Mit Sicherheit selbständig
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Mit Sicherheit selbständig
Unterrichtsreihe für die Grundschule Mit Sicherheit selbständig – unterwegs zur Schule und in der Freizeit Band 4 www.muecke.de Mit Sicherheit selbständig – Unterwegs zur Schule und in der Freizeit Impressum: Herausgeber: Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ Verantwortlich: Rigoberth Falk, Hessisches Kultusministerium, Servicestelle „Erste Klasse im Verkehr“ Unter Mitarbeit von: Braunewell, Dr. Harald, ADFC Hessen e.V. Delnef, Markus, Autoclub Europa Diegelmann, Elmar, Hessisches Kultusministerium Euler, Heinrich, Arbeitsgruppe Verkehrserziehung beim Hessischen Kultusministerium Hartmann, Herbert, Unfallkasse Hessen Hirth, Manfred, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Just, Manfred, Automobilclub von Deutschland Klute, Hartmut, Hessisches Landesinstitut für Pädagogik Leinweber, Dieter, Landesverkehrswacht Hessen Maier, Gerhard, Staatliches Schulamt für die Stadt Frankfurt Noelker, Wolfgang, Hessisches Kultusministerium Persch, Klaus-Dieter, Arbeitsgruppe Verkehrserziehung beim Hessischen Kultusministerium Reimann, Jürgen, Hessisches Ministerium des Innern und für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz Rieman, Udo, Autoclub Europa Schütz, Peter, Verkehrsclub Deutschland Stein, Helga, Allgemeiner Deutscher Automobil-Club Will, Jürgen, Hessisches Kultusministerium Wittlich, Susanne, Hessisches Kultusministerium Wüstenhöfer, Christel, Hessisches Kultusministerium Text: Rosemarie Portmann Redaktion: Jutta Filzek Gestaltung: Konzept 5, Offenbach Illustrationen: Hildegard Müller, Ginsheim Herstellung: Gerald F. Schindler Verlag: Universum Verlag, 65175 Wiesbaden © Hessisches Kultusministerium, Wiesbaden Inhalt Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern, Vorwort im Schuljahr 1996/97 haben die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ - drei hessische Ministerien, die Landesverkehrswacht Hessen, fünf Verkehrsclubs und die Unfallkasse Hessen Ihnen unter dem Motto „Mit Sicherheit selbständig - unterwegs zur Schule und in der Freizeit“ das Angebot gemacht, mit Ihren Schülerinnen und Schülern Unterrichtsprojekte zu planen, zu erarbeiten und durchzuführen, bei denen insbesondere die Grundlagen gelegt werden sollten, die die Kinder benötigen, um ihre Wege sicher zurückzulegen. Verkehrserziehung als Mobilitätserziehung………………… 2 Die vorliegende Veröffentlichung setzt die mit der Broschüre „Verkehr macht Schule - wir machen mit“ begonnene Reihe fort und stellt Ihnen eine Auswahl dieser Projekte vor, die in den Schulen im Rahmen der letztjährigen Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ durchgeführt wurden. Sie sollen Anregung und Hilfe für alle Grundschulen und Sonderschulen sein und sie ermuntern, sich im Rahmen der Verkehrserziehung mit dieser wichtigen Thematik auseinander zu setzen. Die Aktionspartner versprechen sich davon einen weiteren Schritt zu mehr Verkehrssicherheit, der die bisher - und die neuesten Zahlen belegen dies - erfolgreiche Arbeit der hessischen Verkehrserzieher fortsetzt und die Schulen in die Lage versetzt, gemeinsam mit den Partnern der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ nach Wegen zu suchen, die den Ihnen anvertrauten Kindern dabei helfen, in unserer komplexen Verkehrswirklichkeit zunehmend selbständig zu agieren. Die Hessische Landesregierung dankt Ihnen und auch den Partnern der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“, die durch ihre finanzielle Unterstützung und die Bereitstellung ihrer materiellen, personellen und organisatorischen Möglichkeiten seit Beginn der Aktion wesentlich zu deren Gelingen beigetragen haben, auf diesem Wege für Ihre Teilnahme und Mitarbeit! Mit freundlichen Grüßen Die Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ ……………………………… 2 Mit Sicherheit selbständig - Konzepte, Aktionen, Projekte -………… 3 Wahrnehmungs- und Bewegungserziehung…………………… 4 Bewegungsspiele im Klassenraum: Goetheschule, Lampertheim ………………………………………………………………………… 4 Bei Wind und Wetter Bewegung auf dem Schulhof: Gebeschusschule, Hanau…………………………………………………… 6 Jeden Tag in den Wald: Wilhelm-Hauff-Schule, Darmstadt-Eberstadt ………………………………………………………………………… 7 AG „Tägliche Bewegung“: Waldschule Wehrda, Marburg ……………………………………………………………………………………… 8 Wir fahren mit dem Rollbrett: Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M. …………………………………………………………………… 9 Bewegungssicherheit auf rollenden Geräten: Geschwister-Scholl-Schule, Steinbach……………………………………………… 10 Aktionstag „Bewegung“: Grundschule, Fuldatal-Simmershausen …………………………………………………………………………… 11 Sport- und Spielfest: Grundschule Mitte, Oberursel ……………………………………………………………………………………………… 12 Bewegungstag: Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal…………………………………………………………………………………………………… 14 Spiel-Sport-Fest mit Eltern: Wilhelm-Hauff-Schule, Darmstadt-Eberstadt ………………………………………………………………… 15 Sicherheit auf dem Fahrrad………………………………………………………… 16 Roller fahren als Vorübung zum Radfahrtraining: Ackermannschule, Frankfurt/M. ……………………………………………… Motorisches Radfahrtraining: Goetheschule, Lampertheim ………………………………………………………………………………… Radfahrtraining: Grundschule, Stierstadt …………………………………………………………………………………………………………… Rad fahren auf dem Gehweg: Grundschule, Mammolshain ………………………………………………………………………………… Fahrrad-Turnier: Grundschule, Rauenthal …………………………………………………………………………………………………………… Projekttag Fahrrad: Gemeinsame Musterschule, Friedberg …………………………………………………………………………………… Projektwoche „Mit Sicherheit selbständig”: Grundschule, Steinbach ………………………………………………………………… 16 18 19 20 21 22 24 Schulwegsicherheit……………………………………………………………………………… 26 Hartmut Holzapfel Kultusminister Lothar Klemm Wirtschafts- und Verkehrsminister Impressum: Nach den Regeln der neuen Rechtschreibung Herausgeber: Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ Verantwortlich: Rigoberth Falk, Hessisches Kultusministerium, Servicestelle „Erste Klasse im Verkehr“ Unter Mitarbeit von: Braunewell, Dr. Harald, ADFC Hessen e.V. Delnef, Markus, Autoclub Europa Diegelmann, Elmar, Hessisches Kultusministerium Euler, Heinrich, Arbeitsgruppe Verkehrserziehung beim Hessischen Kultusministerium Hartmann, Herbert, Unfallkasse Hessen Hirth, Manfred, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Just, Manfred, Automobilclub von Deutschland Klute, Hartmut, Hessisches Landesinstitut für Pädagogik Leinweber, Dieter, Landesverkehrswacht Hessen Maier, Gerhard, Staatliches Schulamt für die Stadt Frankfurt Noelker, Wolfgang, Hessisches Kultusministerium Persch, Klaus-Dieter, Arbeitsgruppe Verkehrserziehung beim Hessischen Kultusministerium Reimann, Jürgen, Hessisches Ministerium des Innern und für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz Gerhard Bökel Minister des Innern Wir erkunden unseren Schulweg: Grundschule Süd, Oberursel ………………………………………………………………………… Kreative Verkehrsschilder: Eichgrundschule, Rüsselsheim …………………………………………………………………………………… Sicherer Schulweg: Grundschule, Edertal ………………………………………………………………………………………………………… Die gefährlichste Stelle auf meinem Schulweg: Goetheschule, Lampertheim …………………………………………………… Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor dem Schuleingang: Grundschule, Mammolshain …………………………………… Mehr Sicherheit vor unserer Schule: Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim ………………………………………………………… Kassel - Nord - Kinderort?: Carl-Anton-Henschel-Schule, Kassel ……………………………………………………………………………… 26 28 29 30 31 32 33 Mit Sicherheit in die Freizeit im Stadtteil…………………… 34 Riemann, Udo, Autoclub Europa Schütz, Peter, Verkehrsclub Deutschland Stein, Helga, Allgemeiner Deutscher Automobil-Club Will, Jürgen, Hessisches Kultusministerium Wittlich, Susanne, Hessisches Kultusministerium Wüstenhöfer, Christel, Hessisches Kultusministerium Geh- und Radfahrwege zu den Spielplätzen: Ackermannschule, Frankfurt/M. …………………………………………………… Safer Skating: Staatliches Schulamt für den Kreis Bergstraße und den Odenwaldkreis ……………………………………………………… gemeinsam mit Eltern …………… 38 Text: Rosemarie Portmann Früher aussteigen - sicher ankommen: Regenbogenschule, Holzheim ………………………………………………………………… Sicherer Schulweg: Grundschule, Nauheim ……………………………………………………………………………………………………… 38 39 Redaktion: Jutta Filzek, Universum Verlagsanstalt, Wiesbaden Gestaltung: Konzept 5, Offenbach Illustrationen: Hildegard Müller, Ginsheim Herstellung: Gerald F. Schindler Verlag: Universum Verlagsanstalt GmbH KG, Wiesbaden Repro: Koch Lichtsatz und Scan GmbH, Wiesbaden Druck: Stritzinger Druck und Daten GmbH, Dreieich © Hessisches Kultusministerium, Wiesbaden Mit Sicherheit selbständig - 34 36 Literatur und Materialien …………………………………………………………… 40 Literatur …………………………………………………………………………………………………………………………………………………… Materialien ………………………………………………………………………………………………………………………………………………… Quellen ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 40 40 40 Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“………… 41 Verkehrserziehung als Mobilitätserziehung D „Aufgabe der Verkehrserziehung ist es, die Kinder zu befähigen, sich im Verkehr sicher, sachgerecht und mitverantwortlich zu verhalten, ein kritisches Verständnis für Verkehrsabläufe zu entwickeln und durch eigenes Handeln eine Verbesserung der Verkehrswirklichkeit anzustreben. Die Verkehrserziehung in der Grundschule beinhaltet die Förderung der Psychomotorik, der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktionsvermögens sowie den Aufbau eines flexiblen, situationsbezogenen und vorausschauenden Verhaltens. Sie zielt auf ein Verständnis der Verkehrswirklichkeit als soziales Handlungsfeld, das situationsorientiertes Verhalten, Rücksichtnahme, Verzicht auf Vorrechte und Antizipation der Handlungen anderer erfordert. Sie trägt zur kritischen Auseinandersetzung mit der Verkehrswirklichkeit bei und fördert ein umweltbewußtes Verkehrsverhalten.“ (Hessisches Kultusministerium: Rahmenplan Grundschule Wiesbaden 1995, S.276) Das Konzept, bei dem Kinder die Verkehrsregeln lernen und ihr Verhalten dem Verkehr anpassen sollten, hat sich erweitert zu einem Konzept, bei dem Kinder ihren Bewegungsraum selbstbewusst erfahren und gestalten können. Natürlich wäre es verantwortungslos, Kinder nicht auf die Gefahren des Straßenverkehrs vorzubereiten. Aus der gefährlichen Verkehrssituation dürfen aber keine weiteren Bewegungseinschränkungen für Kinder erwachsen, sondern es müssen Alternativen für eine verstärkte Bewegungsförderung und eine kindgerechte Verkehrsgestaltung entwickelt werden. Dabei sollten die Kinder aktiv in die anzustrebende Veränderung einbezogen werden. Grundlage der Verkehrserziehung in diesem Sinn ist in der Grundschule eine umfassende psychomotorische Förderung, die auf Bewegung, akustische und visuelle Wahrnehmung, Reaktion und Konzentration abzielt: die „Mobilitätserziehung“. Die für das Fahrrad, dem Lieblingsverkehrsmittel der Kinder, notwendige psychomotorische Handlungsfähigkeit gewinnen sie durch das Ermöglichen von Bewegungserfahrungen mit Rollbrettern, Pedalos, Ballonrollern und ähnlichen „Fahrzeugen“. Situationen und Gelegenheiten, in denen Kinder mit der Verkehrswirklichkeit konfrontiert werden - wie der tägli- 2 che Schulweg, Erfahrungen bei der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel, das Verkehrsverhalten bei Unterrichtsgängen und in der Freizeit - geben Anlass, ein auf Sicherheit und Verantwortung bedachtes Verkehrsverhalten bewusster wahrnehmen und handelnd erleben zu lassen. Oft ergeben sich Verknüpfungen mit Themen der Fächer und Lernbereiche. Gefährdungen auf dem Schulweg und in der Freizeit können Anlass zu Projekten werden, bei denen die Kinder Vorschläge zur Verbesserung der Situation entwickeln und diese in gemeinsamen Aktionen durchzusetzen suchen. Die Aktion „Erste Klasse im Verkehr” U Um die Umsetzung dieses Konzepts zur Verkehrserziehung in den Schulen zu unterstützen, haben sich zehn Partner aus drei hessischen Ministerien, fünf Verkehrsclubs - der ACE, ADAC, ADFC, AvD und VCD - sowie die Landesverkehrswacht Hessen und die Unfallkasse Hessen zu der beispielhaften Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ zusammengeschlossen. Ihre Arbeit steht unter folgenden Prämissen: • keine ausschließliche Fixierung auf das Auto, hin zu einem differenzierten Ansatz, der es Kindern ermöglicht, sich als Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer, Benutzerinnen und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel und Mitfahrerinnen und Mitfahrer im Auto zu begreifen • keine reine Wissensvermittlung, hin zu einer Verkehrserziehung, in der auch bestehende Alternativen zum Verkehrskollaps thematisiert, die ökologischen Konsequenzen hinterfragt werden • keine Einzelaktionen, hin zu Konzepten, die eine Ressourcen- und Kompetenzbündelung erlauben. (Verkehr macht Schule, 1995, S.2) Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ unterstützen die Schulen bei der Verkehrserziehung mit einer jährlichen Schwerpunktaktion. Darüber hinaus bieten sie Materialien, Broschüren sowie Unterstützung bei Aktionstagen und Unterrichtsprojekten an. Im Anhang sind die diversen Angebote der einzelnen Partner aufgelistet. Die Aktion startete erstmals 1993/94 für alle Schulanfängerinnen und Schulanfänger an den hessischen Grund- und Sonderschulen mit „Rolfs Schulweg-Hitparade“. Diese Aktion wurde 1994/95 mit der „Machmit!-Box“ zur Bewegungserziehung fortgesetzt. 1995/96 erweiterten die Partner der Aktion ihr Angebot erstmals auf alle Jahrgangsstufen der Grundschulen und der Grundstufen der Sonderschulen. Schwerpunkte waren diesmal Projekte und Aktionstage zur Verkehrserziehung sowie die Broschüre „Verkehr macht Schule. Wir machen mit!“, die allen hessischen Grund- und Sonderschulen zur Verfügung gestellt wurde. Lehrerinnen und Lehrer erhielten hiermit Hilfen und Anregungen für die Verkehrssicherheitsarbeit an ihrer Schule. Den Schulen wurden über die Staatlichen Schulämter Roller und Schwungtücher zur Verfügung gestellt. 1996/97 waren die Schulen aufgerufen, schwerpunktmäßig verkehrspädagogische Projekte unter dem Motto „Mit Sicherheit selbständig unterwegs zur Schule und in der Freizeit“ durchzuführen. Der Pool von Materialien zur Verkehrserziehung wurde um Rollbretter erweitert. Eine Auswahl von Dokumentationen dieser Projekte ist im Folgenden zusammengestellt. Mit Sicherheit selbständig - Konzepte, Aktionen, Projekte - I In den Schulen stieß die Aktion „Mit Sicherheit selbständig zur Schule und in der Freizeit“ - wie schon die Aktionen in den Jahren zuvor - auf große Resonanz. Zur Abschlußveranstaltung am 8. Oktober 1997 in der Stadthalle Friedberg fanden sich gut 600 Personen ein, die sich anhand der Präsentationen und Projektvorstellungen aus den Staatlichen Schulämtern Hessens und der Partner der Aktion informierten und neue Anregungen für die Praxis der Verkehrserziehung in den Schulen erhielten. Im Folgenden ist eine Auswahl aus Unterrichtseinheiten, Projekten und Aktionen zusammengestellt, die von einzelnen Schulen im Schuljahr 1996/1997 auf Anregung der Aktion „Mit Sicherheit selbstständig“ durchgeführt wurden. Es handelt sich dabei sowohl um fortlaufende Aktivitäten aus dem Schulkonzept, die in die Aktion integriert wurden, als auch um Vorhaben, die speziell zur Umsetzung der Aktion eingerichtet wurden. Entsprechend der Intention des Hessischen Rahmenplans war die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern ein wichtiges Kriterium. Konnten sie ihre Interessen und Bedürfnisse einbringen? Waren sie nach Möglichkeit schon in die Planungsphase einbezogen? Konnten sie selbständig handelnd aktiv werden? Für die Veröffentlichung wurden die Aktivitäten entsprechend ihrer Bedeutung für die Verkehrserziehung folgenden inhaltlichen Schwerpunkten zugeordnet: • Wahrnehmungs- und Bewegungserziehung • Sicher mit dem Fahrrad • Schulwegsicherheit • Mit Sicherheit in die Freizeit im Stadtteil • Mit Sicherheit selbständig - gemeinsam mit Eltern. Diese inhaltliche Gliederung führte dazu, dass einzelne Schulen, die umfangreiche Aktivitäten entwickelt hatten, mehrfach erwähnt werden. Innerhalb der Kapitel wurde besonderer Wert darauf gelegt, die Vielfalt und Bandbreite der Möglichkeiten aufzuzeigen. Damit soll versucht werden, möglichst auch den Schulen, die bisher der Verkehrserziehung und der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ noch eher distanziert gegenüberstehen, Anregungen zu geben, die sich auch in ihrer speziellen Situation realisieren lassen. Die Beispiele in den Kapiteln geben Anregungen sowohl für die Einbindung der Verkehrserziehung in den Regelunterricht, für besondere schulische Projekte und Projektwochen, als auch für Aktionen, die über die Schule hinausgehen. Es werden Beispiele für alle Jahrgangsstufen vorgestellt. Bei einzelnen Dokumentationen wurden zur Veranschaulichung Abbildungen aus vergleichbaren Unterrichtsvorhaben hinzugezogen Entsprechend der Zielsetzung der Aktion „Mit Sicherheit selbständig“ haben die meisten der beteiligten Schulen besondere Unterrichtsvorhaben und Aktionstage mit zahlreichen und unterschiedlichen Partnern durchgeführt. Da sich viele Aktivitäten ähnelten, war hier die Auswahl besonders schwierig. Nicht alle Schulen konnten - trotz nachahmenswerter Beispiele - aufgenommen werden. Da es auch gemeinsame Aktivitäten von Lehrkräften und Eltern gab, bei denen die Kinder kaum oder gar nicht direkt einbezogen waren, die aber dennoch wichtige Ausführungen und Anregungen enthalten, wurde der besondere inhaltliche Schwerpunkt „Mit Sicherheit selbständig - gemeinsam mit Eltern“ aufgenommen. 3 Verkehrserziehung als Mobilitätserziehung D „Aufgabe der Verkehrserziehung ist es, die Kinder zu befähigen, sich im Verkehr sicher, sachgerecht und mitverantwortlich zu verhalten, ein kritisches Verständnis für Verkehrsabläufe zu entwickeln und durch eigenes Handeln eine Verbesserung der Verkehrswirklichkeit anzustreben. Die Verkehrserziehung in der Grundschule beinhaltet die Förderung der Psychomotorik, der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktionsvermögens sowie den Aufbau eines flexiblen, situationsbezogenen und vorausschauenden Verhaltens. Sie zielt auf ein Verständnis der Verkehrswirklichkeit als soziales Handlungsfeld, das situationsorientiertes Verhalten, Rücksichtnahme, Verzicht auf Vorrechte und Antizipation der Handlungen anderer erfordert. Sie trägt zur kritischen Auseinandersetzung mit der Verkehrswirklichkeit bei und fördert ein umweltbewußtes Verkehrsverhalten.“ (Hessisches Kultusministerium: Rahmenplan Grundschule Wiesbaden 1995, S.276) Das Konzept, bei dem Kinder die Verkehrsregeln lernen und ihr Verhalten dem Verkehr anpassen sollten, hat sich erweitert zu einem Konzept, bei dem Kinder ihren Bewegungsraum selbstbewusst erfahren und gestalten können. Natürlich wäre es verantwortungslos, Kinder nicht auf die Gefahren des Straßenverkehrs vorzubereiten. Aus der gefährlichen Verkehrssituation dürfen aber keine weiteren Bewegungseinschränkungen für Kinder erwachsen, sondern es müssen Alternativen für eine verstärkte Bewegungsförderung und eine kindgerechte Verkehrsgestaltung entwickelt werden. Dabei sollten die Kinder aktiv in die anzustrebende Veränderung einbezogen werden. Grundlage der Verkehrserziehung in diesem Sinn ist in der Grundschule eine umfassende psychomotorische Förderung, die auf Bewegung, akustische und visuelle Wahrnehmung, Reaktion und Konzentration abzielt: die „Mobilitätserziehung“. Die für das Fahrrad, dem Lieblingsverkehrsmittel der Kinder, notwendige psychomotorische Handlungsfähigkeit gewinnen sie durch das Ermöglichen von Bewegungserfahrungen mit Rollbrettern, Pedalos, Ballonrollern und ähnlichen „Fahrzeugen“. Situationen und Gelegenheiten, in denen Kinder mit der Verkehrswirklichkeit konfrontiert werden - wie der tägli- 2 che Schulweg, Erfahrungen bei der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel, das Verkehrsverhalten bei Unterrichtsgängen und in der Freizeit - geben Anlass, ein auf Sicherheit und Verantwortung bedachtes Verkehrsverhalten bewusster wahrnehmen und handelnd erleben zu lassen. Oft ergeben sich Verknüpfungen mit Themen der Fächer und Lernbereiche. Gefährdungen auf dem Schulweg und in der Freizeit können Anlass zu Projekten werden, bei denen die Kinder Vorschläge zur Verbesserung der Situation entwickeln und diese in gemeinsamen Aktionen durchzusetzen suchen. Die Aktion „Erste Klasse im Verkehr” U Um die Umsetzung dieses Konzepts zur Verkehrserziehung in den Schulen zu unterstützen, haben sich zehn Partner aus drei hessischen Ministerien, fünf Verkehrsclubs - der ACE, ADAC, ADFC, AvD und VCD - sowie die Landesverkehrswacht Hessen und die Unfallkasse Hessen zu der beispielhaften Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ zusammengeschlossen. Ihre Arbeit steht unter folgenden Prämissen: • keine ausschließliche Fixierung auf das Auto, hin zu einem differenzierten Ansatz, der es Kindern ermöglicht, sich als Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer, Benutzerinnen und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel und Mitfahrerinnen und Mitfahrer im Auto zu begreifen • keine reine Wissensvermittlung, hin zu einer Verkehrserziehung, in der auch bestehende Alternativen zum Verkehrskollaps thematisiert, die ökologischen Konsequenzen hinterfragt werden • keine Einzelaktionen, hin zu Konzepten, die eine Ressourcen- und Kompetenzbündelung erlauben. (Verkehr macht Schule, 1995, S.2) Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ unterstützen die Schulen bei der Verkehrserziehung mit einer jährlichen Schwerpunktaktion. Darüber hinaus bieten sie Materialien, Broschüren sowie Unterstützung bei Aktionstagen und Unterrichtsprojekten an. Im Anhang sind die diversen Angebote der einzelnen Partner aufgelistet. Die Aktion startete erstmals 1993/94 für alle Schulanfängerinnen und Schulanfänger an den hessischen Grund- und Sonderschulen mit „Rolfs Schulweg-Hitparade“. Diese Aktion wurde 1994/95 mit der „Machmit!-Box“ zur Bewegungserziehung fortgesetzt. 1995/96 erweiterten die Partner der Aktion ihr Angebot erstmals auf alle Jahrgangsstufen der Grundschulen und der Grundstufen der Sonderschulen. Schwerpunkte waren diesmal Projekte und Aktionstage zur Verkehrserziehung sowie die Broschüre „Verkehr macht Schule. Wir machen mit!“, die allen hessischen Grund- und Sonderschulen zur Verfügung gestellt wurde. Lehrerinnen und Lehrer erhielten hiermit Hilfen und Anregungen für die Verkehrssicherheitsarbeit an ihrer Schule. Den Schulen wurden über die Staatlichen Schulämter Roller und Schwungtücher zur Verfügung gestellt. 1996/97 waren die Schulen aufgerufen, schwerpunktmäßig verkehrspädagogische Projekte unter dem Motto „Mit Sicherheit selbständig unterwegs zur Schule und in der Freizeit“ durchzuführen. Der Pool von Materialien zur Verkehrserziehung wurde um Rollbretter erweitert. Eine Auswahl von Dokumentationen dieser Projekte ist im Folgenden zusammengestellt. Mit Sicherheit selbständig - Konzepte, Aktionen, Projekte - I In den Schulen stieß die Aktion „Mit Sicherheit selbständig zur Schule und in der Freizeit“ - wie schon die Aktionen in den Jahren zuvor - auf große Resonanz. Zur Abschlußveranstaltung am 8. Oktober 1997 in der Stadthalle Friedberg fanden sich gut 600 Personen ein, die sich anhand der Präsentationen und Projektvorstellungen aus den Staatlichen Schulämtern Hessens und der Partner der Aktion informierten und neue Anregungen für die Praxis der Verkehrserziehung in den Schulen erhielten. Im Folgenden ist eine Auswahl aus Unterrichtseinheiten, Projekten und Aktionen zusammengestellt, die von einzelnen Schulen im Schuljahr 1996/1997 auf Anregung der Aktion „Mit Sicherheit selbstständig“ durchgeführt wurden. Es handelt sich dabei sowohl um fortlaufende Aktivitäten aus dem Schulkonzept, die in die Aktion integriert wurden, als auch um Vorhaben, die speziell zur Umsetzung der Aktion eingerichtet wurden. Entsprechend der Intention des Hessischen Rahmenplans war die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern ein wichtiges Kriterium. Konnten sie ihre Interessen und Bedürfnisse einbringen? Waren sie nach Möglichkeit schon in die Planungsphase einbezogen? Konnten sie selbständig handelnd aktiv werden? Für die Veröffentlichung wurden die Aktivitäten entsprechend ihrer Bedeutung für die Verkehrserziehung folgenden inhaltlichen Schwerpunkten zugeordnet: • Wahrnehmungs- und Bewegungserziehung • Sicher mit dem Fahrrad • Schulwegsicherheit • Mit Sicherheit in die Freizeit im Stadtteil • Mit Sicherheit selbständig - gemeinsam mit Eltern. Diese inhaltliche Gliederung führte dazu, dass einzelne Schulen, die umfangreiche Aktivitäten entwickelt hatten, mehrfach erwähnt werden. Innerhalb der Kapitel wurde besonderer Wert darauf gelegt, die Vielfalt und Bandbreite der Möglichkeiten aufzuzeigen. Damit soll versucht werden, möglichst auch den Schulen, die bisher der Verkehrserziehung und der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ noch eher distanziert gegenüberstehen, Anregungen zu geben, die sich auch in ihrer speziellen Situation realisieren lassen. Die Beispiele in den Kapiteln geben Anregungen sowohl für die Einbindung der Verkehrserziehung in den Regelunterricht, für besondere schulische Projekte und Projektwochen, als auch für Aktionen, die über die Schule hinausgehen. Es werden Beispiele für alle Jahrgangsstufen vorgestellt. Bei einzelnen Dokumentationen wurden zur Veranschaulichung Abbildungen aus vergleichbaren Unterrichtsvorhaben hinzugezogen Entsprechend der Zielsetzung der Aktion „Mit Sicherheit selbständig“ haben die meisten der beteiligten Schulen besondere Unterrichtsvorhaben und Aktionstage mit zahlreichen und unterschiedlichen Partnern durchgeführt. Da sich viele Aktivitäten ähnelten, war hier die Auswahl besonders schwierig. Nicht alle Schulen konnten - trotz nachahmenswerter Beispiele - aufgenommen werden. Da es auch gemeinsame Aktivitäten von Lehrkräften und Eltern gab, bei denen die Kinder kaum oder gar nicht direkt einbezogen waren, die aber dennoch wichtige Ausführungen und Anregungen enthalten, wurde der besondere inhaltliche Schwerpunkt „Mit Sicherheit selbständig - gemeinsam mit Eltern“ aufgenommen. 