Die ersten wagten große Sprünge von den
Holzstapeln zur Erde.
• Die Kinder veranstalteten Wettspringen.
• Sie legten einen Balken über einen Graben und
überquerten diesen dann.
Das war nicht leicht, denn der Balken drehte sich oft,
wenn ein Kind darüber ging. Die Kinder halfen sich
gegenseitig, hielten den Balken fest und gaben sich
beim Überqueren Hilfestellung.
Schließlich brauchten die Kinder keine Bewegungsanregung durch die Lehrerin mehr. Wenn die Klasse nun
losgeht, rennen sich, im Wald angekommen, die meisten erst einmal „die Seele aus dem Leib“, um dann
dazu überzugehen, die Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, die der Wald ihnen bietet, selbständig und nach
ihren aktuellen Bedürfnissen zu nutzen.
Alle Kinder sind durch die täglichen Waldgänge körperlich geschickter und mutiger und in ihrem gesamten
Verhalten kreativer und selbstbewußter geworden.
Die Kinder haben inzwischen auch die Eltern, von
denen einige dem Projekt anfangs eher skeptisch
und ängstlich gegenüberstanden, vom Nutzen der
täglichen Bewegungszeit im Wald überzeugt.
stadt - Eberstadt
Foto: Wilhelm - Hauff - Schule, Darm
7
Hutsche, hutsche, hutsche,
horch, da kommt die Kutsche,
her den Hut und her den Stock,
springen schnell wir auf den Boc
k,
dass wir auch mitrutsche´.
Morgen früh um halber ne
un
wollen wir in Nürnberg sein.
(Hildegard Wohlgemuth aus: Martin,
H./ Schmidt, B.H.(Hg.):
Es kommt ein Bär von Konstanz her.
rororo Reinbek 1986)
AG: „Tägliche Bewegung”:
Waldschule Wehrda, Marburg
I
In der Grundschule Wehrda ist die „Tägliche
Bewegungszeit“ eines von mehreren Angeboten
für die Jahrgangsstufen 1 und 2, das die Kinder
nach Einwahl freiwillig wahrnehmen können.
Die AG findet immer nach dem Unterricht in der
5. Stunde statt.
Der „Täglichen Bewegung“ liegen offene Spiel- und
Sportsituationen zugrunde, in denen sich die Kinder
mit attraktiven und vielseitig kombinierbaren Kleingeräten wie Rollschuhen, Rollbrettern, Pedalos selbsttätig
handelnd auseinander setzen und damit ihren individuellen Bewegungsbedürfnissen nachkommen können.
Die Kinder bestimmen selbst,
• welche Bewegungsformen sie verwirklichen
• welche Ziele sie mit welchen Mitteln erreichen
• mit welcher Geschwindigkeit sie dabei
vorgehen wollen und
• welche Risiken sie sich zutrauen.
Ein direkter Zusammenhang zur Verkehrserziehung ist
damit zunächst nicht intendiert.
Die Kinder nutzen das Bewegungsangebot als aktive
und kreative Erholungspause. Die Eltern berichten,
dass viele Kinder, die „in der Täglichen Bewegung
sind“, ausgeglichener, entspannter oder auch weniger
aggressiv nach Hause kommen.
Foto: Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M.
Wir fahren mit dem Rollbrett:
Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M.
D
Die Unterrichtseinheit, die mit einer 1. Klasse
durchgeführt wurde, sollte dazu beitragen, die
motorische Handlungsfähigkeit der Kinder zu
festigen und ihnen durch Eigenleistungen im Bewegungsbereich mehr Selbstvertrauen zu geben.
Im Bereich der Bewegungs- und Materialerfahrung
hatte sie folgende Zielsetzungen:
• allgemeine Schulung der Bewegungsfähigkeit
• Verbesserung der Koordinations- und Wahrnehmungsfähigkeit im Hinblick auf das Erleben von
Geschwindigkeit, der Regulierung von Brems- und
Beschleunigungsvorgängen und der Bewegungssteuerung
• Schulung des Gleichgewichts
Im Bereich des sozialen Lernens sollten die Kinder
befähigt werden,
• eigene Bewegungs- und Handlungseffekte
vorauszusehen
• beim gemeinsamen Gebrauch eines Rollbretts
partnerschaftlich zu handeln
• bei der relativ hohen Fortbewegungsgeschwindigkeit
Rücksicht zu nehmen und Zusammenstöße zu vermeiden
• vereinbarte und notwendige Regeln (auch im Hinblick auf den Straßenverkehr) einzuhalten
• bei gemeinsamen Erprobungen und Aufgabenlösungen zu kooperieren und sich gegenseitig zu helfen.
a,
Foto: Waldschule Wehrd
8
Insgesamt bestand die Unterrichtseinheit
aus fünf Teilen:
1. Die Kinder wurden in das Rollbrett fahren eingeführt.
Sie übten die Orientierung in der Halle,
erprobten verschiedene Lagen auf dem Brett und
die Fortbewegung mit einem Partner oder einer
Partnerin.
2. Im Hinblick auf Sicherheit, Rücksichtnahme und
Reaktionsfähigkeit übten sie
• Achterfahren
• Einfädeln
• Hindernissen ausweichen
• Abbremsen und Anfahren auf verschiedene Signale
• Richtungen einhalten
3. Die Kinder bauten und erprobten verschiedene
„Fahrzeuge“ wie „Autos“ aus umgedrehten kleinen
Kästen auf den Rollbrettern, „Liegewagen“ mit Hilfe
eines Kastendeckels, „Bus“ mit einer umgedrehten
Langbank u.ä.
4. Mit den Rollbrettern, „Autos“ und zu Fuß bewältigten
die Kinder einen selbst gebauten Hindernisparcours
mit Tunnel, Slalomstrecke, Brücke und Hügel.
5. Bei der Unterrichtsreflexion zum Abschluss berichteten die Kinder noch einmal von ihren persönlichen
Erlebnissen und malten sich in verschiedenen Situationen auf dem Rollbrett.
Marburg
9
Hutsche, hutsche, hutsche,
horch, da kommt die Kutsche,
her den Hut und her den Stock,
springen schnell wir auf den Boc
k,
dass wir auch mitrutsche´.
Morgen früh um halber ne
un
wollen wir in Nürnberg sein.
(Hildegard Wohlgemuth aus: Martin,
H./ Schmidt, B.H.(Hg.):
Es kommt ein Bär von Konstanz her.
rororo Reinbek 1986)
AG: „Tägliche Bewegung”:
Waldschule Wehrda, Marburg
I
In der Grundschule Wehrda ist die „Tägliche
Bewegungszeit“ eines von mehreren Angeboten
für die Jahrgangsstufen 1 und 2, das die Kinder
nach Einwahl freiwillig wahrnehmen können.
Die AG findet immer nach dem Unterricht in der
5. Stunde statt.
Der „Täglichen Bewegung“ liegen offene Spiel- und
Sportsituationen zugrunde, in denen sich die Kinder
mit attraktiven und vielseitig kombinierbaren Kleingeräten wie Rollschuhen, Rollbrettern, Pedalos selbsttätig
handelnd auseinander setzen und damit ihren individuellen Bewegungsbedürfnissen nachkommen können.
Die Kinder bestimmen selbst,
• welche Bewegungsformen sie verwirklichen
• welche Ziele sie mit welchen Mitteln erreichen
• mit welcher Geschwindigkeit sie dabei
vorgehen wollen und
• welche Risiken sie sich zutrauen.
Ein direkter Zusammenhang zur Verkehrserziehung ist
damit zunächst nicht intendiert.
Die Kinder nutzen das Bewegungsangebot als aktive
und kreative Erholungspause. Die Eltern berichten,
dass viele Kinder, die „in der Täglichen Bewegung
sind“, ausgeglichener, entspannter oder auch weniger
aggressiv nach Hause kommen.
Foto: Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M.
Wir fahren mit dem Rollbrett:
Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M.
D
Die Unterrichtseinheit, die mit einer 1. Klasse
durchgeführt wurde, sollte dazu beitragen, die
motorische Handlungsfähigkeit der Kinder zu
festigen und ihnen durch Eigenleistungen im Bewegungsbereich mehr Selbstvertrauen zu geben.
Im Bereich der Bewegungs- und Materialerfahrung
hatte sie folgende Zielsetzungen:
• allgemeine Schulung der Bewegungsfähigkeit
• Verbesserung der Koordinations- und Wahrnehmungsfähigkeit im Hinblick auf das Erleben von
Geschwindigkeit, der Regulierung von Brems- und
Beschleunigungsvorgängen und der Bewegungssteuerung
• Schulung des Gleichgewichts
Im Bereich des sozialen Lernens sollten die Kinder
befähigt werden,
• eigene Bewegungs- und Handlungseffekte
vorauszusehen
• beim gemeinsamen Gebrauch eines Rollbretts
partnerschaftlich zu handeln
• bei der relativ hohen Fortbewegungsgeschwindigkeit
Rücksicht zu nehmen und Zusammenstöße zu vermeiden
• vereinbarte und notwendige Regeln (auch im Hinblick auf den Straßenverkehr) einzuhalten
• bei gemeinsamen Erprobungen und Aufgabenlösungen zu kooperieren und sich gegenseitig zu helfen.
a,
Foto: Waldschule Wehrd
8
Insgesamt bestand die Unterrichtseinheit
aus fünf Teilen:
1. Die Kinder wurden in das Rollbrett fahren eingeführt.
Sie übten die Orientierung in der Halle,
erprobten verschiedene Lagen auf dem Brett und
die Fortbewegung mit einem Partner oder einer
Partnerin.
2. Im Hinblick auf Sicherheit, Rücksichtnahme und
Reaktionsfähigkeit übten sie
• Achterfahren
• Einfädeln
• Hindernissen ausweichen
• Abbremsen und Anfahren auf verschiedene Signale
• Richtungen einhalten
3. Die Kinder bauten und erprobten verschiedene
„Fahrzeuge“ wie „Autos“ aus umgedrehten kleinen
Kästen auf den Rollbrettern, „Liegewagen“ mit Hilfe
eines Kastendeckels, „Bus“ mit einer umgedrehten
Langbank u.ä.
4. Mit den Rollbrettern, „Autos“ und zu Fuß bewältigten
die Kinder einen selbst gebauten Hindernisparcours
mit Tunnel, Slalomstrecke, Brücke und Hügel.
5. Bei der Unterrichtsreflexion zum Abschluss berichteten die Kinder noch einmal von ihren persönlichen
Erlebnissen und malten sich in verschiedenen Situationen auf dem Rollbrett.
Marburg
9
Bewegungssicherheit
auf rollenden Geräten:
Geschwister-SchollSchule, Steinbach
Aktionstag „Bewegung”:
Grundschule, Fuldatal-Simmershausen
D
Die Grundschule Fuldatal-Simmershausen gestaltete im Rahmen der Aktion „Mit Sicherheit
selbständig unterwegs zur Schule und in der
Freizeit“ in der Kreissporthalle einen Aktionstag
für alle Kinder der Jahrgangstufen 1 bis 4.
F
Für dieses Projekt, das im Rahmen der Verkehrserziehung in einer 2. Klasse durchgeführt wurde,
standen insgesamt zwei Unterrichtswochen zur
Verfügung. Fächerübergreifend waren Sachunterricht, Sport, Musik und Kunst beteiligt.
Durch Hinzunahme einer Wochenplanstunde kamen
so zwei mal acht Unterrichtsstunden, d.h. insgesamt
16 Stunden zusammen.
Durch den Einsatz der Videos „Tiger und Bär im
Straßenverkehr“ und „Der kleine Tiger braucht ein
Fahrrad“ wurde eindringlich und anschaulich in die
Problematik eingeführt. Zwei Unterrichtsgänge
durch die Stadt Steinbach schlossen sich an, in denen
das Gehen in Gruppen eingeübt und die Schulwege
der Kinder „abgegangen“ wurden.
Von jedem Kind wurde eine Aufnahme vor seiner
Haustür gemacht. Gemeinsam wurde das Lied
„Mein Weg zur Schule“ von Rolf Zuckowsky gesungen.
In den Sportstunden wurden Bewegungsübungen zur
Förderung der Bewegungssicherheit auf rollenden
Geräten durchgeführt. Die Kinder hatten dazu ihre
eigenen Rollschuhe und Inline-Skater mitgebracht.
Eine besondere Attraktion waren die „Autos“,
die aus Rollbrettern und Kästen hergestellt waren.
Zum Abschluss mußte ein aus Verkehrsschildern
erstellter Parcours durchfahren werden.
Abgeschlossen wurde das Projekt durch eine Aktion
im Freien: Die Gruppe der Kinder, die ein Fahrrad
besaßen, fuhr auf ihren mitgebrachten Fahrrädern auf
einem Feldweg von ca. 2 km Länge am Steinbach
entlang und übte dort das Anfahren am Fahrbahnrand,
das Hintereinanderfahren, Abstand halten, Umschauen
und Handzeichen geben während der Fahrt. Die Gruppe der Kinder ohne eigenes Fahrrad machte mit den
eingeführten rollenden Geräten ein Geschicklichkeitstraining auf dem Schulhof.
Schwerpunkt der Aktivitäten bildete die Förderung der
Bewegungssicherheit der Schülerinnen und Schüler
durch Schulung ihrer koordinativen Fähigkeiten.
In der Sporthalle wurde ein Parcours mit verschiedenen Trainingsaufgaben eingerichtet:
• Balancieren auf Halbkugeln - Trainieren des
Gleichgewichts
• Taue laufen - Schnelles Reagieren im
Straßenverkehr
• Pedalo-Hindernis-Bahn - Trainieren der Sicherheit
auf Spielgeräten
• Skateboard-Slalom-Bahn - Sicherheitstraining mit
dem Skateboard
• Jonglieren - Förderung der Reaktion
• Balancieren auf der „rollenden Bank“ - Trainieren
des Gleichgewichts
Für die erfolgreiche Teilnahme wurde allen Schülerinnen und Schülern eine Urkunde überreicht.
Foto: Grundschule, Fuldat
al-Simmershausen
rei,
Eins, zwei, d
,
sechs, sieben
vier, fünf,
h den
hilf mir doc
.
ebock schieben
Schieb
?
Wo denn hin
n.
Nach Berli
uf
Setz dich dra
Fotos: Geschwister - Scholl - Schule, Steinbach
und
fahre hin.
: Kinderreime,
(aus: Dirx, Ruth Ravensburg 1987)
g
rla
Ve
er
Otto Mai
10
11
Bewegungssicherheit
auf rollenden Geräten:
Geschwister-SchollSchule, Steinbach
Aktionstag „Bewegung”:
Grundschule, Fuldatal-Simmershausen
D
Die Grundschule Fuldatal-Simmershausen gestaltete im Rahmen der Aktion „Mit Sicherheit
selbständig unterwegs zur Schule und in der
Freizeit“ in der Kreissporthalle einen Aktionstag
für alle Kinder der Jahrgangstufen 1 bis 4.
F
Für dieses Projekt, das im Rahmen der Verkehrserziehung in einer 2. Klasse durchgeführt wurde,
standen insgesamt zwei Unterrichtswochen zur
Verfügung. Fächerübergreifend waren Sachunterricht, Sport, Musik und Kunst beteiligt.
Durch Hinzunahme einer Wochenplanstunde kamen
so zwei mal acht Unterrichtsstunden, d.h. insgesamt
16 Stunden zusammen.
Durch den Einsatz der Videos „Tiger und Bär im
Straßenverkehr“ und „Der kleine Tiger braucht ein
Fahrrad“ wurde eindringlich und anschaulich in die
Problematik eingeführt. Zwei Unterrichtsgänge
durch die Stadt Steinbach schlossen sich an, in denen
das Gehen in Gruppen eingeübt und die Schulwege
der Kinder „abgegangen“ wurden.
Von jedem Kind wurde eine Aufnahme vor seiner
Haustür gemacht. Gemeinsam wurde das Lied
„Mein Weg zur Schule“ von Rolf Zuckowsky gesungen.
In den Sportstunden wurden Bewegungsübungen zur
Förderung der Bewegungssicherheit auf rollenden
Geräten durchgeführt. Die Kinder hatten dazu ihre
eigenen Rollschuhe und Inline-Skater mitgebracht.
Eine besondere Attraktion waren die „Autos“,
die aus Rollbrettern und Kästen hergestellt waren.
Zum Abschluss mußte ein aus Verkehrsschildern
erstellter Parcours durchfahren werden.
Abgeschlossen wurde das Projekt durch eine Aktion
im Freien: Die Gruppe der Kinder, die ein Fahrrad
besaßen, fuhr auf ihren mitgebrachten Fahrrädern auf
einem Feldweg von ca. 2 km Länge am Steinbach
entlang und übte dort das Anfahren am Fahrbahnrand,
das Hintereinanderfahren, Abstand halten, Umschauen
und Handzeichen geben während der Fahrt. Die Gruppe der Kinder ohne eigenes Fahrrad machte mit den
eingeführten rollenden Geräten ein Geschicklichkeitstraining auf dem Schulhof.
Schwerpunkt der Aktivitäten bildete die Förderung der
Bewegungssicherheit der Schülerinnen und Schüler
durch Schulung ihrer koordinativen Fähigkeiten.
In der Sporthalle wurde ein Parcours mit verschiedenen Trainingsaufgaben eingerichtet:
• Balancieren auf Halbkugeln - Trainieren des
Gleichgewichts
• Taue laufen - Schnelles Reagieren im
Straßenverkehr
• Pedalo-Hindernis-Bahn - Trainieren der Sicherheit
auf Spielgeräten
• Skateboard-Slalom-Bahn - Sicherheitstraining mit
dem Skateboard
• Jonglieren - Förderung der Reaktion
• Balancieren auf der „rollenden Bank“ - Trainieren
des Gleichgewichts
Für die erfolgreiche Teilnahme wurde allen Schülerinnen und Schülern eine Urkunde überreicht.
Foto: Grundschule, Fuldat
al-Simmershausen
rei,
Eins, zwei, d
,
sechs, sieben
vier, fünf,
h den
hilf mir doc
.
ebock schieben
Schieb
?
Wo denn hin
n.
Nach Berli
uf
Setz dich dra
Fotos: Geschwister - Scholl - Schule, Steinbach
und
fahre hin.
: Kinderreime,
(aus: Dirx, Ruth Ravensburg 1987)
g
rla
Ve
er
Otto Mai
10
11
Eins, zwei, drei, vier
, fünf
machen sich auf die
Strümpf ,
springen über Gräben
,
manchmal auch dane
ben,
fallen in die Sümpf ,
weg sind alle fünf !
Fotos: Grundschule Mitte, Oberursel
(aus: Kreusch-Jakob, D.
(Hg.):
Da hüpft der Frosch den
Ber
Ellermann Verlag, Münch g hinauf,
en 1987)
12
.
.
. . . . .
.
.
.
.
.
. .
.
. .. .
Wichtig war außerdem:
• die Einbeziehung aller fünf Sinne
• die Berücksichtigung der koordinativen Fähigkeiten.
Jedes Kind erhielt eine „Aktivitätenkarte“, auf der
die absolvierten Stationen durch Stempel vermerkt
wurden. Die Stationen wurden in Kleingruppen durchlaufen. Während der Pause konnten sich die Kinder an
einer Vitaminbar stärken, an der Eltern Getränke ausschenkten und Obst verteilten. Wer alle Stationen
durchlaufen hatte, erhielt eine Urkunde.
Station
Aktivität
Intention
1
Fahrradparcours
Bewegungskoordination
2
Denkmalbauen
Kreativität,
Gleichgewichtssinn,
Gruppenarbeit
3
Torwandschießen
Koordinationsfähigkeit
(gezielter Krafteinsatz)
4
Fußfühlweg
Tastsinnübung,
individuelle Erfahrung
5
Schwammstaffellauf
Geschicklichkeit,
Gruppensinn,
individuelle Erfahrung
6
Hüpfballrennen
Gleichgewichtsschulung,
Beinkraft
7
Mattenrennen
(Jahrgangsstufe 1:
Sackhüpfen)
Koordination,
soziales Miteinander,
Gleichgewicht
8
Rollbrettfahren
individuelle Erfahrung,
Bewegungskoordination,
Gleichgewicht
9
Zielwerfen
Koordinationsfähigkeit
10
Jonglieren
Geschicklichkeit,
individuelle Erfahrung,
Kreativität
11
Gegenstände ertasten
Tastsinn,
individuelle Erfahrung
12
Gruppenweitsprung
Gemeinschaftssinn,
Gleichgewichtssinn,
Beinkraft
13
Riechparcours
Geruchssinn,
individuelle Erfahrung
14
Säckchenparcours
Gleichgewichtssinn,
Konzentration,
Koordinationsfähigkeit
. . . . . . . . .
.
. . .
.
D
Das Fehlen einer Sportanlage in Schulnähe läßt
eine Durchführung der „traditionellen“ Bundesjugendspiele nicht zu.
Darüber hinaus suchte die Schule nach einer Form,
die intensive Selbsterfahrung abseits von Konkurrenz
und Wettbewerb zuließ und das individuelle Leistungspotenzial der Kinder besser integrierte.
Beschreibung und Dokumentation der Aktivitäten
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
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.
Sport- und Spielfest:
Grundschule Mitte, Oberursel
.
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. . . .
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13
Eins, zwei, drei, vier
, fünf
machen sich auf die
Strümpf ,
springen über Gräben
,
manchmal auch dane
ben,
fallen in die Sümpf ,
weg sind alle fünf !
Fotos: Grundschule Mitte, Oberursel
(aus: Kreusch-Jakob, D.
(Hg.):
Da hüpft der Frosch den
Ber
Ellermann Verlag, Münch g hinauf,
en 1987)
12
.
.
. . . . .
.
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. .. .
Wichtig war außerdem:
• die Einbeziehung aller fünf Sinne
• die Berücksichtigung der koordinativen Fähigkeiten.
Jedes Kind erhielt eine „Aktivitätenkarte“, auf der
die absolvierten Stationen durch Stempel vermerkt
wurden. Die Stationen wurden in Kleingruppen durchlaufen. Während der Pause konnten sich die Kinder an
einer Vitaminbar stärken, an der Eltern Getränke ausschenkten und Obst verteilten. Wer alle Stationen
durchlaufen hatte, erhielt eine Urkunde.
Station
Aktivität
Intention
1
Fahrradparcours
Bewegungskoordination
2
Denkmalbauen
Kreativität,
Gleichgewichtssinn,
Gruppenarbeit
3
Torwandschießen
Koordinationsfähigkeit
(gezielter Krafteinsatz)
4
Fußfühlweg
Tastsinnübung,
individuelle Erfahrung
5
Schwammstaffellauf
Geschicklichkeit,
Gruppensinn,
individuelle Erfahrung
6
Hüpfballrennen
Gleichgewichtsschulung,
Beinkraft
7
Mattenrennen
(Jahrgangsstufe 1:
Sackhüpfen)
Koordination,
soziales Miteinander,
Gleichgewicht
8
Rollbrettfahren
individuelle Erfahrung,
Bewegungskoordination,
Gleichgewicht
9
Zielwerfen
Koordinationsfähigkeit
10
Jonglieren
Geschicklichkeit,
individuelle Erfahrung,
Kreativität
11
Gegenstände ertasten
Tastsinn,
individuelle Erfahrung
12
Gruppenweitsprung
Gemeinschaftssinn,
Gleichgewichtssinn,
Beinkraft
13
Riechparcours
Geruchssinn,
individuelle Erfahrung
14
Säckchenparcours
Gleichgewichtssinn,
Konzentration,
Koordinationsfähigkeit
. . . . . . . . .
.
. . .
.
D
Das Fehlen einer Sportanlage in Schulnähe läßt
eine Durchführung der „traditionellen“ Bundesjugendspiele nicht zu.
Darüber hinaus suchte die Schule nach einer Form,
die intensive Selbsterfahrung abseits von Konkurrenz
und Wettbewerb zuließ und das individuelle Leistungspotenzial der Kinder besser integrierte.
Beschreibung und Dokumentation der Aktivitäten
.
.
.
.
.
.
.
.
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.
Sport- und Spielfest:
Grundschule Mitte, Oberursel
.
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. . . .
.
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.
.
. . .
