14.744 Tankstellen in Deutschland EID
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14.744 Tankstellen in Deutschland EID
Fakten Argumente Analysen 05/11 Energie Informationsdienst 31.01.2011, C 07867 TAN K S T E L L E N S p e c i a l Herausgeber Heino Elfert und Heinz Jürgen Schürmann interview Bat windenergie „Drei Pfade in die Mobilität der Zukunft“ –Interview mit BP Europa-Chef Uwe Franke 8 Tank & Rast profitiert besonders von neuen BAT-Vergaberegeln 13 Keine Solar-Sippenhaft – Windbranche präsentiert Zubauzahlen für 2010 33 14.744 Tankstellen in Deutschland EID-Umfrage zum 1. Januar 2011 Tankstellenzahl sinkt nur wenig – Mittelstand wächst – Aral weiter Nr. 1 im Markt – EID ermittelt Doppelzählungen – Endbericht Sektoruntersuchung Kraftstoffe Ende Februar. eid Die neuerlichen Abzockevorwürfe von Autofahrerverbänden und Politikern haben in der deutschen Mineralölbranche für mächtig Ärger gesorgt. Kein Wettbewerb im deutschen Tankstellenmarkt? Genau das Gegenteil sei der Fall. Der Wettbewerb sei ob der großen Anbietervielfalt so hart, dass er die Margen im Kraftstoffverkauf auf ein Minimum und manchmal sogar darunter schrumpfen lässt, betonen Mineralölindustrie- und mittelstand unisono. Nicht zum ersten Mal präsentiere man diese Fakten, deshalb sei es besonders ärgerlich, dass die „Abzocke-Platte“ immer wieder gespielt werde, sobald die Preise an der Tankstelle steigen, klagt der Vorstandsvorsitzende der BP Europa SE, Uwe Franke, im EID-Interview. Wo doch jeder wisse, dass diese Verteuerung von der Beschaffungsseite her komme. „Unsachlich und wider besseres Wissen“ Hier werde „unsachlich und wider besse res Wissen“ argumentiert, sagt Franke weiter. Er unterstreicht, dass aus seiner Sicht auch das Bundeskartellamt in seiner Sektoruntersuchung Kraftstoffe diesem Markt nichts anderes als eine hohe Wettbewerbsintensität bescheinigen kann (Seite 8). Nach diversen Verschiebungen wollen die Bonner Wettbewerbshüter ihren Endbericht nun bis Ende Februar vorlegen. Im deutschen Mineralölmittelstand ist man genauso erzürnt. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern habe Deutschland eine „sehr große Anbietervielfalt im Kraftstoffmarkt“, betont die Uniti (Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen) in einem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle. Dass ausgerechnet er, Brüderle, in den Chor der Abzocke-Rufer einstimmt, sorge bei den Uniti-Mitgliedern insofern für großes Unverständnis, als dass es der FDP-Mann war, der in seiner Zeit als Oppositionspolitiker besonders heftig gegen die überbordende Steuerlast bei Benzin und Diesel gewettert habe und damit wie kaum ein anderer gegen die „Ölscheichs“ in Berlin zu Felde gezogen war. Auch heute gehe der Großteil vom Benzinpreis – rund 60 Prozent – an den Fiskus, was im Umkehrschluss heißt: „Kaum jemand kann so günstig tanken wie in Deutschland, ohne Steuern wohlgemerkt“, sagt Deinhard Dittert, Chef des anderen großen Mineralölmittelstandsverbandes bft (Bundesverband Freier Tankstellen), gegenüber dem EID (Seite 14). Fortsetzung auf Seite Titel Tankstellenumfrage Fortsetzung von Seite Und auch was die Gesamtzahl der Tankstellen anbelangt, ist der deutsche Markt aus Kundensicht nach wie vor gut besetzt. Nach der neuesten EID-Umfrage gibt es, Stand 1. Januar 2011, hierzulande 14.367 Straßentankstellen, zuzüglich jetzt 377 (+ 2) Autobahnstationen (Gesamtzahl 14.744, Tabelle 1). Zwar hat sich der Schrumpfungsprozess an der Straße zuletzt wieder etwas beschleunigt – zwischen Juli 2010 und Januar 2011 reduzierte sich die Zahl der Tankstellen dort um netto, also Zubauten und Schließungen gegengerechnet, 40 Stationen. Dieser Prozess erfolgte aber erneut vornehmlich vor dem Hintergrund weiterer Effizienzverbesserungen, das heißt: In einem Markt, der mengenmäßig schrumpft, setzen die Marktteilnehmer zunehmend auf weniger, dafür aber absatzstarke Tankstellen und schließen dafür kleinere Stationen mit geringen Durchsätzen. Nicht nur viele Tankstellen und Anbieter Tabelle 1 Tankstellen in Deutschland – per 1. Januar 2011 StraßentankstellenAutobahntankstellen 2005 (1.1.) 2005 (1.7.) 2006 (1.1.) 2006 (1.7.) 2007 (1.1.) 2007 (1.7.) 2008 (1.1.) 2008 (1.7.) 2009 (1.1.) 2009 (1.7.) 2010 (1.1.) 2010 (1.7.) 2011 (1.1.) 3742) 3762) 3762) 3772) 3762) 3752) 3772) 3792) 3782) 3752) 3752) 3772) Wie dem EID gemeldet, mit Tank & Rast nicht abgeglichen. 2) Wie von Tank & Rast gemeldet. kennzeichnen also den deutschen Tankstellenmarkt – es ist vor allem auch der Mittelstand, der weiter zulegt und damit, Titel 1 14.744 Tankstellen in Deutschland EID-Umfrage zum 1. Januar 2011 Tankstellen-Special 8 12 13 14 16 20 22 24 26 15.070 14.950 14.811 14.735 14.659 14.599 14.527 14.506 14.447 14.444 14.410 14.407 14.367 1) Inhalt 3581) Drei Pfade in die Mobilität der Zukunft BP-Europa-Chef Uwe Franke: Erdgas und Autogas zu wenig beachtete Antriebsalternativen Über 18 Cent/l in Norwegen, unter 6 Cent/l in UK Große Retail-Margenunterschiede in Europa Tank & Rast ist der Gewinner Gesellschaft kann höhere Erträge aus neuen Belieferungsrechten erwarten „Eine einzige Lachnummer“ bft-Chef Deinhard Dittert ärgert Alkoholverkaufsverbote und Preisdiskussion Oligopolbefund und BAT-Quotenregelung Chronik: Das Tankstellenjahr 2010 „Unsere Mitglieder fühlen sich ausgeliefert“ UPEI-Präsident Bernd Schnittler prangert im EID-Interview ungarische Steuerwillkür an E-Mobility: „Die Maschinerie ist angelaufen“ BDI zieht eine erste Zwischenbilanz Biokraftstoffe sollen Dekarbonisierung des Verkehrs vorantreiben Beimischung muss steigen – Branche drängt auf neue Normen Shell sucht neue Partnerschaften an der Tankstelle Calpam legt in allen Bereichen zu Insgesamt 15.428 15.324 15.187 15.111 15.036 14.975 14.902 14.883 14.826 14.822 14.785 14.782 14.744 wie es die Uniti formuliert, für harten Wettbewerb „zugunsten des Kunden“ sorgt. 120 mittelständische Tankstellen- Energie Informationsdienst 05/11 28Chinas Tankstellengesellschaften auf dem Vormarsch Shell bleibt weltweite Nummer 1 Energie 33 Keine Solar-Sippenhaft Windbranche präsentiert Zubauzahlen 2010 34 Steag soll größtes „vertikal integriertes Versorgernetzwerk“ werden Rhein-Ruhr-Stadtwerke-Sprecher Janning: „Fortset zung der Thüga-, Trianel-, Gelsenwasser-Ereignisse“ 35 „Ohne konventionelle Kraftwerke geht es nicht“ Bundeswirtschaftsminister Brüderle stellt Monito ring-Bericht zur Versorgungssicherheit Strom vor 36Fossile bleiben wichtig, Erneuerbare holen langsam auf BP stellt World Energy Outlook vor – 2°C-Ziel kaum zu erreichen Rubriken 30 Ölpreise 30 EU-Mineralölverbraucherpreise 34Gesagt 36 EEX-Terminmarkt 37 OTC-Strompreise 38Personalien und Termine 39 Impressum und Preisgrafiken Dieser Ausgabe ist ein Prospekt für das EID-Kraftstoffforum beigelegt. Energie Informationsdienst 05/11 Titel Tankstellenumfrage unternehmen mit aktuell 4.856 Stationen vertritt allein die Uniti inzwischen – über 100 mehr als vor einem Jahr –, und auch beim bft zeigt der Trend nach oben. 1.785 Stationen hat der bft dem EID per Januar 2011 gemeldet, das sind knapp 70 mehr als zu Jahresbeginn 2010 (siehe Fußnote 5 in Tabelle 2). Allerdings gibt es hier einen wichtigen Aspekt zu bedenken, den der EID in seiner letzten Tankstellen-Analyse (EID 32/10) versprochen hat, näher zu beleuchten: das Problem der Doppelzählungen. Es ist davon auszugehen, dass durch das zunehmende Ausmaß von Markenpartnerschaften zwischen A-Gesellschaften und mittelständischen Mineralölfirmen in einigen Fällen beide an der Markenpartnerschaft beteiligten Seiten die betroffenen Stationen dem EID melden. Vor allem bei Aral und Shell und ihren Markenpartnern, die zumeist der Uniti angehören, traten bei der neuesten Marktbefragung Doppelzählungen auf. Uniti-Mitglied und Mabanaft-Tankstellentochter OIL!, um nur ein Beispiel zu nennen, betreibt acht ihrer 195 Straßen-TS nach eigenen Angaben in Markenpartnerschaft mit Shell. Doppelzählungen aber auch beim bft: So sind in der vom bft gemeldeten und vom EID in Tabelle 2 übernommenen Zahl (1.785) auch 59 Q1-Tankstellen enthal- ten, mit denen das Osnabrücker Unterneh men seit Jahresanfang 2010 beim bft vertreten ist. Q1 nimmt diese Stationen ebenfalls in ihre Tankstellenzahl von jetzt 165 auf. Rund 200 Doppelzählungen Insgesamt schätzt der EID die Zahl der Doppelzählungen auf rund 200, die in Ta belle 2 von der Gesamtzahl der gemeldeten Tankstellen abgezogen worden sind. Bei dieser Gelegenheit hat der EID auch die Zahl der „sonstigen“ Tankstellen nachrecherchiert, die keiner der in der Umfrage erfassten Firmen, Gruppierung Tabelle 2 Entwicklung der Straßentankstellen in Deutschland 1.1.2011 1.7.2010 1.1.2010 1.7.2009 1.1.2009 1.7.2008 Aral2.4062.4132.4072.3922.3252.330 Shell2.0712.0712.0802.1062.1622.161 Esso 1.089 1.104 1.106 1.119 1.126 1.144 Total 962 964 965 970 975 980 AVIA 778 785 775 781 782 791 ConocoPhillips (JET) 743 740 733 726 721 724 611 613 611 609 609 596 Raiffeisen 1) Orlen 517 519 520 521 511 514 ENI 437 460 460 480 504 567 Tamoil/HEM 390 390 387 378 358283 OMV 380 386 388 392 396 398 Westfalen247249249248246247 OIL! 195 194 193 195 195 197 Q1 Tankstellenvertrieb 165 163 157 153 131 126 118 110 105 95 85 82 Hoyer 2) BayWa 97 106 106 106 108 108 Lother (Nordoel, LTG) 92 92 90 89 89 88 Lühmann (Classic) 3) 80 80 77 76 76 74 Calpam 56 54 56 55 55 57 SCORE 43 43 43 43 41 39 Eller Montan 37 37 37 38 38 38 Pinoil 31 30 3028 . . Bavaria Petrol 30 30 . . . . SVG 12 12 12 12 12 12 . . . . 55 55 LOMO 4) bft 5) 1.785 1.712 1.660 1.669 1.647 1.645 Supermarkt-Stationen 6) 305 320 320 320 320 320 Sonstige Uniti-Eigenmarken 7) 590 620 730 730 780 830 Übrige 8) 300 110 113 113 100 100 Doppelzählungen 9) (200) . . . . . Gesamt 14.367 14.407 14.410 14.444 14.447 14.506 1) Ohne BayWa. 2) Einschließlich Automaten-Stationen. 3) Vier weitere Straßentankstellen werden unter „Classic“ von der Firma Jorczyk im Raum Celle betrieben. 4) LOMO ist 2008 in Insolvenz gegangen. 5) Für den 1.1.2011 wie vom bft gemeldet. Einschließlich 59 Q1-Tankstellen, mit denen die Osnabrücker seit Anfang 2010 beim bft vertreten sind (siehe Fußnote 9 und Text). In den bft-Zahlen des Jahres 2010 sind die 59 Q1-Stationen nicht enthalten. 6) Ohne die insgesamt rund 275 Tankstellen, die in den Zahlen von JET, Total, Orlen und Shell enthalten sind (siehe Text). 7) Die in der Uniti (Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen) organisierten Unternehmen halten nach eigenen Angaben insgesamt 4.856 Tankstellen (siehe auch Text). 8) Weder im bft noch in der Uniti organisiert und in der Tabelle sonst nicht enthalten (siehe auch Text). 9) Zahl in Klammern bedeutet minus – Doppelzählungen siehe 5) und Text. Energie Informationsdienst 05/11 Titel Tankstellenumfrage oder Verbänden angehören. Die Zahl dieser unorganisierten Tankstellen, die der EID in seiner letzten Umfrage auf rund 110 geschätzt hat, ist vom EID auf 300 heraufgesetzt worden. Unangefochtene Nr. 1 im Markt ist weiterhin Aral mit jetzt 2.406 (- 7) Straßentankstellen und einem Absatzmarktanteil von 23,5 Prozent (Tabelle 3). Die BP Europa-Tochter hat wie kein anderes Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren ihr Tankstellennetz ausgebaut, in erster Linie durch Partnerschaften mit dem Mittelstand. Und auch im Handels- und Großverbrauchergeschäft rücken die Bochumer näher an den Mittelstand heran, wie das kürzlich beschlossene Joint Venture zwischen BP/Aral und Oktan belegt (EID 02/11). Tabelle 3 Kraftstoff-Absatzmarktanteile 1. Januar 2011 in Prozent Aral23,5 Shell22,0 ConocoPhillips (JET) 10,0 bft 9,0 Esso 7,5 Total 7,5 Übrige20,5 Gesamt 100 Quelle: EID-Schätzung, „Retail in Retail“, Zahlen gerundet. Shell konnte die strukturbedingten Abgänge aus dem eigenen Netz durch die Akquisition von 41 Edeka-Supermarkttankstellen ausgleichen, wobei bisher erst 15 Edeka-Stationen auf Shell umgeflaggt worden sind, so dass mit der weiteren Umrüstung die Shell-Zahl (jetzt 2.071, einschließlich der rund 160 Rheinland Kraftstoff-Stationen, die mit „B“-Preisen um Kunden werben) eher wieder steigen wird. Beim Kraftstoff-Absatzmarktanteil sieht der EID Shell weiter bei rund 22 Prozent (Seite 26). An dieser Stelle sei ConocoPhillips mit der Tankstellenmarke JET genannt, weil sie vom Marktanteil her trotz „nur“ 743 Stationen mit 10 Prozent klare Nr. 3 im deutschen Markt ist, vor dem bft, deren Mitglieder zusammen auf rund 9 Prozent Absatzmarktanteil kommen. Esso ist dagegen unter den A-Gesellschaf ten die zahlenmäßig drittgrößte Tankstellenfirma in Deutschland mit 1.089 Straßentankstellen. Dabei hat das Un- ternehmen, wie Tankstellenchef Henning Feller es an früherer Stelle im EID nannte (EID 32/10), im vergangenen halben Jahr weiter „trockenen Teig“ vom TS-Kuchen abgeschnitten und netto noch einmal 15 unrentable Stationen abgebaut. Vom Absatzmarktanteil her sieht der EID Esso nun noch bei 7,5 Prozent. Harte Zeiten für Total Bei Total (962 Straßentankstellen inklusive der rund 130 „weißen“ Stationen von EMWO Elf Mineralölwerk Osna brück und Sebald Kutscheid) sind es inzwischen auch nur noch 7,5 Prozent, wie das Unternehmen selbst kommuniziert. Die guten Nachrichten hielten sich für Total zuletzt ohnehin in Grenzen. Obwohl das OLG Düsseldorf das kartellamtliche Übernahmeverbot der von OMV der Total angebotenen 56 Tankstellen in Sachsen und Thüringen gekippt hatte, haben die Österreicher Orlen den Zuschlag gegeben – weil der Streit zwischen Total und Bundeskartellamt nach dessen Gang zum Bundesgerichtshof zur unabsehbaren Hängepartie zu werden drohte (EID 48/10). Eine weitere schlechte Nachricht mit mittelfristiger Wirkung dürfte sein, dass Total einen Teil ihrer ostdeutschen BAT verliert, wenn im Jahr 2017 eine entsprechende Sonderregelung aus der Privatisierung der Minol ausläuft, die Total-Vorgänger Elf bei der Belieferung der Autobahntankstellen in den neuen Bundesländern bevorzugt hatte. Nach Total folgt das deutsche „Tankstellen-Mittelfeld“ mit AVIA (778 Stationen), Raiffeisen (611), Orlen/Star (517), ENI (437), Tamoil/HEM (390), OMV (380), Westfalen (247), OIL! (195), Q1 (165) sowie Hoyer (118). Einige Anmerkungen dazu: Mit den genossenschaftlichen Tankstellen (Raiffeisen, BayWa) gibt es ein weiteres Segment, das den Wettbewerb zumindest teilweise als Unterpreiser anheizt. Allerdings ist BayWa, die im Energiebereich immer stärker auf die Erneuerbaren setzt, bei der Zahl der Tankstellen unter die 100 gerutscht. Und günstig anbietende Supermarkttankstellen gibt es in Deutschland auch, wobei der EID die Zahl der ohne die bei JET, Total und Orlen enthaltenen Stationen nach der angelaufenen Umflaggung von Edeka-Stationen auf Shell nun auf 305 reduziert hat. JET betreibt etwa 200 Supermarkt-Stationen unter eigener Marke z.B. bei Metro, Total rund 30 Stationen vor allem bei Kaufland und Orlen etwa ebenso viele zumeist bei Famila. Diese Stationen sind in den Gesamtzahlen der Gesellschaften enthalten. Orlens Tankstellenzahl wird demnächst auf rund 570 steigen, wenn das Bundeskartellamt den Deal mit OMV (hat dann noch etwa 330 Tankstellen in Deutschland) durchwinkt. Auch diese Stationen wird Orlen unter der „B“-Marke Star betreiben. ENIs Präsenz in Deutschland sinkt dagegen weiter. Auch im letzten halben Jahr haben die Italiener bundesweit wieder netto 23 Stationen abgegeben. Vor einigen Jahren noch war 1.000 Stationen die Zielgröße für den deutschen Markt. An den Bundesautobahnen wird sich, das ist bekannt, ab 2013 tankstellenseitig einiges ändern, vieles zugunsten der Tank & Rast, die aus der Neuverhandlung der Verträge auf bessere Konditionen hoffen kann (Seite 13). Tabelle 4 Autobahntankstellen 1. Januar 2011 1) Aral Shell Total ConocoPhillips (JET) Esso Orlen ENI OMV MTB Uniti bft Gesamt 68 50 42 34 34 17 10 8 1 71 42 377 2) 1) wie von Tank & Rast dem EID gemeldet nach Einlieferern und ohne Plakettenverträge. 