3 Wahrnehmungs- und Bewegungserziehung D Das Kind erschließt sich die Welt über Wahrnehmung und Bewegung. Mit allen Sinnen und Schritt für Schritt ergreift es von ihr Besitz. Eine leistungsfähige Wahrnehmung und gut ausgeprägte motorische und koordinative Fähigkeiten bilden deshalb die Grundlage, auf der dann verkehrsspezifisches Orientierungsverhalten aufbauen kann. Verkehrserziehung geht folglich auch einher mit der Förderung der Psychomotorik, der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktionsvermögens. In der Praxis wird die Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung von den Schulen sehr unterschiedlich gestaltet, in Inhalt und Form unspezifisch ohne direkten Bezug zum Verhalten im Verkehr bis hin zur spezifischen Förderung als Einstieg in die Verkehrserziehung. Alle Schulen orientieren sich dabei an den Erfahrungen und Bedürfnissen ihrer Schülerinnen und Schüler, den Bewegungsmöglichkeiten und -geräten, die in der Schule zur Verfügung stehen, und den regionalen Gegebenheiten. Die Förderung wird entweder in den Unterricht integriert, findet statt als „Tägliche Bewegungszeit“, in besonderen Unterrichtseinheiten oder Projekten, an speziellen Aktionstagen oder als Angebot in der Freizeit. Dementsprechend wurden die Beispiele dokumentiert. Bewegungsspiele im Klassenraum: Goetheschule, Lampertheim I In der Jahrgangsstufe 1 der Goetheschule in Lampertheim wird Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung am Schulanfang unspezifisch durchgeführt. Sie orientiert sich ganz an den Voraussetzungen und Bedürfnissen der Schulneulinge, die sich erst an schulisches Lernen gewöhnen müssen. Die Klassenlehrerinnen integrieren Wahrnehmungs- und Bewegungsspiele regelmäßig in ihren Unterricht, immer dann, wenn die Konzentration nachlässt und Entspannung und Bewegung Not tun. Viel Zeit ist dazu nicht erforderlich, schon 5 - 10 Minuten können genügen. Auch der „Spiel-Raum“ ist jederzeit verfügbar: Das Arbeitsmaterial wird von den Tischen abgeräumt und in den Fächern darunter verstaut. Die Stühle werden eng unter die Tische geschoben. Als Material ist in den Klassen vorhanden: Kassettenrecorder mit unterschiedlichen Musikkassetten, kleine Musikinstrumente wie Tamburin, Stöckchen, Schlaghölzer, mit Reis oder Steinchen gefüllte Filmdosen, kleine Tücher, Springseile, Tischtennisbälle, weiche Bälle, Löffel, Luftballons u.ä. Zur Verfügung steht außerdem ein vielfältiges SpieleRepertoire zur Förderung unterschiedlicher Aspekte, aus dem hier einige Beispiele ausgewählt wurden: Bewegen: • Singen von Bewegungsliedern und vorgegebene Bewegungen • Freie oder vorgegebene Bewegungen zu Bewegungsgeschichten, die vorgelesen werden • Freie Bewegungen im Raum nach Ansage, mit oder ohne Musik, z.B. gehen wie eine Marionette, wie ein alter Mann, wie ein Storch … Ausweichen: • Einige Luftballons sind im Raum verteilt. Die Kinder bewegen sich zur Musik und versuchen, die Luftballons in der Luft zu halten, ohne dabei ein anderes Kind oder einen anderen Gegenstand zu berühren. • Einige Kinder liegen am Boden, die anderen steigen bei der Bewegung zur Musik über sie hinweg, ohne sie zu berühren und ohne das Schrittmaß zu verlieren. Stoppen: • Die Kinder bewegen sich zu Musik frei im Raum. Wenn die Musik stoppt, erstarren alle. • Die Lehrerin hat ein rotes und ein grünes Tuch. Stoppt die Musik, hebt sie eines der Tücher. Hebt sie das rote Tuch, bleiben die Kinder stehen. Hebt sie das grüne Tuch, gehen die Kinder mit dem gleichen Schrittmaß weiter. Führen und Folgen: • Zwei Kinder stehen sich gegenüber, die Hände leicht gefasst. Das eine führt, das andere folgt seinen Bewegungen im Gehen, Hinsetzen, Hinlegen usw. Wenn die Übung gut klappt, schließt das geführte Kind die Augen und folgt „blind“. • Zwei Kinder stehen sich gegenüber. Das eine macht Bewegungen vor, die das andere „wie ein Spiegelbild“ nachahmt. »Mäuschen, schen, lass dich nicht erwi und Tische. spring nur über Bank Husch, husch, husch, sch, husch, husch, hu liebes Mäuschen, husch, husch, (aus: Hering, Wolfgang: Reinbek 1994) 4 Fotos: Goetheschule, Lampertheim husch.« der. Bewegungslieder für Kin 5 Wahrnehmungs- und Bewegungserziehung D Das Kind erschließt sich die Welt über Wahrnehmung und Bewegung. Mit allen Sinnen und Schritt für Schritt ergreift es von ihr Besitz. Eine leistungsfähige Wahrnehmung und gut ausgeprägte motorische und koordinative Fähigkeiten bilden deshalb die Grundlage, auf der dann verkehrsspezifisches Orientierungsverhalten aufbauen kann. Verkehrserziehung geht folglich auch einher mit der Förderung der Psychomotorik, der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktionsvermögens. In der Praxis wird die Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung von den Schulen sehr unterschiedlich gestaltet, in Inhalt und Form unspezifisch ohne direkten Bezug zum Verhalten im Verkehr bis hin zur spezifischen Förderung als Einstieg in die Verkehrserziehung. Alle Schulen orientieren sich dabei an den Erfahrungen und Bedürfnissen ihrer Schülerinnen und Schüler, den Bewegungsmöglichkeiten und -geräten, die in der Schule zur Verfügung stehen, und den regionalen Gegebenheiten. Die Förderung wird entweder in den Unterricht integriert, findet statt als „Tägliche Bewegungszeit“, in besonderen Unterrichtseinheiten oder Projekten, an speziellen Aktionstagen oder als Angebot in der Freizeit. Dementsprechend wurden die Beispiele dokumentiert. Bewegungsspiele im Klassenraum: Goetheschule, Lampertheim I In der Jahrgangsstufe 1 der Goetheschule in Lampertheim wird Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung am Schulanfang unspezifisch durchgeführt. Sie orientiert sich ganz an den Voraussetzungen und Bedürfnissen der Schulneulinge, die sich erst an schulisches Lernen gewöhnen müssen. Die Klassenlehrerinnen integrieren Wahrnehmungs- und Bewegungsspiele regelmäßig in ihren Unterricht, immer dann, wenn die Konzentration nachlässt und Entspannung und Bewegung Not tun. Viel Zeit ist dazu nicht erforderlich, schon 5 - 10 Minuten können genügen. Auch der „Spiel-Raum“ ist jederzeit verfügbar: Das Arbeitsmaterial wird von den Tischen abgeräumt und in den Fächern darunter verstaut. Die Stühle werden eng unter die Tische geschoben. Als Material ist in den Klassen vorhanden: Kassettenrecorder mit unterschiedlichen Musikkassetten, kleine Musikinstrumente wie Tamburin, Stöckchen, Schlaghölzer, mit Reis oder Steinchen gefüllte Filmdosen, kleine Tücher, Springseile, Tischtennisbälle, weiche Bälle, Löffel, Luftballons u.ä. Zur Verfügung steht außerdem ein vielfältiges SpieleRepertoire zur Förderung unterschiedlicher Aspekte, aus dem hier einige Beispiele ausgewählt wurden: Bewegen: • Singen von Bewegungsliedern und vorgegebene Bewegungen • Freie oder vorgegebene Bewegungen zu Bewegungsgeschichten, die vorgelesen werden • Freie Bewegungen im Raum nach Ansage, mit oder ohne Musik, z.B. gehen wie eine Marionette, wie ein alter Mann, wie ein Storch … Ausweichen: • Einige Luftballons sind im Raum verteilt. Die Kinder bewegen sich zur Musik und versuchen, die Luftballons in der Luft zu halten, ohne dabei ein anderes Kind oder einen anderen Gegenstand zu berühren. • Einige Kinder liegen am Boden, die anderen steigen bei der Bewegung zur Musik über sie hinweg, ohne sie zu berühren und ohne das Schrittmaß zu verlieren. Stoppen: • Die Kinder bewegen sich zu Musik frei im Raum. Wenn die Musik stoppt, erstarren alle. • Die Lehrerin hat ein rotes und ein grünes Tuch. Stoppt die Musik, hebt sie eines der Tücher. Hebt sie das rote Tuch, bleiben die Kinder stehen. Hebt sie das grüne Tuch, gehen die Kinder mit dem gleichen Schrittmaß weiter. Führen und Folgen: • Zwei Kinder stehen sich gegenüber, die Hände leicht gefasst. Das eine führt, das andere folgt seinen Bewegungen im Gehen, Hinsetzen, Hinlegen usw. Wenn die Übung gut klappt, schließt das geführte Kind die Augen und folgt „blind“. • Zwei Kinder stehen sich gegenüber. Das eine macht Bewegungen vor, die das andere „wie ein Spiegelbild“ nachahmt. »Mäuschen, schen, lass dich nicht erwi und Tische. spring nur über Bank Husch, husch, husch, sch, husch, husch, hu liebes Mäuschen, husch, husch, (aus: Hering, Wolfgang: Reinbek 1994) 4 Fotos: Goetheschule, Lampertheim husch.« der. Bewegungslieder für Kin 5 Foto: Gebeschusschule, Hanau Jeden Tag in den Wald: Wilhelm-HauffSchule, DarmstadtEberstadt D Bei Wind und Wetter Bewegung auf dem Schulhof: Gebeschusschule, Hanau D Die in den Unterrichtsrhythmus integrierte „Tägliche Bewegungszeit“ soll den Kindern Zeit und Raum für ein angeleitetes, aber nicht verordnetes Erproben der eigenen Bewegungsmöglichkeiten geben. Sie sollte möglichst im Freien stattfinden und die Kinder zu vielfältigem und bewusstem Umgang mit Bewegung motivieren. Durch die regelmäßige Wiederholung und unterstützt durch ein reizvolles Geräteangebot, das den Bedürfnissen heutiger Kinder nach Erlebnis und Aktion entspricht, erhalten die Kinder Gelegenheit, vielfältige Bewegungsmuster einzuüben. (vgl. Stübing/Lutz, 1992) In der Gebeschusschule Hanau, einer großen Grundschule mit Kindern aus vielen verschiedenen Nationen und z.T. aus Wohnverhältnissen, die Bewegung kaum zulassen, wird die „Tägliche Bewegungszeit“ in allen Jahrgangsstufen mehrmals wöchentlich und nach Möglichkeit das ganze Jahr über von den Klassenlehrerinnen und -lehrern in den Unterrichtsvormittag eingepaßt. Die „Tägliche Bewegungszeit“ findet auf dem großen asphaltierten Schulhof statt, der sich aber gerade deswegen besonders gut zum Fahren mit Rollbrettern und Rollschuhen, zum Stelzenlaufen und Reifentreiben u.ä. eignet. Vielfältige Spielgeräte stehen zur Verfügung: Springseile, Bälle, Reifen, Schläger für Rückschlagspiele und Stelzen genauso wie Rollschuhe, Rollbretter, Pedalos, die von den Kindern je nach Lust und Laune in Bewegung gesetzt werden können. In der „Täglichen Bewegungszeit“ werden auch projektbezogene Inhalte durchgeführt. 6 Ein Beispiel ist das Projekt „Rollschuhlaufen“ als Hinführung zum sicheren Verhalten im Verkehr mit einer 2. Klasse. Daran wurde nach den Osterferien etwa drei Monate lang täglich 20-30 Minuten gearbeitet. Die Kinder sollten • kontrolliertes, sicheres und freudvolles Rollschuhlaufen lernen (wer hatte, konnte auch Inline-Skater mitbringen) • Koordination, Gewandtheit und Reaktion steigern • soziales Verhalten einüben und • ihre Bewegungsumwelt nutzen. Nach dem Erlernen der Bewegungsgrundformen wie • Stehen, Laufen und Gleiten vorwärts und rückwärts, Übersetzen, Springen und Drehen wurden diese Bewegungsformen variiert durch • Hinzunahme von Geräten wie Seil, Ball, Markierungskegel • Einbeziehung wechselnder Geländesituationen wie die schiefe Ebene • Hinzunahme von Partnerinnen und Partnern und • Steigerung des Schwierigkeitsgrades durch Bewegungsverbindungen wie z.B. die Kombination Slalom - Hocke - Sprung. Die Kinder kamen zu unterschiedlichen Erfolgserlebnissen, aber alle liefen gerne Rollschuhe und liebten die Geschwindigkeit. Sie konnten durch das Rollschuhlaufen ihre psychomotorischen Fähigkeiten wie Körperbeherrschung, Reaktionsfähigkeit und Gleichgewichtsgefühl verbessern. Die „Tägliche Bewegungszeit“ kann aber auch ganz ohne besondere Geräte auskommen und dennoch den Bedürfnissen der Kinder nach Erlebnis und Bewegung entsprechen. Dies beweist die Arbeit der Klassenlehrerin einer 1. Klasse der Wilhelm-HauffSchule in Darmstadt-Eberstadt, die mit den Kindern „natürliche“ Bewegungsstätten wieder entdeckte. Die Wilhelm-Hauff-Schule in Darmstadt-Eberstadt liegt in einem Hochhausgebiet nahe am Wald, den die Kinder aber dennoch als Spiel- und Bewegungsraum kaum angenommen hatten. Dadurch entstand bei der Lehrerin einer 1. Klasse der Plan, die „Tägliche Bewegungszeit“ mit den Kindern im Wald zu verbringen. Vor den täglichen Waldspaziergängen mit der ganzen Klasse übte sie jeweils mit der Hälfte der Kinder den Weg zum Wald - unter Beachtung der Verkehrsregeln und erforderliche Verhaltensregeln im Wald ein. Dort wußten die Kinder von sich aus zunächst wenig anzufangen. Die Lehrerin bereitete deshalb kleine Aktionen vor, um die Waldspaziergänge erlebnisreich zu gestalten, wie • Mäusen Nüsse hinlegen • Meisenknödel aufhängen • einen Brief an den Nikolaus im Wald hinterlegen • Schneeglöckchenzwiebeln pflanzen • nach Gegenständen wie Tannenzapfen, Eicheln, Borkenstücken u.ä. suchen • Müll sammeln. Im Lauf der Zeit wurden die Kinder im Wald dann immer selbständiger und kreativer: • Sie begannen über Holzstöße zu klettern. • Zuerst balancierten sie nur auf den unteren Balken, dann trauten sie sich immer höher. Nun wollten auch die ängstlichen Kinder balancieren. Sie wurden dabei von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gestützt. • Die ersten wagten große Sprünge von den Holzstapeln zur Erde. • Die Kinder veranstalteten Wettspringen. • Sie legten einen Balken über einen Graben und überquerten diesen dann. Das war nicht leicht, denn der Balken drehte sich oft, wenn ein Kind darüber ging. Die Kinder halfen sich gegenseitig, hielten den Balken fest und gaben sich beim Überqueren Hilfestellung. Schließlich brauchten die Kinder keine Bewegungsanregung durch die Lehrerin mehr. Wenn die Klasse nun losgeht, rennen sich, im Wald angekommen, die meisten erst einmal „die Seele aus dem Leib“, um dann dazu überzugehen, die Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, die der Wald ihnen bietet, selbständig und nach ihren aktuellen Bedürfnissen zu nutzen. Alle Kinder sind durch die täglichen Waldgänge körperlich geschickter und mutiger und in ihrem gesamten Verhalten kreativer und selbstbewußter geworden. Die Kinder haben inzwischen auch die Eltern, von denen einige dem Projekt anfangs eher skeptisch und ängstlich gegenüberstanden, vom Nutzen der täglichen Bewegungszeit im Wald überzeugt. stadt - Eberstadt Foto: Wilhelm - Hauff - Schule, Darm 7 Foto: Gebeschusschule, Hanau Jeden Tag in den Wald: Wilhelm-HauffSchule, DarmstadtEberstadt D Bei Wind und Wetter Bewegung auf dem Schulhof: Gebeschusschule, Hanau D Die in den Unterrichtsrhythmus integrierte „Tägliche Bewegungszeit“ soll den Kindern Zeit und Raum für ein angeleitetes, aber nicht verordnetes Erproben der eigenen Bewegungsmöglichkeiten geben. Sie sollte möglichst im Freien stattfinden und die Kinder zu vielfältigem und bewusstem Umgang mit Bewegung motivieren. Durch die regelmäßige Wiederholung und unterstützt durch ein reizvolles Geräteangebot, das den Bedürfnissen heutiger Kinder nach Erlebnis und Aktion entspricht, erhalten die Kinder Gelegenheit, vielfältige Bewegungsmuster einzuüben. (vgl. Stübing/Lutz, 1992) In der Gebeschusschule Hanau, einer großen Grundschule mit Kindern aus vielen verschiedenen Nationen und z.T. aus Wohnverhältnissen, die Bewegung kaum zulassen, wird die „Tägliche Bewegungszeit“ in allen Jahrgangsstufen mehrmals wöchentlich und nach Möglichkeit das ganze Jahr über von den Klassenlehrerinnen und -lehrern in den Unterrichtsvormittag eingepaßt. Die „Tägliche Bewegungszeit“ findet auf dem großen asphaltierten Schulhof statt, der sich aber gerade deswegen besonders gut zum Fahren mit Rollbrettern und Rollschuhen, zum Stelzenlaufen und Reifentreiben u.ä. eignet. Vielfältige Spielgeräte stehen zur Verfügung: Springseile, Bälle, Reifen, Schläger für Rückschlagspiele und Stelzen genauso wie Rollschuhe, Rollbretter, Pedalos, die von den Kindern je nach Lust und Laune in Bewegung gesetzt werden können. In der „Täglichen Bewegungszeit“ werden auch projektbezogene Inhalte durchgeführt. 6 Ein Beispiel ist das Projekt „Rollschuhlaufen“ als Hinführung zum sicheren Verhalten im Verkehr mit einer 2. Klasse. Daran wurde nach den Osterferien etwa drei Monate lang täglich 20-30 Minuten gearbeitet. Die Kinder sollten • kontrolliertes, sicheres und freudvolles Rollschuhlaufen lernen (wer hatte, konnte auch Inline-Skater mitbringen) • Koordination, Gewandtheit und Reaktion steigern • soziales Verhalten einüben und • ihre Bewegungsumwelt nutzen. Nach dem Erlernen der Bewegungsgrundformen wie • Stehen, Laufen und Gleiten vorwärts und rückwärts, Übersetzen, Springen und Drehen wurden diese Bewegungsformen variiert durch • Hinzunahme von Geräten wie Seil, Ball, Markierungskegel • Einbeziehung wechselnder Geländesituationen wie die schiefe Ebene • Hinzunahme von Partnerinnen und Partnern und • Steigerung des Schwierigkeitsgrades durch Bewegungsverbindungen wie z.B. die Kombination Slalom - Hocke - Sprung. Die Kinder kamen zu unterschiedlichen Erfolgserlebnissen, aber alle liefen gerne Rollschuhe und liebten die Geschwindigkeit. Sie konnten durch das Rollschuhlaufen ihre psychomotorischen Fähigkeiten wie Körperbeherrschung, Reaktionsfähigkeit und Gleichgewichtsgefühl verbessern. Die „Tägliche Bewegungszeit“ kann aber auch ganz ohne besondere Geräte auskommen und dennoch den Bedürfnissen der Kinder nach Erlebnis und Bewegung entsprechen. Dies beweist die Arbeit der Klassenlehrerin einer 1. Klasse der Wilhelm-HauffSchule in Darmstadt-Eberstadt, die mit den Kindern „natürliche“ Bewegungsstätten wieder entdeckte. Die Wilhelm-Hauff-Schule in Darmstadt-Eberstadt liegt in einem Hochhausgebiet nahe am Wald, den die Kinder aber dennoch als Spiel- und Bewegungsraum kaum angenommen hatten. Dadurch entstand bei der Lehrerin einer 1. Klasse der Plan, die „Tägliche Bewegungszeit“ mit den Kindern im Wald zu verbringen. Vor den täglichen Waldspaziergängen mit der ganzen Klasse übte sie jeweils mit der Hälfte der Kinder den Weg zum Wald - unter Beachtung der Verkehrsregeln und erforderliche Verhaltensregeln im Wald ein. Dort wußten die Kinder von sich aus zunächst wenig anzufangen. Die Lehrerin bereitete deshalb kleine Aktionen vor, um die Waldspaziergänge erlebnisreich zu gestalten, wie • Mäusen Nüsse hinlegen • Meisenknödel aufhängen • einen Brief an den Nikolaus im Wald hinterlegen • Schneeglöckchenzwiebeln pflanzen • nach Gegenständen wie Tannenzapfen, Eicheln, Borkenstücken u.ä. suchen • Müll sammeln. Im Lauf der Zeit wurden die Kinder im Wald dann immer selbständiger und kreativer: • Sie begannen über Holzstöße zu klettern. • Zuerst balancierten sie nur auf den unteren Balken, dann trauten sie sich immer höher. Nun wollten auch die ängstlichen Kinder balancieren. Sie wurden dabei von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gestützt. • Die ersten wagten große Sprünge von den Holzstapeln zur Erde. • Die Kinder veranstalteten Wettspringen. • Sie legten einen Balken über einen Graben und überquerten diesen dann. Das war nicht leicht, denn der Balken drehte sich oft, wenn ein Kind darüber ging. Die Kinder halfen sich gegenseitig, hielten den Balken fest und gaben sich beim Überqueren Hilfestellung. Schließlich brauchten die Kinder keine Bewegungsanregung durch die Lehrerin mehr. Wenn die Klasse nun losgeht, rennen sich, im Wald angekommen, die meisten erst einmal „die Seele aus dem Leib“, um dann dazu überzugehen, die Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, die der Wald ihnen bietet, selbständig und nach ihren aktuellen Bedürfnissen zu nutzen. Alle Kinder sind durch die täglichen Waldgänge körperlich geschickter und mutiger und in ihrem gesamten Verhalten kreativer und selbstbewußter geworden. Die Kinder haben inzwischen auch die Eltern, von denen einige dem Projekt anfangs eher skeptisch und ängstlich gegenüberstanden, vom Nutzen der täglichen Bewegungszeit im Wald überzeugt. stadt - Eberstadt Foto: Wilhelm - Hauff - Schule, Darm 7 Hutsche, hutsche, hutsche, horch, da kommt die Kutsche, her den Hut und her den Stock, springen schnell wir auf den Boc k, dass wir auch mitrutsche´. Morgen früh um halber ne un wollen wir in Nürnberg sein. (Hildegard Wohlgemuth aus: Martin, H./ Schmidt, B.H.(Hg.): Es kommt ein Bär von Konstanz her. rororo Reinbek 1986) AG: „Tägliche Bewegung”: Waldschule Wehrda, Marburg I In der Grundschule Wehrda ist die „Tägliche Bewegungszeit“ eines von mehreren Angeboten für die Jahrgangsstufen 1 und 2, das die Kinder nach Einwahl freiwillig wahrnehmen können. Die AG findet immer nach dem Unterricht in der 5. Stunde statt. Der „Täglichen Bewegung“ liegen offene Spiel- und Sportsituationen zugrunde, in denen sich die Kinder mit attraktiven und vielseitig kombinierbaren Kleingeräten wie Rollschuhen, Rollbrettern, Pedalos selbsttätig handelnd auseinander setzen und damit ihren individuellen Bewegungsbedürfnissen nachkommen können. Die Kinder bestimmen selbst, • welche Bewegungsformen sie verwirklichen • welche Ziele sie mit welchen Mitteln erreichen • mit welcher Geschwindigkeit sie dabei vorgehen wollen und • welche Risiken sie sich zutrauen. Ein direkter Zusammenhang zur Verkehrserziehung ist damit zunächst nicht intendiert. Die Kinder nutzen das Bewegungsangebot als aktive und kreative Erholungspause. Die Eltern berichten, dass viele Kinder, die „in der Täglichen Bewegung sind“, ausgeglichener, entspannter oder auch weniger aggressiv nach Hause kommen. Foto: Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M. Wir fahren mit dem Rollbrett: Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M. D Die Unterrichtseinheit, die mit einer 1. Klasse durchgeführt wurde, sollte dazu beitragen, die motorische Handlungsfähigkeit der Kinder zu festigen und ihnen durch Eigenleistungen im Bewegungsbereich mehr Selbstvertrauen zu geben. Im Bereich der Bewegungs- und Materialerfahrung hatte sie folgende Zielsetzungen: • allgemeine Schulung der Bewegungsfähigkeit • Verbesserung der Koordinations- und Wahrnehmungsfähigkeit im Hinblick auf das Erleben von Geschwindigkeit, der Regulierung von Brems- und Beschleunigungsvorgängen und der Bewegungssteuerung • Schulung des Gleichgewichts Im Bereich des sozialen Lernens sollten die Kinder befähigt werden, • eigene Bewegungs- und Handlungseffekte vorauszusehen • beim gemeinsamen Gebrauch eines Rollbretts partnerschaftlich zu handeln • bei der relativ hohen Fortbewegungsgeschwindigkeit Rücksicht zu nehmen und Zusammenstöße zu vermeiden • vereinbarte und notwendige Regeln (auch im Hinblick auf den Straßenverkehr) einzuhalten • bei gemeinsamen Erprobungen und Aufgabenlösungen zu kooperieren und sich gegenseitig zu helfen. a, Foto: Waldschule Wehrd 8 Insgesamt bestand die Unterrichtseinheit aus fünf Teilen: 1. Die Kinder wurden in das Rollbrett fahren eingeführt. Sie übten die Orientierung in der Halle, erprobten verschiedene Lagen auf dem Brett und die Fortbewegung mit einem Partner oder einer Partnerin. 2. Im Hinblick auf Sicherheit, Rücksichtnahme und Reaktionsfähigkeit übten sie • Achterfahren • Einfädeln • Hindernissen ausweichen • Abbremsen und Anfahren auf verschiedene Signale • Richtungen einhalten 3. Die Kinder bauten und erprobten verschiedene „Fahrzeuge“ wie „Autos“ aus umgedrehten kleinen Kästen auf den Rollbrettern, „Liegewagen“ mit Hilfe eines Kastendeckels, „Bus“ mit einer umgedrehten Langbank u.ä. 4. Mit den Rollbrettern, „Autos“ und zu Fuß bewältigten die Kinder einen selbst gebauten Hindernisparcours mit Tunnel, Slalomstrecke, Brücke und Hügel. 5. Bei der Unterrichtsreflexion zum Abschluss berichteten die Kinder noch einmal von ihren persönlichen Erlebnissen und malten sich in verschiedenen Situationen auf dem Rollbrett. Marburg 9 Hutsche, hutsche, hutsche, horch, da kommt die Kutsche, her den Hut und her den Stock, springen schnell wir auf den Boc k, dass wir auch mitrutsche´. Morgen früh um halber ne un wollen wir in Nürnberg sein. (Hildegard Wohlgemuth aus: Martin, H./ Schmidt, B.H.