Kaum Aussicht auf sinkende Strompreise
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Kaum Aussicht auf sinkende Strompreise
Fakten Analysen Argumente 41/10 11.10.2010, C 07867 Energie Informationsdienst Herausgeber Heino Elfert und Heinz Jürgen Schürmann regulierung gasmarktgebiete raffinerien Bloß nichts kaputtsparen – noch heftige Diskussionen zur Qualitätsregulierung 5 Bundesnetzagentur macht sich für das Holland-Modell stark Verarbeitungsmargen im September wieder leicht im Plus 19 6 Kaum Aussicht auf sinkende Strompreise Tarifstrom wird wieder teurer, obwohl die Börse deutlich nachgegeben hat. Schuld sei der teure Ökostrom, so die Branche. Kritiker bemängeln aber auch fehlenden Wettbewerb. eid Fluch und Segen der Technik: Mit modernen Home Entertainment-Systemen kann man sich heute das Kinoerlebnis ins heimische Wohnzimmer holen. Sehr zum Ärger der Kinobetreiber, denen die Besucher wegbleiben – dafür umso mehr zur Freude der Stromunternehmen, denn je mehr technisch aufwendige Geräte im Haushalt genutzt werden, desto mehr Strom verkaufen sie. Vor allem, wenn der Kunde beim Kauf seiner Heimkinoanlage – LCD-Fernseher, Surround-Tonsystem, integrierter Blue Ray-/DVD-/CD-Player – allzu sorglos ist und nicht auf den Energieverbrauch achtet. Ohnehin nicht niedrig im Stromverbrauch, kann dieser bei Systemen mit vergleichbarer Ausstattung um bis zu 80 Prozent auseinander liegen – und damit natürlich auch die Stromkosten, warnt jetzt die Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur (dena). Dort hat man ausgerechnet, dass die jährlichen Stromkosten allein von technisch vergleichbaren LCD-Fernsehern um gut 60 Euro differieren können. Das ist dann schon fast die monatliche Stromkostenbelastung eines 3-PersonenMusterhaushalts mit 3.500 kWh Jahresverbrauch. Bei 69 Euro monatlich liegt diese nach BDEW-Berechnungen derzeit, im ersten Halbjahr 2010 ist Strom für Privatverbraucher um 2,1 Prozent teurer geworden, so der Verband der deutschen Energieunternehmen weiter. Doch warum wird Haushaltsstrom in Deutschland schon wieder teurer, wo sich doch die Notierungen am Terminmarkt der Energiebörse EEX seit Mitte 2008 in etwa halbiert haben? Nun, die großen Verbundunternehmen argumentieren auch derzeit noch, dass sie die Stromproduktionen, die heute verbraucht würden, bereits viel früher zu wesentlich höheren Preisen als heute an der Börse sichtbar, verkauft hätten. Das sei zumindest der Grund für stabile Tarifpreise. Dass es jetzt schon wieder nach oben gehe – laut dem Verbraucherportal Toptarif waren in diesem Sommer bereits rund 3 Millionen Haushalte von Preiserhöhungen von durchschnittlich knapp 6,5 Prozent betroffen –, begründet die Branche mit zwei Faktoren: Zum einen kostet der dringend benötigte Ausbau der Stromnetze viel Geld, und zahlen müsse das auch der private Stromkunde über die Netzentgelte, die auf den Strompreis umgelegt werden. Hildegard Müller, die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW, geht davon aus, dass sich die Netz entgelte im Bundesdurchschnitt bereits erhöht haben. Der zweite wesentliche Kostenfaktor ist der wachsende Anteil von staatlich gefördertem Ökostrom im deutschen Netz. „Allein die Belastungen aus der EEGUmlage werden für die Kunden von rund 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2009 auf voraussichtlich 8,2 Milliarden Euro in Fortsetzung auf Seite Titel strompreise Fortsetzung von Seite diesem Jahr steigen“, sagte Müller weiter. Diese EEG-Umlage sei es dann auch, die das Preissenkungspotenzial aufgrund niedrigerer Börsennotierungen deutlich beschränke, betonen die Stromerzeuger. Das heißt überspitzt soviel wie: Der Börsenpreis kann gar nicht so tief fallen, wie Mehrbelastungen aus dem wachsenden Anteil geförderter erneuerbarer Erzeugungsmengen auf die privaten Verbraucher zukommen. Damit ist für die Branche der Staat der große Preistreiber beim Strom. Lag der Anteil der Steuern und Abgaben am Haushaltsstrompreis 1998, als die Strommarktliberalisierung begann, noch bei rund 25 Prozent, liege er jetzt bei gut 41 Prozent, was ein neues „Rekordhoch“ sei, betonte Müller weiter. Ihr Verband schätzt, dass sich alle staatlichen Steuern und Abgaben für die Stromkunden von 14,3 Milliarden Euro im letzten Jahr auf 16,9 Milliarden Euro in diesem Jahr summieren werden. Nicht alle, die sich mit Energie befassen, wollen der Argumentation der Strombranche bei den Tarifpreisen folgen. Matthias Kurth zum Beispiel, der Präsident der Bundesnetzagentur, verweist darauf, dass die Netzentgelte zuletzt doch gesunken seien, zwischen 2006 und 2009 um rund 20 Prozent, und auch in diesem Jahr rechnet er, anders als der BDEW, im Durchschnitt mit stabilen Netzentgelten. Nur bedingt nachvollziehbar ist für ihn zudem das Argument der langfristigen Eindeckung der Energieversorger mit Strom zu höheren Preisen als heute. Wenn von den deutlich niedrigeren Börsennotierungen nichts bei den privaten Stromkunden ankomme, dann sei das für ihn eher Flaschenhals und Kostentreiber Energienetze Laut einer neuen dena-Netzstudie fehlen in Deutschland 3.500 km Höchstspannungsleitungen. 2005 war die Agentur in einer ersten Studie noch von 850 km zusätzlich zu bauender Leitungen ausgegangen, wovon bis heute erst 100 km realisiert sind. Den Investitionsbedarf für den nun ermittelten Leitungsausbau beziffert die dena auf rund 6 Milliarden Euro bis 2020, zitieren verschiedene Medien aus der neuen Studie, die offiziell im November vorgelegt werden soll. Die Energieunternehmen, die den Inhalt Titel 1 Kaum Aussicht auf sinkende Strompreise Im Gegenteil: Teurer Ökostrom treibt Tarifstrompreise nach oben, sagen die Stromproduzenten Energie 4 Schwerer Beginn für ACER Noch kein Büro, aber ambitioniertes Programm 5Bloß nichts kaputtsparen Qualitätsregulierung soll pünktlich 2012 starten 6Bundesnetzagentur will das Holland-Modell Was passiert mit den Kosten einer qualitätsüber greifenden Marktgebietszusammenlegung? 8 Schlüssel fürs Erneuerbaren-Zeitalter Auch VDE mahnt massiven Stromnetzausbau an 10 Kampf statt Konsens Weiter heiße Diskussionen ums Energiekonzept 11 „Smarte“ Haushaltsstromtarife brauchen Anreize Energiewirtschaft kritisiert Smart Meter Anforderungen der Bundesnetzagentur 13Nach außen flexibler, nach innen effizienter EnBW baut Vertrieb um 15 Verlässlicher und ertragreicher als Windenergie? Startschuss für neues Gezeitenkraftwerk in Schottland ein Zeichen von mangelndem Wettbewerb als alles andere. Unzureichender Wettbewerb auf der Großhandelsstufe ist auch für den Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) einer der wesentlichen Gründe dafür, dass Haushaltsstrom zuletzt immer teurer geworden ist, seit 2000 um etwa 28 Euro monatlich. Dazu kämen dann noch höhere Kosten für fossile Brennstoffe, die Einpreisung der Kosten für CO2-Zertifikate, die Umsatzsteuererhöhung 2006 so- Netzausbau umsetzen müssen, können sich derweil auf Zuschüsse aus Brüssel freuen. In der „FTD“ versprach EU-Energiekommissar Günther Oettinger, den Ausbau der Energiein frastrukturen in den Mitgliedsländern mit jährlich 800 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt zu unterstützen. Er forderte die Länderregierungen zudem dazu auf, administrative Hürden beim Strom- und Gasnetzausbau zu beseitigen. „Wir brauchen Vorrang des öffentlichen Interesses vor lokalen und privaten Interessen.“ Energie Informationsdienst 41/10 miner alöl 17 Ölpreise kräftig gestiegen Starker Euro mildert Preisansteig für deutsche Verbraucher ab 19Raffineriemargen wieder gestiegen Im September gut 35 Euro je Tonne 20Irak mit enormem Zuwachs bei den Ölreserven Auf dem Weg zum zweitölreichsten Land der Welt? 21 „Brennstoffmotor ist Zukunftsmodell“ Unions-Energiepolitiker Thomas Bareiß bei der MEW 22Norwegen sieht kein großes Blow-out-Risiko Kein Stopp für Tiefsee-Bohrungen in der Nordseee Rubriken 4Gesagt 11EEX-Terminmarkt 13OTC-Strompreise 16 Ölpreise 23 Personalien und Termine 24Impressum und Grafiken Energie Informationsdienst 41/10 titel strompreise wie – hier sind sich BEE und BDEW einig – gestiegene Netzentgelte. Die EEG-Umlage habe sich in dieser Zeit dagegen nur um weniger als 3 Euro erhöht. Selbst bei anteiliger Zurechnung der Umsatzsteuer zeichnete das EEG maximal für ein Viertel der jährlichen Preiserhöhungen verantwortlich, so ein BEE-Sprecher gegen über dem EID. Nach BEE-Berechnungen werde der Betrag, mit dem die Verbraucher in Deutschland den Ausbau der Erneuerbaren fördern, im kommenden Jahr auf 3,2 bis 3,5 Cent/kWh Strom steigen – bei einem aktuellen Tarifstrompreis von gut 23 Cent/ kWh sei das weniger als ein Siebtel. Und überhaupt stelle eine reine Kostenbetrachtung „keine Grundlage für eine seriöse Bewertung der erneuerbaren Energieträger“ dar: „Jeder Euro, der in den Ausbau der Erneuerbaren investiert wird, bringt schon heute einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen“, so der BEESprecher weiter. So hätten die erneuerbaren Energien 2009 einen Gesamtumsatz von mehr als 33,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, in den Bereichen Anlagenbau, Betrieb, Projektierung und Zuliefe- rung sicherten sie deutlich über 300.000 Jobs. Zudem hätten die Erneuerbaren im vergangenen Jahr „versteckte Kosten“ in Höhe von 8 Milliarden Euro vermieden – also Kosten für Klima-, Umwelt-, Gesundheits- und Materialschäden, die durch die Verwendung fossiler und atomarer Brennstoffe ansonsten entstanden wären, „im Preis dieser Technologien aber nicht enthalten sind“. Und schließlich seien allein im vergangenen Jahr durch den Einsatz erneuerbarer Energien Brennstoffimporte in Höhe von 5,1 Milliarden Euro substituiert worden, was 9,4 Prozent der Gesamtausgaben für Energieimporte in Deutschland entspreche. Und auch zur Preisbildung an der Strombörse hat man beim BEE seine eigene Meinung. Dort hätten die erneuerbaren Energien nämlich auch heute schon preisdämpfende Wirkung. „Immer, wenn viel Wind weht oder die Sonne scheint, wird weniger Stromproduktion aus teuren fossilen Kraftwerken abgerufen“, so der BEE. Der Preis an der Börse gehe zurück. Gerade große Stromverbraucher profitierten heute von diesem Effekt. „Paradoxerweise steigen gerade durch diesen Effekt die für das EEG ausgewiesenen n Differenzkosten.“ „Keine Luft zum Atmen“ Anders als der BEE hält die deutsche Metallindustrie den Anstieg der EEGUmlage im kommenden Jahr auf rund 3,5 Cent/kWh nicht für moderat, sondern fast für existenzbedrohend. Ohne Belastungsstopp werde der energieintensiven NichteisenMetallindustrie „keine Luft zum Atmen“ bleiben, mahnt Martin Kneer, Hauptgeschäftsführer der WirtschaftsVereinigung Metalle. Strom müsse auch in Zukunft nicht nur sauber und sicher, sondern auch bezahlbar sein. Bei den Erneuerbaren passe das Verhältnis von Effektivität und Fördervolumen nicht mehr zusammen. Kneer fordert im Zuge der für Anfang 2012 geplanten EEG-Novellierung, grundlegend über die Marktintegration der Ökostromeinspeisung nachzudenken. Für ihn sei eine echte Degression der Fördersätze überfällig (Seite 10). Stromrechnung für Haushalte 49,95 6,9 48,20 6,65 5,22 0,23 37,6 1998 5,22 2,25 0,28 41,76 5,6 5,75 6,48 5,22 5,22 0,58 5,22 0,38 0,58 4,46 0,67 3,73 5,22 33,8 1999 67,70 46,99 40,66 25,15 25,08 2000 2001 50,14 6,92 5,22 52,38 0,96 1,49 0,73 1,23 5,97 1,02 5,97 5,22 0,91 2,01 56,76 5,22 0,99 2,57 5,97 28,32 29,84 31,56 32,73 2002 2003 2004 2005 5,97 60,20 5,22 0,9 3 63,15 10,81 10,08 9,61 7,83 7,51 7,23 5,22 54,43 5,22 5,22 0,85 3,38 5,97 34,27 35,55 2006 2007 Basis: Mittlerer Stromverbrauch von 3.500 kWh/a (ohne Nachttarif-Anteil); Jahresmittelwerte Konzessionsabgabe: regional sehr unterschiedlich: ab 2002 je nach Gemeindegröße 1,32 bis 2,39 Cent/kWh Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz: ab 2009 nach dem KWK-Gesetz 2009 Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): bis 2000 Stromeinspeisungsgesetz Energie Informationsdienst 41/10 Stromrechnung Durchschnittliche Stromrechnung eines Drei-Personen-Musterhaushaltes im Monat in Euro Mehrwertsteuer Konzessionsabgabe KWK-Gesetz Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Stromsteuer (Ökosteuer) Stromerzeugung, -transport und Vertrieb 0,55 3,83 0,7 2008 11,03 5,22 0,38 5,97 5,97 5,97 41,17 40,53 2009 1. Hj. 2010 5,97 37,95 69,10 Quelle: BDEW energie regulierung gesagt „Fakt ist aber auch, dass in Russland die permanente Unzufriedenheit und Kritik der Deutschen und Europäer an seiner Lieferzuverlässigkeit auf Unverständnis stößt.“ Vor dem Hintergrund des neuen russisch-chinesischen Energieabkommens mahnt dena-Chef Stephan Kohler die Europäer via „Handelsblatt“, Russ land als Energiepartner nicht zu vergrätzen. „Merkel hat den Blick für die soziale Balance verloren.“ Der Mieterbund zur Forderung der Kanzlerin, den Mieter die Gebäudesanierung zahlen zu lassen. „Bezahlbare Wohnungen und der geforderte Passivhausbestand passen nicht zusammen.“ Friedhelm Feldhaus, Immobilien-Zeitung. „Sie können gut reden, aber Sie kriegen nichts hin.“ Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) zu seinem Vorgänger Jürgen Trittin von den Grünen. „Gelegenheiten zu sehen, ist das Wichtigste für den Erfolg eines Traders.“ Marc Rich, einst mächtigster Ölhändler der Welt, dessen Firma in der Schweizer Glencore aufging. „Was das Öl in den 70er Jahren für die OPEC war, das werden die so genannten Seltenen Erden für China sein.“ Chinas früherer Herrscher Deng Xiaoping behielt Recht: China versorgt die Welt zu 95 Prozent mit den Metallen, die unter anderem in der Lasertechnologie, bei Festplatten, Hybridantrieben, Windturbinen und in der Rüstungstechnologie benötigt werden. „Die Bestellungen explodieren.“ Jochen Stay von der Organisation „Ausgestrahlt“ über den Verkauf von Anti-Atomkraft-Aufklebern. „Was da seit Monaten passiert, ist selbst mit viel Wohlwollen nicht mehr allein mit Fehlern und Pannen in den EDV-Systemen zu erklären.