Für eine lebenswerte Zukunft
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Für eine lebenswerte Zukunft
Die Rockwool Gruppe Die Rockwool Gruppe ist Weltmarktführer für Steinwollelösungen. Unser Auftrag ist es, der bevorzugte Lieferant von wettbewerbsfähigen Markenlösungen für unsere Kunden zu sein – Fachwissen eingeschlossen – sowie die Energieeffizienz, Brandschutz, Akustik und das Klima in Gebäuden zu verbessern. Die Rockwool Gruppe wurde 1937 gegründet. Heute sind 7.400 Beschäftigte in mehr als 30 Ländern in der ganzen Welt für unsere Kunden aktiv. Im Jahr 2004 betrug der Umsatz 1.229 Millionen Euro. Steinwolle schützt die Umwelt und die Lebensqualität von Millionen von Menschen. Das vielseitige Material wird zur Dämmung gegen den Verlust von Wärme und Kälte verwendet. Als Ergebnis verringert Steinwolle die Luftverschmutzung durch den reduzierten Verbrauch fossiler Brennstoffe. Die aus Stein- material hergestellte Steinwolle ist feuerfest und hält Temperaturen von bis zu 1.000 °C aus. Sie ist deshalb ideal dazu geeignet, als Brandschutz in Gebäuden oder Schiffen Menschenleben und Vermögenswerte zu bewahren. Steinwolle schützt darüber hinaus vor Lärmbelästigung und wird in Akustikdecken, Lärmschutzschirmen, als Abdeckung lauter Maschinen, in Wänden und Dächern, unter Fußböden und sogar unter Eisenbahnschienen eingesetzt. Aber Steinwolle wird auch als Wachstumsmittel für Gemüse und Blumen verwendet und in Fassadenaußenverkleidungsplatten, als Verstärkungsfaser in Automobilen und für andere Industriezwecke eingesetzt. Die Rockwool Gruppe ist Weltmarktführer in der Steinwolletechnologie. Unsere „zahmen Vulkane“ produzieren Steinwollelösungen in 22 Werken in Europa, Nordamerika und Asien. Für eine lebenswerte Zukunft Die Werke der Rockwool Gruppe DEUTSCHE ROCKWOOL Mineralwoll GmbH & Co. OHG Postfach 207 45952 Gladbeck Deutschland Tel.: +49 (0) 20 43 / 4 08-0 Fax: +49 (0) 20 43 / 4 08-4 44 www.rockwool.de info@rockwool.de Rockwool Produkte sind ausgezeichnet mit dem Öko-Label Typ III nach ISO 14025. RZ_9739_Umweltb_Umschl_1410.indd1 1 Rockwool, BuildDesk, Chance Energiepass, Rockfon, RockDelta und RockDelta Green Noise Barriers sind eingetragenen Warenzeichen der Rockwool Gruppe. www.chance-energiepass.de Fotos: (S. 1) Reto Stockli und David Herring/National Geographic/NASA Goddard Space Flight Center, (S. 3, oben) Tue Fiig/Scanpix, Getty Images/Photodisc/NASA, (S. 5) Stephane Compoint/Scanpix/Corbis – Sygma, Getty Images/Photodisc, (S. 8) Oehler faigle archkom, Burghard Schulze Darup, (S. 9) Passivhaus Institut, (S. 10, re.) Gonzalo Azumendi/Scanpix/ AGE, Chris Windsor/Getty Images/Photodisc, (S. 11) Getty Images/Photodisc, (S. 12) Claus Bonnerup/Polfoto, (S. 15) Keith Brofsky/Getty Images/Photodisc, Henry/Scanpix/Zefa, Bartomeu Amengual/Scanpix/AGE, (S. 17, top) Natural Moments Photography/Polfoto/ First Light, Russell Illig/Getty Images/Photodisc, (S. 21) Josh Landis/Scanpix/AFP PHOTO/ NS, C Sherbume/Getty Images/Photodisc/PhotoLink, C Lee/Getty Images/Photodisc/ PhotoLink, (S. 23) A. Peisl/Scanpix/Zefa, C Lee/Getty Images/Photodisc/PhotoLink, S. Meltzer/PhotoLink/Getty Images, (S. 24, re.) Thomas Borberg/Polfoto, (S. 26) Lars Horn, (S. 27, re.) S Alden/Getty Images/Photodisc/PhotoLink. Andere Fotos: Rockwool Group u.A. 24.10.2005 10:43:59 Uhr Für eine lebenswerte Zukunft Die Zukunft beginnt heute! Klaus Franz Vorsitzender der Geschäftsführung Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG Recycling – vom Abfall zum wertvollen Rohstoff 1 Seit die Rockwool Gruppe und mit ihr die Deutsche Rockwool jährlich einen Umweltbericht vorlegt, leistet dieser einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über den Zusammenhang von Gebäudedämmung, Energieverbrauch und Umweltschutz. Viele Leser haben sich seither für die prägnanten Beispiele und Fakten bedankt, die sie aus dem Rockwool Umweltbericht in ihre tägliche Beratungspraxis oder auch nur in ihre persönliche Überlegung zur Gestaltung einer Immobilie übernommen haben. Der Umweltbericht 2005 steht unter dem Motto „Für eine lebenswerte Zukunft“ und hat es sich zur Aufgabe gesetzt, einmal mehr zu verdeutlichen, dass alle heute in Wirtschaft und Politik tätigen Menschen eine besondere Verantwortung tragen. Und zwar dafür, dass bereits jetzt alles getan wird, um die Belastung der Atmosphäre mit CO2-Emissionen so weit wie irgend möglich zu senken und damit eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder und Enkel zu sichern. Die Bundesrepublik Deutschland leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Mit der Einführung des Gebäudeenergiepasses in 2006 unterstreicht sie für jedermann sichtbar die Bedeutung von Energieeinsparungen in Gebäuden. Motor einer zentralen Entwicklung Die Deutsche Rockwool hat sich gemeinsam mit der BuildDesk GmbH im Jahr 2005 an die Spitze einer Bewegung gesetzt, die dafür sorgen wird, dass der Impuls, den die Politik mit dieser Entscheidung setzt, auch tatsächlich kurzfristig zu praktischen und messbaren Veränderungen führt. Globale Erwärmung. Ein Wärmebild der Erde zeigt, wie die hohen Temperaturen der Sahara gen Norden ausstrahlen und in Europa immer höhere Temperaturen auslösen (im August 2003 aufgenommen). RZ_9739_Umweltb_Umschl_1410.indd2 2 BuildDesk hat in diesem Jahr größte Anstrengungen unternommen, um die Ausbildung von Energiefachberatern zu erleichtern und durchzuführen, und parallel in Abstimmung mit der Deutschen Energieagentur „dena“ ständig an der Entwicklung optimaler Software zur Berechnung der Energieeffizienz von Gebäuden gearbeitet. Schon heute gehören die Spezialisten der BuildDesk GmbH zu den wichtigsten Gesprächspartnern von Architekten und Energiefachberatern, die sich auf die Beratung von Bauherren, Immobiliennutzern und Wohnungsbaugesellschaften vorbereiten. Die Deutsche Rockwool nutzt zeitgleich ihre Kontakte zu Baustoff-Fachhandel und Industrie, um auf ganzer Linie für einen Schulterschluss aller zu sorgen, die professionelle Lösungen für die energetische Gebäudeverbesserung bieten. Großartiges wurde in nur einem Jahr geschafft. Die Baubranche hat sich engagiert und zukunftsorientiert auf die Einführung des Gebäudeenergiepasses vorbereitet. Politik und Wirtschaft, Planung und Bauausführung beweisen aktuell, wie gut und erfolgreich sie zusammenarbeiten können, wenn ein gemeinsames Ziel sie eint. Eine nachhaltige Bau- und Modernisierungspolitik in Deutschland und Europa schützt die Welt, auf der wir leben. Die Unternehmen BuildDesk und Deutsche Rockwool sind stolz darauf, einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung einer Strategie der Nachhaltigkeit zu leisten. Klaus Franz Vorsitzender der Geschäftsführung September 2005 27 1 Umweltauszeichnung. Der kanadische Ministerrat für Umwelt (CCME) ehrte die kanadische Tochtergesellschaft der Rockwool Gruppe, die Roxul Inc. in Milton, Ontario, für die erfolgreiche Verhinderung von Umweltverschmutzung (Pollution Prevention Awards 2005). Der renommierte Preis lobt den Umwelterfolg von Roxul Inc. in Bezug auf die Reduzierung des Energieverbrauchs, den Einfluss auf die Luftemission und den für die Mülldeponie bestimmten Produktionsabfall. Von links: Jack Silva, Werkleiter, Trent Ogilvie, Präsident, und Bent Soegaard, Manager für das operative Geschäft bei Roxul Inc. in Milton. Der in unseren Werken eingesetzte vulkanische Basaltstein ist kein knapper Rohstoff, da er in großen Mengen in den meisten Regionen vorhanden ist. Jedes Jahr produzieren Vulkane und die tektonischen Platten 38.000-mal mehr Gesteinsmaterial als zur Herstellung von Rockwool Steinwolle verwendet wird. Land ist jedoch eine knappe Ressource. Das Finden von geeigneten Orten für neue Abfallentsorgungsstandorte wird vor allem in unserer dicht bevölkerten modernen Gesellschaft immer schwieriger und unbeliebter. Die Rockwool Gruppe hat deswegen intensiv in Recyclingsysteme investiert. Ressourcen schonen durch Recycling Der Kupolofen, der zu jedem Rockwool Werk gehört, ist mit seiner Betriebstemperatur von mehr als 1.500 °C ideal geeignet für die Verbrennung von Abfall mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung, wie sie die Rohmaterialien Stein und Koks aufweisen. Schon heute wandelt die Rockwool Gruppe mehr als 300.000 Tonnen „Abfall“ in wertvollen Rohstoff um. Diese industrielle Symbiose kommt der Umwelt, unseren Industriepartnern und der Wirtschaftlichkeit von Rockwool zugute. Seit 2001 lässt sich ein positiver Anstieg um 5 % beim relativen Gebrauch von Restmaterial anderer Industrien verzeichnen. Das Jahr 2004 war atypisch: Trotz des historischen Rekords bezüg- 2 2 Je höher die Rate der Wiederverwertung, desto weniger Mülldeponien. Rockwools Öfen wandeln mehr als 300.000 Tonnen „Abfall“ in wertvolle Ressourcen um. Der Rockwool Prozess ähnelt der natürlichen Aktivität eines Vulkans: Steinwolle wird hergestellt durch das Aufschmelzen von Basaltstein, Kalkstein und Recycling-Briketts mit anderen Rohstoffen bei 1.500 °C in einem koksbeheizten Kupolofen. Die flüssige Steinmasse kühlt schnell ab und wird zu Fasern versponnen – Steinwolle, Bindemittel und Imprägnierungsöl werden hinzugefügt, um den Fasern Stabilität und Wasser abweisende Eigenschaften zu geben. Die Steinwolle wird dann auf ca. 200 °C erhitzt, um die Bindemittel auszuhärten und das Material für die Endbearbeitung zu stabilisieren. Umweltausstattung – Filter, Vorheizer, Nachverbrennungsanlagen und andere Säuberungsund Auffangsysteme – verwandeln die Produktion im „gezähmten Vulkan“ in einen verantwortungsvollen umweltgerechten Prozess. lich der wieder verwendeten Restmaterialien sank der relative Gebrauch pro Produktion um 8 %. Deponieabfall reduziert Im internen Recyclingsystem der Rockwool Gruppe werden Steinwolleabfall und Restmaterialien von anderen Industrien zu Recyclingbriketts komprimiert, die geschmolzen und zu neuer Steinwolle verarbeitet werden. Die Investitionen der Rockwool Gruppe in Recyclingeinrichtungen waren über Jahre hoch. Heute werden drei Viertel aller Steinwolleabfälle wiederverwertet. Vorbei ist die Zeit, in der Berge von Steinwolleabfällen in der Landschaft sichtbar waren. Durch die Einführung der Recyclingtechnologie der Gruppe in den neu erworbenen Werken konnten dort sofort die Abfallmengen beträchtlich reduziert werden. Im Vergleich zu 2001 ist die Menge an Deponieabfall in der gesamten Gruppe um 13 % gesunken. Seit 2002 betragen die Verbesserungen beeindruckende 38 %. Steinwolleabfall wird auch in anderen Industrien eingesetzt, zum Beispiel als Rohstoff für die Herstellung von Ziegelsteinen. Zahlreiche Analysen bestätigen, dass Abfälle aus Steinwolleproduktionen und verwertete Produkte problemlos auf normalen Deponien für mineralischen Abfall mit geringem organischen Gehalt gelagert werden können. 24.10.2005 10:52:41 Uhr Nirgendwo wird mehr Energie verbraucht als bei der Kühlung und Beheizung von Gebäuden. Sie sind die größten Energieverbraucher und – infolge der Verbrennung von fossilen Brennstoffen zur Energiegewinnung – CO2-Verursacher. Jedes Jahr könnten durch eine verbesserte Gebäudedämmung und Energienutzung 102 Milliarden Euro gespart und rund 400 Millionen Tonnen CO2Ausstoß vermieden werden. Darüber hinaus könnten allein in Europa etwa 300.