13
Bewegungstag:
Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal
D
Der „Bewegungstag“ ist ein erweiterter Bundesjugendspiel-Tag, in den vor allem verkehrserzieherische Elemente integriert wurden.
Für die Jahrgangsstufe 1 und 2 wurde ganz auf die
tradierten Übungen der Bundesjugendspiele „Laufen,
Werfen, Springen“ verzichtet. Für sie wurde stattdessen in der Turnhalle eine „Dschungellandschaft“ eingerichtet. Diese bietet vielfältige Bewegungsanreize
sowie Übungen zur Wahrnehmungsschulung.
An den einzelnen Stationen können die Kinder
• Kokosnüsse vom Baum holen, in den Kasten werfen,
auf den Bänken hochlaufen und runterrutschen oder
an der Sprossenwand klettern
• einen steilen Felsen erklimmen und abspringen
• an Lianen schwingen, schaukeln, einhängen usw.,
Gegenstände im Schwingen mit den Füßen halten
• in der Affenschaukel dösen
• in der großen Dreier-Affenschaukel ausruhen
• an Lianen von Baum zu Baum schwingen:
unterhalb fließt ein gefährlicher Fluss mit großen
Krokodilen und gefährlichen Würgeschlangen
• durch den Tunnel/das Dickicht/die Höhle kriechen
• durch eine sehr enge Höhle kriechen.
Vor Betreten der Halle werden die Kinder in die Verhaltensregeln für das „Überleben im Dschungel“ eingeführt. Während sie mit ihrer Klasse im Dschungel
sind, wird Musik gespielt. Wenn die Musik stoppt, wird
eine der folgenden Anweisungen gerufen:
„Feuer“, d.h. auf eine blaue Matte retten,
„Wasser“, d.h. auf die Geräte klettern,
„Blitz“, d.h. sich sofort hinlegen.
Spiel-Sport-Fest mit Eltern:
Wilhelm-Hauff-Schule, Darmstadt-Eberstadt
D
Da die körperliche Fitness und Freude an der Bewegung bei den Schülerinnen und Schülern sehr
unterschiedlich sind, praktiziert die Wilhelm-HauffSchule in Darmstadt-Eberstadt seit einigen Jahren
eine veränderte Form der Bundesjugendspiele. Sie
gelingt nur, weil Eltern bei der Gruppenbetreuung
helfen.
An der Veranstaltung nehmen alle Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 4 teil. Sie findet einmal im Jahr an
einem Schulvormittag in der Gymnastikhalle, auf dem
Schulhof und dem Spiel-Sportplatz der Schule statt.
Zielsetzungen der Veranstaltung sind:
• Schaffung von Bewegungssituationen, die Freude
bereiten und motivieren
• Integration aller Kinder, auch solcher, die körperliche
Behinderungen aufweisen
• Berücksichtigung individueller körperlicher Voraussetzungen. Die Kinder bestimmen Auswahl der
Übungen, Abfolge und Tempo selbst
• Einbeziehung der Eltern
Folgende Übungen werden angeboten:
Aktivität
Intention
Balancieren:
Bewegungskoordination,
Gleichgewicht finden und halten
auf schmalem Untergrund
Korbwerfen:
Auge-Hand-Körper-Koordination
(vom Trampolin)
Parcours:
(Fahrrad,
Dreirad,
Roller)
Gleichgewicht finden und halten
auf labilem Untergrund
Hüpfstation:
(Springseile,
Moonhoppers,
Schwungseil)
Sprungkraft, Gleichgewicht,
Koordination
Wurfstation:
Auge-Hand-Koordination,
Schätzen von Entfernungen
Stelzenlauf:
Gleichgewicht
Zeitungsrennen:
Raumorientierung,
Geschwindigkeit
Halbkugellauf:
Gleichgewicht
Pedalo,
Zauberkreisel:
Gleichgewicht, Geschicklichkeit,
Ausdauer
Medizinballweitwurf:
Kraft, Auge-Hand-Koordination
Weitsprung:
(BJSp)
Sprungkraft, Geschwindigkeit
50-Meterlauf:
(BJSp)
Geschwindigkeit, Reaktion, Kraft
Weitwurf :
(BJSp)
Kraft, Auge-Hand-Koordination
(wird nicht während des Spielfestes
abgenommen, da es die räumlichen
Gegebenheiten nicht zulassen)
Foto: Grundschule, Fuldatal-Simmershausen
14
15
Bewegungstag:
Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal
D
Der „Bewegungstag“ ist ein erweiterter Bundesjugendspiel-Tag, in den vor allem verkehrserzieherische Elemente integriert wurden.
Für die Jahrgangsstufe 1 und 2 wurde ganz auf die
tradierten Übungen der Bundesjugendspiele „Laufen,
Werfen, Springen“ verzichtet. Für sie wurde stattdessen in der Turnhalle eine „Dschungellandschaft“ eingerichtet. Diese bietet vielfältige Bewegungsanreize
sowie Übungen zur Wahrnehmungsschulung.
An den einzelnen Stationen können die Kinder
• Kokosnüsse vom Baum holen, in den Kasten werfen,
auf den Bänken hochlaufen und runterrutschen oder
an der Sprossenwand klettern
• einen steilen Felsen erklimmen und abspringen
• an Lianen schwingen, schaukeln, einhängen usw.,
Gegenstände im Schwingen mit den Füßen halten
• in der Affenschaukel dösen
• in der großen Dreier-Affenschaukel ausruhen
• an Lianen von Baum zu Baum schwingen:
unterhalb fließt ein gefährlicher Fluss mit großen
Krokodilen und gefährlichen Würgeschlangen
• durch den Tunnel/das Dickicht/die Höhle kriechen
• durch eine sehr enge Höhle kriechen.
Vor Betreten der Halle werden die Kinder in die Verhaltensregeln für das „Überleben im Dschungel“ eingeführt. Während sie mit ihrer Klasse im Dschungel
sind, wird Musik gespielt. Wenn die Musik stoppt, wird
eine der folgenden Anweisungen gerufen:
„Feuer“, d.h. auf eine blaue Matte retten,
„Wasser“, d.h. auf die Geräte klettern,
„Blitz“, d.h. sich sofort hinlegen.
Spiel-Sport-Fest mit Eltern:
Wilhelm-Hauff-Schule, Darmstadt-Eberstadt
D
Da die körperliche Fitness und Freude an der Bewegung bei den Schülerinnen und Schülern sehr
unterschiedlich sind, praktiziert die Wilhelm-HauffSchule in Darmstadt-Eberstadt seit einigen Jahren
eine veränderte Form der Bundesjugendspiele. Sie
gelingt nur, weil Eltern bei der Gruppenbetreuung
helfen.
An der Veranstaltung nehmen alle Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 4 teil. Sie findet einmal im Jahr an
einem Schulvormittag in der Gymnastikhalle, auf dem
Schulhof und dem Spiel-Sportplatz der Schule statt.
Zielsetzungen der Veranstaltung sind:
• Schaffung von Bewegungssituationen, die Freude
bereiten und motivieren
• Integration aller Kinder, auch solcher, die körperliche
Behinderungen aufweisen
• Berücksichtigung individueller körperlicher Voraussetzungen. Die Kinder bestimmen Auswahl der
Übungen, Abfolge und Tempo selbst
• Einbeziehung der Eltern
Folgende Übungen werden angeboten:
Aktivität
Intention
Balancieren:
Bewegungskoordination,
Gleichgewicht finden und halten
auf schmalem Untergrund
Korbwerfen:
Auge-Hand-Körper-Koordination
(vom Trampolin)
Parcours:
(Fahrrad,
Dreirad,
Roller)
Gleichgewicht finden und halten
auf labilem Untergrund
Hüpfstation:
(Springseile,
Moonhoppers,
Schwungseil)
Sprungkraft, Gleichgewicht,
Koordination
Wurfstation:
Auge-Hand-Koordination,
Schätzen von Entfernungen
Stelzenlauf:
Gleichgewicht
Zeitungsrennen:
Raumorientierung,
Geschwindigkeit
Halbkugellauf:
Gleichgewicht
Pedalo,
Zauberkreisel:
Gleichgewicht, Geschicklichkeit,
Ausdauer
Medizinballweitwurf:
Kraft, Auge-Hand-Koordination
Weitsprung:
(BJSp)
Sprungkraft, Geschwindigkeit
50-Meterlauf:
(BJSp)
Geschwindigkeit, Reaktion, Kraft
Weitwurf :
(BJSp)
Kraft, Auge-Hand-Koordination
(wird nicht während des Spielfestes
abgenommen, da es die räumlichen
Gegebenheiten nicht zulassen)
Foto: Grundschule, Fuldatal-Simmershausen
14
15
D
Die
meisten Kinder besitzen bereits bei Schuleintritt ein Fahrrad. Je älter sie werden, desto häufiger bewegen sie sich auch in öffentlichen Verkehrsräumen. Das Fahrrad ist das beliebteste Verkehrsmittel der Kinder. Dabei sind junge Kinder damit im Straßenverkehr häufig noch überfordert. Sie sind
so mit dem Beherrschen ihres Fahrrads beschäftigt, dass die Konzentration zur gleichzeitigen Beachtung des Verkehrsgeschehens nicht mehr ausreicht. Darüber hinaus sind Kinderfahrräder nicht immer
in verkehrsgerechtem Zustand.
Viele Schulen thematisieren deshalb bereits in den Jahrgangsstufen 1 und 2 den sicheren Umgang mit
dem Fahrrad im Straßenverkehr. Sie bieten den Kindern während und außerhalb der Unterrichtszeiten
ein motorisches Radfahrtraining an, als Vorübung auch das Rollerfahren. Die sichere Beherrschung
des Fahrrads wird dann in Projekten oder Aktionstagen überprüft. Dort wird immer auch die Verkehrssicherheit der Fahrräder kontrolliert. Die Kinder erhalten Anleitung zur Selbstkontrolle und Selbstverantwortung, indem sie z.B. zum eigenhändigen Durchführen kleinerer Reparaturen befähigt werden.
Zur Verkehrssicherheit gehört auch, dass Kinder immer mit Helm fahren - und verstehen, warum sie
das tun sollen.
Bei der Einrichtung von Fahrrad-Werkstätten und der Durchführung von Aktionstagen bedienen sich
die Schulen im allgemeinen der Landesverkehrwachten und der Jugendverkehrsschulen, der Angebote
der Partner der Aktion, sowie des Know-hows außerschulischer Fachleute. Insbesondere werden auch
die Eltern zur Mitarbeit - und Mitverantwortung - herangezogen.
Roller fahren als Vorübung zum Radfahrtraining: Ackermannschule, Frankfurt/M.
E
Eine 1. Klasse der Ackermannschule in Frankfurt
führte eine Unterrichtseinheit „Roller fahren“ als
Vorstufe zum motorischen Radfahrtraining durch.
Der Schule standen Ballonroller zur Verfügung. Geübt
wurde auf dem Schulhof. Die Unterrichtseinheit wurde
innerhalb von zwei Schulwochen durchgeführt.
Im Rahmen der „Freien Arbeit“ wurde in drei Kleingruppen mit je acht Schülerinnen und Schülern geübt.
Jeder Gruppe stand - jeweils in einer 5. Stunde - pro
Woche eine Stunde zur Verfügung.
Folgende sieben Übungen wurden auf dem Schulhof durchgeführt:
1. Freies Fahren über den Schulhof, d.h. vertraut
machen mit dem Roller
2. Fahren auf markierter gerader Linie, d.h. langsam
fahren und Spur halten
3. Einhändig fahren auf markierter gerader Linie abwechselnd mit der rechten oder der linken Hand
am Lenker, d.h. Gleichgewicht und Spur halten,
rechts-links-Orientierung üben
4. Fahren auf markierter gerader Linie, bremsen, anhalten und Fahrtrichtungsänderung auf Klatschen der
Lehrerin hin vornehmen, d.h. Reaktionsfähigkeit beweisen, bremsen und wenden mit dem Roller üben
5. Hintereinanderfahren auf markierter gerader Linie
und mehrmaliges Überholen des vorausfahrenden
Kindes links in Fahrtrichtung, d.h. langsam fahren,
Abstand halten, beschleunigen, einordnen,
Spur halten
6. Im Kreis fahren, auf Klatschen der Lehrerin hin anhalten und in Gegenrichtung im Kreis weiterfahren,
d.h. Fähigkeiten wie bei Übungen 4 zeigen
7. Rollergeschicklichkeitsparcours - Kurven fahren auf
Slalomstrecke mit immer kleiner werdendem Abstand der aufgestellten Hindernisse, d.h. erproben
aller in den vorhergegangenen Übungen erlangter
Fertigkeiten.
Fächerübergreifend bestimmte die Verkehrserziehung
in diesen beiden Wochen auch den Musik- und Kunstunterricht.
In Musik wurde das Lied eingeübt:
„Ich fahr´ mit meinem Roller/Fahrrad/Auto
in die weite Welt,
ich fahr´ mit meinem Roller/Fahrrad/Auto,
so weit es mir gefällt.
Bei Ampel rot ich bleibe steh´n,
bei Ampel grün darf´s weitergeh´n.“
Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg
Sicherheit auf dem
Fahrrad
Während des Singens liefen die Kinder hintereinander
durch den Klassenraum, beim Singen der Textstelle
„Bei Ampel rot ich bleibe steh´n“ mußten sie anhalten,
um dann bei der nächsten Zeile weiterzulaufen.
Im Kunstunterricht entstand eine Gemeinschaftsarbeit:
Jedes Kind malte sich mit Wachsmalstiften auf einem
Roller und schnitt das Bild anschließend aus. Die Einzelbilder wurden auf Tonpapier aufgeklebt, so dass die
ganze Klasse beim Roller fahren im Bild festgehalten ist.
Die Begeisterung der Kinder für das Rollerfahren war
groß, das Rollerfahren selbst ihnen aber unbekannt.
Keines der Kinder besaß einen Roller. So kostete das
sich Vertrautmachen mit dem Roller und das Erlernen
des freien Fahrens einige Zeit. Die Übungen 3, 4 und 5
fielen den meisten Kindern schwer. Die Ziele der Unterrichtseinheit konnten in der zur Verfügung stehenden
Zeit nur teilweise erreicht werden. Sobald die Roller
für die Klasse wieder zur Verfügung stehen, wird das
Projekt deshalb fortgesetzt, um Geschicklichkeit und
Bewegungssicherheit zu erweitern.
hen,
einmal ins Städtc
Stadt,
ich ging einmal zur
n Rädchen,
da kauft’ ich mir ei
n Rad.
da kauft’ ich mir ei
llt’ nicht laufen,
Das Rädchen wo
eh’n.
da blieb es einfach st
Ich ging
Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg
16
reime.
(aus: Dirx, Ruth: Kinder
burg 1987)
ens
Rav
lag
Ver
ier
Otto Ma
17
D
Die
meisten Kinder besitzen bereits bei Schuleintritt ein Fahrrad. Je älter sie werden, desto häufiger bewegen sie sich auch in öffentlichen Verkehrsräumen. Das Fahrrad ist das beliebteste Verkehrsmittel der Kinder. Dabei sind junge Kinder damit im Straßenverkehr häufig noch überfordert. Sie sind
so mit dem Beherrschen ihres Fahrrads beschäftigt, dass die Konzentration zur gleichzeitigen Beachtung des Verkehrsgeschehens nicht mehr ausreicht. Darüber hinaus sind Kinderfahrräder nicht immer
in verkehrsgerechtem Zustand.
Viele Schulen thematisieren deshalb bereits in den Jahrgangsstufen 1 und 2 den sicheren Umgang mit
dem Fahrrad im Straßenverkehr. Sie bieten den Kindern während und außerhalb der Unterrichtszeiten
ein motorisches Radfahrtraining an, als Vorübung auch das Rollerfahren. Die sichere Beherrschung
des Fahrrads wird dann in Projekten oder Aktionstagen überprüft. Dort wird immer auch die Verkehrssicherheit der Fahrräder kontrolliert. Die Kinder erhalten Anleitung zur Selbstkontrolle und Selbstverantwortung, indem sie z.B. zum eigenhändigen Durchführen kleinerer Reparaturen befähigt werden.
Zur Verkehrssicherheit gehört auch, dass Kinder immer mit Helm fahren - und verstehen, warum sie
das tun sollen.
Bei der Einrichtung von Fahrrad-Werkstätten und der Durchführung von Aktionstagen bedienen sich
die Schulen im allgemeinen der Landesverkehrwachten und der Jugendverkehrsschulen, der Angebote
der Partner der Aktion, sowie des Know-hows außerschulischer Fachleute. Insbesondere werden auch
die Eltern zur Mitarbeit - und Mitverantwortung - herangezogen.
Roller fahren als Vorübung zum Radfahrtraining: Ackermannschule, Frankfurt/M.
E
Eine 1. Klasse der Ackermannschule in Frankfurt
führte eine Unterrichtseinheit „Roller fahren“ als
Vorstufe zum motorischen Radfahrtraining durch.
Der Schule standen Ballonroller zur Verfügung. Geübt
wurde auf dem Schulhof. Die Unterrichtseinheit wurde
innerhalb von zwei Schulwochen durchgeführt.
Im Rahmen der „Freien Arbeit“ wurde in drei Kleingruppen mit je acht Schülerinnen und Schülern geübt.
Jeder Gruppe stand - jeweils in einer 5. Stunde - pro
Woche eine Stunde zur Verfügung.
Folgende sieben Übungen wurden auf dem Schulhof durchgeführt:
1. Freies Fahren über den Schulhof, d.h. vertraut
machen mit dem Roller
2. Fahren auf markierter gerader Linie, d.h. langsam
fahren und Spur halten
3. Einhändig fahren auf markierter gerader Linie abwechselnd mit der rechten oder der linken Hand
am Lenker, d.h. Gleichgewicht und Spur halten,
rechts-links-Orientierung üben
4. Fahren auf markierter gerader Linie, bremsen, anhalten und Fahrtrichtungsänderung auf Klatschen der
Lehrerin hin vornehmen, d.h. Reaktionsfähigkeit beweisen, bremsen und wenden mit dem Roller üben
5. Hintereinanderfahren auf markierter gerader Linie
und mehrmaliges Überholen des vorausfahrenden
Kindes links in Fahrtrichtung, d.h. langsam fahren,
Abstand halten, beschleunigen, einordnen,
Spur halten
6. Im Kreis fahren, auf Klatschen der Lehrerin hin anhalten und in Gegenrichtung im Kreis weiterfahren,
d.h. Fähigkeiten wie bei Übungen 4 zeigen
7. Rollergeschicklichkeitsparcours - Kurven fahren auf
Slalomstrecke mit immer kleiner werdendem Abstand der aufgestellten Hindernisse, d.h. erproben
aller in den vorhergegangenen Übungen erlangter
Fertigkeiten.
Fächerübergreifend bestimmte die Verkehrserziehung
in diesen beiden Wochen auch den Musik- und Kunstunterricht.
In Musik wurde das Lied eingeübt:
„Ich fahr´ mit meinem Roller/Fahrrad/Auto
in die weite Welt,
ich fahr´ mit meinem Roller/Fahrrad/Auto,
so weit es mir gefällt.
Bei Ampel rot ich bleibe steh´n,
bei Ampel grün darf´s weitergeh´n.“
Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg
Sicherheit auf dem
Fahrrad
Während des Singens liefen die Kinder hintereinander
durch den Klassenraum, beim Singen der Textstelle
„Bei Ampel rot ich bleibe steh´n“ mußten sie anhalten,
um dann bei der nächsten Zeile weiterzulaufen.
Im Kunstunterricht entstand eine Gemeinschaftsarbeit:
Jedes Kind malte sich mit Wachsmalstiften auf einem
Roller und schnitt das Bild anschließend aus. Die Einzelbilder wurden auf Tonpapier aufgeklebt, so dass die
ganze Klasse beim Roller fahren im Bild festgehalten ist.
Die Begeisterung der Kinder für das Rollerfahren war
groß, das Rollerfahren selbst ihnen aber unbekannt.
Keines der Kinder besaß einen Roller. So kostete das
sich Vertrautmachen mit dem Roller und das Erlernen
des freien Fahrens einige Zeit. Die Übungen 3, 4 und 5
fielen den meisten Kindern schwer. Die Ziele der Unterrichtseinheit konnten in der zur Verfügung stehenden
Zeit nur teilweise erreicht werden. Sobald die Roller
für die Klasse wieder zur Verfügung stehen, wird das
Projekt deshalb fortgesetzt, um Geschicklichkeit und
Bewegungssicherheit zu erweitern.
hen,
einmal ins Städtc
Stadt,
ich ging einmal zur
n Rädchen,
da kauft’ ich mir ei
n Rad.
da kauft’ ich mir ei
llt’ nicht laufen,
Das Rädchen wo
eh’n.
da blieb es einfach st
Ich ging
Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg
16
reime.
(aus: Dirx, Ruth: Kinder
burg 1987)
ens
Rav
lag
Ver
ier
Otto Ma
17
Foto : Grundschule, Königstein
Motorisches Radfahrtraining:
Goetheschule, Lampertheim
V
Viele Kinder bekommen heute schon im Vorschulalter ein Fahrrad geschenkt. Für sie ist es in
erster Linie ein Spielgerät, mit dem sie sich in ihrer
näheren Umgebung schneller als zu Fuß bewegen
können.
Auch viele Kinder am Schulanfang sind noch sehr mit
der Beherrschung des Fahrrads beschäftigt.
Die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen stellt
für sie noch eine Überforderung dar.
Die Goetheschule führt deshalb in der Jahrgangsstufe 2
drei Wochen lang ein motorisches Radfahrtraining
durch. Pro Woche stehen dafür drei Doppelstunden zur
Verfügung. Geübt wird in Kleingruppen von sieben bis
neun Kindern. Durch dieses Training sollen die Kinder
befähigt werden, das Fahrrad so zu beherrschen, dass
sie sich auf das sichere Verhalten mit dem Fahrrad im
Verkehr konzentrieren können. Die Fahrräder wurden
vom Goetheschulverein finanziert.
Das Training besteht aus drei Übungseinheiten:
1. Gleichgewichts- und Lenkungsschulung
mit folgenden Übungen:
• Bremsen
• Anhalten und absteigen
• Durchfahren einer Gasse
• Fahren auf einer Linie
• „Obst pflücken“ (Hochstrecken, Heraushalten
eines Armes)
• Fahren auf unterschiedlichem Untergrund
2. Koordinationsfähigkeit und Erweiterung des
Blickfeldes mit Übungen wie:
• Wer fährt eine Strecke am langsamsten?
• Anhalten an einer Bremsmarkierung (Fuß- und
Handbremse)
• „Acht“ fahren
• Überfahren eines Hindernisses
• Parallelfahren
• Slalomfahren
• Unterfahren einer „Barriere“
• Berühren eines hoch gehaltenen Gegenstandes
Foto: Grundschule, Königstein
3. Koordinationsschulung mit Einbeziehung akustischer und optischer Signale:
• Umblick auf Zuruf
• Umblick auf Zuruf und Erkennen von Gegenständen
• Überfahren einer Wippe
• Mitnahme eines Gegenstandes
• Imitationsfahren
• Freies Fahren
• Berühren von Gegenständen oder auch Personen
18
Die Kinder lernen ihr Fahrrad so zu beherrschen,
dass bei der Verkehrserziehung in den Jahrgangsstufen
4 und der Jugendverkehrsschule darauf aufgebaut werden kann.
Radfahrtraining:
Grundschule Stierstadt/Oberursel
D
Die Grundschule Stierstadt bietet den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 2 und 3 am
Nachmittag außerhalb der Unterrichtszeit ein Radfahrtraining auf dem Schulhof an.
Geübt wird in Gruppen von maximal zehn Kindern:
• Die Kinder kommen mit ihren eigenen Fahrrädern.
• Die Fahrräder werden auf ihre Verkehrssicherheit
überprüft. Gegebenenfalls werden den Eltern
Ratschläge mitgegeben.
• Die Unterschiede zwischen notwendiger und
verspielt aufwendiger Fahrradausstattung werden
verdeutlicht.
• Die Bedeutung des Helmschutzes wird bewusst
gemacht.
• Alle Kinder erhalten abschließend einen kleinen
Wimpel oder ähnliches.
