Bericht über das Forschungsjahr 2010
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Bericht über das Forschungsjahr 2010
GWZ Berlin GWZ Berlin Das Forschungsjahr 2010 Der Überblick für das Jahr 2010 Zündkerze, 1963 Leuchtröhren in verschiedenen Farben, seit 2003 im Neubau des Museums der bildenden Künste Leipzig, Inv.-Nr. OI 5 Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Trägerverein für die drei Forschungseinrichtungen Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Zentrum Moderner Orient © Museum der bildenden Künste Leipzig Photo: PUNCTUM, Bertram Kober In den 1960er und 1970er Jahren erlebte die Messestadt Leipzig einen wahren Leuchtwerbeboom. Ein Objekt, die Leuchtreklame „Zündkerze“, wurde 1963 auf dem Giebel zur Prager Straße des Hauses Talstraße 3 von der noch heute tätigen Firma Neontechnik Elektroanlagen Leipzig installiert. Die „Isolator“-Blitze zuckten für die einzige Zündkerzenfabrik Ostdeutschlands. Nach dem Abriss des Hauses Talstraße 3 ist die gestalterisch anspruchsvolle Anlage seit 2003 im Eingangshof des Museums der bildenden Künste Leipzig zu sehen. Mitgliederversammlung Freie Universität Berlin Humboldt-Universität zu Berlin Technische Universität Berlin Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz Institut für Deutsche Sprache, Mannheim Gründungsdirektoren der GWZ Berlin Direktoren der GWZ Berlin Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig, Kleine Werkmonographie Nr. 22, Leipzig 2005. Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Centers for Advanced Study in the Humanities Schützenstraße 18 | 10117 Berlin www.gwz-berlin.de ISSN 2190-4839 Das Forschungsjahr 2010 Vorstand und Direktoren Prof. Dr. Ulrike Freitag (ZMO), Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS), Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (ZfL), Vorstandsvorsitzende Geschäftsführer Wolfgang Kreher Einnahmen/Ausgaben zum 31. Dezember 2010 8.581 Mio. Euro für 61 Projekte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 31. Dezember 2010 187, davon 56 studentische Hilfskräfte Standorte Berlin-Mitte und Berlin-Nikolassee Gründungsjahr des Trägervereins 4. Oktober 1995 Beginn der wissenschaftlichen Tätigkeit der Zentren 1. Januar 1996 GWZ Berlin GWZ Berlin Das Forschungsjahr 2010 Der Überblick für das Jahr 2010 Zündkerze, 1963 Leuchtröhren in verschiedenen Farben, seit 2003 im Neubau des Museums der bildenden Künste Leipzig, Inv.-Nr. OI 5 Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Trägerverein für die drei Forschungseinrichtungen Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Zentrum Moderner Orient © Museum der bildenden Künste Leipzig Photo: PUNCTUM, Bertram Kober In den 1960er und 1970er Jahren erlebte die Messestadt Leipzig einen wahren Leuchtwerbeboom. Ein Objekt, die Leuchtreklame „Zündkerze“, wurde 1963 auf dem Giebel zur Prager Straße des Hauses Talstraße 3 von der noch heute tätigen Firma Neontechnik Elektroanlagen Leipzig installiert. Die „Isolator“-Blitze zuckten für die einzige Zündkerzenfabrik Ostdeutschlands. Nach dem Abriss des Hauses Talstraße 3 ist die gestalterisch anspruchsvolle Anlage seit 2003 im Eingangshof des Museums der bildenden Künste Leipzig zu sehen. Mitgliederversammlung Freie Universität Berlin Humboldt-Universität zu Berlin Technische Universität Berlin Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz Institut für Deutsche Sprache, Mannheim Gründungsdirektoren der GWZ Berlin Direktoren der GWZ Berlin Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig, Kleine Werkmonographie Nr. 22, Leipzig 2005. Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Centers for Advanced Study in the Humanities Schützenstraße 18 | 10117 Berlin www.gwz-berlin.de ISSN 2190-4839 Das Forschungsjahr 2010 Vorstand und Direktoren Prof. Dr. Ulrike Freitag (ZMO), Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS), Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (ZfL), Vorstandsvorsitzende Geschäftsführer Wolfgang Kreher Einnahmen/Ausgaben zum 31. Dezember 2010 8.581 Mio. Euro für 61 Projekte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 31. Dezember 2010 187, davon 56 studentische Hilfskräfte Standorte Berlin-Mitte und Berlin-Nikolassee Gründungsjahr des Trägervereins 4. Oktober 1995 Beginn der wissenschaftlichen Tätigkeit der Zentren 1. Januar 1996 Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Centers for Advanced Study in the Humanities Bericht über das Forschungsjahr 2010 Nr. 15 dank Wir danken für die Projektförderung im Jahr 2010: dem Land Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung dem Bundesministerium für Bildung und Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft der VolkswagenStiftung und der Fritz Thyssen Stiftung der European Commission und Cost Office der Investitionsbank Berlin der Graduate School Muslim Cultures & Societies der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur der Alexander von Humboldt-Stiftung dem Deutschen Akademischen Austausch Dienst der European Science Foundation der Universität Amsterdam der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft i nh a lt 7 Einführung 9 Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin 11 12 15 19 25 31 31 31 33 33 34 35 39 41 44 46 Vorgeschichte, Status, Perspektiven Organe Wissenschaftliche Beiräte Finanzierung, Projekte, Personal „Und was machst du jetzt so?“ Zu den Karriereverläufen der ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GWZ Berlin Daten und Fakten Ehrungen und Preise Rufe Habilitationen Promotionen Nachwuchsforschergruppe am ZMO Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wissenstransfer Herausgeber- und Beiratstätigkeit für Zeitschriften und Buchreihen Gasttätigkeiten und -aufenthalte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per 31.12.2010 49 Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren 51 Barbara Stiebels Von den Herausforderungen des lexikalischen Reichtums 73 Benjamin Bühler Zukünfte der politischen Ökologie 83 Antía Mato Bouzas Kashmir: Perceptions of Conflict from the Border i nh a lt Die Zentren im Forschungsjahr 2010 97 99 107 134 139 149 153 171 Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Forschungsprofil und Mitarbeiter Forschungsprojekte Bibliothek und Technik Veranstaltungen und Gäste Gastwissenschaftler Publikationen und Vorträge Lehrveranstaltungen 173 175 179 187 189 215 217 245 Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Forschungsprofil und Mitarbeiter Forschungsprojekte Bibliothek Veranstaltungen Gastwissenschaftler Publikationen und Vorträge Lehrveranstaltungen 247 249 261 267 277 279 283 309 Das Zentrum Moderner Orient Forschungsprofil und Mitarbeiter Forschungsprojekte Veranstaltungen Gastwissenschaftler Bibliothek Publikationen und Vorträge Lehrveranstaltungen 311 Impressum Die GWZ Berlin sind Partner des Berliner Wissenschaftsjahres 2010 einführung Einführung Jede bzw. jeder dritte Ehemalige der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin schafft den Sprung auf eine Professur! Das hat eine Verbleibstudie ergeben, die den Zeitraum der ersten fünfzehn Jahre der Zentren von 1996 bis 2010 erfasst und die der Frage nachging, welche beruflichen Positionen die aus den Zentren ausgeschiedenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (seit 1996 mehr als 200) danach erreicht haben, in welchen Bereichen von Forschung, Wissenschaft und Kultur o. dgl. sie im Jahre 2010 beschäftigt waren und welche Tätigkeiten sie ausüben und an welchen Orten, in welchen Ländern sie tätig sind. Zudem zeigt die Verbleibstudie, dass jede bzw. jeder Fünfte nach dem Ausscheiden aus den Zentren ins Ausland gegangen bzw. zurückgegangen ist, und dass die Mehrzahl der Ehemaligen heute an einer Universität arbeitet. Offenbar gehen diese Erfolge auf die Struktur und Arbeitsweise der Zentren zurück. Diese bieten ideale Laborbedingungen für innovative geisteswissenschaftliche Forschungen und sind hervorragend geeignet für die vom Wissenschaftsrat für die Zentren empfohlene interdisziplinäre Ausrichtung und teamförmig organisierte Forschung, die es ermöglicht, aktuelle Problemstellungen mit empirischer, quellenbezogener und theoriegestützter Forschung zu verbinden und diese in je wechselnden, themenadäquaten Untersuchungsanordnungen durchzuführen. Dieser Rückblick auf die Jahre seit der Gründung der GWZ Berlin bestätigt die erfolgreiche Entwicklung der Zentren – wie auch die weiter zunehmenden Anfragen externer und internationaler Wissenschaftler zu Forschungsaufenthalten oder Kooperationsvorhaben zeigen, dass die Zentren zu einer der ersten Wissenschaftsadressen in den Geisteswissenschaften geworden sind. Das Forschungsjahr 2010 war für die Zentren, wie bereits das Jahr zuvor, in erster Linie ein Jahr der Kontinuität und der Konsolidierung, das der intensiven Arbeit in den 60 Projekten und der weiteren Profilierung der mittelfristigen Forschungsprogramme diente. Die Zentren beteiligten sich in diesem Zusammenhang beispielsweise aktiv am Berliner Wissenschaftsjahr 2010: So war das ZAS gemeinsam mit den Linguisten der HumboldtUniversität zu Berlin Mitveranstalter der 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) vom 23. bis 26. Februar 2010 mit ca. 500 Teilnehmern. Das ZfL beteiligte sich mit einer Reihe von Vorträgen an der zentralen Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau „Weltwissen. 300 Jahre Wissenschaften in Berlin“ und widmete dem 7 einführung Thema das Frühjahrsheft seiner Zeitschrift Trajekte. Das ZMO stellte auf dem 3. World Congress for Middle Eastern Studies in Barcelona Ergebnisse aus dem vom BMBF geförderten Forschungsprogramm „Muslimische Welten: Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen des Globalen“ vor. Und des weiteren veranstaltete das ZMO von April bis Juni eine Vortragsreihe zum Thema „Die Welt in Weltkriegen – Erfahrungen, Wahrnehmungen und Perspektiven aus Afrika und Asien“. Sieben Gäste verbrachten im Berichtsjahr längerfristige über die Alexander von Humboldt-Stiftung finanzierte Forschungsaufenthalte von bis zu zwölf Monaten an den Zentren, darunter der Preisträger der Humboldt-Stiftung Professor Carlo Ginzburg. Weitere fünf Gäste hielten sich auf Einladung des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes und der Deutschen Forschungsgemeinschaft bis zu zwölf Monate an den Zentren auf. Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits in einem Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung sichtbar wurde, wonach die GWZ Berlin im Bereich der Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften zu den attraktivsten Adressen für ausländische Spitzenwissenschaftler gehören. Im Zeitraum von 2004 bis 2008 kommen die Zentren von 139 gastgebenden Einrichtungen auf Platz 19. Den ersten Platz belegte die FU Berlin, gefolgt von der HU Berlin und der LMU München. Eine komplette Liste der Gasteinrichtungen findet sich im Anhang des Jahresberichts 2008 (vgl. Tabelle 16) der Stiftung. Der vorliegende Bericht soll es ermöglichen, sich mit den Zentren vertraut zu machen: Im Teil Reflexionen (S. 49ff.) werden erneut Projekte und Aktivitäten vorgestellt, die einen Einblick in Themen, Fragestellungen und Ergebnisse der Arbeit der Zentren geben. Informationen zur laufenden Arbeit finden sich auf den Seiten 97ff., zu den institutionellen Grundlagen auf den Seiten 9ff. Der Vorstand der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin Ulrike Freitag, Manfred Krifka, Sigrid Weigel Berlin, im Mai 2011 8 Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Sigrid Weigel Vorstandsvorsitzende GWZ Berlin und Direktorin ZfL seit 1999 Ludwig M. Eichinger, Mannheim Leiter der Mitgliederversammlung seit 2003 vo r g e s c h i c h t e , s tat u s , p e r s p e k t i v e n Ulrike Freitag Vorstandsmitglied GWZ Berlin und Direktorin ZMO seit 2002 Manfred Krifka Vorstandsmitglied GWZ Berlin und Direktor ZAS seit 2000 Vorgeschichte, Status, Perspektiven Auf Grundlage der Empfehlungen des Wissenschaftsrats vom Juni 1991 und vom November 1994 initiierte der Wissenschaftssenator im Land Berlin Ende 1995 die Gründung des Vereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e. V. und übertrug ihm die Trägerschaft für drei Forschungszentren: das Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, das Zentrum Moderner Orient. Am 1. Januar 1996 nahmen die drei Zentren – nach vierjährigem Vorlauf in der von der Max-Planck-Gesellschaft eingerichteten und betreuten Fördergesellschaft Wissenschaftliche Neuvorhaben mbH – ihre Tätigkeit auf. Innerhalb der ersten zwölfjährigen Förderphase bis zum 31. Dezember 2007 wurden von den drei Zentren 394 Projekte im Rahmen von 47 Bewilligungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 75 Projekte im Rahmen von Einzelbewilligungen – u. a. der Alexander von Humboldt-Stiftung, des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der European Commission, der European Science Foundation, der Fritz Thyssen Stiftung, des Hauptstadtkulturfonds, des Instituts für Auslandsbeziehungen, der VolkswagenStiftung, der Kulturstiftung des Bundes, des Wissenschaftskollegs zu Berlin – bearbeitet. Für diese Forschungsarbeit wurden von den Zentren in dem gesamten Zeitraum Mittel in Höhe von mehr als 75 Millionen Euro eingeworben: Die Zuwendung des Landes Berlin betrug ca. 27 Millionen Euro, zudem konnten ca. 48 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben werden, davon 42 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ca. 6 Millionen Euro von weiteren Forschungsfördereinrichtungen. Die aktuelle Förderung durch das Land Berlin seit 1. Januar 2008 in der Grundausstattung, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Forschungsprogramme in der Ergänzungsausstattung sowie durch eine Reihe von Einzelbewilligungen nationaler und internationaler Fördereinrichtungen – wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Fritz Thyssen Stiftung, der VolkswagenStiftung, der European Commission oder der European Science Foundation – basiert auf einer Empfehlung des Wissenschaftsrats vom 30. Januar 2006. Seit ihrer Gründung kooperieren die Zentren eng mit den Berliner Universitäten, nicht zuletzt in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Gegenwärtig arbeiten ca. 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu Themen problemorientierter Grundlagenforschung an den 11 geisteswissenschaftliche zentren berlin Zentren. Die Forschung der Zentren ist trans- und interdisziplinär ausgerichtet; sie orientiert sich immer an wissenschaftlicher Exzellenz und erforscht akute, brennende und brisante Probleme der Gegenwart in historischer und theoretischer Perspektive. Eine an aktuellen Forschungsfragen orientierte Struktur erlaubt es, jederzeit neue Themen aufzugreifen und so zur Entwicklung der Geistes- und Kulturwissenschaften beitragen zu können. Nach der kurz- und mittelfristigen Forschungsplanung in den Jahren seit 1996 bzw. 2008 streben die Zentren nun die längerfristige Perspektive an. Organe In der Satzung des Trägervereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e. V. ist die Gremienstruktur festgelegt. Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und der Geschäftsführer. Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung beschließt die Grundzüge der Forschungspolitik der Zentren und wirkt in allen wesentlichen forschungspolitischen und finanziellen Angelegenheiten mit, insbesondere beschließt sie über die Bestellung des Vorstands, der Direktoren und der Wissenschaftlichen Beiräte sowie über die Bewirtschaftungsgrundsätze in der Grundausstattung. Im Berichtsjahr hat es zwei Wechsel in der Mitgliederversammlung gegeben: Mit der Neuwahl des Präsidiums der FU Berlin sowie des Präsidenten der HU Berlin endete somit auch im Sommer bzw. Herbst 2010 die Amtszeit von Prof. Ursula Lehmkuhl und von Prof. Christoph Markschies als Vertreterin und Vertreter der Universitäten in unserer Mitgliederversammlung. Die Zentren danken Prof. Lehmkuhl und Prof. Markschies für die aktive Unterstützung in den vergangenen Jahren. Die Vertretung der HU Berlin in der Mitgliederversammlung hat Prof. Michael Kämper-van den Boogaart, die der FU Berlin hat Prof. Werner Väth übernommen – letzterer zählt übrigens zu den zehn Akteuren, die am 4. Oktober 1995 den Verein Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin gründeten. 12 organe Christoph Markschies mit Spheniscus humboldti Der Mitgliederversammlung gehören an: Die Freie Universität Berlin vertreten durch die Erste Vizepräsidentin, Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl (bis Juli 2010) bzw. den Vizepräsidenten, Prof. Dr. Werner Väth (seit Juli 2010); Die Humboldt-Universität zu Berlin vertreten durch den Präsidenten, Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies (bis Oktober 2010) bzw. den Vizepräsidenten Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart (seit Mai 2011); Die Technische Universität Berlin vertreten durch Prof. Dr. Günter Abel; Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften vertreten durch den Wissenschaftsdirektor, Dr. Wolf-Hagen Krauth; Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz vertreten durch den Generalsekretär, Prof. Dr. Claudius Geisler; Das Institut für Deutsche Sprache, Mannheim vertreten durch den Direktor, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger, Versammlungsleiter; 13 geisteswissenschaftliche zentren berlin Die Gründungsdirektoren: Eberhard Lämmert (ZfL) Ewald Lang (ZAS) Peter Heine (ZMO) Die Gründungsdirektoren der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin Prof. em. Dr. Peter Heine, Prof. em. Dr. Dr. h.c. Eberhard Lämmert, Prof. em. Dr. Ewald Lang; Die Direktoren der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin Prof. Dr. Ulrike Freitag, Prof. Dr. Manfred Krifka, Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel. Der Mitgliederversammlung gehören als ständige Gäste an: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung vertreten durch Dr. Angelika Willms-Herget bzw. Dr. Karin Korn-Riedlinger (bis Januar 2011), Dr. Uta Grund (seit Februar 2011); Das Land Berlin vertreten durch Dr. Thomas Wißler und Dr. Ilona Baudis, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Die Mitgliederversammlung wurde im Berichtsjahr satzungsgemäß einmal, nämlich am 13. Dezember 2010, einberufen: Nach den Berichten über (1) die Tätigkeit des Vorstands, (2) die Arbeit in den Zentren und (3) die Jahresrechnung 2009 mit Gesamtausgaben in Höhe von 8.299.113,71 Euro – die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz Mönning Bachem GmbH & Co. KG, Hamburg, hatte nach Prüfung der Jahresrechnung eine Bescheinigung erteilt – wurde der Vorstand entlastet. Danach wurde der Wirtschaftsplan 2011 für die Grundausstattung vom Vorstand eingebracht und nach einer Diskussion einstimmig beschlossen. Erneut bestellt wurden Prof. Ludwig M. Eichinger, Direktor des Instituts für Deutsche Sprache, zum Leiter der Mitgliederversammlung der GWZ Berlin für den Zeitraum von 2011 bis 2013 und Prof. Manfred Krifka für den Zeitraum von 2011 bis 2015 zum Direktor des ZAS und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der GWZ Berlin; ebenso wurden 22 Mitglieder für die Wissenschaftlichen Beiräte der Zentren (s. u.) berufen. Schließlich wurde eine Satzungsänderung in fünf Paragraphen beschlossen. 14 b e i r ät e Karin Korn-Riedlinger Ilona Baudis Wolfgang Kreher Vorstand Der Vorstand des Trägervereins, der aus den Direktoren der drei Zentren bestehen soll, wird von der Mitgliederversammlung auf die Dauer von fünf Jahren bestellt, ihm gehören an: Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (Vorsitzende, seit 1999), Prof. Dr. Ulrike Freitag (seit 2002), Prof. Dr. Manfred Krifka (seit 2000). Geschäftsführer Als Geschäftsführer des Trägervereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin ist Wolfgang Kreher tätig. Wissenschaftliche Beiräte Die drei Wissenschaftlichen Beiräte sind im Rahmen der Qualitätssicherung beauftragt, die Zuwendungsgeber und die Leitung der Zentren bei grundlegenden fachlichen und fachübergreifenden Fragen zu beraten und die wissenschaftlichen Leistungen sowie die Entwicklungsplanung der Zentren regelmäßig zu bewerten – wobei der dazu abgefasste schriftliche Bericht die externe Evaluierung der drei Zentren ergänzt. Den Wissenschaftlichen Beiräten gehören international anerkannte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an, die den Zentren fachlich nahestehen. Von der Mitgliederversammlung wurden im Berichtsjahr je sieben Beiräte für das ZAS und für das ZfL sowie acht Beiräte für das ZMO für den Zeitraum von 2011 bis 2013 berufen bzw. erneut berufen. Ausgeschieden sind nach dreijähriger Beiratsmitgliedschaft Prof. Anson Rabinbach (Beirat ZfL) und Prof. Steven Vertovec (Beirat ZMO), ihnen dankten die Mitgliederversammlung sowie das ZfL und das ZMO für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Die Beiräte kamen im Berichtsjahr wie folgt zusammen: am 8. Januar und am 29. Juni 2010 für das ZMO, am 12./13. November 2010 für das ZAS. Die schriftlichen Berichte wurden, soweit bereits innerhalb des Beirats abgestimmt, der Mitgliederversammlung und den Zuwendungs- bzw. Projektgebern in der Grund- sowie Ergänzungsausstattung, dem Land Berlin und dem BMBF, vorgelegt. 15 geisteswissenschaftliche zentren berlin Jürgen Fohrmann Dieter Wunderlich Den Wissenschaftlichen Beiräten gehören somit an: Wissenschaftlicher Beirat ZAS Für den Zeitraum von 2009 bis 2011 wurde bestellt: Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, Department of Linguistics, University of Massachusetts, Amherst. Für den Zeitraum von 2010 bis 2012 wurde bestellt: Prof. Dr. Josef Bayer, Allgemeine und Germanistische Sprachwissenschaft, Universität Konstanz. Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt: Prof. em. Dr. Dieter Wunderlich (Vorsitzender), Institut für Sprache und Information, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Prof. Dr. Jonathan Harrington, Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung, Ludwig-Maximilians-Universität München; Prof. Dr. Helen de Hoop, Department of Linguistics, Centre for Language Studies, Radboud Universiteit Nijmegen; Prof. Dr. Angelika Kratzer, Department of Linguistics, University of Massachusetts, Amherst; Prof. Dr. Maria Polinsky, Department of Linguistics, Harvard University, Cambridge, Ma.; Prof. Dr. Marga Reis, Deutsches Seminar, Universität Tübingen; Prof. Dr. Rosemarie Tracy, Seminar für Englische Philologie, Universität Mannheim. Wissenschaftlicher Beirat ZfL Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt: Prof. Dr. Jürgen Fohrmann (Vorsitzender), Rektor der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn; Prof. Dr. Rodolphe Gasché, Department of Comparative Literature, University at Buffalo; Prof. Dr. Michael Hagner, Wissenschaftsforschung/ETH Zentrum RAC, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich; Prof. Caroline Jones, PhD, History, Theory and Criticism Section, Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, Ma.; Prof. Dr. Helmut Lethen (stv. Vorsitzender), Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK), Wien; Prof. Dr. Vivian Liska, Universität Antwerpen; Prof. Dr. Monika Wagner, Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg. 16 b e i r ät e Martin van Bruinessen Wissenschaftlicher Beirat ZMO Für den Zeitraum von 2009 bis 2011 wurde bestellt: Prof. Dr. Christophe Jaffrelot, Directeur de recherche, Centre d’études et de recherches internationales, Paris. Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt: Prof. Dr. Dr. h.c. Martin von Bruinessen (Vorsitzender), Faculty of Arts, University of Utrecht; Prof. Dr. Ingeborg Baldauf (stv. Vorsitzende), Zentralasien-Seminar, HumboldtUniversität zu Berlin; Prof. Dr. William Gervase Clarence-Smith, Department of History, School of Oriental and African Studies (SOAS), University of London; Prof. em. Dr. Werner Ende, Universität Freiburg; Nina Grunenberg, DIE ZEIT, Hamburg; Prof. Dr. Chris Hann, Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Halle an der Saale; Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn/Berlin; Prof. Dr. Achim von Oppen, Geschichte Afrikas, Universität Bayreuth. 17 Hermann Glöckner: Kreideschwünge auf einer Schultafel, 1981 finanzierung, projekte, personal Finanzierung, Projekte, Personal Im Jahr 2010 wurden seitens der GWZ Berlin Mittel in Höhe von 8.581.254,10 Euro für die Forschungsaufgaben der Zentren bei den Zuwendungs- und Projektgebern abgerufen.1 Davon betrugen die Ausgaben • aus der Zuwendung des Landes Berlin 2.598.502,74 Euro für die Grundausstattung 2, • aus den Mitteln der Ergänzungsausstattung 3 4.212.656,29 Euro – davon 4.206.725,09 Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und 5.931,20 Euro aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Veröffentlichung von Projektergebnissen der ersten Forschungsphase der GWZ Berlin bis 2007, womit zugleich alle Projekte dieser Förderlinie der Deutschen Forschungsgemeinschaft abgeschlossen wurden, • aus den Mitteln von Einzelbewilligungen (Drittmittel) – des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 4, der Deutschen Forschungsgemeinschaft 5, der VolkswagenStif1 Alle Angaben zu den Finanzmitteln der GWZ Berlin basieren auf den Ausgaben. Die aufgeführten Mittel der Ausgaben liegen somit i. d. R. unter der eigentlichen Bewilligungshöhe. 2 Im Jahr 2010 betrug die Zuwendung des Landes Berlin 2.640.000,00 Euro. Zudem wurden von den Zentren eigene Einnahmen in Höhe von 32.923,88 Euro (z. B. aus Veröffentlichungen und Vermietungen) erzielt. 3 Anstelle der bisherigen Ergänzungsausstattung im Rahmen der Projektförderung der DFG in den Jahren 1996 bis 2007 werden ab 2008 seitens des BMBF die drei folgenden sechsjährigen Forschungsprogramme finanziert: Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs (ZAS), Europäische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte (ZfL) und Muslimische Welten: Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen des Globalen (ZMO). 4 Für das Forschungsvorhaben Topographie pluraler Kulturen Europas, in Rücksicht auf die ‚Verschiebung Europas nach Osten‘ sowie das Forschungsvorhaben Verbundprojekt: Übertragungswissen – Wissensübertragung. Zur Geschichte und Aktualität des Transfers zwischen Lebens- und Geisteswissenschaften am ZfL und das Forschungsvorhaben Europa finden: Vermessung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten am ZMO. 5 Für das wissenschaftliche Netzwerk Semantik, für die Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren sowie für die Forschungsvorhaben A comparative study of downstep by phrases in German, downstep by focus in Mandarin Chinese, and downstep by tones in Yoruba sowie Vagueness, Approximation, and Granularity (VAAG) sowie Phonology-Syntax Interface in Bantu Languages, für das Forschungsvorhaben Development of prosodic competence in early first language acquisition: Behavioral and neurophysiological investigation, für das Forschungsvorhaben Syntax/ Semantik-Konfigurationen in Relativsätzen mit externen und internen Köpfen, für das Forschungsvorhaben Sprechart: Sprecherspezifische Artikulation als Adaption an individuelle Vokaltraktgeometrien jeweils am ZAS; für die Forschungsvorhaben Figurationen des Märtyrers in nahöstlichen und europäischen Kulturen: das Nachleben traditioneller Märtyrerkulturen in der Gegenwart sowie Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum, 1900–1930 sowie für die Förderung eines Gastaufenthaltes von Professor Dr. José Maria Gonzalez Garcia jeweils am ZfL; für das Teilprojekt A 05 am ZMO Europa-Repräsentationen und transnationale Öffentlichkeiten im Vergleich: Europa, arabische Welt, Russland, 1850er–1910er Jahre und 1990er Jahre bzw. für das Teilprojekt A 07 am ZMO Arabische Identitätspolitik – Identitätspolitik in Neuordnungsprozessen in Marokko und Irak jeweils im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 640 an der HU Berlin, für das Forschungsvorhaben Die Polygamiedebatte in der Spätphase des Osmanischen Reiches als Teil der Reformdebatte, für das Forschungsvorhaben Islamic pathways of reform: The reception of Ibn Taymiyya between the 16th–18th centuries, für die internationale wissenschaftliche Veranstaltung Under Construction. The Material and Symbolic Meaning of Architecture and Infrastructure in the Gulf Region (jeweils am ZMO). 19 geisteswissenschaftliche zentren berlin tung 6, der European Commission und Cost Office 7, der Investitionsbank Berlin 8, der Graduate School Muslim Cultures and Societies 9, der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur 10, der Alexander von Humboldt-Stiftung 11, des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes 12, der European Science Foundation 13, der Universität Amsterdam 14, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich 15, der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft 16 – für 56 Projekte insgesamt 1.770.095,07 Euro. Die Ausgaben aus der Zuwendung des Landes Berlin für die Grundausstattung in Höhe von 2.598.502,74 Euro dienten zur Deckung von • Personalausgaben in Höhe von 1.612.368,43 Euro und • Sächlichen Verwaltungsausgaben in Höhe von 986.134,31 Euro 17. Mit den Personal- und Sachmitteln der Grundausstattung konnten im Jahr 2010 zum einen im Durchschnitt 26,5 Stellen besetzt werden – bei 30,5 möglichen Stellen lt. Stellenplan ab 2008 bzw. bei 33,5 möglichen Stellen lt. Stellenplan bis 2007. Zur Erinnerung: Die Stellenabsenkung wurde mit Beginn des Haushaltsjahres 2008 notwendig, da aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen seit 1996 (Tarifergebnisse, Umsatzsteuer, Inflationsrate, Bewirtschaftung der Arbeitsorte) bei gleichzeitiger Konstanz der Zuwendung des Landes Berlin seit Gründung der Zentren im Jahr 1996 der Stellenplan nicht mehr im vollen Umfang zu besetzen war, um nicht massiv in den Bereich der Sachmittel einschneiden zu müssen. Die Mitgliederversammlung, der Vorstand sowie die Wissenschaftlichen Beiräte der Zentren hatten deshalb im Jahr 2009 beim Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung um einen moderaten Mittelaufwuchs ersucht, der die allgemeinen Kostensteige6 Für das Forschungsvorhaben Generationen in der Erbengesellschaft sowie für das Statussymposium Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften – Expertisen für das 21. Jahrhundert, für das gemeinsam mit der Fritz Thyssen Stiftung geförderte Forschungsvorhaben Synergie. Technik und Glaube in der Silvia Orthodoxa (jeweils am ZfL); für das Forschungsvorhaben Languages of Southwest Ambrym am ZAS und für den Workshop zur Vorbereitung des Vorhabens Negotiating Islam in African Public Spheres am ZMO. 7 Für das Forschungsvorhaben Comenius: „Friendly Resources for Playful Speech Therapy“ am ZAS und das Marie Curie Intra-European Fellowship Literature and Perception. On the Aesthetic Phenomenology of Central European Modernism am ZfL. 8 Für das Forschungsvorhaben Dialogfähige Non-Player-Characters für natürliche Spielumgebungen (KomParse). 9 Für das Forschungsvorhaben am ZMO Kulturalisierung religiöser Praxis. Debatten und Ambivalenzen islamischer Heiligkeit in Äthiopien im Rahmen der Exzellenzinitiative der Freien Universität Berlin. 10 Für das Forschungsvorhaben Crosslinguistic Language Diagnosis (CLAD) am ZAS. 11 Für Stipendiaten und Betreuungszuschüsse am ZAS, ZfL bzw. ZMO sowie für das TransCoop Programm am ZAS. 12 Für Forschungs- und Arbeitsaufenthalte ausländischer Hochschullehrer und Wissenschaftler am ZfL und ZMO. 13 Für das Forschungsvorhaben Children’s linguistic performance (Cost A33) und die Training School zu diesem Forschungsvorhaben am ZAS sowie für den Workshop Vague Quantities and Vague Quantifiers für die Publikation des Buches Vagueness in Communication. 14 Für den Workshop Configurations of Muslim Traditions in European Secular Public Spheres am ZMO. 15 Für das Research Colloquium Identifying New Themes in South Asian History am ZMO. 16 Für die Redaktion der Zeitschrift für Sprachwissenschaft. 17 Die Differenz zwischen dem Plan und den realen Ausgaben bei den Personalausgaben (1.737.900,00 Euro zu 1.612.368,43 Euro) und den Sächlichen Verwaltungsausgaben (919.300,00 Euro zu 986.134,31 Euro) ergibt sich aus der Fluktuation, der Wahrnehmung von Vertretungsprofessuren und Gastaufenthalten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Zentren, die zum Zeitpunkt der Planung für das Haushaltsjahr 2010 für die Grundausstattung im Sommer 2009 noch nicht absehbar waren, wobei die dadurch frei gewordenen Mittel aufgrund der Unterfinanzierung der Zentren in die Sächlichen Verwaltungsausgaben geflossen sind. 20 finanzierung, projekte, personal rungen zumindest partiell kompensiert hätte; jedoch konnte der Senator dem Ersuchen nicht entsprechen. Die Zentren sehen somit die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung weiterhin in der Verantwortung, einen angemessenen Mittelaufwuchs ab dem Haushaltsjahr 2012 zu realisieren. Zum anderen konnten mit den Personal- und Sachmitteln der Grundausstattung die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, u. a. die insgesamt 60 Forschungsprojekte der Ergänzungsausstattung und der Einzelbewilligungen zu bearbeiten sowie Veröffentlichungen, Bildungsangebote und Veranstaltungen zur Präsentation von Forschungsergebnissen zum Teil mitzurealisieren, die Bestände der drei Bibliotheken zu erhalten bzw. zu erweitern, die Standorte Schützenstraße in Berlin-Mitte und Mittelhof im Kirchweg in Berlin-Nikolassee zu bewirtschaften sowie die IT-Ausstattung zu verbessern – wobei im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung des Kirchwegs nochmals festzuhalten ist, dass die Zentren mit der sachgerechten Pflege des Gartendenkmals Mittelhof finanziell überfordert sind und hier gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung über alternative bzw. zusätzliche Finanzquellen nachgedacht werden muss. Auf der Basis der Grundausstattungsmittel wird also die Arbeitsfähigkeit der Zentren gewährleistet und die Einwerbung und Bewirtschaftung aller weiteren Mittel in der Ergänzungsausstattung sowie im Rahmen von Einzelbewilligungen erst ermöglicht, die dann wiederum als Personal- und/oder Sachmittel direkt den einzelnen Projekten zur Verfügung stehen. 18 Die Mittel der Grundausstattung, der Ergänzungsausstattung und der Einzelbewilligungen wurden von den Zentren im Berichtsjahr 2010 wie folgt abgerufen: 2010 Grundausstattung Ergänzungsausstattung Land Berlin BMBF Einzelbewilligung Gesamt DFG ZAS ZfL ZMO Zentral 394.112,44 1.217.217,08 599.468,45 1.762.566,88 * 570.177,87 1.226.941,13 1.034.743,98 5.931,20 493.695,81 834.183,09 441.984,12 232,05 2.105.025,33 3.196.218,42 2.245.034,32 1.034.976,03 Gesamt 2.598.502,74 5.931,20 1.770.095,07 8.581.254,10 4.206.725,09 * Anmerkung: Die Steigerung des Anteils des Landes Berlin in der Grundausstattung im Vergleich zu den Jahren seit 1996, die sich hier insbesondere im Bereich der zentral bewirtschafteten Mittel niederschlägt (im Jahr 2009 waren es noch 677.816,13 Euro), geht auf die zusätzliche Etatisierung von Mietkosten in Höhe von 400.0000,00 Euro für die Unterkunft der Zentren ab 2010 zurück. Im Zeitraum vom 1. Januar 1996 bis 30. November 2006 waren die Zentren mietfrei untergebracht bzw. mussten im Zeitraum vom 1. Dezember 2006 bis 31. Dezember 2009 keine Miete zahlen. 18 Über die Projektbearbeitung und -ergebnisse informieren die Zentren auf den Seiten 97ff. 21 geisteswissenschaftliche zentren berlin Ein Überblick zu den abgerufenen Mitteln der Einzelbewilligungen, deren Anteil im Berichtsjahr bei 21 % des Gesamthaushaltes der Zentren lag, ist der Abbildung unten zu entnehmen, aus der auch die Dynamik von Projektbeantragung bzw. -bewilligung und Projektbearbeitung der Zentren sichtbar wird. Zuwendungsgeber der Einzelbewilligungen in den Jahren 2008, 2009 und 2010 Angaben in Euro 700.000 DFG EU Bund 600.000 500.000 Stiftungen 400.000 300.000 200.000 100.000 Sonstige 0 2008 2009 2010 Betrachtet man die Projektarbeit der Zentren etwas näher, so zeigt sich, dass die Struktur der Zentren ideale Laborbedingungen für innovative geisteswissenschaftliche Forschungen bietet und besonders gut geeignet ist für die vom Wissenschaftsrat empfohlene interdisziplinäre Ausrichtung und für teamförmig organisierte Forschung, die es ermöglicht, aktuelle Problemstellungen mit empirischer, quellenbezogener und theoriegestützter Forschung zu verbinden und diese in je wechselnden, themenadäquaten Untersuchungsanordnungen, zuweilen auch im Kontext längerer Forschungsreisen, durchzuführen. Dadurch dass die Wissenschaftler befristet und in der Mehrzahl projektgebunden in den Zentren arbeiteten 19 – was jedoch mit Blick beispielsweise auf eine längerfristige Forschungsplanung und die Entwicklung der Zentren auch nicht unproblematisch ist –, findet ein permanenter personeller Austausch mit den Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen statt. Zudem wird die Kooperation mit den Universitäten durch gemeinsame 19 Von allen Beschäftigten, die per 31. Dezember 2010 an den Zentren tätig waren, wurden 54 % ab dem Jahr 2008 neu eingestellt. 22 finanzierung, projekte, personal Forschungsprojekte, die Einbindung von Universitätskollegen als Projektleiter und die Übernahme von Vertretungsprofessuren durch GWZ-Mitarbeiter verstärkt. Während dies die ständige Rückkopplung mit den „Mutterfächern“ bzw. „Herkunftsdisziplinen“ garantiert, ermöglicht die institutionelle und administrative Autonomie der Zentren dagegen eine flexible, allein an den jeweiligen Forschungszielen orientierte Zusammenarbeit von Experten. Die wechselseitige Verstärkung der hier knapp beschriebenen Prozesse wird auch von den Ergebnissen einer Studie gestützt, die den Verbleib der ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Zentren in den Blick nahm (s. Seite 25ff.). Zum 31. Dezember 2010 waren in den Zentren insgesamt 108 Stellen (ohne studentische Hilfskräfte) besetzt – 27 Stellen aus Mitteln der Grundausstattung und 81 Stellen aus Mitteln der Ergänzungsausstattung sowie aus Einzelbewilligungen. Der Personalbestand lag hingegen zum Jahresende 2010 bei 187 Beschäftigten – darunter 3 Direktoren, 1 Geschäftsführer, 88 Wissenschaftler/innen, 11 Stipendiaten, 4 Angestellte der Verwaltung, 24 wissenschaftlich-technische Mitarbeiter/innen und 56 studentische Hilfskräfte, überwiegend Studierende der Berliner Universitäten –, bei einem Anteil der befristet Beschäftigten von insgesamt 94,65 %, wobei der Anteil der befristeten Wissenschaftlerstellen bei 100% lag. Die Differenz zur Anzahl der Planstellen bzw. zu den bewilligten Stellen ergibt sich aus Teilzeitbeschäftigungen und der großen Zahl studentischer Hilfskräfte. Im Berichtsjahr wurden 89 Anstellungsverhältnisse geschlossen, 69 Beschäftigte verließen die Zentren (jeweils incl. studentischer Hilfskräfte). Der Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Leitungspositionen lag per 31. Dezember 2010 bei 40 %, in der Gruppe der wissenschaftlich Beschäftigten bei 59,8 % und mit Blick auf das Gesamtpersonal bei 63,3 %. 23 u n d wa s m a c h s t d u j e t z t s o ? „Und was machst du jetzt so?“ Zu den Karriereverläufen der ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GWZ Berlin Wenn sich frühere Kollegen nach längerer Zeit begegnen, dann steht oft die unausweichliche Frage im Raum: „Und was machst du jetzt so?“ Wir sind dieser Frage im Jahr 2010 – weniger despektierlich als vielmehr dem reinen Inhalt nach – im Rahmen einer soziologischen Untersuchung für das frühere wissenschaftliche Personal der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin nachgegangen. Und so wurde aus Vermutungen empirisch gestützte Gewissheit, wenngleich dann doch die konkreten Ergebnisse in ihrer Prägnanz überraschten. Kurzum. Die Ergebnisse unserer Untersuchung könnte man wie folgt zusammenfassen: Tätigkeit an einer Universität überwiegt nach dem Ausscheiden aus den Zentren! Jede bzw. jeder Dritte schafft den Sprung auf eine Professur! Jede bzw. jeder Fünfte ist ein „International“! In den ersten 15 Jahren des Bestehens der GWZ Berlin haben sich von 1996 bis 2010 die Zahl der geförderten Projekte und der Umfang der eingeworbenen Fördermittel auf Basis einer über die Jahre nahezu gleichbleibenden Zuwendung des Landes Berlin kontinuierlich erhöht: von anfangs 35 Projekten mit einem Förderumfang von 4,3 Mio. Euro auf 60 Projekte mit einem Förderumfang von ca. 8,6 Mio. Euro20. Zugleich stieg die Zahl der in den Zentren beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von insgesamt 68 auf 129. Entwicklung der Fördermittel für die GWZ Berlin, 1996 bis 2010 Quelle: GWZ Berlin 9.000.000 8.000.000 7.000.000 6.000.000 5.000.000 4.000.000 3.000.000 2.000.000 1.000.000 0 6 199 7 199 8 199 9 199 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 20 Jeweils incl. der Zuwendung des Landes Berlin. 25 4.000.000 9 8 7 6 00 001 002 003 004 005 006 007 008 009 010 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 199 199 199 199 20 geisteswissenschaftliche zentren berlin Wissenschaftliches Personal (incl. Stipendiatinnen und Stipendiaten) an den GWZ Berlin, 1996 bis 2010 Quelle: GWZ Berlin 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 6 199 7 199 8 199 9 199 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 Wissenschaftlerinnen Wissenschaftler Bisher standen überwiegend die Fördermittelentwicklung sowie die Zahl der Projekte und die Projektergebnisse der Zentren im Blickpunkt des Interesses der Zuwendungsgeber und Begutachtungsgremien, der wissenschaftlichen Öffentlichkeit und der Zentren selbst, weniger die Karriereverläufe von (ehemaligen) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Für die weitere strategische Ausrichtung der Zentren ist es jedoch ebenso wichtig, auch die Karrieren der Ehemaligen genauer zu verfolgen, um so Hinweise auf die Wirkung vorhandener Strukturen und die Exzellenz der laufenden Forschungsprogramme zu erhalten und um gegebenenfalls verändernd in diese eingreifen zu können. Im Rahmen einer Verbleibstudie wurde deshalb im Zeitraum von Juni bis Dezember 2010 untersucht, welche beruflichen Positionen die 231 von 1996 bis 2010 aus den Zentren ausgeschiedenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anschließend eingenommen haben, in welchen beruflichen Feldern sie im Jahre 2010 beschäftigt waren bzw. sind und welche Tätigkeiten sie an welchen Orten bzw. in welchen Ländern ausübten. Um einen möglichst vollständigen Überblick zu erhalten, wurden mehrere Rechercheverfahren kombiniert: Online-Recherchen, telefonische Befragungen, Expertengespräche mit einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, schriftliche Nachfragen via E-Mail, Suche in den Mitarbeiterdatenbanken der jeweiligen Zentren sowie einschlägiger Institutionen in Bildung, Kultur und Wissenschaft. Im Zuge der Recherche konnte der Verbleib für 188 der 231 Ehemaligen (dies entspricht 81% der Grundgesamtheit) ermittelt werden. Im Vergleich zu den sonst bei Verbleibstudien üblichen schriftlichen Befragungen, die Rücklaufquoten von 35% selten überschreiten, erbrachte unsere Erhebung also ein vergleichsweise vollständiges Bild. Im Folgenden sollen ausgewählte Befunde der Untersuchung in zwei Thesen dargestellt werden. 26 u n d wa s m a c h s t d u j e t z t s o ? I. Die ehemals Beschäftigten setzen ihre Karriere auch nach ihrem Ausscheiden aus den Zentren zum großen Teil im Bereich von Wissenschaft und Forschung fort, zumeist an einer Universität, wobei jede bzw. jeder Dritte aller Ehemaligen den Sprung auf eine Professur schafft! Nahezu alle Ehemaligen der Zentren, für die ein Wert ermittelt werden konnte und die darüber hinaus dem Arbeitsmarkt noch zur Verfügung stehen,21 setzen Ihre Karriere erfolgreich fort. Ein sehr großer Teil – 144 (69%) von 20922 – war nach Beendigung der Tätigkeit an den Zentren auch weiterhin in Wissenschaft und Forschung beschäftigt, beispielsweise an einer Universität, einer Hochschule oder einer außeruniversitären Forschungseinrichtung. Wiederum die Mehrheit davon – 120 (83%) von 144 – setzte ihre wissenschaftliche Laufbahn an einer Universität fort, wobei 72 der Ehemaligen inzwischen den Ruf auf eine Professur angenommen haben – das sind 43% der von uns aufgefundenen bzw. 34% aller Ehemaligen, also bei vorsichtiger Betrachtungsweise jede bzw. jeder Dritte. Wir können damit festhalten, dass es den meisten Ehemaligen gelingt, hinsichtlich des Qualifikationsniveaus in eine vergleichbare bzw. höherwertige Tätigkeit zu wechseln. Es zeigt sich, dass die aus den Zentren ausscheidenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über sehr gute Arbeitsmarkt- und Karrierechancen verfügen und dass sie ihre berufliche Entwicklung zu einem hohen Prozentsatz in Wissenschaft und Forschung fortsetzen. Auch wenn keine Daten speziell zur Erwerbslosigkeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erhoben wurden, mit denen solche Zusammenhänge geprüft werden können, scheint das Risiko gering, nach einer Tätigkeit an den Zentren über längere Phasen hinweg erwerbslos zu sein. Ob und inwiefern diese berufsbiographischen Erfolge in erster Linie mit einer Tätigkeit an den Zentren verknüpft sind, lässt sich allein auf Basis der erhobenen Daten nicht beantworten. Es erscheint jedoch nicht unplausibel, darin eine relevante Einflussgröße zu sehen, denn offenbar bieten die interdisziplinäre Arbeitsweise in zeitlich befristeten und gut ausgestatteten Forschungsprojekten sowie die Kooperationen und der nicht nur personelle Austausch mit zahlreichen nationalen und internationalen Forscherinnen und Forschern bzw. einschlägigen Einrichtungen, eingeschlossen die Lehrtätigkeit und längerfristige Forschungsaufenthalte, eine hervorragende Basis für innovative geisteswissenschaftliche Forschungen und damit auch für die berufliche Entwicklung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 21 Also ohne verrentete bzw. bereits verstorbene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 22 Jeweils ohne verrentete bzw. bereits verstorbene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 27 geisteswissenschaftliche zentren berlin Gegenwärtige berufliche Positionierung der Ehemaligen Quelle: Eigene Berechnungen Daniel Schönefeld Wissenschaft auf einer Professur | 72 Wissenschaft an anderer Stelle | 72 Wissenschaft auf einer Professur | 72 Wissenschaft an anderer Stelle | 72 außerhalb der Wissenschaft | 21 arbeitsuchend | 1 außerhalb der Wissenschaft | 21 verrentet | 14 arbeitsuchend | 1 verstorben | 8 keine Angaben verrentet | 14 | 43 verstorben | 8 keine Angaben | 43 Arbeitskontexte der im Wissenschaftsbereich Beschäftigten Quelle: Eigene Berechnungen Daniel Schönefeld an einer Universität | 120 an einer Hochschule | 3 an einer Universität | 120 an einer Hochschule | 3 an einem Forschungszentrum | 13 selbstständig an einem Forschungszentrum ohne institutionelle Anbindung| 13 |8 selbstständig ohne institutionelle Anbindung | 8 28 u n d wa s m a c h s t d u j e t z t s o ? II. Die drei Zentren erweisen sich als Orte internationalisierter und international vernetzter Wissenschaft! Die Zentren weisen eine vergleichsweise starke interkulturelle Öffnung auf. Dies hängt zum einen mit der Ausrichtung zahlreicher Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte auf internationale Fragestellungen zusammen, die mit Experten aus den jeweiligen Regionen bearbeitet werden. Zum anderen genießen die Zentren nicht nur in Deutschland, sondern auch international ein hohes Maß an Anerkennung und gelten deshalb als beliebte Anlaufstelle auswärtiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, was auch durch ein Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung im Bereich Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften belegt wurde. Demnach gehören die Zentren zu den attraktivsten Adressen für ausländische Spitzenwissenschaftler: Im Zeitraum von 2004 bis 2008 liegen sie auf Platz 19 von 139 gastgebenden Einrichtungen, wobei den ersten Platz die FU Berlin belegte, gefolgt von der HU Berlin und der LMU München.23 Diese Offenheit bzw. internationale Orientierung der Zentren spiegelt sich zunächst in der Zahl der Incomings wider, zugleich aber auch in der Wahl der Anschlusstätigkeiten durch die ausscheidenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt kamen 45 (19%) aller ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland an die Zentren, vor allem aus den USA, der Schweiz, Frankreich und Japan.24 Herkunft aller ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Quelle: Eigene Berechnungen Daniel Schönefeld Herkunft GWZ Berlin national 186 81% international 45 19% Summe 231 100% Auch die Quote der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die nach ihrer Tätigkeit an den Zentren an eine wissenschaftliche Einrichtung ins Ausland wechselten, ist vergleichsweise hoch: Innerhalb des Zeitraums von 1996 bis 2010 haben 31 Ehemalige eine Tätigkeit im Ausland aufgenommen. Das verweist auf gute Chancen der Forscherinnen und Forscher der Zentren, wenn sie sich auf den zunehmend international strukturierten 23 Eine komplette Liste der Gasteinrichtungen findet sich im Anhang des Jahresberichts 2008 der Alexander von Humboldt-Stiftung (vgl. Tabelle 16). Weitere Informationen zum Thema können dem Newsletter 3/2009 der Alexander von Humboldt-Stiftung entnommen werden. 24 Allein im Jahr 2010 forschten 36 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (28%) an den Zentren, die meisten kamen aus Frankreich. 29 geisteswissenschaftliche zentren berlin Arbeitsmärkten für Akademiker bewerben. Bei den 31 Outgoings handelt es sich keineswegs ausschließlich um Rückkehrer, die in ihre Herkunftsinstitutionen und Heimatländer zurückgegangen sind, sondern mehrheitlich um deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, und zwar in einem Verhältnis von 17 zu 14. Arbeitsorte (Länder) der wissenschaftlich tätigen Ehemaligen Quelle: Eigene Berechnungen Daniel Schönefeld Arbeitsort GWZ Berlin in Deutschland 113 78% im Ausland 31 22% Summe 144 100% Ausblick Diese ersten deskriptiven Analysen zeigen, dass sich die Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin nicht nur fest etabliert haben, sondern auch sehr erfolgreich in ihren jeweiligen Forschungsfeldern arbeiten und aktiv zur Entwicklung der Geistes- und Kulturwissenschaften beitragen. Sowohl in der nationalen wie auch in der internationalen Wissenschaftslandschaft zu einer der ersten Adressen geworden, befördern die Zentren Forschung und Lehre und somit die akademischen Karrieren zahlreicher (Nachwuchs-) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Um dem „Erfolgsgeheimnis“ der Zentren weiter auf die Spur kommen zu können, sollen in den nächsten Jahren die hier praktizierten Arbeitsweisen und Kommunikationsformen als strukturelle Bedingungen für exzellente Forschung genauer beleuchtet, systematischer reflektiert und vor allem auch nachhaltig weiterentwickelt werden. Wolfgang Kreher, Daniel Schönefeld 30 fa k t e n u nd d at e n Eberhard Lämmert Fakten und Daten Ehrung und Preise Professor Dr. Dr. h.c. Eberhard Lämmert, Gründungsdirektor des ZfL und Vorstandsvorsitzender der GWZ Berlin von 1996 bis 1999, wurde in Anerkennung seiner außerordentlichen wissenschaftlichen Lebensleistung die Ehrenmitgliedschaft der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften verliehen, die höchste Auszeichnung der Akademie. Dr. Heike Liebau (ZMO) hat für die Veröffentlichung Die indischen Mitarbeiter der Tranquebarmission (1706–1845). Katecheten, Schulmeister, Übersetzer (Walter de Gruyter) den Geisteswissenschaften International – Preis zur Förderung der Übersetzung geisteswissenschaftlicher Literatur 2010 erhalten. Mit dem Preis werden vom Börsenverein, der Fritz Thyssen Stiftung, der VG Wort und dem Auswärtigem Amt herausragende geistes- und sozialwissenschaftliche Werke in deutscher Sprache ausgezeichnet. PD Dr. Steffen Wippel (ZMO) hat für seine Habilitation Territorialisierungen und Regionalisierungen im nordwestlichen Afrika. Wirtschaft, Politik und Raum in den marrokanisch-mauretanischen Beziehungen den Habilitationspreis des Universitätsbundes Erlangen-Nürnberg erhalten. Rufe Dr. habil. Christine Blättler, von 2001–2003 wissenschaftliche Redakteurin des Vorhabens Ästhetische Grundbegriffe am ZfL und von 2003 bis 2009/2010 dort assoziierte Mitarbeiterin mit einem Forschungsstipendium des Schweizerischen Nationalfonds, hat einen Ruf auf die W2-Professur für Wissenschaftsphilosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel erhalten und angenommen. Christine Blättler forschte am ZfL zuletzt zur epistemischen Figur der Serie (Projekt Serialität) und habilitierte sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam. 31 geisteswissenschaftliche zentren berlin Dr. habil. Justus Fetscher (ZfL) hat einen Ruf auf eine W3-Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Seminar für Deutsche Philologie der Universität Mannheim erhalten, wo er seit dem Wintersemester 2010/11 lehrt. Justus Fetscher hat an der Freien Universität Berlin im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft promoviert („Verzeichnungen. Kleists „Amphitryon“ und seine Umschrift bei Goethe und Hofmannsthal“) und 2009 am dortigen Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften mit der Arbeit „Bruchstückwerke. Stationen einer Ästhetik des Fragments (1790–1970)“ habilitiert. 1990–1995 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der FU Berlin. Dreimal hatte er Gastprofessuren in den USA inne: 1996 an der University of Virginia in Charlottesville/Virginia, 1999 an der University of Chicago und 2009 am Department of Germanic and Slavic Languages der Vanderbilt University in Nashville/Tennessee. Vom Sommersemester 2009 bis einschließlich Sommersemester 2010 vertrat er einen Lehrstuhl am Institut für Literaturwissenschaft der Technischen Universität Berlin . Von 1999 bis 2008 war er (mit Unterbrechungen) Mitarbeiter bei den ZfL-Projekten Archäologie der Moderne. Eine Mediengeschichte der europäischen Avantgarde und Der Umbau hinter der Restauration. Eine Mediengeschichte der Nachkriegszeit. Dr. habil. Hans-Martin Gärtner, stellvertretender Direktor des ZAS, hat einen Ruf auf eine W3-Professur für Allgemeine Sprachwissenschaft der Universität Bielefeld abgelehnt. Dr. Esther Kilchmann (ZfL) hat einen Ruf auf die Juniorprofessur für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg erhalten und angenommen. Esther Kilchmann promovierte 2007 mit der Arbeit „Verwerfungen in der Einheit. Geschichten von Nation und Familie um 1840“ (Fink 2009) an der Universität Zürich und war von 2007 – 2010 am ZfL als wissenschaftliche Mitarbeiterin im vom BMBF geförderten Projekt Topographie pluraler Kulturen Europas, in Rücksicht auf die „Verschiebung Europas nach Osten“ tätig. 32 fa k t e n u nd d at e n Habilitationen Name, Zentrum Titel der Schrift Hildegard Kernmayer, ZfL Poetiken der Identität. Textualitäten der Wahrnehmung. Epistemische Konstellationen und ästhetische Verfahren der literarischen Moderne Anne-Kathrin Reulecke, Täuschend, ähnlich. Fälschung und Plagiat als ZfL Figuren des Wissens in Künsten und Wissenschaften. Eine philologisch-kulturwissenschaftliche Studie Stefan Willer, Das Erbe in der literarischen Kultur der ZfL Moderne. Grundlagen und Fallgeschichten Steffen Wippel, Territorialisierungen und Regionalisierungen ZMO im nordwestlichen Afrika. Wirtschaft, Politik und Raum in den marokkanisch-mauretanischen Beziehungen Hochschule Karl-FranzensUniversität Graz TU Berlin TU Berlin Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg Promotionen Name, Zentrum Hatsuki Aishima, ZMO Titel der Dissertation ‘Abd al-Halim Mahmud (1910–78) and his audiences: mass media and the transformation of islamic learning in contemporary Egypt Jeanne Féaux de la Croix, Moral geographies in Kyrgyzstan: how ZMO pastures, dams and holy sites matter in striving for a good life Milena Kuehnast, Processing negative imperatives in ZAS Bulgarian – Evidence from normal, aphasic and child language Christian Luckscheiter, Ortsschriften Peter Handkes ZfL Sophie Roche, Domesticating youth. The youth bulge of ZMO post-civil war Tajikistan Hochschule St. Antony’s College, Oxford, UK Universität St. Andrews, Schottland U Potsdam TU Berlin Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg 33 geisteswissenschaftliche zentren berlin Forschergruppe ZMO: Bettina Gräf Samuli Schielke Vanessa Díaz Leyla von Mende Knut Graw Aïssatou Mbodj Daniela Swarowsky Nachwuchsforschergruppe am ZMO Am 1. Juni nahm die Nachwuchsforschergruppe Europa finden –Vermessung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten ihre Arbeit am ZMO auf. Europa finden ist ein ethnologisch und historisch ausgerichtetes interdisziplinäres Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Zeitraum von 2010 bis 2014 finanziert wird. Ziel des Projekts ist es, ein interdisziplinäres, empirisch fundiertes und theoretisch reflektiertes Verständnis von den Auseinandersetzungen mit „Europa“ als einer Metonymie des Möglichen zu gewinnen, und zwar sowohl in ihren bejahenden als auch in ihren negierenden Formen. In Folge der kolonialen Expansion und der postkolonialen Abhängigkeiten finden sich Menschen in großen Teilen der Welt in einer Situation, wo die Suche nach gesellschaftlichen Reformen und einem besseren Leben stets mit einem Vergleich mit Europa verbunden ist. „Europa“ steht folglich immer wieder für das, was Menschen in ihrer eigenen Gesellschaft für möglich und erstrebenswert, aber auch für gefährlich oder unausweichlich halten. Im Rahmen des Projekts sind zwei Postdoc-Wissenschaftler/innen, zwei Doktorandinnen, zwei assoziierte Wissenschaftler/innen sowie die Kuratorin einer für 2013 geplanten Kunstausstellung beschäftigt: Dr. Bettina Gräf begann am 1. Juni ihre Arbeit an ihrem Habilitationsprojekt Öffentliche Debatten im transkulturellen Raum: Die Vorstellungen vom Islam als politische Ordnung zu Beginn des Kalten Krieges. Der Projektleiter Dr. Samuli Schielke begann seine Arbeit am 1.Juli zum Thema Kosmopolitisch im Geiste? Fantasie, Frustration und die Suche nach der Welt zwischen Ägypten und Europa. Vanessa Díaz arbeitet seit dem 1. August an ihrem Promotionsprojekt Europa und das Bild vom Eigenen in der zeitgenössischen Kunst des lusophonen Afrikas. Leyla von Mende arbeitet seit dem 1. August an ihrem Promotionsvorhaben Heutiger Nachbar – gestriger Untertan: Der Balkan als Schnittstelle zwischen Osmanischem Reich und Europa aus der Perspektive osmanischer Reisender 1870–1918. 34 fa k t e n u nd d at e n Dr. Knut Graw (Katholische Universität Leuven) ist als assoziierter Wissenschaftler an die Forschergruppe angeschlossen mit seinem Projekt Europavorstellungen in Migration und Diaspora. Er wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2012 am ZMO als Gastwissenschaftler arbeiten. Dr. Aïssatou Mbodj (EHESS, Paris) ist als assoziierte Wissenschaftlerin an die Forschergruppe angeschlossen und vom 1. Oktober 2010 bis 30. September 2011 mit ihrem Forschungsprojekt Die alltägliche Vorstellung von Europa: Briefe und Geschenke von Migranten in privaten Archiven im urbanen Mali als Gastwissenschaftlerin am ZMO tätig. Die Künstlerin und Kuratorin Daniela Swarowsky arbeitet ab dem 1. September in der Gruppe als Kuratorin der für 2013 geplanten Ausstellung, für die sie Künstler einlädt, Arbeiten zu den Themen der Forschergruppe zu entwickeln und vorzustellen. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Im Jahr 2010 begannen 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ohne studentische Hilfskräfte) ihre Tätigkeit in den Zentren, zudem kehrten 18 Wissenschaftler nach einer Beurlaubung – zumeist im Kontext einer Vertretungs- oder Gastprofessur – in die Zentren zurück. Im Folgenden werden die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgestellt: Hatsuki Aishima ist Sozialanthropologin, deren Forschung sich vor allem auf den Islam und Populärkultur im heutigen Ägypten konzentriert. Bevor sie im Juni 2010 ans ZMO ging, studierte sie an der Universität Kyoto und promovierte am St. Antony’s College in Oxford. Gegenwärtig untersucht sie im Rahmen ihres Post-Doc-Projekts die Selbstwahrnehmungen ägyptischer Muslime im Kontext der Moderne. Am Beispiel von KaratekämpferGruppen im städtischen Raum werden Vorstellungen und Ideen im Verhältnis zu Konzepten im Westen und Ostasien erforscht. Caterina Bori studierte in London Islamwissenschaften und promovierte im Jahr 2002 an der Universität Rom. Sie war bisher Inhaberin zahlreicher Stipendien. Ihre Forschungsreisen führten sie unter anderem nach Ägypten, in die Niederlande und nach Syrien. Am ZMO untersucht Caterina Bori die Rezeption von Ibn Taymiyya zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert. 35 geisteswissenschaftliche zentren berlin Jana Brunner ist seit 2010 am ZAS im Projekt Konstituentengrenzbezogene Phänomene gesprochener Sprache und an der Universität Potsdam im Projekt „Sprachvariation in Norddeutschland“ tätig. Sie studierte bis 2004 Germanistische Linguistik und Anglistik in Berlin und Manchester. 2008 promovierte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Institut National Polytechnique de Grenoble in Allgemeiner Sprachwissenschaft und Kognitionswissenschaft. Von 2008 bis 2009 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Von 2009 bis 2010 arbeitete sie als Postdoctoral Research Associate am Massachusetts Institute of Technology. Benjamin Bühler studierte Biologie, Philosophie und Germanistik in Konstanz und Berlin. Er promovierte im Jahr 2004 mit der Arbeit „Lebende Körper. Biologisches und anthropologisches Wissen bei Rilke, Döblin und Jünger“, danach hatte er ein PostdoktorandenStipendium am Graduiertenkolleg „Repräsentation – Rhetorik – Wissen: Grundlagen der Kulturwissenschaften“ an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Von 2005 bis 2006 war er wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Seminar der Universität Basel und im Anschluss daran wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB 485 „Norm und Symbol“ (Konstanz) im Teilprojekt „Grenzbedingungen des Sozialen“. Im Jahr 2010 habilitierte er sich an der Universität Konstanz in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft mit der Arbeit „Grenzräume zwischen Tier und Mensch im Wandel der Frühen Neuzeit. Eine Kultursemiotik der Grenze“. Seit Oktober 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem Forschungsprojekt Prognostik und Literatur am ZfL tätig, seit März 2011 als Heisenberg-Stipendiat der DFG. Vanessa Diaz Rivas studierte Ethnologie und Kulturanthropologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Magisterarbeit widmete sie dem Thema „Porträtfotografie in Ruanda. Inszeniertes Understatement?“. Am ZMO ist sie derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Sie forscht zum Thema Europa und das Bild vom Eigenen in der zeitgenössischen Kunst des lusophonen Afrikas. Jeanne Féaux de la Croix studierte Geschichte, Literatur und Anthropologie an den Universitäten Hamburg, Edinburgh und Oxford. Seit 2005 arbeitet sie als Anthropologin in Zentralasien und promovierte 2010 an der Universität St. Andrews mit dem Thema „Moral geographies in Kyrgyzstan: how pastures, dams and holy sites matter in striving for a good life“. Ihr Projekt am ZMO verfolgt Fragen des Alterns und der Wissensvermittlung in der Entwicklungsarbeit in Kirgisistan. Außerdem arbeitet sie an einem SOROS Forschungsund Lehrprojekt zu „Spuren der Sowjetzeit im Alltagsleben – damals und jetzt“ wie auch an einer Initiative, die Forscher und Journalisten in Zentralasien enger vernetzt und neue Formen der Zusammenarbeit erprobt. 