14.744 Tankstellen in Deutschland EID

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14.744 Tankstellen in Deutschland EID
Fakten
Argumente
Analysen
05/11
Energie
Informationsdienst
31.01.2011, C 07867
TAN K S T E L L E N S p e c i a l
Herausgeber Heino Elfert und Heinz Jürgen Schürmann
interview
Bat
windenergie
„Drei Pfade in die Mobilität der
Zukunft“ –Interview mit BP
Europa-Chef Uwe Franke
8
Tank & Rast profitiert
besonders von neuen
BAT-Vergaberegeln
13
Keine Solar-Sippenhaft –
Windbranche präsentiert
Zubauzahlen für 2010 33
14.744 Tankstellen in Deutschland
EID-Umfrage zum 1. Januar 2011
Tankstellenzahl sinkt nur wenig – Mittelstand wächst – Aral weiter Nr. 1 im Markt – EID
ermittelt Doppelzählungen – Endbericht Sektoruntersuchung Kraftstoffe Ende Februar.
eid Die neuerlichen Abzockevorwürfe
von Autofahrerverbänden und Politikern
haben in der deutschen Mineralölbranche
für mächtig Ärger gesorgt. Kein Wettbewerb im deutschen Tankstellenmarkt?
Genau das Gegenteil sei der Fall. Der
Wettbewerb sei ob der großen Anbietervielfalt so hart, dass er die Margen im
Kraftstoffverkauf auf ein Minimum und
manchmal sogar darunter schrumpfen
lässt, betonen Mineralölindustrie- und mittelstand unisono.
Nicht zum ersten Mal präsentiere man
diese Fakten, deshalb sei es besonders ärgerlich, dass die „Abzocke-Platte“ immer
wieder gespielt werde, sobald die Preise
an der Tankstelle steigen, klagt der Vorstandsvorsitzende der BP Europa SE, Uwe
Franke, im EID-Interview. Wo doch jeder
wisse, dass diese Verteuerung von der Beschaffungsseite her komme.
„Unsachlich und wider
besseres Wissen“
Hier werde „unsachlich und wider besse­
res Wissen“ argumentiert, sagt Franke
weiter. Er unterstreicht, dass aus seiner
Sicht auch das Bundeskartellamt in seiner Sektoruntersuchung Kraftstoffe diesem Markt nichts anderes als eine hohe
Wettbewerbsintensität bescheinigen kann
(Seite 8). Nach diversen Verschiebungen
wollen die Bonner Wettbewerbshüter
ihren Endbericht nun bis Ende Februar
vorlegen.
Im deutschen Mineralölmittelstand ist
man genauso erzürnt. Im Gegensatz zu
den meisten europäischen Ländern habe
Deutschland eine „sehr große Anbietervielfalt im Kraftstoffmarkt“, betont die
Uniti (Bundesverband mittelständischer
Mineralölunternehmen) in einem offenen
Brief an Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle. Dass ausgerechnet er, Brüderle, in den Chor der Abzocke-Rufer
einstimmt, sorge bei den Uniti-Mitgliedern insofern für großes Unverständnis,
als dass es der FDP-Mann war, der in
seiner Zeit als Oppositionspolitiker besonders heftig gegen die überbordende
Steuerlast bei Benzin und Diesel gewettert
habe und damit wie kaum ein anderer
gegen die „Ölscheichs“ in Berlin zu Felde
gezogen war. Auch heute gehe der Großteil vom Benzinpreis – rund 60 Prozent
– an den Fiskus, was im Umkehrschluss
heißt: „Kaum jemand kann so günstig
tanken wie in Deutschland, ohne Steuern
wohlgemerkt“, sagt Deinhard Dittert,
Chef des anderen großen Mineralölmittelstandsverbandes bft (Bundesverband
Freier Tankstellen), gegenüber dem EID
(Seite 14).
Fortsetzung auf Seite Titel Tankstellenumfrage
Fortsetzung von Seite Und auch was die Gesamtzahl der Tankstellen anbelangt, ist der deutsche Markt
aus Kundensicht nach wie vor gut besetzt. Nach der neuesten EID-Umfrage
gibt es, Stand 1. Januar 2011, hierzulande
14.367 Straßentankstellen, zuzüglich jetzt
377 (+ 2) Autobahnstationen (Gesamtzahl 14.744, Tabelle 1). Zwar hat sich der
Schrumpfungsprozess an der Straße zuletzt wieder etwas beschleunigt – zwischen
Juli 2010 und Januar 2011 reduzierte
sich die Zahl der Tankstellen dort um
netto, also Zubauten und Schließungen
gegengerechnet, 40 Stationen. Dieser Prozess erfolgte aber erneut vornehmlich vor
dem Hintergrund weiterer Effizienzverbesserungen, das heißt: In einem Markt,
der mengenmäßig schrumpft, setzen die
Marktteilnehmer zunehmend auf weniger, dafür aber absatzstarke Tankstellen
und schließen dafür kleinere Stationen
mit geringen Durchsätzen.
Nicht nur viele Tankstellen und Anbieter
Tabelle 1
Tankstellen in Deutschland – per 1. Januar 2011
StraßentankstellenAutobahntankstellen
2005 (1.1.)
2005 (1.7.)
2006 (1.1.)
2006 (1.7.)
2007 (1.1.)
2007 (1.7.)
2008 (1.1.)
2008 (1.7.)
2009 (1.1.)
2009 (1.7.)
2010 (1.1.)
2010 (1.7.)
2011 (1.1.)
3742)
3762)
3762)
3772)
3762)
3752)
3772)
3792)
3782)
3752)
3752)
3772)
Wie dem EID gemeldet, mit Tank & Rast nicht abgeglichen.
2)
Wie von Tank & Rast gemeldet.
kennzeichnen also den deutschen Tankstellenmarkt – es ist vor allem auch der
Mittelstand, der weiter zulegt und damit,
Titel
1 14.744 Tankstellen in Deutschland
EID-Umfrage zum 1. Januar 2011
Tankstellen-Special
8
12
13
14
16
20
22
24
26
15.070
14.950
14.811
14.735
14.659
14.599
14.527
14.506
14.447
14.444
14.410
14.407
14.367
1)
Inhalt 3581)
Drei Pfade in die Mobilität der Zukunft
BP-Europa-Chef Uwe Franke: Erdgas und Autogas
zu wenig beachtete Antriebsalternativen
Über 18 Cent/l in Norwegen, unter 6 Cent/l in UK
Große Retail-Margenunterschiede in Europa
Tank & Rast ist der Gewinner
Gesellschaft kann höhere Erträge aus neuen
Belieferungsrechten erwarten
„Eine einzige Lachnummer“
bft-Chef Deinhard Dittert ärgert Alkoholverkaufsverbote und Preisdiskussion
Oligopolbefund und BAT-Quotenregelung
Chronik: Das Tankstellenjahr 2010
„Unsere Mitglieder fühlen sich ausgeliefert“
UPEI-Präsident Bernd Schnittler prangert im
EID-Interview ungarische Steuerwillkür an
E-Mobility: „Die Maschinerie ist angelaufen“
BDI zieht eine erste Zwischenbilanz
Biokraftstoffe sollen Dekarbonisierung
des Verkehrs vorantreiben
Beimischung muss steigen – Branche drängt
auf neue Normen
Shell sucht neue Partnerschaften an der Tankstelle
Calpam legt in allen Bereichen zu
Insgesamt
15.428
15.324
15.187
15.111
15.036
14.975
14.902
14.883
14.826
14.822
14.785
14.782
14.744
wie es die Uniti formuliert, für harten
Wettbewerb „zugunsten des Kunden“
sorgt. 120 mittelständische Tankstellen-
Energie Informationsdienst 05/11
28Chinas Tankstellengesellschaften auf dem Vormarsch
Shell bleibt weltweite Nummer 1
Energie
33 Keine Solar-Sippenhaft
Windbranche präsentiert Zubauzahlen 2010
34 Steag soll größtes „vertikal integriertes
Versorgernetzwerk“ werden
Rhein-Ruhr-Stadtwerke-Sprecher Janning: „Fortset
zung der Thüga-, Trianel-, Gelsenwasser-Ereignisse“
35 „Ohne konventionelle Kraftwerke geht es nicht“
Bundeswirtschaftsminister Brüderle stellt Monito
ring-Bericht zur Versorgungssicherheit Strom vor
36Fossile bleiben wichtig, Erneuerbare holen
langsam auf
BP stellt World Energy Outlook vor –
2°C-Ziel kaum zu erreichen
Rubriken
30 Ölpreise
30 EU-Mineralölverbraucherpreise
34Gesagt
36 EEX-Terminmarkt
37 OTC-Strompreise
38Personalien und Termine
39 Impressum und Preisgrafiken
Dieser Ausgabe ist ein Prospekt für das EID-Kraftstoffforum beigelegt.
Energie Informationsdienst 05/11
Titel Tankstellenumfrage
unternehmen mit aktuell 4.856 Stationen
vertritt allein die Uniti inzwischen – über
100 mehr als vor einem Jahr –, und auch
beim bft zeigt der Trend nach oben. 1.785
Stationen hat der bft dem EID per Januar
2011 gemeldet, das sind knapp 70 mehr
als zu Jahresbeginn 2010 (siehe Fußnote
5 in Tabelle 2).
Allerdings gibt es hier einen wichtigen Aspekt zu bedenken, den der EID in seiner
letzten Tankstellen-Analyse (EID 32/10)
versprochen hat, näher zu beleuchten:
das Problem der Doppelzählungen. Es
ist davon auszugehen, dass durch das zunehmende Ausmaß von Markenpartnerschaften zwischen A-Gesellschaften und
mittelständischen Mineralölfirmen in einigen Fällen beide an der Markenpartnerschaft beteiligten Seiten die betroffenen
Stationen dem EID melden. Vor allem bei
Aral und Shell und ihren Markenpartnern, die zumeist der Uniti angehören,
traten bei der neuesten Marktbefragung
Doppelzählungen auf. Uniti-Mitglied und
Mabanaft-Tankstellentochter OIL!, um
nur ein Beispiel zu nennen, betreibt acht
ihrer 195 Straßen-TS nach eigenen Angaben in Markenpartnerschaft mit Shell.
Doppelzählungen aber auch beim bft: So
sind in der vom bft gemeldeten und vom
EID in Tabelle 2 übernommenen Zahl
(1.785) auch 59 Q1-Tankstellen enthal-
ten, mit denen das Osnabrücker Unterneh­
men seit Jahresanfang 2010 beim bft
ver­treten ist. Q1 nimmt diese Stationen
ebenfalls in ihre Tankstellenzahl von jetzt
165 auf.
Rund 200 Doppelzählungen
Insgesamt schätzt der EID die Zahl der
Doppelzählungen auf rund 200, die in Ta­
belle 2 von der Gesamtzahl der gemel­deten
Tankstellen abgezogen worden sind.
Bei dieser Gelegenheit hat der EID auch
die Zahl der „sonstigen“ Tankstellen
nachrecherchiert, die keiner der in der
Umfrage erfassten Firmen, Gruppierung
Tabelle 2
Entwicklung der Straßentankstellen in Deutschland
1.1.2011
1.7.2010
1.1.2010
1.7.2009
1.1.2009
1.7.2008
Aral2.4062.4132.4072.3922.3252.330
Shell2.0712.0712.0802.1062.1622.161
Esso
1.089
1.104
1.106
1.119
1.126
1.144
Total
962
964
965
970
975
980
AVIA
778
785
775
781
782
791
ConocoPhillips (JET)
743
740
733
726
721
724
611
613
611
609
609
596
Raiffeisen 1)
Orlen
517
519
520
521
511
514
ENI 437
460
460
480
504
567
Tamoil/HEM
390
390
387
378
358283
OMV
380
386
388
392
396
398
Westfalen247249249248246247
OIL!
195
194
193
195
195
197
Q1 Tankstellenvertrieb
165
163
157
153
131
126
118
110
105
95
85
82
Hoyer 2)
BayWa
97
106
106
106
108
108
Lother (Nordoel, LTG)
92
92
90
89
89
88
Lühmann (Classic) 3)
80
80
77
76
76
74
Calpam
56
54
56
55
55
57
SCORE
43
43
43
43
41
39
Eller Montan
37
37
37
38
38
38
Pinoil
31
30
3028
.
.
Bavaria Petrol
30
30
.
.
.
.
SVG
12
12
12
12
12
12
.
.
.
.
55
55
LOMO 4)
bft 5)
1.785
1.712
1.660
1.669
1.647
1.645
Supermarkt-Stationen 6)
305
320
320
320
320
320
Sonstige Uniti-Eigenmarken 7)
590
620
730
730
780
830
Übrige 8)
300
110
113
113
100
100
Doppelzählungen 9)
(200)
.
.
.
.
.
Gesamt
14.367
14.407
14.410
14.444
14.447
14.506
1) Ohne BayWa.
2) Einschließlich Automaten-Stationen.
3) Vier weitere Straßentankstellen werden unter „Classic“ von der Firma Jorczyk im Raum Celle betrieben.
4) LOMO ist 2008 in Insolvenz gegangen.
5) Für den 1.1.2011 wie vom bft gemeldet. Einschließlich 59 Q1-Tankstellen, mit denen die Osnabrücker seit Anfang 2010 beim bft vertreten sind (siehe Fußnote 9
und Text). In den bft-Zahlen des Jahres 2010 sind die 59 Q1-Stationen nicht enthalten.
6) Ohne die insgesamt rund 275 Tankstellen, die in den Zahlen von JET, Total, Orlen und Shell enthalten sind (siehe Text).
7) Die in der Uniti (Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen) organisierten Unternehmen halten nach eigenen Angaben insgesamt
4.856 Tankstellen (siehe auch Text).
8) Weder im bft noch in der Uniti organisiert und in der Tabelle sonst nicht enthalten (siehe auch Text).
9) Zahl in Klammern bedeutet minus – Doppelzählungen siehe 5) und Text.
Energie Informationsdienst 05/11
Titel Tankstellenumfrage
oder Verbänden angehören. Die Zahl dieser unorganisierten Tankstellen, die der
EID in seiner letzten Umfrage auf rund
110 geschätzt hat, ist vom EID auf 300
heraufgesetzt worden.
Unangefochtene Nr. 1 im Markt ist weiterhin Aral mit jetzt 2.406 (- 7) Straßentankstellen und einem Absatzmarktanteil
von 23,5 Prozent (Tabelle 3). Die BP Europa-Tochter hat wie kein anderes Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren
ihr Tankstellennetz ausgebaut, in erster
Linie durch Partnerschaften mit dem
Mittelstand. Und auch im Handels- und
Großverbrauchergeschäft rücken die Bochumer näher an den Mittelstand heran,
wie das kürzlich beschlossene Joint Venture zwischen BP/Aral und Oktan belegt
(EID 02/11).
Tabelle 3
Kraftstoff-Absatzmarktanteile
1. Januar 2011
in Prozent
Aral23,5
Shell22,0
ConocoPhillips (JET)
10,0
bft
9,0
Esso
7,5
Total
7,5
Übrige20,5
Gesamt
100
Quelle: EID-Schätzung, „Retail in Retail“, Zahlen
gerundet.
Shell konnte die strukturbedingten Abgänge aus dem eigenen Netz durch die
Akquisition von 41 Edeka-Supermarkttankstellen ausgleichen, wobei bisher erst
15 Edeka-Stationen auf Shell umgeflaggt
worden sind, so dass mit der weiteren
Umrüstung die Shell-Zahl (jetzt 2.071,
einschließlich der rund 160 Rheinland
Kraftstoff-Stationen, die mit „B“-Preisen
um Kunden werben) eher wieder steigen
wird. Beim Kraftstoff-Absatzmarktanteil
sieht der EID Shell weiter bei rund 22
Prozent (Seite 26).
An dieser Stelle sei ConocoPhillips mit
der Tankstellenmarke JET genannt, weil
sie vom Marktanteil her trotz „nur“ 743
Stationen mit 10 Prozent klare Nr. 3 im
deutschen Markt ist, vor dem bft, deren
Mitglieder zusammen auf rund 9 Prozent
Absatzmarktanteil kommen.
Esso ist dagegen unter den A-Gesellschaf­
ten die zahlenmäßig drittgrößte Tankstellenfirma in Deutschland mit 1.089
Straßentankstellen. Dabei hat das Un-
ternehmen, wie Tankstellenchef Henning
Feller es an früherer Stelle im EID nannte
(EID 32/10), im vergangenen halben Jahr
weiter „trockenen Teig“ vom TS-Kuchen
abgeschnitten und netto noch einmal 15
unrentable Statio­nen abgebaut. Vom Absatzmarktanteil her sieht der EID Esso
nun noch bei 7,5 Prozent.
Harte Zeiten für Total
Bei Total (962 Straßentankstellen inklusive der rund 130 „weißen“ Stationen
von EMWO Elf Mineralölwerk Osna­
brück und Sebald Kutscheid) sind es
inzwischen auch nur noch 7,5 Prozent,
wie das Unternehmen selbst kommuniziert. Die guten Nachrichten hielten sich
für Total zuletzt ohnehin in Grenzen.
Obwohl das OLG Düsseldorf das kartellamtliche Übernahmeverbot der von
OMV der Total angebotenen 56 Tankstellen in Sachsen und Thüringen gekippt
hatte, haben die Österreicher Orlen den
Zuschlag gegeben – weil der Streit zwischen Total und Bundeskartellamt nach
dessen Gang zum Bundesgerichtshof zur
unabsehbaren Hängepartie zu werden
drohte (EID 48/10).
Eine weitere schlechte Nachricht mit
mittelfristiger Wirkung dürfte sein, dass
Total einen Teil ihrer ostdeutschen BAT
verliert, wenn im Jahr 2017 eine entsprechende Sonderregelung aus der Privatisierung der Minol ausläuft, die Total-Vorgänger Elf bei der Belieferung der
Autobahntankstellen in den neuen Bundesländern bevorzugt hatte.
Nach Total folgt das deutsche „Tankstellen-Mittelfeld“ mit AVIA (778 Stationen),
Raiffeisen (611), Orlen/Star (517), ENI
(437), Tamoil/HEM (390), OMV (380),
Westfalen (247), OIL! (195), Q1 (165)
sowie Hoyer (118). Einige Anmerkungen
dazu: Mit den genossenschaftlichen Tankstellen (Raiffeisen, BayWa) gibt es ein weiteres Segment, das den Wettbewerb zumindest teilweise als Unterpreiser anheizt.
Allerdings ist BayWa, die im Energiebereich immer stärker auf die Erneuerbaren
setzt, bei der Zahl der Tankstellen unter
die 100 gerutscht.
Und günstig anbietende Supermarkttankstellen gibt es in Deutschland auch, wobei
der EID die Zahl der ohne die bei JET,
Total und Orlen enthaltenen Stationen
nach der angelaufenen Umflaggung von
Edeka-Stationen auf Shell nun auf 305
reduziert hat. JET betreibt etwa 200 Supermarkt-Stationen unter eigener Marke
z.B. bei Metro, Total rund 30 Stationen
vor allem bei Kaufland und Orlen etwa
ebenso viele zumeist bei Famila. Die­se
Statio­nen sind in den Gesamtzahlen der
Gesellschaften enthalten.
Orlens Tankstellenzahl wird demnächst
auf rund 570 steigen, wenn das Bundeskartellamt den Deal mit OMV (hat dann
noch etwa 330 Tankstellen in Deutschland) durchwinkt. Auch die­se Stationen
wird Orlen unter der „B“-Marke Star
betreiben. ENIs Präsenz in Deutschland
sinkt dagegen weiter. Auch im letzten halben Jahr haben die Italiener bundesweit
wieder netto 23 Stationen abgegeben. Vor
einigen Jahren noch war 1.000 Stationen
die Zielgröße für den deutschen Markt.
An den Bundesautobahnen wird sich, das
ist bekannt, ab 2013 tankstellenseitig einiges ändern, vieles zugunsten der Tank
& Rast, die aus der Neuverhandlung der
Verträge auf bessere Konditionen hoffen
kann (Seite 13).
Tabelle 4
Autobahntankstellen
1. Januar 2011 1)
Aral
Shell
Total
ConocoPhillips (JET)
Esso
Orlen
ENI
OMV
MTB
Uniti
bft
Gesamt
68
50
42
34
34
17
10
8
1
71
42
377 2)
1) wie von Tank & Rast dem EID gemeldet nach
Einlieferern und ohne Plakettenverträge.
