Ausgabe 1/2016
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Ausgabe 1/2016
news interaktiv Musical-Soirée mit Voices in Motion international Hilfe für Rumänien interkontinental Dozent aus Japan interdisziplinär Multi-Talente in der Top Company ausgabe 1/2016 INHALT 03 12 Impressionen 04 vorne links 14 rhönrad 05 ghana 15 partnering 06 glossar 16 neue kurse 07 companymitglieder 17 männer 08 top-company ars saltandi 18 barbara wollmann 10 Rumänien 19 voices in motion 11 2 impressum editorial Was macht eigentlich ... ? herumliegende Unsere Dozenten: 20 termine editorial Liebe LeserInnen, (cm) Ich möchte ein Geständnis ablegen: Schon sehr lange schreibe ich für verschiedene Publikationen hin und wieder mal Einleitungstexte. Im Zeitschriftengenre auch „Editorial“ genannt. Ich mag dieses Wort sehr, insbesondere, seitdem ich weiß, wie man es richtig ausspricht und die Betonung auf der letzten Silbe liegt. (Ich finde, es kommt deswegen so leichtfüßig daher, fast wie ein „Sur le cou de pied“ … auch so ein herr liches Wort.) Aber da ich das journalistische Schreiben nicht von der Pike auf gelernt habe, habe ich immer einfach drauf losgeschrieben, ohne zu wissen, welche Funktion so ein Editorial eigentlich haben soll. Unter www.helpster.de fand ich Orientierung: „Aufgabe des Editorials ist in erster Linie die thematische Einstimmung des Lesers. Durch das Editorial wollen Sie Ihre Leserschaft also behutsam an den nachfolgenden Volltext heranführen.“ – Hm. Ganz ehrlich: Ich will Sie nicht „behutsam“ an die Artikel in diesem Heft heranführen. Nein, ganz und gar nicht. Vielmehr will ich sie freundlich, aber mit Nachdruck auffordern, jeden einzelnen von ihnen zu lesen. Und zwar jetzt. Sofort. Spätestens heute abend. Und danach geben Sie das Heft bitte Ihrem Sofa-Nachbarn. Denn in diesem Heft wird eins deutlich: Egal, ob es um das Drehen in einem Rhönrad oder um die Begeisterung des eigenen Freundes für das Tanzen geht oder um die Tatsache, dass wir nicht müde werden, uns für rumänische oder ghanaische Kinder zu engagieren … und dann die Fotos von den Akteuren, denen der Stolz auf die eigene Leistung im Gesicht abzulesen ist … Es zieht sich wie ein roter Faden durch alle Seiten: Tanzen, Turnen, Singen und Schauspielern bei ARS SALTANDI gibt Selbstvertrauen. Ein großes Wort, aber das trifft es. Viel Spaß beim Blättern und Lesen! impressum ARS SALTANDI News Nr.7, März 2016, 3.Jahrgang Herausgeber ARS SALTANDI Dance & Drama School, Katrin Katholnigg Redaktion: Christiane Mülder (cm) Redaktionsanschrift: christiane.muelder@arssaltandi.de Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe: Johanna Sander, Marieke Petersen, Katrin Katholnigg, Johannes Leonhardt, Frank Landgraf, Lena Mertin, Mathilda Rumbke, Christine Möller, Sabine Grujic, Gundi Kraudi, Barbara Wollmann, Nicole Buhr, Janet Hurst-Dittrich Layout: Anna Haats Grafik Glossar: Julia Müchhoff Titelmotiv: Walter Hapke Druck: Wir machen Druck ARS SALTANDI News erscheint zzt. drei Mal im Jahr. Kostenlose Verteilung an alle Mitglieder der ARS SALTANDI Dance & Drama School sowie Familienangehörige, Freunde und Bekannte. Auch als PDF auf www.arssaltandi.de 3 vorne links Liebe Katrin, (CM) diese Vorne-Links-Kolumne ist zwar auch für alle anderen, aber in erster Linie für dich. Denn