“ Thomas Mecke, Geschäftsführer des Ex-Nuon-Ablegers Lekker Energie, beklagt sich darüber, dass E.ON-Gesellschaften Daten wechselwilliger Stromkunden zurückhalten und Wettbewerber behindern. „Stellen Sie sich vor, Albert Einstein müsste bei Maybritt Illner die Re lativitätstheorie verteidigen. Er hätte nicht den Schimmer einer Chance.“ Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung über die Vereinfachungen von Gegnern des Klimawandels wie des Atmosphärenphysiker Fred Singer, der u.a. sagt: „Politiker, die den Klimawandel aufhalten wollen, sind gefährlicher als der Klimawandel selbst.“ Schwerer Beginn für ACER eid Die neue EU-Energie-Regulierungs agentur ACER nimmt allmählich Formen an. Zwar hat ACER, die keine europäische Super-Regulierungsbehörde ist, sondern nur die „Agentur für die Zusammenarbeit der nationalen Energieregulierungsbehörden“, noch kein Büro und keine Internetadresse, aber einen Chef, einige Mitarbeiter und auch ein Arbeitsprogramm für 2011 – das ob der knappen Ausstattung nur als ambitioniert bezeichnet werden kann. Der Regulierungsrat der Agentur (Vertreter der 27 nationalen Regulierungsbehörden, darunter Bundesnetzagentur-Vize Johannes Kindler) und der Verwaltungsrat (jeweils zwei von EU-Kommission und -Parlament ernannte Vertreter, darunter GD-ENER-Chef Philip Lowe sowie fünf vom EU-Rat ernannte Vertreter, darunter Detlef Dauke vom Bundeswirtschaftsministerium) haben kürzlich das ACER-Arbeitsprogramm für 2011 angenommen. Es fehlt nur noch das OK des EU-Parlaments und des EU-Rats. Der polnische ACER-Verwaltungsrat-Vorsitzende und Ex-Wirtschaftsminister Piotr Wozniak sagte: „Das Arbeitsprogramm setzt der Agentur in ihrem ersten Einsatzjahr ehrgeizige Ziele, aber wir glauben, dass es notwendig ist, um effektiv zur Vollendung des Energie-Binnenmarktes beizutragen.“ Die Agentur soll am 3. März 2011 im slowenischen Ljubljana ihre Arbeit aufnehmen und dann voll einsatzbereit sein. Das ist der Tag, bis zu dem die Mitgliedstaaten die fünf Vorschriften des dritten Energiebinnenmarktpakets in nationales Recht umgesetzt haben müssen (Seite 5). Das Arbeitsprogramm 2011 umfasst damit nur zehn Monate. Alberto Pototschnik, Ex-Chef der italienischen Strombörse GME, der im Mai 2010 von den 27 Energieregulierern auf Vorschlag von EU-Energiekommissar Günther Oettinger als erster ACER-Direktor ernannt wurde, weiß noch nicht, was auf seine Behörde zukommt: „Es ist zurzeit schwierig, die Mühe zu ermessen, die erforderlich ist, um diesen Anforderungen gerecht zu werden“, schreibt er in der Einleitung des 27seitigen Arbeitsprogramms. „Schließlich können sich die Umstände im Strom- und Gassektor im Laufe des nächsten Jahres ändern, was eine Revision des Zeitplans einiger Aktivitäten erfordern kann, z.B. wenn die schnelle Entscheidung gefällt würde, dass wir ein ‚Target-Modell‘ (Langfrist-Vision) für den Gasmarkt entwickeln sollen.“ Es könne sein, dass das Arbeitsprogramm später angepasst werde. Außerdem stelle die Fülle der Aufgaben für die finanziell (5 Millionen Euro im Jahr) und personell (< 50 Mitarbeiter) knapp ausgestattete Agentur ein Problem dar. Deshalb seien der Agentur fürs erste Arbeitsjahr Prioritäten gesetzt worden. Höchste Priorität hätten die Rahmenleitlinien für die Netzkodizes, die für die EUKommission wegen der Schaffung des Energiebinnenmarktes vorrangig seien. Acht Rahmenleitlinien (jeweils vier für Gas und Strom), zu denen die Vorgängerorganisation ERGEG Vorarbeit geleistet hat, will das ACER-Team bis Ende 2011 der EU-Kommission vorgestellt haben. Das dritte Energiepaket sieht insgesamt 24 Netzkodizes (jeweils zwölf für Gas und Strom) vor, d.h. auch eine entsprechende Zahl von Rahmenleitlinien. Die ersten bindenden Netzkodizes dürften frühestens 2012 wirksam sein. An zweiter Stelle stünden die Stellungnahmen zu den von den europäischen Netzbetreiberverbänden (ENTSO-E und ENTSO-G) aufzustellenden Netzkodizes, die ACER innerhalb von drei Monaten zu machen hat. Als Drittes kämen die Stellungnahmen zu den Satzungsentwürfen der europäischen Netzbetreiberverbände, die diese der Agentur bis zum 3. März 2011 vorlegen müssen, denn nur danach könnten die Verbände voll einsatzfähig sein. Dem Vernehmen nach haben die im Dezember 2009 gegründete ENTSO-G und die im Dezember 2008 gegründete ENTSO-E bereits Statuten. An vierter Stelle stünden die Stellungnahmen zu dem alle zwei Jahre von ENTSOE und ENTSO-G aufzustellenden zehnjährigen gemeinschaftsweiten Netzentwicklungsplan. Zu den vorrangigen Aufgaben zählten auch die Entscheidungen zu den Engpässen an den Grenzkuppelstellen und zu Ausnahmen den Zugang Dritter zu den Gas-Pipelines betreffend. Die Agentur darf Einzelentscheidungen auf Fall zu Fall-Basis treffen. Ebenso will sich ACER 2011 auch der Beobachtung des Strom- und Gassektors annehmen. Artikel 11 der ACER-Verordnung schreibt vor, dass die Agentur einen Jahresbericht vorlegt, in dem eventuelle Hemmnisse für die Vollendung des Stromn und Gasmarktes aufgezeigt werden. Energie Informationsdienst 41/10 energie Netzregulierung Bloß nichts kaputtsparen Das „Q-Element“ in der Strom-Anreizregulierung muss spätestens zur zweiten Regulierungsperiode stehen, doch braucht es eine ausreichende Datengrundlage. eid Die Qualitätsregulierung soll definitiv zum 1. Januar 2012 starten. „Zum geplanten Zeitpunkt wird das Q-Element implementiert werden“, sagte Bodo Herrmann, Leiter des Referats Anreizregulierung bei der Bundesnetzagentur, auf einem Berliner Expertentreffen. Zwar sei eine von der Agentur beauftragte Studie zur Ausgestaltung des Q-Elements (ein Bonus-/Malus-System, siehe Kasten) noch in Arbeit, einige Details daraus könne er aber bereits verraten, so Herrmann. Wichtigster Punkt: Was gilt künftig als „Qualität“? Die Definition seiner Behörde sei bekannt: Netzqualität definiere sich im Wesentlichen als „Versorgungszuverlässigkeit“ und diese wiederum als „Unterbrechungsfreiheit“. ErDas Prinzip der Anreizregulierung hat Schwächen: Netzbetreiber können ihre Renditen steigern, wenn sie effizienter werden, heißt: ihre Kosten drücken – auch, indem sie bei der Qualität sparen. Letzteres aber bedeute „massiven Sprengstoff, verstärkt noch dadurch, dass die Auswirkungen dieses Fehlanreizes erst deutlich verzögert und zunächst nur im industriellen Bereich spürbar“ werden, warnt etwa VIK-Vorstand Christof Bauer. Abfedern soll diesen Fehlanreiz eine „Qualitätskomponente“, ausgestaltet als Bonus-/Malus-System, das sich v.a. auf die Unterbrechungsfreiheit der Energieversorgung bezieht. Je nach Netzqualität gibt es einen Aufoder Abschlag auf die Erlösobergrenze und damit die Netzrendite. mittelt werde also – grob gesagt – die Dauer der ungeplanten Versorgungsunterbrechungen aufs Jahr pro Kunde (ermittelt anhand der so genannten SAIDIKennzahl – System Average Interruption Duration Index). Problematischer sei es da schon, diese Unterbrechungen mit analytischen Methoden (bzgl. Höhe von Bonus oder Malus) zu monetarisieren, etwa über Parameter wie: „Was kann ich mit der ausgefallenen Elektrizität produzieren, wie groß ist der Schaden der Unterbrechung?“. Denkbar Energie Informationsdienst 41/10 seien zudem Methoden der Kundenbefragung etwa danach, was den Kunden eine unterbrechungsfreie Versorgung wert ist. Unter Anwendung der gewählten Methoden seien die Berater der Netzagentur in einer vorläufigen Einschätzung zu einem Wert von 0,18 bis 0,25 Euro/min/Kunde/a gelangt, wobei eine Kappungsgrenze, ab der also Bonus und Malus nicht mehr auf- bzw. abgeschlagen werden, nach den Empfehlungen zwischen 3 bis 5 Prozent anzusetzen sei. Nicht berücksichtigt werden sollen zudem Störungen aufgrund höherer Gewalt, von Zählerwechseln oder solche, die kürzer als 3 Minuten sind oder ihre Ursache in vorgelagerten Netzen haben. Eine weitere Baustelle bestehe darin, die Qualitäts-Ausgangswerte für Netzbetreiber zu ermitteln, von denen aus die Abweichungen bemessen werden. „Es wird sich wohl um eine gleitende Durchschnittswertbildung über drei Jahre handeln“, verriet Herrmann. Dabei sollen auch netzstrukturelle Unterschiede berücksichtigt werden – in der Mittelspannung etwa über die Lastdichte als Parameter; eine pauschale Unterscheidung etwa von Stadt und Land habe sich dagegen nicht als machbar erwiesen. Die Situation bei den Gasnetzen, die erst „im Laufe“ der zweiten Regulierungsperiode qualitätsreguliert werden müssen, sei indes eine andere. Dort gebe es wesentlich weniger Unterbrechungen als im Strombereich, dafür aber viel längere. „Die Netzzuverlässigkeit ist dort kein sinnvolles Kriterium“, so Herrmann. Wahrscheinlich laufe es darauf hinaus, dass der neu entwickelte Begriff der „Netzleistungsfähigkeit“ eine größere Rolle spielen wird, „dann aber nur bei den Fernleitungsnetzen“. Derzeit befinde man sich im Erfahrungsaustausch mit anderen europäischen Regulierungsbehörden. Kritik an den Plänen der Bundesnetz agentur kommt von der stromintensiven Industrie. Vor allem die 3 Minuten-Grenze bei der Störungsdefinition schade beispielsweise dem deutschen Chemiestandort schwer (EID 40/10). Die Produktionsausfallkosten lägen mitunter „bei 200.000 Euro pro Ereignis – schon ohne die Folgekosten“, betont etwa Evonik- Mann und VIK-Vorstand Christof Bauer. In anderen europäischen Ländern würden Unterbrechungen selbst unterhalb 1 Sekunde im Qualitätsmonitoring erfasst und veröffentlicht. „Warum nicht auch in Deutschland?“, fragt Bauer und fordert die Bundesnetzagentur auf, die Netzbe- Bodo Herrmann von der BNetzA arbeitet am Konzeptentwurf einer Grundvariante der Q-Regulierung. Bild: Euroforum/Gust treiber per Festlegung zu verpflichten, die Qualitätsmerkmale (nach DIN/EN 50160) kontinuierlich zu messen und zu veröffentlichen. Zudem bemängelt der Industrievertreter, dass eine Veröffentlichung von Daten für Spannungsebenen oberhalb der Mittelspannung nicht vorgesehen ist. In diesem Punkt stellt sich die Behörde allerdings auf den Standpunkt, dass im Hoch- und Höchstspannungsbereich ein an die Netzzuverlässigkeit anknüpfendes Q-Element wenig Sinn mache, hier sei wieder (wie beim Gas) die „Netzleistungsfähigkeit“ passender. Kritisiert wird auch, dass das System aus Zu- und Abschlägen für die Gesamtbranche „erlösneutral“ ablaufen soll. Es fließe also letztlich kein zusätzliches – dringend benötigtes – Geld in Netzinvestitionen, bemängelt etwa Bernd Michael Zinow von der EnBW. Im Januar 2011 soll ein Festlegungsverfahren eingeleitet werden, wie die Qualitätsregulierung konkret aussehen wird. Ab April müssen die Netzbetreiber ihre SAIDI-Werte an die Netzagentur melden, aus denen diese ab Juli die individuellen Q-Elemente berechnen und bis Oktober an die Netzben treiber versenden wird. energie gaswettbewerb Bundesnetzagentur will das Holland-Modell An einer weiteren Reduzierung der Gasmarktgebiete führt für die Bonner Behörde kein Weg vorbei. Doch was passiert mit den Kosten einer qualitätsübergreifenden Gebietszusammenlegung? eid Für die weitere Entwicklung der Marktgebiete beim Gas in Deutschland gibt es klare Vorgaben durch die Politik. Die derzeit noch bestehenden drei L-Gasund drei H-Gas-Marktgebiete sollen bis zum 1. August 2013 auf zwei reduziert werden. Schon ab dem 1. April 2011 sollen es als Zwischenschritt nur noch drei Marktgebiete sein. Offen ist dabei, ob in Zukunft weiter H-Gas- und L-GasMarktgebiete zusammengelegt oder qualitätsübergreifende Marktgebiete gebildet werden. Dazu hat die Bundesnetzagentur am 11. August ein Konsultationsverfahren gestartet (siehe auch „Vorbild Niederlande: Aus L-Gas mach H-Gas“ in EID 34/10). Entschieden sei in dieser Frage noch nichts, betonte Johannes Kindler, Vizepräsident der Behörde, Anfang Oktober in einer öffentlichen Anhörung im Rahmen dieses Verfahrens mit Vertretern von Wirtschaft und Verbänden in Bonn. Ziel der Veranstaltung war es, unterschiedliche Vorstellungen und Sichtweisen zur Frage qualitätsübergreifender Marktgebiete zu erfahren und in die weitere Entwicklung einfließen zu lassen. Grundsätzlich waren sich alle Teilnehmer darin einig, dass an einer weiteren Verringerung der Marktgebiete kein Weg vorbei führt. In der Branche wird dennoch grundsätzlich verstärkt über die zusätzlichen Kosten solcher Zusammenlegungen diskutiert und die Frage aufgeworfen, ob diese einen weiteren Zusammenschluss rechtfertigen. Die Gründe, insbesondere für eine qualitätsübergreifende Zusammenlegung sind neben einer Forcierung des Wettbewerbs auch die begrenzte zukünftige Verfügbarkeit von niederkalorigem L-Gas, das derzeit rund ein Drittel des deutschen Gasverbrauchs deckt. So gehen die Experten davon aus, dass bei dieser Gasqualität die Produktion in Deutschland in den nächsten 20 Jahren deutlich zurückgeht und auch der Import aus den Niederlanden sinken dürfte, da dort die Reserven ebenfalls abnehmen. Die Lösung: In einem ersten Schritt ist H- Gas virtuell und später auch technisch durch die Hinzumischung von Stickstoff in L-Gas zu konvertieren. Zwar sei auch der umgekehrte Weg möglich, aufgrund der damit verbundenen Kosten jedoch uninteressant. In einem zweiten Schritt stehe dann am Ende der Entwicklung eine Marktraumumstellung – der komplette Übergang der LGasgebiete auf H-Gas-Qualität. Der Netzbetreiber Gasunie wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass für eine Umstellung eine Vorlaufzeit von zwei bis drei Jahren erforderlich sei und die Aktivitäten aller Netz- und Speicherbetreiber sowie der Produzenten zentral im Marktgebiet koordiniert werden müssten. Auf die Verbraucher kommt im Wesentlichen ein Austausch der Düsen in den gasbetriebenen Geräten zu, was nach Aussage von Branchenexperten mit bis zu 200 Euro pro Haushalt zu Buche schlagen kann. „Sozialisierung“ der Konver tierungskosten Zurück zur virtuellen Konvertierung. Hier bleibt die physische Trennung von L- und H-Gasnetzen noch vollständig erhalten. Die in den jeweiligen Netzbereichen entstehenden Fehl- oder Überschussmengen werden durch den Einsatz von Regelenergie oder so genannter Lastflusszusagen ausgeglichen. Das