2) einschließlich 30 Gestattungsbetrieben (Aral 15,
Shell 7, Esso 4, Total 2, Orlen und MTB je 1), die
aufgrund ihrer Nähe zur Autobahn als BAT
gewertet werden.
Bei wie erwähnt jetzt 377 BAT (Tabelle 4)
ist Aral (68) größter Einlieferer vor Shell
(50), deren Marke dort allerdings mit
nach Unternehmensangaben 113 Mal am
häufigsten zu sehen ist (Aral 106). Diese
Zahlen liegen deshalb um so viel höher,
weil beide zahlreiche Plakettenverträge
mit anderen Unternehmen wie z.B. Orlen
(Shell) oder JET (Aral; die ConocoPhillips-Tochter ist mit ihrer Marke an der
Autobahn nur noch mit zwei BAT präsent) sowie Uniti-Markenhändlern unterhalten, die ihrerseits die Einlieferungsrechte besitzen (weitere Berichte in dieser
n
Ausgabe).
Energie Informationsdienst 05/11
tankstellen interview
Drei Pfade in die Mobilität der Zukunft
Neben flüssigen Kraftstoffen und E-Mobilität verdienen Erdgas und LPG als Antriebs­
alternativen mehr Beachtung, sagt BP Europa-Chef Uwe Franke im EID-Interview.
EID: Herr Franke, deutsche Automobilverbände und Politiker machen wieder
einmal Front gegen die deutsche Mineralölbranche. Weil es in diesem Markt keinen Wettbewerb gebe, könnten die Unternehmen die Autofahrer an der Tankstelle
nach Herzenslust abzocken, so der Vorwurf.
Franke: Der Vorwurf wird nicht wahrer,
auch wenn man ihn noch so oft wiederholt. Die Preise für Kraftstoffe an den
Tankstellen steigen, weil die Beschaffung
an den internationalen Märkten teurer
geworden ist. Die Margen, die Ausdruck
dessen sind, was wir mit dem Kraftstoffverkauf verdienen, haben sich hingegen
nicht entsprechend mit nach oben bewegt.
Sie sind trotz der absolut hohen Preise
weiterhin verschwindend gering. Und im
europäischen Vergleich liegen die Kraftstoffpreise ohne Steuern hierzulande nach
wie vor im unteren Drittel. Dass das so
ist, ist eindeutig Resultat des intensiven
Wettbewerbs, den wir im deutschen Tankstellenmarkt haben, und das weiß man
auch in der Politik.
EID: Warum dann das Ganze aus Ihrer
Sicht immer wieder?
Franke: Mein Eindruck ist, dass wann immer die Preise steigen, Politiker oder Automobilclubs Statements dieser Art abgeben müssen, quasi aus ihrem Selbstverständnis heraus, um der Mineralölbranche den schwarzen Peter zuzuschieben.
Mir kommen die Vorwürfe deshalb wie
eine Platte vor, die einen Sprung hat, und
ich bin es, ehrlich gesagt, zunehmend leid,
diese unsachlichen Äußerungen zu kommentieren, zumal sie – und hier wiederhole ich mich gerne – wider besseres Wissen getätigt werden. Denn eines ist doch
auch klar: Am meisten verdient doch immer noch der Fiskus beim Benzin- und
Dieselverkauf.
EID: Dennoch fordern verschiedene Politiker bereits wieder das Kartellamt zum
Einschreiten auf.
Franke: Wer bereits jetzt kartellrechtliche
Konsequenzen fordert, unterstellt, dass
das Bundeskartellamt in seiner Sektoruntersuchung Kraftstoffe etwas findet und
greift damit Ergebnissen vor, die die Bonner Behörde doch erst noch präsentieren
wird...
„Die Vorwürfe werden nicht wahrer, auch wenn man sie noch so oft wiederholt“, kommentiert BP Europa-Chef Uwe Franke den aktuellen Benzinpreisstreit und sagt, dass
Raffinerieschließungen wegen der Überkapazitäten unvermeidlich sind. Überleben
werden die modernen, flexiblen Anlagen. Deutschlands Raffineure investieren nach
seinen Worten bis zu 2 Milliarden Euro p.a. in die Ertüchtigung der Anlagen. Bild: BP
EID: ...nach unserem Kenntnisstand vermutlich Ende Februar...
Franke: ... und die – das ist meine feste
Überzeugung – belegen werden, dass die­
se Industrie hoch wettbewerbsintensiv
ist.
EID: Hendrik Hering, SPD-Wirtschaftsminister in Rheinland-Pfalz, geht noch einen
Schritt weiter, indem er die Zerschlagung
der Mineralölkonzerne fordert.
Franke: Diese Forderung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Abgesehen davon, dass wir meiner Meinung nach nicht
allzu leichtfertig mit dem Thema Recht auf
Eigentum umgehen sollten, glaube ich
nicht, dass mit einer gesetzlich angeordneten Zerschlagung von Unternehmen der
Wettbewerb gefördert wird. Vielmehr wird
dadurch tendenziell eher die Leistungsbereitschaft der Marktteilnehmer abnehmen,
weil sie fürchten müssen, für ihren Erfolg
bestraft zu werden.Noch einmal: Diese Äußerungen sind mit der Realität in diesem
Markt nicht vereinbar.
EID: Was erwarten Sie vor dem Hintergrund dieser Diskussionen für die anstehende flächendeckende Einführung von
E10, das, wie allseits erwartet wird, Benzin ja noch einmal verteuern könnte, weil
das Produkt Ethanol nun einmal teurer
ist als mineralisches Benzin?
Franke: Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass E10 kein Produkt ist, das sich
die Mineralölbranche ausgedacht hat,
sondern das per Gesetz verordnet wurde.
Mit mehr Bio im Kraftstoff will die Politik die Emissionen im Verkehr senken und
die Abhängigkeit vom Mineralöl verringern. Wenn höhere Benzinpreise die Konsequenz sind, dann hat das der Gesetzgeber zu verantworten.
EID: Was ist der Grund für die Verzögerungen bei der Einführung von E10? Eigentlich sollte dieses Produkt doch schon
mit Jahresbeginn in den Markt kommen.
Franke: Der Hauptgrund ist, dass die gesetzlichen Grundlagen erst sehr spät im
Dezember 2010 in Kraft getreten sind.
Und da eine breite Markteinführung sehr
viel Vorbereitung erfordert – worauf wir
im Übrigen immer hingewiesen haben –,
wird, was uns betrifft, E10 nun wahrscheinlich erst Ende März flächendeckend
angeboten.
EID: Die Raffinerien haben – auf eine andere Weise als das Tankstellengeschäft –
zuletzt auch nicht gerade Freude bereitet.
2010 ist in Deutschland, wenn überhaupt,
Energie Informationsdienst 05/11
Energie Informationsdienst 05/11
tankstellen interview
nur sehr kleines Geld in der Mineralölverarbeitung verdient worden. Glauben
Sie hier an eine baldige Erholung?
Franke: Nein. Wir haben Überkapazitäten
im Markt, in Deutschland derzeit in der
Größenordnung von geschätzt 15 bis 20
Prozent, und diese werden aus meiner
Sicht eher noch größer werden: Einmal,
weil insgesamt der Bedarf nach Mineralölprodukten sinkt, dann, weil mehr Biokraftstoffe eingesetzt werden, und schließlich, weil insbesondere in Asien sehr viele
neue Verarbeitungskapazitäten aufgebaut
worden sind, die alle den internationalen
Markt bedienen.
Auf lange Sicht – vielleicht ab 2020 –
könnte sich auch das Thema Elektromobilität negativ auf die Raffineriewirtschaft
in Europa und Deutschland auswirken,
weil bei einem breiten Vordringen des
Elektroautos der Bedarf nach mineralölbasierten Kraftstoffen weiter sinkt.
EID: Und wie ist Ihrer Meinung nach den
Raffinerieüberkapazitäten in Deutschland
und Europa beizukommen?
Franke: Wollen wir Rentabilität in diesem
Geschäft, werden unwirtschaftliche Raffinerien schließen müssen – ein Prozess,
der ja bereits eingesetzt hat.
EID: Wen wird es treffen – und wo?
Autogas-Tankstellen nach
Bundesländern
Autogas-Tankstellen nach
Gesellschaften
(Stand Januar 2011)
Baden-Württemberg
614
Bayern
962
Berlin
90
Brandenburg221
Bremen
33
Hamburg
72
Hessen
462
Mecklenburg-Vorpommern
192
Niedersachsen
892
Nordrhein-Westfalen
1187
Rheinland-Pfalz267
Saarland
36
Sachsen282
Sachsen-Anhalt210
Schleswig-Holstein258
Thüringen253
Insgesamt
6.031
(Stand Januar 2011)
AVIA
303
Esso 302
Shell233
Total 220
Tamoil
190
Orlen
167
Aral
150
Q1
103
Westfalen
99
OMV Deutschland
95
Conoco/Phillips (JET)
91
OIL!
85
Raiffeisen
60
ENI
57
Lother (Nordoel, LTG)
47
Lühmann (CLASSIC)
34
Calpam27
Quelle: DVFG
Erdgastankstellen nach
Bundesländern
Erdgastankstellen nach
Gesellschaften
(Stand Januar 2011)
Baden-Württemberg
104
Bayern
122
Berlin
17
Brandenburg
46
Bremen
4
Hamburg
10
Hessen
45
Mecklenburg-Vorpommern28
Niedersachsen
143
Nordrhein-Westfalen
174
Rheinland-Pfalz
40
Saarland
16
Sachsen
31
Sachsen-Anhalt
41
Schleswig-Holstein
30
Thüringen
37
Insgesamt
888
(Stand Januar 2011)
Aral
185
Esso 88
Raiffeisen
76
Total 70
Shell 43
AVIA
32
Orlen22
Tamoil
17
Westfalen
17
ENI
16
OMV Deutschland
15
Q1
6
OIL!
4
Conoco/Phillips (JET)
4
SVG2
Score2
Calpam
1
Quelle: erdgas-mobil
10
Quelle: EID-Umfrage bei den Unternehmen
Quelle: EID-Umfrage bei den Unternehmen
Franke: Ich möchte das so beantworten:
Überleben wird derjenige, der am effizientesten arbeitet, seine Kosten im Griff
hat, moderne Produkte anbietet, seine
Rückstände bestmöglich aufarbeitet und
die Produktion flexibel gestalten kann.
Aus meiner Sicht haben die Verarbeiter in
Deutschland hier bereits einiges umgesetzt, was nicht heißt, dass man sich auf
dem Erreichten ausruhen darf.
Und das wird auch nicht geschehen. Auch
in diesem Jahr werden die deutschen Raffinerien wieder 1,5 bis 2 Milliarden Euro
in die Modernisierung investieren.
EID: BPs Partner beim Raffinerie-Joint
Venture Ruhr Oel heißt ab April Rosneft
aus Russland und nicht mehr Petróleos de
Venezuela (PdVSA). Was wird sich ändern?
Franke: Wir sind momentan dabei, die
künftige Zusammenarbeit mit unserem
neuen Partner zu definieren, und das läuft
aus meiner Sicht sehr zufriedenstellend.
Berührungsängste gibt es nicht, zudem
glaube ich, dass die unlängst beschlossene
große Vereinbarung zwischen den Konzernen BP und Rosneft, die ja demnächst
eine Überkreuzbeteiligung eingehen, uns
helfen wird, bei Ruhr Oel erfolgreich zu
sein. Wir sind auf dem richtigen Weg.
EID: Elektromobilität, sagten Sie, wird im
Verkehr der Zukunft unter gewissen Umständen eine Rolle spielen. Womit werden
wir einmal sonst noch fahren?
Franke: Ich sehe da drei Pfade: Der erste
und aus meiner Sicht wichtigste ist der
Flüssigpfad mit dem Verbrennungsmotor
im Zentrum, ergänzt durch Hybridtechnologien und die Beimischung von Biokomponenten, wobei wir da neue, moderne Biokraftstoffe brauchen, die höhere
Beimischungen erlauben.
Der zweite Pfad ist wie erwähnt die Elektromobilität. Und der dritte Weg, der
meines Erachtens bislang viel zu wenig
beachtet wird, sind die gasförmigen Kraftstoffe wie Erdgas und Autogas. Beide sind
für mich sinnvolle Alternativen: die Technologien liegen vor, die Produkte sind
ausreichend und vergleichsweise günstig
vorhanden, bei beiden Produkten steht
die Infrastruktur, sprich das Tankstellennetz, das bei Bedarf leicht und kostengünstig erweiterbar ist, und sie können
einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten.
Erdgas lässt sich zudem einfach mit Biogas ergänzen und sogar mit Wasserstoff,
der sich mit einem Anteil von bis zu 15
Prozent ohne große Probleme in das Erdn
gasnetz injizieren lässt.
Energie Informationsdienst 05/11
Energie Informationsdienst 05/11
11
Tankstellen Europäische margen
Große Margenunterschiede im europäischen TS-Geschäft
eid Benzin und Diesel sind derzeit teuer
in Deutschland, aber sind sie auch zu teuer, wie die aktuellen aufgeregten Diskussionen glauben machen möchten? Die
deutsche Mineralölbranche jedenfalls
sagt auch jetzt wieder, dass der Verkauf
von Kraftstoffen über Tankstellen trotz
gestiegener Preise mitnichten lukrativer
geworden ist: Nach Abzug aller Steuern
und Kosten blieben netto unverändert
maximal 1 bis 2 Cent je Liter hängen,
von Abzocke der Autofahrer also keine
Spur.
Und schaut man sich die von der Beratungsgesellschaft Wood Mackenzie für
den EID errechneten durchschnittlichen
Brutto-Margen für Deutschland und Eu­
ropa an, muss man sagen, das kommt
hin. Denn von den für 2010 ermittelten
deutschen Brutto-Margen von 10,05
Cent/l bei Benzin bzw. 9,59 Cent/l bei
Diesel müssen 2 bis 3 Cent/l abgezogen
werden, die bei der Beimischung von Biokomponenten anfallen. Ausgehend von
einer Break-even-Marge von gut 6 Cent/l
bedeutet das, dass mit dem Verkauf von
Kraftstoffen in Deutschland zwar Geld
verdient wird, aber eben nicht viel.
Die Wood Mackenzie-Margen zeigen außerdem, dass sich im vergangenen Jahr in
den meisten Ländern die Brutto-Retail­
margen verbessert haben – und dass es
weiter enorme Unterschiede in Europa
gibt. So haben die Berater für „Spitzenreiter“ Norwegen Brutto-Tankstellenmargen von rund 16,5 Cent/l bei Superben-
zin und sogar über 18 Cent/l bei Dieselkraftstoff festgestellt, was selbst bei deutlich schlech­teren Kostenstrukturen und
damit geringerer Effizienz der Betreiber
dort auf noch gute Erträge hindeutet.
Auch in der Schweiz, in Italien und Portugal lässt sich im Kraftstoffverkauf nach
diesen Zahlen gutes Geld verdienen.
In Ländern wie Schweden („Schlusslicht“
bei Benzin) oder Großbritannien (hat mit
desaströsen 5,67 Cent/l die tiefrote Laterne bei Diesel) dürfte dagegen das Tankstellengeschäft im vergangenen Jahr keine
Freude bereitet haben. Gleiches gilt für
Frankreich und Österreich. Diese Länder
bilden zusammen mit Deutschland das
untere Viertel bei den Retail-Margen in
n
Europa.
Europäische Brutto-Tankstellenmargen Eurosuper
in Cent/l
Belgien
Dänemark
Deutschland
Finnland
Frankreich
Großbritannien
Irland
Italien
Luxemburg
Niederlande
Norwegen
Österreich
Portugal
Spanien
Schweden
Schweiz
2003
12,55
12,96
7,65
10,03
8,90
7,69
11,18
14,50
12,52
13,52
16,44
9,92
10,67
10,79
10,66
10,49
2004
13,80
8,95
7,47
8,76
8,60
7,84
9,41
14,09
12,53
12,51
15,41
10,01
10,13
10,56
9,89
12,27
2005
13,75
10,25
6,06
7,50
8,52
7,81
8,22
13,70
12,75
12,11
15,46
9,16
10,06
10,23
8,50
12,22
2006
13,67
10,48
6,45
8,84
7,30
7,85
8,66
13,66
12,92
11,78
14,00
8,31
11,94
9,95
6,37
13,56
2007
14,55
11,37
7,18
8,69
11,67
8,64
9,42
13,89
15,08
12,82
14,72
9,80
11,69
10,18
5,67
12,57
2008
15,30
12,18
7,08
13,00
15,00
10,57
11,60
17,01
13,97
12,96
16,15
8,26
14,28
12,81
5,88
16,08
2009
12,65
12,42
8,82
10,03
10,08
5,57
10,65
13,95
11,48
12,70
15,91
8,09
13,06
12,65
5,37
13,55
2010
12,36
10,23
10,05
11,61
9,12
7,49
11,14
14,28
12,11
13,73
16,47
9,26
13,58
12,31
6,54
15,29
2008
15,18
10,59
8,16
14,63
13,53
9,01
12,36
15,57
11,94
11,82
17,22
7,79
13,93
12,03
7,75
13,93
2009
12,43
11,34
9,16
11,93
9,89
6,98
13,06
13,83
10,60
11,73
16,66
7,70
14,38
13,28
8,97
15,09
2010
11,88
8,84
9,59
10,82
7,33
5,69
12,17
13,37
10,62
11,96
18,29
8,84
15,03
12,81
9,97
16,42
Europäische Brutto-Tankstellenmargen Dieselkraftstoff
in Cent/l
2003
Belgien
12,52
Dänemark
10,35
Deutschland
7,42
Finnland
10,26
Frankreich
10,18
Großbritannien
8,18
Irland
12,40
Italien
12,67
Luxemburg
9,87
Niederlande
11,66
Norwegen22,15
Österreich
8,32
Portugal
9,94
Spanien
9,97
Schweden
13,12
Schweiz
10,69
2004
12,66
7,33
7,29
8,48
9,31
7,17
10,15
12,96
9,43
10,96
18,60
8,89
9,44
9,04
10,27
11,55
2005
13,62
8,07
6,66
9,55
9,81
7,72
11,17
13,87
10,31
10,98
19,90
8,38
9,63
9,92
10,02
12,71
2006
13,52
9,77
6,45
10,95
8,04
8,59
11,37
14,68
11,28
11,06
16,40
7,56
11,35
10,49
10,19
13,93
2007
14,57
10,00
7,99
9,91
11,52
8,27
10,79
14,17
12,42
11,44
16,04
8,34
11,33
10,17
7,63
10,97
Quelle: Wood Mackenzie
12
Energie Informationsdienst 05/11
Tankstellen bAT
Kartellamt segnet BAT-Einlieferungsregeln ab
Keinen Missbrauch durch die neuen Belieferungsrechte hat die Wettbewerbsbehörde
festgestellt, die ab 2013 gelten sollen. Die Tank & Rast profitiert.
eid Das Bundeskartellamt hat am 14.