das, was ich hier beschreibe, erleben fast alle, die in dein Haus kommen, nur du selbst nicht. Während du unermüdlich im Einsatz bist, spielen sich im Umkreis von 25 m deines Hauses Szenen ab, die soziologisch von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind. Du wirst dieses Geschehen vermutlich nur dann nachvollziehen können, wenn es dir gelingt, incognito aus deinem eigenen Haus zu gehen und zwar zur vollen Stunde. Allein das Verkehrsaufkommen, das sich zwischen 15 und 21 Uhr in der Carl-Zeiss-Straße um ein x-faches erhöht, wäre schon eine Erwähnung wert. Aber nein, das ist es nicht, was ich beschreiben und interpretieren will. Es ist vielmehr das erklärte Ziel eines jeden Autofahrers, der den Schwenk in Richung Tanzschule macht, was mich beschäftigt. Menschen lassen sich nach verschiedenen Kriterien in Typen einteilen. Nach Sternzeichen, wahlweise griechisch oder chinesisch, nach Farben, nach den Jahreszeiten, nach der Art, wie sie Entscheidungen treffen … und man fragt sich: Ja, und? Was bringt mir das? Wir bei ARS SALTANDI haben es da leichter: Wir erkennen den Typ Mensch an seinem Parkverhalten und könnten daraus auf sein Tanzverhalten schließen. Wer unsere Tanzschule mit dem Auto ansteuert, hat die Wahl zwischen vier Möglichkeiten, sein Gefährt rund um das markante ARS SALTANDI-Gebäude in Himmelsthür abzustellen. Und: Es kommen überwiegend Frauen. Deswegen wird im Folgenden in der weiblichen Form weiter geschrieben. Männer sind trotzdem eingeladen, weiterzulesen. Da gibt es das Gewohnheitstier: Sie parkt immer an der gleichen Stelle, und das seit Jahren. Aus Gewohnheit ist Gewohnheitsrecht geworden und so beansprucht sie wie selbstverständlich z. B. immer die erste Parkbucht hinter der Einfahrt. Sollte der Parkplatz durch Unwissende belegt sein, ist der Tag gelaufen. Leise fluchend begibt sie sich auf die Suche nach einer Alternative und zählt dabei innerlich die Meter, die sie nun mehr bis zur Ein- Parkplatz 4 gangstür laufen muss. Flexibilität gehört nicht zu ihren Stärken. Dieser Typ steht im Tanzsaal auch immer an der gleichen Stelle, z.B. vorne links. Ganz anders ist die Umtriebige unterwegs: Sie muss in jedem Fall direkt vor der Eingangstür stehen, denn sie ist dermaßen busy. Sie muss nach dem Training auf jeden Fall noch an den Rechner. Hat sie nur einen Taxidienst wahrzunehmen, soll das Gör, das sie abholt, sich bitteschön beeilen; das Halteverbot vor der Tür gilt nicht für sie, am liebsten würde sie während des Trainings den Motor laufen lassen und aus dem Tanzsaal ist sie die erste, die verschwindet, sobald der letzte Ton verklungen ist. Die Praktische: Sie kommt auf den ersten Blick ein bisschen ignorant und frech daher – stellt sie sich doch geradewegs vor den grünen Caddie in der linken Grundstückseinfahrt, so dass dieses als Schäff-Limousine bekannte Automobil an jeglicher Weiterfahrt gehindert wird. Wenn man sie darauf anspricht, zuckt sie nur mit den Schultern und entgegnet lapidar: „Sie kann doch sowieso nicht weg.