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Grund genug, jetzt zu handeln! Inhalt Die Zukunft beginnt heute! Warum Energie sparen? Wieviel Energie wird in Gebäuden verbraucht? Wieviel Energie kann in Gebäuden eingespart werden? Wie können wir das Einsparpotenzial in der Praxis nutzen? Für ein besseres Raumklima Lärmbelästigung? Das muss nicht sein. Umweltschutz bei Rockwool – der Einfluss unserer Produkte und Produktionsprozesse 2 4 6 8 10 14 16 18 Energieverbrauch- und einspareffekte Unser Beitrag gegen den Klimawandel Unser Beitrag zur Luft- und Wasserverbesserung Umweltkennzahlen Rockwool Produkte erfüllen Kriterien der Nachhaltigkeit Unser Einfluss auf die unmittelbare Umgebung Recycling – vom Abfall zum wertvollen Rohstoff Die Rockwool Gruppe 19 20 22 24 25 26 27 28 Für eine lebenswerte Zukunft Warum Energie sparen? Energie sparen – jetzt! Die Nutzung von Energie ist untrennbar mit der Entwicklung der Menschheit verbunden. Die Entdeckung der Dampfmaschine, die Nutzung von Erdöl, die kontrollierte Entzündung von Feuer – all dies hat den Lebensstandard von Milliarden von Menschen verbessert. Aber: Inzwischen sind wir von preiswerten Brennstoffen abhängig geworden und der größte Teil der durch uns verbrauchten Energie, etwa 86 %, stammt aus nicht erneuerbaren Energien. Und der Energieverbrauch der Welt wächst. Aber unser Vorrat an preiswerter Energie geht zurück. In die Höhe schnellende Energiepreise machen dies allen bewusst. Innerhalb weniger Generationen werden wir den größten Teil unserer Hauptenergiequellen bis auf ein bloßes Minimum erschöpft haben. Um die letzten Reste zu gewinnen, werden der dafür erforderliche Energie- und Investitionsaufwand deren Nutzen übersteigen. Energieversorgung – wie sicher, wie preiswert? Die Macht über Energie und Preisdiktat liegt heute in immer weniger Händen und häufig bei Institutionen und Menschen in politisch instabilen Regionen. Die meisten Erdölreserven befinden sich in nur vier Ländern. Dies macht die sichere und preiswerte Energieversorgung, auf die wir angewiesen sind, anfällig für technische oder politische Störungen. Sprunghaft steigende, hohe Energiepreise fördern die Angst, dass der Energiebedarf bald höher sein könnte als die verfügbaren Mengen des „schwarzen Goldes“. 80 % der 64 größten Öl produzierenden Nationen der Welt haben den Höchststand bei den Fördermengen bereits überschritten und verzeichnen nun abnehmende Fördermengen. Besser mehr sparen als mehr verbrennen Ohne Elektrizität kommt das Leben der modernen Industrieund Informationsgesellschaften zum Erliegen. Stromausfälle kommen nicht länger nur in armen Ländern vor. Sie lähmen auch „entwickelte“ Länder. Sollten wir also Kraftwerkskapazitäten aufbauen und mehr Energie verbrennen, um Stromengpässe zu vermeiden? Neue Kraftwerke und Verteilernetze kosten Milliarden und deren Bau kann Jahre dauern. Die Vermeidung von Energieverschwendung ist deshalb die sowohl wirtschaftlichere als auch nachhaltigere Lösung. Nach Studien einer EU-Kommission würde es 50 bis 400 % mehr kosten, ein Extrakilowatt an Elektrizität zu erzeugen, als es einzusparen. Die Umwelt entlasten Weniger fossile Brennstoffe zu verbrennen hat darüber hinaus auch einen entscheidenden Umweltnutzen. Energieeinsparung ist absolut notwendig, wenn wir die Luftverschmutzung und globale Erwärmung aufhalten wollen. Neueste Untersuchungen angesehener Energieberatungsexperten unterstreichen die Notwendigkeit einer Strategie, die auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit setzt. Denn erstens muss der Energieverschwendung durch die privaten Haushalte Einhalt geboten werden. Zweitens muss Energie zukünftig – wo immer möglich – aus erneuerbaren Ressourcen erzeugt werden. Und drittens muss die Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen effektiver gestaltet werden. Der sechste Brennstoff Effizienzsteigerungen sind zur größten „Energiequelle“ geworden. Größer als Öl. Und weit größer als Wind-, Solar-, Wasserkraft und Biobrennstoffe zusammen. Diese Energiequellen müssten mehr als das Siebenfache ihres heutigen Beitrages leisten, wollte man durch sie fossile Brennstoffe gänzlich ersetzen. Zur Zeit ist das technisch wie wirtschaftlich nicht möglich. Mehr Energieeffizienz dagegen ist sowohl notwendig als auch machbar. Die durch eine verbesserte Gebäudedämmung erreichte Effizienzsteigerung und Energieeinsparung ist ein preiswerter, fast endloser „sechster Brennstoff“. Genug Öl? Wir verbrauchen dreimal so viel Öl und Flüssiggas, wie wir an neuen Vorkommen entdecken. Die Differenz zwischen Verbrauch und Entdeckung wird ständig größer. Quelle: The Association for the Study of Peak Oil (ASPO), Newsletter No. 51, March 2005, compiled by C.J.Campbell, Staball Hill, Ballydehob, Co. Cork, Ireland, www.peakoil.ne *% <^\VWVggZah Vorkommen entdeckt in der Vergangenheit Neu entdeckte Vorkommen Geförderte Mengen +% )% (% '% &% % &.(% 60 50 &.)% &.*% &.+% &.,% &.-% &..% '%%% '%&% '%'% '%(% '%)% '%*% Für eine lebenswerte Zukunft … „die Steigerung der Energieeffizienz hat in 2005 für mich absolute Priorität. Die preiswerteste, konkurrenzfähigste und sicherste Form von neuer Energie für die Europäische Union ist in der Tat die eingesparte Energie“ … Andris Piebalgs, EU-Energiekommissar, 13. April 2005. 1 2 1 Das letzte Öl. Energiequellen und Preisdiktat liegen in immer weniger Händen konzentriert, oft in politisch instabilen Regionen. 80 % der großen Öl produzierenden Länder verzeichnen bereits abnehmende Fördermengen oder müssen in Zukunft damit rechnen. Der sechste Brennstoff: Energieeffizienz ist die größte „Energiequelle“. Die Ölförderung hätte verdoppelt werden müssen, wenn seit der Ölkrise 1973 keine Energieeinsparungen realisiert worden wären. Die Rolle verschiedener Quellen in der Weltenergiebilanz (1999). Energieeffizienz Erdöl Kohle Erdgas Biomasse & erneuerbare Energien Kernkraft 0 00 Quelle: Cenef Bulletin no 35, April-Juni 2002. 1.000 1.00 2.000 2.00 3.000 3.00 .000 In Millionen Tonnen Öläquivalent 2 Energie effizienter einzusetzen ist wirtschaftlicher, nachhaltiger und sauberer als zusätzliche Kraftwerkskapazitäten aufzubauen. Für eine lebenswerte Zukunft Wieviel Energie wird in Gebäuden verbraucht? Bei der Nutzung von Gebäuden wird mehr als 40 % der in Europa und Nordamerika genutzten Energie verbraucht. Sie sind die Haupt-CO2-Verursacher, noch vor dem Verkehr und der Industrie. Der Großteil der Energie in Gebäuden wird für Heizung und Kühlung eingesetzt. Immer größer werdende Wohnflächen und der in vielen Ländern zunehmende Gebrauch von Klimaanlagen tragen zur Notwendigkeit bei, den Energiebedarf für die Temperierung und Nutzung von Gebäuden zu senken. Gebäude bieten ein Energieeinsparpotenzial, das für Gebäudeeigentümer profitabel zu erschließen ist und das zu nutzen allen Menschen hilft. Mit bekannter und bewährter Technologie kann die Energieverschwendung in Gebäuden schon heute um bis zu 90 % reduziert werden. Gebäude energieeffizienter zu machen bedeutet dabei gleichzeitig, den Lebensstandard zu verbessern und Arbeitsplätze zu schaffen. Gebäude von gestern – fit für die Zukunft? Ein Gebäude kann eine Lebensdauer von 100 oder mehr Jahren haben. Wer weiß heute, wie es in hundert Jahren um Energiepreise und Umweltsteuern bestellt sein wird? Kaum ein Haus wird heute in dem Bewusstsein gebaut, das Risiko wachsender Energiepreise zu minimieren. Optimal dimensionierte Klimaanlagen in gut gedämmten Gebäuden Die Energieeffizienz von Gebäuden steht seit Jahrzehnten auf der politischen Tagesordnung der meisten Länder, in denen ein kaltes Klima teure Heizkosten verursacht. Viele Länder mit heißem Klima fangen erst langsam an, die Belastung zu erkennen, die das Kühlen von schlecht konstruierten Gebäuden mit sich bringt. Der Gebrauch von Klimaanlagen steigt sprunghaft an. Und somit auch die Belastung des Stromnetzes, öffentlicher Gelder und der Portemonnaies der Privatpersonen. Heutzutage herrschen in Südeuropa die schlechtesten Isolierungsstandards in Europa. In Entwicklungsländern, in denen wachsender Wohlstand und der Einsatz von Klimaanlagen Hand in Hand gehen, ist das Problem sogar noch akuter. In Malaysia zum Beispiel wird Energie sehr intensiv durch den Staat subventioniert. Somit können steigende Klimaanlagenraten das öffentliche Budget schwächen. Bislang stellen die Bauvorschriften keine Anforderungen an die Wärmedämmung. An sonnigen Tagen ist eine Temperatur von 70 °C auf dem Dach keine Seltenheit. Ohne Dämmung kann diese sengende Hitze in das Gebäude wandern und es in einen Schwitzkasten verwandeln, in dem es für Menschen äußerst unbehaglich und schwierig ist, zu arbeiten, zu leben oder zu schlafen. Der Jahresstrombedarf eines typischen Bürogebäudes in Malaysia und der asiatischen Region beträgt 200 bis 300 kWh pro Quadratmeter. Dies entspricht ca. 60 bis 90 Litern Primärenergie in Form von Öl. Dies ist bei weitem mehr, als im kälteren Nordeuropa verbraucht wird. Mit Hilfe einer Dach- und Fassadendämmung kombiniert mit einem Sonnenschutz kann diese Energieverschwendung um fast 50 % verringert werden. Anstelle einer großen, teuren Klimaanlage kann ein kleineres Modell mit einer entsprechend niedrigeren Stromrechnung eingesetzt werden. Die Investition zahlt sich oft schon nach weniger als zwei Jahren aus. Wo wird die meiste Energie verbraucht? Die Heizung – ein unterschätzter Energiefresser 74 % der befragten Personen in Deutschland wussten nicht, dass ihre Heizung die meiste Energie verschlingt. Fast 30 % konnten nicht einmal ihre monatlichen Ausgaben für die Heizung beziffern. Tatsächlich ist die Heizung der größte Energieverbraucher Was die Leute denken Warmwasser Warmwasser Auto Heizung 8% 18% Weiß nicht 3% 14% 26% 53% 31% Auto 39% Elektrische Geräte Quelle: Emnid survey „zukunft haus 2003“ für Deutsche Energie-Agentur. http://www.zukunft-haus.info 8% Heizung Elektrische Geräte Für eine lebenswerte Zukunft „Eine nachhaltige Architektur entsteht, wenn ein Gebäude nicht nur schön aussieht, sondern wenn Menschen sich darin wohl fühlen – auch hinsichtlich ihrer Stromabrechnung in den nächsten 50 Jahren.