Januar den Weg für die neuen Einlieferungsregelungen an den Bundesautobahn-Tankstellen (BAT), die ab 2013 gelten sollen, endgültig freigemacht, indem
es festgestellt hat, dass dadurch kein
Missbrauch entsteht. Vorher hatten die
betroffenen Unternehmen und Verbände
bis zum 10. Januar Gelegenheit, sich zu
dem Vorschlag des Kartellamtes zu äußern (EID 01/11). Zu den Nachbesserungen gehört, dass die Tank & Rast
nicht verhindern kann, dass ein Unternehmen/Verband mit seiner Marke an
die Autobahn will, die Tank & Rast diese
Marke aber nicht attraktiv genug findet,
um genügend Kunden anzuziehen. Damit
gilt ab 2013, dass rund 65 Prozent der
Kraftstoff-Einlieferungen über die Quote
geregelt sind, d.h. Maßstab ist der Anteil
des Absatzes der jeweiligen Unternehmen
an den Straßentankstellen. 30 Prozent
der Einlieferungen werden auktioniert,
und mit 5 Prozent will die Tank & Rast
die BAT selbst beliefern. Nach wie vor
wird die Quote jährlich berechnet. Sollte
die Auktionierung nicht so erfolgreich
verlaufen wie erwartet, kann die Quote
bis auf 75 Prozent erhöht werden. Jede
Gesellschaft kann maximal 30 Prozent
der für die Ausschreibung zur Verfügung
Energie Informationsdienst 05/11
stehenden Mengen ersteigern. Für die
Versteigerung sind zehn Runden vorgesehen, begonnen werden soll damit Mitte
des Jahres. Der Anteil, der über die Quote läuft, soll ab 2018 auf unter 50 Prozent gesenkt werden. „Das bisherige,
vollständig quotenbasierte Vergabesystem war für den Wettbewerb nicht förderlich und stellte einen Marktteilnehmer
vor hohe Eintrittshürden“, kommentierte
Karl-H. Rolfes, Vorsitzender der Geschäftsführung von Tank & Rast, die Ent­
scheidung des Kartellamtes. „Es hätte in
dieser Form nicht mehr fortgeführt werden können. Eine Anpassung des Systems
war daher auch im Interesse der Tankstellenkunden überfällig.“ Und weiter:
„Unser neues Modell stärkt den Wettbewerb und öffnet die Autobahntankstellen
für Kraftstofflieferan­ten, die im deutschen Straßennetz bislang nicht vertreten
sind. Wir hätten uns sicher noch weiter
gehende Schritte für mehr Wettbewerb
vorstellen können ...“
Im Rahmen der Quotenregelung müssen
nun mit der Tank & Rast neue Verträge
mit Wirkung ab 1. Januar 2013 ausgehandelt werden – zu sicherlich verbesser­
ten Konditionen zu Gunsten von Tank &
Rast. Da auch über die Versteigerung erhöhte Einnahmen für die Tank & Rast zu
erwarten sind, kann die Tank & Rast damit rechnen, dass sich die rund 60 Millionen Euro, die sie jetzt schon aus den Belieferungsrechten bezieht, weiter erhöhen
werden, Experten gehen von zusätzlichen
20 Millionen Euro aus. Das könnte eine
Wirkung auf die Tankstellenpreise an den
Autobahnen haben – mit Richtung nach
oben.
Alles andere als verbraucherfreundlich?
Das Bemerkenswerte an der Kartellamtsentscheidung für die neuen Regelungen
an der BAT ist also, dass diese sich als alles andere als verbraucherfreundlich herausstellen könnten. Das gilt auch für die
vom Kartellamt dogmatisierte Marktöffnung, die ganz im Sinne der Tank & Rast
ist, die zunächst 100 Prozent wollte.
Nicht nur die Kraftstofferlöse der Tank
& Rast sollen steigen, sondern auch die
aus anderen Quellen. So soll z.B. die Gebühr für die Toilettenbenutzung, die ohnehin schon 50 Cent beträgt, weiter auf
70 Cent erhöht werden. Die Braut wird
geschönt, zur Freude der Shareholder Terra Firma Capital und der InfrastrukturInvestmentsparte der Deutschen Bank
n
RREEF. 13
Tankstellen interview
„Das ist für mich eine einzige Lachnummer“
Beim bft wächst die Zahl der Tankstellen gegen den Trend. Darüber freut sich der Chef
Deinhard Dittert, er ärgert sich aber über die von der Politik betriebene Verunsicherung.
eid Die Tankstellenpreise sind wieder
einmal ins Visier der Politik geraten. Der
EID sprach darüber und über andere
Marktentwicklungen mit Deinhard Dittert, dem Chef des Bundesverbandes freier Tankstellen und Mineralölhändler
(bft).
EID: Bundeswirtschaftsminister Rainer
Brüderle beschwert sich über das Auf
und Ab der Tankstellenpreise. Was würden Sie ihm gerne sagen?
Dittert: Es ist bedauerlich, dass ein Ordnungspolitiker wie Herr Brüderle nicht
erkennt, dass es ein Wesen des Wettbewerbs ist, dass man sich so lange unterbietet, wie es wirtschaftlich möglich ist,
bis man sich schließlich anpassen muss.
Jeder Unternehmer nimmt sich die Freiheit, ständig selbst zu kalkulieren, ob es
sich um Zitronenpreise, Kaffeepreise
oder eben Benzinpreise handelt. Das Auf
und Ab der Tankstellenpreise geht damit
einher, dass in Deutschland die Benzinund Dieselpreise ohne Steuern mit die
niedrigsten in Europa sind.
EID: Das ist dem Wirtschaftsminister offenbar noch nicht genug. Er regt an, dass
Aldi und Lidl Benzin und Diesel verkaufen. Was sagen Sie dazu?
Dittert: Wenn Herr Brüderle preiswerte
Tankstellen sucht, wir haben sie bereits.
An den Supermärkten wird allerdings
nicht immer Geld verdient, die Tankstellen dort dienen oft als Lockvögel. Und
viele haben auch aufgegeben. Wir sollten
nicht vergessen, dass es eine Reihe internationaler Gesellschaften gab, die versucht haben, in den deutschen Markt zu
kommen. Als sie mit den knappen Margen konfrontiert wurden, haben sie sich
schnell wieder verabschiedet. Was übrigens auch für den ADAC gilt, der auch
mal Tankstellen betreiben wollte. Kaum
jemand kann so günstig tanken wie in
Deutschland, ohne Steuern wohlgemerkt.
Aber Herrn Brüderle ist es noch nicht gelungen, die Mineralölsteuer zu senken.
EID: Das Bundeskartellamt will in Kürze
die Ergebnisse der Tankstellen-Sektoruntersuchung und insbesondere der Prüfung
von Preisabsprachen veröffentlichen. Was
erwarten Sie davon?
Dittert: Das, was bisher immer herausgekommen ist. Die Preismechanismen funk-
14
der intensiven Arbeit unserer Landesgrutionieren. Das Kartellamt hat bisher jedes
pen zu verdanken, dass wir unsere MitMal bestätigt, dass es keine Preisabspragliederzahl erhöhen konnten. Es sind
chen gibt. Der Markt reagiert sensibel,
meistens Firmen, die bisher keinem Verder Verbraucher ist hochsensibilisiert. Es
band angehört hakann sich keiner erben und bei denen
lauben, hohe Geoft gerade Markenwinne einzufahren,
verträge
beendet
dann verkauft er
wurden, die bei uns
nichts mehr. Damit
Mitglied geworden
ist nicht gemeint,
sind. Die bft-Messe,
dass die Firmen kein
die wir in diesem
Geld
verdienen;
Jahr wieder vom 11.
schließlich müssen
bis 12. Mai in Münsdie notwendigen Inter veranstalten, ist
vestitionen
finanfür den Mitgliederziert werden.
zuwachs
äußerst
EID: Wie zufrieden
werbewirksam.
sind Sie mit den
EID: Wie bereitet
neuen Regelungen
sich der bft auf das
für die Autobahnneue Produkt E10
Tankstellen, wonach
vor?
ab 2013 rund 65
Dittert: E10 ist ein
Prozent der EinliefeBeispiel
rungen über die Deinhard Dittert über die Quote an der typisches
Autobahn: „Keine voreiligen Festlegun­
für von der Politik
Quotenregelung,
Bild: Oel Heimburger betriebene Verunsirund 30 Prozent gen“.
cherung. Die Verüber eine Auktioniebraucher sind verun­
rung und 5 Prozent
sichert, weil sie nicht genau wissen, ob
über eine Eigenversorgung der Tank &
ihr Wagen E10 verträgt. Die Kollegen
Rast laufen sollen?
sind verunsichert, weil sie nicht wissen,
Dittert: Wann ist der Mensch schon zuwas sie den Kunden sagen sollen. Und die
frieden, aber ich kann gut mit dem KomUmweltpolitiker vergessen über ihre
promiss leben, der von der MineralölCO2-Besessenheit die Gefährlichkeit anwirtschaft und der Tank & Rast unter
derer Luftschadstoffe. Bei der VerbrenAufsicht des Kartellamtes erreicht wornung von E10 bilden sich z.B. deutlich
den ist. Glücklich bin ich über die Quohöhere Konzentrationen von Formaldetenregelung von 65 Prozent, aber Bedenhyd und Acetaldehyd. Das sind gesundken habe ich, wenn ich an die Chancen
heitsbedenkliche farblose giftige Gase.
der Mittelständler bei einer AuktionieDa wir gerade wieder bei der Politik sind,
rung denke. Da habe ich wenig Hoffmöchte ich noch etwas zum zeitlich benung. Ab 2018 soll ja die Quote weiter
schränkten Alkoholverkauf an den bagesenkt werden, aber will man wirklich
den-württembergischen Tankstellen sadie Chancen der Mittelständler vergen. Das ist für mich eine einzige Lachschlechtern? Wenn es bei der Auktionienummer. Weil es einfach lächerlich ist, zu
rung schlecht läuft, wird die ganze Sache
glauben, dass man den Alkoholgenuss
vielleicht noch einmal überdacht. Man
eindämmen kann, wenn man den Versollte jedenfalls keine voreiligen Festlekauf an einer Verbrauchsquelle, die nur
gungen treffen.
einen geringen Anteil an den AlkoholabEID: Seit Jahresbeginn 2010 gibt es viele
sätzen hat, beschränkt. Da hat man sich
Stationen mehr mit der bft-Marke bei eiwieder mal eine angeblich öffentlichner Gesamt-Tankstellenzahl, die eher
keitswirksame Maßnahme ausgedacht,
rückläufig ist. Woran liegt das?
von der jeder Schwabe und Badenser
Dittert: Es hat sich uns eine größere Firweiß, dass es politischer Quatsch ist. n
ma angeschlossen, und es ist vor allem
Energie Informationsdienst 05/11
Energie Informationsdienst 05/11
15
Das
Tankstellenjahr
Tankstellen chronik 2010
2010
Oligopolbefund und BAT-Quotenregelung
Aber auch das nächtliche Alkoholverkaufsverbot in Baden-Württemberg, Elektro­mo­
bilität und die Einführung von E10 beschäftigten die Branche im vergangenen Jahr.
Januar
In Berlin wehen seit Jahresbeginn an einigen Stationen rot-weiße Fahnen, die auf
die neue Tankstellenmarke „Sun Petrol“
hinweisen. Mit einer einstelligen Zahl
zwar noch recht überschaubar, will der
ehe­malige „GO“-Eigner Werner Krüger
nun ein neues Tankstellennetz aufbauen.
Ein neues Tankstellen-Netz plant auch ein
Konsortium aus Daimler, OMV, Shell, Total, EnBW, Vattenfall und Linde. Allerdings handelt es sich hierbei um Wasserstoff-Stationen, die bis zum Jahr 2015 in
Deutschland flächendeckend vorhanden
sein sollen.
Das Tankstellennetz nicht ausbauen will
BP: Nach dem Verkauf des griechischen
Net­zes 2009 geben die Briten nun auch
ihre Tankstellen in Frankreich auf. Erster
Anwärter auf die 416 Stationen ist die
Delek Europe, die selbst Tankstellen in
den Benelux-Ländern betreibt.
In Bochum stellt die deutsche BP-Tochter
Aral ihre weltweit erste Tankstelle vor, die
komplett mit energiesparender LED-Beleuchtung ausgerüstet ist. Damit können
bis zu 40.000 kWh Strom im Jahr, sprich
über 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Tankstelle, einge­spart werden.
Auch die AVIA-Gruppe befasst sich immer intensiver mit dem Thema Energie
und setzt ihre strategische Neuausrichtung vom Mineralölhändler zum Rundum-Energiehändler wei­ter fort: Zusätzlich zu Kraft- und Schmierstoffen sollen
nun auch Erdgas und Energiedienstleistungen angeboten werden.
Nach einem entsprechenden Beschluss
des Landtags dürfen in Hessen Autowaschanlagen nun auch wieder am Sonntag ab 13 Uhr geöffnet haben. Ausgenommen sind von den neuen Öffnungszeiten
hohe kirchliche Feiertage wie Karfreitag
oder Pfingstsonntag.
Februar
Die aktuelle EID-Tankstellenstatistik
weist für Deutschland 14.785 Straßenund Autobahn-Tankstellen per Stichtag 1.
Januar 2010 aus: Aral ist es gelungen, ihre Führung im deutschen Markt auszu-
16
bauen, während JET sich weiterhin als
effizienteste Gesellschaft erwie­sen hat.
In Essen hat Aral ihre 100. Tankstelle mit
Autogaszapfsäule eröffnet. Insgesamt hat
das Unternehmen bisher 13 Millionen Eu­
ro in den Ausbau des Autogasnetzes investiert. Für 2010 plant Aral, die Zahl der
Au­togasstationen auf dann 220 zu erhöhen, was Investitionen in Höhe von 9,5
Millionen Euro erforderlich macht.
Auf der diesjährigen Uniti-Wintertagung
in Bad Wörishofen zeigt sich der Mineralöl-Mittelstand unzufrieden mit dem Biokraftstoff-Quotengesetz, das mehr „Verwirrung als Nutzen gestiftet“ habe, so der
Uniti-Vorsitzende Gerd Deisenhofer.
Nach BP hat jetzt auch Shell angekündigt,
sich in Frankreich von ihren 163 Tankstellen trennen zu wollen und hat Verkaufsverhandlungen mit AVIA und der
Fir­mengruppe Picoty, Thevenin und Ducrot aufgenommen. 30 Millionen Euro soll
das Unternehmen für ihre Tankstellen erhalten.
Agip will sich umbenennen und künftig
ebenso wie die Muttergesellschaft als ENI
auftreten. Von dem Feuer speienden Hund
mit den sechs Beinen will man sich aber
nicht verabschieden und sich auch weiterhin „sechs Beine für Sie ausreißen“, wie
es in einem Slogan heißt.
März
In Baden-Württemberg darf seit 1. März
an Tankstellen, Kiosken und Supermärkten zwischen 22 und 5 Uhr kein Alkohol
mehr verkauft werden. Ein entsprechen­
des Gesetz wurde von der Mehrheit der
Abgeordneten im November 2009 auf
den Weg gebracht. Auch andere Bundesländer wie Rheinland-Pfalz und Bayern
erwägen ein Verkaufsverbot und wollen
dem Beispiel Baden-Württembergs folgen.
Tankstellenpächter fürchten deutliche Ver­
kaufsrückgänge, und auch die großen Mineralölgesellschaften stellen sich in der
Nacht auf sinkende Umsätze ein.
Denn im Gegensatz zum Kraftstoffgeschäft werden die hohen Margen an der
Tankstelle nur im Convenience-Segment
erwirtschaftet, erfährt der Teilnehmer der
Euroforum-Tagung „Handel und Wandel
in Tankstellen“ in Berlin.
Shell bietet Kunden, die mit ihrer Postbank-Girokarte an Shell-Stationen bezahlen, künftig einen Sofort-Rabatt von 1
Cent pro getanktem Liter. Neukunden,
die ein Konto bei der Postbank eröffnen,
erhalten zusätzlich einen Tankgutschein
über 50 Euro.
Auf dem 3. EID-Kraftstoffforum, das in
diesem Jahr in Hamburg stattfindet, ist
man der Überzeugung, dass der Hype um
das E-Auto nicht den Blick auf andere
Antriebe und Kraftstoffe verstellen dürfe.
Total plant am neuen Berliner Flughafen
die erste kohlendioxidfreie Tankstelle der
Welt für Wasserstoff, die auf eine komplett eigene Energieversorgung zurückgreifen kann.
Die Deutsche BP und die Oktan Mineral­
oel-Vertrieb wollen künftig im Handelsund Endverbrauchergeschäft mit Mineralöl zusammenarbeiten. Beide werden
ein 50:50-Joint Venture gründen, in das
BP die Aral Direkt GmbH mit dem gesamten Heizöl-, Kraft- und Schmierstoffgeschäft sowie den Vertrieb der AralCardTruck einbringt.
April
Mit der Explosion der im Auftrag von BP
betriebenen Explorationsplattform Deepwater Horizon nimmt im Golf von Mexiko eine der schwersten Umweltkatastrophen seinen Lauf. BP gelingt es erst im
Sep­tember, den Ölaustritt aus der Bohrung einzudämmen und das Bohrloch
endgültig zu verschließen.
Laut einer aktuellen Studie von Datamonitor wirken sich die Finanz- und Wirtschaftskrise, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit auch an den Tankstellen aus. Kunden
ändern ihr Kaufverhalten bei Kraftstoffen, Supermarkt-Tankstellen profitieren
davon.
Shell ersetzt sein bisheriges Super 95
durch die neue „FuelSave Super“-Qualität, mit der man laut Shell ohne Aufpreis
bis zu 1 Liter Kraftstoff pro Tankfüllung
sparen kann.
Aral ist mit rund 25 Millionen verkauften
Bechern Kaffee 2009 Deutschlands größter Coffee-to-go-Anbieter und setzte allein mit Latte Macciato, Cappuccino oder
Espresso 39,9 Millionen Euro um.
Energie Informationsdienst 05/11
Tankstellen chronik 2010
Für Deutschlands Autofahrer zählt beim
Kauf eines Autos vor allem der Kraftstoffverbrauch. Erst danach folgt der Anschaffungspreis als wichtiges Kaufkriterium.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen
Umfrage unter 1.000 Autofahrern im Auf­
trag der Initiative „ich & mein auto“ der
Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).
Mai
Zum 1. Mai hat die Lühmann-Gruppe,
die neben einem überregionalen Schmierstoffgeschäft bislang insgesamt 78 Tankstellen unter der Marke Classic betreibt,
eine mehrheitliche Beteiligung an der in
Mainz ansässigen DMRH erworben. Die
DMRH betreibt insgesamt 18 Tankstellen, sowohl unter eigener (DMRH) als
auch unter der Agip-Marke.
Wenn Elektromobilität zu einem Erfolg
werden soll, dann müssen alle Akteure in
den kommenden Jahren an einem Strang
ziehen, so die Auffassung von Bundesregierung, Industrie und Wissenschaft, die
die „Nationale Plattforum Elektromobilität“ (NPE) ins Leben gerufen haben, mit
dem Ziel, bis 2020 1 Million Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen.
Worauf Kunden an Tankstellen achten,
hat das Marktforschungsinstitut Concept
m untersucht. Danach registrieren sie an
„ihrer“ Tankstelle u.a., ob ein sauberes
und übersichtliches Erscheinungsbild vorherrscht, ob es genügend Rangierplatz
gibt und ob das Personal freundlich ist.
Juni
And the winner is: AVIA. Als beste Mineralölgesellschaft Deutschlands haben die
Leser des Fachmagazins „tankstelle“ – allesamt Tankstellenunternehmer – den
Münchner Unternehmensverbund auserkoren, der sich gegenüber Q1 (Platz 2)
und Classic (Platz 3) durchsetzen konnte.
Die zum ENI-Konzern gehörende Agip
bekommt grünes Licht von der EU-Kommission, rund 170 Esso-Tankstellen in Ös­
terreich zu übernehmen, während bei
Shell die Zustimmung der deutschen Kar-
tellbehörden aussteht. Shell will 44 Tankstellen von der Einzelhandelskette Edeka
übernehmen. Betroffen sind Mios- und
Marktkauf-Stationen von Edeka. Sie sollen auf die Marke mit der Muschel und
das Shell-Kraftstoffangebot umgestellt
werden.
Total hadert mit der Zuordnung zum
Tankstellenoligopol durch das Bundeskar­
tellamt, das damit sein Verbot zur Über­
nah­me von 59 OMV-Tankstellen in Sachsen und Thüringen begründet. Dagegen
klagt Total vor dem Oberlandesgericht
Düsseldorf.
Unzufriedene Mineralölverbände: Während auf der Jahreshauptversammlung
des bft Verbandschef Deinhard Dittert
dringenden Korrekturbedarf in der Biofuel-Politik der Bundesregierung anmahnt, und auch AFM+E-Chef Hellmuth
Weisser auf dem 50jährigen Jubiläum des
Verbands die verfehlte Biokraftstoffpolitik der Bundesregierung mit ihrem „unwürdigen Gezerre“ geißelt, droht die Uniti mit Austritt aus der Mineralölmittelstandsvereinigung MEW.
Das
Tankstellenjahr
Tankstellen chronik 2010
2010
Juli
Tankstellenzahl stabil: 14.407 Straßentankstellen gibt es laut EID-Umfrage zum
1. Juli 2010 in Deutschland, netto gerade
einmal drei Stationen weniger als zu Jahresbeginn. Dazu kommen noch 375 Autobahntankstellen.
Trotz der Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH), nach der das in BadenWürttemberg geltende nächtliche Alkoholverkaufsverbot mit dem Grundgesetz
vereinbar ist, erwägt der Bundesverband
Tankstellen und gewerbliche Autowäsche
(BTG) Verfassungsklage und begründet
diese Absicht mit massiven Umsatzverlusten und der Ungleichbehandlung von
Tankstellen im Vergleich zur Gastronomie. Stattdessen wollen die Tankstellenverbände mit Mitarbeiterschulungen –
50.000 sollen es bis Ende 2011 sein –,
Kassenwarnsystemen und Alterskontrollen gegen den Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen vorgehen.