2) einschließlich 30 Gestattungsbetrieben (Aral 15, Shell 7, Esso 4, Total 2, Orlen und MTB je 1), die aufgrund ihrer Nähe zur Autobahn als BAT gewertet werden. Bei wie erwähnt jetzt 377 BAT (Tabelle 4) ist Aral (68) größter Einlieferer vor Shell (50), deren Marke dort allerdings mit nach Unternehmensangaben 113 Mal am häufigsten zu sehen ist (Aral 106). Diese Zahlen liegen deshalb um so viel höher, weil beide zahlreiche Plakettenverträge mit anderen Unternehmen wie z.B. Orlen (Shell) oder JET (Aral; die ConocoPhillips-Tochter ist mit ihrer Marke an der Autobahn nur noch mit zwei BAT präsent) sowie Uniti-Markenhändlern unterhalten, die ihrerseits die Einlieferungsrechte besitzen (weitere Berichte in dieser n Ausgabe). Energie Informationsdienst 05/11 tankstellen interview Drei Pfade in die Mobilität der Zukunft Neben flüssigen Kraftstoffen und E-Mobilität verdienen Erdgas und LPG als Antriebs alternativen mehr Beachtung, sagt BP Europa-Chef Uwe Franke im EID-Interview. EID: Herr Franke, deutsche Automobilverbände und Politiker machen wieder einmal Front gegen die deutsche Mineralölbranche. Weil es in diesem Markt keinen Wettbewerb gebe, könnten die Unternehmen die Autofahrer an der Tankstelle nach Herzenslust abzocken, so der Vorwurf. Franke: Der Vorwurf wird nicht wahrer, auch wenn man ihn noch so oft wiederholt. Die Preise für Kraftstoffe an den Tankstellen steigen, weil die Beschaffung an den internationalen Märkten teurer geworden ist. Die Margen, die Ausdruck dessen sind, was wir mit dem Kraftstoffverkauf verdienen, haben sich hingegen nicht entsprechend mit nach oben bewegt. Sie sind trotz der absolut hohen Preise weiterhin verschwindend gering. Und im europäischen Vergleich liegen die Kraftstoffpreise ohne Steuern hierzulande nach wie vor im unteren Drittel. Dass das so ist, ist eindeutig Resultat des intensiven Wettbewerbs, den wir im deutschen Tankstellenmarkt haben, und das weiß man auch in der Politik. EID: Warum dann das Ganze aus Ihrer Sicht immer wieder? Franke: Mein Eindruck ist, dass wann immer die Preise steigen, Politiker oder Automobilclubs Statements dieser Art abgeben müssen, quasi aus ihrem Selbstverständnis heraus, um der Mineralölbranche den schwarzen Peter zuzuschieben. Mir kommen die Vorwürfe deshalb wie eine Platte vor, die einen Sprung hat, und ich bin es, ehrlich gesagt, zunehmend leid, diese unsachlichen Äußerungen zu kommentieren, zumal sie – und hier wiederhole ich mich gerne – wider besseres Wissen getätigt werden. Denn eines ist doch auch klar: Am meisten verdient doch immer noch der Fiskus beim Benzin- und Dieselverkauf. EID: Dennoch fordern verschiedene Politiker bereits wieder das Kartellamt zum Einschreiten auf. Franke: Wer bereits jetzt kartellrechtliche Konsequenzen fordert, unterstellt, dass das Bundeskartellamt in seiner Sektoruntersuchung Kraftstoffe etwas findet und greift damit Ergebnissen vor, die die Bonner Behörde doch erst noch präsentieren wird... „Die Vorwürfe werden nicht wahrer, auch wenn man sie noch so oft wiederholt“, kommentiert BP Europa-Chef Uwe Franke den aktuellen Benzinpreisstreit und sagt, dass Raffinerieschließungen wegen der Überkapazitäten unvermeidlich sind. Überleben werden die modernen, flexiblen Anlagen. Deutschlands Raffineure investieren nach seinen Worten bis zu 2 Milliarden Euro p.a. in die Ertüchtigung der Anlagen. Bild: BP EID: ...nach unserem Kenntnisstand vermutlich Ende Februar... Franke: ... und die – das ist meine feste Überzeugung – belegen werden, dass die se Industrie hoch wettbewerbsintensiv ist. EID: Hendrik Hering, SPD-Wirtschaftsminister in Rheinland-Pfalz, geht noch einen Schritt weiter, indem er die Zerschlagung der Mineralölkonzerne fordert. Franke: Diese Forderung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Abgesehen davon, dass wir meiner Meinung nach nicht allzu leichtfertig mit dem Thema Recht auf Eigentum umgehen sollten, glaube ich nicht, dass mit einer gesetzlich angeordneten Zerschlagung von Unternehmen der Wettbewerb gefördert wird. Vielmehr wird dadurch tendenziell eher die Leistungsbereitschaft der Marktteilnehmer abnehmen, weil sie fürchten müssen, für ihren Erfolg bestraft zu werden.Noch einmal: Diese Äußerungen sind mit der Realität in diesem Markt nicht vereinbar. EID: Was erwarten Sie vor dem Hintergrund dieser Diskussionen für die anstehende flächendeckende Einführung von E10, das, wie allseits erwartet wird, Benzin ja noch einmal verteuern könnte, weil das Produkt Ethanol nun einmal teurer ist als mineralisches Benzin? Franke: Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass E10 kein Produkt ist, das sich die Mineralölbranche ausgedacht hat, sondern das per Gesetz verordnet wurde. Mit mehr Bio im Kraftstoff will die Politik die Emissionen im Verkehr senken und die Abhängigkeit vom Mineralöl verringern. Wenn höhere Benzinpreise die Konsequenz sind, dann hat das der Gesetzgeber zu verantworten. EID: Was ist der Grund für die Verzögerungen bei der Einführung von E10? Eigentlich sollte dieses Produkt doch schon mit Jahresbeginn in den Markt kommen. Franke: Der Hauptgrund ist, dass die gesetzlichen Grundlagen erst sehr spät im Dezember 2010 in Kraft getreten sind. Und da eine breite Markteinführung sehr viel Vorbereitung erfordert – worauf wir im Übrigen immer hingewiesen haben –, wird, was uns betrifft, E10 nun wahrscheinlich erst Ende März flächendeckend angeboten. EID: Die Raffinerien haben – auf eine andere Weise als das Tankstellengeschäft – zuletzt auch nicht gerade Freude bereitet. 2010 ist in Deutschland, wenn überhaupt, Energie Informationsdienst 05/11 Energie Informationsdienst 05/11 tankstellen interview nur sehr kleines Geld in der Mineralölverarbeitung verdient worden. Glauben Sie hier an eine baldige Erholung? Franke: Nein. Wir haben Überkapazitäten im Markt, in Deutschland derzeit in der Größenordnung von geschätzt 15 bis 20 Prozent, und diese werden aus meiner Sicht eher noch größer werden: Einmal, weil insgesamt der Bedarf nach Mineralölprodukten sinkt, dann, weil mehr Biokraftstoffe eingesetzt werden, und schließlich, weil insbesondere in Asien sehr viele neue Verarbeitungskapazitäten aufgebaut worden sind, die alle den internationalen Markt bedienen. Auf lange Sicht – vielleicht ab 2020 – könnte sich auch das Thema Elektromobilität negativ auf die Raffineriewirtschaft in Europa und Deutschland auswirken, weil bei einem breiten Vordringen des Elektroautos der Bedarf nach mineralölbasierten Kraftstoffen weiter sinkt. EID: Und wie ist Ihrer Meinung nach den Raffinerieüberkapazitäten in Deutschland und Europa beizukommen? Franke: Wollen wir Rentabilität in diesem Geschäft, werden unwirtschaftliche Raffinerien schließen müssen – ein Prozess, der ja bereits eingesetzt hat. EID: Wen wird es treffen – und wo? Autogas-Tankstellen nach Bundesländern Autogas-Tankstellen nach Gesellschaften (Stand Januar 2011) Baden-Württemberg 614 Bayern 962 Berlin 90 Brandenburg221 Bremen 33 Hamburg 72 Hessen 462 Mecklenburg-Vorpommern 192 Niedersachsen 892 Nordrhein-Westfalen 1187 Rheinland-Pfalz267 Saarland 36 Sachsen282 Sachsen-Anhalt210 Schleswig-Holstein258 Thüringen253 Insgesamt 6.031 (Stand Januar 2011) AVIA 303 Esso 302 Shell233 Total 220 Tamoil 190 Orlen 167 Aral 150 Q1 103 Westfalen 99 OMV Deutschland 95 Conoco/Phillips (JET) 91 OIL! 85 Raiffeisen 60 ENI 57 Lother (Nordoel, LTG) 47 Lühmann (CLASSIC) 34 Calpam27 Quelle: DVFG Erdgastankstellen nach Bundesländern Erdgastankstellen nach Gesellschaften (Stand Januar 2011) Baden-Württemberg 104 Bayern 122 Berlin 17 Brandenburg 46 Bremen 4 Hamburg 10 Hessen 45 Mecklenburg-Vorpommern28 Niedersachsen 143 Nordrhein-Westfalen 174 Rheinland-Pfalz 40 Saarland 16 Sachsen 31 Sachsen-Anhalt 41 Schleswig-Holstein 30 Thüringen 37 Insgesamt 888 (Stand Januar 2011) Aral 185 Esso 88 Raiffeisen 76 Total 70 Shell 43 AVIA 32 Orlen22 Tamoil 17 Westfalen 17 ENI 16 OMV Deutschland 15 Q1 6 OIL! 4 Conoco/Phillips (JET) 4 SVG2 Score2 Calpam 1 Quelle: erdgas-mobil 10 Quelle: EID-Umfrage bei den Unternehmen Quelle: EID-Umfrage bei den Unternehmen Franke: Ich möchte das so beantworten: Überleben wird derjenige, der am effizientesten arbeitet, seine Kosten im Griff hat, moderne Produkte anbietet, seine Rückstände bestmöglich aufarbeitet und die Produktion flexibel gestalten kann. Aus meiner Sicht haben die Verarbeiter in Deutschland hier bereits einiges umgesetzt, was nicht heißt, dass man sich auf dem Erreichten ausruhen darf. Und das wird auch nicht geschehen. Auch in diesem Jahr werden die deutschen Raffinerien wieder 1,5 bis 2 Milliarden Euro in die Modernisierung investieren. EID: BPs Partner beim Raffinerie-Joint Venture Ruhr Oel heißt ab April Rosneft aus Russland und nicht mehr Petróleos de Venezuela (PdVSA). Was wird sich ändern? Franke: Wir sind momentan dabei, die künftige Zusammenarbeit mit unserem neuen Partner zu definieren, und das läuft aus meiner Sicht sehr zufriedenstellend. Berührungsängste gibt es nicht, zudem glaube ich, dass die unlängst beschlossene große Vereinbarung zwischen den Konzernen BP und Rosneft, die ja demnächst eine Überkreuzbeteiligung eingehen, uns helfen wird, bei Ruhr Oel erfolgreich zu sein. Wir sind auf dem richtigen Weg. EID: Elektromobilität, sagten Sie, wird im Verkehr der Zukunft unter gewissen Umständen eine Rolle spielen. Womit werden wir einmal sonst noch fahren? Franke: Ich sehe da drei Pfade: Der erste und aus meiner Sicht wichtigste ist der Flüssigpfad mit dem Verbrennungsmotor im Zentrum, ergänzt durch Hybridtechnologien und die Beimischung von Biokomponenten, wobei wir da neue, moderne Biokraftstoffe brauchen, die höhere Beimischungen erlauben. Der zweite Pfad ist wie erwähnt die Elektromobilität. Und der dritte Weg, der meines Erachtens bislang viel zu wenig beachtet wird, sind die gasförmigen Kraftstoffe wie Erdgas und Autogas. Beide sind für mich sinnvolle Alternativen: die Technologien liegen vor, die Produkte sind ausreichend und vergleichsweise günstig vorhanden, bei beiden Produkten steht die Infrastruktur, sprich das Tankstellennetz, das bei Bedarf leicht und kostengünstig erweiterbar ist, und sie können einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten. Erdgas lässt sich zudem einfach mit Biogas ergänzen und sogar mit Wasserstoff, der sich mit einem Anteil von bis zu 15 Prozent ohne große Probleme in das Erdn gasnetz injizieren lässt. Energie Informationsdienst 05/11 Energie Informationsdienst 05/11 11 Tankstellen Europäische margen Große Margenunterschiede im europäischen TS-Geschäft eid Benzin und Diesel sind derzeit teuer in Deutschland, aber sind sie auch zu teuer, wie die aktuellen aufgeregten Diskussionen glauben machen möchten? Die deutsche Mineralölbranche jedenfalls sagt auch jetzt wieder, dass der Verkauf von Kraftstoffen über Tankstellen trotz gestiegener Preise mitnichten lukrativer geworden ist: Nach Abzug aller Steuern und Kosten blieben netto unverändert maximal 1 bis 2 Cent je Liter hängen, von Abzocke der Autofahrer also keine Spur. Und schaut man sich die von der Beratungsgesellschaft Wood Mackenzie für den EID errechneten durchschnittlichen Brutto-Margen für Deutschland und Eu ropa an, muss man sagen, das kommt hin. Denn von den für 2010 ermittelten deutschen Brutto-Margen von 10,05 Cent/l bei Benzin bzw. 9,59 Cent/l bei Diesel müssen 2 bis 3 Cent/l abgezogen werden, die bei der Beimischung von Biokomponenten anfallen. Ausgehend von einer Break-even-Marge von gut 6 Cent/l bedeutet das, dass mit dem Verkauf von Kraftstoffen in Deutschland zwar Geld verdient wird, aber eben nicht viel. Die Wood Mackenzie-Margen zeigen außerdem, dass sich im vergangenen Jahr in den meisten Ländern die Brutto-Retail margen verbessert haben – und dass es weiter enorme Unterschiede in Europa gibt. So haben die Berater für „Spitzenreiter“ Norwegen Brutto-Tankstellenmargen von rund 16,5 Cent/l bei Superben- zin und sogar über 18 Cent/l bei Dieselkraftstoff festgestellt, was selbst bei deutlich schlechteren Kostenstrukturen und damit geringerer Effizienz der Betreiber dort auf noch gute Erträge hindeutet. Auch in der Schweiz, in Italien und Portugal lässt sich im Kraftstoffverkauf nach diesen Zahlen gutes Geld verdienen. In Ländern wie Schweden („Schlusslicht“ bei Benzin) oder Großbritannien (hat mit desaströsen 5,67 Cent/l die tiefrote Laterne bei Diesel) dürfte dagegen das Tankstellengeschäft im vergangenen Jahr keine Freude bereitet haben. Gleiches gilt für Frankreich und Österreich. Diese Länder bilden zusammen mit Deutschland das untere Viertel bei den Retail-Margen in n Europa. Europäische Brutto-Tankstellenmargen Eurosuper in Cent/l Belgien Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Großbritannien Irland Italien Luxemburg Niederlande Norwegen Österreich Portugal Spanien Schweden Schweiz 2003 12,55 12,96 7,65 10,03 8,90 7,69 11,18 14,50 12,52 13,52 16,44 9,92 10,67 10,79 10,66 10,49 2004 13,80 8,95 7,47 8,76 8,60 7,84 9,41 14,09 12,53 12,51 15,41 10,01 10,13 10,56 9,89 12,27 2005 13,75 10,25 6,06 7,50 8,52 7,81 8,22 13,70 12,75 12,11 15,46 9,16 10,06 10,23 8,50 12,22 2006 13,67 10,48 6,45 8,84 7,30 7,85 8,66 13,66 12,92 11,78 14,00 8,31 11,94 9,95 6,37 13,56 2007 14,55 11,37 7,18 8,69 11,67 8,64 9,42 13,89 15,08 12,82 14,72 9,80 11,69 10,18 5,67 12,57 2008 15,30 12,18 7,08 13,00 15,00 10,57 11,60 17,01 13,97 12,96 16,15 8,26 14,28 12,81 5,88 16,08 2009 12,65 12,42 8,82 10,03 10,08 5,57 10,65 13,95 11,48 12,70 15,91 8,09 13,06 12,65 5,37 13,55 2010 12,36 10,23 10,05 11,61 9,12 7,49 11,14 14,28 12,11 13,73 16,47 9,26 13,58 12,31 6,54 15,29 2008 15,18 10,59 8,16 14,63 13,53 9,01 12,36 15,57 11,94 11,82 17,22 7,79 13,93 12,03 7,75 13,93 2009 12,43 11,34 9,16 11,93 9,89 6,98 13,06 13,83 10,60 11,73 16,66 7,70 14,38 13,28 8,97 15,09 2010 11,88 8,84 9,59 10,82 7,33 5,69 12,17 13,37 10,62 11,96 18,29 8,84 15,03 12,81 9,97 16,42 Europäische Brutto-Tankstellenmargen Dieselkraftstoff in Cent/l 2003 Belgien 12,52 Dänemark 10,35 Deutschland 7,42 Finnland 10,26 Frankreich 10,18 Großbritannien 8,18 Irland 12,40 Italien 12,67 Luxemburg 9,87 Niederlande 11,66 Norwegen22,15 Österreich 8,32 Portugal 9,94 Spanien 9,97 Schweden 13,12 Schweiz 10,69 2004 12,66 7,33 7,29 8,48 9,31 7,17 10,15 12,96 9,43 10,96 18,60 8,89 9,44 9,04 10,27 11,55 2005 13,62 8,07 6,66 9,55 9,81 7,72 11,17 13,87 10,31 10,98 19,90 8,38 9,63 9,92 10,02 12,71 2006 13,52 9,77 6,45 10,95 8,04 8,59 11,37 14,68 11,28 11,06 16,40 7,56 11,35 10,49 10,19 13,93 2007 14,57 10,00 7,99 9,91 11,52 8,27 10,79 14,17 12,42 11,44 16,04 8,34 11,33 10,17 7,63 10,97 Quelle: Wood Mackenzie 12 Energie Informationsdienst 05/11 Tankstellen bAT Kartellamt segnet BAT-Einlieferungsregeln ab Keinen Missbrauch durch die neuen Belieferungsrechte hat die Wettbewerbsbehörde festgestellt, die ab 2013 gelten sollen. Die Tank & Rast profitiert. eid Das Bundeskartellamt hat am 14. Januar den Weg für die neuen Einlieferungsregelungen an den Bundesautobahn-Tankstellen (BAT), die ab 2013 gelten sollen, endgültig freigemacht, indem es festgestellt hat, dass dadurch kein Missbrauch entsteht. Vorher hatten die betroffenen Unternehmen und Verbände bis zum 10. Januar Gelegenheit, sich zu dem Vorschlag des Kartellamtes zu äußern (EID 01/11). Zu den Nachbesserungen gehört, dass die Tank & Rast nicht verhindern kann, dass ein Unternehmen/Verband mit seiner Marke an die Autobahn will, die Tank & Rast diese Marke aber nicht attraktiv genug findet, um genügend Kunden anzuziehen. Damit gilt ab 2013, dass rund 65 Prozent der Kraftstoff-Einlieferungen über die Quote geregelt sind, d.h. Maßstab ist der Anteil des Absatzes der jeweiligen Unternehmen an den Straßentankstellen. 30 Prozent der Einlieferungen werden auktioniert, und mit 5 Prozent will die Tank & Rast die BAT selbst beliefern. Nach wie vor wird die Quote jährlich berechnet. Sollte die Auktionierung nicht so erfolgreich verlaufen wie erwartet, kann die Quote bis auf 75 Prozent erhöht werden. Jede Gesellschaft kann maximal 30 Prozent der für die Ausschreibung zur Verfügung Energie Informationsdienst 05/11 stehenden Mengen ersteigern. Für die Versteigerung sind zehn Runden vorgesehen, begonnen werden soll damit Mitte des Jahres. Der Anteil, der über die Quote läuft, soll ab 2018 auf unter 50 Prozent gesenkt werden. „Das bisherige, vollständig quotenbasierte Vergabesystem war für den Wettbewerb nicht förderlich und stellte einen Marktteilnehmer vor hohe Eintrittshürden“, kommentierte Karl-H. Rolfes, Vorsitzender der Geschäftsführung von Tank & Rast, die Ent scheidung des Kartellamtes. „Es hätte in dieser Form nicht mehr fortgeführt werden können. Eine Anpassung des Systems war daher auch im Interesse der Tankstellenkunden überfällig.