“ Roman Delugan, Architekt, Wien Stärke der Dämmung / Energieverlust durch Dächer 00 00 30 30 300 300 20 20 200 200 10 10 100 100 0 0 0 n lie Ita i l z e d n n ei ich ga ich and gen ke ark ien and den land ie ie an nd lg an nl rla chw erre ortu kre enl we Tür em ann chl we Ir e p n r B S n t h it S ts Sch P an Fi ede No Dä ßbr eu Ös Fr riec Ni D o G Gr Quelle: Eurima (European Insulation Manufacturers Association), The critical importance of building insulation for the environment, Brüssel 2002, www.eurima.org 0 Dicke der Dämmung (mm) bei Dächern Jährlicher Energieverlust (MJ/m2) durch Dächer Schlechte Wärmedämmung erhöht das Ausmaß der Energieverschwendung Wärmebilder decken Energieverluste auf. Die roten Bereiche sind am geringsten gedämmt. Für eine lebenswerte Zukunft Wieviel Energie kann in Gebäuden eingespart werden? Sparen Sie 70 bis 90 % Ihrer Heizkosten und verbessern Sie Ihr Hausklima! Dem Passivhauskonzept gehört die Zukunft. Eine gute Dämmung von bis zu 50 cm und ein energieeffizientes Belüftungssystem ersparen Ihnen schlaflose Nächte wegen steigender Energiepreise. Geringster Energieverlust, freie Passivenergie von Sonnenlicht, Körperwärme und Abwärme elektronischer Geräte arbeiten wie ein kostenloser „Heizkörper“. Die 10 bis 15 % Mehrinvestitionen beim Bau eines Passivhauses werden durch diese Energieeinsparungen mehr als ausgeglichen. Verglichen mit einem neu erbauten deutschen Standardhaus kann ein 120 m2-Passivhaus – bei einer Lebensdauer von 100 Jahren – ca. 660.000 kWh allein an Heizenergie einsparen. Bislang sind mehr als 5.000 Passivhäuser gebaut worden. Ein Passivhaus verbraucht pro Jahr maximal 15 kWh je Quadratmeter beheizter Bodenfläche. Sein jährlicher Bedarf an Primärenergie für den gesamten Energieverbrauch im Gebäude (inklusive Geräte) darf 120 kWh/m2 nicht übersteigen. Der Wärmeverlust eines modernen Hauses vollzieht sich auf drei Wegen: durch die Gebäudehülle (Wände, Dachboden und Fundament), durch die Fenster und durch Belüftung – im Besonderen durch Fugen und Risse. Niedrigenergiegebäude vermeiden Wärmeverluste an diesen Schwachpunkten. Mit einer geeigneten Dämmung, guten Fenstern und abgedichteten Fugen wird der ideale Nutzen eines Lüftungssystems mit Wärmerückgewinnung sichergestellt. Die Rockwool Gruppe engagiert sich in zahlreichen Projekten mit dem Ziel, die Planung und Errichtung von energieeffizienten Gebäuden zu fördern. So wurde im Jahr 2005 ein kostengünstiges Niedrigenergie-Fertighaus von hoher architektonischer Qualität in Dänemark auf den Markt gebracht. In Italien wird gerade ein für warme Klimazonen maßgeschneidertes Passivhaus errichtet. Und in Polen findet zur Zeit ein Passivhaus-Wettbewerb für Architekturstudenten statt. So entsteht ein Passivhaus 1 Eine Dämmung von 300 bis 500 mm Stärke verringert den Wärmeverlust über die Gebäudehülle. (U-Wert unter 0,15). 2 Dreifachverglaste Niedrigenergiefenster und besonders isolierte Fensterrahmen (Fenster < 0,8 W/(m2K) G-Wert ~ 50 %). 3 Thermische Brücken vermeiden. Materialien, die schlecht isolieren, nicht gedichtete Fugen und nicht sachgerecht gedämmte Gebäudeecken verschwenden Energie. 4 Eine Lüftungskontrolle mit Wärmerückgewinnung von mindestens 75 % stellt eine gute Raumluftqualität bei geringem Energieaufwand sicher. Mehr Komfort! Gut isolierte Fenster und Wände verhindern Zugluft, Kondensation und Schimmelbildung. Mieter von Passivhäusern sind zufriedener mit ihrem Raumklima. 5 Das Gebäude muss luftdicht (n50 < 0,6 h-1) ohne jegliche Fugen sein, um eine unkontrollierte Belüftung um ca. 90 % zu reduzieren. 6 Eine für die Nutzung von Solarenergie (oder zum Sonnenschutz) optimierte Ausrichtung des Gebäudes hilft Energie zu sparen. 7 Zur Energieeinsparung und Vermeidung großer Wärmebelastungen in den Sommermonaten sollten Niedrigenergiegeräte eingesetzt werden. Dieses in Nürnberg stehende Gebäude aus dem Jahr 1929 wurde mit Passivhaus-Technik modernisiert und gedämmt. Der Energiebedarf für das Beheizen der Räume sank um 88 % auf nur 25 kWh pro Quadratmeter. Damit ist dieses modernisierte Gebäude dreimal energieeffizienter als die meisten neu errichteten Gebäude in Deutschland. Für eine lebenswerte Zukunft „Das Passivhaus ist ein äußerst komfortabler Weg, Energie zu sparen. Es ist mir ein Rätsel, warum Gebäudeeigentümer und Politiker immer noch Häuser mit schlechter Dämmung akzeptieren. Was für eine Geldverschwendung.“ Dr. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts, Darmstadt, Deutschland. Passivhaus: Der Verbrauch an Heizenergie kann um 70 bis 90 % verringert werden. Energieverbrauch in Liter Öl über 50 Jahre pro m2 Bodenfläche in Gebäuden mit unterschiedlicher Dämmung. Durchschnittshaus Neu errichtetes Haus Passivhaus % Dämmung &%% '%% (%% )%% Andere Baumaterialien *%% +%% ,%% -%% ya$b' .%% Heizenergie Quelle: LCA data from Sverre Fossdahl, NBI, Energi og miljøregnskap for byg Prosjektrapport 173 - 1995; EU, COM(2001) 226 final 2001/0098 (COD), Bruxelles, 11 May 2001; Danish Energy Authority, Danmarks Energifremtider, 1995; Danish Building Code (Bygningsreglement 1995); Passivhausinstitut, Darmstadt, Deutschland; und Cepheus work group. Und was braucht deins auf den m2? 10 Für eine lebenswerte Zukunft Wie können wir das Einsparpotenzial in der Praxis nutzen? „Wir benötigen neue Gebäude, um den Energieeffizienzanforderungen gerecht zu werden, da eine bessere Dämmung den Energieverbrauch um bis zu 90 % senken kann.“ Stavros Dimas, EU-Umweltkommissar. 1 2 3 1 1.000 Euro Ersparnis pro Jahr für diese Familie. Bei 75 % der in Dänemark untersuchten Häuser würde eine Dämmung einen wirtschaftlichen Vorteil und eine verbesserte Energieeffizienz bedeuten. 3 Wie kann ein Vermieter dazu motiviert werden, in die Energieeffizienz seiner Immobilie zu investieren, wenn der Mieter die Heizkosten bezahlt? In Großbritannien können Vermieter, die eine Dämmung vornehmen, bis zu 1.500 britische Pfund von der Einkommenssteuer absetzen. 2 Klimaanlagen in Gebäuden stellen eine beträchtliche finanzielle Last dar. Die Rockwool Gruppe kooperiert mit dem Energie Management Center in Malaysia, um dort deren Null-Energie-Büro zu errichten. Dieses Modellgebäude wird im Jahr 2006 eröffnet. Handeln statt abwarten! Den meisten politischen Entscheidungsträgern gefällt die Idee der Energieeinsparung bei Gebäuden. Sie ist sinnvoll und technisch möglich. Trotz dieser Tatsache könnte bei weitem mehr unternommen werden, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Viel zu viele Menschen nehmen irrtümlich an, dass es kostspielig sei, in Energieeinsparung zu investieren. Die Wahrheit ist, dass Energieverschwendung nicht billig ist, sie kostet Milliarden an Euro und Dollar und verursacht Millionen Tonnen von Luftschadstoffen. Heutzutage ist es möglich, neue Häuser zu bauen (siehe S. 8-9), die 70 % weniger Heizenergie verbrauchen als es die strengsten europäischen Vorschriften verlangen. Das Raumklima in diesen gut isolierten Häusern ist besser. Die Energiekostenersparnis gleicht die geringen Mehrkosten bei Neubau oder Modernisierung mehr als aus. Für eine lebenswerte Zukunft Bestehende Gebäude als größtes Potenzial Neu erstellte Gebäude haben zwar eine langfristigere Auswirkung auf Ökonomie und Ökologie, ihr Anteil am Gesamtgebäudebestand ist jedoch gering. Der größte Energieverlust geht heutzutage von den bestehenden Gebäuden aus. In vielen älteren Häusern können die Heizkostenabrechnungen leicht gesenkt werden. Beim Einsatz von Energieeffizienztechnologie sind Einsparungen von sogar 88 % erreichbar. In gut renovierten Häusern wird weniger Energie verschwendet als in brandneuen Häusern, bei denen lediglich die Mindestanforderungen der strengsten europäischen Energieverordnungen eingehalten werden. Keine Renovierung ohne eine verbesserte Dämmung Das Potenzial für profitable Energieeinsparungen in bestehenden Gebäuden ist enorm. Wie kann dieses Potenzial kosteneffektiv umgesetzt werden? Der günstigste Weg ist, sich Modernisierungsprojekte zu Nutze zu machen und die Energieeffizienz im Rahmen jeder Renovierung eines Gebäudes zu verbessern. Es ist relativ billig, eine Dämmung anzubringen, wenn das Dach oder die Fassade sowieso renoviert werden und die Fachleute vor Ort und die Gerüste aufgebaut sind. Viele Gebäude werden durchschnittlich nur alle 30 Jahre oder drei bis vier Mal in ihrem 11 Lebenszyklus modernisiert. Die Energieeffizienz im Rahmen einer Modernisierung nicht zu verbessern, ist eine kostspielige, verpasste Gelegenheit. Sparen Sie Geld, Energie und CO2 Wenn alle Gebäude, die gerade renoviert werden, auf einen modernen Energiestandard gebracht würden, könnten 102 Milliarden Euro an Energiekosten allein in den 15 alten EU-Mitgliedsstaaten gespart werden. Dies ist mehr als das Doppelte der jährlichen Investitionskosten für Energieeffizienz. Zeitgleich könnte am Ende des Renovierungszyklus jährlich der Ausstoß von fast 400 Millionen Tonnen CO2 verhindert werden, dies zeigen Ecofys-Zahlen. Zusätzlich würde die Wohnbehaglichkeit verbessert werden und es könnten zudem rund 300.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Gemäß der EU-Richtlinie für die Energieleistung von Gebäuden (siehe S. 13) sind ab Januar 2006 alle Gebäude mit mehr als 1.000 m2 Nutzfläche an moderne Energiestandards anzupassen, sobald sie einer Renovierung unterzogen werden. Jedoch sind die meisten Gebäude viel kleiner, so dass die Richtlinie am größten Teil des Einsparpotenzials vorbeigeht. Länder wie Deutschland, Schweden, Großbritannien, Norwegen und Dänemark sind die ersten Länder, die eine energieeffiziente Modernisierung für alle Gebäude vorschreiben werden. Energieeinsparung in den USA Die USA haben ein enormes, ungenutztes Energieeinsparpotenzial. Gemäß der US-Energiebehörde (EIA) verfügen allein die dortigen Wohngebäude über ein Einsparpotenzial von 57 bis 68 %. Als größte Energieverbraucher der Welt könnten die USA die Lebensqualität der US-Bürger durch Energieeinsparungen bei Gebäuden – anstatt durch unbeliebte Einschränkungen im Straßenverkehr – verbessern. Im Allgemeinen verbraucht der Durchschnittsamerikaner doppelt so viel Energie wie der Durchschnittseuropäer. Die schlechte Energieeffizienz der US-amerikanischen Gesellschaft macht sie von importierter Energie abhängig. Instabilitäten in Lieferregionen können die Versorgung mit preiswerter Energie anfällig machen. In den USA sind Einfamilienhäuser groß, sie haben im Durchschnitt 237 m2. Ein gut isoliertes Haus ist deshalb entscheidend, um den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung zu senken. Wie in Europa verbrauchen auch in den USA die Gebäude 40 % der Gesamtenergie, aber 70 % der gesamten elektrischen Energie. In 77 % aller Häuser in den USA werden Klimaanlagen genutzt. In den heißesten Klimaregionen haben 92 % aller Gebäude eine Klimaanlage. Heiße Sommermonate können die Ursache für Stromausfälle sein. Viele Staaten müssen sich entscheiden, ob sie die Energieeffizienz verbessern oder ob sie massiv in neue Kraftwerke investieren. 