Problem ist nur, dass dabei – wie erwähnt – zusätzliche Kosten in nicht unbeträchtlicher Höhe entstehen. Für die faire Verteilung dieser Aufwendungen, die später bei der technischen Umwandlung noch einmal weiter ansteigen dürften, gilt es, den richtigen Weg zu finden. In Bonn wurden dazu die Einführung eines Konvertierungsentgeltes und die „Sozialisierung“, also die Umlegung der Kosten auf alle Markt- Bild: LCC teilnehmer, genannt, ohne sich jedoch auf ein Modell zu einigen. Zur besseren Einschätzung: Die finanziellen Aufwendungen für eine technische Qualitätskonvertierung dürften je nach Marktsituation zwischen 20 und 60 Cent/ MWh liegen. In diesem Zusammenhang sprach sich Open Grid Europe (ehemals E.ON Gastransport) auf dem Weg zur physischen Umstellung der L-Gasnetze auf H-Gas für ein wirtschaftlich optimales Verhältnis aus Lastflusszusagen, Regel energie und Investitionen beispielsweise in Konvertierungsanlagen aus. Mit Blick auf die Bildung qualitätsübergreifender Marktgebiete hob der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bei dem Treffen hervor, dass es zu keiner Benachteiligung durch die unterschiedliche Behandlung von L-Gas-Teilgebieten kommen dürfe. Auch seien vorhandene Marktbarrieren abzubauen und niedrige gesamtwirtschaftliche Kosten im Umstellungsprozess anzustreben. Ein Problem könne ebenfalls durch die Bildung einer marktbeherrschenden Stellung bei der Regelenergie entstehen. Hier gelte es, entsprechende Kontrollmechanismen zu nutzen. Ein Anspruch, den die „Initiative L-Gas in Deutschland“, ein Bund von 34 Energieversorgern und -händlern, am konkreten Beispiel untermauerte. So habe sich die RegelenergieumEnergie Informationsdienst 41/10 energie gaswettbewerb lage im Thyssengas L-GasMarktgebiet zum 1. Oktober von 0,1506 Cent auf 0,2911 Cent/kWh nahezu verdoppelt. Händler und Kunden würden erheblich benachteiligt, weshalb die schon lange angekündigte Zusammenlegung mit anderen Gebieten nicht weiter verzögert werden dürfe. Kritik kam auch aus anderer Richtung. So fehlt der EFET, der europäischen Vereinigung von Energiehändlern, ein Masterplan hinsichtlich der endgültigen Qualitätsumstellung der L-Gasnetze. Man müsse genau wissen, wo die Reise hingehe. Unter Aufsicht der Bundesnetzagentur seien u.a. die Kosten kommerzieller und physischer Maßnahmen bei der Marktraumumstellung genau im Auge zu behalten, so der Händlerverband. Für die Bundesnetzagentur lautete das Fazit der Bonner Veranstaltung, dass es an der weiteren Reduzierung bis hin zu zwei oder gar einem Gasmarktgebiet wie in den Niederlanden nichts zu rütteln gebe. Die Frage sei nicht ob, sondern wann sie erfolge. Eine ganze Reihe offener Punkte sei noch zu klären, und ineffiziente Entwicklungen werde die Behörde nicht zulassen. Vor diesem Hintergrund sei der Zeitplan bis zum 1. April 2011, der die weitere Reduzierung auf vorerst ein L-Gasund zwei H-Gas-Marktgebiete vorsieht, sehr ambitioniert. Deshalb könne man sich den Start im kommenden April – sollten keine festen Vereinbarungen zustande kommen – auch mit einer Übergangslön sung vorstellen. Regelenergie und Lastflusszusagen – Eine Lizenz zum Gelddrucken? Den grundlegenden Mechanismus der so genannten virtuellen Konvertierung von H-Gas in L-Gas hat die Beratungsfirma KEMA in einem Gutachten für Gasunie Deutschland anschaulich beschrieben. Ein L-Gasbezieher wechselt zu einem Lieferanten, der nur H-Gas anbietet. Der Lieferant von H-Gas kauft von dem Betreiber eines gemeinsamen Marktgebietes das jetzt physisch überschüssige H-Gas als Regelenergie. Gleichzeitig kauft der Betreiber des Marktgebietes die benötigte Menge L-Gas in Form von Regelenergie oder lässt sich die Sicherstellung der Verfügbarkeit von L-Gas durch eine Lastflusszusage sichern. Die Kosten für den Netzbetreiber liegen in der Preisdifferenz zwischen der angekauften und der verkauften Regelenergiemenge. Insbesondere die Vertreter der Industriekunden – darauf hat Valentin Höhn vom VIK bei der Anhörung in Bonn noch einmal hingewiesen – sehen ein erhebliches Missbrauchspotenzial insbesondere bei dem Angebot von Regelenergie und/oder Lastflusszusagen in dem eher kleinen L-Gas-Markt. Dieser Markt ist nicht reguliert und bisher auch nicht transparent. Die Verfahren der Netzbetreiber beim Einkauf von Lastflusszusagen sind ohnehin vielen Händlern ein Dorn im Auge. Entscheidend für die Akzeptanz und Effizienz eines Systems qualitätsübergreifender Marktgebiete wird deshalb sein, ob die Bundesnetz agentur in der Lage ist, ein System der Kostenkotrolle und Begrenzung in dem Bereich Regelenergie zu etablieren, worauf etliche Teilnehmer in Bonn hingewiesen haben. Trotz diesbezüglicher Lippenbekenntnisse der Regulierungsbehörde bei der Veranstaltung herrscht in der Branche diesbezüglich eine nicht unerhebliche Skepsis. Energie Informationsdienst 41/10 energie Stromnetze Hochspannungsfreileitungen gelten zwar als technisch und wirtschaftlich beste Lösung für den Stromtransport, stoßen in der Öffentlichkeit aber immer mehr auf Widerstand. Bild: Kladu / pixelio.de VDE: Ausbau der Übertragungsnetze der Schlüssel für das Zeitalter der Erneuerbaren Noch ist die Stromerzeugung in Deutschland gut verteilt – doch immer mehr Windstromkapazitäten in Norddeutschland erfordern einen Stromtransport von Nord nach Süd. Der Ausbau der Übertragungsnetze hält dieser Entwicklung nicht Schritt. eid Ein zügiger Ausbau des Stromübertra gungsnetzes ist nach Ansicht des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) eine der wichtigsten Vo raussetzungen für die Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien in der Strom versorgung. Der politisch gewollte hohe Anteil erneuerbarer Energien in der Strom erzeugung kann nur in einem weit ausgedehnten Verbundsystem erreicht werden, in dem Standorte mit unterschiedlichem Angebot an erneuerbaren Primärenergieträgern sich ergänzen. Bei der Vorstellung der neuen VDE-Studie „Übertragung elek trischer Energie” in München betonte der Vorsitzende der Energietechnischen Gesellschaft (ETG) im VDE, Jochen Kreusel, dass der Ausbau und die funktionelle Wei terentwicklung der Übertragungsnetze der Schlüssel zu einem Zeitalter erneuer barer Energien seien. Dementsprechend werde diesem Thema auch im Energiekon zept der Bundesregierung viel Platz eingeräumt, wenngleich in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehe, „es sei ein rein erzeugungs-, genauer kernenergieorien tiertes Konzept”. Bisher hält der Ausbau der Übertragungsnetze weder in Deutschland noch in Europa mit dem rasanten Umbau des Erzeugungsbereiches Schritt. In den vergangenen Jahrzehnten lag der Schwerpunkt des Netzes auf dem Störungs ausgleich und der Synchronität. Die Stromerzeugung ist in Deutschland regional seit den 70er Jahren gut verteilt – vor allem seit in Süddeutschland die Kernkraftwerke ihren Beitrag leisten. Mit der schnell wachsenden Einspeisung von Windstrom in den Küstenregionen ergibt sich ein Stromtransport in Nord-SüdRichtung, der sich nach der Abschaltung der süddeutschen Kernkraftwerke noch weiter verstärken wird. Aktuell bieten die Netzanschlussverordnung und die Netz entgelte den Kraftwerksbetreibern auch keine Anreize, ihre Standorte an den Stromverbrauchsschwerpunkten auszurichten. Maßgebend sind allein Investitions- und Betriebskosten des Kraftwerks. Das wird zu einer Verlagerung von Kraftwerksstandorten führen, die durch Übertragungsnetze kompensiert werden muss, soll die Stromversorgung die aktuelle Qualität behalten. Außerdem müssen dezentrale Kleinerzeuger über das Verteilernetz angeschlossen werden. Kreusel betont, dass sowohl eine Verstärkung der bereits bestehenden 400 kV-Infrastruktur notwendig sei, als auch eine überlagerte Ferntransport-Infrastruktur aufgebaut werden müsse. Für die Verstärkung des 400 kV-Drehstromnetzes seien Hochspannungsfreileitungen sowohl unter technischen als auch unter wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten die bes te Lösung. In der Öffentlichkeit gebe es gegen die Freileitungen oft Widerstände und Wünsche nach unterirdischen Verkabelungen. Bei 110 kV und vereinzelt auch bei 220 kV sind erdverlegte Kabel heute beinahe Standard. Für bestehende unterirdische 380/400 kV listet der VDE in seiner Studie noch nicht einmal ein Dutzend Beispiele in Europa auf, die seit 1997 gebaut wurden, und von denen keines mehr als 22 km Trassenlänge – im Durchschnitt 11 km – und keines mehr als 1.700 MW Übertragungsleistung hat. Die Investitions Energie Informationsdienst 41/10 energie stromnetze / marktinformationen kosten liegen dagegen um den Faktor 4 bis 10 über dem vergleichbarer Freileitun gen. „Erfahrungen mit langen unterirdi schen Höchstspannungskabelanlagen in vermaschten und stark fluktuierend betrie benen Systemen liegen noch nicht vor.“ In Deutschland sind bei 400 kV-Freileitungen mit zwei Systemen – insgesamt 6 Kabel an den Masten – heute Übertragungsleistungen bis maximal 5.000 MW Standard. Weltweit werden auch höhere Spannungen und Leistungen eingesetzt. Bei der in Europa künftig benötigten Fern transport-Infrastruktur wird nach heuti gem Kenntnisstand die HochspannungsGleichstrom-Übertragung (HGÜ) eine zentrale Rolle spielen. Diese Technik ist weltweit seit 50 Jahren im Einsatz, allerdings nicht im Zusammenhang mit einem stark vermaschten Drehstromnetz, wie es in Europa besteht. Weltweit sind über 90 HGÜ-Projekte mit einer installierten Leistung von rund 80.000 MW realisiert. In Europa wurden einzelne Seekabelverbindungen gebaut. Grundsätzlich als möglich gelten heute Leistungen bis 7.000 MW bei Freileitungen und Entfernungen deutlich über 2.000 km. Bei verkabelten HGÜ-Systemen wurden bisher Leistungen bis 700 MW (bis 1.200 MW wären möglich) und Entfernungen bis 600 km realisiert. Siemens hat z.B. in China eine HGÜ-Übertragung mit 800 kV für 5.000 MW über 1.400 km gebaut, die mit einer Mastentrasse und zwei Stromleiterseilbündeln auskommt. Eine vergleichbare Drehstromleitung hätte zwei Mastentrassen und insgesamt 12 Leiterseilbündel erfordert. Die HGÜ-Technik eignet sich für große Strommengen über Entfernungen von mehr als 600 bis 800 km. Für das Desertec-Projekt käme nach Kreusel wohl ausschließlich diese Technik in Frage. An den Kosten würde es nicht scheitern: Die erforderlichen 3.000 km HGÜ-Leitungen würden etwa 6 bis 8 Milliarden Euro kosten, das wären etwa 1 Cent je transportierte kWh. Um Erfahrungen sammeln zu können, for dert der VDE Pilotprojekte unter den für Europa charakteristischen Rahmenbedin gungen. Der aktuelle Regulierungsrahmen trage der Dringlichkeit aber nicht in angemessener Form Rechnung. Wichtig seien innovative Projekte, die durch den Netzregulierer aktiv gefördert werden müssten. „Die Bereitschaft“, so Kreusel, „aktiv und mit sehr hohem finanziellen Einsatz politisch in den Erzeugungssektor zu wirken, steht in keinem Verhältnis zur n bisherigen Behandlung der Netze.“ Energie Informationsdienst 41/10 juwi und VSE wollen Windenergieprojekte entwickeln EnBW bringt seine EVNAktien auf den Markt eid Erneuerbare Energien im Saarland weiter vorantreiben, das ist das Ziel der jüngst vereinbarten Kooperation zwischen dem Saarbrücker Energieversorger VSE AG und dem Entwickler erneuerbarer Energien-Projekte, der juwi-Gruppe aus Wörrstadt. Zusammen wollen die beiden Unternehmen in den nächsten Jahren in erster Linie Windprojekte realisieren, d.h. Windenergieanlagen planen, errichten und betreiben. VSE ist bereits an verschiedenen Projekten beteiligt, u.a. am Windpark Merchingen sowie dem Windpark Freisen in Landkreis St. Wendel, wo 16 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 13 MWel stehen. Insgesamt entfallen derzeit auf das Saarland laut Zahlen des Deutschen Windener gie-Instituts 94 MW installierte Leistung und 73 Windenergieanlagen. Ein noch geringer Anteil im Vergleich zu den 21.315 Windturbinen, die insgesamt landesweit installiert sind. Auch das kleinste Bundesland Bremen liegt mit 108 MW installierter Leistung noch vor dem Saarland. n eid EnBW hat den Verkauf seiner EVNAktien eingeleitet und bietet bis zu 40.884.326 Aktien zum Verkauf an. Außerdem werden bis zu 16.352.582 neue Aktien im Zuge der angekündigten Kapitalerhöhung der EVN (EID 38/10) angeboten. Das von beiden Unternehmen gemeinsam unterbreitete Angebot umfasst damit ein Paket von insgesamt 57.236.908 EVN-Aktien, die Angebotsfrist soll noch bis zum 20. Oktober 2010 laufen. Die Preisspanne je Aktie wurde auf 10,50 bis 13,50 Euro festgesetzt. Den endgültigen Bezugspreis und Angebotspreise sowie die endgültige Anzahl neuer Aktien und bestehender EVN-Aktien sollen nach Ablauf der Bezugs- und Angebotsfrist festgesetzt und voraussichtlich am 21. Oktober 2010 bekannt gegeben werden, teilte EnBW mit. Als erster Handelstag der neuen Aktien an der Wiener Börse ist der 22. Oktober geplant. EnBW hält derzeit noch einen EVN-Aktienanteil von 35,72 Prozent, dieser Anteil könnte sich künftig auf etwa n 10 Prozent verringern. VEA-Strompreise bei Neuabschlüssen am 11. Oktober 2010 Cent/kWh inkl. EEG/KWK-Kosten, ohne Strom- und Mehrwertsteuer Fall 120 Mill. kWh 4.000 kW 5.000 h/a – M/M Fall 2 4 Mill. kWh 1.000 kW 4.000 h/a – M/M Fall 3 1,575 Mill. kWh 500 kW 3.150 h/a – M/M Fall 4 0,625 Mill. kWh 250 kW 2.500 h/a – M/M Fall 5 0,625 Mill. kWh 250 kW 2.500 h/a – M/N Fall 6 0,160 Mill. kWh 100 kW 1.600 h/a – M/M Fall 7 0,160 Mill. kWh 100 kW 1.600 h/a – M/N Fall 8 0,125 Mill. kWh 100 kW 1.250 h/a – N/N Alte BundesländerNeue Bundesländer bis von bis von 9,4 11,0 9,8 11,3 9,7 11,5 10,2 12,0 10,1 12,2 10,8 12,8 10,6 13,0 11,4 13,9 10,7 13,1 11,5 14,0 11,7 14,4 12,4 15,3 11,8 14,6 12,5 15,5 12,0 15,9 14,1 17,5 Legende: 1. Zeile: Jahresmenge; 2. Zeile: Leistung; 3. Zeile: Benutzungsdauer; 4. Zeile: Lieferspannung/Messspannung (M: Mittelspannung, N: Niederspannung) energie energiepolitik Kampf statt Konsens Das Energiekonzept der Bundesregierung soll die „grundsätzlichen Schneisen“ der Energiepolitik liefern. Die Kritik gerade von der Industrie will nicht abreißen. eid „Das sind nicht die zehn Gebote, die wir da aufgeschrieben haben“, so Bundesumweltminister Norbert Röttgen. Das Energiekonzept sei „in jeder Hinsicht technologieoffen und demokratieoffen“, vielleicht entschließe sich ja die Gesellschaft in zehn Jahren, wie Großbritannien auf erneuerbare Energien und Kernenergie zu setzen, sagte er mit einem Augenzwinkern beim Luncheon der British Chamber of Commerce in Germany in Berlin. Energiepolitik sei eine „enorme demokratische Herausforderung“. Er wäre dafür, „dass Energiepolitik ein Konsensthema wird. Das Gegenteil ist der Fall: ein Kampfthema.