36 fa k t e n u nd d at e n Anar Imanov studierte Slawistik und Philosophie an der Universität Köln. Nach dem Studium arbeitete er als Redakteur und Übersetzer im Berliner Verlag Regine Dehnel. Seit Oktober 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZfL im Forschungsprojekt Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa tätig. Łukasz Jȩdrzejowski studierte „Sprachen Europas: Strukturen und Verwendung“ mit germanistischer Schwerpunktsetzung an der Freien Universität Berlin. Er ist seit dem 15. September 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAS im Programmbereich 3 Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen: satzeinbettende Prädikate. Anna Jessen studierte Romanistik (Italienisch), Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach einer Anstellung als Sprachtherapeutin im Therapie-Zentrum Kade war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Frau Jessen ist derzeit Stipendiatin des ZAS. Irmela Marei Krüger-Fürhoff studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und der Cornell University in den USA. Nach der Promotion über Körperkonzepte in Literatur, Ästhetik und Medizin um 1800 an der Humboldt-Universität zu Berlin im Jahr 2000 arbeitete sie an Universitäten in Berlin (Graduiertenkolleg „Codierung von Gewalt im medialen Wandel“), Greifswald (Postdoc-Kolleg „Krankheit und Geschlecht“ und Institut für Deutsche Philologie), Cincinnati (Max Kade Distinguished Visiting Professor, Department of German Studies) und Bielefeld (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft). 2010 reichte sie in Bielefeld ihre Habilitationsschrift über Wissenskulturen und Poetik der Transplantation ein. Seit Juni 2010 ist sie Forschungsreferentin am ZfL. Clemens Mayr absolvierte das Diplomstudium Allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Wien. Von 2005 bis 2010 studierte er an der Harvard University Linguistik, wo er 2010 mit dem Grad PhD abschloss. Titel der Dissertation ist „The Role of Alternatives and Strength in Grammar”. Seit Juli 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Quantoren unter der Leitung von Ulrich Sauerland am ZAS tätig. Sebastian R. Prange studierte Geschichte am Goldsmiths College, der London School of Economics und Politikwissenschaften an der School of Oriental and African Studies. Von 2009 bis 2010 war er President’s Postdoctoral Fellow an der University of British Columbia in Kanada. Seit August 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZMO tätig, wo er zum Thema Heimats(be)schreibung: die Entstehung einer muslimischen Identität in einem islamischen Grenzgebiet forscht. 37 geisteswissenschaftliche zentren berlin Anne-Kathrin Reulecke habilitierte sich in Deutscher Philologie, Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft mit einer Studie zu „Fälschung und Plagiat als Figuren des Wissens in Künsten und Wissenschaften“. Von 2002–2009 war sie wissenschaftliche Assistentin am Institut für Literaturwissenschaften der Technischen Universität Berlin. Seit 2010 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Forschungsprojekt Figuren der Blindheit am ZfL tätig. Im Wintersemester 2010 war sie Max Kade Distinguished Visiting Professor am Department of Germanic Languages and Literatures der University of Virginia, Charlottesville, USA. Sophie Roche studierte Ethnologie an der Freien Universität Berlin und ZentralasienStudien an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie promovierte 2010 am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle zum Thema „Domesticating youth. The youth bulge in post-civil war Tajikistan“ und ist seit Mai 2010 am ZMO als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Youth and identity in text and context tätig. Susanne Schroeder studierte Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Danach arbeitete sie im Direktmarketing eines Wirtschaftsfachverlages und als Redakteurin für eine Fachzeitschrift. Seit August 2010 ist sie am ZAS für die Pflege der Webseite, die Redaktion der Berichte und die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Daniela Swarowsky studierte an der Johannes Kepler Universität Linz Kunst- und Kulturmanagement. Von 1995 bis 2000 war sie in New York als Kuratorin und Kulturproduzentin tätig. 2000 ging sie als Leiterin des „Dutch Electronic Art Festivals“ nach Rotterdam, um sich im Anschluss als Künstlerin, Kuratorin und Leiterin von Stichting ZiM mit Projekten wie „Dreamgarden_Internal Landscapes, Zwaanshals in Motion“ und der Filmtrilogie „Messages from Paradise – About the Permanent Longing for Elsewhere“ einen Namen zu machen. Seit Herbst 2010 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZMO und kuratiert im Rahmen der Nachwuchsgruppe Europa finden eine Kunstausstellung. Eva Valcheva studierte Deutsche Philologie an der Sofioter Universität (Bulgarien) und Germanistische Linguistik und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist staatlich geprüfte Übersetzerin für Deutsch und Bulgarisch. Seit Mai 2010 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAS im Programmbereich 2 Diskurskohäsive Mittel im Spracherwerb. Lidia Westermann studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Buchwissenschaft und Physik in Mainz und ab 2006 in Berlin AVL und Wissenschafts- und Technikgeschichte. Von April bis Dezember 2010 war sie im Rahmen des Forschungsprogramms Europäische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte Stipendiatin am ZfL. 38 fa k t e n u nd d at e n Dina Wilkowsky studierte Arabistik, Kulturwissenschaft und Philosophie an der Taschkent Universität (Usbekistan) und der Maulay Ismail Universität (Marokko); sie promovierte an der Moskauer Lomonossow Universität. Von 1996 bis 2001 leitete sie den Lehrstuhl für Orientalische Sprachen an der Fakultät für Internationale Beziehungen der Kasachischen Nationalen Al-Farabi Universität in Almaty (Kasachstan). Von 2004 bis 2007 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin tätig, wo sie das von der Volkswagen Stiftung geförderte Projekt „Arabisch-islamische Organisationen im gegenwärtigen Kasachstan: Exogener Einfluss auf die islamische Erneuerung der lokalen Gesellschaft“ bearbeitete. Seit Januar 2010 forscht Dina Wilkowsky als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZMO im Projekt Streitbare Öffentlichkeiten: „Diskussionsklubs“ in Kasachstan zwischen Politik, Wissenschaft und Islam. Ralf Winkler studierte Kommunikationswissenschaft und Informatik an der Technischen Universität Berlin, promovierte dort zum Thema Wahrnehmung und Klassifikation junger und alter Stimmen. Er wirkte an der Entwicklung einer computergestützten Artikulationsschulung für gehörlose und schwerhörige Kinder mit, die in enger Kooperation zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin und der Phoenix software GmbH, Bonn, erfolgte. Seit 2010 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAS. Wissenstransfer Name Funktion Anton Benz, ZAS Ulrike Freitag, ZMO > Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung der Lotze Medaille > Selection Committee, Georg-Foster-Stipendien der Alexander-vonHumboldt Stiftung > Mitglied des Advisory Board, Orient Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Beirut > Mitglied des Beirats und stellvertretende Vorsitzende, Graduate School Asia and Africa in World Reference Systems an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg > Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats, School of Humanities and Social Sciences der Jacobs University Bremen > Mitglied des Pool of Reviewers, European Science Foundation (ESF) Hans-Martin Gärtner, > Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung der ZAS Lotze Medaille 39 geisteswissenschaftliche zentren berlin Name Funktion > Vorsitzende des Beirats „Wissenschaft und Zeitgeschehen“, Goethe-Institut > Vizepräsidentin DAVO bis 9/2010 Hildegard Kernmayer, > Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Koordinationsstelle für ZfL Geschlechterstudien, Universität Graz > Associate Member des International Centre for African Music and Tobias Robert Klein, ZfL Dance, University of Ghana > Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Deutsche Manfred Krifka, ZAS Sprache, Mannheim > Mitglied des Fachbeirats des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik, Nijmegen > Mitglied der Academia Europaea > Jury-Mitglied zur Verleihung des Wilhelm-von-Humboldt-Preises der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft Irmela Krüger-Fürhoff, > Assoziiertes Mitglied der Forschungsgruppe „Herausforderungen für ZfL Menschenbild und Menschenwürde durch neuere Entwicklungen der Medizintechnik“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld > Mitglied des Advisory Board der University of Manouba Nora Lafi, > Evaluation Research Program on the Maghreb for Agence Nationale ZMO de la Recherche (ANR) Paris > Jurymitglied des Übersetzungsförderungsprogramms für Belletristik Franziska aus den Ländern Mittel- und Osteuropas (Literarisches Colloquium Thun-Hohenstein, Berlin) ZfL > Margarete Vöhringer, Mitglied im Virtuellen Institut für Bildwissenschaft ZfL > Vorstandsmitglied der International Walter Benjamin Society Daniel Weidner, ZfL > Ehren-Präsidentin der International Walter Benjamin Society Sigrid Weigel, > Mitglied der Kleist-Preis-Jury ZfL > Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Lichtenberg Kollegs der Universität Göttingen > Mitglied des Zentrenkomitees der Minerva Stiftung der Max-PlanckGesellschaft > Mitglied der Jury der Wissenschaftspreise der Fritz-Behrens-Stiftung > Beiratsmitglied des Da Ponte Research Center Wien > Kuratoriumsmitglied des Internationalen Literaturfestivals Berlin Sonja Hegasy, ZMO 40 fa k t e n u nd d at e n Herausgeber- und Beiratstätigkeit für Zeitschriften und Buchreihen Name Funktion > Beiratsmitglied „Islamic Africa“ (Journal), Northwestern University, Evanston, USA > Mitherausgeber der Buchreihe „Literaturforschung“, Kulturverlag Kadmos > Mitherausgeber der Buchreihe „Trajekte“, Fink Verlag > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Semantics and Anton Benz, ZAS Pragmatics“ > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Africana Linguistica“ Laura Downing, > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Phonology“ ZAS > Mitherausgeberin SOAS/Routledge/Curzon Studies on the Ulrike Freitag, ZMO Middle East > Herausgeberin der ZMO Studien > Mitherausgeberin „Geschichte und Gesellschaft“ > Mitherausgeberin „Journal of Global History“, London > Mitherausgeberin „Journal of Arabian Studies“ Hans-Martin Gärtner, > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Linguistics“ > Associate Editor bei der Zeitschrift „Theoretical Linguistics“ ZAS > Mitglied im Editorial Board der Buchreihe „Studia Grammatica“, Akademie Verlag > BBS Associate (Behavioral and Brain Sciences) > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Ad verba lı̄berorum: Natalia Gagarina, ZAS Linguistics, Pedagogy and Psychology“ > Mitherausgeber der Buchreihe „Interdisziplinäre Studien zur Musik“, Tobias Robert Klein, ZfL Peter Lang Verlag > Beiratsmitglied, Buchreihe „Welten der Philosophie“, Alber Verlag Kai Kresse, > Mitherausgeber polylog: onlinejournal for intercultural philosophy ZMO (www.polylog.org) > Mitherausgeber der Buchreihe „Society and History in the Indian Ocean“ (Hurst and Columbia University Press) > Beiratsmitglied „Islamic Africa“ (Journal), Northwestern University, Evanston, USA > Beiratsmitglied „Africa, Journal of the International African Institute“ Chanfi Ahmed, ZMO Karlheinz Barck, ZfL 41 geisteswissenschaftliche zentren berlin Name Manfred Krifka, ZAS Nora Lafi, ZMO Funktion > Mitherausgeber der Buchreihe „Studia Grammatica“, Akademie Verlag, Berlin > Herausgeber der Zeitschrift „Theoretical Linguistics“ > Mitglied im Editorial Board der Buchreihe „Explorations in Semantics“, Wiley-Blackwell > Mitglied im Advisory Editorial Board der Buchreihe „Current Issues in Linguistic Theory“, John Benjamins > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Linguistics and Philosophy“ > Mitglied im Advisory Board der Zeitschrift „Semantics and Pragmatics” > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Journal of Semantics“ > Mitgründerin und -herausgeberin von H-Mediterranean (H-Net, Michigan State University) > Mitglied Editorial Board of H-Urban (H-Net, Michigan State University) > Book review editor for the Middle East: Planning Perspectives (Routledge) > Consulting Editor der Online-Zeitschrift „Linguistik online“ Dirk Naguschewski, ZfL > Mitherausgeber der Buchreihe „Ex Oriente Lux. Rezeptionen und Andreas Pflitsch, ZfL Exegesen als Traditionskritik“, Ergon Verlag Anne-Kathrin Reulecke, > Mitherausgeberin der Reihe „Literatur – Kultur – Geschlecht“, ZfL Böhlau Verlag > Herausgeber der Buchreihe „Palgrave Studies in Pragmatics, Ulrich Sauerland, ZAS Language, and Cognition“, Palgrave Macmillan > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Linguistic Inquiry“ > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Semantics and Pragmatics“ > Mitglied im Review Board der Zeitschrift „Snippets“ > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Journal of Semantics“ > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Iberia: An International Journal of Theoretical Linguistics“ > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Language and Linguistics Compass“ Barbara Stiebels, > Mitglied der Redaktion der „Zeitschrift für Sprachwissenschaft“ ZAS 42 fa k t e n u nd d at e n Name Funktion > Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift „Tempora“ (Annales d’Histoire et d’Archéologie, Université Saint-Joseph, Beirut) > Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift „Revue arménienne des questions contemporaines“ Hubert Truckenbrodt, > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Journal of Comparative ZAS Germanic Linguistics“ > Mitglied im Editorial Board der Buchreihe „Creole Language Library”, Tonjes Veenstra, ZAS John Benjamins > Mitherausgeber und Mitglied der Schriftleitung der „BenjaminDaniel Weidner, ZfL Studien“, Fink Verlag > Consultant der „Encyclopedia of the Bible and Its Reception“, Walter de Gruyter Verlag > Herausgeberin der Zeitschrift „Trajekte“ Sigrid Weigel, > Mitherausgeberin der Buchreihe „Literaturforschung“, ZfL Kulturverlag Kadmos > Mitherausgeberin der Buchreihe „Trajekte“, Fink Verlag > Mitherausgeberin der „Benjamin-Studien“, Fink Verlag > Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der „Zeitschrift für Medienund Kulturforschung“ > Mitglied des Beirats der Zeitschrift „Naharaim – Zeitschrift für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte“ > Mitglied des Beirats der Zeitschrift „ilinx. Berliner Beiträge zur Kulturwissenschaft“ Barbara Winckler, > Mitherausgeberin des Kritischen Lexikons zur fremdsprachigen ZfL Gegenwartsliteratur > Mitglied des Beirats der Zeitschrift „Fikrun Wa Fann/Art and Thought“ Steffen Wippel, > Mitherausgeber Reihe „Wirtschaft im Vorderen Orient“ ZMO Verlag Hans Schiler > Mitherausgeber „Diskussionspapiere“, Fachgebiet Volkswirtschaft des Vorderen Orients, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Freie Universität Berlin, Klaus Schwarz Verlag Vahé Tachjian, ZfL 43 geisteswissenschaftliche zentren berlin Gasttätigkeiten und -aufenthalte Name, Projekt Anton Benz, ZAS Ulrike Freitag, ZMO Susanne Fuchs, ZAS Hans-Martin Gärtner, ZAS Natalia Gagarina, ZAS Institution > Universität Essen (Vertretungsprofessur) 04.–08. 2010 > Universität Effat, Jidda, Saudi-Arabien 02.–04. 2010 > Stiftung Börstel, Kameratraining > Feldforschung Ambrym > MPI, Leipzig > University of Chicago 05. 2010 05.–07. 2010 10. 2010 04. 2010 > Wassenaar, Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS) > Staatliche Pädagogische Herzen-Universität, St. Petersburg > University of Cyprus, Nikosia > Akademie der Wissenschaften Moskau > University of California Berkeley > Universität Wuppertal (Vertretungsprofessur) > Universität Wien (Vertretungsprofessur) > Deutsches Orient Institut Istanbul 06. 2010 Matthias Meindl, ZfL André Meinunger, ZAS Leyla von Mende, ZMO > Stanford University Dirk Naguschewski, ZfL > Universität Konstanz Tatjana Petzer, ZfL Anne-Kathrin Reulecke, > University of Virginia Charlottesville ZfL Gastprofessur > University of Cambridge Stephanie Solt, > University of Zagreb ZAS > Harvard University Barbara Stiebels, ZAS > Universität Wuppertal (Vertretungsprofessur) Ulrich Sauerland, > University of São Paulo ZAS > University of Tsukuba, Japan > University of Connecticut > University of Cambridge 44 Zeitraum 08. 2010 10. 2010 04.–07.2010 09.–12.2010 10. 2009– 03. 2010 10.–12. 2010 10.–12. 2010 10.–11. 2010 10. 2009– 03. 2010 08.–12. 2010 04. 2010 09. 2010 04. 2010 10. 2009– 03. 2010 03. 2010 07. 2010 10. 2010 11. 2010 fa k t e n u nd d at e n Name, Projekt Franziska ThunHohenstein ZfL Margarete Vöhringer, ZfL Daniel Weidner, ZfL Steffen Wippel, ZMO Benjamin Zachariah, ZMO Institution Zeitraum > Stanford University 04.–05. 2010 > Bauhaus Universität Weimar (Vertretungsprofessur) > Justus-Liebig-Universität Gießen (Vertretungsprofessur) > Universität Leipzig (Vertretungsprofessur) > Jawaharlal Nehru University, Neu-Delhi 04.–09. 2010 10. 2010 – 03. 2011 04.–09. 2010 01. 2010 45 geisteswissenschaftliche zentren berlin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per 31. Dezember 2010 vors tand u nd d i rek to ren Ulrike Freitag | Manfred Krifka | Sigrid Weigel geschäftsführe r Wolfgang Kreher stellv e rtre te nd e direk to ren /viz edirek to r e n Hans-Martin Gärtner | Sonja Hegasy | Kai Kresse | Barbara Stiebels | Daniel Weidner (beurlaubt) | Stefan Willer adminis tratoren Ute Andersohn | Rebecca Aujla (beurlaubt) | Sylvia Obeth | Daniel Schönefeld Annerose Schröder wissenschaftlic h e m i ta r b e i t e r i nne n u nd m i ta r b e i t e r Abdallah Chanfi Ahmed | Hatsuki Aishima | Zaal Andronikashvili | Marc David Baer Anton Benz | Núria Bertomeu Castelló | Peter Berz | Dagmar Bittner | Caterina Bori Katrin Bromber | Jana Brunner | Benjamin Bühler | Sasha Dehghani | Vanessa Díaz-Rivas Laura J. Downing | Stefanie Ertz | Jeanne Féaux de la Croix | Andrea Fischer-Tahir Sabine Flach | Britta Frede | Werner Frey | Susanne Fuchs | Natalia Gagarina | Bettina Gräf Birgit Griesecke | Dyala Hamzah | Friedhelm Hoffmann | Soraya Hosni | Almut Hüfler Anar Imanov | Stefanie Jannedy | Marloes Janson | Łukasz Jȩdrzejowski Christine Kirchhoff | Tobias Robert Klein | Herbert Kopp-Oberstebrink | Uta Kornmeier Irmela Marei Krüger-Fürhoff | Nadja Kühn | Milena Kuehnast | Perdita Ladwig | Nora Lafi Katharina Lange (beurlaubt) | Heike Liebau | Giorgi Maisuradze | Antía Mato Bouzas Clemens Mayr | Aïssatou Mbodj | André Meinunger (beurlaubt) | Leyla von Mende Karin Mlodoch | Ernst Müller | Dirk Naguschewski | Christina Pareigis | Ohad Parnes Tatjana Petzer (beurlaubt) | Andreas Pflitsch | Erik Porath | Sebastian Raphael Prange Kilu von Prince | Dietrich Reetz | Anne-Kathrin Reulecke | Jörg Thomas Richter Kristina Riedel | Sophie Roche | Regina Sarreiter | Ulrich Sauerland | Armin Schäfer (beurlaubt) | Gerhard Scharbert | Mathias Schenner | Samuli Schielke | Heike Schlie Larissa Schmid | Falko Schmieder | Kerstin Schwabe | Nitin Sinha | Jan Söffner Stephanie Solt | Daniela Swarowsky | Franziska Thun-Hohenstein | Martin Treml Hubert Truckenbrodt | Evdokia Valcheva | Tonjes Veenstra | Margarete Vöhringer Sophie Wagenhofer | Melanie Weirich | Dina Wilkowsky | Barbara Winckler Ralf Winkler | Steffen Wippel (beurlaubt) | Kazuko Yatsushiro | Marzena Z·ygis Benjamin Zachariah 46 fa k t e n u nd d at e n s tipend iate n Anna Czypionka | Anna Jessen | Annegret Klassert | Rainer Ludwig | Sonja Mählmann Romy Marschall | Matthias Meindl (beurlaubt) | Fabienne Salfner | Christian Schön Alexander Schwieren | Lidia Westermann bib liotheke n Ursula Benzin | Irina Busse | Halina Hackert-Lemke | Ruth Hübner Jana Lubasch | Thomas Ripper d irektions s e kreta riat e Elke Dresler | Jutta Müller | Silke Nagel w is s ens chaf t lic h- t ec hnisc he m ita rbeite r i nne n Svenja Becherer | Marietta Damm | Birgit Dreiling | Susanne Hetzer | Anna Kavvadias Susanne Schroeder | Andrea Schulz | Jana Wolf | Sabine Zimmermann phonetiklab o r Jörg Dreyer te chnik Alfred Haack | Aleksandra Jovič | Michael Schutz hau s me is terin z m o Petra Engler studentisch e m i ta r b e i t e r i nne n u nd m i ta r b e i t e r Heba Ahmed | Valeria Aman | Jennifer Andres | Katherina Becker | Nadja Benakezouh David Bittner | Claudia Blankenstein | Steffen Niclas Bodenmiller | Tobias Busch Chantal Carucci | Nadine Sophie Eckert | Dominik Erdmann | Rasuljan Ergeshov Moritz Friese | Tobias Fuchs | Olena Gainulina | Clarissa Gebauer | Felicia Gottschalk Nicole Gotzner | Sebile Güneysel | Jannis Hagmann | Judith Hampel | Jana Hasenäcker Judith Höffkes | Liese Hoffmann | Robert Hoffmann | Mounia Jammal | Elena Karvoskaya Elisa Kellner | Viktoriya Kolarova | Adriell Kopp | Franziska Krüger | Irina Lofink Mandy Luft | Tobias Mörike | Lisa Münzer | Moritz Mutter | Zoé Oßwald | Linda Pelchat Katarzyna Peruzynska | Yelizaveta Piskorska | Jan-Philipp Pomplun | Tobias Retz Julia Rivera | Leyla Safta-Zecheria | Michael Schiller | Anja Schipke | Daniel Schreiber Selma Schwarz | Juliane Sievert | Alexandra Strekalova | Julian Tadesse Daniela Teodorescu | Doreen Teumer | Stephanie Troyke-Lekschas | Thomas Volk Sarah Waldmann | Kathrin Weigle | Jolita Zabarskaite | Christoph Zelke Stephanie Zöllner 47 Reflexionen Aus der Forschung der Zentren von der herausforderung des lexikalischen reichtums Von den Herausforderungen des lexikalischen Reichtums Barbara Stiebels Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Bedauernswert die Frau, die nichts zu bereuen hat Dieses Bonmot der Schauspielerin Jeanne Moreau enthält zwei Verben: bereuen und das zum Adjektiv abgeleitete Verb bedauern. Beide gehören zur Klasse der satzeinbettenden Prädikate des Deutschen. Sie können unter anderem mit Nebensätzen auftreten, die mit dass eingeleitet werden. Diese Prädikatsklasse ist im Deutschen wie in anderen europäischen Sprachen sehr umfangreich. Man kann von mindestens 2000 Prädikaten ausgehen – vorsichtig geschätzt. Im Programmbereich Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen wird diese reiche Prädikatsklasse erstmals in ihrer ganzen Breite untersucht. Dieses Projekt ist ein wesentlicher Teil des durch das BMBF geförderten Forschungsprogramms des Zentrums für Allgemeine Sprachwissenschaft, in dem es um die Einbettung und Verknüpfung von sprachlichen Ausdrücken geht. Der lexikalische Reichtum der Satzeinbetter Bereuen und bedauern geben Einstellungen einer Person zu einem Sachverhalt wieder und scheinen auf den ersten oberflächlichen Blick hin weitgehend bedeutungsgleich zu sein. Sie weisen jedoch einen subtilen Bedeutungsunterschied auf, der sich sofort erschließt, wenn man obiges Zitat zu bereuenswert die Frau, die nichts zu bedauern hat umzuformulieren versucht. Das klingt schräg, denn Personen kann man nicht bereuen, sondern nur Sachverhalte. Diese müssen sich überdies auf Einstellungen oder Handlungen des Einstellungsträgers von bereuen beziehen; diese Einschränkung gilt nicht für bedauern/ bedauernswert. Bedauern kann man auch Einstellungen oder Handlungen Dritter, wie der folgende Korpusbeleg aus dem Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache (DWDS; www.dwds.de) illustriert: 51 reflexionen (1) Er [=Erdogan] bedauerte, dass Kanzlerkandidatin Angela Merkel den Beitritt seines Landes zur Europäischen Union ablehnt. [DWDS BZ 2005] Damit einher geht dann auch die Option, mit bedauernswert wie im obigen Zitat Personen zu charakterisieren. Bereuen und bedauern sind aber nicht das einzige Verbpaar mit einer derart subtilen Unterscheidung; als weitere Beispiele kann man leugnen /abstreiten/bestreiten oder beichten/bekennen /gestehen /zugeben /einräumen /anerkennen anführen; leugnen, beichten, bekennen und gestehen verhalten sich hier wie bereuen. Anders als es Synonymenwörterbücher suggerieren, gibt es in jeder Sprache kaum echte Synonyme; wenn die betreffenden Wörter nicht unterschiedlichen Dialekten oder Sprachregistern angehören wie Brötchen und Semmel oder Briefmarke und Postwertzeichen, unterscheiden sie sich in Bedeutungsnuancen oder Verwendungen. Mit dieser Bedeutungsspezifizierung können sich oberflächlich bedeutungsgleiche Wörter nebeneinander „behaupten“, was dann zu einer Anreicherung des lexikalischen Inventars führt. Diese Form der Synonymenvermeidung erfüllt eine wichtige Funktion: Sie reduziert den Lernaufwand beim Erwerb des Lexikons der Muttersprache auf hinreichend distinkte Wörter. Für den Reichtum an satzeinbettenden Prädikaten im Deutschen kann man einen generellen und zwei sprachspezifische Faktoren verantwortlich machen. Ohne dass dies bislang für einen großen Satz an Sprachen systematisch untersucht worden wäre, ist von einigen Linguisten eine Beziehung zwischen dem Grad der Literalität einer Sprachgemeinschaft und dem Inventar an satzeinbettenden oder redewiedergebenden Prädikaten der betreffenden Sprache hergestellt worden. Insbesondere in literalen Gesellschaften (die oftmals auch große Sprachgemeinschaften darstellen) gibt es eine Vielzahl indirekter Diskurse, bei denen keine direkte Kommunikation zwischen Sprecher/Autor und Adressat gegeben ist. Satzeinbettende Prädikate leiten diese Diskurse ein, z. B. als Äußerungsbzw. Sprechaktverben (z. B. sagen, erzählen, erwähnen, erörtern, fragen, sich erkundigen), geben Einstellungen wieder (z. B. mögen, ablehnen, glauben, bezweifeln, vermuten) oder qualifizieren die bezeichneten Sachverhalte (z. B. feststehen, wahr sein, bekannt sein, zutreffen, ungewiss sein). Wie sich aus dem Gesagten leicht ableiten lässt, gilt der angedeutete Prädi- 52 von der herausforderung des lexikalischen reichtums katsreichtum in erster Linie für die Schriftsprache; welche Prädikate darüber hinaus in der gesprochenen Sprache auftreten, ist bislang nicht hinreichend geklärt. Abgesehen davon, dass das Deutsche in einer hochliteralen Gesellschaft gesprochen wird, tragen zwei weitere Faktoren zum genannten Prädikatsreichtum bei: die vielfältigen Wortbildungsmöglichkeiten und die Umdeutung von Lautemissionsverben zu Äußerungsverben. Im Deutschen kann man jederzeit neue Verben mittels verbaler Präfixe und Partikeln herleiten; als Beispiele seien hier Partikelverben mit ein- (einhämmern, einimpfen, einprägen, einreden, einschärfen, eintrichtern …), zu- (jemandem zubrüllen, zurufen, zuraunen, zuflüstern, zusimsen, zumailen ...), zurück- (zurücksimsen, zurückleaken, zurückmailen etc.) oder vor- (jemandem vorjammern, vorheulen, vorflunkern …, dass) genannt; jeder Leser wird sich spontan weitere Verben ausdenken können. Dass Lautemissionsverben wie schluchzen, ächzen oder stöhnen als Äußerungsverben und somit als Satzeinbetter verwendet werden können, hängt mit einer Eigenschaft zusammen, die das Deutsche u. a. mit anderen germanischen Sprachen teilt: Informationen zum Ausführungsmodus der Handlung können mit anderen Bedeutungskomponenten zu komplexen Verbbedeutungen komponiert werden; so können beispielsweise Angaben zur Art der Bewegung wie hoppeln oder zu bewegungsbegleitenden Geräuschen wie quietschen mit einer allgemeinen Bewegungskomponente verknüpft werden (das Kaninchen hoppelte in den Stall; das Auto quietschte um die Ecke = das Auto kam mit quietschendem Geräusch um die Ecke). Analog können Informationen zur Lautemission oder Mimik als begleitendende Aspekte einer Äußerung mitverstanden werden; drei einschlägige Korpusbelege aus dem DWDS illustrieren dies: (2) a. Als [...], quäkte der rachsüchtige Bush zurück, Chirac habe vor allem die Cheese- burger von gestern gemocht. [DWDS BZ 2004] b. Arsène Wenger, der Coach seines Klubs, säuselte, er sei froh, dass er nicht einen guten Schlussmann habe, sondern gleich zwei, Almunia und Jens Lehmann. [DWDS BZ 2005] c. Über ihr berühmtes Lachen [, ...,] hat ein TV-Humorist gegrinst, es klinge wie ein Orgasmus. [DWDS BZ 2003] Es darf also nicht überraschen, wenn man in den Medien immer wieder auf neue satzeinbettende Verben stößt. Allerdings expandiert das Inventar nicht nur, einzelne Prädikate sind mit der Zeit auch obsolet geworden. Beispielsweise hat sich das althochdeutsche 53 reflexionen Verb quëdan ‚sagen, reden‘ nur noch in einigen Dialekten des Deutschen erhalten (z. B. dem Zimbrischen in Norditalien). Ebenso findet man im Frühneuhochdeutschen noch den Gebrauch des Verbs verhoffen belegt (z. B. Wie nun jederman des Friedens sich erfreute und verhoffte denselben lange Zeit zu geniessen ...; Hiob Ludolff 1699), während aktuell nur noch die abgeleitete Form unverhofft gebräuchlich ist. Eine andere Form des Sprachwandels stellt der Bedeutungswandel einzelner Prädikate dar. Gegenwärtig ist zu beobachten, dass vor allem jüngere Sprecher das Verb sich unterstehen als ‚nicht wagen‘ interpretieren, also die Negation, die man im Befehl untersteh dich, das zu tun mitversteht, als Bedeutungskomponente zur Verbbedeutung hinzugefügt haben. Der folgende Beleg aus einem Internetforum verdeutlicht diese Verwendung: Wie sagt man Excel, das [sic!] es sich unterstehen soll, meine Vorgaben einfach zu ändern! Untersuchungsfragen Die Untersuchung satzeinbettender Prädikate ist keine reine Fleißaufgabe für Lexikographen; sie ist von hohem theoretischen Interesse für die Sprachwissenschaft. Solche Prädikate tragen nämlich wesentlich zur strukturellen Komplexität natürlicher Sprachen bei: Jeder Satz, der von einem solchen Prädikat eingebettet wird, kann wiederum ein derartiges Prädikat enthalten, so dass unbegrenzte Verschachtelungen von Sätzen möglich sind, auch wenn die menschliche Verarbeitungskapazität dem de facto Grenzen setzt. In diesem Zusammenhang wird oft von der „Rekursion“ natürlicher Sprachen gesprochen. Im Unterschied zu anderen rekursiven Strukturen (man denke z. B. an die deutschen Komposita wie Donaudampfschifffahrtsgesellschafts ... oder an verschachtelte Relativsätze wie der Mann, den die Frau, die den Hund, der die Katze ...) ist die Verschachtelung hier aber an einen lexikalischen Träger – das satzeinbettende Prädikat – gebunden und resultiert nicht aus einer allgemeinen grammatischen Regel. Was die Prädikate im Weiteren so interessant macht, ist der sich hier entfaltende lexikalische Einfluss auf die Syntax. Während viele Eigenschaften von Sätzen auf allgemeinen syntaktischen Regeln fußen, schränken diese Prädikate durch ihr spezifisches Selektionsverhalten die syntaktische Kombinatorik von Haupt- und Nebensätzen ein. Alle einschlägigen Prädikate zeigen ein sehr spezifisches Einbettungsverhalten; dies wird deutlich, wenn man zentrale Einbettungsstrukturen des Deutschen betrachtet. Dazu 54 von der herausforderung des lexikalischen reichtums gehören dass-Sätze mit Verbend-Stellung (s. (1)), uneingeleitete Sätze mit VerbzweitStellung (s. (2)/(3a)), Infinitivkomplemente (s. (3b)), eingebettete Interrogativsätze (s. (3c)) und Satzkomplemente, in denen das eingebettete Verb (hier abschaffen) substantiviert worden ist (s. (3d)). In allen diesen Beispielen ist bedauern als Matrixverb gewählt. Dies ist möglich, da bedauern ein in der Satzeinbettung flexibles Verb darstellt, eingeschränkt nur in der Kombination mit eingebetteten Interrogativsätzen, die mit ob eingeleitet werden. Allerdings wird es in (3b) und möglicherweise auch in (3c) zu ‚bedauernd äußern‘ umgedeutet. Der Grund liegt darin, dass bedauern den eingebetteten Sachverhalt präsupponiert, also dessen Wahrheit voraussetzt: Wenn jemand bedauert, dass es regnet, kann man davon ausgehen, dass es regnet. Solche Präsuppositionen sind aber mit der Verbzweit-Stellung wie in (3a) nicht verträglich. Deswegen wird bedauern hier umgedeutet zu ‚Bedauern äußern‘. In (3e) wird es so verwendet, wie man es bei der Wiedergabe einer Äußerung erwartet, nämlich als Modifikator eines Äußerungsverbs (hier feststellen). (3) a. Gernot Bazin vom Einzelhandelsverband bedauert, es gebe „viele Immobilien- besitzer, die nicht in Berlin und nicht einmal in Deutschland leben“. [DWDS TS 2000] b. Laura bedauert, keinen Spielfilm der Volksrepublik China zeigen zu können, ... [DWDS Zeit 1969] c. Geisel bedauert, wie viele Exbürgerrechtler sich heute aufs Thema Stasi beschränken (lassen). [DWDS Zeit 2006] d. Aber bedauern Sie nicht die Abschaffung der traditionellen Freitagsspiele? [DWDS TS 2001] e. [...] die Bild- Zeitung, die jüngst bedauernd feststellte, wie viele Werbegagen Kahn entgangen seien [...] [DWDS Zeit 2006] Bereuen verhält sich in der Satzeinbettung fast genauso wie bedauern – die Umdeutung zu ‚bereuend äußern‘ scheint jedoch etwas weniger akzeptabel zu sein. Ohne an dieser Stelle das ganze Spektrum der Satztypeinbettung zu diskutieren, reichen einige illustrative Beispiele, um den lexikalischen Charakter der Satzkomplementation zu beleuchten. Während bedauern abhängig vom Einbettungstyp in seiner Ausgangsbedeutung oder einer umgedeuteten Variante auftritt, ist mitteilen ohne semantische Anpassungen mit allen Komplementtypen verträglich. Unter den satzeinbettenden Prä- 55 reflexionen dikaten finden sich auch Verben wie geruhen und sich erdreisten, die auf Infinitivkomplemente beschränkt sind, und Verben wie fragen oder sich umhören, die nur Interrogativsätze selegieren. In der Regel erlauben alle Verbzweit-Einbetter auch dass-Sätze; eine mögliche Ausnahme zu dieser Generalisierung scheint diffamieren zu sein, da die meist implizit gehaltene Information zum Inhalt der Diffamierung vorzugsweise als indirekte Rede in Verbzweit-Komplementen realisiert wird; dass-Sätze sind bei diesem Verb nicht gut möglich. Eine weitere sehr kleine Prädikatsklasse, bei der man auch diskutieren kann, ob sie in striktem Sinne satzeinbettend ist, wird u. a. durch absagen repräsentiert, das nur mit nominalisierten Satzkomplementen oder ereignisbezogenen Nominalphrasen auftritt (z. B. das Treffen absagen). Viele Äußerungsverben dagegen lassen keine nominalisierten Satzkomplemente zu. Anhand dieser Beobachtungen wird deutlich, dass das Vorkommen der diversen Einbettungsstrukturen direkt an die sie lizensierenden Prädikate gekoppelt ist. Für zwei Einbettungsstrukturen gibt es spezifische Einbettungsprädikate: Für Interrogativsätze sind dies Prädikate, die Fragesprechakte bezeichnen (fragen, sich erkundigen etc.), für Infinitivkomplemente insbesondere Prädikate, die fordern, dass ihr Subjekt oder Objekt mit dem Subjekt des abhängigen Verbs identifiziert wird (z. B. (zu tun) pflegen, bereit sein, wagen, sich abmühen etc.); hier ist die syntaktisch reduzierte Struktur der Infinitivkomplemente besonders einschlägig. Aus dieser Prädikatsgebundenheit der Satzeinbettung folgt dann auch, dass ein Wandel im Prädikatsinventar oder in den Selektionseigenschaften der Prädikate Konsequenzen für die Lizensierung der verschiedenen Einbettungsstrukturen hat. Aus diesem Grund ist auch die Untersuchung des Sprachwandels dieser Prädikate von großem Interesse. Am Ende einer solchen Studie kann dann vermutlich auch beantwortet werden, wann im Deutschen die „explosive“ Erweiterung des Inventars an Satzeinbettern stattgefunden hat. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass bedauern und bereuen frühestens ab dem späten Mittelhochdeutschen satzeinbettend verwendet wurden. Für die theoretische Sprachwissenschaft ist angesichts des angedeuteten Prädikatsreichtums interessant, welche Bedeutungsaspekte in den verschiedenen Prädikaten unterschieden werden. Es ist nämlich sicher nicht so, dass wir die Eigenschaften jedes Prädikats für sich lernen müssten. Vielmehr gibt es Gruppen von Prädikaten, die durch gemeinsame Bedeutungskomponenten definiert sind, die wiederum das Einbettungsverhalten determinieren. Wie weit dieser lexikalische Einfluss der Prädikate gehen kann, ist eine der theoretischen Forschungsfragen des Projekts. 56 von der herausforderung des lexikalischen reichtums Methodik Für die Untersuchung der satzeinbettenden Prädikate sind zwei Aspekte besonders relevant: Zum einen sollte man anstreben, sich nicht auf die „üblichen Verdächtigen“, d. h. die in der Literatur besonders intensiv diskutierten Prädikate, zu beschränken; häufig werden satzeinbettende Prädikate vor allem in Hinblick auf einen bestimmten Einbettungstyp diskutiert. Je mehr Prädikate man einbezieht, desto besser kann man Hypothesen und Generalisierungen zu Prädikatsklassen verifizieren. Zum anderen ist ein strukturiertes Vorgehen unabdingbar. Dazu gehört, dass man auf die früher üblichen Wortfeldanalysen verzichtet, wobei vorab Bedeutungsklassen definiert (z. B. Klasse der Verbotsprädikate) und die Prädikate aufgrund ihrer Bedeutung diesen Klassen zugeordnet wurden. Es ist wesentlich zielführender, alle Prädikate erst einmal systematisch auf bestimmte Eigenschaften hin abzutesten und dann aus der Eigenschaftsmatrix der Prädikate strukturelle Klassen herzuleiten. Die Problematik einer wortfeldbezogenen Herangehensweise sei kurz mit einem Beispiel aus dem „Handbuch deutscher Kommunikationsverben“ des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim (Harras et al. 2004, de Gruyter) illustriert – die hier vorgebrachte Kritik betrifft aber auch alle anderen wortfeldbezogenen Arbeiten. Dort wird als Teilklasse der direktiven Prädikate die Klasse der Verbotsprädikate diskutiert. Dazu gehören lt. Handbuch folgende Verben: verbieten, unterbinden, untersagen, verwehren, einschreiten, eingreifen, abwürgen, verweigern, abschlagen, sich verbitten, sich verwahren. Es ist offenkundig, dass sich diese Verben strukturell recht deutlich voneinander unterscheiden. Zum einen sind eingreifen und abwürgen nicht satzeinbettend; möglich sind allenfalls Nominaloder Präpositionalphrasen, die Ereignisse bezeichnen (z. B. die Diskussion abwürgen, in die Debatte eingreifen), bzw. nominalisierte Satzkomplemente. Zum anderen weisen die hier zitierten Verbotsprädikate unterschiedliche Argumenstruktur und -realisierungen auf. Unter Argumentstruktur versteht man Zahl und Typ der Partizipanten eines Verbs (z. B. drei Individuenargumente bei geben, zwei Individuenargumente und ein Sachverhaltsargument bei erlauben), unter Argumentrealisierung die konkrete Kasuszuweisung (z. B. Nominativ-Akkusativ-Dativ bei geben). Untersagen, verwehren, verweigern und abschlagen zeigen das kanonische Muster 3-stelliger Verben, wobei optional ein es als „Korrelat“ einen Bezug zum abhängigen Satz herstellen kann (z. B. es den Kindern untersagen, im Hof zu spielen). Unterbinden erlaubt dagegen keinen Dativ; verbitten und verwahren treten immer 57 reflexionen mit einem semantisch leeren Reflexivum auf, wobei der Kasus des Reflexivums unterschiedlich ist (ich verbitte mir vs. ich verwahre mich) und verwahren ein da-Korrelat (dagegen) erlaubt. Verbieten lizensiert neben Objektsätzen auch Subjektsätze, allerdings nur in Kombination mit einem Reflexivum (z. B. hier noch von einer redlich erworbenen Promotion zu reden, verbietet sich). Hinsichtlich der zulässigen Satztypen ist zu beobachten, dass bis auf abwürgen, eingreifen und vermutlich einschreiten alle Prädikate Verbend-Sätze (VE) und Infinitiv-Komplemente (INF) einbetten können (die Belege bei unterbinden sind allerdings etwas fraglich). Verwahren kann auch mit Verbzweit-Sätzen (V2) auftreten, und zwar auch in einer weniger üblichen Variante: Während in der typischen Verwendung der abhängige Satz den Sachverhalt bezeichnet, gegen den man einen Einwand vorbringt (sich gegen die Erhöhung der Mehrwertsteuer verwahren), kann das Verbzweit-Komplement auch den Einwand explizieren, der geäußert wird. Die folgende Tabelle listet noch einmal die Eigenschaften der Verbotsprädikate auf; ‚ NOML‘ bezeichnet nominalisierte Satzkomplemente: verbieten untersagen, verwehren, verweigern, abschlagen unterbinden sich verbitten sich verwahren abwürgen einschreiten eingreifen Argumentrealisierung AKK[(es)]-DAT-NOM, REFL-NOM AKK[(es)]-DAT-NOM Satztyp VE, INF, NOML VE, INF, NOML AKK[(es)]-NOM AKK[(es)]-REFL.DAT-NOM OBL[(gegen)]-REFL.AKK-NOM, Ø-REFL.AKK-NOM AKK-NOM PP[gegen]-NOM, OBL[gegen]-NOM PP[in]-NOM VE, ?INF, NOML VE, INF, NOML VE, INF, V2, NOML NOML NOML, ?VE NOML Hinsichtlich der genannten Eigenschaften bilden diese semantisch ähnlichen Verben also keine strukturell homogene Klasse. Vielversprechender ist es deshalb zu prüfen, ob sich umgekehrt strukturell homogene Klassen semantisch begründen lassen. Dass die strukturellen Eigenschaften bei der Erschließung von Verbbedeutungen wichtig sind, kann man sich mit einem einfachen Experiment verdeutlichen. Konfrontiert man Versuchspersonen mit der Aufgabe, für Kunstwörter Bedeutungen zu erraten (z. B. 58 von der herausforderung des lexikalischen reichtums das Verb knischen), wobei man diese Wörter in ganzen Sätzen präsentiert, werden die Versuchspersonen neben den Informationen zur bezeichneten Situation auch die Informationen zur syntaktischen Struktur in ihre Hypothesen zur Verbbedeutung einbeziehen. Je unüblicher die präsentierte Struktur ist, desto stärker sind Analogien zu Prädikaten mit gleicher Struktur erwartbar. Ich überlasse es den Lesern, sich für die folgenden Beispiele Gedanken zu möglichen Bedeutungen von knischen zu machen: (4) a. Sie knischte, den Ball getroffen zu haben. b. Sie knischte, den Ball treffen zu wollen. c. Sie knischte, den Ball zu treffen. d. Sie knischt davon, dass die Mehrwertsteuer erhöht werden soll. e. Es knischte sich, dass die Bundeswehr für die Strukturreformen nicht gerüstet ist. f. Sie knischen damit, wieviele Tore sie geschossen haben. Wie sehr das Einbettungsverhalten an das jeweilige Prädikat gekoppelt ist, kann man aber noch mit drei weiteren Phänomenen illustrieren: der parenthetischen Verwendung dieser Verben, dem „Brückenstatus” einiger Verben und den Lesarten, die bei Infinitivkomplementen auftreten. Beginnen möchte ich mit Letzterem. In Infinitivkomplementen kann das Argument, das den Nominativ erhalten würde, nicht realisiert werden; ein Satz wie Lothar verspricht seiner Frau, er die Hemden zu bügeln ist ungrammatisch. Wie ist nun das nichtrealisierte Subjekt im abhängigen Satz zu interpretieren? Es bezieht seine referentielle Verankerung je nach infinitiveinbettendem Prädikat durch den Bezug auf das Subjekt oder Objekt des Matrixprädikats. Bei versprechen ist dies typischerweise das Subjekt von versprechen (Lothar verspricht seiner Frau, die Hemden zu bügeln: Lothar wird bügeln), bei auffordern das Objekt von auffordern (Lothar fordert seine Frau auf, die Hemden zu bügeln: seine Frau soll bügeln). Diese Identifikation der Referenz wird in der Linguistik „Kontrolle“ genannt, wobei dann nach Art der Identifikation zwischen „Subjektkontrolle“ und „Objektkontrolle“ differenziert wird. Insgesamt ist der Sachverhalt allerdings noch komplexer, was hier 59 reflexionen jedoch nicht weiter erörtert werden soll. Bei einem infinitiveinbettenden Verb wie scheinen liegt noch eine andere Einbettungsstruktur vor, da das Hauptsatz-Subjekt im Satz der Rezensent scheint mit seinem Plagiatsvorwurf ins Schwarze getroffen zu haben nur im Hinblick auf das Verb treffen, aber nicht im Hinblick auf scheinen semantisch interpretiert werden kann. Vergleicht man das Beispiel mit es scheint, dass der Rezensent mit seinem Plagiatsvorwurf ins Schwarze getroffen hat, so wird deutlich, dass das Subjekt von treffen in der Verwendung mit Infinitivkomplement in den Hauptsatz „angehoben“ worden ist. Deshalb hat diese Struktur in der Linguistik auch den Namen „Anhebungsstruktur“ erhalten. Viele, aber längst nicht alle satzeinbettenden Prädikate können parenthetisch verwendet werden, was bedeutet, dass sie an unterschiedlichen Positionen eines Satzes eingeschoben werden können. Bedauern kann in Umdeutung als Äußerungsverb parenthetisch verwendet werden. (5a) repräsentiert einen Korpusbeleg, (5b-d) Umwandlungen dieses Belegs im Hinblick auf die Position des parenthetischen Einschubs. (5) a. Bis heute, bedauert Sick, hätten viele Frauen sich noch nicht von der Vorstellung gelöst, dass irgendwann ein Prinz käme, der alle Geldprobleme löst. [DWDS Zeit 2009] b. Bis heute hätten viele Frauen sich, bedauert Sick, noch nicht von der Vorstellung gelöst, dass irgendwann ein Prinz käme, der alle Geldprobleme löst. c. Bis heute hätten viele Frauen sich noch nicht von der Vorstellung gelöst, bedauert Sick, dass irgendwann ein Prinz käme, der alle Geldprobleme löst. d. Bis heute hätten viele Frauen sich noch nicht von der Vorstellung gelöst, dass irgendwann ein Prinz käme, der alle Geldprobleme löst, bedauert Sick. Zu den typischen Parentheseprädikaten gehören Äußerungs- und Einstellungsprädikate. Hinsichtlich der Verwendung als Parentheseprädikat gibt es eine subtile grammatische Beschränkung: Bei parenthetischen Einschüben mit Erststellung des Verbs muss ein esoder da-Korrelat weglassbar sein wie bei (damit) rechnen in (6a). Das abgewandelte Beispiel in (6b) mit dem realisiertem Korrelat damit ist inakzeptabel, hier angedeutet durch ‚*‘. Diese Einschränkung gilt nicht, wenn beim parenthetischen Einschub das Verb nicht in Erststellung ist, was der Vergleich von (6c/d) illustriert; bestehen verlangt in der Bedeutung ‚insistieren‘ immer das Korrelat darauf. 60 von der herausforderung des lexikalischen reichtums (6) a. So müssten sie, rechnen Schröder und die Seinen, gut bis zum Sommer kommen. [DWDS K-Ze 1998] b. * So müssten sie, rechnen Schröder und die Seinen damit, gut bis zum Sommer kommen. c. Auch die Kleiderrechnung, darauf besteht der Minister, sei nicht echt. [DWDS TS 2002] d. *Auch die Kleiderrechnung, besteht der Minister darauf, sei nicht echt. Schließlich ist zu beobachten, dass nur eine Unterklasse der satzeinbettenden Prädikate als „Brückenverben“ fungieren kann. Gemeint sind damit Strukturen, in denen das W-Wort (wer, was, welcher, wann, wie, womit …) eines abhängigen Interrogativsatzes im Hauptsatz realisiert wird, also quasi „herausbewegt“ wurde; das betreffende satzeinbettende Prädikat stellt die „Brücke“ für diese Bewegung dar. Diese Bewegung kann aus einem VerbzweitSatz oder einem dass-Satz heraus erfolgen, wobei letzteres für norddeutsche Sprecher tendenziell weniger akzeptabel ist. Ungeachtet dieser Unterschiede zwischen den beiden Strukturen zeigen sich klare prädikatsspezifische Differenzen in der Zulässigkeit solcher Strukturen: Während glauben als Brückenverb auftreten kann (s. (7a/b)), ist dies für bezweifeln inakzeptabel. (7) a. Wann glaubt Martin, wird Petra eintreffen? b. Wann glaubt Martin, dass Petra eintreffen wird? c. *Wann bezweifelt Martin, wird Petra eintreffen? d. *Wann bezweifelt Martin, dass Petra eintreffen wird? Datenbasis In den letzten Jahren ist am ZAS im Programmbereich Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen eine Liste von 1800 Prädikaten zusammengetragen worden, die auch adjektivische Prädikate wie bereit/gewillt/deutlich/leicht sein umfasst. Ausgangsbasis waren Prädikatslisten aus der einschlägigen Literatur (ca. 300 –400 Prädikate). Um das Potential der Satzeinbettung des Deutschen systematischer und repräsentativer auszuleuchten, ist ein Mix von Verfahren bei der Suche nach weiteren Prädikaten zum Einsatz gekommen. 61 reflexionen Da es bislang keine hinreichend großen Korpora des Deutschen gibt, die syntaktisch „geparst“ sind (also vollständig annotierte Satzstrukturen aufweisen und somit die Suche nach Prädikaten im Kontext bestimmter Einbettungsstrukturen ermöglichen), ist die Suche nach einschlägigen Prädikaten auf den Abgleich der vorhandenen Prädikatslisten mit Synonymenwörterbüchern, auf Zufallstreffer und auf Recherchen in Korpora ausgerichtet, die zumindest „lemmatisiert“ oder – noch besser – bzgl. Wortarten „getaggt“ sind. Die Lemmatisierung beinhaltet eine Zuordnung aller Wortformen eines Wortes zu einem Basiseintrag. Beim Taggen erhalten die Wortformen eine kategorielle Auszeichnung. Beides ist für das obige Zitat in (8) dargestellt: die Lemmatisierung in (8a), die getaggte Variante in (8b), wobei hier die Kürzel-Liste der Stuttgarter Computerlinguistik zugrundegelegt wurde. VVINF kennzeichnet beispielsweise Vollverben im Infinitiv, VAFIN finite Auxiliare. (8) Bedauernswert die Frau, die nichts zu bereuen hat. a. bedauernswert der Frau der nichts zu bereuen haben b. ADJD ART NN PRELS PIS PTKZU VVINF VAFIN In lemmatisierten oder getaggten Korpora kann man zielgerichteter als mittels globaler Suchmaschinenabfragen im Internet suchen, welche Prädikate in Kombination mit dass oder zu-Infinitiven auftreten; dies ist jedoch sehr mühsam und verlangt Arbeitskapazitäten, die aktuell nicht gegeben sind. Ein Anspruch auf Erfassung wirklich aller einschlägigen Prädikate des Deutschen ist deshalb unrealistisch; gerade bei den Neubildungen (z. B. zusimsen) finden sich vor allem transparente Verwendungen mit regulären Einbettungsmustern, die schon durch viele Prädikate im erfassten Inventar repräsentiert sind. Ein wichtiges Anliegen ist es, das Verhalten der Prädikate durch den Nachweis entsprechender Korpusbelege zu dokumentieren. Dies hat nicht nur damit zu tun, dass mit der Verfügbarkeit großer digitalisierter Korpora die Rolle der Introspektion (quasi eine „Selbstbefragung“ der Linguisten) als zentrale Methode der Linguistik an Bedeutung verloren hat, sondern auch damit, dass die Korpusrecherchen einen Eindruck von der Frequenz bestimmter Verwendungsweisen der Prädikate vermitteln und überdies meistens Belege liefern, die natürliche Kontexte für die Verwendung der Prädikate aufweisen. Überdies stößt man bei der Recherche auch auf Belege, die bislang nicht erfasste Verwendungen des Prädikats dokumentieren. Wir nutzen vor allem zwei große Korpora: das bereits 62 von der herausforderung des lexikalischen reichtums genannte DWDS-Korpus und den öffentlich zugänglichen Teil des Deutschen Referenzkorpus (DeReKo) des IDS in Mannheim. Mit Bezug auf diese Korpora vermeidet man Probleme, die bei unqualifizierten Internetrecherchen auftreten: Dort ist nicht immer klar, ob die Äußerungen von Muttersprachlern stammen; überdies ist eine nachhaltige Verfügbarkeit der Daten nicht garantiert. Des Weiteren kann man Belege nur verlässlich auswerten, wenn sie vergleichbaren Registern entstammen; Zeitungstexte repräsentieren eine völlig andere Textsorte als Chatforen im Internet. Liegen hinreichend große Korpora verschiedener Register vor, könnte man natürlich auch der Frage nachgehen, welche registerabhängigen Unterschiede in den Verwendungen der Prädikate auftreten. Natürlich stößt die Korpusrecherche auch an Grenzen: Selbst in so großen Korpora wie denen des DWDS oder des IDS sind nicht alle Verwendungen der Prädikate belegt – dies ist umso deutlicher, je eindeutiger Sprecher die Intuition teilen, dass die gesuchte Verwendung des Prädikats akzeptabel sein sollte. Andererseits finden sich in den Korpora auch Belege von zweifelhafter Akzeptabilität, zum Beispiel die folgenden Belege für sich weigern, ausloten und bedauern: (9) a. Aber ich weigere mich geradezu, daß Vorstände von Parteien über Geschichte beschließen. [DWDS BZ 1996] b. In Zeiten täglich neuer Horrormeldungen von Börsen und aus Branchen loten Deutschlands Konzerne aus, auf Massenentlassungen im nächsten Jahr möglichst zu verzichten. [IDS MM 2008] c. Keiner bedauert, auf den Rentenanspruch zu verzichten. [DWDS Zeit 2007] Derartige Beispiele lassen sich nur erklären, wenn man entweder davon ausgeht, dass die Verfasser dieser Zeilen untypische Interpretationen für diese Verben zugrundelegen (als Teil ihres individuellen Spracherwerbs), oder aber Verben miteinander verwechselt haben: weigern mit sich dagegen wehren, ausloten mit ausprobieren. Die Verwendung von bedauern in (9c), die man evtl. als laxen Stil abtun kann, demonstriert, dass auch Einschränkungen hinsichtlich der von den Nebensätzen denotierbaren Situationen wirksam sind. Wie im Beispiel (3b) ist bedauern vor allem dann mit Infinitivkomplementen möglich, wenn das Prädikat des abhängigen Satzes durch ein Modalverb ergänzt wird, weil dadurch die Sachverhaltslesart gestützt wird; einen gleichen Effekt erzielt man mit einer Perfektkonstruktion (verzichtet zu haben). Ob in all solchen Fällen stilistische Unsicherheit, eine lexika- 63 reflexionen lische Idiosynkrasie des Autors oder gar Sprachwandel (s. obiges Beispiel sich unterstehen) vorliegt, kann man nur klären, wenn man weiß, ob die Abweichung nur in einem bestimmten Text, bei allen Texten eines Autors oder bei vielen Sprechern replizierbar auftritt. Datenbank Zur systematischen Erfassung der Prädikate wurde im Programmbereich eine MySQLDatenbank eingerichtet, in der die Prädikate und ihre Verwendungen (Korpusbelege) erfasst und annotiert werden. Mit der Nutzung einer Datenbank verbinden sich mehrere Vorteile: Die Daten werden nachhaltig dokumentiert, die Untersuchung der Prädikate wird in hohem Maße systematisiert (s. u.) und die Auswertung größerer Prädikatsbestände wird durch Abfragen in der Datenbank erleichtert. MySQL-Datenbanken sind relational, was bedeutet, dass verschiedene Tabellen (z. B. die Tabelle der Prädikate und die Tabelle der Belege) über einen identifizierenden Schlüssel miteinander in Beziehung gesetzt werden können; das ist für spätere Abfragen wichtig. Konkret wird damit auch eine Struktur geschaffen, die es erlaubt, sehr unterschiedliche Daten zueinander in Beziehung zu setzen: So kann man beispielsweise durch Erfassung der Verwendung von bereuen /bedauern im Mittelhochdeutschen (beriuwen/ betûren) und Althochdeutschen (pihriuwên /??bitûren) durch Abfragen ermitteln, ob sich wesentliche Einbettungseigenschaften gewandelt haben. Ebenso ist es möglich, Bezüge zwischen unterschiedlichen Sprachen herzustellen. Da im Programmbereich ebenso untersucht wird, ob in Sprachkontaktsituationen bei der Übernahme von Prädikaten auch deren Einbettungseigenschaften weitergegeben werden (z. B. Englisch ask /talk und Kamerun-Pidgin aks/tok), erlaubt eine vergleichbare Kodierung der Verben, mittels späterer Abfragen zu klären, worin sich äquivalente Prädikate der betreffenden Sprachen unterscheiden. Die für die Prädikate zu untersuchenden Eigenschaften wurden als Datenbankfelder eingerichtet. Daneben wurde ein Notationssystem für die verschiedenen Eigenschaften entwickelt, das in einem projektinternen Wiki dokumentiert ist. Das Kodierungsverfahren ist schon mehrfach revidiert worden, da sich in der konkreten Arbeit immer wieder Fragen und Probleme ergeben haben, die eine Modifikation oder Erweiterung des Kodie- 64 von der herausforderung des lexikalischen reichtums rungsverfahrens erzwungen haben. Die Datenbankstruktur ist auch so flexibel, dass jederzeit neue Felder für weitere untersuchungsrelevante Eigenschaften eingerichtet werden können. Die Erfahrungen mit der Datenerfassung und -kodierung haben gezeigt, dass zwei Aspekte bei einem derartigen Unterfangen wichtig sind: a) Die Kodierungen sollten oberflächennah und einfach zu operationalisieren sein und b) die kodierenden Personen sollten direkt abfragen können, welche Prädikate in gleicher Weise kodiert worden sind bzw. wie das Prädikat bzgl. eines anderen Einbettungstyps erfasst ist; nur so ist sichergestellt, dass die Kodierungen zufriedenstellend konsistent bleiben. Dazu ist eine Benutzeroberfläche geschaffen worden, die dies in einfacher Weise ermöglicht. Inwieweit erzielt man mit der Datenbank nun einen höheren Grad an Systematizität? Durch die Datenbankfelder ergibt sich eine Matrix der Eigenschaften, z. B. für die möglichen Einbettungen, die für jedes Prädikat abzuklären ist. Konkret bedeutet dies, dass für alle relevanten Felder Korpusrecherchen durchzuführen sind; im nächsten Schritt werden die Korpusbelege annotiert. Ausgangspunkt ist die Suche nach einschlägigen Belegen für jeden Einbettungstyp in den genannten Korpora. Dies bedeutet beispielsweise, dass auch für die bekannten frageeinbettenden Prädikate zu recherchieren ist, ob sie deklarative Verbzweit- oder Verbendstrukturen, Infinitivkomplemente und nominalisierte Satzkomplemente zulassen. Dass man dann bei einem Prädikat wie anfragen bei Korpusrecherchen auch einen Beleg mit Infinitivkomplement erhält, ist einerseits erstaunlich, da derartige Frageprädikate keine Infinitivkomplemente erlauben sollten (s. das inakzeptable ich frage mich, was zu tun), andererseits illustriert der Beleg dann aber auch, dass anfragen hier zu einem Verb des Bittens umgedeutet wurde: (10) ... wenn die Feuerwehr bei uns angefragt hätte, ihre Anlage unterzubringen ... [DWDS BZ 2001] Diese Beobachtung, die auch schon auf bedauern in (3a) im Kontext der Verbzweit-Einbettung zutrifft, ist sehr wichtig, weil sie deutlich macht, dass eine Flexibilität in der Satzeinbettung oft auch mit einer Flexibilität in der Verbbedeutung einhergeht. Zum jetzigen Zeitpunkt kann allerdings die wichtige Frage, welche Prädikate allein schon in ihrer Ausgangsbedeutung alle oder viele Einbettungstypen lizensieren und in welchem Ausmaß Umdeutungen erforderlich sind, noch nicht endgültig beantwortet werden. 65 reflexionen Ebenfalls systematisch kodiert werden für die Belege jeweils auch die Argumentstruktur und die Argumentrealisierung des satzeinbettenden Prädikats in der aktuellen Verwendung. Beide Eigenschaften müssen festgehalten werden, da sich Varianten eines Verbs gerade in dieser Hinsicht eindeutig unterscheiden. Zwei Beispiele mögen dies illustrieren. Bestätigen hat eine 2-stellige und zwei 3-stellige Varianten, die sich jeweils im Einbettungsverhalten unterscheiden (Q steht hier für Interrogativsätze). Versprechen hat eine Variante mit drei echten Argumenten und eine Variante mit drei echten und einem unechten Argument (sich); überdies tritt es auch in einer infinitiveinbettenden Variante auf, die als Anhebungsstruktur zu klassifizieren ist (z. B. dieses Buch verspricht ein Bestseller zu werden). Teilweise ist mit den verschiedenen Varianten auch ein spezifisches Einbettungsverhalten verknüpft. (11) a. bestätigen: b. versprechen: 1. jemandem etwas bestätigen (VE, V2, INF, Q) 2. jemanden darin bestätigen (VE, INF, Q) 3. sich bestätigen (VE, V2?) 1. jemandem etwas versprechen (VE, V2, INF, Q[ob]) 2. sich etwas davon versprechen (VE, V2, INF) 3. versprechen (Anhebung) (INF) Ziel ist es natürlich, für alle Varianten eines Verbs zu prüfen, welche Einbettungstypen zulässig sind. Die Zahl der zu testenden Kontexte wird deshalb in solchen Fällen durch die Kombination der verschiedenen Kriterien recht hoch. Bei einem Verb wie versprechen ist zum Beispiel zu recherchieren, ob sich das Einbettungsverhalten bei Weglassung des Dativs in der ersten Variante ändert. Ebenso findet man auch Beispiele, in denen das Korrelat davon in der zweiten Variante weggelassen wurde. Konkret müsste man bei versprechen fünf Verwendungsweisen für alle fünf Einbettungstypen testen. Generell ist es wünschenswert, bei allen Verben und Verbvarianten, die solche da-Korrelate (damit, davon, daran etc.) erlauben, zu klären, ob sich mit der Realisierung oder Weglassung dieser Elemente ein interpretativer Effekt verbindet. Bei Verben des Lobens oder Kritisierens zeigt sich hier ein systematischer Effekt: rügen präsupponiert als 2-stelliges Verb den vom abhängigen Satz bezeichneten Sachverhalt nicht (z. B. er rügte, sie seien spät), als 3-stelliges Verb mit da-Korrelat (jemanden (nicht) dafür rügen, dass ...) dagegen schon. Neben den daKorrelaten ist auch die Rolle von es zu berücksichtigen; so tritt bedauern häufig auch mit es auf: 66 von der herausforderung des lexikalischen reichtums (12) Bedauern Sie es, dass sich Demokratie nicht weltweit einführen lässt? [DWDS Zeit 2006] Während Argumentstruktur und Argumentrealisierung satztypübergreifend erfasst werden, sind einige Eigenschaften nur für bestimmte Satztypen einschlägig. Bei VerbendSätzen wird geprüft, ob neben dass auch andere Konjunktionen möglich sind (z. B. wenn: Angela hätte es vorgezogen, wenn Karl-Theodor gleich zurückgetreten wäre; wie: Sie ertappte ihren Mann dabei, wie er vom Dessert naschte). Bei Interrogativsätzen wird geprüft, ob sowohl Entscheidungsfragen (... ob er gekommen ist) als auch Konstituentenfragen (... wen er gesehen hat) möglich sind. Bzgl. der Konstituentenfragen kann man noch feinkörniger vorgehen und untersuchen, ob das ganze Spektrum der W-Wörter möglich ist. Es fällt zum Beispiel auf, dass Verben, die die Herbeiführung einer Empfindung bezeichnen (z. B. beflügeln, begeistern), bei Interrogativsätzen vor allem solche, die mit wie eingeleitet sind, selegieren. Bei Verbzweit-Sätzen wird systematisch geprüft, ob das satzeinbettende Prädikat Verbzweit-Sätze im Konjunktiv und im Indikativ erlaubt; viele Prädikate sind hier auf Konjunktiv-Komplemente beschränkt. Während einfallen sowohl mit Indikativ- wie auch Konjunktivkomplement belegt ist (s. (13a/b)), tritt anordnen nur mit Verbzweit-Sätzen im Konjunktiv auf (s. (13c)). (13) a. Da fällt mir ein, der erste Adventskranz überhaupt hatte genau 23 Kerzen. [DWDS BZ 2005] 67 reflexionen b. Als es eines Tages dem Potsdamer Aufbaustab einfiel, es wäre sinnvoll, die kommunale Investitionspauschale wieder einzuführen, [...] [DWDS BZ 1995] c. Dann aber ordnete Trainer Bert van Marwijk an, er möge die Dortmunder Profis nach Rostock begleiten. [DWDS BZ 2004] Bei Infinitivkomplementen ist schließlich ganz wichtig, welches Argument des satzeinbettenden Prädikats die Interpretation des nichtrealisierten Subjekts im Infinitiv steuert, was wir oben Subjekt- und Objektkontrolle genannt haben. Datenbankabfragen Sind die Prädikate hinsichtlich ihrer Verwendungen erfasst und die einschlägigen Belege annotiert, kann man durch gezielte Abfragen große Prädikatsinventare hinsichtlich ihrer Klassenbildung untersuchen. Eine mögliche Frage ist beispielsweise, welche Prädikate welche Satzeinbettungsstrukturen selegieren. Für die in der Datenbank gelisteten Prädikate sind gegenwärtig bei 93% Belege mit deklarativen Verbend-Sätzen, bei 81% Infinitivkomplemente, bei 50% deklarative Verbzweit-Sätze und bei 49% Interrogativsätze nachgewiesen. Bezüglich der Frage, welche Prädikate mit mehr als nur einem Satzeinbettungstyp kompatibel sind, zeigt sich, dass immerhin 25% der Prädikate mit allen vier Satztypen kompatibel sind. Die folgende Tabelle zeigt die häufigsten Muster im Selektionsverhalten zum jetzigen Zeitpunkt (März 2011): 68 von der herausforderung des lexikalischen reichtums erbend Verbzweit Infinitiv Interrogativ Beispiel Anteil V + + + + beschwören 25% + – + – beabsichtigen 23% + + + – androhen 14% + – + + vermissen 13% + + – + ermitteln 6% + – – – schaudern 5% – – + – erdreisten 3% Ebenso zeigt sich in entsprechenden Abfragen, welche Prädikate sich kanonisch verhalten und welche als „Ausreißer“ zu gelten haben. Ein Beispiel für ein Prädikat mit sehr ungewöhnlicher Argumentstruktur ist das Verb handeln in der Verwendung es handelt sich (dabei) um …. Dies ist aber nicht das einzige ungewöhnliche Prädikat. Generell kann man bei den Datenbankabfragen die Felder in beliebiger Weise miteinander verknüpfen; teilweise werden die Abfragen dann jedoch relativ komplex. Eine weitere wichtige Funktion der Datenbankabfragen sind Konsistenzprüfungen, bei denen die Annotationen der verschiedenen kodierenden Mitarbeiter auf Übereinstimmung geprüft werden. 