Start wie 1, aber genaues Fahren entlang einer Linie
(Seil), am Ende absteigen wie 1.
a) Das Seil wird in Rechts- und auch in Linksbögen
gelegt, bevor sich Kinder bei Start in Gegenrichtung am Seil begegnen (b). Es muß vorab geklärt
sein, wer außen und wer innen entlang fährt.
b) Bei sicheren Kindern kann angeregt werden, sich
bei der Begegnung kurz an einer Hand zu berühren.
c) Für Kinder der 3. Klasse wird b) durch die
Forderung ergänzt, sich extrem langsam (ohne
Wackeln) zu begegnen und einen kleinen Gegenstand zu übergeben. Außerdem wird die Fahrstrecke durch „Schlangenlinien“ der Seilmarkierung
erschwert. Der Ort der Begegnung kann markiert
werden, damit beide Kinder ihre Fahrzeit mit
Umsicht einteilen müssen.
Übungsaufbau und -abfolge:
1. Übungsziel:
Verkehrssicherer Start, sicheres Absteigen:
Aufstellen der Räder - auf Abstände (Rücksichtnahme)
achten
Start auf einer Markierung:
• Umsehen (ggf. hinter dem startenden Kind
Farbkarten zeigen, die erkannt werden müssen)
• Handzeichen geben
• Beide Hände am Lenker
• Gerade starten
• Punktgenau absteigen
Beobachtung: Viele Kinder sind sehr unsicher, wollen
jedoch schnell fahren.
Daher: Fahrstrecke sehr kurz halten.
3. Slalomfahren in verschiedenen Varianten, das Fahren durch schmale „Gassen“, das Umfahren von
„Inseln“ (Reifen) bereiten das Fahren der Acht vor.
2. Übungsziel:
Auf ein Gegenüber achten, Fahrtrichtung und Fahrtziel gut einschätzen, Abstände wahren, kurz eine
Hand vom Lenker lösen
4. In der Acht (Durchmesser jedes Kreises ca. 4 m)
wird nach dem Start (wie 1) liniengenaues Fahren und
die Regel „rechts vor links“ geübt. Dabei sind jeweils
drei Kinder in der Acht unterwegs; Sie fahren zweimal,
bevor sie punktgenau ausfahren. Die Kinder der 3. Jahrgangsstufe haben viel Spaß an dem Parcour mit Kreuzung nach der Acht. Vor allem der Einbau von Reutherbrett und „Gassen“ sowie „Inseln“ können die Strecke
interessant machen und die Anforderungen an Fahrgeschicklichkeit, Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit
erhöhen.
Die Schule nimmt darüber hinaus die Möglichkeit wahr,
Verkehrsübungsplatz-Elemente des ADAC auszuleihen.
Sie kann dadurch weitere Übungsvariationen anbieten,
die zum sicheren Umgang mit dem Verkehrsmittel
„Fahrrad“ anregen.
19
Foto : Grundschule, Königstein
Motorisches Radfahrtraining:
Goetheschule, Lampertheim
V
Viele Kinder bekommen heute schon im Vorschulalter ein Fahrrad geschenkt. Für sie ist es in
erster Linie ein Spielgerät, mit dem sie sich in ihrer
näheren Umgebung schneller als zu Fuß bewegen
können.
Auch viele Kinder am Schulanfang sind noch sehr mit
der Beherrschung des Fahrrads beschäftigt.
Die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen stellt
für sie noch eine Überforderung dar.
Die Goetheschule führt deshalb in der Jahrgangsstufe 2
drei Wochen lang ein motorisches Radfahrtraining
durch. Pro Woche stehen dafür drei Doppelstunden zur
Verfügung. Geübt wird in Kleingruppen von sieben bis
neun Kindern. Durch dieses Training sollen die Kinder
befähigt werden, das Fahrrad so zu beherrschen, dass
sie sich auf das sichere Verhalten mit dem Fahrrad im
Verkehr konzentrieren können. Die Fahrräder wurden
vom Goetheschulverein finanziert.
Das Training besteht aus drei Übungseinheiten:
1. Gleichgewichts- und Lenkungsschulung
mit folgenden Übungen:
• Bremsen
• Anhalten und absteigen
• Durchfahren einer Gasse
• Fahren auf einer Linie
• „Obst pflücken“ (Hochstrecken, Heraushalten
eines Armes)
• Fahren auf unterschiedlichem Untergrund
2. Koordinationsfähigkeit und Erweiterung des
Blickfeldes mit Übungen wie:
• Wer fährt eine Strecke am langsamsten?
• Anhalten an einer Bremsmarkierung (Fuß- und
Handbremse)
• „Acht“ fahren
• Überfahren eines Hindernisses
• Parallelfahren
• Slalomfahren
• Unterfahren einer „Barriere“
• Berühren eines hoch gehaltenen Gegenstandes
Foto: Grundschule, Königstein
3. Koordinationsschulung mit Einbeziehung akustischer und optischer Signale:
• Umblick auf Zuruf
• Umblick auf Zuruf und Erkennen von Gegenständen
• Überfahren einer Wippe
• Mitnahme eines Gegenstandes
• Imitationsfahren
• Freies Fahren
• Berühren von Gegenständen oder auch Personen
18
Die Kinder lernen ihr Fahrrad so zu beherrschen,
dass bei der Verkehrserziehung in den Jahrgangsstufen
4 und der Jugendverkehrsschule darauf aufgebaut werden kann.
Radfahrtraining:
Grundschule Stierstadt/Oberursel
D
Die Grundschule Stierstadt bietet den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 2 und 3 am
Nachmittag außerhalb der Unterrichtszeit ein Radfahrtraining auf dem Schulhof an.
Geübt wird in Gruppen von maximal zehn Kindern:
• Die Kinder kommen mit ihren eigenen Fahrrädern.
• Die Fahrräder werden auf ihre Verkehrssicherheit
überprüft. Gegebenenfalls werden den Eltern
Ratschläge mitgegeben.
• Die Unterschiede zwischen notwendiger und
verspielt aufwendiger Fahrradausstattung werden
verdeutlicht.
• Die Bedeutung des Helmschutzes wird bewusst
gemacht.
• Alle Kinder erhalten abschließend einen kleinen
Wimpel oder ähnliches.
Start wie 1, aber genaues Fahren entlang einer Linie
(Seil), am Ende absteigen wie 1.
a) Das Seil wird in Rechts- und auch in Linksbögen
gelegt, bevor sich Kinder bei Start in Gegenrichtung am Seil begegnen (b). Es muß vorab geklärt
sein, wer außen und wer innen entlang fährt.
b) Bei sicheren Kindern kann angeregt werden, sich
bei der Begegnung kurz an einer Hand zu berühren.
c) Für Kinder der 3. Klasse wird b) durch die
Forderung ergänzt, sich extrem langsam (ohne
Wackeln) zu begegnen und einen kleinen Gegenstand zu übergeben. Außerdem wird die Fahrstrecke durch „Schlangenlinien“ der Seilmarkierung
erschwert. Der Ort der Begegnung kann markiert
werden, damit beide Kinder ihre Fahrzeit mit
Umsicht einteilen müssen.
Übungsaufbau und -abfolge:
1. Übungsziel:
Verkehrssicherer Start, sicheres Absteigen:
Aufstellen der Räder - auf Abstände (Rücksichtnahme)
achten
Start auf einer Markierung:
• Umsehen (ggf. hinter dem startenden Kind
Farbkarten zeigen, die erkannt werden müssen)
• Handzeichen geben
• Beide Hände am Lenker
• Gerade starten
• Punktgenau absteigen
Beobachtung: Viele Kinder sind sehr unsicher, wollen
jedoch schnell fahren.
Daher: Fahrstrecke sehr kurz halten.
3. Slalomfahren in verschiedenen Varianten, das Fahren durch schmale „Gassen“, das Umfahren von
„Inseln“ (Reifen) bereiten das Fahren der Acht vor.
2. Übungsziel:
Auf ein Gegenüber achten, Fahrtrichtung und Fahrtziel gut einschätzen, Abstände wahren, kurz eine
Hand vom Lenker lösen
4. In der Acht (Durchmesser jedes Kreises ca. 4 m)
wird nach dem Start (wie 1) liniengenaues Fahren und
die Regel „rechts vor links“ geübt. Dabei sind jeweils
drei Kinder in der Acht unterwegs; Sie fahren zweimal,
bevor sie punktgenau ausfahren. Die Kinder der 3. Jahrgangsstufe haben viel Spaß an dem Parcour mit Kreuzung nach der Acht. Vor allem der Einbau von Reutherbrett und „Gassen“ sowie „Inseln“ können die Strecke
interessant machen und die Anforderungen an Fahrgeschicklichkeit, Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit
erhöhen.
Die Schule nimmt darüber hinaus die Möglichkeit wahr,
Verkehrsübungsplatz-Elemente des ADAC auszuleihen.
Sie kann dadurch weitere Übungsvariationen anbieten,
die zum sicheren Umgang mit dem Verkehrsmittel
„Fahrrad“ anregen.
19
Rad fahren auf dem
Gehweg: Grundschule,
Mammolshain
I
Im Rahmen eines Projekttages zum Thema
Verkehrserziehung wurde für die Jahrgangsstufe 1
ein Projekt „Rad fahren auf dem Gehweg“ gestaltet.
Kinder dieser Altersstufe fahren, meist noch unter
Aufsicht der Eltern, innerorts überwiegend auf dem
Gehweg.
Diese sind oft sehr schmal und die Rad fahrenden
Kinder treffen häufig auf Fußgängerinnen und Fußgänger oder Hindernisse. Dabei auftretende Konflikte
und Gefahren sollen mit den Kindern in Spielsituationen und anhand von Beispielen besprochen und
bearbeitet werden.
Da die Kinder ihre Verkehrserfahrungen häufig im
Unterricht thematisieren, wurde auf eine besondere
Hinführung zum Projekttag verzichtet.
d weine
Ich ärger’ mich un
d verlor’n,
das Auto hat ein Ra
cht leiden
so kann ich`s gar ni
Zeit für mich,
und keiner hat jetzt
achen,
es wieder heil zu m
’ ich dran herum,
drum drück’ und dreh
lleine.
ich kann das auch a
Fahrrad-Turnier:
Grundschule, Rauenthal
Ablauf des Projekttags:
1. Stunde: Richtiges Verhalten gegenüber Fußgängerinnen und Fußgängern
Einstieg:
Kreisgespräch:
Kinder berichten über Begegnungen
Radfahrer/-in -Fußgänger/-in
Erarbeitung:
Gruppen- oder Partnerarbeit:
Die Kinder bereiten ein Rollenspiel vor, das eine
Situation zwischen Radfahrer/-in und Fußgänger/-in
zeigt, und spielen das Spiel.
Die verschiedenen Verhaltensweisen werden analysiert
und gemeinsam Regeln für das richtige Verhalten
aufgestellt.
2. Stunde: Gefahrensituationen erkennen
Einstieg:
Geschichte vom kleinen Tiger, der sich ein Fahrrad
wünscht (Fibel)
Erarbeitung:
Gemeinsames Betrachten des Films
„Der kleine Tiger bekommt ein Fahrrad“
(aus: „Geburtstagsparty für Tiger“):
Der Film wird jeweils durch Zurufe der Kinder gestoppt,
wenn eine Gefahrensituation erkannt wird. Diese wird
verbalisiert und eventuell durch eigene Erfahrungen
ergänzt.
Ausklang:
Gemeinsames Singen einiger Lieder aus Zuckowskis
„Schulweg-Hitparade“.
D
Die Grundschule Rauenthal führte für alle Klassen
ein Fahrrad-Turnier durch, das Schulen seit Jahren
vom ADAC in Zusammenarbeit mit der AOK unter
dem Motto „Wer ist Meister auf zwei Rädern?“ angeboten wird.
Ziel dieser Aktion ist, Kinder dabei zu unterstützen,
ihr Fahrrad in einem technisch einwandfreien Zustand
zu halten und es auch unter schwierigen Bedingungen
fehlerfrei zu beherrschen.
Nachdem die Kinder zunächst gemeinsam mit einem
Film des ADAC auf die zu bewältigenden Aufgaben
vorbereitet worden waren, durchfuhren alle nacheinander den Parcours. Dieser war gemeinsam von
Fachleuten von ADAC und AOK, der Jugendverkehrsschule und den Lehrkräften der Schule auf dem Schulhof aufgebaut worden.
Folgende Aufgaben mußten bewältigt werden:
Anfahren
Spurbrett
Kreisel
Achter
Schrägbrett
Spurwechsel
Slalom
Bremstest
Beim Überprüfen der Verkehrs- und Betriebssicherheit
der Fahrräder halfen Schüler und Lehrer der Fahrradwerkstatt der Hildegardisschule, einer Grund-, Hauptund Realschule aus dem benachbarten Rüdesheim.
Sie gaben auch Reparaturtips und machten Reparaturen. Besonders aufregend war für die Kinder, dass
auch Eltern, Lehrkräfte und Polizeibeamten ihr Können
im Parcours unter Beweis stellten. Die Johanniter, bei
denen alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule
Rauenthal jeweils im 2. und 4. Schuljahr an einem
Erste-Hilfe-Lehrgang teilnehmen, waren mit einem
Rettungswagen vor Ort. Sie zeigten den Kindern ErsteHilfe-Maßnahmen unter dem Thema „Hilfe, ich blute“.
Außerdem wurde eine Fahrradkontrolle durchgeführt.
Die Anzahl der Fehlerpunkte aus Parcours und Fahrradkontrolle wurde zusammengezählt.
.):
rtin, H./Schmidt, B.H. (Hg
(Eckart Straube, aus: Ma
k 1986)
nbe
Rei
oro
ror
her
nz
sta
Es kommt ein Bär von Kon
Foto: Grundschule, Rauenthal
20
21
Rad fahren auf dem
Gehweg: Grundschule,
Mammolshain
I
Im Rahmen eines Projekttages zum Thema
Verkehrserziehung wurde für die Jahrgangsstufe 1
ein Projekt „Rad fahren auf dem Gehweg“ gestaltet.
Kinder dieser Altersstufe fahren, meist noch unter
Aufsicht der Eltern, innerorts überwiegend auf dem
Gehweg.
Diese sind oft sehr schmal und die Rad fahrenden
Kinder treffen häufig auf Fußgängerinnen und Fußgänger oder Hindernisse. Dabei auftretende Konflikte
und Gefahren sollen mit den Kindern in Spielsituationen und anhand von Beispielen besprochen und
bearbeitet werden.
Da die Kinder ihre Verkehrserfahrungen häufig im
Unterricht thematisieren, wurde auf eine besondere
Hinführung zum Projekttag verzichtet.
d weine
Ich ärger’ mich un
d verlor’n,
das Auto hat ein Ra
cht leiden
so kann ich`s gar ni
Zeit für mich,
und keiner hat jetzt
achen,
es wieder heil zu m
’ ich dran herum,
drum drück’ und dreh
lleine.
ich kann das auch a
Fahrrad-Turnier:
Grundschule, Rauenthal
Ablauf des Projekttags:
1. Stunde: Richtiges Verhalten gegenüber Fußgängerinnen und Fußgängern
Einstieg:
Kreisgespräch:
Kinder berichten über Begegnungen
Radfahrer/-in -Fußgänger/-in
Erarbeitung:
Gruppen- oder Partnerarbeit:
Die Kinder bereiten ein Rollenspiel vor, das eine
Situation zwischen Radfahrer/-in und Fußgänger/-in
zeigt, und spielen das Spiel.
Die verschiedenen Verhaltensweisen werden analysiert
und gemeinsam Regeln für das richtige Verhalten
aufgestellt.
2. Stunde: Gefahrensituationen erkennen
Einstieg:
Geschichte vom kleinen Tiger, der sich ein Fahrrad
wünscht (Fibel)
Erarbeitung:
Gemeinsames Betrachten des Films
„Der kleine Tiger bekommt ein Fahrrad“
(aus: „Geburtstagsparty für Tiger“):
Der Film wird jeweils durch Zurufe der Kinder gestoppt,
wenn eine Gefahrensituation erkannt wird. Diese wird
verbalisiert und eventuell durch eigene Erfahrungen
ergänzt.
Ausklang:
Gemeinsames Singen einiger Lieder aus Zuckowskis
„Schulweg-Hitparade“.
D
Die Grundschule Rauenthal führte für alle Klassen
ein Fahrrad-Turnier durch, das Schulen seit Jahren
vom ADAC in Zusammenarbeit mit der AOK unter
dem Motto „Wer ist Meister auf zwei Rädern?“ angeboten wird.
Ziel dieser Aktion ist, Kinder dabei zu unterstützen,
ihr Fahrrad in einem technisch einwandfreien Zustand
zu halten und es auch unter schwierigen Bedingungen
fehlerfrei zu beherrschen.
Nachdem die Kinder zunächst gemeinsam mit einem
Film des ADAC auf die zu bewältigenden Aufgaben
vorbereitet worden waren, durchfuhren alle nacheinander den Parcours. Dieser war gemeinsam von
Fachleuten von ADAC und AOK, der Jugendverkehrsschule und den Lehrkräften der Schule auf dem Schulhof aufgebaut worden.
Folgende Aufgaben mußten bewältigt werden:
Anfahren
Spurbrett
Kreisel
Achter
Schrägbrett
Spurwechsel
Slalom
Bremstest
Beim Überprüfen der Verkehrs- und Betriebssicherheit
der Fahrräder halfen Schüler und Lehrer der Fahrradwerkstatt der Hildegardisschule, einer Grund-, Hauptund Realschule aus dem benachbarten Rüdesheim.
Sie gaben auch Reparaturtips und machten Reparaturen. Besonders aufregend war für die Kinder, dass
auch Eltern, Lehrkräfte und Polizeibeamten ihr Können
im Parcours unter Beweis stellten. Die Johanniter, bei
denen alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule
Rauenthal jeweils im 2. und 4. Schuljahr an einem
Erste-Hilfe-Lehrgang teilnehmen, waren mit einem
Rettungswagen vor Ort. Sie zeigten den Kindern ErsteHilfe-Maßnahmen unter dem Thema „Hilfe, ich blute“.
Außerdem wurde eine Fahrradkontrolle durchgeführt.
Die Anzahl der Fehlerpunkte aus Parcours und Fahrradkontrolle wurde zusammengezählt.
.):
rtin, H./Schmidt, B.H. (Hg
(Eckart Straube, aus: Ma
k 1986)
nbe
Rei
oro
ror
her
nz
sta
Es kommt ein Bär von Kon
Foto: Grundschule, Rauenthal
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21
Projekttag Fahrrad:
Gemeinsame Musterschule des Wetteraukreises, Friedberg
Fahrrad-Check-Liste für:
Sieh bitte in den nächsten Tagen nach, ob an deinem Fahrrad alle Teile vorhanden sind,
die für die Verkehrssicherheit notwendig sind.
D
Durchgeführt wurde der Projekttag mit den Jahrgangsstufen 3 und 4. Zur Vorbereitung erarbeiteten
die Kinder die Teile des Fahrrads und die Teile, die für
die Verkehrssicherheit besonders wichtig sind. Auch
auf die Bedeutung des Radhelms wurde hingewiesen.
Eine Woche vor dem Projekttag erhielten die Kinder
eine Fahrrad-Checkliste (s. Abb.), nach der sie ihr
eigenes Fahrrad untersuchen sollten. Fehlende Teile
sollten gegebenenfalls bis zum Projekttag repariert
oder ersetzt werden. Mit allen Kindern wurde das Lied
„An meinem Fahrrad ist alles dran“ von Rolf Zuckowski
eingeübt.
Beim Projekttag selbst halfen viele Eltern mit.
In Gruppen von jeweils sechs Kindern mussten die vier
Stationen durchlaufen werden. Für jede der Stationen
waren etwa 40 Minuten Zeit vorgesehen.
Station 1: Geschicklichkeitsfahren
Nacheinander mussten folgende sechs Aufgaben mit
dem Fahrrad bewältigt werden:
• Fahren in der Augustinergasse
• Spur halten, an Haltelinie anhalten, die Spuren
wurden immer enger
• Geradeaus fahren, Handzeichen geben, um die
Kurve fahren, Rechts- und Linkskurve
• Beim Umsehen Spur halten, dabei eine
hoch gehaltene Zahl erkennen
• Langsames Fahren - Wer braucht am längsten?
• Slalom fahren
Für jede Aufgabe standen 5 Minuten zur Verfügung, so
dass alle Aufgaben von den Kindern mehrmals bewältigt werden konnten. (Aufgaben aus „Praktische Übungen mit dem Fahrrad“, Informationsblatt der Verkehrswacht Wetteraukreis, der AOK und der Sparkasse
Wetterau.
Station 2: Helmtest - Video und Praxis / Bedeutung
von Reflektoren
In einem Klassenraum wurde das Video „Mit Helm - ist
doch klar“ gezeigt.
Die Schutzfunktion des Helms wurde mit einem
„Eier-Versuch“ veranschaulicht: Bei einem gekochten
22
Kreuze auf der unten stehenden Liste alle Teile an, die an deinem Fahrrad dran sind.
Unterschreibe die Check-Liste als Besitzerin/Besitzer des Fahrrads.
Bringe diesen Zettel wieder mit in die Schule.
Bringe am Samstag dein Fahrrad mit in die Schule.
Lass deine Partnerin/deinen Partner am Samstag alle Teile noch einmal kontrollieren und ankreuzen.
Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg
Ei, das aus etwa 1 m Höhe fallen gelassen wurde, zersprang die Eierschale. Ein rohes Ei, in einem kleinen
Fahrrad-Helm mit dem Kopf-Band befestigt, blieb bei
dem gleichen Versuch heil. Zum Beweis, dass es sich
wirklich um ein rohes Ei gehandelt hatte, wurde es von
den Kindern nach dem Sturz über einer Schüssel aufgeschlagen. Im verdunkelten Raum wurden verschiedene Reflektoren mit einer Taschenlampe angestrahlt und
verglichen. Zur Verfügung standen Radreflektoren,
Moonlights, Jacken mit Reflektorstreifen, helle Kleidungs- stücke, Fußgängersicherungen durch Klettbänder, Leuchtbärchen und Gurte für Radfahrerinnen und
Radfahrer.
Station 3: Reifen flicken
Unter Anleitung von Eltern und Lehrkräften flickten die
Kinder Fahrradreifen. Dazu waren defekte Schläuche,
Luftpumpen, Wannen mit Wasser und Fahrradflickzeug
bereitgelegt.
Station 4: Fahrrad-Check
Mitglieder des ADFC, der auch bei der Gestaltung
des gesamten Aktionstages beteiligt war, und Eltern
kontrollierten die Fahrräder der Kinder nach der
Check-Liste, die diese mitgebracht hatten, und behoben kleinere Mängel. Das Durchlaufen der einzelnen
Stationen wurde allen Kindern auf einem Kontrollzettel
bestätigt. Jedes Kind erhielt eine Urkunde über die
erfolgreiche Teilnahme am Projekttag „Fahrrad“. Zum
Abschluss wurde gemeinsam das vorab einstudierte
Lied „An meinem Fahrrad ist alles dran“ gesungen.
Deine Partnerin/dein Partner soll den „Fahrrad-Check“ mit unterschreiben.
An der Station „Fahrrad-Check“ werden einige Erwachsene dein Fahrrad noch einmal nachsehen
und überprüfen, ob auch alle Teile funktionieren. Sie unterschreiben diese Liste ebenfalls.
Diese Teile sind für die
Verkehrssicherheit notwendig:
Besitzerin/
Besitzer
Partnerin/
Partner
Kontrolleurin/
Kontrolleur
Vorderradbremse
Hinterradbremse
gute Bereifung
Scheinwerfer vorne
Rücklicht
Glocke oder Klingel
Pedalstrahler
Weißer Reflektor vorne
Roter Reflektor hinten
Speichenreflektoren
Unterschrift der Besitzerin/des Besitzers
Unterschrift der Partnerin/des Partners
Unterschrift der Kontrolleurin/des Kontrolleurs
23
Projekttag Fahrrad:
Gemeinsame Musterschule des Wetteraukreises, Friedberg
Fahrrad-Check-Liste für:
Sieh bitte in den nächsten Tagen nach, ob an deinem Fahrrad alle Teile vorhanden sind,
die für die Verkehrssicherheit notwendig sind.