12 Für eine lebenswerte Zukunft Ab 2006 wird ein Energiepass – ein Zertifikat, das den Energiebedarf des Gebäudes dokumentiert – bei jedem Verkauf oder Vermietung eines deutschen Hauses gesetzlich vorgeschrieben sein. BuildDesk, ein Unternehmen der Rockwool Gruppe, bietet umfangreiche Dienstleistungen rund um die Gebäude-Energieeffizienz. Über 60 % des europäischen Gebäudebestandes sind älter als 30 Jahre und warten mit schlechten Energiestandards auf, wie sie vor der Ölkrise üblich waren. Großes Einsparpotenzial in Osteuropa Das Energieeinsparpotenzial in westeuropäischen Gebäuden ist groß. Aber die Bedeutung einer verbesserten Energieeffizienz ist in Osteuropa sogar noch größer. Mittlerweile sind acht osteuropäische Länder EU-Mitglieder und müssen sich an strenge Umweltauflagen halten. Dies bringt umso höhere Anforderungen an die Modernisierung von Gebäuden mit sich, da es in Osteuropa nicht unüblich ist, dass bei gleicher Wohnfläche ungefähr doppelt so viel Heizenergie verschwendet wird wie in westeuropäischen Ländern. Jahrzehntelang wurde Energie in diesen Ländern stark subventioniert, was wenig Anreiz für eine Gebäudedämmung und andere Maßnahmen zur Einsparung von Energie bot. Diese Zeiten sind nun vorbei. Die Energiepreise sind auch in Osteuropa stark gestiegen und werden dies auch weiterhin tun. Arme Menschen in schlecht gedämmten Häusern können die höheren Heizkosten nicht mehr tragen – die Heizung einfach abzudrehen ist häufig ihre letzte, ungesunde Chance. Die Gebäude zu dämmen wäre gesünder. Zunächst könnten fast 200.000 Arbeitsplätze allein in den acht neuen EU-Mitgliedsstaaten geschaffen werden. Und sogar bei Energiepreisen, die noch nicht auf westeuropäischem Niveau sind, ist – gemäß Ecofys – das Potenzial für wirtschaftliche und CO2-reduzierende Energieeinsparungen 20 % größer pro Quadratmeter Wohnfläche als in den EU-15-Staaten. . Für eine lebenswerte Zukunft Die Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden Die EU ist ernsthaft besorgt über die Tatsache, dass ihre Abhängigkeit von Energieimporten in naher Zukunft von 50 auf 70 % steigen wird. Ab 2006 müssen deshalb alle 25 EU-Länder sowie Norwegen und die Schweiz die Richtlinie über die Energieeffizienz von Gebäuden einhalten. Aber: Seit Jahrzehnten haben sich in Europa Bau- und Berechnungsmethoden beträchtlich voneinander unterschieden. Alle Mitgliedsstaaten überarbeiten in der Folge nun ihre Bauvorschriften und setzen höhere Anforderungen an neue Gebäude – in manchen Ländern um bis zu 30 %. Die gemeinsame Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden ist ein erster Weckruf für die schlummernde Bauindustrie, die immer noch nicht die Gebäude erstellt, die sie erstellen könnte. Weitere Schritte werden folgen. So ist schon heute sicher, dass • die Energieeinsparverordnung wenigstens alle fünf Jahre aktualisiert werden muss. (In manchen Ländern konnten früher • • • • 13 zehn oder sogar 20 Jahre zwischen den einzelnen Aktualisierungen vergehen.) alle Gebäude, die gebaut, vermietet oder verkauft werden sowie Gebäude, die öffentlich zugänglich sind, einen sog. Energiepass haben müssen, der nicht älter als zehn Jahre ist. Gebäude, die einer größeren Modernisierung unterzogen werden, an die neuen Energieeffizienzstandards angepasst werden müssen. In Ländern wie Deutschland, Großbritannien, Schweden, Norwegen und Dänemark ist dies für alle Gebäude vorgeschrieben, und nicht nur für Gebäude, wie von der EU gefordert, die größer als 1.000 m2 sind. der Energieverbrauch des gesamten Gebäudes mit verbesserten Berechnungsmethoden von Energieverlusten ins Blickfeld gerückt wird. Heizungs- und Klimaanlagen regelmäßig kontrolliert werden müssen. 10 Maßnahmen um Energie, Geld und Schadstoffe einzusparen Trotz des großen profitablen Einsparpotenzials werden zur Zeit so gut wie keine Investitionen zur Erreichung der optimalen Energieeffizienz von Gebäuden getätigt. Dabei gibt es Vieles, was unternommen werden kann, um eine bessere, sauberere und lebenswertere Zukunft zu gestalten: BEHÖRDEN 1 Bessere Energieverordnungen Es ist technisch sowie finanziell möglich, Gebäude zu errichten, die um ein Vielfaches energieeffizienter sind, als es die heutigen geringen Anforderungen für neue Gebäude verlangen. Bei einer Verbesserung der Energieanforderungen alle fünf Jahre um 30 % würde die heutige Passivhaustechnologie in 15 Jahren Standard in den fortschrittlichen Ländern werden. 2 Energieeffiziente Modernisierung Alle Gebäude, die einer Renovierung unterzogen werden, sollten auf moderne Energiestandards gebracht werden. Nicht nur Gebäude mit mehr als 1.000 m2 Nutzfläche. 3 Information & Anreize Den Gebäudeeigentümern fehlt es an Wissen über das große Energieeinsparpotenzial bei Gebäuden und über die Umsetzung von Verbesserungen. Informationskampagnen und Anreize wie Steuer- und Mehrwertsteuererleichterungen sowie Subventionen sind notwendig. GEBÄUDEEIGENTÜMER 4 Beseitigung der Eigentümer-Mieter-Problematik Gebäudeeigentümern müssen gute Anreize für die Dämmung ihrer Gebäude geboten werden. Nur wenige dämmen heutzutage, weil es der Mieter ist, der die Heizkostenabrechnung bezahlt. 5 Keine Subvention von Energieverschwendung Geringe Energiekosten können für Arme entscheidend sein. Wäre es deshalb nicht klüger, Energieeinsparungen anstelle von – wie es viele Regierungen heute tun – Energieverbrauch zu subventionieren? 7 Durchführung von Energieberatungen Lassen Sie diese von einem Fachmann machen! Die meisten Häuser verfügen über ein beträchtliches Energieeinsparpotenzial. Setzen Sie heute entsprechende Maßnahmen um, und nicht morgen. 8 Energieeffiziente Modernisierungen Keine Modernisierung ohne Dämmung! Dächer oder Fassaden, die gerade renoviert werden, zusätzlich mit einer Dämmung zu versehen, ist sehr kosteneffektiv. BAUINDUSTRIE 6 Einsatz von optimierten Verfahren Nutzen Sie die beste Niedrigenergietechnologie, die verfügbar ist. Ein effizientes Haus wird Ihnen massive Energieeinsparungen bringen und auch Ihr Innenraumklima verbessern. 9 Bieten Sie gute Qualität! Bieten Sie energieeffiziente Lösungen, die langfristig die geringsten Kosten verursachen. Der Verkauf von Gebäuden, die zwar im Kauf etwas günstiger, aber viel kostspieliger zu beheizen oder zu kühlen sind, stellen keinen guten Service am Kunden dar. 10 Kundenfreundliche Lösungen Entwickeln Sie Komplettpakete, die Lösungen beinhalten, für die Gebäudeeigentümer nur wenige oder gar keine technischen Fertigkeiten benötigen. 14 Für eine lebenswerte Zukunft Für ein besseres Raumklima My home is my castle! Aber ist es ein behagliches Zuhause oder eher ein gesundheitsschädliches? Der größte Teil des modernen Lebens spielt sich innerhalb von Gebäuden ab. Der Zustand der Innenraumumgebung ist deshalb sehr wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Wir würden gern ein warmes, trockenes Zuhause als selbstverständlich ansehen. Aber kalte, feuchte Häuser, die die Gesundheit vieler Menschen gefährden, gibt es im Überfluss. Sogar in relativ reichen Ländern ist es nicht unüblich, das 20 % aller Häuser Feuchteschäden und fast 10 % sichtbare Pilzbildung aufweisen. Mehr Komfort Eine gute Dämmung trägt zu einer angenehmen und konstanten Innenraumtemperatur bei. Sie schützt sowohl vor klirrender Kälte als auch vor drückender Hitze. Wenn Fenster und Wände nicht richtig isoliert sind, ist es schwierig, die Innenraumtemperatur in kalten Winter- wie in warmen Sommermonaten konstant zwischen 20 und 24 °C zu halten. Sogar übermäßiges (und teures) Heizen oder Kühlen kann unangenehme Zugluft aufgrund von Temperaturunterschieden nicht vermeiden. Feuchteschäden und Schimmelpilze vermeiden Man kann nie genug dämmen! Aber wenn man zu wenig dämmt, den Dämmstoff falsch einsetzt oder zu wenig lüftet, dann riskiert man, dass warme, feuchte Luft auf kalten oder nicht genügend gedämmten Oberflächen kondensiert. Kondensation muss vermieden werden, weil sie die feuchten Bedingungen schaffen kann, die Schimmel- oder Pilzbildung begünstigen. Die Giftstoffe einiger Pilze können allergische Reaktionen hervorrufen. Nach einer Studie des nationalen Prüfungs- und Forschungsinstituts (SP) haben oder hatten 40 % der schwedischen Bevölkerung bereits mit Symptomen von Asthma, Hautausschlag oder Heuschnupfen zu tun. Diese Zahl ist in den letzten 50 Jahren beträchtlich angestiegen. Verglichen mit trockenen Gebäuden erhöhen schlecht gedämmte Gebäude das Risiko von allergischen Reaktionen um 40 bis 150 %. Ein gutes Innenraumklima sicherstellen Dämmung und kontrollierte Belüftung sind die Schlüssel zu einem besseren Innenraumklima. Mieter in gut isolierten Passivhäusern (siehe S. 8-9) mit effektiven Belüftungssystemen sind zufriedener mit ihrem Innenraumklima als in ihren früheren, konventionellen Häusern. Gemäß einer von der Kasseler Universität durchgeführten Untersuchung wurde diese Zufriedenheit sowohl in den Sommer- als auch in den Wintermonaten geäußert. Viele Mieter spürten auch eine Verbesserung ihres Wohlbehagens. Frischluft Eine durchschnittliche, vierköpfige Familie trägt täglich bis zu 15 Liter Feuchtigkeit zu ihrem Innenraumklima bei. Feuchtigkeit muss mit Hilfe von Belüftung aus dem Gebäude geführt werden. Frischluft verbessert ebenfalls eine schlechte Raumluftqualität, die der Grund für Kopfschmerzen und Unwohlsein sein kann und die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt. Wenn Sie, wie die meisten Menschen, in einem älteren Gebäude ohne automatische Belüftung wohnen, müssen Sie daran denken, Ihre Fenster mehrere Male am Tag kurz zu öffnen. So wird die Luft rasch erfrischt, ohne die warmen Oberflächen im Gebäude drastisch abzukühlen. In kalten Wintermonaten können fünf Minuten (bei abgeschalteten Heizkörpern) für einen kompletten Luftwechsel ausreichend sein, während an warmen, windarmen Sommertagen 30 Minuten nötig sein können. Schimmelschutz Eine Untersuchung der Technischen Universität Dänemark zeigt, dass nicht alle Materialien gleich zur Schimmelbildung beitragen. Auf Holz basierende Materialien zum Beispiel können Schimmel sogar bei relativ niedrigen Feuchtigkeitsraten begünstigen. Es ist für Schimmel schwieriger, auf Mineralwolle anzuwachsen als auf Gipskarton und Beton. Rockwool Steinwolle enthält nur 2 % organisches Material. Geprüfte Qualität In manchen Ländern helfen Raumklimakennzeichnungen Produkte zu identifizieren, die keine kritischen Emissionen haben, wie zum Beispiel Geruch, Partikel oder Giftstoffe. Rockwool Produkte tragen die finnische „M1“-Raumklimakennzeichnung, die die strengsten Anforderungen in Europa hat. Darüber hinaus sind Rockfon Akustikdeckenplatten nach der weltweit anerkannten Norm für Reinräume US Federal Standard 209d getestet. Für eine lebenswerte Zukunft 15 Den größten Teil unseres Lebens verbringen wir in Gebäuden. Dämmung und kontrollierte Belüftung sind die Schüssel zu einer besseren Innenraumumgebung. 1 2 3 1 Ein guter Schutz gegen extreme Temperaturen ist außerordentlich wichtig. Um Tagestemperaturen von unter 10 °C oder über 30 °C, die besonders kritisch für ältere oder schwache Menschen sind, zu vermeiden, müssen unsere Häuser über einen angemessenen Schutz verfügen. 2 Mieter eines gut gedämmten Hauses mit energieeffizienten Belüftungssystemen sind tendenziell zufriedener mit ihrem Innenraumklima. 3 Eine Familie kann 15 Liter Feuchtigkeit pro Tag produzieren. Dämmen und lüften Sie gut, um Schimmelbildung zu vermeiden. Sieben Tipps für ein gutes Innenraumklima: 1 Sorgen Sie für eine gute Dämmung und vermeiden Sie Wärmebrücken. Dies verhindert Kondensbildung und verbessert den Wohnwert. 2 Sorgen Sie für eine gute Belüftung. Je nach Nutzung sollte ein Raum ca. alle zwei Stunden gelüftet werden. Wenn das Gebäude luftdicht ist, kann ein Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung dies automatisch und energieeffizient übernehmen. 3 Vermeiden Sie Feuchtigkeit und undichte Stellen. Sorgen Sie dafür, dass Luftdichtfolien nicht beschädigt werden. Ein Feuchtigkeitsgehalt von unter 15 % in auf Holz basierenden Gebäudematerialien verhindert Schimmelund Pilzbildung. 4 Lärm wird am besten von Materialien mit offener Strukturoberfläche absorbiert, wie zum Beispiel Textilvorhängen oder Akustikdecken aus Mineralwolle. 5 Stellen Sie eine gute Beleuchtung sowie optimale Lichtreflexion sicher. 6 Achten Sie auf Sauberkeit. 7 Wählen Sie Niedrigemissionsmaterialien, die keine kritischen Mengen an Gasen, Partikeln oder Geruchsstoffen freisetzen. In einigen Ländern gibt es für Materialien Raumklimakennzeichnungen. 