69 reflexionen Ausblick Vieles, was hier skizziert worden ist, ist Grundlagenforschung zur Lexikon-SyntaxSchnittstelle. Die Ergebnisse können jedoch gewinnbringend in anwendungsbezogenen Bereichen der Sprachwissenschaft genutzt werden, z. B. bei der Erstellung maschineller Lexika. Sofern klassenbildende Eigenschaften klar identifiziert sind, kann man sie bei der Festlegung der Datenstrukturen dieser maschinellen Lexika nutzen. Auf der Basis der Ergebnisse sind jedoch auch experimentelle Studien zum Erwerb und zur Verarbeitung dieser Prädikate denkbar. Dass es sehr ertragreich ist, sich ein deutlich umfangreicheres Inventar an Prädikaten anzuschauen, sei hier abschließend mit zwei Einzelbeobachtungen illustriert. Beginnen möchte ich mit dem, was in der Sprachwissenschaft als „Kontrollwechsel“ bezeichnet wird. So ist schon seit längerem bekannt, dass versprechen bei Infinitivkomplementen nicht auf Lesarten festgelegt ist, in denen das Subjekt von versprechen mit dem nichtrealisierten Subjekt des Infinitivs identifiziert wird (s. o.); in bestimmten Kontexten ist auch eine Identifikation mit dem Dativobjekt möglich: (14) a. Ihnen [= den Juroren] wurde ja versprochen, im People-Blatt namentlich erwähnt zu werden. = die Juroren werden namentlich erwähnt [DWDS TS 2000] b. Rover verspricht Neuwagen-Kunden, die bis Weihnachten dieses Jahres einen benzingetriebenen Pkw (25, 45, 75) kaufen, bei BP ein Jahr lang gratis tanken zu dürfen. = die Neuwagen-Kunden tanken gratis [IDS DPR 2000] Versprechen gehört zu einer kleinen Klasse von Verben, die einen solchen Kontrollwechsel erlauben. Bei der Untersuchung der Infinitiveinbettung konnte nun beobachtet werden, dass es auch satzeinbettende Verben gibt (z. B. verhindern, erzwingen, unterbinden), die einen Infinitiv nur dann einbetten können, wenn typische Kontrollwechselauslöser wie dürfen oder Passiv im Infinitivkomplement auftreten: (15) a. Nur so könne der Konzern verhindern, in den Präsidentschaftswahlkampf hineingezogen zu werden. [DWDS Zeit 2008] 70 von der herausforderung des lexikalischen reichtums b. Sie wollten erzwingen, durch die katholischen Wohnviertel ziehen zu dürfen. [DWDS BZ 2000] Nur mit solchen Kontrollwechselauslösern kommen akzeptable Lesarten zustande, da nur dann das Subjekt von verhindern oder erzwingen mit dem nichtrealisierten Subjekt des eingebetteten Prädikats identifiziert werden kann. Diese Entdeckung resultiert aus der systematischen Prüfung aller Prädikate im Hinblick auf die Möglichkeit der Infinitiveinbettung; in den bisherigen Analysen zu diesen Strukturen haben diese speziellen Infinitiveinbetter keine Rolle gespielt. Des Weiteren kann man die ermittelte Prädikatsliste auch als kleines „Schatzkästlein“ verstehen, das viele Prädikate enthält, die bislang nicht hinreichend gewürdigt worden sind. Eines dieser Prädikate ist nachsagen. Obgleich eine abgeleitete Form von sagen ist nachsagen kein Äußerungsprädikat im strikten Sinn. Vielmehr drückt nachsagen aus, dass seinem Objektreferenten eine generelle Eigenschaft zugeschrieben wird; der Bezug auf ein konkretes Ereignis ist so gut wie nicht belegt. Der abhängige Satz muss zudem unabhängig vom Einbettungstyp Aussagen über den Objektreferenten beinhalten; Aussagen, die nicht den Objektreferenten betreffen, sind nicht möglich. Hier sind einige typische Verwendungen: (16) a. Ihm kann man als Letztem nachsagen, er habe keine Ahnung davon, wie Opernfestspiele zu reformieren seien. [DWDS Zeit 2009] b. Jungfrauen wird nachgesagt, beispielsweise in finanziellen Dingen vorsichtig und vernünftig zu sein. [DWDS Zeit 2009] c. Briefwählern wird nachgesagt, dass sie einen höheren Bildungsgrad haben. [DWDS TS 2005] d. Fünf Frauen hatten Lubbers unsittliche Annäherungen nachgesagt. [DWDS TS 2005] Den Effekt, dass ein Referent aus dem vom abhängigen Satz bezeichneten Sachverhalt herausgelöst und als Gegenstand, über den die Äußerung geht, konstruiert wird, findet man in anderer Form auch, wenn man Formulierungen wie über jemanden sagen, dass ... betrachtet. (17a) ist ein einschlägiger Korpusbeleg, den man auch wie in (17b) paraphrasieren kann. 71 reflexionen (17) a. Ein Portal, über das Gauck launig sagt, dass er es noch nicht ein einziges Mal aufgerufen hat. [IDS RHZ 2010] b. Gauck sagt, dass er das Portal [= Facebook] noch nicht ein einziges Mal aufgerufen hat. Im Unterschied zu nachsagen sind in dieser Konstruktion Bezüge auf konkrete Ereignisse möglich. Verbableitungen wie nachsagen oder Strukturen wie sagen über ... sind auch in anderen Sprachen zu beobachten; nachsagen ist diesbezüglich überdies kein Einzelfall im Deutschen (s. z. B. auch bescheinigen oder unterstellen). In der Erwartung, dass ein Verb wie nachsagen nur eines der Juwelen ist, die in der nahen Zukunft noch geborgen werden können, wird die Arbeit im Programmbereich in der skizzierten Weise fortgeführt. PD Dr. Barbara Stiebels ist stellvertretende Direktorin des Zentrums für Allgemeine Sprachwissenschaft und koordiniert den Programmbereich Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen. Sie hat Linguistik an den Universitäten in Bonn, Köln und Düsseldorf studiert und lange Zeit am Seminar für Allgemeine Sprachwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf gearbeitet. Anfang 2003 ist sie mit einem Heisenbergstipendium an das ZAS gekommen. Sie hat zur lexikalischen Semantik, zur Morphologie und zur Typologie der Argumentrealisierung gearbeitet. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der satzeinbettenden Prädikate des Deutschen und anderer Sprachen. 72 zukünfte der politischen ökologie Zukünfte der politischen Ökologie Benjamin Bühler Zentrum für Literatur- und Kulturwissenschaften Obgleich der Begriff „Futurologie“ durchaus geeignet wäre, die „Gesamtheit der vorausschauenden Tätigkeit zu bezeichnen“,1 lehnte der französische Zukunftsforscher Bertrand de Jouvenal ihn ab, denn er leiste der Illusion Vorschub, es gäbe eine Wissenschaft der Zukunft – als ob sich mit Sicherheit voraussagen ließe, was sein werde. Stattdessen führte er den Begriff „Futurible“ ein, denn das auf die Zukunft gerichtete Denken beschäftige sich allein mit „möglichen Zukunften“.2 Jouvenals Skepsis wurde in der Folge weitgehend von Bestrebungen der Etablierung einer wissenschaftlichen Futurologie verdrängt. Erst in der heutigen Kulturwissenschaft kehren seine Überlegungen in der Verknüpfung historischer und systematischer Perspektiven auf prophetische und prognostische Redeweisen, die Zukünfte konstituieren und formieren, wieder. In ihnen rückt zum einen die politische Bedeutung von Konstruktionsweisen und -formen der Zukunft in den Mittelpunkt des Interesses.3 Zum anderen werden mit der Frage nach der Erkennbarkeit und Darstellbarkeit von Zukunft zentrale, gleichwohl häufig ausgeklammerte Aspekte von Wissen thematisch. „Zukunftswissen“ wird so zu einem Modell für die historische und philologische Erkenntnis der symbolischen Seite von Wissensproduktion.4 Literarische Zukunftsfiktionen sind Reflexionsräume des Gegenwärtigen – weniger zukünftige Gegenwart denn gegenwärtige Zukunft. Sie ermöglichen die Analyse gegenwärtiger Gesellschaft von einem externen Beobachter-Standpunkt aus. Als „self-fulfilling“ 1 Bertrand de Jouvenal: Die Kunst der Vorausschau, Neuwied/Berlin 1967 (Orig.: L’Art de la Conjecture, Monaco 1964), S. 32. 2 Ebd., S. 33. 3 Die Fruchtbarkeit dieses kulturwissenschaftlichen Ansatzes führten die Beiträge der Jahrestagung des ZfL Prophetie und Prognostik (25.–27. 11.2010) deutlich vor. 4 Vgl. dazu das ZfL-Projekt Prognostik und Literatur von Stefan Willer und Benjamin Bühler. 73 reflexionen oder „suicidal prophecies“ 5 können sie zudem als Interventionen in die Gegenwart fungieren. Im Folgenden sollen verschiedene Konstruktionsweisen und -formen von Zukunftsfiktionen am Beispiel des Diskurses der politischen Ökologie vorgeführt werden. Politische Ökologie, soziale Synergien Die politische Ökologie entwickelte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einer der wichtigsten gesellschaftlichen Selbstbeschreibungen, die sich aus dem Verhältnis von Repräsentationen zukünftiger Gesellschaft und gegenwärtigen politischen Aktionen ergibt. In den ökologischen Beschreibungsformen erscheint der fortschreitende Zerstörungsprozess der eigenen Lebensgrundlagen als ein Prozess entgleitender Regulierung, ob bezogen auf Technik oder Ökonomie, auf menschliche Verhaltensformen oder ein kulturelles Imaginäres. Szenarien über mögliche Zukünfte von Mensch und Natur entfalten zum einen solche verselbständigte, ‚selbstlaufende‘ Prozesse bis zum Ende der Menschheit, zum anderen liefern sie den Rahmen für Szenarien gelingender Regulierungen. Deutlich wird diese Konstellation in der deutschen Rezeption von Fausts Projekt der Landgewinnung: Während der die Grenzen von Moral und Gesetz überschreitende Faust bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts einen erfolgreichen Gründer und Kolonisator darstellte, erscheint er im Diskurs der politischen Ökologie als Verkörperung einer sich selbst zerstörenden Moderne. Günter Anders erklärte Faust mit seiner unendlichen Sehnsucht nach dem Unendlichen in Die Antiquiertheit des Menschen (1956) gar für „tot“ 6. Anders zufolge komme es angesichts unseres Daseins im Zeichen der Bombe und angesichts drohender Umwelt-Katastrophen auf die Begrenzung des menschlichen Strebens an. Folgerichtig verband die in den 1970er Jahren aufkommende Umweltbewegung Regulierung mit „Grenzen des Wachstums“, was auch auf die Bevölkerung bezogen wird, wie es Dennis Meadows berühmtes Weltmodell in seinem Bericht an den Club of Rome in Form einer Kurve zur ausdrückte. 5 Diese Begriffe prägte der Soziologe Robert K. Merton: „The self-fulfilling prophecy is, in the beginning, a false definition of the situation evoking a new behavior which makes the originally false conception come true.” Und: „The suicidal prophecy […] alters human behavior from what would have been its course had the prophecy not been made that it fails to be borne out. The prophecy destroys itself.” Robert K. Merton: "The self-fulfilling prophecy", in: Antioch Review, 8 (1948), S. 193–210, hier S. 195 und 196. 6 Günther Anders: Die Antiquiertheit des Menschen. Bd. 1: Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution, durch ein Vorw. ergänzte 5. Aufl. München 1980, S. 240. 74 zukünfte der politischen ökologie Während hier die ‚Grenzen des Wachstums‘ im Vordergrund standen, spielten an anderer Stelle technische Konzepte eine zunehmend wichtige Rolle. So wird mit der durch Buckminster Fuller populär gemachten Metapher „spaceship earth“ die Erde als Ganzes zum Gegenstand von Regulierungsphantasmen.7 Schon der abgeschlossene Raum eines Raumschiffes als Ergebnis avanciertester Technik suggeriert, dass hier nichts dem Zufall überlassen bleibt. Fuller betonte allerdings, dass es keine Anleitung dafür gebe, wie man dieses Raumschiff erfolgreich bediene. Daher sei der Mensch gezwungen, seinen Intellekt zu benutzen, wissenschaftliche Experimente durchzuführen und deren Ergebnisse zu deuten. Der Mensch benötige also, um das Raumschiff Erde erfolgreich zu steuern, Zukunftswissen. Um überhaupt mit einem solch komplexen Objekt umgehen zu können, bedürfe es zudem neuer Begriffe. Mit seinem Konzept der Synergie 8 – gemeint ist damit, dass das Verhalten komplexer Systeme sich nicht aus dem Verhalten seiner einzelnen Teile vorhersagen lässt – prägte Fuller eine ganze Generation der Umweltbewegung. Eine wirkmächtige Realisierung hat es in dem Projekt „Biosphäre II“ gefunden, dessen Idee darin bestand, neue Techniken (sich selbst regenerierende Lebenssysteme) mit einem neuen ‚Way of life‘ zu verbinden, um damit die Probleme der „Biosphäre 1“, d. h. der Erde, zu lösen und den Weltraum zu erobern. 1991 entstand in der Wüste Arizonas ein Komplex, in dem alle wichtigen Ökosysteme modellhaft vertreten sein sollten: Wüste, Regenwald, Savanne sowie ein Miniatur-Ozean mit einem Korallenriff. Für die acht Menschen, die zwei Jahre darin lebten, gab es u. a. eine 2000 Quadratmeter große Ackerfläche sowie Ziegen und 7 R. Buckminster Fuller: Operating manual for spaceship earth, New York 1969, S. 52. 8 Vgl. dazu das ZfL-Projekt Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa von Tatjana Petzer. 75 reflexionen Hühner. Alle von der Besatzung benötigten Nahrungsmittel sollten selbst hergestellt, Stoffe und Wasser wiederaufbereitet werden, und Pflanzen sollten für den notwendigen Sauerstoff sorgen.9 Das Projekt führte die Bedeutung der Zukunftsdimension im ökologischen Diskurs in zweifacher Hinsicht vor: Erstens zeigte sich hier exemplarisch die Zukunftsausrichtung von Experimenten. Das geschlossene System sollte nämlich nicht nur Aussagen über die Funktionsweise von Ökosystemen liefern, sondern auch die Grundlage für eine „space colonization“ bilden: Das anvisierte „life support system“ sollte zukünftigen Raumreisenden die totale materielle Autonomie von der Erde gewähren.10 Gerade weil im Falle von Ökosystemen das Vorhersagen der Zukunft nur in Form von Wahrscheinlichkeiten möglich ist, sollte dieses Modell der Erde Zukunftswissen unter kontrollierten experimentellen Bedingungen erzeugen – auch wenn das Projekt selbst weitgehend scheiterte: Sauerstoff wurde von den Betonwänden absorbiert, die Konzentration von Kohlendioxid nahm bedrohlich zu, eine Ameisenart verbreitete sich unkontrolliert und rottete andere Ameisenarten und Insekten aus. Nicht zuletzt gab es soziale Konflikte zwischen den Bewohnern.11 Dabei, und das ist der zweite Aspekt der Zukunftsdimension, handelte es sich auch um ein politisches Projekt. Die erste Gruppe, die für zwei Jahre in „Biosphäre 2“ blieb, bestand nämlich keineswegs allein aus ausgebildeten Wissenschaftlern. Es handelte sich um Mitglieder des im Jahr 1969 gegründeten Institute of Ecotechnics, entstanden aus der 9 Jane Poynter: The Human Experiment. Two years and twenty minutes inside Biosphere 2, New York 2006, S. 20. 10 Ebd., S. 64. 11 Das Projekt lieferte aber noch in seinem Scheitern wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse: Vgl. dazu das Heft Ecological Engineering 13 (1999) mit dem Schwerpunkt Biosphere II. Zum derzeitigen Stand vgl. die Homepage: http://www.b2science.org/. 76 zukünfte der politischen ökologie Umweltbewegung und mit dem Ziel, die Gegensätze zwischen Natur und Technik aufzuheben. Deren Mitglieder verstanden sich, auf Fuller rekurrierend, als Sozialsynergetiker: „We were creating a new way of life a new civilization based on the notion of social synergism.“ 12 Das Überleben der letzten Menschen Das Projekt „Biosphäre II“ zielte nicht nur auf die Erforschung von Ökosystemen, sondern es ging ebenso um das Überleben unter Extrembedingungen, ob in einer Raumstation auf einem Planeten, in einem Raumschiff – oder auch in einer apokalyptischen Landschaft. Letzteres ist Gegenstand eines regelrecht eigenen literarischen Genres, das das Überleben „letzter Menschen“ behandelt. Schon Mary Shelley behandelte das Thema in The last man (1826); seit der Mitte des 20. Jahrhunderts entstand dann eine Vielzahl von Texten, die von Menschen verursachte Katastrophen sowie deren ökologischen Ursachen und Folgen thematisieren, so zum Beispiel Arno Schmidts Schwarze Spiegel (1951), Carl Amerys Der Untergang der Stadt Passau (1975), Kurt Vonneguts Galápagos (1985), Cormac McCarthys The Road (2006) oder Margaret Atwoods Oryx and Crake (2003) und The year of the Flood (2009). Mit Dystopien wie Aldous Huxleys Brave New World oder George Orwells 1984 teilen diese Texte ihre düstere Zukunftsvision. Zugleich lassen sie sich auch als Übertragung von Inselgeschichten in die Zukunft verstehen. Dies gilt nicht nur für die Rolle konkreter Überlebenstechniken wie Nahrungsbeschaffung, Schutz vor Unwetter oder vor feindlichen Menschen, die schon Robinson Crusoe entwickeln musste, sondern auch für die Frage danach, welche politische Form für die letzten Überlebenden erfolgsversprechend sei, also die Chance des individuellen Überlebens erhöhte. In den ZukunftsGeschichten von Überlebenden kommt aber noch ein weiterer Aspekt hinzu, nämlich die Frage nach dem Fortbestehen der menschlichen Art. So lassen sich die modernen Welt untergangs-Szenarien als „biopolitische Phantasien“ verstehen, die „das Leben selbst, die Existenz des Menschen als Gattung, zum einzigen und letzten Zweck aller Geschichte und allen menschlichen Handelns“ machen.13 12 Poynter: The Human Experiment (Anm. 9), S. 91. 13 Eva Horn: „Enden des Menschen. Globale Katastrophen als biopolitische Fantasie“, in: Reto Sorg/ Stefan B. Würffel (Hg.): Utopie und Apokalypse in der Moderne, München 2010, S. 101–118, Zitat S. 102 77 reflexionen Im Kontext einer politischen Ökologie lässt sich auch Marlen Haushofers Roman Die Wand (1963) lesen: Der Grund für die Auslöschung allen Lebens ist unklar, es liegt jedoch nahe, hier die Folgen einer Neutronenbombe zu vermuten, zumal die Körper der toten Tiere und Menschen erhalten bleiben und die Gebäude unversehrt sind, in den Worten der Überlebenden: „Nach dem friedlichen Aussehen der Opfer zu schließen, hatten sie nicht gelitten; das Ganze schien mir die humanste Teufelei, die je ein Menschenhirn ersonnen hatte.“ 14 Haushofers Roman wurde immer wieder als weibliche Utopie eines Matriarchats oder als Beispiel für weibliches Schreiben gelesen. Er ist aber auch ein Beitrag zu ökologischen Diskussionen. Durch eine durchsichtige, unzerstörbare Wand in einem Waldstück eingeschlossen, wird die Erzählerin gezwungen, elementare Techniken des Überlebens zu erlernen, das Anpflanzen von Bohnen und Kartoffeln, Pflügen und Sichern des Ackers, Jagen von Tieren und damit auch das Zerlegen und Häuten des Tiers sowie das Konservieren des Fleisches. ‚Zukunft‘ thematisiert der Roman nicht nur im Sinn einer möglichen zukünftigen Gegenwart, sondern auch durch die Erzähltechnik der Vorausdeutung: In der Retrospektive nimmt die Erzählerin zukünftige Ereignisse andeutend vorweg. Immer wieder werden die erzählten Ereignisse unterbrochen von Bemerkungen darüber, dass ihr treuer Hund und ihr Stier gewaltsam zu Tode kommen würden – bis dieses Ereignis schließlich eintritt: Ein verwahrloster Mann (sie ist also nicht der ‚letzte‘ Mensch) erscheint, doch bevor sie ihn erschießen kann, tötet er ihre beiden Tiere mit einer Axt. Während also das angedeutete Ereignis eintritt, verweist die leitmotivisch auftretende Frage nach der Fortsetzung ihrer eigenen Existenz sowie derjenigen der menschlichen Spezies über den Zeit14 Marlen Haushofer: Die Wand, Stuttgart 1986, S. 31. 78 zukünfte der politischen ökologie punkt des Erzählens hinaus. Dieser textimmanente, offene Zukunftshorizont rekurriert seinerseits, im Sinn einer mise en abyme, auf den gesamten Roman, der den gesellschaftlichen Zukunftshorizont in Form der Utopie nicht einschließt, sondern offen lässt: Es sind auch andere Erzählungen von der Zukunft möglich. Die literarischen Inszenierungen des Überlebens in der Zukunft und der Zukunft des Überlebens leisten einen wesentlichen Beitrag zur Diskussion des Überlebens-Begriff, der im 20. Jahrhundert zu einem „Grundbegriff der Nachgeschichte“ avancierte. 15 Denn die literarischen Fiktionen führen nicht nur die Rolle von Fiktionen für das Denken des Überlebens vor, sondern liefern auch komplexe Experimentalanordnungen, in denen Extremsituationen narrativ entfaltet und Fragen nach den Bedingungen ethischen Verhaltens, Änderungen sozialer Beziehungen sowie auch politischen Formen durchgespielt werden können. Gewisses und Ungewisses Wissen: Die Deutungshoheit um den Klimawandel Die Problematik, wer in welcher Weise und mit welcher Legitimation über die Zukunft sprechen kann/darf, stellt sich derzeit vor allem angesichts des Klimawandels und seiner möglichen Folgen. Wie auch die Literatur in diese Frage eingreift und damit selbst zur politischen Intervention wird, lässt sich an dem Roman State of Fear (2004) des amerikanischen Bestseller-Autors Michael Crichton zeigen. In dem Buch mit einer Erstauflage 15 Falko Schmieder: „Überleben – Geschichte und Aktualität eines neuen Grundbegriffs“, in: ders. (Hg.): Überleben. Historische und aktuelle Konstellationen, München 2011, S. 9 –29, hier S. 9. 79 reflexionen von 2 Millionen Exemplaren neigt eine Umweltschutz-Organisation nicht nur zur Manipulation wissenschaftlicher Ergebnisse, um die Dringlichkeit ihrer Themen zu verdeutlichen, sondern versucht, künstlich ein Seebeben auszulösen, um einen Tsunami auf Kalifornien zu erzeugen: Umweltschutz wird zu Öko-Terrorismus, dessen eigentliches Ziel nicht die Umwelt, sondern das Spenden-Aufkommen der Umweltschutz-Organisation ist. Ganz in diesem Sinn ist für Crichton die These, dass die globale Erwärmung vom Menschen verursacht sei und einen abrupten Klimawandel mit schrecklichen Katastrophen erzeuge, eine bloße Erfindung: Denn nicht die menschliche Zivilisation werde zum Selbstläufer, sondern eine durch Anwälte und Wissenschaftler in Gang gehaltene Angst-Maschinerie. Im Roman verweist ein Kritiker der Klima-These darauf, dass Klimaforscher nicht die lokale Spezifität des Wetters berücksichtigten, sich wissenschaftliche Prognosen im Nachhinein als falsch herausgestellt hätten oder für bestimmte Zeiträume nur unwissenschaftlich erhobene Daten zur Verfügung stünden. Diese Ausführungen einer fiktiven Figur werden von Crichton durch in den Fließtext eingelassene Graphiken, inklusive Quellenangaben, Anmerkungen und eine kommentierte Bibliographie mit über 170 Titeln ergänzt. Außerdem führt er in einem Nachwort die Geschichte der Eugenik als Beispiel für die Gefahr einer politischen Durchdringung der Wissenschaft an. Genau dies gelte es, für die Klima-Debatte zu verhindern. State of Fear rückt somit Probleme der Vermittlung des Wissens vom Klima und Klimawandel in den Vordergrund. Zum einen die korrekte Darstellung eines wissenschaftlichen Erkenntnisstandes, zum anderen die Schwierigkeit, mit der Ungewissheit von Zukunftswissen umzugehen. Crichton vereinfacht aber nicht nur die Theorie der globalen Erwärmung, sondern gibt den Stand der wissenschaftlichen Diskussion falsch wieder und stellt diese verfälschte Darstellung in den Dienst der Durchsetzung einer politischen Position, für die die wissenschaftliche Legitimation von größter Bedeutung ist. Gezeigt hat sich die politische Bedeutung des Romans in der Anknüpfung einer Reihe von Klima-Skeptikern an Crichtons Roman: Der amerikanische Senator und notorische Klimawandel-Skeptiker James M. Inhofe, damals Vorsitzender des Senate Environment and Public Works Committee, organisierte im Jahr 2005 eine Anhörung vor diesem Komitee mit Crichton. Obwohl ihm die damaligen Senatorinnen Hillary Clinton und Barbara Boxter vorwarfen, wissenschaftliche Fakten falsch darzustellen, erhielt Crichton eine breite mediale Aufmerksamkeit.16 16 Michael K. Janofsky: „Michael Crichton, Novelist, Becomes Senate Witness“, in: New York Times, 29. September 2005: http://www.nytimes.com/2005/09/29/books/29cric.html?_r=1, abgerufen am 20. 01. 2011. 80 zukünfte der politischen ökologie Auch das konservative Heartland Institute griff Crichtons Roman dankbar auf und sein Präsident Joseph Bast forderte im Anschluss daran politische Konsequenzen: Die meisten Umwelt- und Gesundheitsschutzmaßnahmen der US-Regierung seien zu revidieren, da sie auf imaginären Risiken beruhten; das Kyoto-Protokoll sei undurchführbar und dürfe deshalb nicht unterschrieben werden usw. Crichtons Sorge vor einer Politisierung von Wissenschaft trifft somit in erster Linie sein eigenes Buch. Der zweite Aspekt betrifft den Umgang mit unsicherem Wissen, das Charakteristikum jeden Wissens komplexer Systeme und desjenigen von der Zukunft ohnehin ist, zumal gerade in der Klimaforschung der Umgang mit Ungewissheit „gute"“ Wissenschaft ausmacht.17 Crichton beurteilt die Klimaforschung mit den Kriterien einer Wissenschaft, die von sicheren, empirisch gesättigten Aussagen ausgeht, statt mit einer solchen, die die Unsicherheit des Wissens über Zukunft bzw. über das zukünftige Verhalten komplexer Systeme in ihr Zentrum stellt. Er kann nicht anders als zu den von ihm beschriebenen Ergebnissen kommen, weil er schlichtweg den falschen epistemologischen Rahmen wählt. Während der routiniert konstruierte Plot des Romans mit einem erstaunlichen Aufgebot von Fußnoten und Diagrammen darauf zielt, die Rede vom Klimawandel als Illusion bloßzustellen, wird dabei nicht zuletzt sein eigener Rahmen, derjenige der literarischen Fiktion, zur Kippfigur einer Gewissheit einfordernden Illusion. Quasi-Repräsentationen Modellierungen von ‚Zukunft‘ konstituieren und organisieren den Diskurs der politischen Ökologie. Zentral ist hierbei, dass Zukunftswissen stets ungewisses Wissen ist, aber in Metaphern, Narrative und Fiktionen überführt wird, welche wiederum die Grundlage politischen Handelns bilden. Diese Imaginationen der Zukunft sind stets in die Zukunft verlängerte Repräsentationen der gegenwärtigen Gesellschaft. Daher spielen in ihnen nicht nur Übertreibungen, Verzerrungen und Zuspitzungen gegenwärtiger wissenschaftlicher, ökonomischer, sozialer und/oder politischer Praktiken eine wichtige Rolle, sie selbst sind dem ‚Politischen‘ zuzuordnen: Unter „dem Politischen“ versteht der Philosoph Claude Lefort nicht ein Subsystem innerhalb der Gesellschaft, sondern das In-Form-Setzen des 17 Vgl. z.B. Mike Hulme: Why we disagree about climate change, Cambridge 2010, S. 82. 81 reflexionen menschlichen Miteinanderseins, vermittelt durch „zahllose Zeichen“, mit denen eine Gesellschaft sich eine „quasi-Repräsentation“ ihrer selbst gibt.18 Zukunftsszenarien geben dem Sozialen Form, indem sie mit dem Durchspielen von Untergangsvisionen oder dem Ausformulieren von gelingenden Regulierungen eine narrativ ausformulierte Analyse der Gegenwart aus Perspektive der Zukunft formulieren: Diese „Quasi-Repräsentationen“ können dabei eher im Dienst der Reflexion stehen, indem sie eine Beobachtung zweiter Ordnung ermöglichen, aber auch, wie vor allem im Fall des Klimawandels, zu Interventionen Anlass geben, welche als „suicidal prophecies“ die Erfüllung einer imaginierten Zukunft verhindern sollen. Weil es aber in jeder Gesellschaft eine Vielzahl von „QuasiRepräsentationen“ gibt, ist die Zukunft als Ort der Repräsentation gegenwärtiger Gesellschaft immer auch ein Kampfplatz um Zuständigkeiten und Deutungshoheiten. Benjamin Bühler studierte Biologie, Philosophie und Germanistik in Konstanz und Berlin. Er promovierte im Jahr 2004 mit der Arbeit „Lebende Körper. Biologisches und anthropologisches Wissen bei Rilke, Döblin und Jünger“, danach hatte er ein Postdoktoranden-Stipendium am Graduiertenkolleg „Repräsentation – Rhetorik – Wissen: Grundlagen der Kulturwissenschaften“ an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Von 2005 bis 2006 war er wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Seminar der Universität Basel und im Anschluss daran wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB 485 „Norm und Symbol“ (Konstanz) im Teilprojekt „Grenzbedingungen des Sozialen“. Im Jahr 2010 habilitierte er sich an der Universität Konstanz in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft mit der Arbeit „Grenzräume zwischen Tier und Mensch im Wandel der Frühen Neuzeit. Eine Kultursemiotik der Grenze“. Seit 1. 10. 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Prognostik und Literatur“ am ZfL tätig, seit 1. 03. 2011 als Heisenberg-Stipendiat. 18 Claude Lefort: Fortdauer des Theologisch-Politischen?, Wien 1999, S. 39. 82 kashmir: perceptions of conflict from the border Kashmir: Perceptions of Conflict from the Border Antía Mato Bouzas Zentrum Moderner Orient As a political scientist specialised in South Asia, I am interested in the Kashmir conflict over a divided and disputed territory between India and Pakistan but also as a case of “Muslim” nationalism against the Indian state. What Kashmir means and to whom is still much debated. State narratives – the views mainly emerging from the political, media and academic realms in India and Pakistan – often provide a rather partial view of the story, implying that a certain common agreed identity (Muslim or secular) is in danger. For India, Kashmiri nationalists are anti-state elements and against India’s secular tradition, while for Pakistan, the fight for Kashmir is part of an incomplete project of a state for Muslims. Contrary to these views are the scholars who consider the Kashmir region the main starting point for their analyses, which aim to improve understanding of the players involved in the conflict and their demands. These studies, mostly focusing on the Indian part of Kashmir, shift attention from the state’s perspective to the study of the socio-political context in this peripheral region and, in so doing, decentralise the issue. Although Kashmir is well known and in urgent need of attention, nobody agrees on what issues need to be resolved in order to end regional tensions. My two-year project at ZMO has explored this internal or “peripheral” dimension of the Kashmir dispute through the study of four border towns, although here I will refer to only two of them, located on either side of the Line of Control (hereafter LoC). The LoC functions as a border although it is not demarcated or recognised by either India or Pakistan. My interest has been to examine how people in these border towns perceive the other side and their views of the Kashmir problem, with the idea of comparing these “local” accounts with the state'’s general understanding of the dispute. While carrying out this project, I have understood that the Kashmir conflict is very much about borders and about how these borders have been interpreted by the postcolonial states of India and Pakistan in their respective nation-building processes. Through these 83 reflexionen Map of the Kashmir dispute. Source: University of Texas, Perry-Castañeda Map Collection. Available en: <http://www.lib.utexas.edu/maps/middle_ east_and_asia/kashmir_disputed_2003.jpg> [Accessed: 07-11-2010]. This map has been modified for the purposes of identifying the urban areas related to this research project. 84 kashmir: perceptions of conflict from the border interpretations, these states have ignored the people’s sense of belonging on both sides of the new dividing line between the two countries and how they have been caught and dragged into a never-ending conflict. A better understanding of these “local” geographies and sense of affiliation may put into perspective some of the states’ official arguments about the dispute. Thus, whereas Pakistan maintains that the Gilgit-Baltistan region under its control is part of the Kashmir dispute, people in this area express themselves in very different terms, mostly arguing that in 1947 they fought a liberation struggle against the Kashmiri ruler and opted for integration in Pakistan. In the case of India, the governments of New Delhi tend to see the problem of Kashmiri nationalism in terms of a conspiracy orchestrated by Pakistan, thereby ignoring the fact that in the Kashmir Valley, the role of Pakistan is very severely criticised. To some extent, it is possible to agree with the view indirectly expressed by the Indian scholar Navnita Chadha Behera that the Kashmir dispute works very much like a myth. It is a struggle for an ideal state (the entity created in the Treaty of Amritsar in 1846 and that lasted till 1947) that never functioned as such. However, the Kashmiri nationalists of the valley (on the Indian side) think otherwise. Their predecessors led a freedom struggle against the authoritarian and oppressive regimes of the maharajas, which was later replaced by a similar interventionist and corrupt rule under the Indian state. Their current struggle is not shared by others, such as the Buddhists of Ladakh and the Hindus of Jammu (the Indian state of Jammu and Kashmir is a melting pot of religious and language groups), and even among the Muslim communities there are important differences. During my fieldwork conducted on both sides of the LoC, I found that Kashmir means different things to different people, but the main problem is that an open and sincere dialogue remains difficult under the current circumstances. Even when India and Pakistan established a dialogue process in 2004 (also referred to as a “peace process”) that has permitted cross-border communication links in Kashmir, the situation that dominates on the ground is that of apathy. The main obstacle to negotiations seems to be the tight control that the Indian and Pakistani states exercise in this region, through militarisation and intelligence activities, without fundamental political changes on the ground. 85 reflexionen The India-Pakistan Dialogue Process and Kashmir As a result of improvement in relations between India and Pakistan, the two countries initiated a dialogue in 2004 to address their pending disputes, including Kashmir, and adopted a comprehensive common stand on security issues pertaining to the region, in particular the nuclear question. On the one hand, both governments have perhaps realised that they can no longer address their differences by resorting to war – India and Pakistan have fought four wars since 1947, including also the short conflict of Kargil in 1999, without any significant gains for either side – and, on the other hand, because of the unstable security in the region, there has been significant international pressure that has somehow compelled both states to address their differences. Other aspects, such as the emergence of India as a global power and the internal security of Pakistan (and its democratisation) also have to be taken into account. The India-Pakistan dialogue process lasted till 2008, when India called off negotiations in December after the Mumbai attacks, alleging that the Pakistan intelligence services, the ISI, were behind the massacre and had fuelled terrorists on Indian soil. In 2010 bilateral official negotiations started again, although the full dialogue has not been resumed due to domestic political issues and some group pressure on both sides. The main bone of contention between the two countries is Kashmir, but the dispute also envisages an important internal dimension that has to be addressed. To date, the proposal that has received some attention from most of the parties dealing with the dispute is the one presented by the former Pakistani president and ex-general Musharraf. The so-called Musharraf proposal was to create a demilitarised area with a high degree of self-governance or maximum autonomy but without making changes to the sovereign status of these territories. The idea was to change the meaning of the LoC in its function as an international dividing line by connecting people and creating prosperity in these now marginalised areas of two large states. To some degree, the idea vaguely resembles other experiences of transformation of disputed borderlands into areas of cooperation, although the specificity of the historical and political trajectory of South Asia poses other questions. One in particular that emerged while carrying out this project was how India and Pakistan can work to change the meaning of boundaries and decentralise authority in border areas while at the same time both states’ understanding of sovereignty (and national identity) is highly centralised. 86 kashmir: perceptions of conflict from the border A view of the border towns and their inhabitants located on both sides of the LoC can be a good example of what happens and what is understood on the ground about these political processes. Border areas are the fortresses of the state’s territorial integrity and their inhabitants are generally considered dubious nationals, given their usual plural sense of belonging and their cross-border ties. When borders are disputed between states, as in the case of Kashmir, those living in these territories are subjected to different rules that impose a sort of precarious life, a sort of regime distinct from that found in the central parts of the state. The peace processes can alleviate this situation and eventually transform this unstable context, but this cannot happen without revising how the state deals with its peripheries. Views Emerging from the Border Areas As noted above, the former Princely State of Jammu and Kashmir was divided between India and Pakistan as a result of the 1947–48 war. Since then, Pakistan has been in control of one-third of the territory (now differentiated between Azad Jammu and Kashmir and the Gilgit-Baltistan region) and the remaining two-thirds became part of federal India as the State of Jammu and Kashmir (which comprises the Kashmir Valley, the region of Jammu and the area of Ladakh). The two states have adopted different policies in dealing with their respective territories: Pakistan has opted not to incorporate these parts as provinces of the Republic by keeping them under an ambiguous status, while India has pursued an integration policy toward the area in line with the rest of the Indian states, although with some differences. In the aftermath of the 1987 elections in the Indian part of Kashmir, in which massive rigging was alleged, a widespread popular discontent arose that was severely repressed by the security forces. This was followed by the eruption of an insurgence movement (supported by Pakistan) that developed into a conflict between Kashmiri separatists and the Indian state. Further Pakistani interventions, such as supporting the infiltration of violent Islamist groups (more clearly pro-Pakistan than the pro-independence leanings of the first batch of fighters) have led to a deteriorating security and human environment in a society that was once quite plural. India has exacerbated the problem by displaying a large number of soldiers with the intention of curbing the violence. For more than twenty 87 reflexionen Bus linking the towns of Muzaffarabad and Srinagar (the capitals of both sides of Kashmir) established as result of the dialogue process between India and Pakistan years now, militarisation in Indian Kashmir has become a normal aspect of everyday life of the citizens of the valley. With this general context in mind, I would like to mention that my research concentrated on, but was not restricted to, the towns of Skardu and Muzaffarabad on the Pakistani side and Kargil and Srinagar on the Indian side. Muzaffarabad and Srinagar are the capitals of the divided Kashmir areas and they represent the main political centres of the conflict, while Skardu and Kargil can be considered peripheries in terms of the impact of the dispute on them. Muzaffarabad is inhabited by a significant number of displaced people from the Indian side of Kashmir, as a result of the open warfare between the two countries in different periods. Many people from Srinagar and the neighbouring town of Baramulla fled to the Pakistani Kashmir, but after the crisis of 1990 many families from villages in the mountains, known as paharis, also fled to Muzaffarabad out of fear of repression by Indian forces and because of their proximity to the LoC and exposure to the fighting. There are differences in the status and living conditions of those who came to town before 1990 and after. Paharis from the Indian side now mostly lead a precarious life in camps and their conditions have often been ignored by the Kashmiri nationalist leadership based in Srinagar. The Pakistani government has also exploited their cause so as to embarrass its neighbour by opening these places to guided visits for foreign diplomats and occasionally the press. Muzaffarabad is a dusty and noisy border town badly rebuilt after the devastating earthquake of 2005. It is located sixty kilometres from the LoC and at a four-hour bus distance from Pakistan's capital of Islamabad. It is the headquarters of the government as well as one of the main bases for the Pakistani army. In this sense, it can be said that the town is a very secure area, compared with the rest of Pakistan. However, in the last two years some minor violent incidents have taken place, mainly against the Shia minority, 88 kashmir: perceptions of conflict from the border posing a threat to the relative harmony among religious Muslim sects. Azad Jammu and Kashmir represents one of the few places that has escaped the sectarian violence (mainly between Sunni and Shiite groups) that affects Pakistan, and this is particularly relevant because the militancy that operates in India, based in this area, is composed mainly of radical Sunni groups. To understand how the Kashmir dispute is perceived from Muzaffarabad, I interviewed and talked to people from different linguistic and religious groups, initially as a way to contrast my own impressions of being in the area. I have noticed that “Kashmir” appears as a sort of propaganda, as a slogan promoted by certain elites who are essentially proPakistani. These views are not necessarily shared by those directly affected by the conflict (such as the displaced people) but they are also questioned by other groups who show little interest in “the Kashmir issue” (such hazara or hindko, local pahari and gujjar communities). Muzaffarabad is a multilingual and multireligious town, heavily influenced by its proximity to the Northwest Frontier Province rather than to the Kashmir Valley. In this sense, for those who have left their homes on the other side of the LoC, Kashmir represents a “lost paradise”, but for many who have lived here for several generations (and also others coming from neighbouring Pakistani provinces), this might not be the case. In other words, the views that emerge from this area tend to recognise the existence of a problem, but there is a lack of clarity about what the main issue is. In fact, most people here are unable to say whether “solving Kashmir” means accepting the formal current status, the idea of Kashmir belonging to Pakistan, or the region becoming an independent state. Moving over to the other side, to the city of Srinagar, things are seen in a different manner. The conflict is manifest there, but is considered a dispute that concerns Kashmiris vis-à-vis the Indian state, rather than an Indo-Pakistan issue. The Kashmiri nationalists who do not participate in the elections have differing positions ranging from embracing the possibility of obtaining maximum autonomy from the Indian state to achieving independence. In fact, one of the most significant aspects of seeing things from Srinagar, also mentioned in the insider’s account provided by the Kashmiri author Basharat Peer in Curfewed night, is the complex relation that Kashmiris have with Pakistan. Their neighbour has supported their cause, but it has also caused them great harm. Pakistan’s assistance to Islamist groups operating in Kashmir, against the mostly secular (and probably not pro-Pakistan) leanings of people in the valley, has helped to give this conflict an Islam- 89 reflexionen ist emphasis. Not forgetting the negative role of the Kashmiri leadership – with division amongst its members, without any plan or direction to address the problem, and unlikely to include communities other than the Muslims of the valley – I maintain that the religious aspect of the problem has been greatly exploited for various political purposes. The Indian State of Jammu and Kashmir, particularly the Kashmir province and the surrounding areas, remains a highly militarised territory and the army and paramilitary forces are deployed almost everywhere. Heavy militarisation is one of the most striking aspects of the city of Srinagar. The paramilitary forces, besides the local police, are displayed on the streets, sometimes in strategic positions with their guns pointing at passersby. This has had an additional impact on the population, apart from the conflict itself, for this has been the “normal” situation for the last two decades. An entire generation of young Kashmiris has grown up in this abnormal social context, which has a strong impact upon their psyche, as is particularly evident when they fearlessly confront the soldiers by throwing stones at them on Fridays in the streets of Srinagar. Certainly, the people of the valley cannot avoid perceiving the conflict as a central issue in their own lives. And it seems that a significant number of the population do sympathise with the idea of having substantial autonomy or independence. However, this affirmation has to be further contextualised and, given the lack of statistics, it seems difficult to examine the matter. Last year Chatham House in London published a small survey exploring the role of the conflict in people’s lives, but it also pointed out other relevant and immediate issues such as unemployment, corruption etc. While conducting interviews in Srinagar, it was clear to me that the majority of my interlocutors (from various religious communities) were not happy with India’s policy in the region, but for different reasons. Although some of them were clearly pro-independence, they were basically demanding that the Indian government negotiate, and make proposals in order to gain the respect of a highly alienated population. They argued that the main representatives of the pro-separatist platform (now also divided) of the All Parties Hurriyat Conference had already abandoned the armed struggle and even the more mainstream ruling party, the National Conference, some years ago had also proposed an autonomy scheme (albeit a rather controversial one). The idea behind these sentiments, I suggest, is that the population of the valley is demanding that the government in New Delhi respond and end the current impasse, because in their eyes although India is in control of the area it has not gained the support of people or, perhaps, it has not yet won the “war”. 90 kashmir: perceptions of conflict from the border View of Maisuma in Srinagar, a lower-middle class area which is a stronghold of the Kashmiri nationalist movement. Nearby there are the headquarters of the Jammu and Kashmir Liberation front (JKLF), a militant Kashmiri organisation who has given up violence and calls for a peaceful settlement of the dispute. However, it is also worth pointing out that there are other political views that regard relations with India in less problematic terms, mainly for economic reasons (trade and tourism are heavily dependent on India) and because of a different interpretation of what happened during the conflict in the early nineties, namely that militants also committed atrocities upon their own population. One remarkable case is of the tiny native pandit community (Kashmiri speakers of Hindu religion) still living in Srinagar. Before the conflict started, there were several hundred thousand pandits in the valley, but today there are only a few thousand remaining, since most of them left for safer areas. Although I mentioned before that the religious role of the Kashmir problem has been exaggerated, I do not deny that there were inter-community tensions or unsolved issues. However, while describing what he regarded as a particularly difficult episode in the past when militants killed members of his family, my pandit interlocutor told me, “If they had [the militants and the nationalist forces] asked us, we would have gone with them,” i. e. they would have supported the political demands of the nationalists. In Srinagar, the other side (the Pakistani Kashmir) is mainly referred to as a place of exile, a home for the Kashmiris who left the valley to escape the conflict. It is also cited as 91 reflexionen Srinagar was once famous for the beauty of its seven wooden bridges, some of them destroyed by the conflict in the last decade of the 20th century and then rebuilt with concrete, as the one shown in the picture. In the city, especially the military areas, is relatively common to observe slogans with an emphasis on locals being “helped” or “assisted” by the nation, the Indian nation. On this bridge’s pillar appears the motto “We take pride in bridging the gap”. Below, there is the picture of a historic Kashmiri nationalist leader and the graffiti with the slogan of “Azadi” (freedom). a territory to recover in an ideal independent Kashmir, so that Srinagar, and the Kashmir Valley, would eventually become the centre of political power. In this sense, my research raised many doubts about the solidarity among the different communities that seem to fight for Kashmir, but here I will only make reference to the connections between the areas of Muzaffarabad and Srinagar. Apart from family relations, there are also links between the Kashmiri leadership (Parliamentary and extra-Parliamentary) of Srinagar and that of Muzaffarabad; but in general terms, when people from the valley refer to the other side of the LoC, they make significant distinctions. They refer, without great enthusiasm, to Azad Jammu and Kashmir as a “mountainous area” (in contrast to the valley’s beauty and fertil- 92 kashmir: perceptions of conflict from the border ity); some even dare to admit that the neighbouring territory is less developed, controlled by Pakistan, and that people there are different. In fact, the perception of difference or identity remains one of the most crucial aspects of understanding the Kashmir conundrum. Views on the Kashmir conflict and the future of the region differ substantially between Muzaffarabad and Srinagar, but a shared sense of agreement prevails that the people and the divided families should have the right to visit their relatives and that those who left should be allowed to safely return to their homes. The LoC, in this sense, is perceived as an artificial wall that was never there before; as a historical and political chronology of hatred between two states having nothing to do with the “internal” situation among different peoples of the area. This does not mean that there is not a problem about what Kashmir means and to whom, but that this depends very much on internal political developments in the divided parts and their “disputed” status in the new independent states of India and Pakistan. Changing the Meaning of Borders in Kashmir Since April 2005, when two bus service lines started to operate on a weekly basis between Muzaffarabad and Srinagar and between Rawalakot and Poonch, Kashmiris from both sides have had the opportunity to reunite with their relatives. For various reasons there have been some interruptions, but the service has always been resumed. By February 2010 the busses had transported around 13,000 passengers. Additionally, in October 2008 a truck service also started, with the idea of fostering trade between the two sides. These initiatives agreed between the Governments of India and Pakistan are known as “confidence-building measures” (CBMs) and the aim is to alleviate the conditions of conflict, especially for the victims, as well as to create an atmosphere of trust among parties. Because crucial disagreements prevent the solution of the conflict, the alternative is to generate confidence so as to improve conditions for further dialogue. This type of approach is very much influenced by the perspectives on conflict of studies that gained primacy after the end of the Cold War. It also reflects a new understanding in dealing with conflicts or crises, though it is not always exempt from problems. Should conflicts be managed or resolved? I used to think that by opening the LoC, the governments of India and Pakistan had torn down a great mental barrier that greatly prevented a fresh view of the Kashmir 93 reflexionen problem, and a move away from seeing sovereignty in a restrictive sense, as solely a state attribute. In a sense, I still maintain this view, but I also see that Islamabad and New Delhi are centres distant from the core area of the problem; this greatly affects its understanding and, therefore, also the search for adequate and imaginative solutions to deal with it. Human rights groups have, to some extent, raised crucial questions, but the dominant views are those ignoring the socio-political conditions in which the people of these border areas live. There are very few exceptions because Kashmir (on both sides) is part of the military domain and it is largely seen as a question of national unity (in India and in Pakistan) which few openly challenge. The bus and truck services have linked the towns of Muzaffarabad and Srinagar for several years now, but nobody visiting these areas would have noticed any great changes. They depart from central places in these towns, although protected and highly escorted by security forces. Groups opposing the process have already attacked these buses, but almost all political forces in both sides of Kashmir, even the more critical Jama‘at-i-Islami, are in favour of allowing cross-border mobility because in their minds this is not a border crossing, but just an internal trip. However, security considerations make travelling from Muzaffarabad to Srinagar or vice versa a complicated task restricted to a few. An application must be sent to the travel authorities to obtain clearance. The authorities send the documents to the intelligence agencies and to their counterparts on the other side in order to assure the veracity of data (family relations, non-involvement in anti-state activities, etc.). This makes the process long and complex for many, although the waiting period did significantly shorten to a few months after the initial two years. I have had the opportunity to interview both people who have travelled on these buses and the business community involved in cross-border trade. The personal stories of those who reunited with their relatives after decades of separation were highly emotional and difficult to express in words. It is hard to say whether there is anger at this stage, once they have met their loved ones, but – not being able to openly address political issues that could endanger their security because of the sensitivity of the topic – in most of our talks a sense of impotence dominated their narratives. Their accounts are real expressions of how borders have been historically constructed as fortresses of states’ sovereignty (often with hostility) by ignoring the role and perceptions of the local communities in a process of connection or contiguity. The borders of the state exist and they are concrete realities, but the main problem rests with their political interpretation. 94 kashmir: perceptions of conflict from the border Store in one of the Muzaffarabad’s streets displaying the picture of the late Benazir Bhutto, leader of the Pakistan People’s Party who was assassinated in December 2007. The presence of the Pakistani political parties in Azad Jammu and Kashmir seems to indicate an increasing assimilation of the region into the Pakistani state. Nonetheless, the dialogue process and the cross-border initiatives have been accompanied by great public fanfare; although things on the ground look different. First of all, the bus services are very restricted and exclude many. The most symptomatic case is of the pahari community – about 30,000 people – who left the Indian side in the nineties and now reside mainly in camps in different areas on the Pakistani side. The Indian government does not allow them to travel because it thinks they might be involved in militant activities; however, this situation has not attracted any great concern among the Kashmiri leadership in the valley (as I noted, the definition of a community or a Kashmiri identity is highly problematic). If there is no chance of opening and expanding the bus services to the majority of the population, even with police checks, there is a risk that these cross-border initiatives may die. The situation is similar with cross-border trade, 95 reflexionen which is basically a barter trade conducted among relatives and people who know each other on the opposite sides. Lack of communication facilities and banking services, among other issues, makes it difficult for this economic activity to progress, although the prospects are good. A second point to underline is that people do not necessarily relate the cross-border initiatives with the possibility of resolving the Kashmir conflict. In most cases they see these as two different things. But some groups oppose the cross-border trade in Muzaffarabad because they think it might undermine the need to solve the dispute. Cross-border initiatives are seen as an internal matter related to an exceptional situation, while the Kashmir issue is a political problem that deserves the political involvement of different parties, including Kashmiri forces. These views are predominant in Srinagar and among some Kashmiri exile communities in Muzaffarabad. The idea that the cross-border initiatives will improve trust between parties is not particularly shared in Srinagar because the main problem there seems to be with the Indian state itself and not about India’s negotiations with Pakistan. Ultimately, it is worth mentioning that the cross-border initiatives are limited in scope and offer no alternative common vision of the region. The “old thinking” still prevails on other highly sensitive aspects, such as sharing water resources from rivers flowing in Kashmir. On both sides of the LoC, the building of dams and various hydroelectric projects are visible activities, duplicating the economic and environmental impact of these great infrastructures. Up to now, there has been no initiative to develop joint projects that could alleviate the problems. Water resources have the potential of becoming a great source of tension in the area. In other words, although India and Pakistan might agree in the direction of “making the borders irrelevant”, as former president Musharraf said, a vision of the region has yet to emerge. Dr. Antía Mato Bouzas studierte Politikwissenschaften, Südasienstudien, „International Peace and Security Studies“ und „International Boundary Studies“ in verschiedenen Universitäten Europas und in Indien. Von 2009 bis 2011 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZMO im Projekt „Zentrum und Peripherie: Interaktionsprozesse in Grenzstädten Südasiens“. Seit Februar 2011 forscht sie im Kompetenznetzwerk Crossroads Asia und bearbeitet das Projekt „Wandlungsprozesse in umstrittenen Grenzregionen: Souveränität, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeitsgefühl in Kaschmir und Gilgit-Baltistan“. 96 Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Prof. Dr. Manfred Krifka Direktor des Zentrums für Allgemeine Sprachwissenschaft Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin Schützenstraße 18, 10117 Berlin Telefon: +49 (0)30. 201 92 400/401 Telefax: +49 (0)30. 201 92 402 e-mail: sprach@zas.gwz-berlin.de internet: http://www.zas.gwz-berlin.de fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r Forschungsprofil und Mitarbeiter Laufende Projektarbeit Mit dem Jahr 2010 stehen wir in der Mitte des seit 2008 zunächst für 6 Jahre vom BMBF geförderten Forschungsprogramms „Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs“. Eine Skizze dieses Programms findet sich im Jahresbericht 2008. Über dieses Programm und zu aktuellen Entwicklungen im Kernprogramm, in den angelagerten Projekten und zu Veranstaltungen informiert insbesondere auch die Webseite des ZAS, die 2009 neu gestaltet und im Berichtsjahr weiter optimiert wurde. Die turnusgemäße Begehung des ZAS durch den von Prof. Dr. Dieter Wunderlich geleiteten 9-köpfigen wissenschaftlichen Beirat fand unter Anwesenheit von Dr. Volker Schütte (BMBF) Anfang November statt. Wir freuen uns, dass unsere Arbeit, die wir in Vorträgen, durch Poster und in Einzelgesprächen präsentiert haben, auch in diesem Jahr positiv bewertet wurde. Der Bericht des Beirats ging noch im November an das BMBF sowie den Berliner Senat. Im Berichtsjahr neu bewilligt wurde ein von Dr. Anton Benz bei der DFG beantragtes Projekt zu Implikaturen und Diskursstruktur, dessen 3-jährige Förderperiode im Januar 2011 begonnen hat. Drei Projekte haben 2010 ihre Arbeit aufgenommen: Um SPRECHerspezifische ARTikulation als Adaptation an individuelle Vokaltraktgeometrien geht es bei dem von Susanne Fuchs, PhD in der DFG-Einzelförderung eingeworbenen Projekt SPRECHART. Im Comenius-Programm der EU-Kommission für Bildung und Kultur angesiedelt ist das von Dr. habil. Natalia Gagarina geleitete Projekt Friendly Resources for Playful Speech Therapy (FREPY). Mit Syntax/Semantik-Missverhältnissen bei Relativsätzen beschäftigt sich ein neues DFG-Einzelprojekt, das auf Antragstellung von Prof. Dr. Manfred Krifka in Kooperation mit Prof. Alexander Grosu (Tel Aviv) durchgeführt wird. Die wegen Gastprofessurtätigkeiten von PD Uli Sauerland, PhD ruhende Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren wurde um ein weiteres Jahr verlängert, wie auch das von ihm geleitete EU-finanzierte CLAD (Crosslinguistic Language Diagnosis) Projekt. Schon Ende Januar 2010 abgelaufen sind die Arbeiten des BMBF-Konsortiums zu Migration und z a s 99 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Soraya Hosni und Kilu von Prince bei Sprachaufnahmen auf Ambrym Integration mit einer von u. a. Natalia Gagarina geleiteten Gruppe, die den Spracherwerb von Kindern russischer Minderheiten in Deutschland und Israel untersuchte. Zu demselben Zeitpunkt wurde auch die europäische COST-Aktion Crosslinguistically Robust Stages of Children’s Linguistic Performance (Leitung: Uli Sauerland) beendet. Wie in den vergangenen Jahren fanden in 2010 mehrere Feldforschungsreisen statt. Den größten Anteil hatte hier das von der VolkswagenStiftung geförderte Projekt zur Dokumentation bedrohter Sprachen auf Ambrym (Vanuatu), mit Reisen aller Projektteilnehmer (Manfred Krifka, Soraya Hosni, Kilu von Prince, Susanne Fuchs). Zur Untersuchung mehrerer Bantusprachen besuchten die Mitarbeiterinnen des Projektes Phonology-Syntax Interface in Bantu Languages Malawi (Laura J. Downing, PhD) bzw. Tansania (Dr. Kristina Riedel). 100 z a s fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r Rudolph Sock Teilnehmer der Sommerschule „Cognitive and physical models of speech production and perception“ in Berlin Personelle Veränderungen Mit der für den Wissenschaftsbetrieb üblichen Personalfluktuation ergaben sich für das ZAS auch 2010 einige personelle Veränderungen. Neue Mitarbeiterin im Programmbereich 2 (Spracherwerb/Anaphern) ist seit Anfang Mai Evdokia Valcheva (HU Berlin). Anfang Juli nahm Clemens Mayr, PhD von der Harvard Universität seine Arbeit in der EmmyNoether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren auf. Dr. Ralf Winkler von der TU Berlin arbeitet seit Anfang September im SPRECHART-Projekt in der Phonetik. Ebenfalls Anfang September nahm Mathias Schenner (HU Berlin) seine Arbeit am ZAS auf, zunächst in Programmbereich 6 (Semantik/Pragmatik-Schnittstelle), seit Oktober im neuen Relativsatzprojekt. Mitte September stieß Łukasz Je˛ drzejowski (FU Berlin) zu Programmbereich 3 (Lexikon/Syntax-Schnittstelle). Anna Jessen (HU Berlin) besetzt seit Anfang Oktober 2010 eine Stipendiatenstelle zur Promotion im Bereich Spracherwerb. Dr. Jana Brunner wurde kurzfristig zur Bearbeitung von Aufgaben im Programmbereich 1 (Phonetik/Phonologie) eingestellt. Neu im Projekt- und Redaktionssekretariat ist Susanne Schroeder, die seit August die im Juli ausgeschiedene Mechthild Bernhard (Wechsel zur Berliner Staatsbibliothek) ersetzt. Das ZAS verlassen hat Dr. Noor van Leusen (PB5, Inkrementalität), um eine Projektstelle an der Universität Nijmegen anzunehmen. Wie in der Vergangenheit üblich kam es auch im Berichtsjahr zu mehreren Professurvertretungen: In der germanistischen Linguistik waren sowohl PD Dr. André Meinunger (Universität Wuppertal, WS 09/10; Universität Wien, WS 10/11) als auch Uli Sauerland (Universität Wuppertal, WS 09/10) tätig. Stefanie Jannedy, PhD und Natalia Gagarina vertraten im Sommersemester 2010 Professuren in der Anglistik der HU Berlin und Slawistik der Universität Hamburg. Anton Benz war im gleichen Zeitraum im Bereich Germanistik (Pragmatik) an der Universität Essen beschäftigt. Im Zusammenhang mit der regelmäßig von ZAS-Mitgliedern durchgeführten Lehre an der Humboldt-Universität zu Berlin wurde Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD dort der Titel eines außerplanmäßigen Professors verliehen. z a s 101 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Veranstaltungen und Öffentlichkeit Das ZAS veranstaltete 2010 mehrere größere nationale und internationale Workshops und Konferenzen sowie eine Sommerschule. Besonders hervorzuheben ist die gemeinsam mit den Linguisten der HU Berlin durchgeführte 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) vom 23. bis 26. Februar (siehe http://dgfs.hu-berlin.de/) mit ca. 500 Teilnehmern. Die Jahrestagung war zugleich eine der vielen Veranstaltungen im Wissenschaftsjahr der Stadt Berlin und stand unter einem Motto aus dem Werk von Wilhelm von Humboldt: „Denn so wundervoll ist in der Sprache die Individualisirung innerhalb der allgemeinen Übereinstimmung, dass man ebenso richtig sagen kann, dass das ganze Menschengeschlecht nur Eine Sprache, als dass jeder Mensch eine besondere besitzt“. Im Januar fand unter dem Titel „Let the children speak: Learning of critical language skills across 25 languages“ die Abschlusstagung der EU-COST Aktion (Leitung: Uli Sauerland) in London statt. Im Rahmen der 4. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien (Rom) organisierten Dr. Kerstin Schwabe und André Meinunger das Arbeitstreffen · „Syntax und Semantik satzeinbettender Prädikate“. PD Dr. Marzena Zygis, Stefanie Jannedy und Susanne Fuchs fungierten als Organisatorinnen des Workshops „Positional phenomena in phonology and phonetics“ bei der GLOW-Tagung in Wrocław im April. Im November fand zu Ehren des 80. Geburtstags von Prof. Manfred Bierwisch eine Tagung zum Thema „Sentence Types, Sentence Moods, and Illocutionary Forces“ in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) statt (Organisation: Dr. habil. Hans-Martin Gärtner, Manfred Krifka). Dr. Tonjes Veenstra vom Programmbereich 4 (Satzverknüpfung) war verantwortlich für die Durchführung der Tagung „Formal approaches to Creole studies“ (8.–9. November). Im Dezember veranstaltete das VAAG-Projekt (Uli Sauerland, Stephanie Solt, PhD) eine gemeinsam mit der TU Wien konzipierte Tagung zu „Vague Quantities and Vague Quantifiers“. Schließlich wurde der „Tandem workshop on optimality in language and geometric approaches to cognition” (11.–13. Dezember) von Anton Benz gemeinsam mit Mitgliedern der HU Berlin und der Universität Amsterdam organisiert. Susanne Fuchs und Melanie Weirich (Programmbereich 1, Phonetik/Phonologie) waren mit Projektpartnern aus Frankreich und Portugal verantwortlich für die Planung und Durchführung der internationalen Sommerschule „Cognitive and physical models of speech production and perception: Part III Planning and dynamics“ Ende September. 102 z a s fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r Das deutsche Team bei der Linguistik-Olympiade 2010: Nadine Sedlaczek, Liliann Héjjas, Jakob Park, Maximilian König, im Hintergrund André Meinunger Als besonderer Erfolg in der Nachwuchsförderung gelang es dem ZAS, das von André Meinunger, Uli Sauerland und PD Dr. Barbara Stiebels vorbereitete und geleitete deutsche Team bei der Linguistik-Olympiade in Stockholm zu einer Bronzemedaille zu führen (Gewinner: Jakob Park). Einen 2. Platz konnte Kilu von Prince vom Ambrym-Projekt mit einer Präsentation zu „transitiven Nomen in Daakaka“ beim 3. Berliner „ScienceSlam“ erringen und damit neue Wege für die Öffentlichkeitsarbeit des ZAS erschließen. Mitarbeiter d irektor Prof. Dr. Manfred Krifka w is s ens chaf t lic he m ita rbeit er Dr. Anton Benz | Dr. habil. Dagmar Bittner | Dr. Jana Brunner (seit 01. 06. 2010) Laura J. Downing PhD | Dr. Werner Frey | Susanne Fuchs PhD | Dr. habil. Hans-Martin Gärtner Dr. habil. Natalia Gagarina | Stefanie Jannedy PhD | Łukasz Je˛ drzejowski (seit 15. 09. 2010) Nadja Kühn | Dr. Milena Kuehnast | PD Dr. André Meinunger | Prof. Dr. Bernd PompinoMarschall (als PL an HU) | Mathias Schenner (01. 09.–30. 09. 2010) | Dr. Kerstin Schwabe PD Dr. Barbara Stiebels | Nathalie Topaj (01. 02.–31. 05. 2010) | Prof. Hubert Truckenbrodt PhD Evdokia Valcheva (seit 01. 05. 2010) | Dr. Noor van Leusen (bis 31. 03. 2010) · Dr. Tonjes Veenstra | Melanie Weirich | PD Dr. Marzena Zygis ange lage rte pro jek t e Sprachen des Südwestens von Ambrym der VolkswagenStiftung unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgenden Mitarbeiterinnen: Soraya Hosni, Kilu von Prince DFG-Projekt Bilaterale Kooperation Deutschland/Ungarn unter Leitung von Dr. habil. Hans-Martin Gärtner z a s 103 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Einige der Doktoranden und Stipendiaten am ZAS EU Projekt CLAD unter Leitung von PD Uli Sauerland PhD mit folgender Mitarbeiterin: Kazuko Yatsushiro PhD EU Projekt FREPY unter Leitung von Dr. habil. Natalia Gagarina KomParse-Projekt der Investitionsbank Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgenden Mitarbeitern: Dr. Anton Benz (01. 01.–31. 03. 2010, ab 01. 09. 2010), Dr. Núria Bertomeu Castelló, Constantin Freitag (bis 30. 09. 2010), Dr. habil. Hans-Martin Gärtner (01. 04.–31. 08. 2010), Alexandra Strekalova (bis 30.09.2010) DFG-Projekt Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren unter Leitung von PD Uli Sauerland PhD mit folgendem Mitarbeiter: Dr. Clemens Mayr (seit 01. 07. 2010) DFG-Projekt Phonology-Syntax Interface in Bantu-Languages (SynPhonI) unter Leitung von Laura Downing PhD mit folgender Mitarbeiterin: Dr. Kristina Riedel DFG-Projekt Relsatz unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgendem Mitarbeiter: Mathias Schenner (seit 01. 10. 2010) DFG-Projekt SPRECHart unter Leitung von Susanne Fuchs PhD mit folgendem Mitarbeiter: Dr. Ralf Winkler (seit 01. 09. 2010) DFG-Projekt VAAG unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka und PD Uli Sauerland PhD mit folgender Mitarbeiterin: Stephanie Solt PhD stipend iate n Anna Czypionka | Scott Grimm (bis 28. 02. 2010) | Anna Jessen (seit 01. 10. 2010) Dustin Heestand (DAAD – seit 01. 10. 2010) | Annegret Klassert | Karsten Koch PhD (DAAD– bis 31. 08. 2010) | Rainer Ludwig | Dr. Caterina Petrone (PILIOS – seit 01. 08. 2010) Fabienne Salfner | Frank Sode (bis 30. 09. 2010) direktions s e kreta riat Elke Dresler projekt- u nd reda k t io nssekreta riat Mechthild Bernhard (bis 30. 06. 2010) | Susanne Schroeder (ab 01. 08. 2010) phonetiklab or, t ec hnik Jörg Dreyer 104 z a s fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r ne tz- u nd s yst ema dm inist rat io n Alfred Haack bib liothek Irina Busse s tu d entis ch e hilf skrä f t e z a s und a ng el a g e rte pr oje k te Martin Aldag (bis 14. 03. 2010) | Valeria Aman | Katherina Becker (seit 01. 11. 2010) Claudia Blankenstein (seit 01. 08. 2010) | Tobias Bernhard (bis 31. 03. 2010) David Bittner | Tobias Busch (seit 01. 12. 2010) | Matthias Daubitz (01. 08.–30. 09. 2010) Olena Gainulina (seit 01. 03. 2010) | Zoya Göthe (01. 05.–30. 09. 2010) | Nicole Gotzner Mary-Anne Harenberg (bis 28. 02. 2010) | Jana Hasenäcker (seit 15. 10. 2010) Robert Hoffmann | Elena Karvoskaya (01. 01.–30. 06. 2010, seit 01. 11. 2010) Elisa Kellner | Viktoriya Kolarova (seit 01. 04. 2010) | Franziska Kriester (01. 04.–30. 09. 2010) Franziska Krüger | Katharina Lang (bis 31. 08. 2010) | Mandy Luft (seit 01. 09. 2010) Micaela Mertins (bis 30. 09. 2010) | Sören Meyer (01. 04.–30. 09. 2010) Katarzyna Peruzynska | Yelizaveta Piskorska | Rosalin Schmiech (bis 31. 03. 2010) Lisanne Schuster (bis 28. 02. 2010) | Bernadette Smolibocki (12. 02.–19. 04. 2010; 01. 09.–15. 10. 2010) | Liselotte Snijders (01. 05.–31. 07. 2010) Alexandra Strekalova (seit 01. 10. 2010) | Daniela Teodorescu (01.–31. 12. 2010) John Tammena (bis 31. 10. 2010) | Stephanie Troyke-Lekschas Sarah Waldmann (01. 11.–31. 12. 2010) | Matthias Ziervogel (bis 30. 11. 2010) wis s ens chaf t lic her beirat Prof. Dr. Josef Bayer, U Konstanz Prof. Dr. Helen de Hoop, U Nijmegen Prof. Dr. Jonathan Harrington, U München Prof. Dr. Angelika Kratzer, U of Massachusetts, Amherst Prof. Dr. Maria Polinsky, Harvard U Prof. Dr. Marga Reis, U Tübingen Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, U of Massachusetts, Amherst Prof. Dr. Rosemarie Tracy, U Mannheim Prof. Dr. Dieter Wunderlich, U Düsseldorf z a s 105 Die berühmten Sand Drawings auf Vanuatu sind durch eine helle Ascheschicht gut zu erkennen. forschungsprojekte Forschungsprojekte Programmbereich 1 Konstituentengrenzbezogene Phänomene gesprochener Sprache Koordinatoren: Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall, Susanne Fuchs PhD Mitarbeiter/innen: Jörg Dreyer (Technik), Stefanie Jannedy PhD, Melanie Weirich, · PD Dr. Marzena Zygis Studentische Hilfskräfte: Claudia Blankenstein (seit 01. 08. 2010), Micaela Mertins (bis 30. 09. 2010), Yelizaveta Piskorska, Matthias Ziervogel (bis 30. 11. 2010) Der Programmbereich 1 (Phonetik/Phonologie) beschäftigt sich u. a. mit den akustischen, artikulatorischen, aerodynamischen und perzeptiven Merkmalen von gesprochener Sprache, die von Sprechern verschiedener Sprachen bzw. Sprachfamilien und Soziolekte unterschiedlich realisiert und wahrgenommen werden. Außerdem richten wir – aus typologischer Sicht – unser Augenmerk auf phonologische und phonetische Prozesse wie Einfügungen und Tilgungen von Phonemen an verschiedenen Grenzen. Unsere Arbeit fokussierte sich 2010 auf die folgenden Bereiche: Wir haben am Ausbau der Datenbank von Spontansprache des Kiezdeutschen und Berlinischen gearbeitet. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört, dass der palatale Frikativ auch bei Berlinern instabil ist, so dass die Möglichkeit eines weitreichenden Lautwandels bei diesem Phonem nicht auszuschließen ist. Auch untersuchen wir die möglichen Einflüsse von Vokaltraktanatomie bzw. gelerntem Sprechverhalten in der Realisierung verschiedener Phoneme bei ein- und zweieiigen Zwillingen und deren wahrgenommene Sprecherähnlichkeit. In einer weiteren Studie richteten wir unser Augenmerk darauf, inwieweit Länge und grammatische Komplexität von Sätzen in akustischen Parametern und in der Atmung reflektiert sind. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Parameter die Satzlänge, aber nicht die grammatische Komplexität widerspiegeln. Schließlich haben wir eine typologische Studie von Tilgungsprozessen anhand von 45 Sprachen durchgeführt. Es zeigt sich, dass sowohl lexikalische als auch phonetische Tilgungen am häufigsten wortintern sowie in der finalen Satz- und Wortposition auftreten. Die beiden Arten von Tilgungen zeigen unterschiedliche Präferenzen bezüglich der Segmentart und werden durch unterschiedliche Faktoren hervorgerufen. Neben vielen Laborführungen für Schüler und Studierende organisierte unser Projektbereich einen Workshop bei GLOW (Generative Linguistics in the Old World) in Wrocław z a s 107 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Mitarbeiterinnen des PB1: Caterina Petrone Susanne Fuchs . Marzena Zygis Caroline Magister Melanie Weirich Stefanie Jannedy (Polen) zu „Positional phenomena in phonology and phonetics“, sowie eine 5-tägige internationale Sommerschule zum Thema „Cognitive and physical models of speech production and perception: Part III Planning and dynamics“, die in Berlin stattgefunden hat. Auch haben wir begonnen, einen internationalen Workshop zum Thema „Attitude & Perception“ vorzubereiten, der 2011 bei der ICLAVE (International Conference on Language Variation in Europe) in Freiburg stattfinden wird. Programmbereich 2 Diskurskohäsive Mittel im Spracherwerb – Intersententiale anaphorische Beziehungen Koordinatorin: Dr. habil. Dagmar Bittner Mitarbeiterinnen: Dr. habil. Natalia Gagarina, Nadja Kühn, Dr. Milena Kuehnast, Evdokia Valcheva (seit 01. 05. 2010), Sabine van der Ham (Praktikum 10–12/2010) Studentische Hilfskräfte: David Bittner, Jana Hasenäcker (seit 15. 10. 2010), Robert Hoffmann, Viktoriya Kolarova (seit 01. 04. 2010), Rosalin Schmiech (bis 31. 03. 2010) Gegenstand des Projektes ist der Erwerb struktureller Mittel zur Herstellung von Diskurskohärenz. Aus den Untersuchungen des letzten Jahres resultieren folgende Ergebnisse: 1. Die Fortsetzung und Auswertung der Experimente zur Pronomenreferenz ergab, dass Kinder zu einer symmetrischen Nutzung der Faktoren syntaktische Rolle/Belebtheit in Verständnis und Produktion von Pronomen tendieren. Für das Russische zeigte sich, dass 5-Jährige für Objektpronomen in satzinitialer Position positionellen Parallelismus (Referenz auf den ersten Antezedenten des Vorgängersatzes), Erwachsene dagegen syntaktischen Parallelismus (Referenz auf das Objekt des Vorgängersatzes) anwenden. 2. Experimentelle sowie spontansprachliche Daten des Deutschen verweisen auf eine Besonderheit in der Erwerbsfolge: Demonstrativpronomen (der) erscheinen vor Personalpronomen (er). Im 6. Lebensjahr ist die diskursstrukturierende Verwendung der beiden Pronomentypen sichtbar. Wie die Entwicklung dahin stattfindet, wird untersucht. Indefinite Nominalphrasen (ein Ball) werden von Deutsch lernenden Kindern in narrativen Texten zuerst als naming-Formen verwendet, erst mit ca. 5 Jahren dienen sie der Einführung neuer Referenten in einen fortlaufenden Diskurs. 108 z a s forschungsprojekte 3. In verschiedenen Studien zeigte sich ein Einfluss der durch Konnektoren vermittelten Kohärenzrelation auf die Pronomenreferenz. Ein Experiment zum Bulgarischen legt nahe, dass der Erwerb der aber-Adversation durch 6-Jährige die grammatische Resolution von Demonstrativpronomen unterstützt. Narrative Daten von deutschen Vorschulkindern zeigen Unterschiede in der Pronomenresolution in und- vs. weil-Fortsetzungen. In undSätzen ist syntaktischer Parallelismus dominierend, in weil-Sätzen wird das Subjektpronomen häufig auf das vorangehende Objekt bezogen. Gegenwärtig wird untersucht, ob Kinder bei der Pronomenresolution die Verbsemantik (implicit causality) berücksichtigen. 4. Zur Untersuchung von Topikalisierungsprozessen bei 4-jährigen deutschsprachigen Kindern wurde ein Eyetracking-Experiment entworfen und die Pilotstudie durchgeführt. Ein weiteres Eyetracking-Experiment, das den Einfluss von Kohärenzrelationen auf die Pronomenreferenz bei deutschsprachigen 5-Jährigen testet, wurde vorbereitet. 5. Für russisch-deutsche bilinguale 4–6-Jährige wurde eine Übergeneralisierung von und und und dann im Deutschen sowie i ‚und‘ im Russischen festgestellt. Sie ist vermutlich auf Inferenzprozesse zwischen den unterschiedlich spezifischen additiven und adversativen Konnektoren der beiden Sprachen zurückzuführen. Programmbereich 3 Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen: Satzeinbettende Prädikate Koordinatorin: PD Dr. Barbara Stiebels Mitarbeiter/innen: Łukasz Je˛ drzejowski (seit 15. 09. 2010), Dr. Kerstin Schwabe Studentische Hilfskräfte: Elisa Kellner, Stephanie Troyke-Lekschas Gegenstand des Programmbereichs ist das Wechselspiel zwischen den spezifischen lexikalischen Forderungen satzeinbettender Prädikate wie bspw. behaupten, fragen oder sich weigern und den auftretenden syntaktischen Einbettungsstrukturen in synchroner und diachroner Perspektive. Schwabe hat mit der Auswertung der bislang erfassten althochdeutschen Prädikate begonnen; ihre Befunde zeigen, dass vergleichsweise nur sehr wenige Prädikate Fragen einbetten und überdies nicht alle Prädikatstypen belegt sind, die von ihr (in Kooperation z a s 109 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft mit Fittler) für das Neuhochdeutsche etabliert wurden. Schwabe hat zudem die alt- und neuhochdeutschen Belege in der Datenbank in Bezug auf Korrelat-Konstruktionen (z. B. darauf hoffen, dass) untersucht; überdies hat sie die mit Fittler entwickelten Konsistenzbedingungen zum Einbettungsverhalten verfeinert und auf dreistellige Prädikate erweitert. Stiebels hat abschließend die Teilklasse der inhärenten Kontrollprädikate untersucht, die keine Ereigniskohärenz aufweisen (z. B. bereuen). Bei der Selektion finiter Satzkomplemente zeigen diese Verben die gleichen Interpretationseffekte, die bislang Infinitivkomplementen zugeschrieben worden sind (z. B. sloppy-Lesarten bei VP-Ellipsen). Eine weitere von Stiebels beobachtete Klasse (z. B. nachsagen) zeigt semantische Parallelen zu ProlepsisStrukturen anderer Sprachen. Je˛ drzejowski hat mit der Untersuchung der diachronen Entwicklung der inhärenten Kontrollprädikate im Deutschen unter besonderer Berücksichtigung der Infinitivkomplemente begonnen (Auswertung von Luther-Texten); ein zentraler Fokus ist dabei die Frage, ob inhärente Kontrollprädikate den Ausgangspunkt für die Lizensierung von Infinitivkomplementen bilden und ob sich im Sprachwandel Unterschiede zwischen den verschiedenen Unterklassen der einschlägigen Prädikate zeigen. Kellner hat das Inventar der satzeinbettenden Prädikate im Kamerun-Pidgin untersucht. Zum einen zeigt sich, dass die Prädikate eine unspezifischere Semantik haben als die entsprechenden Prädikate des englischen Superstrats; zum anderen weisen bestimmte Prädikate aufgrund der Produktivität von Subjunktivkomplementen ein anderes Selektionsverhalten auf; dies trifft auf direktive Verben wie auch auf faktive Prädikate/Präferenzprädikate zu. Programmbereich 4 Satzverknüpfungen und ihre formalen Markierungen Koordinatoren: Laura Downing PhD, Dr. Werner Frey Mitarbeiter: PD Dr. André Meinunger, Prof. Hubert Truckenbrodt PhD, Dr. Tonjes Veenstra Studentische Hilfskräfte: Tobias Bernhard (bis 31. 03. 2010), Olena Gainulina (seit 01. 03. 2010), Mary-Anne Harenberg (bis 28. 02. 2010) Der Programmbereich beschäftigt sich in zwei aufeinander bezogenen Teilbereichen mit der Untersuchung von formalen Markierungen, mit deren Hilfe unterschiedliche Grade 110 z a s forschungsprojekte der Integration angezeigt werden. Die Arbeiten von Werner Frey, André Meinunger und Tonjes Veenstra sind in erster Linie an der Syntax-Semantik/Diskurs-Schnittstelle im Deutschen und in einigen Kreolsprachen angesiedelt. Wichtige Punkte gemeinsamen Interesses sind die Erforschung von Ungleichheiten syntaktischer und semantischer Integration bei Objektsätzen, bei verschiedenen Typen von Adverbialsätzen und bei seriellen Verben. Die Arbeit von Laura Downing und Hubert Truckenbrodt betrifft die PhonologieSyntax-Schnittstelle, insbesondere die Auswirkungen syntaktischer und semantischer Kategorien und Konfigurationen auf Akzent und prosodische Phrasierung. Ein gemeinsamer Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Prosodie von w-Wörtern verschiedener Sprachen. Im Jahr 2010 setzte Frey seine Arbeit über periphere Adverbialsätze (wie z. B. adversative und konzessive) fort. Diese weisen eine Parallelität zwischen syntaktisch halb-integriertem Status und dem Status als semi-eigenständige Assertion auf. Sie sind strikt zu unterscheiden von Adverbialsätzen, die trotz Verbletzt-Stellung syntaktisch unabhängig sind und einen eigenständigen Sprechakt konstituieren (z. B. weiterführende Relativsätze, freie dass-Sätze). Frey begann Untersuchungen zum syntaktischen und integrativen Status von Sätzen mit Korrelat. Meinunger arbeitete 2010 hauptsächlich an zwei nicht-kanonischen Satzverknüpfungen. Zum einen untersuchte er Apokoinu-Konstruktionen, bei denen zwei eigentlich selbständige Sätze eine Konstituente teilen. Zum anderen galt sein Interesse je-desto-Gefügen, bei denen ein obligatorischer Nebensatz (der je-Teil) in einer Position erscheinen muss, die im klassischen Feldermodell genauso wie im generativen CP-Schema eigentlich nicht ‚vorgesehen‘ ist. Veenstra analysierte im Berichtszeitraum die 2009 gewonnenen Daten zur morphologischen Markierung komplexer Sätze, wobei die Relevanz dieser Markierungen für die Analyse komplexer Prädikate deutlich herausgearbeitet werden konnte. Das Hauptergebnis ist, dass es verschiedene Gruppen komplexer Prädikate mit unterschiedlichen Integrationsmustern gibt. Insbesondere wurde gezeigt, dass serielle Verbkonstruktionen syntaktisch nicht-integriert sind und dass die einzelnen Prädikate ihre eigene erweiterte Projektion beibehalten. Des Weiteren schloss er seine Arbeit mit Parth Bhatt (University of Toronto, Kanada) zu Kreolsprachen als typologische Klasse ab. Downings Arbeiten zur Prosodie der Satzverknüpfungen in südlichen Bantusprachen konzentrierte sich 2010 auf die Gewinnung und die Analyse von Daten zu Relativsatzkon- z a s 111 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Laura Downing in Malawi bei der Feldforschung zu Relativsatzkonstruktionen in Bantusprachen struktionen und zu verschiedenen Fragetypen. Für Chitumbuka besteht ein vorläufiges Ergebnis darin, dass w-Frage-Wörter und Antwortterme in der sog. IAV-Position (‚Immediately After the Verb position‘) auftreten, d. h. in einer Position, die aus anderen BantuSprachen bekannt ist. Die Daten zu den Relativsätzen und anderen eingebetteten Konstruktionen in Chichewa gaben Anlass, gegen die Annahme, ‚spell-out‘-Domänen definierten prosodische Domänen, zu argumentieren. Truckenbrodt brachte die gemeinsam mit Isabell Darcy durchgeführten Untersuchungen zur prosodischen Integration von deutschen Objektsätzen in das Matrixverb zu einem Abschluss. Er begann (gemeinsam mit Daniel Büring) Untersuchungen zur prosodischen Integration des Verbs in ein A-bewegtes Objekt. Programmbereich 5 Inkrementeller Aufbau syntaktischer und (diskurs-)semantischer Repräsentationen Koordinator: Dr. habil. Hans-Martin Gärtner Mitarbeiterin: Dr. Noor van Leusen (bis 31. 03. 2010) Untersuchungsgegenstand von Programmbereich 5 ist die natürlichsprachliche Auszeichnung von Satztyp, Verb-/Satzmodus und Illokution unter der Perspektive einer morphosyntaktischen und (diskurs-)semantischen links-rechts-(LR-)inkrementellen Modellierung. Dies gliedert sich in die Teilbereiche „Auszeichnung von Satztyp, Satzmodus und Illokution: Peripherien und Asymmetrien“ und „Grammatikformalismen, inkrementelle Modellierung“. Im ersten Bereich wurde gemeinsam mit Jens Michaelis (Universität Bielefeld) ein Aufsatz zur disjunktiven Verknüpfung von deklarativen Verb-Zweit-Sätzen veröffentlicht. Die Hauptthese ist, dass eine assertive Interpretation der Teilsätze als Intersektion mit dem „Common Ground“ nur unter Zuhilfenahme einer globalen Zusatzbedingung namens „progressive update“ sinnvoll ist. In mehreren Vorträgen wurde das Verhalten ungarischer Interrogativsätze mit Partikel „vajon“ als „reflektive Fragehandlungen“ diskutiert, sowie eine Studie von negativen Polaritätselementen in englischen Optativen mit Subjekt-Auxiliar-Inversion unternommen. Im zweiten Bereich wurde mit Jens Michaelis ein Aufsatz zur Modellierung von multiplen Ergänzungsfragen im Rahmen der (formalen) minimalistischen Grammatiken ver- 112 z a s forschungsprojekte öffentlicht. Kern der Theorie ist die Grewendorf-Sabelsche Clusteranalyse, die alle w-Ausdrücke als Einheit behandelt. Zu demselben Thema wurde auch ein Vortrag bei der Jahrestagung der Chicago Linguistic Society gehalten. Noor von Leusen, die den Programmbereich Ende März für eine Projektstelle in Nijmegen verließ, erarbeitete im Rahmen ihrer formalen „Description Grammar for Discourse“ die inkrementelle Modellierung der durch Sprechakte manipulierten individuellen und gemeinsamen Verpflichtungszustände von Diskursteilnehmern. Im November wurde in Koorganisation mit Manfred Krifka und Manfred Bierwisch eine internationale Konferenz zum Thema Sentence Types, Sentence Moods, and Illocutionary Forces an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt. Programmbereich 6 Schnittstellen zwischen Satzsemantik und Diskursstrategien Koordinator: Prof. Dr. Manfred Krifka Mitarbeiter/innen: Dr. Anton Benz, PD Uli Sauerland PhD, Prof. Hubert Truckenbrodt PhD, Kazuko Yatsushiro PhD Studentische Hilfskraft: Alexandra Strekalova (seit 01. 10. 2010) Auch in diesem Jahr waren die Aktivitäten des Programmbereichs wegen Stellenvertretungen etwas reduziert. Ein herausragendes Ereignis war die Durchführung der Konferenz Sentence Types, Sentence Moods, and Illocutionary Forces. Diese Tagung, die auch aus Anlass des 80. Geburtstages von Manfred Bierwisch durchgeführt wurde, versammelte Forscherpersönlichkeiten, die zur Theorie von Sprechakten, zu Sprechakten in spezifischen Sprachgemeinschaften und zur syntaktischen Realisierung von Sprechakten arbeiten, unter anderem auch in Gebärdensprachen. Der Programmbereich beteiligte sich ferner an dem Tandem Workshop on Optimality in Language and Geometric Approaches to Cognition. Ein Gegenstandsbereich dieses Workshops war die Anwendung der Optimalitätstheorie auf semantische und pragmatische Phänomene. Ferner führte Sauerland im Rahmen der Jahrestagung der DGfS einen Workshop ‚[…] von endlichen Mitteln unendlichen Gebrauch machen‘ zur Rekursion als zentralem Begriff der Linguistik durch. Zur inhaltlichen Arbeit: Krifka entwickelte einen Vorschlag zur Interpretation der scheinbar ‚überflüssigen‘ Negation in bevor-Sätzen wie Einen Aphorismus legt man nicht z a s 113 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft weg, bevor man ihn nicht zu Ende gelesen hat. Er zeigt, dass die Negation hier durchaus motiviert ist, und zwar aufgrund eines Zusammenspiels der eigentlichen Bedeutung von bevor und der Implikatur von bevor-Sätzen. Krifka arbeitete ferner an einem semantischen Modell für performative Äußerungen zur Erklärung von Konjunktionen, Negationen, Konditionalisierungen und Einbettungen von Sprechakten. Mit Ariel Cohen (Ben-Gurion University of the Negev) stellte er eine Theorie von at least und at most vor, in der diese Ausdrücke Sprechakte modifizieren: At least drückt aus, dass das Gesagte das „mindeste“ ist, auf dem man als Sprecher besteht, und at most, dass es das „höchste“ ist, was man dem Konversationspartner zugesteht. Krifka schlug ferner eine Erklärung für pragmatische Implikaturen bei Verben des Riechens und Schmeckens vor. Truckenbrodt hat in seiner Arbeit im Rahmen von PB6 ein neues Forschungsthema aufgegriffen, den Zusammenhang von Fokus und w-Markierung in Fragewörtern. Es ist schon lange bekannt, dass sich w-Ausdrücke in Fragen und betonte Ausdrücke in Antworten entsprechen und dass sie weitere Parallelen aufweisen, wenngleich w-Ausdrücke in vielen Fällen nicht betont sind. Truckenbrodt schlägt vor, dass es sich um ein einziges zugrunde liegendes Merkmal handelt, das innerhalb seiner Domäne die Hauptbetonung auf sich zieht, es sei denn, es steht am Anfang dieser Domäne. Die Ausarbeitung, mit einer semantischen und einer prosodischen Seite, wurde in einem eingeladenen Vortrag am MIT vorgestellt. Sauerland und Benz waren 2010 auf Vertretungsprofessuren tätig. Sauerland arbeitete im Rahmen von PB6 weiter zu Implikaturen, insbesondere zu Implikaturen in eingebetteten Sätzen und zu einer neuen Sichtweise des Zusammenspiels der Qualitäts- und Quantitätsmaxime von H.P. Grice. Darüber hinaus arbeitete er als Projektleiter im VAAGProjekt und im Quantoren-Projekt. Benz setzte seine Arbeiten zu einer spieltheoretischen Fundierung pragmatischer Phänomene fort. Im Mittelpunkt stand hier der Begriff der optimalen Antwort auf Fragen unter pragmatischen einschränkenden Bedingungen. Er zeigte, dass mithilfe des Schlussprinzips der „backward induction“ Relevanzimplikaturen erschlossen werden können, und zwar auf einfache Weise, ohne dass der Hörer die Sprecherperspektive einbeziehen und mögliche Intentionen des Sprechers rekonstruieren muss. Benz arbeitete ferner im KomPARSE-Projekt, in dem Prinzipien der optimalen Antwort in einem konkreten Nutzerszenario (Verkaufsgespräch) untersucht werden. Er warb schließlich ein DFG-Projekt Implikaturen und Diskursstruktur (IDis) ein, mit Beginn im Januar 2011. 114 z a s forschungsprojekte Sprachen des Südwestens von Ambrym Projektleiter: Prof. Dr. Manfred Krifka Mitarbeiterinnen: Susanne Fuchs PhD, Soraya Hosni, Kilu von Prince Studentische Hilfskräfte: Elena Karvovskaya (01. 01.–30. 06. 2010, seit 01. 11. 2010) Das durch die VolkswagenStiftung im Rahmen des Programms Dokumentation bedrohter Sprachen (DoBeS) geförderte Projekt hat zum Ziel, drei austronesische Sprachen auf der Insel Ambrym des Staates Vanuatu (Südpazifik) zu beschreiben und ihre Verwendung in kulturellen Praktiken zu dokumentieren. Manfred Krifka in Port Vato auf Ambrym mit Mitgliedern des Sprachkommitees für die Sprache Daakie z a s 115 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Alle Projektmitarbeiter waren für längere Zeit auf der Insel. Von Prince konnte ihr Korpus von vollständig transkribierten Sätzen der Sprache Daakaka auf etwa 6.000 erweitern; das Wörterbuch umfasst jetzt etwa 2.000 Lemmata. Zentrale grammatische Eigenschaften wie das Modalsystem und die Verwendung relationaler Nomina, u. a. zum Ausdruck des inalienablen Besitzes, konnten geklärt werden. Krifka begann mit seiner Arbeit an der Sprache Daakie; die Datenbasis umfasst etwa 2.600 Sätze, das Wörterbuch etwa 1.500 Lemmata. Ein Schwerpunkt lag auf der Klärung des Phonemsystems der Sprache und der Entwicklung einer praktischen Orthographie, was für das Daakaka bereits 2009 unternommen wurde. Für beide Sprachen wurden umfangreiche Texte in Leseform erstellt, die Eingang in Textsammlungen auch für den lokalen Gebrauch finden sollen. Für das Daakie wurde hierfür auch ein Kinderbuch zur Unterstützung des Lesenlernens entwickelt. Dokumentationsarbeiten zur dritten Sprache, Dal Kalaen, wurden begonnen. Hosni setzte ihre Arbeit zum Verwandtschaftssystem von Ambrym fort und konnte etwa 800 Personen in ihrer Datenbasis erfassen. Die Verwandtschaftsregeln von Ambrym sind bekanntermaßen sehr komplex und noch immer nicht gut verstanden; die Datenbasis liefert nun erstmals Hinweise darauf, wie es tatsächlich umgesetzt wird. Hosni dokumentierte zahlreiche weitere Aspekte des kulturellen Lebens auf Ambrym, unter anderem Heirats- und Begräbniszeremonien, traditionelle Lieder und Kinderspiele und insbesondere die einzigartigen Sandzeichnungen, bei denen auch Elemente sprachlicher Performanz eine Rolle spielen. Susanne Fuchs assistierte in Aufnahmen und half bei den Planungen für vorgesehene phonetische Untersuchungen. Mit Hilfe der Fördermittel konnte ein traditionelles Haus in dem Dorf Emiotungan fertiggestellt werden, das für das Projekt zur Verfügung steht und auch als kleines Museum und Kulturzentrum fungieren soll. Das Projekt war Teil einer Initiative zur web-basierten filmischen Darstellung von Forschungsprojekten der VolkswagenStiftung, die auf www.sciencemovies.de zugänglich gemacht werden. 116 z a s forschungsprojekte Crosslinguistic Language Diagnosis (CLAD) In Zusammenarbeit mit UCL London, U Bukarest, Österreichische AdW, U Mailand-Bicocca & U Kaunas Projektleiter: PD Uli Sauerland PhD Mitarbeiterin: Kazuko Yatsushiro PhD Studentische Hilfskräfte: Tobias Busch (seit 01. 12. 2010), Franziska Krüger, Mandy Luft (seit 01. 09. 2010), Lisanne Schuster (bis 28. 02. 2010) Das CLAD-Projekt verbessert die Situation von sprachgestörten Individuen, indem es diagnostische Techniken entwickelt, die die schnelle und einfache Diagnose von Sprachstörungen erlauben. CLAD zielt auf fünf Sprachen ab: Rumänisch, Deutsch, Italienisch, Englisch und Litauisch. Der Ansatz des CLAD-Projekts folgt dem des GAPS-Tests, der von van der Lely (2007) für das Englische entwickelt wurde: CLAD bestimmt für mehrere klinische Marker für Typen von Sprachstörungen deren Validität. CLAD untersucht dafür Phänomene sowohl in Semantik und Pragmatik als auch in Morphophonologie und Morphosyntax, die nach dem gegenwärtigen Wissensstand klinische Marker für Sprachstörungen in den fünf untersuchten Sprachen sind: Skopus, Implikaturen, Exhaustivität von Fragen, Quantoren, Kongruenz, Adjektivsteigerung und Konsonantencluster. Wir erwarten, dass diese Tests ein im Wesentlichen einheitliches Profil von SLI in den fünf Sprachen ergeben werden. Das Projekt am ZAS ist Teil eines von der EU (Kommission für Bildung) geförderten Forschungsverbundes, der von Prof. Heather van der Lely vom University College London geleitet wurde. Seit 2009 bestand ein arbeitsrechtlicher Konflikt zwischen van der Lely und ihrer Universität. Auf Grund dieses Konflikts wurden vom UCL keine Projektberichte an die EU weitergeleitet. Dadurch wurde die Mittelbereitstellung durch die EU verzögert, wodurch auch die Projektarbeit verzögert wurde. Zum Jahresende 2010 konnte die Situation durch zwei Schritte verbessert werden: 1. Die Koordination des Projekts wurde an die Universität Mailand Bicocca unter Leitung von Prof. Teresa Guasti übertragen. 2. Die Projektlaufzeit wurde bis 30. 11. 2011 verlängert. Zwei Ergebnisse konnten 2010 erzielt werden: Erstens konnten wir die Rolle morphologischer Faktoren beim Erwerb der Adjektivsteigerung (lang – länger – am längsten) im Deutschen und Litauischen vergleichen. Im Litauischen gibt es mehrere morphophonologische Regeln bei der Adjektivsteigerung, im Deutschen nur den Umlaut. Wir haben z a s 117 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft festgestellt, dass Kinder einzelne Regeln im Litauischen schneller lernen als im Deutschen, jedoch scheint das gesamte System der Adjektivgradation in beiden Sprachen im gleichen Tempo erlernt zu werden (Kamadulyte et al., im Ersch.). Außerdem haben wir erste Anzeichen, dass der im Projekt entwickelte CLAD-GAPS-Test sehr sensibel spezifische Sprachstörungen anzeigt: In einem Vergleich zwischen sechs sprachgestörten und sechs unauffälligen Kindern – auf gleichem allgemeinem Grammatikniveau gemäß einem allgemeinen Grammatiktest (TROG) – weist der CLAD-GAPS-Test einen Unterschied zwischen den zwei Gruppen aus. COST A33: Crosslinguistically Robust Stages of Children’s Linguistic Performance with Applications to the Diagnosis of Specific Language Impairment Projektleiter: PD Uli Sauerland PhD ZAS-Teilnehmerinnen: Dr. habil. Dagmar Bittner, Dr. habil. Natalia Gagarina, Kazuko Yatsushiro PhD Studentische Hilfskräfte: Tobias Bernhard (bis 31. 03. 2010) Das COST A33 Netzwerk hat sprachvergleichende Studien zum Spracherwerb mit experimentellen Methoden durchgeführt. Insgesamt haben über 50 Sprachwissenschaftler aus über 25 europäischen Ländern an dem Projekt teilgenommen. Im Januar 2010 fand die letzte Veranstaltung des Projekts statt: die Abschlusskonferenz in London „Let the Children Speak: Learning of Critical Language Skills across 25 Languages, A European-wide Initiative on Language Acquisition and Language Impairment“ mit über 100 Teilnehmern. Das Netzwerk stellt die erste sprachvergleichende Studie mit über 20 Sprachen zu spezifischen Eigenschaften der Sprachen dar. Bisherige Arbeiten vergleichen entweder nur zwei Sprachen oder betreffen nur allgemeine sprachliche Fähigkeiten, wie das Erzählen von Geschichten. In dem COST-Netzwerk wurden elf experimentelle Designs erstellt und diese Experimente dann in bis zu 22 Sprachen durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie, die 2011 in einer Sonderausgabe der Zeitschrift Language Acquisition erscheinen sollen, sind als Grundlage für sprachvergleichende Arbeiten zu Sprachstörungen angelegt. 118 z a s forschungsprojekte Die Abschlusskonferenz des COST Projektes in London „Let the Children speak: Learning of Critical Language Skills across 25 Languages“ FREPY – Friendly Resources for Playful Speech Therapy In Kooperation mit den Universitäten Kaunas, Tallinn und Maribor Koordinatorin: Dr. habil. Natalia Gagarina Mitarbeiterin: Nathalie Topaj Studentische Hilfskräfte: Katherina Becker (seit 01. 11. 2010), Zoya Göthe (01. 05.–30. 09. 2010), Franziska Kriester (01. 04.–30. 09. 2010) Das Projekt „Spielend Sprache lernen: interaktive Fördermaterialien für Kinder“ (mit dem Akronym FREPY – Friendly Resources for Playful Speech Therapy) wird von COMENIUS im Rahmen des europäischen Programms „Lebenslanges Lernen“ finanziert. Es wird in Koo- z a s 119 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Interaktive Materialien zur Sprachförderung russisch-deutscher bilingualer Kinder entwickelt des Projekt FREPY peration mit Estland, Litauen und Slowenien durchgeführt, um die Erfahrungen und Expertisen der teilnehmenden Länder miteinander zu verbinden. Zum gegenseitigen Nutzen werden die aktuellsten Forschungsergebnisse in die Praxis umgesetzt. Das Ziel des Projekts ist die Erarbeitung von interaktiven und multifunktionalen Materialien zur Sprachförderung in den nationalen Sprachen der Partnerländer. In Deutschland richten sich diese insbesondere an russisch-deutsche bilinguale Kinder. Die Materialien (Spiele, Puzzle, Bildergeschichten etc.) werden als Druckversion und/oder im Internet verfügbar sein, so dass sie für Erzieher, Lehrer und Eltern leicht zugänglich sind. Die Übungen eignen sich sowohl zur individuellen als auch zur Gruppenförderung von Kindern im Alter von 5 bis 8 Jahren. Die Materialien sind auf das Verständnis und die Produktion in verschiedenen Sprachbereichen wie Syntax, Lexikon, Phonologie, Pragmatik und Diskurs ausgerichtet. Des Weiteren trägt das Projekt zum Umgang mit sprachlichen Schwierigkeiten bei, indem methodische Richtlinien für Eltern und Erziehungskräfte erstellt werden. Im Internet wird es eine Plattform geben, auf der eigene Erfahrungen und geeignete Methoden ausgetauscht werden können. Dadurch wird das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Sprachförderung bei Kindern erhöht. Im Jahr 2010 wurden die Materialien für die Online-Testversion der Sprachspiele fertiggestellt. Im Herbst 2010 wurde ein kurzes Programm mit 12 Sitzungen jeweils in russischer und deutscher Sprache mit Kindern durchgeführt, um die narrativen Fähigkeiten der Kinder in beiden Sprachen zu fördern. Den Kindern wurden unterschiedliche Aufgaben angeboten, die das Bildbeschreiben und Erzählen von Bildergeschichten unterstützen sollten. KomPARSE – Dialogfähige NPCs für natürliche Spielumgebungen In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) Projektleiter: Prof. Dr. Manfred Krifka Mitarbeiter/innen: Dr. Anton Benz (01. 01.–31. 03. 2010, ab 01. 09. 2010), Dr. Núria Bertomeu Castelló (seit 01. 10. 2010), Constantin Freitag (01. 01.–30. 09. 2010), Dr. habil. Hans-Martin Gärtner (01. 04.–31. 08. 2010), Alexandra Strekalova (01. 01.–30. 09. 2010) 120 z a s forschungsprojekte Das Komparse-Projekt stattet die virtuelle Möbelverkäuferin (links) mit einer natürlich wirkenden Sprachfähigkeit aus Studentische Hilfskräfte: Martin Aldag (bis 14. 03. 2010), Katharina Lang (bis 31. 08. 2010), Sören Meyer (01. 04.–30. 09. 2010), Alexandra Strekalova (seit 01. 10. 2010) Ein zentrales ungelöstes Problem bei der Entwicklung besserer Computerspiele ist die Realisierung natürlich wirkender Figuren, die nicht von menschlichen Spielern geführt werden. Solche vollautomatisch gesteuerten Figuren, die in vielen Spielen unabdingbar sind, werden in der Fachsprache der Computerspiele-Industrie als „non-player characters“ (NPC) bezeichnet. Die zentrale Forschungsaufgabe, die in Kooperation mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit Förderung der Investitionsbank Berlin (IBB) durchgeführt wird, ist es, solche Figuren mit einer eingeschränkten, aber handlungsadäquaten und zudem robusten, natürlich wirkenden Sprachfähigkeit auszustatten, deren Effizienz den Realzeitanforderungen der interaktiven Anwendungen genügt. Die Arbeit am ZAS konzentriert sich dabei auf ein Verkaufs- und Beratungsszenario für einen virtuellen Möbelverkäufer. Das Jahr 2010 war durch erhebliche personelle Veränderungen gekennzeichnet, da Núria Bertomeu eine längere Auszeit nahm und von Alexandra Strekalova und Constantin Freitag als wissenschaftlichen Mitarbeitern vertreten wurde. Die wesentlichen Ergebnisse des letzten Jahres waren: – Topik-Erkennung: Die wichtigsten Ziele waren hier zu erkennen, wann der Kunde ein neues Objekt-Topik einführt, wann er Aussagen über ein vorhandenes ObjektTopik macht und wann ein Topik, das bereits abgelegt war, wieder aufgegriffen wird. Die Korpus-Untersuchungen hierzu wurden genutzt, um Strategien für die aktive Einführung und Änderung von Objekt-Topiks zu entwickeln. – Fokus-Markierung: Durch eine Korpuserhebung in der Form eines Wizard-of-Oz Experimentes wurde getestet, in welcher Form Fokusmarkierung vom NPC eingesetzt werden kann und ob sie vom Kunden aufgegriffen und als hilfreich empfunden wird. – Interpretation von Präferenzen: Eine zentrale Aufgabe im Möbelverkaufsszenario ist es, die Wünsche des Kunden zu erkennen und im Falle der Nichterfüllbarkeit opti male Alternativen vorzuschlagen. Dabei wurden die natürlichen Metriken konzeptu eller Räume (Gärdenfors 2000) ausgenutzt, um möglichst ähnliche Vorschläge zu finden. Die entwickelte Methode wurde von Benz und Strekalova auf zwei Konferenzen vor gestellt. z a s 121 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Interpretation von Quantoren Projektleiter: PD Uli Sauerland PhD Mitarbeiter: Dr. Clemens Mayr (seit 01. 07. 2010) Die Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren beschäftigt sich mit der Semantik, Pragmatik und Syntax von Quantifikation und Bindung. Die natürliche Sprache befähigt Sprecher dazu, abstrakte Ideen auszudrücken. So erlaubt es der Prozess der Quantifikation einem Sprecher, universale Aussagen wie Jeder Junge lacht zu formulieren. Der Mechanismus der Bindung wiederum ermöglicht es, zwischen Ausdrücken innerhalb einer Aussage eine Abhängigkeit herzustellen. So wird unter einer Lesart des Satzes Jeder Junge umarmt seine Mutter das sogenannte gebundene Pronomen seine in seiner Interpretation als abhängig vom Subjekt des Satzes aufgefasst: Die umarmten Mütter variieren hier mit den jeweiligen Jungen, die vom Sprecher in Betracht gezogen werden. Wie durch dieses Beispiel ersichtlich, interagieren Quantifikation und Bindung häufig und werden deshalb in diesem Projekt parallel zueinander untersucht. Unser Ziel ist es, aufbauend auf früheren Argumenten Sauerlands, dass gebundene Pronomina definite Beschreibungen sind, grundlegend neue Mechanismen für diese Phänomene zu entwickeln, die die von der Prädikatenlogik adaptierte Standardtheorie ersetzen können. Des Weiteren versuchen wir, ein einfacheres Modell von Quantifikation zu entwickeln, das es uns erlaubt, verbale und nominale Quantifikation einheitlich zu behandeln. Die Arbeit des Projekts war dadurch unterbrochen worden, dass Penka Stateva das ZAS und damit auch das Projekt im Jahr 2008 verlassen hatte. Außerdem unterbrach Uli Sauerland seine Arbeit an dem Projekt, um Gastprofessuren an der Universität Stanford in den Jahren 2008/09 und anschließend an der Universität Wuppertal bis zum 31. 03. 2010 anzunehmen. Nachdem er die Arbeit am Projekt im April 2010 wieder aufgenommen hatte, suchte er um eine einjährige Verlängerung an, die im September desselben Jahres genehmigt wurde. Zum 01. 07. 2010 nahm Clemens Mayr, der vorher an der Harvard Universität promoviert hatte, die Arbeit als Postdoc in dem Projekt auf. In der ersten Hälfte des Jahres 2010 forschte Uli Sauerland gemeinsam mit Lucas Champollion zu dem Phänomen von definiten Beschreibungen, die in andere definite Beschreibungen eingebettet sind. Diese scheinen oft schwächere Präsuppositionen als erwartet aufzuweisen. So ist beispielsweise der Mann mit dem Hut auch dann akzeptabel, wenn Frauen mit Hüten präsent sind, solange nur ein salienter Mann mit Hut da ist. In 122 z a s forschungsprojekte einem Papier, welches sich im Erscheinen befindet (in Empirical Issues in Syntax and Semantics 8), argumentieren die beiden Autoren für eine Erklärung des Problems, wonach einerseits Quantorenanhebung zum inneren Definitum und andererseits Präsuppositionsakkomodation notwendig ist. Nach Beendigung dieser Arbeit beschäftigte sich Sauerland mit der Ausarbeitung eines Modells der Syntax und Semantik von konstrastivem Topik und mit Themen, die in den Bereich des VAAG-Projekts fallen. Mayr arbeitete an zwei Phänomenen: Einerseits untersuchte er das Problem von kontrastivem Fokus auf gebundenen Pronomina, das durch einen Satz wie Jeder Student umarmte seine Mutter, und jeder PROFESSOR umarmte SEINE Mutter dargestellt werden kann (Großbuchstaben kennzeichnen Betonung). Da gebundene Pronomina keine Referenz aufweisen – sie sind in ihrer Interpretation vom Subjekt abhängig –, ist zunächst unklar, womit seine kontrastiert. In einem im Erscheinen befindlichen Papier (in Proceedings of SALT 20) und einem umfangreicheren Artikel (eingereicht) argumentiert Mayr dafür, dass die Individuen, über die der Quantor quantifiziert, den nötigen Kontrast bereitstellen. Außerdem beschäftigte sich Mayr mit Interventionseffekten in Fragen. Fragen, in denen ein Quantor einem Fragepronomen vorangeht, wie in *Wen hat niemand an welchem Ort gesehen?, werden als inakzeptabel beurteilt. Mayr hielt im Herbst mehrere Vorträge zu diesem Thema, in denen er zeigte, dass durch die Annahme, dass Fragen über eine existenzielle Präsupposition verfügen, das Problem auf eine Verletzung von allgemeinen pragmatischen Bedingungen für Fragen reduziert werden kann. Syntax/Semantik-Konfiguration in Relativsätzen mit externen und internen Köpfen (Relsatz) Projektleiter: Prof. Dr. Manfred Krifka Mitarbeiter: Mathias Schenner (seit 01. 10. 2010) Das Projekt, das für eine Laufzeit von drei Jahren von der DFG bewilligt wurde, startete im Oktober 2010. Ziel ist es, zwei grundlegend verschiedene Theorie-Ansätze zur Schnittstelle von Syntax und Semantik anhand von kritischen Daten zu diskutieren und zu bewerten. Ein Beispiel (aus einer Veröffentlichung von Manfred Krifka mit Prof. Alexander Grosu, Tel Aviv): Der begabte Mathematiker, der Hans zu sein behauptet, hätte die Aufgabe ohne z a s 123 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Schwierigkeiten lösen können müssen. Der Kopf des Relativsatzes, begabter Mathematiker, befindet sich semantisch im Skopus von behaupten („Hans behauptet, ein begabter Mathematiker zu sein“), also innerhalb des Relativsatzes, steht jedoch syntaktisch außerhalb. Ein theoretischer Ansatz nimmt an, dass sich daher der Ausdruck begabter Mathematiker auch syntaktisch irgendwie im Relativsatz befinden muss. Er geht daher von einer Struktur wie der begabte Mathematiker, der Hans (ein) begabter Mathematiker zu sein behauptet aus, in der das zweite Vorkommnis von begabter Mathematiker zwar semantisch interpretiert, aber nicht „ausgesprochen“ wird. Ein anderer Ansatz nimmt stattdessen eine etwas flexiblere Semantik an. Danach bezieht sich begabter Mathematiker auf ein sogenanntes Individuenkonzept, das während seiner gesamten Existenz ‚ein begabter Mathematiker‘ ist. Der Relativsatz drückt dann aus, dass Hans behauptet, mit diesem Individuenkonzept identisch zu sein. Der Witz daran ist, dass dieses Individuenkonzept in der wirklichen Welt möglicherweise gar nicht existiert; aus diesem Grund muss daher im Hauptsatz auch die Möglichkeitsform, der Konjunktiv, stehen (hätte die Aufgabe lösen können müssen, nicht hat die Aufgabe gelöst). Solche und ähnliche Phänomene erlauben es, Schlüsse über die Architektur des Sprachsystems und über die Aufgabenverteilung von syntaktischer Struktur und semantischer Interpretation zu ziehen. Das Projekt nimmt sich dabei nicht nur solche Relativsätze mit „externen“ Köpfen vor, sondern auch die vom Deutschen aus betrachtet exotische Erscheinung von Relativsätzen mit „internen“ Köpfen, wie sie in Sprachen wie Koreanisch, Quechua oder Navajo auftreten. Solche Sätze haben Strukturen wie [Hans fing [der Junge den Ball warf] ab], mit der Bedeutung ‚Hans fing den Ball, den der Junge warf, ab‘. Bei solchen Sätzen werden ebenfalls Syntax/Semantik-Missverhältnisse berichtet. So kann die Struktur [Hans fing [der Junge jeden Ball warf] ab] bedeuten, dass Hans jeden Ball, den der Junge warf, abfing; damit hat jeden einen weiteren semantischen Bereich, als es seinem satzinternen Vorkommen eigentlich entspricht. Ziel des Projekts ist es, anhand von Phänomenen in Relativsätzen Argumente für oder gegen bestimmte Analyseansätze zu sammeln und diese Ansätze systematisch auf ihre Konsequenzen hin abzuklopfen. Damit sollen Grundsatzentscheidungen in der Analyse von syntaktischen Strukturen und ihrer semantischen Interpretation neu überdacht werden. 124 z a s forschungsprojekte MRT-Ausgangsdaten zusammen mit Zungenkontur (rot) und äußerer Kontur des Sprechtraktes (blau). Punkte (grün) kennzeichnen anatomische Charakteristika, auf deren Basis im SPRECHart-Projekt die sprecher-spezifischen Modelle aufgebaut werden. SPRECHart: Sprecherspezifische Artikulation als Anpassung an individuelle Vokaltraktgeometrien Projektleiterin: Susanne Fuchs PhD Mitarbeiter: Dr. Ralf Winkler (seit 01. 09. 2010) Das SPRECHart-Projekt hat das Ziel, die in der Literatur gefundene sprecherspezifische Artikulation in Beziehung zu den individuellen Vokaltraktformen zu untersuchen. Hierfür stehen uns bereits erhobene magnetresonanztomografische und computertomografische Daten sowie Röntgendaten der Realisierung verschiedenster Vokale von ca. 50 Sprechern zur Verfügung. Mit dem Projekt versprechen wir uns grundlegende Einsichten in die Beziehungen zwischen motorischer Kontrolle, Artikulation und Akustik und deren Variabilität. Das Projekt hat am 01. 09. 2010 begonnen. In den verbleibenden vier Monaten des Jahres 2010 haben wir uns mit unseren Kooperationspartnern getroffen, um die verschiedenen Daten zu sichten und weitere Arbeitsschritte zu besprechen. Des Weiteren wurden bis zum Jahresende zwei stabile biomechanische Modelle mit verschiedenen prototypischen Vokaltraktformen aufgebaut. Für diese Modelle wurden jeweils 8.000 Simulationen durchgeführt und die korrespondierenden Areafunktionen und Formanten berechnet. Damit haben wir einen wichtigen Meilenstein in der Programmierung von den motorischen Befehlen bis hin zur Akustik erreicht. Phonology-Syntax Interface in Bantu Languages (SynPhonI) Französisch-Deutsches Kooperationsprojekt (ANR & DFG) Projektleiterin: Dr. Laura J. Downing Mitarbeiterin: Dr. Kristina Riedel Das Projekt führt eine vergleichende Studie zum gegenseitigen Einfluss der Phonetik, Phonologie, Syntax und Informationsstruktur auf die phrasale Prosodie in ausgewählten Bantusprachen durch. Es untersucht die Syntax und Prosodie komplexer syntaktischer Strukturen – Satzeinbettungen, Links- und Rechtsversetzung sowie Fragen –, um zu testen, ob die für einfache Strukturen entwickelten prosodischen Modelle auf komplexere Daten erweitert werden müssen. Das sprachliche Material wird sorgfältig phonetisch analysiert, z a s 125 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Kristina Riedel mit Fipa-Sprechern in Sumbawanga und in Milanzi (li), Tansania um eine detailliertere Beschreibung der systematischen Entsprechungen von phrasaler Prosodie zu gewährleisten, die eine bessere Motivierung der prosodischen Ebenen erlaubt. Da wir die Daten in gegenwärtigen syntaktischen Modellen analysieren, zielt das Projekt auch auf die Entwicklung eines schärferen Bildes derjenigen syntaktischen Faktoren ab, die Prosodie konditionieren und bestimmen, ob nicht-syntaktische Faktoren die phrasale Prosodie beeinflussen. Die Untersuchung derselben Strukturen in verschiedenen Bantusprachen, die in einem geographisch großen Gebiet gesprochen werden, ist die Basis für eine vergleichende Studie der Syntax und Prosodie dieser Strukturen. Damit ist die Analyse sowohl für Bantu-Experten als auch für andere Linguisten mit ähnlichen Forschungszielen von Interesse. In jedem Jahr gibt es ein Hauptforschungsthema für das Projekt. Das Thema für 2010 waren Fragesätze. Dazu wurde ein Fragebogen entwickelt, der zur Erfassung von Fragen mit Bezug auf alle Arten von Satzgliedern sowie einer Vielfalt von Arten von Fragesätzen, die in der Bantuliteratur kaum behandelt werden (inklusive rhetorischer Fragen, Echofragen und eingebetteter Fragen), dient. Der Fragebogen wird erstellt, um vergleichbare Daten zu den Sprachen, die jeweils das Forschungsgebiet der Projektmitglieder darstellen, zu erheben. Rechtzeitig für die Feldforschung der Projektmitglieder im Sommer 2010 wurde der Fragebogen zur Erhebung von Daten zu Fragesätzen im Bantu entwickelt. Downing verbrachte einen Monat in Malawi, wo sie Daten zum Chichewa und Chitumbuka sammelte. Gemeinsam mit Annie Rialland untersucht Downing die Intonation im Chichewa. Riedel verbrachte zwei Monate in Tansania, wo sie Daten zu mehreren Dialekten des Fipa und Haya sammelte. Riedel untersucht die phrasengrenzenbedingte Verlängerung von Vokalen in Finalposition im Fipa und ist dabei, in Kooperation mit Cédric Patin, die Phonologie des Fipa zu untersuchen. Die Resultate der Forschung zum Hauptthema für 2010 werden bei einem Workshop zur Syntax und Prosodie von Fragesätzen in den Bantusprachen vorgetragen, der vom 25.–26. März 2011 in Lyon stattfinden wird. Im Oktober 2010 wurden die Ergebnisse des Workshops zu Relativsätzen im Bantu als ZAS Papers in Linguistics (ZASPiL) 53 veröffentlicht. Downing vertrat das Projekt (gemeinsam mit Annie Rialland und Cédric Patin) bei einem Treffen für Deutsch-Französische Kooperationsprojekte in Reims, das im September 2010 von der ANR und der DFG veranstaltet wurde. 126 z a s forschungsprojekte VAAG – Vagueness, Approximation and Granularity In Zusammenarbeit mit den Universitäten Amsterdam, Lund, Zagreb & Edinburgh Projektleiter: Prof. Dr. Manfred Krifka, PD Uli Sauerland PhD Mitarbeiterin: Stephanie Solt PhD Studentische Hilfskraft: Nicole Gotzner Für das europäische Kooperationsprojekt VAAG war das Jahr 2010 das zweite von drei Jahren seiner Laufzeit. Im Juni fand in Dubrovnik ein gemeinsames Arbeitstreffen mit den Partnern aus Amsterdam, Lund, Zagreb und Edinburgh statt. Wir berichten hier aber nur die Ergebnisse der Projektmitarbeiter am ZAS. Solt hat ihre Arbeit zu Vergleichsklassen und zum englischen much jeweils mit Publikationen abgeschlossen. Daraufhin hat sie verstärkt mit experimentellen Methoden gearbeitet und dabei weitere Mittel aus dem EuroXPrag Projekt der ESF eingeworben für eine Kooperation mit Chris Cummins (University of Cambridge) und Marijan Palmovic (University of Zagreb). Außerdem hat sie ihre 2009 begonnene Analyse von most und more than half erweitert und bei „Sinn und Bedeutung 15“ (Saarbrücken) und „Logic and Engineering of Natural Language Semantics“ vorgetragen. Die Idee ist, dass die Ausdrücke auf zwei unterschiedliche kognitive Systeme – ein approximatives und ein genaues – zugreifen. Schließlich hat Solt gemeinsam mit Nicole Gotzner experimentell zu Prädikaten wie groß und teuer gearbeitet und die Ergebnisse gemeinsam auf dem 11. Szklarska Pore˛ ba Workshop vorgestellt. Sauerland ist Mitherausgeber des Buches Vagueness in Communication, das im Januar 2011 erscheinen soll. Außerdem hat er zwei Aufsätze geschrieben. In dem ersten geht es um die Akzeptabilität von logischen Widersprüchen wie Er ist groß und nicht groß. Sauerland zeigt, dass eine Analyse dieser Intuitionen in Fuzzy Logic nicht direkt möglich ist, und untersucht nun gemeinsam mit Sam Alxatib (MIT), Peter Pagin (University of Stockholm) und Solt die Analyse solcher akzeptablen Widersprüche in einem weiteren Euro XPrag Projekt. Zweitens hat er eine Arbeit zur Lateralität und der Verwendung runder Zahlen geschrieben. In letzterer zeigt er, dass linkshändige Personen unter ihren Blutsverwandten genaue Zahlen vermeiden. Schließlich hat Sauerland mit Rasmus Bååth vom Projektpartner Lund University zur Elizitation von Quantoren gearbeitet und die Ergebnisse im Dezember in Berlin vorgetragen. z a s 127 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Sauerland und Solt haben viel zusammen gearbeitet. Insbesondere hat ein weiteres, schon 2009 begonnenes EuroXPrag Projekt mit Chris Cummins zu Implikaturen und Granularität erklärt, warum mehr als 110 Leute weniger als mehr als 100 Leute sind. Sauerland und Solt haben gemeinsam mit Chris Fermüller (TU Wien) den Workshop „Vague Quantities and Vague Quantifiers“ mit zusätzlichen Mitteln der ESF organisiert. Außerdem haben Sauerland und Solt gemeinsam einen Fortgeschrittenenkurs und einen Workshop vorbereitet, die bei ESSLLI 2011 in Ljubljana angenommen wurden. Hierfür hat Sauerland weitere Fördermittel von der ESF eingeworben. EURO-XPRAG – European Science Foundation Research Network on Experimental Pragmatics Antragsteller und Mitglieder des Steering Committee: Dr. Ira Noveck (Lyon), Dr. Bart Geurts (Nijmegen), PD Uli Sauerland PhD (Berlin) ZAS-Teilnehmer/innen: PD Uli Sauerland PhD, Stephanie Solt PhD Euro-XPrag ist ein seit Juli 2009 von der Europäischen Science Foundation (ESF) gefördertes Forschungs-Netzwerk-Programm, das die experimentelle Pragmatik in Europa stärken soll. Im Rahmen dieses Netzwerks werden Kooperationsprojekte gefördert und die Forschungsergebnisse der Projekte auf von Euro-XPrag organisierten Workshops diskutiert. In der ersten Runde war eines der von Euro-XPrag geförderten Kooperationsprojekte die Zusammenarbeit von Chris Cummins (Cambridge, UK) mit Uli Sauerland und Stephanie Solt zur semantischen und pragmatischen Beschreibung quantifizierter Ausdrücke mit Hilfe von Online-Experimenten. Diese Arbeit wurde auf dem XPrag Workshop in Leuven im Juni präsentiert; eine Publikation der Ergebnisse ist in Vorbereitung. In der dritten Runde werden zwei neue Projekte mit ZAS-Beteiligung durch XPrag gefördert: Stephanie Solt untersucht gemeinsam mit Marijan Palmovic (Zagreb) und Chris Cummins (Cambridge) die Präferenz für Approximation, und Uli Sauerland, Peter Pagin (Stockholm), Samer Al Khatib (MIT) und Stephanie Solt untersuchen die Semantik und Pragmatik von Kontradiktionen. 128 z a s forschungsprojekte PILIOS: Speech as the interaction between linguistics, cognition, and physics – data and models In Zusammenarbeit mit HU Berlin & GIPSA-lab Grenoble Projektleiter: Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall (HU Berlin), Susanne Fuchs PhD (ZAS), Prof. Dr. Pascal Perrier (GIPSA-lab Grenoble) Mitarbeiter/innen: Dr. Leonardo Lancia (01. 02.–31. 07. 2010, 01. 10.–15. 10. 2010), Dr. Daniel Pape (15. 10.–15. 12. 2010), Dr. Caterina Petrone (01. 08.–31. 12. 2010), Dr. Florian Vogt (01. 01.–15. 04. 2010) Das gemeinsame deutsch-französische PILIOS Projekt von der HU Berlin, dem ZAS Berlin und dem GIPSA-lab Grenoble untersucht die Interaktion zwischen linguistischen Einheiten und den physiologischen und physikalischen Eigenschaften unseres Sprachproduktionsapparates. Die Besonderheit des Projektes besteht darin, dass unsere Forschungsteams in den letzten Jahren sowohl komplexe Modelle des peripheren Sprachproduktionsapparates entwickelt als auch umfassende Kompetenzen auf dem Gebiet der akustischen, artikulatorischen und aerodynamischen Datenerhebung erworben haben. Diese Vorarbeiten gewährleisten die notwendigen Rahmenbedingungen und eine effiziente Methodologie, um die potentiellen Auswirkungen der Physik und der Physiologie des Sprachproduktionsapparates auf die artikulatorischen und akustischen Eigenschaften von Sprachsignalen zu untersuchen. Im Projektjahr 2010 richteten wir unser Augenmerk auf folgende Punkte: 1. Wir untersuchten Transformationseffekte, die beim schnellen Sprechen entstehen, insbesondere, inwieweit diese Effekte im Französischen und im Deutschen gleich sind bzw. eine sprachspezifische Komponente besitzen. In beiden Sprachen konnten Transformationseffekte gefunden werden, die aber teilweise durch die jeweilige Position des Wortakzents bedingt sind. Dementsprechend liegen den beiden Sprachen auch verschiedene Koordinationsmuster zwischen Zunge, Kiefer und Lippen zugrunde. 2. Wir entwickelten das Zunge-Kiefer-Modell weiter, mit dem Ziel Transformationseffekte bzw. Versprecher modellieren zu können. 3. Wir untersuchten, inwieweit akustische Parameter (Grundfrequenz und Pausendauer) und Atmungsparameter (Einatmungstiefe und -dauer) die Länge und grammatische Komplexität eines nachfolgenden Satzes widerspiegeln können. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass alle vier Parameter die Satzlänge, aber nicht die grammatische Komplexität z a s 129 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft reflektieren, dass aber alle vier Parameter unterschiedliche Bereiche der Planung kennzeichnen. Die Pausendauer ist ein globaler Parameter und reflektiert die gesamte Satzlänge, wohingegen die Grundfrequenz nur die Länge der ersten Konstituenten voraussagen kann. 4. Wir studierten Transitionen zwischen Vokalen und Konsonanten oder zwischen zwei Vokalen. Wir gingen der Frage nach, ob diese Transitionen für die Perzeption des nachfolgenden Targets relevant sind und ob Transitionen in ihrer Form geplant oder das Endprodukt der Zugkräfte der Zungenmuskeln sind. DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) 1234 „Sprachlautliche Kompetenz: Zwischen Grammatik, Signalverarbeitung und neuronaler Aktivität“ Projektleiter: Prof. Dr. Richard Wiese (U Marburg), Prof. Hubert Truckenbrodt PhD (ZAS) & Prof. Dr. Greg Dogil (U Stuttgart) Das SPP 1234 ist ein bundesweiter Verbund von derzeit 19 Projekten in der Phonologie/ Phonetik und angrenzenden Psycho- und Neurowissenschaften, mit jährlichen Jahrestreffen. In der ersten Förderperiode, drei Jahre ab 2006/2007, war Hubert Truckenbrodt der Koordinator des SPP. In der zweiten Förderperiode, drei Jahre ab 2009/2010, ist (auf Wunsch von H. T.) Richard Wiese der Koordinator und Hubert Truckenbrodt mit Greg Dogil stellvertretender Koordinator. In diesem Zentralprojekt der zweiten Laufzeit werden Gelder für zentrale Belange des SPP 1234 verwaltet, unter anderem Mittel für Workshops im Rahmen des SPP und für die internationale Konferenz Laboratory Phonology, die das SPP für 2012 erstmals nach Deutschland holen konnte (in Zusammenarbeit mit Greg Dogil, der in Stuttgart vor Ort die Organisation übernimmt). Development of prosodic competence in early first language acquisition: Behavioral and neurophysiological investigations Projektleiter: Prof. Dr. Isabell Frohn-Wartenburger (U Potsdam), Prof. Dr. Barbara Höhle (U Potsdam) & Prof. Hubert Truckenbrodt PhD (ZAS) Dies ist ein Projekt der zweiten Förderperiode des SPP 1234. Als primäre Cues für Intonationsphrasengrenzen werden im Deutschen Pausen, finale Längung und die Satzmelodie 130 z a s forschungsprojekte gesehen. In diesem Kooperationsprojekt wird in Potsdam die Rolle dieser Cues im Spracherwerb in Verhaltensexperimenten und neuronalen Experimenten mit Kindern unterschiedlicher Altersstufen untersucht. Vorbereitend dazu wird am ZAS die Rolle der Cues bei erwachsenen Sprechern akustisch und perzeptiv untersucht. Die experimentellen Untersuchungen bei erwachsenen Sprechern sind weitgehend abgeschlossen. Alle drei Cues sind in der Produktion und in der Perzeption im Deutschen relevant. Zwei Manuskripte sind in Arbeit. Pre-attentive phonotactic processing Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Jacobsen (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) & Prof. Hubert Truckenbrodt PhD (ZAS) Dies ist die Fortsetzung eines Projekts aus der ersten Förderperiode, in der zweiten Förderperiode des SPP 1234. Das Kooperationsprojekt untersucht in EEG-Studien mit dem Mismatch-Negativity-Paradigma neuronale Korrelate phonotaktischer Beschränkungen, die phonologischen Regeln/Alternationen des Deutschen zugrunde liegen. Untersucht werden unter anderem die Alternation zwischen ‚ich-Laut‘ und ‚ach-Laut‘ sowie die g-Tilgung (Ingo wird mit [g] ausgesprochen, Inge wird ohne [g] ausgesprochen). Die Experimente werden in Leipzig/Hamburg unter Anleitung von Thomas Jacobsen durchgeführt. Das Entwickeln des experimentellen Designs und die Bewertung und Veröffentlichung der Ergebnisse werden in Zusammenarbeit mit Hubert Truckenbrodt vorgenommen. Mit Johanna Steinberg, der Mitarbeiterin aus der ersten Förderperiode, sind 2010 zwei Arbeiten erschienen (eine davon ist 2010 erschienen und auf 2009 datiert), eine weitere wurde eingereicht. Die Arbeiten dokumentieren auf je unterschiedliche Weise den neuronalen Effekt der Verletzung der Regel, die der Alternation zwischen ‚ich-Laut‘ und ‚achLaut‘ zugrunde liegt. Ein Mitarbeiter für die zweite Förderperiode wurde 2010 eingestellt (sein Name ist dem des ersten Projektleiters identisch, Thomas Jacobsen), mit Verspätung auf Grund des Neuanfangs des ersten Projektleiters Thomas Jacobsen an der Helmut Schmidt Universität in Hamburg (er erhielt einen Ruf auf eine Professur für Allgemeine Psychologie dort). z a s 131 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Behavioral and neural correlates of vowel length in German and of its interaction with the tense/lax contrast Projektleiter: PD Dr. Ingo Hertrich (U Tübingen) & Prof. Hubert Truckenbrodt PhD (ZAS) Dies ist ein Projekt der zweiten Förderperiode des SPP 1234. In akustischen Studien, perzeptiven Verhaltensexperimenten und MEG-Experimenten wird die (phonologisch abstrakte) Dimension der Vokallänge im Deutschen untersucht, in ihrer Interaktion mit dem Gespanntheitskontrast des Deutschen. Ingo Hertrich übersieht in Tübingen die Durchführung der Experimente. Deren Design und Auswertung wird in Zusammenarbeit mit Hubert Truckenbrodt entwickelt. Die Ergebnisse der ersten Verhaltensstudie liegen vor und werden mit einer im Projekt neu entwickelten mathematischen Methode ausgewertet (Anpassung einer Arcus-Tangens-Funktion zur Modellierung der Trennschärfe bei kategorialer Wahrnehmung). Das Papier ist in Arbeit. Die Ergebnisse der ersten MEG-Studie werden derzeit ausgewertet. An integrated morphosemantics of agreement (AMOA) In Zusammenarbeit mit der University of Connecticut Projektleiter: PD Uli Sauerland PhD Studentische Hilfskräfte: Liselotte Snijders (01. 