Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Erfahrungsbericht
Name: P a t r i c i a N e ß
Austauschjahr: WS 2013/14
Gastuniversität: Universidad de Valladolid
Stadt: Valladolid
Land: Spanien
Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,
kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.
1. Lage, Anreise, Wohnen
Wenn auch nicht sehr bekannt, so ist Valladolid doch eine schöne spanische Stadt
die einiges zu bieten hat. Nicht weit entfernt sind tolle Städte wie Léon, Segovia,
Burgos und Salamanca. Auch an die Nordküste kann man gut Tages- oder Wochenendausflüge machen und San Sebastian, Bilbao oder Santander besuchen. Die
Hauptstadt Madrid ist ungefähr 200 km entfernt. Für Trips liegt Valladolid also ideal.
Ich würde empfehlen nach Madrid zu fliegen und dort mit den Alsa Bussen nach Valladolid zu fahren. Man sollte sich aber bevor man den Flug bucht informieren wann
die Busse fahren um nicht zu lange warten zu müssen. Die Busfahrt nach Valladolid
dauert ca. 3 Stunden. Dort kommt man an der estacion de autobus an, die nicht weit
entfernt vom Bahnhof liegt. Taxis sind bezahlbar.
Valladolid lässt sich von der Größe her mit Augsburg vergleichen. Es gibt ein Bussystem, allerdings kann man das meiste auch zu Fuß erreichen. Ich habe mich entschieden selbst eine Wohnung zu suchen, da die von der Uni vermittelten Zimmer
meist in einer reinen Erasmus WG ohne spanische Mitbewohner sind. Bei der Lage
sollte man darauf achten nicht unterhalb des Bahnhofes zu wohnen und überhalb
des Flusses. Das Viertel Rondilla wird von den Leuten in Valladolid auch als eher
schlechtes Viertel bezeichnet, wobei wir dort keine schlechten Erfahrungen gemacht
haben. Die Mietpreise sind mit ca. 150 € kalt plus Nebenkosten relativ niedrig. Es ist
auch leicht vor Ort ein Zimmer zu finden, da sowohl im Inter-national Office viele Anzeigen ausliegen, als auch Vermieter direkt auf Studenten zugehen und ihre Zimmer
vermitteln. Eine andere Möglichkeit, die ich genutzt habe, ist die Internet-seite idealista, die mit dem deutschen WG gesucht vergleichbar ist. Ich habe 200 € Miete bezahlt und mit einer Spanierin und einer Rumänin direkt am Plaza Circular gewohnt.
Die Lage war super und es wohnen auch viele Erasmus Studenten dort. Man darf
sich nicht wundern wenn es keinen Mietvertrag gibt oder man die Miete jeden Monat
bar übergibt. Die Nebenkosten können in den Wintermonaten, in denen es schon
recht kalt werden kann, hoch sein, weil viel mit Gas geheizt wird.
2. Leute, Kultur, Sprache
Ich habe die Menschen in Valladolid als sehr freundlich empfunden. Durch die überschauba-re Größe der Stadt und die Offenheit der Menschen knüpft man schnell
Kontakte und trifft sich garantiert in einer der unzähligen Bars oder Cafés wieder.
Das ist wirklich toll an Valla-dolid, besonders gefallen hat mir die Bar ‘Berlin‘ neben
der Kathedrale und das Café ‘Rebeka‘ in der Nähe der Wirtschaftsfakultät. In allen
Bars gibt es natürlich auch Tapas und donnerstags kostet ein Tapa mit Getränk in
manchen nur 2 €. Im November findet in Valladolid außerdem eine Tapas Competition statt, bei der die besten Tapas ausgezeichnet werden und man in vielen Bars besondere Tapas essen kann. Ein anderes kulturelles Highlight ist wohl die ‘Seminci‘,
eine Kinowoche, für die Leute aus ganz Spanien angereist kommen um Filmpremieren zu sehen und auch Regisseure und Schauspieler zu treffen.