“ Und weiter: „Unser neues Modell stärkt den Wettbewerb und öffnet die Autobahntankstellen für Kraftstofflieferanten, die im deutschen Straßennetz bislang nicht vertreten sind. Wir hätten uns sicher noch weiter gehende Schritte für mehr Wettbewerb vorstellen können ...“ Im Rahmen der Quotenregelung müssen nun mit der Tank & Rast neue Verträge mit Wirkung ab 1. Januar 2013 ausgehandelt werden – zu sicherlich verbesser ten Konditionen zu Gunsten von Tank & Rast. Da auch über die Versteigerung erhöhte Einnahmen für die Tank & Rast zu erwarten sind, kann die Tank & Rast damit rechnen, dass sich die rund 60 Millionen Euro, die sie jetzt schon aus den Belieferungsrechten bezieht, weiter erhöhen werden, Experten gehen von zusätzlichen 20 Millionen Euro aus. Das könnte eine Wirkung auf die Tankstellenpreise an den Autobahnen haben – mit Richtung nach oben. Alles andere als verbraucherfreundlich? Das Bemerkenswerte an der Kartellamtsentscheidung für die neuen Regelungen an der BAT ist also, dass diese sich als alles andere als verbraucherfreundlich herausstellen könnten. Das gilt auch für die vom Kartellamt dogmatisierte Marktöffnung, die ganz im Sinne der Tank & Rast ist, die zunächst 100 Prozent wollte. Nicht nur die Kraftstofferlöse der Tank & Rast sollen steigen, sondern auch die aus anderen Quellen. So soll z.B. die Gebühr für die Toilettenbenutzung, die ohnehin schon 50 Cent beträgt, weiter auf 70 Cent erhöht werden. Die Braut wird geschönt, zur Freude der Shareholder Terra Firma Capital und der InfrastrukturInvestmentsparte der Deutschen Bank n RREEF. 13 Tankstellen interview „Das ist für mich eine einzige Lachnummer“ Beim bft wächst die Zahl der Tankstellen gegen den Trend. Darüber freut sich der Chef Deinhard Dittert, er ärgert sich aber über die von der Politik betriebene Verunsicherung. eid Die Tankstellenpreise sind wieder einmal ins Visier der Politik geraten. Der EID sprach darüber und über andere Marktentwicklungen mit Deinhard Dittert, dem Chef des Bundesverbandes freier Tankstellen und Mineralölhändler (bft). EID: Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle beschwert sich über das Auf und Ab der Tankstellenpreise. Was würden Sie ihm gerne sagen? Dittert: Es ist bedauerlich, dass ein Ordnungspolitiker wie Herr Brüderle nicht erkennt, dass es ein Wesen des Wettbewerbs ist, dass man sich so lange unterbietet, wie es wirtschaftlich möglich ist, bis man sich schließlich anpassen muss. Jeder Unternehmer nimmt sich die Freiheit, ständig selbst zu kalkulieren, ob es sich um Zitronenpreise, Kaffeepreise oder eben Benzinpreise handelt. Das Auf und Ab der Tankstellenpreise geht damit einher, dass in Deutschland die Benzinund Dieselpreise ohne Steuern mit die niedrigsten in Europa sind. EID: Das ist dem Wirtschaftsminister offenbar noch nicht genug. Er regt an, dass Aldi und Lidl Benzin und Diesel verkaufen. Was sagen Sie dazu? Dittert: Wenn Herr Brüderle preiswerte Tankstellen sucht, wir haben sie bereits. An den Supermärkten wird allerdings nicht immer Geld verdient, die Tankstellen dort dienen oft als Lockvögel. Und viele haben auch aufgegeben. Wir sollten nicht vergessen, dass es eine Reihe internationaler Gesellschaften gab, die versucht haben, in den deutschen Markt zu kommen. Als sie mit den knappen Margen konfrontiert wurden, haben sie sich schnell wieder verabschiedet. Was übrigens auch für den ADAC gilt, der auch mal Tankstellen betreiben wollte. Kaum jemand kann so günstig tanken wie in Deutschland, ohne Steuern wohlgemerkt. Aber Herrn Brüderle ist es noch nicht gelungen, die Mineralölsteuer zu senken. EID: Das Bundeskartellamt will in Kürze die Ergebnisse der Tankstellen-Sektoruntersuchung und insbesondere der Prüfung von Preisabsprachen veröffentlichen. Was erwarten Sie davon? Dittert: Das, was bisher immer herausgekommen ist. Die Preismechanismen funk- 14 der intensiven Arbeit unserer Landesgrutionieren. Das Kartellamt hat bisher jedes pen zu verdanken, dass wir unsere MitMal bestätigt, dass es keine Preisabspragliederzahl erhöhen konnten. Es sind chen gibt. Der Markt reagiert sensibel, meistens Firmen, die bisher keinem Verder Verbraucher ist hochsensibilisiert. Es band angehört hakann sich keiner erben und bei denen lauben, hohe Geoft gerade Markenwinne einzufahren, verträge beendet dann verkauft er wurden, die bei uns nichts mehr. Damit Mitglied geworden ist nicht gemeint, sind. Die bft-Messe, dass die Firmen kein die wir in diesem Geld verdienen; Jahr wieder vom 11. schließlich müssen bis 12. Mai in Münsdie notwendigen Inter veranstalten, ist vestitionen finanfür den Mitgliederziert werden. zuwachs äußerst EID: Wie zufrieden werbewirksam. sind Sie mit den EID: Wie bereitet neuen Regelungen sich der bft auf das für die Autobahnneue Produkt E10 Tankstellen, wonach vor? ab 2013 rund 65 Dittert: E10 ist ein Prozent der EinliefeBeispiel rungen über die Deinhard Dittert über die Quote an der typisches Autobahn: „Keine voreiligen Festlegun für von der Politik Quotenregelung, Bild: Oel Heimburger betriebene Verunsirund 30 Prozent gen“. cherung. Die Verüber eine Auktioniebraucher sind verun rung und 5 Prozent sichert, weil sie nicht genau wissen, ob über eine Eigenversorgung der Tank & ihr Wagen E10 verträgt. Die Kollegen Rast laufen sollen? sind verunsichert, weil sie nicht wissen, Dittert: Wann ist der Mensch schon zuwas sie den Kunden sagen sollen. Und die frieden, aber ich kann gut mit dem KomUmweltpolitiker vergessen über ihre promiss leben, der von der MineralölCO2-Besessenheit die Gefährlichkeit anwirtschaft und der Tank & Rast unter derer Luftschadstoffe. Bei der VerbrenAufsicht des Kartellamtes erreicht wornung von E10 bilden sich z.B. deutlich den ist. Glücklich bin ich über die Quohöhere Konzentrationen von Formaldetenregelung von 65 Prozent, aber Bedenhyd und Acetaldehyd. Das sind gesundken habe ich, wenn ich an die Chancen heitsbedenkliche farblose giftige Gase. der Mittelständler bei einer AuktionieDa wir gerade wieder bei der Politik sind, rung denke. Da habe ich wenig Hoffmöchte ich noch etwas zum zeitlich benung. Ab 2018 soll ja die Quote weiter schränkten Alkoholverkauf an den bagesenkt werden, aber will man wirklich den-württembergischen Tankstellen sadie Chancen der Mittelständler vergen. Das ist für mich eine einzige Lachschlechtern? Wenn es bei der Auktionienummer. Weil es einfach lächerlich ist, zu rung schlecht läuft, wird die ganze Sache glauben, dass man den Alkoholgenuss vielleicht noch einmal überdacht. Man eindämmen kann, wenn man den Versollte jedenfalls keine voreiligen Festlekauf an einer Verbrauchsquelle, die nur gungen treffen. einen geringen Anteil an den AlkoholabEID: Seit Jahresbeginn 2010 gibt es viele sätzen hat, beschränkt. Da hat man sich Stationen mehr mit der bft-Marke bei eiwieder mal eine angeblich öffentlichner Gesamt-Tankstellenzahl, die eher keitswirksame Maßnahme ausgedacht, rückläufig ist. Woran liegt das? von der jeder Schwabe und Badenser Dittert: Es hat sich uns eine größere Firweiß, dass es politischer Quatsch ist. n ma angeschlossen, und es ist vor allem Energie Informationsdienst 05/11 Energie Informationsdienst 05/11 15 Das Tankstellenjahr Tankstellen chronik 2010 2010 Oligopolbefund und BAT-Quotenregelung Aber auch das nächtliche Alkoholverkaufsverbot in Baden-Württemberg, Elektromo bilität und die Einführung von E10 beschäftigten die Branche im vergangenen Jahr. Januar In Berlin wehen seit Jahresbeginn an einigen Stationen rot-weiße Fahnen, die auf die neue Tankstellenmarke „Sun Petrol“ hinweisen. Mit einer einstelligen Zahl zwar noch recht überschaubar, will der ehemalige „GO“-Eigner Werner Krüger nun ein neues Tankstellennetz aufbauen. Ein neues Tankstellen-Netz plant auch ein Konsortium aus Daimler, OMV, Shell, Total, EnBW, Vattenfall und Linde. Allerdings handelt es sich hierbei um Wasserstoff-Stationen, die bis zum Jahr 2015 in Deutschland flächendeckend vorhanden sein sollen. Das Tankstellennetz nicht ausbauen will BP: Nach dem Verkauf des griechischen Netzes 2009 geben die Briten nun auch ihre Tankstellen in Frankreich auf. Erster Anwärter auf die 416 Stationen ist die Delek Europe, die selbst Tankstellen in den Benelux-Ländern betreibt. In Bochum stellt die deutsche BP-Tochter Aral ihre weltweit erste Tankstelle vor, die komplett mit energiesparender LED-Beleuchtung ausgerüstet ist. Damit können bis zu 40.000 kWh Strom im Jahr, sprich über 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Tankstelle, eingespart werden. Auch die AVIA-Gruppe befasst sich immer intensiver mit dem Thema Energie und setzt ihre strategische Neuausrichtung vom Mineralölhändler zum Rundum-Energiehändler weiter fort: Zusätzlich zu Kraft- und Schmierstoffen sollen nun auch Erdgas und Energiedienstleistungen angeboten werden. Nach einem entsprechenden Beschluss des Landtags dürfen in Hessen Autowaschanlagen nun auch wieder am Sonntag ab 13 Uhr geöffnet haben. Ausgenommen sind von den neuen Öffnungszeiten hohe kirchliche Feiertage wie Karfreitag oder Pfingstsonntag. Februar Die aktuelle EID-Tankstellenstatistik weist für Deutschland 14.785 Straßenund Autobahn-Tankstellen per Stichtag 1. Januar 2010 aus: Aral ist es gelungen, ihre Führung im deutschen Markt auszu- 16 bauen, während JET sich weiterhin als effizienteste Gesellschaft erwiesen hat. In Essen hat Aral ihre 100. Tankstelle mit Autogaszapfsäule eröffnet. Insgesamt hat das Unternehmen bisher 13 Millionen Eu ro in den Ausbau des Autogasnetzes investiert. Für 2010 plant Aral, die Zahl der Autogasstationen auf dann 220 zu erhöhen, was Investitionen in Höhe von 9,5 Millionen Euro erforderlich macht. Auf der diesjährigen Uniti-Wintertagung in Bad Wörishofen zeigt sich der Mineralöl-Mittelstand unzufrieden mit dem Biokraftstoff-Quotengesetz, das mehr „Verwirrung als Nutzen gestiftet“ habe, so der Uniti-Vorsitzende Gerd Deisenhofer. Nach BP hat jetzt auch Shell angekündigt, sich in Frankreich von ihren 163 Tankstellen trennen zu wollen und hat Verkaufsverhandlungen mit AVIA und der Firmengruppe Picoty, Thevenin und Ducrot aufgenommen. 30 Millionen Euro soll das Unternehmen für ihre Tankstellen erhalten. Agip will sich umbenennen und künftig ebenso wie die Muttergesellschaft als ENI auftreten. Von dem Feuer speienden Hund mit den sechs Beinen will man sich aber nicht verabschieden und sich auch weiterhin „sechs Beine für Sie ausreißen“, wie es in einem Slogan heißt. März In Baden-Württemberg darf seit 1. März an Tankstellen, Kiosken und Supermärkten zwischen 22 und 5 Uhr kein Alkohol mehr verkauft werden. Ein entsprechen des Gesetz wurde von der Mehrheit der Abgeordneten im November 2009 auf den Weg gebracht. Auch andere Bundesländer wie Rheinland-Pfalz und Bayern erwägen ein Verkaufsverbot und wollen dem Beispiel Baden-Württembergs folgen. Tankstellenpächter fürchten deutliche Ver kaufsrückgänge, und auch die großen Mineralölgesellschaften stellen sich in der Nacht auf sinkende Umsätze ein. Denn im Gegensatz zum Kraftstoffgeschäft werden die hohen Margen an der Tankstelle nur im Convenience-Segment erwirtschaftet, erfährt der Teilnehmer der Euroforum-Tagung „Handel und Wandel in Tankstellen“ in Berlin. Shell bietet Kunden, die mit ihrer Postbank-Girokarte an Shell-Stationen bezahlen, künftig einen Sofort-Rabatt von 1 Cent pro getanktem Liter. Neukunden, die ein Konto bei der Postbank eröffnen, erhalten zusätzlich einen Tankgutschein über 50 Euro. Auf dem 3. EID-Kraftstoffforum, das in diesem Jahr in Hamburg stattfindet, ist man der Überzeugung, dass der Hype um das E-Auto nicht den Blick auf andere Antriebe und Kraftstoffe verstellen dürfe. Total plant am neuen Berliner Flughafen die erste kohlendioxidfreie Tankstelle der Welt für Wasserstoff, die auf eine komplett eigene Energieversorgung zurückgreifen kann. Die Deutsche BP und die Oktan Mineral oel-Vertrieb wollen künftig im Handelsund Endverbrauchergeschäft mit Mineralöl zusammenarbeiten. Beide werden ein 50:50-Joint Venture gründen, in das BP die Aral Direkt GmbH mit dem gesamten Heizöl-, Kraft- und Schmierstoffgeschäft sowie den Vertrieb der AralCardTruck einbringt. April Mit der Explosion der im Auftrag von BP betriebenen Explorationsplattform Deepwater Horizon nimmt im Golf von Mexiko eine der schwersten Umweltkatastrophen seinen Lauf. BP gelingt es erst im September, den Ölaustritt aus der Bohrung einzudämmen und das Bohrloch endgültig zu verschließen. Laut einer aktuellen Studie von Datamonitor wirken sich die Finanz- und Wirtschaftskrise, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit auch an den Tankstellen aus. Kunden ändern ihr Kaufverhalten bei Kraftstoffen, Supermarkt-Tankstellen profitieren davon. Shell ersetzt sein bisheriges Super 95 durch die neue „FuelSave Super“-Qualität, mit der man laut Shell ohne Aufpreis bis zu 1 Liter Kraftstoff pro Tankfüllung sparen kann. Aral ist mit rund 25 Millionen verkauften Bechern Kaffee 2009 Deutschlands größter Coffee-to-go-Anbieter und setzte allein mit Latte Macciato, Cappuccino oder Espresso 39,9 Millionen Euro um. Energie Informationsdienst 05/11 Tankstellen chronik 2010 Für Deutschlands Autofahrer zählt beim Kauf eines Autos vor allem der Kraftstoffverbrauch. Erst danach folgt der Anschaffungspreis als wichtiges Kaufkriterium. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Autofahrern im Auf trag der Initiative „ich & mein auto“ der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena). Mai Zum 1. Mai hat die Lühmann-Gruppe, die neben einem überregionalen Schmierstoffgeschäft bislang insgesamt 78 Tankstellen unter der Marke Classic betreibt, eine mehrheitliche Beteiligung an der in Mainz ansässigen DMRH erworben. Die DMRH betreibt insgesamt 18 Tankstellen, sowohl unter eigener (DMRH) als auch unter der Agip-Marke. Wenn Elektromobilität zu einem Erfolg werden soll, dann müssen alle Akteure in den kommenden Jahren an einem Strang ziehen, so die Auffassung von Bundesregierung, Industrie und Wissenschaft, die die „Nationale Plattforum Elektromobilität“ (NPE) ins Leben gerufen haben, mit dem Ziel, bis 2020 1 Million Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen. Worauf Kunden an Tankstellen achten, hat das Marktforschungsinstitut Concept m untersucht. Danach registrieren sie an „ihrer“ Tankstelle u.a., ob ein sauberes und übersichtliches Erscheinungsbild vorherrscht, ob es genügend Rangierplatz gibt und ob das Personal freundlich ist. Juni And the winner is: AVIA. Als beste Mineralölgesellschaft Deutschlands haben die Leser des Fachmagazins „tankstelle“ – allesamt Tankstellenunternehmer – den Münchner Unternehmensverbund auserkoren, der sich gegenüber Q1 (Platz 2) und Classic (Platz 3) durchsetzen konnte. Die zum ENI-Konzern gehörende Agip bekommt grünes Licht von der EU-Kommission, rund 170 Esso-Tankstellen in Ös terreich zu übernehmen, während bei Shell die Zustimmung der deutschen Kar- tellbehörden aussteht. Shell will 44 Tankstellen von der Einzelhandelskette Edeka übernehmen. Betroffen sind Mios- und Marktkauf-Stationen von Edeka. Sie sollen auf die Marke mit der Muschel und das Shell-Kraftstoffangebot umgestellt werden. Total hadert mit der Zuordnung zum Tankstellenoligopol durch das Bundeskar tellamt, das damit sein Verbot zur Über nahme von 59 OMV-Tankstellen in Sachsen und Thüringen begründet. Dagegen klagt Total vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Unzufriedene Mineralölverbände: Während auf der Jahreshauptversammlung des bft Verbandschef Deinhard Dittert dringenden Korrekturbedarf in der Biofuel-Politik der Bundesregierung anmahnt, und auch AFM+E-Chef Hellmuth Weisser auf dem 50jährigen Jubiläum des Verbands die verfehlte Biokraftstoffpolitik der Bundesregierung mit ihrem „unwürdigen Gezerre“ geißelt, droht die Uniti mit Austritt aus der Mineralölmittelstandsvereinigung MEW. Das Tankstellenjahr Tankstellen chronik 2010 2010 Juli Tankstellenzahl stabil: 14.407 Straßentankstellen gibt es laut EID-Umfrage zum 1. Juli 2010 in Deutschland, netto gerade einmal drei Stationen weniger als zu Jahresbeginn. Dazu kommen noch 375 Autobahntankstellen. Trotz der Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH), nach der das in BadenWürttemberg geltende nächtliche Alkoholverkaufsverbot mit dem Grundgesetz vereinbar ist, erwägt der Bundesverband Tankstellen und gewerbliche Autowäsche (BTG) Verfassungsklage und begründet diese Absicht mit massiven Umsatzverlusten und der Ungleichbehandlung von Tankstellen im Vergleich zur Gastronomie. Stattdessen wollen die Tankstellenverbände mit Mitarbeiterschulungen – 50.000 sollen es bis Ende 2011 sein –, Kassenwarnsystemen und Alterskontrollen gegen den Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen vorgehen. Tank & Rast legt ihr neues BAT-Einlieferungsmodell vor. Danach soll für zwei Drittel der Kraftstoff-Einlieferungen die bisherige Quotenregelung gelten, für 30 Prozent ist die Auktionierung vorgesehen. 