16 Für eine lebenswerte Zukunft Lärmbelästigung? Das muss nicht sein. „Es ist nicht Ihr Nachbar, der zu viel Lärm macht. Es ist Ihr Gebäude, das unzureichend schallgedämmt ist.“ Prof. Jens Holger Rindel, Schallexperte Technische Universität Dänemark Lärmbelästigung ist ein großes Umweltproblem, unter dem weltweit Millionen von Menschen leiden. Laut Weltgesundheitsorganisation sind lärmbedingte Beeinträchtigungen des Hörvermögens das am weitesten verbreitete Berufsrisiko, und es wird angenommen, dass weltweit 120 Millionen Menschen aufgrund von Hörproblemen arbeitsunfähig sind. Lärm verringert das Wohlbefinden und verursacht Stress und Konzentrationsmangel. Er kann zu stressbedingten Herzproblemen führen und hat ernsthaft negative finanzielle Auswirkungen. leiden viele Mieter unter Lärm oberhalb dieses Pegels, weil viele Gebäude nicht ausreichend schallgedämmt wurden. Die gesetzlichen Anforderungen an den Schallschutz und die Maßnahmen zu seiner Umsetzung müssen deutlich verschärft werden. Es ist nicht unüblich, dass Schalldämmstandards für Gebäude jahrzehntelang nicht verbessert werden. Fehlende Schalldämmung verringert nicht nur die Lebensqualität des geplagten Nachbarn, sondern hält viele von uns auch von unbegrenztem Musikgenuss und anderen lauten Aktivitäten ab, die Freude machen. Was macht eine gute Raumakustik aus? Lärm sollte abhänig von der jeweiligen Tätigkeit auf einen Pegel gedämpft werden, der nicht mehr störend ist. Nur 30 dB[A] stören bereits den Schlaf. Lärm mit einem Geräuschpegel von 35 oder mehr dB[A] stört die Unterhaltung in kleineren Räumen. Für anfällige Personengruppen (z.B. für Hörgeschädigte, ältere Personen, Kinder im Sprach- und Leseentwicklungsstadium sowie Personen, denen die gerade gesprochene Sprache nicht so vertraut ist) müssen sogar noch niedrigere Pegel von Hintergrundgeräuschen sichergestellt werden. In Räumen mit vielen harten Oberflächen kann ein störendes „Echo“ entstehen, das es zu vermeiden gilt. Eine Widerhallzeit von unter 0,6 Sekunden ist sogar in ruhigen Umgebungen wünschenswert. Ungenügender Schallschutz an Verkehrswegen Laut der Weltgesundheitsorganisation sind rund 40 % der EU-Bevölkerung tagsüber einem Verkehrslärm von mehr als 55 dB [A] ausgesetzt und mehr als 30 % bei Nacht. Umfassende Lärmgefährdungskataster und Konzepte für die Geräuschminderung werden inzwischen allen EU-Mitgliedsstaaten abverlangt. Sie müssen die Einhaltung des EU-Grenzwertes von 55 dB [A] sicherstellen. Entsprechend investieren sie in Verbesserungen wie Lärmschutzwände, Fassadendämmung, bessere Fenster und Flüsterasphalt. Und das ist gut so, denn der wirtschaftliche Verlust aufgrund von Verkehrslärm ist beträchtlich. Laut einer Studie der dänischen Umweltschutzagentur reduziert Autobahnlärm den Wert einer Immobilie durchschnittlich um 1,6 % pro Dezibel über 55 dB. Denn eine Differenz von 10 dB wird vom menschlichen Gehör bereits als Verdoppelung (oder Halbierung) des hörbaren Geräusches wahrgenommen. Für ein Haus mit einem Wert von 200.000 Euro entspricht dies einem Wertverlust bei 65 dB von 32.000 Euro. Ungenügender Schallschutz in Gebäuden Im Inneren von Gebäuden ist der empfohlene maximale Durchschnittswert für Hintergrundgeräusche 35 dB[A]. In der Praxis Rockwool Lösungen gegen Lärmbelästigung Die meiste Zeit unseres Lebens verbringen wir in Gebäuden. Es ist deshalb sehr wichtig, dass die Gebäude, in denen wir leben und arbeiten, so gestaltet sind, das der Lärm in einem Raum und zwischen Räumen reduziert wird und gleichzeitig Außenlärm daran gehindert wird, ins Innere des Gebäudes zu gelangen. Rockwool Steinwolle verfügt über eine offene Faserstruktur, die ideal zur Absorption und Regulierung von Lärm geeignet ist. Rockwool Produkte werden deshalb zur Reduzierung von ohrenbetäubendem Maschinenlärm oder Lärm von ProduktionsProzessen verwendet und sorgen für Umgebungsbedingungen, die eine normale Konversation erlauben. Der weit verbreitete Einsatz von harten, reflektierenden Baumaterialien in der modernen Architektur verstärkt das Lärmproblem im Inneren von Gebäuden. Rockfon Akustikdeckensysteme können den Widerhall von Geräuschen und Echos in Räumen drastisch senken und somit die Lebensqualität der Gebäudenutzer verbessern. RockDelta Pflanzen-Lärmschutz entlang von Straßen und RockDelta Vibrationskontrolle unter Eisenbahnschienen dämpfen störenden Verkehrslärm. Rockwool Dämmungen in Wänden, Dächern und unter Estrich dämpfen effektiv die Schallübertragung in Gebäuden. Für eine lebenswerte Zukunft 2 1 3 1 Eine unzureichende Schalldämmung reduziert unsere Lebensqualität. Sie nimmt uns Ruhe, aber auch die Freiheit, angenehme, lautstarke Aktivitäten zu genießen. 2 Rockfon Akustikdecken absorbieren Lärm innerhalb von Räumen. Rockwool Dämmungen reduzieren den in die oder aus den Räumen gelangenden Lärm. 3 Ungefähr 40 % der EU-Bevölkerung sind Verkehrslärm von über 55 dB ausgesetzt. RockDelta Pflanzen-Lärmschutz entlang von Straßen und Vibrationskontrolle unter Eisenbahnschienen können diesen störenden Lärm dämpfen. Durch Lärm ausgelöste ernsthafte Erkrankungen Rockwool Lösungen gegen Lärmbelästigung 4 dB 140 Hörschäden bei Erwachsenen (Lärmhöchstwert) 120 Hörschäden bei Kindern (Lärmhöchstwert)) 2 85 Hörschäden (täglicher Lärm 1 Stunde lang) 70 Hörschäden (täglicher Lärm 24 Stunden lang) 55 Ernsthafte Belästigung (im Freien) 35 30 Störung der Kommunikation Schlafstörung 0 Quelle: Weltgesundheitsorganisation 6 5 7 3 1 1 RockDelta Vibrationskontrolle unter Eisenbahnschienen 2 RockDelta Pflanzen-Lärmschutz 3 Rockwool Trennwanddämmung 4 Rockwool Dachdämmung 5 Rockfon Akustikdecken 6 Rockwool Trittschalldämmung 7 Rockwool Fassadendämmung 17 18 Für eine lebenswerte Zukunft Umweltschutz bei Rockwool – der Einfluss unserer Produkte und Produktionsprozesse Umweltpolitik in der Rockwool Gruppe Mit Hilfe des Engagements aller Tochtergesellschaften und in gemeinsamer Beratung mit deren Geschäftsführern hat die Rockwool Gruppe eine beispielhafte Umweltpolitik entwickelt. Dementsprechend garantieren unsere Unternehmen • bei jedem Projekt, das geänderte Produktionstechniken beinhaltet oder neue, noch nicht eingeführte Produkte umfasst, eine Umweltanalyse durchzuführen. • über ein Umweltmanagement zu verfügen, das Verantwortlichkeits- und Kontrollprozeduren beschreibt, und dieses System stets zu verbessern. • sicherzustellen, dass die Produktionsstätten kein Problem für die Nachbarschaft darstellen, das nicht den normalen Gegebenheiten eines (Wohn-) Gebietes entspricht. informieren und entsprechende Schritte einzuleiten. • mit den Teilhabern, Kunden, Regulierungsbehörden, Investoren, Angestellten, Zulieferern und Nachbarn einen offenen Dialog aufrechtzuerhalten, um sicherzustellen, dass relevante Interessen und Umweltanforderungen eingehalten werden. • durch die Umweltabteilung der Gruppe in den Werken Prüfungen durchzuführen, um bei umweltrelevanten Aufgaben den Produktionsstätten behilflich zu sein. Alle Unternehmen der Rockwool Gruppe haben der Satzung der internationalen Handelskammer (ICC) für nachhaltige Entwicklung – Prinzipien für Umweltmanagement (Business Charter for Sustainable Development – Principles for Environmental Management) – zugestimmt. •mindestens den behördlichen Auflagen zu entsprechen. Und wenn dies nicht geschieht, die Behörden sofort zu Energieeffizienz ist sehr wichtig. Die Rockwool Gruppe engagiert sich deshalb auch in den eigenen Werken für einen veranwortungsbewussten Umgang mit Energie. Aber gute Absichten allein garantieren keine Ergebnisse. Wie genau werden Einflüsse der Rockwool Produkte und Produktionsprozesse auf die Umwelt analysiert? Lebensdauerbeurteilung Ausschlaggebend für die Erfassung von Umwelteinflüssen einer Aktivität oder eines Produktes ist eine wissenschaftlich fundierte Lebensdauerbeurteilung (LCA). Alle positiven und negativen Konsequenzen für die Umwelt werden über die gesamte Lebensdauer errechnet. Von der Gewinnung von Rohstoffen bis zur Entsorgung, Wiederverwendung oder Wiederaufbereitung. Ein entsprechender Bericht zur jeweiligen Aktivität oder dem Produkt basiert auf einer gründlichen LCA, die dem Qualitätsstandard von ISO 14000 entspricht, von Dritten durchgeführt und einer sog. Peer-Review unterzogen worden ist. Die LCA basiert auf einem in Dänemark hergestellten, typischen Rockwool Produkt zur Dachdämmung (250 mm), das gemäß den Vorschriften für neue Gebäude installiert worden ist. Umweltmanagement Rockwools jahrelanges Engagement für das Umweltmanagement führte zu Umweltauszeichnungen in verschiedenen Ländern. Im Jahr 2005 hat der kanadische Ministerrat für Umwelt der Tochtergesellschaft der Gruppe Roxul Inc. in Milton, Ontario, eine hoch angesehene Auszeichnung zur Vermeidung von Umweltverschmutzung (Pollution Prevention Award) verliehen. Wiederholt werden gute Fortschritte gemacht bei der Verbesserung der effizienten Nutzung von Ressourcen in unseren Produktions- stätten und im respektvollen wie verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Nachbarn. 11 von 13 Umweltindikatoren zeigen von 2001 bis 2004 einen positiven Trend (siehe S. 24). Der Grundstein unseres Engagements ist die verabschiedete Umweltpolitik der Gruppe. In vielen Fällen geht diese über die Anforderungen der lokalen Gesetzgebung hinaus. So schreibt die Gruppenrichtlinie vor, dass jede Tochtergesellschaft ein Umweltmanagementsystem (EMS) haben muss, das Verantwortlichkeiten und Kontrollprozeduren festlegt. Die einzelnen Tochtergesellschaften sind für den täglichen Schutz der Umwelt bei unseren Werken verantwortlich. Manche Tochtergesellschaften haben sich hierzu zertifizierte Managementsysteme wie ISO 14001 oder EMAS zugelegt, andere wenden interne Standards an, die von der Umweltabteilung der Gruppe geprüft werden. Diese Abteilung fungiert als Berater und Prüfer der Tochtergesellschaften und koordiniert die Umweltpolitik sowie -strategie des Konzerns. Hohe Umweltstandards Im Jahr 2004 wurden acht Umwelt- sowie neun Brand- und Sicherheitsprüfungen in Werken der Rockwool Gruppe durchgeführt. Zusätzlich sind 16 Prüfungen von unabhängigen, externen Gutachtern unternommen worden. Alle Unternehmen der Gruppe müssen Rockwools strenge Umweltstandards erfüllen, die Sicherheitsprozeduren, Verantwortlichkeiten und Beurteilungsmethoden spezifizieren. Prüfungen berücksichtigen verschiedene Faktoren: Emissionen im Arbeitsumfeld (z.B. Lärm), Messungen externer Emissionen, Umgang und Behandlung von Filteraschen usw. Im Durchschnitt werden unsere Produktionsstätten einmal pro Jahr geprüft. In der Rockwool Gruppe gibt es keine umweltrelevanten, juristischen Auseinandersetzungen. Für eine lebenswerte Zukunft 19 Energieverbrauch und -einspareffekte Gute Bilanz Rockwool Dämmstoffe gehören zu den wenigen Industrieprodukten, die mehr Energie einsparen als für ihre Herstellung benötigt wird. Über einen Zeitraum von 50 Jahren kann ein typisches Rockwool Dämmprodukt mehr als das Hundertfache dessen einsparen, was als Primärenergie für seine Herstellung, Transport und Entsorgung benötigt wird. Die Energiebilanz fällt schon fünf Monate nach dem Einbau positiv aus. Bei einem Produkt zur Isolierung von Wärmeleitungen kann die Energieamortisierung sogar bereits nach weniger als 24 Stunden erreicht werden; der Energierückfluss beträgt dann mehr als das Zehntausendfache der eingesetzten Energie. Der Energiebedarf unserer Produktion Der Energiebedarf ist ein zentrales Thema in unserem gesamten Finanzressort und im Bezug auf die Umweltfreundlichkeit unserer Produkte. Somit haben Verbesserungen der Energieeffizienz seit Jahren große Bedeutung. Energieeffizienz ist auch der Schlüssel zur Verringerung anderer Umwelteinflüsse der Produktion, wie zum Beispiel des Ausstoßes von CO2, NOx und SO2. Der Schmelzprozess, bei dem Basaltstein bei Temperaturen von über 1.500 °C verflüssigt und dann zu Fasern versponnen wird, ist der energieintensivste Arbeitsschritt im Rockwool Herstellungsprozess. Der Rockwool Gruppe und ihren weltweit führenden Experten im Bereich der effektiven Produktion von Steinwolle ist es gelungen, im gesamten Produktionsprozess erfolgreich Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs umzusetzen. Ihre Expertise zeigt sich immer dann besonders deutlich, wenn neu erworbene Produktionsstätten mit Rockwool Know-how modernisiert werden. Verbesserungen der Energieeffizienz von 50 % pro Produktionseinheit bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktqualität und Liefergenauigkeit sowie einer spürbaren Senkung von Umweltbelastungen sind erreicht worden. Seit 2001 sind Energieeffizienzverbesserungen von 10 % in der gesamten Gruppe erzielt worden. 