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064-denon-505-U.qxd 22.04.2005 10:55 Uhr M MA AG GA AZ Z II N N Seite 69 F FÜ ÜR R H H II F F II •• H H II G GH H E EN ND D •• M MU US S II K K Sonderdruck aus STEREO 5/2005 Denon gilt vor allem als Lieferant von A/V-Geräten derTop-Klasse. Dabei hat kaum ein anderer großer Hersteller der Stereofraktion derart die Treue gehalten. Nun der Knaller, eine SACD-Player/Verstärker-Kombination für über 15000 Euro BIG in Japan 064-denon-505-U.qxd 22.04.2005 10:54 Uhr Das Bedienzepter für den SACD-Spieler überzeugt durch schlichte Eleganz und logische Anordnung. Sogar das SACD-Menü ist von hier aus schaltbar Seite 64 064-denon-505-U.qxd 22.04.2005 10:54 Uhr Seite 65 Verfolgt man die Unternehmensund Produktgeschichte Denons weiter zurück, so überrascht es gar nicht mehr, dass aus dieser Richtung nun ein zweikanaliger SACD-Spieler für immerhin 7500 und ein Stereo-Vollverstärker für knapp 8000 Euro kommen. Sicher, es bleibt ein mutiger Schritt, in solchen Sphären anzutreten, in denen man eigentlich eher andere Markennamen gewohnt ist. Aber Denon kann es, will es und meint es sehr ernst. Das Ziel lautet, an beiden Fronten auraler Un- Denon meint es offenbar ernst und will es wissen. Die Japaner streben sowohl nach der A/V- als auch der Stereo-Krone von Tom Frantzen ie früher weit verbreitete Spezies der großen japanischen Vollverstärker hat wohl jeden von uns in ihren Bann gezogen. Mächtige und prachtvoll ausgestattete, bleischwere Trutzburgen zur Zusammenführung und Steuerung der HiFi-Anlage, die mindestens dreistellige Wattzahlen in die Lautsprecheradern pumpen konnten. Doch wo sind sie heute, die schnellen Kenwoods, die warm tönenden Luxmänner oder die pechschwarzen Sansui-Kraftwerke? Nur sehr wenige Hersteller haben die Bastion der Zweikanal-Boliden so tapfer verteidigt wie Denon. Und sie in jüngster Zeit sogar neu belebt. D Denn der renommierte Studioausstatter hat sich nicht nur mittlerweile eine Ausnahmestellung in Sachen A/V verschafft – man denke nur an den Über-Verstärker AVC-A1XV und den Multiplayer DVDA1XV (Tests in STEREO 4/05) – sondern zieht parallel auch für den von Musikliebhabern oftmals bevorzugten Stereoton alle verfügbaren Register. Die Digital- und Analogsektionen sind im neuen DenonPlayer akkurat getrennt, das gilt natürlich auch für die Stromversorgung terhaltungselektronik ganz weit vorn mitzumischen. Und die Voraussetzungen dafür sind denkbar günstig. Schließlich ist Denon eine echte Hausnummer, die auf Erfahrung, Manpower, Produktions- und Finanzmittel zurückgreifen kann, die einem Liliput-Hersteller naturgemäß verschlossen bleiben. Und nicht von ungefähr haben Denons StereoVollverstärker in Japan einen Marktanteil von über 50 Prozent. Schon auf den ersten Blick beeindrucken die beiden SA-1Geräte durch die 064-denon-505-U.qxd 22.04.2005 10:54 Uhr offenkundige Materialschlacht, die hier geschlagen wurde. Zusammen wiegen sie locker einen Zentner, so dass einem die Lust am Tragen recht schnell vergeht. Auf Spielereien wurde völlig verzichtet. Eine Fernbedienung für den Verstärker sucht man vergebens. Klangregelung, Filter? Fehlanzeige. Dafür spricht der geradezu unglaublich groß geratene Lautstärke- Die Denon-Kombination gefällt durch ihre ungemein neutrale, geschmeidige und räumliche Abbildung steller die niederen männlichen Instinkte an. Auch Denon wird es nicht leugnen können, „Size Matters!