5 Prozent der Einlieferungen bleiben Tank & Rast vorbehalten. Die bisherigen Einlieferer müssen dem Konzept ebenso zustimmen wie das Bundeskartellamt. Um die Folgekosten nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu stemmen, beabsichtigt BP, sich von Unternehmensteilen im Wert von 30 Milliarden US-Dollar zu trennen. Die Tankstellentochter Aral stehe dabei nicht zum Verkauf, heißt es dazu aus Bochum. Nach Absatzeinbußen von bis zu 40 Prozent wollen Betreiber von BP-Stationen in den USA wieder zurück zu ihrem alten Amoco-Logo; das 18 Unternehmen war vor zwölf Jahren von BP übernommen worden. August Erfolg für Total: Das Oberlandesgericht Düsseldorf hebt die Entscheidung des Bundeskartellamtes auf, nach der Total die Übernahme von 59 OMV-Stationen in Sachsen und Thüringen untersagt worden war. Der Deal sei zulässig, weil durch ihn keine marktbeherrschende Stellung verstärkt oder begründet werde, urteilten die Richter. Das Kartellamt will Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof einlegen. Vertrag unterzeichnet: Die Royal Dutch Shell und der brasilianische Ethanolproduzent Cosan wollen mit ihrem 50:50 Joint-Venture, in das beide Unternehmen Assets im Wert von 12 Milliarden USDollar einbringen wollen, an die Weltspitze der Ethanolhersteller aufrücken. Ihre 4,5 Millionen Tonnen-Raffinerie Heide verkauft Shell an den britischen Investor Klesch. Kooperation bei E-Mobility: Westfalen will an 40 ihrer Tankstellen im Raum Münster und im Ruhrgebiet RWE-StromLadesäulen aufstellen. Auch an den StarTankstellen, die von der Orlen Deutschland betrieben werden, soll es künftig RWE-Ladestationen geben: 20 sind in Hamburg geplant, weitere 30 in Nord rhein-Westfalen. An AVIA-Tankstellen will RWE Ladesäulen u.a. in Gütersloh, Ulm, Borken oder Nürnberg installieren. Sinkende Mengen, hohe steuerliche Belastungen, knappe Margen und steigende Umweltkosten, u.a. für Beimischungen von Biokraftstoffen oder Gasrückgewinnung an den Zapfsäulen, machen das Tankstellengeschäft in Europa immer härter. Konsequenz: Immer mehr Markengesellschaften ziehen sich aus Teilmärkten zurück: ExxonMobil aus Spanien und zuletzt aus Österreich, OMV aus Italien sowie BP und Shell aus Frankreich, wo die Super- und Hypermarkets den Ölmultis das Leben schwer machen. Shell will sich außerdem von ihren Tankstellen in Schweden (349) und Finnland (225) trennen. September Trotz des Hypes um E-Mobility: Der Großteil der künftigen Elektro-Pkw werden Plug-In-Hybride oder Fahrzeuge mit Range-Extender sein, die die klassischen Kraftstoffe Benzin und Diesel an der Tankstelle weiterhin tanken müssen, sagt BP-Kraftstoffexperte Alexander Brauns im EID. Die gegenwärtig in Deutschland zugelassenen Pkw verbrauchen laut ADAC ein Viertel weniger Kraftstoff je 100 Kilometer als die Fahrzeuge vor 30 Jahren. Zwischen 1979 und 2008 sank der Durchschnittsverbrauch von 10,1 Liter auf 7,6 Liter je 100 km. Oktober Das Bundesverfassungsgericht hat das in Baden-Württemberg geltende Verkaufsverbot von Alkohol während der Nacht bestätigt. Es diene wichtigen Gemeinwohlzielen, heißt es. So solle damit der vor allem in der Nacht zu beobachtende Alkoholmissbrauch und dessen Begleiterscheinungen wie Straftaten, Störungen der öffentlichen Ordnung sowie Gesundheitsgefahren begegnet werden. Die Grundrechte betroffener Ladenbesitzer müssten dagegen zurückstehen. Statoil will ein Teil ihres Tankstellennetzes Energie Informationsdienst 05/11 Tankstellen Chronik 2010 verkaufen und dafür bis zu 40 Prozent ihrer Statoil Fuel & Retail über die Osloer Börse veräußern. In Großbritannien will sich Total von ihren Tankstellen trennen. OMV zahlt 1 Milliarde Euro für die Aufstockung ihrer Beteiligung an der türki schen Tankstellengesellschaft Petrol Offisi. Damit besitzt die OMV den türkischen Tankstellenbetreiber nun fast vollständig. Die amerikanische Regierung genehmigt den Verkauf von Ottokraftstoff mit einem Ethanol-Anteil von 15 Prozent. In den USA kommt der Nissan Leaf auf den Markt, das erste Batterie betriebene Auto in Serienproduktion. General Motors stellt seinen Chevrolet Volt vor. Nach landesweiten Streiks gegen das Sparprogramm der französischen Regierung, die auch die Raffinerien lahmlegen, wird in Frankreich das Benzin knapp. November Tamoil will ihr deutsches Tankstellennetz modernisieren und dafür einen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Mittelfristig will man auch wachsen. Zu den derzeit 390 Stationen, von denen 361 unter der Marke HEM laufen, sollen 100 hinzukommen. Am Ende dauerte es zu lange: OMV Deutschland verkauft ihre Tankstellen in Sachsen und Thüringen – 56 an der Zahl – nun doch nicht, wie geplant, an Total, sondern an die deutsche Tochter der polnischen Orlen. Nachdem das Bundeskartellamt beim Bundesgerichtshof Einspruch gegen die Erlaubnis des Deals mit Total durch das OLG Düsseldorf eingelegt hatte, sei nicht absehbar gewesen, wann endlich Rechtssicherheit in dieser Sache gegeben sei. Deshalb habe man sich nun für einen anderen Käufer entschieden, heißt es von OMV. Orlens Tankstellennetz wächst damit auf 576 Stationen – die neuen Anlagen sollen Anfang 2011 auf Star umgeflaggt werden. Das OMVNetz schrumpft auf 338 Anlagen. Shell startet ihr „Energy Save Sites“-Programm zur Steigerung der Effizienz ihrer Tankstellen. Bis Ende des Jahres sollen an 430 Stationen neue Licht-, Heizungs- und Kühlungssysteme installiert sein, die den Stromverbrauch um 25 Prozent reduzieren. Dezember Am 14. Dezember tritt die 10. BImSchVO in Kraft. Damit ist der Verkauf von E10 an Tankstellen in Deutschland ab sofort Energie Informationsdienst 05/11 erlaubt. Bis Ende 2011 muss der Kraftstoff flächendeckend eingeführt sein. 90 Prozent aller Pkw mit Ottomotor vertragen E10, in jedem Fall werde es an Stationen mit Super E10 auch immer eine Super-Sorte mit maximal 5 Prozent Ethanol geben, heißt es vom MWV. Grünes Licht vom Bundeskartellamt: Shell darf 41 Tankstellen von der EdekaGruppe übernehmen. Von den insgesamt 44 beantragten Stationen sei im Spätsommer der Zukauf von 25 Stationen „anstandslos“ genehmigt worden, bei 19 Stationen seien die Kartellwächter in eine vertiefte Prüfung eingestiegen, 16 davon seien nun genehmigt worden. An seinem Oligopolbefund hält die Behörde dagegen weiterhin fest. Das Amt gehe nach wie vor davon aus, dass die in Deutschland vertikal integrierten Mineralölkonzerne Shell, BP (Aral), ExxonMobil (Esso), ConocoPhilipps (JET) und Total auf regionalen Tankstellenmärkten ein beherrschendes Oligopol bilden. Übernahmen und Zukäufe fremder Tankstellenstandorte seien nur in engen Grenzen möglich.Shell will ihren neuen EdekaKunden bei Vorlage der Einkaufsquittung der angrenzenden Supermärkte 1 Cent Rabatt pro Liter gewähren. Mit der Absatzentwicklung ihrer Tankstellen war das Unternehmen in Deutschland im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz im ersten Vierteljahr nicht zufrieden. Erst die Einführung der neuen Kraftstoffsorte FuelSave und Rabattaktionen mit Postbank und ADAC führten zu Mehrverkäufen. Auch Total spürte zu Jahresbeginn noch die Folgen der Wirtschaftskrise vor allem beim Dieselabsatz an Autohöfen. Die Tankstellen seien dagegen nicht allzu stark betroffen. Trotz verbesserter Tank stellenmargen wird die deutsche Mineralölindustrie 2010 wie im Vorjahr nur ein unbefriedigendes Downstream-Ergebnis einfahren. High Noon in Österreich: In der Alpenrepublik dürfen die Tankstellenpreise – zunächst für drei Jahre – nur noch ein Mal täglich angehoben werden, und zwar einheitlich um 12 Uhr mittags. Im weiteren Tagesverlauf dürfen die Firmen die Preise dann nur noch senken. Das Auf und Ab der Kraftstoffpreise: Für 2010 zählt Aral 166 Preissenkungen und 196 Erhöhungen an den deutschen Tankstellen. Die Uniti beendet zum Jahresende ihre Mitgliedschaft beim deutschen Mineralöln mittelstandsdachverband MEW. 19 mineralöl interview Der Mineralölmittelstand fühlt sich der ungarischen Steuerwillkür ausgeliefert Hinter UPEI steht ein Drittel der europäischen Tankstellen, das von unabhängigen mittelständischen Gesellschaften betrieben wird. Interview mit dem Präsidenten der Union Pétrolière Européenne Indépendante, Bernd Schnittler. eid Das Margenproblem der Raffinerien sei hausgemacht, behauptet Bernd Schnittler, denn internationale Oilmajors wie u.a. Shell und Esso, die in Europa über zu geringe Verarbeitungsmargen klagen, seien in Asien an erheblichen neuen Raffineriekapazitäten beteiligt, deren Produkte ihnen weiter westwärts in höchst unliebsamer Weise Konkurrenz machten. Aber das Hauptthema des Präsidenten der UPEI, Union Pétrolière Européenne Indépendante, des Dachverbandes der Unabhängigen europäischen Öl- und Energiehändler, bei einem Gespräch mit dem EID, ist die Verbandsarbeit; Erfolge, Misserfolge und ihr Einfluss auf die Politik. EID: UPEI ist in 16 europäischen Ländern vertreten und darunter auch in Ungarn. Beklagen sich die deutschen Mitgliedsverbände wie AFM+E, bft und Uniti, die mit ihren Firmen teilweise auch in Ungarn tätig sind, über die ungarische Sondersteuer, die vor allem ausländische Unternehmen trifft? Schnittler: Sie sind verärgert und fühlen sich ausgeliefert, weil sie sich nicht wehren können. Hinzu kommt, dass dieses Gesetz rückwirkend in Kraft tritt und als Bemessungsgrundlage der Umsatz plus Umsatzsteuer herangezogen wird. Als unabhängige mittelständische Firmen haben sie wenig Gewicht und halten sich mit öffentlicher Kritik zurück, weil sie fürchten, dass das ihr Geschäft beeinträchtigen könnte. Große europäische Konzerne, darunter auch E.ON und RWE, haben zwar in einem Schreiben an die Europäische Kommission gegen die ungarische Willkürmaßnahme protestiert, ich vermisse aber Widerspruch aus anderen Mitgliedstaaten sowie vom BDI. Vermutlich, weil die deutsche Autoindustrie, die von der Sondersteuer nicht betroffen ist, in Ungarn Vorteile genießt. EID: Apropos Brüssel. Dort ist der Sitz von UPEI, sicherlich auch, um die EUGesetzgebung zu beeinflussen. Schnittler: Da mache ich gar keinen Hehl 20 draus. Hinter uns steht schließlich ein Drittel der europäischen Tankstellen, das von unabhängigen mittelständischen Gesellschaf ten betrieben wird, und auch am Geschäft mit den anderen Ölprodukten, vor allem Heizöl, haben die Unabhängigen einen beträchtlichen Anteil. UPEI wird in Brüssel zugehört, wenn wir unsere Ansichten vertreten, z.B. wenn wir uns über 125 verschiedene Regelungen innerhalb der EU im Biofuels-Markt beklagen, die dringend einer Harmonisierung bedürfen. Oder wenn es um die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas geht, die beim Gas z.B. durch Diversifikation mit LNG und strategischer Gasbevorratung gemildert werden kann. EID: Und auf welche Erfolge können Sie verweisen? Bernd Schnittler pendelt viel zwischen Hamburg und Schnittler: Wir haben dazu Brüssel und ist auch sonst in Verbandsangelegenbeigetragen, dass die EUheiten oft unterwegs. Bild: UPEI Staaten binnen eineinhalb Jahren den Nachweis erbrin gen müssen, dass sie für 30 Tage GasvorKonzerne hätte den Wettbewerb in Miträte besitzen. Die angestrebte EU-weite teleuropa stark beeinträchtigt. Ölbevorratung ist an die Regelung in Zurzeit intervenieren wir gegen die beabDeutschland angelehnt, wo 90 Versichtigte nationale Gesetzgebung in Belbrauchstage an Beständen gehalten wergien und Spanien über ein Quotensystem den müssen, das soll nun auch innerhalb bei der Biodieselproduktion, welche zu von eineinhalb Jahren in allen anderen einer Diskriminierung der Importe fühEU-Staaten der Fall sein. Damit wird der ren würde. Sicherheit der Versorgung Rechnung geEID: Bleiben wir beim Wettbewerb. Die tragen, der UPEI besondere AufmerkHauptkonkurrenten der unabhängigen samkeit widmet. Und natürlich auch dem Mineralölfirmen sind die integrierten Wettbewerb. Hier ist es uns gelungen, Mineralölgesellschaften, die Raffinerien mitzuhelfen, die Fusion der österreichi betreiben und z.B. in Europa und schen OMV und der ungarischen MOL Deutschland die Inlandsversorgung dozu verhindern, die schließlich am Veto minieren. Gibt es dazu Anmerkungen? der in Brüssel für Wettbewerb zuständiSchnittler: Wir achten natürlich darauf, gen Kommission gescheitert ist. Ein Zudass wir neben den Raffineuren, die das sammenschluss dieser beiden großen Produktionsniveau kontrollieren, gut beEnergie Informationsdienst 05/11 mineralöl interview stehen können und damit den Wettbewerb auf eine sicherlich verbraucherfreundliche Weise beleben. Wenn die europäischen Verarbeiter zurzeit über zu niedrige Margen klagen, dann ist dies zumindest zum Teil eine hausgemachte Malaise, denn die Majors machen sich mit ihren Raffinerien in Asien, deren Produkte auch in Europa vertrieben werden, selbst Konkurrenz. So sind z.B. Esso und Shell an den Raffinerien, die im Nahen und Fernen Osten entstanden sind und noch entstehen, in einem großen Maße beteiligt. Die entstehen nicht nur, um den dortigen Bedarf zu decken, sondern auch den in anderen Verbrauchszentren. EID: In der deutschen Öffentlichkeit ist zurzeit viel von der Einführung von E10 die Rede, einem neuen Kraftstoffprodukt, bei dem Benzin 10 Prozent Ethanol hinzugefügt wird. Gibt es für die Unabhängigen ein Problem, sich mit diesem Produkt zu versorgen? Schnittler: Jede Tankstellengesellschaft muss, um dem Gesetz zu genügen, in diesem Jahr 6,25 Prozent an Biokomponen- Energie Informationsdienst 05/11 ten den herkömmlichen Kraftstoffen zusetzen. Ich glaube nicht, dass das das große Problem für die Unabhängigen ist, sondern eher, dass die Autofahrer denken könnten, dies ist ein neues Produkt, besser als die bisherigen, das will ich tanken, und denken nicht daran, dass ihr Auto diese Qualität vielleicht nicht vertragen kann. Das kann zu großen Irritationen führen. EID: Was sagen Sie denn zum deutschen Energiekonzept? Schnittler: Ich sehe das so, dass die fossilen Energieträger noch für Jahrzehnte den Markt dominieren und die Erneuerbaren in die Lücke stoßen, die von den fossilen nicht gefüllt werden kann. Es ist immer wieder zu beobachten, dass die Sachzwänge von politischen Entscheidungen überlagert werden. Das ist besonders bei den Biofuels der Fall, wo es in Deutschland ein die Branche verunsicherndes politisches Hin und Her gegeben hat und wo die von Land zu Land unterschiedlichen Regelungen die Liberalisierung bremsen. EID: In Deutschland haben sich einige mittelständische Mineralölfirmen zum MEW zusammengeschlossen, auch wenn das Ganze nicht so recht harmonisch verlaufen ist. Müsste ähnliches nicht auch in Europa angestrebt werden, vielleicht mit mehr Harmonie? Schnittler: In der Tat, die zahlreichen mit telständischen europäischen Mineralölver bände sollten sich zusammenschließen. Das wird ein nächstes Ziel sein, das von UPEI angestrebt wird. UPEI wird sich außer für Verbände auch für einzelne Unternehmen öffnen, dazu werden die Statuten zu verändern sein. Noch eine abschließende Bemerkung zur Verbandstätigkeit: Große Verbände haben nicht unbedingt mehr Macht, aber tragen umso mehr Verantwortung. Beim Zusammenschluss von Verbänden ist zu beachten, dass ein solcher nur erfolgreich sein kann, wenn alle Seiten kompromissfähig sind. Ein ständiges Ablehnen von Vorschlägen hinterlässt keine nachhaltige Wirkung, sondern allenfalls eine Fußnon te. 21 Tankstellen Alternative Antriebe Elektromobilität: „Die Maschinerie ist angelaufen“ In den nächsten zehn Jahren wird es für E-Auto-Erstkäufer keinen wirtschaftlichen Nutzen geben, war auf der Fachveranstaltung „Elektromobilität in Deutschland: Eine Zwischenbilanz“ von BDI und Deutschem Verkehrsforum zu hören. beim Pkw im Vergleich zu den gegenwäreid Bis 2020 ist nach Meinung von Ingo tigen CO2-Preisen im Emissionshandel Alphéus, Vorsitzender der Geschäftsfühvon 15 bis 20 Euro. „Ich bin nicht dage rung der RWE Effizienz, mit dem Aufstelgen, dass Elektromobilität propagiert len der Infrastruktur und dem Verkauf wird. Es geht darum, dass wir da mit von Strom für Elektrofahrzeuge kein Geld spielen können. Elektromobilität ist ein zu verdienen. Dennoch: „Wir machen industriepolitisches Thema.