(Hg.): Es kommt ein Bär von Konstanz her. rororo Reinbek 1986) AG: „Tägliche Bewegung”: Waldschule Wehrda, Marburg I In der Grundschule Wehrda ist die „Tägliche Bewegungszeit“ eines von mehreren Angeboten für die Jahrgangsstufen 1 und 2, das die Kinder nach Einwahl freiwillig wahrnehmen können. Die AG findet immer nach dem Unterricht in der 5. Stunde statt. Der „Täglichen Bewegung“ liegen offene Spiel- und Sportsituationen zugrunde, in denen sich die Kinder mit attraktiven und vielseitig kombinierbaren Kleingeräten wie Rollschuhen, Rollbrettern, Pedalos selbsttätig handelnd auseinander setzen und damit ihren individuellen Bewegungsbedürfnissen nachkommen können. Die Kinder bestimmen selbst, • welche Bewegungsformen sie verwirklichen • welche Ziele sie mit welchen Mitteln erreichen • mit welcher Geschwindigkeit sie dabei vorgehen wollen und • welche Risiken sie sich zutrauen. Ein direkter Zusammenhang zur Verkehrserziehung ist damit zunächst nicht intendiert. Die Kinder nutzen das Bewegungsangebot als aktive und kreative Erholungspause. Die Eltern berichten, dass viele Kinder, die „in der Täglichen Bewegung sind“, ausgeglichener, entspannter oder auch weniger aggressiv nach Hause kommen. Foto: Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M. Wir fahren mit dem Rollbrett: Theobald-Ziegler-Schule, Frankfurt/M. D Die Unterrichtseinheit, die mit einer 1. Klasse durchgeführt wurde, sollte dazu beitragen, die motorische Handlungsfähigkeit der Kinder zu festigen und ihnen durch Eigenleistungen im Bewegungsbereich mehr Selbstvertrauen zu geben. Im Bereich der Bewegungs- und Materialerfahrung hatte sie folgende Zielsetzungen: • allgemeine Schulung der Bewegungsfähigkeit • Verbesserung der Koordinations- und Wahrnehmungsfähigkeit im Hinblick auf das Erleben von Geschwindigkeit, der Regulierung von Brems- und Beschleunigungsvorgängen und der Bewegungssteuerung • Schulung des Gleichgewichts Im Bereich des sozialen Lernens sollten die Kinder befähigt werden, • eigene Bewegungs- und Handlungseffekte vorauszusehen • beim gemeinsamen Gebrauch eines Rollbretts partnerschaftlich zu handeln • bei der relativ hohen Fortbewegungsgeschwindigkeit Rücksicht zu nehmen und Zusammenstöße zu vermeiden • vereinbarte und notwendige Regeln (auch im Hinblick auf den Straßenverkehr) einzuhalten • bei gemeinsamen Erprobungen und Aufgabenlösungen zu kooperieren und sich gegenseitig zu helfen. a, Foto: Waldschule Wehrd 8 Insgesamt bestand die Unterrichtseinheit aus fünf Teilen: 1. Die Kinder wurden in das Rollbrett fahren eingeführt. Sie übten die Orientierung in der Halle, erprobten verschiedene Lagen auf dem Brett und die Fortbewegung mit einem Partner oder einer Partnerin. 2. Im Hinblick auf Sicherheit, Rücksichtnahme und Reaktionsfähigkeit übten sie • Achterfahren • Einfädeln • Hindernissen ausweichen • Abbremsen und Anfahren auf verschiedene Signale • Richtungen einhalten 3. Die Kinder bauten und erprobten verschiedene „Fahrzeuge“ wie „Autos“ aus umgedrehten kleinen Kästen auf den Rollbrettern, „Liegewagen“ mit Hilfe eines Kastendeckels, „Bus“ mit einer umgedrehten Langbank u.ä. 4. Mit den Rollbrettern, „Autos“ und zu Fuß bewältigten die Kinder einen selbst gebauten Hindernisparcours mit Tunnel, Slalomstrecke, Brücke und Hügel. 5. Bei der Unterrichtsreflexion zum Abschluss berichteten die Kinder noch einmal von ihren persönlichen Erlebnissen und malten sich in verschiedenen Situationen auf dem Rollbrett. Marburg 9 Bewegungssicherheit auf rollenden Geräten: Geschwister-SchollSchule, Steinbach Aktionstag „Bewegung”: Grundschule, Fuldatal-Simmershausen D Die Grundschule Fuldatal-Simmershausen gestaltete im Rahmen der Aktion „Mit Sicherheit selbständig unterwegs zur Schule und in der Freizeit“ in der Kreissporthalle einen Aktionstag für alle Kinder der Jahrgangstufen 1 bis 4. F Für dieses Projekt, das im Rahmen der Verkehrserziehung in einer 2. Klasse durchgeführt wurde, standen insgesamt zwei Unterrichtswochen zur Verfügung. Fächerübergreifend waren Sachunterricht, Sport, Musik und Kunst beteiligt. Durch Hinzunahme einer Wochenplanstunde kamen so zwei mal acht Unterrichtsstunden, d.h. insgesamt 16 Stunden zusammen. Durch den Einsatz der Videos „Tiger und Bär im Straßenverkehr“ und „Der kleine Tiger braucht ein Fahrrad“ wurde eindringlich und anschaulich in die Problematik eingeführt. Zwei Unterrichtsgänge durch die Stadt Steinbach schlossen sich an, in denen das Gehen in Gruppen eingeübt und die Schulwege der Kinder „abgegangen“ wurden. Von jedem Kind wurde eine Aufnahme vor seiner Haustür gemacht. Gemeinsam wurde das Lied „Mein Weg zur Schule“ von Rolf Zuckowsky gesungen. In den Sportstunden wurden Bewegungsübungen zur Förderung der Bewegungssicherheit auf rollenden Geräten durchgeführt. Die Kinder hatten dazu ihre eigenen Rollschuhe und Inline-Skater mitgebracht. Eine besondere Attraktion waren die „Autos“, die aus Rollbrettern und Kästen hergestellt waren. Zum Abschluss mußte ein aus Verkehrsschildern erstellter Parcours durchfahren werden. Abgeschlossen wurde das Projekt durch eine Aktion im Freien: Die Gruppe der Kinder, die ein Fahrrad besaßen, fuhr auf ihren mitgebrachten Fahrrädern auf einem Feldweg von ca. 2 km Länge am Steinbach entlang und übte dort das Anfahren am Fahrbahnrand, das Hintereinanderfahren, Abstand halten, Umschauen und Handzeichen geben während der Fahrt. Die Gruppe der Kinder ohne eigenes Fahrrad machte mit den eingeführten rollenden Geräten ein Geschicklichkeitstraining auf dem Schulhof. Schwerpunkt der Aktivitäten bildete die Förderung der Bewegungssicherheit der Schülerinnen und Schüler durch Schulung ihrer koordinativen Fähigkeiten. In der Sporthalle wurde ein Parcours mit verschiedenen Trainingsaufgaben eingerichtet: • Balancieren auf Halbkugeln - Trainieren des Gleichgewichts • Taue laufen - Schnelles Reagieren im Straßenverkehr • Pedalo-Hindernis-Bahn - Trainieren der Sicherheit auf Spielgeräten • Skateboard-Slalom-Bahn - Sicherheitstraining mit dem Skateboard • Jonglieren - Förderung der Reaktion • Balancieren auf der „rollenden Bank“ - Trainieren des Gleichgewichts Für die erfolgreiche Teilnahme wurde allen Schülerinnen und Schülern eine Urkunde überreicht. Foto: Grundschule, Fuldat al-Simmershausen rei, Eins, zwei, d , sechs, sieben vier, fünf, h den hilf mir doc . ebock schieben Schieb ? Wo denn hin n. Nach Berli uf Setz dich dra Fotos: Geschwister - Scholl - Schule, Steinbach und fahre hin. : Kinderreime, (aus: Dirx, Ruth Ravensburg 1987) g rla Ve er Otto Mai 10 11 Bewegungssicherheit auf rollenden Geräten: Geschwister-SchollSchule, Steinbach Aktionstag „Bewegung”: Grundschule, Fuldatal-Simmershausen D Die Grundschule Fuldatal-Simmershausen gestaltete im Rahmen der Aktion „Mit Sicherheit selbständig unterwegs zur Schule und in der Freizeit“ in der Kreissporthalle einen Aktionstag für alle Kinder der Jahrgangstufen 1 bis 4. F Für dieses Projekt, das im Rahmen der Verkehrserziehung in einer 2. Klasse durchgeführt wurde, standen insgesamt zwei Unterrichtswochen zur Verfügung. Fächerübergreifend waren Sachunterricht, Sport, Musik und Kunst beteiligt. Durch Hinzunahme einer Wochenplanstunde kamen so zwei mal acht Unterrichtsstunden, d.h. insgesamt 16 Stunden zusammen. Durch den Einsatz der Videos „Tiger und Bär im Straßenverkehr“ und „Der kleine Tiger braucht ein Fahrrad“ wurde eindringlich und anschaulich in die Problematik eingeführt. Zwei Unterrichtsgänge durch die Stadt Steinbach schlossen sich an, in denen das Gehen in Gruppen eingeübt und die Schulwege der Kinder „abgegangen“ wurden. Von jedem Kind wurde eine Aufnahme vor seiner Haustür gemacht. Gemeinsam wurde das Lied „Mein Weg zur Schule“ von Rolf Zuckowsky gesungen. In den Sportstunden wurden Bewegungsübungen zur Förderung der Bewegungssicherheit auf rollenden Geräten durchgeführt. Die Kinder hatten dazu ihre eigenen Rollschuhe und Inline-Skater mitgebracht. Eine besondere Attraktion waren die „Autos“, die aus Rollbrettern und Kästen hergestellt waren. Zum Abschluss mußte ein aus Verkehrsschildern erstellter Parcours durchfahren werden. Abgeschlossen wurde das Projekt durch eine Aktion im Freien: Die Gruppe der Kinder, die ein Fahrrad besaßen, fuhr auf ihren mitgebrachten Fahrrädern auf einem Feldweg von ca. 2 km Länge am Steinbach entlang und übte dort das Anfahren am Fahrbahnrand, das Hintereinanderfahren, Abstand halten, Umschauen und Handzeichen geben während der Fahrt. Die Gruppe der Kinder ohne eigenes Fahrrad machte mit den eingeführten rollenden Geräten ein Geschicklichkeitstraining auf dem Schulhof. Schwerpunkt der Aktivitäten bildete die Förderung der Bewegungssicherheit der Schülerinnen und Schüler durch Schulung ihrer koordinativen Fähigkeiten. In der Sporthalle wurde ein Parcours mit verschiedenen Trainingsaufgaben eingerichtet: • Balancieren auf Halbkugeln - Trainieren des Gleichgewichts • Taue laufen - Schnelles Reagieren im Straßenverkehr • Pedalo-Hindernis-Bahn - Trainieren der Sicherheit auf Spielgeräten • Skateboard-Slalom-Bahn - Sicherheitstraining mit dem Skateboard • Jonglieren - Förderung der Reaktion • Balancieren auf der „rollenden Bank“ - Trainieren des Gleichgewichts Für die erfolgreiche Teilnahme wurde allen Schülerinnen und Schülern eine Urkunde überreicht. Foto: Grundschule, Fuldat al-Simmershausen rei, Eins, zwei, d , sechs, sieben vier, fünf, h den hilf mir doc . ebock schieben Schieb ? Wo denn hin n. Nach Berli uf Setz dich dra Fotos: Geschwister - Scholl - Schule, Steinbach und fahre hin. : Kinderreime, (aus: Dirx, Ruth Ravensburg 1987) g rla Ve er Otto Mai 10 11 Eins, zwei, drei, vier , fünf machen sich auf die Strümpf , springen über Gräben , manchmal auch dane ben, fallen in die Sümpf , weg sind alle fünf ! Fotos: Grundschule Mitte, Oberursel (aus: Kreusch-Jakob, D. (Hg.): Da hüpft der Frosch den Ber Ellermann Verlag, Münch g hinauf, en 1987) 12 . . . . . . . . . . . . . . . . .. . Wichtig war außerdem: • die Einbeziehung aller fünf Sinne • die Berücksichtigung der koordinativen Fähigkeiten. Jedes Kind erhielt eine „Aktivitätenkarte“, auf der die absolvierten Stationen durch Stempel vermerkt wurden. Die Stationen wurden in Kleingruppen durchlaufen. Während der Pause konnten sich die Kinder an einer Vitaminbar stärken, an der Eltern Getränke ausschenkten und Obst verteilten. Wer alle Stationen durchlaufen hatte, erhielt eine Urkunde. Station Aktivität Intention 1 Fahrradparcours Bewegungskoordination 2 Denkmalbauen Kreativität, Gleichgewichtssinn, Gruppenarbeit 3 Torwandschießen Koordinationsfähigkeit (gezielter Krafteinsatz) 4 Fußfühlweg Tastsinnübung, individuelle Erfahrung 5 Schwammstaffellauf Geschicklichkeit, Gruppensinn, individuelle Erfahrung 6 Hüpfballrennen Gleichgewichtsschulung, Beinkraft 7 Mattenrennen (Jahrgangsstufe 1: Sackhüpfen) Koordination, soziales Miteinander, Gleichgewicht 8 Rollbrettfahren individuelle Erfahrung, Bewegungskoordination, Gleichgewicht 9 Zielwerfen Koordinationsfähigkeit 10 Jonglieren Geschicklichkeit, individuelle Erfahrung, Kreativität 11 Gegenstände ertasten Tastsinn, individuelle Erfahrung 12 Gruppenweitsprung Gemeinschaftssinn, Gleichgewichtssinn, Beinkraft 13 Riechparcours Geruchssinn, individuelle Erfahrung 14 Säckchenparcours Gleichgewichtssinn, Konzentration, Koordinationsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . D Das Fehlen einer Sportanlage in Schulnähe läßt eine Durchführung der „traditionellen“ Bundesjugendspiele nicht zu. Darüber hinaus suchte die Schule nach einer Form, die intensive Selbsterfahrung abseits von Konkurrenz und Wettbewerb zuließ und das individuelle Leistungspotenzial der Kinder besser integrierte. Beschreibung und Dokumentation der Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sport- und Spielfest: Grundschule Mitte, Oberursel . . . . . . . . . . . . . . 13 Eins, zwei, drei, vier , fünf machen sich auf die Strümpf , springen über Gräben , manchmal auch dane ben, fallen in die Sümpf , weg sind alle fünf ! Fotos: Grundschule Mitte, Oberursel (aus: Kreusch-Jakob, D. (Hg.): Da hüpft der Frosch den Ber Ellermann Verlag, Münch g hinauf, en 1987) 12 . . . . . . . . . . . . . . . . .. . Wichtig war außerdem: • die Einbeziehung aller fünf Sinne • die Berücksichtigung der koordinativen Fähigkeiten. Jedes Kind erhielt eine „Aktivitätenkarte“, auf der die absolvierten Stationen durch Stempel vermerkt wurden. Die Stationen wurden in Kleingruppen durchlaufen. Während der Pause konnten sich die Kinder an einer Vitaminbar stärken, an der Eltern Getränke ausschenkten und Obst verteilten. Wer alle Stationen durchlaufen hatte, erhielt eine Urkunde. Station Aktivität Intention 1 Fahrradparcours Bewegungskoordination 2 Denkmalbauen Kreativität, Gleichgewichtssinn, Gruppenarbeit 3 Torwandschießen Koordinationsfähigkeit (gezielter Krafteinsatz) 4 Fußfühlweg Tastsinnübung, individuelle Erfahrung 5 Schwammstaffellauf Geschicklichkeit, Gruppensinn, individuelle Erfahrung 6 Hüpfballrennen Gleichgewichtsschulung, Beinkraft 7 Mattenrennen (Jahrgangsstufe 1: Sackhüpfen) Koordination, soziales Miteinander, Gleichgewicht 8 Rollbrettfahren individuelle Erfahrung, Bewegungskoordination, Gleichgewicht 9 Zielwerfen Koordinationsfähigkeit 10 Jonglieren Geschicklichkeit, individuelle Erfahrung, Kreativität 11 Gegenstände ertasten Tastsinn, individuelle Erfahrung 12 Gruppenweitsprung Gemeinschaftssinn, Gleichgewichtssinn, Beinkraft 13 Riechparcours Geruchssinn, individuelle Erfahrung 14 Säckchenparcours Gleichgewichtssinn, Konzentration, Koordinationsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . D Das Fehlen einer Sportanlage in Schulnähe läßt eine Durchführung der „traditionellen“ Bundesjugendspiele nicht zu. Darüber hinaus suchte die Schule nach einer Form, die intensive Selbsterfahrung abseits von Konkurrenz und Wettbewerb zuließ und das individuelle Leistungspotenzial der Kinder besser integrierte. Beschreibung und Dokumentation der Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sport- und Spielfest: Grundschule Mitte, Oberursel . . . . . . . . . . . . . . 13 Bewegungstag: Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal D Der „Bewegungstag“ ist ein erweiterter Bundesjugendspiel-Tag, in den vor allem verkehrserzieherische Elemente integriert wurden. Für die Jahrgangsstufe 1 und 2 wurde ganz auf die tradierten Übungen der Bundesjugendspiele „Laufen, Werfen, Springen“ verzichtet. Für sie wurde stattdessen in der Turnhalle eine „Dschungellandschaft“ eingerichtet. Diese bietet vielfältige Bewegungsanreize sowie Übungen zur Wahrnehmungsschulung. An den einzelnen Stationen können die Kinder • Kokosnüsse vom Baum holen, in den Kasten werfen, auf den Bänken hochlaufen und runterrutschen oder an der Sprossenwand klettern • einen steilen Felsen erklimmen und abspringen • an Lianen schwingen, schaukeln, einhängen usw., Gegenstände im Schwingen mit den Füßen halten • in der Affenschaukel dösen • in der großen Dreier-Affenschaukel ausruhen • an Lianen von Baum zu Baum schwingen: unterhalb fließt ein gefährlicher Fluss mit großen Krokodilen und gefährlichen Würgeschlangen • durch den Tunnel/das Dickicht/die Höhle kriechen • durch eine sehr enge Höhle kriechen. Vor Betreten der Halle werden die Kinder in die Verhaltensregeln für das „Überleben im Dschungel“ eingeführt. Während sie mit ihrer Klasse im Dschungel sind, wird Musik gespielt. Wenn die Musik stoppt, wird eine der folgenden Anweisungen gerufen: „Feuer“, d.h. auf eine blaue Matte retten, „Wasser“, d.h. auf die Geräte klettern, „Blitz“, d.h. sich sofort hinlegen. Spiel-Sport-Fest mit Eltern: Wilhelm-Hauff-Schule, Darmstadt-Eberstadt D Da die körperliche Fitness und Freude an der Bewegung bei den Schülerinnen und Schülern sehr unterschiedlich sind, praktiziert die Wilhelm-HauffSchule in Darmstadt-Eberstadt seit einigen Jahren eine veränderte Form der Bundesjugendspiele. Sie gelingt nur, weil Eltern bei der Gruppenbetreuung helfen. An der Veranstaltung nehmen alle Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 4 teil. Sie findet einmal im Jahr an einem Schulvormittag in der Gymnastikhalle, auf dem Schulhof und dem Spiel-Sportplatz der Schule statt. Zielsetzungen der Veranstaltung sind: • Schaffung von Bewegungssituationen, die Freude bereiten und motivieren • Integration aller Kinder, auch solcher, die körperliche Behinderungen aufweisen • Berücksichtigung individueller körperlicher Voraussetzungen. Die Kinder bestimmen Auswahl der Übungen, Abfolge und Tempo selbst • Einbeziehung der Eltern Folgende Übungen werden angeboten: Aktivität Intention Balancieren: Bewegungskoordination, Gleichgewicht finden und halten auf schmalem Untergrund Korbwerfen: Auge-Hand-Körper-Koordination (vom Trampolin) Parcours: (Fahrrad, Dreirad, Roller) Gleichgewicht finden und halten auf labilem Untergrund Hüpfstation: (Springseile, Moonhoppers, Schwungseil) Sprungkraft, Gleichgewicht, Koordination Wurfstation: Auge-Hand-Koordination, Schätzen von Entfernungen Stelzenlauf: Gleichgewicht Zeitungsrennen: Raumorientierung, Geschwindigkeit Halbkugellauf: Gleichgewicht Pedalo, Zauberkreisel: Gleichgewicht, Geschicklichkeit, Ausdauer Medizinballweitwurf: Kraft, Auge-Hand-Koordination Weitsprung: (BJSp) Sprungkraft, Geschwindigkeit 50-Meterlauf: (BJSp) Geschwindigkeit, Reaktion, Kraft Weitwurf : (BJSp) Kraft, Auge-Hand-Koordination (wird nicht während des Spielfestes abgenommen, da es die räumlichen Gegebenheiten nicht zulassen) Foto: Grundschule, Fuldatal-Simmershausen 14 15 Bewegungstag: Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal D Der „Bewegungstag“ ist ein erweiterter Bundesjugendspiel-Tag, in den vor allem verkehrserzieherische Elemente integriert wurden. Für die Jahrgangsstufe 1 und 2 wurde ganz auf die tradierten Übungen der Bundesjugendspiele „Laufen, Werfen, Springen“ verzichtet. Für sie wurde stattdessen in der Turnhalle eine „Dschungellandschaft“ eingerichtet. Diese bietet vielfältige Bewegungsanreize sowie Übungen zur Wahrnehmungsschulung. An den einzelnen Stationen können die Kinder • Kokosnüsse vom Baum holen, in den Kasten werfen, auf den Bänken hochlaufen und runterrutschen oder an der Sprossenwand klettern • einen steilen Felsen erklimmen und abspringen • an Lianen schwingen, schaukeln, einhängen usw., Gegenstände im Schwingen mit den Füßen halten • in der Affenschaukel dösen • in der großen Dreier-Affenschaukel ausruhen • an Lianen von Baum zu Baum schwingen: unterhalb fließt ein gefährlicher Fluss mit großen Krokodilen und gefährlichen Würgeschlangen • durch den Tunnel/das Dickicht/die Höhle kriechen • durch eine sehr enge Höhle kriechen. Vor Betreten der Halle werden die Kinder in die Verhaltensregeln für das „Überleben im Dschungel“ eingeführt. Während sie mit ihrer Klasse im Dschungel sind, wird Musik gespielt. Wenn die Musik stoppt, wird eine der folgenden Anweisungen gerufen: „Feuer“, d.h. auf eine blaue Matte retten, „Wasser“, d.h. auf die Geräte klettern, „Blitz“, d.h. sich sofort hinlegen. Spiel-Sport-Fest mit Eltern: Wilhelm-Hauff-Schule, Darmstadt-Eberstadt D Da die körperliche Fitness und Freude an der Bewegung bei den Schülerinnen und Schülern sehr unterschiedlich sind, praktiziert die Wilhelm-HauffSchule in Darmstadt-Eberstadt seit einigen Jahren eine veränderte Form der Bundesjugendspiele. Sie gelingt nur, weil Eltern bei der Gruppenbetreuung helfen. An der Veranstaltung nehmen alle Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 4 teil. Sie findet einmal im Jahr an einem Schulvormittag in der Gymnastikhalle, auf dem Schulhof und dem Spiel-Sportplatz der Schule statt. Zielsetzungen der Veranstaltung sind: • Schaffung von Bewegungssituationen, die Freude bereiten und motivieren • Integration aller Kinder, auch solcher, die körperliche Behinderungen aufweisen • Berücksichtigung individueller körperlicher Voraussetzungen. Die Kinder bestimmen Auswahl der Übungen, Abfolge und Tempo selbst • Einbeziehung der Eltern Folgende Übungen werden angeboten: Aktivität Intention Balancieren: Bewegungskoordination, Gleichgewicht finden und halten auf schmalem Untergrund Korbwerfen: Auge-Hand-Körper-Koordination (vom Trampolin) Parcours: (Fahrrad, Dreirad, Roller) Gleichgewicht finden und halten auf labilem Untergrund Hüpfstation: (Springseile, Moonhoppers, Schwungseil) Sprungkraft, Gleichgewicht, Koordination Wurfstation: Auge-Hand-Koordination, Schätzen von Entfernungen Stelzenlauf: Gleichgewicht Zeitungsrennen: Raumorientierung, Geschwindigkeit Halbkugellauf: Gleichgewicht Pedalo, Zauberkreisel: Gleichgewicht, Geschicklichkeit, Ausdauer Medizinballweitwurf: Kraft, Auge-Hand-Koordination Weitsprung: (BJSp) Sprungkraft, Geschwindigkeit 50-Meterlauf: (BJSp) Geschwindigkeit, Reaktion, Kraft Weitwurf : (BJSp) Kraft, Auge-Hand-Koordination (wird nicht während des Spielfestes abgenommen, da es die räumlichen Gegebenheiten nicht zulassen) Foto: Grundschule, Fuldatal-Simmershausen 14 15 D Die meisten Kinder besitzen bereits bei Schuleintritt ein Fahrrad. Je älter sie werden, desto häufiger bewegen sie sich auch in öffentlichen Verkehrsräumen. Das Fahrrad ist das beliebteste Verkehrsmittel der Kinder. Dabei sind junge Kinder damit im Straßenverkehr häufig noch überfordert. Sie sind so mit dem Beherrschen ihres Fahrrads beschäftigt, dass die Konzentration zur gleichzeitigen Beachtung des Verkehrsgeschehens nicht mehr ausreicht. Darüber hinaus sind Kinderfahrräder nicht immer in verkehrsgerechtem Zustand. Viele Schulen thematisieren deshalb bereits in den Jahrgangsstufen 1 und 2 den sicheren Umgang mit dem Fahrrad im Straßenverkehr. Sie bieten den Kindern während und außerhalb der Unterrichtszeiten ein motorisches Radfahrtraining an, als Vorübung auch das Rollerfahren. Die sichere Beherrschung des Fahrrads wird dann in Projekten oder Aktionstagen überprüft. Dort wird immer auch die Verkehrssicherheit der Fahrräder kontrolliert. Die Kinder erhalten Anleitung zur Selbstkontrolle und Selbstverantwortung, indem sie z.B. zum eigenhändigen Durchführen kleinerer Reparaturen befähigt werden. Zur Verkehrssicherheit gehört auch, dass Kinder immer mit Helm fahren - und verstehen, warum sie das tun sollen. Bei der Einrichtung von Fahrrad-Werkstätten und der Durchführung von Aktionstagen bedienen sich die Schulen im allgemeinen der Landesverkehrwachten und der Jugendverkehrsschulen, der Angebote der Partner der Aktion, sowie des Know-hows außerschulischer Fachleute. Insbesondere werden auch die Eltern zur Mitarbeit - und Mitverantwortung - herangezogen. Roller fahren als Vorübung zum Radfahrtraining: Ackermannschule, Frankfurt/M. E Eine 1. Klasse der Ackermannschule in Frankfurt führte eine Unterrichtseinheit „Roller fahren“ als Vorstufe zum motorischen Radfahrtraining durch. Der Schule standen Ballonroller zur Verfügung. Geübt wurde auf dem Schulhof. Die Unterrichtseinheit wurde innerhalb von zwei Schulwochen durchgeführt. Im Rahmen der „Freien Arbeit“ wurde in drei Kleingruppen mit je acht Schülerinnen und Schülern geübt. Jeder Gruppe stand - jeweils in einer 5. Stunde - pro Woche eine Stunde zur Verfügung. Folgende sieben Übungen wurden auf dem Schulhof durchgeführt: 1. Freies Fahren über den Schulhof, d.h. vertraut machen mit dem Roller 2. Fahren auf markierter gerader Linie, d.h. langsam fahren und Spur halten 3. Einhändig fahren auf markierter gerader Linie abwechselnd mit der rechten oder der linken Hand am Lenker, d.h. Gleichgewicht und Spur halten, rechts-links-Orientierung üben 4. Fahren auf markierter gerader Linie, bremsen, anhalten und Fahrtrichtungsänderung auf Klatschen der Lehrerin hin vornehmen, d.h. Reaktionsfähigkeit beweisen, bremsen und wenden mit dem Roller üben 5. Hintereinanderfahren auf markierter gerader Linie und mehrmaliges Überholen des vorausfahrenden Kindes links in Fahrtrichtung, d.h. langsam fahren, Abstand halten, beschleunigen, einordnen, Spur halten 6. Im Kreis fahren, auf Klatschen der Lehrerin hin anhalten und in Gegenrichtung im Kreis weiterfahren, d.h. Fähigkeiten wie bei Übungen 4 zeigen 7. Rollergeschicklichkeitsparcours - Kurven fahren auf Slalomstrecke mit immer kleiner werdendem Abstand der aufgestellten Hindernisse, d.h. erproben aller in den vorhergegangenen Übungen erlangter Fertigkeiten. Fächerübergreifend bestimmte die Verkehrserziehung in diesen beiden Wochen auch den Musik- und Kunstunterricht. In Musik wurde das Lied eingeübt: „Ich fahr´ mit meinem Roller/Fahrrad/Auto in die weite Welt, ich fahr´ mit meinem Roller/Fahrrad/Auto, so weit es mir gefällt. Bei Ampel rot ich bleibe steh´n, bei Ampel grün darf´s weitergeh´n.“ Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg Sicherheit auf dem Fahrrad Während des Singens liefen die Kinder hintereinander durch den Klassenraum, beim Singen der Textstelle „Bei Ampel rot ich bleibe steh´n“ mußten sie anhalten, um dann bei der nächsten Zeile weiterzulaufen. Im Kunstunterricht entstand eine Gemeinschaftsarbeit: Jedes Kind malte sich mit Wachsmalstiften auf einem Roller und schnitt das Bild anschließend aus. Die Einzelbilder wurden auf Tonpapier aufgeklebt, so dass die ganze Klasse beim Roller fahren im Bild festgehalten ist. Die Begeisterung der Kinder für das Rollerfahren war groß, das Rollerfahren selbst ihnen aber unbekannt. Keines der Kinder besaß einen Roller. So kostete das sich Vertrautmachen mit dem Roller und das Erlernen des freien Fahrens einige Zeit. Die Übungen 3, 4 und 5 fielen den meisten Kindern schwer. Die Ziele der Unterrichtseinheit konnten in der zur Verfügung stehenden Zeit nur teilweise erreicht werden. Sobald die Roller für die Klasse wieder zur Verfügung stehen, wird das Projekt deshalb fortgesetzt, um Geschicklichkeit und Bewegungssicherheit zu erweitern. hen, einmal ins Städtc Stadt, ich ging einmal zur n Rädchen, da kauft’ ich mir ei n Rad. da kauft’ ich mir ei llt’ nicht laufen, Das Rädchen wo eh’n. da blieb es einfach st Ich ging Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg 16 reime. (aus: Dirx, Ruth: Kinder burg 1987) ens Rav lag Ver ier Otto Ma 17 D Die meisten Kinder besitzen bereits bei Schuleintritt ein Fahrrad. Je älter sie werden, desto häufiger bewegen sie sich auch in öffentlichen Verkehrsräumen. Das Fahrrad ist das beliebteste Verkehrsmittel der Kinder. Dabei sind junge Kinder damit im Straßenverkehr häufig noch überfordert. Sie sind so mit dem Beherrschen ihres Fahrrads beschäftigt, dass die Konzentration zur gleichzeitigen Beachtung des Verkehrsgeschehens nicht mehr ausreicht. Darüber hinaus sind Kinderfahrräder nicht immer in verkehrsgerechtem Zustand. Viele Schulen thematisieren deshalb bereits in den Jahrgangsstufen 1 und 2 den sicheren Umgang mit dem Fahrrad im Straßenverkehr. Sie bieten den Kindern während und außerhalb der Unterrichtszeiten ein motorisches Radfahrtraining an, als Vorübung auch das Rollerfahren. Die sichere Beherrschung des Fahrrads wird dann in Projekten oder Aktionstagen überprüft. Dort wird immer auch die Verkehrssicherheit der Fahrräder kontrolliert. Die Kinder erhalten Anleitung zur Selbstkontrolle und Selbstverantwortung, indem sie z.B. zum eigenhändigen Durchführen kleinerer Reparaturen befähigt werden. Zur Verkehrssicherheit gehört auch, dass Kinder immer mit Helm fahren - und verstehen, warum sie das tun sollen. Bei der Einrichtung von Fahrrad-Werkstätten und der Durchführung von Aktionstagen bedienen sich die Schulen im allgemeinen der Landesverkehrwachten und der Jugendverkehrsschulen, der Angebote der Partner der Aktion, sowie des Know-hows außerschulischer Fachleute. Insbesondere werden auch die Eltern zur Mitarbeit - und Mitverantwortung - herangezogen. Roller fahren als Vorübung zum Radfahrtraining: Ackermannschule, Frankfurt/M. E Eine 1. Klasse der Ackermannschule in Frankfurt führte eine Unterrichtseinheit „Roller fahren“ als Vorstufe zum motorischen Radfahrtraining durch. Der Schule standen Ballonroller zur Verfügung. Geübt wurde auf dem Schulhof. Die Unterrichtseinheit wurde innerhalb von zwei Schulwochen durchgeführt. Im Rahmen der „Freien Arbeit“ wurde in drei Kleingruppen mit je acht Schülerinnen und Schülern geübt. Jeder Gruppe stand - jeweils in einer 5. Stunde - pro Woche eine Stunde zur Verfügung. Folgende sieben Übungen wurden auf dem Schulhof durchgeführt: 1. Freies Fahren über den Schulhof, d.h. vertraut machen mit dem Roller 2. Fahren auf markierter gerader Linie, d.h. langsam fahren und Spur halten 3. Einhändig fahren auf markierter gerader Linie abwechselnd mit der rechten oder der linken Hand am Lenker, d.h. Gleichgewicht und Spur halten, rechts-links-Orientierung üben 4. Fahren auf markierter gerader Linie, bremsen, anhalten und Fahrtrichtungsänderung auf Klatschen der Lehrerin hin vornehmen, d.h. Reaktionsfähigkeit beweisen, bremsen und wenden mit dem Roller üben 5. Hintereinanderfahren auf markierter gerader Linie und mehrmaliges Überholen des vorausfahrenden Kindes links in Fahrtrichtung, d.h. langsam fahren, Abstand halten, beschleunigen, einordnen, Spur halten 6. Im Kreis fahren, auf Klatschen der Lehrerin hin anhalten und in Gegenrichtung im Kreis weiterfahren, d.h. Fähigkeiten wie bei Übungen 4 zeigen 7. Rollergeschicklichkeitsparcours - Kurven fahren auf Slalomstrecke mit immer kleiner werdendem Abstand der aufgestellten Hindernisse, d.h. erproben aller in den vorhergegangenen Übungen erlangter Fertigkeiten. Fächerübergreifend bestimmte die Verkehrserziehung in diesen beiden Wochen auch den Musik- und Kunstunterricht. In Musik wurde das Lied eingeübt: „Ich fahr´ mit meinem Roller/Fahrrad/Auto in die weite Welt, ich fahr´ mit meinem Roller/Fahrrad/Auto, so weit es mir gefällt. Bei Ampel rot ich bleibe steh´n, bei Ampel grün darf´s weitergeh´n.“ Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg Sicherheit auf dem Fahrrad Während des Singens liefen die Kinder hintereinander durch den Klassenraum, beim Singen der Textstelle „Bei Ampel rot ich bleibe steh´n“ mußten sie anhalten, um dann bei der nächsten Zeile weiterzulaufen. Im Kunstunterricht entstand eine Gemeinschaftsarbeit: Jedes Kind malte sich mit Wachsmalstiften auf einem Roller und schnitt das Bild anschließend aus. Die Einzelbilder wurden auf Tonpapier aufgeklebt, so dass die ganze Klasse beim Roller fahren im Bild festgehalten ist. Die Begeisterung der Kinder für das Rollerfahren war groß, das Rollerfahren selbst ihnen aber unbekannt. Keines der Kinder besaß einen Roller. So kostete das sich Vertrautmachen mit dem Roller und das Erlernen des freien Fahrens einige Zeit. Die Übungen 3, 4 und 5 fielen den meisten Kindern schwer. Die Ziele der Unterrichtseinheit konnten in der zur Verfügung stehenden Zeit nur teilweise erreicht werden. Sobald die Roller für die Klasse wieder zur Verfügung stehen, wird das Projekt deshalb fortgesetzt, um Geschicklichkeit und Bewegungssicherheit zu erweitern. hen, einmal ins Städtc Stadt, ich ging einmal zur n Rädchen, da kauft’ ich mir ei n Rad. da kauft’ ich mir ei llt’ nicht laufen, Das Rädchen wo eh’n. da blieb es einfach st Ich ging Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg 16 reime. (aus: Dirx, Ruth: Kinder burg 1987) ens Rav lag Ver ier Otto Ma 17 Foto : Grundschule, Königstein Motorisches Radfahrtraining: Goetheschule, Lampertheim V Viele Kinder bekommen heute schon im Vorschulalter ein Fahrrad geschenkt. Für sie ist es in erster Linie ein Spielgerät, mit dem sie sich in ihrer näheren Umgebung schneller als zu Fuß bewegen können. Auch viele Kinder am Schulanfang sind noch sehr mit der Beherrschung des Fahrrads beschäftigt. Die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen stellt für sie noch eine Überforderung dar. Die Goetheschule führt deshalb in der Jahrgangsstufe 2 drei Wochen lang ein motorisches Radfahrtraining durch. Pro Woche stehen dafür drei Doppelstunden zur Verfügung. Geübt wird in Kleingruppen von sieben bis neun Kindern. Durch dieses Training sollen die Kinder befähigt werden, das Fahrrad so zu beherrschen, dass sie sich auf das sichere Verhalten mit dem Fahrrad im Verkehr konzentrieren können. Die Fahrräder wurden vom Goetheschulverein finanziert. Das Training besteht aus drei Übungseinheiten: 1. Gleichgewichts- und Lenkungsschulung mit folgenden Übungen: • Bremsen • Anhalten und absteigen • Durchfahren einer Gasse • Fahren auf einer Linie • „Obst pflücken“ (Hochstrecken, Heraushalten eines Armes) • Fahren auf unterschiedlichem Untergrund 2. Koordinationsfähigkeit und Erweiterung des Blickfeldes mit Übungen wie: • Wer fährt eine Strecke am langsamsten? • Anhalten an einer Bremsmarkierung (Fuß- und Handbremse) • „Acht“ fahren • Überfahren eines Hindernisses • Parallelfahren • Slalomfahren • Unterfahren einer „Barriere“ • Berühren eines hoch gehaltenen Gegenstandes Foto: Grundschule, Königstein 3. Koordinationsschulung mit Einbeziehung akustischer und optischer Signale: • Umblick auf Zuruf • Umblick auf Zuruf und Erkennen von Gegenständen • Überfahren einer Wippe • Mitnahme eines Gegenstandes • Imitationsfahren • Freies Fahren • Berühren von Gegenständen oder auch Personen 18 Die Kinder lernen ihr Fahrrad so zu beherrschen, dass bei der Verkehrserziehung in den Jahrgangsstufen 4 und der Jugendverkehrsschule darauf aufgebaut werden kann. Radfahrtraining: Grundschule Stierstadt/Oberursel D Die Grundschule Stierstadt bietet den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 2 und 3 am Nachmittag außerhalb der Unterrichtszeit ein Radfahrtraining auf dem Schulhof an. Geübt wird in Gruppen von maximal zehn Kindern: • Die Kinder kommen mit ihren eigenen Fahrrädern. • Die Fahrräder werden auf ihre Verkehrssicherheit überprüft. Gegebenenfalls werden den Eltern Ratschläge mitgegeben. • Die Unterschiede zwischen notwendiger und verspielt aufwendiger Fahrradausstattung werden verdeutlicht. • Die Bedeutung des Helmschutzes wird bewusst gemacht. • Alle Kinder erhalten abschließend einen kleinen Wimpel oder ähnliches. Start wie 1, aber genaues Fahren entlang einer Linie (Seil), am Ende absteigen wie 1. a) Das Seil wird in Rechts- und auch in Linksbögen gelegt, bevor sich Kinder bei Start in Gegenrichtung am Seil begegnen (b). Es muß vorab geklärt sein, wer außen und wer innen entlang fährt. b) Bei sicheren Kindern kann angeregt werden, sich bei der Begegnung kurz an einer Hand zu berühren. c) Für Kinder der 3. Klasse wird b) durch die Forderung ergänzt, sich extrem langsam (ohne Wackeln) zu begegnen und einen kleinen Gegenstand zu übergeben. Außerdem wird die Fahrstrecke durch „Schlangenlinien“ der Seilmarkierung erschwert. Der Ort der Begegnung kann markiert werden, damit beide Kinder ihre Fahrzeit mit Umsicht einteilen müssen. Übungsaufbau und -abfolge: 1. Übungsziel: Verkehrssicherer Start, sicheres Absteigen: Aufstellen der Räder - auf Abstände (Rücksichtnahme) achten Start auf einer Markierung: • Umsehen (ggf. hinter dem startenden Kind Farbkarten zeigen, die erkannt werden müssen) • Handzeichen geben • Beide Hände am Lenker • Gerade starten • Punktgenau absteigen Beobachtung: Viele Kinder sind sehr unsicher, wollen jedoch schnell fahren. Daher: Fahrstrecke sehr kurz halten. 3. Slalomfahren in verschiedenen Varianten, das Fahren durch schmale „Gassen“, das Umfahren von „Inseln“ (Reifen) bereiten das Fahren der Acht vor. 2. Übungsziel: Auf ein Gegenüber achten, Fahrtrichtung und Fahrtziel gut einschätzen, Abstände wahren, kurz eine Hand vom Lenker lösen 4. In der Acht (Durchmesser jedes Kreises ca. 4 m) wird nach dem Start (wie 1) liniengenaues Fahren und die Regel „rechts vor links“ geübt. Dabei sind jeweils drei Kinder in der Acht unterwegs; Sie fahren zweimal, bevor sie punktgenau ausfahren. Die Kinder der 3. Jahrgangsstufe haben viel Spaß an dem Parcour mit Kreuzung nach der Acht. Vor allem der Einbau von Reutherbrett und „Gassen“ sowie „Inseln“ können die Strecke interessant machen und die Anforderungen an Fahrgeschicklichkeit, Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit erhöhen. Die Schule nimmt darüber hinaus die Möglichkeit wahr, Verkehrsübungsplatz-Elemente des ADAC auszuleihen. Sie kann dadurch weitere Übungsvariationen anbieten, die zum sicheren Umgang mit dem Verkehrsmittel „Fahrrad“ anregen. 19 Foto : Grundschule, Königstein Motorisches Radfahrtraining: Goetheschule, Lampertheim V Viele Kinder bekommen heute schon im Vorschulalter ein Fahrrad geschenkt. Für sie ist es in erster Linie ein Spielgerät, mit dem sie sich in ihrer näheren Umgebung schneller als zu Fuß bewegen können. Auch viele Kinder am Schulanfang sind noch sehr mit der Beherrschung des Fahrrads beschäftigt. Die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen stellt für sie noch eine Überforderung dar. Die Goetheschule führt deshalb in der Jahrgangsstufe 2 drei Wochen lang ein motorisches Radfahrtraining durch. Pro Woche stehen dafür drei Doppelstunden zur Verfügung. Geübt wird in Kleingruppen von sieben bis neun Kindern. Durch dieses Training sollen die Kinder befähigt werden, das Fahrrad so zu beherrschen, dass sie sich auf das sichere Verhalten mit dem Fahrrad im Verkehr konzentrieren können. Die Fahrräder wurden vom Goetheschulverein finanziert. Das Training besteht aus drei Übungseinheiten: 1. Gleichgewichts- und Lenkungsschulung mit folgenden Übungen: • Bremsen • Anhalten und absteigen • Durchfahren einer Gasse • Fahren auf einer Linie • „Obst pflücken“ (Hochstrecken, Heraushalten eines Armes) • Fahren auf unterschiedlichem Untergrund 2. Koordinationsfähigkeit und Erweiterung des Blickfeldes mit Übungen wie: • Wer fährt eine Strecke am langsamsten? • Anhalten an einer Bremsmarkierung (Fuß- und Handbremse) • „Acht“ fahren • Überfahren eines Hindernisses • Parallelfahren • Slalomfahren • Unterfahren einer „Barriere“ • Berühren eines hoch gehaltenen Gegenstandes Foto: Grundschule, Königstein 3. Koordinationsschulung mit Einbeziehung akustischer und optischer Signale: • Umblick auf Zuruf • Umblick auf Zuruf und Erkennen von Gegenständen • Überfahren einer Wippe • Mitnahme eines Gegenstandes • Imitationsfahren • Freies Fahren • Berühren von Gegenständen oder auch Personen 18 Die Kinder lernen ihr Fahrrad so zu beherrschen, dass bei der Verkehrserziehung in den Jahrgangsstufen 4 und der Jugendverkehrsschule darauf aufgebaut werden kann. Radfahrtraining: Grundschule Stierstadt/Oberursel D Die Grundschule Stierstadt bietet den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 2 und 3 am Nachmittag außerhalb der Unterrichtszeit ein Radfahrtraining auf dem Schulhof an. Geübt wird in Gruppen von maximal zehn Kindern: • Die Kinder kommen mit ihren eigenen Fahrrädern. • Die Fahrräder werden auf ihre Verkehrssicherheit überprüft. Gegebenenfalls werden den Eltern Ratschläge mitgegeben. • Die Unterschiede zwischen notwendiger und verspielt aufwendiger Fahrradausstattung werden verdeutlicht. • Die Bedeutung des Helmschutzes wird bewusst gemacht. • Alle Kinder erhalten abschließend einen kleinen Wimpel oder ähnliches. Start wie 1, aber genaues Fahren entlang einer Linie (Seil), am Ende absteigen wie 1. a) Das Seil wird in Rechts- und auch in Linksbögen gelegt, bevor sich Kinder bei Start in Gegenrichtung am Seil begegnen (b). Es muß vorab geklärt sein, wer außen und wer innen entlang fährt. b) Bei sicheren Kindern kann angeregt werden, sich bei der Begegnung kurz an einer Hand zu berühren. c) Für Kinder der 3. Klasse wird b) durch die Forderung ergänzt, sich extrem langsam (ohne Wackeln) zu begegnen und einen kleinen Gegenstand zu übergeben. Außerdem wird die Fahrstrecke durch „Schlangenlinien“ der Seilmarkierung erschwert. Der Ort der Begegnung kann markiert werden, damit beide Kinder ihre Fahrzeit mit Umsicht einteilen müssen. Übungsaufbau und -abfolge: 1. Übungsziel: Verkehrssicherer Start, sicheres Absteigen: Aufstellen der Räder - auf Abstände (Rücksichtnahme) achten Start auf einer Markierung: • Umsehen (ggf. hinter dem startenden Kind Farbkarten zeigen, die erkannt werden müssen) • Handzeichen geben • Beide Hände am Lenker • Gerade starten • Punktgenau absteigen Beobachtung: Viele Kinder sind sehr unsicher, wollen jedoch schnell fahren. Daher: Fahrstrecke sehr kurz halten. 3. Slalomfahren in verschiedenen Varianten, das Fahren durch schmale „Gassen“, das Umfahren von „Inseln“ (Reifen) bereiten das Fahren der Acht vor. 2. Übungsziel: Auf ein Gegenüber achten, Fahrtrichtung und Fahrtziel gut einschätzen, Abstände wahren, kurz eine Hand vom Lenker lösen 4. In der Acht (Durchmesser jedes Kreises ca. 4 m) wird nach dem Start (wie 1) liniengenaues Fahren und die Regel „rechts vor links“ geübt. Dabei sind jeweils drei Kinder in der Acht unterwegs; Sie fahren zweimal, bevor sie punktgenau ausfahren. Die Kinder der 3. Jahrgangsstufe haben viel Spaß an dem Parcour mit Kreuzung nach der Acht. Vor allem der Einbau von Reutherbrett und „Gassen“ sowie „Inseln“ können die Strecke interessant machen und die Anforderungen an Fahrgeschicklichkeit, Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit erhöhen. Die Schule nimmt darüber hinaus die Möglichkeit wahr, Verkehrsübungsplatz-Elemente des ADAC auszuleihen. Sie kann dadurch weitere Übungsvariationen anbieten, die zum sicheren Umgang mit dem Verkehrsmittel „Fahrrad“ anregen. 19 Rad fahren auf dem Gehweg: Grundschule, Mammolshain I Im Rahmen eines Projekttages zum Thema Verkehrserziehung wurde für die Jahrgangsstufe 1 ein Projekt „Rad fahren auf dem Gehweg“ gestaltet. Kinder dieser Altersstufe fahren, meist noch unter Aufsicht der Eltern, innerorts überwiegend auf dem Gehweg. Diese sind oft sehr schmal und die Rad fahrenden Kinder treffen häufig auf Fußgängerinnen und Fußgänger oder Hindernisse. Dabei auftretende Konflikte und Gefahren sollen mit den Kindern in Spielsituationen und anhand von Beispielen besprochen und bearbeitet werden. Da die Kinder ihre Verkehrserfahrungen häufig im Unterricht thematisieren, wurde auf eine besondere Hinführung zum Projekttag verzichtet. d weine Ich ärger’ mich un d verlor’n, das Auto hat ein Ra cht leiden so kann ich`s gar ni Zeit für mich, und keiner hat jetzt achen, es wieder heil zu m ’ ich dran herum, drum drück’ und dreh lleine. ich kann das auch a Fahrrad-Turnier: Grundschule, Rauenthal Ablauf des Projekttags: 1. Stunde: Richtiges Verhalten gegenüber Fußgängerinnen und Fußgängern Einstieg: Kreisgespräch: Kinder berichten über Begegnungen Radfahrer/-in -Fußgänger/-in Erarbeitung: Gruppen- oder Partnerarbeit: Die Kinder bereiten ein Rollenspiel vor, das eine Situation zwischen Radfahrer/-in und Fußgänger/-in zeigt, und spielen das Spiel. Die verschiedenen Verhaltensweisen werden analysiert und gemeinsam Regeln für das richtige Verhalten aufgestellt. 2. Stunde: Gefahrensituationen erkennen Einstieg: Geschichte vom kleinen Tiger, der sich ein Fahrrad wünscht (Fibel) Erarbeitung: Gemeinsames Betrachten des Films „Der kleine Tiger bekommt ein Fahrrad“ (aus: „Geburtstagsparty für Tiger“): Der Film wird jeweils durch Zurufe der Kinder gestoppt, wenn eine Gefahrensituation erkannt wird. Diese wird verbalisiert und eventuell durch eigene Erfahrungen ergänzt. Ausklang: Gemeinsames Singen einiger Lieder aus Zuckowskis „Schulweg-Hitparade“. D Die Grundschule Rauenthal führte für alle Klassen ein Fahrrad-Turnier durch, das Schulen seit Jahren vom ADAC in Zusammenarbeit mit der AOK unter dem Motto „Wer ist Meister auf zwei Rädern?“ angeboten wird. Ziel dieser Aktion ist, Kinder dabei zu unterstützen, ihr Fahrrad in einem technisch einwandfreien Zustand zu halten und es auch unter schwierigen Bedingungen fehlerfrei zu beherrschen. Nachdem die Kinder zunächst gemeinsam mit einem Film des ADAC auf die zu bewältigenden Aufgaben vorbereitet worden waren, durchfuhren alle nacheinander den Parcours. Dieser war gemeinsam von Fachleuten von ADAC und AOK, der Jugendverkehrsschule und den Lehrkräften der Schule auf dem Schulhof aufgebaut worden. Folgende Aufgaben mußten bewältigt werden: Anfahren Spurbrett Kreisel Achter Schrägbrett Spurwechsel Slalom Bremstest Beim Überprüfen der Verkehrs- und Betriebssicherheit der Fahrräder halfen Schüler und Lehrer der Fahrradwerkstatt der Hildegardisschule, einer Grund-, Hauptund Realschule aus dem benachbarten Rüdesheim. Sie gaben auch Reparaturtips und machten Reparaturen. Besonders aufregend war für die Kinder, dass auch Eltern, Lehrkräfte und Polizeibeamten ihr Können im Parcours unter Beweis stellten. Die Johanniter, bei denen alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule Rauenthal jeweils im 2. und 4. Schuljahr an einem Erste-Hilfe-Lehrgang teilnehmen, waren mit einem Rettungswagen vor Ort. Sie zeigten den Kindern ErsteHilfe-Maßnahmen unter dem Thema „Hilfe, ich blute“. Außerdem wurde eine Fahrradkontrolle durchgeführt. Die Anzahl der Fehlerpunkte aus Parcours und Fahrradkontrolle wurde zusammengezählt. .): rtin, H./Schmidt, B.H. (Hg (Eckart Straube, aus: Ma k 1986) nbe Rei oro ror her nz sta Es kommt ein Bär von Kon Foto: Grundschule, Rauenthal 20 21 Rad fahren auf dem Gehweg: Grundschule, Mammolshain I Im Rahmen eines Projekttages zum Thema Verkehrserziehung wurde für die Jahrgangsstufe 1 ein Projekt „Rad fahren auf dem Gehweg“ gestaltet. Kinder dieser Altersstufe fahren, meist noch unter Aufsicht der Eltern, innerorts überwiegend auf dem Gehweg. Diese sind oft sehr schmal und die Rad fahrenden Kinder treffen häufig auf Fußgängerinnen und Fußgänger oder Hindernisse. Dabei auftretende Konflikte und Gefahren sollen mit den Kindern in Spielsituationen und anhand von Beispielen besprochen und bearbeitet werden. Da die Kinder ihre Verkehrserfahrungen häufig im Unterricht thematisieren, wurde auf eine besondere Hinführung zum Projekttag verzichtet. d weine Ich ärger’ mich un d verlor’n, das Auto hat ein Ra cht leiden so kann ich`s gar ni Zeit für mich, und keiner hat jetzt achen, es wieder heil zu m ’ ich dran herum, drum drück’ und dreh lleine. ich kann das auch a Fahrrad-Turnier: Grundschule, Rauenthal Ablauf des Projekttags: 1. Stunde: Richtiges Verhalten gegenüber Fußgängerinnen und Fußgängern Einstieg: Kreisgespräch: Kinder berichten über Begegnungen Radfahrer/-in -Fußgänger/-in Erarbeitung: Gruppen- oder Partnerarbeit: Die Kinder bereiten ein Rollenspiel vor, das eine Situation zwischen Radfahrer/-in und Fußgänger/-in zeigt, und spielen das Spiel. Die verschiedenen Verhaltensweisen werden analysiert und gemeinsam Regeln für das richtige Verhalten aufgestellt. 2. Stunde: Gefahrensituationen erkennen Einstieg: Geschichte vom kleinen Tiger, der sich ein Fahrrad wünscht (Fibel) Erarbeitung: Gemeinsames Betrachten des Films „Der kleine Tiger bekommt ein Fahrrad“ (aus: „Geburtstagsparty für Tiger“): Der Film wird jeweils durch Zurufe der Kinder gestoppt, wenn eine Gefahrensituation erkannt wird. Diese wird verbalisiert und eventuell durch eigene Erfahrungen ergänzt. Ausklang: Gemeinsames Singen einiger Lieder aus Zuckowskis „Schulweg-Hitparade“. D Die Grundschule Rauenthal führte für alle Klassen ein Fahrrad-Turnier durch, das Schulen seit Jahren vom ADAC in Zusammenarbeit mit der AOK unter dem Motto „Wer ist Meister auf zwei Rädern?“ angeboten wird. Ziel dieser Aktion ist, Kinder dabei zu unterstützen, ihr Fahrrad in einem technisch einwandfreien Zustand zu halten und es auch unter schwierigen Bedingungen fehlerfrei zu beherrschen. Nachdem die Kinder zunächst gemeinsam mit einem Film des ADAC auf die zu bewältigenden Aufgaben vorbereitet worden waren, durchfuhren alle nacheinander den Parcours. Dieser war gemeinsam von Fachleuten von ADAC und AOK, der Jugendverkehrsschule und den Lehrkräften der Schule auf dem Schulhof aufgebaut worden. Folgende Aufgaben mußten bewältigt werden: Anfahren Spurbrett Kreisel Achter Schrägbrett Spurwechsel Slalom Bremstest Beim Überprüfen der Verkehrs- und Betriebssicherheit der Fahrräder halfen Schüler und Lehrer der Fahrradwerkstatt der Hildegardisschule, einer Grund-, Hauptund Realschule aus dem benachbarten Rüdesheim. Sie gaben auch Reparaturtips und machten Reparaturen. Besonders aufregend war für die Kinder, dass auch Eltern, Lehrkräfte und Polizeibeamten ihr Können im Parcours unter Beweis stellten. Die Johanniter, bei denen alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule Rauenthal jeweils im 2. und 4. Schuljahr an einem Erste-Hilfe-Lehrgang teilnehmen, waren mit einem Rettungswagen vor Ort. Sie zeigten den Kindern ErsteHilfe-Maßnahmen unter dem Thema „Hilfe, ich blute“. Außerdem wurde eine Fahrradkontrolle durchgeführt. Die Anzahl der Fehlerpunkte aus Parcours und Fahrradkontrolle wurde zusammengezählt. .): rtin, H./Schmidt, B.H. (Hg (Eckart Straube, aus: Ma k 1986) nbe Rei oro ror her nz sta Es kommt ein Bär von Kon Foto: Grundschule, Rauenthal 20 21 Projekttag Fahrrad: Gemeinsame Musterschule des Wetteraukreises, Friedberg Fahrrad-Check-Liste für: Sieh bitte in den nächsten Tagen nach, ob an deinem Fahrrad alle Teile vorhanden sind, die für die Verkehrssicherheit notwendig sind. D Durchgeführt wurde der Projekttag mit den Jahrgangsstufen 3 und 4. Zur Vorbereitung erarbeiteten die Kinder die Teile des Fahrrads und die Teile, die für die Verkehrssicherheit besonders wichtig sind. Auch auf die Bedeutung des Radhelms wurde hingewiesen. Eine Woche vor dem Projekttag erhielten die Kinder eine Fahrrad-Checkliste (s. Abb.), nach der sie ihr eigenes Fahrrad untersuchen sollten. Fehlende Teile sollten gegebenenfalls bis zum Projekttag repariert oder ersetzt werden. Mit allen Kindern wurde das Lied „An meinem Fahrrad ist alles dran“ von Rolf Zuckowski eingeübt. Beim Projekttag selbst halfen viele Eltern mit. In Gruppen von jeweils sechs Kindern mussten die vier Stationen durchlaufen werden. Für jede der Stationen waren etwa 40 Minuten Zeit vorgesehen. Station 1: Geschicklichkeitsfahren Nacheinander mussten folgende sechs Aufgaben mit dem Fahrrad bewältigt werden: • Fahren in der Augustinergasse • Spur halten, an Haltelinie anhalten, die Spuren wurden immer enger • Geradeaus fahren, Handzeichen geben, um die Kurve fahren, Rechts- und Linkskurve • Beim Umsehen Spur halten, dabei eine hoch gehaltene Zahl erkennen • Langsames Fahren - Wer braucht am längsten? • Slalom fahren Für jede Aufgabe standen 5 Minuten zur Verfügung, so dass alle Aufgaben von den Kindern mehrmals bewältigt werden konnten. (Aufgaben aus „Praktische Übungen mit dem Fahrrad“, Informationsblatt der Verkehrswacht Wetteraukreis, der AOK und der Sparkasse Wetterau. Station 2: Helmtest - Video und Praxis / Bedeutung von Reflektoren In einem Klassenraum wurde das Video „Mit Helm - ist doch klar“ gezeigt. Die Schutzfunktion des Helms wurde mit einem „Eier-Versuch“ veranschaulicht: Bei einem gekochten 22 Kreuze auf der unten stehenden Liste alle Teile an, die an deinem Fahrrad dran sind. Unterschreibe die Check-Liste als Besitzerin/Besitzer des Fahrrads. Bringe diesen Zettel wieder mit in die Schule. Bringe am Samstag dein Fahrrad mit in die Schule. Lass deine Partnerin/deinen Partner am Samstag alle Teile noch einmal kontrollieren und ankreuzen. Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg Ei, das aus etwa 1 m Höhe fallen gelassen wurde, zersprang die Eierschale. Ein rohes Ei, in einem kleinen Fahrrad-Helm mit dem Kopf-Band befestigt, blieb bei dem gleichen Versuch heil. Zum Beweis, dass es sich wirklich um ein rohes Ei gehandelt hatte, wurde es von den Kindern nach dem Sturz über einer Schüssel aufgeschlagen. Im verdunkelten Raum wurden verschiedene Reflektoren mit einer Taschenlampe angestrahlt und verglichen. Zur Verfügung standen Radreflektoren, Moonlights, Jacken mit Reflektorstreifen, helle Kleidungs- stücke, Fußgängersicherungen durch Klettbänder, Leuchtbärchen und Gurte für Radfahrerinnen und Radfahrer. Station 3: Reifen flicken Unter Anleitung von Eltern und Lehrkräften flickten die Kinder Fahrradreifen. Dazu waren defekte Schläuche, Luftpumpen, Wannen mit Wasser und Fahrradflickzeug bereitgelegt. Station 4: Fahrrad-Check Mitglieder des ADFC, der auch bei der Gestaltung des gesamten Aktionstages beteiligt war, und Eltern kontrollierten die Fahrräder der Kinder nach der Check-Liste, die diese mitgebracht hatten, und behoben kleinere Mängel. Das Durchlaufen der einzelnen Stationen wurde allen Kindern auf einem Kontrollzettel bestätigt. Jedes Kind erhielt eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme am Projekttag „Fahrrad“. Zum Abschluss wurde gemeinsam das vorab einstudierte Lied „An meinem Fahrrad ist alles dran“ gesungen. Deine Partnerin/dein Partner soll den „Fahrrad-Check“ mit unterschreiben. An der Station „Fahrrad-Check“ werden einige Erwachsene dein Fahrrad noch einmal nachsehen und überprüfen, ob auch alle Teile funktionieren. Sie unterschreiben diese Liste ebenfalls. Diese Teile sind für die Verkehrssicherheit notwendig: Besitzerin/ Besitzer Partnerin/ Partner Kontrolleurin/ Kontrolleur Vorderradbremse Hinterradbremse gute Bereifung Scheinwerfer vorne Rücklicht Glocke oder Klingel Pedalstrahler Weißer Reflektor vorne Roter Reflektor hinten Speichenreflektoren Unterschrift der Besitzerin/des Besitzers Unterschrift der Partnerin/des Partners Unterschrift der Kontrolleurin/des Kontrolleurs 23 Projekttag Fahrrad: Gemeinsame Musterschule des Wetteraukreises, Friedberg Fahrrad-Check-Liste für: Sieh bitte in den nächsten Tagen nach, ob an deinem Fahrrad alle Teile vorhanden sind, die für die Verkehrssicherheit notwendig sind. D Durchgeführt wurde der Projekttag mit den Jahrgangsstufen 3 und 4. Zur Vorbereitung erarbeiteten die Kinder die Teile des Fahrrads und die Teile, die für die Verkehrssicherheit besonders wichtig sind. Auch auf die Bedeutung des Radhelms wurde hingewiesen. Eine Woche vor dem Projekttag erhielten die Kinder eine Fahrrad-Checkliste (s. Abb.), nach der sie ihr eigenes Fahrrad untersuchen sollten. Fehlende Teile sollten gegebenenfalls bis zum Projekttag repariert oder ersetzt werden. Mit allen Kindern wurde das Lied „An meinem Fahrrad ist alles dran“ von Rolf Zuckowski eingeübt. Beim Projekttag selbst halfen viele Eltern mit. In Gruppen von jeweils sechs Kindern mussten die vier Stationen durchlaufen werden. Für jede der Stationen waren etwa 40 Minuten Zeit vorgesehen. Station 1: Geschicklichkeitsfahren Nacheinander mussten folgende sechs Aufgaben mit dem Fahrrad bewältigt werden: • Fahren in der Augustinergasse • Spur halten, an Haltelinie anhalten, die Spuren wurden immer enger • Geradeaus fahren, Handzeichen geben, um die Kurve fahren, Rechts- und Linkskurve • Beim Umsehen Spur halten, dabei eine hoch gehaltene Zahl erkennen • Langsames Fahren - Wer braucht am längsten? • Slalom fahren Für jede Aufgabe standen 5 Minuten zur Verfügung, so dass alle Aufgaben von den Kindern mehrmals bewältigt werden konnten. (Aufgaben aus „Praktische Übungen mit dem Fahrrad“, Informationsblatt der Verkehrswacht Wetteraukreis, der AOK und der Sparkasse Wetterau. Station 2: Helmtest - Video und Praxis / Bedeutung von Reflektoren In einem Klassenraum wurde das Video „Mit Helm - ist doch klar“ gezeigt. Die Schutzfunktion des Helms wurde mit einem „Eier-Versuch“ veranschaulicht: Bei einem gekochten 22 Kreuze auf der unten stehenden Liste alle Teile an, die an deinem Fahrrad dran sind. Unterschreibe die Check-Liste als Besitzerin/Besitzer des Fahrrads. Bringe diesen Zettel wieder mit in die Schule. Bringe am Samstag dein Fahrrad mit in die Schule. Lass deine Partnerin/deinen Partner am Samstag alle Teile noch einmal kontrollieren und ankreuzen. Foto: Gemeinsame Musterschule, Friedberg Ei, das aus etwa 1 m Höhe fallen gelassen wurde, zersprang die Eierschale. Ein rohes Ei, in einem kleinen Fahrrad-Helm mit dem Kopf-Band befestigt, blieb bei dem gleichen Versuch heil. Zum Beweis, dass es sich wirklich um ein rohes Ei gehandelt hatte, wurde es von den Kindern nach dem Sturz über einer Schüssel aufgeschlagen. Im verdunkelten Raum wurden verschiedene Reflektoren mit einer Taschenlampe angestrahlt und verglichen. Zur Verfügung standen Radreflektoren, Moonlights, Jacken mit Reflektorstreifen, helle Kleidungs- stücke, Fußgängersicherungen durch Klettbänder, Leuchtbärchen und Gurte für Radfahrerinnen und Radfahrer. Station 3: Reifen flicken Unter Anleitung von Eltern und Lehrkräften flickten die Kinder Fahrradreifen. Dazu waren defekte Schläuche, Luftpumpen, Wannen mit Wasser und Fahrradflickzeug bereitgelegt. Station 4: Fahrrad-Check Mitglieder des ADFC, der auch bei der Gestaltung des gesamten Aktionstages beteiligt war, und Eltern kontrollierten die Fahrräder der Kinder nach der Check-Liste, die diese mitgebracht hatten, und behoben kleinere Mängel. Das Durchlaufen der einzelnen Stationen wurde allen Kindern auf einem Kontrollzettel bestätigt. Jedes Kind erhielt eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme am Projekttag „Fahrrad“. Zum Abschluss wurde gemeinsam das vorab einstudierte Lied „An meinem Fahrrad ist alles dran“ gesungen. Deine Partnerin/dein Partner soll den „Fahrrad-Check“ mit unterschreiben. An der Station „Fahrrad-Check“ werden einige Erwachsene dein Fahrrad noch einmal nachsehen und überprüfen, ob auch alle Teile funktionieren. Sie unterschreiben diese Liste ebenfalls. Diese Teile sind für die Verkehrssicherheit notwendig: Besitzerin/ Besitzer Partnerin/ Partner Kontrolleurin/ Kontrolleur Vorderradbremse Hinterradbremse gute Bereifung Scheinwerfer vorne Rücklicht Glocke oder Klingel Pedalstrahler Weißer Reflektor vorne Roter Reflektor hinten Speichenreflektoren Unterschrift der Besitzerin/des Besitzers Unterschrift der Partnerin/des Partners Unterschrift der Kontrolleurin/des Kontrolleurs 23 Projektwoche „Mit Sicherheit selbständig”: Grundschule, Steinbach E Eine ganze Projektwoche hat die Grundschule Steinbach dem Thema „Mit Sicherheit selbständig“ gewidmet. Ziele waren die Förderung der Bewegungssicherheit, die Erhöhung der Schulwegsicherheit, die Erkundung der Verkehrsumwelt und die Erhöhung der Sicherheit auf dem Rad. Als außerschulische Partner beteiligten sich Eltern, die Raiffeisenbank Steinbach und der ADAC Fulda/Hünfeld. Sechs jahrgangsgemischte Gruppen zu je 15 Kinder arbeiteten zu folgenden Themen: 1. Fahrradwerkstatt 2. Zirkeltraining 3. Reaktionstraining mit Hilfe der Mach-mit-Box 4. Erstellen eines Schulwegplans 5. Herstellen von Spielen zur Verkehrserziehung 6. Verrückte Verkehrsschilder Die Kinder wechselten nach einem vorher erstellten Plan täglich das Projektthema, so dass am Ende jedes Kind zu allen Themenbereichen gearbeitet hatte. Wegen des besonderen Bezugs zur „Sicherheit auf dem Fahrrad“ wird hier Projekt „Fahrradwerkstatt“ dargestellt: Die Intention dieser Werkstatt bestand darin, bei den Kindern den Blick für ein verkehrssicheres Fahrrad und dessen Benutzung in bestimmten Verkehrssituationen zu schärfen. Die Werkstatt wurde von Eltern und Mitarbeitern der Raiffeisenbank Steinbach mitbetreut. Letztere stellte auch Räumlichkeiten und Werkzeuge. Täglich standen vier Erwachsene zur Verfügung. Ausgehend von Verkehrssituationen aus der Erfahrungswelt der Kinder wurden die zur Verkehrssicherheit notwendigen Armaturen am Fahrrad, deren besondere Bedeutung und deren Benutzung bzw. verkehrsgerechter Gebrauch erarbeitet. Als Anschauungsmaterial standen ein verkehrssicheres Fahrrad und eine Folie mit einem Fahrrad zur Verfügung, an dem wichtige Armaturen beschriftet waren. Foto: Grundschule, Edertal Als Verkehrssituationen wurden erarbeitet: „Ich fahre im Dunkeln nach Hause.“ • Wo entsteht das Licht am Fahrrad? • Wie gelangt der Strom zum Rücklicht, zum Scheinwerfer? • Kann das Licht ausfallen und warum? • Wo sind Reflektoren angebracht, warum so viele und verschiedene? • Warum sollte man helle Kleidung tragen? „Ich muss beim Bergabfahren plötzlich stoppen.“ • Welche Bremsen gibt es am Fahrrad? • Welche Bremse benutze ich wann? • Wie weiche ich einem plötzlichen Hindernis aus? • Wie fahre ich vorausschauend? • Warum ist ein Helm wichtig? „Ich fahre auf dem Gehweg, auf dem Leute laufen.“ • Wie kann ich auf mich aufmerksam machen? • Muss ich Rücksicht auf andere nehmen und wie? Eine Konkretisierung der erarbeiteten Fragen fand in kleinen Gruppen zu drei oder vier Kindern statt. Anhand einer Check-Liste wurde die Sicherheit des eigenen, mitgebrachten Fahrrads überprüft. Hier waren die erwachsenen Fachleute besonders wichtig. Für jedes Kind wurde eine Liste mit eventuell vorhandenen Mängeln am Fahrrad erstellt. Diese sollte es auf jeden Fall den Eltern zeigen und sie bitten, diese Mängel zu beseitigen. Wichtig war hier der Hinweis, daß Reparaturen am Rad nur mit den Eltern oder in einer Werkstatt durchgeführt werden sollten, damit keine neuen Gefahren durch falsches oder unzureichendes Hantieren entstehen. Ein für alle Kinder besonders motivierender Teil war die eigenhändige Reparatur eines defekten Fahrradschlauches. Wie die Kontrolle im Wasserbad zeigt, konnten alle Löcher in den Schläuchen erfolgreich geflickt werden. Foto: Grundschule am Wall, Kassel 24 25 Projektwoche „Mit Sicherheit selbständig”: Grundschule, Steinbach E Eine ganze Projektwoche hat die Grundschule Steinbach dem Thema „Mit Sicherheit selbständig“ gewidmet. Ziele waren die Förderung der Bewegungssicherheit, die Erhöhung der Schulwegsicherheit, die Erkundung der Verkehrsumwelt und die Erhöhung der Sicherheit auf dem Rad. Als außerschulische Partner beteiligten sich Eltern, die Raiffeisenbank Steinbach und der ADAC Fulda/Hünfeld. Sechs jahrgangsgemischte Gruppen zu je 15 Kinder arbeiteten zu folgenden Themen: 1. Fahrradwerkstatt 2. Zirkeltraining 3. Reaktionstraining mit Hilfe der Mach-mit-Box 4. Erstellen eines Schulwegplans 5. Herstellen von Spielen zur Verkehrserziehung 6. Verrückte Verkehrsschilder Die Kinder wechselten nach einem vorher erstellten Plan täglich das Projektthema, so dass am Ende jedes Kind zu allen Themenbereichen gearbeitet hatte. Wegen des besonderen Bezugs zur „Sicherheit auf dem Fahrrad“ wird hier Projekt „Fahrradwerkstatt“ dargestellt: Die Intention dieser Werkstatt bestand darin, bei den Kindern den Blick für ein verkehrssicheres Fahrrad und dessen Benutzung in bestimmten Verkehrssituationen zu schärfen. Die Werkstatt wurde von Eltern und Mitarbeitern der Raiffeisenbank Steinbach mitbetreut. Letztere stellte auch Räumlichkeiten und Werkzeuge. Täglich standen vier Erwachsene zur Verfügung. Ausgehend von Verkehrssituationen aus der Erfahrungswelt der Kinder wurden die zur Verkehrssicherheit notwendigen Armaturen am Fahrrad, deren besondere Bedeutung und deren Benutzung bzw. verkehrsgerechter Gebrauch erarbeitet. Als Anschauungsmaterial standen ein verkehrssicheres Fahrrad und eine Folie mit einem Fahrrad zur Verfügung, an dem wichtige Armaturen beschriftet waren. Foto: Grundschule, Edertal Als Verkehrssituationen wurden erarbeitet: „Ich fahre im Dunkeln nach Hause.“ • Wo entsteht das Licht am Fahrrad? • Wie gelangt der Strom zum Rücklicht, zum Scheinwerfer? • Kann das Licht ausfallen und warum? • Wo sind Reflektoren angebracht, warum so viele und verschiedene? • Warum sollte man helle Kleidung tragen? „Ich muss beim Bergabfahren plötzlich stoppen.“ • Welche Bremsen gibt es am Fahrrad? • Welche Bremse benutze ich wann? • Wie weiche ich einem plötzlichen Hindernis aus? • Wie fahre ich vorausschauend? • Warum ist ein Helm wichtig? „Ich fahre auf dem Gehweg, auf dem Leute laufen.“ • Wie kann ich auf mich aufmerksam machen? • Muss ich Rücksicht auf andere nehmen und wie? Eine Konkretisierung der erarbeiteten Fragen fand in kleinen Gruppen zu drei oder vier Kindern statt. Anhand einer Check-Liste wurde die Sicherheit des eigenen, mitgebrachten Fahrrads überprüft. Hier waren die erwachsenen Fachleute besonders wichtig. Für jedes Kind wurde eine Liste mit eventuell vorhandenen Mängeln am Fahrrad erstellt. Diese sollte es auf jeden Fall den Eltern zeigen und sie bitten, diese Mängel zu beseitigen. Wichtig war hier der Hinweis, daß Reparaturen am Rad nur mit den Eltern oder in einer Werkstatt durchgeführt werden sollten, damit keine neuen Gefahren durch falsches oder unzureichendes Hantieren entstehen. Ein für alle Kinder besonders motivierender Teil war die eigenhändige Reparatur eines defekten Fahrradschlauches. Wie die Kontrolle im Wasserbad zeigt, konnten alle Löcher in den Schläuchen erfolgreich geflickt werden. Foto: Grundschule am Wall, Kassel 24 25 Schulwegsicherheit D Der Schulweg ist für viele Kinder der erste längere Weg, den sie alleine im Verkehr, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen müssen. Viele Kinder sind noch nie Bus gefahren und müssen nun vielleicht tagtäglich den Schulbus benutzen. Bis zur Einschulung ist für sie Mobilität im allgemeinen mit dem PKW verbunden. In den meisten Familien werden die täglichen Fahrten der Familienmitglieder zum Arbeitsplatz, zum Einkaufen, zum Sport, die Fahrten am Wochenende und in den Urlaub mit dem Auto bewältigt. Selbst in den Kindergarten sind die meisten Kinder mit dem Auto gebracht worden. Viele Eltern setzen diese Praxis auch nach der Einschulung fort. Deshalb muss die Schule im Rahmen der Verkehrserziehung besonders darum bemüht sein, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sicher - und selbständig - auf ihrem Schulweg zu werden. Die Kinder müssen aber nicht nur lernen, sich selbst verkehrsgerecht zu verhalten. Sie brauchen auch Anleitung, das Verhalten der - erwachsenen - Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und die Verkehrsgestaltung kritisch zu reflektieren. Gefahrenpunkte können so gemeinsam mit den Kindern aufgedeckt, Veränderungsvorschläge erarbeitet und ihre Realisierung mit Unterstützung der in den Kommunen Verantwortlichen versucht werden. Kommunen lassen sich zunehmend auf Kinderbeteiligung ein bzw. initiieren sie sogar. Dennoch entsprechen Planungs- und Entscheidungsprozesse oft nicht den kindlichen Bedürfnissen und Erwartungen. Kinder brauchen deshalb in und außerhalb der Schule Partnerinnen und Partner mit viel Geduld und Beharrungsvermögen, damit sie tatsächlich noch den Erfolg ihrer Bemühungen erleben können. Wir erkunden unseren Schulweg: Grundschule Süd, Oberursel A Alleine zur Schule zu gehen ist für Kinder der Jahrgangsstufe 1 - nachdem sie den Schulweg zunächst mit den Eltern eingeübt haben - ein bedeutsamer Schritt zur Selbständigkeit. Die Grundschule Süd in Oberursel hat deshalb eine Unterrichtseinheit entwickelt, die dazu beitragen soll, dass Kinder auf dem Schulweg - und natürlich auch in der Freizeit - verkehrsgerechtes Verhalten zeigen. Die Unterrichtseinheit wird in den ersten Schulwochen durchgeführt und besteht aus vier Teilen: 1. Theoretische Erarbeitung im Klassenraum mit folgenden Zielen und Inhalten: Unterscheidung von rechts und links • rotes Band an rechter Hand Ich überquere die Straße an einem Zebrastreifen • Bedeutung des Schildes • Handzeichen geben • rechts-links-schauen • Blinkkontakt mit Autofahrer aufnehmen - Auto steht - ich darf gehen Ich überquere die Straße an einer Ampel • Beschreibung einer Ampel • Basteln einer Ampel und Verwendung im Spiel • Lied: Rot und grün 2. Praktische Übungen im geschützten Raum An die weitgehend theoretische Erarbeitung im Klassenraum wurden jeweils praktische Übungen im verkehrsarmen Bereich vor der Schule angeschlossen. 3. Unterrichtsgang Der Weg wurde so gewählt, dass die Klasse an jedem Wohnhaus jeder Schülerin und jedes Schülers vorbeikam. Jedes Kind wurde vor seiner Haustür fotografiert. Unterwegs wurden die richtigen Verhaltensweisen im Verkehr geübt: • Überqueren der Straße ohne „Hilfsmittel“ • am Zebrastreifen • an der Ampel • schmale Gehwege im Ortskern Außerdem wurden die Kinder auf für sie wichtige Verkehrsschilder und das angemessene Verhalten hingewiesen. ss, Ene mene Tintenfa ne was! geh’ zur Schul’ und ler t hast, Wenn du was gelerne komm nach Haus’ und sag uns das! Eins, zwei, drei und du bist frei! se ines Buch der Kinderver (Jenrich, Anna (Hg.): Kle . iten für alle Gelegenhe usen 1998,) Falken Verlag, Niedernha 4. Auswertung im Klassenzimmer Die Fotos, die von den Kindern gemacht worden waren, wurden jeweils zweifach entwickelt. Mit einem Abzug wurde ein „Hausbuch“ hergestellt, in dem die Kinder ihre Adresse und weitere persönliche Daten eintrugen. Der zweite Abzug wurde auf einem vergrößerten Stadtplan an die Stelle des jeweiligen Wohnhauses geklebt, die Wege von den Wohnhäusern zur Schule farbig markiert. Dabei wurden die Erfahrungen während des Unterrichtsganges noch einmal verbalisiert, Schwierigkeiten aufgegriffen und die Bedeutung der Verkehrszeichen vertieft. Der geschilderte Unterrichtsgang kann auch aufgeteilt werden, damit der Weg die Kinder nicht überfordert. Das Vorhaben kann auch gemeinsam mit den Eltern an einem Nachmittag durchgeführt werden. In jedem Fall sollte zeitgleich mit der Unterrichtseinheit ein Elternabend stattfinden. • Lied: Links und rechts (Rolfs Schulweg-Hitparade) • Spiel: Mein rechter Platz ist leer • rechte Hand in Partnerarbeit abmalen, ausschneiden • und gemeinsames Plakat entwerfen Arbeitsblatt „Elefanten“: Male alle Elefanten, die nach rechts zeigen, rot aus. Ich gehe über die Straße • Pamfi-Filme („Pamfi schaut nach rechts und links“ 8F9 und „Pamfi will über die Straße“ 8F8/F923 Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht) • Arbeitsblatt „Pamfi will über die Straße“ • Üben im Klassenraum Foto: Grundschule, Edertal 26 27 Schulwegsicherheit D Der Schulweg ist für viele Kinder der erste längere Weg, den sie alleine im Verkehr, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen müssen. Viele Kinder sind noch nie Bus gefahren und müssen nun vielleicht tagtäglich den Schulbus benutzen. Bis zur Einschulung ist für sie Mobilität im allgemeinen mit dem PKW verbunden. In den meisten Familien werden die täglichen Fahrten der Familienmitglieder zum Arbeitsplatz, zum Einkaufen, zum Sport, die Fahrten am Wochenende und in den Urlaub mit dem Auto bewältigt. Selbst in den Kindergarten sind die meisten Kinder mit dem Auto gebracht worden. Viele Eltern setzen diese Praxis auch nach der Einschulung fort. Deshalb muss die Schule im Rahmen der Verkehrserziehung besonders darum bemüht sein, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sicher - und selbständig - auf ihrem Schulweg zu werden. Die Kinder müssen aber nicht nur lernen, sich selbst verkehrsgerecht zu verhalten. Sie brauchen auch Anleitung, das Verhalten der - erwachsenen - Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und die Verkehrsgestaltung kritisch zu reflektieren. Gefahrenpunkte können so gemeinsam mit den Kindern aufgedeckt, Veränderungsvorschläge erarbeitet und ihre Realisierung mit Unterstützung der in den Kommunen Verantwortlichen versucht werden. Kommunen lassen sich zunehmend auf Kinderbeteiligung ein bzw. initiieren sie sogar. Dennoch entsprechen Planungs- und Entscheidungsprozesse oft nicht den kindlichen Bedürfnissen und Erwartungen. Kinder brauchen deshalb in und außerhalb der Schule Partnerinnen und Partner mit viel Geduld und Beharrungsvermögen, damit sie tatsächlich noch den Erfolg ihrer Bemühungen erleben können. Wir erkunden unseren Schulweg: Grundschule Süd, Oberursel A Alleine zur Schule zu gehen ist für Kinder der Jahrgangsstufe 1 - nachdem sie den Schulweg zunächst mit den Eltern eingeübt haben - ein bedeutsamer Schritt zur Selbständigkeit. Die Grundschule Süd in Oberursel hat deshalb eine Unterrichtseinheit entwickelt, die dazu beitragen soll, dass Kinder auf dem Schulweg - und natürlich auch in der Freizeit - verkehrsgerechtes Verhalten zeigen. Die Unterrichtseinheit wird in den ersten Schulwochen durchgeführt und besteht aus vier Teilen: 1. Theoretische Erarbeitung im Klassenraum mit folgenden Zielen und Inhalten: Unterscheidung von rechts und links • rotes Band an rechter Hand Ich überquere die Straße an einem Zebrastreifen • Bedeutung des Schildes • Handzeichen geben • rechts-links-schauen • Blinkkontakt mit Autofahrer aufnehmen - Auto steht - ich darf gehen Ich überquere die Straße an einer Ampel • Beschreibung einer Ampel • Basteln einer Ampel und Verwendung im Spiel • Lied: Rot und grün 2. Praktische Übungen im geschützten Raum An die weitgehend theoretische Erarbeitung im Klassenraum wurden jeweils praktische Übungen im verkehrsarmen Bereich vor der Schule angeschlossen. 3. Unterrichtsgang Der Weg wurde so gewählt, dass die Klasse an jedem Wohnhaus jeder Schülerin und jedes Schülers vorbeikam. Jedes Kind wurde vor seiner Haustür fotografiert. Unterwegs wurden die richtigen Verhaltensweisen im Verkehr geübt: • Überqueren der Straße ohne „Hilfsmittel“ • am Zebrastreifen • an der Ampel • schmale Gehwege im Ortskern Außerdem wurden die Kinder auf für sie wichtige Verkehrsschilder und das angemessene Verhalten hingewiesen. ss, Ene mene Tintenfa ne was! geh’ zur Schul’ und ler t hast, Wenn du was gelerne komm nach Haus’ und sag uns das! Eins, zwei, drei und du bist frei! se ines Buch der Kinderver (Jenrich, Anna (Hg.): Kle . iten für alle Gelegenhe usen 1998,) Falken Verlag, Niedernha 4. Auswertung im Klassenzimmer Die Fotos, die von den Kindern gemacht worden waren, wurden jeweils zweifach entwickelt. Mit einem Abzug wurde ein „Hausbuch“ hergestellt, in dem die Kinder ihre Adresse und weitere persönliche Daten eintrugen. Der zweite Abzug wurde auf einem vergrößerten Stadtplan an die Stelle des jeweiligen Wohnhauses geklebt, die Wege von den Wohnhäusern zur Schule farbig markiert. Dabei wurden die Erfahrungen während des Unterrichtsganges noch einmal verbalisiert, Schwierigkeiten aufgegriffen und die Bedeutung der Verkehrszeichen vertieft. Der geschilderte Unterrichtsgang kann auch aufgeteilt werden, damit der Weg die Kinder nicht überfordert. Das Vorhaben kann auch gemeinsam mit den Eltern an einem Nachmittag durchgeführt werden. In jedem Fall sollte zeitgleich mit der Unterrichtseinheit ein Elternabend stattfinden. • Lied: Links und rechts (Rolfs Schulweg-Hitparade) • Spiel: Mein rechter Platz ist leer • rechte Hand in Partnerarbeit abmalen, ausschneiden • und gemeinsames Plakat entwerfen Arbeitsblatt „Elefanten“: Male alle Elefanten, die nach rechts zeigen, rot aus. Ich gehe über die Straße • Pamfi-Filme („Pamfi schaut nach rechts und links“ 8F9 und „Pamfi will über die Straße“ 8F8/F923 Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht) • Arbeitsblatt „Pamfi will über die Straße“ • Üben im Klassenraum Foto: Grundschule, Edertal 26 27 Sicherer Schulweg: Grundschule, Edertal A Als Abschluß einer Unterrichtsreihe zum Thema „Sicherer Schulweg“ wurden in der Jahrgangsstufe 1 der Schule folgende Aktionen gestartet: Kreative Verkehrsschilder: Eichgrundschule, Rüsselsheim D Damit Kinder sich sicher im Verkehr bewegen können, muss ihnen die Bedeutung der Verkehrszeichen bewusst sein. Diese Bedeutung können sie am besten erfahren, wenn sie sich selbst Verkehrszeichen für ihre „Alltagssituationen“ ausdenken und herstellen. In einer 2. Klasse der Eichgrundschule, Rüsselsheim entstanden so Verkehrsschilder wie: „Achtung Schlitten“, aber auch „Schlittenfahren verboten“, „Achtung! Hier fliegen Schneebälle“, aber auch „Hier keine Schneebälle werfen!“ „Vorsicht Schneemänner! Bitte nicht umfahren!“ „ Vorsicht vor Dachlawinen!“ u.ä. 1. Schülerinnen und Schüler gehen zu Fuß: Sicherheit durch Sichtbarkeit: Die Bedeutung der Sichtbarkeit wurde durch Sicherheitskleidung (helle Leuchtfarben, Reflex-Artikel, Reflektoren) demonstriert. Die Kinder erstellten eine Collage zum Thema. Einteilung der Fahrbahn: Die Verkehrswege werden mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln benutzt (zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Auto). Die Kinder lernen, wer welchen Teil der Fahrbahn benutzen darf. Sie lernen die wichtigsten Verkehrszeichen kennen. Unter Beachtung des Gebotsschildes üben sie das Benutzen des kombinierten Wegs für Fußgänger und Radfahrer. Überqueren der Fahrbahn: Die Kinder lernen: • Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste Weg. • Überqueren der Fahrbahn an der Fußgängerampel • Überqueren der Fahrbahn am Fußgängerüberweg • Überqueren der Fahrbahn ohne Zeichen, doch nach bestimmten Regeln Die Kinder üben zunächst auf dem Verkehrsübungsplatz und dann in der Ernst-Situation: • Ich überquere die Fahrbahn auf dem Fußgängerüberweg. • Zeigt die Ampel rotes Licht, bleibe ich stehen und warte. • Bei grünem Licht darf ich gehen und achte trotzdem auf den Verkehr. • Beim Überqueren der Fahrbahn auf dem Zebrastreifen gebe ich Handzeichen und schaue die Autofahrerin oder den Autofahrer an. 2. Verhalten am und im Bus: Die Kinder lernen und üben: • Sie verlassen das Schulgebäude mit dem Ranzen auf dem Rücken. • An der Bushaltestelle stellen sie ihre Ranzen hintereinander und stehen rechts und links daneben. Sie warten an der Markierung auf den Bus. • Hält der Bus an der Bushaltestelle, öffnet der Fahrer • • • die vordere Tür. Die Kinder steigen nacheinander mit dem Ranzen in der Hand ein. Die Kinder setzen sich in den Bus und stellen ihre Ranzen an ihre Füße. Beim Halten des Busses am Zielort steigen die Kinder mit dem Ranzen in der Hand aus. Dann setzen sie den Ranzen auf den Rücken und gehen nach Hause. 