2 1 1 Verbesserungen der Energieeffizienz von 50 % pro Produktionseinheit sind bei der Modernisierung von neu erworbenen Fabriken mit Rockwool Knowhow erzielt worden. Rockwool Polen ist zweimal als ökologisch führendes Unternehmen ausgezeichnet worden. 2 Das niederländische Unternehmen der Rockwool Gruppe gibt Lebensdauerbeurteilungsdaten für alle 8.000 seiner Produkte bekannt. Diese Informationen stehen online unter www.rockwool.nl zur Verfügung. Rockwool Ökobilanz: Energie Während der Lebensdauer eingespart 140,2 MJ 18.093 MJ Lebensdauerbeurteilung durch die Gegenüberstellung von Einsparungen (+) aus Produktnutzung und Emission/Verbrauch (-) bei der Herstellung von einem m2 Dachdämmung, hergestellt und installiert in Dänemark und mehr als 50 Jahre im Einsatz. Während der Lebensdauer verbraucht Die Energieamortisation beträgt mehr als das Hundertfache. Die Lebensdauerbeurteilung erfüllt die Qualitätsstandards der ISO 14000 und wurde durch unabhängige Gutachter geprüft sowie einer Peer-Review unterzogen. Quelle: FORCE TECHNOLOGY/dk-TEKNIK, 2003. 20 Für eine lebenswerte Zukunft Unser Beitrag gegen den Klimawandel Im letzten Jahrzehnt gab es eine Reihe problematischer Rekorde bei der durchschnittlichen globalen Temperatur, die in der Geschichte der Temperaturaufzeichnung beispiellos sind. Ein Temperaturintervall von nur wenigen Graden entscheidet über das Leben auf der Erde. Sogar nur geringe Veränderungen der globalen Temperatur können erhebliche Auswirkungen auf unser Klima und unsere Lebensbedingungen haben. Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe werden in diesem wie schon im vergangenen Jahrhundert noch nie da gewesene Mengen an CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. Hohe CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre halten die natürliche Erdwärme zurück, wodurch der „Treibhauseffekt“ gefördert und die globale Erwärmung beschleunigt werden. Gase wie Distickoxid (N2O), Methan (CH4) und fluorhaltige Gase tragen zusätzlich zur globalen Erwärmung bei. So erwartet die Kommission für Klimaschutz der Vereinten Nationen (IPCC), dass die Durchschnittstemperatur im nächsten Jahrhundert um 1 °C bis 5 °C ansteigen wird. Globale Erwärmung bedeutet zunehmend extreme Wetterbedingungen einhergehend mit einem steigenden Risiko an Stürmen, Überschwemmungen, Hitzewellen und Versteppung. Die Polareiskappen und Binnengletscher schmelzen und bilden sich immer schneller zurück. Inseln werden versinken, natürliche Skihänge und Korallenriffs mit guten Tauchstellen ein seltener Luxus werden. Und: Klimaveränderungen wird jeder Haushalt und jedes Unternehmen auch finanziell zu spüren bekommen. Höhere Windgeschwindigkeiten und gestiegene Meeresspiegel verursachen höhere Versicherungsprämien für jeden – sogar für die nicht direkt Betroffenen. Vereinbart wurde eine 5,2-prozentige Reduzierung des CO2Ausstoßes vor dem Jahr 2012 im Vergleich zum Niveau von 1990 in jedem Land. Das ist ein kleiner, jedoch wichtiger erster Schritt. Die Verhandlungen über die nächste Klimakonvention haben begonnen. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, die CO2-Emission der Industrienationen bis 2020 um 15 bis 30 % im Vergleich zum Niveau von 1990 zu senken. Die Umweltminister haben weiter empfohlen, den CO2-Ausstoß vor 2050 um 60 bis 80 % zu reduzieren, wenn die durchschnittliche globale Temperatur „nur“ um 2 °C steigen soll. In einer energieeffizienten Gebäudetemperierung liegen große Chancen für eine einfache und schnelle Reduzierung des Ausstoßes, die auch zum ökonomischen Nutzen der Industrienationen schnellstens genutzt werden müssen. Die Technologie dazu ist bereits heute verfügbar. Steinwolle-Dämmstoffe helfen spürbar Rockwool Dämmstoffe leisten einen großen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen. Eine 250 mm starke Rockwool Dachdämmung spart bei einer Nutzungsdauer von 50 Jahren in einem Gebäude 162-mal mehr CO2 ein, als für die Herstellung der Dämmstoffe, ihren Transport und ihre Entsorgung verwendet wurde. Die CO2-Bilanz wird bereits vier Monate nach der Verlegung positiv. Die in diesem Jahr verkauften Rockwool Dämmstoffe werden innerhalb von 50 Jahren mehr als 100 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Kyoto-Protokoll ratifiziert Endlich, nach sieben Verhandlungsjahren, ist die weltweit erste konkrete internationale Vereinbarung in Kraft getreten, mit der sich die Unterzeichner verpflichten, den Ausstoß von Treibhausgas zu reduzieren. Im Jahr 2004 unterzeichnete der russische Präsident Putin das so genannte Kyoto-Protokoll. Der Druck auf die USA sowie andere große CO2-Emittenten, diesem Beispiel zu folgen, steigt. Wirtschaftlich wachsen – nachhaltig schützen In vielen Ländern herrscht die irrtümliche Annahme, CO2-Einsparungen könnten das Wirtschaftswachstum, das Milliarden von Menschen dringend benötigen, blockieren. In Wirklichkeit jedoch kann der heutige übermäßige Energieverbrauch und CO2-Ausstoß mit wirtschaftlichem Gewinn gesenkt werden. Laut IPCC könnte eine größere Energieeffizienz bei Gebäuden und in der Industrie weltweit die CO2-Emission um mehr als eine Milliarde Tonnen pro Jahr reduzieren. Der Großteil dieser CO2-Einsparungen wäre darüber hinaus sogar profitabel. Eine neue Ecofys-Studie zeigt, dass allein in den EU-15-Staaten nicht bloß 400 Millionen Tonnen an CO2, sondern 102 Milliarden Rockwool Ökobilanz: CO2 Treibhausgasemissionen aus der Rockwool Produktion (CO2-Äquivalente) CH4 weniger als 0.1% Während der Lebensdauer eingespart Quelle: FORCE TECHNOLOGY/dk-TEKNIK, 2003. 9,6 kg 1.556 kg N2O 18% Während der Lebensdauer verbraucht Emissionen von HFC, PFC und SF6 können vernachlässigt werden. CO2 82% Für eine lebenswerte Zukunft 21 „Durch die russische Ratifizierung ist das Kyoto-Protokoll endlich in Kraft getreten. Wir verfügen über ein großes, ungenutztes Potenzial für Energie- und CO2-Einsparungen bei Gebäuden. Eine geringere Verschwendung der Ressourcen wird dieses Land reicher und sauberer machen.“ . Alexey Kokorin, Leiter des russischen Klimawechselprogramms (WWF). 1 2 3 1 Der Ross-Eisfels der Antarktis hält mehrere große Gletscher zurück, dadurch rutschen sie nicht ins Meer, wo sie schmelzen würden. Wenn der Eisfels bricht, hätte dies dramatische Konsequenzen. Wenn alle Gletscher hinter dem Ross-Eisfels schmelzen würden, könnte der Weltmeeresspiegel um ca. vier Meter steigen. Euro Energiekosten jedes Jahr eingespart werden könnten, wenn alle Gebäude, die einer Renovierung unterzogen werden, modernen Standards angepasst würden. Dies entspricht mehr als dem Doppelten der jährlich investierten Kapitalkosten. Eine bessere Dämmung sowohl alter als auch neuer Gebäude sowie der Leitungssysteme in Industrie und privaten Haushalten kann somit mehr CO2-Emission einsparen, als das EU-KyotoProtokoll verlangt, und gleichzeitig die Lebensqualität erhöhen. Der Einfluss unserer Produktion CO2 macht rund 82 % der gesamten Treibhausgasemission der Rockwool Fabriken aus. Der Anteil an Distickoxid, hauptsächlich durch Nachverbrennungsanlagen und Kupolöfen verursacht, beträgt 18 %, und der Anteil an Methan liegt unter 0,1 %. Andere Treibhausgase (z.B. Fluorkohlenwasserstoffe) können vernachlässigt werden. 2 Die CO2-Emissionen müssen vor 2050 um 60 bis 80 % reduziert werden, wenn die durchschnittliche globale Temperatur „nur“ um 2 °C steigen soll. 3 Die Auswirkungen eines extremeren Klimas können verheerend sein. Seit dem Jahr 2001 sind die CO2-Emissionen der Gruppe pro Produktionseinheit um 6 % verringert worden. Dies ist das Ergebnis einer verbesserten Energieeffizienz und einer vermehrten Verwendung von Brennstoffen mit niedriger CO2-Emission. CO2-Handel Im Januar 2005 trat das EU-Emissionshandelsprogramm in Kraft. Bislang sind nur die zur Rockwool Gruppe gehörenden Produktionsstätten in Dänemark und den Niederlanden im CO2Quotenprogramm aufgenommen. Dennoch haben alle Rockwool Produktionsstätten in der EU Methoden zur detaillierten Überwachung und Dokumentation ihrer CO2-Emissionen eingeführt. CO2-Einsparungen stellen nun einen Wert dar, mit dem gehandelt werden kann. Die Preise schwanken, zeigten aber einen Wachstumstrend im letzten Jahr. 22 Für eine lebenswerte Zukunft Unser Beitrag zur Luft- und Wasserverbesserung Smog Ein gesundes Leben von Mensch und Tier erfordert die reichliche Versorgung des Organismus mit Frischluft. Die Verbrennung von Brennstoffen aber führt in vielfältiger Weise zu Luftverschmutzung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation könnten jedes Jahr 800.000 Todesfälle der Luftverschmutzung in Städten zugeschrieben werden, was größtenteils eine Folge der Verbrennung fossiler Brennstoffe beim Transport, bei der Energiegewinnung und anderen Aktivitäten des Menschen sei. Alarmierend ist, dass diese Verbrennungsrate steigt. Feinstaub und Smog (photochemisches Ozon) können ernsthafte Herz-Lungen-Krankheiten verursachen, die sogar tödlich enden können. Asthmapatienten gehören der höchsten Risikogruppe an. Der Einfluss unserer Produkte Rockwool Dämmstoffe sparen während ihrer Lebensdauer weitaus mehr Energie und damit Smogbestandteile ein, als bei ihrer Herstellung freigesetzt wurde. Dämmung allein kann das Smogproblem nicht beseitigen. Aber sie kann einen Beitrag leisten, besonders dort, wo schwefelreiche Brennstoffe verwendet werden, die Verbrennungstemperaturen niedrig sind und Partikelfilter angebracht sind. Die Komplexität fotochemischer Prozesse verhindert eine verlässliche Berechnung des genauen Smogreduzierungspotenzials. Der Einfluss unserer Produktion Kohlenmonoxid (CO), Formaldehyd und Phenol sind die Stoffe aus der Rockwool Produktion, die am meisten zur Smogemission beitragen. Kohlenmonoxid entsteht beim Schmelzprozess, während Phenol und Formaldehyd bei der Verarbeitung des Bindemittels gebildet