“ Druck, es geht für uns um die Netze“, Der wirtschaftliche Nutzen für Erstkäufer sagte er bei der Veranstaltung „Elektrosei in den nächsten zehn Jahren nicht gemobilität in Deutschland: Eine Zwischengeben, so Zielkes Kollege Christian Mabilanz“, zu der der Bundesverband der lorny. Die Lademöglichkeiten sieht er als Deutschen Industrie (BDI) und das Deutsche Verkehrsforum geladen hatten. eher unkritischen Punkt: 75 Prozent der Das Elektroauto hat das Zeug, als Strom950.000 Stationen würden zuhause oder speicher für überschüssigen Strom zu am Arbeitsplatz entstehen können. „Eine agieren. Die Energiewirtschaft müsse von Million Elektroautos oder 2,3 Prozent des der Zuhause-Lösung bis zur Schnellstlade Bestands machen uns nicht zum Leitmöglichkeit alles anbieten, meint Alphéus. markt. Die Chance für Deutschland liegt Nach Schätzungen der Nationalen Plattin der Beherrschung der Systemkompeform Elektromobilität würden 90 Prozent tenz aus CO2-freier Energieerzeugung, der Elektrofahrzeuge zu Hause oder an der Arbeitsstelle aufgeladen. Bis 2020 brauche man 30.000 bis 50.000 öffentliche bzw. halböffentliche Stationen. Notwendig sei eine europaweite Standardisierung, und bei den Abrechnungsprotokollen „muss auch relativ schnell etwas passieren“. „Die nächsten 40 Jahre lassen weltweit eine bisher nicht gekannte Komplexität neuer An triebstechnologien erwarten“, so Andreas Zielke, Leiter des Bereichs Automotive & Assem bly bei McKinsey. Solle das 2Grad-Ziel für die Erderwärmung eingehalten werden, dürften Pkw 2050 nur noch Lademöglichkeiten werden von Experten als „relativ Bild: Vattenfall 10 Gramm CO2/km aussto- unkritischer Punkt“ eingeschätzt. ßen, und das sei nur mit ElekSmart Grid und E-Mobilität.“ Daraus tro- und Brennstoffzellenfahrzeugen erkönne eine Leitanbieterschaft werden. reichbar. „Elektromobilität ist nicht in erster Linie ein Umweltthema, mit gleiUnd an diesem Thema wird kräftig gechem Aufwand ließe sich anders mehr werkelt. „Deutschland soll Leitanbieter CO2 vermeiden, speziell solange der für Elektromobilität werden. Politik, Wirt schaft und Wissenschaft müssen jetzt geStrommix noch nicht ‚sauber‘ ist.“ Zielke meinsam Voraussetzungen schaffen, um verwies auf die geringe Nutzungsdauer von 400 Stunden pro Jahr und auf die dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen“, betonte Matthias Wissmann, Präsident CO2-Vermeidungskosten von 150 Euro/t 22 des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) und BDI-Vizepräsident. Für ihn ist ein „schlüssiger Maßnahmenkatalog zur Markteinführung von Elektrofahrzeugen unerlässlich. Hierzu sollten verschiedene Instrumente genutzt werden: Finanzielle und steuerliche Impulse, verkehrsrechtli che Anreize und infrastrukturelle Anpassungen müssen zu einem Elektromobili tätspaket zusammengefügt werden. Vor allem aber müssen Hochschulen und Forschungsinstitute gefördert werden, das be trifft die Schnittstellen zur Automobilindustrie ebenso wie die Elektrochemie und den Maschinenbau“. Neben einem bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur brauche man auch eine integrierte Zellund Batteriesystemproduktion in Deutschland und last but not least einen sicheren Zugang zu den notwendigen Rohstoffen. Das sieht so auch Klaus-Peter Müller, Präsidiumsvorsitzender des Deutschen Ver kehrsforums: „Über die Kernthemen wie Batteriesystemproduktion oder Normung hinaus liegen uns die Aspekte Rohstoffversorgung, Anreize für einen erfolgreichen Marktstart und Nutzung des Potenzials im innerstädtischen Lieferverkehr besonders am Herzen.“ „Ich glaube, dass wir mit der Nationalen Plattform etwas Einzigartiges geschaffen haben“, so Werner Ressing, Leiter der Abteilung Industriepolitik im BMWi. 2010 sei viel passiert, so habe die Bundesregierung eine Rohstoffstrategie entwickelt und wol le mit bilateralen Rohstoffpartnerschaften den Zugang ermöglichen. Hinsichtlich der Standardisierung sei man auch mit der EUKommission im Gespräch. Durch die Nationale Plattform habe es eine Initialzündung für die Normierung und Standardisierung gegeben. „Die Maschinerie ist angelaufen.“ Zurückhaltender zeigte er sich aber hinsichtlich der geforderten Marktanreize. „Wir haben noch keine Serienproduktion. Heute würden wir Unikate oder ausländische Hersteller fördern.“ Nach seiner Einschätzung wird dieses Thema erst 2013 mit dem Start deutscher Serien auf die n Agenda kommen. Energie Informationsdienst 05/11 Energie Informationsdienst 05/11 23 Tankstellen biokraftstoffe Biokraftstoffe sollen Dekarbonisierung des Verkehrs vorantreiben eid In Deutschland existiert derzeit eine Produktionskapazität für Biodiesel von rund 5 Millionen Tonnen, doch nur rund die Hälfte wird genutzt. „Die Beschränkung auf 7 Prozent Biodiesel in Diesel lässt eine maximale Zumischung von etwa 2,2 Millionen Tonnen Biodiesel zu“, beklagte Klaus Kliem, Vorsitzender der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP), anlässlich eines Fachkongresses für Biokraftstoffe in Berlin, den die UFOP gemeinsam mit dem Bundesverband BioEnergie (BBE) ausrichtete. 2010 seien zusätzlich rund 300.000 Tonnen als Reinkraftstoff vermarktet worden. Durch die Verwendung von B7 und E10 allein könne die Quotenverpflichtung in Höhe von 6,25 Prozent energetisch nicht erfüllt werden. Die Markteinführung von B10 werde sich auf europäischer Ebene sicher noch um zwei bis drei Jahre verzögern, sagte Kliem und erinnerte an den „Koalitionsvertrag mit der Absichtserklärung, den Reinkraftstoffmarkt wieder zu beleben“. „Seit Januar dieses Jahres muss und kann 24 die Biokraftstoffindustrie in Deutschland auch nachweisen, dass ihre Waren mit ei nem signifikanten Beitrag zur Minderung von CO2-Emissionen im Verkehrssektor und ohne Ökosysteme zu beeinträchtigen, hergestellt werden“, so Helmut Lamp, BBE-Vorstandsvorsitzender. Unabhängige Zertifizierungssysteme wie ISCC und REDcert sicherten dies für in Deutschland produzierte Biokraftstoffe ebenso wie für Importware. „Wir haben derzeit einen gespaltenen Markt in Europa. Nur Deutschland und Österreich haben die Nachhaltigkeitsanforderungen umgesetzt. Wir sind auf deut sche zertifizierte Ernte angewiesen“, beton te Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Biokraftstoffin dustrie. Er drängte auch auf neue Kraftstoffnormen für B10 und B30. „Wenn wir eine Verdoppelung des Biodieseleinsatzes bis 2020 haben wollen, können wir das nicht mit B7 schaffen.“ Und in der Tat soll die Nutzung von Bio kraftstoffen forciert werden. Mehr als 13 Prozent des Energiebedarfs im Verkehr sollen 2020 durch erneuerbare Energien gedeckt werden, erläuterte Clemens Neumann, Abteilungsleiter im Bundeslandwirt schaftsministerium, die Pläne des Bun des. Darin eingeschlossen sei die ElektroMillion fahrzeuge, die dann auf deutschen Straßen fahren sollen. „Das Verhältnis zu den knapp 45 Millionen Pkw zeigt, wie wichtig die Ver sorgung mit Biokraftstoffen ist.“ Er forderte Auto- und Kraftstoffindustrie auf, die technischen Voraussetzungen für höhere Beimischungsquoten zu schaffen. „Dann können wir viel leichter die Dekar bonisierung errei- chen.“ Laut Neumann sollen nach der Einführung von E10 auch der Einsatz von Biomethan und die Forschung und Entwicklung für Biokraftstoffe der 2. Generation vorangetrieben werden. Auch das Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) bemüht sich um einen verstärkten Einsatz von Biodiesel als Beimischung zum leichten Heizöl. Geschäftsführer Christian Küchen berichtete von Tests, die seit 2005 laufen. Die Gerätehersteller sähen in einer Zumischung von 5 Prozent kein Problem, „in Kürze dürften auch 10 Prozent akzeptiert werden.“ Es fehle noch an zertifizierten Tanksystemen, es gebe aber bereits eine Vornorm für ein BioHeizöl. Knapp 100 Händler mit Schwerpunkt Baden-Württemberg böten derzeit Bio-Heizöl an. „Wir streben zurzeit noch keine flächendeckende Beimischung an. Ein schrittweiser Prozess hat Vorteile.“ n Unter Generalverdacht Einen „immensen Imageschaden“ für die Biodieselwirtschaft konstatierte UFOP-Chef Klaus Kliem. „Eine gesamte Branche geriet unverschuldet in der Öffentlichkeit unter Generalverdacht, weil schließlich auch spekulativ Befürchtungen geäußert wurden, dass bei der Biodieselherstellung selbst Dioxine entstehen könnten.“ Das in die Schlagzeilen geratene Unternehmen habe glücklicherweise nachweisen können, dass die für die in Frage kommenden Chargen zurückgestellten Rohstoffmuster einen Dioxinwert unterhalb des Grenzwertes auswiesen. Es habe zudem die abgegebenen Fettsäuren auch richtig deklariert. „Der Großteil aller Biodieselproduktionen verläuft bei relativ niedrigen Temperaturen, weit unterhalb der möglichen Bildung von Dioxinen“, so Martin Mittelbach, Professor am Chemieinstitut der Uni Graz. Biodiesel sei nicht verantwortlich für die Dioxinbil dung. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Altspeiseölen empfiehlt er eine verstärkte Rohstoffkontrolle bei der Biodieselproduktion. Insgesamt hält er den Einsatz von gebrauchten Ölen und Fetten in der Biodieselherstellung für eine „sinnvolle Verwertung“, da sie diese dem Lebensmittelmarkt entziehe. Energie Informationsdienst 05/11 Energie Informationsdienst 05/11 25 tankstellen Marktinformationen Tankstellen: Shell sucht weitere Partner Calpam legt in allen Bereichen zu eid Calpam-Geschäftsführer Ulrich Grube zieht für das abgelaufene Jahr 2010 eine positive Bilanz. Trotz des harten Wettbewerbsumfeldes arbeite das Unternehmen in allen Bereichen profitabel und habe überall zulegen können, so der Calpam-Chef. Der Kraftstoffabsatz über die inzwischen 56 Tankstellen (+ 2 gegenüber Juli 2010, zwei weitere Tankstellenprojekte stehen vor der Umsetzung) hat sich nach Grubes Worten sehr positiv entwickelt. Den Shopumsatz habe man „gegen den Trend“ gesteigert, und bei den Schmierstoffen habe die gute konjunkturelle Entwicklung zu einer Erholung beim Absatz geführt. Im Heizölgeschäft profitierte man 2010 wie die meisten Marktteilnehmer vom kalten Winter, der den Absatz deutlich nach oben brachte. Calpam bietet inzwischen nur noch schwefelarme Ware an. Und was weitere Steigerungen in diesem Geschäftszweig angeht, ist das Unternehmen offen für Zukäufe von Heizölhändlern. So suche man Gespräche mit Unternehmen, die in ihrem Heizölgeschäft eine Nachfolgeregelung außerhalb der Familiennachfolge planen, formulierte es Calpam-Chef Grube. Bei ihrem Tanklager in Kleinostheim hat Calpam inzwischen eine umfangreiche Sanierung begonnen, und trotz dieser Behinderungen habe man die Auslastung des Tanklagers in den letzten Monaten nahezu verdoppeln können. Aber auch abseits der klassischen Geschäfte peilt das Aschaffenburger Mineralölunternehmen Wachstum an. So prüfe man derzeit den Eintritt in den Gasmarkt. Calpam strebe hier nach Grubes Worten „sinnvolle Kooperationen im n Markt“ an. 2010 auskömmliche Margen an der Tankstelle Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Brutto-Margen an den deutschen Tankstellen 2010 durchaus verbessert, auf 10,05 Cent/l bei Superbenzin bzw. 9,69 Cent/l bei Diesel. Das war aber auch nötig, weil gleichzeitig auch die Kosten für die Beimischung von Biokomponenten auf bis zu 3 Cent/l gestiegen sind (siehe auch Seite 12). Eurosuper Diesel Durchschnitt 2005 Durchschnitt 2006 Durchschnitt 2007 Durchschnitt 2008 Durchschnitt 2009 Januar 2010 Februar 2010 März 2010 1. Quartal 2010 April 2010 Mai 2010 Juni 2010 2. Quartal 2010 1. Halbjahr 2010 Juli 2010 August 2010 September 2010 3. Quartal 2010 Oktober 2010 November 2010 Dezember 2010 Cent/l 6,06 6,45 7,18 7,08 8,82 10,94 10,07 10,70 10,57 9,97 10,67 10,76 10,47 10,52 10,48 11,16 9,65 10,43 8,18 8,39 8,90 6,66 6,45 7,99 8,18 9,16 11,13 9,69 11,06 10,59 9,47 10,47 10,03 9,99 10,29 10,42 10,07 9,85 10,11 8,59 7,75 7,95 Durchschnitt 2010 10,05 9,69 Die Brutto-Margen werden wie folgt berechnet: Pumpenpreise großer Tankstellengesellschaften ohne Mineralöl- und Mehrwertsteuer minus Fracht (Rotterdam-Karlsruhe). Diese Preise werden seit 2009 gegen Großhandelspreise von Petroleum Argus gerechnet statt gegen Platts mid. Argus wird umgerechnet in Cent je Liter mit Hilfe monatsdurchschnittlicher Wechselkurse Dollar/Euro wie von der Europäischen Zentralbank veröffentlicht. Quelle: Wood Mackenzie Spezifisches Gewicht: 0,760 für Eurosuper und 0,845 für Diesel. 26 eid Um ihre Position im deutschen Tankstellengeschäft zu festigen und weiter auszubauen, ist Shell auf der Suche nach weiteren Partnern. Mit Edeka kooperiert der Ölmulti in Deutschland bei Supermarkttankstellen. Dabei gewährt Shell Kunden, die im jeweils angrenzen den Edeka-Markt einkaufen, bei Vorlage der Quittung an der Tankstelle einen Rabatt pro getanktem Liter Kraftstoff. Ein System, was laut Unternehmen nach den bisher gemachten Erfahrungen funktioniere, hätten sich die Absatzzahlen an den bisher umgestellten Stationen doch deutlich nach oben bewegt. 15 von 41 erworbenen Stationen sind inzwischen auf die gelb-roten Farben umgeflaggt, die restlichen sollen in Kürze folgen. Pro Tankstelle kalkuliert das Unternehmen mit einer Umrüstzeit von einer Woche (Seite 1). Weitere Kooperationspartner von Shell an der Tankstelle sind der ADAC und die Postbank, deren Mitglieder und Kunden ebenfalls beim Kraftstoffkauf Rabatte erhalten. Insbesondere die Kooperation mit der Postbank habe seinem Unternehmen „einen neuen Kundenstamm erschlossen“, sagte Jörg Wienke, Leiter des ShellTankstellengeschäfts in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dem EID. Zudem habe das mit der Postbank und WincorNixdorf gemeinsam entwickelte integrierte Kassensystem ICM, das es bundesweit inzwischen an 1.245 Shell-Stationen gibt, geholfen, die Zahl der Überfälle im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte gegenüber 2009 zu senken. Eine neue Zusammenarbeit hat Shell nun mit Toyota vereinbart. Bei der „Toyota Auris Hybrid Eco Challenge“ setzt der japanische Automobilhersteller das ShellSuperbenzin FuelSave Super 95 ein, von dem der Mineralölkonzern behauptet, dass der Autofahrer bei diesem Produkt einen Liter pro 50 Liter Tankfüllung sparen kann. Von der Konkurrenz schlechtreden lassen will sich Shell auch nicht ihren Tankwartservice, den es neben Deutschland inzwischen auch in der Schweiz und in Österreich gibt, mittlerweile an etwa 1.200 Stationen. „Wir konnten die Loyalität unserer Kunden an den Tankwart-Stationen deutlich erhöhen“, sagt Wienke und kündigte an, diesen Service weiter ausn bauen zu wollen. Energie Informationsdienst 05/11 mineralöl Marktinformationen Liqui Moly: Mit TV-Spots und Plakaten zu neuen Rekorden eid Das Schmierstoff-Unternehmen Liqui Moly hat 2010 mehr als erfolgreich ab geschlossen. Der Umsatz erreichte knapp 290 Millionen Euro und lag damit fast ein Viertel über dem Vorjahr. Auch in den einzelnen Geschäftsbereichen lief es mehr als gut, in der Sparte SB-Märkte wurde mit 31,2 Millionen Euro Umsatz ein neuer Rekord erzielt, genauso wie in der Sparte Fachhandel mit 68,8 Millionen Euro. Den Erfolg des Geschäftsjahres 2010, dem auch die gestiegenen Rohstoffpreise nichts anhaben konnten, führt Unternehmenschef Ernst Prost auf die Werbeoffensive des vergangenen Jahres zurück. In Fernsehspots und auf Großplakaten präsentierte Liqui Moly keine gängige Produktwerbung, sondern seine Firmenphilosophie. „Wir wollten zeigen, dass es auch anders geht. Nicht einfach das schnelle Geld gemacht ohne Rücksicht auf die Umwelt, die Menschen im eigenen Untern nehmen und die Kunden.