D
Durchgeführt wurde der Projekttag mit den Jahrgangsstufen 3 und 4. Zur Vorbereitung erarbeiteten
die Kinder die Teile des Fahrrads und die Teile, die für
die Verkehrssicherheit besonders wichtig sind. Auch
auf die Bedeutung des Radhelms wurde hingewiesen.
Eine Woche vor dem Projekttag erhielten die Kinder
eine Fahrrad-Checkliste (s. Abb.), nach der sie ihr
eigenes Fahrrad untersuchen sollten. Fehlende Teile
sollten gegebenenfalls bis zum Projekttag repariert
oder ersetzt werden. Mit allen Kindern wurde das Lied
„An meinem Fahrrad ist alles dran“ von Rolf Zuckowski
eingeübt.
Beim Projekttag selbst halfen viele Eltern mit.
In Gruppen von jeweils sechs Kindern mussten die vier
Stationen durchlaufen werden. Für jede der Stationen
waren etwa 40 Minuten Zeit vorgesehen.
Station 1: Geschicklichkeitsfahren
Nacheinander mussten folgende sechs Aufgaben mit
dem Fahrrad bewältigt werden:
• Fahren in der Augustinergasse
• Spur halten, an Haltelinie anhalten, die Spuren
wurden immer enger
• Geradeaus fahren, Handzeichen geben, um die
Kurve fahren, Rechts- und Linkskurve
• Beim Umsehen Spur halten, dabei eine
hoch gehaltene Zahl erkennen
• Langsames Fahren - Wer braucht am längsten?
• Slalom fahren
Für jede Aufgabe standen 5 Minuten zur Verfügung, so
dass alle Aufgaben von den Kindern mehrmals bewältigt werden konnten. (Aufgaben aus „Praktische Übungen mit dem Fahrrad“, Informationsblatt der Verkehrswacht Wetteraukreis, der AOK und der Sparkasse
Wetterau.
Station 2: Helmtest - Video und Praxis / Bedeutung
von Reflektoren
In einem Klassenraum wurde das Video „Mit Helm - ist
doch klar“ gezeigt.
Die Schutzfunktion des Helms wurde mit einem
„Eier-Versuch“ veranschaulicht: Bei einem gekochten
22
Kreuze auf der unten stehenden Liste alle Teile an, die an deinem Fahrrad dran sind.
Unterschreibe die Check-Liste als Besitzerin/Besitzer des Fahrrads.
Bringe diesen Zettel wieder mit in die Schule.
Bringe am Samstag dein Fahrrad mit in die Schule.
Lass deine Partnerin/deinen Partner am Samstag alle Teile noch einmal kontrollieren und ankreuzen.
Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg
Ei, das aus etwa 1 m Höhe fallen gelassen wurde, zersprang die Eierschale. Ein rohes Ei, in einem kleinen
Fahrrad-Helm mit dem Kopf-Band befestigt, blieb bei
dem gleichen Versuch heil. Zum Beweis, dass es sich
wirklich um ein rohes Ei gehandelt hatte, wurde es von
den Kindern nach dem Sturz über einer Schüssel aufgeschlagen. Im verdunkelten Raum wurden verschiedene Reflektoren mit einer Taschenlampe angestrahlt und
verglichen. Zur Verfügung standen Radreflektoren,
Moonlights, Jacken mit Reflektorstreifen, helle Kleidungs- stücke, Fußgängersicherungen durch Klettbänder, Leuchtbärchen und Gurte für Radfahrerinnen und
Radfahrer.
Station 3: Reifen flicken
Unter Anleitung von Eltern und Lehrkräften flickten die
Kinder Fahrradreifen. Dazu waren defekte Schläuche,
Luftpumpen, Wannen mit Wasser und Fahrradflickzeug
bereitgelegt.
Station 4: Fahrrad-Check
Mitglieder des ADFC, der auch bei der Gestaltung
des gesamten Aktionstages beteiligt war, und Eltern
kontrollierten die Fahrräder der Kinder nach der
Check-Liste, die diese mitgebracht hatten, und behoben kleinere Mängel. Das Durchlaufen der einzelnen
Stationen wurde allen Kindern auf einem Kontrollzettel
bestätigt. Jedes Kind erhielt eine Urkunde über die
erfolgreiche Teilnahme am Projekttag „Fahrrad“. Zum
Abschluss wurde gemeinsam das vorab einstudierte
Lied „An meinem Fahrrad ist alles dran“ gesungen.
Deine Partnerin/dein Partner soll den „Fahrrad-Check“ mit unterschreiben.
An der Station „Fahrrad-Check“ werden einige Erwachsene dein Fahrrad noch einmal nachsehen
und überprüfen, ob auch alle Teile funktionieren. Sie unterschreiben diese Liste ebenfalls.
Diese Teile sind für die
Verkehrssicherheit notwendig:
Besitzerin/
Besitzer
Partnerin/
Partner
Kontrolleurin/
Kontrolleur
Vorderradbremse
Hinterradbremse
gute Bereifung
Scheinwerfer vorne
Rücklicht
Glocke oder Klingel
Pedalstrahler
Weißer Reflektor vorne
Roter Reflektor hinten
Speichenreflektoren
Unterschrift der Besitzerin/des Besitzers
Unterschrift der Partnerin/des Partners
Unterschrift der Kontrolleurin/des Kontrolleurs
23
Projektwoche „Mit Sicherheit selbständig”:
Grundschule, Steinbach
E
Eine ganze Projektwoche hat die Grundschule
Steinbach dem Thema „Mit Sicherheit selbständig“
gewidmet. Ziele waren die Förderung der Bewegungssicherheit, die Erhöhung der Schulwegsicherheit, die Erkundung der Verkehrsumwelt und
die Erhöhung der Sicherheit auf dem Rad.
Als außerschulische Partner beteiligten sich Eltern, die
Raiffeisenbank Steinbach und der ADAC Fulda/Hünfeld.
Sechs jahrgangsgemischte Gruppen zu je 15 Kinder arbeiteten zu folgenden Themen:
1. Fahrradwerkstatt
2. Zirkeltraining
3. Reaktionstraining mit Hilfe der Mach-mit-Box
4. Erstellen eines Schulwegplans
5. Herstellen von Spielen zur Verkehrserziehung
6. Verrückte Verkehrsschilder
Die Kinder wechselten nach einem vorher erstellten
Plan täglich das Projektthema, so dass am Ende jedes
Kind zu allen Themenbereichen gearbeitet hatte.
Wegen des besonderen Bezugs zur „Sicherheit auf
dem Fahrrad“ wird hier Projekt „Fahrradwerkstatt“ dargestellt:
Die Intention dieser Werkstatt bestand darin, bei den
Kindern den Blick für ein verkehrssicheres Fahrrad und
dessen Benutzung in bestimmten Verkehrssituationen
zu schärfen.
Die Werkstatt wurde von Eltern und Mitarbeitern der
Raiffeisenbank Steinbach mitbetreut. Letztere stellte
auch Räumlichkeiten und Werkzeuge. Täglich standen
vier Erwachsene zur Verfügung.
Ausgehend von Verkehrssituationen aus der Erfahrungswelt der Kinder wurden die zur Verkehrssicherheit
notwendigen Armaturen am Fahrrad, deren besondere
Bedeutung und deren Benutzung bzw. verkehrsgerechter Gebrauch erarbeitet. Als Anschauungsmaterial
standen ein verkehrssicheres Fahrrad und eine Folie
mit einem Fahrrad zur Verfügung, an dem wichtige
Armaturen beschriftet waren.
Foto: Grundschule, Edertal
Als Verkehrssituationen wurden erarbeitet:
„Ich fahre im Dunkeln nach Hause.“
• Wo entsteht das Licht am Fahrrad?
• Wie gelangt der Strom zum Rücklicht,
zum Scheinwerfer?
• Kann das Licht ausfallen und warum?
• Wo sind Reflektoren angebracht, warum
so viele und verschiedene?
• Warum sollte man helle Kleidung tragen?
„Ich muss beim Bergabfahren plötzlich stoppen.“
• Welche Bremsen gibt es am Fahrrad?
• Welche Bremse benutze ich wann?
• Wie weiche ich einem plötzlichen Hindernis aus?
• Wie fahre ich vorausschauend?
• Warum ist ein Helm wichtig?
„Ich fahre auf dem Gehweg, auf dem Leute laufen.“
• Wie kann ich auf mich aufmerksam machen?
• Muss ich Rücksicht auf andere nehmen und wie?
Eine Konkretisierung der erarbeiteten Fragen fand in
kleinen Gruppen zu drei oder vier Kindern statt. Anhand einer Check-Liste wurde die Sicherheit des eigenen, mitgebrachten Fahrrads überprüft. Hier waren die
erwachsenen Fachleute besonders wichtig. Für jedes
Kind wurde eine Liste mit eventuell vorhandenen
Mängeln am Fahrrad erstellt. Diese sollte es auf jeden
Fall den Eltern zeigen und sie bitten, diese Mängel
zu beseitigen. Wichtig war hier der Hinweis, daß
Reparaturen am Rad nur mit den Eltern oder in einer
Werkstatt durchgeführt werden sollten, damit keine
neuen Gefahren durch falsches oder unzureichendes
Hantieren entstehen.
Ein für alle Kinder besonders motivierender Teil war die
eigenhändige Reparatur eines defekten Fahrradschlauches. Wie die Kontrolle im Wasserbad zeigt, konnten
alle Löcher in den Schläuchen erfolgreich geflickt
werden.
Foto: Grundschule am Wall, Kassel
24
25
Projektwoche „Mit Sicherheit selbständig”:
Grundschule, Steinbach
E
Eine ganze Projektwoche hat die Grundschule
Steinbach dem Thema „Mit Sicherheit selbständig“
gewidmet. Ziele waren die Förderung der Bewegungssicherheit, die Erhöhung der Schulwegsicherheit, die Erkundung der Verkehrsumwelt und
die Erhöhung der Sicherheit auf dem Rad.
Als außerschulische Partner beteiligten sich Eltern, die
Raiffeisenbank Steinbach und der ADAC Fulda/Hünfeld.
Sechs jahrgangsgemischte Gruppen zu je 15 Kinder arbeiteten zu folgenden Themen:
1. Fahrradwerkstatt
2. Zirkeltraining
3. Reaktionstraining mit Hilfe der Mach-mit-Box
4. Erstellen eines Schulwegplans
5. Herstellen von Spielen zur Verkehrserziehung
6. Verrückte Verkehrsschilder
Die Kinder wechselten nach einem vorher erstellten
Plan täglich das Projektthema, so dass am Ende jedes
Kind zu allen Themenbereichen gearbeitet hatte.
Wegen des besonderen Bezugs zur „Sicherheit auf
dem Fahrrad“ wird hier Projekt „Fahrradwerkstatt“ dargestellt:
Die Intention dieser Werkstatt bestand darin, bei den
Kindern den Blick für ein verkehrssicheres Fahrrad und
dessen Benutzung in bestimmten Verkehrssituationen
zu schärfen.
Die Werkstatt wurde von Eltern und Mitarbeitern der
Raiffeisenbank Steinbach mitbetreut. Letztere stellte
auch Räumlichkeiten und Werkzeuge. Täglich standen
vier Erwachsene zur Verfügung.
Ausgehend von Verkehrssituationen aus der Erfahrungswelt der Kinder wurden die zur Verkehrssicherheit
notwendigen Armaturen am Fahrrad, deren besondere
Bedeutung und deren Benutzung bzw. verkehrsgerechter Gebrauch erarbeitet. Als Anschauungsmaterial
standen ein verkehrssicheres Fahrrad und eine Folie
mit einem Fahrrad zur Verfügung, an dem wichtige
Armaturen beschriftet waren.
Foto: Grundschule, Edertal
Als Verkehrssituationen wurden erarbeitet:
„Ich fahre im Dunkeln nach Hause.“
• Wo entsteht das Licht am Fahrrad?
• Wie gelangt der Strom zum Rücklicht,
zum Scheinwerfer?
• Kann das Licht ausfallen und warum?
• Wo sind Reflektoren angebracht, warum
so viele und verschiedene?
• Warum sollte man helle Kleidung tragen?
„Ich muss beim Bergabfahren plötzlich stoppen.“
• Welche Bremsen gibt es am Fahrrad?
• Welche Bremse benutze ich wann?
• Wie weiche ich einem plötzlichen Hindernis aus?
• Wie fahre ich vorausschauend?
• Warum ist ein Helm wichtig?
„Ich fahre auf dem Gehweg, auf dem Leute laufen.“
• Wie kann ich auf mich aufmerksam machen?
• Muss ich Rücksicht auf andere nehmen und wie?
Eine Konkretisierung der erarbeiteten Fragen fand in
kleinen Gruppen zu drei oder vier Kindern statt. Anhand einer Check-Liste wurde die Sicherheit des eigenen, mitgebrachten Fahrrads überprüft. Hier waren die
erwachsenen Fachleute besonders wichtig. Für jedes
Kind wurde eine Liste mit eventuell vorhandenen
Mängeln am Fahrrad erstellt. Diese sollte es auf jeden
Fall den Eltern zeigen und sie bitten, diese Mängel
zu beseitigen. Wichtig war hier der Hinweis, daß
Reparaturen am Rad nur mit den Eltern oder in einer
Werkstatt durchgeführt werden sollten, damit keine
neuen Gefahren durch falsches oder unzureichendes
Hantieren entstehen.
Ein für alle Kinder besonders motivierender Teil war die
eigenhändige Reparatur eines defekten Fahrradschlauches. Wie die Kontrolle im Wasserbad zeigt, konnten
alle Löcher in den Schläuchen erfolgreich geflickt
werden.
Foto: Grundschule am Wall, Kassel
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25
Schulwegsicherheit
D
Der Schulweg ist für viele Kinder der erste längere Weg, den sie alleine im Verkehr, zu Fuß
oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen müssen. Viele Kinder sind noch nie Bus
gefahren und müssen nun vielleicht tagtäglich den Schulbus benutzen.
Bis zur Einschulung ist für sie Mobilität im allgemeinen mit dem PKW verbunden. In den meisten Familien werden die täglichen Fahrten der Familienmitglieder zum Arbeitsplatz, zum
Einkaufen, zum Sport, die Fahrten am Wochenende und in den Urlaub mit dem Auto bewältigt. Selbst in den Kindergarten sind die meisten Kinder mit dem Auto gebracht worden.
Viele Eltern setzen diese Praxis auch nach der Einschulung fort.
Deshalb muss die Schule im Rahmen der Verkehrserziehung besonders darum bemüht sein,
Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sicher - und selbständig - auf ihrem Schulweg zu
werden. Die Kinder müssen aber nicht nur lernen, sich selbst verkehrsgerecht zu verhalten.
Sie brauchen auch Anleitung, das Verhalten der - erwachsenen - Verkehrsteilnehmerinnen
und Verkehrsteilnehmer und die Verkehrsgestaltung kritisch zu reflektieren. Gefahrenpunkte
können so gemeinsam mit den Kindern aufgedeckt, Veränderungsvorschläge erarbeitet und
ihre Realisierung mit Unterstützung der in den Kommunen Verantwortlichen versucht werden.
Kommunen lassen sich zunehmend auf Kinderbeteiligung ein bzw. initiieren sie sogar. Dennoch entsprechen Planungs- und Entscheidungsprozesse oft nicht den kindlichen Bedürfnissen und Erwartungen. Kinder brauchen deshalb in und außerhalb der Schule Partnerinnen
und Partner mit viel Geduld und Beharrungsvermögen, damit sie tatsächlich noch den Erfolg
ihrer Bemühungen erleben können.
Wir erkunden unseren Schulweg:
Grundschule Süd, Oberursel
A
Alleine zur Schule zu gehen ist für Kinder der Jahrgangsstufe 1 - nachdem sie den Schulweg zunächst
mit den Eltern eingeübt haben - ein bedeutsamer
Schritt zur Selbständigkeit.
Die Grundschule Süd in Oberursel hat deshalb eine
Unterrichtseinheit entwickelt, die dazu beitragen soll,
dass Kinder auf dem Schulweg - und natürlich auch in
der Freizeit - verkehrsgerechtes Verhalten zeigen.
Die Unterrichtseinheit wird in den ersten Schulwochen
durchgeführt und besteht aus vier Teilen:
1. Theoretische Erarbeitung im Klassenraum mit
folgenden Zielen und Inhalten:
Unterscheidung von rechts und links
• rotes Band an rechter Hand
Ich überquere die Straße an einem Zebrastreifen
• Bedeutung des Schildes
• Handzeichen geben
• rechts-links-schauen
• Blinkkontakt mit Autofahrer aufnehmen
- Auto steht - ich darf gehen
Ich überquere die Straße an einer Ampel
• Beschreibung einer Ampel
• Basteln einer Ampel und Verwendung im Spiel
• Lied: Rot und grün
2. Praktische Übungen im geschützten Raum
An die weitgehend theoretische Erarbeitung im Klassenraum wurden jeweils praktische Übungen im verkehrsarmen Bereich vor der Schule angeschlossen.
3. Unterrichtsgang
Der Weg wurde so gewählt, dass die Klasse an jedem
Wohnhaus jeder Schülerin und jedes Schülers vorbeikam. Jedes Kind wurde vor seiner Haustür fotografiert.
Unterwegs wurden die richtigen Verhaltensweisen im
Verkehr geübt:
• Überqueren der Straße ohne „Hilfsmittel“
• am Zebrastreifen
• an der Ampel
• schmale Gehwege im Ortskern
Außerdem wurden die Kinder auf für sie wichtige
Verkehrsschilder und das angemessene Verhalten
hingewiesen.
ss,
Ene mene Tintenfa
ne was!
geh’ zur Schul’ und ler
t hast,
Wenn du was gelerne
komm nach Haus’
und sag uns das!
Eins, zwei, drei
und du bist frei!
se
ines Buch der Kinderver
(Jenrich, Anna (Hg.): Kle
.
iten
für alle Gelegenhe
usen 1998,)
Falken Verlag, Niedernha
4. Auswertung im Klassenzimmer
Die Fotos, die von den Kindern gemacht worden waren,
wurden jeweils zweifach entwickelt. Mit einem Abzug
wurde ein „Hausbuch“ hergestellt, in dem die Kinder
ihre Adresse und weitere persönliche Daten eintrugen.
Der zweite Abzug wurde auf einem vergrößerten Stadtplan an die Stelle des jeweiligen Wohnhauses geklebt,
die Wege von den Wohnhäusern zur Schule farbig
markiert.
Dabei wurden die Erfahrungen während des Unterrichtsganges noch einmal verbalisiert, Schwierigkeiten
aufgegriffen und die Bedeutung der Verkehrszeichen
vertieft.
Der geschilderte Unterrichtsgang kann auch aufgeteilt
werden, damit der Weg die Kinder nicht überfordert.
Das Vorhaben kann auch gemeinsam mit den Eltern an
einem Nachmittag durchgeführt werden. In jedem Fall
sollte zeitgleich mit der Unterrichtseinheit ein Elternabend stattfinden.
• Lied: Links und rechts (Rolfs Schulweg-Hitparade)
• Spiel: Mein rechter Platz ist leer
• rechte Hand in Partnerarbeit abmalen, ausschneiden
•
und gemeinsames Plakat entwerfen
Arbeitsblatt „Elefanten“: Male alle Elefanten, die
nach rechts zeigen, rot aus.
Ich gehe über die Straße
• Pamfi-Filme („Pamfi schaut nach rechts und links“
8F9 und „Pamfi will über die Straße“ 8F8/F923
Institut für Film und Bild in Wissenschaft und
Unterricht)
• Arbeitsblatt „Pamfi will über die Straße“
• Üben im Klassenraum
Foto: Grundschule, Edertal
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Schulwegsicherheit
D
Der Schulweg ist für viele Kinder der erste längere Weg, den sie alleine im Verkehr, zu Fuß
oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen müssen. Viele Kinder sind noch nie Bus
gefahren und müssen nun vielleicht tagtäglich den Schulbus benutzen.
Bis zur Einschulung ist für sie Mobilität im allgemeinen mit dem PKW verbunden. In den meisten Familien werden die täglichen Fahrten der Familienmitglieder zum Arbeitsplatz, zum
Einkaufen, zum Sport, die Fahrten am Wochenende und in den Urlaub mit dem Auto bewältigt. Selbst in den Kindergarten sind die meisten Kinder mit dem Auto gebracht worden.
Viele Eltern setzen diese Praxis auch nach der Einschulung fort.
Deshalb muss die Schule im Rahmen der Verkehrserziehung besonders darum bemüht sein,
Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sicher - und selbständig - auf ihrem Schulweg zu
werden. Die Kinder müssen aber nicht nur lernen, sich selbst verkehrsgerecht zu verhalten.
Sie brauchen auch Anleitung, das Verhalten der - erwachsenen - Verkehrsteilnehmerinnen
und Verkehrsteilnehmer und die Verkehrsgestaltung kritisch zu reflektieren. Gefahrenpunkte
können so gemeinsam mit den Kindern aufgedeckt, Veränderungsvorschläge erarbeitet und
ihre Realisierung mit Unterstützung der in den Kommunen Verantwortlichen versucht werden.
Kommunen lassen sich zunehmend auf Kinderbeteiligung ein bzw. initiieren sie sogar. Dennoch entsprechen Planungs- und Entscheidungsprozesse oft nicht den kindlichen Bedürfnissen und Erwartungen. Kinder brauchen deshalb in und außerhalb der Schule Partnerinnen
und Partner mit viel Geduld und Beharrungsvermögen, damit sie tatsächlich noch den Erfolg
ihrer Bemühungen erleben können.
Wir erkunden unseren Schulweg:
Grundschule Süd, Oberursel
A
Alleine zur Schule zu gehen ist für Kinder der Jahrgangsstufe 1 - nachdem sie den Schulweg zunächst
mit den Eltern eingeübt haben - ein bedeutsamer
Schritt zur Selbständigkeit.
Die Grundschule Süd in Oberursel hat deshalb eine
Unterrichtseinheit entwickelt, die dazu beitragen soll,
dass Kinder auf dem Schulweg - und natürlich auch in
der Freizeit - verkehrsgerechtes Verhalten zeigen.
Die Unterrichtseinheit wird in den ersten Schulwochen
durchgeführt und besteht aus vier Teilen:
1. Theoretische Erarbeitung im Klassenraum mit
folgenden Zielen und Inhalten:
Unterscheidung von rechts und links
• rotes Band an rechter Hand
Ich überquere die Straße an einem Zebrastreifen
• Bedeutung des Schildes
• Handzeichen geben
• rechts-links-schauen
• Blinkkontakt mit Autofahrer aufnehmen
- Auto steht - ich darf gehen
Ich überquere die Straße an einer Ampel
• Beschreibung einer Ampel
• Basteln einer Ampel und Verwendung im Spiel
• Lied: Rot und grün
2. Praktische Übungen im geschützten Raum
An die weitgehend theoretische Erarbeitung im Klassenraum wurden jeweils praktische Übungen im verkehrsarmen Bereich vor der Schule angeschlossen.
3. Unterrichtsgang
Der Weg wurde so gewählt, dass die Klasse an jedem
Wohnhaus jeder Schülerin und jedes Schülers vorbeikam. Jedes Kind wurde vor seiner Haustür fotografiert.
Unterwegs wurden die richtigen Verhaltensweisen im
Verkehr geübt:
• Überqueren der Straße ohne „Hilfsmittel“
• am Zebrastreifen
• an der Ampel
• schmale Gehwege im Ortskern
Außerdem wurden die Kinder auf für sie wichtige
Verkehrsschilder und das angemessene Verhalten
hingewiesen.
ss,
Ene mene Tintenfa
ne was!
geh’ zur Schul’ und ler
t hast,
Wenn du was gelerne
komm nach Haus’
und sag uns das!