“ Zack, so einfach ist das. Auf den zweiten Blick ist sie eben eine forsche Person, die weiter denkt. Im Tanzsaal ist sie ähnlich unkonventionell unterwegs, kreuzt hin und wieder mit langen arhythmischen Schritten den Tanzweg ihrer Mitstreiterinnen; Rücksicht wird überbewertet. Hauptsache Spass (mit kurzem A) ist ihr Credo. Da lob ich mir die Tüpker. Die Tüpker fährt – egal, wie voll oder leer es auf dem eigenen Tanzschul-Parkplatz sein mag, von vornherein auf das Areal des gegenüberliegenden Autohändlers. Sie weicht aus, obwohl niemand im Weg steht. Sie geht auf Nummer sicher, obwohl sie nach dem Abstellen des Wagens die (wir erinnern uns, viel befahrene) Straße überqueren muss. Sie ist auch im sonstigen Leben eher zurückhaltend und lässt auch im Tanzsaal allen den Vortritt. Eine Wohltat. Finden Sie sich wieder? Und liebe Katrin, sei gewiss, eins haben wir alle gemeinsam: Wir alle kommen gern zu dir!!! Wirklich!!! Reserviert für: Gewohnheitstier ghana ein ei statt gans weihnachtsfestessen unter gleißender sonne Hier kommt das Ghana-HOLIS-Update - Ihr erinnert Euch? HOLIS steht für Hope of Life International School – die Schule, die seit zwei Jahren im leuchtenden ARS SALTANDI-Blau vielen ghanaischen Kindern, die bis dato keine Chance auf Bildung hatten, ein Minimum an Ausbildung und geregeltem Tagesablauf ermöglicht. Im Dezember herrschte in der Hope of Life International School große Aufregung: Camilla, eine ehemalige Freiwillige, kam mit ihrem Vater für drei Wochen zu Besuch, was die Kinder und auch die anderen Dorfbewohner wahnsinnig freute. Als Freiwillige hatte sie 2011 zum ersten Mal in dem damaligen Waisenhausprojekt geholfen. Auch sie ließ das Projekt nicht mehr los, sodass sie gemeinsam mit Freunden Spenden sammelte, von denen 2013 kurz vor der Fertigstellung der Schule ein Brunnen auf dem Schulgelände gebaut werden konnte. Dieser ist mittlerweile im ganzen Dorf für seine gute Wasserqualität bekannt und wer kann, kommt zum Wasserholen gerne an die Schule. Trotz der Kürze des Besuchs hat sie Zeit gefunden, uns in ein paar Anliegen zu unterstützen. Gemeinsam mit Jonathan, dem Projektkoordinator vor Ort, organisierte sie im Namen von Hibeki eine kleine, aber feine Weihnachtsfeier, zu der jedes Kind der Schule einen Angehörigen mitbringen konnte. Zur Feier des Tages durften die Kinder das Essen aussuchen. Alle waren sich schnell einig: Wenn möglich sollten es Reis, Nudeln, ein kleines Stück Fleisch, Ei und ein Softdrink sein. Das alles ist für sie eine Seltenheit, denn Fleisch ist teuer und auch Eier kann sich nicht jeder leisten – und ein Softdrink ist sowieso schon wie eine Party an sich! Außerdem haben wir als Verein die Chance genutzt und uns bei den Pflegefamilien der Waisenkinder für ihre Fürsorge bedankt. Als Dankeschön bekam jede Pflegefamilie einen halben Sack Mais. Sie haben sich riesig gefreut! Wie immer war all dies natürlich nur durch euch und eure wunderbare Unterstützung möglich. Danke - Ihr seid großartig! In freudiger Erwartung: Schüler der HOLIS warten auf das Weihnachtsessen in der Schule. Weihnachtsgeschenke in Ghana: Ein halber Sack Mais für jede Familie. Eure Johanna 5 A B C D E F F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 6 glossar F – Teil 2 fetter ENGEL frosch (bauchmuskeltraining) (cm) Stellen Sie sich einen Engel eher klein und zierlich oder groß und massig vor? Nun, in unserer Tanzschule gibt es beides: Die kleinen zierlichen sind in den Kursen AS 5 und 6 vertreten, bei den Erwachsenen gibt es „fette Engel“. Natürlich nicht als Umschreibung für die Teilnehmer mit