Tank & Rast legt ihr neues BAT-Einlieferungsmodell vor. Danach soll für zwei
Drittel der Kraftstoff-Einlieferungen die
bisherige Quotenregelung gelten, für 30
Prozent ist die Auktionierung vorgesehen.
5 Prozent der Einlieferungen bleiben Tank
& Rast vorbehalten. Die bisherigen Einlieferer müssen dem Konzept ebenso zustimmen wie das Bundeskartellamt.
Um die Folgekosten nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu stemmen, beabsichtigt BP, sich von Unternehmensteilen im Wert von 30 Milliarden US-Dollar
zu trennen. Die Tankstellentochter Aral
stehe dabei nicht zum Verkauf, heißt es
dazu aus Bochum. Nach Absatzeinbußen
von bis zu 40 Prozent wollen Betreiber
von BP-Stationen in den USA wieder zurück zu ihrem alten Amoco-Logo; das
18
Unternehmen war vor zwölf Jahren von
BP übernommen worden.
August
Erfolg für Total: Das Oberlandesgericht
Düsseldorf hebt die Entscheidung des
Bundeskartellamtes auf, nach der Total
die Übernahme von 59 OMV-Stationen
in Sachsen und Thüringen untersagt worden war. Der Deal sei zulässig, weil durch
ihn keine marktbeherrschende Stellung
verstärkt oder begründet werde, urteilten
die Richter. Das Kartellamt will Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof einlegen.
Vertrag unterzeichnet: Die Royal Dutch
Shell und der brasilianische Ethanolproduzent Cosan wollen mit ihrem 50:50
Joint-Venture, in das beide Unternehmen
Assets im Wert von 12 Milliarden USDollar einbringen wollen, an die Weltspitze der Ethanolhersteller aufrücken. Ihre
4,5 Millionen Tonnen-Raffinerie Heide
verkauft Shell an den britischen Investor
Klesch.
Kooperation bei E-Mobility: Westfalen
will an 40 ihrer Tankstellen im Raum
Münster und im Ruhrgebiet RWE-StromLadesäulen aufstellen. Auch an den StarTankstellen, die von der Orlen Deutschland betrieben werden, soll es künftig
RWE-Ladestationen geben: 20 sind in
Hamburg geplant, weitere 30 in Nord­
rhein-Westfalen. An AVIA-Tankstellen
will RWE Ladesäulen u.a. in Gütersloh,
Ulm, Borken oder Nürnberg installieren.
Sinkende Mengen, hohe steuerliche Belastungen, knappe Margen und steigende
Umweltkosten, u.a. für Beimischungen
von Biokraftstoffen oder Gasrückgewinnung an den Zapfsäulen, machen das
Tankstellengeschäft in Europa immer
härter. Konsequenz: Immer mehr Markengesellschaften ziehen sich aus Teilmärkten zurück: ExxonMobil aus Spanien und zuletzt aus Österreich, OMV aus
Italien sowie BP und Shell aus Frankreich,
wo die Super- und Hypermarkets den Ölmultis das Leben schwer machen. Shell
will sich außerdem von ihren Tankstellen
in Schweden (349) und Finnland (225)
trennen.
September
Trotz des Hypes um E-Mobility: Der
Großteil der künftigen Elektro-Pkw werden Plug-In-Hybride oder Fahrzeuge mit
Range-Extender sein, die die klassischen
Kraftstoffe Benzin und Diesel an der
Tankstelle weiterhin tanken müssen, sagt
BP-Kraftstoffexperte Alexander Brauns
im EID. Die gegenwärtig in Deutschland
zugelassenen Pkw verbrauchen laut
ADAC ein Viertel weniger Kraftstoff je
100 Kilometer als die Fahrzeuge vor 30
Jahren. Zwischen 1979 und 2008 sank
der Durchschnittsverbrauch von 10,1 Liter auf 7,6 Liter je 100 km.
Oktober
Das Bundesverfassungsgericht hat das in
Baden-Württemberg geltende Verkaufsverbot von Alkohol während der Nacht
bestätigt. Es diene wichtigen Gemeinwohlzielen, heißt es. So solle damit der
vor allem in der Nacht zu beobachtende
Alkoholmissbrauch und dessen Begleiterscheinungen wie Straftaten, Störungen
der öffentlichen Ordnung sowie Gesundheitsgefahren begegnet werden. Die
Grundrechte betroffener Ladenbesitzer
müssten dagegen zurückstehen.
Statoil will ein Teil ihres Tankstellennetzes
Energie Informationsdienst 05/11
Tankstellen Chronik 2010
verkaufen und dafür bis zu 40 Prozent ihrer Statoil Fuel & Retail über die Osloer
Börse veräußern. In Großbritannien will
sich Total von ihren Tankstellen trennen.
OMV zahlt 1 Milliarde Euro für die Aufstockung ihrer Beteiligung an der türki­
schen Tankstellengesellschaft Petrol Offisi. Damit besitzt die OMV den türkischen
Tankstellenbetreiber nun fast vollständig.
Die amerikanische Regierung genehmigt
den Verkauf von Ottokraftstoff mit einem
Ethanol-Anteil von 15 Prozent.
In den USA kommt der Nissan Leaf auf
den Markt, das erste Batterie betriebene
Auto in Serienproduktion. General Motors stellt seinen Chevrolet Volt vor.
Nach landesweiten Streiks gegen das
Sparprogramm der französischen Regierung, die auch die Raffinerien lahmlegen,
wird in Frankreich das Benzin knapp.
November
Tamoil will ihr deutsches Tankstellennetz
modernisieren und dafür einen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Mittelfristig will man auch wachsen. Zu den
derzeit 390 Stationen, von denen 361 unter der Marke HEM laufen, sollen 100
hinzukommen.
Am Ende dauerte es zu lange: OMV
Deutschland verkauft ihre Tankstellen in
Sachsen und Thüringen – 56 an der Zahl
– nun doch nicht, wie geplant, an Total,
sondern an die deutsche Tochter der polnischen Orlen. Nachdem das Bundeskartellamt beim Bundesgerichtshof Einspruch gegen die Erlaubnis des Deals mit
Total durch das OLG Düsseldorf eingelegt hatte, sei nicht absehbar gewesen,
wann endlich Rechtssicherheit in dieser
Sache gegeben sei. Deshalb habe man sich
nun für einen anderen Käufer entschieden, heißt es von OMV. Orlens Tankstellennetz wächst damit auf 576 Stationen
– die neuen Anlagen sollen Anfang 2011
auf Star umgeflaggt werden. Das OMVNetz schrumpft auf 338 Anlagen.
Shell startet ihr „Energy Save Sites“-Programm zur Steigerung der Effizienz ihrer
Tankstellen. Bis Ende des Jahres sollen an
430 Stationen neue Licht-, Heizungs- und
Kühlungssysteme installiert sein, die den
Stromverbrauch um 25 Prozent reduzieren.
Dezember
Am 14. Dezember tritt die 10. BImSchVO
in Kraft. Damit ist der Verkauf von E10
an Tankstellen in Deutschland ab sofort
Energie Informationsdienst 05/11
erlaubt. Bis Ende 2011 muss der Kraftstoff flächendeckend eingeführt sein. 90
Prozent aller Pkw mit Ottomotor vertragen E10, in jedem Fall werde es an Stationen mit Super E10 auch immer eine Super-Sorte mit maximal 5 Prozent Ethanol
geben, heißt es vom MWV.
Grünes Licht vom Bundeskartellamt:
Shell darf 41 Tankstellen von der EdekaGruppe übernehmen. Von den insgesamt
44 beantragten Stationen sei im Spätsommer der Zukauf von 25 Stationen
„anstandslos“ genehmigt worden, bei 19
Stationen seien die Kartellwächter in eine
vertiefte Prüfung eingestiegen, 16 davon
seien nun genehmigt worden. An seinem
Oligopolbefund hält die Behörde dagegen weiterhin fest. Das Amt gehe nach
wie vor davon aus, dass die in Deutschland vertikal integrierten Mineralölkonzerne Shell, BP (Aral), ExxonMobil (Esso), ConocoPhilipps (JET) und Total auf
regionalen Tankstellenmärkten ein beherrschendes Oligopol bilden. Übernahmen und Zukäufe fremder Tankstellenstandorte seien nur in engen Grenzen
möglich.Shell will ihren neuen EdekaKunden bei Vorlage der Einkaufsquittung
der angrenzenden Supermärkte 1 Cent
Rabatt pro Liter gewähren. Mit der Absatzentwicklung ihrer Tankstellen war
das Unternehmen in Deutschland im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz
im ersten Vierteljahr nicht zufrieden. Erst
die Einführung der neuen Kraftstoffsorte
FuelSave und Rabattaktionen mit Postbank und ADAC führten zu Mehrverkäufen.
Auch Total spürte zu Jahresbeginn noch
die Folgen der Wirtschaftskrise vor allem
beim Dieselabsatz an Autohöfen. Die
Tankstellen seien dagegen nicht allzu
stark betroffen. Trotz verbesserter Tank­
stellen­margen wird die deutsche Mineralölindustrie 2010 wie im Vorjahr nur ein
unbefriedigendes Downstream-Ergebnis
einfahren.
High Noon in Österreich: In der Alpenrepublik dürfen die Tankstellenpreise – zunächst für drei Jahre – nur noch ein Mal
täglich angehoben werden, und zwar einheitlich um 12 Uhr mittags. Im weiteren
Tagesverlauf dürfen die Firmen die Preise
dann nur noch senken.
Das Auf und Ab der Kraftstoffpreise: Für
2010 zählt Aral 166 Preissenkungen und
196 Erhöhungen an den deutschen Tankstellen.
Die Uniti beendet zum Jahresende ihre
Mitgliedschaft beim deutschen Mineralöln
mittelstandsdachverband MEW.
19
mineralöl interview
Der Mineralölmittelstand fühlt sich der
ungarischen Steuerwillkür ausgeliefert
Hinter UPEI steht ein Drittel der europäischen Tankstellen, das von unabhängigen
mittelständischen Gesellschaften betrieben wird. Interview mit dem Präsidenten
der Union Pétrolière Européenne Indépendante, Bernd Schnittler.
eid Das Margenproblem der Raffinerien sei hausgemacht, behauptet Bernd
Schnittler, denn internationale Oilmajors
wie u.a. Shell und Esso, die in Europa
über zu geringe Verarbeitungsmargen
klagen, seien in Asien an erheblichen
neuen Raffineriekapazitäten beteiligt, deren Produkte ihnen weiter westwärts in
höchst unliebsamer Weise Konkurrenz
machten. Aber das Hauptthema des Präsidenten der UPEI, Union Pétrolière Européenne Indépendante, des Dachverbandes der Unabhängigen europäischen
Öl- und Energiehändler, bei einem Gespräch mit dem EID, ist die Verbandsarbeit; Erfolge, Misserfolge und ihr Einfluss
auf die Politik.
EID: UPEI ist in 16 europäischen Ländern
vertreten und darunter auch in Ungarn.
Beklagen sich die deutschen Mitgliedsverbände wie AFM+E, bft und Uniti, die
mit ihren Firmen teilweise auch in Ungarn tätig sind, über die ungarische Sondersteuer, die vor allem ausländische Unternehmen trifft?
Schnittler: Sie sind verärgert und fühlen
sich ausgeliefert, weil sie sich nicht wehren können. Hinzu kommt, dass dieses
Gesetz rückwirkend in Kraft tritt und als
Bemessungsgrundlage der Umsatz plus
Umsatzsteuer herangezogen wird. Als
unabhängige mittelständische Firmen haben sie wenig Gewicht und halten sich
mit öffentlicher Kritik zurück, weil sie
fürchten, dass das ihr Geschäft beeinträchtigen könnte. Große europäische
Konzerne, da­runter auch E.ON und
RWE, haben zwar in einem Schreiben an
die Europäische Kommission gegen die
ungarische Willkürmaßnahme protestiert, ich vermisse aber Widerspruch aus
anderen Mitgliedstaaten sowie vom BDI.
Vermutlich, weil die deutsche Autoindustrie, die von der Sondersteuer nicht betroffen ist, in Ungarn Vorteile genießt.
EID: Apropos Brüssel. Dort ist der Sitz
von UPEI, sicherlich auch, um die EUGesetzgebung zu beeinflussen.
Schnittler: Da mache ich gar keinen Hehl
20
draus. Hinter uns steht
schließlich ein Drittel der
europäischen Tankstellen,
das von unabhängigen mittelständischen Gesellschaf­
ten betrieben wird, und
auch am Geschäft mit den
anderen Ölprodukten, vor
allem Heizöl, haben die Unabhängigen einen beträchtlichen Anteil. UPEI wird in
Brüssel zugehört, wenn wir
unsere Ansichten vertreten,
z.B. wenn wir uns über 125
verschiedene
Regelungen
innerhalb der EU im Biofuels-Markt beklagen, die
dringend einer Harmonisierung bedürfen. Oder wenn
es um die Abhängigkeit von
russischem Öl und Gas geht,
die beim Gas z.B. durch Diversifikation mit LNG und
strategischer Gasbevorratung gemildert werden
kann.
EID: Und auf welche Erfolge
können Sie verweisen?
Bernd Schnittler pendelt viel zwischen Hamburg und
Schnittler: Wir haben dazu
Brüssel und ist auch sonst in Verbandsangelegenbeigetragen, dass die EUheiten oft unterwegs.
Bild: UPEI
Staaten binnen eineinhalb
Jahren den Nachweis erbrin­
gen müssen, dass sie für 30 Tage GasvorKon­zerne hätte den Wettbewerb in Miträte besitzen. Die angestrebte EU-weite
teleuropa stark beeinträchtigt.
Ölbevorratung ist an die Regelung in
Zurzeit intervenieren wir gegen die beabDeutschland angelehnt, wo 90 Versichtigte nationale Gesetzgebung in Belbrauchstage an Beständen gehalten wergien und Spanien über ein Quotensystem
den müssen, das soll nun auch innerhalb
bei der Biodieselproduktion, welche zu
von eineinhalb Jahren in allen anderen
einer Diskriminierung der Importe fühEU-Staaten der Fall sein. Damit wird der
ren würde.
Sicherheit der Versorgung Rechnung geEID: Bleiben wir beim Wettbewerb. Die
tragen, der UPEI besondere AufmerkHauptkonkurrenten der unabhängigen
samkeit widmet. Und natürlich auch dem
Mineralölfirmen sind die integrierten
Wettbewerb. Hier ist es uns gelungen,
Mineralölgesellschaften, die Raffinerien
mitzuhelfen, die Fusion der österreichi­
betreiben und z.B. in Europa und
schen OMV und der ungarischen MOL
Deutschland die Inlandsversorgung dozu verhindern, die schließlich am Veto
minieren. Gibt es dazu Anmerkungen?
der in Brüssel für Wettbewerb zuständiSchnittler: Wir achten natürlich darauf,
gen Kommission gescheitert ist. Ein Zudass wir neben den Raffineuren, die das
sammenschluss dieser beiden großen
Produktionsniveau kontrollieren, gut beEnergie Informationsdienst 05/11
mineralöl interview
stehen können und damit den Wettbewerb auf eine sicherlich verbraucherfreundliche Weise beleben. Wenn die europäischen Verarbeiter zurzeit über zu
niedrige Margen klagen, dann ist dies zumindest zum Teil eine hausgemachte Malaise, denn die Majors machen sich mit
ihren Raffinerien in Asien, deren Produkte auch in Europa vertrieben werden,
selbst Konkurrenz. So sind z.B. Esso und
Shell an den Raffinerien, die im Nahen
und Fernen Osten entstanden sind und
noch entstehen, in einem großen Maße
beteiligt. Die entstehen nicht nur, um den
dortigen Bedarf zu decken, sondern auch
den in anderen Verbrauchszentren.
EID: In der deutschen Öffentlichkeit ist
zurzeit viel von der Einführung von E10
die Rede, einem neuen Kraftstoffprodukt,
bei dem Benzin 10 Prozent Ethanol hinzugefügt wird. Gibt es für die Unabhängigen ein Problem, sich mit diesem Produkt zu versorgen?
Schnittler: Jede Tankstellengesellschaft
muss, um dem Gesetz zu genügen, in diesem Jahr 6,25 Prozent an Biokomponen-
Energie Informationsdienst 05/11
ten den herkömmlichen Kraftstoffen zusetzen. Ich glaube nicht, dass das das
große Problem für die Unabhängigen ist,
sondern eher, dass die Autofahrer denken
könnten, dies ist ein neues Produkt, besser als die bisherigen, das will ich tanken,
und denken nicht daran, dass ihr Auto
diese Qualität vielleicht nicht vertragen
kann. Das kann zu großen Irritationen
führen.
EID: Was sagen Sie denn zum deutschen
Energiekonzept?
Schnittler: Ich sehe das so, dass die fossilen Energieträger noch für Jahrzehnte
den Markt dominieren und die Erneuerbaren in die Lücke stoßen, die von den
fossilen nicht gefüllt werden kann. Es ist
immer wieder zu beobachten, dass die
Sachzwänge von politischen Entscheidungen überlagert werden. Das ist besonders bei den Biofuels der Fall, wo es
in Deutschland ein die Branche verunsicherndes politisches Hin und Her gegeben hat und wo die von Land zu Land
unterschiedlichen Regelungen die Liberalisierung bremsen.
EID: In Deutschland haben sich einige
mittelständische Mineralölfirmen zum
MEW zusammengeschlossen, auch wenn
das Ganze nicht so recht harmonisch verlaufen ist. Müsste ähnliches nicht auch in
Europa angestrebt werden, vielleicht mit
mehr Harmonie?
Schnittler: In der Tat, die zahlreichen mit­
telständischen europäischen Mineralölver­
bände sollten sich zusammenschließen.
Das wird ein nächstes Ziel sein, das von
UPEI angestrebt wird. UPEI wird sich außer für Verbände auch für einzelne Unternehmen öffnen, dazu werden die Statuten zu verändern sein.
Noch eine abschließende Bemerkung zur
Verbandstätigkeit: Große Verbände haben nicht unbedingt mehr Macht, aber
tragen umso mehr Verantwortung. Beim
Zusammenschluss von Verbänden ist zu
beachten, dass ein solcher nur erfolgreich
sein kann, wenn alle Seiten kompromissfähig sind. Ein ständiges Ablehnen von
Vorschlägen hinterlässt keine nachhaltige
Wirkung, sondern allenfalls eine Fußnon
te.
21
Tankstellen Alternative Antriebe
Elektromobilität: „Die Maschinerie
ist angelaufen“
In den nächsten zehn Jahren wird es für E-Auto-Erstkäufer keinen wirtschaftlichen
Nutzen geben, war auf der Fachveranstaltung „Elektromobilität in Deutschland: Eine
Zwischenbilanz“ von BDI und Deutschem Verkehrsforum zu hören.
beim Pkw im Vergleich zu den gegenwäreid Bis 2020 ist nach Meinung von Ingo
tigen CO2-Preisen im Emissions­handel
Alphéus, Vorsitzender der Geschäftsfühvon 15 bis 20 Euro. „Ich bin nicht da­ge­
rung der RWE Effizienz, mit dem Aufstelgen, dass Elektromobilität propagiert
len der Infrastruktur und dem Verkauf
wird. Es geht darum, dass wir da mit­
von Strom für Elektrofahrzeuge kein Geld
spielen können. Elektromobilität ist ein
zu verdienen. Dennoch: „Wir machen
industriepolitisches Thema.“
Druck, es geht für uns um die Netze“,
Der wirtschaftliche Nutzen für Erstkäufer
sagte er bei der Veranstaltung „Elektrosei in den nächsten zehn Jahren nicht gemobilität in Deutschland: Eine Zwischengeben, so Zielkes Kollege Christian Mabilanz“, zu der der Bundesverband der
lorny. Die Lademöglichkeiten sieht er als
Deut­schen Industrie (BDI) und das Deutsche Verkehrsforum geladen hatten.
eher unkritischen Punkt: 75 Prozent der
Das Elektroauto hat das Zeug, als Strom950.000 Stationen würden zuhause oder
speicher für überschüssigen Strom zu
am Arbeitsplatz entstehen können. „Eine
agieren. Die Energiewirtschaft müsse von
Million Elektroautos oder 2,3 Prozent des
der Zuhause-Lösung bis zur Schnellstlade­
Bestands machen uns nicht zum Leitmöglichkeit alles anbieten, meint Alphéus.
markt. Die Chance für Deutschland liegt
Nach Schätzungen der Nationalen Plattin der Beherrschung der Systemkompeform Elektromobilität würden 90 Prozent
tenz aus CO2-freier Energieerzeugung,
der Elektrofahrzeuge zu Hause oder an der Arbeitsstelle
aufgeladen. Bis 2020 brauche
man 30.000 bis 50.000 öffentliche bzw. halböffentliche
Stationen. Not­wendig sei eine
europaweite Standardisierung,
und bei den Abrechnungsprotokollen „muss auch relativ
schnell etwas passieren“.