Eins, zwei, drei
und du bist frei!
se
ines Buch der Kinderver
(Jenrich, Anna (Hg.): Kle
.
iten
für alle Gelegenhe
usen 1998,)
Falken Verlag, Niedernha
4. Auswertung im Klassenzimmer
Die Fotos, die von den Kindern gemacht worden waren,
wurden jeweils zweifach entwickelt. Mit einem Abzug
wurde ein „Hausbuch“ hergestellt, in dem die Kinder
ihre Adresse und weitere persönliche Daten eintrugen.
Der zweite Abzug wurde auf einem vergrößerten Stadtplan an die Stelle des jeweiligen Wohnhauses geklebt,
die Wege von den Wohnhäusern zur Schule farbig
markiert.
Dabei wurden die Erfahrungen während des Unterrichtsganges noch einmal verbalisiert, Schwierigkeiten
aufgegriffen und die Bedeutung der Verkehrszeichen
vertieft.
Der geschilderte Unterrichtsgang kann auch aufgeteilt
werden, damit der Weg die Kinder nicht überfordert.
Das Vorhaben kann auch gemeinsam mit den Eltern an
einem Nachmittag durchgeführt werden. In jedem Fall
sollte zeitgleich mit der Unterrichtseinheit ein Elternabend stattfinden.
• Lied: Links und rechts (Rolfs Schulweg-Hitparade)
• Spiel: Mein rechter Platz ist leer
• rechte Hand in Partnerarbeit abmalen, ausschneiden
•
und gemeinsames Plakat entwerfen
Arbeitsblatt „Elefanten“: Male alle Elefanten, die
nach rechts zeigen, rot aus.
Ich gehe über die Straße
• Pamfi-Filme („Pamfi schaut nach rechts und links“
8F9 und „Pamfi will über die Straße“ 8F8/F923
Institut für Film und Bild in Wissenschaft und
Unterricht)
• Arbeitsblatt „Pamfi will über die Straße“
• Üben im Klassenraum
Foto: Grundschule, Edertal
26
27
Sicherer Schulweg:
Grundschule, Edertal
A
Als Abschluß einer Unterrichtsreihe zum Thema
„Sicherer Schulweg“ wurden in der Jahrgangsstufe 1
der Schule folgende Aktionen gestartet:
Kreative Verkehrsschilder: Eichgrundschule, Rüsselsheim
D
Damit Kinder sich sicher im Verkehr bewegen
können, muss ihnen die Bedeutung der Verkehrszeichen bewusst sein. Diese Bedeutung können sie
am besten erfahren, wenn sie sich selbst Verkehrszeichen für ihre „Alltagssituationen“ ausdenken und herstellen.
In einer 2. Klasse der Eichgrundschule, Rüsselsheim
entstanden so Verkehrsschilder wie:
„Achtung Schlitten“, aber auch „Schlittenfahren verboten“, „Achtung! Hier fliegen Schneebälle“, aber auch
„Hier keine Schneebälle werfen!“
„Vorsicht Schneemänner! Bitte nicht umfahren!“
„ Vorsicht vor Dachlawinen!“ u.ä.
1. Schülerinnen und Schüler gehen zu Fuß:
Sicherheit durch Sichtbarkeit:
Die Bedeutung der Sichtbarkeit wurde durch
Sicherheitskleidung (helle Leuchtfarben,
Reflex-Artikel, Reflektoren) demonstriert.
Die Kinder erstellten eine Collage zum Thema.
Einteilung der Fahrbahn:
Die Verkehrswege werden mit unterschiedlichen
Verkehrsmitteln benutzt (zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit
dem Auto). Die Kinder lernen, wer welchen Teil der
Fahrbahn benutzen darf. Sie lernen die wichtigsten
Verkehrszeichen kennen. Unter Beachtung des Gebotsschildes üben sie das Benutzen des kombinierten
Wegs für Fußgänger und Radfahrer.
Überqueren der Fahrbahn:
Die Kinder lernen:
• Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste Weg.
• Überqueren der Fahrbahn an der Fußgängerampel
• Überqueren der Fahrbahn am Fußgängerüberweg
• Überqueren der Fahrbahn ohne Zeichen, doch nach
bestimmten Regeln
Die Kinder üben zunächst auf dem Verkehrsübungsplatz und dann in der Ernst-Situation:
• Ich überquere die Fahrbahn auf dem Fußgängerüberweg.
• Zeigt die Ampel rotes Licht, bleibe ich stehen
und warte.
• Bei grünem Licht darf ich gehen und achte trotzdem
auf den Verkehr.
• Beim Überqueren der Fahrbahn auf dem Zebrastreifen gebe ich Handzeichen und schaue die
Autofahrerin oder den Autofahrer an.
2. Verhalten am und im Bus:
Die Kinder lernen und üben:
• Sie verlassen das Schulgebäude mit dem Ranzen
auf dem Rücken.
• An der Bushaltestelle stellen sie ihre Ranzen hintereinander und stehen rechts und links daneben.
Sie warten an der Markierung auf den Bus.
• Hält der Bus an der Bushaltestelle, öffnet der Fahrer
•
•
•
die vordere Tür. Die Kinder steigen nacheinander
mit dem Ranzen in der Hand ein.
Die Kinder setzen sich in den Bus und stellen ihre
Ranzen an ihre Füße.
Beim Halten des Busses am Zielort steigen die
Kinder mit dem Ranzen in der Hand aus.
Dann setzen sie den Ranzen auf den Rücken und
gehen nach Hause.
3. Schülerinnen und Schüler fahren im Auto mit:
Im Kreisgespräch erzählten die Kinder, ob und wie
sie im Auto gesichert sind. Die meisten benutzten
regelmäßig Rückhaltesysteme.
Um allen bewusst zu machen, wie groß die Gefahr ist,
wenn sie sich nicht anschnallen, wurde folgender Versuch gemacht: Die Kinder setzten eine Puppe auf einen
Spielzeuglastwagen, ließen sie eine schiefe Ebene hinunterfahren und am Ende gegen einen Kasten stoßen.
Die Puppe fiel aus dem Laster.
Beim zweiten Versuch befestigten sie die Puppe mit
einem Gummiband. Die Puppe blieb auf dem Laster
sitzen. Anschließend wurde erarbeitet, worauf bei
einem Kindersitz zu achten ist.
Die Kinder ermittelten ihr Gewicht mit einer Personenwaage und klärten, zu welcher Sitzgruppe sie gehörten.
Jeder Sitz hat ein Schild, auf dem die Sitzgruppe
vermerkt ist.
Hausaufgabe war: Was steht auf dem Schild an deinem
Sitz?_________ kg
E
4. Schulwegsicherung im Bereich der Bushaltestelle durch „Kinder-Figuren“:
Mit Hilfe eines Diaprojektors und einer Folie an der
Wand wurden Schattenbilder der Kinder hergestellt.
Von der Folie wurden die Umrisse auf eine Sperrholzplatte übertragen. Schülerinnen und Schüler der
Gesamtschule Edertal fertigten den Grobzuschnitt an.
Mitarbeiter der Holzfachschule Bad Wildungen sägten
in Handarbeit Feinheiten aus. Unter Anleitung ihrer
Lehrkräfte und von Eltern bemalten die Kinder die
Holzfiguren und beklebten sie zusätzlich mit reflektierender Folie.
Die Figuren wurden in Nähe der Bushaltestelle vor
der Schule aufgestellt, um die Autofahrerinnen und
Autofahrer besonders auf die Kinder aufmerksam
zu machen.
Fotos: Grundschule, Edertal
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Sicherer Schulweg:
Grundschule, Edertal
A
Als Abschluß einer Unterrichtsreihe zum Thema
„Sicherer Schulweg“ wurden in der Jahrgangsstufe 1
der Schule folgende Aktionen gestartet:
Kreative Verkehrsschilder: Eichgrundschule, Rüsselsheim
D
Damit Kinder sich sicher im Verkehr bewegen
können, muss ihnen die Bedeutung der Verkehrszeichen bewusst sein. Diese Bedeutung können sie
am besten erfahren, wenn sie sich selbst Verkehrszeichen für ihre „Alltagssituationen“ ausdenken und herstellen.
In einer 2. Klasse der Eichgrundschule, Rüsselsheim
entstanden so Verkehrsschilder wie:
„Achtung Schlitten“, aber auch „Schlittenfahren verboten“, „Achtung! Hier fliegen Schneebälle“, aber auch
„Hier keine Schneebälle werfen!“
„Vorsicht Schneemänner! Bitte nicht umfahren!“
„ Vorsicht vor Dachlawinen!“ u.ä.
1. Schülerinnen und Schüler gehen zu Fuß:
Sicherheit durch Sichtbarkeit:
Die Bedeutung der Sichtbarkeit wurde durch
Sicherheitskleidung (helle Leuchtfarben,
Reflex-Artikel, Reflektoren) demonstriert.
Die Kinder erstellten eine Collage zum Thema.
Einteilung der Fahrbahn:
Die Verkehrswege werden mit unterschiedlichen
Verkehrsmitteln benutzt (zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit
dem Auto). Die Kinder lernen, wer welchen Teil der
Fahrbahn benutzen darf. Sie lernen die wichtigsten
Verkehrszeichen kennen. Unter Beachtung des Gebotsschildes üben sie das Benutzen des kombinierten
Wegs für Fußgänger und Radfahrer.
Überqueren der Fahrbahn:
Die Kinder lernen:
• Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste Weg.
• Überqueren der Fahrbahn an der Fußgängerampel
• Überqueren der Fahrbahn am Fußgängerüberweg
• Überqueren der Fahrbahn ohne Zeichen, doch nach
bestimmten Regeln
Die Kinder üben zunächst auf dem Verkehrsübungsplatz und dann in der Ernst-Situation:
• Ich überquere die Fahrbahn auf dem Fußgängerüberweg.
• Zeigt die Ampel rotes Licht, bleibe ich stehen
und warte.
• Bei grünem Licht darf ich gehen und achte trotzdem
auf den Verkehr.
• Beim Überqueren der Fahrbahn auf dem Zebrastreifen gebe ich Handzeichen und schaue die
Autofahrerin oder den Autofahrer an.
2. Verhalten am und im Bus:
Die Kinder lernen und üben:
• Sie verlassen das Schulgebäude mit dem Ranzen
auf dem Rücken.
• An der Bushaltestelle stellen sie ihre Ranzen hintereinander und stehen rechts und links daneben.
Sie warten an der Markierung auf den Bus.
• Hält der Bus an der Bushaltestelle, öffnet der Fahrer
•
•
•
die vordere Tür. Die Kinder steigen nacheinander
mit dem Ranzen in der Hand ein.
Die Kinder setzen sich in den Bus und stellen ihre
Ranzen an ihre Füße.
Beim Halten des Busses am Zielort steigen die
Kinder mit dem Ranzen in der Hand aus.
Dann setzen sie den Ranzen auf den Rücken und
gehen nach Hause.
3. Schülerinnen und Schüler fahren im Auto mit:
Im Kreisgespräch erzählten die Kinder, ob und wie
sie im Auto gesichert sind. Die meisten benutzten
regelmäßig Rückhaltesysteme.
Um allen bewusst zu machen, wie groß die Gefahr ist,
wenn sie sich nicht anschnallen, wurde folgender Versuch gemacht: Die Kinder setzten eine Puppe auf einen
Spielzeuglastwagen, ließen sie eine schiefe Ebene hinunterfahren und am Ende gegen einen Kasten stoßen.
Die Puppe fiel aus dem Laster.
Beim zweiten Versuch befestigten sie die Puppe mit
einem Gummiband. Die Puppe blieb auf dem Laster
sitzen. Anschließend wurde erarbeitet, worauf bei
einem Kindersitz zu achten ist.
Die Kinder ermittelten ihr Gewicht mit einer Personenwaage und klärten, zu welcher Sitzgruppe sie gehörten.
Jeder Sitz hat ein Schild, auf dem die Sitzgruppe
vermerkt ist.
Hausaufgabe war: Was steht auf dem Schild an deinem
Sitz?_________ kg
E
4. Schulwegsicherung im Bereich der Bushaltestelle durch „Kinder-Figuren“:
Mit Hilfe eines Diaprojektors und einer Folie an der
Wand wurden Schattenbilder der Kinder hergestellt.
Von der Folie wurden die Umrisse auf eine Sperrholzplatte übertragen. Schülerinnen und Schüler der
Gesamtschule Edertal fertigten den Grobzuschnitt an.
Mitarbeiter der Holzfachschule Bad Wildungen sägten
in Handarbeit Feinheiten aus. Unter Anleitung ihrer
Lehrkräfte und von Eltern bemalten die Kinder die
Holzfiguren und beklebten sie zusätzlich mit reflektierender Folie.
Die Figuren wurden in Nähe der Bushaltestelle vor
der Schule aufgestellt, um die Autofahrerinnen und
Autofahrer besonders auf die Kinder aufmerksam
zu machen.
Fotos: Grundschule, Edertal
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Eine kleine Piepmau
s
lief ums Rathaus,
wollte sich was kauf
en,
hatte sich verlaufe
n.
Wittewipp, wittewapp,
du bist ab!
(Jenrich, Anna (Hg.): Kle
ines Buch der Kinderver
se
für alle Gelegenheiten.
Falken Verlag Niedernha
usen 1998)
Die gefährlichste
Stelle auf meinem
Schulweg: Goetheschule, Lampertheim
A
An die Verantwortung der Eltern für das Verhalten
ihrer Kinder auf dem Schulweg appellierte die
Lehrerin einer 2. Klasse. Sie schrieb den Eltern
folgenden Brief:
Sicher im Verkehr!!!
1. Auf meinem Schulweg ist (sind) diese
Stellen besonders gefährlich:
a) Der Übergang an der Hagenstraße zur Schule.
b)
Liebe Eltern der Klasse 2b!
Bitte helfen Sie Ihrem Kind beim Ausfüllen des
Arbeitsblattes „Sicher im Verkehr“!
1. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche
Stelle(n) im Straßenverkehr auf dem Schulweg Ihres
Kindes besonders gefährlich ist (sind).
2. Die Stelle Übergang an der Hagenstraße
ist gefährlich, weil die Hagenstraße eine sehr
befahrene Vorfahrtstraße ist.
Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor dem
Schuleingang: Grundschule, Mammolshain
D
Das Problem der durch mangelnde Fahrbahnkennzeichnung und Beschilderung bedingten, wegen
der schlechten Einsichtsmöglichkeiten in den
Straßenverkehr ohnehin gefahrvollen Fahrbahnüberquerung direkt vor dem Schuleingang ist den
Kindern der 4. Klasse seit ihrer Einschulung wohl
bekannt. Sie entschieden sich deshalb bei einem Projekttag „Verkehr“ für ein Projekt „Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor unserem Schuleingang“.
Vor dem Projekttag wurde Fragen geklärt und
Aufgaben verteilt wie:
• Wie wollen wir vorgehen? Alles gemeinsam oder
gruppenweise aufteilen?
• Briefe schreiben, in denen auf das Problem
aufmerksam gemacht wird.
• Adressaten finden (Presse, Bürgermeister, Polizei,...).
• Gesetzliche Vorschriften finden, die auf das Projekt
zutreffen.
Welche Maßnahmen zur Unfallverhütung können
getroffen werden?
Gibt es Sondergenehmigungen?
• Wer kann uns helfen?
• Welche Materialien benötigen wir, welche Mengen
und genauen Maße?
• Zeichnen eines maßstabgerechten Planes.
• Zeitplan für die Aktion am Projekttag.
Während des Projekttages wurden folgende Aktivitäten
durchgeführt:
• Kurzfristige Fahrbahnblockaden durch Schülerlotsen
und Kinder, die die Fahrbahn überqueren.
• Aufzeichnen eines „Zebrastreifens“ mit Kreide.
• Aufstellen von Blumenkübeln, um eine künstliche
Gehwegverbreiterung zu erreichen.
• Aufstellen von selbsthergestellten, entsprechenden
Verkehrsschildern.
• Sammeln von Unterschriften bei den Nachbarn der
Schule für „richtige“ Zebrastreifen.
(Die Unterschriften werden anschließend dem
Bürgermeister geschickt.)
• Interviews und Gespräche mit eingeladenen
Pressevertreterinnen und -vertretern.
3. Suchen Sie mit ihm diese Stelle(n) auf, zeigen und
erklären Sie ihm dort noch einmal das richtige Verhalten.
4. Machen Sie ein Foto mit Ihrem Kind beim Passieren
dieser Stelle.
Mit der Durchführung der Anweisungen des Elternbriefes und dem Ausfüllen des Arbeitsblattes wollte die
Lehrerin erreichen, dass sich die Kinder mit Hilfe ihrer
Eltern gedanklich und tatsächlich mit ihrem Schulweg
beschäftigten.
Sie sollten sich der Gefahren bewusst werden und
Möglichkeiten finden, wie sie sich dort am besten
verhalten.
30
3. So verhalte ich mich hier richtig:
Ich gehe zunächst an die Ampel, drücke erst
und warte auf das Zeichen „grün“.
Wenn ich außerdem sehe, daß die Autos stehen,
überquere ich die Hagenstraße.
Foto: Goetheschule, Lampertheim
2. Besprechen Sie mit ihm, worauf es achten muss,
wie es sich an diesen Stellen richtig verhalten soll .
31
Eine kleine Piepmau
s
lief ums Rathaus,
wollte sich was kauf
en,
hatte sich verlaufe
n.
Wittewipp, wittewapp,
du bist ab!
(Jenrich, Anna (Hg.): Kle
ines Buch der Kinderver
se
für alle Gelegenheiten.
Falken Verlag Niedernha
usen 1998)
Die gefährlichste
Stelle auf meinem
Schulweg: Goetheschule, Lampertheim
A
An die Verantwortung der Eltern für das Verhalten
ihrer Kinder auf dem Schulweg appellierte die
Lehrerin einer 2. Klasse. Sie schrieb den Eltern
folgenden Brief:
Sicher im Verkehr!!!
1. Auf meinem Schulweg ist (sind) diese
Stellen besonders gefährlich:
a) Der Übergang an der Hagenstraße zur Schule.
b)
Liebe Eltern der Klasse 2b!
Bitte helfen Sie Ihrem Kind beim Ausfüllen des
Arbeitsblattes „Sicher im Verkehr“!
1. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche
Stelle(n) im Straßenverkehr auf dem Schulweg Ihres
Kindes besonders gefährlich ist (sind).
2. Die Stelle Übergang an der Hagenstraße
ist gefährlich, weil die Hagenstraße eine sehr
befahrene Vorfahrtstraße ist.
Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor dem
Schuleingang: Grundschule, Mammolshain
D
Das Problem der durch mangelnde Fahrbahnkennzeichnung und Beschilderung bedingten, wegen
der schlechten Einsichtsmöglichkeiten in den
Straßenverkehr ohnehin gefahrvollen Fahrbahnüberquerung direkt vor dem Schuleingang ist den
Kindern der 4. Klasse seit ihrer Einschulung wohl
bekannt. Sie entschieden sich deshalb bei einem Projekttag „Verkehr“ für ein Projekt „Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor unserem Schuleingang“.
Vor dem Projekttag wurde Fragen geklärt und
Aufgaben verteilt wie:
• Wie wollen wir vorgehen? Alles gemeinsam oder
gruppenweise aufteilen?
• Briefe schreiben, in denen auf das Problem
aufmerksam gemacht wird.
• Adressaten finden (Presse, Bürgermeister, Polizei,...).
• Gesetzliche Vorschriften finden, die auf das Projekt
zutreffen.
Welche Maßnahmen zur Unfallverhütung können
getroffen werden?
Gibt es Sondergenehmigungen?
• Wer kann uns helfen?
• Welche Materialien benötigen wir, welche Mengen
und genauen Maße?
• Zeichnen eines maßstabgerechten Planes.
• Zeitplan für die Aktion am Projekttag.
Während des Projekttages wurden folgende Aktivitäten
durchgeführt:
• Kurzfristige Fahrbahnblockaden durch Schülerlotsen
und Kinder, die die Fahrbahn überqueren.
• Aufzeichnen eines „Zebrastreifens“ mit Kreide.
• Aufstellen von Blumenkübeln, um eine künstliche
Gehwegverbreiterung zu erreichen.
• Aufstellen von selbsthergestellten, entsprechenden
Verkehrsschildern.
• Sammeln von Unterschriften bei den Nachbarn der
Schule für „richtige“ Zebrastreifen.
(Die Unterschriften werden anschließend dem
Bürgermeister geschickt.)
• Interviews und Gespräche mit eingeladenen
Pressevertreterinnen und -vertretern.
3. Suchen Sie mit ihm diese Stelle(n) auf, zeigen und
erklären Sie ihm dort noch einmal das richtige Verhalten.
4. Machen Sie ein Foto mit Ihrem Kind beim Passieren
dieser Stelle.
Mit der Durchführung der Anweisungen des Elternbriefes und dem Ausfüllen des Arbeitsblattes wollte die
Lehrerin erreichen, dass sich die Kinder mit Hilfe ihrer
Eltern gedanklich und tatsächlich mit ihrem Schulweg
beschäftigten.
Sie sollten sich der Gefahren bewusst werden und
Möglichkeiten finden, wie sie sich dort am besten
verhalten.
30
3. So verhalte ich mich hier richtig:
Ich gehe zunächst an die Ampel, drücke erst
und warte auf das Zeichen „grün“.
Wenn ich außerdem sehe, daß die Autos stehen,
überquere ich die Hagenstraße.
Foto: Goetheschule, Lampertheim
2. Besprechen Sie mit ihm, worauf es achten muss,
wie es sich an diesen Stellen richtig verhalten soll .
31
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Kassel-Nord
–Kinderort?:
Carl-Anton-HenschelSchule, Kassel
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tanz he midt, B. H. (H
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o Rein g.):
bek 19
86)
Foto: Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim
Mehr Sicherheit vor
unserer Schule:
Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim
D
Die Sicherheit vor ihrer Schule und auf dem Schulweg beschäftigt die Kinder einer 4. Klasse schon
ziemlich lange. Denn als sie im 3. Schuljahr waren,
wurde eine Schülerin ihrer Klasse auf dem mit
einer Ampel versehenen Überweg vor ihrer Schule angefahren. Die Fahrerin beging zunächst Fahrerflucht,
konnte aber später von der Polizei ermittelt werden:
Ich bin Yvonne. Wir standen zu dritt an der Ampel
an dem Fußgängerüberweg vor unserer Schule.
Als die Ampel grün wurde, bin ich drüber gegangen. Die anderen sind hinter mir her gegangen.
Da kam ein Auto. Das Auto kam so schnell, dass
die Frau die rote Ampel gar nicht gesehen hat und
mir über den Fuß gefahren ist. Zum Glück hatte
ich feste Schuhe an. Aber mein Knie und die
Hand waren verletzt, weil ich hingefallen bin.
Dann hat sie angehalten und ist zurückgekommen. Ich habe geweint. Aber sie hat gesagt:
„Dir ist ja nichts passiert!“ Sie hat sich gar nicht
weiter um mich gekümmert. Eine Mutter von einem Kind aus der anderen Klasse hat ihre Personalien verlangt und die Autonummer aufgeschrieben. Die Mutter hat mich nach Hause gebracht.
Aber die Frau hat eine falsche Adresse angegeben
und das Auto hat ihr gar nicht gehört.
Kurz nach dem Vorfall - gegen Ende des Schuljahres veranstaltete die Stadt Rüsselsheim ein Hearing zur
Verkehrssicherheit auf dem Schulweg. Die Klasse
nutzte die Gelegenheit für ein Projekt „Mehr Sicherheit
vor unserer Schule“ und formulierte folgende Wünsche
und Vorschläge auf einem Plakat und einer Kassette.
32
1. Absolutes Halteverbot vor unserer Schule.
2. Auf die Fahrbahnen vor der Schule sollte groß
und in weißer Farbe „Achtung Schulkinder“
aufgemalt werden.
3. Es sollten Bodenschwellen eingebaut werden,
damit Autos und Busse gezwungen werden
langsam zu fahren.
4. Vor der Schule sollte Tempo 30 eingeführt werden.
5. Keine Busse sollten an unserer Schule vorbei
fahren (zwischen 8.00 und 8.30 Uhr fahren 14 (!)
Busse in beiden Richtungen vorbei.)
6. Zum Schulanfang sollten „gelbe Füße“ rund um
den Schuleingang neu aufgeklebt werden.