eher stattlicher Konfektionsgröße, so despektierlich gehen wir hier nicht miteinander um. Vielmehr als Erklärung für eine ausladende Bewegung der Arme und die geht so: Wir stehen der 2. Position und heben die Arme seitlich vom Körper an. Schwenken wir ausgehend von dieser AP (=Anfangsposition) die Arme nach links, strecken wir den rechten Fuß seitlich, verlagern also unser Gewicht kurz auf links. Schwenken wir anschließend nach rechts … na, Sie wissen schon. Um dies im Kopf zu visualisieren stellen wir uns vor, ein gut genährter Engel zu sein, der seine Flügel abwechselnd nach rechts und links schwenkt, z. B. weil er einen anderen sehr dicken Engel umarmen will. (cm) Ein Frosch kann weit springen. Ob er aber unter seiner glitschigen Bauchhaut ein Sixpack hat, ist bisher nicht erforscht. Wir wollen es hier in aller Kürze nachholen. Also: Der Frosch ist einerseits meistens braun und glitschig und zählt deswegen eher nicht zu den Sympathieträgern. Andererseits wirbt er auch für Putzmittel und Schuhpflege. Manch einer bringt es sogar zum Fernsehstar. Insofern ist es vielleicht gar nicht verkehrt, ihm nachzueifern: Wir legen uns dazu mit dem Rücken auf den harten Parkettboden, ab 39 sind die blauen Matten als Unterlage erlaubt. Unsere Beine sind rechtwinklig angehoben, die Füße können lässig übereinander gekreuzt sein. So könnte es für einen kurzen Moment bequem sein, wenn dann nicht der Bauch angespannt und der Oberkörper angehoben werden müsste. Der Kopf bleibt dabei in Verlängerung der Wirbelsäule. Im Internet ist nichts über die besonders ausgeprägte Bauchmuskulatur der Frösche zu finden. Ich glaube, wir erliegen mit dieser Übung einem großen Irrtum. Frosch an die Wand geklatscht (cm) Hand aufs Herz: Haben Sie schon mal im Eifer des Gefechts mit Ihrem Ehemann oder Chef diesen unheilvollen Satz gedacht (oder gar gesagt!?): „ Ich könnte dich an die Wand klatschen!“? Natürlich haben wir uns im Griff und machen es nicht. Denn wir sind friedliebend. Ob wir allerdings diese Geduld auch bei Fröschen aufbringen würden, die uns zur Weißglut bringen mit ihrer unnachahmlichen Fähigkeit des Nicht-Zuhören-Könnens (Frösche haben nämlich keine Ohren, wirklich!) zum Beispiel … dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Da kann es also schon mal passieren, dass wir ihn wirklich an die Wand klatschen. Und dann passiert folgendes: Im letzten Moment würde der Frosch die vorderen Gliedmaßen in ergebungsvoller Pose nach oben nehmen, die Finger weit spreizen, dazu einen hinteren Froschschenkel in der Attitude nach außen heben, noch ein paar letzte Hüpfer auf dem anderen Bein machen, um schließlich doch qualvoll an einer Wand klebend sein Leben zu beenden. Schade um den Frosch, aber manchmal geht es einfach nicht anders. company-mitglieder umweg über malaysia marieke petersens weg in die company Seit ein paar Monaten bin ich Mitglied der Company. Ich freu mich, dass ich mich schon vorstellen darf! Ich bin Marieke, 17 Jahre alt und Tanzen ist seit meinem vierten Lebensjahr ein fester Bestandteil meines Lebens. Begonnen hat meine „Tanzkarriere“ bei ARS SALTANDI in einem Kurs von Katrin. Als ich 6 Jahre alt war, sind wir für fast 3 Jahre nach Malaysia umgezogen. Mangels einer Tanzschule mit der Vielfalt, die die ARS SALTANDI-Sampling-Art bietet, besuchte