“ Energie Informationsdienst 05/11 Mineralölabsatz 2010 leicht über Vorjahr Wie im November gab es auch im Dezember 2010 bei den Mineralölabsatzzahlen in Deutschland mit insgesamt 6,75 Millionen Tonnen einen Anstieg gegenüber Vorjahr. Durch das Plus von 8,9 Prozent im letzten Monat des Jahres bekam der Jahresgesamtabsatz 2010 insgesamt ein positives Vorzeichen: Rund 78,41 Millionen Tonnen wurden laut aktuellen Zahlen des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) im vergangenen Jahr an Mineralöl-Hauptprodukten in Deutschland abgesetzt, das waren 1,7 Prozent mehr als 2009. Vor allem das Plus bei den Mitteldestillaten – leichtes Heizöl + 4,3 Prozent, Dieselkraftstoff + 3,7 Prozent – sorgte dafür, dass die Absatzrückgänge beim Benzin (insgesamt - 2,6 Prozent) den Jahresgesamtabsatz nicht ins Minus rutschen ließen. - in 1.000 Tonnen - DezemberVeränd. geg. 2010Vorjahr in % Gesamtabsatz 6.750 davon: 1.520 Ottokraftstoff - Normal 50 - Super Plus 50 - Eurosuper 1.420 Dieselkraftstoff2.510 Leichtes Heizöl2.200 Schweres Heizöl 520 + 8,9 Jan. - Dez.Veränd. geg. 2010Vorjahr in % 78.408 + 1,7 - 8,0 19.705 - 25,3 703 + 12,6 565 - 7,8 18.437 + 2,1 32.079 + 33,221.414 + 19,5 5.211 - 2,6 - 25,8 + 1,0 - 1,5 + 3,7 + 4,3 - 3,9 Quelle: MWV 27 tankstellen unternehmen Chinesische Tankstellengesellschaften auf dem Vormarsch eid In den letzten zehn Jahren haben sich im Kraftstoffmarketing und bei den Tankstellenzahlen der weltweit größten Tankstellengesellschaften zum Teil recht deutliche Veränderungen abgespielt. Auffallend ist die Entwicklung der chinesischen Unternehmen. Sinopec, die vor zehn Jahren nur auf dem sechsten Platz gelandet war, ist an die zweite Stelle hinter dem traditionellen Tankstellen-Spitzenreiter Shell vorgerückt, und die China National Petroleum Corporation (CNPC) ist in die Gruppe der größten Zehn vorgestoßen. Darin spiegelt sich die Motorisierungswelle Chinas wider, denn beide Unternehmen sind im Gegensatz zu ihren international tätigen Konkurrenten nur in ihrem Heimatland im Kraftstoffeinzelhandel aktiv. Auffallend ist auch die unterschiedliche Tankstellenpolitik der beiden größten Ben zinverkäufer der Welt, Shell und Exxon- Mobil. Shell scheint, wenn man die Entwicklung der Zahl der Shell-Stationen ver folgt, viel Wert auf ein dichtes Netz zu legen. Dagegen hat ExxonMobil ihren Tankstellenbereich wie kaum ein anderes Unterneh men gestrafft. Heute gibt es rund ein Viertel weniger Esso-, Exxon- und MobilTankstellen auf der Welt als vor zehn Jahren. Andere Die chinesischen Gesellschaften haben zwar aufgeholt, Shell ist aber immer noch unangefochten die Nummer Marken sind ganz ver1 der Welt, was die Tankstellenzahl angeht. schwunden. Texaco, die um Bild: Shell die Jahrhundertwende noch Verlauf der Zeit auch die Petróleos de Veüber das drittgrößte Tankstellennetz in nezuela und die italienische ENI. Das Loder Welt verfügt hatte, ist in der Chevron go des sechsbeinigen Hundes trugen da aufgegangen, die mit BP um den vierten mals fast 12.500 Tankstellen. Heute sind Platz in der Rangfolge der größten Tankes nur 5.800. stellenunternehmen konkurriert. Verab schiedet aus den Top Ten haben sich im Deutsche Tankstellengesellschaften könn ten sich im Kreise anderer internationaler Tankstellenunternehmen durchaus sehen Die größten Tankstellengesellschaften der Welt lassen. Beispielsweise hat die BP-Tochter Unternehmen 2009 1999 VeränderungBenzinabsatz Aral ungefähr ebenso viele Stationen wie 2009 (Mill. l/d) die in der Ölsuche so erfolgreiche brasiliRoyal Dutch Shell 48.912 47.000 + 1.912 329,1 anische Petrobras. Raiffeisen hat mehr Sinopec29.698 13.716 + 15.982 145,0 Tankstellen als Murphy Oil oder die rusExxonMobil27.720 37.930 - 10.210 408,9 sische Rosneft, die in der Rangliste der BP22.40029.000 - 6.600235,8 Chevron21.993 8.000 + 13.993245,5 „Energy Intelligence“ auf den Plätzen 28 CNPC 17.262 k. A. - k. A. bzw. 27 rangieren. Sie fehlen in der AufTotal 14.56520.000 - 5.435 31,0 stellung nur, weil sie nicht zu der Gruppe ConocoPhillips 9.514 8.000 + 1.514 195,5 der integrierten Ölgesellschaften zählen, Nippon 8.803 13.000 - 4.197 k. A. die auf allen Stufen der MineralölwirtQuelle: Top 100 – Ranking the World´s Oil Companies 2011 und 2001 n schaft tätig sind. 28 Energie Informationsdienst 05/11 Mineralöl Marktinformationen „Keine grundsätzlichen Probleme“ mit E10 bei Autogas-Fahrzeugen eid Die Münsteraner Westfalen AG sieht keine grundsätzlichen Probleme beim Einsatz von E10 in Autogasfahrzeugen. Wie jeder Fahrer eines Benziners müsse auch der Autogasfahrer die generelle Tauglichkeit seines Fahrzeugs für den bis zu 10 Prozent Ethanol enthaltenden Kraftstoff prüfen. Sei die Eignung gegeben, würden aus dem Mischbetrieb von Super E10 und Autogas (LPG) keine Nachteile oder gar Schäden entstehen, wenn sich die Kraftstoffsysteme in einem einwandfreien Zustand befänden, heißt es. Allerdings sollte der Fahrer auf eine gute Motoreinstellung Wert legen, um auch bei häufigem Wechsel zwischen LPG und Super E10 dessen n einwandfreie Funktion sicher zu stellen. Parkscheinautomaten mit Stromtankstellen von Hectronic in Betrieb eid Bereits im Dezember hat die Hectronic GmbH, die auf die Entwicklung von Systemlösungen für die Bereiche Parken und Tanken spezialisiert ist, in Frankfurt am Main im Beisein der Oberbürgermeisterin Petra Roth drei Parkscheinautomaten mit gleichzeitiger Stromladefunktion für Frankfurts OberbürgermeisteElektrofahrzeuge in rin Petra Roth tankt Strom. Bild: Hectronic Betrieb genommen. Ohne bürokratischen Registrierungsaufwand könnten Kunden direkt und bequem über den Parkscheinautomaten das Stromtanken aktivieren und auch bezahlen, heißt es. Entwickelt hat Hectronic die Stromtankstelle gemeinsam mit der Younicos AG, die im Bereich regenerative Energiesysteme tätig ist. Den Strom für die Ladesäulen liefert der Frankn furter Energieversorger Mainova. Chevron verkauft Tankstellen im Urlaubsparadies eid Chevron zieht sich aus dem Tankstellengeschäft in der Karibik und Mittelamerika zurück. Das Unternehmen hat in Ländern wie Nicaragua und Costa Rica oder auf Inseln wie Antigua und Barbados 174 Tankstellen an die Vitogaz für einen nicht genannten Preis veräußert. Vitogaz ist eine Tochter der in Frankreich ansässigen RUBRIS. Neben den Tankstellen mit Texaco-Logo übernimmt die RUBRIS-Tochter auch das Kraft- und Schmierstoff-Großhandelsgeschäft der Chevron in der Region sowie Beteiligungen an einer Raffinerie, verschiedenen Tanklagern und Einrichtungen zur Flugzeugn betankung. Energie Informationsdienst 05/11 29 S Mineralöl Zahlen daten Fakten Heizölpreise Tankstellenpreise eid Angebotspreise für Lieferungen von 3.000 l (Premium-Qualität) frei Ver wendertank, alles je 100 l, inkl. 19% MwSt, EBV und IWO am 26.01.2011: eid Von vier Großgesellschaften erhielt der EID die folgenden bundesweiten Durchschnittspreise, und bei verschiedenen Markengesellschaften stellte der EID überwiegend folgende Städtepreise an SB-Tankstellen jeweils in Cent je Liter fest: Ort Berlin Hamburg Hannover Düsseldorf Frankfurt Karlsruhe Stuttgart München Rostock Leipzig Dresden Cottbus Kiel Lübeck Bremen Durchschnittspreis Euro 76,75-79,80 75,80-79,00 77,45-80,55 76,75-77,95 76,95-78,75 75,10-78,40 77,20-78,80 77,35-79,40 75,90-77,50 76,30-78,55 75,30-76,90 76,55-78,50 77,00-80,35 76,15-78,90 75,20-77,75 76,40 A BC D am 27.01.11 Super Plus 154,3 Eurosuper 148,2 Normalbenzin 148,1 Dieselkraftstoff 133,8 am 26.01.11 155,5 149,4 149,4 134,4 am 26.01.11 - - - - am 26.01.11 148,7 134,3 am 27.01.11Hamburg Super Plus 155,9-153,9 Eurosuper 149,9-147,9 Normalbenzin 149,9-147,9 Dieselkraftstoff 134,9-132,9 Essen 154,9-152,9 148,9-146,9 148,9-146,9 134,9-130,9 StuttgartMünchen 155,9-152,9 154,9-151,9 149,9-146,9 148,9-145,9 149,9-146,9 148,9-145,9 134,9 134,9-131,9 Rostock Super Plus 155,9-153,9 Eurosuper 149,9-147,9 Normalbenzin 149,9-147,9 Dieselkraftstoff 134,9-132,9 Berlin 155,9-153,9 149,9-147,9 149,9-147,9 134,9-132,9 Leipzig 155,9-153,8 149,9-147,9 149,9-147,9 134,9-133,9 Quelle: EID Quelle: EID Vergleich der Verbraucherpreise in der EU Eurosuper unverbleit Euro/1.000 l mit Steuern Diesel-HeizölHeizöl kraftstoff leicht schwer*, < 1%-S Euro/1.000 l ohne Steuern mit Steuern Euro/1.000 l ohne Steuern mit Steuern Euro/Tonne ohne Steuern mit Steuern Belgien 642,46 1.519,80 686,67 1.320,30 583,16 728,00 399,21 Bulgarien 607,94 1.165,15 637,59 1.142,45 625,32 1.127,72 Dänemark 674,77 1.557,05 687,11 1.354,36 754,85 1.366,71 441,61 Deutschland 597,60 1.490,00 647,25 1.330,00 607,98 796,50 Estland 594,73 1.221,00 643,75 1.244,00 621,55 879,00 Finnland 626,19 1.522,12 729,10 1.302,84 697,16 956,72 Frankreich 620,22 1.466,80 646,10 1.284,50 639,47 832,50 439,34 Griechenland 634,26 1.620,00 720,58 1.409,00 614,87 794,00 478,10 Großbritannien 569,43 1.529,39 613,81 1.582,65 588,18 759,87 Irland 542,59 1.338,00 591,13 1.283,00 738,52 961,55 307,91 Italien 657,33 1.465,60 693,96 1.340,35 668,15 1.285,63 459,36 Lettland 618,72 1.222,40 662,74 1.215,27 662,74 878,07 Litauen 611,67 1.265,78 657,74 1.161,37 619,61 775,31 Luxemburg 624,41 1.249,47 672,29 1.129,63 606,14 690,08 Malta 640,79 1.310,00 643,02 1.210,00 561,30 830,00 537,00 Niederlande 628,51 1.609,69 663,76 1.300,98 391,59 775,90 394,68 Österreich 553,24 1.294,00 632,15 1.282,00 609,49 862,40 405,00 Polen 590,20 1.253,13 644,20 1.201,42 605,65 818,62 468,65 Portugal 638,19 1.502,00 703,07 1.313,00 633,07 957,00 563,27 Rumänien 579,98 1.165,76 622,63 1.147,76 494,27 988,60 517,52 Schweden 585,91 1.506,28 687,86 1.468,15 585,46 1.265,14 524,34 Slowakei 579,92 1.376,00 648,20 1.261,00 657,88 840,79 350,00 Slowenien 583,82 1.279,00 608,62 1.237,00 561,13 821,00 436,00 Spanien 646,87 1.285,60 685,80 1.217,31 588,33 795,79 436,08 Tschechien 624,82 1.382,95 672,69 1.347,20 600,06 837,19 307,58 Ungarn 617,71 1.333,33 671,86 1.297,41 671,86 1.297,41 442,11 Zypern 637,95 1.158,80 666,80 1.158,62 637,28 888,62 549,33 Rangfolge von Deutschland 18 9 17 7 1620 - 414,21 ohne Steuern vom 17.01.2011 845,64 457,84 504,70 389,64 490,75 567,00 428,57 472,70 485,17 578,57 532,54 987,89 392,78 511,02 451,29 326,98 469,41 569,83 - * Die Preise einschließlich Steuern bei Heizöl schwer gelten ohne MwSt. Benzin/DK: Tankstellenpreise; HEL: Verbraucherpreise für Lieferungen frei Haus 30 Energie Informationsdienst 05/11 Mineralöl Zahlen daten Fakten Frachtraten Brent-Notierungen ($/b) und EuroFixing / US-$/Euro DatumMonatWechselkurs 20.01.2011 21.01.2011 24.01.2011 25.01.2011 26.01.2011 JanuarFebruarMärz EuroFx / US-$/Euro 96,40-96,60 96,50-96,70 96,40-96,60 1,3493 / 0,7411 97,10-97,30 97,20-97,40 97,30-97,50 1,3514 / 0,7400 97,40-97,60 97,80-98,00 97,90-98,10 1,3550 / 0,7380 94,70-94,90 95,50-95,70 95,70-95,90 1,3635 / 0,7334 96,00-96,20 96,80-97,00 96,70-96,90 1,3693 / 0,7303 Quelle: OMR Argus Flüssiggas-Notierungen (LPG) eid Spotmarkt-Notierungen, alles in US-Dollar je Tonne (Veränderungen vs. Vorwoche in Klammer): 26.01.2011Propan fob ARA* (-5) 890-900 cif ARA 2.000 t (-30) 915-925 cif ARA** (-35) 855-865 fca ARA rail 400-600 t (-35) 925-935 fob NWE 2.000 t (-30) 865-875 cif Med 5.-20.5000 t (-45) 855-865 fob Med 2.000 t (-30) 865-875 * Propan bis 1.300 t; Butan bis 1.200 t (-5) (-30) (-35) (-35) (-30) (-45) (-30) (-53) (-40) (-35) (-53) (-20) (-15) (-5) Butan 792-798 835-840 825-835 797-803 790-800 825-835 850-860 (-57) (-45) (-35) (-57) (-20) (-10) (-5)- ** Propan 7.-20.500 t; Butan 7.-12.000 t Die Preisbewertungen von Argus werden anhand einer präzisen und transparenten Methodologie ermittelt, die unter www.argusmedia.com/methodology zu finden ist. Argus gilt als der weltweit führende Anbieter von Flüssiggas (LPG) Benchmarks. Dazu gehören der ANSI (Argus North Sea Index), die cif ARA large cargo Bewertungen und der Argus Far East Index. Bitte wenden Sie sich an info@argusmedia.com, um tägliche Preise zu erhalten. Argus übernimmt keine Haftung für die Weiterverwendung ihrer Daten. Weitere Informationen über Argus sind unter www.argusmedia.com/eid erhältlich. Argus European Products Northwest Europe eid Preise in US-Dollar je Tonne (Veränderungen vs. Vorwoche in Klammer): (-37,25) (-36,75) (-36,50) (-56,75) (-36,75) (-36,75) (-42,25) (-36,50) (-9,50) (-10,75) (-10,25) (-10,25) (-14,25) (-8,25) (-9,25) (-4,75) (-6,00) (-4,75) (-6,00) (-37,00) (-45,00) (+5,00) (+5,00) 829,50-830,00 839,50-840,00 828,50-830,50 851,50-852,00 829,50-830,00 829,50-830,00 954,00-954,50 828,50-830,50 884,75-885,25 836,00-838,00 803,00-803,50 891,00-892,00 840,00-842,00 815,00-818,00 814,00-817,00 508,75-510,75 488,50-489,75 522,25-524,25 502,00-503,25 1.303,00-1.313,00 1.430,00-1.440,00 699,00-701,00 689,00-691,00 (-37,25) (-36,75) (-36,50) (-56,75) (-36,75) (-36,75) (-42,25) (-36,50) (-9,50) (-9,25) (-10,25) (-10,25) (-14,25) (-7,25) (-8,25) (-4,25) (-6,75) (-4,25) (-6,75) (-37,00) (-45,00) (+5,00) (+5,00) Argus European Products Die Preisbewertungen von Argus werden anhand einer präzisen und transparenten Methodologie ermittelt, die unter www.argusmedia.com/methodology zu finden ist. Argus ist einer der weltweit führenden Anbieter von Benchmarks für die Energiemärkte. Dazu gehören europäische Bargepreise für Benzin, sowie der ANSI (Argus North Sea Index), die cif ARA large cargo Bewertungen und der Argus Far East Index für Flüssiggasmärkte (LPG). Bitte wenden Sie sich an info@argusmedia.com, um tägliche Preise zu erhalten. Argus übernimmt keine Haftung für die Weiterverwendung ihrer Daten. Weitere Informationen über Argus sind unter www.argusmedia.com/eid erhältlich. Energie Informationsdienst 05/11 Rotterdam- Duisburg Euro/t Frankfurt Euro/t Karlsruhe Euro/t Basel SFR/t am 25.01.11 Rotterdam- Duisburg Euro/t Frankfurt Euro/t Karlsruhe Euro/t Basel SFR/t am 27.01.11 3,25-3,75 8,25-8,50 9,00-9,50 13,50-14,50 3,25-3,75 8,25-8,50 9,00-9,50 13,00-14,50 Quelle: EID Autogaspreise 3. KW (in Cent/l) West Nord Süd Ost 68,9 - 79,9 75,9 - 77,9 74,9 - 78,9 75,0 - 80,9 Quelle: DVFG Argus International LPG 26.01.2011 Gasoline 95r 10ppm NWE fob Gasoline 95r 10ppm NWE cif Naphtha 65 para NWE cif Gasoline 98r NWE barge Gasoline Euro-bob oxy NWE barge Gasoline Euro-bob non-oxy NWE barge MTBE NWE barge Naphtha 65 para NWE barge Jet/kerosine NWE barge Gasoil diesel 10ppm German NWE barge Gasoil Heating oil German NWE barge Jet/kerosine NWE cif Gasoil diesel 10 ppm German NWE cif Gasoil heating oil German NWE cif Gasoil Russian cargo NWE cif Fuel oil 1% NWE fob Fuel oil 3,5% NWE fob Fuel oil 1% NWE cif Fuel oil 3,5% NWE cif FAME 0C CFPP Rotterdam barge fob FAME -10 CFPP Rotterdam barge fob Ethanol NWE fob Rotterdam ex duty Ethanol NWE T1 cif Rotterdam ex duty eid Die Frachtraten für Gasöl-Transporte waren nach den Ermittlungen des EID wie folgt (Grundlage: 1.000-Ton nen-Partien auf dem Rhein): Tankstellenpreise etwas niedriger eid Wohin bewegen sich die Ölpreise? Nachdem aus den USA in der vergangenen Woche deutlich höhere Vorratsdaten gemeldet wurden, wurde im Markt allgemein mit einem vielleicht doch deutlicheren Nachgeben der Ölpreise gerechnet. Dazu ist es aber nicht gekommen. Brent-Rohöl hielt sich preislich halbwegs konstant oberhalb der 95 US-Dollar je Barrel-Marke, und auch am Rotterdamer Spotmarkt gaben die Produktnotierungen nur leicht nach. Für den deutschen Verbraucher bedeutete das nur geringfügig bessere Preise als in der Vorwoche. An den Tankstellen verlangten die Gesellschaften am 27. Januar, dem Tag der EID-Umfrage, für den Liter Superbenzin rund 1,48 Euro und für den Liter Diesel knapp 1,34 Euro – 1 bis 2 Cent/l weniger als in der Vorwoche. Etwas günstiger wurde es auch für die Heizölkunden. Gegenüber der Vorwoche gaben die Preise, Stichtag 26. Januar, um knapp 2 Euro auf 76,40 Euro je 100 Liter nach. Trotz wieder gesunkener Temperaturen ist die Nachfrage nach Aussage des n Handels derzeit eher gering. 31 Mineralöl Zahlen daten Fakten Ölmarktpreise – Rotterdam und Inland eid Der Oil Market Report (OMR) hat nachstehende fob-ARA-Preise in US-$/t für den Rotterdamer Spotmarkt ermittelt. 