“ Die Opposition sei zu einem Kompromiss nicht bereit gewesen. „Aber vielleicht hätten wir ja auch mal anders reden müssen. Das wäre ein Gebot der Klugheit gewesen.“ Röttgen umriss die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Wachstum sei im vergangenen Jahrhundert von Ressourcenverbrauch geprägt gewesen, „seit Jahr und Tag viel höher als die Erde generiert. Die tief hängenden Früchte der Ressourcen sind schon längst aufgebraucht.“ Jetzt sei eine Umstellung auf Naturschonung und Ressourceneffizienz notwendig, was aber ebenfalls Wachstumschancen biete. Es gehe auch um die globale Wettbewerbsfrage, wer das am besten schaffe. „Erfreulicherweise liegen wir bei Umwelttechnologien vorn.“ Dafür sorgten die deutschen Ingenieure. Zusätzlich zu technischen Innovationen sei ein neues kulturelles Verständnis von Vorsorge und Nachhaltigkeit erforderlich. Die angestrebte Reduktion der CO2-Emissionen um 80 bis 90 Prozent bis 2050 erfordere eine „fundamentale Veränderung der Wirtschaft in nur 30, 40 Jahren“. Röttgen räumte aber ein, dass man industrielle CO2-Emissionen zulassen müsse, damit Deutschland ein Industrieland bleibe. Genau dieses Thema, die Bedeutung des Energiekonzepts für den Industriestandort, stand im Mittelpunkt einer Konferenz des Forums für Zukunftsenergien, zu dem Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle kommen wollte, sich dann aber doch entschuldigen ließ. Die Diskussion zeigte, dass das „Sparpaket“ des Bundesfinanzministeriums bröckelt. Ulrich Gril- 10 müssen Instrumente finden, um den Industriestandort zu erhalten.“ BASF-Vorstand Harald Schwager sieht eine „schleichende Deindustrialisierung“. Investitions-Leakage finde schon seit Jahren statt. Einige der dem Energiekonzept zugrunde liegende Annahmen machen ihm Sorgen, so die Annahme, Carbon Capture and Storage (CCS) sei 2025 funktionstüchtig. Technologisch stehe man noch am Anfang, hinzu kämen die Akzeptanzprobleme. Im Übrigen sei der Frage, was der „sinnvoll ausgegebene Euro“ im Klimaschutz sei, überhaupt nicht nachgegangen worden. „Das sind nicht die zehn Gebote, die wir da aufgeschrieben haben“ – Bundesumweltminister Norbert Röttgen Ursula Heinen-Esser, Parkommentiert beim British Chamber of Commerce in Gerlamentarische Staatssemany das Energiekonzept der Bundesregierung. kretärin im Bundesum Bild: BMU / Matthias Lüdecke weltministerium, sicherte der Industrie Unterstütdustrie um 1,5 Milliarden Euro „abgezung zu. „Wir sehen die Probleme“, sagte schwächt“ werden sollen (Seite 3). Joa sie. Die 80- bis 95-prozentige Emissionschim Pfeiffer und Garrelt Duin, Wirtminderung sei der richtige Weg. „Die übschaftspolitische Sprecher der CDU/CSUrigen Mengen sind reserviert für die Inbzw. SPD-Bundestagsfraktion, waren sich dustrie, weil wir wissen, dass die Industrie einig, dass der Ansatz im Sparpaket so CO2 emittiert und es gar nicht anders geht.“ Man wolle das Energiekonzept nicht aufrechterhalten werden kann. und die darin bereits enthaltenen 60 Pfeiffer denkt an eine Beschränkung auf Maßnahmen „zusammen mit der Indusdie Mitnahmeeffekte, „da reden wir über trie unterlegen“. 500 Millionen Euro“, und Duin erinnerte Der Wert des Energiekonzepts liege darin, an die Vereinbarung der rot-grünen Re„dass man zeigt, dass eine solche Transgierung mit der Industrie: „Es gibt eine formation geht“, sagte Felix Matthes vom Verabredung, die gilt bis 2012. „Wir müsÖko-Institut. Bei wirklichen Problemen sen jetzt schon diskutieren, wie es danach müsse es eine zielgerichtete Kompensatiweitergeht.“ on für die Industrie geben, man müsse Hinsichtlich des Energiekonzepts kann weg von einer Vermutungskultur, sondern Grillo nicht verstehen, dass für Strom eikonkret auf den Problemfall eingehen. ne Importquote von 30 Prozent für 2050 Die langfristigen Klimaziele seien ohne akzeptabel sein soll. „Eine weitere AbAlternative. Es werde aber keinen deuthängigkeit passt nicht.“ Für ihn ist auch schen Alleingang geben, „der Zug rollt fraglich, ob ein 80prozentiges CO2-Reduktionsziel wirtschaftlich überhaupt ohnehin in diese Richtung“. Selbst in Chiverkraftbar ist. „Wir sind nicht unbena gebe es schon Überlegungen zum grenzt quälbar.“ Pfeiffer betonte, mit dem Emissionshandel. Matthes ist überzeugt: Energiekonzept seien die grundsätzlichen „Die Laufzeitverlängerung wird relativ Schneisen geschlagen. „Wir sind am Anschnell wieder gehen, die Klimaschutzn fang eines Prozesses. Wir werden und ziele werden bleiben.“ lo, Vorstandschef der Grillo-Werke AG und Präsident der WirtschaftsVereinigung Metalle, wusste zu berichten, dass die Planungen zur Kürzung der Energiesteuererleichterungen für die energieintensive In- Energie Informationsdienst 41/10 energie marktinformationen „Smarte“ Haushaltstarife brauchen Anreize eid Bundesnetzagentur-Chef Matthias Kurth hat seine Forderung nach lastvaria blen Tarifen erneuert. Auf dem 7. Deutschen Regulierungskongress in Berlin sagte er: „Welchen Sinn macht ein intelligenter Zähler, wenn ich keine intelligenten Tarife habe?“ Eine bloße Tag-/Nachtunterscheidung sei „eher ein dummer Tarif“. „Wir brauchen Smart Markets und eine smart gesteuerte Industrie“, so Kurth. Thomas Hiller von der Mainfranken Netze GmbH spielt den Ball an die Netzagentur zurück und kritisiert die isolierte Verpflichtung der Stromlieferanten, ab Ende 2010 lastvariable oder tageszeitabhängige Tarife anzubieten. Ohne starke Anreize würden die bisherigen Tarife nach seiner Einschätzung überwiegend beibehalten. Der Flatrate-Erfolg in den Bereichen Festnetz- und Mobiltelefonie sowie Internet zeige, dass Privatkunden zeit- und mengenunabhängige Tarife bevorzugen. Zudem kritisierte Hiller, dass die Mehrkosten durch intelligente Zähler im Rahmen der Anreizregulierung nur bei „effi zienter Leistungserbringung“ bei der Erlösobergrenze des Netzbetreibers berücksichtigt werden, zugleich aber ein verbindlicher Maßstab der „Effizienz“ von Seiten der Bundesnetzagentur fehlt. „Um nicht auf den Mehrkosten der intelligenten Zähler sitzen zu bleiben, müssen regulierte Netzbetreiber die billigste verfügbare Lösung, welche gerade die Mindestanforderungen (siehe unten) erfüllt, anbieten“, so Hiller. Er bezweifelt, dass diese Methode zu „intelligenten“ Netzen führt. Überhaupt seien die Anforderungen, die die Bundesnetzagentur in ihrem „Positionspapier zu den Anforderungen an Messeinrichtungen nach §21b Abs. 3a und 3b EnWG“ an „intelligente Zähler“ stellt, unzureichend. Nach den dortigen Minimalanforderungen seien weder lastvariable Tarife noch eine Steuerung von „Smart-Home-Geräten“ möglich. Gleiches gelte etwa für Fernabschalt- und Auslesemöglichkeiten. Eine Automatisierung der Verbrauchsgeräte könnte etwa über Erleichterungen bei der Stromsteuer oder eine KfW-Förderung forciert werden. Zudem könnte bei den Netzentgelten differenziert werden, etwa über einen Bonus bei Verbrauch zu Zeiten niedriger Netzbelastung bzw. Malus bei Verbrauch zu Zeiten hoher Netzbelastung. Auch eine nachfrageabhängige EEG-Vern gütung könne Sinn machen. Energie Informationsdienst 41/10 Mieter für Hausdämmung Personalengpass im BMWi eid Die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Hausbesitzer sollen einen Teil der Kosten für Wärmedämmung auf die Miete umlegen, stößt bei der Mehrheit der Mieter auf Zustimmung. Laut einer Forsa/Stern-Umfrage wären 54 Prozent der Mieter bereit, mehr Miete zu zahlen, wenn der Eigentümer das Gebäude energetisch sanieren würde. 22 Prozent würden eine Mieterhöhung von 3 Prozent akzeptieren, 20 Prozent würden 5 Prozent und 12 Prozent würden über 10 Prozent n mehr Miete zahlen. eid Ein Mitarbeiterweggang im Bundeswirtschaftsministerium könnte die laufen den Arbeiten an der deutschen Umsetzung des 3. EU-Binnenmarktpakets verlangsamen. Eine zentral mit den Arbeiten vertraute Beamtin sei jüngst nach Brüssel versetzt worden, und auch aufgrund weiterer Personalwechsel sei die mit der Energierechtsnovelle befasste Einheit derzeit „schlank“ aufgestellt, war am Rande einer Energiekonferenz in Berlin zu hören. Die Umsetzungsfrist 3. März 2011 gilt alln gemein als nicht einhaltbar. EEX Stromterminmarkt – Preise und Handelsvolumen niedr./höchst. Settlement- Anzahl VolumenOffene BezahlpreisPreis Kontrakte Kontrakte 30. September 2010 Jahr 2011 base Jahr 2011 peak Quartal 1/11 base Quartal 1/11 peak November 10 base November 10 peak 49,70 / 50,05 62,25 / 62,25 51,40 / 51,83 - / - 52,30 / 52,50 - / - 49,92 62,29 51,65 63,80 52,41 65,19 156 10 38 70 115 - 01. Oktober 2010 Jahr 2011 base Jahr 2011 peak Quartal 1/11 base Quartal 1/11 peak November 10 base November 10 peak 49,52 / 50,00 61,90 / 62,05 51,50 / 51,60 - / - 52,65 / 52,70 65,40 / 65,40 49,55 61,89 51,40 63,89 52,28 64,63 117 1.024.920 30.630 10 31.200 6.900 66 142.494 5.616 3526.8802.387 65 46.800 39.159 53 13.992 8.669 04. Oktober 2010 Jahr 2011 base Jahr 2011 peak Quartal 1/11 base Quartal 1/11 peak November 10 base November 10 peak 49,25 / 49,55 61,50 / 61,50 - / - - / - 52,10 / 52,18 - / - 49,41 79 61,47 13 51,3120 63,15 40 52,20 160 64,55 35 05. Oktober 2010 Jahr 2011 base Jahr 2011 peak Quartal 1/11 base Quartal 1/11 peak November 10 base November 10 peak 49,18 / 49,42 61,45 / 61,50 - / - 63,00 / 63,00 52,01 / 52,05 - / - 49,35 61,37 51,18 62,67 52,03 64,11 06. Oktober 2010 Jahr 2011 base Jahr 2011 peak Quartal 1/11 base Quartal 1/11 peak November 10 base November 10 peak 49,20 / 49,55 61,45 / 61,45 50,95 / 51,25 - / - 51,75 / 51,75 - / - 49,21 148 1.296.480 30.744 61,30 3 9.360 6.957 50,96 104224.536 5.694 62,67205 157.4402.468 51,76 355255.600 39.266 63,68 140 36.960 8.834 1.366.560 30.639 31.200 6.897 82.042 5.606 53.7602.317 82.800 39.079 - 8.669 692.040 30.660 40.560 6.905 43.180 5.629 30.7202.422 115.200 39.179 9.240 8.722 155 1.357.800 30.690 83258.960 6.912 90 194.310 5.609 6 4.6082.462 447 321.840 39.291 10026.400 8.754 Angaben in Euro/MWh und MWh 11 energie marktinformationen Kurzmeldungen Bayerngas: Vertriebsbüro in Wien Bayerngas eröffnet ein neues Vertriebsbüro für Industriekunden in Wien. Das Gasgeschäft sei europäisch, begründet Bayerngas-Chef Marc Hall diesen Schritt; Bayerngas folge seinen Kunden, die einen einzigen Lieferanten wünschten. Ulrich Mayr, Bereichsleiter Markt & Kunden, ergänzte: „Wir bieten den bisher von München aus betreuten österreichischen Industriepartnern damit noch mehr Nähe.“ Bayerngas hat 2009 ihren Verkauf an Industriekunden um ein Viertel auf rund 10,8 Milliarden kWh gesteigert. RWE Innogy setzt auf Biomasse RWE Innogy Italia wird im siziliani schen Enna ein 19 MW-Biomassekraft werk bauen. Als Mehrheitseigentü mer wird RWE Innogy Italia und der italienische Joint Venture-Partner FriEl Green 90 Prozent der Anteile hal ten. Die restlichen 10 Prozent ent fallen auf die römische Infrastrutture e Gastioni. Die Arbeiten an der Anlage sollen noch 2010 starten, die Inbe triebnahme ist für Ende 2012 vorgesehen. Dann soll das Werk bis zu 128.000 MWh/a Strom erzeugen. RWE denkt über Netzverkauf nach RWE sucht nach Finanzinvestoren, die 75 Prozent des Netzbetreibers Amprion übernehmen könnten; ein Verkauf sei im Aufsichtsrat erwägt worden, berichten mehrere Zeitungen unter Berufung auf RWEKreise. Hintergrund dürfte sein, dass RWE die milliardenschweren Lasten aus dem Ausbau des Höchstspannungsnetzes, das für wachsende Mengen an Ökostrom fit gemacht werden muss, auf mehrere Schultern verteilen will. Der Konzern, der die Sperrminorität halten will, setzt dabei offenbar bewusst nicht auf einen „strategischen“ Partner, sondern auf Finanzinvestoren, die weiterhin am RWE-Know how interessiert sein werden. Für Rentenfonds ist die Investition auch durchaus interessant, da die Kapitalverzinsung der Netze teils reguliert und das Geschäft damit relativ risikofrei ist. RWE dürfte dagegen im Erzeugungsbereich deutlich höhere Renditen erzielen. 12 EWE zahlt Geld zurück und erhöht die Gaspreise eid Rund 620.000 EWE-Kunden erhalten von dem Oldenburger Energieversorger eine Sonderzahlung in Höhe von rund 100 Millionen Euro. Das ist das Ergebnis eines Vermittlungsvorschlags des ehemali gen Bremer Bürgermeisters Henning Scherf, der eingeschaltet worden war, um im Gaspreisstreit zwischen EWE und Kun den zu vermitteln. Im Juli hatte der Bundesgerichtshof Preiserhöhungen bei Son dervertragskunden teilweise für nichtig erklärt und entschieden, dass die von der EWE seit April 2007 verwandte Preisan passungsklausel unzulässig ist (EID 29/10). EWE-Chef Werner Brinker kündig te an, die Kunden in den nächsten Tagen umfangreich zu informieren. Die Auszahlung der Sonderzahlung erfol ge mit der Jahresabrechnung, gab EWE bekannt und informierte im Zuge dessen über eine anstehende Gaspreiserhöhung. Danach steigen die Preise um 0,72 Cent brutto je kWh, bzw. netto um 0,61 Cent je kWh ab dem 1. Dezember 2010, was den Netto-Arbeitspreis um 16 Prozent ern höhen wird (EID 39/10). VEA: Gas wieder teurer eid Während sich die Gaspreiserhöhungen für Tarifkunden in diesem Winter nach derzeitigem Stand im Rahmen halten (EID 39/10), steigen die Gaspreise für die mittelständischen Industrie- und Handelsunternehmen in Deutschland derzeit kräftig. Eine Verteuerung um durchschnittlich 20 Prozent hat der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) in seinem aktuellen Gaspreisvergleich per 1. Oktober 2010 ermittelt, und Schuld daran seien die wieder gestiegenen Ölpreise, so VEA-Geschäftsführer Volker Stuke, der klagt: „Gerade erholt sich die Wirtschaft ein wenig, schon kommen wieder Belastungen auf die Unternehmen zu.