Die Kinder übergaben das Plakat und die Kassette der
Bürgermeisterin. In der Schule berichteten sie allen 3.
und 4. Klassen von ihrer Aktion.
Nachdem nichts geschehen war, fragten die Kinder,
nunmehr in der 4. Klasse, bei der Bürgermeisterin
nach. Leider wurden sie erneut vertröstet. Die Ortsverkehrswacht half ihnen aber „gelbe Füße“ auf dem Gehweg vor der Schule aufzukleben.
Die Kinder ließen dennoch in ihren Bemühungen um
mehr Sicherheit vor der Schule und auf dem Schulweg
nicht nach. Sie überdachten und präzisierten ihre
Forderungen. Außerdem baten sie alle Kinder der
Schule darum, ihnen schriftlich gefährliche Stellen auf
dem Schulweg mitzuteilen. Vor ihrer Klasse hatten
sie 14 Tage lang einen Kasten zum Sammeln der Briefe
aufgehängt. Anschließend wurden die Beschwerden
ausführlich besprochen und geordnet. In einem Unterrichtsgang schauten die Kinder sich die Gefahrenstellen
an und überlegten Veränderungsmöglichkeiten.
Parallel dazu bildete sich eine Elterninitiative, die
entsprechend der Kindersicht den Schulwegplan
überarbeiteten.
Die Ergebnisse wurden gemeinsam von der Schulleiterin mit der Bitte um Abhilfe an die Stadt Rüsselsheim
weitergeleitet.
D
Die Carl-Anton-Henschel-Schule ist mit ca. 700
Schülerinnen und Schülern die größte Grundschule
Hessens. Der Stadtteil, in dem sie liegt, wird geteilt
durch die B 7. Die Schule liegt direkt an der Einmündung einer vierspurigen Straße, der „Wiener Straße“, in
diese vielbefahrene Bundesstraße. Die Kinder sind täglich - nicht nur auf ihrem Schulweg - vielerlei Gefahren
im Verkehr ausgesetzt. Die Verkehrserziehungsbemühungen der Schule stoßen oft an ihre Grenzen
• bei der Unvernunft der Erwachsenen, die diese
Straßen - auch mit ihren Kindern - an ungesicherten
Stellen überqueren
• bei der Furcht der Kinder vor den Unterführungen
und den Leuten, die sich darin aufhalten
• bei dem Einsatz für oberirdische, ampelgesicherte
Überwege und vielem mehr.
Dennoch beteiligt sich die Schule regelmäßig an vielerlei Projekten, die die Verkehrssituation der Kinder und
Möglichkeiten ihrer Verbesserung zum Thema haben.
Im Herbst 1993 startete das Projekt „Kassel-Nord Kinderort?“ in Zusammenarbeit mit der städtischen
Kinderbeauftragten und der Gesamthochschule Kassel.
Eine Lehrerin gründete in diesem Zusammenhang an
der Schule eine Arbeitsgemeinschaft mit halbjährlich
wechselnden Mitgliedern. Etwa 12 Kinder untersuchten
jeweils die Spiel- und Verkehrssituation der Kinder in
der Nordstadt. Ende Februar bis Anfang März 1994 waren die Erarbeitungen der Kinder Bestandteil einer Ausstellung im Rathaus. Erste Forderungen wurden gestellt. Noch ging es vor allem um die Spielplätze,
Kieselrotverseuchung u.ä. Die Arbeitsgruppe „Kinder in
der Nordstadt“ dokumentierte weiter, nahm an Ortsbeiratssitzungen teil, verlas dort ihre Forderungen und
schrieb Briefe.
Bei einer Veranstaltung zum „Weltkindertag“ am 20.
September 1995 in der Nordstadt kamen die Kinder
nicht so zu Gehör, wie sie es geplant hatten. Ihr Auftritt
fiel wegen Regens buchstäblich ins Wasser. Die Kinder
verfassten deshalb eine umfangreiche Bittschrift und
übergaben diese dem Kasseler Oberbürgermeister. Eine
ihrer Fragen lautete: „Wann wird die Haltestelle „Wiener
Straße“ vor unserer Schule mit Schutzgittern versehen?“
Da wir ständig mit einer großen Anzahl Kindern die
Straßenbahn benutzen, z.B. bei der Fahrt zum Schwimmbad, ist die Haltestelle für uns lebensgefährlich. Die Haltestellen davor und danach haben solche Gitter. Warum
nicht unsere?“
Am 8. November 1995 entnahm die Arbeitsgruppe
einer Zeitungsnotiz, dass an der Haltestelle „Wiener
Straße“ Gleisbauarbeiten vorgenommen werden sollten. Noch am gleichen Tag schrieben die Kinder an die
Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Kinderbeauftragte und fragten, ob die Bauarbeiten nicht genutzt
werden könnten, gleichzeitig auch Schutzgitter anzubringen. In den Briefen schilderten sie einen Vorfall, bei
dem alle 140 Kinder der ersten Klassen längere Zeit
gemeinsam auf der ungesicherten Verkehrsinsel ausharren mussten, weil durch einen Unfall mehrere
Straßenbahnen nacheinander ausgefallen waren.
Am 6. Dezember 1995 lud der Oberbürgermeister zu
einer Kinderversammlung ein - als Trost für den ins
Wasser gefallenen Weltkindertag. Dabei teilte er den
Kindern auch mit, dass die KVG positiv auf ihr Schreiben reagiert habe und sie in den nächsten Tagen Post
bekämen. Am 8. Dezember erschien ein Artikel mit Foto über die Aktivitäten der Arbeitsgruppe und die Reaktionen der KVG in der Zeitung.
Am 12. Dezember erhielten die Kinder selbst die - positive - Antwort der KVG. Am 13. Dezember schrieben
die Kinder postwendend einen Dankesbrief.
Am 19. April 1995, als die Kinder nach den Osterferien
in die Schule kamen, stellten sie mit Freude fest, dass
die Schutzgitter zwischenzeitlich - endlich - angebracht
worden waren. Auch diesmal schrieben sie wieder
einen Dankesbrief an die KVG.
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86)
Foto: Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim
Mehr Sicherheit vor
unserer Schule:
Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim
D
Die Sicherheit vor ihrer Schule und auf dem Schulweg beschäftigt die Kinder einer 4. Klasse schon
ziemlich lange. Denn als sie im 3. Schuljahr waren,
wurde eine Schülerin ihrer Klasse auf dem mit
einer Ampel versehenen Überweg vor ihrer Schule angefahren. Die Fahrerin beging zunächst Fahrerflucht,
konnte aber später von der Polizei ermittelt werden:
Ich bin Yvonne. Wir standen zu dritt an der Ampel
an dem Fußgängerüberweg vor unserer Schule.
Als die Ampel grün wurde, bin ich drüber gegangen. Die anderen sind hinter mir her gegangen.
Da kam ein Auto. Das Auto kam so schnell, dass
die Frau die rote Ampel gar nicht gesehen hat und
mir über den Fuß gefahren ist. Zum Glück hatte
ich feste Schuhe an. Aber mein Knie und die
Hand waren verletzt, weil ich hingefallen bin.
Dann hat sie angehalten und ist zurückgekommen. Ich habe geweint. Aber sie hat gesagt:
„Dir ist ja nichts passiert!“ Sie hat sich gar nicht
weiter um mich gekümmert. Eine Mutter von einem Kind aus der anderen Klasse hat ihre Personalien verlangt und die Autonummer aufgeschrieben. Die Mutter hat mich nach Hause gebracht.
Aber die Frau hat eine falsche Adresse angegeben
und das Auto hat ihr gar nicht gehört.
Kurz nach dem Vorfall - gegen Ende des Schuljahres veranstaltete die Stadt Rüsselsheim ein Hearing zur
Verkehrssicherheit auf dem Schulweg. Die Klasse
nutzte die Gelegenheit für ein Projekt „Mehr Sicherheit
vor unserer Schule“ und formulierte folgende Wünsche
und Vorschläge auf einem Plakat und einer Kassette.
32
1. Absolutes Halteverbot vor unserer Schule.
2. Auf die Fahrbahnen vor der Schule sollte groß
und in weißer Farbe „Achtung Schulkinder“
aufgemalt werden.
3. Es sollten Bodenschwellen eingebaut werden,
damit Autos und Busse gezwungen werden
langsam zu fahren.
4. Vor der Schule sollte Tempo 30 eingeführt werden.
5. Keine Busse sollten an unserer Schule vorbei
fahren (zwischen 8.00 und 8.30 Uhr fahren 14 (!)
Busse in beiden Richtungen vorbei.)
6. Zum Schulanfang sollten „gelbe Füße“ rund um
den Schuleingang neu aufgeklebt werden.
Die Kinder übergaben das Plakat und die Kassette der
Bürgermeisterin. In der Schule berichteten sie allen 3.
und 4. Klassen von ihrer Aktion.
Nachdem nichts geschehen war, fragten die Kinder,
nunmehr in der 4. Klasse, bei der Bürgermeisterin
nach. Leider wurden sie erneut vertröstet. Die Ortsverkehrswacht half ihnen aber „gelbe Füße“ auf dem Gehweg vor der Schule aufzukleben.
Die Kinder ließen dennoch in ihren Bemühungen um
mehr Sicherheit vor der Schule und auf dem Schulweg
nicht nach. Sie überdachten und präzisierten ihre
Forderungen. Außerdem baten sie alle Kinder der
Schule darum, ihnen schriftlich gefährliche Stellen auf
dem Schulweg mitzuteilen. Vor ihrer Klasse hatten
sie 14 Tage lang einen Kasten zum Sammeln der Briefe
aufgehängt. Anschließend wurden die Beschwerden
ausführlich besprochen und geordnet. In einem Unterrichtsgang schauten die Kinder sich die Gefahrenstellen
an und überlegten Veränderungsmöglichkeiten.
Parallel dazu bildete sich eine Elterninitiative, die
entsprechend der Kindersicht den Schulwegplan
überarbeiteten.
Die Ergebnisse wurden gemeinsam von der Schulleiterin mit der Bitte um Abhilfe an die Stadt Rüsselsheim
weitergeleitet.
D
Die Carl-Anton-Henschel-Schule ist mit ca. 700
Schülerinnen und Schülern die größte Grundschule
Hessens. Der Stadtteil, in dem sie liegt, wird geteilt
durch die B 7. Die Schule liegt direkt an der Einmündung einer vierspurigen Straße, der „Wiener Straße“, in
diese vielbefahrene Bundesstraße. Die Kinder sind täglich - nicht nur auf ihrem Schulweg - vielerlei Gefahren
im Verkehr ausgesetzt. Die Verkehrserziehungsbemühungen der Schule stoßen oft an ihre Grenzen
• bei der Unvernunft der Erwachsenen, die diese
Straßen - auch mit ihren Kindern - an ungesicherten
Stellen überqueren
• bei der Furcht der Kinder vor den Unterführungen
und den Leuten, die sich darin aufhalten
• bei dem Einsatz für oberirdische, ampelgesicherte
Überwege und vielem mehr.
Dennoch beteiligt sich die Schule regelmäßig an vielerlei Projekten, die die Verkehrssituation der Kinder und
Möglichkeiten ihrer Verbesserung zum Thema haben.
Im Herbst 1993 startete das Projekt „Kassel-Nord Kinderort?“ in Zusammenarbeit mit der städtischen
Kinderbeauftragten und der Gesamthochschule Kassel.
Eine Lehrerin gründete in diesem Zusammenhang an
der Schule eine Arbeitsgemeinschaft mit halbjährlich
wechselnden Mitgliedern. Etwa 12 Kinder untersuchten
jeweils die Spiel- und Verkehrssituation der Kinder in
der Nordstadt. Ende Februar bis Anfang März 1994 waren die Erarbeitungen der Kinder Bestandteil einer Ausstellung im Rathaus. Erste Forderungen wurden gestellt. Noch ging es vor allem um die Spielplätze,
Kieselrotverseuchung u.ä. Die Arbeitsgruppe „Kinder in
der Nordstadt“ dokumentierte weiter, nahm an Ortsbeiratssitzungen teil, verlas dort ihre Forderungen und
schrieb Briefe.
Bei einer Veranstaltung zum „Weltkindertag“ am 20.
September 1995 in der Nordstadt kamen die Kinder
nicht so zu Gehör, wie sie es geplant hatten. Ihr Auftritt
fiel wegen Regens buchstäblich ins Wasser. Die Kinder
verfassten deshalb eine umfangreiche Bittschrift und
übergaben diese dem Kasseler Oberbürgermeister. Eine
ihrer Fragen lautete: „Wann wird die Haltestelle „Wiener
Straße“ vor unserer Schule mit Schutzgittern versehen?“
Da wir ständig mit einer großen Anzahl Kindern die
Straßenbahn benutzen, z.B. bei der Fahrt zum Schwimmbad, ist die Haltestelle für uns lebensgefährlich. Die Haltestellen davor und danach haben solche Gitter. Warum
nicht unsere?“
Am 8. November 1995 entnahm die Arbeitsgruppe
einer Zeitungsnotiz, dass an der Haltestelle „Wiener
Straße“ Gleisbauarbeiten vorgenommen werden sollten. Noch am gleichen Tag schrieben die Kinder an die
Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Kinderbeauftragte und fragten, ob die Bauarbeiten nicht genutzt
werden könnten, gleichzeitig auch Schutzgitter anzubringen. In den Briefen schilderten sie einen Vorfall, bei
dem alle 140 Kinder der ersten Klassen längere Zeit
gemeinsam auf der ungesicherten Verkehrsinsel ausharren mussten, weil durch einen Unfall mehrere
Straßenbahnen nacheinander ausgefallen waren.
Am 6. Dezember 1995 lud der Oberbürgermeister zu
einer Kinderversammlung ein - als Trost für den ins
Wasser gefallenen Weltkindertag. Dabei teilte er den
Kindern auch mit, dass die KVG positiv auf ihr Schreiben reagiert habe und sie in den nächsten Tagen Post
bekämen. Am 8. Dezember erschien ein Artikel mit Foto über die Aktivitäten der Arbeitsgruppe und die Reaktionen der KVG in der Zeitung.
Am 12. Dezember erhielten die Kinder selbst die - positive - Antwort der KVG. Am 13. Dezember schrieben
die Kinder postwendend einen Dankesbrief.
Am 19. April 1995, als die Kinder nach den Osterferien
in die Schule kamen, stellten sie mit Freude fest, dass
die Schutzgitter zwischenzeitlich - endlich - angebracht
worden waren. Auch diesmal schrieben sie wieder
einen Dankesbrief an die KVG.
33
Mit Sicherheit in die
Freizeit im Stadtteil
Schon Kinder am Schulanfang können Gefahrenstellen und Konfliktpunkte ihrer Spielmöglichkeiten im Stadtteil klar benennen und konkrete Verbesserungsvorschläge machen, wenn
ihnen kindgerechte Methoden und Verfahren zur Verfügung gestellt werden. Damit die Interessen und Bedürfnisse von Kindern bei kommunalen Planungs- und Entscheidungsprozessen
stärkere Berücksichtigung finden, müssen Kinder angeleitet werden sich als Fachleute
in eigener Sache bei der Verbesserung von Verkehrswegen, Spielplätzen und Freiflächen
in ihrem Wohnumfeld zu erleben und ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Kommune
kennenzulernen und wahrzunehmen.
Name:
.
. . . . . . . . . . . .
. . .. . .
Aber selbst die speziell für Kinder ausgewiesenen Spielflächen werden häufig an ihren
Bedürfnissen vorbei geplant. Spielplätze liegen häufig an verkehrsungünstigen Stellen und
sind nur auf gefährlichen Verkehrswegen zu erreichen. Die Spielangebote entsprechen nicht
immer den kindlichen Bedürfnissen. Insbesondere das kreative und bewegungsintensive
Spielen ist eingeschränkt. Kinder brauchen Platz, sich mit Spiel- und Sportgeräten großräumig zu bewegen, genauso wie sie lernen müssen, ihre Spiel- und Sportgeräte sicher zu
beherrschen und sich mit ihnen verkehrsgerecht zu verhalten.
.
.
.
. . . .
.
.
.
.
. . .
1.
2.
Datum:
Welches sind die drei Orte, wo du am häufigsten spielst?
1
2.
3.
Was spielst du dort?
3. Auf welchem Spielplatz spielst du meistens?
Gib die Straße an, an der er liegt, und suche die Stelle auf dem Stadtteilplan.
4. Wie lange brauchst du ungefähr von deiner Wohnung aus bis zu diesem Spielplatz?
5. Gehst du zu Fuß oder fährst du mit dem Fahrrad dorthin?
D
Das Projekt wurde mit zwei 3. Klassen durchgeführt. Es stand im Zusammenhang mit der
Sachunterrichtseinheit „Das Gallusviertel - Unser
Wohnviertel“.
Ziele des Projekts:
Die Schülerinnen und Schüler sollten
• Gefahrenstellen auf den Wegen zu ihren Spielplätzen
erkennen
• zukünftig möglichst verkehrssichere Wege zu den
Spielplätzen benutzen
• dem Ortsbeirat im Gallusviertel gegebenenfalls
verkehrstechnische Änderungen vorschlagen.
Zeit- und Arbeitsplan des Projekts:
1. Mit Hilfe einer Befragung ihrer Mitschülerinnen
und Mitschüler lernten die Kinder die am häufigsten
benutzten Spielplätze kennen und zeichneten diese
in den Stadtteilplan ein.
2. Die von den Kindern genannten Spielplätze wurden
in Unterrichtsgängen erkundet. Als Ausgangspunkt
wurde jeweils die Ackermannschule gewählt, da sie
etwa in der Mitte des Wohngebiets liegt. Dabei wurden
34
mit Hilfe von zuvor erarbeiteten Protokollbögen die
Gefahrenpunkte auf dem Weg zu den Spielplätzen und
der Spielwert der Plätze untersucht.
3. Im anschließenden Unterrichtsgespräch erfolgte
die Auswertung der Wege- und Spielplatzprotokolle.
Jedes Kind entwarf seinen „Traumspielplatz“. Folgende
Aspekte standen dabei im Mittelpunkt: Wo ist der
beste Platz für meinen Spielplatz? Wie soll der Spielplatz angelegt sein? Welche Spiel- und Turngeräte
sollen installiert werden?
In Gruppenarbeit stellten die Kinder Würfelspiele
zum Thema: „Reise zu den Spielplätzen in unserem
Wohnviertel“ her.
4. Anhand ihrer Arbeitsergebnisse formulierten
die Schülerinnen und Schüler eine Eingabe an den
Ortsbeirat des Gallusviertels mit:
• Kritik und Verbesserungsvorschlägen zu der
Verkehrssicherheit der Wege zu den Spielplätzen.
• Vorschlägen zur Steigerung des Spielwertes
der vorhandenen Spielflächen im Wohngebiet.
6. Was gefällt dir an diesem Spielplatz?
7. Was gefällt dir dort nicht?
8. Kennst du noch andere Spielplätze im Gallusviertel?
Gib wieder die Straßennahmen an und suche auf dem Stadtteilplan.
9. Welche Spielmöglichkeiten im Freien wünschst du dir noch?
Mein Gesamturteil
. . . . . . . . .
.
. . .
.
Geh- und Radfahrwege zu den Spielplätzen:
Ackermannschule, Frankfurt/M.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
D
Die
meisten Kinderunfälle im Verkehr passieren am Nachmittag, beim Spielen auf der
Straße oder auf dem Weg zum Spielplatz. Der öffentliche Raum ist in der Regel nicht an den
Bedürfnissen von Kindern orientiert. Dabei halten Kinder sich viel häufiger als Erwachsene
im Freien auf. Öffentlicher Raum ist für sie gleichzeitig auch Spielraum.
Fragebogen
„Spielen im Gallusviertel”
35
Mit Sicherheit in die
Freizeit im Stadtteil
Schon Kinder am Schulanfang können Gefahrenstellen und Konfliktpunkte ihrer Spielmöglichkeiten im Stadtteil klar benennen und konkrete Verbesserungsvorschläge machen, wenn
ihnen kindgerechte Methoden und Verfahren zur Verfügung gestellt werden. Damit die Interessen und Bedürfnisse von Kindern bei kommunalen Planungs- und Entscheidungsprozessen
stärkere Berücksichtigung finden, müssen Kinder angeleitet werden sich als Fachleute
in eigener Sache bei der Verbesserung von Verkehrswegen, Spielplätzen und Freiflächen
in ihrem Wohnumfeld zu erleben und ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Kommune
kennenzulernen und wahrzunehmen.
Name:
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. . .. . .
Aber selbst die speziell für Kinder ausgewiesenen Spielflächen werden häufig an ihren
Bedürfnissen vorbei geplant. Spielplätze liegen häufig an verkehrsungünstigen Stellen und
sind nur auf gefährlichen Verkehrswegen zu erreichen. Die Spielangebote entsprechen nicht
immer den kindlichen Bedürfnissen. Insbesondere das kreative und bewegungsintensive
Spielen ist eingeschränkt. Kinder brauchen Platz, sich mit Spiel- und Sportgeräten großräumig zu bewegen, genauso wie sie lernen müssen, ihre Spiel- und Sportgeräte sicher zu
beherrschen und sich mit ihnen verkehrsgerecht zu verhalten.
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1.
2.
Datum:
Welches sind die drei Orte, wo du am häufigsten spielst?
1
2.
3.
Was spielst du dort?
3. Auf welchem Spielplatz spielst du meistens?
Gib die Straße an, an der er liegt, und suche die Stelle auf dem Stadtteilplan.
4. Wie lange brauchst du ungefähr von deiner Wohnung aus bis zu diesem Spielplatz?
5. Gehst du zu Fuß oder fährst du mit dem Fahrrad dorthin?
D
Das Projekt wurde mit zwei 3. Klassen durchgeführt. Es stand im Zusammenhang mit der
Sachunterrichtseinheit „Das Gallusviertel - Unser
Wohnviertel“.
Ziele des Projekts:
Die Schülerinnen und Schüler sollten
• Gefahrenstellen auf den Wegen zu ihren Spielplätzen
erkennen
• zukünftig möglichst verkehrssichere Wege zu den
Spielplätzen benutzen
• dem Ortsbeirat im Gallusviertel gegebenenfalls
verkehrstechnische Änderungen vorschlagen.
Zeit- und Arbeitsplan des Projekts:
1. Mit Hilfe einer Befragung ihrer Mitschülerinnen
und Mitschüler lernten die Kinder die am häufigsten
benutzten Spielplätze kennen und zeichneten diese
in den Stadtteilplan ein.
2. Die von den Kindern genannten Spielplätze wurden
in Unterrichtsgängen erkundet. Als Ausgangspunkt
wurde jeweils die Ackermannschule gewählt, da sie
etwa in der Mitte des Wohngebiets liegt. Dabei wurden
34
mit Hilfe von zuvor erarbeiteten Protokollbögen die
Gefahrenpunkte auf dem Weg zu den Spielplätzen und
der Spielwert der Plätze untersucht.
3. Im anschließenden Unterrichtsgespräch erfolgte
die Auswertung der Wege- und Spielplatzprotokolle.
Jedes Kind entwarf seinen „Traumspielplatz“. Folgende
Aspekte standen dabei im Mittelpunkt: Wo ist der
beste Platz für meinen Spielplatz? Wie soll der Spielplatz angelegt sein? Welche Spiel- und Turngeräte
sollen installiert werden?
In Gruppenarbeit stellten die Kinder Würfelspiele
zum Thema: „Reise zu den Spielplätzen in unserem
Wohnviertel“ her.
4. Anhand ihrer Arbeitsergebnisse formulierten
die Schülerinnen und Schüler eine Eingabe an den
Ortsbeirat des Gallusviertels mit:
• Kritik und Verbesserungsvorschlägen zu der
Verkehrssicherheit der Wege zu den Spielplätzen.
• Vorschlägen zur Steigerung des Spielwertes
der vorhandenen Spielflächen im Wohngebiet.
6. Was gefällt dir an diesem Spielplatz?
7. Was gefällt dir dort nicht?
8. Kennst du noch andere Spielplätze im Gallusviertel?
Gib wieder die Straßennahmen an und suche auf dem Stadtteilplan.