“. Die Fronten sind sehr übersichtlich und harmonisch ausgelegt. Eine fast wellenförmige Anordnung à la Feng Shui lässt grüßen. Man kommt kaum umhin zu sagen, dass allein Optik und Haptik dieser Geräte selbst einen hartgesottenen Redakteur beeindrucken, da sie das Alles an den elitären Denon-Gehäusen ist auf Schwingungsarmut getrimmt. Allein der Boden des SACD-Players ist vierlagig ausgeführt Seite 66 Das hauseigene Präzisionslaufwerk und die unglaublich exakte Masterclock mit einem Restfehler kleiner als 1 ppm sorgen für extreme Akkuratesse Gefühl des ganz Besonderen vermitteln. Im Inneren des Verstärkers setzt Denon neben kurzen, aber symmetrischen Signalwegen auf edelste Bauteile bis hin zu das berüchtigte „Stromrauschen“ vermeidenden Metalloxid-Widerständen. In der Ausgangsstufe treffen wir auf besonders stromlieferfähige UHC-MOS FETs in einer speziellen Gegentaktschaltung mit asymmetrischer Spannungsversorgung, welche die im Vergleich zu bipolaren Transistoren vorhandenen, röhrenähnlichen Vorzüge dieser Halbleiter perfekt nutzt und die im selben Vergleich festzustellenden Schwächen intelligent vermeidet. Die von Denon verwendete Schaltungsvariante, die Arbeitspunkte und Steuerspannungen stabil hält, wird als „Cascade Bootstrap“ bezeichnet. Das kommt Ihnen bekannt vor? Uns auch. Kein Wunder, denn diese Technologie ist ein direkter Ableger aus den legendären Mono-Endstufen POA-S1, die in den 90er Jahren für Furore sorgten. Und sogar der Vollverstärker selbst hat einen älteren Bruder, dessen verfeinertes Upgrade er ist, den 1993 erschienenen PMA-S1. Stand das „S“ seinerzeit wie heute gemäß Denon für „Sensible“ bedeutet das „A“ in der Typenbezeichnung des PMA-SA1 nunmehr „Advanced“. Der technologische Fortschritt ist ja in den letzten zwölf Jahren nicht stehen geblieben, es gibt beispielsweise schnellere Leistungstransistoren. Und gewachsen ist der Neue dabei auch, er wiegt rund fünf Kilogramm mehr und ist fünf Zentimeter höher als sein Urahn. Und er klingt keineswegs anachronistisch. Sehr sauber und präzise, dabei aber außerordentlich natürlich und emotional, nie zu trocken oder überkontrolliert. Dabei wirkt er schnell und stets kraftvoll genug, um auch tiefe Bässe mit Nachdruck in den Raum rollen zu lassen. Das ist ein Allrounder allerhöchster Qualität, ein Verstärker Das Umspannwerk des Verstärkers sitzt auf einem eigenen Chassis und wird durch eine ungewöhnlich rigide Konstruktion ruhiggestellt Das Lautstärkepoti des DenonAmps sieht keineswegs nur von außen imposant aus, es zählt auch von den inneren Werten (Gleichlauf) her zum Besten vom Besten 064-denon-505-U.qxd 22.04.2005 10:54 Uhr Seite 67 Der scheinbar waghalsige Denon-Schritt rechtfertigt sich selbst, denn die Geräte zählen fraglos zur Top-Klasse ohne Schwächen. Selbst der Phonozweig, obgleich von einem Top-MC-Hersteller leider nur für MM ausgelegt, ist sehr gut. Der integrierte Phono-Amp ist übrigens separat einzuschalten. Auch der Player ist gebaut wie eine Festung, hier stand die Laufwerk-WandlerKombination DP-S1/DA-S1 Pate und selbstverständlich kommt ein hauseigenes ST I C H WO RT Top-Laufwerk samt gekapseltem UHC-MOS FETs Servo-Board zum Ultra High Current MOS Einsatz. Allein der FETs, sprich FeldeffektGeräteboden ist transistoren mit röhrenähnlichen Eigenschafvierlagig gestaltet, ten, aber Stromlieferwobei Materialien fähigkeit wie bipolare unterschiedlicher Transistoren. Resonanzfrequenz kombiniert wurden. Ebenso wie beim Vollverstärker wurde Wert auf kurze Signalwege und auch beim Netzteil auf größte Brumm- und Vibrationsfreiheit gelegt. Trafo und Elkos liegen gewissermaßen in Details schillerndes Klangbild frei, das verdammt nah an der Spitze des derzeit Machbaren ist. Von der oft beschworenen SpröDie Rückseite des Vollverstärkers zeigt ganz herdigkeit der CD bleibt kaum etwas übrig, das vorragende Lautsprecheranschlüsse, ein Paar Upsampling ergänzt die Informationen des symmetrischer und eine Armada Cinch-Eingänge betagten Standards so überzeugend und elegant, dass man fast ein hochauflösendes Ketten. Der symmetrische Aufbau ist zwar Medium