werden, das zur Stabilisierung der Steinwollefasern eingesetzt wird. Die Rockwool Fabriken setzen Nachverbrennungsanlagen und andere umwelttechnische Ausstattungen zur Reduzierung von Smogemission ein. Bei Temperaturen von über 700 °C werden die meisten in der Luft befindlichen organischen Reststoffe aus dem Herstellungsprozesse verbrannt. Rockwool Ökobilanz: Smog (C2H4-Äquivalante) Die Knappheit an qualitativ hochwertigem Koks auf dem Weltmarkt im Jahr 2004 hatte höhere CO-Emissionen zur Folge. Trotzdem hat die Gruppe es geschafft, ihre gesamten Smogemissionen seit 2001 zu verringern. Eutrophierung Zu viele Nährstoffe können die Ökobilanz im Wasser und in der Erde aus dem Gleichgewicht bringen. Eutrophierung fördert die Bildung von giftigen, faulig riechenden Algen in Seen. Tote, erstickte Fische sind ein Zeichen dafür, dass Algen den größten Teil des Sauerstoffes im Wasser verbraucht haben. In nährstoffreichen Böden können manche gefährdete Pflanzen nicht überleben. Die wichtigsten Verursacher einer Nährstoffübersättigung sind Ammoniak- und Stickstoffoxide, die aus künstlichen oder natürlichen Düngemitteln oder der Verbrennung fossiler Brennstoffe stammen können. Diese Nährstoffe sammeln sich in der Atmosphäre und fallen in Form von Niederschlag als Regentropfen oder Schneeflocken auf die Erde. Der Einfluss unserer Produkte Rockwool Dämmstoffe sparen während ihrer Lebensdauer 61-mal mehr Eutrophisierungsbestandteile ein, als bei ihrer Herstellung freigesetzt wurden. Die Umweltbilanz im Hinblick auf die Vermeidung von in der Luft befindlichen Nährstoffen fällt bereits zehn Monate nach dem Einbau positiv aus. Der Einfluss unserer Produktion Der Hauptgrund für ungewollte Nährstoffe aus der Rockwool Produktion ist das Ammoniak, das aus Bindemitteln bei Imprägnier- und Aushärtungsprozessen verdampft. Stickstoffoxide werden beim Schmelz- und Aushärtungsprozess freigesetzt, wofür fossile Brennstoffe benötigt werden. Die Umweltschutztechniken, die Rauchgase von Ammoniak und anderen organischen Rückständen befreien, haben auch ihre Nachteile: Nachverbrennungsanlagen benötigen Energie und erhöhen damit die Emission von Stickstoffoxiden. Der Gesamtausstoß an Nährstoffen bleibt allerdings stabil. 4,72 g 588 g 9,6 kg 8.566 g 52,7 g Rockwool Ökobilanz: saurer Regen (SO2-Äquivalente) Keine verwertbaren Daten vorhanden Rockwool Ökobilanz: Eutrophierung (PO4-Äquivalente) Während der Lebensdauer von Rockwool Dämmstoffen eingespart Während der Lebensdauer von Rockwool Dämmstoffen verbraucht Während der Lebensdauer von Rockwool Dämmstoffen eingespart Während der Lebensdauer von Rockwool Dämmstoffen verbraucht Während der Lebensdauer von Rockwool Dämmstoffen eingespart Während der Lebensdauer von Rockwool Dämmstoffen verbraucht Quelle: FORCE TECHNOLOGY/dk-TEKNIK Für eine lebenswerte Zukunft 23 Eine typische Rockwool Dachdämmung schützt die Umwelt während ihrer Lebensdauer vor 61- bis 162-mal mehr Schadstoffen als bei ihrer Herstellung freigesetzt wurden. 1 3 2 1 Frisches Wasser? Ein Überangebot von Nährstoffen im Wasser begünstigt das Wachstum von giftigen Algen. 3 Energieeinsparungen verbessern auch die Luftqualität, da weniger fossile Brennstoffe verbrannt werden. 2 Ein gesundes Leben gibt es nur mit einer guten Frischluftversorgung. Saurer Regen Saurer Regen kann Bäume schädigen und die Oberfläche von Gebäuden angreifen. In Seen, die keinen neutralisierenden Kalziumpuffer haben, leiden Fischbestand und Artenvielfalt. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist verantwortlich für den größten Teil des vom Menschen verursachten sauren Regens. Wenn Schwefel- und Stickstoffbestandteile als Gase in die Atmosphäre freigesetzt werden, reagieren sie mit Wasser und bilden saure Regentropfen. Der Einfluss unserer Produkte Rockwool Dämmstoffe reduzieren sauren Regen. Eine typische Dachdämmung von Rockwool spart über 50 Jahre gesehen 162-mal mehr Verursachersubstanzen des sauren Regens ein, als bei ihrer Herstellung freigesetzt wurden. Die Umweltbilanz hinsichtlich der Vermeidung von saurem Regen fällt bereits nach vier Monaten positiv aus. Der Einfluss unserer Produktion In den Emissionen der Rockwool Produktion ist es vor allem das Schwefeldioxid (SO2), das dem sauren Regen Vorschub leistet. Ammoniak und Stickstoffoxide sind ebenfalls wichtige Faktoren. SO2-Emissionen stammen vom Einsatz von Koks für den Schmelzprozess und vom Schwefelgehalt des beim Recyceln von Abfall verwendeten Zements. Rauchgasfilter und andere Umweltschutzanlagen werden zur Verminderung dieser Emissionen eingesetzt. Der steigende Anteil der Abfallverwertung in der Gruppe ist positiv. Der Nachteil dabei sind höhere SO2-Emissionen. Jedoch hat unsere verbesserte Energieeffizienz diesen Effekt wieder ausgeglichen. Somit ist die gesamte SO2-Emission in den letzten Jahren leicht gesunken. 24 Für eine lebenswerte Zukunft Umweltkennzahlen Ökologisch relevante Kennzahlen der Rockwool Produktionen Ohne Gegenrechnung des Produktnutzens. Die Ökobilanz eines typischen Rockwool Dämmstoffproduktes über seine gesamte Lebensdauer ist in der Ökobilanzgraphik auf den Seiten 19 bis 22 dargestellt. 2001 = Index 100 2001 2002 2003 2004 Kommentar 23 (100 %) 23 (100 %) 20 (100 %) 21 (100 %) Seite Energie 100 95 93 90 19 Kohlendioxid 1 100 96 93 94 20-21 20-22 Kennzahlen berücksichtigter Produktionsstätten Kohlenmonoxid 1+3 100 104 112 137 Schwefeldioxid 2 100 101 107 97 23 Stickstoffdioxid 2+3+4 100 94 99 101 22-23 Ammoniak 3+4 100 106 99 99 22 Formaldehyd 3 100 106 71 65 22 Phenol 3 100 97 97 76 22 Wasser 100 99 87 86 26 Staub 100 74 89 71 26 Abfall zur Mülldeponie 100 141 98 87 27 Recycling – Reststoffe aus anderen Industrien 100 110 114 105 27 Unfälle pro Million Arbeitsstunden (nicht indexgebunden) 24,4 19,1 15,8 15,6 24 1 Treibhausgasfaktor, 2 Faktor Saurer Regen, 3 Smogfaktor, 4 Eutrophierungsfaktor Diese Umweltkennzahlen berücksichtigen den Energieverbrauch und die Emissionen aus der Produktion der Rockwool Fabriken. Der Energieverbrauch ist in MWh und der Wasserverbrauch in m3 berechnet. Alle anderen Kennzahlen sind Gewichtsangaben. Die Kennzahlen sind indexiert und pro Tonne Steinwolle angegeben, außer die Unfälle von Mitarbeitern in der Produktion. Diese werden pro Million Arbeitsstunden angegeben. Drei Werke wurden in 2002 geschlossen. Unser zweites Werk in Ungarn, das in den letzten Tagen des Jahres 2003 erworben wurde, ist bei den Zahlen für 2004 berücksichtigt. Einige Daten eines neu gekauften Werkes in 2001 sind nicht berücksichtigt. 1 1 Sicherheit hat Vorrang. Historisch niedrige Unfallzahlen wurden im Jahr 2004 erzielt. 2 2 Lebenswichtiger Brandschutz. Rockwool Steinwolle ist nicht brennbar und hält Temperaturen von bis zu 1.000 °C stand. Sie fungiert als Feuerwiderstand, der Feuer unter Kontrolle halten kann und lebensrettende zusätzliche Minuten für die Bergung von Menschen und Vermögensgegenständen verschafft. Ökologisch betrachtet hilft der Einsatz feuersicherer Rockwool Produkte dabei, die Lebensdauer des Gebäudes zu verlängern, giftige Dämpfe sowie verschmutztes Wasser und Schutt nach Bränden zu verhindern. Für eine lebenswerte Zukunft 25 Rockwool Produkte erfüllen Kriterien der Nachhaltigkeit Erstmalig wurde in diesem Jahr ein Verfahren zur Umweltdeklaration für Bauprodukte nach den international abgestimmten Regeln der Arbeitsgemeinschaft Umweltverträgliches Bauprodukt (AUB) erfolgreich abgeschlossen. Ausgezeichnet mit der Umweltdeklaration für Bauprodukte Typ III nach ISO 14025 wurden Steinwolle-Dämmstoffe der Deutschen Rockwool. Mit der Zertifizierung ist erstmals von unabhängigen Experten – führenden Wissenschaftlern und Vertretern des Bundesumweltamtes, des Bauministeriums, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sowie diverser Umweltverbände – eine umfassende Ökobilanz eines Baustoffes überprüft und bestätigt worden. Dabei stand der gesamte Lebenszyklus der Rockwool Produkte, von der Herkunft und Zusammensetzung der Ausgangsund Grundstoffe über den Herstellungsprozess bis hin zur Verarbeitung und zum Recycling, auf dem Prüfstand. Das Prüfgremium bescheinigte unseren Produkten die Erfüllung sämtlicher Nachhaltigkeits-Kriterien, womit sie dem ökologischen Gleichgewicht dienen und einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz leisten. Alle Prüfergebnisse und Ökobilanzdaten wurden in einem ganzheitlichen Produktpass zusammengefasst. Er stellt überprüfbare Fakten transparent und sachlich dar und dient so Bauherren, Architekten und Behörden als fundiertes Datenblatt bei der Auswahl ökologisch wertvoller Baustoffe. Planung und Ausführung von Gebäuden können bei Einsatz von Produkten mit dem AUB-Zeichen in Bezug auf Ökologie und Nachhaltigkeit deutlich optimiert werden. Übergabe des Zertifikats (v.l.): Dipl.-Ing. Hans Peters (AUB-Geschäftsführer), Dr. Utz Draeger (Rockwool), Prof. Dr.-Ing. Horst Bossenmayer (AUB-Präsident) 26 Für eine lebenswerte Zukunft Unser Einfluss auf die unmittelbare Umgebung Unsere Nachbarn sind unsere wichtigsten Teilhaber. Wir übernehmen Verantwortung für die Zustände in der unmittelbaren Umgebung unserer Werke und suchen den offenen Dialog. Gerade weil unsere Produkte darauf abzielen, Umweltprobleme auf regionaler wie auch globaler Ebene zu mindern. Unsere Werke werden professionell betrieben und jede Belästigung, die von unserer Produktion ausgehen könnte, wird minimiert. Wasser sparsam einsetzen In vielen Regionen der Welt ist klares, frisches Wasser eine knappe Ressource. Die Rockwool Gruppe arbeitet deshalb aktiv am Erhalt der Wasserreserven und an der Verringerung des Wasserverbrauchs sowie der Abwasseremissionen. Ein Quadratmeter Rockwool Dämmstoff wird, über seine gesamte Lebensdauer gesehen, 26,4 Liter Wasser „verbrauchen“. Die Rockwool Gruppe setzt Wasser zur Herstellung von Bindemitteln sowie für Reinigungs- und Kühlzwecke ein. Das Kühl- und Reinigungswasser wird wiederverwertet. Das meiste in einem Rockwool Werk verwendete Wasser endet als Wasserdampf in der Atmosphäre. Nur ein geringer Teil (Wasser für Sanitärzwecke und wieder gewonnenes Wasser aus Wasserwiederaufbereitungsanlagen) endet im Einklang mit den lokalen behördlichen Vorgaben als Abwasser in der Kanalisation. Seit 2001 ist der Wasserverbrauch der Gruppe pro Produktionseinheit um 14 % gesenkt worden. Staub und Flugasche vermeiden Die Rockwool Werke setzen Filter zum Auffangen von Staub und Flugasche aus den Schmelzöfen ein. Die Einführung der besten verfügbaren Technologie (BAT) hatte eine sehr positive Auswirkung auf die Staubemissionen vieler unserer neu erworbenen Werke. Seit 2001 ist die Staubemission um 29 % gesenkt worden. Um sicherzustellen, dass Flugasche weder ein Risikofaktor für die Umwelt noch für die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Geschäftspartner ist, wurden 2004 mit Hilfe eines Investmentprojekts die neuen Standards der Gruppe für den sicheren Umgang mit Flugasche erfolgreich umgesetzt. Normen für Chemikalien Im Jahre 2004 wurde – wie geplant – die neue Politik der Gruppe hinsichtlich des Gebrauchs und der Risikokontrolle von Chemikalien erfolgreich in unseren Werksmanagementsystemen integriert. Geruchsbildung in der Produktion Filter und Nachverbrennungsanlagen