05.–31. 07. 2010), Sarah Waldmann (01. 11.–31. 12. 2010) Das von der Alexander von Humboldt-Stiftung im Transcoop Programm geförderte Kooperationsprojekt AMOA unterstützt die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Jonathan Bobaljik von der University of Connecticut, Storrs (USA) und Uli Sauerland. Thema des Projekts ist die Morphosemantik von Kongruenzmerkmalen. Das Projekt steht in engem Zusammenhang zu weiteren von der NSF geförderten Projekten von J. Bobaljik. Das AMOA-Projekt wurde Ende 2010 abgeschlossen. 2010 fanden zwei Austauschbesuche statt: Im April waren Jonathan Bobaljik und Susanne Wurmbrand (U Connecticut) in Berlin; im September war Uli Sauerland in Storrs. Dabei wurde die Arbeit an einer Sonderausgabe der Zeitschrift Morphology abgeschlossen, die 2011 erscheint. 132 z a s forschungsprojekte Modalpartikeln und Satztypen im Sprachvergleich Deutsch-Ungarisch In Zusammenarbeit mit RIL-HAS Budapest Projektleiter/in: Dr. habil. Hans-Martin Gärtner (ZAS), Dr. Beáta Gyuris (RIL-HAS, Budapest) Dieses von der DFG und der ungarischen Wissenschaftsstiftung OTKA unterstützte Projekt untersucht Sprachen mit vergleichbarem Partikelinventar, aber unterschiedlicher Satztypauszeichnung. Im Berichtsjahr fand das zweite Arbeitstreffen vom 18.–19. März am Seminar für Englische Philologie der Universität Göttingen statt. Zu den Teilnehmern siehe unter Veranstaltungen/Workshops und Konferenzen. In Vorbereitung befindet sich ein Sonderband zur Projektthematik in den Acta Linguistica Hungarica. Buchprojekt „Sprachen an Deutschlands Schulen“ Mitarbeiter/innen: Prof. Dr. Manfred Krifka, Dr. habil. Hans-Martin Gärtner, Dr. habil. Natalia Gagarina, PD Dr. Barbara Stiebels, Prof. Hubert Truckenbrodt PhD, Prof. Dr. Joanna Błaszczak (U Wrocław), Prof. Dr. Annette Lessmöllmann (U Darmstadt), Prof. Dr. Rosemarie Tracy (U Mannheim). Das Projekt erstellt ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer zum Kennenlernen und zur didaktischen Nutzbarmachung der ca. 15 häufigsten an Deutschlands Schulen gesprochenen Sprachen. Zum Berichtszeitpunkt liegen Manuskripte vor zu den Sprachen Albanisch, Arabisch & Hebräisch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Japanisch & Koreanisch, Persisch & Kurdisch, Polnisch & Tschechisch, Russisch, Südslawisch, Türkisch. z a s 133 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Die Bibliothek des ZAS bietet ihren Nutzern Einzel- und Gruppenarbeitsplätze sowie einen Platz für OnlineKatalogrecherchen Bibliothek und Technik Bibliothek Leiterin: Irina Busse Studentische Hilfskräfte: Valeria Aman Die Bibliothek ist eine öffentliche Spezialbibliothek sowie eine Dienstleistungseinrichtung des ZAS. Im Berichtszeitraum wurden 180 Neuerwerbungen in den Bestand der Bibliothek aufgenommen. Hierzu werden gekaufte Literatur, Tauschschriften sowie Geschenke von Mitarbeitern und Gästen gerechnet. Damit erhöht sich der Bestand auf ca. 56.800 Medieneinheiten (Bücher, Zeitschriften, Serien, Dissertationen, CD-ROM etc.). 37 abonnierte Zeitschriften stehen den Mitarbeitern und interessierten Gästen aus der ganzen Welt zur Verfügung. Davon sind zehn Zeitschriften online verfügbar. Die im Jahr 2010 erschienenen ZAS-Papers in Linguistics wurden an die weltweit 52 bestehenden Tauschpartner verschickt. Ebenso wurden Exemplare im Rahmen des Schriftentauschs empfangen und in unseren Bestand integriert. Die der Bibliothek von Prof. Koerner zur Verfügung gestellten Bücher wurden auch in diesem Jahr katalogisiert. In der E. F. K. Koerner Library werden neben Heften der Historiographia Linguistica alle in SiHoLS- und CILT-Reihen erscheinenden Bände und Hefte der Zeitschrift Diachronica aufbewahrt. Der gesamte Bestand der Bibliothek ist in der Bibliotheksdatenbank unter folgender URL recherchierbar: www.zas.gwz-berlin.de/bibliothek.html, Link Katalog. In Zukunft soll ein elektronisches Bibliothekssystem realisiert werden, um die Bibliotheksnutzung weiter zu erleichtern. 134 z a s bibliothek und technik Technik Das Jahr 2010 war das dritte Jahr unter der Trägerschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Landes Berlin. Unser im Jahr 2008 neu aufgebautes und eingerichtetes Phonetik-Labor in der Schützenstr. 18 in Berlin-Mitte ist die tragende Säule im Bereich der Experimentalphonetik. Mit dem Labor, das von Jörg Dreyer betreut wird, stehen dem Phonetik/PhonologieBereich sehr gute Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in Forschung und Lehre in enger Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin, insbesondere Prof. Pompino-Marschall, dem Institut für Phonetik der LMU München, der TU Berlin, unserem französischen Partnerinstitut GIPSA-Lab in Grenoble sowie der Universität Edinburgh zur Verfügung. Das Labor besteht aus einem reflexionsarmen und schallisolierten sowie elektromagnetisch abgeschirmten Aufnahme- und Experimentalraum von Studioqualität sowie einem Auswerteraum mit drei Computerarbeitsplätzen. Experimentalphonetische Forschungsgebiete in unserem Labor im Bereich Phonetik/ Phonologie sind: – – – – – – Sprachakustische Analysen Elektromagnetische Artikulografie Intraoraler/nasaler Luftdruck und Luftstrom Elektromagnetische Palatografie (EPG) Laryngografie seit 2010 neu: Atemvolumenmessungen an Thorax und Abdomen Mit dem 3D-Artikulographen AG 500 von Carstens Medizinelektronik (siehe Foto S. 136), der im Sommer 2008 angeschafft wurde, bewältigten wir erfolgreich mathematisch-technische Problemstellungen, z. B. im Bereich Motor-control. Wir führten mit ihm weitere Aufnahmen zur Erfassung der Zungen-, Lippen- und Kieferbewegungen durch. So wurden im Rahmen einer Studie von Caterina Petrone und Susanne Fuchs mehrere Muttersprachler des Italienischen aufgezeichnet. z a s 135 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Mit dem Anfang 2010 beschafften neuen Inductotracesystem von Ambulatory Monitoring haben wir begonnen, Atemvolumenmessungen im Brust- und Bauchraum (Thorax und Abdomen) durchzuführen (siehe Foto S. 137). Hier sollen zukünftig Aufnahmen parallel mit EPG-Messungen durchgeführt werden. Für intraorale Luftdruckmessungen wurde ein spezielles System in unserem Labor entwickelt. Es basiert auf einem ca. Melanie Weirich im 3D-Artikulograph AG 500 13mm x 1,5mm kleinen Druckaufnehmer der Fa. Endevco, der an das PC-quirer-Druckaufnahmesystem von Sciconrd elektronisch angepasst wurde. Die Druckaufnehmer (Sensoren) werden für die Experimente entweder direkt an den Gaumen angeklebt oder in Verbindung mit EPG-Aufnahmen mittels eines kurzen elastischen Schlauchstückes am künstlichen Gaumen befestigt. Somit kann eine intraorale Druckmessung gleichzeitig mit EPG oder EMA kombiniert werden. Die Arbeiten zur Aufnahme soziolinguistischer Interviews (Audio & Video) mit Jugendlichen aus Wedding und Kreuzberg zum „Kiezdeutschen“ und „Berlinischen“, die im Vorjahr begannen, wurden fortgesetzt (Stefanie Jannedy, Micaela Mertins). Dazu wurde das Labor entsprechend genutzt. Des Weiteren wurde der reflexionsarme Raum für Perzeptionstests genutzt (Stefanie Jannedy, Melanie Weirich, Jana Brunner). Eine Vielzahl akustischer Aufnahmen und Vermessungen der Zahngeometrie zur Erforschung von Frikativen wurden für Susanne Fuchs durchgeführt. Ebenso konnten Hubert Truckenbrodt und Caterina Petrone das Labor für ihre Studie „Intonationsuntersuchungen im Deutschen“ für das Projekt Downstep zur akustischen Aufzeichnung von Dialogen nutzen. · Marzena Zygis führte für die Analyse von Frikativen osteuropäischer Sprachen sowie der phonetischen Realisierung von Morphemgrenzen umfangreiche Aufnahmen mit Muttersprachlern aus diesen Ländern durch. 136 z a s bibliothek und technik Vielfältig technisch unterstützt wurden auch die anderen ZAS- und Drittmittelprojekte des ZAS bei der Vorbereitung und dem Testen des technischen Materials, u. a. für mehrere Feldforschungsprojekte. So wurden im Sommer umfangreiche technische Vorbereitungsarbeiten zum AmbrymProjekt von Manfred Krifka u. a. für Susanne Fuchs, Kilu von Prince und Soraya Hosni geleistet. Kristina Riedel konnte diese Technik für ihre Feldforschung in Phil Hoole von der Ludwig-Maximilians-Universität Tansania ebenso einsetzen. Der ProjektbeMünchen bei der Atemvolumenmessung mit dem Inductotracesystem reich „Spracherwerb“ (Nadja Kühn, Natalie Topaj) nutzte das Labor zur Durchführung einer Vielzahl akustischer Aufnahmen mit jüngeren Kindern. Entsprechend unseres Lehrauftrages wurden mehrfach Besichtigungen des Labors für externe Einrichtungen durchgeführt, u. a. für Studierende der Medizinischen Akademie Berlin unter der Leitung von Sabine Koppetsch und Mariam Hartinger sowie für die Romanistik an der HU Berlin für Prof. Kattenbusch und Dr. Tosquez. Studenten der Universität Szczecin unter Leitung von Dr. Jaworski erhielten ebenfalls Einblick in die Arbeit in unserem Labor. Dabei wurden gleichzeitig akustische Aufnahmen zum Polnischen für · Marzena Zygis durchgeführt. Weitere Gäste unseres Phonetik-Labors im Jahr 2010 waren Phil Hoole, Pascal Perrier, David Schlangen, Paola Rossi und Adriana Hanulikova sowie Christfried Naumann. Florian Glitzer vom LKA Berlin besuchte im Sommer unser Labor, um sich zum Stand unserer Arbeiten und zum Thema „Spontansprache“ zu informieren. Studierende aus verschiedenen von unseren Mitarbeitern (Bernd Pompino-Marschall, Stefanie Jannedy, Melanie Weirich) geleiteten Seminaren an der HU Berlin konnten aufgrund der guten Laborausstattung eigenständig Sprachaufnahmen machen. Auch haben wir unsere Expertise in Fragen der Filterung und Normalisierung von Sprachdaten für das MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig/Berlin für Regine Oberecker und Manuela Friedrich sowie für Ines Fiedler (HU Berlin, SFB 632) ein- z a s 137 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft bringen können. Dr. Inge Münz-Koenen vom ZfL wurde bei der akustischen Aufbereitung jahrzehntealter Sprachaufnahmen des Russischen Unterstützung gewährt. In unserem Labor hatten wir im Jahr 2010 insgesamt ca. 250 Aufnahmen sowie 200 Perzeptionsexperimente; etwa 15 % der Experimente wurden von externen Einrichtungen wie Universitäten und Max-Planck-Instituten durchgeführt, denen wir unseren reflexionsarmen Raum sowie Technik und Know-How zur Verfügung stellten. Mit den Möglichkeiten unseres Phonetiklabors sind wir gegenüber allen Interessierten für deren phonetisch/phonologische Fragen, Probleme und Experimente offen. http://www.zas.gwz-berlin.de/phonetiklabor.html 138 z a s v e r a n s ta lt u ng e n Veranstaltungen und Gäste Workshops und Konferenzen Abschluss-Workshop COST A33 „Let the children speak“ (Learning of Critical Language Skills across 28 Languages) 22.–24. 01. 2010, London Organisation: Heather van der Lely (U Harvard), Chloë Marshall (City U London), Victoria Joffe (City U London) & Michael Thomas (Birkbeck, U London) Arbeitsgruppe Syntax und Semantik satzeinbettender Prädikate 05. 02. 2010, 4. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien, Rom Organisation: Kerstin Schwabe & André Meinunger (ZAS) Vom ZAS finanzierte Vorträge: Frey, Werner: Zur strukturellen Komplexität eingebetteter Sätze mit Hauptsatzeigen- schaften Stiebels, Barbara: Lexikalische Klassen V2-einbettender Prädikate Konferenz 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) 24.–26. 02. 2010, Berlin Organisation: HU Berlin & ZAS z a s 139 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Die Sprecher auf der 32. DGfS-Jahrestagung: Dan Everett, Dan Slobin, Masha Polinsky, Bernhard Hurch Arbeitsgruppe 24.–26. 02. 2010, DGfS-Jahrestagung, HU Berlin Organisation: Andreas Trotzke (U Freiburg), Uli Sauerland (U Stanford/ZAS), Mathias Schenner & Rainer Ludwig (ZAS) ‚[…] von endlichen Mitteln einen unendlichen Gebrauch machen‘ – Recursion as a central issue in recent linguistics Workshop Modalpartikeln und Satztypen im Sprachvergleich Deutsch-Ungarisch 18.–19. 03. 2010, U Göttingen Organisation: Hans-Martin Gärtner (ZAS) & Beáta Gyuris (RIL-HAS, Budapest) Axel, Katrin (U Göttingen): Satzadverbien im Deutschen: Offene Fragen bei einem scheint’s/scheints alten Thema Gärtner, Hans-Martin (ZAS): Modulating Question Acts: The Case of Hungarian Particle ‚Vajon‘ II Gyuris, Beáta (RIL-HAS, Budapest): Hungarian polar interrogatives with and without ‚-e‘ Kaufmann, Stefan (U Chicago): Discourse Particles and Formal Models of the Common Ground Kiefer, Ferenc (RIL-HAS Budapest): The discourse particle ‚majd‘ Meibauer, Jörg (U Mainz): Non-restrictivity and ‚ja‘ selection Péteri, Attila (ELTE Budapest): Die ungarische Aufforderungspartikel ‚hadd‘ im Kontrast: Grammatikalisierung, Semantik und Syntax Schwager, Magdalena (U Göttingen): How Idiosyncratic is ‚Doch‘/‚DOCH‘ in Imperatives? Vaskó, Ildikó (ELTE Budapest): Expectation markers in Hungarian: The case of ‚persze‘ II Zimmermann, Malte (U Potsdam): German Modal Particles as Markers of Speaker/ Hearer-(A)Symmetries and their Interaction with Marked Sentence Types 140 z a s v e r a n s ta lt u ng e n Workshop „Migration and societal Integration“ of the German-Israeli Research Consortium 22.–24. 03. 2010, Berlin Organisation: U Jena Vom ZAS finanzierter Vortrag: Gagarina, Natalia: Language acquisition as a window to social identity and acculturation among Russian language minority children in Germany and in Israel Workshop Positional phenomena in phonology and phonetics 13. 04. 2010, GLOW Colloquium, Wrocław · Organisation: Marzena Zygis, Stefanie Jannedy & Susanne Fuchs (ZAS) Sommerschule Cognitive and physical models of speech production, speech perception and production-perception interaction Part III: Planning and dynamics 27. 09.– 01. 10. 2010, Berlin Organisation: Daniel Pape (IEETA/U Aveiro), Pascal Perrier (GIPSA Lab), Susanne Fuchs & Melanie Weirich (ZAS) Cisek, Paul (U Montréal): Integrated neural mechanisms of decision-making and sensorimotor planning Dominey, Peter (Stem-cell and Brain Resarch Institute, Lyon): Coordination of speech and action in human-robot cooperation Hallé, Pierre (Laboratoire de Psychologie Expérimentale, Boulogne-Billancourt): Global and detailed speech representations in early language acquisition Krivokapic, Jelena (U Yale): Prosodic planning in speech production Nguyen, Noël (Laboratoire Parole et Langage, Aix en Provence): The dynamical approach to speech perception: From fine phonetic detail to abstract phonological categories z a s 141 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Perrier, Pascal (GIPSA Lab, Grenoble): Gestures planning integrating dynamical constraints and related issues in speech motor control Pouplier, Marianne (Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung, München): Gestural models of speech production planning Ridouane, Rachid (Laboratoire de Phonétique et Phonologie, Paris): Phonological units underlying speech production: Acoustic or articulatory goals? Wheeldon, Linda (U Birmingham): Producing spoken sentences: The scope of incremental planning Konferenz Sentence types, sentence moods, and illocutionary forces – International Conference in honor of Manfred Bierwisch 04.–06. 11. 2010, ZAS Berlin Organisation: Hans-Martin Gärtner, Manfred Krifka & Manfred Bierwisch Asher, Nicholas (U Toulouse): Big Speech Acts: Complex Constituents in Discourse Structure Bayer, Josef & Hans-Georg Obenauer (U Konstanz & CNRS Paris): On the (In-)Dependence of Interpretation from Syntax – Evidence from ‚Special Questions‘ Bierwisch, Manfred (HU Berlin): Why Speech Acts aren’t that special Cohen, Ariel (U Ben-Gurion): Epistemic Modals as Speech Act Modifiers Gärtner, Hans-Martin (ZAS): Diachronic Perspectives on Sentence Types: Some Remarks and a Case Study Ginzburg, Jonathan (U Paris 7): Speech Act Embedding and Clarificational Interaction Harnish, Robert M. (U Arizona): Mood, Force, and Inference König, Ekkehard & Peter Siemund (FU Berlin/U Freiburg & U Hamburg): Functional Distinctions in the Grammar of Sentence Types across Languages Krifka, Manfred (HU Berlin/ZAS): Speech Acts: Not truth-conditional, but part of semantics Levinson, Stephen (MPI Nijmegen): Speech Acts in Action (and Interaction) Recanati, François (Institut Jean-Nicod Paris): Content, Mood, and Force Reis, Marga (U Tübingen): Echo-Wh-Questions Revisited 142 z a s v e r a n s ta lt u ng e n Wunderlich, Dieter (U Düsseldorf/ZAS Berlin): 80 Years with Manfred Bierwisch – On Literal Meaning, Parsimony and the Semantics of Mood Zaefferer, Dietmar (U München): ‚Is this a question, and if yes, what’s the answer?‘ Performativity as Holophoricity Zeshan, Ulrike (U Preston): The Typology of Interrogatives in Sign Languages Zimmermann, Ilse (U Potsdam): Where are the Worlds? Workshop Formal approaches to Creole studies II 08.– 09. 11. 2010, ZAS Berlin Organisation: Tonjes Veenstra (ZAS) & Marleen van de Vate (U Tromsø) Aboh, Enoch (U Amsterdam): From bareness to barness: Some notes on nominal phrases in Gungbe and Haitian Creole Alleesaib, Muhsina (U Paris 8): A study of the multifunctional item ban in Mauritian Baptista, Marlyse & Miki Obata (U Michigan & U Mie, Japan): Complementizer Alternation in Creole Languages: New Evidence for Spec-Head Agreement Bhatt, Parth (U Toronto): Syllable structure in Portuguese based Creoles of Africa Bobyleva, Ekaterina (U Amsterdam): Variable plural marking and the lexical semantics of (creole) nominal expressions Hagemeijer, Tjerk & Nelia Alexandre (U Lissabon): PP-extraction in Wh-constructions: Cape Verdean Creole, Santome, and beyond Harwood, William (U Gent): Case Syncretism in Jamaican English Henri, Fabiola & Olivier Bonami (U Mauritius & U Paris-Sorbonne/IUF/LLF): Assessing empirically the inflectional complexity of Mauritian Creole Kihm, Alain (U Paris 7): Portuguese and Creole Portuguese inflectional morphologies: an in-depth comparison Lumsden, John (UQAM Montréal): Creoles, cognition and cognitive science Pratas, Fernanda (U Nova de Lisboa): ‚Pode‘, ‚debe‘ and ‚kre‘: some Capeverdean modals are more equal than others Rivera, Yolanda (U Puerto Rico): Resolution of Constraint Conflict and the Emergence of Feature-Value Agreement in Creoles z a s 143 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Smith, Norval (U Amsterdam): Accounting for split nasal allophony in Saramaccan Vate, Marleen van de (CASTL Tromsø): Counterfactuality in Saramaccan Zribi-Hertz, Anne & Jean-Louis Loïc (U Paris 8): ‚L(a)‘ and ‚lé‘ in the Matinikè DP: towards a syntactic analysis Workshop Vague Quantities and Vague Quantifiers (VQ2) 08.– 09. 12. 2010, ZAS Berlin Organisation: Uli Sauerland (ZAS), Stephanie Solt (ZAS) & Chris Fermüller (TU Wien) Bååth, Rasmus, Uli Sauerland & Sverker Sikström (U Lund & ZAS): Quantifier use in English and German: an online study Bale, Alan (U Concordia): Precision, vagueness, scales and the Back-Down Phenomenon Bonnay, Denis (U Paris Ouest): Vagueness at all orders Cintula, Petr (Akademie der Wissenschaften, Prag): On Hajek’s fuzzy quantifiers ‚probably‘ and ‚many‘ Cummins, Chris (U Cambridge): Modelling the pragmatic effects of approximation Dellunde, Pilar (UAB): Model theory for fuzzy predicate languages Fermüller, Chris (TU Wien): Is there a role for fuzzy logic in linguistics? Fernández, Raquel (ILLC Amsterdam): Common ground and granularity of referring expressions Halberda, Justin (U Johns Hopkins): Approximate numbers and the meaning of ‚most‘ Klamer, Marian & Antoinette Schapper (U Leiden): Numbers and vague quantification in Alor Pantar languages: some initial observations Novák, Vilém (U Ostrava): On the theory of intermediate quantifiers Palmovi´c, Marijan & Gordana Hržica (U Zagreb): Color terms and quantities: an experimental account Pfeifer, Niki, Giuseppe Sanfilippo & Angelo Gilio (LMU München, U Palermo & U Rom): Coherent probabilistic quantification, existential import and Aristotelian syllogistics Roschger, Christoph (TU Wien): Contextual models of vagueness and vague quantifiers Solt, Stephanie (ZAS): Some cases of vague quantity 144 z a s v e r a n s ta lt u ng e n Spychalska, Maria (U Utrecht): Reasoning with vague quantifiers Szymanik, Jakub (U Stockholm): Complexity of quantifier processing Workshop Tandem workshop on optimality in language and geometric approaches to cognition 11.12.2010–13.12.2010, ZAS Berlin Organisation: Anton Benz (ZAS), Reinhard Blutner (U Amsterdam), Manfred Krifka (ZAS/HU Berlin), Peter beim Graben (HU Berlin), Nicolas Stindt (HU, DAAD) Atmannspacher, Harald (IGPP Freiburg): The Necker-Zeno model Benz, Anton & Alexandra Strekalova (ZAS): Conceptual spaces for matching and representing preferences Bouma, Gerlof & Ruben van de Vijver (U Potsdam): Pluralization in German: a challenge for frequency-based learning Blutner, Reinhard (U Amsterdam): Geometric models of meaning and compositionality Evert, Stefan (U Osnabrück): Some mathematical insights into distributional semantic models Frank, Stefan (UCL): The dynamics of incremental sentence comprehension: A situation space model Gärdenfors, Peter & Massimo Warglien (U Lund): Using conceptual spaces to model actions and events Graben, Peter beim (HU Berlin): Stable heteroclinic sequences as a paradigm for dynamic psycholinguistics Hendriks, Petra (U Groningen): Online processing of bidirectional optimization Hogeweg, Lotte (U Nijmegen): Optimality Theoretic Lexical Semantics Kiebel, Stefan (MPI Leipzig): A hierarchy of time-scales and the brain Krifka, Manfred (HU/ZAS Berlin): An optimality-theoretic treatment of the hedonic implicatures of taste and smell Legendre, Geraldine & Paul Smolensky (U Baltimore): Modeling comprehension of personal pronouns: Bidirectional vs. Unidirectional Optimization in adults & children Mizraji, Eduardo (U Montevideo): Modeling the cognitive spatio-temporal operations using associative memories and multiplicative contexts z a s 145 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Smets, Sonja (U Groningen): Dynamic conditionals as a unifying setting for information change: From quantum logic to dynamic belief revision Smolensky, Paul (U Baltimore): Embedding OT grammars in neural networks: Discrete and gradient effects in production Smolensky, Paul (U Baltimore): Embedding the discrete within the continuous: Processing implications of tensor product representations for linguistic production Swart, Henriette de (U Utrecht): Telicity features of bare nominals Zeevat, Henk (U Amsterdam): Parity and Automatic Self-Monitoring Wissenschaftliche Vorträge (von Auswärtigen) Popescu, Vladimir (U Avignon): Can agents learn new linguistic constructions via delocutive derivation?, 11. 01. 2010 Gaeta, Livio (U Napoli Federico II): Die Unsichtbare Hand der Grammatikalisierung: Ersatzinfinitiv im Deutschen und das Präfix ‚ge-‘, 18. 01. 2010 Vinckel-Roisin, Helene (U Paris-Sorbonne): Textstrukturierende Funktionen des Nachfeldes in Pressetexten, 21. 01. 2010 Umbach, Carla (U Osnabrück): Another additive particle under stress: German additive ‚noch‘, 25. 01. 2010 Nolda, Andreas (HU Berlin): Morphological and syntactic conversion in German, 04. 02. 2010 Zweig, Eytan (U York): Distributivity asymmetries and the argument for events, 15. 02. 2010 Vicente, Luis (U Potsdam): A hybrid theory of Right Node Raising, 18. 02. 2010 Shaer, Benjamin (U Carleton): The last antecedent rule, orphans, and the pragmatics of legal interpretation, 22. 02. 2010 Kaiaty, Mohamed (U Tübingen): Über sog. ‚ergänzende wenn-Sätze‘ im Deutschen und Verbzweit-Sätze nach Präferenzprädikaten, 11. 03. 2010 Heck, Fabian (U Leipzig): Kategorien, Rekursion und bloße Phrasenstruktur, 11. 03. 2010 Sternefeld, Wolfgang (U Tübingen): Zur Verarbeitung von einfachen Sätzen mit 2 Quantoren, 29. 03. 2010 146 z a s v e r a n s ta lt u ng e n Jessen, Anna (HU Berlin): Anaphorische Resolution und ihre Verarbeitung im tageszeitlichen Verlauf. Personalpronomen und Demonstrativpronomen im Vergleich, 15. 04. 2010 D’Imperio, Mariapaola (U Provence): Local and global phrasing cues to information structure in Italian and French, 16. 04. 2010 Kaufmann, Stefan (U Northwestern/U Göttingen): Modal interpretations of temporal expressions, 19. 04. 2010 Kügler, Frank & Susanne Genzel (U Potsdam): Akan tone in sentence perspective – information structure and downstep, 30. 04. 2010 Champollion, Lucas (U Pennsylvania): The common core of distributivity, aspect, and measurement, 03. 05. 2010 Brandt, Silke & Eileen Graf (MPI Leipzig): Form und Funktion von Relativsätzen im Spracherwerb & Informationsstrukturelle Untersuchungen zur Objektauslassung in transitiven und ditransitiven Sätzen, 20. 05. 2010 Meyer, Roland (U Regensburg): Diachronic change in the C-system of relatives and complement clauses in North Slavic languages, 21. 05. 2010 Skopeteas, Stavros (U Potsdam/U Tübingen): Morphological marking of p-phrasing: enclitics in Yucatec Maya, 25. 05. 2010 Gunlogson, Christine (U Rochester): Predicates of experience, 28. 05. 2010 Szendröi, Kriszta (HAS/UCL): Exhaustive focus is an answer, 31. 05. 2010 Büring, Daniel & Hubert Truckenbrodt (UCLA & ZAS): Eine Korrespondenztheorie der Syntax-Phonologie-Schnittstelle, 01. 06. 2010 Schlenker, Philippe (Institut Nicod, Ecole Normale Supérieure): Pronouns in Sign Language (ASL and LSF), 07. 06. 2010 Speyer, Augustin (U Marburg): Aspekte der Vorfeldbesetzung im Deutschen, 10. 06. 2010 Irmer, Mathias (U Leipzig): Two types of bridging anaphora, 11. 06. 2010 Hinterhölzl, Roland (HU Berlin/U Venedig): A relation-based alternative to Dabert and Huniel, 24. 06. 2010 Jónsson, Sigurður (HI Reykjavik): Icelandic speech errors as linguistic evidence, 24. 06. 2010 Max, Ingolf (U Leipzig): Implikaturensensitive Konnektorenlogik, 12. 07. 2010 Gülzow, Insa (ZAS): Establishing discourse referents: German indefinite noun phrases in young children’s narratives, 15. 07. 2010 z a s 147 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Büring, Daniel (UCLA): Wer bin ich, und wenn ja, wer noch? Exhaustivität in Clefts, 16. 07. 2010 Nolda, Andreas (HU Berlin): Zur Wortbildung der Kardinalia im Deutschen, 20. 09. 2010 Roberts, Craige (U Ohio State): only Part II: Projective Meaning, 11. 10. 2010 van der Ham, Sabine (U Groningen): The influence of discourse coherence in the on-line interpretation of disjoint pronouns in adults and children, 14.10.2010 Hamlaoui, Fatima & Emmanuel-Moselly Makasso (LPP Paris/U Frankfurt & LPP Paris): Word order variation in Bàsàa wh-questions and answers, 19.10.2010 Grosu, Alexander (U Tel Aviv): Internally-Headed Relatives (IHRs) in Japanese/Korean: The syntax-semantics-pragmatics division of labor, 25. 10. 2010 Šimík, Radek (U Potsdam): Consequences of existence: A unified analysis of modal existential wh-constructions and purpose clauses, 15. 11. 2010 Adani, Flavia (U Potsdam): Investigating complex syntax in the first years of life: the case of relative clauses, 18. 11. 2010 Lumsden, John (UQAM): The binary structure of fusional inflection, 19. 11. 2010 Bale, Alan (Concordia U): Competition, scales and number marking, 06. 12. 2010 Graf, Thomas (UCLA): Optimality conditions could care less about optimality, 10.12. 2010 von Stechow, Arnim (U Tübingen): Definite and indefinite tense, 13. 12. 2010 Andonova, Elena (U Bremen): Frames of reference in dialogue and context, 16. 12. 2010 148 z a s gastwissenschaftler Gastwissenschaftler Name Herkunftsinstitution Zeitraum Daniel Büring Daniel Pape University of California, Los Angeles Institute of Electronics and Telematics Engineering of Aveiro, Portugal University of Avignon Harvard University National Center of Scientific Research, Paris Royal Museum for Central Africa, Belgien 01. 07. 09–31. 07. 2010 04. 01.–29. 01. 2010 University of Verona Leiden University University of Essex University of California, Berkeley Universität Wien Universität Graz Illinois State University Harvard University University of Avignon Universität Tübingen Universität Leipzig Universität Hamburg Çukurova University, Adana/Turkey Leiden University Universität Tübingen Universität Hamburg University of Connecticut University of Connecticut Universität Stuttgart Hanyang University, Seoul University of Iceland, Reykjavik University of Provence Universität Göttingen LPP, Paris University of Lille LPP, Paris 18. 02.–23. 02. 2010 18. 02.–23. 02. 2010 18. 02.–23. 02. 2010 21. 02.–28. 02. 2010 23. 02.–25. 02. 2010 23. 02.–27. 02. 2010 23. 02.–28. 02. 2010 24. 02.–28. 02. 2010 10. 03.–16. 03. 2010 11. 03. 2010 11. 03. 2010 19. 03. 2010 22. 03.–26. 03. 2010 22. 03.–26. 03. 2010 24. 03.–29. 03. 2010 12. 04. 2010 07. 04.–13. 04. 2010 07. 04.–13. 04. 2010 12. 04.–16. 04. 2010 12. 04.–16. 04. 2010 13. 04.–31. 07. 2010 15. 04.–18. 04. 2010 19. 04. 2010 22. 04.–23.04. 2010 22. 04.–23.04. 2010 22. 04.–23.04. 2010 Vladimir Popescu Beste Kamali Hans-Georg Obenauer Guenever Johanna van der Wal Gaetano Fiorin Linda Badan Nancy Kula Dan Slobin Tecumseh Fitch Bernhard Hurch Daniel Everett Maria Polinsky Vladimir Popescu Mohamed Kaiaty Fabian Heck Marija Lazar Freyza Türkay Lisa Cheng Wolfgang Sternefeld Inga Steinwand Jonathan Bobaljik Susanne Wurmbrand Grzegorz Dogil Taehong Cho Sigurður Jónsson Mariapaola D’Imperio Stefan Kaufmann Annie Rialland Cédric Patin Martial Embanga Aborobongui 09. 01–16. 01. 2010 13. 01.–09. 04. 2010 08. 02.–13. 02. 2010 15. 02.–19. 02. 2010 z a s 149 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Name Herkunftsinstitution Zeitraum Sophie Manus Lucas Champollion Eileen Graf Silke Brandt Roland Meyer Chris Cummins Marc Brunelle Augustin Speyer Matthias Irmer Tom Roeper Ingolf Max Insa Gülzow Joanna Błasczcak Julia Puzanova Lumière University Lyon 2 University of Pennsylvania University of Manchester & MPI/EVA Leipzig MPI/EVA Leipzig Universität Regensburg University of Cambridge University of Ottawa Philipps-Universität Marburg Universität Leipzig University of Massachusetts Amherst Universität Leipzig Achse e. V., DRK Kliniken Westend, Berlin University of Wrocław Herzen State Pedagogical University, St. Petersburg Herzen State Pedagogical University, St. Petersburg University of the New Sorbonne, Paris University of the New Sorbonne, Paris Yale University, New Haven University of Strasbourg Haskins Laboratories, New Haven Haskins Laboratories, New Haven University of Provence LMU München University of Birmingham University of Montréal University of Groningen LMU München LPP, Paris Tel Aviv University Stem-cell & Brain Research Institute, Bron Cedex/France University of Quebec, Montréal Universität Tübingen Universität Konstanz National Center of Scientific Research, Paris Univerity of Arizona 22. 04.–23. 04. 2010 03. 05. 2010 20. 05. 2010 20. 05. 2010 21. 05. 2010 31. 05.–04. 06. 2010 01. 06.–05. 06. 2010 09. 06.–11. 06. 2010 10. 06.–11. 06. 2010 15. 06.–25. 06. 2010 12. 07. 2010 15. 07. 2010 15. 07.–14. 09. 2010 21.08.–29. 08. 2010 Ekaterina Abrosova Rachid Ridouane Pierre Hallé Jelena Krivokapic Rudolph Sock Douglas H. Whalen Mark Tiede .. Noe l Nguyen Marianne Pouplier Linda Wheeldon Paul Cisek Sabine van der Ham Philip Hoole Annie Rialland Alexander Grosu Peter F. Dominey John S. Lumsden Marga Reis Josef Bayer Hans-Georg Obenauer Robert Harnish 150 z a s 21.08.–29. 08. 2010 26. 09.–29. 09. 2010 26. 09.–29. 09. 2010 26. 09.–01. 10. 2010 26. 09.–01. 10. 2010 26. 09.–01. 10. 2010 26. 09.–01. 10. 2010 26. 09.–01. 10. 2010 27. 09.–01. 10. 2010 27. 09.–01. 10. 2010 28. 09.–03. 10. 2010 14. 10. 2010 14. 10.–15. 10. 2010 18. 10.–23. 10. 2010 18. 10.–07. 11. 2010 28. 10.–29. 10. 2010 01. 11.–22. 11. 2010 03. 11.–06. 11. 2010 03. 11.–07. 11. 2010 03. 11.–07. 11. 2010 03. 11.–07. 11. 2010 gastwissenschaftler Name Herkunftsinstitution Zeitraum Ariel Cohen Francois Recanati Jonathan Ginzburg Norval Smith Peter Siemund Ulrike Zeshan Ilse Zimmermann Stephen Levinson Ekkehard König Dietmar Zaefferer Nicolas Asher Flavia Adani Peter Pagin Sam Alxatib Chris Cummins Marijan Palmovic Armin von Stechow Thomas Graf Sonja Smets Eduardo Mizraij Harald Atmanspacher Ben-Gurion University of the Negev Institut Jean Nicod, Paris Paris Diderot University University of Amsterdam Universität Hamburg University of Central Lancashire, UK Universität Potsdam MPI for Psycholinguistics, Nijmegen Freiburg Institute for Advanced Studies LMU München Paul Sabatier University, Toulouse Universität Potsdam Stockholm University MIT, Cambridge University of Cambridge University of Zagreb Eberhard Karls Universität Tübingen University of California, Los Angeles University of Groningen University of Montevideo, Uruguay Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Freiburg University College London University of Amsterdam Johns Hopkins University, Baltimore Johns Hopkins University, Baltimore Universität Osnabrück MPI/CBS Leipzig Lund University St. Petersburg State Pediatric Medical Academy Universität Bremen 03. 11.–07. 11. 2010 03. 11.–07. 11. 2010 03. 11.–07. 11. 2010 03. 11.–07. 11. 2010 04. 11.–05. 11. 2010 04. 11.–06. 11. 2010 04. 11.–06. 11. 2010 04. 11.–06. 11. 2010 04. 11.–06. 11. 2010 04. 11.–06. 11. 2010 04. 11.–06. 11. 2010 18. 11. 2010 06. 12.–07. 12. 2010 06. 12.–10. 12. 2010 06. 12.–10. 12. 2010 06. 12.–10. 12. 2010 07. 12.–14. 12. 2010 09. 12.–13. 12. 2010 09. 12.–13. 12. 2010 10. 12.–13. 12. 2010 10. 12.–13. 12. 2010 Stefan Frank Henk Zeevat Geraldine Legendre Paul Smolensky Stefan Evert Stefan Kiebel Peter Gärdenfors Alexander Kornev Elena Andonova 10. 12.–13. 12. 2010 10. 12.–13. 12. 2010 10. 12.–14. 12. 2010 10. 12.–14. 12. 2010 11. 12.–12. 12. 2010 11. 12.–13. 12.2010 11. 12.–13. 12. 2010 13. 12.–17. 12. 2010 16. 12. 2010 z a s 151 p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Publikationen und Vorträge Veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten Benz, Anton Implicatures and the recognition of speaker intentions in a game theoretic model. 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Poster, Konferenz Linguistic Evidence 2010, SFB 833, U Tübingen, 11.–13. 02. 2010 mit Katharina Spalek, Isabell Wartenburger & Manfred Krifka. Different effects of object animacy on the processing of „more or less“ transitive verbs. Poster, Berlin School of Mind and Brain, HU Berlin, 06. 05. 2010 The interplay of animacy and verb class in representation building. Doktorandentag 2010, Institut für Linguistik, HU Berlin, 13. 10. 2010 Downing, Laura J. mit Al Mtenje. The prosody of relative clauses in Chichewa. Workshop on Relative Clauses in Bantu Languages, LAM, Paris, 08.–09. 01. 2010 A morphological motivation for minimality and other templates. U Paris 8, Séminaire de l’UMR 7023, 08. 03. 2010 Phonology-Syntax edge-alignment is relative. 18th Manchester Phonology Meeting, U Manchester, 20.–22. 05. 2010 mit Bernd Pompino-Marschall. Focus Phrasing and Emphasis Phrasing in Chichewa. 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SPSW 2010, U Göttingen, 29. 05. 2010 Diachronic perspectives on sentence types: Some remarks and a case study. International Conference on Sentence Types, Sentence Moods, and Illocutionary Forces, ZAS & BBAW, 05. 11. 2010 Gagarina, Natalia mit Katja Abrosova, Darinka Andjelcovi´c, Gordana Hržica, Dorota Kiebzak-Mandera, Katerina Konstantzou, Melita Kovacevic, Jelena Kuvac-Kraljevi´c & Maja Savi´c. Production and comprehension of aspectual distinctions in Slavic languages and Greek. Poster, COST Action A33 Final conference: Let the children speak: Learning of Critical Language Skills across 25 Languages, London, 22.–24. 01. 2010 mit Nathalie Topaj. The impact of information status on referential choice: narratives of Russian-German bilinguals. DGfS-Jahrestagung, HU Berlin, 23.–26. 02. 2010 mit Steffi Hogan. Mehrsprachigkeit in Berliner Kitas als Aufgabe der Sprachförderung. Fortbildungsveranstaltung der DGfS: ‚Mehr Reflexion über Sprache vor und in der Schule‘, HU Berlin, 23. 02. 2010 Language acquisition as a window to social identity and acculturation among Russian language minority children in Germany and in Israel. Consortium Outcomes Workshop ‚Migration and Societal Integration‘, Berlin, 22.–23. 03. 2010 Upotreblenie referencial‘nyh sredstv v rasskazah dvujazychnyh detej (anafora). Chtenija pamjati Ju.A. Pupynina ‚Sistemnye svjazi v grammatike i tekste‘, Institute of Linguistic Research, Russian Academy of Sciences, St. Petersburg, 30. 04. 2010 mit Nathalie Topaj. Assessement of narratives. Friendly Resources for Playful Therapy (FREPY), Tallinn, 13.–15. 05. 2010 Discourse-cohesive devices in bilingual children in Berlin and Sprachstand Russisch. SFB 538 ‚Mehrsprachigkeit‘, U Hamburg, 17. 06. 2010 Crosslinguistic narrative studies on discourse coherence. COST ISO804 ‚Language Impairment in a Multilingual Society: Linguistic Patterns and the Road to Assessment‘, Newcastle, 26.–28. 06. 2010 Bilingual first language acquisition of Russian: development and loss of morphological and syntactical features. Workshop SFB 538: ‚Incomplete Acquisition and language attrition in bilingual settings‘, U Hamburg, 09.–10. 07. 2010 Parallelism as an anaphora resolution cue in Russian. JungSlav-Treffen, HU Berlin, 16.–18. 09. 2010 mit Annegret Klassert & Nathalie Topaj. Syntax-morphology interface in the narratives: monolingual and bilingual acquisition of Russian. Multilingual Individuals and Multilingual Societies (MIMS), U Hamburg, 06.–08. 10. 2010 z a s 163 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft mit Sharon Armon-Lotem & Joel Walters. Sociodemographic factors and language exposure on linguistic performance in early sequential bilinguals with L1 Russian and L2 German/Hebrew. Multilingual Individuals and Multilingual Societies (MIMS), U Hamburg, 06.–08. 10. 2010 How to measure discourse coherence. COST ISO84 Conference ‚Language Impairment in a Multilingual Society: Linguistic Patterns and the Road to Assessment‘, Larnaca (CY), 27.–29. 10. 2010 mit Angeliek van Hout, Wolfgang Dressler et al. Learning to understand aspect across languages. Boston University Conference on Language Development (BUCLD), U Boston, 05.–07. 11. 2010 Jannedy, Stefanie Distributional and Durational Properties of ‘so’ in Berlin Kiezdeutsch. Cologne International Workshop on Prosody, U Köln, 02.–03.07.2010 mit Melanie Weirich, Jana Brunner & Micaela Mertins. Perceptual evidence for allophonic variation of the palatal fricative /ç/ in spontaneous Berlin German. Poster, Acoustical Society of America, Cancún, Mexico, 15.–19.11.2010 siehe auch Susanne Fuchs Je˛ drzejowski, Łukasz Zur epistemischen und evidenziellen Selbstbezüglichkeit. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien, AG 9: Modalität und Evidenzialität im Deutschen, Sapienza U, Rom, 04.–06. 02. 010 Polish mie´c (‚to have‘) as an evidential marker and its interplays with hearsay adverbs jakoby (‚allegedly‘), podobno (‚apparently‘), rzekomo (‚reputedly‘). 43rd SLE Meeting, U Vilnius, 02.–05. 09. 2010 Zur epistemischen Infinitheitslücke aus diachroner und typologischer Sicht. Conference: History and Typology of Language Systems, U Zielonogórski (PL), 07.–10. 10. 2010 Klassert, Annegret mit Natalia Gagarina. Impact of the language use at home and outside home on bilingual language acquisition: Evidence from German Russian migrant families in Berlin. DGFS-Jahrestagung, AG ‚The Impact of Internal and External Factors in Child Second Language Acquisition‘, HU Berlin, 24.–26. 02. 2010 siehe auch Natalia Gagarina Krifka, Manfred How to interpret „expletive“ negation under ‚before‘ in German. Beyond ‚any‘ and ‚ever‘ – Challenging theories about NPI licensing, U Göttingen, 21. 01. 2011 164 z a s p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Embedding speech acts. U Utrecht, 12. 03. 2010 „Expletive“ Negation unter ‚bevor‘. U Frankfurt/M., 15. 03. 2010 Speech acts: not truth-conditional, but part of semantics. Conference on Sentence Types, Sentence Moods, and Illocutionary Forces, ZAS / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, 04.–06. 11. 2010 mit Ariel Cohen. Superlative quantifiers as meta speech acts. Conference Formal Semantics and Pragmatics: Discourse, Contexts, and Models, U Riga, 19.–21. 11. 2010 An optimality-theoretic treatment of the hedonic implicatures of taste and smell. Tandem Workshop on Optimality in Language and Geometric Approaches to Cognition, ZAS, 11.–13. 12. 2010 mit Kilu von Prince & Soraya Hosni. Die Sprachen von Ambrym, Vanuatu: Einblicke in ein linguistisches Dokumentationsprojekt. HU Berlin, 16. 12. 2010 siehe auch Anna Czypionka Kühn, Nadja Word order and information structure in German language acquisition. DGfS-Jahrestagung, HU Berlin, 23.–26. 02. 2010 mit Robin Hörnig & Barbara Höhle. Word order and information structure in German language acquisition. Poster, 6th International Conference on Language Acquisition (CIAL 2010), Barcelona, 08.–10. 09. 2010 Kuehnast, Milena mit Thomas Roeper. Acquisition of anaphoric topic-shift in contrastive contexts – evidence from Bulgarian. DGfS-Jahrestagung, HU Berlin, 23.–26. 02. 2010 mit Thomas Roeper. Adversative sentences as a window on the acquisition of anaphoric contrast in Bulgarian. 6th International Conference on Language Acquisition (CIAL), Barcelona, 08.–10. 09. 2010 Leusen, Noor van The Challenge of Argumentative Discourse: integrating revision updates in incremental text grammar. Workshop ‚Journées Sémantique et Modélisation‘, INRIA Nancy, 25.–26. 03. 2010 Ludwig, Rainer Redewiedergabe in Matses/Matses Speech Reports. Doktorandentag 2010 am Institut für deutsche Sprache und Linguistik, HU Berlin, 13. 10. 2010 Mayr, Clemens Resetting alternatives: Focus on bound pronouns. GLOW 33, Wrocław, 14.–16. 04. 2010 Resetting alternatives: Focus on bound pronouns. SALT 20, Vancouver, 29. 04.–01. 05. 2010 Generalizing scope economy. U Tübingen, 10. 05. 2010 z a s 165 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Interventionseffekte in deutschen wh-Fragen und Alternativdomänen. HU Berlin, 05. 07. 2010 Intervention effects in German wh-questions: Incompatible existential presuppostions and exhaustified true answers. U Potsdam, 19. 10. 2010 Intervention effects in German wh-questions: Incompatible existential presuppostions and exhaustified true answers. ZAS, 26. 10. 2010 Domain alternatives cause intervention effects in German wh-questions. Workshop on alternative-based semantics, Nantes, 29.–30. 10. 2010 Interventionseffekte in wh-Fragen als das Resultat von falschen Alternativen. U Frankfurt, 16. 12. 2010 Meinunger, André Zum Verhältnis von Sprachkritik und Sprachwissenschaft. Vortragsreihe der Gesellschaft für Deutsche Sprache, Hochschule Görlitz/Zittau, 05. 05. 2010 About Verb Second in Germanic and Mood selection in Romance. 6th International Contrastive Linguistics Conference (ICLC6), FU Berlin, 30. 09.–02. 10. 2010 Petrone, Caterina At the interface between phonetics and pragmatics: Non local F0 effects on the perception of Cosenza Italian tunes. Shape, Scaling, and Alignment of F0 Events, 5th International Conference of Speech Prosody, Chicago, 11.–14. 05. 2010 mit Mariapaola D’Imperio, Susanne Fuchs & Leonardo Lancia. What can prosodic constituency and prominence tell us about the pi-gesture scope? Poster, Laboratory Phonology, Albuquerque, U New Mexico, 08.–10. 07. 2010 mit Susanne Fuchs & Jelena Krivokapic. Is the length of a sentence pre-planned? Evidence from breathing control, intraoral pressure and pitch. Poster, International Summer School on Multimodal Approaches in Neuroscience, MPI, Leipzig, 19.–21. 07. 2010 mit Mariapaola D’Imperio, Susanne Fuchs & Leonardo Lancia. Prosodic constituency and boundary scope in Italian: An articulatory and acoustic study. Poster, 4th Conference on Tone and Intonation in Europe (TIE 4), U Stockholm, 09.–11. 09. 2010 siehe auch Hubert Truckenbrodt Pompino-Marschall, Bernd · mit Marzena Zygis. On glottalization in German. Pozna´n Linguistic Meeting (PLM 41), Gniezno/U Pozna´n, 23.–26. 09. 2010 · mit Marzena Zygis. On glottalization in German. International Summerschool Cognitive and Physical Models of Speech Production, Speech Perception and Production-Perception Interaction, Berlin, 27.09.–01.10.2010 siehe auch Laura J. Downing 166 z a s p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Riedel, Kristina Relative clauses in Haya. Workshop on Relative Clauses in Bantu Languages, LAM, Paris, 08.–09. 01. 2010 The position of temporal adverbials and morphosyntactic variation in Fipa. Linguistisches Kolloquium, HU Berlin, 11. 05. 2010 Object marking and right-dislocation. U Cape Town, 03. 08. 2010 The augment in Haya. Bantu, Chinese, Romance Nouns and Noun Phrases – Network Final Conference, U Leiden, 27.–29. 10. 2010 Sauerland, Uli mit Heather van der Lely, Fabrizio Arosio, Larisa Avram, Ineta Dabasinskiene, Wolfgang Dressler, Ioana Dumitrache, Bettina Fürst, Teresa Guasti, Anja Hubert, Jurate Ruzaite, Anca Sevcenco & Kazuko Yatsushiro. Cross-linguistic Adaptation of the Grammar and Phonological Screening (GAPS) Test. Let the children speak: Learning of Critical Language skills across 25 languages – Final Conference of COST Action A33, London, UK, 22.–24. 01. 2010 mit Heather van der Lely, Fabrizio Arosio, Larisa Avram, Ineta Dabasinskiene, Wolfgang Dressler, Bettina Fürst, Teresa Guasti, Jurate Ruzaite & Kazuko Yatsushiro. Crosslinguistic Adaptation of the Grammar and Phonology Screening (GAPS) Test. Let the Children Speak, Poster Session, Birkbeck College, London, 22.–24. 01. 2010 mit Stephanie Solt. Who uses round numbers? 2nd VAAG Workshop, Dubrovnik, 27.–30. 04. 2010 mit Chris Cummins & Stephanie Solt. A constraint-based approach to the meaning and use of quantified expressions. EURO-XPRAG Workshop, Leuven, 09.–11. 06. 2010 Current Work on Implicatures: An Overview. Session on Implicatures, Santa Chiara College, U Siena, 21.–24. 06. 2010 Quantity and Quality. Session on Implicatures, Santa Chiara College, U Siena, 21.–24. 06. 2010 Quality and Quantity. Semantics Research Group, U Tokyo, Komaba I Campus, 16. 07. 2010 Positions or Properties: Memory Access and Binding Configurations. Peculiar Binding Configurations, U Stuttgart, 24.–25. 09. 2010 Schenner, Mathias mit Jakob Maché. ‚Someone help me!‘ – On the status of quantified NPs in directive speech acts. Workshop ‚Vocative!‘, U Bamberg, 10.–11. 12. 2010 Schwabe, Kerstin mit André Meinunger. Einführung: AG Syntax und Semantik satzeinbettender Prädikate im Deutschen. 4. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien, U Roma I, 04.–06. 02. 2010 z a s 167 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft mit Robert Fittler. Conditionals as indirect complements. DGfS-Jahrestagung, AG ‚Subordination: diachron und dialektal‘, HU Berlin, 23.–26. 02. 2010 mit Robert Fittler. Semantische Lizensierungsbedingungen für weiterführende ‚wenn‘-Sätze. Semantik und Pragmatik im Südwesten 2, Göttingen, 28.–29. 05. 2010 Sode, Frank German present subjunctive and the expression of the speaker’s attitude. LF Reading Group, MIT, Cambridge (MA), 22. 09. 2010 Solt, Stephanie On the expression of proportion: Most and more than half. 84th Annual Meeting of the Linguistic Society of America, Baltimore (USA), 07. 01. 2010 Some puzzles about Q-adjectives, contrasts and cumulative readings. Osnabrück Semantics Circle, U Osnabrück, 10. 02. 2010 mit Nicole Gotzner. Expensive, not expensive or cheap? An experimental investigation of vague predicates. 11th Szklarska Pore˛ ba Workshop, Szklarska Pore˛ ba (PL), 11.–15. 03. 2010 Vagueness in quantity. MiDiSoVa Workshop, Amsterdam, 26.–28. 03. 2010 mit Nicole Gotzner. An experimental investigation of vague predicates. 2nd VAAG Workshop, Dubrovnik, 27.–30. 04. 2010 How many most’s? Sinn und Bedeutung 15, Saarbrücken, 09.–11. 09. 2010 The semantics of quantity adjectives. Nanzan Linguistics Colloquium, U Nanzan, Japan, 13. 11. 2010 Varieties of most. Logic and Engineering of Natural Language Semantics 7 (LENLS7), Campus Innovation Center, Tokyo, 18.–19. 11. 2010 siehe auch Uli Sauerland Stiebels, Barbara Lexikalische Klassen V2-einbettender Prädikate. Workshop ‚Syntax und Semantik satzeinbettender Prädikate‘, 4. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien, Rom, 05. 02. 2010 Reevaluating position classes (templates). Workshop on Theoretical Morphology 5, Wittenberg, 25.–26. 06. 2010 Zur Angemessenheit von morphologischen Positionsklassen. ZAS, 28. 10. 2010. Control structures, controllees and the role of GFs. Workshop ‚The fine structure of grammatical relations‘, U Leipzig, 10.–11. 12. 2010 Strekalova, Alexandra siehe Anton Benz 168 z a s p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Topaj, Nathalie FREPY project: developing cross-linguistic multi-functional materials for language support, ZAS Berlin, 16. 09. 2010 siehe auch Natalia Gagarina Truckenbrodt, Hubert Prosodic phonology and VP-shells in German. Workshop ‚Case at the interfaces of grammar‘, U Konstanz, 04.–05. 02. 2010 mit Daniel Büring. A theory of syntax-phonology correspondence. ZAS Berlin, 01. 06. 2010 Focus in interrogatives. The Fourth Workshop on Prosody, Syntax, and Information Structure, U of Delaware, 17.–18. 09. 2010 Wh is F: prosody and semantics. MIT Kolloquium, 24. 09. 2010 mit Daniel Büring. A theory of syntax-phonology correspondence. U Mass Amherst, 27. 09. 2010 Wh is F: prosody and semantics. New York U, 01. 10. 2010 mit Thomas Jacobsen. Pre-attentive phonotactic processing. Jahrestreffen des SPP 1234, LMU München, 19. 11. 2010 mit Ingo Hertrich & Fabian Tomaschek. Behavioral and neural correlates of vowel length in German. Jahrestreffen des SPP 1234, LMU München, 20. 11. 2010 mit Isabell Wartenburger, Barbara Höhle, Julia Holzgrefe & Caterina Petrone. Development of prosodic competence. Jahrestreffen des SPP 1234, LMU München, 20. 11. 2010 Veenstra, Tonjes Grammatical integration and complex predicates. U Paris-Diderot, Paris 7, 25. 03. 2010 Surinamese creoles and the lexicon-syntax interface. Workshop on Surinamese Creoles: A comparative syntactic approach to the historical development of the creole languages of Suriname, Ohio State U, 29. 05. 2010 On the structure of IT-clefts. U Leipzig, 18. 06. 2010 How to merge your complex predicates: evidence from Mauritian Creole. Les grammaires créoles en synchronie et diachronie, U d’Orléans, 25. 06. 2010 mit Jenneke van der Wal. Searching for the Bantu diaspora: long and short verb forms in Mauritian Creole and Mozambican Bantu languages. Colloquium on African Languages and Linguistics, U Leiden, 23.–25. 08. 2010 mit Jenneke van der Wal. The long and short of verbal forms in Bantu and Mauritian Creole. Poster, 6th International Contrastive Linguistics Conference, FU Berlin, 30. 09.–02. 10. 2010 z a s 169 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Weirich, Melanie Articulatory and Acoustic Inter-Speaker Variability in Sibilants: An Investigation of Twins’ Speech. Laboratoire de Phonétique et Phonologie, Paris, 29. 01. 2010 Acoustic and articulatory inter-speaker variability in twins’ speech production: The impact of biomechanics and environmental factors. Poster, Motor Speech Conference, Savannah, GA (USA), 04.–07. 03. 2010 Perzeptuelle Evaluation & akustische Analyse der auditiven Ähnlichkeit von ein- und zweieiigen Zwillingen. Doktorandentag des Instituts für deutsche Sprache und Linguistik, HU Berlin, 13. 10. 2010 Untersuchung zur auditiven Ähnlichkeit von ein- und zweieiigen Zwillingen: Ein Perzeptionstest. Poster, Phonetik und Phonologie 6, U Frankfurt/M., 15.–16. 10. 2010 siehe auch Stefanie Jannedy Winkler, Ralf Classification of articulatory movements in the context of computer-based speech training systems. 21. Konferenz für Elektronische Sprachsignalverarbeitung (ESSV), Beuth Hochschule für Technik, Berlin, 08.–10. 09. 2010 A model of optimal speech production planning integrating dynamical constraints to achieve appropriate articulatory timing. Summerschool on Cognitive and Physical Models of Speech Production, Speech Perception and Production-Perception Interaction; Part III: Planning and Dynamics, Berlin, 27. 09.–01. 10. 2010 Yatsushiro, Kazuko Short and long passives in 5 year olds: cross linguistic perspective. Let the children speak: Learning of critical language skills across 25 languages – final conference of Cost Action A33, London, 22.–24. 01. 2010 mit Fabrizio Arosio & Matteo Forgiarini. Case and agreement in German children comprehension of relative clauses. Poster, Let the children speak: Learning of critical language skills across 25 languages – final conference of Cost Action A33, London, 22.–24. 01. 2010 siehe auch Uli Sauerland · Zygis, Marzena Experimental methods in phonology: A critical overview. U Szczecin, 05. 05.2 010 Universal properties of contrast dispersion and their phonetic realisation. Pozna´n Linguistic Meeting (PLM 41), Gniezno/U Pozna´n, 23.–26. 09. 2010 mit Jaye Padgett. The role of contrast in sibilant inventories. Conference on ‚Phonetic universals‘, Leipzig/MPI, 29.–30. 10. 2010 siehe auch Bernd Pompino-Marschall 170 z a s l e h rv e r a n s ta lt u ng e n Lehrveranstaltungen Dozent/in Anton Benz Titel der Lehrveranstaltung > HS Einführung in die Pragmatik Hochschule U DuisburgEssen > S Textstruktur und Argumentation dito > HS Theorien kommunizierter Bedeutung dito > HS Spieltheoretische Pragmatik dito > Game Theoretic Pragmatics ESSLLI, Kopenhagen > HS Synkretismen und Unterspezifikation TU Berlin Dagmar Bittner in der Morphologie des Deutschen > S Structure of Modern English I: Laura J. Downing & FU Berlin Caterina Petrone Information Structure in English > HS Ausgewählte Phänomene der Werner Frey U Leipzig deutschen Satzgrammatik > S Grammatische Prozesse im Russischen U Hamburg Gagarina, Natalia der Gegenwart > S Verbal Aspekt und sein Erwerb aus U Hamburg typologischer Sicht Hans-Martin Gärtner & > Evidentiality DGfS/CNRS Zlatka Guentcheva Leipzig Stefanie Jannedy HU Berlin > S Levels of Linguistic Analysis Stefanie Jannedy & HU Berlin > S Soziolinguistische Datenanalyse Melanie Weirich Kristina Riedel HU Berlin > Ü Bantusyntax Fabienne Salfner & HU Berlin > GK Linguistik Stefan Hinterwimmer Mathias Schenner HU Berlin > GK Semantik Barbara Stiebels U Potsdam > HS Typologie der Satzeinbettung > Lexical categories and their morphology DGfS/CNRS Leipzig Hubert Truckenbrodt > GK Semantik HU Berlin Tonjes Veenstra > S Discourse Organisation in Varieties of HU Berlin English Ralf Winkler TU Berlin > S Einführung in die experimentelle Phonetik > HS Grundlagen und Anwendungen der TU Berlin Sprachsynthese Semester SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 09. –20. 08. 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 16. 08.– 27. 08. 10 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 15. 08.– 04. 09. 10 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 z a s 171 zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Dozent/in Kazuko Yatsushiro · Marzena Zygis Anton Benz Anton Benz & Frank Sode Dagmar Bittner Werner Frey Milena Kuehnast André Meinunger Bernd PompinoMarschall Kilu von Prince Ulrich Sauerland Kerstin Schwabe Barbara Stiebels Nathalie Topaj Kazuko Yatsushiro 172 z a s Titel der Lehrveranstaltung Hochschule Semester > VL Semantics and Pragmatics > S Levels of Linguistic Analysis II > Ü Experimentelle Ansätze in der Phonologie > S Spieltheoretische Pragmatik > S Lexikalische Semantik FU Berlin FU Berlin HU Berlin SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 HU Berlin HU Berlin WS 10/11 WS 10/11 > Ü Sprachwissenschaftliche Arbeitstechniken > S Einführung in die Sprachbeschreibung > S Ausgewählte Probleme der deutschen Satzgrammatik > S Modelle grammatischer Beschreibung > S Umgangssprachliches Deutsch > S Einführung in die Pragmatik > S Generative Grammatik > VL Deutsch aus typologischer Perspektive > Ü TUE Hilfsmittel > GK Gesprochene Sprache und ihre Verschriftung > VL Lautliche Produktion und Perzeption > S Lautliche Variation im Deutschen > S Modus > S Pirahã: Grammatik einer nicht indoeuropäischen Sprache > Ü Deutsche Grammatik > S Semantics > S Sprachen der Welt > Modul 3, Vorträge und Tagungen am ZAS > Ü Deutsche Grammatik > S Semantics and Pragmatics FU Berlin WS 10/11 FU Berlin HU Berlin WS 10/11 WS 10/11 HU Berlin U Wien U Wien U Wien U Wien WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 HU Berlin HU Berlin WS 10/11 WS 10/11 HU Berlin HU Berlin HU Berlin U Potsdam WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 HU Berlin HU Berlin U Potsdam HU Berlin HU Berlin FU Berlin WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Prof. Dr. Dr. h. c. Sigrid Weigel Direktorin des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Professorin an der Technischen Universität Berlin Schützenstraße 18, 10117 Berlin Telefon: +49 (0)30 20192 173 Telefax: +49 (0)30 20192 154 e-mail: litera@zfl-berlin.org internet: http://www.zfl-berlin.org fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r Forschungsprofil und Mitarbeiter Forschungsprofil Das ZfL betreibt interdisziplinäre Forschungen zur europäischen Kultur- und Wissen(schaft)sgeschichte auf Basis philologisch-kulturwissenschaftlicher Methoden. Im Mittelpunkt stehen die teils verdeckte Prägung der Moderne durch vormoderne, insbesondere religiöse Begriffe, Praktiken und Deutungsmuster sowie die zumeist vergessene, aber in der Gegenwart fortwirkende Geschichte wissenschaftlicher Theoreme, Begriffe und Verfahren. Die Forschungen konzentrieren sich auf Probleme, die die Kompetenzen verschiedener Disziplinen erfordern, und auf Themen am Schnittpunkt von Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Künsten. Mitarbeiter Die Mitarbeiter des ZfL kommen aus unterschiedlichen Philologien (Komparatistik, Germanistik, Romanistik, Slavistik, Amerikanistik, Arabistik, Japanologie), Kultur-, Kunst-, Musik- und Medienwissenschaften, Religions- und Islamwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Philosophie und Psychologie. d irektorin Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel as s oziie rte ko - direk to ren Prof. Dr. Dr. theol. h.c. Angelika Neuwirth (FU Berlin) Prof. Dr. Thomas Macho (HU Berlin) s tellv e rtre t ende direk to ren PD Dr. Daniel Weidner PD Dr. Stefan Willer z f l 175 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Irmela Krüger-Fürhoff Katrin Solhdju Stefan Willer w is s ens chaftlic he mita rbeit erinnen und m i ta r b e i te r Dr. des. Zaal Andronikashvili | Dr. Janis Augsburger (bis 31. 03. 2010) Dr. sc. Karlheinz Barck | PD Dr. Peter Berz (Beurlaubung bis 28. 02. 2010) PD Dr. Benjamin Bühler (ab 01. 10. 2010) | Tile von Damm (bis 31. 03. 2010) Dr. des. Sasha Dehghani (Beurlaubung bis 31. 03. 2010) | Dr. des. Stefanie Ertz Dr. Sabine Flach | Dr. Birgit Griesecke | Dr. des. Almut Hüfler | Anar Imanov (ab 01. 10. 2010) | Dr. Hildegard Kernmayer (bis 31. 10. 2010) | Dr. Esther Kilchmann (bis 31. 03. 2010) | Dr. Christine Kirchhoff | Dr. Tobias Klein | Herbert Kopp-Oberstebrink Dr. Uta Kornmeier | Dr. Irmela Krüger-Fürhoff (ab 01. 06. 2010) | Dr. Perdita Ladwig Dr. des. Giorgi Maisuradze | Stefan Manns (15. 01.–31. 03. 2010) | PD Dr. Ernst Müller Dr. Dirk Naguschewski | Dr. Christina Pareigis | Dr. Ohad Parnes | Dr. Tatjana Petzer (ab 01. 04. 2010, ab 14. 10. 2010 Mutterschutzurlaub) | Dr. des. Andreas Pflitsch Dr. Erik Porath | Helen Przibilla (bis 31. 03. 2010) | PD Dr. Anne-Kathrin Reulecke (19. 08.–09. 12. 2010 Beurlaubung) | Dr. Jörg Thomas Richter | Dr. Gerhard Scharbert PD Dr. Armin Schäfer (01.– 02. 2010 und ab 04. 2010 Beurlaubung) Dr. Heike Schlie Dr. Falko Schmieder | Dr. Jan Söffner (01.–03. 2010 Beurlaubung) | Dr. des. Katrin Solhdju (bis 14. 04. 2010) | Dr. Vahé Tachjian (bis 31. 03. 2010) | Dr. Franziska Thun-Hohenstein Dr. Martin Treml | Dr. Margarete Vöhringer (bis 31. 01. 2010 Elternzeit) PD Dr. Daniel Weidner (10.–12. 2010 Beurlaubung) | PD Dr. Stefan Willer (Beurlaubung bis 31. 07. 2010) | Dr. des. Barbara Winckler dire ktions s e kreta riat Jutta Müller wis s ens chaftlic h- t ec hnisc he und sekreta r i ats m i ta r b e i te r i nne n Marietta Damm | Birgit Dreiling | Susanne Hetzer (Datenmanagement) | Aleksandra Jović (Systemadministratorin) | Anna Kavvadias | Andrea Schulz | Jana Wolf (04.– 06. 2010 Beurlaubung) | Sabine Zimmermann bibliothe k Halina Hackert-Lemke | Ruth Hübner | Jana Lubasch 176 z f l fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r Carlo Ginzburg Georges Didi-Huberman W. J. T. Mitchell d oktorand innen und do k to ra nden Christian Luckscheiter (bis 30. 11. 2010) | Sonja Mählmann | Romy Marschall (01.– 05. 2010 Beurlaubung) | Matthias Meindl (05.– 07. 2010 und 09.–12. 2010 Beurlaubung) Christian Schön (ab 01. 05. 2010) | Alexander Schwieren | Lidia Westermann (ab 01. 04. 2010) s tu d entis ch e hilf skrä f t e Sarah Affenzeller (bis 30. 09. 2010) | Steffen Niclas Bodenmiller | Nadine Sophie Eckert (ab 01. 05. 2010) | Dominik Erdmann | Moritz Friese (ab 01. 06. 2010) | Tobias Fuchs (bis 30. 06. 2010) | Johanna Fürstenberg (bis 31.05. 2010) | Clarissa Gebauer (ab 01. 06. 2010) Judith Hampel | Anne-Kathrin Müller (bis 31. 03. 2010) | Anna Jouravel (bis 31. 05. 2010) Adriell Kopp | Lisa Münzer (ab 01. 06. 2010) | Moritz Mutter | Linda Pelchat (ab 01. 04. 2010) Jan-Philipp Pomplun (ab 15. 01. 2010) | Tobias Retz | Julia Rivera | Anja Schipke Michael Schiller (ab 01. 10. 2010) | Christian Schön (bis 30. 04. 2010) Katja Wolf (bis 06. 11. 2010) wis s ens chaf t lic her beirat Jürgen Fohrmann (Universität Bonn), Vorsitzender | Rodolphe Gasché (University at Buffalo, NY) | Michael Hagner (ETH Zürich) | Caroline Jones (MIT Cambridge, MA) Helmut Lethen (IFK Wien), stellvertretender Vorsitzender | Anson Rabinbach (Princeton University, NJ, bis 30. 11. 2010) | Vivian Liska (Universiteit Antwerpen, seit 01. 12. 