vermutet. für CD und SACD getrennt, aber jeweils Mit Schönfärberei hat der DCD-SA1 kompromisslos ausgeführt. nichts im Sinn, er liefert schlicht alles, was Für die angesichts des Marktanteils und sich auf dem Silberling befindet. Nur eben vorhandener Archive vorrangige CD-Wiefeiner, stimmiger und vollständiger als die dergabe griff Denon auf die meisten anderen. Da ist musiT E ST- K E TT E neueste Version des bewährten kalischer Fluss, Ganzheitlich„AL24 Processing“ zurück. CD/SACD-SPIELER: Accukeit und dennoch Kraft und phase DP-67, Lindemann Diese hauseigene Schaltungs- 820, Lua Apassionato Temperament. Ein CD-Playund Algorithmen-Kombinatier, mit dem man gemeinsam VOLLVERSTÄRKER: Classé on ist nichts anderes als ein CAP-2100 alt werden möchte. Die Upsampling des 16 Bit/44,1 ominöse und offenbar ultraVOR-/ENDSTUFE: Octave HP Kilohertz-CD-Standards samt 500 SE/MRE 130 seltene HDCD von Norah JoBit-Extension auf 24 Bit und nes’ „Come Away With Me“ LAUTSPRECHER: B&W 176 Kilohertz. Dieses AL24- 801D, Dynaudio Contour S schlägt in diesem Player im Upsampling (bis 192 Kilo- 5.4, Focal Micro Utopia Be Direktvergleich sogar die enthertz) steht auch externen Disprechende SACD. Das lässt LS-KABEL: Mudra Silvercom gitalquellen (bis 96 Kilohertz) aber eher Schlüsse bezüglich zur Verfügung, was den DCD- NETZ: PS Audio Power Plant der Scheibe zu. Als SACDP500, Isotek Mini Sub SA1 zum hochkarätigen Player wie als CD-Spieler Wandler macht. schließt der Denon dicht zur Die analoge Ausgabe erWeltspitze auf. Für die extreme Präzision, folgt über vier in symmetriNeutralität und Staffelung des Klangbildes scher Differentialanordzeichnet der Einsatz einer Masterclock als nung beschäftigte BurrTaktgeber verantwortlich, deren GenauigBrown-Wandler PCMkeit von <1 ppm (ein Fehler auf eine Mil1792. Und das tönt umwerlion Takte) kaum zu übertreffen ist. Unerfend. Nicht im Sinne von effektheischend spektakulär, Selbst einzelne der hochwertigen Bauteile wuraber sehr wohl im Sinne von den gehörmäßig abgestimmt und eigens für das extrem gut. Denn es verleiht besonders kritische Europa nochmals optimiert Denons Zweikanal-Flaggschiff beinahe Flügel, öffnet den Raum weit und tief, gibt ein natürlich atmendes, vor Der mächtige, vergossene Trafo beinhaltet getrennte Wicklungen für die Spannungs- und Stromverstärkungsstufen. Das Gehäuse ist verkupfert 064-denon-505-U.qxd 22.04.2005 10:54 Uhr warteterweise klingt für unsere Ohren der „Normal“-Modus des Players besser als „Pure Direct“. Zwar schaltet das Gerät alle Digitalausgänge stumm sowie das Display ab, und tatsächlich wird die Reproduktion spürbar ruhiger. Doch ist diese Ruhe unseres Erachtens mit einem leichten Hochtonabfall verbunden, denn das Klangbild büßt auch an Strahlkraft ein und wirkt kompakter als bei Schalterstellung „Normal“. Einzeln absolut superb, ist das Duo gemeinsam fast unschlagbar, denn es ergänzt sich kongenial und ermöglicht Musikgenuss in höchster Qualität. Ein großer Wurf aus Japan! Bald auch „big in Germany?“ Modell Test in Preis Preis/ Klang- STEREO ca. Euro Leistung Qualität SACD-PLAYER * DVD-Video- * DVD-Audio- * SACD-Wiedergabe Top-Referenzen in alphabetischer Reihenfolge Esoteric X-01 * 5/05 13000 ★★★ 100% Mit seinem ultrasoliden VRDS-NEO-Laufwerk setzt der fünfkanalige SACD-Player aus Teacs Edel-Serie den Maßstab. Energiegeladenes, extrem stabiles und facettenreiches Klangbild Getestete Geräte in absoluter Reihenfolge Accuphase DP-77 * 5/03 11600 ★★★ 97% Absolute Top-Qualität bei CD- und SACD. Gewohnt superbe Verarbeitung. Achtung: Der DP-77 spielt SACDs nur zweikanalig ab Lindemann 820 * 10/04 9900 ★★★ 97% Zweikanal-SACD-Spieler der Traumklasse. Beste Verarbeitung, umfangreiche Ausstattung und auch bei CD ein Klang, der wörtlich „State of the