„Die nächsten 40 Jahre lassen
weltweit eine bisher nicht gekannte Komplexität neuer An­
triebstechnologien erwarten“,
so Andreas Zielke, Leiter des
Bereichs Automotive & Assem­
bly bei McKinsey. Solle das 2Grad-Ziel für die Erderwärmung eingehalten werden,
dürften Pkw 2050 nur noch Lademöglichkeiten werden von Experten als „relativ
Bild: Vattenfall
10 Gramm CO2/km aussto- unkritischer Punkt“ eingeschätzt.
ßen, und das sei nur mit ElekSmart Grid und E-Mobilität.“ Daraus
tro- und Brennstoffzellenfahrzeugen erkönne eine Leitanbieterschaft werden.
reichbar. „Elektromo­bilität ist nicht in
erster Linie ein Umweltthema, mit gleiUnd an diesem Thema wird kräftig gechem Aufwand ließe sich anders mehr
werkelt. „Deutschland soll Leitanbieter
CO2 vermeiden, speziell solange der
für Elektromobilität werden. Politik, Wirt­
schaft und Wissenschaft müssen jetzt geStrommix noch nicht ‚sauber‘ ist.“ Zielke
meinsam Voraussetzungen schaffen, um
verwies auf die gerin­ge Nutzungsdauer
von 400 Stunden pro Jahr und auf die
die­ses anspruchsvolle Ziel zu erreichen“,
betonte Matthias Wissmann, Präsident
CO2-Vermeidungskosten von 150 Euro/t
22
des Verbandes der Automobilindustrie
(VDA) und BDI-Vizepräsident. Für ihn ist
ein „schlüssiger Maßnahmenkatalog zur
Markteinführung von Elektrofahrzeugen
unerlässlich. Hierzu sollten verschiedene
Instrumente genutzt werden: Finanzielle
und steuerliche Impulse, verkehrsrechtli­
che Anreize und infrastrukturelle Anpassungen müssen zu einem Elektromobi­li­
täts­paket zusammengefügt werden. Vor
allem aber müssen Hochschulen und Forschungsinstitute gefördert werden, das be­
trifft die Schnittstellen zur Automobilindustrie ebenso wie die Elektrochemie und
den Maschinenbau“. Neben einem bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur
brauche man auch eine integrierte Zellund Batteriesystemproduktion in Deutschland und last but not least einen sicheren
Zugang zu den notwendigen Rohstoffen.
Das sieht so auch Klaus-Peter Müller, Präsidiumsvorsitzender des Deutschen Ver­
kehrsforums: „Über die Kernthemen wie
Batteriesystemproduktion oder Normung
hinaus liegen uns die Aspekte Rohstoffversorgung, Anreize für einen erfolgreichen Marktstart und Nutzung des Potenzials im innerstädtischen Lieferverkehr
besonders am Herzen.“
„Ich glaube, dass wir mit der Nationalen
Plattform etwas Einzigartiges geschaffen
ha­ben“, so Werner Ressing, Leiter der Abteilung Industriepolitik im BMWi. 2010 sei
viel passiert, so habe die Bundesregierung
eine Rohstoff­strategie entwickelt und wol­
le mit bi­latera­len Rohstoffpartner­schaften
den Zugang ermöglichen. Hinsichtlich der
Standardisierung sei man auch mit der EUKommis­sion im Gespräch. Durch die Nationale Plattform ha­be es eine Initialzündung
für die Normierung und Standardisierung
gegeben. „Die Maschinerie ist an­gelaufen.“
Zurückhaltender zeigte er sich aber hinsichtlich der geforderten Marktanreize.
„Wir haben noch keine Serienpro­duktion.
Heute würden wir Unikate oder ausländische Herstel­ler fördern.“ Nach sei­ner
Einschätzung wird dieses Thema erst 2013
mit dem Start deutscher Serien auf die
n
Agenda kommen.
Energie Informationsdienst 05/11
Energie Informationsdienst 05/11
23
Tankstellen biokraftstoffe
Biokraftstoffe sollen Dekarbonisierung des Verkehrs vorantreiben
eid In Deutschland existiert derzeit eine
Produktionskapazität für Biodiesel von
rund 5 Millionen Tonnen, doch nur rund
die Hälfte wird genutzt. „Die Beschränkung auf 7 Prozent Biodiesel in Diesel lässt
eine maximale Zumischung von etwa 2,2
Millionen Tonnen Biodiesel zu“, beklagte
Klaus Kliem, Vorsitzender der Union zur
Förderung von Oel- und Proteinpflanzen
(UFOP), anlässlich eines Fachkongresses
für Biokraftstoffe in Berlin, den die UFOP
gemeinsam mit dem Bundesverband BioEnergie (BBE) ausrichtete. 2010 seien zusätzlich rund 300.000 Tonnen als Reinkraftstoff vermarktet worden. Durch die
Verwendung von B7 und E10 allein könne
die Quotenverpflichtung in Höhe von
6,25 Pro­zent energetisch nicht erfüllt werden. Die Markteinführung von B10 werde
sich auf europäischer Ebene sicher noch
um zwei bis drei Jahre verzögern, sagte
Kliem und erinnerte an den „Koalitionsvertrag mit der Absichtserklärung, den
Reinkraftstoffmarkt wieder zu beleben“.
„Seit Januar dieses Jahres muss und kann
24
die Biokraftstoffindustrie in Deutschland
auch nachweisen, dass ihre Waren mit ei­
nem signifikanten Beitrag zur Minderung
von CO2-Emissionen im Verkehrssektor
und ohne Ökosysteme zu beeinträchtigen,
hergestellt werden“, so Helmut Lamp,
BBE-Vorstandsvorsitzender. Unabhängige
Zertifizierungssysteme wie ISCC und
REDcert sicherten dies für in Deutschland
produzierte Biokraftstoffe ebenso wie für
Importware.
„Wir haben derzeit einen gespaltenen
Markt in Europa. Nur Deutschland und
Österreich haben die Nachhaltigkeitsanforderungen umgesetzt. Wir sind auf deut­
sche zertifizierte Ernte angewiesen“, be­ton­
te Elmar Baumann, Geschäftsführer des
Verbands der Deutschen Biokraftstoff­in­
dustrie. Er drängte auch auf neue Kraftstoffnormen für B10 und B30. „Wenn wir
eine Verdoppelung des Biodieseleinsatzes
bis 2020 haben wol­len, können wir das
nicht mit B7 schaffen.“
Und in der Tat soll die Nutzung von Bio­
kraftstoffen forciert werden. Mehr als 13
Prozent des Energiebedarfs im Verkehr sollen 2020
durch er­neu­erbare
Energien gedeckt
werden, er­­läuterte
Clemens Neu­mann,
Abteilungsleiter im
Bun­des­land­wirt­
schafts­mi­nisteri­um,
die Plä­ne des Bun­
des. Darin eingeschlossen sei die
ElektroMil­lion
fahrzeuge, die dann
auf deutschen Straßen fahren sollen.
„Das Ver­­­hältnis zu
den knapp 45 Millionen Pkw zeigt,
wie wichtig die Ver­
sor­gung mit Biokraftstoffen ist.“ Er
forderte Au­to- und
Kraft­stoff­­industrie
auf, die technischen
Vo­raus­setzungen
für höhe­re Beimischungsquoten zu
schaffen.
„Dann
können wir viel
leichter die De­kar­
bo­nisierung errei-
chen.“ Laut Neumann sollen nach der
Einführung von E10 auch der Einsatz von
Biomethan und die Fo­r­schung und Entwicklung für Biokraftstoffe der 2. Generation vorangetrieben werden.
Auch das Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) bemüht sich um einen verstärkten Einsatz von Biodiesel als Beimischung zum leichten Heizöl. Geschäftsführer Christian Küchen berichtete von Tests,
die seit 2005 laufen. Die Gerätehersteller
sähen in einer Zumischung von 5 Prozent
kein Problem, „in Kürze dürften auch 10
Prozent akzeptiert werden.“ Es fehle noch
an zertifizier­ten Tanksystemen, es gebe
aber bereits eine Vornorm für ein BioHeizöl. Knapp 100 Händler mit Schwerpunkt Baden-Württemberg böten derzeit
Bio-Heizöl an. „Wir streben zurzeit noch
keine flächendeckende Beimischung an.
Ein schrittweiser Prozess hat Vorteile.“ n
Unter Generalverdacht
Einen „immensen Imageschaden“ für
die Biodieselwirtschaft konstatierte
UFOP-Chef Klaus Kliem. „Eine gesamte Branche geriet unverschuldet
in der Öffentlichkeit unter Generalverdacht, weil schließlich auch spekulativ Befürchtungen geäußert
wurden, dass bei der Biodieselherstellung selbst Dioxine entstehen
könnten.“ Das in die Schlagzeilen geratene Unternehmen habe glücklicherweise nachweisen können, dass
die für die in Frage kommenden
Chargen zurückgestellten Rohstoffmuster einen Dioxinwert un­terhalb
des Grenzwer­tes auswiesen. Es habe
zudem die abgegebenen Fettsäuren
auch richtig deklariert.
„Der Großteil aller Biodieselproduktionen verläuft bei relativ niedrigen
Temperaturen, weit unterhalb der
möglichen Bildung von Dioxinen“, so
Martin Mittelbach, Professor am Chemieinstitut der Uni Graz. Biodiesel sei
nicht verantwortlich für die Dioxinbil­
dung. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Altspeiseölen empfiehlt er
eine verstärkte Rohstoffkontrolle bei
der Biodieselproduktion. Insgesamt
hält er den Einsatz von gebrauchten
Ölen und Fetten in der Biodieselherstellung für eine „sinnvolle Verwertung“, da sie diese dem Lebensmittelmarkt entziehe.
Energie Informationsdienst 05/11
Energie Informationsdienst 05/11
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tankstellen Marktinformationen
Tankstellen: Shell
sucht weitere Partner
Calpam legt in allen Bereichen zu
eid
Calpam-Geschäftsführer Ulrich
Grube zieht für das abgelaufene Jahr
2010 eine positive Bilanz. Trotz des harten Wettbewerbsumfeldes arbeite das
Unternehmen in allen Bereichen profitabel und habe überall zulegen können, so
der Calpam-Chef. Der Kraftstoffabsatz
über die inzwischen 56 Tankstellen (+ 2
gegen­über Juli 2010, zwei weitere Tankstellenprojekte stehen vor der Umsetzung) hat sich nach Grubes Worten sehr
positiv entwickelt. Den Shopumsatz habe
man „gegen den Trend“ gesteigert, und
bei den Schmierstoffen habe die gute
konjunkturelle Entwicklung zu einer Erholung beim Absatz geführt.
Im Heizölgeschäft profitierte man 2010
wie die meisten Marktteilnehmer vom
kalten Winter, der den Absatz deutlich
nach oben brachte. Calpam bietet inzwischen nur noch schwefelarme Ware an.
Und was weitere Steigerungen in diesem
Geschäftszweig angeht, ist das Unternehmen offen für Zukäufe von Heizölhändlern. So suche man Gespräche mit Unternehmen, die in ihrem Heizölgeschäft eine
Nachfolgeregelung außerhalb der Familiennachfolge planen, formulierte es Calpam-Chef Grube.
Bei ihrem Tanklager in Kleinostheim hat
Calpam inzwischen eine umfangreiche
Sanierung begonnen, und trotz dieser Behinderungen habe man die Auslastung
des Tanklagers in den letzten Monaten
nahezu verdoppeln können.
Aber auch abseits der klassischen Geschäfte peilt das Aschaffenburger Mineralölunternehmen Wachstum an. So prüfe man derzeit den Eintritt in den Gasmarkt. Calpam strebe hier nach Grubes
Worten „sinnvolle Kooperationen im
n
Markt“ an.
2010 auskömmliche Margen an der Tankstelle
Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Brutto-Margen an den deutschen Tankstellen 2010 durchaus verbessert, auf 10,05 Cent/l bei Superbenzin bzw. 9,69
Cent/l bei Diesel. Das war aber auch nötig, weil gleichzeitig auch die Kosten für
die Beimischung von Biokomponenten auf bis zu 3 Cent/l gestiegen sind (siehe
auch Seite 12).
Eurosuper
Diesel
Durchschnitt 2005
Durchschnitt 2006
Durchschnitt 2007
Durchschnitt 2008
Durchschnitt 2009
Januar 2010
Februar 2010
März 2010
1. Quartal 2010
April 2010
Mai 2010
Juni 2010
2. Quartal 2010
1. Halbjahr 2010
Juli 2010
August 2010
September 2010
3. Quartal 2010
Oktober 2010
November 2010
Dezember 2010
Cent/l
6,06
6,45
7,18
7,08
8,82
10,94
10,07
10,70
10,57
9,97
10,67
10,76
10,47
10,52
10,48
11,16
9,65
10,43
8,18
8,39
8,90
6,66
6,45
7,99
8,18
9,16
11,13
9,69
11,06
10,59
9,47
10,47
10,03
9,99
10,29
10,42
10,07
9,85
10,11
8,59
7,75
7,95
Durchschnitt 2010
10,05
9,69
Die Brutto-Margen werden wie folgt berechnet: Pumpenpreise großer Tankstellengesellschaften ohne Mineralöl- und Mehrwertsteuer minus Fracht (Rotterdam-Karlsruhe). Diese Preise werden seit 2009 gegen Großhandelspreise von Petroleum Argus gerechnet statt gegen Platts mid.
Argus wird umgerechnet in Cent je Liter mit Hilfe monatsdurchschnittlicher Wechselkurse Dollar/Euro wie von
der Europäischen Zentralbank veröffentlicht.
Quelle: Wood Mackenzie
Spezifisches Gewicht: 0,760 für Eurosuper und 0,845 für Diesel.
26
eid
Um ihre Position im deutschen
Tankstellengeschäft zu festigen und weiter auszubauen, ist Shell auf der Suche
nach weiteren Partnern. Mit Edeka kooperiert der Ölmulti in Deutschland bei
Supermarkttankstellen. Dabei gewährt
Shell Kunden, die im jeweils angrenzen­
den Edeka-Markt einkaufen, bei Vorlage
der Quittung an der Tankstelle einen Rabatt pro getanktem Liter Kraftstoff. Ein
System, was laut Unternehmen nach den
bisher gemachten Erfahrungen funktioniere, hätten sich die Absatzzahlen an
den bisher umgestellten Stationen doch
deutlich nach oben bewegt.
15 von 41 erworbenen Stationen sind inzwischen auf die gelb-roten Farben umgeflaggt, die restlichen sollen in Kürze
folgen. Pro Tankstelle kalkuliert das Unternehmen mit einer Umrüstzeit von einer Woche (Seite 1).
Weitere Kooperationspartner von Shell
an der Tankstelle sind der ADAC und die
Postbank, deren Mitglieder und Kunden
ebenfalls beim Kraftstoffkauf Rabatte erhalten. Insbesondere die Kooperation mit
der Postbank habe seinem Unternehmen
„einen neuen Kundenstamm erschlossen“, sagte Jörg Wienke, Leiter des ShellTankstellengeschäfts in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dem EID. Zudem habe das mit der Postbank und WincorNixdorf gemeinsam entwickelte integrierte Kassensystem ICM, das es bundesweit inzwischen an 1.245 Shell-Stationen gibt, geholfen, die Zahl der Überfälle im vergangenen Jahr um mehr als die
Hälfte gegenüber 2009 zu senken.
Eine neue Zusammenarbeit hat Shell nun
mit Toyota vereinbart. Bei der „Toyota
Auris Hybrid Eco Challenge“ setzt der
japanische Automobilhersteller das ShellSuperbenzin FuelSave Super 95 ein, von
dem der Mineralölkonzern behauptet,
dass der Autofahrer bei diesem Produkt
einen Liter pro 50 Liter Tankfüllung sparen kann.
Von der Konkurrenz schlechtreden lassen
will sich Shell auch nicht ihren Tankwartservice, den es neben Deutschland inzwischen auch in der Schweiz und in Österreich gibt, mittlerweile an etwa 1.200
Stationen. „Wir konnten die Loyalität
unserer Kunden an den Tankwart-Stationen deutlich erhöhen“, sagt Wienke und
kündigte an, diesen Service weiter ausn
bauen zu wollen.
Energie Informationsdienst 05/11
mineralöl Marktinformationen
Liqui Moly: Mit TV-Spots und
Plakaten zu neuen Rekorden
eid Das Schmierstoff-Unternehmen Liqui
Moly hat 2010 mehr als erfolg­reich ab­
geschlossen. Der Umsatz erreichte knapp
290 Millionen Euro und lag damit fast ein
Viertel über dem Vorjahr. Auch in den einzelnen Geschäftsbereichen lief es mehr als
gut, in der Sparte SB-Märkte wur­de mit
31,2 Millionen Euro Umsatz ein neuer
Rekord erzielt, genauso wie in der Spar­te
Fachhandel mit 68,8 Millionen Euro. Den
Erfolg des Geschäftsjahres 2010, dem
auch die gestie­ge­nen Rohstoffpreise nichts
anhaben konn­ten, führt Unternehmenschef Ernst Prost auf die Wer­beof­fen­sive
des ver­gangenen Jah­res zurück. In Fernsehspots und auf Großplakaten präsentierte Liqui Moly keine gängige Produktwerbung, son­dern seine Firmenphilosophie. „Wir wollten zeigen, dass es auch
anders geht. Nicht einfach das schnelle
Geld gemacht ohne Rücksicht auf die
Umwelt, die Menschen im eigenen Untern
nehmen und die Kunden.“
Energie Informationsdienst 05/11
Mineralölabsatz 2010 leicht über Vorjahr
Wie im November gab es auch im Dezember 2010 bei den Mineralölabsatzzahlen in Deutschland mit insgesamt 6,75 Millionen Tonnen einen Anstieg gegenüber Vorjahr. Durch das Plus von 8,9 Prozent im letzten Monat des Jahres
bekam der Jahresgesamtabsatz 2010 insgesamt ein positives Vorzeichen: Rund
78,41 Millionen Tonnen wurden laut aktuellen Zahlen des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) im vergangenen Jahr an Mineralöl-Hauptprodukten in
Deutschland abgesetzt, das waren 1,7 Prozent mehr als 2009.
Vor allem das Plus bei den Mitteldestillaten – leichtes Heizöl + 4,3 Prozent, Dieselkraftstoff + 3,7 Prozent – sorgte dafür, dass die Absatzrückgänge beim Benzin
(insgesamt - 2,6 Prozent) den Jahresgesamtabsatz nicht ins Minus rutschen ließen.
- in 1.000 Tonnen -
DezemberVeränd. geg.
2010Vorjahr in %
Gesamtabsatz
6.750
davon:
1.520
Ottokraftstoff
- Normal
50
- Super Plus
50
- Eurosuper
1.420
Dieselkraftstoff2.510
Leichtes Heizöl2.200
Schweres Heizöl
520
+ 8,9
Jan. - Dez.Veränd. geg.
2010Vorjahr in %
78.408
+ 1,7
- 8,0
19.705
- 25,3
703
+ 12,6
565
- 7,8
18.437
+ 2,1
32.079
+ 33,221.414
+ 19,5
5.211
- 2,6
- 25,8
+ 1,0
- 1,5
+ 3,7
+ 4,3
- 3,9
Quelle: MWV
27
tankstellen unternehmen
Chinesische Tankstellengesellschaften auf dem Vormarsch
eid In den letzten zehn Jahren haben
sich im Kraftstoffmarketing und bei den
Tankstellenzahlen der weltweit größten
Tankstellengesellschaften zum Teil recht
deutliche Veränderungen abgespielt. Auffallend ist die Entwicklung der chinesischen Unternehmen. Sinopec, die vor
zehn Jahren nur auf dem sechsten Platz
gelandet war, ist an die zweite Stelle hinter dem traditionellen Tankstellen-Spitzenreiter Shell vorgerückt, und die China
National Petroleum Corporation (CNPC)
ist in die Gruppe der größten Zehn vorgestoßen. Darin spiegelt sich die Motorisierungswelle Chinas wider, denn beide Unternehmen sind im Gegensatz zu ihren
international tätigen Konkurrenten nur
in ihrem Heimatland im Kraftstoffeinzelhandel aktiv.