2010) Monika Wagner (Universität Hamburg) honorary me m bers Hans Belting (Karlsruhe) | Georges Didi-Huberman (Paris) | Carlo Ginzburg (Pisa) Julia Kristeva (Paris) | William J. T. Mitchell (Chicago) | Stéphane Mosès sel. A. (1931–2007) Michail Ryklin (Moskau) | Irina Scherbakowa (Moskau) z f l 177 forschungsprojekte Forschungsprojekte Seit 2008 wird am ZfL die Arbeit an Methoden zur Erforschung der kulturgeschichtlichen, epistemischen, text- und bildtheoretischen Voraussetzungen gegenwärtig brennender Probleme auf sicherer und längerfristiger Grundlage weitergeführt. Ermöglicht wurde die Fortsetzung der Arbeit – in Umsetzung der entsprechenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates – durch die Zusage des Landes Berlin, die Grundförderung der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin (GWZ) fortzusetzen, sowie durch eine sechsjährige Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Hiermit kann das zentrale Forschungsprogramm des ZfL zur Europäischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte finanziert werden, das durch weitere Drittmittelprojekte (BMBF, DFG, VolkswagenStiftung) ergänzt wird. Forschungsschwerpunkt I Europäische Kulturgeschichte Die Europäische Kulturgeschichte wird im ZfL im Hinblick auf historische und topographische Ungleichzeitigkeiten von Säkularisierung und Modernisierung erforscht. Europa ist dabei keine feste, geographisch und zeitlich umrissene Größe. Vielmehr gilt das Interesse den Diskursen und kulturellen Praktiken, mit denen „ein solches Gebilde wie Europa“ (Auerbach) entstanden ist – unter Berücksichtigung unterschiedlicher historischer, topographischer und kultureller Schauplätze und seiner Begründung aus konkurrierenden Genealogien: der orientalisch-antiken, mediterranen oder jüdisch-christlichen Tradition. Die interdisziplinäre Projektarbeit zielt auf die Entwicklung einer philologisch-kulturwissenschaftlichen Methodologie, die es vermag, komparatistische Verfahren dort zu überschreiten, wo letztere für ihren Vergleich auf die Konstitution nationaler, ethnischer, sprachlicher, religiöser und territorialer Entitäten angewiesen sind. Insofern sind in der Forschung des ZfL konstitutive Unterscheidungen wie die zwischen Sakralem und Profanem, Gesetz und Moral, Öffentlichem und Intimem, visueller und schriftlicher Kultur, Ost und West selbst Gegenstand historischer und theoretischer Analyse. z f l 179 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Martin Treml Herbert Kopp-Oberstebrink Diese Betrachtungsweise schließt an die erste Kulturwissenschaft an, die um 1900 aus dem Zusammenwirken von anthropologischen, religionshistorischen, physio-psychischen, philosophischen und philologischen Ansätzen entstanden ist und sich mit den Schriften von Wissenschaftlern wie Warburg, Freud, Simmel, Cassirer, Benjamin, Auerbach u. a. verbindet. Deren Arbeiten fokussieren die kultischen und rituellen Ursprünge der Kultur und deren Transformationen in symbolische, diskursive, künstlerische und systematische Formen des Wissens. Auf dieser Grundlage lässt sich das Nachleben archaischer, antiker oder religiöser Bedeutungsfiguren in der Geschichte der Säkularisierung und Modernisierung untersuchen. Die Projekte verteilen sich auf drei Forschungsbereiche: Durch die Historisierung insbesondere der ersten Kulturwissenschaften sowie die Sammlung und Edition von Quellen und Korrespondenzen wichtiger Kulturwissenschaftler zielt der Bereich Archiv/Kulturwissenschaft auf eine Selbstreflexion der Kulturwissenschaft als Methode. Religion/ Repräsentation erforscht den Umgang mit Momenten des Sakralen in der europäischen Kulturgeschichte und erarbeitet methodisch alternative Säkularisierungskonzepte. Europa/Osten entwirft eine plurale Topographie des Europäischen als Transfer zwischen verschiedenen europäischen Kulturen und als komplexe Spiegelung Europas in seinem Anderen. Forschungsbereich Archiv/Kulturwissenschaft Leitung: Martin Treml Susan Taubes – Biografie und Edition [BMBF] Projektleitung: Sigrid Weigel, Mitarbeiterin: Christina Pareigis Aby Warburg: Werke in einem Band (Edition) [BMBF] Projektleitung: Martin Treml, Sigrid Weigel, Mitarbeiterin: Perdita Ladwig Briefausgabe der Korrespondenz von Jacob Taubes [BMBF] Projektleitung: Martin Treml, Mitarbeiter: Herbert Kopp-Oberstebrink 180 z f l forschungsprojekte Heike Schlie Andreas Pflitsch Forschungsbereich Religion/Repräsentation Leitung: Daniel Weidner Sakramentale Repräsentation [BMBF] Projektleitung: Daniel Weidner, Mitarbeiter: Heike Schlie, Stefanie Ertz, Stefan Manns (Beurlaubung) Figurationen des Märtyrers in nahöstlicher und europäischer Literatur [DFG] Projektleitung: Angelika Neuwirth (FU Berlin), Sigrid Weigel, Koordination: Martin Treml Mitarbeiter: Sasha Dehghani (Beurlaubung 01. 10. 2009 –31. 3. 2010) Silvia Horsch (FU Berlin) Forschungsbereich Europa/Osten Leitung: Franziska Thun-Hohenstein Aporien forcierter Modernisierung: Figurationen des Nationalen im Sowjetimperium [BMBF] Projektleitung: Franziska Thun-Hohenstein, Mitarbeiter: Giorgi Maisuradze Topographie pluraler Kulturen Europas in Rücksicht auf die ‚Verschiebung Europas nach Osten‘ Projektleitung: Sigrid Weigel, Koordination: Franziska Thun-Hohenstein, Daniel Weidner Teilprojekte 1. Berlin und der Osten. Konzepte und Bilder des Ostens an einem Umschlagplatz europäischer Modernisierung Leitung: Stephan Braese (TU Berlin), Sigrid Weigel, Mitarbeiterin: Esther Kilchmann (bis 31. 03. 2010) 2. Beirut und der Westen. Perspektiven exterritorialer Europäisierung Leitung: Angelika Neuwirth (FU Berlin), Mitarbeiter: Andreas Pflitsch, Barbara Winckler z f l 181 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng 3. Istanbul. Vom osmanischen Imperium zur türkischen Nation: Probleme der Europäisierung und Modernisierung Leitung: Kader Konuk (Ann Arbor, MI)/Elke Hartmann (FU Berlin), Mitarbeiter: Vahé Tachjian 4. Vilnius/Litauen: Überdeterminierter Raum zwischen Besatzung und nationalem Gedächtnis Leitung: Magdalena Marszałek (HU Berlin), Mitarbeiterin: Janis Augsburger 5. Logiken der Freund- und Feindschaft in der Literatur des ‚Balkan‘ Leitung: Sylvia Sasse (HU Berlin), Mitarbeiterin: Miranda Jakiša (HU Berlin, assoziiert) 6. Georgien als Grenzraum und kulturelles Palimpsest Leitung: Franziska Thun-Hohenstein, Mitarbeiter: Zaal Andronikashvili 7. Zwischen Europa und dem Orient. Die Verortung Eretz Israels im Zionismus Mitarbeiterin: Helen Przibilla 182 z f l forschungsprojekte Forschungsschwerpunkt II Kulturgeschichte des Wissens Die Forschungen zur Kulturgeschichte des Wissens gelten Konzepten, die sich im Fadenkreuz mehrerer Disziplinen befinden – wie Generation, Erbe, Genealogie, Bewusstsein, Gefühl/Affekt, Ausdruck. Deren Bedeutung ergibt sich aus dem Zusammenspiel von physischen, materiellen und biologischen Funktionen einerseits und semantischen und kulturellen Deutungsmustern andererseits. Die Genese ihrer wissenschaftlichen Erklärungen wird als Praxis untersucht, an der unterschiedliche Medien, Symbolsysteme und Instrumentarien mitwirken, deren Rolle in den Ergebnissen und der etablierten Nomenklatur oft unsichtbar bleibt. So können brisante Fragen der Wissensgesellschaft auf ihre – teils verborgenen – konzeptuellen, erkenntnistheoretischen und kulturgeschichtlichen Voraussetzungen hin untersucht werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Prägung wissenschaftlicher Tatsachen und Modelle durch die Geschichte der Trennung von Kunst und Wissenschaft sowie der Entgegensetzung von Natur- und Geisteswissenschaften. Letztere hat vor allem zur Ausdifferenzierung unterschiedlicher Methoden wie Erklären und Verstehen, Empirie und Interpretation, Messen und Deuten geführt. Um aber die Differenzen der ‚zwei Kulturen‘ produktiv zu machen, müssen die oft intuitiven und impliziten Transfers zwischen verschiedenen Feldern sichtbar gemacht und in ihren Wirkungen erforscht werden. In diesem Sinne werden beispielsweise rhetorische Verfahren in den (Natur-)Wissenschaften – wie der Einsatz von Metaphern bei der Erschließung noch unerforschter Gebiete – als kreative und innovative Praktiken betrachtet und zugleich auf die darin stets eingeschlossene „Vorläufigkeit des Wissens“ (Blumenberg) hin untersucht. Dies schließt die Wechselbeziehungen zwischen allgemein kulturellem, künstlerischem, literarischem und fachwissenschaftlichem Wissen ein. Die Arbeit zielt auf die Entwicklung kulturwissenschaftlicher, begriffs-, text- und bildtheoretisch fundierter Beiträge zu den interdisziplinären Science Studies. Sie ist unter systematischen Aspekten in drei Forschungsbereichen gebündelt. Die interdisziplinäre Wissensformation Erbe/Vererbung, deren Gegenstandsbereich selbst von materiellen, biologischen und symbolischen Übertragungen handelt, wird in historischer Perspektive auf Übertragungen zwischen natur- und kulturwissenschaftlichen Konzepten hin erforscht. z f l 183 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Ohad Parnes Christine Kirchhoff Gerhard Scharbert Unter dem Titel WissensKünste geht es sowohl um die spezifische Erkenntnisfähigkeit und Methodik der Künste als auch um bild-, zeichen- und medientheoretische Analysen wissenschaftlicher Darstellungen. Die Untersuchung unterschiedlicher WissensOrdnungen widmet sich der Rolle diskursiver, rhetorischer und performativer Praktiken für die Generierung und Tradierung von Wissen, mit besonderem Blick auf die Dynamik von Wissen und Nicht-Wissen. Forschungsbereich Erbe/Vererbung Leitung: Ohad Parnes Generationen in der Erbengesellschaft [VolkswagenStiftung] Projektleitung: Peter Breitschmid (Univ. Zürich), Martin Kohli (EUI Florenz), Sigrid Weigel Mitarbeiter: Ohad Parnes, Jörg Thomas Richter, Stefan Willer (Beurlaubung bis 31. 8. 2010) Freud und die Naturwissenschaften um 1900 und 2000 [BMBF] Mitarbeiter: Christine Kirchhoff, Gerhard Scharbert Forschungsbereich WissensKünste Leitung: Sabine Flach Emotion and Motion [BMBF] Projektleitung: Sabine Flach, Mitarbeiter: Jan Söffner Ausdrucksgebärden zwischen Evolutionstheorie und Kulturgeschichte [BMBF] Mitarbeiter: Tobias Robert Klein, Erik Porath 184 z f l forschungsprojekte Forschungsbereich WissensOrdnungen Leitung: Stefan Willer Theorie und Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte [BMBF] Projektleitung: Ernst Müller, Mitarbeiterin: Margarete Vöhringer Beratung: Karlheinz Barck Prognostik und Literatur [BMBF] (ab 1. 10. 2011) Projektleitung: Stefan Willer, Mitarbeiter: Benjamin Bühler Übertragungswissen – Wissensübertragungen. Zur Geschichte und Aktualität des Transfers zwischen Lebens- und Geisteswissenschaften [BMBF] Projektleitung: Frank Rösl (DKFZ Heidelberg), Falko Schmieder Mitarbeiter: Peter Berz, Birgit Griesecke Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa [Dilthey-Fellowship] Projektleitung: Tatjana Petzer, Mitarbeiter: Anar Imanov (Doktorand) Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum, 1900 –1930 [DFG] Projektleitung: Armin Schäfer z f l 185 bibliothek Bibliothek Leiterin: Ruth Hübner Bibliothekarinnen: Halina Hackert-Lemke, Jana Lubasch Studentische Hilfskräfte: Sarah Affenzeller (bis 30. 9. 2010), Adriell Kopp, Julia Rivera, Michael Schiller (ab 1. 10. 2010) Weitere Bibliotheksmitarbeiterinnen: Katja Wolf (bis 6. 11. 2010), Sarah Affenzeller (ab Dezember 2010) Öffnungszeiten: Montag–Freitag, 10.00–17.00 Uhr Kontakt: Tel.: 030 – 20 192 122, E-Mail: bibliothek@zfl-berlin.org Im Jahr 2010 wurden 1.716 Bücher und Zeitschriftenbände in den Bibliotheksbestand aufgenommen. 130 Zeitschriften und andere Periodika wurden im Abonnement bezogen. Die Erwerbungsmittel kamen vom Land Berlin und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Der Gesamtbestand beträgt ca. 45.000 Bände. Eine ausgezeichnete Ergänzung des Bibliotheksbestandes ist die Redaktionsbibliothek des Historischen Wörterbuchs der Philosophie, die das ZfL von der Mainzer Akademie für Sprache und Dichtung als Dauerleihgabe erhalten hat. Dabei handelt es sich um insgesamt ca. 850 Bände, die überwiegend wichtige Nachschlagewerke sind. Die Bibliothek war wöchentlich 35 Stunden geöffnet und hatte 287 angemeldete Benutzer, die die Bibliothek insgesamt ca. 3.360 Mal aufsuchten und 9.480 Bände Monographien und Zeitschriften ausliehen bzw. deren Leihfristen verlängerten. Ca. 18.000 Bände wurden im Jahr 2010 mit Barcode-Labels versehen und damit in unser elektronisches Ausleihsystem integriert, um die Ausleihvorgänge zu beschleunigen und transparenter zu machen. Der Katalog der Bibliothek erhielt ein neues Suchmodul, das den Gewohnheiten der Bibliotheksbenutzer besser entspricht und den Komfort für sie verbessern soll. z f l 187 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Der Service der Literaturbeschaffung aus anderen Bibliotheken (Inter Library Loan) wurde auch 2010 wieder in großem Umfang genutzt. Insgesamt wurden 3.387 Bestellungen bearbeitet. Zurzeit können knapp 10 Prozent der Bestellungen an Zeitschriftenaufsätzen bereits aus Online-Quellen durch die von der DFG geförderten Nationallizenzen erledigt werden, was die Bereitstellung erheblich beschleunigt. 188 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Brian Britt Jörg Thomas Richter Armin Grunewald Veranstaltungen Jahrestagung des ZfL Prophetie und Prognostik 25.–27. November 2010 Sigrid Weigel (ZfL): Begrüßung Daniel Weidner/Stefan Willer (ZfL): Einführung: Prophetie und Prognostik Prophetie, Prognose, Politik Brian Britt (Virginia Tech): Die Zukünfte der biblischen Prophetie Armin Grunwald (Karlsruher Institut für Technologie): Zur Verfertigung ,wissenschaftlicher‘ Zukünfte für die Politikberatung Podiumsdiskussion Aktualität der Prognostik Daniel Weidner im Gespräch mit Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe (Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung), Ulrike Herrmann (die tageszeitung), Thomas Macho (HU Berlin) Schauplätze des Sprechens Robert Stockhammer (LMU München): Das Tier, das vorhersagt. Pro-Sprechakte zwischen Vor- und Ver-Sprechakten Birgit Griesecke (ZfL): „Then you know“. Sprachspiele der Pränataldiagnostik Herbert Marks (Indiana University): The Ghost of Samuel, or the Biblical Critique of Prophecy Visionen von Schrecken und Trost Bernd Mahr (TU Berlin): Ansichten der Zukunft. Modelle und Visionen Margarete Vöhringer (ZfL): „Die Zukunft ist unser einziges Ziel“. Utopisches und Konkretes in der Kunst der russischen Avantgarde Jürgen Brokoff (Universität Bonn): Heilsversprechen, Trost, Rettung. Zur Konstellation Hölderlin – Hellingrath – George z f l 189 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Patrick Roth Elena Esposito W. J. T Mitchell Lesung Patrick Roth: Real Time an den Feuern Vorgängerschaft und Nachleben Ian Balfour (York University): Shelley between Spinoza and Benjamin: On the Spirit of Prophecy Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL): Der Historiker als „rückwärts gekehrter Prophet“. Zum Nachleben einer Denkfigur der Romantik Angelika Neuwirth (FU Berlin): Der Prophet Muhammad. Ikone eines Rebellen im Wahrheitsstreit oder Tabula rasa für den Empfang göttlicher Wahrheit? Nicht-Wissen und Fiktion Gabriele Gramelsberger (FU Berlin): Prognose, Projektion, Szenario. Storylines der Klimamodellierung Rüdiger Campe (Yale University): Prognostisches Präsens. Zur Zeitform des probabilistischen Denkens Elena Esposito (Università di Modena e Reggio Emilia): Formen der Zirkularität in der Konstruktion der Zukunft Mittwochsvorträge 6. Januar 2010 Eckart Goebel (New York) Was ist ein Ideal? Zur Differenz zwischen Narzissmus und Sublimierung 17. Februar 2010 Rodolphe Gasché (Buffalo, NY) Beyond the nature/culture divide: On Europe’s non-identical identity 6. Mai 2010 W. J. T Mitchell (Chicago) Idolatry: Nietzsche, Blake, Poussin 19. Mai 2010 Caroline Bynum (New York/Princeton) Why Things Talk: A Medievalist’s Perspective 190 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Eberhard Lämmert Pierre Cassou-Noguès Uta Kornmeier 16. Juni 2010 Eberhard Lämmert (Berlin) Respekt vor den Poeten Buchpräsentation, Moderation: Thomas Steinfeld (Süddeutsche Zeitung) 30. Juni 2010 Avital Ronell (New York) „What was Authority?“ A Parasite’s Report (On the Defeat of Politics since Kafka) 1. Dezember 2010 Hans Belting (ZMK Karlsruhe) „Weltwissen“ ohne Kolonien. Zur Zeitgenossenschaft anderer Kulturen 8. Dezember 2010 Pierre Cassou-Noguès (Paris) To be a machine. Philosophy and fiction Vorträge in Berliner Kultureinrichtungen ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung „Die Sprache des Geldes“, Museum für Kommuniktion 5. Januar 2010 Ulrike Vedder (HU Berlin): Spekulieren und ruinieren. Die Börse als Siedepunkt von Geld und Literatur 2. Februar 2010 Esther Kilchmann (ZfL): Die Schweiz und das Geld. Literarische und künstlerische Reflexionen eines nationalen Wertesystems ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung „Wat macht dich da satt“. Zur Kultur des alltäglichen Essens, Museum für Kommuniktion 11. Mai 2010 Uta Kornmeier (ZfL): Die Schokoladenseite der Kunst. Essbare Skulpturen und Eat Art z f l 191 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Julia Kursell Armin Schäfer Margarete Vöhringer 1. Juni 2010 Zaal Andronikashvili (ZfL): In vino veritas! Festkultur in Georgien 8. Juni 2010 Erik Porath (ZfL): „Der Wal als Speisefisch“. Zu Herman Melvilles Roman „Moby-Dick“ 29. Juni 2010 Stefan Willer (ZfL): „Wat macht dich da satt“. Zur Kultur des alltäglichen Essens ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung „Weltwissen. 300 Jahre Wissenschaften in Berlin“, Martin-Gropius-Bau 1. Dezember 2010 Hans Belting (ZMK Karlsruhe): „Weltwissen“ ohne Kolonien. Zur Zeitgenossenschaft anderer Kulturen 1. Dezember 2010 Stefan Willer (ZfL): „Wissen vor Ort – Berliner Wissenschaft stellt sich vor“ Vererbungswissen und moderne Kultur 9. Dezember 2010 Daniel Weidner (ZfL): Kultur als Nachleben der Religionen 15. Dezember 2010 Unsichtbares Wissen (Workshop) Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL): Unsichtbares im Archiv Uta Kornmeier (ZfL): Röntgen-Visualisierung Ernst Müller/Falko Schmieder (ZfL): Die unsichtbare Hand Erik Porath (ZfL): Die Produktivität des Unsichtbaren in der Psychoanalyse Heike Schlie (ZfL): Kontaktstellen zum Unsichtbaren. Vera Icon und Turiner Grabtuch Margarete Vöhringer (ZfL): Reflexe Julia Kursell (Berlin), Armin Schäfer (ZfL): Hören ist nicht sehen. Unsichtbares Wissen in der Musik der Avantgarde 192 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Workshops und Tagungen des ZfL Kinästhetik und Kommunikation: Ränder und Interferenzen des Ausdrucks 22.–23. Januar 2010 Arbeitstagung des Projekts Ausdrucksgebärden zwischen Evolutionstheorie und Kulturgeschichte Tobias Robert Klein, Erik Porath (beide ZfL): Einführende Bemerkungen Scott Jordan (Illinois State University): Wild Bodies: On the Self-sustaining Nature of Movement and Meaning Jens Loenhoff (Essen): Ausdruck und implizites Wissen Daniel Avorgbedor (Ohio State University): Bodily and Non-Bodily Expressivity in African Performance: Field Evidence and Theoretical Perspectives in Building an Interdisciplinary Framework Ellen Fricke (Frankfurt [Oder]/Berlin): Die Geste als Kinaesthem: Wie Körperbewegungen zu Typen werden, die bedeuten können Zeynep Çelik (Columbia University): Mathematics of Feeling: Architecture and Know- ledge circa 1900 Camilla Bork (Berlin): Gesten der Liebe – Gesten der Kälte: Hindemiths „Cardillac“ und die Opernästhetik der Neuen Sachlichkeit Otniel Dror (Jerusalem): Visceral Expressions and the Inexpressiveness of the Viscera Armin Schäfer (ZfL): Der Ausdruck des Wahnsinns. Bemerkung zur Psychiatrie um 1900 Margarete Vöhringer (ZfL): Messen und Vermessen. Die Rolle des Ausdrucks in Wahr- nehmungsexperimenten des 19. Jahrhunderts Einav Katan (Tel Aviv/Berlin): Dialectic of expression and perception in dance Hans-Christian von Herrmann (Jena/Berlin): Induction psycho-motrice. Nietzsches (Kin-)Ästhetik der Kommunikation z f l 193 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Thomas Macho Gerhard Wolf Dan Diner Sigrid Weigel Grundordnungen. Wechselbeziehungen zwischen Geographie, Religion, Kultur und Gesetz 17.–20. Februar 2010 Abschluss-Symposium des Projekts Topographie pluraler Kulturen Europas, in Rücksicht auf die ‚Verschiebung Europas nach Osten‘ Rodolphe Gasché (Buffalo, NY): Beyond the nature/culture divide: On Europe’s non-identical identity im Anschluss Gespräch mit Karlheinz Barck und Zaal Andronikashvili (beide ZfL) Thomas Macho (HU Berlin): Europas Grenzen. Zur imaginären Topologie eines Kontinents Andreas Pflitsch (ZfL): ‚Diese kleine Nation‘. Gründe für den Libanon Giorgi Maisuradze (ZfL): Pater, Patria, Patriotismus: Zur Geschichte der Ausbildung des Vaterland-Begriffs Sigrid Weigel (ZfL): Die Nation, die Bibliothek und das Grab Giuseppe Veltri (Halle-Wittenberg): Die Stadt, das Ghetto und der Rabbi: Zur Verräum lichung politischen Wissens im jüdischen Denken zwischen Renaissance und Aufklärung Nitzan Lebovic (Sussex/Jerusalem): Constituting Order, Grounding the End: Why Grundordnung cannot come before the End of Politics Marc Nichanian (Sabanci University, Istanbul): Philological Mourning. Edward Said and After Susanne Frank (HU Berlin): Expansive Bewegung und abgrenzende Festigung: Konkurrierende imperiale Grundordnungen in Russland Stefan Troebst (Leipzig): „Tidal (Eastern) Europe“: die pulsierende Staatenlandkarte Ostmitteleuropas (1000–2000) Dan Diner (Leipzig/Jerusalem): Synchrone Welten. Raum – Zeitliche Konstellationen Jüdischer Geschichte Gerhard Wolf (KHI Florenz): Farbige Meere, pontische Exile und amphibische Grund ordnungen Hannah Baader (KHI Florenz): Farbige Meere, thalassische Architekturen Michael Kempe (St. Gallen): Am Rande des Rechts. Piraterie und die maritimen Grenzen Europas in der frühen Neuzeit 194 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Tatjana Petzer Dimitrios Kisoudis (Heidelberg): Westthrakien zwischen Europa und Asien Tatjana Petzer (Konstanz/Zürich): Geoma(n)tiker des Balkans Stephan Braese (Aachen): Joseph Roths Grenze – in besonderer Rücksicht auf ‚den Osten Europas‘ Zaal Andronikashvili (ZfL): Der Kaukasus als Grenzraum. Ein A-Topos der russischen Literatur Der Kulturheros – ein Paradigma zwischen Kult, Kultur und Politik 26.–27. Februar 2010 Workshop des Projekts Aporien forcierter Modernisierung: Figurationen des Nationalen im Sowjetimperium Giorgi Maisuradze (ZfL): Transformation des Heroischen: Vom antiken Heros zum „Kulturheros“ der Moderne Martin Treml (ZfL): Von der Arbeit zum Wissen. Das Nachleben des antiken Heros am Beispiel des Herakles und des Ödipus Thomas Macho (HU Berlin): Prometheus (Luigi Nono) Stefan Willer (ZfL): „So feyert ihn!“ Zur Heroisierung Friedrich Schillers 1805–2009 Erik Porath (ZfL): Künstler, Philosoph, „Genius der Gattung“: Friedrich Nietzsches Ästhetik der Produktion Lars Karl (HU Berlin): Imam Shamil' als Erinnerungsfigur und ikonografischer Topos: Narrative und Gegen-Narrative im Spannungsfeld der imperialen Peripherie (1880 –1991) Zaal Andronikashvili (ZfL): Der sowjetische Kulturheros Oksana Bulgakowa (Mainz): Zur historischen, phantastischen und alltagsbezogenen Projektion eines Kulturheros im sowjetischen Film Jurij Murašov (Konstanz): Džambul Džabaev und die Mythopoetik des sozialistischen Realismus Jenny Alwart (Leipzig): Heroisierungen von Taras Ševčenko in den Jubiläumsjahren 1961 und 1964: Kulturpolitik und Opposition z f l 195 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Ulrike Vedder, Thomas Macho und Hans Belting Carlo Ginzburg und Gottfried Boehm, Georges Didi-Huberman und Sigrid Weigel Katharina Sykora, Thomas Levin, Hanns Zischler (rechte Seite) 196 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Gesichter – Faces 23.–25. März 2010 Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin Symposium des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Hans Belting (ZKM Karlsruhe): Das Portrait als Maske des Gesichts Thomas Macho (HU Berlin): Gesichtsübermalungen Gottfried Boehm (Uni Basel): Das Gesicht, das wir sind. Portrait und Identität Helmut Lethen (IFK Wien): Das Lächeln der Höflichkeit Sigrid Weigel (ZfL): Tränen im Gesicht Monika Wagner (Uni Hamburg): Farben des Gesichts Katharina Sykora (HBK Braunschweig): Doppeltes Auge, letzter Blick Thomas Levin (Uni Princeton): Face Time Georges Didi-Huberman (EHESS Paris): Politique du cadre Albrecht Koschorke (Uni Konstanz): Zur Kulturgeschichte der Nase Carlo Ginzburg (SNS Pisa): Side glances. A note on Machiavelli Gerhard Neumann (FU Berlin): Lesbarkeit des Gesichts in Heines „Florentinischen Nächten“ Heinrich Heine: Längst vergessene Gesichter. Eine Collage von Klaus Briegleb, gelesen von Hanns Zischler z f l 197 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Anthropologisches Wissen und zitierbares Schreiben – Walter Benjamins Aphoristik im Kontext 20.–22. Mai 2010 Tagung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung unter der Leitung von Detlev Schöttker (TU Dresden) und Daniel Weidner (ZfL) Detlev Schöttker (TU Dresden)/Daniel Weidner (ZfL): Einführung Uwe Steiner (Houston/Tx): Anthropologie und Politik bei Benjamin Joachim Fischer (Dresden): Philosophische Anthropologie und Wissenssoziologie – Max Scheler in Frankfurt 1928: eine Alternative zum Horkheimer-Kreis? Nicola Gess (FU Berlin): Benjamins Gestentheorie im Lichte der zeitgenössischen Sprachanthropologie Erik Porath (ZfL): „Ausdrucksbewegung“, „Kodex der Gesten“ und Undeutlichkeit. Benjamin, Klages, Kafka Nadine Werner (Frankfurt a. M.): Erinnern anthropologisch – Benjamin und Freud Johannes Steizinger (Berlin): Körper und Moral – Singularität als Paradigma der frühen Anthropologie Benjamins Sigrid Weigel (ZfL): Messianische Natur – Benjamins Lebensbegriff anlässlich des politisch-theologischen Fragments Heinrich Kaulen (Marburg): Benjamin liest Leopardi Burkhardt Lindner (Frankfurt a. M.): Der Einfall des Satzes – Lichtenberg und Benjamin Werner Helmich (Graz): Poetiken der Diskontinuität – Valérys „Tel Quel“ und Benjamins „Einbahnstraße“ Justus Fetscher (TU Berlin/Mannheim): Zeilenwelt – Strukturen der inskriptiven Rede bei Benjamin Elisabetta Mengaldo (Greifswald): Märchen und Sprichwörter in der kurzen Prosa Benjamins und Adornos Michael Jennings (Princeton): Wiederholung und Selbstzitat in Benjamins Aphorismen- büchern Thomas Nehrlich (Berlin): Aphoristik als Stilmerkmal in Benjamins Wahlverwandt- schaften-Essay Armin Schäfer (ZfL): Rhetorik und aphoristisches Schreiben im Barock – Zu Benjamins Trauerspiel-Buch 198 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Marianne LeuzingerBohleber Mark Solms Friedemann Spicker (Königswinter): Benjamins „Einbahnstraße“ im Kontext des zeitge- nössischen Aphorismus Reinhard Mehring (Heidelberg): Carl Schmitts Stil und seine Benjamin-Lektüre Fabian Grossenbacher (Basel): Aphoristik und Bildlichkeit bei Benjamin Philipp Ekardt (Berlin): Aphoristik und Architekturtheorie bei Benjamin Isabel Kranz (Erfurt): Physiognomie und Kollektionismus – Zum Zusammenhang von Sammeln und Zitat in Benjamins Passagenarbeit Sami Khatib (Berlin): Psycho-Theologie des Politischen – Anthropologischer Materialismus und messianische Geschichtsschreibung bei Benjamin Christine Blättler (Wien): Der Mensch zwischen Dingen und Sternen – Kosmologie und Mikrologie bei Benjamin Freud and Neurosciences. Investigating the Dialogue between Psychoanalysis and Neurosciences 29.–30. Oktober 2010 Internationales Symposium des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Conference Opening: Sigrid Weigel (ZfL) Marianne Leuzinger-Bohleber (Frankfurt a. M.): Enactments in Transference: Embodiment, Trauma and Depression. What Psychoanalysis Has to Offer to Neurosciences François Ansermet/Pierre Magistretti (Genf/Lausanne): Neuronal Plasticity, Homeostasis and Somatic States as Key Elements for a Dialogue Between Neuroscience and Psychoanalysis Edith Seifert (Berlin): „Die medulla oblongata ist ein sehr schönes und ernsthaftes Objekt.“ A Comparison of Neuroscientific and Psychoanalytical Theories Heinrich Deserno (Frankfurt a. M./Berlin): Interdisciplinary Perspectives of Dream Research and Dream Interpretation Tamara Fischmann (Frankfurt a. M.): Dreams, Unconscious Fantasies and Epigenetics Mark Solms (Kapstadt): What Dreams Are Made Of Gérard Pommier (Paris): Importance of the Affects to Understand the Relationship between the Psychoanalytical and the Neuroscientific Point of View Giselher Guttmann (Wien): Neurobiology of Conscious and Unconscious Control Mechanisms z f l 199 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Ohad Parnes Stefan Willer Sigrid Weigel Ulrike Vedder Nicole Schmidae Jörg Thomas Richter Isabell Stamm Tobias Retz Yoram Yovell (Haifa): Drive and Love: Revisiting Freud’s Drive Theory Ohad Parnes (ZfL): Between Neuro-Psycho-Analysis and Psycho-Neuro-Immunology: Psychology and Somatic Disease since Freud Gerhard Scharbert (ZfL): Signs and Souls – French Psychiatry in the 19th Century and the Emergence of Psychodynamics Ulrike Kadi (Wien): Couch Potato: Some Remarks Concerning the Body of Psychoanalysis Christine Kirchhoff (ZfL): Serving Various Masters: How Culture Shapes the Apparatus Georg Northoff (Toronto): How Can the Infant Called Neuropsychoanalysis Grow into a Mature Adult? Conceptual and Empirical Considerations Transgenerationale Übertragungen 5.–6. November 2010 Tagung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Franz Breuer (WWU Münster): Transfer persönlicher Objekte – Vorgänger-Nachfolger- Übergänge in institutionellen und interpersonalen Bezügen Isabell Stamm (FU Berlin): Zur Aneignung des Erbes: Transgenerationale Übertragung in Unternehmerfamilien Walter Erhart (Uni Bielefeld): Mythische Übertragungen – die Gegenwart des Familien- romans Ulrike Vedder (HU Berlin): Gedächtnislos? Zur transgenerationalen Übertragung des Vergessens in der Gegenwartsliteratur Stefan Willer (ZfL): Welt-Kultur-Erbe: eine transgenerationale Übertragung? Irmela Marei Krüger-Fürhoff (ZfL): Lebendspenden: Transgenerationale Übertragung und Vergesellschaftung des Körpers in literarischen Fiktionen der Transplantationsmedizin Paul Schmid-Hempel (ETH Zürich): Epigenetik: die biologische Sicht der Dinge Bernhard Horsthemke (Uni Duisburg-Essen): Genetisches Erbe und die Asymmetrie der elterlichen Genome 200 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Armin Schäfer Jörg Thomas Richter (ZfL): Neues von den Kallikaks: Transgenerationale Optimierungen im posteugenischen Zeitalter Bettina Völter (ASH Berlin): Beziehungstänze. Lebensgeschichten als Hinweise auf transgenerationale Interaktionen Ohad Parnes (ZfL): Vererbung ohne Gene: Transgenerationale Übertragungskonzepte im 20. Jahrhundert Werner Bohleber (Frankfurt a. M.): Individuelle und kollektive Traumata und deren transgenerationelle Weitergabe Sigrid Weigel (ZfL): Die Schuld der Schulden Am Rande des Wahnsinns. Aus der Werkstatt einer kultur- und medizin- historischen Forschergruppe 19. November 2010 Workshop des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Armin Schäfer (ZfL): Begrüßung und Einführung Volker Hess, Sophie Ledebur (beide Charité Berlin): Die Nervenpoliklinik als Schwellen- raum. Das Berliner Beispiel, 1870 –1914 Kommentar: Stefan Willer (ZfL) Rainer Herrn, Alexander Friedland (beide Charité Berlin): Zur Einführung des Schizophrenie-Konzepts an der Charité Kommentar: Benjamin Bühler (ZfL) Petra Fuchs, Wolfgang Rose, Thomas Beddies (alle Charité Berlin): Die psychiatrische Kinderbeobachtungsstation an der Charité als regulativer Schwellenraum Kommentar: Katrin Solhdju (Brüssel/Siegen) Benjamin Marcus, Sophia Könemann (beide Charité Berlin): „Einunddreißig Zöpfe? Wahnsinnstaten“ – Ein Haarfetischist im öffentlichen Diskurs Kommentar: Hubert Thüring (Basel) Gabriele Dietze (HU Berlin): Skandal als Strategie – Wahn als Gehäuse. Weibliche Bohème und sexuelle Moderne um die Jahrhundertwende Kommentar: Cornelius Borck (Lübeck) Volker Hess (Charité Berlin), Heinz-Peter Schmiedebach (Uniklinik Hamburg-Eppendorf): Zur Konzeption des Buch-Projekts „Am Rande des Wahnsinns“ z f l 201 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Workshops und Tagungen in Kooperation Wissenschaft im Museum – Ausstellung im Labor 8.–9. April 2010 Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Schloss Hohentübingen Gemeinsame Tagung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin und des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen Konzeption und Organisation: Anke te Heesen (Tübingen) und Margarete Vöhringer (ZfL) Anke te Heesen (Tübingen) Margarete Vöhringer (ZfL): Einführung Annegret Pelz (Wien): Schreibtisch im Museum. Arbeitsgerät, Sammlungsraum, exemplarisches Objekt Thomas Schnalke (Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité): Die Dynamisierung des Sehens. Rudolf Virchow und die Idee eines plastischen Körpermuseums Lena Christolova (Konstanz): Das Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum von Otto Neurath und das Mundaneum von Paul Otlet als Vorläufer der Idee der globalen Wissensvernetzung Alexandre Métraux (Otto-Selz-Institut Mannheim): Das Labor im Kopf und das Experiment im Ausstellungsraum Tony Bennett (Western Sydney): Laboratories of Difference: Museums, Anthropology, Colonialism Christian Vogel (Tübingen): Zwischen Labor und Klinik. Im Museum des Röntgenhauses Hamburg 1914/15 Alena Williams (Columbia University, NY): „Lernen und Lehren“ at the AEG Philipp Aumann (Museum der Universität Tübingen): Das Objekt – das Institut – das Museum. Das Verhältnis von Forschung und Museum in der praktischen Arbeit Martha Fleming (Natural History Museum London), Susanne Bauer (MPIWG Berlin): Displaying Observational Practice: Split + Splice as a mirror structure between laboratory and museum Martina Dlugaiczyk (Aachen): ‚Architektur im Labor‘ – Lehrmittelsammlungen an Architekturfakultäten Technischer Hochschulen Ulrike Vedder (HU Berlin): Aus der Nacht des Museums: Tod und Wissen 202 z f l v e r a n s ta lt u ng e n KörperGegenwart. Neue Sammlungsstrategien für neue Technologien 22.–24. April 2010 Deutsches Hygiene-Museum Dresden Internationale Tagung des Deutschen Hygiene-Museums Dresden in Kooperation mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin Leitung: Sandra Mühlenberend, Susanne Roeßiger (beide DHMD), Uta Kornmeier, Katrin Solhdju (beide ZfL) Klaus Vogel (DHMD): Begrüßung und Einführung Podiumsdiskussion: Schauplätze der Schönheit. Klinik, Kunst, Medien und Museen, mit: Marita Eisenmann-Klein (International Confederation for Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgery), Gisela Staupe (DHMD), Winfried Menninghaus (FU Berlin), Astrid Deuber-Mankowsky (Ruhr-Uni Bochum) unter der Moderation von Erik Porath (ZfL) Susanne Roeßiger (DHMD): Körperspuren im Deutschen Hygiene-Museum. Strategien und Objekte Stefan Rieger (Bochum): Auf Biegen und Brechen. Zur (In)Formierung des Körpers Katrin Solhdju (ZfL): Der Körper und seine Teile. Vom Präparat zum transplantierten Organ Daniela Döring (Braunschweig): Vom Körper zum Maß. Zur Geschichte der Konfektions- größen Erika Feyerabend (BioSkop-Forum zur Beobachtung der Biowissenschaften e. V.): Vermessene Menschen. Vom Fingerabdruck bis zum Ganzkörperscan Karin Harrasser (Kunsthochschule für Medien Köln): Prothesen exponieren. Sichtbarkeiten neuer Technologien Andreas Mühlenberend (Magdeburg-Stendal): Design in der Orthetik. Innovative Prinzipien der Körperanformung z f l 203 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Friedrich Ditsch (TU Dresden): Wie sieht der bionische Mensch aus? Jutta Weber (TU Braunschweig): „It’s a Material World“. Situiertheit, Verkörperung und Materialität in der neueren Robotik Elke Gaugele (Akademie der Bildenden Künste Wien): Science Fashion. TechnoNaturen und deren alltagskulturelle Umdeutungen im System der Mode Robert Bud (Science Museum London): Wie kommt die Seele ins Museum? Medizinische Museen und das Transzendentale Susanne Bauer (HU Berlin): Den biomedizinischen Apparat ausstellen. Materialität und Digitalität in „Split + Splice“ Ingeborg Reichle (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften): Die Schärfung des Blicks. Kunstinterventionen in anatomischen Sammlungen Theatre and The AfterLife of the Community 11. Mai 2010 Workshop des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung mit Bart Philipsen (Leuven/Belgien), in Zusammenarbeit mit dem Drama Department des Lemmeinstituts Leuven und der Musiktheatergruppe Braakland/ZB (Leuven) Theorien und Praktiken der Begriffsgeschichte 7.– 9. Juni 2010 Eine Zusammenarbeit des Instituts für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Berlin, des Projekts Theorie und Praxis einer interdiszipli- nären Begriffsgeschichte am ZfL Berlin und des Forschungsprojekts „Teorías y Prácticas de la Historia Conceptual: un reto para la Filosofía“, HUM2007–61018/ FISO (Universitat València), kofinanziert durch FEDER-FONDS des spanischen Wissenschafts- und Innovationsministeriums Giuseppe Duso (Padua): Sulla equivocità dell'espressione ‚Storia dei concetti‘ Elena Cantarino Suñer (Valencia): El concepto de „speculum principis“: Del espejo reflectante al espejismo perspectivista Karina P. Trilles (Castilla-La Mancha): Palabra e imagen: A propósito del giro icónico 204 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Ernst Müller Falko Schmieder Roberto Rodríguez Aramayo (Madrid): De las concepciones míticas hacia el pensamiento simbólico dentro del ámbito práctico Ernst Müller (ZfL): Das Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte (I) Falko Schmieder (ZfL): Das Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte (II) Faustino Oncina Coves (Valencia): Kosellecks Optimierung der veloziferischen Modernität Thomas Gil (TU Berlin): Funktionen von Begriffen. Begriffstheoretische Überlegungen José Manuel Romero (Alcalá de Henares): Ontologie und Geschichtlichkeit bei Heidegger, Marcuse und Koselleck Matthias Kossler (Mainz): Zum Begriff der Spekulation im Mittelalter und im Deutschen Idealismus Luca Fonnesu (Padua): Die seltsame Geschichte der ‚moralischen Gewissheit‘ k i n in der Musik ium pos Sym Vera nst altu AK rt: ngso Ad Em iE dE r t rlin-M zer 0117 Be Kosenr Platz 4, 1 d un Pari Kü nS tE itte 24. – 26. juni 2010 Klang und Musik , im Werk Wa lt e r B e n j a M i n s – Benjamin in der Musik Eröffnung B E r l i n E r K i n d h E i t u m 19 0 0 2010 Sounds and in » Benjamin’s Colours Berlin Childhood around 1900 » und BEgrüSSung a Fr. U Uta Kornmeier ZfL es ch in der » is Berliner t us Kindheit Ak um 1900 » S U Sarah nemtsov / Yoav Pasovsky Klangnetz Berlin e zu den Anmerkungen 12.15 25. « raum : Welche Musik tauben ist mit Stifters »Nachsommer« möglich? Mário Vieira de Carvalho Lissabon | | f r|a|g |m e n t | 2010 | versus rk opus-we U jenß Carsten tobias robert U Klein S im Gespräch P geburt die der a musik aus der U A B E n dV o r t r A g elio Matassi Rom trauerspiel und oper Klage E adrian Daub Stanford he sc Akustik ti : Walter Benjamin ro 26. 2010 Symposium und Konzert, organisiert von HarFe SCH l aGzeUG Flöte V iol a K l aV i e r Klarinette Dir iGent 16.30 P Burkhard Meischein HU Berlin wilhelm Johann ritter seine t p e K o n o n m i s seine von le gun - zu Schriftbild gen & K l a n g a U S U bild e K S Barbara engh Leeds l a n g figuren, 12.15 m e m o r y ship, friend- e 13.45 i m u m f E l d d E S pA S S Ag E n - p ro J E K t S P thomas Macho HU Berlin er im lt musik i t a technischen Ze ihrer tobias robert Klein ZfL a re pro du zier bar keit U filmoder pop music oder » m us ik S Wolfram ette Chemnitz e heinle- a über - & spekulativen Zur r EproduZiEr BA r K Eit Von muSiK Die und mit Ton-Beispielen, SWR 2009 gedichten zur oper Zentrum für literatur- und Kulturforschung Berlin Schoen Ernst · · · · · · · 15.00 P Vertonungen Juni . . . . . . 10.45 AuS dEm A rChi V Sabine Schiller-lerg Münster e . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . … in p a s s a g e n «. Klänge und Töne in der Hauptstadt des 19. Jahrhunderts ? Benjamins Reproduktionsaufsatz und die Künste In Kooperation mit der richard Klein Horben / Bern Noch einmal ||: e w e u n s s m d B t a e c e h rettende oder Kritik. Eine musikphilosophische Re-Lektüre des Disputs zwischen Benjamin und Adorno Carolyn Steinbeck · Gestaltung geht S Sa. den 10.15 9.30 19.00 K l AgE , t r Au Er , opEr Gunnhildur einarsdóttir Matthias engler Kristjana Helgadóttir emmanuelle Bernard Marc tritschler ingólfur Vilhjálmsson Manuel nawri . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sa r a H neMtSoV S mit e . Es spielt das · E n S E m B l E A d A p t E r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HeV er PerelMUter Gil a D r a BinoV itCH K l Angfigur En a und Zur Benjamin-Rezeption im Werk Luigi Nonos Sigrid Weigel ZfL ereS Holz Y o aV Pa S o V S K Y P a 18.30 17.00 Safa Brura trällernde erinnerung Fieber realität als traum Kleines harmonisches labyrinth iib Verlassene orte t o M r o j o P o l l e r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . radau um K. a S M U S t r a U t S C H . . . . . . . . . . . . . . . Das Wachsen im nachhall P e n G Y i n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Mummerehlen aMit GilUtz 13.45 P Danielle Cohen-levinas Paris the m of u s and i c the Benjamin i task walter a n einem S e eintritt: 10 / 6 euro Benja Min Konzert von Klangnetz e.V. im Rahmen eines Komponistenaustauschs Israel-Deutschland unter der Schirmherrschaft des Botschafters des Staates Israel in Deutschland, Seiner Exzellenz Yo R A M B E N -Z E E V denkKlänge B E n JA m i n i n d E r m u S i K d E r g E g E n wA rt » in S t ü c k e n | e| i n| z| e| l| n e n | | DenkKlänge für W a l t e r neue ensemblewerke aus israel und Deutschland zu Walter Benjamins Berliner Kindheit um 1900 a Versuch, ns den d in mi über e musik zu j a n en überB k setzen. e Das Projekt DenkKlänge n für Walter Benjamin 11.45 Carsten jenß Mainz 20.00 K o n Z E r t P asmus trautsch Klangnetz Berlin 9.30 Juni 18.30 r EflE x ionEn dEr KomponiStEn P eli Friedländer Tel Aviv 24. Juni 17.00 16.30 15.00 14.30 Do. Gefördert durch Schützenstraße 18 · 10117 Berlin · tel.: +49 · (0)30 · 20 192 – 173 · Fax: – 154 kommunikation@zfl-berlin.org · www.zfl-berlin.org Direktorin: Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel · Kontakt tobias robert Klein, klein@zfl-berlin.org ZfL_kl.Tag_10_Benjamin_RZ.indd 1 26.05.2010 10:50:20 Uhr Plakat: Carolyn Steinbeck, ausgezeichnet mit dem communication design award 2011 z f l 205 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Sarah Nemtsov Asmus Trautsch Klang und Musik im Werk Walter Benjamins – Benjamin in der Musik 24.–26. Juni 2010 Symposium und Konzert des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin und Klangnetz e. V. in Kooperation mit der Akademie der Künste Berlin Konzert DenkKlänge für Walter Benjamin. Konzert von Klangnetz e. V. Das Ensemble adapter spielt neue Kompositionen von Amit Gilutz, Eres Holz, Yoav Pasovsky, Hever Perelmuter, Gilad Rabinovitch, Sarah Nemtsov, Tom Rojo Poller, Asmus Trautsch und Peng Yin Mit freundlicher Unterstützung von: Botschaft des Staates Israel, Christoph und Stephan Kaske Stiftung, Hauptstadtkulturfonds, Stiftung deutsch-israelisches Zukunftsforum 206 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Sigrid Weigel Uta Kornmeier Symposium Eli Friedländer (Tel Aviv): Colours and Sounds in Benjamin’s „Berlin Childhood around 1900“ Uta Kornmeier (ZfL): Akustisches in der „Berliner Kindheit um 1900“ Asmus Trautsch (Berlin): Über den Versuch, Benjamins Denken in Musik zu übersetzen Sarah Nemtsov/Yoav Pasovsky (Berlin): Anmerkungen zu den einzelnen Stücken Carsten Jenß (Mainz): „In einem tauben Raum“: Welche Musik ist mit Stifters „Nachsommer“ möglich? Mário Vieira de Carvalho (Lissabon): Fragment versus Opus-Werk. Zur Benjamin Rezeption im Werk Luigi Nonos Danielle Cohen-Levinas (Paris): Walter Benjamin and the task of the musician Carsten Jenß (Mainz) und Tobias Robert Klein (ZfL) im Gespräch mit den Komponisten Burkhard Meischein (Berlin): Johann Wilhelm Ritter und seine spekulativen Überlegungen zu Schriftbild und Klangbild Barbara Engh (Leeds): „Klangfiguren“, friendship, memory Sigrid Weigel (ZfL): Die Geburt der Musik aus der Klage Adrian Daub (Stanford): Erotische Akustik: Walter Benjamin geht (nicht) zur Oper Sabine Schiller-Lerg (Münster): Ernst Schoen und seine Vertonungen von Heinle Gedichten (mit Ton-Beispielen, SWR 2009) Wolfram Ette (Chemnitz): Film- oder pop music oder …? Benjamins Reproduktionsaufsatz und die Künste Tobias Robert Klein (ZfL): „Musik in Passagen“. Klänge und Töne in der Hauptstadt des 19. Jahrhunderts Richard Klein (Horben/Bern): Noch einmal: Bewusstmachende oder rettende Kritik. Eine musikphilosophische Re-Lektüre des Disputs zwischen Benjamin und Adorno z f l 207 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Daniel Weidner Bibel und Literatur. Methodische Zugänge und theoretische Perspektiven 8.–10. Juli 2010 Nachwuchstagung in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin Andrea Polaschegg (HU Berlin) und Daniel Weidner (ZfL): Organisation und Einführung Thomas Wortmann (Köln): Perikopen, Prätext, Pretext: Annette von Droste-Hülshoffs „Geistliches Jahr“ Giulia Radaelli (Bielefeld): „Wunder des Unglaubens“? Bibelübersetzung bei Ingeborg Bachmann Andrea Fischer (Kassel): Literarische Rezeption von 2 Sam 11 (David, Batseba und Urija Erzählung) Friedmar Tielker (Potsdam): „Irgendeine Judith, die wir ‚zubegehren‘ …“ – Bibelbezüge als Kontrapunkt bei der narrativen Affektdarstellung Fontanes Robert Buch (Chicago): Untröstlich. Hans Blumenbergs Arbeit an der Passionsgeschichte Elke Dubbels (Berlin): (De-)Figurationen des Messianischen in Hermann Brochs Romantrilogie „Die Schlafwandler“ Nina Irrgang (Erlangen-Nürnberg): Zwischen „Bibel“ und „Literatur“. Das poetologische Konzept des Aristeasbriefes Daniel Fehr (Princeton): Die Vermittlung der Unmittelbarkeit. Zum Vermittlungs geschehen der Johannesapokalypse Katharina Schoppa (Berlin): Poetik der Dissoziation. Trauma als strukturierendes Prinzip im Hohelied Dominik Rößler (Tübingen): Midraschtheorie und Moderne Hermeneutik. Ein Beitrag zum Verständnis von Text und Kommentar am Beispiel des rabbinischen Midrasch zum Hohelied „Shir haShirim Rabba“ Susanne Luther (Mainz): „Lexikon der Bibelhermeneutik“ Franziska Grießer-Birnmeyer (Erlangen-Nürnberg): „Biblische Spuren in der deutsch sprachigen Lyrik nach 1945“ Christine Stridde (München): Selbstmitteilung und Selbstreferenz. Biblische Offen barungsrede in der mystischen Literatur des Mittelalters am Beispiel des ‚Fließenden Lichts der Gottheit‘ Mechthilds von Magdeburg Aleksandra Prica (Zürich): Mittelalterliche Bibelauslegung im Spannungsfeld von Poetik und Exegese. Versuch einer mediologischen Perspektive 208 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Cornelia Wild (München): Einverleibte Affekte. Ökonomie der Leidenschaften bei Angela von Foligno Cornelia Temesvári (Berlin): Bibelspuren. Literarische Kabbala – „Transformationen“ Mimmi Woisnitza (Chicago): Von der Kanzel auf die Bühne. Die hermeneutische Funktion von Einbildung bei Luther und Lessing Ralf Schlechtweg-Jahn (Bayreuth): Hybride Räume. Zur medialen Inszenierung von Typologie in der Armenbibel von 1471 Bernhard Metz (Berlin): Schriftfamilie. Biblische und literarische Texte als Druckwerke Manuel Illi (Erlangen-Nürnberg): „Und Gott chillte“? Einige Überlegungen zu neueren ‚Bibelprojekten‘ aus literaturtheoretischer Perspektive Alexander Dölecke (Münster): Zwischen Wunder und Gesinnungsterrorismus: Bibel übersetzung im Spannungsfeld von Texttreue und Interpretation Tomislav Zelic (Zadar): Zum wissenspoetischen Status der Bibelfakturen in Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ (1929) unter narratologischen und medien-geschichtlichen Gesichtspunkten Dagmar Stöferle (München): Bibel und Bibliothek in Flauberts „Tentation de saint Antoine“ Jadwiga Kita-Huber (Krakau): Theologie, Pastoralpraxis und Literatur. Zu den Vermittlungs- instanzen biblischer Prätexte bei Jean Paul Almut-Barbara Renger (Berlin): Die Umwertung des Judas. Vom verschatteten Verräter zum erleuchteten Vertrauten „Escape to Life“ German Intellectuals in New York Ein Symposium an der New York University in Kooperation mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin 29. September – 2. Oktober 2010 Paul Fleming (NYU): Welcome Sigrid Weigel (ZfL): Hannah Arendt’s bilingual writing Liliane Weissberg (Philadelphia): From Königsberg to Little Rock: Childhood East and West (Hannah Arendt) z f l 209 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Ulrich Baer (NYU): Photographing the World: Hannah Arendt’s Response to Images from the Civil Rights Era Birgit Erdle (Wien): „An unserer Sprache festhalten“: Adorno in N.Y.C. Jacques Lezra (NYU): Adorno’s Monsters Dan Diner (Leipzig): From Weimar Materialism to the Dialectics of Enlightenment: Max Horkheimer Noah Isenberg (New School): Introduction Tony Kaes (Berkeley): Siegfried Kracauer in New York, 1947 Emily Apter (NYU): Auerbach, Translator of the Worldly World: (Welt, Secular, Terrestrial, Planetary…) Rodolphe Gasché (Buffalo): Nature versus history, or the lifeworld according to Karl Löwith Paul North (Yale): The Invention of Seeing: Soma Morgenstern over Central Park Falko Schmieder (ZfL): No place yet. Ernst Bloch’s Utopias in Exile Paul Fleming (NYU): Afterlife. Ernst Kantorowicz Martin Treml (ZfL): Reinventing the Canonical: The Radical Thinking of Jacob Taubes Daniel Weidner (Zfl): „Without knowing America, you cannot say anything valid on democratic politics“. Hermann Broch’s Political Anthropology in New York Michael Jennings (Princeton): Suitable for Classroom Use? Johnson in New York, New York in the Jahrestage Avital Ronell (NYU): Überleben, Weiterleben – and End of Story. Anne-Kathrin Reulecke (ZfL): „Voyage with Don Quixote“? Thomas Mann between European Culture and American Politics Robert Cohen (NYU): Bertolt Brecht in the USA: The Distracted Observer Edward J. Sullivan (NYU): Introduction Andreas Beyer (Paris): Stranger in Paradise. Erwin Panofsky’s expulsion to the academic Parnassus Habitus in Habitat III. Synesthesia and Kinaesthetics 22.–24. Oktober 2010 Konferenz in Kooperation mit Berlin School of Mind and Brain und der KollegForschergruppe „Bildakt und Verkörperung“ an der Humboldt-Universität zu Berlin, organisiert von dem Projekt Emotion and Motion 210 z f l v e r a n s ta lt u ng e n Conference Opening: Sabine Flach/Jan Söffner (ZfL), Horst Bredekamp (Forschergruppe „Bildakt und Verkörperung“), Arno Villringer (School of Mind and Brain) Richard Cytowic (Washington): Illuminating What Is Hidden. The Synaesthete’s Creative Mind Hinderk Emrich (Hannover): The World of Synaesthesia. Subjectivity and the Brain – Constructivity and Synthesis Karl Clausberg (Lüneburg): Scrolled Voices. Synaesthetic Encounters of a Different Kind Sabine Flach (ZfL): Feel the Feeling. Media-Installations as Laboratories of Senses Aikaterini Fotopoulou (London): The Transitional Body. Insights from Anosognosia for Hemiplegia and Somatoparaphrenia Paul K. Cumming (München): Synaesthesia as a Natural Aberration of Sensory Pathways. Evidence from Functional Brain Imaging Studies Art Presentation: Mind Chatter by Kate Hollett (Toronto) Dan Hutto (Hertfordshire): Understanding Synaesthesia, Radically Enactively Caroline Jones (Cambridge, MA): Embodiment and Experience Jörg Fingerhut (Berlin): Sensorimotor Signature, Skill, and Synaesthesia Felix Blankenburg (Berlin): Somatosensory Information Processing Heinz Paetzold (Kassel): Experiencing the Urban Environment in Its Atmospheric Characters Michael Schwab (London): Making Connections. An Artistic Investigation into the Abstract Nature of Inhabited Space Isabelle Moffat (Berlin): Spatial Thoughts: Abstraction, Architecture, Language Gerhard Scharbert (ZfL): „Correspondances“ – Synaesthesia, Senses, and Modernity Wolfgang Ernst (Berlin): The Temporal Gap. On Asymmetries within the So-Called „Audiovisual“ Regime (in Sensory Perception and in Technical Media) Ditte Lyngkær Pedersen (Århus): Why Is Green a Red Word? Jennifer Barker (Atlanta): The Ethics of Synaesthetic Cinema Robin Curtis (Berlin): Learning to Live with Abstraction. Filmic Reception and Sensory Intermodality Sven Spieker (Santa Barbara): Indifferent Affect – On Sensations in Art Jan Söffner (ZfL): Synaesthesias of Reading. Rilke’s Cross-Modalities z f l 211 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Katrin Solhdju (Siegen/Brüssel): Horse-Riding, Bird-Dancing, Dog-Keeping. Isopraxis Inter-Species Stefan Koelsch (Leipzig): Music, Movement, and Congition Gabriele Brandstetter (Berlin): „Listening …“ Kinaesthetic Awareness in Contemporary Dance Wissenstransfer und Netzwerke. Intellektuelle aus Ostmitteleuropa an deutschsprachigen Universitäten 12.–13. November 2010 Workshop, organisiert von Eszter Gantner (Berlin), Stefanie Leuenberger (ETH Zürich) und Daniel Weidner (ZfL) Daniel Weidner (ZfL): Begrüßung, Einleitung Stefanie Leuenberger (Zürich): Ein „hergewehter Asiate“. Jonas Fränkel, Carl Spitteler, C. A. Loosli und die Netzwerke der Germanistik Eszter Gantner (Berlin): Bernát Alexander, der europäische Philosoph in Ungarn. Transfer und Netzwerk in einer „fin de siécle“-Biographie aus dem Habsburg-Reich Stephan Braese (Aachen): Budapest, Heidelberg, Berlin und retour. Georg Lukács’ europäische Passagen Manfred Weinberg (Prag): Prag als Knotenpunkt der europäischen Modernen. Wissens- transfer und Interkulturalität Martin Treml (ZfL): Simone Weil: Religionsphilosophie als Literatur und Stil Katrin Steffen (Lüneburg): Migration und Transfer: Die Wissensräume des Serologen Ludwik Hirszfeld, ca. 1900 –1939 Franziska Thun-Hohenstein (ZfL): Pasternaks nachträglicher literarischer Blick auf seinen Marburg-Aufenthalt Thomas Meyer (Zürich): Netzwerke und Formen ihrer Grenzen. Die Rabbinerseminare in Berlin und Breslau Silvia Marton (Bukarest): Philosophical and Intellectual Roots of Nationalism and Anti-Semitism. Case Studies about the Romanian „Junimea“ Society Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL): Zur Gegengeschichte des akademischen Wissens transfers. Die Rezeption osteuropäischer intellektueller Netzwerke im Berlin der Jahre 1913 bis 1923 212 z f l gastwissenschaftler Foren Forum Begriffsgeschichte organisiert von Ernst Müller (ZfL) und Falko Schmieder (ZfL) 14. Januar 2010 Eva Johach (Berlin/Trier): Metaphernzirkulation. Methodologische Überlegungen zwischen Metaphorologie und Wissenschaftsgeschichte 1. Juli 2010 Alexander Friedrich (Gießen): Metaphorologie der Vernetzung. Begriff und Geschichte einer kulturellen Leitmetapher 9. Dezember 2010 Helge Jordheim (Universität Oslo): Synchronisierung der Welt – Zeit und Raum zwischen Universalhistorie und New Global History ZwischenRäume Gemeinsame Veranstaltungsreihe von: Bauhaus Universität Weimar (Fakultät Medien), Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Organisation: Jutta Müller-Tamm (FU Berlin), Ana Ofak (Weimar), Henning Schmidgen (MPIWG), Joseph Vogl (HU Berlin) und Stefan Willer (ZfL) ZwischenRäume 17: Unterbrechungen 2. Juli 2010 Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL): Bruch, Streit, Krieg. Denkfiguren der Diskontinuität in der deutschen Philosophie- und Wissenschaftsgeschichtsschreibung um 1900 Vera Knolle (Weimar): Gebrochene Kontinuität. Die Insistenz des Bergsonismus Christina Vagt (Weimar): Springende Natur. Heidegger und Heisenberg zur Frage der Technik Max Stadler (MPIWG): Biophysikalisches Doppelleben. Zur (Nicht)Zaesur des Informationsdiskurses z f l 213 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Habilkreis Koordiniert von Hildegard Kernmayer (ZfL) und Stefan Willer (ZfL) 5. Januar 2010 Alexander Nebrig (HU Berlin): Philologie und Poesie zwischen 1910 und 1945 2. Februar 2010 Sladja Blazan (HU Berlin): Ghosts and their Hosts. Ethics and American Literature 1760–1860 20. April 2010 Jörn Münkner (HU Berlin): Die Kunst, dem Feind zu trotzen – Frühneuzeitliche Festungsbautraktate 18. Mai 2010 Esther von der Osten (FU Berlin): (Trans)Figurationen von Armut 15. Juni 2010 Johanna Bohley (FU Berlin): Von Konstellationen und Phasen zu Parabeln und Texten – Abstraktes Erzählen um 1960 13. Juli 2010 Ulrich Krellner (Berlin): Sozioanalyse der Weimarer Klassik 9. November 2010 Jörg Thomas Richter (ZfL): Die Fiktion des demographischen Wandels 7. Dezember 2010 Hans-Joachim Hahn (Universität Leipzig): Konstruktionen des Europäischen – Zugehörigkeit, Abgrenzung und Konversion in deutsch-jüdischer Literatur und Publizistik 214 z f l gastwissenschaftler Gastwissenschaftler Name Herkunftsinstitution Zeitraum Joel Westerdale Steven Wasserstrom Stefanie Leuenberger Giga Zedania Evelyn Adunka Thomas Meyer Gal Hertz Chiann Karen Tsui Maria Ferraz Smith College, Northampton, Massachusetts 01. 01.–31. 12. 2010 Reed College, Portland, Oregon 04. 01.–20. 01. 2010 Universität Fribourg 01. 02.–21. 02. 2010 Ilia Chavchavadze State University, Tbilisi 01. 02.–07. 02. 2010 Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 21. 02.–06. 03. 2010 LMU München 08. 03.–31. 03. 2010 Minerva Center, Tel Aviv 18. 04.–14. 05. 2010 Stanford University 28. 04.–10. 06. 2010 Universidade Federal Fluminense, 03. 05.–31. 07. 2010 Rio de Janeiro Devin Alden Fore Princeton University 03. 05.–30. 09. 2010 Bart Philipsen Universität Leuven, Belgien 03. 05.–17. 05. 2010 Daniel Avorgbedor Ohio State University, Columbus 03. 05.–31. 05. 2010 W. J. T. Mitchell University of Chicago 05. 05.–12. 05. 2010 Caroline Bynum Princeton University 07. 05.–21. 05. 2010 Carlo Ginzburg Scuola Normale Superiore, Pisa 14. 06.–14. 07. 2010 Avital Ronell New York University 14. 06.–03. 07. 2010 Robert Aronowitz University of Pennsylvania 14. 06.–03. 07. 2010 Peter Schäfer Princeton University 24. 06.–22. 07. 2010 Malchaz Toria Ilia Chavchavadze State University, Tbilisi 25. 06.–15. 08. 2010 Dana Hollander McMaster University, Hamilton, Ontario 01. 07.–30. 07. 2011 Christine Zunke Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 05.07.–30. 07. 2010 Michael Hagner Eidgenössischen Technischen Hochschule 12. 07.–30. 07. 2010 Zürich Gerhard Richter University of California, Davis 07. 08.–14. 08. 2010 José M. González García Centro de Ciencias Humanas y Sociales, Madrid 05. 09.–06. 10. 2010 Christoph Schmidt Hebrew University, Jerusalem 12. 09.– 05. 10. 2010 Noémi Földes Budapest 19. 09.–10. 10. 2010 Benjamin Steiniger IFK Internationales Forschungszentrum 01. 10. –30. 06. 2011 Kulturwissenschaften, Wien Volker Hess Charité Universitätsmedizin Berlin 01. 10.–31. 03. 2011 Sinai Rusinek The Hebrew University, Jerusalem 01. 10.–31. 10. 2010 Ethan Taubes New York 01. 10.–31. 12. 2010 Noam Zadoff LMU München 11. 10.–24. 10. 2010 Mirjam Zadoff LMU München 11. 10.–24. 10. 2010 z f l 215 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Name Herkunftsinstitution Zeitraum Tamara Fischmann Fabian Goppelsröder Vahidin Preljevic Michael Gamper Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt Stanford University Universität Sarajevo Universität Zürich 11. 10.–30. 10. 2010 06. 10.–20. 02. 2011 08. 11.–31. 01. 2011 23. 11.–01. 12. 2010 216 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Publikationen und Vorträge Publikationen des ZfL Zeitschrift Trajekte Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Jg. 10 (2010) Nr. 20 Inhalt I. Neues aus Berliner Archiven Archiv und Zukunft. Zwei historische Tonsammlungen Berlins für das Humboldt-Forum, Britta Lange Das verrückte Inventar. Über ver/schränkte Wissensräume im Museum (Daniela Döring) Fortlaufende Modernisierung. Analoge Filmarchive im digitalen Zeitalter, Daniel Meiller II. Archive des ZfL Der Nachlass Jacob Taubes am ZfL. Ein Werkstattbericht nebst einem Schreiben von Jacob Taubes an Carl Schmitt Herbert, Kopp-Oberstebrink/Martin Treml Susan Taubes – Bilder aus dem Archiv, Christina Pareigis III. Fallgeschichten aus der Berliner Wissenschaftsgeschichte Aussicht vom Zettelgebirge. Zur Datenverarbeitung in Alexander von Humboldts Manuskripten der Kosmos-Vorlesungen, Dominik Erdmann/Christian Thomas „Archive für Litteratur!“. Wilhelm Dilthey und die Anfänge der LiteraturarchivGesellschaft in Berlin, Herbert Kopp-Oberstebrink „Ungeklärte Umstände“. Warum der Romanist Max Leopold Wagner 1925 die Berliner Universität verließ, Dirk Naguschewski z f l 217 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Jg. 11 (2010) Nr. 21 Inhalt Innere Werte. Kunst im Röntgenlicht, Uta Kornmeier „Ich sah, und siehe.“ Zur biblischen Prophetie, Daniel Weidner Aussicht ins Unermessliche. Zur poetischen Prognostik, Stefan Willer Idolatrie: Nietzsche, Blake und Poussin, W. J. T. Mitchell „Überall ist Energie.“ Nikola Teslas Entdeckungen und Visionen, Tatjana Petzer Geister-Visionen: Experimentieren – Rivalisieren – Demokratisieren, Katrin Solhdju „Wenn jemand spricht, wird es hell.“ Sehen des Unsichtbaren in Psychoanalyse und Neurowissenschaften, Christine Kirchhoff „Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt …“ Vom Sagen des Unsichtbaren in der literarischen Moderne, Hildegard Kernmayer Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010 Buchveröffentlichungen Reihe Trajekte Christine Blättler (Hg.): Kunst der Serie. Die Serie in den Künsten, München: Fink 2010, 231 S. Sabine Flach, Margarete Vöhringer (Hg.): Ultravision. Zum Wissenschaftsverständnis der Avantgarde, München: Fink 2010, 268 S. Reihe LiteraturForschung Magdalena Marszałek, Sylvia Sasse (Hg.): Geopoetiken. Geographische Entwürfe in den mittel- und osteuropäischen Literaturen, Berlin: Kadmos 2010, 304 S. (Bd. 10) Sigrid Weigel (Hg.): Heine und Freud. Die Enden der Literatur und die Anfänge der Kulturwissenschaft, Berlin: Kadmos 2010, 358 S. (Bd. 7) 218 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Weitere Veröffentlichungen Corina Caduff, Anne-Kathrin Reulecke, Ulrike Vedder (Hg.): Passionen. Objekte – Schauplätze – Denkstile, München: Fink 2010, 337 S. Daniel Weidner (Hg.): Profanes Leben. Walter Benjamins Dialektik der Säkularisierung, Berlin: suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2010, 329 S. Sabine Flach, Daniel Margulies, Jan Söffner (Hg.): Habitus in Habitat I. Emotion and Motion, Bern et al.: Peter Lang 2010, 260 S. Sabine Flach, Jan Söffner (Hg.): Habitus in Habitat II. Other Sides of Cognition, Bern et al.: Peter Lang 2010, 266 S. Editionen Aby Warburg. Werke in einem Band. Auf der Grundlage der Manuskripte und Handexemplare, hg. und kommentiert von Martin Treml, Sigrid Weigel und Perdita Ladwig, Berlin: Suhrkamp 2010, mit Abb., 988 S. Stéphane Mosès: Momentaufnahmen/Instantanés. Deutsch und französisch, hg. von Sigrid Weigel, Berlin: Suhrkamp 2010. Franziska Thun-Hohenstein (Hg.): Warlam Schalamow: Künstler der Schaufel. Erzählungen aus Kolyma 3. Aus dem Russischen von Gabriele Leupold. Mit einem Nachwort von Michail Ryklin, Berlin: Matthes & Seitz 2010, 603 S. Handbuch Ästhetische Grundbegriffe – Studienausgabe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden (6 Bände Wörterbuch von A bis Z, 1 Registerband), hg. von Karlheinz Barck, Martin Fontius, Dieter Schlenstedt, Burkhart Steinwachs, Friedrich Wolfzettel, Stuttgart: Metzler 2010, 6001 S. z f l 219 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Veröffentlichungen der Mitarbeiter 2010 Andronikashvili, Zaal (mit Giorgi Maisuradze): Secularization and Its Vicissitudes in Georgia. In: Identity Studies 2, 2010, S. 3–18. Russophobie als kultureller Mechanismus (georgisch). In: c’xeli šokoladi 62, 2010, S. 70–74. Der freie Raum in der Philosophie Merab Mamardashvilis, Teil 1 (georgisch). In: solidaroba 6, 2010. Moderne als Kampf mit der Ambivalenz. Kritik der Moderne bei Zygmunt Bauman (georgisch). In: Theorien der Moderne, hg. von Giga Zedania, Tbilisi: Ilia-Universitäts-Verlag 2010. Am Un-Ort. The Beatles: Nowhere Man. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 8. Subversive Zweisprachigkeit. Mziuri: Mziuri. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 25. Augsburger, Janis Einklang der Dissonanz. Trys Keturiose: Turėja liepa. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 26. Barck, Karlheinz Erfindung und Passion. Charles Fouriers imaginäre Schauplätze. In: Passionen. Objekte – Schauplätze – Denkstile, hg. von Corina Carduff, Anne-Kathrin Reulecke, Ulrike Vedder, München: Fink 2010, S. 123–134. Le baroque de la banalité. In: La Retraduction, hg. von Robert Kahn, Catriona Seth, Rouen: Publications des universités de Rouen et du Havre 2010, S. 73–85. Ästhetische Grundbegriffe – Studienausgabe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden (6 Bände Wörterbuch von A bis Z, 1 Registerband), hg. von Karlheinz Barck, Martin Fontius, Dieter Schlenstedt, Burkhart Steinwachs, Friedrich Wolfzettel, Stuttgart: Metzler 2010, 6001 S. Berz, Peter (mit Klaus Taschwer): Nachwort. In: Arthur Koestler: Der Krötenküsser. Der Fall des Biologen Paul Kammerer, Wien: Czernin 2010, S. 291–359. 220 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Dehghani, Sasha Visio Dei. Muhammad Iqbal: Das Lied der Tahirih. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 11. Das Martyrium Husayns und seine Folgen. In: Der Nahostkonflikt. Politische, religiöse und theologische Dimensionen, hg. von Dirk Ansorge, Stuttgart: Kohlhammer 2010, S. 197–212. Ertz, Stephanie (mit Ernst Müller): Züküth! Züküth! Nachtigall: Gesang. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 39. [Rez.]: Bernd Franke: Sklaverei und Unfreiheit im Naturrecht des 17. Jahrhunderts, Hildesheim u. a.: Olms 2009. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 58.3, 2010, S. 273–274. Flach, Sabine Hg. mit Daniel Margulies, Jan Söffner: Habitus in Habitat I – Emotion and Motion, Bern u. a.: Peter Lang 2010, 260 S. darin (mit Daniel Margulies, Jan Söffner): Introduction, S. 7–22. darin: On lament, S. 181–207. Hg. mit Jan Söffner: Habitus in Habitat II – Other Sides of Cognition, Bern u. a.: Peter Lang 2010, 265 S. darin (mit Jan Söffner): Introduction, S. 7–16. darin: Twilight Zones, S. 31–49. Hg. mit Margarete Vöhringer: Ultravision. Zum Wissenschaftsverständnis der Avantgarde, München: Fink 2010, 268 S. darin: Expanded Vision. Die Avantgarde als Laboratorium der Wahrnehmung, S. 185–201. Reisen in den Mikroraum. Kunst und Wissenschaft der Avantgarde. In: Dopplereffekt. Bilder in Kunst und Wissenschaft, hg. von Dirk Luckow, Petra Gördüren, Köln: Dumont 2010, S. 89–103. Spiegelverhältnisse. Hans Werner Henze: Phaedra. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 35. Griesecke, Birgit (mit Werner Kogge): Ein Arbeitsprogramm, kein Abgesang. Wittgensteins grammatische Methode als Verfahren experimentellen Denkens. In: In Sprachspiele verstrickt – oder: Wie man der Fliege den Ausweg zeigt: Verflechtungen von Wissen und Können, hg. von Holm Tetens, Stefan Tolksdorf, Berlin: de Gruyter 2010, S. 101–126. z f l 221 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Eröffnungen. The Beatles: Norwegian Wood (This Bird has flown). In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 54. Hackert, Halina (mit Jana Lubasch): Bibliothekarinnenpop. Haunted Love: I want to be a librarian. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 28. Kernmayer, Hildegard (Hg): Schreibweisen. Poetologien 2. Zeitgenössische österreichische Literatur von Frauen, Wien: Milena 2010, 472 S. „Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt“. Vom Sagen des Unsichtbaren in der literarischen Moderne. In: Trajekte 21, 2010, S. 48–51. Die Donau. Johann Strauss: An der schönen blauen Donau. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 3. Wie der Brief ins Feuilleton kam. Gattungspoetologische Überlegungen zu Ludwig Börnes ‚Briefen aus Paris‘. In: Poetik des Briefromans. Medien- und wissensgeschichtliche Perspektiven, hg. von Gideon Stiening, Robert Vellusig, Tübingen: Niemeyer 2010, 25 S. Kilchmann, Esther Der Handschuh. Accessoire der Leidenschaft. In: Passionen. Objekte – Schauplätze – Denkstile, hg. von Corina Caduff, Anne-Kathrin Reulecke, Ulrike Vedder, München: Fink 2010, S. 275–285. Kirchhoff, Christine Affected by the Other. On Emotion in Psychoanalysis. In: Habitus in Habitat I – Emotion and Motion, hg. von Sabine Flach, Daniel Margulies, Jan Söffner, Berlin: Peter Lang, S. 111–119. „Wenn jemand spricht, wird es hell.“ Sehen des Unsichtbaren in Psychoanalyse und Neurowissenschaften. In: Trajekte 21, 2010, S. 45–47. Wozu noch Metapsychologie. In: Journal für Psychologie 18, 2010, www.journal-fuerpsychologie.de/jfp-1-2010-05.html. Finale. Bill Medley & Jennifer Warnes: (I’ve had) The time of my life. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 56. Klein, Tobias Globale Trends, Lokale Traditionen: Prolegomena zu einer Ideengeschichte des ghanaischen Hiplife. In: Musik in urbanen Kulturen – Musik und Gewalt (Berichte aus dem 222 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e ICTM-Nationalkomitee XVIII/XIX), hg. von Marianne Bröcker, Münster: Monsenstein und Vannerdat 2010, S. 141–166. Weinen Machen. Über drei Methoden, sich einer Sefwi-Trauerklage (Südghana) zu nähern. In: Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin – Das Forschungsjahr 2009, Berlin: GWZ-Berlin 2010, S. 53–58. Amsterdam. Gustav Mahler: Das Lied von der Erde. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 5. Hiplife. VIP: Ahomka wo mu. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 21. Fondling breasts and playing guitar: Textual and contextual expressions of a socio-musical conflict in Accra. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (Sonderband Musiktheorie und Musikwissenschaft), http://www.gmth.de/zeitschrift/artikel/589. aspx. [Rez.]: Egbert Kahlke: Das Symphonische Werk Gerhard Frommels, Tutzing: Schneider 2006. In: Die Musikforschung 1, 2009, S. 93–94. Kopp-Oberstebrink, Herbert Mitarbeit an: Aby Warburg. Werke in einem Band. Auf der Grundlage der Manuskripte und Handexemplare, hg. und kommentiert von Perdita Ladwig, Martin Treml, Sigrid Weigel, Berlin: Suhrkamp 2010, 913 S. „Archive für Litteratur!“. Wilhelm Dilthey und die Anfänge der Literaturarchiv-Gesellschaft in Berlin. In: Trajekte 20, 2010, S. 37–45. (mit Martin Treml): Der Nachlass Jacob Taubes am ZfL. Ein Werkstattbericht nebst einem Schreiben von Jacob Taubes an Carl Schmitt. In: Trajekte 20, 2010, S. 16–21. Ohne Worte. Shelley Hirsch: Haiku Lingo. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 42. Kornmeier, Uta Innere Werte. Kunst im Röntgenlicht. In: Trajekte 21, 2010, S. 4–9. Silben singen. Sarah Vaughan: Lullaby of Birdland. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 41. Der letzte Schrei. Orlando Gibbons: The Cries of London. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 44. Labor mit musealem Gegenverkehr. Eine Tübinger Tagung über ausgestellte Wissenschaft. In: FAZ, 14. 4. 2010. z f l 223 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Krüger-Fürhoff, Irmela Marei „Eine Letter aus einer anderen Schriftart“. Zur Poetik zeitgenössischer Transplantationsfiktionen am Beispiel von Ulrike Draesners Gedicht „pflanzstätte (autopilot IV)“ und Sabine Grubers Roman „Über Nacht“. In: Pfropfen, Impfen, Transplantieren, hg. von Uwe Wirth, Berlin: Kadmos 2010, S. 197–202. Schreiben im „Hause der Regel“. Zögling, Commis und Dichter bei Robert Walser. In: Ökonomien der Zurückhaltung. Kulturelles Handeln zwischen Askese und Restriktion, hg. von Barbara Gronau, Alice Lagaay, Bielefeld: Transcript 2010, S. 207–233. Ladwig, Perdita Hg. und kommentiert mit Martin Treml, Sigrid Weigel: Aby Warburg. Werke in einem Band. Auf der Grundlage der Manuskripte und Handexemplare, Berlin: Suhrkamp 2010, 913 S. Das Pfeifen im Wald. Luca Marenzo: Cantiamo dunque. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 32. Lubasch, Jana (mit Halina Hackert): Bibliothekarinnenpop. Haunted Love: I want to be a librarian. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 28. Luckscheiter, Christian Freiheit. Gianna Nannini: Sognami. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 60. Maisuradze, Giorgi Ägyptische „Phantasie“. Freud über „Josef und seine Brüder“ von Thomas Mann. In: Tsakhnagi (Jahrbuch des Institutes für Literaturwissenschaft an der Ilia-Tschawtschawadze-Universität Tbilisi) 3, 2010, S. 101–116. (mit Zaal Andronikashvili): Secularization and Its Vicissitudes in Georgia. In: Identity Studies 2, 2010, S. 3–18. Das „kleine“ und das „große“ Imperium. In: Tskheli shokoladi 66, 2010, S. 98–107. „Die Stimme Gottes und die Stimme des Volkes“. In: Tskheli shokoladi 63, 2010, S. 109–116. Kunst und die „Perversionen“. In: Tskheli shokoladi 61, 2010, S. 100–108. Der verlorene Kontext. In: Tskheli shokoladi 60, 2010, S. 116–122. Die Postsowjetunion oder die verdrängte Vergangenheit. In: Tskheli shokoladi 59, 2010, S. 103–111. 224 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e „Kräftiger betten“. Die Orthodoxie postsowjetischer Zeit. In: Tskheli shokoladi 56, 2010, S. 97–106. The Art is the Message. In: Museum TV Station Guide, Amsterdam 2010, S. 10 –14. Der Geschmack des Todes. Richard Strauss: Ah, ich habe deinen Mund geküsst, Jochanaan. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 58. Marschall, Romy Platonische Liebe. Patrick Cassidy: Vide cor meum. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 57. Meindl, Matthias Gen Osten. Sex Pistols: Anarchy in the UK. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 7. ‚Gerichtsspiel‘ nicht ‚Schauprozess‘: attac-Bankentribunal, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, 9.–11. April 2010. In: Z 82 (Juni), S. 163–165. „Wir arbeiten ja mit Menschen. Das sind nicht Leinwände und Farben. Das ist unglaublich schwer: Interview mit Natal’ja Peršina-Jakimanskaja (Gljuklja) aus der Gruppe Factory of Found Clothes und der Gruppe Chto delat“ (dt./russ.), Novinki, www.novinki.de. „Wir sind in einer anderen Epoche angekommen …“ Ein Interview mit dem Künstler Anatolij Osmolovskij (dt./russ.), Novinki, www.novinki.de. Müller, Ernst Johann Heinrich Lamberts enzyklopädische Semiotik. In: Wissenswelten – Zur Aufklärungsgeschichte historischer Enzyklopädik und Lexikographie, hg. von Robert Charlier, Hannover: Wehrhahn, S. 83–95. Bruno Bauers implizite Ästhetik. Zur posthegelianischen Figur der „Auflösung der Religion in der Kunst“ – mit einem Seitenblick auf Marx. In: Bruno Bauer (1809 –1882). Ein „Partisan des Weltgeistes“?, hg. von Klaus-M. Kodalle, Tilman Reitz, Würzburg: Königshausen & Neumann, S. 165–176. Übertragungen in der Wissenschaftsgeschichte. In: Metapherngeschichten. Perspektiven einer Theorie der Unbegrifflichkeit, hg. von Matthias Kross, Rüdiger Zill, Berlin: Parerga 2010, S. 34–51. Transferences in the concept of information. In: Interdisziplinierung? Zum Wissenstransfer zwischen den Geistes-, Sozial- und Technowissenschaften, hg. von Jutta Weber, Bielefeld: transcript 2010, S. 143–163. z f l 225 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng (mit Stefanie Ertz): Züküth! Züküth! Nachtigall: Gesang. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 39. Müller, Jutta Klassik im Krimi. Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 30. 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In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 9. Wenn Männer weinen. Roy Orbison: Crying. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 49. [Rez.]: Dirk Oschmann: Bewegliche Dichtung. Sprachtheorie und Poetik bei Lessing, Schiller und Kleist, München: Fink 2007. In: Monatshefte für deutschsprachige Literatur und Kultur 102: 1, 2010, S. 87–90. Weigel, Sigrid Hg. und kommentiert mit Perdita Ladwig, Martin Treml: Aby Warburg, Werke in einem Band. Auf der Grundlage der Manuskripte und Handexemplare, Berlin: Suhrkamp 2010, 913 S. darin: Einleitungen, 105 S., Apparat, 206 S. (Hg.): Stéphane Mosès: Momentaufnahmen – Instantanès, Berlin: Suhrkamp 2010, 96 S. darin: Vorwort, S. 5–13. (Hg.): Heinrich Heine und Sigmund Freud. Die Enden der Literatur und die Anfänge der Kulturwissenschaft, Berlin: Kadmos 2010, 358 S. darin: Vorrede, S. 7–10. darin: Zwei jüdische Intellektuelle unter „schlecht getauften Christen“. Zur kulturgeschichtlichen Bedeutung von Götterbildern bei Heine und Freud, S. 123–141. 234 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Treue, Liebe, Eros. Benjamins Lebenswissenschaft. In: DVjSch 4, 2010, S. 580 –596. Between the Philosophy of Religion and Cultural History: Susan Taubes on the Birth of Tragedy and the Negative Theology of Modernity. In: Telos 150, 2010, S. 115–135. Die Phantome der Kulturnation. In: Wiedervorlage: Nationalkultur. Variationen über ein neuralgisches Thema, hg. von Christoph Bartmann, Carola Dürr, Hans-Georg Knopp, Göttingen: Steidl 2010, S. 79–88. Auf der Schwelle von Schöpfung und Weltgericht. In: Profanes Leben. Walter Benjamins Dialektik der Säkularisierung, hg. von Daniel Weidner, Berlin: Suhrkamp 2010, S. 66–94. An der Schwelle von Kultur und Natur. Epigenetik und Evolutionstheorie. In: Evolution in Natur und Kultur (= Humanprojekt 6), hg. von Volker Gerhardt, Julian Nida-Rümelin, Berlin: de Gruyter 2010, S. 103–123. Tosca divina – die Oper der göttlichen Stimme und die Rückkehr der Märtyrerin. In: Tosca. Programmheft der Bayerischen Staatsoper 2010, S. 40–47. ÜberLebensQualität. Kulturwissenschaft und Nachhaltigkeit. In: Glanzlichter der Wissenschaft – Ein Almanach, hg. vom Deutschen Hochschulverband, Saarwellingen: Lucius 2010, S. 153–161. Das schwere Erbe Deiner Väter. Traditionsvergessen in Zeiten der Beschleunigung. In: Der Tagesspiegel, 21. 7. 2010. Willer, Stefan Hg. mit Dirk Naguschewski: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), Berlin: ZfL 2010. darin: Weltweit. Status Quo: Rockin’ All over the World, Text 22. darin: Selbstaufgabe. Giuseppe Verdi: Possente amor mi chiama, Text 59. „Imitation of similar beings“: Social mimesis as an argument in evolutionary theory around 1900. In: History and Philosophy of the Life Sciences 31, 2009, S. 201–214. Aussicht ins Unermessliche. Zur poetischen Prognostik. In: Trajekte 21, 2010, S. 11–19. Der Stimmenbeschwörer. Über den Erzähler Georg Klein. In: Merkur 734, 2010, S. 624–629. Nachhaltige Zukunft. Kommende Generationen und ihr kulturelles Erbe. In: Zukunftswissen. Prognosen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im 20. und 21. Jahrhundert, hg. von Heinrich Hartmann, Jakob Vogel, Frankfurt a. M.: Campus 2010, S. 267–283. Philologische Liebhabereien. In: Dilettantismus als Beruf. Wissenschaft und Kultur im Spannungsfeld Experte – Laie, hg. von Safia Azzouni, Uwe Wirth, Berlin: Kadmos 2010, S. 31–45. Das Erbe dichten: Rudolf Borchardt. In: Antike – Lyrik – Heute. Griechisch-römisches Altertum in Gedichten von der Moderne bis zur Gegenwart, hg. von Kai Bremer, Stefan Elit, Friederike Reents, Remscheid: Gardez 2010, S. 89–105. „Epigenesis“ in Epigenetics: Scientific Knowledge, Concepts, and Words. In: The Hereditary Hourglass. Genetics and Epigenetics, 1868–2000, hg. von Ana Barahona, Edna Suarez Díaz, z f l 235 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Hans-Jörg Rheinberger, Berlin: Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (Preprint 392), S. 13–21. Kreuzwege des Philologen. Über die Möglichkeit und Unmöglichkeit philologischer experimenta crucis. In: Konjektur und Krux, hg. von Anne Bohnenkamp, Kai Bremer, Uwe Wirth u. a., Göttingen: Wallstein 2010, S. 142–154. Die Wiederkehr der Merowinger. Heimito von Doderers Roman über eine „totale Familie“. In: Deutsche Familienromane. Literarische Genealogien und internationaler Kontext, hg. von Simone Costagli, Matteo Galli, München: Fink 2010, S. 59–70. Winckler, Barbara Hg. mit Sebastian Domsch, Annegret Heitmann, Irmela Hijiya-Kirschnereit, Wolfgang Kissel, Thomas Klinker: Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur (KLfG), München: edition text + kritik 2010, 80. Nachlieferung ca. 220 S., 81. Nachlieferung 188 S., 82. Nachlieferung 204 S. Hg. mit Angelika Neuwirth, Andreas Pflitsch: Arabic Literature – Postmodern Perspectives, London u. a.: Saqi 2010, 505 S. darin: Gender Transgressions – Introduction, S. 361–368. darin: Androgyny as Metaphor. Hoda Barakat and The Stone of Laughter, S. 382–396. darin: On Writing in the ‚Language of the Enemy‘. Assia Djebar and the Buried Voices of Algerian History, S. 429–443. Androgynie – Ambivalenz – Subversion. Geschlechtertransgressionen in zwei Romanen von Nadjwā und Hudā Barakāt (Libanon). In: Gender im Blick. Geschlechterforschung in den Geschichts- und Kulturwissenschaften, hg. von Karin Gludovatz, Anja MiddelbeckVarwick, Frankfurt a. M.: Peter Lang 2010, S. 129–146. Vorträge Andronikashvili, Zaal The Autochthone Order. Symposium: The Balkans and The Caucasus. Parallel processes on the opposite sides of the Black Sea. Past, present, and prospects. New Europe College – Institute for Advanced Study, Bukarest, 12./13. 4. 2010 Der Freie Raum in der Philosophie Merab Mamardashvilis (russisch). Tagung: Merab Mamardashvili. Ein Beitrag zur Entwicklung der Philosophie und Kultur, Institut für Philosophie der AdW der Russischen Föderation, Moskau, 11. 12. 2010 Berz, Peter Die Biologie des nicht-euklidischen Raums. Vortrag, Institutskolloquium, Philosophisches Institut der Universität Wien, 13. 1. 2010 Die Metaphysik der Spatzen. Vortragsabend zusammen mit Helmut Hoege, Galerie „Morgenvogel Real Estate“ (Maria-Leena Räihälä), Berlin, 24. 4. 2010 236 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e The Head and in Frontal Attack on a German Philosopher. Sprachnäherung versus Sprachnähe: Shannon und Heidegger. Symposium: Claude Shannon und die Medien. Museum für Kommunikation Berlin, 2. 6. 2010 Die Identität der Amoeben. Symposion: Im Netz der Eindeutigkeiten. Unbestimmte Figuren und die Irritation von Identität, Depot/Wien, Institut für Wissenschaft und Kunst, 25. 6. 2010 Biologie des Imaginären. Vortrag, 33. Internationales Wittgenstein Symposium: Bild und Bildlichkeit in Philosophie, Wissenschaft und Kunst, Österreichische Ludwig Wittgenstein Gesellschaft, Kirchberg am Wechsel, 12. 8. 2010 Die Biologien der Psychoanalyse. Freud Ferenczi Balint. Weismann Boelsche Meisenheimer. Tagung: Milieu-Biologie. Ein Wiener Denkstil?, Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien, 11. 11. 2010 Flach, Sabine Die eigentliche Tätigkeit. Wie Kunst Wissen schafft – Bruce Nauman. Gastvortrag, FU Berlin, April 2010 Imagination and Digitalization. Gastvortrag, University of Riga, Juni 2010 „Die biegsame, lebendige Atmosphäre des ‚und‘ …“ – Avantgardekunst als Laboratorium der Wahrnehmung. Gastvortrag, Universität Tübingen, September 2010 Kavvadias, Anna Helden in der DDR und Ostmitteleuropa. Genese – Funktion – Nachleben. Workshop: Helden erforschen, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Center for Interdisciplinary Memory Research, 17./18. 11. 2010 Kernmayer, Hildegard Mit den stummen Dingen sprechen. Objekt-Institutionen in Rainer Maria Rilkes ‚Dinggedichten‘. Tagung: Offene Objekte, IKKM Bauhaus-Universität Weimar, 27. 4. 2010 ‚Narrative‘ der Wahrnehmung? Rhetorische Strategien und narrative Verfahren philosophischer, naturwissenschaftlicher und literarischer Wissensordnungen, Tagung: Kultur – Wissen – Narration. Perspektiven transdisziplinärer Erzählforschung für die Kulturwissenschaften, Universität Graz, 25. 6. 2010 Klein, Tobias Atemkrise(n). Marginalien über den „Geist“ in der Musik. Atelier WissensKünste – Atem als Ausdrucksgebärde, ZHdK Zürich, 11. 2. 2010 The Intentions of Tradition: (Inter)national Consciousness and the Early Historiography of Music in West Africa. Tagung: The Musicological Society of Japan. International Forum for Young Musicologists, Keio University, Yokohama, 16. 5. 2010 z f l 237 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng „As for Accra I can’t even mention all the places“ – Music, Nationalism and the urbanization of „traditional culture“ in Ghana. Tagung: Cities and Nationalisms, University of London, Institute of Historical Research, 18. 6. 2010 „Singing with the Hands“ – Curt Sachs and the Contemporary Relevance of Ancient Egyptian Chironomy. Tagung: Evolution, Brain and Linguistic Structures: 4th Conference of the International Society for Gesture Studies, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, 26. 7. 2010 Kopp-Oberstebrink, Herbert The Birth of Kulturwissenschaften from the Encounter of Anthropology and Cultural Philosophy. Aby Warburg’s Lectures on Indian Rituals. Tagung: Aby Warburg’s survivance. Meaning and Destiny of a Critical Iconology, Université Michel de Montaigne – Bordeaux 3, Ecole des Hautes Etudes, CAPC de Bordeaux, Institut National d’Histoire de l’Art, Centre Allemand d’Histoire de l’art, École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris, 18. 11. 2010 Kornmeier, Uta (mit Gaby Hartel): SFX and the City. The Perception of Urban Ambient Sound in London. 9. Blankensee-Colloquium: Hearing Modern History. Auditory cultures in the 19th and 20th Century, Kooperationsfonds des Berliner Wissenschaftskollegs, 19. 6. 2010 Maisuradze, Giorgi Politische Theologie: Geschichte des Begriffs. Gastvortrag, Ilia-TschawtachawadzeUniversität Tbilisi, 28. 9. 2010 Die historischen Kontexte der Politischen Theologie. Gastvortrag, Ilia-Tschawtachawadze-Universität Tbilisi, 1. 10. 2010 Säkularisierung und die „Politischen Religionen“. Gastvortrag, Ilia-TschawtachawadzeUniversität Tbilisi, 7. 10. 2010 Politische Theologie im mittelalterlichen Georgien und die Probleme der Säkularisierung. Gastvortrag, Ilia-Tschawtachawadze-Universität Tbilisi, 11. 10. 2010 Einige politische Metaphern in der Philosophie von Mamardaschwili. Tagung: Merab Mamardaschwili: Beitrag in der Entwicklung der Philosophie und Kultur, Institut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften Russlands, Moskau, 11. 12. 2010 Naguschewski, Dirk Bringing Carmen to Dakar: On the Question of Homosexuality in Africa. NeMLA 2010 Convention, Montreal, Quebec, 8.–11. 4. 2010 Zwischen Poesie und Pornografie. Filme am Rande des queeren französischen Kinos. Gastvortrag, Universität Innsbruck, 10. 5. 2010 Re-Situating South African Cinema in Africa. Gastvortrag, WWU Münster, 8. 6. 2010 238 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Pareigis, Christina Nutele Friedmans seltsam unpersönlich korrektes Hochdeutsch. Zum Verhältnis zweier Ordnungen des Verstehens in den Schriften Klara Blums. XII. Kongress der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) „Vielheit und Einheit der Germanistik weltweit“, Warschau, 3. 8. 2010 Petzer, Tatjana Machtzentralen und Ödräume. Geo-kulturelle Verwerfungen auf Jugoslawiens „Drittem Weg“. Arbeitsgespräche des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz, Universität Konstanz, 20. 5. 2010 Figures of unity. The impact of integrative models on the organization of the Balkans. ICCEES VIII World Congress: Eurasia. Prospects for Wider Cooperation, Swedish Society for the Study of Russia, Central and East Europe, and Central Asia, Stockholm, 29. 7. 2010 Pflitsch, Andreas ‚I can’t bear not to be contemporary‘. The Ambivalence of Modernity in the Works of Rashid al-Daif. Gastvortrag, Orient-Institut Beirut (Libanon), 22. 3. 2010 Vom kämpferischen Pathos zur leiseren Wut. Krieg und Frieden in der palästinensischen Literatur. 50. Literaturtagung des Instituts für Österreichkunde, Hippolyt-Haus, St. Pölten, 1. 11. 2010 Porath, Erik Vom Ausmalen des Gedächtnisses. Vortrag zur Ausstellung „BilderBuchTage“ im Rahmen von 48 Stunden Neukölln, Kunstraum Art Uhr, Berlin, 25. 6. 2010 Gestures Producing Art: Some Remarks on Expressive Movements as Elements of Aesthetics of Production in Fiedler and Musil. 4th Conference of the International Society for Gesture Studies: Gesture – Evolution, Brain, and Linguistic Structures, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, 26. 7. 2010 Mass, Media, and the Public. Kongress der International Society for Conceptual History, Russian State University for the Humanities, Moskau, 17. 9. 2010 Zeiten des Erwachens – in Klinik, Wissenschaft und Film. Wissenschaftsgeschichtliche Anmerkungen zu Oliver Sacks „Awakenings“. Scheintod, Tiefschlaf, Koma. Eine Faszinationsgeschichte, Filmreihe im Kino Arsenal am Potsdamer Platz, HumboldtUniversität zu Berlin, 23. 11. 2010 Reulecke, Anne-Kathrin Johann Bartholomäus Beringers „Lithographiae Wirceburgensis“ (1726) und die Würzburger Lügensteine. Ringvorlesung: Fehler und Fälschung – Zu Phänomen und Funktion des Unwahren in den Wissenschaften, Zentrum für Wissenschaftstheorie (ZfW), Münster, 15. 6. 2010 z f l 239 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng „Von den Briefen kommt es her“. Theodor Fontanes literarische Mediologie. Einzelvortrag, Fakultät I, Geisteswissenschaften der Technischen Universität Berlin, 14. 7. 2010 Plagiarism in Modern Literature. Gastvortrag, Department of Germanic Languages and Literatures, University of Virginia, Charlottesville, USA, 17. 9. 2010 Einfluss und Plagiat in Tagebüchern Franz Kafkas. Ringvorlesung des Department of German and Romance Languages and Literatures, The Johns Hopkins University, Baltimore, USA, 21. 10. 2010 Scharbert, Gerhard Materiality and Modernity. TEXTURES, 6th European Meeting of the Society for Literature, Science, and the Arts, Universität Riga, Lettland, 17. 6. 2010 Le Scaphandre et le Papillon. Scheintod, Tiefschlaf, Koma. Eine Faszinationsgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin, 14. 12. 2010 Schlie, Heike Leitung des Workshops: Space and Place. The loci sancti in the Perspective of Early Netherlandish Painting. Kongress der Historians of Netherlandish Art, Amsterdam, 29. 5. 2010 Panel: Aesthetics and Religion in Early Modern Germany: A Reconceptualization. Kongress der Renaissance Society of America, Venedig, 9. 4. 2010 The Schneeberg case. Staging a Lutheran painting as cult image in a baroque altarpiece. HISBA-Conference, Liverpool, 13. 5. 2010 Wandlungen. Die Cranach’sche Umdeutung des Klappretabels in Schneeberg. Tagung: Cranach in neuem Licht. Der Cranach-Altar der St. Wolfgangskirche zu Schneeberg, Westsächsische Hochschule Zwickau, 5. 6. 2010 Das erste Flügelretabel der Reformation: Lucas Cranach der Ältere und die Wandlungen eines sakramentalen Bildsystems. Tagung: Bilder am Altar, Universität zu Köln, 17. 7. 2010 Affektdarstellung und Affektübertragung durch das spätmittelalterliche Bild. Tagung: Gestaltete Gefühle. Strategie, Transformation und Rezeption von Emotionen im Mittelalter, Goethe-Universität Frankfurt am Main, 22. 10. 2010 Schmieder, Falko Der Umbruch der Philosophie im 19. Jahrhundert: Für eine neue Lektüre der „Thesen über Feuerbach“ und der „Deutschen Ideologie“. Gastvortrag, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 4. 1. 2010 Vom Ornament der Masse zur Modularisierung des Wissens. Bausteine für eine Konzeptgeschichte von Normierungsverfahren. Tagung: Protokoll und Modul als Kulturtechniken, IKKM – Internationales Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie, Weimar, 22. 5. 2010 240 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Die Zeit des Überlebens. Konferenz: Über Leben im Umbruch, Collegium Hungaricum Berlin, 5. 6. 2010 On the Concept of the „Survival of the Fittest“. Conference: Conceptual History: Concepts, Metaphors and Discourses, The 13th Annual Conference on the History of Concepts, Russian State University for the Humanities (RGGU), Moskau, 18. 9. 2010 On the Conceptual History of Survival and Sustainability. Gastvortrag, Department of German, Scandinavian & Dutch, University of Minnesota, Minneapolis, 5. 10. 2010 Söffner, Jan Witnessing the Hereafter. Dante’s Commedia. Gastvortrag, Hunter College, New York, 15. 4. 2010 What Was a Muse in the Middle Ages. Gastvortrag, Loyola University, Chicago, 19. 4. 2010 Enactive Criticism. Gastvortrag, University of Central Florida, Orlando, 22. 4. 2010 Thun-Hohenstein, Franziska „Das Atmen fällt mir immer schwerer.“ Tagebuchschreiben in der Stalin-Zeit. Gastvortrag, New York University, German Department, 13. 4. 2010 Remembering the Gulag: Varlam Shalamov’s Poetics of Memory. Gastvortrag, Stanford University, German Department/Center for Contemporary Europe, 18. 5. 2010 Poetik der Unerbittlichkeit. Warlam Schalamows Erzählungen aus Kolyma. Vortrag/ Lesung (mit Gabriele Leupold), Stiftung Berliner Mauer, Berlin, 25. 8. 2010 Treml, Martin Der Familienroman des Mythos. Freud und die Heroen Griechenlands, Israels, Roms. Konferenz: Nähe Verbot Ordnung. Genealogie im Umbruch, Sigmund Freud Museum Wien, März 2010 Jacob Taubes in Jerusalem. Gastvortrag, LMU München, Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur, April 2010 Moriah, Golgatha, Mekka – Zu den Opfertopoi der westlichen Religionen. Workshop: Vom rituellen zum moralischen Opfer, Exzellenzcluster Topoi/CSG-II Berlin– Weimar–Darmstadt, Mai 2010 Aby Warburg and the German-Jewish Legacy. Workshop: Mobility and Jewish Studies, University of Michigan Ann Arbor, Department of Comparative Literature, September 2010 Jacob Taubes, Carl Schmitt and the Dialectics of Secularization. Just Theory Lecture Series, SUNY Buffalo, Department of Comparative Literature, September 2010 On the Dialectics of Secularization: The Cases of Jacob Taubes and Carl Schmitt. Gastvortrag, University of Pittsburgh, Humanities Center, September 2010 David-Goliath-Darstellungen. Das Erbe Caravaggios. Symposium: Guilt, Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ Bonn, November 2010 z f l 241 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Sacrifice, Martyrdom and the „Nachleben“ of Religion. Jahrestagung: Modes and Models of Religious Attraction, Käte Hamburger Kolleg „Dynamics in the History of Religions between Asia and Europe“ Bochum, November 2010 The „unceased heritage of mankind“: Warburg and the Survivance of the Jewish Tradition. Symposium: Aby Warburg’s Survivance. Meaning and Destiny of a Critical Iconology, École Nationale Supérieure des Beaux-Arts Paris, November 2010 Aby Warburgs Mnemosyne-Atlas. Workshop: ‚Pathosformeln‘ Reconsidered – Warburg’s Writings as Foundational Texts for a Science of Emotions?, Cluster „Languages of Emotion“ FU Berlin, Dezember 2010 Vöhringer, Margarete Figura serpentinata – Überlegungen zu einer Linie in der Kunst. Workshop: Die Erkenntniskraft der Linie, Universität Potsdam, 19. 2. 2010 The new psychotechnical man. Perception experiments and movement control in early Soviet Architecture. Tagung: Images of the Body in Architecture. Anthropology and Built Space, Internationale Bauakademie Berlin, 16. 4. 2010 What does the physiological reflex have to do with art, media and politics? 13th Annual Conference of the History of Political and Social Concepts Group (HPSCG), Russian State University for the Humanities (RGGU), Moskau, 17. 9. 2010 Praktiken in Kunst und Wissenschaft. Ringvorlesung, TU Berlin, 3. 11. 2010 Praktiken in Kunst und Wissenschaft. Ringvorlesung, Kunsthochschule für Medien Köln, 11. 11. 2010 Weidner, Daniel Massenwahn und irdisch absolutes: Hermann Broch, Nihilismus und Politik. Tagung: Europa in Israel – Israel in Europa, Europäische Akademie Berlin, 16. 2. 2010 Reading Images, Printing Voices. Simulation of Media and Epistemic Reflection in German Baroque Literature. Tagung: Cultures of Communication, Theologies of Media in Early Modern Europe, University of California, Los Angeles, 6. 3. 2010 The Value of Values: Theory of Culture Between Economics and Religion Around 1900. Symposium: The Market and Monotheism, Virginia Tech, Blacksburg, 16. 3. 2010 Himmelskarten und Erdkarten. Gott und der Romanautor bei Fielding und Jean Paul. Tagung: Autorschaft. Stile, Ikonen, Institutionen, Universität Münster, 20. 4. 2010 Dolmetschen, Verirren, Verschwinden. Übersetzbarkeit der Literatur bei Terezia Mora. Vortragsreihe Transfer, Universität Budapest, 3. 5. 2010 The Political Theology of Ethical Monotheism. Tagung: The Theological Turn. Scripture and current Philosophy, The Van Leer Institute Jerusalem, 24. 5. 2010 Secularization as Myth, Metaphor, and Allegory. The Case of Hermann Broch. Workshop: Ideas of Secularization in Transatlantic Perspective, Stanford University, 4. 6. 2010 242 z f l p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Fingierte Authentizität und Authentische Fiktion. Autofiktion bei Uwe Johnson und Walter Kempowksi. Tagung der Internationalen Vereinigung der Germanistik, Universität Warschau, 3. 8. 2010 Medienverbund und Medienskepsis in G. P. Harsdörffers „Seelewig“. Tagung der Internationalen Vereinigung der Germanistik, Universität Warschau, 5. 8. 2010 Wie wir säkular geworden sind, oder: Können wir die Religion vergessen? Tagung: Orte und Bedeutung des Religiösen in der Kultur der Gegenwart, Romainmôitier, 2. 9. 2010 Zettelkasten, Photoalbum, Archiv: Gedächtnisraum und Erzähltopographie bei Walter Kempowski. Deutscher Germanistentag 2010, Universität Freiburg, 20. 9. 2010 Glauben, Wissen, Verstehen. Der Streit um das Bibelwissen um 1800. Tagung: Wissen von Religionen, Universität Erfurt, 25. 9. 2010 Max Wiener: Religionsgeschichte und „Wesen“ des Judentums. Workshop: Wissenschaft und Religion. Perspektiven in der jüdischen Moderne, ETH Zürich, 30. 10. 2010 Buch im Buch und Buch der Bücher. Das Deuteronomium als Modell biblischer Textualität. Vortrag: Universität Greifswald, 16. 12. 2010 Weigel, Sigrid Einführung zur Mosse Lecture von Yoko Tawada: Berlin und Tokyo. HU Berlin, 21. 1. 2010 Das leere Grab der Kulturnation. Abendvortrag: Stadtschloss Weimar, Klassik Stiftung Weimar, 12. 2. 2010 Zemlinsky’s Traumgörge – a Post-Wagnerian Pentecost Play, or: On the Emergence of a Pogrom from the Midst of a Christian Community. Tagung: Recovered Voices. Staging Suppressed Opera of the Early 20th Century. UCLA/Orel Foundation Los Angeles, 7. 4. 2010 Testis. Between Afterlife and Survival. Symposium: Témoignage et Survivance, Musée international de la Croix-Rouge et du Croissant-Rouge, Genf, 30. 4. 2010 The Messianic and the Secular in Walter Benjamin, Vortrag in der Reihe „The End of Secular Utopia“, Sussex University, London, 12. 5. 2010 Erbschaft und Entstellung – Religionsgeschichte und Psychoanalyse. Symposium: Die Psychoanalyse in talmudischen Textlandschaften. Ein Symposium über jüdische Signaturen psychoanalytischen Denkens, International Psychoanalytic University Berlin, 10. 7. 2010 Dialog und Korrespondenzen. Einführungsvortrag zur Veranstaltung „Ingeborg Bachmann und Hans Werner Henze“ in der Reihe „Wahlverwandtschaften – Literatur und Musik“, Tonhalle Zürich, Literaturhaus Zürich, 31. 10. 2010 Willer, Stefan Familien-Stifter. Tagung: Die biologische Vorgeschichte des Menschen. Individuum, Familie, Nation, Gattung. Kulturwissenschaftliches Institut Essen, 4. 3. 2010 Gewimmel, Gestalt, Gesetz. Goethes Metamorphosenlehre. Gastvortrag, Université de Genève, Departement für deutsche Sprache und Literatur, 26. 4. 2010 z f l 243 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Urwort. Ringvorlesung: Urworte, Ludwig-Maximilians-Universität München, Forschergruppe „Anfänge (in) der Moderne“, 28. 4. 2010 Vom Wissen und Nicht-Wissen der Zukunft. Literatur und Prognostik. Ringvorlesung: Wissensordnungen, FU Berlin, Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, 8. 6. 2010 „Wat macht dich da satt“. Zur Kultur des alltäglichen Essens. Ausstellung: „Satt? Kochen, Essen, Reden“, Museum für Kommunikation Berlin, 29. 6. 2010 New Perspectives on Cultural Heritage: Anastylosis and Anastasis. Gastvortrag, Universidad Nacional Autónoma de México, Instituto de Investigaciones Sociales, 18. 8. 2010 The Concept of Generation between Life Science and Politics. Tagung: Conceptual History: Concepts, Metaphors and Discourses (13th Annual Conference of the History of Political and Social Concepts Group), Russian State University of the Humanities, Moskau, 17. 9. 2010 Vom Nicht-Wissen der Zukunft. Literatur und Prognostik 1750 –1930. Tagung: Literatur und Nicht-Wissen. Historische Konstellationen in Literatur und Wissenschaft, 1750–1930, ETH Zürich, 7. 10. 2010 Philologie und Urheberrecht, 1837–1867. Tagung: Philologie als Literatur- und Rechtswissenschaft. Germanistik und Romanistik 1770 –1870, Universität Münster, Institut für Germanistik, 10. 12. 2010 Winckler, Barbara ‚Tradition‘ and ‚Innovation‘ in Shidyāq’s „al-Sāq ‚alā l-sāq“ und ‚Picking the Fruits of Science Month after Month‘. Re-Writing Traditional Forms of Knowledge Transfer in Journalistic Articles of the nahda period. Workshop: Change through Tradition. The Role of Tradition in the Transformation of Knowledge in the Nineteenth Century Levant, Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin, in Kooperation mit dem geplanten SFB „Transfer and Episteme“ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), 26. 2. 2010 Majnun Layla in modern Lebanon. Madness between lovesickness and mystical experience in Huda Barakat’s Ahl al-hawa. 9. Tagung der European Association for Modern Arabic Literature (EURAMAL): Desire, Pleasure and the Taboo. New Voices and Freedom of Expression in Contemporary Arabic Literature, Sapienza – Università di Roma, 18. 6. 2010 ‚Klassisch‘ oder ‚modern‘? Gegenläufige Lesarten ausgewählter Aspekte in Ahmad Fāris aš-Shidyāq’s al-Sāq ‚alā l-sāq. 31. Deutscher Orientalistentag, Philipps-Universität Marburg, 23. 9. 2010 244 z f l l e h rv e r a n s ta lt u ng e n Lehrveranstaltungen Dozent/in Titel der Lehrveranstaltung Peter Berz > Die Realität als Prinzip > Jacques Monods Naturphilosophie. Ihre Geneaologien, ihre Wirkungen > Lacans Maschinen II. Eine Einführung in die Technikgeschichte > African Music – A Social and Tobias Klein Intellectual History > Avantgarde/Arrièregarde der Südslaven Tatjana Petzer Margarete Vöhringer > Kulturtechniken des Auges > Praktiken des Sehens > Latour, Kultur, Natur Stefan Willer > Literatur und Wissen im 19. Jahrhundert > Geistliche Lyrik im 17. und 18. Jahrhundert > Kinder und Kindheit in der Literatur des 19. Jahrhunderts > Arno Schmidt > Literarische Neuerscheinungen und Literaturkritik > Geschichte und Literatur – Einführung Barbara Winckler in die moderne arabische Literatur > Die Zukunft des Menschen. Utopien Benjamin Bühler und Dystopien von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart Tobias Klein > Reproduzierte Musik in der ersten (mit Burkhard Meischein) Hälfte des 20. Jahrhunderts Ernst Müller > Metapherntheorien Tatjana Petzer > Wissen-Technik-Glaube in der serbisch/ kroatisch/bosnischen Belletristik Hochschule Semester U Wien U Wien SoSe 2010 SoSe 2010 U Wien SoSe 2010 HU Berlin SoSe 2010 U Zürich Bauhaus U Weimar Bauhaus U Weimar Bauhaus U Weimar HU Berlin SoSe 2010 SoSe 2010 HU Berlin SoSe 2010 HU Berlin SoSe 2010 HU Berlin HU Berlin SoSe 2010 SoSe 2010 FU Berlin SoSe 2010 U Konstanz WS 10/11 HU Berlin WS 10/11 HU Berlin U Zürich WS 10/11 WS 10/11 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 z f l 245 z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng Dozent/in Anne-Kathrin Reulecke Falko Schmieder Franziska Thun-Hohenstein (mit Susanne Frank) Daniel Weidner Babara Winckler 246 z f l Titel der Lehrveranstaltung Hochschule Semester >Graduate-Course: Between Image and Text – Intermediality in the 18th and 20th Centuries (Lessing, Goethe, Heinse, P. Weiss, P. Handke) >Undergraduate-Course: „Close Reading: Thomas Mann’s Short Prose“ U Virginia, WS 10/11 Charlottesville, Virginia, USA >Hauptwerke der deutschen Literatur um 1800 >Einführung in modernes Erzählen – Theorie und ihre didaktische Vermittlung: Uwe Johnson, Jahrestage Bd. 1 >Bibel und Literatur – Bibel als Literatur Walter Benjamins Medientheorie >Presse und neue Öffentlichkeiten im arabischen ‚langen 19. Jahrhundert‘ J. L. U Gießen WS 10/11 J. L. U Gießen WS 10/11 J. L. U Gießen J. L. U Gießen FU Berlin WS 10/11 WS 10/11 WS 10/11 U Virginia, WS 10/11 Charlottesville, Virginia, USA Jefferson >Workshop für Doktoranden: 12. 2010 „Intermediality between Literature and Fellows Center, Film – Film Adaptations of Franz Kafka’s Charlottesville, Virginia, USA Novels“ FU Berlin WS 10/11 >Vom Überleben berichten. Zur politischen Kommunikation von Extremerfahrungen HU Berlin WS 10/11 >Fiktion als Dokument Zentrum Moderner Orient Prof. Dr. Ulrike Freitag Direktorin des Zentrums Moderner Orient Professorin an der Freien Universität Berlin Kirchweg 33, 14129 Berlin Telefon: +49 (0)30. 80 307 0 Telefax: +49 (0)30. 80 307 210 e-mail: zmo@rz.hu-berlin.de internet: http://www.zmo.de fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r Dr. M. Janson Prof. W. Ende T. Krüger Dr. S. Hegasy Prof. K. Kreiser Forschungsprofil und Mitarbeiter 2010 war das ZMO wieder intensiv in den Bereichen Forschung und Öffentlichkeitsarbeit tätig; es wurden mehrere große Publikationen veröffentlicht und zahlreiche Konferenzen besucht. Das ZMO arbeitet derzeit an der Festigung der Programm- und Projektarbeit und sucht gleichzeitig zukünftige Wege zu eröffnen. Außerdem hat das ZMO erfolgreich weitere Förderanträge gestellt, die das bestehende Programm entsprechend ergänzen. In Bezug auf die programmatische Entwicklung erfolgte eine geografische Erweiterung auf Zentralasien als neue Forschungsregion. Dies erlaubt den Forschern, ihren vergleichenden Blick zu erweitern und ein Gebiet einzubeziehen, das viele Eigenschaften mit den Regionen teilt, zu denen bereits am ZMO geforscht wird. Innerhalb dieses neuen regionalen Fokus arbeiten drei Wissenschaftlerinnen, Dr. Dina Wilkowsky, die muslimische debate societies in Kasachstan untersucht, Dr. des. Sophie Roche, deren Forschung sich mit militanten tadschikischen Jugendlichen unter dem Einfluss islamistischer Texte beschäftigt, und Dr. Jeanne Féaux de la Croix, die an einem Projekt über das rivalisierende Wissen zum Pastoralismus in verschiedenen Generationen Kirgistans arbeitet. Im Oktober 2010 wurde in diesem Zusammenhang eine neue Vorlesungsreihe Islam and Society in Central Asia (Konzept: Dr. Dina Wilkowsky) initiiert, die sich zum Ziel setzt, die Region Zentralasien als ein weiteres bedeutendes Forschungsgebiet innerhalb des ZMO-Programms Muslim Worlds – World of Islam? vorzustellen. Zu diesem Zweck werden neben Forschern auch Politiker Vorträge halten. Lokale Akteure sollen Gelegenheit erhalten, Problematiken aus ihrer Sicht zu schildern. Die Reihe ermöglicht weiterhin einen Austausch von Ideen und Meinungen, die in der Region kursieren, und trägt gleichzeitig zur ZMO-Debatte um die Vielfalt der vom Islam geprägten Kulturen und Gesellschaften bei. Im Dezember hielt Dr. Muhiddin Kabiri, seit 2006 Vorsitzender der Partei und Mitglied im Nationalparlament der Republik Tadschikistan, einen Vortrag über die Islamische Partei der Wiedergeburt Tadschikistans. Im diskursiven Austausch zwischen den Arbeitsgruppen am ZMO spielt die Beschäftigung mit den Konzeptionen von „Agency“ eine große Rolle. Ein Ziel dieses Austausches ist die interdisziplinäre und kritische Betrachtung der aktuellen Herangehensweisen und Positionen zu „Agency“ in verschiedenen Fachgebieten. PD Dr. Katrin Bromber und Dr. Heike Liebau organisierten die darauf bezogene Vorlesungsreihe Agency reconsidered: between life worlds and world order. Die Redner aus verschiedenen Disziplinen wurden ein- z m o 249 zentrum moderner orient Dr. K. Kresse Prof. W. Spittler geladen, sich mit drei Überlegungen auseinanderzusetzen: Erstens, den Einfluss von „Welt- und Ordnungsentwürfen“ auf Prozesse sozialen Engagements zu untersuchen; zweitens, zu analysieren, wie Akteure Lokalität ändern oder produzieren und wie Lokalität die Handlungsfähigkeit („agency“) beeinflusst; und drittens, sich mit Translokalität als „sozialer Tatsache“ zu beschäftigen. Während der jährlichen Klausurtagung des ZMO, die Anfang September stattfand, wurde über den aktuellen Stand der Forschungen diskutiert und mögliche Wege besprochen, diese zu dokumentieren und das Programm für die nächste Phase weiterzuentwickeln. Im Hinblick auf das Forschungsprogramm wurde damit begonnen, ein programmatisches Buch vorzubereiten. Basierend auf den Beiträgen der wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts und ihren Publikationen wird der Band mit dem vorläufigen Arbeitstitel Conceptualizing the study of the Muslim world konzeptuell orientierte Kapitel präsentieren, die sowohl die Methoden als auch die Argumentationslinien reflektieren, die die Diskussionen im ZMO und die Gruppenstrukturen innerhalb des Programms Muslim Worlds – World of Islam? in den letzten Jahren charakterisiert haben. Von April bis Juni 2010 organisierten PD Dr. Katrin Bromber und Dr. Heike Liebau eine Vorlesungsreihe zum Thema The world in world wars – experiences, perceptions, and perspectives from Africa and Asia. Mit Vorlesungen, Podiumsdiskussionen und öffentlichen Lesungen wurde die Forschungsarbeit am ZMO zu diesem sensiblen Thema aus den vergangenen 15 Jahren vorgestellt. Das Hauptziel der Reihe bestand darin, im Rahmen einer globalen Sozialgeschichte das am ZMO produzierte Wissen in die aktuellen Debatten über die zwei Weltkriege einzubringen. Eine große Anzahl der auf dem World Congress of Middle Eastern Studies (WOCMES) in Barcelona im Juli 2010 durchgeführten Panels diente dazu, die Forschung des Instituts einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, u. a. in den von Dr. Kai Kresse und Prof. Ulrike Freitag organisierten Veranstaltungen zu historischen und biografischen Dimensionen der Reform in der muslimischen Welt (Muslim Worlds – World of Islam? Dynamics of reform: historical and biographical dimensions), dem von Dr. Nora Lafi organisierten Panel Microcosms and practices of the local sowie den Panels Politics of amnesia and cultural production (organisiert von Dr. Sonja Hegasy) und (Hyper)realities on stage in the countries of the Arab Gulf (organisiert von PD Dr. Steffen Wippel und PD Dr. Katrin Bromber). Weitere Panels von ZMO-Mitarbeitern beschäftigten sich mit den Themen „Being a good Muslim“ und „Migration“. 250 z m o fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r Dr. K. Kresse Abdilatif Abdallah Dr. L. Diegner A. Jäger Auch der Workshop ‚Out of place‘ or ‚belonging‘? Exile, hijra and communities (organisiert von Dr. Heike Liebau, Dr. Chanfi Ahmed, Dr. Ben Zachariah) und die Konferenz Under construction: The material and symbolic meaning of architecture and infrastructure in the Gulf Region (organisiert von PD Dr. Steffen Wippel, PD Dr. Katrin Bromber und Prof. Birgit Krawietz) repräsentierten das Ergebnis der gruppenübergreifenden thematischen Diskussionen, die in den letzten Jahren im ZMO stattfanden. Besonders letztere Konferenz traf auf großes internationales Interesse und ermöglichte eine Art Bestandsaufnahme, besonders im Hinblick auf die temporäre Entwicklungsflaute in der Golfregion, die in den letzten zwei Jahren infolge der Wirtschaftskrise eingetreten ist. Das „Ottoman Urban Studies Seminar 2010/11“ zum Thema „Urban violence“, das Teil des Forschungsprogramms Europe in the Middle East – The Middle East in Europe (EUME) ist und von Prof. Ulrike Freitag und Dr. Nora Lafi konzeptionell betreut wird, begann mit einem Vortrag von Prof. Nelida Fuccaro von der School of Oriental and African Studies in London. Im laufenden akademischen Jahr wird sich das Seminar mit Fragen von „Zusammenleben“ und „Konflikt“ befassen. Welche Erfahrungen machen Städte, die einst dem Osmanischen Reich angehörten – in Asien, Europa und benachbarten Regionen, dem Nahen Osten und Nordafrika –, in Bezug auf die Auswirkungen des globalen Wandels und im Hinblick auf die Veränderungen, die von der Einbindung in das Osmanische Reich zur Entwicklung von Nationalstaaten stattfanden? Die Swahili-Baraza wurde 2009 von Dr. Kai Kresse in Zusammenarbeit mit Dr. Lutz Diegner (Humboldt-Universität zu Berlin, Afrikastudien) initiiert und hat sich als einzigartiger swahilisprachiger forschungsorientierter Diskussionskreis etabliert, der offen für alle Interessenten ist, die diese Sprache sprechen und in der Region Berlin, aber auch darüber hinaus leben. Die Gesprächsrunde findet während des Semesters jeweils am ersten Donnerstagnachmittag des Monats statt und präsentiert eine ausgewogene Mischung von Vorträgen zu wissenschaftlichen und literarischen Themen. Vor kurzem wurde eine Webseite mit Dokumentationen der baraza-Aktivitäten eingerichtet (Englisch und Deutsch, Swahili in Vorbereitung), die auch Audio- und Videomaterialien präsentiert. Um die Aktivitäten des ZMO zur Forschungsentwicklung zu intensivieren, wird – teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen – auch weiterhin eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, die sich mit der Erzeugung von Wissen sowie interkultureller Philosophie und intellektueller Geschichte befassen. Am ZMO fand zum Beispiel eine Vorlesung über die Konzeption von „Gerechtigkeit“ des 1995 verstorbenen kenianischen z m o 251 zentrum moderner orient Philosophen H. O. Oruka statt; des Weiteren organisierte das ZMO zusammen mit dem Ibero-Amerikanischen Institut (IAI) einen Vortrag über postkoloniale Kritik und zusammen mit der Online-Zeitschrift polylog einen Workshop zu Wissenskulturen im Dialog. Kooperationen Von 2010 bis 2014 ist das vom BMBF geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt Europa finden. Vermessung des Möglichen in Afrika und dem Nahen Osten an das ZMO angebunden, das aus vier regulären und zwei assoziierten Forschern besteht, die sowohl mit anthropologischen als auch historischen Methoden arbeiten. Ergänzt wird das Projekt durch eine Kuratorin, die für die Organisation einer Ausstellung verantwortlich ist, die für das Jahr 2013 geplant ist. Detaillierte Informationen zu diesem Projekt finden sich in der Einleitung zum allgemeinen Teil des Jahrbuches. Ab Januar bzw. Februar 2011 ist das ZMO Teil dreier neuer Kooperationsprojekte: Urban violence in the Middle East, Crossroads Asia und Phantomgrenzen. Ersteres festigt die bereits bestehende Zusammenarbeit mit Nahostforschern der SOAS und zielt auf einen Vergleich der Geschichte und Entwicklung urbaner Gewalt in arabischen Ländern und dem Iran im Prozess der Modernisierung. Außerdem soll ein deutsch-britisches bzw. auch internationales Netzwerk von Wissenschaftlern aufgebaut werden, die sich für diese spezifische Thematik und die vergleichende Arbeit interessieren. Die beiden anderen Projekte untersuchen regionale und überregionale Themen und stärken gleichzeitig die Beziehungen des ZMO zu Berliner und anderen deutschen Institutionen (HU Berlin, Centre Marc Bloch, Universitäten Bonn, Köln, Halle und München). Die langjährigen Erfahrungen des ZMO in der transregionalen Forschung tragen dabei sicherlich zum Erfolg dieser Projekte bei und intensivieren gleichzeitig den Austausch mit zahlreichen Institutionen. Im SFB 640 Repräsentationen sozialer Ordnung im Wandel ist das ZMO unter der Leitung von Prof. Ulrike Freitag und Dr. Sonja Hegasy mit bzw. in zwei Teilprojekten des SFB als Partner vertreten. Sophie Wagenhofer und Dr. Andrea Fischer-Tahir bearbeiten unter dem Titel Identitätspolitik in Neuordnungsprozessen in Marokko und Irak die Themen „Repräsentationen von jüdischer Geschichte und Kultur in marokkanischen Museen“ und „Identitätspolitik am Beispiel von Printmedien im Irak nach 2003“. Das SFB-Projekt beteiligte sich mit einem Panel Politics of amnesia and cultural production in the Middle East an der 252 z m o fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r WOCMES. Weiterhin war das Projekt A7 mit der Vorbereitung eines internationalen Workshops Media and pluralism in the MENA region beschäftigt, der im Februar 2011 stattfinden wird. Der Sammelband von Sophie Wagenhofer und Magdalena Waligórska Cultural Representations of Jewishness at the Turn of the 21st Century wurde in der European University Institute Series 2010 veröffentlicht. Sophie Wagenhofers Magisterarbeit „Rassischer” Feind – Politischer Freund? Inszenierung und Instrumentalisierung des Araberbildes im nationalsozialistischen Deutschland wurde in den Islamkundlichen Untersuchungen 29 des Klaus Schwarz Verlags, Berlin, veröffentlicht. Friedhelm Hoffmann ist Mitarbeiter im Projekt Europa-Repräsentationen und transnationale Öffentlichkeiten im Vergleich: Europa, Arabische Welt und Russland und bearbeitet das Thema „Europabilder in Ägypten, Tunesien und Marokko“. Im Laufe des Jahres war er mit mehreren Vorträgen an verschiedenen Konferenzen beteiligt, z. B. der Annual Conference of the Society of Overseas History und dem vom SFB-Projekt A5 organisierten Workshop Moderne – Integration – Expansion? Repräsentationen Europas im 19. und 20. Jahrhundert. Weiterhin arbeitete er an der Fertigstellung eines Tagungsbandes, der 2011 veröffentlicht wird. Die Kooperation mit der Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies lief weiter. Principal Investigators von Seiten des ZMO sind Prof. Ulrike Freitag, Dr. Kai Kresse und PD Dr. Dietrich Reetz. Auch im Forum Transregionale Studien, das im letzten Jahr gegründet wurde, ist das ZMO weiterhin Mitglied und in einem der Arbeitskreise durch Dr. Kai Kresse und Dr. Samuli Schielke vertreten. Publikationen Auch 2010 wurde am ZMO viel publiziert. Neben zahlreichen Artikeln gibt es auch einige umfangreiche Sammelbände, die verschiedene Forschungsaspekte am Zentrum dokumentieren. Der von Achim von Oppen und Ulrike Freitag herausgegebene Band Translocality. The Study of Globalising Processes from a Southern Perspective fasst die Forschungsergebnisse aus dem DFG-Förderprogramm 2000 –2007 zusammen und ist 2010 bei Brill, Leiden, erschienen. Neben einem konzeptuellen Kapitel umfasst es Artikel und Fallstudien von zahlreichen – derzeitigen und auch früheren – Kollegen. Erfreulich war die positive Rezeption eines Werkes über Saudi-Arabien (Saudi-Arabien: ein Königreich im Wandel?), das von Ulrike Freitag herausgegeben wurde und Texte von z m o 253 zentrum moderner orient Studierenden enthält, deren Inhalte auf einer 2008 durchgeführten Exkursion in das Land basieren. Die Untersuchung der sozialen, kulturellen und politischen Auswirkungen der zwei Weltkriege auf die afrikanischen, südasiatischen und nahöstlichen Gesellschaften resultierte in einem Buch, das 2010 von derzeitigen und ehemaligen Forschern des ZMO publiziert wurde. The World in World Wars. Experiences, Perceptions and Perspectives from Africa and Asia (herausgegeben von Heike Liebau, Katrin Bromber, Dyala Hamzah, Katharina Lange, Ravi Ahuja) basiert auf neuen Quellen, zum Beispiel mündlichen Berichten, Propagandamaterial und künstlerischen Repräsentationen, hinterfragt konventionelle Periodisierungen und diskutiert beide Weltkriege im Zusammenhang. Weiterhin startete das ZMO in diesem Jahr zwei neue Online-Publikationsreihen, die „ZMO Programmatic Texts“ und die „ZMO Working Papers“. Erstere veröffentlicht konzeptuelle Aufsätze, die sich mit der interdisziplinären und interregionalen Forschung am ZMO beschäftigen. Sie versteht sich als Forum, in dem innovative Beiträge zu aktuellen theoretischen und vergleichenden Debatten präsentiert und diskutiert werden. Letztere reflektieren Entwicklungen und Diskussionen aus den Forschungsprojekten des ZMO. Die Texte sind in der Regel empirisch angelegt, haben regionalen Fokus und können auch Zwischenergebnisse präsentieren. Assoziierte Nach dem Abschied von Dr. Munir Fakher Eldin (Hebrew University, Jerusalem), Dr. Nazan Maksudyan (Sabanci University, Istanbul) und Dr. Kirsten Scheid (American University of Beirut) aus dem EUME-Programm 2009/2010 begrüßte das ZMO ab Oktober drei neue Forscherinnen im Akademischen Jahr 2010/2011, Dr. Gülhan Balsoy, Dr. Hanan Hammad und Dr. Zeynep Türkyilmaz. Gülhan Balsoy (Işık University Istanbul) promovierte 2009 an der Universität Birmingham zur Politisierung von Reproduktion im Osmanischen Reich des 19. Jahrhunderts. Derzeit arbeitet sie zum Thema „The emergence of medical institutions for women, cosmopolitanism, and gender in the late nineteenth century Istanbul“; Hannan Hamad promovierte 2009 und ist derzeit Assistant Professor für Geschichte an der Texas Christian University, Fort Worth. Am ZMO arbeitet sie an einem Manuskript zum Thema „Mechanizing people, localizing modernity: industrialization and social transformation in modern Egypt, al-Mahalla al-Kubra, 1910 –1958“; Zeynep 254 z m o fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r Scheich Absattar Haji Derbissali Dr. D. Wilkowsky Prof. P. Heine Türkyilmaz promovierte 2009 an der Universität Kalifornien in Los Angeles. Sie forscht zu „Anxieties of conversion: missionaries, state and heterodox communities in the late Ottoman Empire cities“. Alexander von Humboldt-Stipendiat Prof. Gilbert Taguem-Fah arbeitete an seinem Projekt „Contesting knowledge and negotiating new identity: a comparative study of islamic reformist movements in Chad and Cameroon” seit Mai 2010 wieder am Zentrum und verabschiedet sich im Januar 2011, um an seine Heimatuniversität zurückzukehren. Zwei weitere Alexander von Humboldt-Stipendiaten konnten im Laufe des Jahres begrüßt werden. Im September 2010 nahm Prof. Michael Provence seine Arbeit am ZMO auf, im November folgte Dr. Prem Poddar. Michael Provence ist Associate Professor für Geschichte an der Universität Kalifornien in San Diego. Er promovierte zur modernen Geschichte des Nahen Ostens und schrieb diverse Artikel zur Kolonialgeschichte des Nahen Ostens in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Während seines Aufenthaltes am ZMO forscht er zu „Colonialism and armed struggle in the making of the modern Middle East“. Prem Poddar ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Southampton und hat intensiv zu Postkolonialismus geforscht. Am ZMO arbeitet er in dem Projekt „On top of the chicken’s neck: writing the Eastern Himalayas“ zur Kulturpolitik im östlichen Himalaya. Dr. Hatsuki Aishima, die bereits im letzten Jahr als Visiting Research Fellow am Zentrum forschte, begann ab 1. 6. 2010 ein Forschungsprojekt an der Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies. Sie arbeitet zum Thema „Karate as a vehicle to modernity? Islam, art and body culture in contemporary Egypt”. Im Rahmen des Visiting Research Fellowship-Programms 2010 hielten sich im Laufe des Jahres elf Wissenschaftler am ZMO auf: Sami Hermez (Princeton University), Erdal Kaynar (EHESS, Paris), Dr. Scott Reese (Northern Arizona University, Flagstaff), Dr. Markus Dressler (Istanbul Technical University), Dr. Jason Sumich (London School of Economics), Dr. Atreyee Sen (University of Manchester), Navid Fozi-Abivard (Boston University), Dr. Amir Sheikzadegan (Universität Fribourg, Schweiz), Dr. Tanika Sarkar (Jawarhal Nehru University, Delhi), Dr. Christian Steiner (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Tania Sengupta (University of Westminster). z m o 255 zentrum moderner orient Dienstleistung für Wissenschaft und Öffentlichkeit 2010 nahm das ZMO zum ersten Mal am Internationalen Literaturfestival (ilb) und am Arabischen Filmfestival teil. Beim ilb präsentierte das ZMO zwei aktuelle Publikationen über den bekannten Fernsehprediger und islamischen Gelehrten Yusuf al-Qaradawi sowie die erste deutsche Übersetzung der 1914 verfassten Memoiren von Tâdsch os-Saltane. In Zusammenarbeit mit dem ilb organisierte das ZMO auch eine Veranstaltung mit dem tunesischen Schriftsteller Hassouna Mosbahi, der aus seinem Roman „Rückkehr nach Tarschisch“ las. Das diesjährige Arabische Filmfestival ALFILM 10 beschäftigte sich hauptsächlich mit den Themen Migration, Integration, Entfremdung und Zugehörigkeit. Auf Einladung des ZMO nahm der ägyptische Filmemacher Mokhtar el-Shehata an einer Podiumsdiskussion über „Fremdbilder und Selbstdarstellung von arabischen Migranten im Film“ teil. Dr. Samuli Schielke und Daniela Swarowsky vom ZMO wurden ausgewählt, ihren Film „Messages from Paradise #1“ zu präsentieren. Am 12. September öffnete das ZMO gemeinsam mit der Historischen Kommission zu Berlin (HIKO) anlässlich des landesweiten „Tag des offenen Denkmals“ seine Türen für interessierte Besucher. Die beiden „Bewohner“ des historischen Gebäudes „Mittelhof“ präsentierten einem breiten Publikum ihre Arbeit mit verschiedenen Vorträgen, Präsentationen und Filmen. Besonders die von Dr. Heike Liebau (ZMO) und Dr. Heinrich Kaak (HIKO) geführten Rundgänge durch das Haus und den Garten gaben einen faszinierenden Einblick in die Geschichte des Gebäudes und zogen viele Besucher an. Die begleitenden Vorträge befassten sich mit verschiedenen Themen, die entweder aus der Projektarbeit beider Institute stammten oder die Geschichte des Mittelhofs behandelten. In Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle organisierte Dr. Heike Liebau einen internationalen Workshop zum Thema Palm leaves, books and internet in India – mutual displacement or co-existence, der vom 11. bis 13. November in Halle stattfand. Im Rahmen der Tage des Indo-Germanischen Zusammentreffens richtete sich der Workshop sowohl an Wissenschaftler, die sich mit Missionsgeschichte und religiösen Fragen beschäftigen, als auch an jene, die zur Sozialgeschichte Südasiens arbeiten. Zentrales Thema der Tagung waren die Auswirkungen, die unterschiedliche Medien auf die sozialen und religiösen Praktiken im kolonialen und modernen Indien hatten. Zum Programm gehörte auch ein geführter Rundgang durch Bibliothek und Archive der Franckeschen Stiftungen, die eine 256 z m o fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r beeindruckende Sammlung alter Druckwerke in Tamil sowie südindischer Palmblätter aus dem 18. Jahrhundert aufbewahren. In Kooperation mit dem CNRS-ENS organisierte Dr. Nora Lafi ein internationales Kolloquium zum Thema Silvestre de Sacy: a European Orientalist Project. Die Konferenz fand im Institut du Monde Arabe in Paris statt. Der französische Linguist und Orientalist Baron Silvestre de Sacy (1758–1838) gehörte zu einer Gruppe berühmter jüdischer Orientalisten, die im 19. Jahrhundert die muslimische Welt erforschten. Basierend auf der Wiederentdeckung von De Sacys Korrespondenzen in den Archiven des Institut de France befassten sich die Wissenschaftler mit der komplexen Beziehung zwischen der deutschen Schule des Orientalismus, biblischen Studien und französischen Gelehrten. Am 16. Dezember 2010 präsentierten Prof. Werner Schiffauer (Europa-Universität Viadrina) und PD Dr. Dietrich Reetz vom ZMO zusammen mit Prof. Schirin Amir-Moazami von der FU Berlin die Neuerscheinung Islam in Europa: Religiöses Leben heute. Das Handbuch präsentiert die Ergebnisse des Forschungsprojektes Muslime in Europa, das das ZMO in Zusammenarbeit mit den Universitäten Frankfurt (Oder), Hamburg und Halle durchführte. Im Jahr 2010 war das ZMO an 41 Presseartikeln und 16 Radio- und TV-Interviews beteiligt, was statistisch mehr als einen Medienbeitrag pro Woche ausmacht. Die Gesellschaft zur Förderung des ZMO e. V. Die Jahresmitgliederversammlung der Gesellschaft zur Förderung des ZMO e. V. fand am 29. Januar 2010 statt. Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Wahl eines neuen Vorstandes. Der alte Vorstand wurde nach dreijähriger Arbeit entlastet. Die Mitgliederversammlung dankte Prof. Dietmar Rothermund, der für die kommende Wahlperiode als Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung stand, herzlich für sein Engagement. Neuer Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des ZMO e. V. wurde Prof. Peter Heine. Die anderen Vorstandsmitglieder wurden erneut in ihren Ämtern bestätigt (Heike Liebau als stellvertretende Vorsitzende und Schatzmeisterin; Henner Fürtig als stellvertretender Vorsitzender; weiterhin Ulrike Freitag und Margret Liepach). Die erste Aktivität des Vereins war wie immer die traditionelle Jahresvorlesung, die im Anschluss an die Mitgliederversammlung stattfand. Redner war Prof. Achim von Oppen, z m o 257 zentrum moderner orient Prof. D. Rothermund Dr. N. Sinha PD Dr. Katrin Bromber den eine lange persönliche Geschichte mit dem Zentrum Moderner Orient verbindet. 1993 war er der erste Mitarbeiter aus den heute sogenannten alten Bundesländern am ein Jahr zuvor gegründeten Forschungsschwerpunkt Moderner Orient. Bei der Ausarbeitung des ersten gemeinsamen DFG-Antrages 1995 leistete er inhaltliche und konzeptionelle Pionierarbeit. Von 1996 bis 2000 war Achim von Oppen, dann schon am 1996 geschaffenen Geisteswissenschaftlichen Zentrum Moderner Orient, Leiter des Gruppenprojekts Lokalität und Staat im Rahmen eines Gesamtprojektes zu Prozessen von Globalisierung. Von 2001 bis 2007 war er Vizedirektor des ZMO und 2002 Geschäftsführender Direktor des Instituts. Seit Oktober 2007 ist Achim von Oppen Professor für Geschichte mit dem Schwerpunkt Geschichte Afrikas an der Universität Bayreuth. Im Rahmen der Jahresvorlesung des ZMO 2010 sprach er über „Translokale Topographien des Tanganyikasees“ und gab damit einen Einblick in seine aktuellen Forschungen. Den Höhepunkt der Vereinsarbeit in diesem Jahr bildete ein wissenschaftliches Kolloquium zum Thema Indische Agrar- und Bauerngeschichte als wissenschaftliche Herausforderung. Gegenwärtiger Forschungsstand und Aufgabe der indischen Sozialgeschichte. Die Veranstaltung, die am 23. September im ZMO stattfand, war dem 70. Geburtstag der ehemaligen Mitarbeiterin des ZMO, Petra Heidrich (1940 –2006), gewidmet, ging jedoch in ihrem wissenschaftlichen Anliegen über eine bloße personelle Würdigung hinaus. Die Intention bestand darin, die Aufmerksamkeit der Südasienwissenschaft/ler wieder auf die Notwendigkeit zur Erforschung der indischen Agrargeschichte und Bauernbewegung in Vergangenheit und Gegenwart zu lenken und diesem Forschungszweig als Teil der indischen Sozialgeschichte mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als es gegenwärtig der Fall ist. 258 z m o fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r Mitarbeiter 2010 d irektorin Prof. Dr. Ulrike Freitag v ize d irektor en Dr. Sonja Hegasy | Dr. Kai Kresse as s is tentin d er direk t io n Leyla von Mende (bis 31. 07.) | Larissa Schmid (ab 01. 08.) d irektions assist en t in f ür ö f f ent lic hke i ts a r b e i t Regina Sarreiter w is s ens chaf t lic he m ita rbeit er Dr. Hatsuki Aishima (ab 01. 06.) | Dr. Chanfi Ahmed | Prof. Marc Baer Dr. Caterian Bori (ab 01. 02.) | PD Dr. Katrin Bromber | Vanessa Díaz Rivas (ab 01. 