Art“ ist Denon DCD-SA1* 5/05 7500 ★★★ 95% Wie eine Festung verarbeiteter und hervorragend neutral klingender Zweikanal-SACD/CD-Spieler mit PCM-Upsampling auch für externe Quellen VOLLVERSTÄRKER Top-Referenzen in alphabetischer Reihenfolge Burmester 032 5/04 10000 ★★★ 100% Die Erbanlagen, die exzellente Endstufe 956 „schlägt durch“: Der 032 hat unglaublich viel Kraft, ein Höchstmaß an Kontrolle und Druck und weiß diese Meriten fein dosiert einzusetzen Denon PMA-SA1 5/05 8000 ★★★ 100% Außergewöhnlich aufwändiger Japan-Bolide mit absolutem Topklang und Phono MM. Die eher moderater Leistung (2x76/110W) und fehlende Fernbedienungsmöglichkeit kostet den vierten Stern Mark Levinson No. 3835/01 9500 ★★★ 100% Es ist geschafft: Mark Levinson hat die überragende Durchsichtigkeit, Neutralität und Souveränität der Vor-/End-Kombis in einem Gehäuse integriert Seite 68 DENON DCD-SA1 DENON PMA-SA1 ca. €7500 Maße: 44 x 15 x 41 cm (BxHxT) Garantie: 2 Jahre Vertrieb: Denon, Tel.: 02157/1208-0 www.denon.de Sowohl als SACD- wie auch als CD-Spieler zur absoluten Top-Klasse zählendes Zweikanal-Gerät, das auch als vorzüglicher D/A-Wandler für andere Digitalquellen dienen kann, Upsampling inklusive. Haptisch wie musikalisch ein Hochgenuss. ca. €8000 Maße: 44 x 19 x 47 cm (BxHxT) Garantie: 2 Jahre Vertrieb: Denon, Tel.: 02157/1208-0 www.denon.de Ein Traum von einem Vollverstärker, der in jeder Hinsicht schnörkellos für bestmögliche Zweikanal-Musikwiedergabe erschaffen wurde. Sicher nicht billig, aber suchen Sie ruhig nach einem Besseren. Es wird eine lange Suche werden. Top-Referenz! LABOR LABOR Die Frequenzgänge des DCD-SA1 überzeugen mit nur sehr geringen Abweichungen (-0,1 dB im Normal-Modus), Rechteck- und Impulsverhalten sind noch gut. Die Klirrund Aliasing-Verzerrungen sind mit 0,1 beziehungsweise 0,013 Prozent sensationell niedrig, die Wandlerunlinearität besticht mit 0,8 dB. Völlig rekordverdächtig sind die Rauschabstände, die in der Quantisierung 100 und für „Digital Null“ sogar 119 Dezibel erreichen. Die Abtastsicherheit bewerten wir mit „sehr gut“, die Zugriffszeiten (CD) sind gut, das Laufwerk arbeitet leise. Eine DIN-Ausgangsleistung von zweimal 76 Watt an 8 und zweimal 110 Watt an 4 Ohm dürfte für die meisten Anwendungen genügen. Für kurzzeitige Impulse mobilisiert der große Denon immerhin 150 Watt pro Kanal. Klirr- oder Intermodulationsverzerrungen werden erst kurz vor der Vollaussteuerung überhaupt ein Thema, darunter darf man sie mit Größenordnungen von zwei Nullen (Klirr 0,003-0,006 Prozent) respektive einer Null (IM 0,013-0,088 Prozent) hinter dem Komma getrost vergessen. Auch die Rauschwerte sind mit 73/88 Dezibel für Hochpegel und 83 Dezibel für den Phonoeingang prima. Dasselbe gilt für den geringen Ausgangswiderstand von 0,076 Ohm, der einen hohen Dämpfungsfaktor bedeutet. Ferner stehen 50 Dezibel Stereo-Kanaltrennung und eine obere Grenzfrequenz von 77 Kilohertz auf der Habenseite. Sämtliche Anschlusswerte sind praxisgerecht ausgelegt, Übersprechen findet praktisch nicht statt. Überzeugend ist in der Tat das Lautstärkepoti, der Aufwand zahlt sich mit einem Gleichlauf von 0,7 dB aus. Ein fehlerfreier Mess-Auftritt. A U S S TAT T U N G Der fernbedienbare DCD-SA1 eignet sich aufgrund seiner zusätzlichen Digitaleingänge auch als hochwertiger Wandler, was erst recht aufgrund der UpsamplingFunktion bis 192 Kilohertz für Quellen mit eigener Abtastrate von 44,1 bis 96 Kilohertz (CD, DAT, ADR/DAB, MD) interessant ist. Die Playerfunktionen haben den üblichen Rahmen, ein „Pure Direct“-Modus schaltet (theoretische) potentielle Verzerrungsquellen wie Display und Digitalschnittstellen ab. Netzkabel wechselbar. A U S S TAT T U N G Phono MM (kein MC!), symmetrische Eingänge, ansonsten ist Purismus angesagt.