Auffallend ist auch die unterschiedliche
Tankstellenpolitik der beiden größten Ben­
zinverkäufer der Welt, Shell und Exxon-
Mobil. Shell scheint, wenn
man die Entwicklung der
Zahl der Shell-Stationen ver­
folgt, viel Wert auf ein
dichtes Netz zu legen. Dagegen hat ExxonMobil ihren Tankstellenbereich wie
kaum ein anderes Unterneh­
men gestrafft. Heute gibt es
rund ein Viertel weniger Esso-, Exxon- und MobilTankstellen auf der Welt als
vor zehn Jahren. Andere Die chinesischen Gesellschaften haben zwar aufgeholt,
Shell ist aber immer noch unangefochten die Nummer
Mar­­ken sind ganz ver1 der Welt, was die Tankstellenzahl angeht.
schwunden. Texaco, die um Bild: Shell
die Jahrhundertwende noch
Verlauf der Zeit auch die Petróleos de Veüber das drittgrößte Tankstellennetz in
nezuela und die italienische ENI. Das Loder Welt verfügt hatte, ist in der Chevron
go des sechsbeinigen Hundes trugen da­
aufgegangen, die mit BP um den vierten
mals fast 12.500 Tankstellen. Heute sind
Platz in der Rangfolge der größten Tankes nur 5.800.
stellenunternehmen konkurriert. Ver­ab­
schiedet aus den Top Ten haben sich im
Deutsche Tankstellengesellschaften könn­
ten sich im Kreise anderer internationaler
Tankstellenunternehmen durchaus sehen
Die größten Tankstellengesellschaften der Welt
lassen. Beispielsweise hat die BP-Tochter
Unternehmen
2009
1999
VeränderungBenzinabsatz
Aral ungefähr ebenso viele Stationen wie
2009 (Mill. l/d)
die in der Ölsuche so erfolgreiche brasiliRoyal Dutch Shell
48.912
47.000
+ 1.912
329,1
anische Petrobras. Raiffeisen hat mehr
Sinopec29.698
13.716
+ 15.982
145,0
Tankstellen als Murphy Oil oder die rusExxonMobil27.720
37.930
- 10.210
408,9
sische Rosneft, die in der Rangliste der
BP22.40029.000
- 6.600235,8
Chevron21.993
8.000
+ 13.993245,5
„Energy Intelligence“ auf den Plätzen 28
CNPC
17.262
k. A.
-
k. A.
bzw. 27 rangieren. Sie fehlen in der AufTotal
14.56520.000
- 5.435
31,0
stellung nur, weil sie nicht zu der Gruppe
ConocoPhillips
9.514
8.000
+ 1.514 195,5
der integrierten Ölgesellschaften zählen,
Nippon
8.803
13.000
- 4.197
k. A.
die auf allen Stufen der MineralölwirtQuelle: Top 100 – Ranking the World´s Oil Companies 2011 und 2001
n
schaft tätig sind.
28
Energie Informationsdienst 05/11
Mineralöl Marktinformationen
„Keine grundsätzlichen Probleme“ mit
E10 bei Autogas-Fahrzeugen
eid Die Münsteraner Westfalen AG sieht keine grundsätzlichen Probleme beim Einsatz von E10 in Autogasfahrzeugen. Wie jeder Fahrer eines Benziners müsse
auch der Autogasfahrer die generelle Tauglichkeit seines
Fahrzeugs für den bis zu 10 Prozent Ethanol enthaltenden Kraftstoff prüfen. Sei die Eignung gegeben, würden
aus dem Mischbetrieb von Super E10 und Autogas
(LPG) keine Nachteile oder gar Schäden entstehen,
wenn sich die Kraftstoffsysteme in einem einwandfreien
Zustand befänden, heißt es. Allerdings sollte der Fahrer
auf eine gute Motoreinstellung Wert legen, um auch bei
häufigem Wechsel zwischen LPG und Super E10 dessen
n
einwandfreie Funktion sicher zu stellen.
Parkscheinautomaten mit Stromtankstellen von Hectronic in Betrieb
eid Bereits im Dezember hat die Hectronic GmbH, die
auf die Entwicklung von Systemlösungen für die Bereiche Parken und
Tanken spezialisiert
ist, in Frankfurt am
Main im Beisein der
Oberbürgermeisterin
Petra Roth drei Parkscheinautomaten mit
gleichzeitiger Stromladefunktion
für Frankfurts OberbürgermeisteElektrofahrzeuge in rin Petra Roth tankt Strom.
Bild: Hectronic
Betrieb genommen. Ohne bürokratischen
Registrierungsaufwand könnten Kunden direkt und bequem über den Parkscheinautoma­ten das Stromtanken
aktivieren und auch bezahlen, heißt es. Entwickelt hat
Hectronic die Stromtankstelle gemeinsam mit der Younicos AG, die im Bereich regenerative Energiesysteme
tätig ist. Den Strom für die Ladesäulen liefert der Frankn
furter Energieversorger Mainova.
Chevron verkauft Tankstellen
im Urlaubsparadies
eid Chevron zieht sich aus dem Tankstellengeschäft in
der Karibik und Mittelamerika zurück. Das Unternehmen hat in Ländern wie Nicaragua und Costa Rica oder
auf Inseln wie Antigua und Barbados 174 Tankstellen
an die Vitogaz für einen nicht genannten Preis veräußert. Vitogaz ist eine Tochter der in Frankreich ansässigen RUBRIS. Neben den Tankstellen mit Texaco-Logo
übernimmt die RUBRIS-Tochter auch das Kraft- und
Schmierstoff-Großhandelsgeschäft der Chevron in der
Region sowie Beteiligungen an einer Raffinerie, verschiedenen Tanklagern und Einrichtungen zur Flugzeugn
betankung.
Energie Informationsdienst 05/11
29
S
Mineralöl Zahlen daten Fakten
Heizölpreise
Tankstellenpreise
eid
Angebots­preise für Lieferungen
von 3.000 l (Premium-Qualität) frei Ver­
wen­der­tank, al­les je 100 l, inkl. 19%
MwSt, EBV und IWO am 26.01.2011:
eid Von vier Großgesellschaften erhielt der EID die folgenden bundesweiten
Durchschnittspreise, und bei ver­schiedenen Markengesellschaften stellte der EID
überwiegend folgende Städtepreise an SB-Tankstellen jeweils in Cent je Liter fest:
Ort
Berlin
Hamburg
Hannover
Düsseldorf
Frankfurt
Karlsruhe
Stuttgart
München
Rostock
Leipzig
Dresden
Cottbus
Kiel
Lübeck
Bremen
Durchschnittspreis
Euro
76,75-79,80
75,80-79,00
77,45-80,55
76,75-77,95
76,95-78,75
75,10-78,40
77,20-78,80
77,35-79,40
75,90-77,50
76,30-78,55
75,30-76,90
76,55-78,50
77,00-80,35
76,15-78,90
75,20-77,75
76,40
A
BC
D
am 27.01.11
Super Plus
154,3
Eurosuper
148,2
Normalbenzin
148,1
Dieselkraftstoff
133,8
am 26.01.11
155,5
149,4
149,4
134,4
am 26.01.11
-
-
-
-
am 26.01.11
148,7
134,3
am 27.01.11Hamburg
Super Plus
155,9-153,9
Eurosuper
149,9-147,9
Normalbenzin 149,9-147,9
Dieselkraftstoff 134,9-132,9
Essen
154,9-152,9
148,9-146,9
148,9-146,9
134,9-130,9
StuttgartMünchen
155,9-152,9
154,9-151,9
149,9-146,9
148,9-145,9
149,9-146,9
148,9-145,9
134,9
134,9-131,9
Rostock
Super Plus
155,9-153,9
Eurosuper
149,9-147,9
Normalbenzin 149,9-147,9
Dieselkraftstoff 134,9-132,9
Berlin
155,9-153,9
149,9-147,9
149,9-147,9
134,9-132,9
Leipzig
155,9-153,8
149,9-147,9
149,9-147,9
134,9-133,9
Quelle: EID Quelle: EID
Vergleich der Verbraucherpreise in der EU Eurosuper
unverbleit
Euro/1.000 l
mit
Steuern Diesel-HeizölHeizöl
kraftstoff
leicht
schwer*, < 1%-S
Euro/1.000 l
ohne Steuern mit
Steuern Euro/1.000 l
ohne
Steuern mit
Steuern Euro/Tonne
ohne
Steuern
mit
Steuern
Belgien
642,46
1.519,80
686,67
1.320,30
583,16
728,00
399,21
Bulgarien
607,94
1.165,15
637,59
1.142,45
625,32
1.127,72
Dänemark
674,77
1.557,05
687,11
1.354,36
754,85
1.366,71
441,61
Deutschland
597,60
1.490,00
647,25
1.330,00
607,98
796,50
Estland
594,73
1.221,00
643,75
1.244,00
621,55
879,00
Finnland
626,19
1.522,12
729,10
1.302,84
697,16
956,72
Frankreich
620,22
1.466,80
646,10
1.284,50
639,47
832,50
439,34
Griechenland
634,26
1.620,00
720,58
1.409,00
614,87
794,00
478,10
Großbritannien
569,43
1.529,39
613,81
1.582,65
588,18
759,87
Irland
542,59
1.338,00
591,13
1.283,00
738,52
961,55
307,91
Italien
657,33
1.465,60
693,96
1.340,35
668,15
1.285,63
459,36
Lettland
618,72
1.222,40
662,74
1.215,27
662,74
878,07
Litauen
611,67
1.265,78
657,74
1.161,37
619,61
775,31
Luxemburg
624,41
1.249,47
672,29
1.129,63
606,14
690,08
Malta
640,79
1.310,00
643,02
1.210,00
561,30
830,00
537,00
Niederlande
628,51
1.609,69
663,76
1.300,98
391,59
775,90
394,68
Österreich
553,24
1.294,00
632,15
1.282,00
609,49
862,40
405,00
Polen
590,20
1.253,13
644,20
1.201,42
605,65
818,62
468,65
Portugal
638,19
1.502,00
703,07
1.313,00
633,07
957,00
563,27
Rumänien
579,98
1.165,76
622,63
1.147,76
494,27
988,60
517,52
Schweden
585,91
1.506,28
687,86
1.468,15
585,46
1.265,14
524,34
Slowakei
579,92
1.376,00
648,20
1.261,00
657,88
840,79
350,00
Slowenien
583,82
1.279,00
608,62
1.237,00
561,13
821,00
436,00
Spanien
646,87
1.285,60
685,80
1.217,31
588,33
795,79
436,08
Tschechien
624,82
1.382,95
672,69
1.347,20
600,06
837,19
307,58
Ungarn
617,71
1.333,33
671,86
1.297,41
671,86
1.297,41
442,11
Zypern
637,95
1.158,80
666,80
1.158,62
637,28
888,62
549,33
Rangfolge von
Deutschland
18
9
17
7
1620
-
414,21
ohne
Steuern vom 17.01.2011
845,64
457,84
504,70
389,64
490,75
567,00
428,57
472,70
485,17
578,57
532,54
987,89
392,78
511,02
451,29
326,98
469,41
569,83
-
* Die Preise einschließlich Steuern bei Heizöl schwer gelten ohne MwSt. Benzin/DK: Tankstellenpreise; HEL: Verbraucherpreise für Lieferungen frei Haus
30
Energie Informationsdienst 05/11
Mineralöl Zahlen daten Fakten
Frachtraten
Brent-Notierungen ($/b) und EuroFixing / US-$/Euro
DatumMonatWechselkurs
20.01.2011
21.01.2011
24.01.2011
25.01.2011
26.01.2011
JanuarFebruarMärz
EuroFx / US-$/Euro
96,40-96,60
96,50-96,70
96,40-96,60 1,3493 / 0,7411
97,10-97,30
97,20-97,40
97,30-97,50 1,3514 / 0,7400
97,40-97,60
97,80-98,00
97,90-98,10 1,3550 / 0,7380
94,70-94,90
95,50-95,70
95,70-95,90 1,3635 / 0,7334
96,00-96,20
96,80-97,00
96,70-96,90 1,3693 / 0,7303
Quelle: OMR
Argus Flüssiggas-Notierungen (LPG)
eid Spotmarkt-Notierungen, alles in US-Dollar je Tonne (Veränderungen vs.
Vorwoche in Klammer):
26.01.2011Propan
fob ARA*
(-5)
890-900
cif ARA 2.000 t
(-30)
915-925
cif ARA**
(-35)
855-865
fca ARA rail 400-600 t
(-35)
925-935
fob NWE 2.000 t
(-30)
865-875
cif Med 5.-20.5000 t
(-45)
855-865
fob Med 2.000 t
(-30)
865-875
* Propan bis 1.300 t; Butan bis 1.200 t
(-5)
(-30)
(-35)
(-35)
(-30)
(-45)
(-30)
(-53)
(-40)
(-35)
(-53)
(-20)
(-15)
(-5)
Butan
792-798
835-840
825-835
797-803
790-800
825-835
850-860
(-57)
(-45)
(-35)
(-57)
(-20)
(-10)
(-5)-
** Propan 7.-20.500 t; Butan 7.-12.000 t
Die Preisbewertungen von Argus werden anhand einer präzisen und transparenten Methodologie ermittelt, die
unter www.argusmedia.com/methodology zu finden ist.
Argus gilt als der weltweit führende Anbieter von Flüssiggas (LPG) Benchmarks. Dazu gehören der ANSI (Argus
North Sea Index), die cif ARA large cargo Bewertungen und der Argus Far East Index. Bitte wenden Sie sich an
info@argusmedia.com, um tägliche Preise zu erhalten. Argus übernimmt keine Haftung für die Weiterverwendung ihrer Daten. Weitere Informationen über Argus sind unter www.argusmedia.com/eid erhältlich.
Argus European Products Northwest Europe
eid Preise in US-Dollar je Tonne (Veränderungen vs. Vorwoche in Klammer):
(-37,25)
(-36,75)
(-36,50)
(-56,75)
(-36,75)
(-36,75)
(-42,25)
(-36,50)
(-9,50)
(-10,75)
(-10,25)
(-10,25)
(-14,25)
(-8,25)
(-9,25)
(-4,75)
(-6,00)
(-4,75)
(-6,00)
(-37,00)
(-45,00)
(+5,00)
(+5,00)
829,50-830,00
839,50-840,00
828,50-830,50
851,50-852,00
829,50-830,00
829,50-830,00
954,00-954,50
828,50-830,50
884,75-885,25
836,00-838,00
803,00-803,50
891,00-892,00
840,00-842,00
815,00-818,00
814,00-817,00
508,75-510,75
488,50-489,75
522,25-524,25
502,00-503,25
1.303,00-1.313,00
1.430,00-1.440,00
699,00-701,00
689,00-691,00
(-37,25)
(-36,75)
(-36,50)
(-56,75)
(-36,75)
(-36,75)
(-42,25)
(-36,50)
(-9,50)
(-9,25)
(-10,25)
(-10,25)
(-14,25)
(-7,25)
(-8,25)
(-4,25)
(-6,75)
(-4,25)
(-6,75)
(-37,00)
(-45,00)
(+5,00)
(+5,00)
Argus European Products
Die Preisbewertungen von Argus werden anhand einer präzisen und transparenten Methodologie ermittelt, die
unter www.argusmedia.com/methodology zu finden ist.
Argus ist einer der weltweit führenden Anbieter von Benchmarks für die Energiemärkte. Dazu gehören europäische Bargepreise für Benzin, sowie der ANSI (Argus North Sea Index), die cif ARA large cargo Bewertungen und
der Argus Far East Index für Flüssiggasmärkte (LPG). Bitte wenden Sie sich an info@argusmedia.com, um tägliche Preise zu erhalten. Argus übernimmt keine Haftung für die Weiterverwendung ihrer Daten.
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Energie Informationsdienst 05/11
Rotterdam-
Duisburg
Euro/t
Frankfurt
Euro/t
Karlsruhe
Euro/t
Basel
SFR/t
am 25.01.11
Rotterdam-
Duisburg
Euro/t
Frankfurt
Euro/t
Karlsruhe
Euro/t
Basel
SFR/t
am 27.01.11
3,25-3,75
8,25-8,50
9,00-9,50
13,50-14,50
3,25-3,75
8,25-8,50
9,00-9,50
13,00-14,50
Quelle: EID
Autogaspreise
3. KW (in Cent/l)
West
Nord
Süd
Ost
68,9 - 79,9
75,9 - 77,9
74,9 - 78,9
75,0 - 80,9
Quelle: DVFG
Argus International LPG
26.01.2011
Gasoline 95r 10ppm NWE fob
Gasoline 95r 10ppm NWE cif
Naphtha 65 para NWE cif
Gasoline 98r NWE barge
Gasoline Euro-bob oxy NWE barge
Gasoline Euro-bob non-oxy NWE barge
MTBE NWE barge
Naphtha 65 para NWE barge
Jet/kerosine NWE barge
Gasoil diesel 10ppm German NWE barge
Gasoil Heating oil German NWE barge
Jet/kerosine NWE cif
Gasoil diesel 10 ppm German NWE cif
Gasoil heating oil German NWE cif
Gasoil Russian cargo NWE cif
Fuel oil 1% NWE fob
Fuel oil 3,5% NWE fob
Fuel oil 1% NWE cif
Fuel oil 3,5% NWE cif
FAME 0C CFPP Rotterdam barge fob
FAME -10 CFPP Rotterdam barge fob
Ethanol NWE fob Rotterdam ex duty
Ethanol NWE T1 cif Rotterdam ex duty
eid Die Frachtraten für Gasöl-Transporte waren nach den Ermittlungen
des EID wie folgt (Grundlage: 1.000-Ton­
nen-Partien auf dem Rhein):
Tankstellenpreise
etwas niedriger
eid Wohin bewegen sich die Ölpreise?
Nachdem aus den USA in der vergangenen Woche deutlich höhere Vorratsdaten gemeldet wurden, wurde im Markt
allgemein mit einem vielleicht doch deutlicheren Nachgeben der Ölpreise gerechnet. Dazu ist es aber nicht gekommen.
Brent-Rohöl hielt sich preislich halbwegs
konstant oberhalb der 95 US-Dollar je
Barrel-Marke, und auch am Rotterdamer
Spotmarkt gaben die Produktnotierungen
nur leicht nach.
Für den deutschen Verbraucher bedeutete
das nur geringfügig bessere Preise als in
der Vorwoche. An den Tankstellen verlangten die Gesellschaften am 27. Januar,
dem Tag der EID-Umfrage, für den Liter
Superbenzin rund 1,48 Euro und für den
Liter Diesel knapp 1,34 Euro – 1 bis 2
Cent/l weniger als in der Vorwoche. Etwas günstiger wurde es auch für die
Heizölkunden. Gegen­über der Vorwoche
gaben die Preise, Stichtag 26. Januar, um
knapp 2 Euro auf 76,40 Euro je 100 Liter
nach. Trotz wieder gesunkener Temperaturen ist die Nachfrage nach Aussage des
n
Handels derzeit eher gering.
31
Mineralöl Zahlen daten Fakten
Ölmarktpreise – Rotterdam und Inland
eid Der Oil Market Report (OMR) hat nachstehende fob-ARA-Preise in US-$/t für den Rotterdamer Spotmarkt ermittelt.
20.01.11
21.01.11
24.01.11
25.01.11
26.01.11
Superbenzin
860,0-862,0
868,0-870,0
865,0-866,0
843,0-844,0
846,0-848,0
Eurobob*Gasöl EU (50 ppmS)
845,0-847,0
831,0-833,0
855,0-857,0
841,0-842,0
855,0-856,0
845,0-847,0
833,0-834,0
822,0-824,0
836,0-838,0
834,0-836,0
Diesel EN590Heizöl max. 1% SHeizöl High S
835,0-836,0
505,0-509,0
503,0-505,0
843,0-844,0
511,0-513,0
505,0-507,0
847,0-849,0
517,0-522,0
512,0-515,0
829,0-830,0
506,0-512,0
502,0-504,0
836,0-838,0
515,0-518,0
505,0-507,0
* Eurobob = European Blendstock for Oxygene Blending, eine Mischkomponente, die unter Hinzufügung der erforderlichen Beimischung
der Benzin-Norm EN228 entspricht.