3. Schülerinnen und Schüler fahren im Auto mit: Im Kreisgespräch erzählten die Kinder, ob und wie sie im Auto gesichert sind. Die meisten benutzten regelmäßig Rückhaltesysteme. Um allen bewusst zu machen, wie groß die Gefahr ist, wenn sie sich nicht anschnallen, wurde folgender Versuch gemacht: Die Kinder setzten eine Puppe auf einen Spielzeuglastwagen, ließen sie eine schiefe Ebene hinunterfahren und am Ende gegen einen Kasten stoßen. Die Puppe fiel aus dem Laster. Beim zweiten Versuch befestigten sie die Puppe mit einem Gummiband. Die Puppe blieb auf dem Laster sitzen. Anschließend wurde erarbeitet, worauf bei einem Kindersitz zu achten ist. Die Kinder ermittelten ihr Gewicht mit einer Personenwaage und klärten, zu welcher Sitzgruppe sie gehörten. Jeder Sitz hat ein Schild, auf dem die Sitzgruppe vermerkt ist. Hausaufgabe war: Was steht auf dem Schild an deinem Sitz?_________ kg E 4. Schulwegsicherung im Bereich der Bushaltestelle durch „Kinder-Figuren“: Mit Hilfe eines Diaprojektors und einer Folie an der Wand wurden Schattenbilder der Kinder hergestellt. Von der Folie wurden die Umrisse auf eine Sperrholzplatte übertragen. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Edertal fertigten den Grobzuschnitt an. Mitarbeiter der Holzfachschule Bad Wildungen sägten in Handarbeit Feinheiten aus. Unter Anleitung ihrer Lehrkräfte und von Eltern bemalten die Kinder die Holzfiguren und beklebten sie zusätzlich mit reflektierender Folie. Die Figuren wurden in Nähe der Bushaltestelle vor der Schule aufgestellt, um die Autofahrerinnen und Autofahrer besonders auf die Kinder aufmerksam zu machen. Fotos: Grundschule, Edertal 28 29 Sicherer Schulweg: Grundschule, Edertal A Als Abschluß einer Unterrichtsreihe zum Thema „Sicherer Schulweg“ wurden in der Jahrgangsstufe 1 der Schule folgende Aktionen gestartet: Kreative Verkehrsschilder: Eichgrundschule, Rüsselsheim D Damit Kinder sich sicher im Verkehr bewegen können, muss ihnen die Bedeutung der Verkehrszeichen bewusst sein. Diese Bedeutung können sie am besten erfahren, wenn sie sich selbst Verkehrszeichen für ihre „Alltagssituationen“ ausdenken und herstellen. In einer 2. Klasse der Eichgrundschule, Rüsselsheim entstanden so Verkehrsschilder wie: „Achtung Schlitten“, aber auch „Schlittenfahren verboten“, „Achtung! Hier fliegen Schneebälle“, aber auch „Hier keine Schneebälle werfen!“ „Vorsicht Schneemänner! Bitte nicht umfahren!“ „ Vorsicht vor Dachlawinen!“ u.ä. 1. Schülerinnen und Schüler gehen zu Fuß: Sicherheit durch Sichtbarkeit: Die Bedeutung der Sichtbarkeit wurde durch Sicherheitskleidung (helle Leuchtfarben, Reflex-Artikel, Reflektoren) demonstriert. Die Kinder erstellten eine Collage zum Thema. Einteilung der Fahrbahn: Die Verkehrswege werden mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln benutzt (zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Auto). Die Kinder lernen, wer welchen Teil der Fahrbahn benutzen darf. Sie lernen die wichtigsten Verkehrszeichen kennen. Unter Beachtung des Gebotsschildes üben sie das Benutzen des kombinierten Wegs für Fußgänger und Radfahrer. Überqueren der Fahrbahn: Die Kinder lernen: • Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste Weg. • Überqueren der Fahrbahn an der Fußgängerampel • Überqueren der Fahrbahn am Fußgängerüberweg • Überqueren der Fahrbahn ohne Zeichen, doch nach bestimmten Regeln Die Kinder üben zunächst auf dem Verkehrsübungsplatz und dann in der Ernst-Situation: • Ich überquere die Fahrbahn auf dem Fußgängerüberweg. • Zeigt die Ampel rotes Licht, bleibe ich stehen und warte. • Bei grünem Licht darf ich gehen und achte trotzdem auf den Verkehr. • Beim Überqueren der Fahrbahn auf dem Zebrastreifen gebe ich Handzeichen und schaue die Autofahrerin oder den Autofahrer an. 2. Verhalten am und im Bus: Die Kinder lernen und üben: • Sie verlassen das Schulgebäude mit dem Ranzen auf dem Rücken. • An der Bushaltestelle stellen sie ihre Ranzen hintereinander und stehen rechts und links daneben. Sie warten an der Markierung auf den Bus. • Hält der Bus an der Bushaltestelle, öffnet der Fahrer • • • die vordere Tür. Die Kinder steigen nacheinander mit dem Ranzen in der Hand ein. Die Kinder setzen sich in den Bus und stellen ihre Ranzen an ihre Füße. Beim Halten des Busses am Zielort steigen die Kinder mit dem Ranzen in der Hand aus. Dann setzen sie den Ranzen auf den Rücken und gehen nach Hause. 3. Schülerinnen und Schüler fahren im Auto mit: Im Kreisgespräch erzählten die Kinder, ob und wie sie im Auto gesichert sind. Die meisten benutzten regelmäßig Rückhaltesysteme. Um allen bewusst zu machen, wie groß die Gefahr ist, wenn sie sich nicht anschnallen, wurde folgender Versuch gemacht: Die Kinder setzten eine Puppe auf einen Spielzeuglastwagen, ließen sie eine schiefe Ebene hinunterfahren und am Ende gegen einen Kasten stoßen. Die Puppe fiel aus dem Laster. Beim zweiten Versuch befestigten sie die Puppe mit einem Gummiband. Die Puppe blieb auf dem Laster sitzen. Anschließend wurde erarbeitet, worauf bei einem Kindersitz zu achten ist. Die Kinder ermittelten ihr Gewicht mit einer Personenwaage und klärten, zu welcher Sitzgruppe sie gehörten. Jeder Sitz hat ein Schild, auf dem die Sitzgruppe vermerkt ist. Hausaufgabe war: Was steht auf dem Schild an deinem Sitz?_________ kg E 4. Schulwegsicherung im Bereich der Bushaltestelle durch „Kinder-Figuren“: Mit Hilfe eines Diaprojektors und einer Folie an der Wand wurden Schattenbilder der Kinder hergestellt. Von der Folie wurden die Umrisse auf eine Sperrholzplatte übertragen. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Edertal fertigten den Grobzuschnitt an. Mitarbeiter der Holzfachschule Bad Wildungen sägten in Handarbeit Feinheiten aus. Unter Anleitung ihrer Lehrkräfte und von Eltern bemalten die Kinder die Holzfiguren und beklebten sie zusätzlich mit reflektierender Folie. Die Figuren wurden in Nähe der Bushaltestelle vor der Schule aufgestellt, um die Autofahrerinnen und Autofahrer besonders auf die Kinder aufmerksam zu machen. Fotos: Grundschule, Edertal 28 29 Eine kleine Piepmau s lief ums Rathaus, wollte sich was kauf en, hatte sich verlaufe n. Wittewipp, wittewapp, du bist ab! (Jenrich, Anna (Hg.): Kle ines Buch der Kinderver se für alle Gelegenheiten. Falken Verlag Niedernha usen 1998) Die gefährlichste Stelle auf meinem Schulweg: Goetheschule, Lampertheim A An die Verantwortung der Eltern für das Verhalten ihrer Kinder auf dem Schulweg appellierte die Lehrerin einer 2. Klasse. Sie schrieb den Eltern folgenden Brief: Sicher im Verkehr!!! 1. Auf meinem Schulweg ist (sind) diese Stellen besonders gefährlich: a) Der Übergang an der Hagenstraße zur Schule. b) Liebe Eltern der Klasse 2b! Bitte helfen Sie Ihrem Kind beim Ausfüllen des Arbeitsblattes „Sicher im Verkehr“! 1. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Stelle(n) im Straßenverkehr auf dem Schulweg Ihres Kindes besonders gefährlich ist (sind). 2. Die Stelle Übergang an der Hagenstraße ist gefährlich, weil die Hagenstraße eine sehr befahrene Vorfahrtstraße ist. Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor dem Schuleingang: Grundschule, Mammolshain D Das Problem der durch mangelnde Fahrbahnkennzeichnung und Beschilderung bedingten, wegen der schlechten Einsichtsmöglichkeiten in den Straßenverkehr ohnehin gefahrvollen Fahrbahnüberquerung direkt vor dem Schuleingang ist den Kindern der 4. Klasse seit ihrer Einschulung wohl bekannt. Sie entschieden sich deshalb bei einem Projekttag „Verkehr“ für ein Projekt „Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor unserem Schuleingang“. Vor dem Projekttag wurde Fragen geklärt und Aufgaben verteilt wie: • Wie wollen wir vorgehen? Alles gemeinsam oder gruppenweise aufteilen? • Briefe schreiben, in denen auf das Problem aufmerksam gemacht wird. • Adressaten finden (Presse, Bürgermeister, Polizei,...). • Gesetzliche Vorschriften finden, die auf das Projekt zutreffen. Welche Maßnahmen zur Unfallverhütung können getroffen werden? Gibt es Sondergenehmigungen? • Wer kann uns helfen? • Welche Materialien benötigen wir, welche Mengen und genauen Maße? • Zeichnen eines maßstabgerechten Planes. • Zeitplan für die Aktion am Projekttag. Während des Projekttages wurden folgende Aktivitäten durchgeführt: • Kurzfristige Fahrbahnblockaden durch Schülerlotsen und Kinder, die die Fahrbahn überqueren. • Aufzeichnen eines „Zebrastreifens“ mit Kreide. • Aufstellen von Blumenkübeln, um eine künstliche Gehwegverbreiterung zu erreichen. • Aufstellen von selbsthergestellten, entsprechenden Verkehrsschildern. • Sammeln von Unterschriften bei den Nachbarn der Schule für „richtige“ Zebrastreifen. (Die Unterschriften werden anschließend dem Bürgermeister geschickt.) • Interviews und Gespräche mit eingeladenen Pressevertreterinnen und -vertretern. 3. Suchen Sie mit ihm diese Stelle(n) auf, zeigen und erklären Sie ihm dort noch einmal das richtige Verhalten. 4. Machen Sie ein Foto mit Ihrem Kind beim Passieren dieser Stelle. Mit der Durchführung der Anweisungen des Elternbriefes und dem Ausfüllen des Arbeitsblattes wollte die Lehrerin erreichen, dass sich die Kinder mit Hilfe ihrer Eltern gedanklich und tatsächlich mit ihrem Schulweg beschäftigten. Sie sollten sich der Gefahren bewusst werden und Möglichkeiten finden, wie sie sich dort am besten verhalten. 30 3. So verhalte ich mich hier richtig: Ich gehe zunächst an die Ampel, drücke erst und warte auf das Zeichen „grün“. Wenn ich außerdem sehe, daß die Autos stehen, überquere ich die Hagenstraße. Foto: Goetheschule, Lampertheim 2. Besprechen Sie mit ihm, worauf es achten muss, wie es sich an diesen Stellen richtig verhalten soll . 31 Eine kleine Piepmau s lief ums Rathaus, wollte sich was kauf en, hatte sich verlaufe n. Wittewipp, wittewapp, du bist ab! (Jenrich, Anna (Hg.): Kle ines Buch der Kinderver se für alle Gelegenheiten. Falken Verlag Niedernha usen 1998) Die gefährlichste Stelle auf meinem Schulweg: Goetheschule, Lampertheim A An die Verantwortung der Eltern für das Verhalten ihrer Kinder auf dem Schulweg appellierte die Lehrerin einer 2. Klasse. Sie schrieb den Eltern folgenden Brief: Sicher im Verkehr!!! 1. Auf meinem Schulweg ist (sind) diese Stellen besonders gefährlich: a) Der Übergang an der Hagenstraße zur Schule. b) Liebe Eltern der Klasse 2b! Bitte helfen Sie Ihrem Kind beim Ausfüllen des Arbeitsblattes „Sicher im Verkehr“! 1. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Stelle(n) im Straßenverkehr auf dem Schulweg Ihres Kindes besonders gefährlich ist (sind). 2. Die Stelle Übergang an der Hagenstraße ist gefährlich, weil die Hagenstraße eine sehr befahrene Vorfahrtstraße ist. Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor dem Schuleingang: Grundschule, Mammolshain D Das Problem der durch mangelnde Fahrbahnkennzeichnung und Beschilderung bedingten, wegen der schlechten Einsichtsmöglichkeiten in den Straßenverkehr ohnehin gefahrvollen Fahrbahnüberquerung direkt vor dem Schuleingang ist den Kindern der 4. Klasse seit ihrer Einschulung wohl bekannt. Sie entschieden sich deshalb bei einem Projekttag „Verkehr“ für ein Projekt „Gefährliche Fahrbahnüberquerung vor unserem Schuleingang“. Vor dem Projekttag wurde Fragen geklärt und Aufgaben verteilt wie: • Wie wollen wir vorgehen? Alles gemeinsam oder gruppenweise aufteilen? • Briefe schreiben, in denen auf das Problem aufmerksam gemacht wird. • Adressaten finden (Presse, Bürgermeister, Polizei,...). • Gesetzliche Vorschriften finden, die auf das Projekt zutreffen. Welche Maßnahmen zur Unfallverhütung können getroffen werden? Gibt es Sondergenehmigungen? • Wer kann uns helfen? • Welche Materialien benötigen wir, welche Mengen und genauen Maße? • Zeichnen eines maßstabgerechten Planes. • Zeitplan für die Aktion am Projekttag. Während des Projekttages wurden folgende Aktivitäten durchgeführt: • Kurzfristige Fahrbahnblockaden durch Schülerlotsen und Kinder, die die Fahrbahn überqueren. • Aufzeichnen eines „Zebrastreifens“ mit Kreide. • Aufstellen von Blumenkübeln, um eine künstliche Gehwegverbreiterung zu erreichen. • Aufstellen von selbsthergestellten, entsprechenden Verkehrsschildern. • Sammeln von Unterschriften bei den Nachbarn der Schule für „richtige“ Zebrastreifen. (Die Unterschriften werden anschließend dem Bürgermeister geschickt.) • Interviews und Gespräche mit eingeladenen Pressevertreterinnen und -vertretern. 3. Suchen Sie mit ihm diese Stelle(n) auf, zeigen und erklären Sie ihm dort noch einmal das richtige Verhalten. 4. Machen Sie ein Foto mit Ihrem Kind beim Passieren dieser Stelle. Mit der Durchführung der Anweisungen des Elternbriefes und dem Ausfüllen des Arbeitsblattes wollte die Lehrerin erreichen, dass sich die Kinder mit Hilfe ihrer Eltern gedanklich und tatsächlich mit ihrem Schulweg beschäftigten. Sie sollten sich der Gefahren bewusst werden und Möglichkeiten finden, wie sie sich dort am besten verhalten. 30 3. So verhalte ich mich hier richtig: Ich gehe zunächst an die Ampel, drücke erst und warte auf das Zeichen „grün“. Wenn ich außerdem sehe, daß die Autos stehen, überquere ich die Hagenstraße. Foto: Goetheschule, Lampertheim 2. Besprechen Sie mit ihm, worauf es achten muss, wie es sich an diesen Stellen richtig verhalten soll . 31 Sause , saus e - br Im Au to sitz ause. t F rau K Frau K r r ause m uss nach H a u se! Drum mac Kassel-Nord –Kinderort?: Carl-Anton-HenschelSchule, Kassel ause. Braus ht sie kein e Paus e, bra e. u s (Dietric e h s a Es kom Lange, in: M u s e. mt ein a Bär vo rtin, H. / Sc n Kons h tanz he midt, B. H. (H r. roror o Rein g.): bek 19 86) Foto: Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim Mehr Sicherheit vor unserer Schule: Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim D Die Sicherheit vor ihrer Schule und auf dem Schulweg beschäftigt die Kinder einer 4. Klasse schon ziemlich lange. Denn als sie im 3. Schuljahr waren, wurde eine Schülerin ihrer Klasse auf dem mit einer Ampel versehenen Überweg vor ihrer Schule angefahren. Die Fahrerin beging zunächst Fahrerflucht, konnte aber später von der Polizei ermittelt werden: Ich bin Yvonne. Wir standen zu dritt an der Ampel an dem Fußgängerüberweg vor unserer Schule. Als die Ampel grün wurde, bin ich drüber gegangen. Die anderen sind hinter mir her gegangen. Da kam ein Auto. Das Auto kam so schnell, dass die Frau die rote Ampel gar nicht gesehen hat und mir über den Fuß gefahren ist. Zum Glück hatte ich feste Schuhe an. Aber mein Knie und die Hand waren verletzt, weil ich hingefallen bin. Dann hat sie angehalten und ist zurückgekommen. Ich habe geweint. Aber sie hat gesagt: „Dir ist ja nichts passiert!“ Sie hat sich gar nicht weiter um mich gekümmert. Eine Mutter von einem Kind aus der anderen Klasse hat ihre Personalien verlangt und die Autonummer aufgeschrieben. Die Mutter hat mich nach Hause gebracht. Aber die Frau hat eine falsche Adresse angegeben und das Auto hat ihr gar nicht gehört. Kurz nach dem Vorfall - gegen Ende des Schuljahres veranstaltete die Stadt Rüsselsheim ein Hearing zur Verkehrssicherheit auf dem Schulweg. Die Klasse nutzte die Gelegenheit für ein Projekt „Mehr Sicherheit vor unserer Schule“ und formulierte folgende Wünsche und Vorschläge auf einem Plakat und einer Kassette. 32 1. Absolutes Halteverbot vor unserer Schule. 2. Auf die Fahrbahnen vor der Schule sollte groß und in weißer Farbe „Achtung Schulkinder“ aufgemalt werden. 3. Es sollten Bodenschwellen eingebaut werden, damit Autos und Busse gezwungen werden langsam zu fahren. 4. Vor der Schule sollte Tempo 30 eingeführt werden. 5. Keine Busse sollten an unserer Schule vorbei fahren (zwischen 8.00 und 8.30 Uhr fahren 14 (!) Busse in beiden Richtungen vorbei.) 6. Zum Schulanfang sollten „gelbe Füße“ rund um den Schuleingang neu aufgeklebt werden. Die Kinder übergaben das Plakat und die Kassette der Bürgermeisterin. In der Schule berichteten sie allen 3. und 4. Klassen von ihrer Aktion. Nachdem nichts geschehen war, fragten die Kinder, nunmehr in der 4. Klasse, bei der Bürgermeisterin nach. Leider wurden sie erneut vertröstet. Die Ortsverkehrswacht half ihnen aber „gelbe Füße“ auf dem Gehweg vor der Schule aufzukleben. Die Kinder ließen dennoch in ihren Bemühungen um mehr Sicherheit vor der Schule und auf dem Schulweg nicht nach. Sie überdachten und präzisierten ihre Forderungen. Außerdem baten sie alle Kinder der Schule darum, ihnen schriftlich gefährliche Stellen auf dem Schulweg mitzuteilen. Vor ihrer Klasse hatten sie 14 Tage lang einen Kasten zum Sammeln der Briefe aufgehängt. Anschließend wurden die Beschwerden ausführlich besprochen und geordnet. In einem Unterrichtsgang schauten die Kinder sich die Gefahrenstellen an und überlegten Veränderungsmöglichkeiten. Parallel dazu bildete sich eine Elterninitiative, die entsprechend der Kindersicht den Schulwegplan überarbeiteten. Die Ergebnisse wurden gemeinsam von der Schulleiterin mit der Bitte um Abhilfe an die Stadt Rüsselsheim weitergeleitet. D Die Carl-Anton-Henschel-Schule ist mit ca. 700 Schülerinnen und Schülern die größte Grundschule Hessens. Der Stadtteil, in dem sie liegt, wird geteilt durch die B 7. Die Schule liegt direkt an der Einmündung einer vierspurigen Straße, der „Wiener Straße“, in diese vielbefahrene Bundesstraße. Die Kinder sind täglich - nicht nur auf ihrem Schulweg - vielerlei Gefahren im Verkehr ausgesetzt. Die Verkehrserziehungsbemühungen der Schule stoßen oft an ihre Grenzen • bei der Unvernunft der Erwachsenen, die diese Straßen - auch mit ihren Kindern - an ungesicherten Stellen überqueren • bei der Furcht der Kinder vor den Unterführungen und den Leuten, die sich darin aufhalten • bei dem Einsatz für oberirdische, ampelgesicherte Überwege und vielem mehr. Dennoch beteiligt sich die Schule regelmäßig an vielerlei Projekten, die die Verkehrssituation der Kinder und Möglichkeiten ihrer Verbesserung zum Thema haben. Im Herbst 1993 startete das Projekt „Kassel-Nord Kinderort?“ in Zusammenarbeit mit der städtischen Kinderbeauftragten und der Gesamthochschule Kassel. Eine Lehrerin gründete in diesem Zusammenhang an der Schule eine Arbeitsgemeinschaft mit halbjährlich wechselnden Mitgliedern. Etwa 12 Kinder untersuchten jeweils die Spiel- und Verkehrssituation der Kinder in der Nordstadt. Ende Februar bis Anfang März 1994 waren die Erarbeitungen der Kinder Bestandteil einer Ausstellung im Rathaus. Erste Forderungen wurden gestellt. Noch ging es vor allem um die Spielplätze, Kieselrotverseuchung u.ä. Die Arbeitsgruppe „Kinder in der Nordstadt“ dokumentierte weiter, nahm an Ortsbeiratssitzungen teil, verlas dort ihre Forderungen und schrieb Briefe. Bei einer Veranstaltung zum „Weltkindertag“ am 20. September 1995 in der Nordstadt kamen die Kinder nicht so zu Gehör, wie sie es geplant hatten. Ihr Auftritt fiel wegen Regens buchstäblich ins Wasser. Die Kinder verfassten deshalb eine umfangreiche Bittschrift und übergaben diese dem Kasseler Oberbürgermeister. Eine ihrer Fragen lautete: „Wann wird die Haltestelle „Wiener Straße“ vor unserer Schule mit Schutzgittern versehen?“ Da wir ständig mit einer großen Anzahl Kindern die Straßenbahn benutzen, z.B. bei der Fahrt zum Schwimmbad, ist die Haltestelle für uns lebensgefährlich. Die Haltestellen davor und danach haben solche Gitter. Warum nicht unsere?“ Am 8. November 1995 entnahm die Arbeitsgruppe einer Zeitungsnotiz, dass an der Haltestelle „Wiener Straße“ Gleisbauarbeiten vorgenommen werden sollten. Noch am gleichen Tag schrieben die Kinder an die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Kinderbeauftragte und fragten, ob die Bauarbeiten nicht genutzt werden könnten, gleichzeitig auch Schutzgitter anzubringen. In den Briefen schilderten sie einen Vorfall, bei dem alle 140 Kinder der ersten Klassen längere Zeit gemeinsam auf der ungesicherten Verkehrsinsel ausharren mussten, weil durch einen Unfall mehrere Straßenbahnen nacheinander ausgefallen waren. Am 6. Dezember 1995 lud der Oberbürgermeister zu einer Kinderversammlung ein - als Trost für den ins Wasser gefallenen Weltkindertag. Dabei teilte er den Kindern auch mit, dass die KVG positiv auf ihr Schreiben reagiert habe und sie in den nächsten Tagen Post bekämen. Am 8. Dezember erschien ein Artikel mit Foto über die Aktivitäten der Arbeitsgruppe und die Reaktionen der KVG in der Zeitung. Am 12. Dezember erhielten die Kinder selbst die - positive - Antwort der KVG. Am 13. Dezember schrieben die Kinder postwendend einen Dankesbrief. Am 19. April 1995, als die Kinder nach den Osterferien in die Schule kamen, stellten sie mit Freude fest, dass die Schutzgitter zwischenzeitlich - endlich - angebracht worden waren. Auch diesmal schrieben sie wieder einen Dankesbrief an die KVG. 33 Sause , saus e - br Im Au to sitz ause. t F rau K Frau K r r ause m uss nach H a u se! Drum mac Kassel-Nord –Kinderort?: Carl-Anton-HenschelSchule, Kassel ause. Braus ht sie kein e Paus e, bra e. u s (Dietric e h s a Es kom Lange, in: M u s e. mt ein a Bär vo rtin, H. / Sc n Kons h tanz he midt, B. H. (H r. roror o Rein g.): bek 19 86) Foto: Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim Mehr Sicherheit vor unserer Schule: Grundschule Innenstadt, Rüsselsheim D Die Sicherheit vor ihrer Schule und auf dem Schulweg beschäftigt die Kinder einer 4. Klasse schon ziemlich lange. Denn als sie im 3. Schuljahr waren, wurde eine Schülerin ihrer Klasse auf dem mit einer Ampel versehenen Überweg vor ihrer Schule angefahren. Die Fahrerin beging zunächst Fahrerflucht, konnte aber später von der Polizei ermittelt werden: Ich bin Yvonne. Wir standen zu dritt an der Ampel an dem Fußgängerüberweg vor unserer Schule. Als die Ampel grün wurde, bin ich drüber gegangen. Die anderen sind hinter mir her gegangen. Da kam ein Auto. Das Auto kam so schnell, dass die Frau die rote Ampel gar nicht gesehen hat und mir über den Fuß gefahren ist. Zum Glück hatte ich feste Schuhe an. Aber mein Knie und die Hand waren verletzt, weil ich hingefallen bin. Dann hat sie angehalten und ist zurückgekommen. Ich habe geweint. Aber sie hat gesagt: „Dir ist ja nichts passiert!“ Sie hat sich gar nicht weiter um mich gekümmert. Eine Mutter von einem Kind aus der anderen Klasse hat ihre Personalien verlangt und die Autonummer aufgeschrieben. Die Mutter hat mich nach Hause gebracht. Aber die Frau hat eine falsche Adresse angegeben und das Auto hat ihr gar nicht gehört. Kurz nach dem Vorfall - gegen Ende des Schuljahres veranstaltete die Stadt Rüsselsheim ein Hearing zur Verkehrssicherheit auf dem Schulweg. Die Klasse nutzte die Gelegenheit für ein Projekt „Mehr Sicherheit vor unserer Schule“ und formulierte folgende Wünsche und Vorschläge auf einem Plakat und einer Kassette. 32 1. Absolutes Halteverbot vor unserer Schule. 2. Auf die Fahrbahnen vor der Schule sollte groß und in weißer Farbe „Achtung Schulkinder“ aufgemalt werden. 3. Es sollten Bodenschwellen eingebaut werden, damit Autos und Busse gezwungen werden langsam zu fahren. 4. Vor der Schule sollte Tempo 30 eingeführt werden. 5. Keine Busse sollten an unserer Schule vorbei fahren (zwischen 8.00 und 8.30 Uhr fahren 14 (!) Busse in beiden Richtungen vorbei.) 6. Zum Schulanfang sollten „gelbe Füße“ rund um den Schuleingang neu aufgeklebt werden. Die Kinder übergaben das Plakat und die Kassette der Bürgermeisterin. In der Schule berichteten sie allen 3. und 4. Klassen von ihrer Aktion. Nachdem nichts geschehen war, fragten die Kinder, nunmehr in der 4. Klasse, bei der Bürgermeisterin nach. Leider wurden sie erneut vertröstet. Die Ortsverkehrswacht half ihnen aber „gelbe Füße“ auf dem Gehweg vor der Schule aufzukleben. Die Kinder ließen dennoch in ihren Bemühungen um mehr Sicherheit vor der Schule und auf dem Schulweg nicht nach. Sie überdachten und präzisierten ihre Forderungen. Außerdem baten sie alle Kinder der Schule darum, ihnen schriftlich gefährliche Stellen auf dem Schulweg mitzuteilen. Vor ihrer Klasse hatten sie 14 Tage lang einen Kasten zum Sammeln der Briefe aufgehängt. Anschließend wurden die Beschwerden ausführlich besprochen und geordnet. In einem Unterrichtsgang schauten die Kinder sich die Gefahrenstellen an und überlegten Veränderungsmöglichkeiten. Parallel dazu bildete sich eine Elterninitiative, die entsprechend der Kindersicht den Schulwegplan überarbeiteten. Die Ergebnisse wurden gemeinsam von der Schulleiterin mit der Bitte um Abhilfe an die Stadt Rüsselsheim weitergeleitet. D Die Carl-Anton-Henschel-Schule ist mit ca. 700 Schülerinnen und Schülern die größte Grundschule Hessens. Der Stadtteil, in dem sie liegt, wird geteilt durch die B 7. Die Schule liegt direkt an der Einmündung einer vierspurigen Straße, der „Wiener Straße“, in diese vielbefahrene Bundesstraße. Die Kinder sind täglich - nicht nur auf ihrem Schulweg - vielerlei Gefahren im Verkehr ausgesetzt. Die Verkehrserziehungsbemühungen der Schule stoßen oft an ihre Grenzen • bei der Unvernunft der Erwachsenen, die diese Straßen - auch mit ihren Kindern - an ungesicherten Stellen überqueren • bei der Furcht der Kinder vor den Unterführungen und den Leuten, die sich darin aufhalten • bei dem Einsatz für oberirdische, ampelgesicherte Überwege und vielem mehr. Dennoch beteiligt sich die Schule regelmäßig an vielerlei Projekten, die die Verkehrssituation der Kinder und Möglichkeiten ihrer Verbesserung zum Thema haben. Im Herbst 1993 startete das Projekt „Kassel-Nord Kinderort?