“ Er fordert die rund 4.500 VEA-Mitgliedsfirmen auf, die Möglichkeiten des Wettbewerbs zu nutzen und den Markt nach günstigen Angeboten zu durchforsten. Besonders vorteilhafte Konditionen hat der VEA in den Netzgebieten der VNB Rhein-MainNeckar, der swb Netze in Bremen und der Stadtwerke Lübeck entdeckt; relativ teuer sei Gas im Netzgebiet der SW Leipzig, der energis-Netz in Saarbrücken und der BS n Energy Netz in Braunschweig. VEA-Gaspreise bei Neuabschlüssen am 11. Oktober 2010 Cent/kWh ohne Erdgas- und Mehrwertsteuer Alte BundesländerNeue Bundesländer bis von bis von Fall 1 50 Mill. kWh2,42,82,52,9 10.000 kW 5.000 h/a Fall 220 Mill. kWh2,5 3,02,7 3,2 5.000 kW 4.000 h/a Fall 3 10 Mill. kWh2,6 3,12,8 3,3 2.500 kW 4.000 h/a Fall 4 10 Mill. kWh2,6 3,22,8 3,4 3.175 kW 3.150 h/a Fall 5 5 Mill. kWh2,8 3,22,9 3,4 1.250 kW 4.000 h/a Fall 6 5 Mill. kWh2,9 3,7 3,2 3,9 2.500 kW 2.000 h/a Fall 7 1,5 Mill. kWh 3,0 3,5 3,1 3,7 476 kW 3.150 h/a Fall 8 1,5 Mill. kWh 3,2 3,9 3,4 4,0 750 kW 2.000 h/a Legende: 1. Zeile: Jahresmenge; 2. Zeile: Leistung; 3. Zeile: Benutzungsdauer Energie Informationsdienst 41/10 energie marktinformationen Nach außen flexibler, nach innen effizienter: EnBW baut Vertrieb um eid Nach E.ON, RWE und Vattenfall Europe strukturiert nun auch das vierte große Verbundunternehmen in Deutschland, die Karlsruher EnBW, um. Kern des Umbaus bei EnBW ist der Vertrieb, der, wie es heißt, nach außen hin flexibler und schlagkräftiger und nach innen hin effizienter werden soll. Bereits seit dem 1. Oktober gibt es nun mit der EnBW Vertrieb GmbH eine neue Vertriebsgesellschaft, die sich um die Marktbearbeitung aller Marken – als da sind EnBW, Yello, Watt – kümmert. Die zentralen Abwicklungseinheiten wie Kundenservice, Abrechnung und Netzlogistik wurden in der neuen EnBW Operations GmbH zusammengeführt. Die Aufgaben der beiden Neu-Töchter waren bisher in der EnBW Vertriebs- und Servicegesellschaft mbH zusammengefasst. „Durch diese Aufstellung erreichen wir eine klare Fokussierung: einerseits auf den Markt und die Kunden, andererseits auf die effiziente Erbringung von Dienstleistungen und Prozessen für den Konzern und darüber hinaus“, erklärte EnBWVorstandsmitglied Christian Buchel. Das Unternehmen stelle hiermit die Weichen dafür, „erfolgreich im Spannungsfeld zwischen wachsendem Wettbewerb und komplexen, kostenintensiven Prozessen zu agieren“, so Buchel. „Zugleich schaffen wir verbesserte Möglichkeiten zur Erschließung neuer, zukunftsträchtiger Geschäftsfelder und -modelle.“ Der jetzt erfolgte Umbau des Vertriebs hat eine erhebliche Personalrochade im EnBW-Konzern ausgelöst. So wird die EnBW Vertrieb GmbH von Ralf Klöpfer, dem bisherigen Geschäftsführer der EnBW Trading GmbH, geleitet. Sein Nachfolger dort ist Christoph Müller, der bereits zum 1. August aus dem Vorstand der EnBW Transportnetze AG zur TradingTochter gewechselt ist. Führungspersonal aus den eigenen Reihen Müllers Nachfolger bei der Transportnetze AG wiederum kommt erst am 1. Dezember 2010, aber auch aus den eigenen Reihen. Es wird Rainer Pflaum sein, der in den zurückliegenden Jahren in verschiedenen Positionen bei EnBW tätig war, zuletzt als Leiter des Bereichs Konzernrisikomanagement in der EnBW-Holding; Pflaum wird die EnBW Transport- Euro/MWh 60,00 netze AG dann gemeinsam mit dem der zeitigen Vorstand Rainer Joswig leiten. Ansonsten gehören der EnBW Vertrieb GmbH-Geschäftsführung die bisherigen Geschäftsführer der früheren EnBW Vertriebs- und Servicegesellschaft mbH an, also Gerhard Kleih als stellvertretender Sprecher der Geschäftsführung, Jörg Lüdorf und Klaus Rohatsch. Der bisherige Sprecher der Geschäftsführung der alten EnBW Vertriebs- und Servicegesellschaft mbH, Marco Demuth, hat die Leitung der neuen EnBW Operations GmbH übernommen. Weitere Operations-Geschäftsführer sind Martin Vesper, bisher Geschäftsführer der Yello Strom GmbH, und Martin Vorderwühlbecke, zuletzt ver.di-Funktionär, als Arn beitsdirektor. Energiebörsen Baseload nächster Tag 55,00 50,00 45,00 40,00 35,00 30,00 25,00 20,00 15,00 10,00 29.9.10 30.9.10 1.10.10 2.10.10 3.10.10 4.10.10 5.10.10 29.09.2010 30.09.2010 01.10.2010 02.10.2010 03.10.2010 04.10.2010 05.10.2010 APX Base 54,41 54,43 44,92 39,42 50,65 50,65 52,52 EPEX Spot Deutschland 57,25 55,24 44,85 42,07 43,38 52,08 50,02 EPEX Spot Frankreich 54,34 55,02 45,71 40,89 50,65 50,67 52,91 OTC-Strompreise Euro/MWh 29.09.10 30.09.10 01.10.10 04.10.10 05.10.10 BidAskBidAskBidAskBidAskBidAsk Base Jahr 49,75 49,89 49,83 49,93 49,57 49,67 49,32 49,42 49,38 49,47 Monat 49,78 49,93 50,25 50,62 52,12 52,45 52,10 52,27 51,98 52,15 Quartal 50,07 50,28 50,10 50,47 51,32 51,55 51,17 51,37 51,13 51,30 Woche 48,45 48,63 49,00 49,38 49,05 49,33 52,63 53,10 52,50 52,98 Peak 8-20h Mo.-Fr. Jahr 62,15 62,33 62,08 62,27 61,83 62,03 61,32 61,47 61,37 61,60 Monat 61,20 61,43 62,17 62,53 64,65 65,02 64,42 64,75 64,10 64,32 Quartal 61,73 62,02 62,13 62,53 65,35 65,68 62,98 63,25 62,88 63,07 Woche 58,63 58,95 59,75 60,13 59,88 60,38 63,25 63,75 63,70 63,93 Vattenfall Energy Trading präsentiert die angegebenen Forward-Preise für den dargestellten Zeitraum. Alle Preise beziehen sich auf Marktbeobachtungen und sind als Tagesendkurse zu verstehen. Alle Börsenpreise sind Tagesmittelwerte für Baseloadlieferungen des nächsten Tages. Bei Fragen oder Interesse an weiteren Services durch Vattenfall Energy Trading wenden Sie sich bitte an: martina.galarza@vattenfall.com Energie Informationsdienst 41/10 13 energie marktinformationen Biogas Nord ist raus aus den roten Zahlen MVV Energie geht den dritten Weg eid Dem Bielefelder Biogas-Technologieanbieter Biogas Nord AG ist es im ersten halben Jahr gelungen, die roten Zahlen hinter sich zu lassen und wieder profitabel zu arbeiten. So konnte der Umsatz um gut 53 Prozent auf 14,3 Millionen Euro erhöht werden, und auch das EBIT lag mit 597.000 Euro im Plus. Im Vorjahr musste die Biogas Nord noch ein Minus von 834.000 Euro hinnehmen. Doch nicht nur bei Umsatz und Ergebnis stimmen die Kennzahlen, auch die Auf tragseingänge entwickelten sich positiv: Per Stichtag 15. September 2010 wiesen die Bücher einen Bestand von 75 Millionen Euro aus. Im Vorjahr waren es lediglich 48 Millionen Euro. Das Unternehmen hat aktuell 60 Biogasanlagen unter anderem in Deutschland, den Niederlanden, England, Italien und Spanien in Bau oder in der Genehmigungs- oder Planungsphase. Angesichts des guten Geschäftsverlaufs der vergangenen Monate erwartet der Bio gas Nord-Vorstand auch für das restliche n Geschäftsjahr weiteres Wachstum. eid Die Mannheimer MVV Energie bekennt sich zu ihrer kommunalen Verwurzelung, will aber gleichzeitig die Vorteile der Größe im immer wettbewerbsintensiveren Energiemarkt nutzen. Dafür will die MVV Energie mit ihren Partnerunternehmen und kommunalen Anteilseignern ein neues Partnerschaftsmodell entwickeln, mit dem man gerüstet sei für „die veränderten Herausforderungen von Wettbewerb, Regulierung und politischen Rahmenbedingungen des deutschen und europäischen Energiemarktes“. Dafür haben alle Beteiligten jetzt einen regelrechten Gesprächsmarathon gestartet, denn das neue Partnerschaftsmodell soll bis Ende des Jahres stehen. Begonnen haben die Gespräche in Kiel, wo MVV Energie mit 51 Prozent an den dortigen Stadtwerken beteiligt ist. Teilgenommen haben die Vorstände der MVV Energie und der Stadtwerke Kiel sowie Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig und die Vorsitzenden der Fraktionen der Kieler Ratsversammlung. Danach ging es in ähnlicher Besetzung in Offenbach weiter; bei der Energieversorgung Offenbach hält die MVV Energie 48,8 Prozent der Aktien. In dieser Woche finden dann am Dienstag in Mannheim Gespräche mit Vertretern der Stadt statt; mit indirekt gehaltenen 51 Prozent ist die Stadt Mannheim größter Aktionär bei MVV Energie. MVV und ihre Partner und Anteilseigner beschreiben ihre künftige Zusammenarbeit als „dritten Weg“ zwischen den vier großen Verbundunternehmen und den vielen kleinen und mittleren Stadtwerken. Dabei sollen drei eigenständige und eigenverantwortliche Stadtwerke ihre Stärken in die Gruppe einbringen, Schwächen beseitigen und Synergien heben. Die strategischen Schwerpunkte lege man dabei auf Nachhaltigkeit, Effizienz und starke n regionale Identität (Seite 23). kommentar Verständnisprobleme Photovoltaik: Modulpreise 13 Prozent unter Vorjahr eid Die Preise für Photovoltaikanlagen sinken weiter. In den letzten zwölf Monaten mussten die Käufer für schlüsselfertige Solarstromanlagen durchschnittlich 13 Prozent weniger hinblättern als im Vorjahr, so aktuelle Zahlen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Erst kürzlich hatte die Bundesnetzagentur angekündigt, die Fördersätze für EEGStrom wegen des stark zunehmenden Marktvolumens um die maximal vorgesehenen 13 Prozent zum Jahreswechsel zu kürzen. Zwar ist im EEG eine reguläre Degression von 9 Prozent vorgesehen. Übersteigt aber der Zubauwert den von der Bundesregierung veranschlagten Korridor von 3,5 GWp, steigt die Degression um jeweils einen Prozentpunkt pro zusätzlich installiertem GW. Entscheidend für die Berechnung des Zubaus sind die Monate Juni bis September 2010. Die Neuinstallationen dieser Monate werden mit dem Faktor drei multipliziert und liegen dann schon ohne Berücksichtigung der Septemberzahlen über 6.500 GWp, dem n Wert für die maximale Degression. 14 Die Menschen verstehen nicht, dass die Banken, die die Volkswirtschaften an den Rand des Ruins getrieben haben, so weiter machen dürfen wie bisher, zumindest was die gewaltigen Bonuszahlungen an angeblich kompetente Mitarbeiter betrifft, die man sonst nicht halten könnte. Auch die Regierungen verstehen das nicht, haben aber bisher nichts dagegen unternommen. Auf der anderen Seite der Einkommensskala verstehen viele Menschen nicht, dass zu Lasten der Ärmeren gespart werden soll und Hartz IV-Empfänger mit zusätzlichen 5 Euro abgefunden werden, weil ihnen die Berufung auf ein Verfassungsgerichts-Urteil als Erklärung nicht ausreicht. In Stuttgart verstehen viele Menschen nicht, warum wegen eines klotzigen Bahnprojekts uralte Bäume im Schlossgarten weichen mussten, die Verantwortlichen wundern sich über den Protest, weil vorher alle politischen und rechtlichen Instanzen dem Projekt zugestimmt hatten. In Hamburg verstehen immer mehr Menschen nicht, dass einerseits der Monumentalbau der Elbphilharmonie mit Kosten von über 400 Millionen Euro hochgezogen wird, andererseits Museen und Bücherhallen geschlossen und das traditionsreiche Schauspielhaus um überlebenswichtige 1,2 Millionen Euro Subventionen gebracht werden soll. Die Beispiele von Verständnislosigkeit gegenüber Maßnahmen einer Obrigkeit, die sich entweder nicht genug bemüht, ihre Entscheidungen auch intellektuell Anspruchslosen ausreichend verständlich zu machen, oder daran scheitert, dass für das Verständlichmachen ungeeignete Köpfe zuständig sind, oder aber die Entscheidungen einfach dumm sind, ließen sich fortsetzen. Was das alles mit Energie zu tun hat? Mit den Zweifeln am richtigen Staatshandeln, die seit dem Beginn der noch längst nicht bewältigten Finanzkrise immer größer geworden sind, wächst die Gefahr, dass diese Zweifel bei vielen Menschen zu immer mehr Widerstand und Kompromisslosigkeit führen. Die Folgen könnte auch der Salto rückwärts bei der Atompolitik zu spüren bekommen. Die Politik sollte weniger sorglos mit den Zweifeln des Wahlvolkes umgehen. Energie Informationsdienst 41/10 energie marktinformationen Gezeitenkraftwerke: Ein neuer Startschuss in Schottland eid Den besonders kräftigen Tidenhub in den Hebriden will Scottish Power in Zukunft kommerziell nutzen. Zusammen mit dem Islay Energy Trust baut der Energiekonzern das erste Gezeitenkraftwerk im Sund zwischen den Hebriden-Inseln Islay und Jura. Bei der Scottish Power Renewables (SPR) hat die spanische Iberdro la, Muttergesellschaft von Scottish Power, ihre gesamten Aktivitäten zur Nutzung er neuerbarer Energie konzentriert. Die Gruppe bleibt auch stark bei dem European Marine Energy Centre (Emec), dem Versuchsgelände auf den Orkneys, engagiert. Doch Keith Anderson, Leiter der Sparte erneuerbare Energien bei Scottish Power und damit Chef von SPR, ließ auch andere Standorte untersuchen. Weil die Meeresenge zwischen Islay und Jura mit ihrem Tidenstrom von durchschnittlich drei Metern pro Sekunde „geradezu ideale Bedingungen“ bietet, fällt dort jetzt der Startschuss für eine kommer zielle Anlage. Den Auftrag für den Bau der Turbinen hat das norwegische Unternehmen Hammerfest Strom erhalten. Es hatte 2003 vor der Küste Norwegens eine 300 kW-Anlage installiert, an das norwegische Stromnetz angeschlossen und seither als erster weltweit damit Erfahrungen gesammelt. Andrew Macdonald vom Energietrust von Islay, dem Subunternehmer von Scottish Power, sieht mit dem Ge zeitenkraftwerk „richtiges Geld und richtige Jobs“ auf die Insel kommen. Denn laut Macdonald können die zehn Unterwasser-Turbinen künftig nicht nur den Strombedarf der 3.500 Einwohner der Insel günstig decken, sondern auch die dortigen Whisky-Destillen mit Energie versor gen. Diageo, einer der größten Getränkekonzerne der Welt, hat für vier seiner schottischen Whisky-Brennereien schon Strom aus Islay fest kontrahiert. Diageo hält Strom aus Gezeitenkraftwerken für verlässlicher als den von Windkraftwerken, weil letztere bei starkem Sturm oder Flaute nicht arbeiten können. Gezeitenstrom hat noch einen weiteren Vorteil: höhere Subventionen. Für Strom von Windkraftwerken an Land gibt es in Großbritannien je Megawatt (MW) ein so genanntes Renewables Obligation Certificate (ROC), ein verkäufliches Emissionszertifikat. Für Offshore-Windkraftwer ke sind zwei ROCs je MW vorgesehen, für Gezeitenkraftwerke sogar drei. Alex Salmond, als so genannter Erster Minister Schottlands Regierungschef, sieht schon eine Zukunft als „Saudi-Arabien der maritimen erneuerbaren Energie“. Doch bis dahin gilt es noch eine Reihe von Hindernissen zu überwinden. Das beginnt mit dem Stromnetz. Offshore-Wind- und Gezeitenkraftwerke anzuschließen, kostet vo raussichtlich insgesamt 10 Milliarden Pfund, rund 13 Milliarden Euro. Der anfängliche Widerstand lokaler Fischer verschwand in Islay aber schnell, weil dort das Wasser für die örtliche Krabbenfische rei ohnehin zu tief ist. Wie das aber bei dem nächsten Projekt aussieht, steht noch dahin: Einen 95 MW großen Park von kleinen Gezeitenkraftwerken mit jeweils bis zu 20 Turbinen plant SPR für Ness Duncansby. Dort erhofft sich Anderson endgültig den Durchbruch für Strom aus n dem Meer (EID 37/10). Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif eid Die Politik müsse besser kommunizieren, sagte Joachim Gauck in seiner Rede zu 20 Jahren Deutscher Einheit im Berliner Abgeordnetenhaus. Sie dürfe nicht verschweigen, dass Klimaschutz seinen Preis habe, bemängelte Vattenfall EuropeChef Tuomo Hatakka die Sprachlosigkeit bei unangenehmen Themen. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ ging Hatakka auf Konfrontationskurs zu Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, als er sagte, er rechne eher mit steigenden Strompreisen. Die Laufzeitenverlängerung wirke zwar langfristig preisdämpfend, aber „es gibt eben auch Effekte in die andere Richtung. Die Kosten für die Einspeisung der erneuerbaren Energien, z.B., steigen rasant. Auch Emissionszertifikate und die notwendigen Investitionen in intelligente Netze für den Transport erneuerbarer Energien werden teurer werden, weil der massive Ausbau der Netze zur Nutzung der erneuerbaren Energien letztlich bezahlt werden muss“ (Seite 1). Der Finne Hatakka ist überrascht über die Technologieskepsis in Deutschland. Energie Informationsdienst 41/10 Welt schauen. Gas und Kohle werden wir Die CCS-Technologie könne zum Exportnoch lange brauchen. Und auch die Kernschlager werden, „wenn wir sie hier erkraft wird in 20 Jahren in Europa noch folgreich einsetzen“. „Ob neue Windeine wichtige Energieparks, Kraftwerke oder quelle sein.“ Auch was beim Netzausbau – wir das Vattenfall-Image anspüren beinahe jeden Tag geht, hat Hatakka keine einen Mangel an PlaIllusionen: „Wir haben nungssicherheit. Genehmit den Ereignissen in migungsprozesse sind Krümmel vergangenes unglaublich kompliziert Jahr viel Vertrauen verund ziehen sich oft über loren. Es ist schwer, das viele Jahre hin. Dabei zurückzugewinnen. Aber brauchen wir zum Beidiese Fehler werden sich spiel dringend neue nicht wiederholen. Das Stromtrassen, die Wind energie von Nord- nach garantiere ich.“ VattenSüddeutschland bringen falls Wachstum werde können (Seite 8). Um es hauptsächlich von erdeutlich zu sagen: Wenn neuerbaren Energien sich daran nichts ändert, Tuomo Hatakka. und CO2-armer Strom kommen. sind die ehrgeizigen Kli- Bild: Vattenfall Europe erzeugung Aber investiert werde maziele aus dem Enerdort, wo die Rahmenbedingungen am atgiekonzept der Regierung schon jetzt zum traktivsten sind; der Umbau der WirtScheitern verurteilt.“ Hatakka räumt schaft habe längst eine europäische Diauch mit einer Illusion auf. „Wir werden n mension erreicht. im Jahr 2030 nicht auf eine völlig neue 15 Mineralöl Zahlen daten Fakten Heizölpreise Tankstellenpreise eid Angebotspreise für Lieferungen von 3.000 l (Premium-Qualität) frei Ver wendertank, alles je 100 l, inkl. 19% MwSt, EBV und IWO am 07.10.2010: eid Von vier Großgesellschaften erhielt der EID die folgenden bundesweiten Durchschnittspreise, und bei verschiedenen Markengesellschaften stellte der EID überwiegend folgende Städtepreise an SB-Tankstellen jeweils in Cent je Liter fest: OrtEuro Berlin 69,70-70,90 Hamburg 69,40-71,95 Hannover 71,95-73,90 Düsseldorf 70,35-72,60 Frankfurt 71,05-71,50 Karlsruhe 70,10-72,85 Stuttgart 71,50-73,20 München 72,25-75,55 Rostock 67,65-68,90 Leipzig 69,00-71,40 Dresden 69,60-69,95 Cottbus 67,70-71,50 Kiel 69,25-73,20 Lübeck 68,90-73,40 Bremen 67,60-69,50 Durchschnittspreis 69,75 am 07.10.10 Super Plus 146,6 Eurosuper 140,4 Normalbenzin 140,2 Dieselkraftstoff 125,4 AB am 06.10.10 147,0 141,0 141,0 126,1 am 07.10.10HamburgEssen Super Plus 147,9-144,9 147,9-145,9 Eurosuper 141,9-138,9 141,9-139,9 Normalbenzin 141,9-138,9 141,9-139,9 Dieselkraftstoff 126,9-123,9 126,9-121,9 C D am 06.10.10 - - - - am 06.10.10 139,1 125,4 StuttgartMünchen 147,9-145,9 147,9-145,9 141,9-139,9 141,9-139,9 141,9-139,9 141,9-139,9 126,9-124,9 126,9-123,9 RostockBerlinLeipzig Super Plus 147,9 147,9-144,9 145,9 Eurosuper 141,9 141,9-138,9 139,9 Normalbenzin 141,9 141,9-138,9 139,9 Dieselkraftstoff 126,9 126,9-123,9 123,9 Quelle: EID Quelle: EID Vergleich der Verbraucherpreise in der EU Eurosuper unverbleit vom 04.10.2010 Diesel-HeizölHeizöl kraftstoff leicht schwer*, < 1%-S Euro/1.000 lEuro/1.000 lEuro/1.000 lEuro/Tonne ohne Steuern mit Steuern Belgien 526,02 1.378,90 565,71 1.159,90 510,11 639,60 347,99 Bulgarien 486,25 1.003,78 499,03 966,97 512,32 982,92 - Dänemark 552,98 1.405,94 586,39 1.219,46 629,61 1.202,56 393,61 Deutschland 486,68 1.358,00 546,41 1.210,00 527,94 701,26 - Estland 498,62 1.105,67 528,25 1.105,42 494,77 726,87 - Finnland 549,06 1.427,25 608,09 1.154,00 560,80 789,00 - Frankreich 493,05 1.314,70 524,86 1.139,50 539,47 712,90 376,31 Griechenland 524,24 1.482,00 634,68 1.301,00 505,73 1.141,00 408,52 Großbritannien 468,39 1.340,26 497,47 1.374,42 478,41 637,95 - Irland 524,40 1.316,00 558,90 1.244,00 644,14 854,43266,13 Italien 556,05 1.344,06 586,73 1.211,67 581,87 1.182,10 391,47 Lettland 528,17 1.075,86 574,70 1.075,86 574,70 720,98 - Litauen 528,25 1.164,85 560,89 1.010,54 516,45 650,49 - Luxemburg 519,86 1.129,24 549,25 988,14 510,36 582,80 - Malta 570,09 1.190,00 562,85 1.080,00 504,69 710,00 497,98 Niederlande 516,23 1.471,00 537,93 1.161,00 434,88 820,00 330,94 Österreich 495,74 1.177,00 539,65 1.111,00 531,43 768,73 368,00 Polen 511,58 1.136,44 563,21 1.083,25 527,09 714,74 438,92 Portugal 532,75 1.350,00 590,96 1.156,00 554,31 868,00 513,27 Rumänien 526,34 1.083,51 577,49 1.079,07 454,18 926,17 461,90 Schweden 478,80 1.345,27 557,26 1.283,58 505,98 1.147,10 433,89 Slowakei 541,80 1.257,00 577,38 1.125,00 665,00 822,94 365,00 Slowenien 513,47 1.211,00 540,09 1.175,00 504,06 749,00 413,00 Spanien 536,12 1.152,76 579,70 1.090,73 508,89 701,73 412,39 Tschechien 543,85 1.282,32 592,65 1.248,19 508,98 727,25 345,74 Ungarn 547,59 1.250,87 592,92 1.202,97 592,92 1.202,97 403,36 Zypern 558,52 1.067,45 583,15 1.062,43 582,31 825,40 514,87 Rangfolge von Deutschland24 620 8 1223 - 362,99 790,17 394,81 433,94 347,86 422,86 513,00 364,00 435,70 455,13 528,57 477,10 881,19 391,55 479,02 427,57 365,03 430,91 535,37 ohne Steuern mit Steuern ohne Steuern mit Steuern ohne Steuern mit Steuern - * Die Preise einschließlich Steuern bei Heizöl schwer gelten ohne MwSt. Benzin/DK: Tankstellenpreise; HEL: Verbraucherpreise für Lieferungen frei Haus 16 Energie Informationsdienst 41/10 Mineralöl Zahlen daten Fakten Frachtraten Brent-Notierungen ($/b) und EuroFixing / US-$/Euro DatumMonat November 30.09.2010 81,30-81,50 01.10.2010 83,10-83,30 04.10.2010 83,90-84,10 05.10.2010 83,90-84,10 06.10.2010 85,50-85,70 Dezember 81,50-81,70 83,30-83,50 84,20-84,40 84,20-84,40 85,70-85,90 Wechselkurs JanuarEuroFx / US-$/Euro - 1,3650 / 0,7326 83,70-83,90 1,3723 / 0,7287 84,50-84,70 1,3690 / 0,7305 84,60-84,80 1,3768 / 0,7263 86,00-86,20 1,3834 / 0,7229 Quelle: OMR Argus Flüssiggas-Notierungen (LPG) eid Spotmarkt-Notierungen, alles in US-Dollar je Tonne (Veränderungen vs. Vorwoche in Klammer): 06.10.2010PropanButan fob ARA* (+45) 770-780 (+45) (+27) 700-710 cif ARA 2.000 t (+90) 780-785 (+85) (+35) 760-770 cif ARA** (+70) 780-785 (+65) (+60) 760-770 fca ARA rail 400-600 t (+43) 770-780 (+43) (+22) 710-720 fob NWE 2.000 t (+90) 745-750 (+85) (+52) 735-745 cif Med 5.-20.5000 t (+70) 780-785 (+65) (+60) 780-790 fob Med 2.000 t (+75) 745-755 (+75) (+60) 750-760 * Propan bis 1.300 t; Butan bis 1.200 t (+32) (+35) (+60) (+22) (+52) (+60) (+60) ** Propan 7.-20.500 t; Butan 7.-12.000 t Die Preisbewertungen von Argus werden anhand einer präzisen und transparenten Methodologie ermittelt, die unter www.argusmedia.com/methodology zu finden ist. Argus gilt als der weltweit führende Anbieter von Flüssiggas (LPG) Benchmarks. Dazu gehören der ANSI (Argus North Sea Index), die cif ARA large cargo Bewertungen und der Argus Far East Index. Bitte wenden Sie sich an info@argusmedia.com, um tägliche Preise zu erhalten. Argus übernimmt keine Haftung für die Weiterverwendung ihrer Daten. Weitere Informationen über Argus sind unter www.argusmedia.com/eid erhältlich. Argus International LPG Argus European Products Northwest Europe eid Die Frachtraten für Gasöl-Transporte waren nach den Ermittlungen des EID wie folgt (Grundlage: 1.000-Ton nen-Partien auf dem Rhein): Rotterdam- Duisburg Euro/t Frankfurt Euro/t Karlsruhe Euro/t Basel SFR/t am 05.10.10 Rotterdam- Duisburg Euro/t Frankfurt Euro/t Karlsruhe Euro/t Basel SFR/t am 07.10.10 3,25-4,00 8,50-9,50 9,50-10,25 13,75-15,00 3,50-4,50 8,50-10,25 9,50-12,00 14,50-17,75 Quelle: EID Autogaspreise 40. KW (in Cent/l) West Nord Süd Ost 59,9 - 68,9 64,9 - 67,9 61,9 - 65,9 63,0 - 69,9 Quelle: DVFG eid Preise in US-Dollar je Tonne (Veränderungen vs. Vorwoche in Klammer): 06.10.2010 Gasoline 95r 10ppm NWE fob Gasoline 95r 10ppm NWE cif Naphtha 65 para NWE cif Gasoline 98r NWE barge Gasoline Euro-bob oxy NWE barge Gasoline Euro-bob non-oxy NWE barge MTBE NWE barge Naphtha 65 para NWE barge Jet/kerosine NWE barge Gasoil diesel 10ppm German NWE barge Gasoil Heating oil German NWE barge Jet/kerosine NWE cif Gasoil diesel 10 ppm German NWE cif Gasoil heating oil German NWE cif Gasoil Russian cargo NWE cif Fuel oil 1% NWE fob Fuel oil 3,5% NWE fob Fuel oil 1% NWE cif Fuel oil 3,5% NWE cif FAME 0C CFPP Rotterdam barge fob FAME -10 CFPP Rotterdam barge fob Ethanol NWE fob Rotterdam ex duty Ethanol NWE T1 cif Rotterdam ex duty (+64,25) (+63,75) (+57,00) (+63,75) (+63,75) (+63,75) (+75,00) (+57,00) (+47,25) (+44,25) (+45,00) (+51,25) (+47,75) (+44,75) (+44,75) (+28,75) (+36,25) (+28,75) (+36,25) (+22,00) (+20,00) (-89,00) (-89,00) 760,25-760,75 768,50-769,00 758,00-760,00 792,75-793,25 751,75-752,25 751,75-752,25 870,00-880,00 758,00-760,00 766,75-767,25 746,50-747,50 730,50-731,00 770,00-771,00 753,50-755,50 734,50-736,50 734,50-736,50 472,00-476,00 449,75-453,75 483,25-487,25 461,00-465,00 1.107,00-1.117,00 1.140,00-1.150,00 594,00-596,00 584,00-586,00 (+64,25) (+63,75) (+56,00) (+63,75) (+63,75) (+63,75) (+80,00) (+56,00) (+47,25) (+44,75) (+45,00) (+51,25) (+47,75) (+44,75) (+44,75) (+28,75) (+36,25) (+28,75) (+36,25) (+22,00) (+20,00) (-89,00) (-89,00) Argus European Products Die Preisbewertungen von Argus werden anhand einer präzisen und transparenten Methodologie ermittelt, die unter www.argusmedia.com/methodology zu finden ist. Argus ist einer der weltweit führenden Anbieter von Benchmarks für die Energiemärkte. Dazu gehören europäische Bargepreise für Benzin, sowie der ANSI (Argus North Sea Index), die cif ARA large cargo Bewertungen und der Argus Far East Index für Flüssiggasmärkte (LPG). Bitte wenden Sie sich an info@argusmedia.com, um tägliche Preise zu erhalten. Argus übernimmt keine Haftung für die Weiterverwendung ihrer Daten. Weitere Informationen über Argus sind unter www.argusmedia.com/eid erhältlich. Energie Informationsdienst 41/10 Starker Euro bremst Ölpreisanstieg eid Mal wieder ist es der in den vergangenen Monaten oftmals so geschmähte Euro, der die Verbraucher in der Euro-Zo ne derzeit vor stark steigenden Ölverbraucherpreisen schützt. Der zuletzt kräftige Anstieg der Notierungen am Rohölmarkt (Brent-Öl zur Lieferung im November kostete zuletzt über 85 US-Dollar je Barrel) sowie am Produktenspotmarkt in Rotterdam (Eurobob z.B. verteuerte sich binnen einer Woche um knapp 10 Prozent) wurde durch die Stärke des Euro bzw. die Schwäche der Ölabrechnungswährung US-Dollar stark abgemildert. So stiegen die Mineralölverbraucherpreise am deutschen Markt nur wenig. Trotz der bis Redaktionsschluss erfolgten drei Preisrunden – wieder im Wechsel von Aral und Shell initiiert – kosteten Benzin und Diesel an den Tankstellen am 7. Oktober höchstens 1 Cent/l mehr als in der Vorwo che. Und auch beim leichten Heizöl ging es preislich nur leicht, nämlich im Durchschnitt rund 50 Cent/100 l, nach oben. n 17 Mineralöl Zahlen daten Fakten Ölmarktpreise – Rotterdam und Inland eid Der Oil Market Report (OMR) hat nachstehende fob-ARA-Preise in US-$/t für den Rotterdamer Spotmarkt ermittelt. 