Quelle: OMR
eid Der OMR notierte für Lieferungen ab Raffinerie/Lager frei TKW (fot) in Euro/t (Angaben exkl. Steuern/EBV/IWO. Bei der
Umrechnung in Euro/t wurden folgende spezifische Gewichte zugrunde gelegt: Superbenzin 0,755; Normalbenzin 0,745; Diesel 0,845; Heizöl leicht 0,845):
20.01.11
Norden
Osten
Seefeld
Südosten
Westen
Rhein-Main
Südwesten
Süden
Superbenzin (10 ppm S)
685,8-692,5
709,7-715,0
695,1-700,4
704,4-711,0
688,5-696,4
689,8-697,7
684,5-688,5
683,2-691,1
Bio-Diesel (DIN 14214)
1.191,4-1.205,0
1.193,7-1.208,4
-
1.195,9-1.210,6
1.177,8-1.193,7
1.182,3-1.199,3
1.182,3-1.199,3
1.177,8-1.193,7
Diesel (10 ppm S)Heizöl (0,1% S)
664,4-670,3
626,9-632,8
677,4-682,1
636,4-639,9
669,1-672,7
628,7-632,8
677,4-683,3
637,6-642,3
667,9-675,0
628,1-635,2
667,9-672,7
630,5-635,2
660,8-665,6
625,7-630,5
670,3-676,2
629,3-637,6
21.01.11
Norden
Osten
Seefeld
Südosten
Westen
Rhein-Main
Südwesten
Süden
680,5-685,8
699,1-704,4
692,5-697,7
699,1-705,7
680,5-688,5
684,5-692,5
677,9-684,5
681,9-688,5
1.184,6-1.200,5
1.188,0-1.203,9
-
1.189,1-1.205,0
1.173,3-1.188,0
1.178,9-1.192,5
1.181,2-1.193,7
1.177,8-1.193,7
663,2-669,1
675,0-679,8
666,7-671,5
671,5-678,6
662,0-667,9
666,7-672,7
659,6-665,6
669,1-673,3
625,7-629,3
635,2-638,8
626,9-631,7
634,0-639,9
625,7-630,5
626,9-632,8
622,2-625,7
632,8-637,6
24.01.11
Norden
Osten
Seefeld
Südosten
Westen
Rhein-Main
Südwesten
Süden
680,5-685,8
693,8-701,7
688,5-693,8
699,1-704,4
684,5-688,5
684,5-693,8
677,9-683,2
681,9-688,5
1.184,6-1.200,5
1.188,0-1.203,9
-
1.189,1-1.205,0
1.173,3-1,188,0
1.178,9-1.192,5
1.181,2-1.193,7
1.177,8-1.193,7
664,4-669,1
676,2-679,8
666,7-671,5
672,7-679,8
666,7-669,1
670,3-675,0
663,2-666,7
673,8-678,6
625,7-629,3
635,2-638,8
628,1-632,8
636,4-639,9
625,7-630,5
628,1-632,8
623,4-628,1
634,0-638,8
25.01.11
Norden
Osten
Seefeld
Südosten
Westen
Rhein-Main
Südwesten
Süden
664,6-671,3
680,5-688,5
675,2-683,2
687,2-693,8
667,3-675,2
671,3-677,9
659,3-666,0
663,3-673,9
1.184,6-1.200,5
1.188,0-1.203,9
-
1.189,1-1.205,0
1.173,3-1.188,0
1.178,9-1.192,5
1.181,2-1.193,7
1.177,8-1.193,7
647,8-654,9
663,2-667,9
654,9-660,8
662,0-666,7
650,2-656,1
657,3-662,0
649,0-654,9
659,6-664,4
610,4-617,5
622,2-626,9
616,3-621,0
623,4-628,1
609,2-615,1
611,5-616,3
606,8-613,9
619,8-626,9
26.01.11
Norden
Osten
Seefeld
Südosten
Westen
Rhein-Main
Südwesten
Süden
658,0-664,6
673,9-680,5
664,6-673,9
673,9-684,5
660,7-664,6
666,0-672,6
650,1-655,4
656,7-664,6
1.171,0-1,188,0
1.176,7-1.193,7
-
1.178,9-1.195,9
1.168,7-1.182,3
1.174,4-1.188,0
1.176,7-1.190,3
1.174,4-1.188,0
650,2-657,3
663,2-667,9
654,9-660,8
662,0-666,7
654,9-662,0
657,3-662,0
649,0-654,9
662,0-665,6
613,9-617,5
624,6-629,3
616,3-621,0
623,4-628,1
613,9-616,3
613,9-618,6
609,2-615,1
622,2-626,9
Quelle: OMR
32
Energie Informationsdienst 05/11
energie Alternative Energien
Keine Solar-Sippenhaft
Die deutsche Windenergiebranche hofft auf die Potenziale aus dem Repowering
und warnt in Bezug auf die EEG-Förderung vor Vergleichen mit der Photovoltaik.
eid Der Zubau an Windkraftleistung in
Deutschland 2010 löst in der Branche
nicht gerade Freude aus. 754 Anlagen mit
insgesamt 1.551 MW Leistung wurden
laut Deutschem Windenergie-Institut
(DEWI) neu errichtet. Durch Repowering
kamen 183 MW hinzu, auf OffshoreWindkraftanlagen in Nord- und Ostsee
entfielen 108 MW. Per Ende 2010 waren
21.607 Anlagen mit einer Gesamtleistung
von 27.214 MW am Netz.
Der Zubau 2010, der um 19 Prozent unter dem von 2009 blieb, entspreche dem
Niveau von 1999, so Hermann Albers,
Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE). Er sieht mehrere Gründe: Neben vielen kalten Wintermonaten seien
auch die Spätfolgen der Finanzkrise zu
spüren; oftmals hätten Finanzierungen
mehr Zeit gebraucht. Außerdem sei die
EEG-Richtlinie zum Dienstleistungsbonus eine große Herausforderung gewesen.
Es habe nur ein kurzes Zeitfenster für die
technische Umsetzung bestanden.
„Ich bin froh, dass wir im Bereich Repowering deutlich ansteigende Zahlen
registrieren“, so Albers. Mit dem Abbau
von 116 alten Anlagen und der Errichtung von 80 neuen an diesen Standorten
habe man die Leistung verdreifacht. „Im
Repowering schlummert immer noch ein
immenses Potenzial. Spätestens im Jahr
2015 werden über 9.500 Windenergieanlagen repoweringfähig sein. Das entspricht einem potenziellen Investitionsvolumen von 40 Milliarden Euro.“
Albers erinnerte an das 2010 beschlossene Energiekon­zept, das die Windenergie
unterbewerte. „Das war kein Umfeld, das
positive Impulse für den Windenergiemarkt gegeben hat. Die Windenergie wird
der Lastenesel werden, aber so wird sie
derzeit nicht behandelt.“ Und die jüngsten Diskussionen zu den EEG-Kosten und
zur Harmonisierung der Förderung auf
EU-Ebene sowie die Ankündigung des
Umweltministers, zum Juli das Grünstromprivileg zu verändern, stimmen ihn
auch nicht froh. Letzteres würde in bestehende Verträge eingreifen und sei daher
nicht akzeptabel. „Das ist ein weiterer
Schaden, der ausgelöst wurde, diesmal
vom Umweltministerium.“
„Unsere Zahlen sind nicht überschäuEnergie Informationsdienst 05/11
mend“, sagte Albers mit Blick auf die
jüngste Vereinbarung zwischen Solarwirtschaft und Bundesumweltministerium zur
Kürzung der Photovoltaik-Förderung.
„Wir brauchen dringend Stabilität und
Verlässlichkeit.“ Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems, ergänzte: „Die EEG-Novelle wird unter
einem Kostendruck stehen wie nie zuvor.
Aber es kann nicht sein, dass wir in Photovoltaik-Sippenhaft genommen werden.
Den unterschiedlichen Gegebenheiten
muss Rechnung getragen werden.“
Für 2011 erwartet Herdan, dass von dem
prognostizierten Zubau in Deutschland
von 1.800 MW 300 MW auf OffshoreAnlagen entfallen. „2010 wurden die erwarteten Zubauten zwar nicht erreicht,
die 100 MW-Schwelle ist aber endlich
durchbrochen.“ Man müsse sehen, dass
Offshore eine neue Technologie sei, ihre
Entwicklung Zeit koste und das verfügbare Finanzvolumen begrenzt sei. „Wir
sollten dieser Technologie auch ein Stück
weit Zeit geben.“
Den weltweiten Windkraftzubau schätzt
das DEWI für 2010 – alle Zahlen liegen
noch nicht vor – auf 35.000 bis 40.000
MW und für 2011 auf 40.000 MW ge-
genüber rund 38.300 MW 2009 (EID
04/11). Herdan glaubt, dass der chinesische Markt 2010 weiter gewachsen ist.
Der wichtige Exportmarkt USA habe sich
aber mit 5.115 MW halbiert. Die fortlaufenden Diskussionen zum Wechsel des
Förderregimes hätten die Investitionsbedingungen verschlechtert. Nach seiner
Schätzung dürfte die deutsche Windanlagenindustrie von 6 Milliarden Euro Gesamtumsatz 2010 rund 4,5 Milliarden
Euro im Ausland erzielt haben.
Ähnliches wie 2010 in den USA dürfe in
Deutschland 2011 nicht passieren, so Albers. „Bei der Novellierung des EEG dürfen die Investitionsbedingungen am Heimatmarkt nicht beschnitten, sondern der
Binnenmarkt muss wieder gestärkt werden. Dazu sind Verunsicherungen im Gesetzgebungsprozess genauso zu vermeiden
wie bei der Umsetzung von Netzanforderungen an Windenergieanlagen.“ Und
Herdan, mit Blick nach Brüssel und auf
die Exportchancen der deutschen Industrie: „Eine vorschnelle Harmonisierung
kann zu Verunsicherungen in wichtigen
Absatzmärkten führen. Dies gilt es, im Interesse der deutschen und europäischen
n
Windindustrie zu vermeiden.“
Regionale Verteilung der Windenergie in Deutschland 2010
BundeslandNeuinst.Gesamt-Zubau WEAGesamt WEA
Leistung (MW)
leistung (MW)
(Anzahl)
(Anzahl)
Niedersachsen289,99
6.664,24
150
5.365
Brandenburg234,40
4.400,78
1242.952
Sachsen-Anhalt
154,15
3.509,16
662.304
Schleswig-Holstein233,05
3.014,98
1042.675
Nordrhein-Westfalen
90,252.928,11
492.820
Meckl.-Vorpommern
57,20
1.549,10
32
1.356
Rheinland-Pfalz
121,15
1.421,43
65
1.086
Sachsen
44,35
943,2722
821
Thüringen
36,80
754,1822
581
Hessen
52,75
587,7727
613
Bayern
51,80
521,3825
412
Baden-Württemberg
15,30
467,08
8
368
Bremen27,74
120,84
12
67
Saarland28,80
111,40
13
80
Hamburg
5,00
50,682
61
Berlin
0,002,00
0
1
Nordsee
60,00
120,00
1224
Ostsee
48,30
48,302121
Gesamt
1.551,0327.214,71
75421.607
Quelle: DEWI
33
energie marktinformationen
gesagt
„Der Phantasie sind keine Grenzen
gesetzt. Im Erfolgsfall könnten Milliarden-Beträge fließen.“
Gernot Kalkoffen, Chef der ExxonMobil Central
Europe, zu den Investitionen, die bei einem Erfolg
der Probebohrungen nach unkonventionellem
Erdgas in NRW möglich würden.
„Die führenden russischen Konzer­ne
beschleunigen ihren Eintritt in die
Elite des globalen Energiesektors.“
Igor Setschin, russischer Vizepremierminister mit
Zuständigkeit für Rohstoffe, nach dem BP/Rosneft-Deal.
„Das EEG hat die Basis gelegt für einen Kostenberg von bald 100 Milliarden Euro.“
Manuel Frondel vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung.
„Deutschland ist das einzige Land,
das eine grenzenlose Solarförderung ermöglicht.“
Bernd Schiffer vom Fachmagazin „Photon“.
„Die Überlastungen treten nicht
dauerhaft und flächendeckend,
sondern punktuell, insbesondere
auf den stark ausgelasteten NordSüd-Trassen auf.“
Aus einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums. Experten der Bundesregierung warnen vor
Engpässen bei der Stromversorgung ab 2015.
„Es darf nach 2015 keine isolierten
Energieinseln mehr geben.“
Aus der Vorlage der Kommission für den EU-Sondergipfel am 4. Februar. Die Gas- und Stromnetze
sollen in Europa ausgebaut und integriert werden.
„Peking muss sich von der Kohle
verabschieden.“
ENI-Chef Paolo Scaroni im Hinblick auf die CO2Problematik.
„Wir wundern uns, dass in der Asse
so wenig passiert.“
Michael Sailer, Geschäftsführer des Ökoinstituts
und Vorsitzender der Entsorgungskommission. Eigentlich sollte der Atommüll so schnell wie möglich raus aus der leckenden Grube Asse.
„Ich bin frustriert. Ich weiß nicht, wie
das ein Staat regeln soll. Die nächste Krise wird wieder aus dem Überfluss geboren.“
Hilmar Kopper, der frühere Vorstandssprecher der
Deutschen Bank, hält es nicht für möglich, aus der
Finanzkrise, die 2008 begann, Konsequenzen zu
ziehen, die künftige Krisen unwahrscheinlicher
machen. Eine prinzipielle Unauflösbarkeit als Zeichen der Zeit.
34
Steag soll größtes „vertikal integriertes
Versorgernetzwerk“ werden
eid Die zukünftig als kooperative „Erzeugungsplattform“ gedachte Ex-EvonikEnergiesparte Steag werde die Basis für
eine neue „Nummer 5“ im deutschen
Ener­giemarkt bilden, bekräftigte Hermann Janning, Sprecher des StadtwerkeKonsortiums Rhein-Ruhr, auf einer Fachveranstaltung. Das Konsortium ist im Begriff, die Übernahme der Evonik-Strom­
sparte zu 51 Prozent abzuschließen. „Das
ist die Fortsetzung der Thüga-, der Trianel- oder Gelsenwasser-Ereignisse und
der Re-Kommunalisierung insgesamt“,
was den Wettbewerb belebe, so Janning.
Stadtwerke seien zu 54 Prozent im Vertrieb, zu 66 Prozent in Sachen Netz und
nur zu 10 Prozent im Bereich Erzeugung
unterwegs. „D.h., es besteht starker Nachholbedarf in der Erzeugung“, so Janning.
Allein 60 Stadtwerke planten derzeit den
Zubau oder die Modernisierung von
Kraftwerken. Die neue Steag sei für sie
der ideale Partner. Er biete den kommunalen Versorgern an, sich an der Erzeugungsplattform zu beteiligen. „Ich weiß,
dass viele der über 800 deutschen Stadtwerke auf der Suche sind, sich am Erzeugungsmarkt zu beteiligen, häufig fehlt nur
die Expertise.“ Das neue „Kompetenzzentrum“ soll ihnen die Teilhabe möglich
machen. Zielregionen für Erzeugungsprojekte seien Deutschland und Europa.
Janning schwebt auch eine „integrierte
Fernwärme-Strategie“ auf Basis des SteagFernwärmenetzes und der Netze der beteiligten Stadtwerke vor; im Blick hat er
zunächst also die Regionen Rhein-Ruhr
und Saar, „aber auch darüber hinaus“.
Vor allem Betriebsführungs-Synergien
will Janning hier heben.
Weitere Kooperationen seien denkbar –
etwa bei Beschaffung/Vermarktung, im
Bereich Zähler- und Messwesen, der IT,
beim Contracting, „und man könnte noch
weiter denken“.
Die Steag verfügt nach Jannings Angaben
heute über 8.000 MW installierter Kapazität und in der Fernwärme über ein 600
km-Netz mit einem Absatz von jährlich
n
rund 2,1 Milliarden kWh.
VEA-Strompreise bei Neuabschlüssen am 31. Januar 2011
Cent/kWh inkl. EEG/KWK-Kosten, ohne Strom- und Mehrwertsteuer
Alte BundesländerNeue Bundesländer
bis
von
bis
von
Fall 120 Mill. kWh
9,9
11,4
10,7
12,2
4.000 kW
5.000 h/a – M/M
Fall 2
4 Mill. kWh
10,3
11,9
11,2
12,8
1.000 kW
4.000 h/a – M/M
Fall 3
1,575 Mill. kWh
10,6
12,5
11,8
13,6
500 kW
3.150 h/a – M/M
Fall 4
0,625 Mill. kWh
11,1
13,3
12,5
14,5
250 kW
2.500 h/a – M/M
Fall 5
0,625 Mill. kWh
11,2
13,4
12,6
14,7
250 kW
2.500 h/a – M/N
Fall 6
0,160 Mill. kWh
12,1
14,5
13,5
16,0
100 kW
1.600 h/a – M/M
Fall 7
0,160 Mill. kWh
12,2
14,7
13,6
16,2
100 kW
1.600 h/a – M/N
Fall 8
0,125 Mill. kWh
12,4
16,3
14,9
18,3
100 kW
1.250 h/a – N/N
Legende: 1. Zeile: Jahresmenge; 2. Zeile: Leistung; 3. Zeile: Benutzungsdauer;
4. Zeile: Lieferspannung/Messspannung (M: Mittelspannung, N: Niederspannung)
Energie Informationsdienst 05/11
energie marktinformationen
Brüderle: Ohne konventionelle Kraftwerke geht es nicht
eid Ohne dringend notwendige Netzausbaumaßnahmen müsse schon 2015 mit
„kritischen Überlastungen“ der Stromnetze gerechnet werden, warnte Bundeswirtschaftsminister
Rainer
Brüderle
(FDP) anlässlich der Veröffentlichung des
zweijährlich vorgeschriebenen „Monitoring-Berichts zur Versorgungssicherheit
bei der Elektrizitätsversorgung“. Um das
zu verhindern, seien allerdings wichtige
Weichenstellungen in seinem Haus bereits
getroffen worden, etwa durch Einrichtung einer Netzplattform im Bundeswirtschaftsministerium, so Brüderle. Der Bericht zeigt laut Brüderle auch, dass die
Versorgungssicherheit in Deutschland
derzeit hoch ist. Im europäischen Vergleich seien die Stromausfallzeiten sehr
gering – 2009 etwa lagen sie unter 15 Minuten.
Im Erzeugungsbereich stünde dank der
Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke
genügend Spitzenlastdeckung bis 2020
zur Verfügung. Ohne längere Laufzeiten
würde das verfügbare Kontingent laut
Gutachten nur bis 2015 ausreichen.
Spätestens 2020 könnten aber Kraftwerke
fehlen. Dabei könne trotz ambitionierter
Ausbaupläne das volatile Angebot an
Strom aus erneuerbaren Energien „in absehbarer Zukunft“ nicht als gesicherte
Leistung angesehen werden. Brüderle plädiert daher für den Bau konventioneller
Kraftwerke, da sich die Versorgungssicherheit verringere und Deutschland
Energie Informationsdienst 05/11
langfristig zum Strom­im­porteur würde
(im Energiekonzept ist Ziel, Strom aus erneuerbaren Energien zu importieren). Im
Jahr 2020 werden laut Gutachter noch
über 80 Prozent der zur Abdeckung der
Spitzenlast benötigten gesicherten Leistung in Gas-, Kohle- und Kernkraftwern
ken erzeugt werden.