9. Welche Spielmöglichkeiten im Freien wünschst du dir noch?
Mein Gesamturteil
. . . . . . . . .
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Geh- und Radfahrwege zu den Spielplätzen:
Ackermannschule, Frankfurt/M.
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Die
meisten Kinderunfälle im Verkehr passieren am Nachmittag, beim Spielen auf der
Straße oder auf dem Weg zum Spielplatz. Der öffentliche Raum ist in der Regel nicht an den
Bedürfnissen von Kindern orientiert. Dabei halten Kinder sich viel häufiger als Erwachsene
im Freien auf. Öffentlicher Raum ist für sie gleichzeitig auch Spielraum.
Fragebogen
„Spielen im Gallusviertel”
35
Safer Skating: Staatliches Schulamt für den
Kreis Bergstraße und den Odenwaldkreis
1. Ausrüstung und Sicherheit
Zunächst wurde eine komplette, den Qualitätsansprüchen gerecht werdende Skaterausrüstung mit den
entsprechenden Protektoren (Schutzkleidungsstücke)
angeschafft und ausprobiert.
Informationen über die Ausrüstungsbestandteile und
Anregungen zum Überprüfen ihrer Funktion und
Qualität wurden auf großen Tafeln zusammengestellt.
2. Übung und Gefahrenvermeidung
Die Wege zum Erlernen der Fahrtechnik sind aufgrund
der unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder
sehr verschieden. Wesentlich ist aber, dass eine sinnvolle Ergänzung der Bewegungserziehung auch unter
verkehrserzieherischem Aspekt angeboten wird.
Zum Erlernen der einzelnen Elemente der Fahrtechnik
bietet die Kreisverkehrswacht eine Video-Cassette mit
dem Titel „Inline-Skating - gewusst wie“, Anleitungstexte und Übungskarten mit speziellen Trainingsaufgaben
zum Fahrverhalten, aber auch zu Brems-, Ausweich-,
Sturzvermeidungs- und Falltechnik an. Die individuelle
Beratung durch die Kreisfachberater und Mitglieder
der Kreisverkehrswacht unterstützt das Informationsprogramm. Richtungweisend ist die Initiative des
Hessischen Kultusministeriums „Safer Skating“ in
Zusammenarbeit mit dem Projektbüro Schule und
Partner, dem HeLP, der Sporthochschule Köln, dem
Sportärzteverband Hessen e.V., der Landesverkehrswacht Hessen und einem Produzenten. Die Schulen
im Odenwaldkreis sollen mit Hilfe der Verantwortlichen
für den Sportbereich verstärkt angesprochen werden.
Fotos: Henry-Benrath-Schule
D
Die rasante Entwicklung des Inline-Skating und
die Faszination, die es auf Kinder und Jugendliche
ausübt, aber auch erste schwere Unfälle schaffen
Handlungsbedarf auch für die Verkehrserziehung.
Von den Fachberatern für Verkehrserziehung im
Odenwaldkreis wurde deshalb mit Hilfe der
Kreisverkehrswacht wie folgt reagiert:
3. Probleme und Hilfen
In der StVO sind für das Inline-Skating keine besonderen Bestimmungen ausgewiesen. Inline-Skating gilt als
zu-Fuß-gehen mit Spielzeug. Kinder mit Inline-Skatern
müßten demnach den Gehweg benutzen. Dort führt
ihre erhebliche Geschwindigkeit aber zu problematischen Situationen, ebenso wie beim Benutzen der
Fahrbahn, auch wenn das von der Polizei im allgemeinen toleriert wird.
Erste Hilfestellung geben folgende Tipps, die aber erst
in Verbindung mit Beratung, weiterführenden fächerübergreifenden Unterrichtseinheiten, Rollenspielen u.ä.
verhaltenswirksam werden:
Fußgängerin/Fußgänger unterwegs sein kannst!
• Beim Inline-Skating erreicht man im Vergleich
•
•
•
•
Im Mon
at Juni,
da wird
’s war
m,
wir trag
en Kleid
er
ohne Ar
m.
Auch m
achen w
ir
nun Fa
hrradtou
ren
und suc
hen
als Ind
ianer Spu
ren.
(aus: Jen
ric
Kleines B h, Anna (Hg.):
u
für alle G ch der Kindervers
ele
e
Falken Ve genheiten.
rlag Nied
ernhause
n 1998)
36
• Denke daran, dass auch du als „echte/r“
•
•
•
•
zum Radfahren gleiche, manchmal sogar höhere
Geschwindigkeiten.
Schaue voraus, fahre nur so schnell, dass du
jederzeit rechtzeitig anhalten kannst. Dazu mußt
du vorher die Bremstechnik geübt haben.
Bodenunebenheiten, Wasserlachen, Sand, Öl u.ä.
sind Gefahrenstellen, umfahre sie möglichst.
Bei Fahrbahnbenutzung beachte: Straßen mit viel
Verkehr sind auch für das Skating besonders
gefährlich. Du benötigst fast eine ganze Fahrbahnbreite.
Fahre rechts, achte auf einen Sicherheitsabstand
zum Fahrbahnrand und zu überholenden
Fahrzeugen.
Leute zu Fuß, auf dem Rad oder mit Skatern von
links überholen.
Fußgängerinnen und Fußgänger, besonders alte
Menschen, Kinder, bewegungseingeschränkte
Menschen haben Vorrang. Erschrecke sie nicht,
weiche rechtzeitig vorher aus.
Verhalte dich gegenüber anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern rücksichtsvoll.
Eine private Haftpflichtversicherung soll dir im
Schadensfall helfen, dich aber nicht leichtsinnig
werden lassen.
37
Safer Skating: Staatliches Schulamt für den
Kreis Bergstraße und den Odenwaldkreis
1. Ausrüstung und Sicherheit
Zunächst wurde eine komplette, den Qualitätsansprüchen gerecht werdende Skaterausrüstung mit den
entsprechenden Protektoren (Schutzkleidungsstücke)
angeschafft und ausprobiert.
Informationen über die Ausrüstungsbestandteile und
Anregungen zum Überprüfen ihrer Funktion und
Qualität wurden auf großen Tafeln zusammengestellt.
2. Übung und Gefahrenvermeidung
Die Wege zum Erlernen der Fahrtechnik sind aufgrund
der unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder
sehr verschieden. Wesentlich ist aber, dass eine sinnvolle Ergänzung der Bewegungserziehung auch unter
verkehrserzieherischem Aspekt angeboten wird.
Zum Erlernen der einzelnen Elemente der Fahrtechnik
bietet die Kreisverkehrswacht eine Video-Cassette mit
dem Titel „Inline-Skating - gewusst wie“, Anleitungstexte und Übungskarten mit speziellen Trainingsaufgaben
zum Fahrverhalten, aber auch zu Brems-, Ausweich-,
Sturzvermeidungs- und Falltechnik an. Die individuelle
Beratung durch die Kreisfachberater und Mitglieder
der Kreisverkehrswacht unterstützt das Informationsprogramm. Richtungweisend ist die Initiative des
Hessischen Kultusministeriums „Safer Skating“ in
Zusammenarbeit mit dem Projektbüro Schule und
Partner, dem HeLP, der Sporthochschule Köln, dem
Sportärzteverband Hessen e.V., der Landesverkehrswacht Hessen und einem Produzenten. Die Schulen
im Odenwaldkreis sollen mit Hilfe der Verantwortlichen
für den Sportbereich verstärkt angesprochen werden.
Fotos: Henry-Benrath-Schule
D
Die rasante Entwicklung des Inline-Skating und
die Faszination, die es auf Kinder und Jugendliche
ausübt, aber auch erste schwere Unfälle schaffen
Handlungsbedarf auch für die Verkehrserziehung.
Von den Fachberatern für Verkehrserziehung im
Odenwaldkreis wurde deshalb mit Hilfe der
Kreisverkehrswacht wie folgt reagiert:
3. Probleme und Hilfen
In der StVO sind für das Inline-Skating keine besonderen Bestimmungen ausgewiesen. Inline-Skating gilt als
zu-Fuß-gehen mit Spielzeug. Kinder mit Inline-Skatern
müßten demnach den Gehweg benutzen. Dort führt
ihre erhebliche Geschwindigkeit aber zu problematischen Situationen, ebenso wie beim Benutzen der
Fahrbahn, auch wenn das von der Polizei im allgemeinen toleriert wird.
Erste Hilfestellung geben folgende Tipps, die aber erst
in Verbindung mit Beratung, weiterführenden fächerübergreifenden Unterrichtseinheiten, Rollenspielen u.ä.
verhaltenswirksam werden:
Fußgängerin/Fußgänger unterwegs sein kannst!
• Beim Inline-Skating erreicht man im Vergleich
•
•
•
•
Im Mon
at Juni,
da wird
’s war
m,
wir trag
en Kleid
er
ohne Ar
m.
Auch m
achen w
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nun Fa
hrradtou
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und suc
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als Ind
ianer Spu
ren.
(aus: Jen
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Kleines B h, Anna (Hg.):
u
für alle G ch der Kindervers
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Falken Ve genheiten.
rlag Nied
ernhause
n 1998)
36
• Denke daran, dass auch du als „echte/r“
•
•
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•
zum Radfahren gleiche, manchmal sogar höhere
Geschwindigkeiten.
Schaue voraus, fahre nur so schnell, dass du
jederzeit rechtzeitig anhalten kannst. Dazu mußt
du vorher die Bremstechnik geübt haben.
Bodenunebenheiten, Wasserlachen, Sand, Öl u.ä.
sind Gefahrenstellen, umfahre sie möglichst.
Bei Fahrbahnbenutzung beachte: Straßen mit viel
Verkehr sind auch für das Skating besonders
gefährlich. Du benötigst fast eine ganze Fahrbahnbreite.
Fahre rechts, achte auf einen Sicherheitsabstand
zum Fahrbahnrand und zu überholenden
Fahrzeugen.
Leute zu Fuß, auf dem Rad oder mit Skatern von
links überholen.
Fußgängerinnen und Fußgänger, besonders alte
Menschen, Kinder, bewegungseingeschränkte
Menschen haben Vorrang. Erschrecke sie nicht,
weiche rechtzeitig vorher aus.
Verhalte dich gegenüber anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern rücksichtsvoll.
Eine private Haftpflichtversicherung soll dir im
Schadensfall helfen, dich aber nicht leichtsinnig
werden lassen.
37
Mit Sicherheit
selbständig- gemeinsam mit Eltern
V
Verkehrserziehung
muss immer gemeinsam mit Eltern stattfinden. Unter der
Obhut ihrer Eltern machen die Kinder ihre ersten Erfahrungen im Straßenverkehr. In gleichem Maße wie Lehrerinnen und Lehrer müssen auch Eltern ihre Kinder auf die Verkehrsanforderungen, die mit der Einschulung auf sie zukommen, vorbereiten. Dazu gehört auch,
den Schulweg mit den Kindern einzuüben und sich gleichzeitig für eine sichere, kindgerechte Verkehrsgestaltung des Schulwegs einzusetzen. Hier bieten sich gemeinsame
Projekte von Eltern, Schule und in den Kommunen Verantwortlichen an.
Aber auch das Verhalten der Eltern hat erheblichen Einfluss auf die Kinder. Es sind grundlegende Lernerfahrungen für die Kinder, wenn die Eltern nicht für jeden kurzen Weg unüberlegt das Auto benutzen, sondern Verkehrsmittel bewusst wählen. Das positive Vorbild der
Eltern beim Beachten der Straßenverkehrsordnung, z.B. das Einhalten von Tempo 30 oder
von Halteverboten vor dem Schuleingang, spielt ebenfalls eine bedeutsame Rolle für das
Verhalten des Kindes.
Leider ist vor Schulen häufig zu beobachten, dass Eltern selbst durch ihr Verkehrsverhalten
ihre Kinder gefährden. Die Kinder werden - ungeachtet von Halte- und Durchfahrtverboten bis zur Schultür mit dem Auto gebracht und dort wieder abgeholt, nach Abliefern des Kindes
wird - trotz Geschwindigkeitsbeschränkung - die Geschwindigkeit sofort erhöht. So ist die
paradoxe Situation eingetreten, dass Lehrerinnen und Lehrer - gemeinsam mit den Kindern darum bemüht sind, die Eltern zu sicherem Verhalten im Verkehr zugunsten ihrer Kinder
zu bewegen.
Früher aussteigen - sicher ankommen:
Regenbogenschule, Holzheim
D
Die Regenbogenschule Holzheim ist eine Grundschule in der Stadt Pohlheim. Sie liegt am Ortsrand
von Holzheim und wird insgesamt von etwa 250 Kindern aus den Pohlheimer Stadtteilen Holzheim, Grüningen und Dorf-Güll besucht.
Vor der Regenbogenschule bot sich jeden Morgen und
jeden Mittag dasselbe Bild: Eltern fuhren mit Autos
bis vor den Eingang der Schule und ließen ihre Kinder
ein- und aussteigen. Ankommende und abfahrende
Schulbusse bildeten zusammen mit diesen parkenden
und fahrenden Autos eine große Gefährdung für die
ankommenden Schulkinder.
Eine Gruppe von Lehrerinnen und Eltern machte sich
deshalb Gedanken, wie dieser Gefahrenpunkt, bei dem
Eltern selbst ihre Kinder gefährden, entschärft werden
könnte. Sie starteten die Aktion „Früher aussteigen sicher ankommen“, die erreichen sollte, dass die
Straße vor der Schule möglichst nicht mehr von Eltern
befahren wird. Und wenn die Kinder - aus welchem
Grund auch immer - tatsächlich mit dem Auto zur
Schule transportiert werden müssen, sollten Eltern
früher anhalten und sie aussteigen lassen.
Es wurde ein Aussteigepunkt festgelegt. Dort wurde
ein Schild „Elternhaltestelle“ mit dem Logo der Schule
angebracht. Die Kinder bemühten sich darum, dass ihre Eltern von dieser Haltestelle auch Gebrauch machten.
Sie bemalten den Fußweg von der Elternhaltestelle zur
Schule mit regenbogenfarbigen Fußabdrücken, Sonnen,
kleinen Regenbogen und Wolken.
Jedes Kind, das an der Aktion teilnahm, erhielt einen
Button mit der Aufschrift „Früher aussteigen - sicher
ankommen“.
Das Projekt wurde von Bürgermeister und Polizeibehörde wohlwollend unterstützt. Die ersten Beobachtungen lassen hoffen, dass die Aktion erfolgreich war.
Schon nach kurzer Zeit hatte sich die Verkehrssituation
vor der Schule deutlich entschärft.
Sicherer Schulweg: Grundschule, Nauheim
D
Dem Elternbeirat der Grundschule in Nauheim wurden immer wieder Beschwerden bezüglich des
Schulweges der Kinder vorgetragen. Er beschloss
deshalb, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die sich mit
diesem Problem auseinandersetzen sollte. Dabei bot
sich die Zusammenarbeit mit den Kinderbeauftragten
der Gemeinde an, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls
mit Verkehrsproblemen befasst waren.
Ziel der Arbeitsgruppe war, die geschilderten Probleme
zu sammeln, auszuwerten und Lösungsvorschläge zu
erarbeiten. Um einen Überblick zu gewinnen, wo welche Probleme vorhanden waren, erstellte die AG einen
Fragebogen zur Schulwegsituation und versandte ihn
an die Eltern. Der Rücklauf war bemerkenswert hoch.
Von 396 verteilten Fragebögen kamen 326 zurück.
Die Auswertung der - sehr umfangreichen - Fragebögen
nahm viel Zeit in Anspruch.
Als häufigste bauliche Mängel wurden genannt:
• fehlender Radweg
• unübersichtliche Verkehrsführung
• Gehweg zu schmal
• Behinderungen durch Mülltonnen
• fehlende Überquerungsmöglichkeiten
Als häufigste Gefahren durch falsches Verkehrsverhalten wurden genannt:
• zu schnelles Fahren
• falsch parken
• Gefährdungen am Fußgängerüberweg
• ungenügender Seitenabstand beim Vorbeifahren an
Kindern auf dem Fahrrad.
Zu den vordringlichsten Problemen wurden konkrete
Lösungsansätze erarbeitet.
Die Arbeitsergebnisse wurden der inzwischen in Nauheim eingerichteten Arbeitsgruppe „Verkehrssicherheit“
vorgestellt. Der Elternbeirat versteht seine Konzeption
als Diskussionsgrundlage, die allerdings durchaus
repräsentativen Charakter hat und in weiten Bereichen
die verkehrsmäßige Gesamtsituation in Nauheim widerspiegelt. Die Eltern hoffen, dass ein Teil der Ergebnisse
mittel- und langfristig im Verkehrskonzept der Stadt
Nauheim umgesetzt wird und dadurch die Sicherheit
der Kinder im Straßenverkehr vergrößert wird.
Foto: Regenbogenschule, Holzheim
38
39
Mit Sicherheit
selbständig- gemeinsam mit Eltern
V
Verkehrserziehung
muss immer gemeinsam mit Eltern stattfinden. Unter der
Obhut ihrer Eltern machen die Kinder ihre ersten Erfahrungen im Straßenverkehr. In gleichem Maße wie Lehrerinnen und Lehrer müssen auch Eltern ihre Kinder auf die Verkehrsanforderungen, die mit der Einschulung auf sie zukommen, vorbereiten. Dazu gehört auch,
den Schulweg mit den Kindern einzuüben und sich gleichzeitig für eine sichere, kindgerechte Verkehrsgestaltung des Schulwegs einzusetzen. Hier bieten sich gemeinsame
Projekte von Eltern, Schule und in den Kommunen Verantwortlichen an.
Aber auch das Verhalten der Eltern hat erheblichen Einfluss auf die Kinder. Es sind grundlegende Lernerfahrungen für die Kinder, wenn die Eltern nicht für jeden kurzen Weg unüberlegt das Auto benutzen, sondern Verkehrsmittel bewusst wählen. Das positive Vorbild der
Eltern beim Beachten der Straßenverkehrsordnung, z.B. das Einhalten von Tempo 30 oder
von Halteverboten vor dem Schuleingang, spielt ebenfalls eine bedeutsame Rolle für das
Verhalten des Kindes.
Leider ist vor Schulen häufig zu beobachten, dass Eltern selbst durch ihr Verkehrsverhalten
ihre Kinder gefährden. Die Kinder werden - ungeachtet von Halte- und Durchfahrtverboten bis zur Schultür mit dem Auto gebracht und dort wieder abgeholt, nach Abliefern des Kindes
wird - trotz Geschwindigkeitsbeschränkung - die Geschwindigkeit sofort erhöht. So ist die
paradoxe Situation eingetreten, dass Lehrerinnen und Lehrer - gemeinsam mit den Kindern darum bemüht sind, die Eltern zu sicherem Verhalten im Verkehr zugunsten ihrer Kinder
zu bewegen.
Früher aussteigen - sicher ankommen:
Regenbogenschule, Holzheim
D
Die Regenbogenschule Holzheim ist eine Grundschule in der Stadt Pohlheim. Sie liegt am Ortsrand
von Holzheim und wird insgesamt von etwa 250 Kindern aus den Pohlheimer Stadtteilen Holzheim, Grüningen und Dorf-Güll besucht.
Vor der Regenbogenschule bot sich jeden Morgen und
jeden Mittag dasselbe Bild: Eltern fuhren mit Autos
bis vor den Eingang der Schule und ließen ihre Kinder
ein- und aussteigen. Ankommende und abfahrende
Schulbusse bildeten zusammen mit diesen parkenden
und fahrenden Autos eine große Gefährdung für die
ankommenden Schulkinder.
Eine Gruppe von Lehrerinnen und Eltern machte sich
deshalb Gedanken, wie dieser Gefahrenpunkt, bei dem
Eltern selbst ihre Kinder gefährden, entschärft werden
könnte. Sie starteten die Aktion „Früher aussteigen sicher ankommen“, die erreichen sollte, dass die
Straße vor der Schule möglichst nicht mehr von Eltern
befahren wird. Und wenn die Kinder - aus welchem
Grund auch immer - tatsächlich mit dem Auto zur
Schule transportiert werden müssen, sollten Eltern
früher anhalten und sie aussteigen lassen.
Es wurde ein Aussteigepunkt festgelegt. Dort wurde
ein Schild „Elternhaltestelle“ mit dem Logo der Schule
angebracht. Die Kinder bemühten sich darum, dass ihre Eltern von dieser Haltestelle auch Gebrauch machten.
Sie bemalten den Fußweg von der Elternhaltestelle zur
Schule mit regenbogenfarbigen Fußabdrücken, Sonnen,
kleinen Regenbogen und Wolken.
Jedes Kind, das an der Aktion teilnahm, erhielt einen
Button mit der Aufschrift „Früher aussteigen - sicher
ankommen“.
Das Projekt wurde von Bürgermeister und Polizeibehörde wohlwollend unterstützt. Die ersten Beobachtungen lassen hoffen, dass die Aktion erfolgreich war.
Schon nach kurzer Zeit hatte sich die Verkehrssituation
vor der Schule deutlich entschärft.
Sicherer Schulweg: Grundschule, Nauheim
D
Dem Elternbeirat der Grundschule in Nauheim wurden immer wieder Beschwerden bezüglich des
Schulweges der Kinder vorgetragen. Er beschloss
deshalb, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die sich mit
diesem Problem auseinandersetzen sollte. Dabei bot
sich die Zusammenarbeit mit den Kinderbeauftragten
der Gemeinde an, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls
mit Verkehrsproblemen befasst waren.
Ziel der Arbeitsgruppe war, die geschilderten Probleme
zu sammeln, auszuwerten und Lösungsvorschläge zu
erarbeiten. Um einen Überblick zu gewinnen, wo welche Probleme vorhanden waren, erstellte die AG einen
Fragebogen zur Schulwegsituation und versandte ihn
an die Eltern. Der Rücklauf war bemerkenswert hoch.
Von 396 verteilten Fragebögen kamen 326 zurück.
Die Auswertung der - sehr umfangreichen - Fragebögen
nahm viel Zeit in Anspruch.
Als häufigste bauliche Mängel wurden genannt:
• fehlender Radweg
• unübersichtliche Verkehrsführung
• Gehweg zu schmal
• Behinderungen durch Mülltonnen
• fehlende Überquerungsmöglichkeiten
Als häufigste Gefahren durch falsches Verkehrsverhalten wurden genannt:
• zu schnelles Fahren
• falsch parken
• Gefährdungen am Fußgängerüberweg
• ungenügender Seitenabstand beim Vorbeifahren an
Kindern auf dem Fahrrad.
Zu den vordringlichsten Problemen wurden konkrete
Lösungsansätze erarbeitet.
Die Arbeitsergebnisse wurden der inzwischen in Nauheim eingerichteten Arbeitsgruppe „Verkehrssicherheit“
vorgestellt. Der Elternbeirat versteht seine Konzeption
als Diskussionsgrundlage, die allerdings durchaus
repräsentativen Charakter hat und in weiten Bereichen
die verkehrsmäßige Gesamtsituation in Nauheim widerspiegelt. Die Eltern hoffen, dass ein Teil der Ergebnisse
mittel- und langfristig im Verkehrskonzept der Stadt
Nauheim umgesetzt wird und dadurch die Sicherheit
der Kinder im Straßenverkehr vergrößert wird.
Foto: Regenbogenschule, Holzheim
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Die Partner der Aktion
„Erste Klasse im Verkehr“ 1998/1999
Literatur und
Materialien
Literatur
Kunz, Torsten:
Weniger Unfälle durch Bewegung
Mit Bewegungsspielen gegen Unfälle und Gesundheitsschäden bei Kindergartenkindern
Verlag Karl Hoffmann Schorndorf 1993
Warwitz, Siegbert:
Verkehrserziehung vom Kinde
Schneider Verlag Hohengehren Baltmannsweiler
2. durchgesehene Aufl. 1994
Zimmer, Renate:
Kreative Bewegungsspiele
Psychomotorische Förderung im Kindergarten
Herder Freiburg 1989
Materialien
Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr” (Hg.):
Verkehr macht Schule
Wir machen mit!