30.09.10 01.10.10 04.10.10 05.10.10 06.10.10 SuperbenzinEurobob*Gasöl 0,1% S 706,0-710,0 706,0-710,0 704,0-705,0 726,0-731,0 726,0-731,0 715,0-718,0 742,0-744,0 734,0-736,0 724,0-725,0 744,0-745,0 736,0-737,0 718,0-719,0 770,0-771,0 764,0-765,0 730,0-732,0 Diesel EN590Heizöl max. 1% SHeizöl High S 722,0-723,0 452,0-456,0 437,0-440,0 735,0-737,0 467,0-472,0 449,0-452,0 740,0-741,0 466,0-467,0 456,0-457,0 736,0-737,0 467,0-470,0 457,0-460,0 747,0-749,0 476,0-477,0 465,0-469,0 * Eurobob = European Blendstock for Oxygene Blending, eine Mischkomponente, die unter Hinzufügung der erforderlichen Beimischung der Benzin-Norm EN228 entspricht. Quelle: OMR eid Der OMR notierte für Lieferungen ab Raffinerie/Lager frei TKW (fot) in Euro/t (Angaben exkl. Steuern/EBV/IWO. Bei der Umrechnung in Euro/t wurden folgende spezifische Gewichte zugrunde gelegt: Superbenzin 0,755; Normalbenzin 0,745; Diesel 0,845; Heizöl leicht 0,845): 30.09.10 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden Superbenzin (10 ppm S)Bio-Diesel (DIN 14214) 569,5-574,8 809,7-815,4 583,4-588,7 810,9-816,5 572,2-579,5 590,1-596,7 812,0-817,7 570,2-575,5 806,3-810,9 572,8-578,1 810,9-815,4 567,5-572,8 812,0-816,5 568,9-575,5 817,7-822,2 Diesel (10 ppm S)Heizöl (0,1% S) 564,0-568,8 521,5-526,2 573,5-577,0 532,1-535,7 567,6-573,5 527,4-532,1 578,2-583,0 536,9-541,6 566,4-572,3 525,0-529,8 569,9-574,7 532,1-536,9 565,2-569,9 532,1-538,0 573,5-579,4 544,0-549,9 01.10.10 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 576,2-581,5 859,6-870,9 590,1-594,0 861,8-873,2 582,8-587,4 594,7-600,7 863,0-874,3 576,8-582,8 857,3-868,6 579,5-584,1 863,0-874,3 572,2-576,2 864,1-875,4 574,8-580,8 865,2-876,6 573,5-577,0 581,8-584,1 577,0-580,6 587,7-591,2 577,0-580,6 579,4-584,7 578,2-584,1 885,3-591,2 530,9-535,7 540,4-544,0 534,5-539,2 545,1-548,7 536,9-539,2 540,4-545,1 541,6-546,3 554,6-560,5 04.10.10 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 585,4-590,1 864,1-870,9 595,4-600,7 865,2-873,2 588,7-592,7 603,3-608,6 866,4-874,3 584,8-588,7 860,7-868,6 587,4-594,0 865,2-874,3 582,1-586,1 866,4-875,4 580,8-588,7 866,4-876,6 575,9-580,6 583,0-587,7 578,2-583,0 586,5-591,2 578,2-581,8 583,0-586,5 579,4-584,1 583,6-588,9 532,1-536,9 541,6-545,1 535,7-540,4 546,3-551,1 535,7-540,4 541,6-547,5 541,6-546,3 553,4-559,3 05.10.10 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 580,1-586,8 843,7-849,4 591,4-598,0 846,0-851,6 584,8-590,7 599,3-604,0 847,1-852,8 584,1-590,1 841,4-847,1 589,4-593,4 844,8-850,5 580,1-585,4 846,0-851,6 579,5-584,8 847,1-852,8 572,3-577,0 581,2-584,1 575,9-579,4 586,5-588,9 574,7-579,4 578,2-583,6 577,0-583,0 580,6-586,5 527,4-530,9 536,9-540,4 532,1-534,5 541,6-545,1 533,3-537,5 539,2-544,0 538,0-544,0 551,1-555,8 06.10.10 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 588,1-593,4 843,7-849,4 602,6-606,6 846,0-851,6 594,0-598,0 610,6-614,6 847,1-852,8 586,1-593,4 843,7-849,4 591,4-594,7 847,1-852,8 582,1-587,4 848,2-853,9 579,5-590,1 848,2-853,9 569,9-573,5 579,4-581,8 572,3-575,9 585,3-587,7 572,3-577,0 578,2-581,8 574,7-578,2 578,2-584,1 525,0-528,6 534,5-536,9 527,4-532,1 539,2-541,6 529,8-534,5 538,0-542,8 536,9-541,6 547,5-554,6 Quelle: OMR 18 Energie Informationsdienst 41/10 mineralöl Raffinerien Raffineriemargen im September rauf Der Margentrend zeigte im September wieder nach oben. Während das Geschäft in Deutschland wieder profitabel war, wurden in Rotterdam erneut Verluste geschrieben. eid 24 Euro je Tonne im Januar, 48 Euro je Tonne im Juni, 30 Euro je Tonne im August – das Auf und Ab bei den Margen in der Mineralölverarbeitung in Deutschland geht in diesem Jahr munter weiter. Im September haben es die deutschen Raffinerien wieder auf einen durchschnittlichen Bruttoerlös von 35,5 Euro je Tonne (vereinfacht kalkulierte Hydrocracker-Brutto-Marge, nur Brent, ohne Spezialprodukte, Preisbasis für Spot-Rohöl FAZ, für Produkte OMR mid) und damit in den profitablen Bereich geschafft, liegen doch die durchschnittlichen Kosten, die der EID bei seinen Margenberechnungen für einen Muster-Catcracker zugrunde legt, bei etwa 33 Euro je Tonne. Dabei haben sich alle Mineralölprodukte im Verhältnis zum Rohöl preislich günstiger entwickelt: Während der cif-Brent-Preis im Berichtsmonat um etwa 1,2 Euro je Tonne zurückgegangen ist, sind die Raffinerieerlöse für die Summe der Hauptprodukte um 3,7 Euro je Tonne gestiegen (siehe Tabelle). Allerdings ist die Verdienstsituation der Mineralölverarbeiter in Deutschland recht unterschiedlich. Während im Westen derzeit sogar leicht rote (32,2 Euro je Tonne Brutto-Marge im September) und im Norden (34,2) gerade so schwarze Zahlen geschrieben werden, verdienen die Raffinerien im Süden (39,9) und Südwesten (37,6) einigermaßen gutes Geld. Am Raffineriestandort Rotterdam weiter rote Zahlen In Rotterdam war die Mineralölverarbeitung im September allerdings zum wiederholten Mal in diesem Jahr defizitär. Obwohl auch hier die HC-Brutto-Marge anzog, kamen die Raffinerien dort gerade einmal auf durchschnittlich 31,1 Euro je Tonne. Aufs bisherige Jahr gesehen sieht es bei den Erlösen der deutschen Raffinerien gar nicht so schlecht aus. Auf durchschnittlich 36,6 Euro je Tonne kommen sie nach den ersten neun Monaten, das ist etwas besser als zum gleichen Zeitpunkt des n Vorjahres (36,1). Energie Informationsdienst 41/10 Sept. / Aug. 2010R’dam Preisveränderung - 1,2 Rohöl (Brent cif ) Euro/t West - 1,2 Südw. - 1,2 SüdNord - 1,2 - 1,2 Delten Preis-Veränderungen Produkte - vs. Rohöl / Euro/t Benzin 3,2 3,0 3,02,9 HEL 8,8 8,7 8,6 8,6 Diesel 7,8 7,7 7,6 7,6 HS, 1% S n.a. n.a. n.a. n.a. Gesamtausbeute 5,8 5,6 5,5 5,5 - 4,0 9,6 7,7 n.a. 3,1 Ø - 1,2 0,9 8,9 7,6 n.a. 4,8 Hydrocracker-Raffinerie-Bruttomargen (Durchschnitt Westdeutschland)Euro/t 20,0 110,0 100,0 15,0 90,0 10,0 80,0 5,0 70,0 60,0 0,0 50,0 -5,0 40,0 -10,0 30,0 20,0 -15,0 10,0 -20,0 0,0 -10,0 1999 1999 2000 2001 2002 2002 2003 2004 2005 2005 2006 2007 2008 2008 2009 2010 -25,0 Vier westdeutsche Raffineriestandorte Gleitender 12-Monatsdurchschnitt Vier westdeutsche Raffineriestandorte Aktuelle Werte Abstand Rotterdam/Inland Gleitende 12-Monatsdurchschnitte Abstand Rotterdam/Inland Aktuelle Werte Hydrocracker-Raffinerie-Bruttomargen nach StandortenEuro/t 115 105 95 85 75 65 55 45 35 25 15 5 -5 Jan Jun Nov Apr Sep Feb Jul Dez Mai Okt Mrz Aug Jan Jun Nov Apr Sep Feb Jul 03 03 03 04 04 05 05 05 06 06 07 07 08 08 08 09 09 10 10 Rotterdam Hamburg Neustadt Gelsenkirchen Karlsruhe 19 mineralöl marktinformationen Irak steigert Ölreserven um ein Viertel eid Die Ölvorkommen im Irak sind größer als bisher angenommen. Wie Iraks Ölminister Hussein al-Schahristani mitteilte, belaufen sich die bestätigten Ölreserven des Iraks auf rund 143 Milliarden Barrel oder 19,3 Milliarden Tonnen. Das ist fast ein Viertel mehr als bisher angenommen. Mit diesen Reserven ist der Irak nach Saudi-Arabien das zweitölreichste Land im Nahen Osten. Wenn man die schwierig zu gewinnenden Ölsände hinzunimmt, nimmt der Irak nach SaudiArabien, Venezuela und Kanada weltweit unter den Länden mit den größten Ölvorkommen den vierten Platz ein. Ausgelöst wurde die neue Reservenschätzung durch Erkenntnisse der internationalen Ölmultis, die sich das Recht zur Erschließung der enormen Ölvorkommen des Irak ersteigert hatten wie z.B. die Felder West Qurna, Rumaila oder Zubair im Süden des Landes. Insgesamt sind 16 Ölfirmen in verschiedenen Konsortien auf West Qurna soll sprudeln elf Vorkommen tätig geworden, z.B. BP mit der China National Petroleum Corporation, ExxonMobil mit Shell oder Statoil mit Lukoil. Wenn diese Unternehmen ihre vertraglichen Verpflichtungen einhalten, wird die Ölproduktion des Iraks von heute 125 Millionen auf 600 Millionen Tonnen im Jahr steigen und die derzeitige Förderkapazität Saudi-Arabiens erreichen. Fachleute zweifeln allerdings, dass diese Menge in kurzer Zeit zu erreichen ist, da es im Irak an Infrastruktur, Exportkapazität – und Sicherheit fehlt. Es gibt aber Pläne für neue Rohölleitungen an die Küsten und neue Umschlaganlagen am Persischen Golf sowie an den Küsten Syriens und der Türkei. In der Branche war man von der Erhöhung der irakischen Ölreserven nicht überrascht. Seit langem war bekannt, dass der Irak über enorme Ölreserven verfügt, die eventuell sogar die SaudiArabiens übertreffen. Und ohne begrün- Raffineriedurchsatz und -erzeugung in Deutschland Nach Berechnungen des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) belief sich die Raffinerieerzeugung im August 2010 auf 9,32 Millionen Tonnen einschließlich Eigenverbrauch und Verluste sowie Chemieprodukte. Das waren 4,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Zum Einsatz kamen 8,47 Millionen Tonnen Rohöl sowie gut 850.000 Tonnen Produkte. Die Kapazitätsauslastung lag in diesem August bei knapp 84,8 Prozent (August 2009: 87,7 Prozent). Aufs Jahr gesehen lag die Erzeugung der deutschen Raffinerien nach acht Monaten mit knapp 70 Millionen Tonnen um gut 9 Prozent im Minus. Die kumulierte Raffinerieauslastung betrug dieses Jahr gerade einmal 79,7 Prozent, was deutlich weniger war als zwischen Januar und August 2009 (87,8 Prozent), aber zur Margenstabilisierung in diesem Jahr beigetragen hat (Seite 19). - in 1.000 Tonnen - August 2010 Veränd. geg. Vorjahr in % Januar - August 10 Veränd. geg. Vorjahr in % 8.470 852 9.322 - 3,5 - 13,3 - 4,5 62.416 7.047 69.463 - 9,3 - 8,1 - 9,2 - 7,5 14.100 - 14,3 - 1,329.679 - 8,6 Rohöleinsatz Produkteneinsatz Gesamteinsatz Raffinerieerzeugung Ottokraftstoffe und Komponenten 1.896 Mitteldestillat und Komponenten 3.942 Heizöl, schwer und Komponenten 576 Sonstige Produkte 2.177 Mineralölprodukte 8.591 Eigenverbrauch und Verluste 554 Chemieprodukte 177 Insgesamt Quelle: MWV 20 9.322 - 21,9 - 1,3 - 4,4 4.335 15.681 63.795 - 27,0 + 0,5 - 9,5 - 8,0 3,3 4.418 1.250 - 6,4 - 4,8 - 4,5 69.463 - 9,2 ExxonMobil plant in Partnerschaft mit Shell im Rahmen der West Qurna Phase One die Zahl der gegenwärtig 370 Fördersonden zu verdoppeln oder zu verdreifachen, um das vertraglich vereinbarte Förderziel zu erreichen. Auf dem Feld soll die Ölproduktion von heute rund 12,5 Millionen Tonnen auf 117,5 Millionen Tonnen jährlich gesteigert werden. Schon im nächsten Jahr soll die Produktion um 10 Prozent steigen, heißt es von ExxonMobil. ExxonMobil hat auch die Führung eines Millionen Dollar schweren Vorhabens übernommen, mit dem die Ölgewinnung durch Einpressen von Wasser in die Öl führenden Schichten bei den Feldern West Qurna, Majnoon, Zubair, Rumaila, Gharaf und Haltaya im Südirak gesteigert werden soll. dete Hoffnung auf erhebliche Ölmengen hätten sich die internationalen Ölgesell schaften kaum um Modernisierung und Ausweitung der irakischen Felder bemüht. Doch war es wegen der Verstaatlichung der irakischen Ölindustrie in der zweiten Hälfte der 70er Jahre, die Saddam-Diktatur, das Öl-gegen-Lebensmittel-Programm der Vereinten Nationen und die Sanktionen um die Ölwirtschaft des Landes still geworden. Das hat sich in den letzten Jahren und vor allem nach Abschluss der Dienstleistungsverträge mit den Ölmultis geändert. OPEC-Auguren sehen auch einen Zusammenhang zwischen den neuen Angaben über die Ölreserven des Irak und dem bevorstehenden OPEC-Treffen am 14. Oktober. Zu Zeiten des UN Öl-Lebensmittelprogramms und der Sanktionen unterlag die Ölförderung des Landes nicht den OPEC-Quoten, mit denen die Produktionsmenge jeden Mitglieds der Organisation je nach Lage des Weltölmarkts festgelegt wird. Über die Quoten will die OPEC eine gewisse Stabilität beim Ölpreis erreichen. Mit dem neuen Auftritt des Iraks auf dem Weltölmarkt muss die OPEC die irakische Förderung in ihr Quotensystem einbeziehen, und bei der Festlegung der Quoten spielt auch das Ausmaß der Ölreserven eines Landes eine Rolle. Ein Land im Wiederaufbau wie der Irak ist sicherlich an einer möglichst hohen Pron duktionsquote interessiert. Energie Informationsdienst 41/10 mineralöl mittelstand Bareiß bei der MEW: „Brennstoffmotor ist Zukunftsmodell“ eid Nach all der Aufregung, die der angekündigte Austritt des Bundesverbandes mittelständischer Mineralölunternehmen (Uniti) beim mittelständischen Dachverband MEW (Die mittelständische Mineralöl- und Energiewirtschaft e.V.) verur sacht hat, war dies wieder einmal ein weitgehend harmonischer Termin für die mittelständische Mineralölbranche. Zu einem Hintergrundgespräch über das Energiekonzept der Bundesregierung hatte die MEW Thomas Bareiß, den energiepolitischen Koordinator der CDU/CSUBundestagsfraktion, eingeladen, und dessen Worte wurden in der Branche mit Wohlwollen vernommen. Zunächst, weil er sich aufgrund seines beruflichen Herkommens als „Kind des Mittelstandes“ bezeichnete – vor seinem Einzug in den Bundestag 2005 arbeitete er sechs Jahre bei einer mittelständischen Textilfirma in Baden-Württemberg –, und dann wegen seines Bekenntnisses zum Energieträger Öl. „Öl spielt in unserem Energiemix nach wie vor eine wichtige Rolle“, versuchte er eine eventuelle Skepsis seiner Gastgeber zu zerstreuen ob der Tatsache, dass die Begriffe Öl bzw. Mineralöl im 36seitigen Energiekonzept der Bundesregierung ganze drei Mal vorkommen. Bareiß ging in diesem Zusammenhang insbesondere auf den Verkehrssektor ein, der nach wie vor vom Öl dominiert wird. Natürlich würden auch hier erneuerbare Energieträger an Gewicht gewinnen, der „Brennstoffmotor“ stelle aber keinen Widerspruch zum Weg in das regenerative Zeitalter dar, im Gegenteil: Er sei „nach wie vor ein Zukunftsmodell“. Bei aller Freude über die positiven Äußerungen Bareiß zum Thema Öl übten die versammelten Mittelständler – die Uniti fehlte bei dem Treffen wegen einer gleichzeitig terminierten Vorstands- und Beiratssitzung – auch Kritik am energiepolitischen Kurs von Schwarz-Gelb. „Die Branche kann mit den Festlegungen im jüngst verabschiedeten Energiekonzept der Bundesregierung grundsätzlich leben“, in einigen Fragen bedürfe es jedoch einer Nachsteuerung, sagte MEW-Geschäftsführer Volker Pilz. „Wir unterstützen die Einführung der Nachhaltigkeitsverordnung, sehen aber die Gefahr, dass zum 1. Januar 2011 nicht ausreichend zertifizierte Ware zur Verfügung steht“, so Pilz. Ab diesem Energie Informationsdienst 41/10 Stichtag muss für Biokomponenten in Kraftstoffen deren nachhaltige Produktion durch Zertifikate nachgewiesen werden. Andernfalls könnten diese nicht auf die gesetzlich festgelegte Biokraftstoffquotenverpflichtung angerechnet werden. Die Folge seien hohe Pönalezahlungen, die letztlich zu Lasten des Verbrauchers gehen. „Da die Versorgung mit zertifizierter Ware nicht sichergestellt ist, sollte die gesamte Ernte 2010 ausgenommen und per se für nachhaltig erklärt werden“, so Pilz weiter. Nicht nur Lob, auch Kritik am Energiekonzept Im Hinblick auf die gerade in der Bearbeitung befindliche 37. BImSchV machte der Mineralölmittelstand deutlich, dass er für Technologieoffenheit steht und auch neuen Produkten gegenüber offen sei. Es dürfe aber keine Wettbewerbsnachteile für den Mittelstand geben. Da der Mittelstand keine eigenen Raf finerien betreibt, stehe ihm der Weg der Co-Hydrierung nicht offen. In dem Gespräch wiederholten die Mittelständler ihre Kritik am Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Durch die im EEWärmeG verankerte Ermächtigung der Bundesländer zum Erlass von Regelungen für die Nutzungspflicht von erneuerbaren Energien im Gebäudebestand bestehe die Gefahr, dass jedes Bundesland eigene Regelungen treffe und somit ein Flickenteppich entstehe. Dies führe letztlich zu höheren Kosten für Industrie und Verbrau- cher. Aus diesem Grund fordert der Mineralölmittelstand hier eine bundeseinheitliche Regelung. Zu den beim Contracting geplanten gesetzlichen Neuregelungen bemängelte Pilz, dass das erklärte Ziel der Bundesregierung, Missbrauchsmöglichkeiten von Steuerbegünstigungen aufgrund vertraglicher Gestaltungen zu beseitigen, nicht erfüllt werde. Der derzeitige Gesetzentwurf entziehe schlicht allen Energiedienstleistungen die energie- und stromsteuerlichen Begünstigungen, sofern nicht Firmen des produzierenden Gewerbes beliefert werden. Ungewollte Missbrauchsmöglichkeiten würden dadurch gerade nicht verhindert. Der Wegfall sämtlicher Steuervergünstigungen führe im Ergebnis dazu, dass die Endkunden bei Bestandsverträgen mit höheren Preisen belastet würden, da die Energiedienstleister die bisher gewährten Steuervergünstigungen in aller Regel als Grundlage ihrer Kalkun lation verwendet hätten. 