reduzieren die Geruchsbildung aus organischen Bindemittelkomponenten. Die vermehrte Wiederverwertung von Steinwolleabfällen hat viele Vorteile, aber sie erhöht auch die Geruchsemission durch Ammoniak und verbrannte Bakelit-Bindemittel. Der Dialog mit den Nachbarn ist wichtig. Er hilft uns, unseren Produktionsprozess zu korrigieren, falls er nicht so sauber ablaufen sollte, wie geplant. Im Jahr 2004 wurden weitere Verbesserungen der Produktionsprozesse und Umweltausstattung vorgenommen, um die Geruchsemission zu minimieren. Für eine lebenswerte Zukunft Die Zukunft beginnt heute! Klaus Franz Vorsitzender der Geschäftsführung Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG Recycling – vom Abfall zum wertvollen Rohstoff 1 Seit die Rockwool Gruppe und mit ihr die Deutsche Rockwool jährlich einen Umweltbericht vorlegt, leistet dieser einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über den Zusammenhang von Gebäudedämmung, Energieverbrauch und Umweltschutz. Viele Leser haben sich seither für die prägnanten Beispiele und Fakten bedankt, die sie aus dem Rockwool Umweltbericht in ihre tägliche Beratungspraxis oder auch nur in ihre persönliche Überlegung zur Gestaltung einer Immobilie übernommen haben. Der Umweltbericht 2005 steht unter dem Motto „Für eine lebenswerte Zukunft“ und hat es sich zur Aufgabe gesetzt, einmal mehr zu verdeutlichen, dass alle heute in Wirtschaft und Politik tätigen Menschen eine besondere Verantwortung tragen. Und zwar dafür, dass bereits jetzt alles getan wird, um die Belastung der Atmosphäre mit CO2-Emissionen so weit wie irgend möglich zu senken und damit eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder und Enkel zu sichern. Die Bundesrepublik Deutschland leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Mit der Einführung des Gebäudeenergiepasses in 2006 unterstreicht sie für jedermann sichtbar die Bedeutung von Energieeinsparungen in Gebäuden. Motor einer zentralen Entwicklung Die Deutsche Rockwool hat sich gemeinsam mit der BuildDesk GmbH im Jahr 2005 an die Spitze einer Bewegung gesetzt, die dafür sorgen wird, dass der Impuls, den die Politik mit dieser Entscheidung setzt, auch tatsächlich kurzfristig zu praktischen und messbaren Veränderungen führt. Globale Erwärmung. Ein Wärmebild der Erde zeigt, wie die hohen Temperaturen der Sahara gen Norden ausstrahlen und in Europa immer höhere Temperaturen auslösen (im August 2003 aufgenommen). RZ_9739_Umweltb_Umschl_1410.indd2 2 BuildDesk hat in diesem Jahr größte Anstrengungen unternommen, um die Ausbildung von Energiefachberatern zu erleichtern und durchzuführen, und parallel in Abstimmung mit der Deutschen Energieagentur „dena“ ständig an der Entwicklung optimaler Software zur Berechnung der Energieeffizienz von Gebäuden gearbeitet. Schon heute gehören die Spezialisten der BuildDesk GmbH zu den wichtigsten Gesprächspartnern von Architekten und Energiefachberatern, die sich auf die Beratung von Bauherren, Immobiliennutzern und Wohnungsbaugesellschaften vorbereiten. Die Deutsche Rockwool nutzt zeitgleich ihre Kontakte zu Baustoff-Fachhandel und Industrie, um auf ganzer Linie für einen Schulterschluss aller zu sorgen, die professionelle Lösungen für die energetische Gebäudeverbesserung bieten. Großartiges wurde in nur einem Jahr geschafft. Die Baubranche hat sich engagiert und zukunftsorientiert auf die Einführung des Gebäudeenergiepasses vorbereitet. Politik und Wirtschaft, Planung und Bauausführung beweisen aktuell, wie gut und erfolgreich sie zusammenarbeiten können, wenn ein gemeinsames Ziel sie eint. Eine nachhaltige Bau- und Modernisierungspolitik in Deutschland und Europa schützt die Welt, auf der wir leben. Die Unternehmen BuildDesk und Deutsche Rockwool sind stolz darauf, einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung einer Strategie der Nachhaltigkeit zu leisten. Klaus Franz Vorsitzender der Geschäftsführung September 2005 27 1 Umweltauszeichnung. Der kanadische Ministerrat für Umwelt (CCME) ehrte die kanadische Tochtergesellschaft der Rockwool Gruppe, die Roxul Inc. in Milton, Ontario, für die erfolgreiche Verhinderung von Umweltverschmutzung (Pollution Prevention Awards 2005). Der renommierte Preis lobt den Umwelterfolg von Roxul Inc. in Bezug auf die Reduzierung des Energieverbrauchs, den Einfluss auf die Luftemission und den für die Mülldeponie bestimmten Produktionsabfall. Von links: Jack Silva, Werkleiter, Trent Ogilvie, Präsident, und Bent Soegaard, Manager für das operative Geschäft bei Roxul Inc. in Milton. Der in unseren Werken eingesetzte vulkanische Basaltstein ist kein knapper Rohstoff, da er in großen Mengen in den meisten Regionen vorhanden ist. Jedes Jahr produzieren Vulkane und die tektonischen Platten 38.000-mal mehr Gesteinsmaterial als zur Herstellung von Rockwool Steinwolle verwendet wird. Land ist jedoch eine knappe Ressource. Das Finden von geeigneten Orten für neue Abfallentsorgungsstandorte wird vor allem in unserer dicht bevölkerten modernen Gesellschaft immer schwieriger und unbeliebter. Die Rockwool Gruppe hat deswegen intensiv in Recyclingsysteme investiert. Ressourcen schonen durch Recycling Der Kupolofen, der zu jedem Rockwool Werk gehört, ist mit seiner Betriebstemperatur von mehr als 1.500 °C ideal geeignet für die Verbrennung von Abfall mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung, wie sie die Rohmaterialien Stein und Koks aufweisen. Schon heute wandelt die Rockwool Gruppe mehr als 300.000 Tonnen „Abfall“ in wertvollen Rohstoff um. Diese industrielle Symbiose kommt der Umwelt, unseren Industriepartnern und der Wirtschaftlichkeit von Rockwool zugute. Seit 2001 lässt sich ein positiver Anstieg um 5 % beim relativen Gebrauch von Restmaterial anderer Industrien verzeichnen. Das Jahr 2004 war atypisch: Trotz des historischen Rekords bezüg- 2 2 Je höher die Rate der Wiederverwertung, desto weniger Mülldeponien. Rockwools Öfen wandeln mehr als 300.000 Tonnen „Abfall“ in wertvolle Ressourcen um. Der Rockwool Prozess ähnelt der natürlichen Aktivität eines Vulkans: Steinwolle wird hergestellt durch das Aufschmelzen von Basaltstein, Kalkstein und Recycling-Briketts mit anderen Rohstoffen bei 1.500 °C in einem koksbeheizten Kupolofen. Die flüssige Steinmasse kühlt schnell ab und wird zu Fasern versponnen – Steinwolle, Bindemittel und Imprägnierungsöl werden hinzugefügt, um den Fasern Stabilität und Wasser abweisende Eigenschaften zu geben. Die Steinwolle wird dann auf ca. 200 °C erhitzt, um die Bindemittel auszuhärten und das Material für die Endbearbeitung zu stabilisieren. Umweltausstattung – Filter, Vorheizer, Nachverbrennungsanlagen und andere Säuberungsund Auffangsysteme – verwandeln die Produktion im „gezähmten Vulkan“ in einen verantwortungsvollen umweltgerechten Prozess. lich der wieder verwendeten Restmaterialien sank der relative Gebrauch pro Produktion um 8 %. Deponieabfall reduziert Im internen Recyclingsystem der Rockwool Gruppe werden Steinwolleabfall und Restmaterialien von anderen Industrien zu Recyclingbriketts komprimiert, die geschmolzen und zu neuer Steinwolle verarbeitet werden. Die Investitionen der Rockwool Gruppe in Recyclingeinrichtungen waren über Jahre hoch. Heute werden drei Viertel aller Steinwolleabfälle wiederverwertet. Vorbei ist die Zeit, in der Berge von Steinwolleabfällen in der Landschaft sichtbar waren. Durch die Einführung der Recyclingtechnologie der Gruppe in den neu erworbenen Werken konnten dort sofort die Abfallmengen beträchtlich reduziert werden. Im Vergleich zu 2001 ist die Menge an Deponieabfall in der gesamten Gruppe um 13 % gesunken. Seit 2002 betragen die Verbesserungen beeindruckende 38 %. Steinwolleabfall wird auch in anderen Industrien eingesetzt, zum Beispiel als Rohstoff für die Herstellung von Ziegelsteinen. Zahlreiche Analysen bestätigen, dass Abfälle aus Steinwolleproduktionen und verwertete Produkte problemlos auf normalen Deponien für mineralischen Abfall mit geringem organischen Gehalt gelagert werden können. 24.10.2005 10:52:41 Uhr Die Rockwool Gruppe Die Rockwool Gruppe ist Weltmarktführer für Steinwollelösungen. Unser Auftrag ist es, der bevorzugte Lieferant von wettbewerbsfähigen Markenlösungen für unsere Kunden zu sein – Fachwissen eingeschlossen – sowie die Energieeffizienz, Brandschutz, Akustik und das Klima in Gebäuden zu verbessern. Die Rockwool Gruppe wurde 1937 gegründet. Heute sind 7.400 Beschäftigte in mehr als 30 Ländern in der ganzen Welt für unsere Kunden aktiv. Im Jahr 2004 betrug der Umsatz 1.229 Millionen Euro. Steinwolle schützt die Umwelt und die Lebensqualität von Millionen von Menschen. Das vielseitige Material wird zur Dämmung gegen den Verlust von Wärme und Kälte verwendet. Als Ergebnis verringert Steinwolle die Luftverschmutzung durch den reduzierten Verbrauch fossiler Brennstoffe. Die aus Stein- material hergestellte Steinwolle ist feuerfest und hält Temperaturen von bis zu 1.000 °C aus. Sie ist deshalb ideal dazu geeignet, als Brandschutz in Gebäuden oder Schiffen Menschenleben und Vermögenswerte zu bewahren. Steinwolle schützt darüber hinaus vor Lärmbelästigung und wird in Akustikdecken, Lärmschutzschirmen, als Abdeckung lauter Maschinen, in Wänden und Dächern, unter Fußböden und sogar unter Eisenbahnschienen eingesetzt. Aber Steinwolle wird auch als Wachstumsmittel für Gemüse und Blumen verwendet und in Fassadenaußenverkleidungsplatten, als Verstärkungsfaser in Automobilen und für andere Industriezwecke eingesetzt. Die Rockwool Gruppe ist Weltmarktführer in der Steinwolletechnologie. Unsere „zahmen Vulkane“ produzieren Steinwollelösungen in 22 Werken in Europa, Nordamerika und Asien. Für eine lebenswerte Zukunft Die Werke der Rockwool Gruppe DEUTSCHE ROCKWOOL Mineralwoll GmbH & Co. OHG Postfach 207 45952 Gladbeck Deutschland Tel.: +49 (0) 20 43 / 4 08-0 Fax: +49 (0) 20 43 / 4 08-4 44 www.rockwool.de info@rockwool.de Rockwool Produkte sind ausgezeichnet mit dem Öko-Label Typ III nach ISO 14025. RZ_9739_Umweltb_Umschl_1410.indd1 1 Rockwool, BuildDesk, Chance Energiepass, Rockfon, RockDelta und RockDelta Green Noise Barriers sind eingetragenen Warenzeichen der Rockwool Gruppe. www.chance-energiepass.de Fotos: (S. 1) Reto Stockli und David Herring/National Geographic/NASA Goddard Space Flight Center, (S. 3, oben) Tue Fiig/Scanpix, Getty Images/Photodisc/NASA, (S. 5) Stephane Compoint/Scanpix/Corbis – Sygma, Getty Images/Photodisc, (S. 8) Oehler faigle archkom, Burghard Schulze Darup, (S. 9) Passivhaus Institut, (S. 10, re.) Gonzalo Azumendi/Scanpix/ AGE, Chris Windsor/Getty Images/Photodisc, (S. 11) Getty Images/Photodisc, (S. 12) Claus Bonnerup/Polfoto, (S. 15) Keith Brofsky/Getty Images/Photodisc, Henry/Scanpix/Zefa, Bartomeu Amengual/Scanpix/AGE, (S. 17, top) Natural Moments Photography/Polfoto/ First Light, Russell Illig/Getty Images/Photodisc, (S. 21) Josh Landis/Scanpix/AFP PHOTO/ NS, C Sherbume/Getty Images/Photodisc/PhotoLink, C Lee/Getty Images/Photodisc/ PhotoLink, (S. 23) A. Peisl/Scanpix/Zefa, C Lee/Getty Images/Photodisc/PhotoLink, S. Meltzer/PhotoLink/Getty Images, (S. 24, re.) Thomas Borberg/Polfoto, (S. 26) Lars Horn, (S. 27, re.) S Alden/Getty Images/Photodisc/PhotoLink. Andere Fotos: Rockwool Group u.A. 24.10.2005 10:43:59 Uhr