08.) Dr. Jeanne Féaux de la Croix (ab 01. 09.) | Dr. Andrea Fischer-Tahir | Britta Frede Dr. Bettina Gräf (ab 01. 06.) | Dr. Dyala Hamzah | Friedhelm Hoffmann Dr. Marloes Janson | Dr. Nora Lafi | Dr. Katharina Lange | Dr. Heike Liebau Dr. Antía Mato Bouzas | Dr. Aïssatou Mbodj-Pouye (ab 01. 010.) Dr. Rana von Mende (bis 30. 04.) | Karin Mlodoch | Dalila Nadi (bis 30. 06.) Dr. Sebastian Prange (ab 01. 08.) | PD Dr. Dietrich Reetz | Dr. des. Sophie Roche (ab 01. 03.) Dr. Samuli Schielke | Dr. Nitin Sinha | Daniela Swarowsky (ab 01. 09.) Sophie Wagenhofer | Dr. Dina Wilkowsky (ab 01. 01.) | PD Dr. Steffen Wippel Dr. Benjamin Zachariah w is s ens chaf t lic h- t ec hnisc he m ita rbeite r i n Svenja Becherer te chnis cher m ita rbeit er Michael Schutz z m o 259 zentrum moderner orient bib liothek Dr. Thomas Ripper | Ursula Benzin direktions s e kreta riat Dr. Silke Nagel h a u s meis terin Petra Engler stu d entis che hilf skrä f t e Heba Ahmed | Jennifer Andres (ab 01. 10.) | Nadja Benakezouh | Chantal Carucci Philipp Dehne (bis 31. 10.) | Rasul Ergeshov (ab 15. 10.) | Felicia Gottschalk (ab 01. 10.) Ute Groß (bis 31. 01.) | Sebile Güneysel (ab 01. 11.) | Jannis Hagmann (01. 06.–31. 12.) Liese Hoffmann | Judith Höffkes (ab 01. 11.) | Mounia Jammal Johanna Klauke (01. 03.– 30. 09.) | Eva Langerbeck (01. 03.–14. 09.) | Irina Lofink (ab 01. 02.) Tobias Mörike | Nura N'galamulume-Treves (bis 30. 09.) | Zoé Oßwald Leyla Safta-Zecheria (ab 01. 11.) | Larissa Schmidt (bis 31. 07.) | Daniel Schreiber Selma Schwarz (ab 01. 11.) | Juliane Sievert | Julian Tadesse | Doreen Teumer Ute Theel (bis 31. 08.) | Thomas Volk (ab 01. 09.) | Kathrin Weigle (ab 01. 04.) Jolita Zabarskaite (ab 01. 03.) | Christoph Zelke | Stephanie Zöllner (ab 01. 02.) ass oziierte Dr. Axel Pichler (ab 01. 07.) | Dr. Gülhan Balsoy (ab 01. 10.) Dr. Munir Fakher Eldin (bis 31. 07.) | Dr. Hanan Hammad (ab 01. 10.) Dr. Nazan Maksudyan (bis 31. 07.) | Dr. Prem Poddar (ab 01. 11.) Prof. Michael Provence (ab 01. 09.) | Dr. Kirsten Scheid (bis 31. 07.) Dr. Gilbert Lamblin Taguem Fah (ab 01. 05.) | Dr. Zeynep Türkyilmaz (ab 01. 10.) w is s ens chaftlic her beirat Prof. Dr. Ingeborg Baldauf (Berlin) | Prof. Dr. William Gervase Clarence-Smith (London) Prof. Dr. Werner Ende (Berlin) | Nina Grunenberg (Hamburg) Prof. Dr. Christophe Jaffrelot (Paris) | Thomas Krüger (Berlin) Prof. Dr. Martin van Bruinessen (Leiden) | Prof. Dr. Achim von Oppen (Bayreuth) 260 z m o forschungsprojekte Forschungsprojekte Forschungsprogramm 2008 –2013 Das interdisziplinäre Forschungsprogramm des ZMO Muslimische Welten – Welt des Islams? Konzepte, Praktiken und Krisen des Globalen, das seit 2008 einen neuen thematischen Schwerpunkt setzt, fragt nach Einheitlichkeit und Heterogenität in den islamisch geprägten Gesellschaften in Afrika und Asien, weit über den arabischen Nahen Osten hinaus, sowohl in der jüngeren Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Zentrales Untersuchungsthema ist das Spannungsverhältnis zwischen normativen Weltentwürfen und konkreten Handlungsräumen bzw. Praxisformen lokaler Akteure, die sich translokal orientieren und oft als Teil global vernetzter Gemeinschaften verstehen. Von drei zentralen Forschungsfeldern ausgehend wird das Thema aus komplementärer Perspektive in drei Arbeitsgruppen, die jeweils mehrere Teilprojekte umfassen, bearbeitet: – erstens anhand religiöser und säkularer „Ordnungsentwürfe“, die zumindest potenziell Anspruch auf globale Gültigkeit erheben; – zweitens an konkreten, lokal verfassten Erfahrungswelten, sogenannter „Mikrokosmen“, in denen Gruppen unterschiedlicher Herkunft aufeinandertreffen; – und drittens über wirtschaftliche und kulturelle „Akteure des Südens“, die über Grenzen hinweg agieren und konkret versuch(t)en, sich „Welt“ anzueignen und zu gestalten. Mit den Ergebnissen dieses Programms bringt sich das ZMO weiter in laufende geistesund sozialwissenschaftliche Debatten um Globalisierung und ihre Krisen ein. z m o 261 zentrum moderner orient Projekte Muslimische Welten – Welt des Islams? BMBF Welt- und Ordnungsentwürfe Leitung: PD Dr. Katrin Bromber Sportwelten im Wettstreit: konkurrierende Ordnungsmuster und Repräsentationsformen in den Körperkulturen Afrikas und Asiens 1) Laufen auf Weltniveau: ostafrikanischer Leistungssport zwischen nationalem Aushängeschild, lokalem Streitobjekt und überregionalem Handelsgut; 2008 –2013 Dr. Katrin Bromber, Stud.: Julian Tadesse 2) Sportliche Regelsysteme und identitätsstiftende Praxen in der asiatisch-islamischen Welt; 2008 – März 2009, ab April 2009 im Verbund FU, Prof. Birgit Krawietz Produktion und Rezeption der Welt(en) des Islams in der panislamischen Zeitschrift „al-Manar“; 2009 – 2011, Dr. Dyala Hamzah, Stud.: Tobias Mörike Auseinandersetzung mit der umma: Religiöse Vorstellungen und Praktiken der Tablighis in Gambia; 2008–2010, Chrislam in Lagos (Nigeria): Tendenzen von „Islamic Pentecostalism“; 2010 –2012, Dr. Marloes Janson, Stud.: Liese Hoffmann Zentrum und Peripherie: Interaktionsprozesse in Grenzstädten Südasiens; 2009–2010 Dr. Antía Mato Bouzas, Stud.: Nadja Benakezouh Gewalt, Gedächtnis und Aufarbeitung im Irak: Das Beispiel der Überlebenden der Anfal-Operationen in Kurdistan; 2008–2011, Karin Mlodoch, Stud.: Mounia Jammal Globale muslimische Netzwerke; 2009– 2013, PD Dr. Dietrich Reetz, Stud.: Eva Langerbeck, Felicia Gottschalk Tanger – Salalah: Zwei „regional cities“ im Aufbruch; 2008 –2010, Dr. Steffen Wippel 262 z m o forschungsprojekte Streitbare Öffentlichkeiten: „Diskussionsklubs“ in Kasachstan zwischen Politik, Wissenschaft und Islam; 2010–2011, Dr. Dina Wilkowsky, Stud.: Irina Lofink Mikrokosmen und Praktiken des Lokalen Leitung: Dr. Katharina Lange Kosmopolitismus und das Ende des osmanischen Reiches: Die Dönme in Salonica; 2009 – 2011 Prof. Marc Baer, Stud.: Thomas Volk Konkurrierende Wissensformen in Kirgisien: die Debatte zwischen Generationen um die Weidewirtschaft; 2010 –2012, Dr. Jeanne Féaux de la Croix, Stud.: Rasul Ergeshov Shaykhani (Manna Abba ibn Muhammad at-Tulba, 1908–1986) und die Erneuerung der Tijaniyya in Mauretanien; 2008–2011, Britta Frede, Stud.: Doreen Teumer, Nadja Benakezouh Migration und Konstituierung von Urbanität in Djidda im 19. Jahrhundert; 2008–2013 Prof. Ulrike Freitag, Stud.: Larissa Schmidt, Philipp Dehne, Jannis Hagmann, Selma Schwarz Städtische Lebenswelten in osmanischen Häfen zwischen Lokalität und Globalität in Kairo, Aleppo und Tunis 2008–2011, Dr. Nora Lafi, Stud.: Daniel Schreiber Erinnerungspolitik im ländlichen Syrien: Stammesgeschichte(n) der Welde; 2008–2013 Dr. Katharina Lange Heimats-(be-)schreibung: Entstehung einer muslimischen Identität in einem islamischen Grenzgebiet; 2010 –2011, Dr. Sebastian R. Prange, Stud.: Leyla Safta-Zecheria Bewegungen auf dem Ganges, 1700 –1900; 2008–2012 Dr. Nitin Sinha, Stud.: Jolita Zabarskaite z m o 263 zentrum moderner orient Akteure im translokalen Raum Leitung: Dr. Heike Liebau Von Westafrika nach Arabien. Westafrikanische ulama in Mekka und Medina und ihr geistiger Einfluss in ihren Herkunftsländern, 19. und 20. Jahrhundert; 2008–2011 Dr. Chanfi Ahmed, Stud.: Nura N'galamulume-Treves, Julian Tadesse Bedeutungswandel: muslimische Reformdiskurse und Alltagspraxis im postkolonialen Mombasa; 2008–2013, Dr. Kai Kresse, Stud.: Stephanie Zöllner, Liese Hoffmann Kleine Akteure – ganz global: Chinesische Migranten erobern neue Arbeits- und Lebensräume in Casablanca und Amman; 2009–2010, Dalila Nadi Der Erste Weltkrieg in indischen Öffentlichkeiten: Von der Kriegswahrnehmung zur Rekonfiguration von Identitäten, Weltbildern und Weltordnungen; 2008–2013 Dr. Heike Liebau, Stud.: Jolita Zabarskaite Kosmopoliten im Geiste? Auf der Suche nach der Welt in der ägyptischen Provinz; 2009–Juni 2010, Dr. Samuli Schielke, Stud.: Doreen Teumer Indische Exilanten in Berlin, 1914–1945; 2008–2011 Dr. Benjamin Zachariah, Stud.: Felicia Gottschalk Jugend und Identität in Text und Kontext. Zum islamischen Fundamentalismus unter jungen tadschikischen Männern – ein interdisziplinärer Ansatz; 2010 –2012, Dr. des. Sophie Roche, in Kooperation mit Philipp Reichmuth, ZIRS Halle, Stud.: Jennifer Andres 264 z m o forschungsprojekte Europa finden: Vermessung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten BMBF 2010 –2014, Leitung: Samuli Schielke Stud.: Doreen Teumer, Sebile Güneysel Kosmopoliten im Geiste? Auf der Suche nach der Welt zwischen Ägypten und Europa; Juli 2010 –2014, Dr. Samuli Schielke Europa, Modernisierung und die Vorstellung vom Islam als Gesellschaftsordnung zu Beginn des Kalten Krieges; 2010 –2014, Dr. Bettina Gräf Europa und das Bild vom Eigenen in der zeitgenössischen Kunst des lusophonen Afrikas; 2010 –2014, Vanessa Díaz „Heutiger Nachbar – gestriger Untertan“. Der Balkan als Schnittstelle zwischen Osmanischem Reich und Europa aus der Perspektive osmanischer Reisender 1870 –1918; 2010 –2014, Leyla von Mende Die alltägliche Vorstellung von Europa zwischen Frankreich und Mali: Briefe von Migranten und aus privaten Archiven; 2010 –2011, Aïssatou Mbodj Daniela Swarowsky Kuratorin der Ausstellung; 2010 –2012 Repräsentationen sozialer Ordnungen in Wandel SFB 640 Teilprojekt A7 Leitung: Prof. Dr. Ulrike Freitag, Dr. Sonja Hegasy Identity politics in changing societies of Morocco and Iraq; 2008–2012 Sophie Wagenhofer, Dr. Andrea Fischer-Tahir Stud.: Juliane Sievert, Zoé Oßwald, Johanna Klauke, Judith Höffkes Teilprojekt A5 Leitung: Prof. Dr. Ulrike Freitag. Prof. Dr. Hartmut Kaelble, Prof. Dr. Jörg Baberowski z m o 265 zentrum moderner orient Transnational public spheres in comparison – Europe, the Arab World and Russia; 2008–2012, Friedhelm Hoffmann, ZMO, Stud.: Heba Ahmed, Kathrin Weigle Die Polygamiedebatte in der Spätphase des Osmanischen Reiches als Reformdebatte DFG 2008–2010, Dr. Rana von Mende Altaylı Assoziierte Projekte Alexander von Humboldt-Stiftung On top of the chicken’s neck: writing the Eastern Himalayas; 2010 –2011, Dr. Prem Poddar Colonialism and armed struggle in the making of the modern Middle East; 2010 –2011, Prof. Michael Provence Contesting knowledge and negotiating new identity: A comparative study of Islamic reformist movements in Chad and Cameroon; 2009–2011, Prof. Gilbert Lamblin Taguem Fah EUME 2009 –2010 The Nahda in Beisan – A critical examination of modernity, nationalism and colonial rule in rural Palestine, 1876–1948, Dr. Munir Fakher Eldin Triangle of educational policy, economic development and urban planning: vocational education in the late Ottoman Empire, Dr. Nazan Maksudyan The history of universal art: lessons from margins, past and present, Dr. Kirsten Scheid 2010 –2011 Mechanizing people, localizing modernity: industrialization and social transformation in modern Egypt, al-Mahalla al-Kubra, 1910 –1958, Dr. Hanan Hammad Anxieties of conversion: missionaries, state and heterodox communities in the late Ottoman Empire cities, Dr. Zeynep Türkyilmaz The emergence of medical institutions for women, cosmopolitanism, and gender in the late nineteenth century Istanbul, Dr. Gülhan Balsoy 266 z m o v e r a n s ta lt u ng e n Veranstaltungen Tagungen, Workshops 25.–26. März 2010, ZMO Internationaler Workshop Regionalizing Oman – political, economic and social dynamics, organisiert von Steffen Wippel (ZMO/Universität Leipzig) 25.–26. März 2010, Durham, UK Jahreskonferenz Urban History Group Transgressive cities practices and place, Panel Ottoman microcosms: social norms, their transgression, and the urban space, organisiert von Nora Lafi (ZMO) 8.–10. April 2010, GWZ Berlin Konferenz Zeit für Medialisierung. Medien und transkulturelle Kommunikation in den Islam- und Regionalwissenschaften, organisiert von Bettina Gräf, FU Berlin, Nadja-Christina Schneider, HU Berlin, in Kooperation mit dem ZMO 14.–16. April 2010, Helsinki Collegium for Advanced Studies, Helsinki Workshop What makes a good Muslim? Complexities of moral practice and subjectivity in the age of global Islam, organisiert von Samuli Schielke (ZMO) Gruppenfoto: Workshop Regionalizing Oman, ZMO/Universität Leipzig, 25.–26. März 2010 z m o 267 zentrum moderner orient M. Schindhelm PD Dr. K. Bromber Prof. M. Schwarz 27.–28. Mai 2010, Ballhaus Naunynstraße, Berlin Workshop Women and the city, women in the city: a gendered perspective for Ottoman urban history, organisiert von EUME/ZMO 10.–11. Juni 2010, ZMO Bilingualer Workshop Cultures of knowledge in dialogue, organisiert von Kai Kresse (ZMO) und Bertold Bernreuter (Universität Mexico-City) 11. Juni 2010, Deutsches Historisches Institut, Moskau Workshop Moderne – Integration – Expansion? Repräsentationen Europas im 19. und 20. Jahrhundert, organisiert von Jörg Baberowski, Benjamin Beuerle, Ulrike Freitag, Friedhelm Hoffmann, Hartmut Kaelble und Andreas Weiß, SFB 640/Teilprojekt A5 30. Juni–2. Juli 2010, ZMO Workshop ‚Out of place‘ or ‚belonging‘? Exile and communities, organisiert von Heike Liebau, Chanfi Ahmed und Benjamin Zachariah (ZMO) 15.–17. Juli 2010, ZMO Workshop Identifying new themes in South Asian history, organisiert von Aditya Sarker, Anna Sailer (Universität Göttingen), Maria Framke (Jacobs Universität, Bremen) und Nitin Sinha (ZMO) 19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona Panel Being a good Muslim. Comparative perspectives on the contested fields of religious and moral propriety, organisiert von Samuli Schielke und Tea Virtanen 19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona Panel (Hyper-)Realities on stage in the Arab Gulf, organisiert von Katrin Bromber (ZMO), Steffen Wippel (ZMO/Universität Leipzig), Christian Steiner (Universität Mainz) 19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona Panel Rereading the ‚public sphere‘ in the Middle East: print culture, new media, pop cultures – 1/2: boundaries, visibility and hidden transcripts, organisiert von Sune Haugbolle (Universität Kopenhagen) 19 –24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona Panel Rereading the ‚public sphere‘ in the Middle East: print culture, new media, pop cultures – 2/2: image-making and techniques of consumption, organisiert von Armando Salvatore (Universität Neapel) 19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona Panel Microcosms and the practices of the local, organisiert von Nora Lafi (ZMO) 268 z m o v e r a n s ta lt u ng e n 19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona Panel The politics of amnesia and cultural production in the Middle East – 1/2, organisiert von Sonja Hegasy (ZMO) 19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona Panel The politics of amnesia and cultural production in the Middle East – 2/2, organisiert von Sonja Hegasy (ZMO) 19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona Panel Muslim Worlds – World of Islam? Dynamics of reform: historical and biographical dimensions – 1/2, organisiert von Kai Kresse (ZMO) 19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona Panel Muslim worlds – World of Islam? Dynamics of reform: historical and biographical dimensions – 2/2, organisiert von Kai Kresse (ZMO) 3. August 2010, ZMO Workshop Global, transnational and international histories of South Asia, mitorganisiert von Benjamin Zachariah (ZMO) 23. September 2010, ZMO Kolloquium Indian agrarian and peasant history – a challenge to current research, organisiert von Heike Liebau (ZMO), in Kooperation mit Annemarie Hafner (Berlin) und Ravi Ahuja (Universität Göttingen) im Namen der Gesellschaft zur Förderung des ZMO e. V. 6.–10. Oktober 2010, ZMO Konferenz Under construction: the material and symbolic meaning of architecture and infrastructure in the Gulf Region, organisiert von Katrin Bromber (ZMO), Steffen Wippel (ZMO/Universität Leipzig), Birgit Krawietz (FU Berlin) 14.–16. Oktober 2010, Institut du Monde Arabe, École normale supérieure, Paris Tagung Silvestre de Sacy (1758–1838): Le projet européen d’une science orientaliste, organisiert von Nora Lafi (ZMO), Michel Espagne (CNRS) and Pascale RabauldtFeuerhahn (ENS), in Kooperation mit dem ZMO und der École normale supérieure – Institut du Monde Arabe 9. November 2010, ZMO Workshop The ‚Maoists‘ in India, organisiert von Benjamin Zachariah (ZMO) 11.–13. November 2010, Franckesche Stiftungen zu Halle Workshop Palm leaves, books and internet in India – mutual displacement or coexistence, z m o 269 zentrum moderner orient Nina Grunenberg Dr. C. Ahmed organisiert von Heike Liebau (ZMO), in Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle 24.–26. November 2010, University of Macau Internationale Konferenz Asian piracy in historical perspectives, mitorganisiert von Sebastian R. Prange (ZMO) 7. Dezember 2010, ZMO Workshop Muslim youth in Africa and Asia, organisiert von Marloes Janson (ZMO), Dorothea Schulz (Universität Köln), Sophie Roche (ZMO) 15.–17. Dezember 2010, ZMO und HU Berlin Symposium Religious dynamics in Central Asia: Islam in focus, organisiert von Prof. Manja Stephan (HU Berlin) und u. a. mit Beiträgen von Dr. Dina Wilkowsky (ZMO), Sophie Roche (ZMO) Arbeitsgespräche Anette Hoffmann und Jürgen Mahrenholz zum Lautarchiv (HU Berlin) und Phonogramm archiv (Ethnologisches Museum Berlin), 12. Januar 2010 Philipp Kuebart, TU Berlin, Kurator der Ausstellung Residenzpflicht – Invisible Borders, 23. Februar 2010 Abdilatif Abdalla, Universität Leipzig, 9. März 2010 Dr. Rijk van Dijk, Universität Leiden, 16. März 2010 Sami Hermez, Princeton University, 13. April 2010 Erdal Kaynar, EHESS Paris, 22. April 2010 Dr. Daniele Cantini, Università degli Studi di Modena e Reggio Emilia, 6. Mai 2010 Dr. Edward Simpson, SOAS, 11. Mai 2010 Nikhil Rao, Wellesley College, 9. Juli 2010 Jason Sumich, London School of Economics, 27. Juli 2010 Navid Fozi-Abivard, Boston University, 19. August 2010 Dr. Amir Sheikhzadegan, Universität Fribourg, 6. August 2010 Yazid Ben Hounet, EHESS Paris, 3. September 2010 Dr. Atreyee Sen, University of Manchester, 14. September 2010 Dr. Mohamed Diagayeté, Ahmad Baba Institut Timbuktu, 23. September 2010 Prof. Giovanni Balcet, Universität Turin, 28. September 2010 Tania Sengupta, University of Westminster, 16. Dezember 2010 270 z m o v e r a n s ta lt u ng e n Vortragsreihen ZMO-Kolloquium 2009/2010: New perspectives on gender and globalization 28. Januar 2010, Prof. Annelies Moors (University of Amsterdam, the Netherlands): Gender and globalization: ‚Islamic fashion‘ in cyberspace 25. Februar 2010, Prof. Mrinalini Sinha (Pennsylvania State University, USA): How to bring a global perspective on gender? 25. März 2010, Prof. Victoria Bernal (University of California, Irvine, USA): Cyberspace, diaspora, and the public sphere: gender and Eritrean politics online 2010/2011: „Agency“ reconsidered: between life worlds and world order 30. September 2010, Prof. Tanika Sarkar (Delhi University/ZMO – Visiting Fellow): Her own will and consent: a strange route to women’s rights in 19th century India 28. Oktober 2010, Nicole Meyer-Ahuja (Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen/ Forschungskolleg Arbeit und Lebenslauf, Berlin): Strategy versus structure? Corporate labour utilisation, the regulation of reproduction and the (mis-)interpretation of „agency“ in Indo-German software programming 25. November 2010, Magnus Marsden (SOAS, London) und Samuli Schielke (ZMO): Cultivating a complex character Ottoman Urban Studies Seminar 2009/2010: Post-Ottoman Cities 11. Januar 2010, Ellinor Morack (FU Berlin, Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies): The housing question in post-Ottoman Izmir and the population exchange with Greece, 1924–30 25. Januar 2010, Nazan Maksudyan (Istanbul Technical University; Fellow of EUME 2009/10): Changing social roles in post-Ottoman Istanbul: a gendered approach 8. Februar 2010, Nabila Oulebsir (Université de Poitiers): French city or Ottoman? The patrimonial debate in 19th c. and early 20th c. Algiers 19. April 2010, Kirsten Scheid (American University in Beirut; Fellow of EUME 2009/10): Erasure and distortion: The Ottoman memory in contemporary Beirut art production z m o 271 zentrum moderner orient Dr. M. Kabiri A. Janko Dr. D. Wilkowsky 26. April 2010, Kyle Evered (Michigan State University): Ankara: the republican urban project and the Ottoman heritage 10. Mai 2010, Zeynep Celik (New Jersey Institute of Technology): Colonial Algiers and the Ottoman heritage: planning, architecture and governance 31. Mai 2010, Zeynep Aygen (University of Portsmouth): Life after the Ottomans: heritage and the new national urban narrative in post-Ottoman cities of the Balkans 14. Juni 2010, Katherine Fleming (New York University): Changing identities in postOttoman Salonica 28. Juni 2010, Sait Ozervarli (Yildiz Technical University): Intellectual dimensions of continuity and transformation in post-Ottoman Istanbul 12. Juli 2010, Ulrike Freitag und Nora Lafi: Conclusion 2010/2011: Urban violence 2. Dezember 2010, Nelida Fuccaro (SOAS, London), Ulrike Freitag (ZMO) und Nora Lafi (ZMO): Introduction 13. Dezember 2010, Philippe Petriat (Université de Paris I Sorbonne): Fanatics? Foreigners, notables and officials in Djeddah’s urban disorders of the 1850s Die Welt in Weltkriegen – Erfahrungen, Wahrnehmungen und Perspektiven aus Afrika und Asien 23. April 2010, Sensible Forschungsthemen – Sensible Quellen, Lesung und Diskussion zum Umgang mit sensiblem Quellenmaterial, mit Prof. em. Werner Ende, Dr. Patrick Bernhard (Friedrich-Meinecke-Institut, FU), PD Dr. Katrin Bromber (ZMO) und Dr. Heike Liebau (ZMO) 6. Mai 2010, PD Dr. Katrin Bromber (ZMO) und Prof. Brigitte Reinwald (Universität Hannover): Imperiale Propaganda und kriegsbedingte Mobilität – Afrikanische Kriegsteilnehmer im Zweiten Weltkrieg 11. Mai 2010, Prof. Gilbert Achcar (SOAS), The Arabs and the Holocaust: The Arab–Israeli war of narratives 18. Mai 2010, Dr. Burkhard Ganzer (ehem. ZMO): Deutsche Agenten bei iranischen Stämmen 1942–1944. Ein Augenzeugenbericht 20. Mai 2010, Strategien der Zusammenarbeit: Aspekte politischer und militärischer Kollaboration zwischen indischen Nationalisten und der deutschen Außenpolitik 272 z m o v e r a n s ta lt u ng e n Dr. S. Ridder Dr. G. Korzonnek zwischen 1914 und 1945, Podiumsgespräch mit Dr. Heike Liebau (ZMO), Dr. Benjamin Zachariah (ZMO) und Dr. Joachim Oesterheld (HU Berlin) 22. Juni 2010, Prof. Israel Gershoni (Tel Aviv Universität): Confronting fascism in Egypt: dictatorship versus democracy in the 1930s 24. Juni 2010, Dr. Benjamin Zachariah (ZMO): Rethinking (the absence of) Fascism in India, c. 1922–1945 Islam und Gesellschaft in Zentralasien (2010/2011) 12. Oktober 2010, Dr. Alikhan Baimenov (Institut für Nationale Forschungen, Kasachstan): Islam und Staat im postsowjetischen Kasachstan 15. Dezember 2010, Dr. Muhiddin Kabiri (Tajikistan): The Islamic Revival Party of Tajikistan: On the specifics of post-Soviet Islamic dynamics Baraza 7. Januar 2010, Omar Babu Marjan’s „Pendo la Siri“ na Prisca Jerono’s „Usaliti“ – Analyse der Kurzgeschichten von Omar Babu Marjans „Pendo la siri“ (Die Liebe des Geheimnisses) und Prisca Jeronos „Usaliti“ (Der Verrat) 4. Februar 2010, Kai Kresse (ZMO, Berlin): Sauti ya Haki: Mazungumzo kuhusu gazeti ya Kiislamu iliyochapishwa Mombasa (1972–82) – Gespräch über die in Mombasa herausgegebene islamische Zeitung Sauti ya Haki (1972–82) 9. März 2010, Abdilatif Abdalla (Universität Leipzig): Hotuba na mazungumzo na Mzee Abdilatif Abdalla kuhusu fasihi yake ya Kiswahili, maisha yake na harakati zake za kisiasa – Vortrag und Gespräch mit Abdilatif Abdalla über seine swahilisprachige Literatur, sein Leben und seinen politischen Aktivismus 11. März 2010, Abdilatif Abdalla (Universität Leipzig): Usomaji wa mshairi Abdilatif Abdalla – Lesung des Dichters Abdilatif Abdalla 3. Mai 2010, Guido Korzonnek (Berlin): Uzinduzi wa kitabu cha kusikiliza: Tafsiri ya Kijerumani ya riwaya ya Mzimu wa watu wa Kale ya Mohamed Said Abdullah – Zur deutschen Übersetzung und Vertonung des Kriminalromans Im Geisterwald der Ahnen von Mohamed Said Abdullah 3. Juni 2010, Dr. Lutz Diegner (Humboldt-Universität zu Berlin): Twen’zetu Mtandaoni – Freddy Macha, msanii wa vipaji vingi – Lasst uns ins Internet gehen – Freddy Macha, ein Künstler mit vielen Begabungen z m o 273 zentrum moderner orient Dr. A. Graneß Wissensstädte - Bibliotheken in Afrika Eine Ausstellung über die Geschichte und die Gegenwart von Bibliotheken in afrikanischen Städten Vom 11. Januar bis zum 31. Juli 2010 im Zentrum Moderner Orient Zentrum Moderner Orient Kirchweg 33 14129 Berlin - Nikolassee mehr Informationen unter: www.zmo.de Eine Ausstellung von Brigitte Krause, Robert Liebscher und Tobias Mörike Mit freundlicher Unterstützung von: 24. Juni 2010, Prof. Hamza M. Njozi (Muslim University of Morogoro, Tanzania): Falsafa ya Mwana-Bukhalasi katika „Utendi wa Masahibu“ – Zur Philosophie von MwanaBukhalasi’s epischem Gedicht „Utendi wa Masahibu“ (Drangsal) 4. November 2010, Vitale Kazimoto (Berlin): Maisha yangu Ujerumani enzi za vita baridi – Mein Leben in Deutschland zur Zeit des Kalten Kriegs 2. Dezember 2010, Ridder Samsom (Hamburg): Howani Mwana Howani: utungaji wa kiswahili wa wanawake – Still Kind still: Frauen-Swahilidichtung Andere Veranstaltungen 8. Januar 2010, ZMO, Neujahrsempfang und Eröffnung der Ausstellung Wissensstädte – Bibliotheken in Afrika 14. Januar 2010, Robert-Bosch-Stiftung, Istanbul, mon amour, Vortrag von Nedim Gürsel 21. Januar 2010, Universität Bayreuth, A directed landscape: thoughts about war and mobility from East Africa to South Asia in World War II, Vortrag von PD Dr. Katrin Bromber (ZMO) 29. Januar 2010, ZMO, Die andere Küste Ostafrikas – Translokale Topographien des Tanganyikasees vor 1900, Vortrag von Prof. Achim von Oppen, Universität Bayreuth 17. Februar 2010, Zentrum für Antisemitismusforschung, The founding myths of Turkish antisemitism, Vortrag von Rifat Bali (EPHE). 22. Februar 2010, ZfL, „Parental authority, sexuality and generation between Maghreb and Mashreq“, öffentliches Gespräch und anschließende Diskussion mit Rita El Khayat und Michael Roes 18. März 2010, ZMO, Der Begriff „Globale Gerechtigkeit“ bei Henry Odera Oruka – Eine afrikanische Perspektive auf ein brennendes Problem, Vortrag von Dr. Anke Graneß (polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren) 24. März 2010, ZfL, Islam in Kasachstan: Traditionen und aktuelle Entwicklungstendenzen, Vortrag von Sheich Abdsattar Haji Derbissali, Großmufti und Vorsitzender der Geistlichen Verwaltung der Muslime Kasachstans 8. April 2010, GWZ, Media, homeland, and community in Islamic and Area Studies: a social history and emerging trends, Vortrag von Prof. Dale Eickelman (Dartmouth College/WIKO) 274 z m o v e r a n s ta lt u ng e n 15. April 2010, ZfL, The return of Zionism: myths, politics and scholarship in Israel, Vortrag von Prof. Gabriel Piterberg ( UCLA) 28. April 2010, HU Berlin, Imperiale Propaganda und Sprachnormierung: Die swahilisprachige Militärpresse im Zweiten Weltkrieg, Vortrag von PD Dr. Katrin Bromber (ZMO) 3. Mai 2010, ZfL, Saudi-Arabien – Ein Königreich im Wandel? Sammelband hg. von Prof. Ulrike Freitag (Paderborn 2010), Buchvorstellung und Diskussion 5. Mai 2010, ZfL, Der verstellte Blick. Bedingungen und Perspektiven gegenwärtiger Kulturforschung, Podiumsdiskussion mit Renate Haas (Institut für Kulturanalyse Berlin), Dr. Sonja Hegasy (ZMO), Andreas Pflitsch (ZfL) 25. Mai 2010, Zentrum für Antisemitismusforschung, The Dönme and Anti-Jewish conspiracy theories in the Ottoman Empire and Turkish Republic, Vortrag von Prof. Marc David Baer (ZMO) 8. Juni 2010, Ibero-Amerikanisches Institut, Zur gegenwärtigen Theorie der Interkulturalität: Perspektiven aus Mexiko, Vortrag von Bertold Bernreuter, Moderation: Dr. Kai Kresse (ZMO) 29. Juni 2010, Wissenschaftskolleg zu Berlin, Carl Heinrich Becker Lecture der Fritz Thyssen Stiftung: Islam and the politics of gender: reflections on Afghanistan, Vortrag von Deniz Kandiyoti (SOAS, London) 30. Juni 2010, HU Berlin, Filmvorführung „Cuba, une odyssée africaine“ (Dokumentarfilm von Jihan el-Tahri, Frankreich, 2007), zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit Kongos 30. Juni 2010, Haus der Kulturen der Welt, Arabischer Weltgeist im Aufbruch? – Zum Tod von Mohammed Abed Al-Jabri, Podiumsdisskussion mit Dr. Reginald Grünenberg (Verleger des Perlen Verlags), Dr. Sonja Hegasy (ZMO), Nabil Bushnaq (Gründer und Ehrenvorsitzender Ibn Rushd Fund), Stefan Weidner (Chefredakteur der Zeitschrift Fikrun wa Fann), Dr. Vincent von Wroblewsky (Philosoph und deutscher Übersetzer der „Kritik der arabischen Vernunft – Die Einführung“) 13. Juli 2010, ZMO, Considerations on society through Saudi women’s art, Vortrag von Prof. Maha A. Alsenan, Princess Nora Bint Abdurrahman University, Riad, SaudiArabien 11. September 2010, Tag des offenen Denkmals, Berlin, Inder in Berlin während des ersten Weltkriegs – Führung rund um den Savignyplatz, von Dr. Heike Liebau (ZMO) z m o 275 zentrum moderner orient 16. September 2010, Collegium Hungaricum Berlin, Global Mufti – medialer Islam von Yusuf al-Qaradawi, Buchpräsentation und anschließende Podiumsdiskussion mit Dr. Bettina Gräf (ZMO), Prof. Jakob Skovgaard-Petersen (Universität Kopenhagen) und Prof. Gudrun Krämer (FU Berlin) 19. September 2010, Haus der Kulturen der Welt, Hassouna Mosbahi „Rückkehr nach Tarschisch“ Lesung mit Roland Schäfer 20. September 2010, Gartensaal des Karlsruher Schlosses, Karlsruhe, öffentlicher Vortrag zum Anna-Lindh-Report 2010, Podiumsdiskussion mit u. a. Gianluca Solera (AnnaLindh-Stiftung), Dr. Sonja Hegasy (ZMO) und Ayse Özbabacan (Stabsstelle für Integrationspolitik Stuttgart) 22. September 2010, ZfL, Die Memoiren einer Prinzessin im Harem des persischen Schahs, Lesung mit Elisabeth Blonzen 6. Oktober 2010, Neues Stadthaus, Otto-Suhr-Saal, Eröffnungsvorträge zum internationalen Workshop Under construction: the material and symbolic meaning of architecture and infrastructure in the Gulf region, mit Vorträgen von Michael Schindhelm (ehem. Berater der Dubai Culture and Arts Authority, Government of Dubai, VAE) und Prof. Michael Schwarz (Faculty of Engineering, Ajman University of Science and Technology, VAE) 6. November 2010, Werkstatt der Kulturen, Podiumsdiskussion zu Migranten – Fremdbilder und Selbstdarstellung, u. a. mit Mokhtar Shehata und Dr. Samuli Schielke (ZMO) 17. November 2010, Auswärtiges Amt, Jidda im 19. Jahrhundert – eine Hafenstadt im Wandel, Vortrag von Prof. Ulrike Freitag (ZMO) 1. Dezember 2010, Landesvertretung Baden-Württemberg, Podiumsdiskussion u. a. mit Dr. Andrea Fischer-Tahir (ZMO), Thomas Engel (Deutsches Zentrum des Internationalen Theaterinstituts) und Jochen Hippler (Institut für Entwicklung und Frieden, Universität Duisburg-Essen) 9. Dezember 2010, ZMO, Primacy of the master or primacy of the evidence? Competing approaches to Islamic knowledge in Africa, Vortrag von Prof. Rüdiger Seesemann, Northwestern University Evanston 9. Dezember 2010, Heinrich-Böll-Stiftung, Son of Babylon, Filmvorführung und Podiumsdiskussion mit Karin Mlodoch (Haukari e. V.) und Dr. Barik Schuber (Vorsitzender des Irakischen Kulturvereins „Al Rafidain“ e. V.) 276 z m o gastwissenschaftler Gastwissenschaftler Name Herkunftsinstitution Zeitraum Kirsten Scheid Nazan Maksudyan Munir Fakher Eldin Nedim Gürsel Annelies Moors Sami Hermez Abdilatif Abdalla Rijk van Dijk Victoria Bernal Sheikh Abdsattar Haji Derbissali Erdal Kaynar Edward Simpson Scott Reese Markus Dressler Mohamedou Mohamedan Meyine Hassan Mwakimako Jason Sumich Atreyee Sen Navid Fozi-Abivard Amir Sheikzadegan Giovanni Balcet Tanika Sarkar Christian Steiner Mokhtar Saad Shehata Tania Sengupta Muhiddin Kabiri Gilbert Taguem Fah American University of Beirut, EUME fellow Sabancı University Istanbul, EUME fellow New York University Jersualem, EUME fellow CNRS, Paris University of Amsterdam Princeton University, Princeton, NJ Universität Leipzig Universität Leiden University of California, Irvine Großmufti, Kasachstan 10. 2009–07. 2010 10. 2009–07. 2010 10. 2009–07. 2010 10. 01.–17. 01. 2010 28. 01.–29. 01. 2010 02.–04. 2010 07. 03.–17. 03. 2010 14. 03.–20. 03. 2010 24. 03. –28. 03. 2010 22. 03.–28. 03. 2010 EHESS, Paris SOAS London Northern Arizona University, Flagstaff, AZ Istanbul Technical University, Istanbul University of Nouakchott 04.–05. 2010 09. 05.–16. 05. 2010 06.–07. 2010 06.–07. 2010 30. 06. – 07. 07. 2010 University of Nairobi London School of Economics, London University of Manchester Boston University, Boston, MA Universität Fribourg, Schweiz University of Turin Jawarhal Nehru University, Delhi Johannes Gutenberg-Universität Mainz Alexandria University of Westminster Islamic Revival Party, Tajikistan University of Nagaoundere, Kamerun, A. v. Humboldt fellow University of California, San Diego Texas Christian University Fort Worth University of California, Los Angeles Işık University Istanbul University of Southampton 17. 07–30. 07. 2010 07. 2010 07.–09. 2010 07.–08. 2010 08. 2010 14. 09.–17. 09.2010 09.–10. 2010 09.–10. 2010 04. 11.–10. 11. 2010 13. 11.–23. 12. 2010 14. 12.–17. 12. 2010 05. 2010 – 01. 2011 Michael Provence Hanan Hammad Zeynep Türkyilmaz Gülhan Balsoy Prem Poddar 09. 2010 –09. 2011 10. 2010 –07. 2011 10. 2010 –07. 2011 10. 2010 –07. 2011 11. 2010 –06. 2012 z m o 277 bibliothek Bibliothek Leiter: Dr. Thomas Ripper Bibliothekarin: Ursula Benzin Akademischer Mitarbeiter: Tilmann Böcker Studentische Hilfskraft: Chantal Carucci Im Jahr 2010 wurde der Personalbestand in der Bibliothek erhöht. Gründe sind die erheblich gestiegene Zahl an wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeitern, die im ZMO beschäftigt sind bzw. die Bibliothek frequentieren, die Umstellung des Bibliotheks systems, die Überarbeitung aller arabischen Katalogdaten gemäß der in Deutschland geltenden Norm und die forcierten Anstrengungen hinsichtlich der Erfassung und Digitalisierung bedeutender Archivbestände. Tilmann Böcker (M. A. Islamwissenschaft, Universität Bonn 2009) ist seit dem 1. August 2010 in der Bibliothek des Zentrums Moderner Orient über einen Werkvertrag als akademischer Mitarbeiter beschäftigt. Er unterstützt den Bibliotheksleiter bei der Einarbeitung arabischer Titel, welche für Projekte am ZMO benötigt werden. Herr Böckers Qualifikation für diese Tätigkeit ergibt sich aus seinen Erfahrungen als studentische Hilfskraft in der Bibliothek am Seminar für Orient- und Asienwissenschaften, Abteilung Islamwissenschaft, der Universität Bonn, wo er bereits arabische Titel katalogisiert hatte. Zudem führt Herr Böcker die Erschließung der in der Bibliothek des ZMO aufbewahrten Akten aus den Nachlässen von Prof. Dr. Gerhard Höpp und Dr. Horst Krüger durch. Für einige laufende Forschungsprojekte am ZMO (z. B. Dr. Bettina Gräf: Öffentliche Debatten im transkulturellen Raum: Die Vorstellungen vom Islam als politische Ordnung zu Beginn des Kalten Krieges; Dr. Benjamin Zachariah: Indische Exilanten in Berlin, 1914–1945) ist die Erschließung dieser Archivmaterialien notwendig. Bei der Einarbeitung der genannten Archivalien in das elektronische Findbuch des ZMO ist Herr Böcker verantwortlich für die Pflege von umfassenden Masterlisten, die Vereinheitlichung aller bislang gemachten Eingaben sowie die Einhaltung der festgelegten Normen. Insbesondere hinsichtlich der Wiedergabe arabischer Begriffe und Namen gemäß der offiziell geltenden Norm für die Transkription erfordert dies besondere fachliche Qualifikation. Chantal Carucci (Studium der Sozialwissenschaften, Türkisch und Persisch in Florenz, Ankara und Berlin) arbeitet seit dem 1. Oktober 2010 in der Bibliothek des ZMO als z m o 279 zentrum moderner orient Dr. T. Ripper Dr. M. Kabiri studentische Hilfskraft. Sie arbeitet an der Inventarisierung und Signierung persischtürkisch- und europäischsprachiger Neuerwerbungen sowie von Monographien und Zeitschriften aus Nachlässen. Vor allem ist Frau Carucci zurzeit mit der Erschließung von Aktenmaterial aus dem Nachlass von Prof. Dr. Gerhard Höpp und mit dessen Einarbeitung in das elektronische Findbuch des ZMO beschäftigt. Die Stelle von Ursula Benzin als Diplombibliothekarin wurde am 1. Oktober 2010 für die Dauer von 12 Monaten um 5,5 Stunden pro Woche aufgestockt. Ihr Aufgabenbereich umfasst die Einarbeitung (Inventarisierung, Katalogisierung und Signierung) von europäischsprachigen Neuerwerbungen sowie von Monographien und Zeitschriften aus Nachlässen, die Ausleihe und Führung der Benutzerkonten, Auskunftsdienste und Betreuung von Mitarbeitern und Gästen, die Zeitschriftenverwaltung sowie die Unterstützung bei der Betreuung des Magazins. Weiterhin ist sie auch mit der Einarbeitung von Archivmaterialien aus dem Nachlass von Prof. Gerhard Höpp in das elektronische Findbuch der Bibliothek beschäftigt. Im Frühjahr trat die Bibliothek des ZMO dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) bei. Damit ist nun das gemeinsame Katalogisieren mit wichtigen orientwissenschaftlichen Bibliotheken (Sondersammelgebiet Halle, Staatsbibliothek Berlin, Orient-Institut Beirut und Istanbul, Uni-Bibliotheken Jena, Erfurt, Gotha, Göttingen, Hamburg, Kiel) in einer Verbunddatenbank möglich. Durch die Mitgliedschaft im GBV sind die Bestände des ZMO auch im Karlsruher Virtuellen Katalog/KVK erfasst, was zur Folge hat, dass nun zahlreiche Nutzer, die das ZMO bislang nicht kannten, auf unsere Bestände aufmerksam geworden sind. Die Mitgliedschaft im GBV erforderte eine Umstellung des elektronischen Bibliothekssystems von Allegro auf Pica und die Einrichtung umfassender Software für die Katalogisierung und den Erwerb. Zudem war die Einführung der DMG-Transkription (entsprechend der in Deutschland geltenden DIN-Norm 31635 für die Umschrift arabischer Buchstaben) rückwirkend auf alle Katalogdaten arabischer Titel (ca. 15.000 Bände) notwendig. Teilweise konnten die Titel maschinell an bereits in der Verbunddatenbank vorhandene Datensätze angehängt werden. Ca. 8.000 vor allem arabische Titeldatensätze mussten allerdings in den Sommermonaten manuell überarbeitet und an die geltenden Normen anpasst werden. Trotz der umfangreichen Arbeiten im Zusammenhang mit der Systemumstellung und der Erfassung der Archivmaterialien gelang es den Bibliotheksmitarbeitern in diesem Jahr, die höchste Zahl an Neuerwerbungen seit acht Jahren einzuarbeiten. Zu diesem Erfolg beigetragen hatte auch der am ZMO beschäftigte Wissenschaftler 280 z m o bibliothek Friedhelm Hoffmann durch eine private Schenkung arabischer Forschungsliteratur sowie durch umfassende, im Auftrag der Bibliothek durchgeführte Bücherkäufe in verschiedenen nordafrikanischen Ländern. In diesem Jahr wurden erstmals auch vor Ort in Berlin türkische, arabische und persische Buchhandlungen zum Bücherkauf besucht. Im Jahre 2010 wurden 1.277 Monographien neu erworben und bearbeitet. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 25.688 Bände. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 50.000 Bände. Der Bestand an laufenden Zeitschriften und neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen beziffert sich auf 179. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierten elektronischen Zeitschriften beträgt 9.449. Öffnungszeiten: Montag: 9.00 –15.30 Uhr Dienstag, Mittwoch, Donnerstag: 9.00 –17.00 Uhr Freitag: 9.00 –13.00 Uhr Benutzung: Die Bibliothek des Zentrums Moderner Orient ist eine Präsenzbibliothek. Es besteht Kopiermöglichkeit (5 Cent pro Seite). Alternativ dazu steht ein Scanner zur Verfügung, so dass einzelne Materialien vor Ort auf eigene Datenträger gespeichert werden können. Für die Nutzung des Scanners werden keine Gebühren erhoben. In Ausnahmefällen können Studierende eine Wochenendausleihe beantragen. Website: http://www.zmo.de/biblio/index_e.html http://www.zmo.de/biblio/main.htm z m o 281 p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Prof. M. Mann Prof. T. Sarkar Prof. S. Sarkar Prof. A. 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Print and communal tension in colonial India: The case of Rangila Rasool, Workshop Palm leaves, books and internet in India mutual – displacement or co-existence, Internationaler Workshop der Franckeschen Stiftungen zu Halle, in Kooperation mit dem ZMO, Halle, 11.–13. November, 2010. 300 z m o p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Swarowsky, Daniela Film screening „Messages from Paradise #2“ mit Diskussion am Tag der offenen Tür, Zentrum Moderner Orient, Berlin, 12. September 2010. Part of exhibition with the movie „Messages from Paradise #2“ at „Bridgin“, Gallery Hommes/ Rotterdam, 26. September 2010. Film screening „Messages from Paradise #1 und #2“ und Diskussion, Center for Possible Studies, Serpentine Gallery, London, 7. Oktober 2010. Film screening with „Messages from Paradise #1and #2“ at Goldsmiths, University of London / Fudan University Documentary Centre / Public Screens Research Group, Department of Media & Communications, 8. Oktober 2010. Film screening „Messages from Paradise #2“ und Diskussion, American University, Center for Migration and Refugee Studies, Kairo, 23. Oktober 2010. Film screening „Messages from Paradise #1“ und Diskussion, Semat, Kairo, 24. Oktober 2010. Film screening „Messages from Paradise #2“ und Diskussion, Kulturzentrum Gudran/ El-Dokan, Alexandria, 30. Oktober 2010. Film screening „Messages from Paradise #1 and #2“ und Diskussion, Austrian Cultural Forum, Kairo, 1. November 2011. Film screening „Messages from Paradise #1 and #2“, Arabisches Filmfestival Berlin, 6. November 2011. Discussant Workshop Fremdbilder und Selbstdarstellung von arabischen Migranten im Film, Arabisches Filmfestival Berlin, 6. November 2010. Taguem Fah, Gilbert L. When the periphery becomes the center: New Islamic engagements in DoualaCameroon, Internationale Konferenz, Humboldt Kolleg Islam in Nigeria’s Eastern Rregion and the Lake Chad Basin, University of Sukkar, Calabar, 26.–29. September 2010. Research opportunities for African Scholars: the case of Alexander von Humboldt fellowship, Lecture delivered at the Humboldt Kolleg, Calabar, Amber Tinapa, 27. September 2010. The political economy of corruption: „The Operation Sparrowhawk“ in Cameroon, North-South Coalition Conference The University’s Role in Internationalization/ Globalization: Knowledge for Development. What Type Knowledge for What type Development, University of Tromso, Tromso, 28.–29. Oktober 2010. Wagenhofer, Sophie The Jewish Museum in Casablanca – memory and forgetting, Panel The politics of amnesia and cultural production in the Middle East – 1/2, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010. z m o 301 zentrum moderner orient Wilkowsky, Dina Chair of the lecture of the Grand Mufti of Kazakhstan Islam in Kazakhstan: traditions and current development, Berlin, 24. März 2010. Prospects for Kazakhstan’s Chairmanship of the Organization of the Islamic Conference (OIC). Roundtable discussion of the Eurasian Media Forum (EAMF), Almaty, 27.–28. April 2010. Entwicklungstendenzen des Islam in Kasachstan, Diskussion, International Centre of Religion and Cultures, Astana, 4. Mai 2010. Islam in Deutschland: Aktuelle Probleme der Integration, Faculty of Oriental Studies, Al-Farabi University, Almaty, Kasachstan, 16. Mai 2010. Posterpräsentation zu den Projektergebnissen: Arab-Islamic Organizations in contemporary Kazakhstan, Internationales Symposium der VolkswagenStiftung, Between Europe and the Orient. A focus on research and higher education in/on Central Asia, Bishkek (Kirgistan), 7.–9. Juni 2010. Organisation des Vortrags „Islam und Staat im postsowjetischen Kasachstan“ von Dr. Baimenov, Zentrum Moderner Orient, Berlin, 12. Oktober 2010. Organisation des Vortrags „The Islamic Revival Party of Tajikistan: On the specifics of post-Soviet Islamic dynamics“ von Dr. Kabiri, Zentrum Moderner Orient, Berlin, 15. Oktober 2010. Islam in post Soviet Kazakhstan: In search of new self-representations, Internationale Konferenz The world of Islam: history, society, culture, the Mardjani Foundation and Peoples’ Friendship University of Russia, Moskau, 28.–30. Oktober 2010. Wippel, Steffen Questioning conventional African borders: region-building across the Sahara in historical perspective, Seminar Africa and beyond: translocal perspectives, Universität Bayreuth, 7. Januar 2010. Oman and the Indian Ocean Rim – economic integration across conventional metaregions, Internationaler Workshop Regionalizing Oman – political, economic and social dynamics, Orientalisches Institut, Universität Leipzig, 25. März 2010. Organisation des Vortrags von Prof. Gulshan Dietl (New Delhi/Odense), „Musandam: Creating a New Region across the Water“, Orientalisches Institut, Universität Leipzig, 17. Juni 2010. Transsaharische Migration: Neue Bewegungsräume und neue Territorialisierungen zwischen Sahel, Atlantik und Mittelmeer, Ringvorlesung Themenfelder der Regionalwissenschaften: Migration und kulturelle Integration, Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, Universität Leipzig 1. Juli 2010. Between reality and hyperreality: port and tourism development in Oman (with special reference to Salalah), Panel Rereading the ‚public sphere‘ in the Middle East: print culture, new media, pop cultures – 2/2: Image-making and techniques of consumption, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010. 302 z m o p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Vorsitz des Panels Transforming territories of agriculture in North Africa, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010. (mit Christian Steiner, Anja Zorob): Organisation des Panels Kriegs- und Krisenökonomien: Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen politischer Konflikte in der MENA-Region, 31. Deutscher Orientalistentag/17. wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO) zur gegenwartsbezogenen Forschung im Vorderen Orient, Marburg, 21. September 2010. Konflikte und ihre Folgen für Handel und Austausch im westlichen Sahararaum im langen 20. Jahrhundert, 31. Deutscher Orientalistentag/17. wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO) zur gegenwartsbezogenen Forschung im Vorderen Orient, Marburg, 21. September 2010. Between economic diversification and global branding: port and tourism development in Salalah (Sultanate of Oman), Eighth Nordic Conference on Middle Eastern Studies Middle Eastern Connectivities, Nordic Society for Middle Eastern and Islamic Studies, Senter for Midtausten – og islamske studiar (SMI), Universitetet i Bergen, 26. September 2010. Vision for Oman’s economy – Oman 2020: port and tourism development between economic diversification and global branding, Internationaler Workshop The material and symbolic meaning of architecture and infrastructure in the Gulf region, Zentrum Moderner Orient, Berlin, 8. Oktober 2010. Zachariah, Ben Development, government and the Nehru Era, Calcutta Research Group, Kalkutta, 14. Januar 2010. Chair at the conference The role of Muslims in the freedom struggle, Muslim Institute, Kalkutta, 5. Februar 2010. (Auto)biography, nationalism and national hagiography, Workshop on Historical Biography, Jamia Millia University, New Delhi, 11.–13. Februar 2010. Indian nationalisms, exclusion and state ideologies. Vortrag an der Jawaharlal Nehru University, Zakir Husain Centre for Educational Studies, New Delhi, 17. Februar 2010. Eugenics and the developmental imagination in India, Jawaharlal Nehru University, Centre of Social Medicine and Community Health, New Delhi, 25. Februar 2010. Transcultural histories of ideas, Workshop in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin, Jawaharlal Nehru University, New Delhi, 26. Februar 2010. Strategien der Zusammenarbeit. Paneldiskussion mit Heike Liebau und Joachim Oesterheld, Berlin, 20. May 2010. Indian exiles in Germany, Konferenz ‚Out of place‘ or ‚belonging?‘ Exile, hijra, community, ZMO, Berlin, 30. Juni –2. Juli 2010. z m o 303 zentrum moderner orient Indian exiles in Germany, Panel Interbellum Internationalisms and South Asia, ECMSAS Bonn, 26.–29. Juli 2010. The promise and the threat of a multilingual, transnational and interclass history of ideas, Heidelberg Summer School on „moving ideas“, 28. Juli 2010. India and the developmental imagination 21st, Panel Towards a world history, International Congress of Historical Sciences, Amsterdam 22.–28. August 2010. Discussant Workshop Bildung und Arbeit Peronismus / indischer Unabhängigkeitsbewegung, SFB 640, HU Berlin, 25. Oktober, 2010. Nationalism(’)s without, Workshop Writing post-national histories, University of the Witwatersrand, Johannesburg, South Africa, 1.–3. November 2010. States of exception and intellectuals: The „Maoist Insurgency“, Workshop The ‚Maoists‘ in India, Zentrum Moderner Orient, Berlin, 9. November 2010. Science, Technology and the Developmental Imagination in India, Workshop Science and state in modern Asia, Needham Research Institute, Cambridge, 2.–3. Dezember 2010. Beiträge in Medien und öffentlichen Veranstaltungen Interviews und Beiträge in Fernseh- und Radioprogrammen, darunter: Deutsche Welle (DW-TV Arabischer Dienst): Zwischen Norden und Süden. Diskussionsrunde zum Mittelmeerraum, von Mohamed Ibrahim, 20. Januar 2010 Radio MotorFM: Interview mit Andrea Fischer-Tahir zu den Parlamentswahlen im Irak von Sebastian Mösch, 5. März 2010 Radio Jeddah: Interview mit Prof. Ulrike Freitag von Samar Fattany 30. März 2010 ZDF Aspekte: Hissa Hillal – Dichterin für Millionen von Anna Bernard, 9. April 2010 publicsolidarity.de: Gabriel Piterberg am 15. April 2010 in Berlin mit Videos, von Doris Ghannam und Björn Aune, 18. April 2010 Deutsche Welle – Fokus Nahost: Langsamer Wandel Interview von Anne Allmeling mit Prof. Ulrike Freitag (ZMO), 30. April 2010 Deutschlandfunk – Kultur heute: Aufklärer der arabischen Welt von Stefan Weidner, 5. Mai 2010 publicsolidarity.de: Gilbert Achcar am 11. Mai 2010 in Berlin mit Videos, von Doris Ghannam und Björn Aune, 12. Mai 2010 DW World.de: Interview mit Ulrike Freitag und Gilbert Achcar (auf Arabisch) von Samir Grees, 29. Mai 2010 InfoRadio RBB: Das Zentrum Moderner Orient. Ein Beitrag zum Berliner Wissenschaftsjahr von Oliver Soos, 18. Juni 2010 304 z m o p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Deutschlandfunk: Tag für Tag – „Muslime vom 1. bis 2. Weltkrieg in Deutschland“: Tagung in Berlin von Thomas Klatt, 2. Juli 2010 Aus- und Fortbildungskanal M94.5: Die „Imam Muda“-Show in Malaysia von Anne Kostrzewa, mit Bettina Gräf, 7. Juli 2010 MotorFM Berlin: Ägyptische Reaktionen auf Koranverbrennung in den USA Interview mit Samuli Schielke, 10. September 2010 Südwestrundfunk, Baden Radio: Der unbekannte Nachbar – Zur Präsentation des Anna-Lindh-Reports, von Susanne Lohse, 21. September 2010 Radio Regenbogen: „Die Menschen in Nord und Süd wissen zu wenig voneinander“: Der Anna Lindh-Report wurde am ZAK des KIT vorgestellt von Stefan Fuchs, mit Sonja Hegasy, 5. Oktober 2010 RadioEINS: „Jihad“ von Christina Haubold, mit Bettina Gräf, 9. Oktober 2010 Radio Courtoisie (Paris): Laurent Charles Feraud peintre et témoin de la conquête de l’Algérie 2010 Editions Monelle Hayot Interview von Marie-Thérese Hablot mit Nora Lafi, 22. Oktober 2010 RBB InfoRadio: Brandanschläge auf islamische Einrichtungen von Annette Miersch, 14. Dezember 2010 Interviews und Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften Stuttgarter Zeitung: Urheber produktiver Verunsicherung von Sibylle Thelen, 14. Januar 2010 Frankfurter Allgemeine Zeitung: Dann macht doch euren Dreck allein – Eine Freiburger Tagung über „hilflose Imperialisten“ des Kolonialzeitalters von Martin Otto, 20. Januar 2010 Qantara.de: „Ein Denker muss den Glauben in Frage stellen dürfen“ Interview mit Nedim Gürsel von Ramon Schack, 5. Februar 2010 Chronicle of Higher Education: Interview zu Imam-Training/Islamische Theologie in Deutschland, mit Ulrike Freitag, 18. Februar 2010 dafg.eu: Dritte Kooperationsveranstaltung von Carnegie Europe und DAFG e.V. Dokumentation der DAFG, März 2010 Die Welt: Al-Qaradawi ist kein Symbol islamischer Toleranz (Arabisch) von Khaled Hroub, 17. Februar 2010 RBB Kulturradio: Israel und die Türkei von Otto Langels, 12. März 2010 Bibliothekarisch.de: Wissensstädte – Bibliotheken in Afrika von Wolfgang Kaiser, 14. März 2010 Deutsche Allgemeine Zeitung (Kasachstan): Zwischen Kultur und Politik von Christine Karmann, 23. April 2010 z m o 305 zentrum moderner orient Qantara.de: Saudi-Arabien – ein Königreich im Wandel? Interview von Anne Allmeling mit Prof. Ulrike Freitag (ZMO), 30. April 2010 DW-World.de: Königreich im Wandel? von Anne Allmeling, 2. Mai 2010 Qantara.de: Nachruf Mohammed Abed al-Jabri. Vordenker einer neuen arabischen Aufklärung (Türkisch) von Sonja Hegasy, 5. Mai 2010 FAZ: Aufklärer der arabischen Welt von Stefan Weidner, 5. Mai 2010 BamS: Infokasten Burka von Katharina Nachtsheim, 9. Mai 2010 TheDailyNewsEgypt.com: Influential Moroccan intellectual leaves international legacy von Sonja Hegasy, 20. Mai 2010 Dubai Magazin: Saudi-Arabien: Ein Königreich im Wandel? von Barbara Schumacher, Mai 2010 ] ] ] ] ] DW-World.de, von Samir Grees, 29. Mai 2010 Frankfurter Allgemeine Zeitung: Fremd – doch auf dem richtigen Weg von Rainer Hermann, 26. Mai 2010 mediterranes: Women and the city, women in the city: a gendered perspective for Ottoman urban history, von Nazan Maksudyan, Sommerausgabe 2010 Berliner Morgenpost: Ein Landhaus mit offenen Türen 10. Juni 2010 Berliner Wirtschaftsgespräche: Welche Rolle spielt der Islam in muslimischen Gesellschaften? von Ulrike Freitag, Juni 2010 Ägypten verstehen: Ägypten und seine Nachbarn von Sonja Hegasy, Heft Nr. 2, Juni 2010 Al Watane alane: Abed al-Jabri – ein Denker ohne Eitelkeit von Bouameur Elasraoui, 17. Juni 2010 Wiener Zeitung: Saudi-Arabien im Wandel 29. Juni 2010 Qantara.de: Krieg der Narrative von Samir Grees, Juli 2010 Welt am Sonntag: Der Kampf um die klügsten Köpfe von u. a. Dorothea Siems, mit Dina Wilkowsky, 4. Juli 2010 pressetext: Kirgisien: Ethnischer Konflikt nur vorgeschoben von Johannes Pernsteiner, 5. Juli 2010 Berliner Zeitung: Nahostkonflikt im Villenviertel von Anne Vorbringer, 13. August 2010 306 z m o p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e Humboldt kosmos: Forscher für Demokratie und bessere Bildung im Nahen Osten (engl.: Researchers for democracy and better education in the Middle East) von Abdel-Raouf Sinno, Nr. 95/2010 ZEIT online: Eine säkulare Plattform für liberale Palästinenser von Patrick Hemminger, 25. August 2010 Al-Hayat: Ulrike Freitag: Die Globalisierung kommt auch aus dem Orient von Osama Amin, 5. Oktober 2010 (Arabisch) Al-Hayat: Ulrike Freitag – Wandel in Saudi Arabien ist langsam aus Angst vor Rückschlägen von Khaled al-Batli, 5. Oktober 2010 (Arabisch) Al-Hayat: Deutsche Studenten verfassen Buch zum „Wandel“ in Saudi Arabien von Osama Amin, 5. Oktober 2010 (Arabisch) Süddeutsche Zeitung: Gute Rhetorik – Saudi-Arabien versucht sich liberaler zu zeigen von Heiko Flottau, 5. Oktober 2010 Der Tagespiegel: Kritik an den neuen „Islamstudien“ von Amory Burchard, 19. Oktober 2010 opendemocracy.net: Conflict in Tajikistan – not really about radical Islam von John Heathershaw und Sophie Roche, 19./20. Oktober 2010 (zweiteilig) ] ] ] DW-World.de, von Mona Saleh, 8. November 2010 Hindustan Times: Berlin philharmonic von Indrajit Hazra, 13. November 2010 Qantara.de: The Arabs and Nazi Germany – Collaborators and Antagonists (Arabisch/ Deutsch), von Sonja Hegasy, 26. November 2010 Financial Times: Cleric sets Qatar a test of faith von David Lepeska, 2. Dezember 2010 Schweizer Mediendatenbank: Dossier ‚Krisenfall Islam’ von Leo Müller, 22. Dezember 2010 z m o 307 l e h rv e r a n s ta lt u ng e n Lehrveranstaltungen Dozent/in Caterina Bori Marloes Janson Kai Kresse Katharina Lange Samuli Schielke Sophie Wagenhofer Steffen Wippel Benjamin Zachariah Andrea Fischer-Tahir Bettina Gräf Dietrich Reetz Sophie Roche Samuli Schielke Nitin Sinha Sophie Wagenhofer Steffen Wippel Benjamin Zachariah Titel der Lehrveranstaltung > Scriptures of Islam > Anthropologie und Islam > The emergence of Chrislam in Lagos > Anthropologie und Islam > Anthropologie und Islam > Photography and anthropology > Anthropologie und Islam Die Juden in der arabischen Welt > Theorie und Empirie neuer sozialer Räume > Die MENA-Region und neue soziale Räume > Projektarbeit > Entwicklungsprobleme der MENA-Region > BA-Abschlusskolloquium > History of the state > Gandhi, Hindu revivalism and mass mobilization > Introduction into social and cultural anthropology > Islam in Europe. Historical and contemporary dimensions > Ethnic and religious conflict > Globalisierung und lokale Kulturen im Islam > Glauben und Unglauben > Colonial transition in India > Jewish heritage tourism in Europe and beyond > Wirtschaftsstrategien, Regionalisierung und Stadtentwicklung am PersischArabischen Golf > Approaches to international history Hochschule Semester U Rom FU Berlin Lagos State U FU Berlin FU Berlin FU Berlin FU Berlin FU Berlin U Leipzig SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 U Leipzig SoSe 2010 U Leipzig U Leipzig SoSe 2010 SoSe 2010 U Leipzig U Sheffield Jacobs U Bremen Sulaimaniya Irak FU Berlin SoSe 2010 SoSe 2010 SoSe 2010 Islamic U UIN Jakarta U HalleWittenberg U Köln WS 2010 WS 09/10 HU Berlin HU Berlin WS 10/11 WS 10/11 U ErlangenNürnberg WS 2010 U Sheffield WS 2010 WS 2010 WS 09/10 WS 10/11 z m o 309 Bericht über das Forschungsjahr 2010 ISSN 2190-4839 Herausgeber: Der Vorstand der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin e. V. Schützenstraße 18 | 10117 Berlin fon 030. 20 192-130 | fax 030. 20 192-120 www.gwz-berlin.de Konzept und Koordination: Wolfgang Kreher Redaktion: Svenja Becherer, Hans-Martin Gärtner, Wolfgang Kreher, Dirk Naguschewski Redaktionsassistenz: Susanne Schroeder, Marietta Damm, Birgit Dreiling Bildredaktion: Svenja Becherer (ZMO-Teil), Susanne Schroeder (ZAS-Teil), Wolfgang Kreher (Umschlag und GWZ-Teil), Dirk Naguschewski (ZfL-Teil) Dokumentation: Ute Andersohn, Wolfgang Kreher, Sylvia Obeth, Daniel Schönefeld Korrektorat: Ulrike Freywald, www.text-und-stil.de Umschlagphoto und Seite 24 Zündkerze. Leuchtröhren in verschiedenen Farben, 1963 © Museum der bildenden Künste Leipzig (Inv.-Nr. OI 5), Photo: PUNCTUM, Bertram Kober Abbildung Seite 18 Hermann Glöckner: Kreideschwünge auf einer Schultafel © Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv. Nr. 90/14, Photo: Gerhard Reinhold Hermann Glöckner (1889–1987): „Es gibt noch eine Werkgruppe, das sind die kurvigen Blätter, also Grafiken, deren Hauptelement freie Kurvenschwünge sind, die der Zeit entstammen, in der die Bauarbeiten stark im Vordergrund standen und mir verhältnismäßig wenig Zeit blieb, ich mich aber doch irgendwie auf dem Papier aussprechen musste. Sie sind später weitergeführt worden. Ich muss betonen, dass überhaupt das meiste immer wieder aufgegriffen wurde und durch mein ganzes Leben hindurchging.“ Quelle: Homepage Hermann Glöckner Nachlass (http://www.hg-nachlass.de/schwuenge.php) Photos und Copyright: Ulrich Dahl: S. 14; Amélie Losier: S. 11 (re.), S. 31, S. 88, S. 176–178, S. 180–182, S. 184, S. 189–192, S. 194–197, S. 199–201, S. 205–208; Stephan Rabold für die ZEIT: S. 13; Lars Reimann: S. 10 (li.), S. 15, S. 174; Carolyn Steinbeck Gestaltung: S. 187/188, S. 205; Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden: S. 203; Annette Trabold: S. 10 (re.); ZAS-Bildarchiv: S. 10o–152; ZMO-Bildarchiv: S. 11 (li.), S. 34/35, S. 84, S. 88, S. 91/92; S. 95, S. 248–283. Die Herausgeber haben sich bis Produktionsschluss intensiv bemüht, alle Inhaber von Abbildungsrechten ausfindig zu machen. Personen und Institutionen, die möglicherweise nicht erreicht wurden und Rechte an den verwendeten Abbildungen beanspruchen, werden gebeten, sich nachträglich mit den Geisteswissenschaftlichen Zentren in Verbindung zu setzen. Gestaltung: doppelpunkt, Berlin Druck und Verarbeitung: Druckerei zu Altenburg GmbH © GWZ Berlin 2011 GWZ Berlin GWZ Berlin Das Forschungsjahr 2010 Der Überblick für das Jahr 2010 Zündkerze, 1963 Leuchtröhren in verschiedenen Farben, seit 2003 im Neubau des Museums der bildenden Künste Leipzig, Inv.-Nr. OI 5 Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Trägerverein für die drei Forschungseinrichtungen Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Zentrum Moderner Orient © Museum der bildenden Künste Leipzig Photo: PUNCTUM, Bertram Kober In den 1960er und 1970er Jahren erlebte die Messestadt Leipzig einen wahren Leuchtwerbeboom. Ein Objekt, die Leuchtreklame „Zündkerze“, wurde 1963 auf dem Giebel zur Prager Straße des Hauses Talstraße 3 von der noch heute tätigen Firma Neontechnik Elektroanlagen Leipzig installiert. Die „Isolator“-Blitze zuckten für die einzige Zündkerzenfabrik Ostdeutschlands. Nach dem Abriss des Hauses Talstraße 3 ist die gestalterisch anspruchsvolle Anlage seit 2003 im Eingangshof des Museums der bildenden Künste Leipzig zu sehen. Mitgliederversammlung Freie Universität Berlin Humboldt-Universität zu Berlin Technische Universität Berlin Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz Institut für Deutsche Sprache, Mannheim Gründungsdirektoren der GWZ Berlin Direktoren der GWZ Berlin Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig, Kleine Werkmonographie Nr. 22, Leipzig 2005. Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Centers for Advanced Study in the Humanities Schützenstraße 18 | 10117 Berlin www.gwz-berlin.de ISSN 2190-4839 Das Forschungsjahr 2010 Vorstand und Direktoren Prof. Dr. Ulrike Freitag (ZMO), Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS), Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (ZfL), Vorstandsvorsitzende Geschäftsführer Wolfgang Kreher Einnahmen/Ausgaben zum 31. Dezember 2010 8.581 Mio. Euro für 61 Projekte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 31. Dezember 2010 187, davon 56 studentische Hilfskräfte Standorte Berlin-Mitte und Berlin-Nikolassee Gründungsjahr des Trägervereins 4. Oktober 1995 Beginn der wissenschaftlichen Tätigkeit der Zentren 1. Januar 1996 GWZ Berlin GWZ Berlin Das Forschungsjahr 2010 Der Überblick für das Jahr 2010 Zündkerze, 1963 Leuchtröhren in verschiedenen Farben, seit 2003 im Neubau des Museums der bildenden Künste Leipzig, Inv.-Nr. OI 5 Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Trägerverein für die drei Forschungseinrichtungen Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Zentrum Moderner Orient © Museum der bildenden Künste Leipzig Photo: PUNCTUM, Bertram Kober In den 1960er und 1970er Jahren erlebte die Messestadt Leipzig einen wahren Leuchtwerbeboom. Ein Objekt, die Leuchtreklame „Zündkerze“, wurde 1963 auf dem Giebel zur Prager Straße des Hauses Talstraße 3 von der noch heute tätigen Firma Neontechnik Elektroanlagen Leipzig installiert. Die „Isolator“-Blitze zuckten für die einzige Zündkerzenfabrik Ostdeutschlands. Nach dem Abriss des Hauses Talstraße 3 ist die gestalterisch anspruchsvolle Anlage seit 2003 im Eingangshof des Museums der bildenden Künste Leipzig zu sehen. Mitgliederversammlung Freie Universität Berlin Humboldt-Universität zu Berlin Technische Universität Berlin Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz Institut für Deutsche Sprache, Mannheim Gründungsdirektoren der GWZ Berlin Direktoren der GWZ Berlin Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig, Kleine Werkmonographie Nr. 22, Leipzig 2005. Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Centers for Advanced Study in the Humanities Schützenstraße 18 | 10117 Berlin www.gwz-berlin.de ISSN 2190-4839 Das Forschungsjahr 2010 Vorstand und Direktoren Prof. Dr. Ulrike Freitag (ZMO), Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS), Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (ZfL), Vorstandsvorsitzende Geschäftsführer Wolfgang Kreher Einnahmen/Ausgaben zum 31. Dezember 2010 8.581 Mio. Euro für 61 Projekte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 31. Dezember 2010 187, davon 56 studentische Hilfskräfte Standorte Berlin-Mitte und Berlin-Nikolassee Gründungsjahr des Trägervereins 4. Oktober 1995 Beginn der wissenschaftlichen Tätigkeit der Zentren 1. Januar 1996