21 Mineralöl marktinformationen Kein Stopp für TiefseeBohrungen in der Nordsee eid Die Anrainerstaaten der Nordsee und des Nordostatlantiks haben einen Stopp für neue Ölbohrungen in der Tiefsee abgelehnt. Die im norwegischen Bergen tagende internationale Ministerkonferenz des Übereinkommens zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks (OSPAR) sprach sich gegen ein Moratorium aus. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte ein solches Moratorium vorgeschlagen, solange die Ursache für die Deepwater Horizon-Kapastrophe nicht geklärt sei. Eine Entscheidung werde erst gefällt, nachdem US-Präsident Barack Obama im Januar einen Untersuchungsbericht zur Ölpest im Golf von Mexiko vorgestellt habe, hieß es nun aus Bergen. Widerstand gegen ein Moratorium kommt vor allem aus Norwegen und Großbritannien, wo 23 Tiefsee-Projekte n geplant sind. Norwegen sieht kein großes Blowout-Risiko eid Unkontrollierte Ölausbrüche aus einer Bohrung in dem ökologisch empfindlichen Seegebiet um die Lofoten-Inseln und in der Barentssee dürften keine Katastrophe wie das Macondo-Desaster im Golf von Mexiko zur Folge haben. Das ist die Erkenntnis des norwegischen Öldirektorats. Dort hält man es für „äußerst unwahrscheinlich“, dass ein Blowout in einem der Gebiete so katastrophale Folgen haben könnte wie die Ölausbrüche im Golf von Mexiko. Das Norwegian Petroleum Directorate (NPD) begründet seine Auffassung damit, dass die Vorkommen um die Lofoten und in der Barentssee schwereres Rohöl enthalten als die Ölfelder im Golf von Mexiko. Zudem seien der Lagerstättendruck niedriger und die Wassertiefen geringer. So hat das norwegische Öldirektorat 50 Vorkommen im Seegebiet um die Lofoten-Inseln lokalisiert, die eine Wassertiefe von 1.000 bis 1.200 m aufweisen, während im Golf von Mexiko eine Wassertiefe von rund 1.500 m vorherrscht. All diese Faktoren würden die Folgen eines Ölausbruchs minimieren. Norwegen möchte in beiden Seegebieten neue Schürflizenzen vergeben, wogegen sich Umweltschützer und eine Reihe von Politikern ausgespron chen haben. 22 Cairn Energy findet Öl vor Grönland eid Die schottische Ölgesellschaft Cairn Ölfirmen wie Shell und ExxonMobil in Energy ist bei einer Bohrung vor Grönder Arktis aktiv werden. Dagegen hat BP land 4.300 m unter dem Meersboden auf auf den Erwerb von Konzessionen dort Öl gestoßen. Über eine Strecke von 400 m wurden Öl führende Schichten beobach tet. Der Gründer und Chef der Cairn, Sir Bill Gammell, sieht in dem Ergebnis der Bohrung Alpha-1St ein er mutigendes Anzeichen für Öl- und Gasvorkommen in der Baffin Bay zwischen Grönland und Kanada. Es handele sich zwar nicht um den erhofften großen Fund, Alpha1St ist einer der ersten Bohrung von Cairn in aber immerhin sei das Vor- Grönland. Im Bild Uummannaq, so der Name der Insel Bild: Cairn handensein von Öl und Gas rund 590 km nördlich des Porlarkreises. in der Region nun bewiesen. Nach Schätzungen der Beratungsfirma verzichtet. Umweltschützer protestieren gegen die Öl- und Gaserschließung in der Wood Mackenzie belaufen sich die ÖlArktis. Sie fürchten bei einem Ölausbruch und Gasreserven unter dem grönländi schen Schelf auf rund 3 Milliarden Tonweit größere Schäden als beim Macondonen ÖE. Alpha-1St ist die zweite Bohrung Blowout im Golf von Mexiko, weil bei des Unternehmens, die erste war auf Gas den niedrigen Temperaturen in arktischen spuren gestoßen und verfüllt worden; eiGewässern Öl kaum verdunstet und das ne dritte Bohrung ist zurzeit im Gang. Eis Ölbekämpfungs-Maßnahmen ben Neben Cairn Energy wollen auch andere oder verhindern könnte. Mineralöl- und Biokraftstoffabsatz Nach Berechnungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat der Anteil von Biodiesel und Pflanzenöl am Dieselkraftstoff im Juli 2010 8,1 Prozent betragen, der von Ethanol am Ottokraftstoff 6,6 Prozent. - in Tonnen - Juli 2010 Veränderung geg. Vorjahr in % Kraftstoffe auf Mineralölbasis Ottokraftstoffe 1.780.532 davon: Anteil Bioethanol 14.108 an ETBE1) Beimischung Bioethanol 101.660 Dieselkraftstoff2.890.973 davon: Beimischung Biodiesel (FAME) 203.056 + 1,7 - 20,2 + 42,8 + 4,3 - 0,3 Biokraftstoffe Bioethanol (mit Ethanolanteil 70-90%) 1.314 Biodiesel (FAME)2)27.750 Pflanzenöl2) 6.365 + 49,2 + 38,7 - 28,6 Motorkraftstoffe insgesamt 1.781.635 Otto- u. Bioethanolkraftstoffe3) davon: Bioethanol3) 116.871 Dieselkraftstoffe (inkl. Pflanzenöl)2.925.088 davon: Biodiesel (FAME) und Pflanzenöl237.171 + 1,7 + 30,4 + 4,4 + 1,9 1) Volumenprozentanteil Bioethanol am ETBE: 47% 2) Quelle: Statistisches Bundesamt 3) Die bei Bioethanolkraftstoffen enthaltenen Anteile Ottokraftstoffe sind gegengerechnet Quelle: BAFA Energie Informationsdienst 41/10 Personalien Neue kaufmännische Leitung für eprimo Neue Führungskräfte für Lehnkering Euro Logistics Döring wechselt vom Aufsichtsrat in den Vorstand eid Martina Sanfleber ist seit dem 1. Oktober 2010 die neue kaufmännische Geschäftsführerin bei der RWE-Discounttochter eprimo. Die promovierte Betriebswirtin war zuletzt als Geschäftsführerin Finanzen (CFO) bei der RWE Aqua tätig. Sanfleber tritt die Nachfolge von Jürgen Wallraven an, der das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlässt, künftig jedoch weiter im Vertrieb des RWE-Konzerns verantwortlich tätig n sein wird. eid Die Lehnkering Euro Logistics hat mit Thorsten Reichel und Hans-Peter Trachsler gleich zwei Führungspositionen eid Walter Döring, Ex-Wirtschaftsminister Baden-Württembergs und seit Januar 2010 Aufsichtsratvorsitzender der Windreich AG (EID 25/10), ist per 1. Oktober 2010 in den Vorstand des Unternehmens gewechselt und hat dort als stellvertreten der Vorstandsvorsitzender die Verantwortung für die Bereiche Strategie, Unternehmenspolitik und Kommunikation übernommen. Den Vorstandsvorsitz hat weiter Willi Balz inne, Martin Geiger ist als Vorstand für die Finanzen verantwortlich, Tim Kittelhake als Vorstand für die Technik. Abgelöst als Vorsitzender des Aufsichtsrats wird Walter Döring durch den Fraunhofer-Präsident Hans-Jörg Bullinger, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist Eberhard A. Veit, Vorstandsvorsitzender n der Festo AG. MVV besetzt neues Geschäftsfeld Erzeugung eid Der Mannheimer Energieversorger MVV Energie feilt weiter an der Umsetzung seiner Unternehmensstrategie „MVV 2020“ und hat im Zuge dessen ein neues Geschäftsfeld Erzeugung eingerichtet. Für die Leitung des Un ternehmensberei ches wurde Phi lipp Leckebusch verpflichtet, dem es nun obliegt, den Anteil der er neuerbaren Ener gien im Konzern Philipp Leckebusch Bild: MVV von heute 19 auf 30 Prozent bis zum Jahr 2020 zu steigern. Leckebusch kommt von der Ferrostaal AG, wo er seit 2006 in verschiedenen Führungspositionen tätig war, zuletzt als Leiter Equipn ment Solutions Energy (Seite 14). Thorsten Reichel (l.) und Hans-Peter Trachsler. Bild: Lehnkering neu besetzt. Reichel ist ab sofort als Prokurist in der Geschäftsleitung tätig und verantwortet den Bereich Sales und Business Development. Trachsler ist der neue Geschäftsführer der Lehnkering Logistik AG in Basel und übernimmt dort die Verantwortung für die operative Führung. n Hirschhäuser zur Evonik Carbon Black eid Michael Hirschhäuser hat zum 1. Oktober die Nachfolge von Stefan Immer als Vice President Sales & Global Key Account Management Tire der Evonik Carbon Black GmbH übernommen. Immer wird Ende des ersten Quartals 2011 in den Vorruhestand gehen. Hirschhäuser begann seine berufliche Karriere bei Degussa und war zuletzt verantwortlich für das Global Key Account Management Silicone des Geschäftsbereichs Inorganic Materials der Evonik Degussa GmbH. n Neu formierter Aufsichtsrat für Conergy eid Auf der Hauptversammlung des Hamburger Solarunternehmens Conergy ist Anfang Oktober ein neuer Aufsichtsrat gewählt worden. Das Gremium wird gebildet von Klaus-Joachim Wolfgang Krauth, Andreas de Maizière, Oswald Metzger, Bernhard Milow und Norbert Schmelzle. Neben den fünf im Amt bestätigten Aufsichtsräten wurde auch der bis herige Vorstandsvorsitzende Dieter Ammer in den Aufsichtsrat berufen. Damit fehlt Conergy allerdings nun ein Unternehmenschef, ein Nachfolger für Ammer ist noch nicht gefunden. Derzeit teilen sich die verbliebenen drei Vorstände die n Leitung des Unternehmens. Termine VDE-Tagung eMobility BDEW-Leitfaden Konzessionsverträge 08. und 09. November 2010Leipzig 25. November 2010Berlin eid In die Elektromobilität wird große Hoffnung gesetzt, zukünftig einen signifikanten Beitrag zur Minderung der CO2Emissionen beitragen zu können. Bei der Fachtagung des VDE zum Thema Elektromobilität, die im Congress Center Leipzig stattfinden wird, stehen die Schlüsselkomponenten elektrischer Fahrzeuge wie Leistungselektronik, elektrische Antriebe und System Design im Fokus. Weitere Informationen unter www.vde.com/emobility2010 oder unter Tel.: 069 / 6308-229. eid Der BDEW-Informationstag zum neuen BDEW-Leitfaden Konzessionsverträge bzw. Konzessionsabgaben erläutert Aufbau, Struktur und Arbeit mit dem Leitfaden und befasst sich mit rechtskonformer Vertragsgestaltung und Abwicklung, den Netzbewertungsmethoden in der Praxis, Brennpunkten in Konzessionsverträgen, aktuellen Urteilen und Zweifelsfragen des Konzessionsrechts sowie Fakten und Argumenten für Verhandlungen. Weitere Informationen unter www.ew-online.de. Energie Informationsdienst 41/10 23 Preise / Impressum Impressum $/EuroEurofixing Eurofixing $/Euro $/b$/b Rohöl 90,00 Rohöl Energie Informationsdienst 1,4000 1,3500 80,00 1,3000 70,00 1,2500 60,00 1,2000 50,00 1,1500 23. 6. 20. 3. 17. 1. Jul Aug Aug Sep Sep Okt Brent Frontmonat OMR low Quelle: OMR, Brent Frontmonat low 22. Jul 5. Aug 19. Aug 2. Sep Quelle: OMR 16. Sep 30. Sep Quelle: OMR Energie Informationsdienst GmbH (EID) - Verlag und Redaktion Weidenallee 24 a D-20357 Hamburg Tel.: 040 / 30 37 350 Fax: 040 / 30 37 35 35 e-mail: redaktion@eid.de Internet: http: // www.eid-aktuell.de Herausgeber: Heino Elfert, Heinz Jürgen Schürmann Geschäftsführung: Stefan Waldeisen Euro/ Euro/MWh Cent/l Cent/lEurosuper Eurosuper Strom Strom MWh Redaktion: 60,00 Rainer Wiek (verantw.), Imke Herzog, Dominik HeueI, Carola Plesch 56,00 Freie Mitarbeiter: 135,0 52,00 Dr. Franz X. Scharinger, München Thomas Ukert, Hamburg 130,0 48,00 Anzeigen: 44,00 Heike Sauer, Tel.: 040 / 30 37 35 13 e-mail: heike.sauer@eid.de 40,00 Abonnementservice: 150,0 145,0 140,0 125,0 3. J 17 u n .J un 1. Ju 15 l .J 29 ul .J 12 ul .A 26 u g .A u 9. g Se 23 p .S ep 7. O kt 120,0 EID-EigenerhebungEID-Eigenerhebung Bundesdurch- schnitt von vier A-Gesellschaften Bundesdurchschnitt von vier A-Gesellschaften Cent/l Cent/l 130,0 ul ug ug ug ep ep ul un . J 6. J 20. J 3. A 7. A 1. A 4. S 8. S 22 2 1 3 1 Quelle: EEX, Frontjahr base EU-Emissionsbe- Euro/ Diesel Diesel EPEX Spot D/A Frontjahr base t CO2 Euro/t COrechtigungen 2 EU-Emissionsberechtigungen Terminmarkt 20,0 125,0 120,0 115,0 12,0 105,0 100,0 29 . 13 Apr . 27 Ma . i 10 Ma .J i 24 un .J u 8. n 22 Jul .J 5. ul 19 Aug .A 2. ug 16 Sep . 30 Sep .S ep 8,0 Quelle: EID Quelle: EID Euro/100 lHeizöl leicht Euro/100 l Heizöl leicht Premiumqualität Premium-Qualität 90,00 85,00 80,00 75,00 70,00 65,00 60,00 55,00 50,00 8. 22 Ap .A r 6. pr 20 Ma .M i 3. ai 17 Ju .J n 1. un 15 Ju . l 29 Ju 12 . Jul . 26 Au l .A g 9. ug 23 Se .S p 7. ep O kt 45,00 EID-Eigenerhebung - Durchschnitt 15 Städte Quelle: EID Eigenerhebung Durchschnitt 15 Städte 24 Erscheinungsweise wöchentlich Jahresabonnement: 216,12 Euro pro Quartal, inkl. Versand zzgl. 7% MwSt. Auslandsabonnement: 231,12 Euro pro Quartal, inkl. Versand Für EU-Länder zzgl. MwSt. Einzelheft: 19,30 Euro zzgl. Versand Abonnementskündigungen sind nur mit einer Frist von 21 Tagen zum Ende des Bezugszeitraums möglich. Im Falle höherer Gewalt besteht kein Belieferungs- oder Entschädigungsanspruch. 16,0 110,0 Tel.: 06123/9238-268 Fax: 06123/9238-269 E-mail: eid@vertriebsunion.de 9. Jul 23. Jul 6. Aug 20. Aug 3. Sep 17. Sep 1. Okt Quelle: EEX Pence/ Pence/Therm Erdgas-Spotnotierungen Erdgas-Spotnotierungen Therm Bacton/Zeebrügge Bacton/Zeebrügge 68,00 58,00 48,00 38,00 28,00 18,00 8,00 Zeebrügge Bacton / NBP 14. 28. 12. 26. 9. 23. 6. 20. Jun Jun Jul Jul Aug Aug Sep Sep Quelle: Financial Times / Petroleum Argus Quelle: Financial Times/Petroleum Argus Energie Informationsdienst GmbH (EID) Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Geneh migung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fällt insbesondere auch die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in die elektronischen Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. 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