VEA-Gaspreise bei Neuabschlüssen am 31. Januar 2011
Cent/kWh ohne Erdgas- und Mehrwertsteuer
Alte BundesländerNeue Bundesländer
bis
von
bis
von
Fall 1
50 Mill. kWh2,62,92,7
3,0
10.000 kW
5.000 h/a
Fall 220 Mill. kWh2,7
3,12,8
3,2
5.000 kW
4.000 h/a
Fall 3
10 Mill. kWh2,8
3,32,9
3,4
2.500 kW
4.000 h/a
Fall 4
10 Mill. kWh2,8
3,4
3,0
3,5
3.175 kW
3.150 h/a
Fall 5
5 Mill. kWh
3,0
3,4
3,1
3,5
1.250 kW
4.000 h/a
Fall 6
5 Mill. kWh
3,1
3,9
3,4
4,0
2.500 kW
2.000 h/a
Fall 7
1,5 Mill. kWh
3,1
3,7
3,3
3,7
476 kW
3.150 h/a
Fall 8
1,5 Mill. kWh
3,3
4,1
3,5
4,1
750 kW
2.000 h/a
Legende: 1. Zeile: Jahresmenge; 2. Zeile: Leistung; 3. Zeile: Benutzungsdauer
35
energie marktinformationen
BP World Energy Outlook:
CO2-Ausstoß steigt weiter
EEG: Jedes zweite Solar-Panel aus Asien
eid In den nächsten 20 Jahren werden
fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas
und Kohle den Zuwachs im Weltenergiebedarf zwar immer noch zu 64 Prozent
decken, prognostiziert die BP in ihrem
jüngsten World Energy Outlook. Das ist
aber weniger als in den Jahren zwischen
1990 und 2010, als sie den Zuwachs im
Energiekonsum der Welt noch zu 83 Prozent befriedigt haben (EID 04/11).
Die in der jüngeren Vergangenheit zu beobachtende Renaissance der Kohle, hervorgerufen durch die Industrialisierung
Chinas und Indiens und deren hohen
Strom- und Stahlbedarf, werde nicht anhalten. Ebenso erwartet BP, dass das Erdöl künftig in der Weltenergiebilanz eine
kleinere Rolle spielen wird, weil sich der
globale Energiemix langsam, aber sicher
zu Gunsten weniger kohlenstoffhaltiger
Energien verschieben wird. Aus diesem
Grund wird auch das Erdgas für die Welt­
energiewirtschaft immer wichtiger. Dennoch geht BP in ihrem Outlook von einem
wachsenden Einfluss der OPEC aus. Auf
46 Prozent dürfte ihr Anteil an der Weltölproduktion bis 2030 steigen, den höchsten Wert seit 1977.
Um insgesamt 40 Prozent oder 1,7 Prozent jährlich werde der weltweite Energiebedarf in den nächsten 20 Jahren steigen. Dabei werde das Wachstum bis 2030
fast ausschließlich, nämlich zu 93 Prozent, von den Entwicklungs- und Schwellenländern, darunter China, Indien, Russland und Brasilien, ausgelöst werden.
China werde in dieser Zeit auch die USA
als größten Energieverbraucher der Welt
ablösen.
In ihrer aktuellen Prognose kommen die
BP-Experten zu dem Ergebnis, dass trotz
eines politisch unterstützten Vordringens
der erneuerbaren Energieträger – ihr Beitrag am Gesamtenergiezuwachs wächst
im Referenzzeitraum steil von 5 auf 18
Prozent an – und des technischen Fortschritts im Jahr 2030 der energiebedingte
Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid um 27 Prozent höher sein wird als
heute.
Es werde zwar einiges zum Schutz des
Weltklimas erreicht werden, erklärte BPChefvolkswirt Christof Rühl bei der Vorstellung des Outlooks, aber das werde
nicht ausreichen, um den Temperaturanstieg unter 2°C zu halten, was nach Ansicht der Wissenschaft geschehen muss. n
eid Die deutsche Solarförderung in Milliardenhöhe sorgt zwar für einen rasanten
Ausbau der Ökostromproduktion hierzulande, kommt aber in der Produktion
vor allem asiatischen Herstellern zugute.
Das belegen aktuelle Zahlen der deutschen Außenhandelsstatistik, wonach
2010 allein bis Oktober Solarzellen mit
einer Leistung von 3.700 MW aus Asien
nach Deutschland eingeführt wurden.
Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte
des Zubaus von geschätzt 7.000 MW
„nicht auf Eigenleistung der deutschen
Solarbranche beruht“, sagte Wolfgang
Hummel von der Berliner Hochschule
für Technik und Wirtschaft der „FAZ“.
Damit fallen die Asien-Importe zwar
hoch, aber dennoch geringer aus, als von
der Energiebranche geschätzt: Erst kürzlich hatte E.ON-Chef Johannes Teyssen
die hohe deutsche Förderung kritisiert,
„80 Prozent der jetzt verbauten Panels
kommen aus Asien, und die Kosten blein
ben an uns hängen“.
EEX Stromterminmarkt – Preise und Handelsvolumen
niedr./höchst. Settlement-AnzahlVolumen
BezahlpreisPreis
Kontrakte
Offene
Kontrakte
20. Januar 2011
Jahr 2012 base
Jahr 2012 peak
Quartal 2/11 base
Quartal 2/11 peak
Februar 11 base
Februar 11 peak
51,35 / 51,85
63,90 / 63,90
47,50 / 47,85
57,95 / 58,15
52,05 / 52,70
63,50 / 63,75
51,50
63,15
47,39
57,64
52,13
62,88
375
36
145
18
178
196
3.294.000
112.752
316.680
14.040
119.616
47.040
11.896
4.912
37.089
9.223
43.474
13.333
21. Januar 2011
Jahr 2012 base
Jahr 2012 peak
Quartal 2/11 base
Quartal 2/11 peak
Februar 11 base
Februar 11 peak
51,15 / 51,50
62,80 / 63,00
47,10 / 47,20
- / -
52,00 / 52,10
- / -
51,30
194
62,7821
47,15
86
57,52
-
52,03
55
62,80
-
1.704.096
65.772
187.824
-
36.960
-
12.076
4.938
37.172
9.232
43.545
13.453
24. Januar 2011
Jahr 2012 base
Jahr 2012 peak
Quartal 2/11 base
Quartal 2/11 peak
Februar 11 base
Februar 11 peak
51,20 / 51,65
62,80 / 62,90
47,00 / 47,50
57,00 / 57,50
52,45 / 52,65
63,55 / 63,55
51,32
62,70
47,08
56,88
52,46
63,53
184
1.616.256
928.188
53
115.752
3728.860
657
441.504
37
8.880
12.056
4.948
37.227
9.232
43.541
13.386
25. Januar 2011
Jahr 2012 base
Jahr 2012 peak
Quartal 2/11 base
Quartal 2/11 peak
Februar 11 base
Februar 11 peak
50,70 / 51,20
62,05 / 62,70
46,65 / 46,90
56,50 / 56,50
51,40 /51,80
62,00 / 62,50
50,84
62,24
46,54
56,34
51,45
62,13
3392.977.776
37
115.884
147
321.048
3527.300
400268.800
9021.600
12.189
4.957
37.220
9.257
43.721
13.388
26. Januar 2011
Jahr 2012 base
Jahr 2012 peak
Quartal 2/11 base
Quartal 2/11 peak
Februar 11 base
Februar 11 peak
51,10 / 51,55
62,55 / 62,95
46,35 / 46,70
56,20 / 56,30
50,55 / 51,20
61,60 / 61,60
51,432472.169.648
62,75
50
156.600
46,75
167
364.728
56,5520
15.600
50,60
338227.136
61,77
70
16.800
12.407
4.974
37.257
9.263
43.859
13.466
Angaben in Euro/MWh und MWh
36
Energie Informationsdienst 05/11
Energie marktinformationen
Deutsch-Dänen liefern
UK-Offshore-Fundamente
E&P-Erfolge für Wintershall, Bayerngas und RWE Dea
eid RWE Innogy hat Fundamente für
den Windpark Gwynt y Môr in der
Liverpool Bay geordert. Der Auftrag geht
an ein deutsch-dänisches Konsortium aus
„Erndtebrücker Eisenwerk“, Erndtebrück, und Bladt Industries, Aalborg.
Insgesamt werden die Unternehmen 160
Pfahlfundamente liefern, die rund 13 km
vor der Küste in Wassertiefen von 12 bis
28 m installiert werden. Der Auftragswert liegt bei rund 240 Millionen Euro.
An dem Offshore-Windpark sind neben
RWE auch Siemens und die Stadtwerke
n
München beteiligt.
Smart Metering-Pilot
eid Wintershall gewinnt zehn neue Produktionsrechte in der APA-Lizenzrunde
2010 des norwegischen Energieministeriums. Bei sechs Lizenzen wird Wintershall
zudem Betriebsführer. Unter 41 Mitbewerbern hat Wintershall damit nach Stat­
oil die meisten der insgesamt 50 vergebenen Lizenzen erhalten. „Die Zuteilung
von sieben neuen Lizenzen rund um unsere Funde Maria, Grosbeak und Beta ist
besonders interessant für Wintershall“,
sagt Bernd Schrimpf, Managing Director
von Wintershall Norge.
Wintershall ist mit rund 40 Prozent der
größte Lizenznehmer in Norwegen. Bei
knapp der Hälfte der Lizenzen ist das Unternehmen zudem Betriebsführer.
Sechs weitere Lizenzen auf dem norwegischen Kontinentalschelf gingen an Bayerngas Norge. Sämtliche neuen Förder-
eid In einem Pilotprojekt wird die Tengelmann Energie als Messstellendienstleister künftig den Stromverbrauch von
50 KiK-Filialen erfassen und die Daten
an die eigene Datenbank sowie an den
Kunden KiK und den lokalen Netzbetreiber übertragen. Ziel ist es, die Verbrauchsdaten im Viertelstundentakt verfügbar zu machen. „Wir wollen den Ener­
gieeinsatz optimieren; über die 2.600
Märkte können wir derzeit nur den Jahresverbrauch vergleichen“, erklärt Guido
Schick von Tengelmann Energie.
Die Datenkommunikation wird über die
Deutsche Telekom laufen, die auch Zähler und Datenverbindungen bereitstellt.
„Im gewerblichen Umfeld sind mehr als
25 Prozent Einsparungen möglich“, sagt
Gabriele Riedmann de Trinidad, bei der
n
Telekom für Energie zuständig. Euro/MWh
70,00
rechte passen laut Bayerngas zum bestehenden Portfolio. „Der Schwerpunkt liegt
2011 auf organischem Wachstum“, sagt
Arne Westeng, Geschäftsführer der Bayerngas Norge. Das Unternehmen werde
bis zu neun Bohrungen in Norwegen,
Dänemark und UK durchführen. Bayerngas verfügt aktuell über 46 Lizenzen und
zwei produzierende Felder; ein Feld steht
kurz vor der Inbetriebnahme.
RWE Dea schließlich meldet einen neuen
Offshore-Gasfund in Ägypten, rund 40
km nördlich der Stadt Alexandria in der
Konzession North El Amriya, die das Unternehmen zu 100 Prozent hält. Lagerstättentests lassen eine tägliche Produktion von etwa 14 Millionen Kubikfuß oder
rund 400.000 m3 erwarten und hätten zudem gezeigt, dass weitere Funde in der
n
Konzession möglich seien, heißt es. Energiebörsen Baseload
nächster Tag
60,00
50,00
40,00
30,00
20,00
10,00
19.1.11
20.1.11
21.1.11
22.1.11
23.1.11
24.1.11
25.1.11
19.01.2011
20.01.2011
21.01.2011
22.01.2011
23.01.2011
24.01.2011
25.01.2011
APX Base
56,61
57,45
53,84
48,84
58,95
56,18
58,99
EPEX Spot Deutschland
56,60
57,29
53,84
48,05
58,17
53,98
58,99
EPEX Spot Frankreich
56,61
57,45
53,84
49,21
59,65
57,89
59,20
OTC-Strompreise
Euro/MWh
19.01.11 20.01.11
21.01.11
24.01.11
25.01.11
BidAskBidAskBidAskBidAskBidAsk
Base
Jahr
51,73
51,85
51,58
51,67
51,28
51,37
51,08
51,28
51,11
51,19
Monat
52,41
52,64
52,13
52,32
51,98
52,20
52,32
52,50
51,70
51,93
Quartal
47,73
47,85
47,40
47,66
47,03
47,20
46,87
47,07
46,70
46,90
Woche 54,73
54,85
54,35
54,58
54,73
54,90
54,65
54,83
53,28
53,55
Peak 8-20h Mo.-Fr.
Jahr
63,63
Monat
63,65
Quartal
58,33
Woche
66,85
63,73
63,83
58,43
67,00
63,30
63,15
57,96
65,95
63,47
63,32
58,23
66,30
62,77
62,78
57,47
66,10
62,93
63,10
57,73
66,28
62,58
63,32
56,83
66,58
62,72
63,60
57,08
66,88
62,40
62,63
56,50
64,83
62,62
62,85
56,73
65,03
Vattenfall Energy Trading präsentiert die angegebenen Forward-Preise für den dargestellten Zeitraum. Alle Preise beziehen sich auf Marktbeobachtungen und sind als Tagesendkurse zu verstehen. Alle Börsenpreise sind Tagesmittelwerte für Baseloadlieferungen des nächsten Tages. Bei Fragen oder Interesse an weiteren Services durch Vattenfall Energy Trading wenden Sie sich bitte an: martina.galarza@vattenfall.com
Energie Informationsdienst 05/11
37
Personalien
TÜV Süd gründet Abteilung Offshore-Windenergie
eid Der Prüf- und Zertifizierungsdienstleister TÜV Süd hat
zum 1. Januar 2011 ei­
ne eigene Abteilung
Offshore Windenergie
gegründet. Die Leitung der in Hamburg
angesiedelten Einheit
wurdeAlexander Heit­
mann und Malte Los- Alexander Heitmann
Bild: TÜV Süd
sin übertragen.
Abteilungsleiter Heitmann kommt von
der SGS Germany GmbH, wo er u.a. für
das Projektmanagement von OffshoreWindenergieprojekten und das Management der Competence Center Windenergie und Sonnenenergie verantwortlich
war.
Lossin, technischer Leiter und stell­
vertretender Abteilungsleiter des Offshore-Bereichs, kommt ebenfalls von der
n
SGS Germany GmbH.
Neuer Geschäftsführer für Orlen Deutschland
eid Seit Jahresbeginn gibt es mit Wies­
law Milkiewicz einen neuen Geschäftsführer bei der Orlen Deutschland GmbH.
Mil­kiewicz, der seit 2008 für das Marketing und die PR bei Orlen Deutschland
verantwortlich war und auch als Pres­
sesprecher des Unterneh­mens fungierte,
wird in seiner neuen Funktion eng mit
Josef Niedworok zusammenarbei­ten, dem
Vorsitzenden der Geschäftsführung. Der
bisherige Geschäftsführer, Oli­ver Michels,
hat das Unternehmen zum Jahresende
verlassen, um sich neuen Aufgaben zu
n
stellen, wie es heißt.
Gleich zwei Vize-Vorsitzende
für den VKU Hessen
eid Wegen „neuer Herausforderungen
im Wettbewerb und in den Bereichen Politik und Daseinsvorsorge“ hat der VKU
Hessen ab sofort zwei stellvertretende
Lan­desgruppenvorsitzende. Nachdem der
langjährige Amtsinhaber, Peter Sze­panek,
zum Jahresende in den Ruhestand getreten ist und sein Mandat niedergelegt hat,
haben Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der ESWE Ver­sorgungs AG, und Jörg
Korschinski, Geschäftsführer der Stadtwerke Weilburg, den stellvertretenden
Landesgruppenvorsitz übernommen. n
Thiel-Böhm verlängert
Vertrag bei TWS
eid Der seit 2001 amtierende Geschäftsführer der Technischen Werke Schussental (TWS) in Ravensburg, Andreas ThielBöhm, hat seinen Vertrag um weitere
n
fünf Jahre verlängert.
Neuer Vorstand für österreichische BEWAG
eid Seit November war der ös­ter­
reichische Energieversorger BEWAG
auf der Suche nach einem neu­en Vor­
stand, nachdem sich Aufsichtsratspräsidium und Vorstand in der Aufsichtsratssitzung vom 8. No­vem­ber
darauf verständigt hatten, die Vor­
standsmandate von Hans Lukits
und Josef Münzenrieder aufzulösen.
Nun sind Micha­el Gerbavsits (Sprecher des Vorstands) und Reinhard
Schweifer (Vorstandsmitglied) neu
verpflichtet worden, die BEWAG
n
wieder in die Spur zu bringen.
Wechsel im Aufsichtsrat der
Carpevigo AG
Michael Gerbavsits (l.) und Reinhard Schweifer.
Bild: BEWAG
eid Bei dem Solarkraftwerksbauer und
-betreiber Carpevigo ist es zu einem
Wechsel im Aufsichtsrat gekommen.
Nachdem Martin Hobler zum Jahresende
aus dem Gremium ausgeschieden war, ist
Sandra Ramsauer zum neuen Aufsichtsratsmitglied bestellt worden. Ramsauer
ist Finanzberaterin und Managing Partner der Zürcher Infina Partners AG, einer
Schweizer Investmentberatungs- und Vern
mögensverwaltungs-Gesellschaft.
Termine
„Handel und Wandel in Tankstellen“
15. und 16. Februar 2011
Tankstellen erfolgreich betreiben
Köln
eid Auf der 15. „Handelsblatt“-Jahrestagung „Handel und
Wandel in Tankstellen und Convenience-Shops“ soll es in diesem Jahr darum gehen, „Impulse von heute und Trends von
morgen“ aufzuspüren. Der Branchentreff für Entscheider im
Convenience-Markt bietet mit Expertenvorträgen Einblicke in
Konzepte und Strategien von Marktteilnehmern. Darüber hinaus sorgen Kurzinterviews, Diskussionen, die Ausstellung sowie eine Abendveranstaltung dafür, dass der persönliche
Kontakt und das Networking nicht zu kurz kommen.
Weitere Informationen unter: Tel.: 0211 / 96 86 36 93.
38
29. März 2011
Kassel
eid Richtig investieren, Organisation verbessern, Erträge steigern, Existenz sichern. Das BTG-Fachseminar „Tankstellen erfolgreich betreiben“ will zeigen, wie man es richtig macht und
richtet sich an Tankstellenunternehmer, Investoren, Existenzgründer und Kreditgeber. Inhaltlich beleuchtet werden die
Marktsituation, das Tankstellengeschäft mit seinen Geschäftsfeldern und Brancheneckdaten, der Geschäftsbetrieb sowie
Organisation und Controlling, Werbung und Marketing, Kundenbindung und Aktionen sowie der Bereich der Technik.
Weitere Informationen unter Tel.: 0571 / 88 60 80.
Energie Informationsdienst 05/11
Preise / Impressum
Impressum
$/Euro
$/Euro
$/b$/b
Rohöl
110,00
Rohöl
Eurofixing
Eurofixing
Energie
Informationsdienst
1,4500
1,4000
100,00
1,3500
90,00
1,3000
80,00
1,2500
70,00
1,2000
9.
Nov
17.
1.
15.
29.
12.
26.
Nov Dez
Dez
Dez
Jan
Jan
Brent Frontmonat
OMR low
Quelle: OMR, Brent Frontmonat
low
23.
Nov
7.
Dez
21.
Dez
Quelle: OMR
4.
Jan
18.
Jan
Quelle: OMR
Energie Informationsdienst GmbH (EID)
- Verlag und Redaktion Weidenallee 24 a
D-20357 Hamburg
Tel.: 040 / 30 37 350
Fax: 040 / 30 37 35 35
e-mail: redaktion@eid.de
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Herausgeber:
Heino Elfert, Heinz Jürgen Schürmann
Geschäftsführung:
Stefan Waldeisen
Cent/l
Cent/l
Euro/
Euro/MWh
Eurosuper
Eurosuper
Strom
Strom
MWh
155,0
150,0
145,0
140,0
Redaktion:
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16
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7. 21. 4. N 18. N 2. 16. 30. 13.
EID-EigenerhebungEID-Eigenerhebung Bundesdurch-
schnitt von vier A-Gesellschaften
EPEX Spot D/A Frontjahr base
Quelle: EEX, Frontjahr base, ab 29.12. Cal-12
Bundesdurchschnitt von vier A-Gesellschaften
Cent/l
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Diesel
Diesel
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.
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Quelle: EID
Quelle: EID
Euro/100 lHeizöl leicht
Euro/100 l
Heizöl leicht
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Nov
24.
Nov
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Quelle: EEX, ab 21.12. MicDec, 2011
Pence/
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Erdgas-Spotnotierungen
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Bacton/Zeebrügge
Bacton/Zeebrügge
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EID-Eigenerhebung
- Durchschnitt
15 Städte
Quelle: EID Eigenerhebung
Durchschnitt
15 Städte
Energie Informationsdienst 05/11
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50,00
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30,00
Zeebrügge
Bacton / NBP
20,00
30. 14. 28. 11. 25. 9. 23. 6. 20.
Sep Okt Okt Nov Nov Dez Dez Jan Jan
Quelle: Financial Times / Petroleum Argus
Quelle: Financial Times/Petroleum Argus
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