Projekte und Aktionstage zur Verkehrserziehung
Universum Verlag Wiesbaden 1995
Handbuch Schulverkehrserziehung
Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. DVR
Beueler Bahnhofsplatz 16, 53222 Bonn,
Tel.: 0228/40001-0, Fax: 0228/4000167
Kinder Unterwegs
Herausgeber DVR, a.a.O.
Materialien für die Elternarbeit in der Primarstufe
„Move it“-Aktion
Eine gemeinsame Aktion der Deutschen Verkehrswacht mit
Langnese und anderen zur Förderung der Bewegungssicherheit.
Buch und Bewegungskiste mit Spielmaterialien
Bezugsadresse: Deutsche Verkehrswacht/Gesellschaft zur
Hebung der Sicherheit im Straßenverkehr (GHS),
Am Pannacker 2, 53340 Meckenheim,
Tel.: 02225/884-0,Fax: 02225/884-68
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
Unterrichtsmaterialien für die Klassen 1 - 4
„Wir gehören zusammen - Unterwegs mit Bus,
Bahn und Co“
Lesehefte für Schülerinnen und Schüler und Mappen
für Lehrkräfte
Außerdem gibt es ein Lernspiel zum ÖPNV für Kinder
ab 8 Jahren
Bezugsadresse: RMV
Am Kreishaus 1-5, 65719 Hofheim,
Tel.: 06192/201945, Fax: 06192/201623.
Bestelladresse für Materialien: HeLP Publikationen
Postfach 3105, 65021 Wiesbaden, Fax: 0611/8803340
40
Radfahren 1/2
Vorbereitendes Radfahrtraining zur Förderung grundlegender
Fahrfertigkeiten für die Klassen 1 und 2.
Programmbroschüren mit Durchführungshinweisen für die
Hand der Lehrkräfte:
1. Deutsche Verkehrswacht / GHS (Hg.):
Radfahren in der Schule das Programm für die Klassen 1 bis 4.
Bezugsadresse s.o.
2. Rot-Gelb-Grün-Lehrmittel / Jugendwerk der
Deutschen Shell (Hg.):
Radfahrunterricht in der Grundschule und Jugendverkehrsschule Klassen 1 und 2
Bezugsadresse: RGG-Lehrmittel Postfach 3922,
38029 Braunschweig, Tel.: 0531/80907-0,
Fax: 06531/9090721
Die Radfahrausbildung 3/4 (Jugendverkehrsschule)
Programmbroschüren mit Durchführungshinweisen für die
Hand der Lehrkräfte
Bezugsadressen: Deutsche Verkehrswacht oder
Rot-Gelb-Grün-Lehrmittel;
Spitta, Philipp:
Vorfahrt für Kinder!
Mobilitätserziehung in Grundschule und Hort
Ideen, Anregungen und Arbeitsblätter für Projekte und Unterrichtseinheiten
Für Grundschule, außerschulische Betreuungseinrichtungen
und Eltern
VCD Materialien Bonn 1997
Bezugsadresse: Verkehrsclub Deutschland VCD
Eifelstr. 2, 53119 Bonn,
Tel.: 0228/98585-0, Fax: 98585-10
Stübing, Anne-Dorothea/Lutz, Barbara:
Die Tägliche Bewegungszeit
Materialien zum Unterricht, Primarstufe Heft 26, Sport 6
Herausgegeben vom Hessischen Institut für Bildungsplanung
und Schulentwicklung
Wiesbaden 1992
Themenheft
„Achtung! Vorfahrt beachten!“
Grundschulunterricht 10/1997
Quellen
Stübing, Anne-Dorothea/Lutz, Barbara:
Die Tägliche Bewegungszeit
Materialien zum Unterricht,
Primarstufe, Heft 26, Sport 6
Herausgegeben vom Hessischen Institut für Bildungsplanung
und Schulentwicklung (HIBS)
Wiesbaden 1992
„Erste Klasse im Verkehr“ ist eine Gemeinschaftsaktion von zehn Partnern aus Ministerien, Verbänden und Institutionen, die in der Verkehrserziehung zum Schuljahr 98/99 ein Zeichen setzen wollen.
➡ Hessisches Kultusministerium, Servicestelle „Erste Klasse im
Verkehr“
Luisenplatz 10, 65185 Wiesbaden
Tel.: 06 11/3 68 - 22 22, Fax: 06 11/3 68 - 20 99
E-mail: r.falk@hkm.hessen.de
Folgende Beratunsangebote für pädagogische, inhaltliche und organisatorische Fragen der Verkehrserziehung stehen Ihnen zur Verfügung:
• Staatliche Schulämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten
und deren Fachberater für Verkehrserziehung
• Schulbeauftragte für Verkehrserziehung
• Pädagogisches Institut Mittelhessen im Hessischen Landesinstitut
für Pädagogik,
Frankfurter Straße 20 -22, 35781 Weilburg, Tel.: 06 47/3 28 - 0
➡ Hessisches Ministerium des Innern und für Landwirtschaft,
Forsten und Naturschutz
Friedrich-Ebert-Allee 12, 65185 Wiesbaden
Tel.: 06 11/3 53 - 0, Fax: 06 11/3 53 - 766
Bei den Verkehrserzieherinnen und Verkehrserziehern der Polizei können Sie die Jugendverkehrsschulen buchen; sie sind zu erreichen bei
den örtlichen Polizeidienststellen. Die Verkehrssachbearbeiter im Dezernat Polizei bei den Regierungspräsidien vermitteln ebenfalls weiter.
• Darmstadt Tel.: 06 15 1/12 53 26
• Gießen Tel.:
06 41/30 32 174
• Kassel Tel.:
05 61/10 62 230
➡ Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Postfach 31 29, 65201 Wiesbaden
Tel.: 06 11/8 15 - 23 92, Fax: 06 11/8 15 - 22 26
Im Rahmen der Aktion „Minus 10 %“ des Hessischen Wirtschafts- und
Verkehrsministeriums gibt es folgende Angebote:
• Simulation eines Fußgängerunfalls
• Gurtschlitten
• Fahrsimulator
• Verkehrsquiz
• Fahrradparcours
• Malwettbewerb
• Eltern-/Kind-Schulweg-Rallye
• Modenschau zum Thema „Sehen und gesehen werden“
➡ ACE Auto Club Europa e.V.
Schulen können folgende Angebote anfragen:
• Präsentation von Kinderrückhaltesystemen mit speziellen Gurtschlitten
• Broschüre „Inline Skater“
• Materialien für einen Fahrrad-Parcours
• Programm „Kind und Verkehr“
Bei Bedarf können die Angebote zu einer kompletten Verkehrssicherheitsveranstaltung Ihrer Schule zusammengestellt werden.
Ihr Ansprechpartner in Hessen ist:
ACE Auto Club Europa e.V., Region Mitte/Südwest
Theodor-Heuss-Allee 90 - 98, 60486 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69/70 76 01 14, Fax: 0 69/70 76 0115
➡ ADAC Hessen-Thüringen e.V.
Grund- und Sonderschulen können folgende kostenfreie Angebote bestellen:
• Sicher gehen - kinderleicht (Anregungen für ein Bewegungsspiel für
Fußgänger)
• Schulwegratgeber und Plakate „Schulanfang“ sowie ggf. Aktionen dazu
• Hilfe bei Problemen der Schulwegsicherung
• Schulbusfahrerseminare
• Informationen zum Thema „Kinder als Mitfahrer im Pkw und auf
dem Rad“
• Informationen zum Thema „Radfahren“
• Jugend-Fahrradturnier „Wer wird Fahrrad-Champion? - Mit Sicher heit ans Ziel“ von ADAC und Deutsche Post AG. Material und
Geräte für die Durchführung bei 8 bis 15jährigen Schülern
• Videoverleih
• Lehrerinfo „ADAC Signale“
• ggf. Unterstützung bei Verkehrssicherheitstagen
Anfragen richten Sie bitte an:
ADAC Hessen-Thüringen e.V., Verkehrsabteilung
Schumannstraße 4 - 6, 60325 Frankfurt a.M.
Ansprechpartner: Frau Stein, Herr Melus
Tel.: 0 69/74 38 0 - 2 53, Fax: 0 69/74 10 42 5
➡ Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ADFC Hessen e.V.
Berger Straße 108-110 H, 60316 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69/4 99 00 90, Fax: 0 69/4 99 0217,
E-mail: ADFC-Hessen °t-online.de
Wir nennen Ansprechpartner vor Ort und bieten an:
• Informationsmaterial für Eltern von Schulanfängern u.a.m. (kostenlos,
Versandpauschale DM 4,00 in Briefmarken)
• Das „Radfahrtraining des ADFC Hessen“ als Ergänzung zu den
eingeführten Fahrradparcours (DM 14,00 einschl. Versandpauschale
als Verrechnungsscheck oder in Briefmarken).
➡ AvD - Automobilclub von Deutschland e.V.
Lyoner Straße 16, 60528 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69/66 06 - 2 66, Fax: 0 69/66 06 - 5 34
➡ Deutsche Verkehrswacht e.V., Landesverkehrswacht Hessen e.V.
Die Deutsche Verkehrswacht bietet ein breites Spektrum von Unterrichtshilfen und Medien für alle Schulformen an. Den Grundschulen bietet sie:
• Beratung bei der Schulwegplanung
• „Gelbe Mützen“ für Schulanfänger, Plakate und Spannbänder
„Schulanfänger - Verkehrsanfänger“
• „Move-it-box“ zur Erhöhung der Bewegungssicherheit
• „Fit-Mobilo-Anhänger“ mit Parcoursmaterial für Übungen mit Rädern,
Rollern und Rollen für alle Altersstufen
• Unterrichtswerke „Partner auf der Straße“ und „Radfahrunterricht in
der Grundschule”
• Materialien für die „Jugendverkehrsschule“ (Lernkontrolle)
• Ausstattung der Jugendverkehrsschulen im Auftrag des Jugendwerks
der Deutschen Shell
• Infos zum Thema „Kinder als Mitfahrer“ im Pkw und auf dem Fahrrad
• Infos über Kindersitze und Radfahrer-Helme
Informationen und Beratungen zu allen Themen der Verkehrssicherheitsarbeit erhalten Sie bei:
Landesverkehrswacht Hessen e.V., Walldorfer Straße 4 - 6,
60598 Frankfurt a.M., Tel.: 0 69/63 40 27, Fax: 0 69/63 93 91
oder bei den 35 örtlichen Verkehrswachten
➡ Unfallkasse Hessen
Die UKH bietet den beteiligten Schulen bei Bedarf Plakate und Schriften
zu den Themen Sicherheit in der Schule und Verkehrserziehung an.
Information:
Unfallkasse Hessen, Abtlg. Prävention
Opernplatz 14, 60313 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69/2 99 72 - 2 22, Fax: 0 69/2 99 72 - 2 07
➡ Verkehrsclub Deutschland VCD, Landesverband Hessen e.V.
Der VCD bietet Informationsmaterial zum Thema Kinder im Verkehr mit
Schwerpunkt Mobilitätserziehung und kindgerechter Verkehr an; z.B. Mobilitätserziehung in Hort und Grundschule, Kinderverkehrsgutachten,
Neue Konzepte der Verkehrserziehung in der Primarstufe. Des weiteren
ist Aktionsmaterial für Schulklassen zum Selbstkostenpreis erhältlich; z.B.
Mitmach-Fragebögen für Schulklassen 3./4. bzw. 5.-9. Klasse, Zebrastreifenset, Plakate und Broschüren, Aufkleber und neongelbe Reflektorbänder.
Für weitere Informationen oder die Anforderung der Materialien, sowie
auch für Auskunft über Ansprechpartnern vor Ort, wenden Sie sich bitte
an unsere Geschäftsstelle:
VCD LV Hessen e.V.
Steinweg 21, 34117 Kassel
Tel.: 05 61/10 83 10 (Di + Do 16 -18 Uhr), Fax: 05 61/10 8311
41
Die Partner der Aktion
„Erste Klasse im Verkehr“ 1998/1999
Literatur und
Materialien
Literatur
Kunz, Torsten:
Weniger Unfälle durch Bewegung
Mit Bewegungsspielen gegen Unfälle und Gesundheitsschäden bei Kindergartenkindern
Verlag Karl Hoffmann Schorndorf 1993
Warwitz, Siegbert:
Verkehrserziehung vom Kinde
Schneider Verlag Hohengehren Baltmannsweiler
2. durchgesehene Aufl. 1994
Zimmer, Renate:
Kreative Bewegungsspiele
Psychomotorische Förderung im Kindergarten
Herder Freiburg 1989
Materialien
Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr” (Hg.):
Verkehr macht Schule
Wir machen mit!
Projekte und Aktionstage zur Verkehrserziehung
Universum Verlag Wiesbaden 1995
Handbuch Schulverkehrserziehung
Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. DVR
Beueler Bahnhofsplatz 16, 53222 Bonn,
Tel.: 0228/40001-0, Fax: 0228/4000167
Kinder Unterwegs
Herausgeber DVR, a.a.O.
Materialien für die Elternarbeit in der Primarstufe
„Move it“-Aktion
Eine gemeinsame Aktion der Deutschen Verkehrswacht mit
Langnese und anderen zur Förderung der Bewegungssicherheit.
Buch und Bewegungskiste mit Spielmaterialien
Bezugsadresse: Deutsche Verkehrswacht/Gesellschaft zur
Hebung der Sicherheit im Straßenverkehr (GHS),
Am Pannacker 2, 53340 Meckenheim,
Tel.: 02225/884-0,Fax: 02225/884-68
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
Unterrichtsmaterialien für die Klassen 1 - 4
„Wir gehören zusammen - Unterwegs mit Bus,
Bahn und Co“
Lesehefte für Schülerinnen und Schüler und Mappen
für Lehrkräfte
Außerdem gibt es ein Lernspiel zum ÖPNV für Kinder
ab 8 Jahren
Bezugsadresse: RMV
Am Kreishaus 1-5, 65719 Hofheim,
Tel.: 06192/201945, Fax: 06192/201623.
Bestelladresse für Materialien: HeLP Publikationen
Postfach 3105, 65021 Wiesbaden, Fax: 0611/8803340
40
Radfahren 1/2
Vorbereitendes Radfahrtraining zur Förderung grundlegender
Fahrfertigkeiten für die Klassen 1 und 2.
Programmbroschüren mit Durchführungshinweisen für die
Hand der Lehrkräfte:
1. Deutsche Verkehrswacht / GHS (Hg.):
Radfahren in der Schule das Programm für die Klassen 1 bis 4.
Bezugsadresse s.o.
2. Rot-Gelb-Grün-Lehrmittel / Jugendwerk der
Deutschen Shell (Hg.):
Radfahrunterricht in der Grundschule und Jugendverkehrsschule Klassen 1 und 2
Bezugsadresse: RGG-Lehrmittel Postfach 3922,
38029 Braunschweig, Tel.: 0531/80907-0,
Fax: 06531/9090721
Die Radfahrausbildung 3/4 (Jugendverkehrsschule)
Programmbroschüren mit Durchführungshinweisen für die
Hand der Lehrkräfte
Bezugsadressen: Deutsche Verkehrswacht oder
Rot-Gelb-Grün-Lehrmittel;
Spitta, Philipp:
Vorfahrt für Kinder!
Mobilitätserziehung in Grundschule und Hort
Ideen, Anregungen und Arbeitsblätter für Projekte und Unterrichtseinheiten
Für Grundschule, außerschulische Betreuungseinrichtungen
und Eltern
VCD Materialien Bonn 1997
Bezugsadresse: Verkehrsclub Deutschland VCD
Eifelstr. 2, 53119 Bonn,
Tel.: 0228/98585-0, Fax: 98585-10
Stübing, Anne-Dorothea/Lutz, Barbara:
Die Tägliche Bewegungszeit
Materialien zum Unterricht, Primarstufe Heft 26, Sport 6
Herausgegeben vom Hessischen Institut für Bildungsplanung
und Schulentwicklung
Wiesbaden 1992
Themenheft
„Achtung! Vorfahrt beachten!“
Grundschulunterricht 10/1997
Quellen
Stübing, Anne-Dorothea/Lutz, Barbara:
Die Tägliche Bewegungszeit
Materialien zum Unterricht,
Primarstufe, Heft 26, Sport 6
Herausgegeben vom Hessischen Institut für Bildungsplanung
und Schulentwicklung (HIBS)
Wiesbaden 1992
„Erste Klasse im Verkehr“ ist eine Gemeinschaftsaktion von zehn Partnern aus Ministerien, Verbänden und Institutionen, die in der Verkehrserziehung zum Schuljahr 98/99 ein Zeichen setzen wollen.
➡ Hessisches Kultusministerium, Servicestelle „Erste Klasse im
Verkehr“
Luisenplatz 10, 65185 Wiesbaden
Tel.: 06 11/3 68 - 22 22, Fax: 06 11/3 68 - 20 99
E-mail: r.falk@hkm.hessen.de
Folgende Beratunsangebote für pädagogische, inhaltliche und organisatorische Fragen der Verkehrserziehung stehen Ihnen zur Verfügung:
• Staatliche Schulämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten
und deren Fachberater für Verkehrserziehung
• Schulbeauftragte für Verkehrserziehung
• Pädagogisches Institut Mittelhessen im Hessischen Landesinstitut
für Pädagogik,
Frankfurter Straße 20 -22, 35781 Weilburg, Tel.: 06 47/3 28 - 0
➡ Hessisches Ministerium des Innern und für Landwirtschaft,
Forsten und Naturschutz
Friedrich-Ebert-Allee 12, 65185 Wiesbaden
Tel.: 06 11/3 53 - 0, Fax: 06 11/3 53 - 766
Bei den Verkehrserzieherinnen und Verkehrserziehern der Polizei können Sie die Jugendverkehrsschulen buchen; sie sind zu erreichen bei
den örtlichen Polizeidienststellen. Die Verkehrssachbearbeiter im Dezernat Polizei bei den Regierungspräsidien vermitteln ebenfalls weiter.
• Darmstadt Tel.: 06 15 1/12 53 26
• Gießen Tel.:
06 41/30 32 174
• Kassel Tel.:
05 61/10 62 230
➡ Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Postfach 31 29, 65201 Wiesbaden
Tel.: 06 11/8 15 - 23 92, Fax: 06 11/8 15 - 22 26
Im Rahmen der Aktion „Minus 10 %“ des Hessischen Wirtschafts- und
Verkehrsministeriums gibt es folgende Angebote:
• Simulation eines Fußgängerunfalls
• Gurtschlitten
• Fahrsimulator
• Verkehrsquiz
• Fahrradparcours
• Malwettbewerb
• Eltern-/Kind-Schulweg-Rallye
• Modenschau zum Thema „Sehen und gesehen werden“
➡ ACE Auto Club Europa e.V.
Schulen können folgende Angebote anfragen:
• Präsentation von Kinderrückhaltesystemen mit speziellen Gurtschlitten
• Broschüre „Inline Skater“
• Materialien für einen Fahrrad-Parcours
• Programm „Kind und Verkehr“
Bei Bedarf können die Angebote zu einer kompletten Verkehrssicherheitsveranstaltung Ihrer Schule zusammengestellt werden.
Ihr Ansprechpartner in Hessen ist:
ACE Auto Club Europa e.V., Region Mitte/Südwest
Theodor-Heuss-Allee 90 - 98, 60486 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69/70 76 01 14, Fax: 0 69/70 76 0115
➡ ADAC Hessen-Thüringen e.V.
Grund- und Sonderschulen können folgende kostenfreie Angebote bestellen:
• Sicher gehen - kinderleicht (Anregungen für ein Bewegungsspiel für
Fußgänger)
• Schulwegratgeber und Plakate „Schulanfang“ sowie ggf. Aktionen dazu
• Hilfe bei Problemen der Schulwegsicherung
• Schulbusfahrerseminare
• Informationen zum Thema „Kinder als Mitfahrer im Pkw und auf
dem Rad“
• Informationen zum Thema „Radfahren“
• Jugend-Fahrradturnier „Wer wird Fahrrad-Champion? - Mit Sicher heit ans Ziel“ von ADAC und Deutsche Post AG. Material und
Geräte für die Durchführung bei 8 bis 15jährigen Schülern
• Videoverleih
• Lehrerinfo „ADAC Signale“
• ggf. Unterstützung bei Verkehrssicherheitstagen
Anfragen richten Sie bitte an:
ADAC Hessen-Thüringen e.V., Verkehrsabteilung
Schumannstraße 4 - 6, 60325 Frankfurt a.M.
Ansprechpartner: Frau Stein, Herr Melus
Tel.: 0 69/74 38 0 - 2 53, Fax: 0 69/74 10 42 5
➡ Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ADFC Hessen e.V.
Berger Straße 108-110 H, 60316 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69/4 99 00 90, Fax: 0 69/4 99 0217,
E-mail: ADFC-Hessen °t-online.de
Wir nennen Ansprechpartner vor Ort und bieten an:
• Informationsmaterial für Eltern von Schulanfängern u.a.m. (kostenlos,
Versandpauschale DM 4,00 in Briefmarken)
• Das „Radfahrtraining des ADFC Hessen“ als Ergänzung zu den
eingeführten Fahrradparcours (DM 14,00 einschl. Versandpauschale
als Verrechnungsscheck oder in Briefmarken).
➡ AvD - Automobilclub von Deutschland e.V.
Lyoner Straße 16, 60528 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69/66 06 - 2 66, Fax: 0 69/66 06 - 5 34
➡ Deutsche Verkehrswacht e.V., Landesverkehrswacht Hessen e.V.
Die Deutsche Verkehrswacht bietet ein breites Spektrum von Unterrichtshilfen und Medien für alle Schulformen an. Den Grundschulen bietet sie:
• Beratung bei der Schulwegplanung
• „Gelbe Mützen“ für Schulanfänger, Plakate und Spannbänder
„Schulanfänger - Verkehrsanfänger“
• „Move-it-box“ zur Erhöhung der Bewegungssicherheit
• „Fit-Mobilo-Anhänger“ mit Parcoursmaterial für Übungen mit Rädern,
Rollern und Rollen für alle Altersstufen
• Unterrichtswerke „Partner auf der Straße“ und „Radfahrunterricht in
der Grundschule”
• Materialien für die „Jugendverkehrsschule“ (Lernkontrolle)
• Ausstattung der Jugendverkehrsschulen im Auftrag des Jugendwerks
der Deutschen Shell
• Infos zum Thema „Kinder als Mitfahrer“ im Pkw und auf dem Fahrrad
• Infos über Kindersitze und Radfahrer-Helme
Informationen und Beratungen zu allen Themen der Verkehrssicherheitsarbeit erhalten Sie bei:
Landesverkehrswacht Hessen e.V., Walldorfer Straße 4 - 6,
60598 Frankfurt a.M., Tel.: 0 69/63 40 27, Fax: 0 69/63 93 91
oder bei den 35 örtlichen Verkehrswachten
➡ Unfallkasse Hessen
Die UKH bietet den beteiligten Schulen bei Bedarf Plakate und Schriften
zu den Themen Sicherheit in der Schule und Verkehrserziehung an.
Information:
Unfallkasse Hessen, Abtlg. Prävention
Opernplatz 14, 60313 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69/2 99 72 - 2 22, Fax: 0 69/2 99 72 - 2 07
➡ Verkehrsclub Deutschland VCD, Landesverband Hessen e.V.
Der VCD bietet Informationsmaterial zum Thema Kinder im Verkehr mit
Schwerpunkt Mobilitätserziehung und kindgerechter Verkehr an; z.B. Mobilitätserziehung in Hort und Grundschule, Kinderverkehrsgutachten,
Neue Konzepte der Verkehrserziehung in der Primarstufe. Des weiteren
ist Aktionsmaterial für Schulklassen zum Selbstkostenpreis erhältlich; z.B.
Mitmach-Fragebögen für Schulklassen 3./4. bzw. 5.-9. Klasse, Zebrastreifenset, Plakate und Broschüren, Aufkleber und neongelbe Reflektorbänder.
Für weitere Informationen oder die Anforderung der Materialien, sowie
auch für Auskunft über Ansprechpartnern vor Ort, wenden Sie sich bitte
an unsere Geschäftsstelle:
VCD LV Hessen e.V.
Steinweg 21, 34117 Kassel
Tel.: 05 61/10 83 10 (Di + Do 16 -18 Uhr), Fax: 05 61/10 8311
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