“ in Zusammenarbeit mit der städtischen Kinderbeauftragten und der Gesamthochschule Kassel. Eine Lehrerin gründete in diesem Zusammenhang an der Schule eine Arbeitsgemeinschaft mit halbjährlich wechselnden Mitgliedern. Etwa 12 Kinder untersuchten jeweils die Spiel- und Verkehrssituation der Kinder in der Nordstadt. Ende Februar bis Anfang März 1994 waren die Erarbeitungen der Kinder Bestandteil einer Ausstellung im Rathaus. Erste Forderungen wurden gestellt. Noch ging es vor allem um die Spielplätze, Kieselrotverseuchung u.ä. Die Arbeitsgruppe „Kinder in der Nordstadt“ dokumentierte weiter, nahm an Ortsbeiratssitzungen teil, verlas dort ihre Forderungen und schrieb Briefe. Bei einer Veranstaltung zum „Weltkindertag“ am 20. September 1995 in der Nordstadt kamen die Kinder nicht so zu Gehör, wie sie es geplant hatten. Ihr Auftritt fiel wegen Regens buchstäblich ins Wasser. Die Kinder verfassten deshalb eine umfangreiche Bittschrift und übergaben diese dem Kasseler Oberbürgermeister. Eine ihrer Fragen lautete: „Wann wird die Haltestelle „Wiener Straße“ vor unserer Schule mit Schutzgittern versehen?“ Da wir ständig mit einer großen Anzahl Kindern die Straßenbahn benutzen, z.B. bei der Fahrt zum Schwimmbad, ist die Haltestelle für uns lebensgefährlich. Die Haltestellen davor und danach haben solche Gitter. Warum nicht unsere?“ Am 8. November 1995 entnahm die Arbeitsgruppe einer Zeitungsnotiz, dass an der Haltestelle „Wiener Straße“ Gleisbauarbeiten vorgenommen werden sollten. Noch am gleichen Tag schrieben die Kinder an die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Kinderbeauftragte und fragten, ob die Bauarbeiten nicht genutzt werden könnten, gleichzeitig auch Schutzgitter anzubringen. In den Briefen schilderten sie einen Vorfall, bei dem alle 140 Kinder der ersten Klassen längere Zeit gemeinsam auf der ungesicherten Verkehrsinsel ausharren mussten, weil durch einen Unfall mehrere Straßenbahnen nacheinander ausgefallen waren. Am 6. Dezember 1995 lud der Oberbürgermeister zu einer Kinderversammlung ein - als Trost für den ins Wasser gefallenen Weltkindertag. Dabei teilte er den Kindern auch mit, dass die KVG positiv auf ihr Schreiben reagiert habe und sie in den nächsten Tagen Post bekämen. Am 8. Dezember erschien ein Artikel mit Foto über die Aktivitäten der Arbeitsgruppe und die Reaktionen der KVG in der Zeitung. Am 12. Dezember erhielten die Kinder selbst die - positive - Antwort der KVG. Am 13. Dezember schrieben die Kinder postwendend einen Dankesbrief. Am 19. April 1995, als die Kinder nach den Osterferien in die Schule kamen, stellten sie mit Freude fest, dass die Schutzgitter zwischenzeitlich - endlich - angebracht worden waren. Auch diesmal schrieben sie wieder einen Dankesbrief an die KVG. 33 Mit Sicherheit in die Freizeit im Stadtteil Schon Kinder am Schulanfang können Gefahrenstellen und Konfliktpunkte ihrer Spielmöglichkeiten im Stadtteil klar benennen und konkrete Verbesserungsvorschläge machen, wenn ihnen kindgerechte Methoden und Verfahren zur Verfügung gestellt werden. Damit die Interessen und Bedürfnisse von Kindern bei kommunalen Planungs- und Entscheidungsprozessen stärkere Berücksichtigung finden, müssen Kinder angeleitet werden sich als Fachleute in eigener Sache bei der Verbesserung von Verkehrswegen, Spielplätzen und Freiflächen in ihrem Wohnumfeld zu erleben und ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Kommune kennenzulernen und wahrzunehmen. Name: . . . . . . . . . . . . . . . .. . . Aber selbst die speziell für Kinder ausgewiesenen Spielflächen werden häufig an ihren Bedürfnissen vorbei geplant. Spielplätze liegen häufig an verkehrsungünstigen Stellen und sind nur auf gefährlichen Verkehrswegen zu erreichen. Die Spielangebote entsprechen nicht immer den kindlichen Bedürfnissen. Insbesondere das kreative und bewegungsintensive Spielen ist eingeschränkt. Kinder brauchen Platz, sich mit Spiel- und Sportgeräten großräumig zu bewegen, genauso wie sie lernen müssen, ihre Spiel- und Sportgeräte sicher zu beherrschen und sich mit ihnen verkehrsgerecht zu verhalten. . . . . . . . . . . . . . . 1. 2. Datum: Welches sind die drei Orte, wo du am häufigsten spielst? 1 2. 3. Was spielst du dort? 3. Auf welchem Spielplatz spielst du meistens? Gib die Straße an, an der er liegt, und suche die Stelle auf dem Stadtteilplan. 4. Wie lange brauchst du ungefähr von deiner Wohnung aus bis zu diesem Spielplatz? 5. Gehst du zu Fuß oder fährst du mit dem Fahrrad dorthin? D Das Projekt wurde mit zwei 3. Klassen durchgeführt. Es stand im Zusammenhang mit der Sachunterrichtseinheit „Das Gallusviertel - Unser Wohnviertel“. Ziele des Projekts: Die Schülerinnen und Schüler sollten • Gefahrenstellen auf den Wegen zu ihren Spielplätzen erkennen • zukünftig möglichst verkehrssichere Wege zu den Spielplätzen benutzen • dem Ortsbeirat im Gallusviertel gegebenenfalls verkehrstechnische Änderungen vorschlagen. Zeit- und Arbeitsplan des Projekts: 1. Mit Hilfe einer Befragung ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler lernten die Kinder die am häufigsten benutzten Spielplätze kennen und zeichneten diese in den Stadtteilplan ein. 2. Die von den Kindern genannten Spielplätze wurden in Unterrichtsgängen erkundet. Als Ausgangspunkt wurde jeweils die Ackermannschule gewählt, da sie etwa in der Mitte des Wohngebiets liegt. Dabei wurden 34 mit Hilfe von zuvor erarbeiteten Protokollbögen die Gefahrenpunkte auf dem Weg zu den Spielplätzen und der Spielwert der Plätze untersucht. 3. Im anschließenden Unterrichtsgespräch erfolgte die Auswertung der Wege- und Spielplatzprotokolle. Jedes Kind entwarf seinen „Traumspielplatz“. Folgende Aspekte standen dabei im Mittelpunkt: Wo ist der beste Platz für meinen Spielplatz? Wie soll der Spielplatz angelegt sein? Welche Spiel- und Turngeräte sollen installiert werden? In Gruppenarbeit stellten die Kinder Würfelspiele zum Thema: „Reise zu den Spielplätzen in unserem Wohnviertel“ her. 4. Anhand ihrer Arbeitsergebnisse formulierten die Schülerinnen und Schüler eine Eingabe an den Ortsbeirat des Gallusviertels mit: • Kritik und Verbesserungsvorschlägen zu der Verkehrssicherheit der Wege zu den Spielplätzen. • Vorschlägen zur Steigerung des Spielwertes der vorhandenen Spielflächen im Wohngebiet. 6. Was gefällt dir an diesem Spielplatz? 7. Was gefällt dir dort nicht? 8. Kennst du noch andere Spielplätze im Gallusviertel? Gib wieder die Straßennahmen an und suche auf dem Stadtteilplan. 9. Welche Spielmöglichkeiten im Freien wünschst du dir noch? Mein Gesamturteil . . . . . . . . . . . . . . Geh- und Radfahrwege zu den Spielplätzen: Ackermannschule, Frankfurt/M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D Die meisten Kinderunfälle im Verkehr passieren am Nachmittag, beim Spielen auf der Straße oder auf dem Weg zum Spielplatz. Der öffentliche Raum ist in der Regel nicht an den Bedürfnissen von Kindern orientiert. Dabei halten Kinder sich viel häufiger als Erwachsene im Freien auf. Öffentlicher Raum ist für sie gleichzeitig auch Spielraum. Fragebogen „Spielen im Gallusviertel” 35 Mit Sicherheit in die Freizeit im Stadtteil Schon Kinder am Schulanfang können Gefahrenstellen und Konfliktpunkte ihrer Spielmöglichkeiten im Stadtteil klar benennen und konkrete Verbesserungsvorschläge machen, wenn ihnen kindgerechte Methoden und Verfahren zur Verfügung gestellt werden. Damit die Interessen und Bedürfnisse von Kindern bei kommunalen Planungs- und Entscheidungsprozessen stärkere Berücksichtigung finden, müssen Kinder angeleitet werden sich als Fachleute in eigener Sache bei der Verbesserung von Verkehrswegen, Spielplätzen und Freiflächen in ihrem Wohnumfeld zu erleben und ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Kommune kennenzulernen und wahrzunehmen. Name: . . . . . . . . . . . . . . . .. . . Aber selbst die speziell für Kinder ausgewiesenen Spielflächen werden häufig an ihren Bedürfnissen vorbei geplant. Spielplätze liegen häufig an verkehrsungünstigen Stellen und sind nur auf gefährlichen Verkehrswegen zu erreichen. Die Spielangebote entsprechen nicht immer den kindlichen Bedürfnissen. Insbesondere das kreative und bewegungsintensive Spielen ist eingeschränkt. Kinder brauchen Platz, sich mit Spiel- und Sportgeräten großräumig zu bewegen, genauso wie sie lernen müssen, ihre Spiel- und Sportgeräte sicher zu beherrschen und sich mit ihnen verkehrsgerecht zu verhalten. . . . . . . . . . . . . . . 1. 2. Datum: Welches sind die drei Orte, wo du am häufigsten spielst? 1 2. 3. Was spielst du dort? 3. Auf welchem Spielplatz spielst du meistens? Gib die Straße an, an der er liegt, und suche die Stelle auf dem Stadtteilplan. 4. Wie lange brauchst du ungefähr von deiner Wohnung aus bis zu diesem Spielplatz? 5. Gehst du zu Fuß oder fährst du mit dem Fahrrad dorthin? D Das Projekt wurde mit zwei 3. Klassen durchgeführt. Es stand im Zusammenhang mit der Sachunterrichtseinheit „Das Gallusviertel - Unser Wohnviertel“. Ziele des Projekts: Die Schülerinnen und Schüler sollten • Gefahrenstellen auf den Wegen zu ihren Spielplätzen erkennen • zukünftig möglichst verkehrssichere Wege zu den Spielplätzen benutzen • dem Ortsbeirat im Gallusviertel gegebenenfalls verkehrstechnische Änderungen vorschlagen. Zeit- und Arbeitsplan des Projekts: 1. Mit Hilfe einer Befragung ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler lernten die Kinder die am häufigsten benutzten Spielplätze kennen und zeichneten diese in den Stadtteilplan ein. 2. Die von den Kindern genannten Spielplätze wurden in Unterrichtsgängen erkundet. Als Ausgangspunkt wurde jeweils die Ackermannschule gewählt, da sie etwa in der Mitte des Wohngebiets liegt. Dabei wurden 34 mit Hilfe von zuvor erarbeiteten Protokollbögen die Gefahrenpunkte auf dem Weg zu den Spielplätzen und der Spielwert der Plätze untersucht. 3. Im anschließenden Unterrichtsgespräch erfolgte die Auswertung der Wege- und Spielplatzprotokolle. Jedes Kind entwarf seinen „Traumspielplatz“. Folgende Aspekte standen dabei im Mittelpunkt: Wo ist der beste Platz für meinen Spielplatz? Wie soll der Spielplatz angelegt sein? Welche Spiel- und Turngeräte sollen installiert werden? In Gruppenarbeit stellten die Kinder Würfelspiele zum Thema: „Reise zu den Spielplätzen in unserem Wohnviertel“ her. 4. Anhand ihrer Arbeitsergebnisse formulierten die Schülerinnen und Schüler eine Eingabe an den Ortsbeirat des Gallusviertels mit: • Kritik und Verbesserungsvorschlägen zu der Verkehrssicherheit der Wege zu den Spielplätzen. • Vorschlägen zur Steigerung des Spielwertes der vorhandenen Spielflächen im Wohngebiet. 6. Was gefällt dir an diesem Spielplatz? 7. Was gefällt dir dort nicht? 8. Kennst du noch andere Spielplätze im Gallusviertel? Gib wieder die Straßennahmen an und suche auf dem Stadtteilplan. 9. Welche Spielmöglichkeiten im Freien wünschst du dir noch? Mein Gesamturteil . . . . . . . . . . . . . . Geh- und Radfahrwege zu den Spielplätzen: Ackermannschule, Frankfurt/M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D Die meisten Kinderunfälle im Verkehr passieren am Nachmittag, beim Spielen auf der Straße oder auf dem Weg zum Spielplatz. Der öffentliche Raum ist in der Regel nicht an den Bedürfnissen von Kindern orientiert. Dabei halten Kinder sich viel häufiger als Erwachsene im Freien auf. Öffentlicher Raum ist für sie gleichzeitig auch Spielraum. Fragebogen „Spielen im Gallusviertel” 35 Safer Skating: Staatliches Schulamt für den Kreis Bergstraße und den Odenwaldkreis 1. Ausrüstung und Sicherheit Zunächst wurde eine komplette, den Qualitätsansprüchen gerecht werdende Skaterausrüstung mit den entsprechenden Protektoren (Schutzkleidungsstücke) angeschafft und ausprobiert. Informationen über die Ausrüstungsbestandteile und Anregungen zum Überprüfen ihrer Funktion und Qualität wurden auf großen Tafeln zusammengestellt. 2. Übung und Gefahrenvermeidung Die Wege zum Erlernen der Fahrtechnik sind aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder sehr verschieden. Wesentlich ist aber, dass eine sinnvolle Ergänzung der Bewegungserziehung auch unter verkehrserzieherischem Aspekt angeboten wird. Zum Erlernen der einzelnen Elemente der Fahrtechnik bietet die Kreisverkehrswacht eine Video-Cassette mit dem Titel „Inline-Skating - gewusst wie“, Anleitungstexte und Übungskarten mit speziellen Trainingsaufgaben zum Fahrverhalten, aber auch zu Brems-, Ausweich-, Sturzvermeidungs- und Falltechnik an. Die individuelle Beratung durch die Kreisfachberater und Mitglieder der Kreisverkehrswacht unterstützt das Informationsprogramm. Richtungweisend ist die Initiative des Hessischen Kultusministeriums „Safer Skating“ in Zusammenarbeit mit dem Projektbüro Schule und Partner, dem HeLP, der Sporthochschule Köln, dem Sportärzteverband Hessen e.V., der Landesverkehrswacht Hessen und einem Produzenten. Die Schulen im Odenwaldkreis sollen mit Hilfe der Verantwortlichen für den Sportbereich verstärkt angesprochen werden. Fotos: Henry-Benrath-Schule D Die rasante Entwicklung des Inline-Skating und die Faszination, die es auf Kinder und Jugendliche ausübt, aber auch erste schwere Unfälle schaffen Handlungsbedarf auch für die Verkehrserziehung. Von den Fachberatern für Verkehrserziehung im Odenwaldkreis wurde deshalb mit Hilfe der Kreisverkehrswacht wie folgt reagiert: 3. Probleme und Hilfen In der StVO sind für das Inline-Skating keine besonderen Bestimmungen ausgewiesen. Inline-Skating gilt als zu-Fuß-gehen mit Spielzeug. Kinder mit Inline-Skatern müßten demnach den Gehweg benutzen. Dort führt ihre erhebliche Geschwindigkeit aber zu problematischen Situationen, ebenso wie beim Benutzen der Fahrbahn, auch wenn das von der Polizei im allgemeinen toleriert wird. Erste Hilfestellung geben folgende Tipps, die aber erst in Verbindung mit Beratung, weiterführenden fächerübergreifenden Unterrichtseinheiten, Rollenspielen u.ä. verhaltenswirksam werden: Fußgängerin/Fußgänger unterwegs sein kannst! • Beim Inline-Skating erreicht man im Vergleich • • • • Im Mon at Juni, da wird ’s war m, wir trag en Kleid er ohne Ar m. Auch m achen w ir nun Fa hrradtou ren und suc hen als Ind ianer Spu ren. (aus: Jen ric Kleines B h, Anna (Hg.): u für alle G ch der Kindervers ele e Falken Ve genheiten. rlag Nied ernhause n 1998) 36 • Denke daran, dass auch du als „echte/r“ • • • • zum Radfahren gleiche, manchmal sogar höhere Geschwindigkeiten. Schaue voraus, fahre nur so schnell, dass du jederzeit rechtzeitig anhalten kannst. Dazu mußt du vorher die Bremstechnik geübt haben. Bodenunebenheiten, Wasserlachen, Sand, Öl u.ä. sind Gefahrenstellen, umfahre sie möglichst. Bei Fahrbahnbenutzung beachte: Straßen mit viel Verkehr sind auch für das Skating besonders gefährlich. Du benötigst fast eine ganze Fahrbahnbreite. Fahre rechts, achte auf einen Sicherheitsabstand zum Fahrbahnrand und zu überholenden Fahrzeugen. Leute zu Fuß, auf dem Rad oder mit Skatern von links überholen. Fußgängerinnen und Fußgänger, besonders alte Menschen, Kinder, bewegungseingeschränkte Menschen haben Vorrang. Erschrecke sie nicht, weiche rechtzeitig vorher aus. Verhalte dich gegenüber anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern rücksichtsvoll. Eine private Haftpflichtversicherung soll dir im Schadensfall helfen, dich aber nicht leichtsinnig werden lassen. 37 Safer Skating: Staatliches Schulamt für den Kreis Bergstraße und den Odenwaldkreis 1. Ausrüstung und Sicherheit Zunächst wurde eine komplette, den Qualitätsansprüchen gerecht werdende Skaterausrüstung mit den entsprechenden Protektoren (Schutzkleidungsstücke) angeschafft und ausprobiert. Informationen über die Ausrüstungsbestandteile und Anregungen zum Überprüfen ihrer Funktion und Qualität wurden auf großen Tafeln zusammengestellt. 2. Übung und Gefahrenvermeidung Die Wege zum Erlernen der Fahrtechnik sind aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder sehr verschieden. Wesentlich ist aber, dass eine sinnvolle Ergänzung der Bewegungserziehung auch unter verkehrserzieherischem Aspekt angeboten wird. Zum Erlernen der einzelnen Elemente der Fahrtechnik bietet die Kreisverkehrswacht eine Video-Cassette mit dem Titel „Inline-Skating - gewusst wie“, Anleitungstexte und Übungskarten mit speziellen Trainingsaufgaben zum Fahrverhalten, aber auch zu Brems-, Ausweich-, Sturzvermeidungs- und Falltechnik an. Die individuelle Beratung durch die Kreisfachberater und Mitglieder der Kreisverkehrswacht unterstützt das Informationsprogramm. Richtungweisend ist die Initiative des Hessischen Kultusministeriums „Safer Skating“ in Zusammenarbeit mit dem Projektbüro Schule und Partner, dem HeLP, der Sporthochschule Köln, dem Sportärzteverband Hessen e.V., der Landesverkehrswacht Hessen und einem Produzenten. Die Schulen im Odenwaldkreis sollen mit Hilfe der Verantwortlichen für den Sportbereich verstärkt angesprochen werden. Fotos: Henry-Benrath-Schule D Die rasante Entwicklung des Inline-Skating und die Faszination, die es auf Kinder und Jugendliche ausübt, aber auch erste schwere Unfälle schaffen Handlungsbedarf auch für die Verkehrserziehung. Von den Fachberatern für Verkehrserziehung im Odenwaldkreis wurde deshalb mit Hilfe der Kreisverkehrswacht wie folgt reagiert: 3. Probleme und Hilfen In der StVO sind für das Inline-Skating keine besonderen Bestimmungen ausgewiesen. Inline-Skating gilt als zu-Fuß-gehen mit Spielzeug. Kinder mit Inline-Skatern müßten demnach den Gehweg benutzen. Dort führt ihre erhebliche Geschwindigkeit aber zu problematischen Situationen, ebenso wie beim Benutzen der Fahrbahn, auch wenn das von der Polizei im allgemeinen toleriert wird. Erste Hilfestellung geben folgende Tipps, die aber erst in Verbindung mit Beratung, weiterführenden fächerübergreifenden Unterrichtseinheiten, Rollenspielen u.ä. verhaltenswirksam werden: Fußgängerin/Fußgänger unterwegs sein kannst! • Beim Inline-Skating erreicht man im Vergleich • • • • Im Mon at Juni, da wird ’s war m, wir trag en Kleid er ohne Ar m. Auch m achen w ir nun Fa hrradtou ren und suc hen als Ind ianer Spu ren. (aus: Jen ric Kleines B h, Anna (Hg.): u für alle G ch der Kindervers ele e Falken Ve genheiten. rlag Nied ernhause n 1998) 36 • Denke daran, dass auch du als „echte/r“ • • • • zum Radfahren gleiche, manchmal sogar höhere Geschwindigkeiten. Schaue voraus, fahre nur so schnell, dass du jederzeit rechtzeitig anhalten kannst. Dazu mußt du vorher die Bremstechnik geübt haben. Bodenunebenheiten, Wasserlachen, Sand, Öl u.ä. sind Gefahrenstellen, umfahre sie möglichst. Bei Fahrbahnbenutzung beachte: Straßen mit viel Verkehr sind auch für das Skating besonders gefährlich. Du benötigst fast eine ganze Fahrbahnbreite. Fahre rechts, achte auf einen Sicherheitsabstand zum Fahrbahnrand und zu überholenden Fahrzeugen. Leute zu Fuß, auf dem Rad oder mit Skatern von links überholen. Fußgängerinnen und Fußgänger, besonders alte Menschen, Kinder, bewegungseingeschränkte Menschen haben Vorrang. Erschrecke sie nicht, weiche rechtzeitig vorher aus. Verhalte dich gegenüber anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern rücksichtsvoll. Eine private Haftpflichtversicherung soll dir im Schadensfall helfen, dich aber nicht leichtsinnig werden lassen. 37 Mit Sicherheit selbständig- gemeinsam mit Eltern V Verkehrserziehung muss immer gemeinsam mit Eltern stattfinden. Unter der Obhut ihrer Eltern machen die Kinder ihre ersten Erfahrungen im Straßenverkehr. In gleichem Maße wie Lehrerinnen und Lehrer müssen auch Eltern ihre Kinder auf die Verkehrsanforderungen, die mit der Einschulung auf sie zukommen, vorbereiten. Dazu gehört auch, den Schulweg mit den Kindern einzuüben und sich gleichzeitig für eine sichere, kindgerechte Verkehrsgestaltung des Schulwegs einzusetzen. Hier bieten sich gemeinsame Projekte von Eltern, Schule und in den Kommunen Verantwortlichen an. Aber auch das Verhalten der Eltern hat erheblichen Einfluss auf die Kinder. Es sind grundlegende Lernerfahrungen für die Kinder, wenn die Eltern nicht für jeden kurzen Weg unüberlegt das Auto benutzen, sondern Verkehrsmittel bewusst wählen. Das positive Vorbild der Eltern beim Beachten der Straßenverkehrsordnung, z.B. das Einhalten von Tempo 30 oder von Halteverboten vor dem Schuleingang, spielt ebenfalls eine bedeutsame Rolle für das Verhalten des Kindes. Leider ist vor Schulen häufig zu beobachten, dass Eltern selbst durch ihr Verkehrsverhalten ihre Kinder gefährden. Die Kinder werden - ungeachtet von Halte- und Durchfahrtverboten bis zur Schultür mit dem Auto gebracht und dort wieder abgeholt, nach Abliefern des Kindes wird - trotz Geschwindigkeitsbeschränkung - die Geschwindigkeit sofort erhöht. So ist die paradoxe Situation eingetreten, dass Lehrerinnen und Lehrer - gemeinsam mit den Kindern darum bemüht sind, die Eltern zu sicherem Verhalten im Verkehr zugunsten ihrer Kinder zu bewegen. Früher aussteigen - sicher ankommen: Regenbogenschule, Holzheim D Die Regenbogenschule Holzheim ist eine Grundschule in der Stadt Pohlheim. Sie liegt am Ortsrand von Holzheim und wird insgesamt von etwa 250 Kindern aus den Pohlheimer Stadtteilen Holzheim, Grüningen und Dorf-Güll besucht. Vor der Regenbogenschule bot sich jeden Morgen und jeden Mittag dasselbe Bild: Eltern fuhren mit Autos bis vor den Eingang der Schule und ließen ihre Kinder ein- und aussteigen. Ankommende und abfahrende Schulbusse bildeten zusammen mit diesen parkenden und fahrenden Autos eine große Gefährdung für die ankommenden Schulkinder. Eine Gruppe von Lehrerinnen und Eltern machte sich deshalb Gedanken, wie dieser Gefahrenpunkt, bei dem Eltern selbst ihre Kinder gefährden, entschärft werden könnte. Sie starteten die Aktion „Früher aussteigen sicher ankommen“, die erreichen sollte, dass die Straße vor der Schule möglichst nicht mehr von Eltern befahren wird. Und wenn die Kinder - aus welchem Grund auch immer - tatsächlich mit dem Auto zur Schule transportiert werden müssen, sollten Eltern früher anhalten und sie aussteigen lassen. Es wurde ein Aussteigepunkt festgelegt. Dort wurde ein Schild „Elternhaltestelle“ mit dem Logo der Schule angebracht. Die Kinder bemühten sich darum, dass ihre Eltern von dieser Haltestelle auch Gebrauch machten. Sie bemalten den Fußweg von der Elternhaltestelle zur Schule mit regenbogenfarbigen Fußabdrücken, Sonnen, kleinen Regenbogen und Wolken. Jedes Kind, das an der Aktion teilnahm, erhielt einen Button mit der Aufschrift „Früher aussteigen - sicher ankommen“. Das Projekt wurde von Bürgermeister und Polizeibehörde wohlwollend unterstützt. Die ersten Beobachtungen lassen hoffen, dass die Aktion erfolgreich war. Schon nach kurzer Zeit hatte sich die Verkehrssituation vor der Schule deutlich entschärft. Sicherer Schulweg: Grundschule, Nauheim D Dem Elternbeirat der Grundschule in Nauheim wurden immer wieder Beschwerden bezüglich des Schulweges der Kinder vorgetragen. Er beschloss deshalb, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die sich mit diesem Problem auseinandersetzen sollte. Dabei bot sich die Zusammenarbeit mit den Kinderbeauftragten der Gemeinde an, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls mit Verkehrsproblemen befasst waren. Ziel der Arbeitsgruppe war, die geschilderten Probleme zu sammeln, auszuwerten und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Um einen Überblick zu gewinnen, wo welche Probleme vorhanden waren, erstellte die AG einen Fragebogen zur Schulwegsituation und versandte ihn an die Eltern. Der Rücklauf war bemerkenswert hoch. Von 396 verteilten Fragebögen kamen 326 zurück. Die Auswertung der - sehr umfangreichen - Fragebögen nahm viel Zeit in Anspruch. Als häufigste bauliche Mängel wurden genannt: • fehlender Radweg • unübersichtliche Verkehrsführung • Gehweg zu schmal • Behinderungen durch Mülltonnen • fehlende Überquerungsmöglichkeiten Als häufigste Gefahren durch falsches Verkehrsverhalten wurden genannt: • zu schnelles Fahren • falsch parken • Gefährdungen am Fußgängerüberweg • ungenügender Seitenabstand beim Vorbeifahren an Kindern auf dem Fahrrad. Zu den vordringlichsten Problemen wurden konkrete Lösungsansätze erarbeitet. Die Arbeitsergebnisse wurden der inzwischen in Nauheim eingerichteten Arbeitsgruppe „Verkehrssicherheit“ vorgestellt. Der Elternbeirat versteht seine Konzeption als Diskussionsgrundlage, die allerdings durchaus repräsentativen Charakter hat und in weiten Bereichen die verkehrsmäßige Gesamtsituation in Nauheim widerspiegelt. Die Eltern hoffen, dass ein Teil der Ergebnisse mittel- und langfristig im Verkehrskonzept der Stadt Nauheim umgesetzt wird und dadurch die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr vergrößert wird. Foto: Regenbogenschule, Holzheim 38 39 Mit Sicherheit selbständig- gemeinsam mit Eltern V Verkehrserziehung muss immer gemeinsam mit Eltern stattfinden. Unter der Obhut ihrer Eltern machen die Kinder ihre ersten Erfahrungen im Straßenverkehr. In gleichem Maße wie Lehrerinnen und Lehrer müssen auch Eltern ihre Kinder auf die Verkehrsanforderungen, die mit der Einschulung auf sie zukommen, vorbereiten. Dazu gehört auch, den Schulweg mit den Kindern einzuüben und sich gleichzeitig für eine sichere, kindgerechte Verkehrsgestaltung des Schulwegs einzusetzen. Hier bieten sich gemeinsame Projekte von Eltern, Schule und in den Kommunen Verantwortlichen an. Aber auch das Verhalten der Eltern hat erheblichen Einfluss auf die Kinder. Es sind grundlegende Lernerfahrungen für die Kinder, wenn die Eltern nicht für jeden kurzen Weg unüberlegt das Auto benutzen, sondern Verkehrsmittel bewusst wählen. Das positive Vorbild der Eltern beim Beachten der Straßenverkehrsordnung, z.B. das Einhalten von Tempo 30 oder von Halteverboten vor dem Schuleingang, spielt ebenfalls eine bedeutsame Rolle für das Verhalten des Kindes. Leider ist vor Schulen häufig zu beobachten, dass Eltern selbst durch ihr Verkehrsverhalten ihre Kinder gefährden. Die Kinder werden - ungeachtet von Halte- und Durchfahrtverboten bis zur Schultür mit dem Auto gebracht und dort wieder abgeholt, nach Abliefern des Kindes wird - trotz Geschwindigkeitsbeschränkung - die Geschwindigkeit sofort erhöht. So ist die paradoxe Situation eingetreten, dass Lehrerinnen und Lehrer - gemeinsam mit den Kindern darum bemüht sind, die Eltern zu sicherem Verhalten im Verkehr zugunsten ihrer Kinder zu bewegen. Früher aussteigen - sicher ankommen: Regenbogenschule, Holzheim D Die Regenbogenschule Holzheim ist eine Grundschule in der Stadt Pohlheim. Sie liegt am Ortsrand von Holzheim und wird insgesamt von etwa 250 Kindern aus den Pohlheimer Stadtteilen Holzheim, Grüningen und Dorf-Güll besucht. Vor der Regenbogenschule bot sich jeden Morgen und jeden Mittag dasselbe Bild: Eltern fuhren mit Autos bis vor den Eingang der Schule und ließen ihre Kinder ein- und aussteigen. Ankommende und abfahrende Schulbusse bildeten zusammen mit diesen parkenden und fahrenden Autos eine große Gefährdung für die ankommenden Schulkinder. Eine Gruppe von Lehrerinnen und Eltern machte sich deshalb Gedanken, wie dieser Gefahrenpunkt, bei dem Eltern selbst ihre Kinder gefährden, entschärft werden könnte. Sie starteten die Aktion „Früher aussteigen sicher ankommen“, die erreichen sollte, dass die Straße vor der Schule möglichst nicht mehr von Eltern befahren wird. Und wenn die Kinder - aus welchem Grund auch immer - tatsächlich mit dem Auto zur Schule transportiert werden müssen, sollten Eltern früher anhalten und sie aussteigen lassen. Es wurde ein Aussteigepunkt festgelegt. Dort wurde ein Schild „Elternhaltestelle“ mit dem Logo der Schule angebracht. Die Kinder bemühten sich darum, dass ihre Eltern von dieser Haltestelle auch Gebrauch machten. Sie bemalten den Fußweg von der Elternhaltestelle zur Schule mit regenbogenfarbigen Fußabdrücken, Sonnen, kleinen Regenbogen und Wolken. Jedes Kind, das an der Aktion teilnahm, erhielt einen Button mit der Aufschrift „Früher aussteigen - sicher ankommen“. Das Projekt wurde von Bürgermeister und Polizeibehörde wohlwollend unterstützt. Die ersten Beobachtungen lassen hoffen, dass die Aktion erfolgreich war. Schon nach kurzer Zeit hatte sich die Verkehrssituation vor der Schule deutlich entschärft. Sicherer Schulweg: Grundschule, Nauheim D Dem Elternbeirat der Grundschule in Nauheim wurden immer wieder Beschwerden bezüglich des Schulweges der Kinder vorgetragen. Er beschloss deshalb, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die sich mit diesem Problem auseinandersetzen sollte. Dabei bot sich die Zusammenarbeit mit den Kinderbeauftragten der Gemeinde an, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls mit Verkehrsproblemen befasst waren. Ziel der Arbeitsgruppe war, die geschilderten Probleme zu sammeln, auszuwerten und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Um einen Überblick zu gewinnen, wo welche Probleme vorhanden waren, erstellte die AG einen Fragebogen zur Schulwegsituation und versandte ihn an die Eltern. Der Rücklauf war bemerkenswert hoch. Von 396 verteilten Fragebögen kamen 326 zurück. Die Auswertung der - sehr umfangreichen - Fragebögen nahm viel Zeit in Anspruch. Als häufigste bauliche Mängel wurden genannt: • fehlender Radweg • unübersichtliche Verkehrsführung • Gehweg zu schmal • Behinderungen durch Mülltonnen • fehlende Überquerungsmöglichkeiten Als häufigste Gefahren durch falsches Verkehrsverhalten wurden genannt: • zu schnelles Fahren • falsch parken • Gefährdungen am Fußgängerüberweg • ungenügender Seitenabstand beim Vorbeifahren an Kindern auf dem Fahrrad. Zu den vordringlichsten Problemen wurden konkrete Lösungsansätze erarbeitet. Die Arbeitsergebnisse wurden der inzwischen in Nauheim eingerichteten Arbeitsgruppe „Verkehrssicherheit“ vorgestellt. Der Elternbeirat versteht seine Konzeption als Diskussionsgrundlage, die allerdings durchaus repräsentativen Charakter hat und in weiten Bereichen die verkehrsmäßige Gesamtsituation in Nauheim widerspiegelt. Die Eltern hoffen, dass ein Teil der Ergebnisse mittel- und langfristig im Verkehrskonzept der Stadt Nauheim umgesetzt wird und dadurch die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr vergrößert wird. Foto: Regenbogenschule, Holzheim 38 39 Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ 1998/1999 Literatur und Materialien Literatur Kunz, Torsten: Weniger Unfälle durch Bewegung Mit Bewegungsspielen gegen Unfälle und Gesundheitsschäden bei Kindergartenkindern Verlag Karl Hoffmann Schorndorf 1993 Warwitz, Siegbert: Verkehrserziehung vom Kinde Schneider Verlag Hohengehren Baltmannsweiler 2. durchgesehene Aufl. 1994 Zimmer, Renate: Kreative Bewegungsspiele Psychomotorische Förderung im Kindergarten Herder Freiburg 1989 Materialien Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr” (Hg.): Verkehr macht Schule Wir machen mit! Projekte und Aktionstage zur Verkehrserziehung Universum Verlag Wiesbaden 1995 Handbuch Schulverkehrserziehung Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. DVR Beueler Bahnhofsplatz 16, 53222 Bonn, Tel.: 0228/40001-0, Fax: 0228/4000167 Kinder Unterwegs Herausgeber DVR, a.a.O. Materialien für die Elternarbeit in der Primarstufe „Move it“-Aktion Eine gemeinsame Aktion der Deutschen Verkehrswacht mit Langnese und anderen zur Förderung der Bewegungssicherheit. Buch und Bewegungskiste mit Spielmaterialien Bezugsadresse: Deutsche Verkehrswacht/Gesellschaft zur Hebung der Sicherheit im Straßenverkehr (GHS), Am Pannacker 2, 53340 Meckenheim, Tel.: 02225/884-0,Fax: 02225/884-68 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Unterrichtsmaterialien für die Klassen 1 - 4 „Wir gehören zusammen - Unterwegs mit Bus, Bahn und Co“ Lesehefte für Schülerinnen und Schüler und Mappen für Lehrkräfte Außerdem gibt es ein Lernspiel zum ÖPNV für Kinder ab 8 Jahren Bezugsadresse: RMV Am Kreishaus 1-5, 65719 Hofheim, Tel.: 06192/201945, Fax: 06192/201623. Bestelladresse für Materialien: HeLP Publikationen Postfach 3105, 65021 Wiesbaden, Fax: 0611/8803340 40 Radfahren 1/2 Vorbereitendes Radfahrtraining zur Förderung grundlegender Fahrfertigkeiten für die Klassen 1 und 2. Programmbroschüren mit Durchführungshinweisen für die Hand der Lehrkräfte: 1. Deutsche Verkehrswacht / GHS (Hg.): Radfahren in der Schule das Programm für die Klassen 1 bis 4. Bezugsadresse s.o. 2. Rot-Gelb-Grün-Lehrmittel / Jugendwerk der Deutschen Shell (Hg.): Radfahrunterricht in der Grundschule und Jugendverkehrsschule Klassen 1 und 2 Bezugsadresse: RGG-Lehrmittel Postfach 3922, 38029 Braunschweig, Tel.: 0531/80907-0, Fax: 06531/9090721 Die Radfahrausbildung 3/4 (Jugendverkehrsschule) Programmbroschüren mit Durchführungshinweisen für die Hand der Lehrkräfte Bezugsadressen: Deutsche Verkehrswacht oder Rot-Gelb-Grün-Lehrmittel; Spitta, Philipp: Vorfahrt für Kinder! Mobilitätserziehung in Grundschule und Hort Ideen, Anregungen und Arbeitsblätter für Projekte und Unterrichtseinheiten Für Grundschule, außerschulische Betreuungseinrichtungen und Eltern VCD Materialien Bonn 1997 Bezugsadresse: Verkehrsclub Deutschland VCD Eifelstr. 2, 53119 Bonn, Tel.: 0228/98585-0, Fax: 98585-10 Stübing, Anne-Dorothea/Lutz, Barbara: Die Tägliche Bewegungszeit Materialien zum Unterricht, Primarstufe Heft 26, Sport 6 Herausgegeben vom Hessischen Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung Wiesbaden 1992 Themenheft „Achtung! Vorfahrt beachten!“ Grundschulunterricht 10/1997 Quellen Stübing, Anne-Dorothea/Lutz, Barbara: Die Tägliche Bewegungszeit Materialien zum Unterricht, Primarstufe, Heft 26, Sport 6 Herausgegeben vom Hessischen Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung (HIBS) Wiesbaden 1992 „Erste Klasse im Verkehr“ ist eine Gemeinschaftsaktion von zehn Partnern aus Ministerien, Verbänden und Institutionen, die in der Verkehrserziehung zum Schuljahr 98/99 ein Zeichen setzen wollen. ➡ Hessisches Kultusministerium, Servicestelle „Erste Klasse im Verkehr“ Luisenplatz 10, 65185 Wiesbaden Tel.: 06 11/3 68 - 22 22, Fax: 06 11/3 68 - 20 99 E-mail: r.falk@hkm.hessen.de Folgende Beratunsangebote für pädagogische, inhaltliche und organisatorische Fragen der Verkehrserziehung stehen Ihnen zur Verfügung: • Staatliche Schulämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten und deren Fachberater für Verkehrserziehung • Schulbeauftragte für Verkehrserziehung • Pädagogisches Institut Mittelhessen im Hessischen Landesinstitut für Pädagogik, Frankfurter Straße 20 -22, 35781 Weilburg, Tel.: 06 47/3 28 - 0 ➡ Hessisches Ministerium des Innern und für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz Friedrich-Ebert-Allee 12, 65185 Wiesbaden Tel.: 06 11/3 53 - 0, Fax: 06 11/3 53 - 766 Bei den Verkehrserzieherinnen und Verkehrserziehern der Polizei können Sie die Jugendverkehrsschulen buchen; sie sind zu erreichen bei den örtlichen Polizeidienststellen. Die Verkehrssachbearbeiter im Dezernat Polizei bei den Regierungspräsidien vermitteln ebenfalls weiter. • Darmstadt Tel.: 06 15 1/12 53 26 • Gießen Tel.: 06 41/30 32 174 • Kassel Tel.: 05 61/10 62 230 ➡ Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Postfach 31 29, 65201 Wiesbaden Tel.: 06 11/8 15 - 23 92, Fax: 06 11/8 15 - 22 26 Im Rahmen der Aktion „Minus 10 %“ des Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums gibt es folgende Angebote: • Simulation eines Fußgängerunfalls • Gurtschlitten • Fahrsimulator • Verkehrsquiz • Fahrradparcours • Malwettbewerb • Eltern-/Kind-Schulweg-Rallye • Modenschau zum Thema „Sehen und gesehen werden“ ➡ ACE Auto Club Europa e.V. Schulen können folgende Angebote anfragen: • Präsentation von Kinderrückhaltesystemen mit speziellen Gurtschlitten • Broschüre „Inline Skater“ • Materialien für einen Fahrrad-Parcours • Programm „Kind und Verkehr“ Bei Bedarf können die Angebote zu einer kompletten Verkehrssicherheitsveranstaltung Ihrer Schule zusammengestellt werden. Ihr Ansprechpartner in Hessen ist: ACE Auto Club Europa e.V., Region Mitte/Südwest Theodor-Heuss-Allee 90 - 98, 60486 Frankfurt a.M. Tel.: 0 69/70 76 01 14, Fax: 0 69/70 76 0115 ➡ ADAC Hessen-Thüringen e.V. Grund- und Sonderschulen können folgende kostenfreie Angebote bestellen: • Sicher gehen - kinderleicht (Anregungen für ein Bewegungsspiel für Fußgänger) • Schulwegratgeber und Plakate „Schulanfang“ sowie ggf. Aktionen dazu • Hilfe bei Problemen der Schulwegsicherung • Schulbusfahrerseminare • Informationen zum Thema „Kinder als Mitfahrer im Pkw und auf dem Rad“ • Informationen zum Thema „Radfahren“ • Jugend-Fahrradturnier „Wer wird Fahrrad-Champion? - Mit Sicher heit ans Ziel“ von ADAC und Deutsche Post AG. Material und Geräte für die Durchführung bei 8 bis 15jährigen Schülern • Videoverleih • Lehrerinfo „ADAC Signale“ • ggf. Unterstützung bei Verkehrssicherheitstagen Anfragen richten Sie bitte an: ADAC Hessen-Thüringen e.V., Verkehrsabteilung Schumannstraße 4 - 6, 60325 Frankfurt a.M. Ansprechpartner: Frau Stein, Herr Melus Tel.: 0 69/74 38 0 - 2 53, Fax: 0 69/74 10 42 5 ➡ Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ADFC Hessen e.V. Berger Straße 108-110 H, 60316 Frankfurt a.M. Tel.: 0 69/4 99 00 90, Fax: 0 69/4 99 0217, E-mail: ADFC-Hessen °t-online.de Wir nennen Ansprechpartner vor Ort und bieten an: • Informationsmaterial für Eltern von Schulanfängern u.a.m. (kostenlos, Versandpauschale DM 4,00 in Briefmarken) • Das „Radfahrtraining des ADFC Hessen“ als Ergänzung zu den eingeführten Fahrradparcours (DM 14,00 einschl. Versandpauschale als Verrechnungsscheck oder in Briefmarken). ➡ AvD - Automobilclub von Deutschland e.V. Lyoner Straße 16, 60528 Frankfurt a.M. Tel.: 0 69/66 06 - 2 66, Fax: 0 69/66 06 - 5 34 ➡ Deutsche Verkehrswacht e.V., Landesverkehrswacht Hessen e.V. Die Deutsche Verkehrswacht bietet ein breites Spektrum von Unterrichtshilfen und Medien für alle Schulformen an. Den Grundschulen bietet sie: • Beratung bei der Schulwegplanung • „Gelbe Mützen“ für Schulanfänger, Plakate und Spannbänder „Schulanfänger - Verkehrsanfänger“ • „Move-it-box“ zur Erhöhung der Bewegungssicherheit • „Fit-Mobilo-Anhänger“ mit Parcoursmaterial für Übungen mit Rädern, Rollern und Rollen für alle Altersstufen • Unterrichtswerke „Partner auf der Straße“ und „Radfahrunterricht in der Grundschule” • Materialien für die „Jugendverkehrsschule“ (Lernkontrolle) • Ausstattung der Jugendverkehrsschulen im Auftrag des Jugendwerks der Deutschen Shell • Infos zum Thema „Kinder als Mitfahrer“ im Pkw und auf dem Fahrrad • Infos über Kindersitze und Radfahrer-Helme Informationen und Beratungen zu allen Themen der Verkehrssicherheitsarbeit erhalten Sie bei: Landesverkehrswacht Hessen e.V., Walldorfer Straße 4 - 6, 60598 Frankfurt a.M., Tel.: 0 69/63 40 27, Fax: 0 69/63 93 91 oder bei den 35 örtlichen Verkehrswachten ➡ Unfallkasse Hessen Die UKH bietet den beteiligten Schulen bei Bedarf Plakate und Schriften zu den Themen Sicherheit in der Schule und Verkehrserziehung an. Information: Unfallkasse Hessen, Abtlg. Prävention Opernplatz 14, 60313 Frankfurt a.M. Tel.: 0 69/2 99 72 - 2 22, Fax: 0 69/2 99 72 - 2 07 ➡ Verkehrsclub Deutschland VCD, Landesverband Hessen e.V. Der VCD bietet Informationsmaterial zum Thema Kinder im Verkehr mit Schwerpunkt Mobilitätserziehung und kindgerechter Verkehr an; z.B. Mobilitätserziehung in Hort und Grundschule, Kinderverkehrsgutachten, Neue Konzepte der Verkehrserziehung in der Primarstufe. Des weiteren ist Aktionsmaterial für Schulklassen zum Selbstkostenpreis erhältlich; z.B. Mitmach-Fragebögen für Schulklassen 3./4. bzw. 5.-9. Klasse, Zebrastreifenset, Plakate und Broschüren, Aufkleber und neongelbe Reflektorbänder. Für weitere Informationen oder die Anforderung der Materialien, sowie auch für Auskunft über Ansprechpartnern vor Ort, wenden Sie sich bitte an unsere Geschäftsstelle: VCD LV Hessen e.V. Steinweg 21, 34117 Kassel Tel.: 05 61/10 83 10 (Di + Do 16 -18 Uhr), Fax: 05 61/10 8311 41 Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr“ 1998/1999 Literatur und Materialien Literatur Kunz, Torsten: Weniger Unfälle durch Bewegung Mit Bewegungsspielen gegen Unfälle und Gesundheitsschäden bei Kindergartenkindern Verlag Karl Hoffmann Schorndorf 1993 Warwitz, Siegbert: Verkehrserziehung vom Kinde Schneider Verlag Hohengehren Baltmannsweiler 2. durchgesehene Aufl. 1994 Zimmer, Renate: Kreative Bewegungsspiele Psychomotorische Förderung im Kindergarten Herder Freiburg 1989 Materialien Die Partner der Aktion „Erste Klasse im Verkehr” (Hg.): Verkehr macht Schule Wir machen mit! Projekte und Aktionstage zur Verkehrserziehung Universum Verlag Wiesbaden 1995 Handbuch Schulverkehrserziehung Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. DVR Beueler Bahnhofsplatz 16, 53222 Bonn, Tel.: 0228/40001-0, Fax: 0228/4000167 Kinder Unterwegs Herausgeber DVR, a.a.O. Materialien für die Elternarbeit in der Primarstufe „Move it“-Aktion Eine gemeinsame Aktion der Deutschen Verkehrswacht mit Langnese und anderen zur Förderung der Bewegungssicherheit. Buch und Bewegungskiste mit Spielmaterialien Bezugsadresse: Deutsche Verkehrswacht/Gesellschaft zur Hebung der Sicherheit im Straßenverkehr (GHS), Am Pannacker 2, 53340 Meckenheim, Tel.: 02225/884-0,Fax: 02225/884-68 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Unterrichtsmaterialien für die Klassen 1 - 4 „Wir gehören zusammen - Unterwegs mit Bus, Bahn und Co“ Lesehefte für Schülerinnen und Schüler und Mappen für Lehrkräfte Außerdem gibt es ein Lernspiel zum ÖPNV für Kinder ab 8 Jahren Bezugsadresse: RMV Am Kreishaus 1-5, 65719 Hofheim, Tel.: 06192/201945, Fax: 06192/201623. Bestelladresse für Materialien: HeLP Publikationen Postfach 3105, 65021 Wiesbaden, Fax: 0611/8803340 40 Radfahren 1/2 Vorbereitendes Radfahrtraining zur Förderung grundlegender Fahrfertigkeiten für die Klassen 1 und 2. Programmbroschüren mit Durchführungshinweisen für die Hand der Lehrkräfte: 1. Deutsche Verkehrswacht / GHS (Hg.): Radfahren in der Schule das Programm für die Klassen 1 bis 4. Bezugsadresse s.o. 2. Rot-Gelb-Grün-Lehrmittel / Jugendwerk der Deutschen Shell (Hg.): Radfahrunterricht in der Grundschule und Jugendverkehrsschule Klassen 1 und 2 Bezugsadresse: RGG-Lehrmittel Postfach 3922, 38029 Braunschweig, Tel.: 0531/80907-0, Fax: 06531/9090721 Die Radfahrausbildung 3/4 (Jugendverkehrsschule) Programmbroschüren mit Durchführungshinweisen für die Hand der Lehrkräfte Bezugsadressen: Deutsche Verkehrswacht oder Rot-Gelb-Grün-Lehrmittel; Spitta, Philipp: Vorfahrt für Kinder! Mobilitätserziehung in Grundschule und Hort Ideen, Anregungen und Arbeitsblätter für Projekte und Unterrichtseinheiten Für Grundschule, außerschulische Betreuungseinrichtungen und Eltern VCD Materialien Bonn 1997 Bezugsadresse: Verkehrsclub Deutschland VCD Eifelstr. 2, 53119 Bonn, Tel.: 0228/98585-0, Fax: 98585-10 Stübing, Anne-Dorothea/Lutz, Barbara: Die Tägliche Bewegungszeit Materialien zum Unterricht, Primarstufe Heft 26, Sport 6 Herausgegeben vom Hessischen Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung Wiesbaden 1992 Themenheft „Achtung! Vorfahrt beachten!“ Grundschulunterricht 10/1997 Quellen Stübing, Anne-Dorothea/Lutz, Barbara: Die Tägliche Bewegungszeit Materialien zum Unterricht, Primarstufe, Heft 26, Sport 6 Herausgegeben vom Hessischen Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung (HIBS) Wiesbaden 1992 „Erste Klasse im Verkehr“ ist eine Gemeinschaftsaktion von zehn Partnern aus Ministerien, Verbänden und Institutionen, die in der Verkehrserziehung zum Schuljahr 98/99 ein Zeichen setzen wollen. ➡ Hessisches Kultusministerium, Servicestelle „Erste Klasse im Verkehr“ Luisenplatz 10, 65185 Wiesbaden Tel.: 06 11/3 68 - 22 22, Fax: 06 11/3 68 - 20 99 E-mail: r.falk@hkm.hessen.de Folgende Beratunsangebote für pädagogische, inhaltliche und organisatorische Fragen der Verkehrserziehung stehen Ihnen zur Verfügung: • Staatliche Schulämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten und deren Fachberater für Verkehrserziehung • Schulbeauftragte für Verkehrserziehung • Pädagogisches Institut Mittelhessen im Hessischen Landesinstitut für Pädagogik, Frankfurter Straße 20 -22, 35781 Weilburg, Tel.: 06 47/3 28 - 0 ➡ Hessisches Ministerium des Innern und für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz Friedrich-Ebert-Allee 12, 65185 Wiesbaden Tel.: 06 11/3 53 - 0, Fax: 06 11/3 53 - 766 Bei den Verkehrserzieherinnen und Verkehrserziehern der Polizei können Sie die Jugendverkehrsschulen buchen; sie sind zu erreichen bei den örtlichen Polizeidienststellen. Die Verkehrssachbearbeiter im Dezernat Polizei bei den Regierungspräsidien vermitteln ebenfalls weiter. • Darmstadt Tel.: 06 15 1/12 53 26 • Gießen Tel.: 06 41/30 32 174 • Kassel Tel.: 05 61/10 62 230 ➡ Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Postfach 31 29, 65201 Wiesbaden Tel.: 06 11/8 15 - 23 92, Fax: 06 11/8 15 - 22 26 Im Rahmen der Aktion „Minus 10 %“ des Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums gibt es folgende Angebote: • Simulation eines Fußgängerunfalls • Gurtschlitten • Fahrsimulator • Verkehrsquiz • Fahrradparcours • Malwettbewerb • Eltern-/Kind-Schulweg-Rallye • Modenschau zum Thema „Sehen und gesehen werden“ ➡ ACE Auto Club Europa e.V. Schulen können folgende Angebote anfragen: • Präsentation von Kinderrückhaltesystemen mit speziellen Gurtschlitten • Broschüre „Inline Skater“ • Materialien für einen Fahrrad-Parcours • Programm „Kind und Verkehr“ Bei Bedarf können die Angebote zu einer kompletten Verkehrssicherheitsveranstaltung Ihrer Schule zusammengestellt werden. Ihr Ansprechpartner in Hessen ist: ACE Auto Club Europa e.V., Region Mitte/Südwest Theodor-Heuss-Allee 90 - 98, 60486 Frankfurt a.M. Tel.: 0 69/70 76 01 14, Fax: 0 69/70 76 0115 ➡ ADAC Hessen-Thüringen e.V. Grund- und Sonderschulen können folgende kostenfreie Angebote bestellen: • Sicher gehen - kinderleicht (Anregungen für ein Bewegungsspiel für Fußgänger) • Schulwegratgeber und Plakate „Schulanfang“ sowie ggf. Aktionen dazu • Hilfe bei Problemen der Schulwegsicherung • Schulbusfahrerseminare • Informationen zum Thema „Kinder als Mitfahrer im Pkw und auf dem Rad“ • Informationen zum Thema „Radfahren“ • Jugend-Fahrradturnier „Wer wird Fahrrad-Champion? - Mit Sicher heit ans Ziel“ von ADAC und Deutsche Post AG. Material und Geräte für die Durchführung bei 8 bis 15jährigen Schülern • Videoverleih • Lehrerinfo „ADAC Signale“ • ggf. Unterstützung bei Verkehrssicherheitstagen Anfragen richten Sie bitte an: ADAC Hessen-Thüringen e.V., Verkehrsabteilung Schumannstraße 4 - 6, 60325 Frankfurt a.M. Ansprechpartner: Frau Stein, Herr Melus Tel.: 0 69/74 38 0 - 2 53, Fax: 0 69/74 10 42 5 ➡ Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ADFC Hessen e.V. Berger Straße 108-110 H, 60316 Frankfurt a.M. Tel.: 0 69/4 99 00 90, Fax: 0 69/4 99 0217, E-mail: ADFC-Hessen °t-online.de Wir nennen Ansprechpartner vor Ort und bieten an: • Informationsmaterial für Eltern von Schulanfängern u.a.m. (kostenlos, Versandpauschale DM 4,00 in Briefmarken) • Das „Radfahrtraining des ADFC Hessen“ als Ergänzung zu den eingeführten Fahrradparcours (DM 14,00 einschl. Versandpauschale als Verrechnungsscheck oder in Briefmarken). ➡ AvD - Automobilclub von Deutschland e.V. Lyoner Straße 16, 60528 Frankfurt a.M. Tel.: 0 69/66 06 - 2 66, Fax: 0 69/66 06 - 5 34 ➡ Deutsche Verkehrswacht e.V., Landesverkehrswacht Hessen e.V. Die Deutsche Verkehrswacht bietet ein breites Spektrum von Unterrichtshilfen und Medien für alle Schulformen an. Den Grundschulen bietet sie: • Beratung bei der Schulwegplanung • „Gelbe Mützen“ für Schulanfänger, Plakate und Spannbänder „Schulanfänger - Verkehrsanfänger“ • „Move-it-box“ zur Erhöhung der Bewegungssicherheit • „Fit-Mobilo-Anhänger“ mit Parcoursmaterial für Übungen mit Rädern, Rollern und Rollen für alle Altersstufen • Unterrichtswerke „Partner auf der Straße“ und „Radfahrunterricht in der Grundschule” • Materialien für die „Jugendverkehrsschule“ (Lernkontrolle) • Ausstattung der Jugendverkehrsschulen im Auftrag des Jugendwerks der Deutschen Shell • Infos zum Thema „Kinder als Mitfahrer“ im Pkw und auf dem Fahrrad • Infos über Kindersitze und Radfahrer-Helme Informationen und Beratungen zu allen Themen der Verkehrssicherheitsarbeit erhalten Sie bei: Landesverkehrswacht Hessen e.V., Walldorfer Straße 4 - 6, 60598 Frankfurt a.M., Tel.: 0 69/63 40 27, Fax: 0 69/63 93 91 oder bei den 35 örtlichen Verkehrswachten ➡ Unfallkasse Hessen Die UKH bietet den beteiligten Schulen bei Bedarf Plakate und Schriften zu den Themen Sicherheit in der Schule und Verkehrserziehung an. Information: Unfallkasse Hessen, Abtlg. Prävention Opernplatz 14, 60313 Frankfurt a.M. Tel.: 0 69/2 99 72 - 2 22, Fax: 0 69/2 99 72 - 2 07 ➡ Verkehrsclub Deutschland VCD, Landesverband Hessen e.V. Der VCD bietet Informationsmaterial zum Thema Kinder im Verkehr mit Schwerpunkt Mobilitätserziehung und kindgerechter Verkehr an; z.B. Mobilitätserziehung in Hort und Grundschule, Kinderverkehrsgutachten, Neue Konzepte der Verkehrserziehung in der Primarstufe. Des weiteren ist Aktionsmaterial für Schulklassen zum Selbstkostenpreis erhältlich; z.B. Mitmach-Fragebögen für Schulklassen 3./4. bzw. 5.-9. Klasse, Zebrastreifenset, Plakate und Broschüren, Aufkleber und neongelbe Reflektorbänder. Für weitere Informationen oder die Anforderung der Materialien, sowie auch für Auskunft über Ansprechpartnern vor Ort, wenden Sie sich bitte an unsere Geschäftsstelle: VCD LV Hessen e.V. Steinweg 21, 34117 Kassel Tel.: 05 61/10 83 10 (Di + Do 16 -18 Uhr), Fax: 05 61/10 8311 41