An Sehenswürdigkeiten gibt es in Valladolid eine Kathedrale, San Pablo, einen wirklich tollen Park (Campo Grande) mit Pfauen, unzählige Plazas…
Es ist von Vorteil schon ein wenig spanisch zu beherrschen, da einfach nichts anderes ge-sprochen wird. Aber allgemein lässt sich sagen, dass man wahrscheinlich nirgends anders so gut spanisch lernt als dort. Valladolid ist bekannt für das reinste,
akzentfreie spanisch.
3. Universität, Sprachkurse
Von der Universität wird gesagt, dass sie eine der anspruchsvollsten in Spanien sei.
Für mich war es das vor allem, weil es keinen einzigen Kurs auf Englisch gab. Da es
für mich ein Pflichtsemester war und ich einige Veranstaltungen einbringen wollte,
habe ich auch in Valladolid an der Wirtschaftsfakultät studiert und Kurse aus dem 5.
Semester dort belegt. Uni dort ist eher wie bei uns Schule und es kann schon sein,
dass man Hausaufgaben auf hat oder wöchentlich einen Vortrag halten muss. Am
Ende wurden die Kurse ‚géstion de recur-sos humanos‘ und ‚politicas economicas de
la union europea‘ recht streng bewertet. Empfeh-lenswert ist ‚Historia de la empresa‘.
Mir hat der Intensivsprachkurs A2, der schon stattfand bevor die Uni begann, sehr
geholfen. Im September waren die Kurse noch sehr klein und boten eine gute Vorbereitung für den Unistart. Allerdings kostet der Kurs 200 € und wird nicht mehr erstattet. Der zweite Kurs (B1), den ich dann während des Semesters gemacht habe, war
überfüllt und dafür definitiv zu teuer. Hier sollte man darüber nachdenken eventuell
ein Niveau zu überspringen und das Fehlende selbst zu lernen, da die Kurse sich
überschneiden und viel wiederholt wird.
Neben akademischen Kursen, bieten auch die unzähligen Tandem Abende eine gute
Möglichkeit sein Sprachniveau zu verbessern. Diese werden von verschiedenen Organisationen, aber auch von Bars organisiert.
4. Feiern, ESN, Trips
5.
Für Erasmus Studenten ist das Nachtleben in Valladolid besonders interessant. Die
meisten der Bars und Clubs bieten Specials für sie an. Außerdem zahlt man nirgends
Eintritt. Schon während des Sprachkurses wurden wir auf Pubcrawls oder Erasmus
Partys aufmerksam gemacht. Am bekanntesten sind wohl das Sotabanco, das vor
allem samstags zum Feiern einlädt oder das Juanita, in dem immer mittwochs Eras-
mus Partys stattfinden. Donnerstags kann man im Black Pearl tanzen gehen. Aber
auch das LowCost, Mambo, Gold,… sind beliebte Clubs.
ESN Valladolid ist wirklich super. Die Leute sind höchstmotiviert und absolut engagiert. Sie stellen nicht nur Partys auf die Beine sondern auch ganze Trips. Ich würde
empfehlen die ESN Karte für 10 € zu kaufen, schon allein weil die ganze Gruppe
wirklich viel leistet. Außer-dem bekommt man damit Rabatt auf die ALSA Busse und
man fährt während seines Aufenthaltes bestimmt öfters mit dem Bus. Ich war mit
ESN bei MADness, einem Wochenende in Madrid bei dem 3000 Erasmus Studenten
aus ganz Spanien zusammenkommen und würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.
ESN organisiert auch Städtetrips z.B. nach Leon, Segovia oder Burgos. Auch toll war
die ‚Noche vieja universitaria‘. Ein vorgezogenes Silvester, das mit DJs und tausenden Studenten auf dem Plaza Major in Salamanca gefeiert wird.