20.01.11 21.01.11 24.01.11 25.01.11 26.01.11 Superbenzin 860,0-862,0 868,0-870,0 865,0-866,0 843,0-844,0 846,0-848,0 Eurobob*Gasöl EU (50 ppmS) 845,0-847,0 831,0-833,0 855,0-857,0 841,0-842,0 855,0-856,0 845,0-847,0 833,0-834,0 822,0-824,0 836,0-838,0 834,0-836,0 Diesel EN590Heizöl max. 1% SHeizöl High S 835,0-836,0 505,0-509,0 503,0-505,0 843,0-844,0 511,0-513,0 505,0-507,0 847,0-849,0 517,0-522,0 512,0-515,0 829,0-830,0 506,0-512,0 502,0-504,0 836,0-838,0 515,0-518,0 505,0-507,0 * Eurobob = European Blendstock for Oxygene Blending, eine Mischkomponente, die unter Hinzufügung der erforderlichen Beimischung der Benzin-Norm EN228 entspricht. Quelle: OMR eid Der OMR notierte für Lieferungen ab Raffinerie/Lager frei TKW (fot) in Euro/t (Angaben exkl. Steuern/EBV/IWO. Bei der Umrechnung in Euro/t wurden folgende spezifische Gewichte zugrunde gelegt: Superbenzin 0,755; Normalbenzin 0,745; Diesel 0,845; Heizöl leicht 0,845): 20.01.11 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden Superbenzin (10 ppm S) 685,8-692,5 709,7-715,0 695,1-700,4 704,4-711,0 688,5-696,4 689,8-697,7 684,5-688,5 683,2-691,1 Bio-Diesel (DIN 14214) 1.191,4-1.205,0 1.193,7-1.208,4 - 1.195,9-1.210,6 1.177,8-1.193,7 1.182,3-1.199,3 1.182,3-1.199,3 1.177,8-1.193,7 Diesel (10 ppm S)Heizöl (0,1% S) 664,4-670,3 626,9-632,8 677,4-682,1 636,4-639,9 669,1-672,7 628,7-632,8 677,4-683,3 637,6-642,3 667,9-675,0 628,1-635,2 667,9-672,7 630,5-635,2 660,8-665,6 625,7-630,5 670,3-676,2 629,3-637,6 21.01.11 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 680,5-685,8 699,1-704,4 692,5-697,7 699,1-705,7 680,5-688,5 684,5-692,5 677,9-684,5 681,9-688,5 1.184,6-1.200,5 1.188,0-1.203,9 - 1.189,1-1.205,0 1.173,3-1.188,0 1.178,9-1.192,5 1.181,2-1.193,7 1.177,8-1.193,7 663,2-669,1 675,0-679,8 666,7-671,5 671,5-678,6 662,0-667,9 666,7-672,7 659,6-665,6 669,1-673,3 625,7-629,3 635,2-638,8 626,9-631,7 634,0-639,9 625,7-630,5 626,9-632,8 622,2-625,7 632,8-637,6 24.01.11 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 680,5-685,8 693,8-701,7 688,5-693,8 699,1-704,4 684,5-688,5 684,5-693,8 677,9-683,2 681,9-688,5 1.184,6-1.200,5 1.188,0-1.203,9 - 1.189,1-1.205,0 1.173,3-1,188,0 1.178,9-1.192,5 1.181,2-1.193,7 1.177,8-1.193,7 664,4-669,1 676,2-679,8 666,7-671,5 672,7-679,8 666,7-669,1 670,3-675,0 663,2-666,7 673,8-678,6 625,7-629,3 635,2-638,8 628,1-632,8 636,4-639,9 625,7-630,5 628,1-632,8 623,4-628,1 634,0-638,8 25.01.11 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 664,6-671,3 680,5-688,5 675,2-683,2 687,2-693,8 667,3-675,2 671,3-677,9 659,3-666,0 663,3-673,9 1.184,6-1.200,5 1.188,0-1.203,9 - 1.189,1-1.205,0 1.173,3-1.188,0 1.178,9-1.192,5 1.181,2-1.193,7 1.177,8-1.193,7 647,8-654,9 663,2-667,9 654,9-660,8 662,0-666,7 650,2-656,1 657,3-662,0 649,0-654,9 659,6-664,4 610,4-617,5 622,2-626,9 616,3-621,0 623,4-628,1 609,2-615,1 611,5-616,3 606,8-613,9 619,8-626,9 26.01.11 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 658,0-664,6 673,9-680,5 664,6-673,9 673,9-684,5 660,7-664,6 666,0-672,6 650,1-655,4 656,7-664,6 1.171,0-1,188,0 1.176,7-1.193,7 - 1.178,9-1.195,9 1.168,7-1.182,3 1.174,4-1.188,0 1.176,7-1.190,3 1.174,4-1.188,0 650,2-657,3 663,2-667,9 654,9-660,8 662,0-666,7 654,9-662,0 657,3-662,0 649,0-654,9 662,0-665,6 613,9-617,5 624,6-629,3 616,3-621,0 623,4-628,1 613,9-616,3 613,9-618,6 609,2-615,1 622,2-626,9 Quelle: OMR 32 Energie Informationsdienst 05/11 energie Alternative Energien Keine Solar-Sippenhaft Die deutsche Windenergiebranche hofft auf die Potenziale aus dem Repowering und warnt in Bezug auf die EEG-Förderung vor Vergleichen mit der Photovoltaik. eid Der Zubau an Windkraftleistung in Deutschland 2010 löst in der Branche nicht gerade Freude aus. 754 Anlagen mit insgesamt 1.551 MW Leistung wurden laut Deutschem Windenergie-Institut (DEWI) neu errichtet. Durch Repowering kamen 183 MW hinzu, auf OffshoreWindkraftanlagen in Nord- und Ostsee entfielen 108 MW. Per Ende 2010 waren 21.607 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 27.214 MW am Netz. Der Zubau 2010, der um 19 Prozent unter dem von 2009 blieb, entspreche dem Niveau von 1999, so Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE). Er sieht mehrere Gründe: Neben vielen kalten Wintermonaten seien auch die Spätfolgen der Finanzkrise zu spüren; oftmals hätten Finanzierungen mehr Zeit gebraucht. Außerdem sei die EEG-Richtlinie zum Dienstleistungsbonus eine große Herausforderung gewesen. Es habe nur ein kurzes Zeitfenster für die technische Umsetzung bestanden. „Ich bin froh, dass wir im Bereich Repowering deutlich ansteigende Zahlen registrieren“, so Albers. Mit dem Abbau von 116 alten Anlagen und der Errichtung von 80 neuen an diesen Standorten habe man die Leistung verdreifacht. „Im Repowering schlummert immer noch ein immenses Potenzial. Spätestens im Jahr 2015 werden über 9.500 Windenergieanlagen repoweringfähig sein. Das entspricht einem potenziellen Investitionsvolumen von 40 Milliarden Euro.“ Albers erinnerte an das 2010 beschlossene Energiekonzept, das die Windenergie unterbewerte. „Das war kein Umfeld, das positive Impulse für den Windenergiemarkt gegeben hat. Die Windenergie wird der Lastenesel werden, aber so wird sie derzeit nicht behandelt.“ Und die jüngsten Diskussionen zu den EEG-Kosten und zur Harmonisierung der Förderung auf EU-Ebene sowie die Ankündigung des Umweltministers, zum Juli das Grünstromprivileg zu verändern, stimmen ihn auch nicht froh. Letzteres würde in bestehende Verträge eingreifen und sei daher nicht akzeptabel. „Das ist ein weiterer Schaden, der ausgelöst wurde, diesmal vom Umweltministerium.“ „Unsere Zahlen sind nicht überschäuEnergie Informationsdienst 05/11 mend“, sagte Albers mit Blick auf die jüngste Vereinbarung zwischen Solarwirtschaft und Bundesumweltministerium zur Kürzung der Photovoltaik-Förderung. „Wir brauchen dringend Stabilität und Verlässlichkeit.“ Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems, ergänzte: „Die EEG-Novelle wird unter einem Kostendruck stehen wie nie zuvor. Aber es kann nicht sein, dass wir in Photovoltaik-Sippenhaft genommen werden. Den unterschiedlichen Gegebenheiten muss Rechnung getragen werden.“ Für 2011 erwartet Herdan, dass von dem prognostizierten Zubau in Deutschland von 1.800 MW 300 MW auf OffshoreAnlagen entfallen. „2010 wurden die erwarteten Zubauten zwar nicht erreicht, die 100 MW-Schwelle ist aber endlich durchbrochen.“ Man müsse sehen, dass Offshore eine neue Technologie sei, ihre Entwicklung Zeit koste und das verfügbare Finanzvolumen begrenzt sei. „Wir sollten dieser Technologie auch ein Stück weit Zeit geben.“ Den weltweiten Windkraftzubau schätzt das DEWI für 2010 – alle Zahlen liegen noch nicht vor – auf 35.000 bis 40.000 MW und für 2011 auf 40.000 MW ge- genüber rund 38.300 MW 2009 (EID 04/11). Herdan glaubt, dass der chinesische Markt 2010 weiter gewachsen ist. Der wichtige Exportmarkt USA habe sich aber mit 5.115 MW halbiert. Die fortlaufenden Diskussionen zum Wechsel des Förderregimes hätten die Investitionsbedingungen verschlechtert. Nach seiner Schätzung dürfte die deutsche Windanlagenindustrie von 6 Milliarden Euro Gesamtumsatz 2010 rund 4,5 Milliarden Euro im Ausland erzielt haben. Ähnliches wie 2010 in den USA dürfe in Deutschland 2011 nicht passieren, so Albers. „Bei der Novellierung des EEG dürfen die Investitionsbedingungen am Heimatmarkt nicht beschnitten, sondern der Binnenmarkt muss wieder gestärkt werden. Dazu sind Verunsicherungen im Gesetzgebungsprozess genauso zu vermeiden wie bei der Umsetzung von Netzanforderungen an Windenergieanlagen.“ Und Herdan, mit Blick nach Brüssel und auf die Exportchancen der deutschen Industrie: „Eine vorschnelle Harmonisierung kann zu Verunsicherungen in wichtigen Absatzmärkten führen. Dies gilt es, im Interesse der deutschen und europäischen n Windindustrie zu vermeiden.“ Regionale Verteilung der Windenergie in Deutschland 2010 BundeslandNeuinst.Gesamt-Zubau WEAGesamt WEA Leistung (MW) leistung (MW) (Anzahl) (Anzahl) Niedersachsen289,99 6.664,24 150 5.365 Brandenburg234,40 4.400,78 1242.952 Sachsen-Anhalt 154,15 3.509,16 662.304 Schleswig-Holstein233,05 3.014,98 1042.675 Nordrhein-Westfalen 90,252.928,11 492.820 Meckl.-Vorpommern 57,20 1.549,10 32 1.356 Rheinland-Pfalz 121,15 1.421,43 65 1.086 Sachsen 44,35 943,2722 821 Thüringen 36,80 754,1822 581 Hessen 52,75 587,7727 613 Bayern 51,80 521,3825 412 Baden-Württemberg 15,30 467,08 8 368 Bremen27,74 120,84 12 67 Saarland28,80 111,40 13 80 Hamburg 5,00 50,682 61 Berlin 0,002,00 0 1 Nordsee 60,00 120,00 1224 Ostsee 48,30 48,302121 Gesamt 1.551,0327.214,71 75421.607 Quelle: DEWI 33 energie marktinformationen gesagt „Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Im Erfolgsfall könnten Milliarden-Beträge fließen.“ Gernot Kalkoffen, Chef der ExxonMobil Central Europe, zu den Investitionen, die bei einem Erfolg der Probebohrungen nach unkonventionellem Erdgas in NRW möglich würden. „Die führenden russischen Konzerne beschleunigen ihren Eintritt in die Elite des globalen Energiesektors.“ Igor Setschin, russischer Vizepremierminister mit Zuständigkeit für Rohstoffe, nach dem BP/Rosneft-Deal. „Das EEG hat die Basis gelegt für einen Kostenberg von bald 100 Milliarden Euro.“ Manuel Frondel vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung. „Deutschland ist das einzige Land, das eine grenzenlose Solarförderung ermöglicht.“ Bernd Schiffer vom Fachmagazin „Photon“. „Die Überlastungen treten nicht dauerhaft und flächendeckend, sondern punktuell, insbesondere auf den stark ausgelasteten NordSüd-Trassen auf.“ Aus einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums. Experten der Bundesregierung warnen vor Engpässen bei der Stromversorgung ab 2015. „Es darf nach 2015 keine isolierten Energieinseln mehr geben.“ Aus der Vorlage der Kommission für den EU-Sondergipfel am 4. Februar. Die Gas- und Stromnetze sollen in Europa ausgebaut und integriert werden. „Peking muss sich von der Kohle verabschieden.“ ENI-Chef Paolo Scaroni im Hinblick auf die CO2Problematik. „Wir wundern uns, dass in der Asse so wenig passiert.“ Michael Sailer, Geschäftsführer des Ökoinstituts und Vorsitzender der Entsorgungskommission. Eigentlich sollte der Atommüll so schnell wie möglich raus aus der leckenden Grube Asse. „Ich bin frustriert. Ich weiß nicht, wie das ein Staat regeln soll. Die nächste Krise wird wieder aus dem Überfluss geboren.“ Hilmar Kopper, der frühere Vorstandssprecher der Deutschen Bank, hält es nicht für möglich, aus der Finanzkrise, die 2008 begann, Konsequenzen zu ziehen, die künftige Krisen unwahrscheinlicher machen. Eine prinzipielle Unauflösbarkeit als Zeichen der Zeit. 34 Steag soll größtes „vertikal integriertes Versorgernetzwerk“ werden eid Die zukünftig als kooperative „Erzeugungsplattform“ gedachte Ex-EvonikEnergiesparte Steag werde die Basis für eine neue „Nummer 5“ im deutschen Energiemarkt bilden, bekräftigte Hermann Janning, Sprecher des StadtwerkeKonsortiums Rhein-Ruhr, auf einer Fachveranstaltung. Das Konsortium ist im Begriff, die Übernahme der Evonik-Strom sparte zu 51 Prozent abzuschließen. „Das ist die Fortsetzung der Thüga-, der Trianel- oder Gelsenwasser-Ereignisse und der Re-Kommunalisierung insgesamt“, was den Wettbewerb belebe, so Janning. Stadtwerke seien zu 54 Prozent im Vertrieb, zu 66 Prozent in Sachen Netz und nur zu 10 Prozent im Bereich Erzeugung unterwegs. „D.h., es besteht starker Nachholbedarf in der Erzeugung“, so Janning. Allein 60 Stadtwerke planten derzeit den Zubau oder die Modernisierung von Kraftwerken. Die neue Steag sei für sie der ideale Partner. Er biete den kommunalen Versorgern an, sich an der Erzeugungsplattform zu beteiligen. „Ich weiß, dass viele der über 800 deutschen Stadtwerke auf der Suche sind, sich am Erzeugungsmarkt zu beteiligen, häufig fehlt nur die Expertise.“ Das neue „Kompetenzzentrum“ soll ihnen die Teilhabe möglich machen. Zielregionen für Erzeugungsprojekte seien Deutschland und Europa. Janning schwebt auch eine „integrierte Fernwärme-Strategie“ auf Basis des SteagFernwärmenetzes und der Netze der beteiligten Stadtwerke vor; im Blick hat er zunächst also die Regionen Rhein-Ruhr und Saar, „aber auch darüber hinaus“. Vor allem Betriebsführungs-Synergien will Janning hier heben. Weitere Kooperationen seien denkbar – etwa bei Beschaffung/Vermarktung, im Bereich Zähler- und Messwesen, der IT, beim Contracting, „und man könnte noch weiter denken“. Die Steag verfügt nach Jannings Angaben heute über 8.000 MW installierter Kapazität und in der Fernwärme über ein 600 km-Netz mit einem Absatz von jährlich n rund 2,1 Milliarden kWh. VEA-Strompreise bei Neuabschlüssen am 31. Januar 2011 Cent/kWh inkl. EEG/KWK-Kosten, ohne Strom- und Mehrwertsteuer Alte BundesländerNeue Bundesländer bis von bis von Fall 120 Mill. kWh 9,9 11,4 10,7 12,2 4.000 kW 5.000 h/a – M/M Fall 2 4 Mill. kWh 10,3 11,9 11,2 12,8 1.000 kW 4.000 h/a – M/M Fall 3 1,575 Mill. kWh 10,6 12,5 11,8 13,6 500 kW 3.150 h/a – M/M Fall 4 0,625 Mill. kWh 11,1 13,3 12,5 14,5 250 kW 2.500 h/a – M/M Fall 5 0,625 Mill. kWh 11,2 13,4 12,6 14,7 250 kW 2.500 h/a – M/N Fall 6 0,160 Mill. kWh 12,1 14,5 13,5 16,0 100 kW 1.600 h/a – M/M Fall 7 0,160 Mill. kWh 12,2 14,7 13,6 16,2 100 kW 1.600 h/a – M/N Fall 8 0,125 Mill. kWh 12,4 16,3 14,9 18,3 100 kW 1.250 h/a – N/N Legende: 1. Zeile: Jahresmenge; 2. Zeile: Leistung; 3. Zeile: Benutzungsdauer; 4. Zeile: Lieferspannung/Messspannung (M: Mittelspannung, N: Niederspannung) Energie Informationsdienst 05/11 energie marktinformationen Brüderle: Ohne konventionelle Kraftwerke geht es nicht eid Ohne dringend notwendige Netzausbaumaßnahmen müsse schon 2015 mit „kritischen Überlastungen“ der Stromnetze gerechnet werden, warnte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) anlässlich der Veröffentlichung des zweijährlich vorgeschriebenen „Monitoring-Berichts zur Versorgungssicherheit bei der Elektrizitätsversorgung“. Um das zu verhindern, seien allerdings wichtige Weichenstellungen in seinem Haus bereits getroffen worden, etwa durch Einrichtung einer Netzplattform im Bundeswirtschaftsministerium, so Brüderle. Der Bericht zeigt laut Brüderle auch, dass die Versorgungssicherheit in Deutschland derzeit hoch ist. Im europäischen Vergleich seien die Stromausfallzeiten sehr gering – 2009 etwa lagen sie unter 15 Minuten. Im Erzeugungsbereich stünde dank der Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke genügend Spitzenlastdeckung bis 2020 zur Verfügung. Ohne längere Laufzeiten würde das verfügbare Kontingent laut Gutachten nur bis 2015 ausreichen. Spätestens 2020 könnten aber Kraftwerke fehlen. Dabei könne trotz ambitionierter Ausbaupläne das volatile Angebot an Strom aus erneuerbaren Energien „in absehbarer Zukunft“ nicht als gesicherte Leistung angesehen werden. Brüderle plädiert daher für den Bau konventioneller Kraftwerke, da sich die Versorgungssicherheit verringere und Deutschland Energie Informationsdienst 05/11 langfristig zum Stromimporteur würde (im Energiekonzept ist Ziel, Strom aus erneuerbaren Energien zu importieren). Im Jahr 2020 werden laut Gutachter noch über 80 Prozent der zur Abdeckung der Spitzenlast benötigten gesicherten Leistung in Gas-, Kohle- und Kernkraftwern ken erzeugt werden. VEA-Gaspreise bei Neuabschlüssen am 31. Januar 2011 Cent/kWh ohne Erdgas- und Mehrwertsteuer Alte BundesländerNeue Bundesländer bis von bis von Fall 1 50 Mill. kWh2,62,92,7 3,0 10.000 kW 5.000 h/a Fall 220 Mill. kWh2,7 3,12,8 3,2 5.000 kW 4.000 h/a Fall 3 10 Mill. kWh2,8 3,32,9 3,4 2.500 kW 4.000 h/a Fall 4 10 Mill. kWh2,8 3,4 3,0 3,5 3.175 kW 3.150 h/a Fall 5 5 Mill. kWh 3,0 3,4 3,1 3,5 1.250 kW 4.000 h/a Fall 6 5 Mill. kWh 3,1 3,9 3,4 4,0 2.500 kW 2.000 h/a Fall 7 1,5 Mill. kWh 3,1 3,7 3,3 3,7 476 kW 3.150 h/a Fall 8 1,5 Mill. kWh 3,3 4,1 3,5 4,1 750 kW 2.000 h/a Legende: 1. Zeile: Jahresmenge; 2. Zeile: Leistung; 3. Zeile: Benutzungsdauer 35 energie marktinformationen BP World Energy Outlook: CO2-Ausstoß steigt weiter EEG: Jedes zweite Solar-Panel aus Asien eid In den nächsten 20 Jahren werden fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle den Zuwachs im Weltenergiebedarf zwar immer noch zu 64 Prozent decken, prognostiziert die BP in ihrem jüngsten World Energy Outlook. Das ist aber weniger als in den Jahren zwischen 1990 und 2010, als sie den Zuwachs im Energiekonsum der Welt noch zu 83 Prozent befriedigt haben (EID 04/11). Die in der jüngeren Vergangenheit zu beobachtende Renaissance der Kohle, hervorgerufen durch die Industrialisierung Chinas und Indiens und deren hohen Strom- und Stahlbedarf, werde nicht anhalten. Ebenso erwartet BP, dass das Erdöl künftig in der Weltenergiebilanz eine kleinere Rolle spielen wird, weil sich der globale Energiemix langsam, aber sicher zu Gunsten weniger kohlenstoffhaltiger Energien verschieben wird. Aus diesem Grund wird auch das Erdgas für die Welt energiewirtschaft immer wichtiger. Dennoch geht BP in ihrem Outlook von einem wachsenden Einfluss der OPEC aus. Auf 46 Prozent dürfte ihr Anteil an der Weltölproduktion bis 2030 steigen, den höchsten Wert seit 1977. Um insgesamt 40 Prozent oder 1,7 Prozent jährlich werde der weltweite Energiebedarf in den nächsten 20 Jahren steigen. Dabei werde das Wachstum bis 2030 fast ausschließlich, nämlich zu 93 Prozent, von den Entwicklungs- und Schwellenländern, darunter China, Indien, Russland und Brasilien, ausgelöst werden. China werde in dieser Zeit auch die USA als größten Energieverbraucher der Welt ablösen. In ihrer aktuellen Prognose kommen die BP-Experten zu dem Ergebnis, dass trotz eines politisch unterstützten Vordringens der erneuerbaren Energieträger – ihr Beitrag am Gesamtenergiezuwachs wächst im Referenzzeitraum steil von 5 auf 18 Prozent an – und des technischen Fortschritts im Jahr 2030 der energiebedingte Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid um 27 Prozent höher sein wird als heute. Es werde zwar einiges zum Schutz des Weltklimas erreicht werden, erklärte BPChefvolkswirt Christof Rühl bei der Vorstellung des Outlooks, aber das werde nicht ausreichen, um den Temperaturanstieg unter 2°C zu halten, was nach Ansicht der Wissenschaft geschehen muss. n eid Die deutsche Solarförderung in Milliardenhöhe sorgt zwar für einen rasanten Ausbau der Ökostromproduktion hierzulande, kommt aber in der Produktion vor allem asiatischen Herstellern zugute. Das belegen aktuelle Zahlen der deutschen Außenhandelsstatistik, wonach 2010 allein bis Oktober Solarzellen mit einer Leistung von 3.700 MW aus Asien nach Deutschland eingeführt wurden. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte des Zubaus von geschätzt 7.000 MW „nicht auf Eigenleistung der deutschen Solarbranche beruht“, sagte Wolfgang Hummel von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft der „FAZ“. Damit fallen die Asien-Importe zwar hoch, aber dennoch geringer aus, als von der Energiebranche geschätzt: Erst kürzlich hatte E.ON-Chef Johannes Teyssen die hohe deutsche Förderung kritisiert, „80 Prozent der jetzt verbauten Panels kommen aus Asien, und die Kosten blein ben an uns hängen“. EEX Stromterminmarkt – Preise und Handelsvolumen niedr./höchst. Settlement-AnzahlVolumen BezahlpreisPreis Kontrakte Offene Kontrakte 20. Januar 2011 Jahr 2012 base Jahr 2012 peak Quartal 2/11 base Quartal 2/11 peak Februar 11 base Februar 11 peak 51,35 / 51,85 63,90 / 63,90 47,50 / 47,85 57,95 / 58,15 52,05 / 52,70 63,50 / 63,75 51,50 63,15 47,39 57,64 52,13 62,88 375 36 145 18 178 196 3.294.000 112.752 316.680 14.040 119.616 47.040 11.896 4.912 37.089 9.223 43.474 13.333 21. Januar 2011 Jahr 2012 base Jahr 2012 peak Quartal 2/11 base Quartal 2/11 peak Februar 11 base Februar 11 peak 51,15 / 51,50 62,80 / 63,00 47,10 / 47,20 - / - 52,00 / 52,10 - / - 51,30 194 62,7821 47,15 86 57,52 - 52,03 55 62,80 - 1.704.096 65.772 187.824 - 36.960 - 12.076 4.938 37.172 9.232 43.545 13.453 24. Januar 2011 Jahr 2012 base Jahr 2012 peak Quartal 2/11 base Quartal 2/11 peak Februar 11 base Februar 11 peak 51,20 / 51,65 62,80 / 62,90 47,00 / 47,50 57,00 / 57,50 52,45 / 52,65 63,55 / 63,55 51,32 62,70 47,08 56,88 52,46 63,53 184 1.616.256 928.188 53 115.752 3728.860 657 441.504 37 8.880 12.056 4.948 37.227 9.232 43.541 13.386 25. Januar 2011 Jahr 2012 base Jahr 2012 peak Quartal 2/11 base Quartal 2/11 peak Februar 11 base Februar 11 peak 50,70 / 51,20 62,05 / 62,70 46,65 / 46,90 56,50 / 56,50 51,40 /51,80 62,00 / 62,50 50,84 62,24 46,54 56,34 51,45 62,13 3392.977.776 37 115.884 147 321.048 3527.300 400268.800 9021.600 12.189 4.957 37.220 9.257 43.721 13.388 26. Januar 2011 Jahr 2012 base Jahr 2012 peak Quartal 2/11 base Quartal 2/11 peak Februar 11 base Februar 11 peak 51,10 / 51,55 62,55 / 62,95 46,35 / 46,70 56,20 / 56,30 50,55 / 51,20 61,60 / 61,60 51,432472.169.648 62,75 50 156.600 46,75 167 364.728 56,5520 15.600 50,60 338227.136 61,77 70 16.800 12.407 4.974 37.257 9.263 43.859 13.466 Angaben in Euro/MWh und MWh 36 Energie Informationsdienst 05/11 Energie marktinformationen Deutsch-Dänen liefern UK-Offshore-Fundamente E&P-Erfolge für Wintershall, Bayerngas und RWE Dea eid RWE Innogy hat Fundamente für den Windpark Gwynt y Môr in der Liverpool Bay geordert. Der Auftrag geht an ein deutsch-dänisches Konsortium aus „Erndtebrücker Eisenwerk“, Erndtebrück, und Bladt Industries, Aalborg. Insgesamt werden die Unternehmen 160 Pfahlfundamente liefern, die rund 13 km vor der Küste in Wassertiefen von 12 bis 28 m installiert werden. Der Auftragswert liegt bei rund 240 Millionen Euro. An dem Offshore-Windpark sind neben RWE auch Siemens und die Stadtwerke n München beteiligt. Smart Metering-Pilot eid Wintershall gewinnt zehn neue Produktionsrechte in der APA-Lizenzrunde 2010 des norwegischen Energieministeriums. Bei sechs Lizenzen wird Wintershall zudem Betriebsführer. Unter 41 Mitbewerbern hat Wintershall damit nach Stat oil die meisten der insgesamt 50 vergebenen Lizenzen erhalten. „Die Zuteilung von sieben neuen Lizenzen rund um unsere Funde Maria, Grosbeak und Beta ist besonders interessant für Wintershall“, sagt Bernd Schrimpf, Managing Director von Wintershall Norge. Wintershall ist mit rund 40 Prozent der größte Lizenznehmer in Norwegen. Bei knapp der Hälfte der Lizenzen ist das Unternehmen zudem Betriebsführer. Sechs weitere Lizenzen auf dem norwegischen Kontinentalschelf gingen an Bayerngas Norge. Sämtliche neuen Förder- eid In einem Pilotprojekt wird die Tengelmann Energie als Messstellendienstleister künftig den Stromverbrauch von 50 KiK-Filialen erfassen und die Daten an die eigene Datenbank sowie an den Kunden KiK und den lokalen Netzbetreiber übertragen. Ziel ist es, die Verbrauchsdaten im Viertelstundentakt verfügbar zu machen. „Wir wollen den Ener gieeinsatz optimieren; über die 2.600 Märkte können wir derzeit nur den Jahresverbrauch vergleichen“, erklärt Guido Schick von Tengelmann Energie. Die Datenkommunikation wird über die Deutsche Telekom laufen, die auch Zähler und Datenverbindungen bereitstellt. „Im gewerblichen Umfeld sind mehr als 25 Prozent Einsparungen möglich“, sagt Gabriele Riedmann de Trinidad, bei der n Telekom für Energie zuständig. Euro/MWh 70,00 rechte passen laut Bayerngas zum bestehenden Portfolio. „Der Schwerpunkt liegt 2011 auf organischem Wachstum“, sagt Arne Westeng, Geschäftsführer der Bayerngas Norge. Das Unternehmen werde bis zu neun Bohrungen in Norwegen, Dänemark und UK durchführen. Bayerngas verfügt aktuell über 46 Lizenzen und zwei produzierende Felder; ein Feld steht kurz vor der Inbetriebnahme. RWE Dea schließlich meldet einen neuen Offshore-Gasfund in Ägypten, rund 40 km nördlich der Stadt Alexandria in der Konzession North El Amriya, die das Unternehmen zu 100 Prozent hält. Lagerstättentests lassen eine tägliche Produktion von etwa 14 Millionen Kubikfuß oder rund 400.000 m3 erwarten und hätten zudem gezeigt, dass weitere Funde in der n Konzession möglich seien, heißt es. Energiebörsen Baseload nächster Tag 60,00 50,00 40,00 30,00 20,00 10,00 19.1.11 20.1.11 21.1.11 22.1.11 23.1.11 24.1.11 25.1.11 19.01.2011 20.01.2011 21.01.2011 22.01.2011 23.01.2011 24.01.2011 25.01.2011 APX Base 56,61 57,45 53,84 48,84 58,95 56,18 58,99 EPEX Spot Deutschland 56,60 57,29 53,84 48,05 58,17 53,98 58,99 EPEX Spot Frankreich 56,61 57,45 53,84 49,21 59,65 57,89 59,20 OTC-Strompreise Euro/MWh 19.01.11 20.01.11 21.01.11 24.01.11 25.01.11 BidAskBidAskBidAskBidAskBidAsk Base Jahr 51,73 51,85 51,58 51,67 51,28 51,37 51,08 51,28 51,11 51,19 Monat 52,41 52,64 52,13 52,32 51,98 52,20 52,32 52,50 51,70 51,93 Quartal 47,73 47,85 47,40 47,66 47,03 47,20 46,87 47,07 46,70 46,90 Woche 54,73 54,85 54,35 54,58 54,73 54,90 54,65 54,83 53,28 53,55 Peak 8-20h Mo.-Fr. Jahr 63,63 Monat 63,65 Quartal 58,33 Woche 66,85 63,73 63,83 58,43 67,00 63,30 63,15 57,96 65,95 63,47 63,32 58,23 66,30 62,77 62,78 57,47 66,10 62,93 63,10 57,73 66,28 62,58 63,32 56,83 66,58 62,72 63,60 57,08 66,88 62,40 62,63 56,50 64,83 62,62 62,85 56,73 65,03 Vattenfall Energy Trading präsentiert die angegebenen Forward-Preise für den dargestellten Zeitraum. Alle Preise beziehen sich auf Marktbeobachtungen und sind als Tagesendkurse zu verstehen. Alle Börsenpreise sind Tagesmittelwerte für Baseloadlieferungen des nächsten Tages. Bei Fragen oder Interesse an weiteren Services durch Vattenfall Energy Trading wenden Sie sich bitte an: martina.galarza@vattenfall.com Energie Informationsdienst 05/11 37 Personalien TÜV Süd gründet Abteilung Offshore-Windenergie eid Der Prüf- und Zertifizierungsdienstleister TÜV Süd hat zum 1. Januar 2011 ei ne eigene Abteilung Offshore Windenergie gegründet. Die Leitung der in Hamburg angesiedelten Einheit wurdeAlexander Heit mann und Malte Los- Alexander Heitmann Bild: TÜV Süd sin übertragen. Abteilungsleiter Heitmann kommt von der SGS Germany GmbH, wo er u.a. für das Projektmanagement von OffshoreWindenergieprojekten und das Management der Competence Center Windenergie und Sonnenenergie verantwortlich war. Lossin, technischer Leiter und stell vertretender Abteilungsleiter des Offshore-Bereichs, kommt ebenfalls von der n SGS Germany GmbH. Neuer Geschäftsführer für Orlen Deutschland eid Seit Jahresbeginn gibt es mit Wies law Milkiewicz einen neuen Geschäftsführer bei der Orlen Deutschland GmbH. Milkiewicz, der seit 2008 für das Marketing und die PR bei Orlen Deutschland verantwortlich war und auch als Pres sesprecher des Unternehmens fungierte, wird in seiner neuen Funktion eng mit Josef Niedworok zusammenarbeiten, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung. Der bisherige Geschäftsführer, Oliver Michels, hat das Unternehmen zum Jahresende verlassen, um sich neuen Aufgaben zu n stellen, wie es heißt. Gleich zwei Vize-Vorsitzende für den VKU Hessen eid Wegen „neuer Herausforderungen im Wettbewerb und in den Bereichen Politik und Daseinsvorsorge“ hat der VKU Hessen ab sofort zwei stellvertretende Landesgruppenvorsitzende. Nachdem der langjährige Amtsinhaber, Peter Szepanek, zum Jahresende in den Ruhestand getreten ist und sein Mandat niedergelegt hat, haben Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG, und Jörg Korschinski, Geschäftsführer der Stadtwerke Weilburg, den stellvertretenden Landesgruppenvorsitz übernommen. n Thiel-Böhm verlängert Vertrag bei TWS eid Der seit 2001 amtierende Geschäftsführer der Technischen Werke Schussental (TWS) in Ravensburg, Andreas ThielBöhm, hat seinen Vertrag um weitere n fünf Jahre verlängert. Neuer Vorstand für österreichische BEWAG eid Seit November war der öster reichische Energieversorger BEWAG auf der Suche nach einem neuen Vor stand, nachdem sich Aufsichtsratspräsidium und Vorstand in der Aufsichtsratssitzung vom 8. November darauf verständigt hatten, die Vor standsmandate von Hans Lukits und Josef Münzenrieder aufzulösen. Nun sind Michael Gerbavsits (Sprecher des Vorstands) und Reinhard Schweifer (Vorstandsmitglied) neu verpflichtet worden, die BEWAG n wieder in die Spur zu bringen. Wechsel im Aufsichtsrat der Carpevigo AG Michael Gerbavsits (l.) und Reinhard Schweifer. Bild: BEWAG eid Bei dem Solarkraftwerksbauer und -betreiber Carpevigo ist es zu einem Wechsel im Aufsichtsrat gekommen. Nachdem Martin Hobler zum Jahresende aus dem Gremium ausgeschieden war, ist Sandra Ramsauer zum neuen Aufsichtsratsmitglied bestellt worden. Ramsauer ist Finanzberaterin und Managing Partner der Zürcher Infina Partners AG, einer Schweizer Investmentberatungs- und Vern mögensverwaltungs-Gesellschaft. Termine „Handel und Wandel in Tankstellen“ 15. und 16. Februar 2011 Tankstellen erfolgreich betreiben Köln eid Auf der 15. „Handelsblatt“-Jahrestagung „Handel und Wandel in Tankstellen und Convenience-Shops“ soll es in diesem Jahr darum gehen, „Impulse von heute und Trends von morgen“ aufzuspüren. Der Branchentreff für Entscheider im Convenience-Markt bietet mit Expertenvorträgen Einblicke in Konzepte und Strategien von Marktteilnehmern. Darüber hinaus sorgen Kurzinterviews, Diskussionen, die Ausstellung sowie eine Abendveranstaltung dafür, dass der persönliche Kontakt und das Networking nicht zu kurz kommen. Weitere Informationen unter: Tel.: 0211 / 96 86 36 93. 38 29. März 2011 Kassel eid Richtig investieren, Organisation verbessern, Erträge steigern, Existenz sichern. Das BTG-Fachseminar „Tankstellen erfolgreich betreiben“ will zeigen, wie man es richtig macht und richtet sich an Tankstellenunternehmer, Investoren, Existenzgründer und Kreditgeber. Inhaltlich beleuchtet werden die Marktsituation, das Tankstellengeschäft mit seinen Geschäftsfeldern und Brancheneckdaten, der Geschäftsbetrieb sowie Organisation und Controlling, Werbung und Marketing, Kundenbindung und Aktionen sowie der Bereich der Technik. Weitere Informationen unter Tel.: 0571 / 88 60 80. Energie Informationsdienst 05/11 Preise / Impressum Impressum $/Euro $/Euro $/b$/b Rohöl 110,00 Rohöl Eurofixing Eurofixing Energie Informationsdienst 1,4500 1,4000 100,00 1,3500 90,00 1,3000 80,00 1,2500 70,00 1,2000 9. Nov 17. 1. 15. 29. 12. 26. Nov Dez Dez Dez Jan Jan Brent Frontmonat OMR low Quelle: OMR, Brent Frontmonat low 23. Nov 7. Dez 21. Dez Quelle: OMR 4. Jan 18. Jan Quelle: OMR Energie Informationsdienst GmbH (EID) - Verlag und Redaktion Weidenallee 24 a D-20357 Hamburg Tel.: 040 / 30 37 350 Fax: 040 / 30 37 35 35 e-mail: redaktion@eid.de Internet: http: // www.eid-aktuell.de Herausgeber: Heino Elfert, Heinz Jürgen Schürmann Geschäftsführung: Stefan Waldeisen Cent/l Cent/l Euro/ Euro/MWh Eurosuper Eurosuper Strom Strom MWh 155,0 150,0 145,0 140,0 Redaktion: 60,00 Rainer Wiek (verantw.), Imke Herzog, Dominik HeueI, Carola Plesch 56,00 Freie Mitarbeiter: 52,00 Dr. Franz X. Scharinger, München Thomas Ukert, Hamburg 48,00 Anzeigen: 44,00 Heike Sauer, Tel.: 040 / 30 37 35 13 e-mail: heike.sauer@eid.de 40,00 Abonnementservice: 135,0 16 .S 30 ep .S 1 4 ep .O 2 8 kt .O 1 1 kt .N 25 o v .N o 9. v D 2 3 ez .D e 6. z Ja 20 n .J an 130,0 t ov ov ez ez ez an t Ok Ok J D D D 7. 21. 4. N 18. N 2. 16. 30. 13. EID-EigenerhebungEID-Eigenerhebung Bundesdurch- schnitt von vier A-Gesellschaften EPEX Spot D/A Frontjahr base Quelle: EEX, Frontjahr base, ab 29.12. Cal-12 Bundesdurchschnitt von vier A-Gesellschaften Cent/l Cent/l 140,0 EU-Emissionsbe- Euro/ Diesel Diesel t CO2 Euro/t COrechtigungen 2 EU-Emissionsberechtigungen Terminmarkt 20,0 135,0 18,0 130,0 16,0 12,0 120,0 10,0 115,0 8,0 12 . 26 Au .A g 9. ug 23 Sep .S 7. ep 21 Ok .O t 4. kt 18 No .N v 2. ov 16 De . z 30 De . z 13 Dez . 27 Jan .J an 27. Okt Quelle: EID Quelle: EID Euro/100 lHeizöl leicht Euro/100 l Heizöl leicht Premiumqualität Premium-Qualität 90,00 10. Nov 24. Nov 8. Dez 22. Dez 5. Jan 19. Jan Quelle: EEX, ab 21.12. MicDec, 2011 Pence/ Pence/Therm Erdgas-Spotnotierungen Erdgas-Spotnotierungen Therm 70,00 Bacton/Zeebrügge Bacton/Zeebrügge 85,00 80,00 75,00 70,00 65,00 60,00 55,00 50,00 22 . 5. Ju 19 Au l .A g 2. ug 16 Se . p 30 Se . p 14 Se . p 28 Ok 11 . O t . k 25 No t .N v 9. ov 23 De .D z 6. ez 20 Ja .J n an 45,00 EID-Eigenerhebung - Durchschnitt 15 Städte Quelle: EID Eigenerhebung Durchschnitt 15 Städte Energie Informationsdienst 05/11 Erscheinungsweise wöchentlich Jahresabonnement: 228,97 Euro pro Quartal, inkl. Versand zzgl. 7% MwSt. Auslandsabonnement: 246,47 Euro pro Quartal, inkl. Versand Für EU-Länder zzgl. MwSt. Einzelheft: 20,40 Euro zzgl. Versand Abonnementskündigungen sind nur mit einer Frist von 21 Tagen zum Ende des Bezugszeitraums möglich. Im Falle höherer Gewalt besteht kein Belieferungs- oder Entschädigungsanspruch. 14,0 125,0 Tel.: 06123/9238-268 Fax: 06123/9238-269 E-mail: eid@vertriebsunion.de 60,00 50,00 40,00 30,00 Zeebrügge Bacton / NBP 20,00 30. 14. 28. 11. 25. 9. 23. 6. 20. Sep Okt Okt Nov Nov Dez Dez Jan Jan Quelle: Financial Times / Petroleum Argus Quelle: Financial Times/Petroleum Argus Energie Informationsdienst GmbH (EID) Alle Rechte vorbehalten. 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