ich in dieser Zeit eine ganz „normale“ Ballettschule (Retrospektiv: Warum um alles in der Welt habe ich freiwillig dieses rosa Trikot angezogen?!) Zurück in Hildesheim führte mein Weg schnurstraks „back to the roots“: Kaum ein Jahr nach unserer Rückkehr stand ich wieder in dem mir vertrauten Tanzsaal und tanzte mit meiner Freundin mittwochs bei Christine. Circa ein Jahr später, den ersten großen Auftritt schon hinter mir, wurde ich von Katrin gefragt, ob ich zu den Mini-Talenten kommen wollte. Klar wollte ich! So durchlief ich erst die Mini-Talente, stieg dann in die Pre-Talente auf und später in die Junior-Company, die damals noch Talentegruppe hieß, und nun also Company. Warum ich tanze? Weil ich durch das Tanzen fliegen kann und schwerelos bin. Ich kann den Kopf ausschalten und überlasse meinem Körper die Führung. Und ich liebe den Adrenalinkick auf der Bühne, die Kreativität im Zusammenstellen neuer Tänze, Kostüme, Walkacts, das bekannte Ziehen beim Dehnen, sogar die blauen Flecke, für die ich so anfällig bin, den Trainingslager-Muskelkater und (man will es nicht glauben) die Schmerzen nach einer Stunde Spitzentanz. Im selbst kreierten Rosenkostüm fühlt Marieke sich wohler als im rosa Tutu. Inzwischen sind Tanzen und ARS SALTANDI nicht nur ein Teil meines Lebens, beides hat mich an vielen Stellen zu dem gemacht, was ich bin. Danke an die, die mir gezeigt haben, dass Tanzen mehr ist als nur Hüpfen, Glitzer ein notwendiger Bestandteil des Lebens ist, man auf seinen Partner immer vertrauen kann, man zum Tanzen keine Kerle braucht, Schmerz zwar dazu gehört, aber nicht das Wesentliche ist und vor allem: Dass jeder Mensch etwas kann und wertvoll ist. Marieke Petersen 7 su Auflö ng top-company die top company ars saltandi Da sitze ich nun. Noch vier Stunden bis zum Auftritt. Der Traum eines jeden Choreographen: Eine professionelle Company, die in der Lage ist, alle choreographischen Ideen so umzusetzen, wie man sie sich vorgestellt hat (und manchmal sogar noch besser). Eine hoch motivierte Gruppe mit eigenen Ideen, mit eigenem Antrieb und mit der Lust auf „choreographisches Arbeiten“, wie es beispielsweise bei der Entstehung professioneller Tanzabende der Fall ist. Der Choreograph kommt mit einer Idee und die beste Umsetzung wird gemeinsam mit den Tänzerinnen und Tänzern im Training erarbeitet. Ein Traum - ein kreativer Prozess, der einmalig ist (wenn’s funktioniert)... Nach langjähriger Aufbauarbeit bei ARS SALTANDI ist es nun so weit, dass Gründungsmitglieder, die beispielsweise mit 3 Jahren bei Barbara begonnen haben zu tanzen, jetzt 17-jährig, so professionell geworden sind, dass ich sie in der neu gegründeten TOP Company versammeln und meinen Traum wahr werden lassen konnte: Die zehn Mitglieder der TOP Company sind „360°-Künstler“: Sie können aus den Vollen schöpfen, verbinden Tanz und Akrobatik zu einer einzigartigen Symbiose, beherrschen Rhönrad, Luftartistik, Airtrack-Turnen, können trommeln, Sound und Film schneiden, layouten und choreographieren. Und das Tollste: Sie machen dies alles mit einer einzigartigen intrinsischen Motivation! Die TOP Company ist für mich ein weiterer Beweis, dass das ARS SALTANDI-Tanz-Konzept aufgeht. Was wir wollen? Natürlich werden wir unsere großen Projekte, wie IMPULS, beibehalten. Ein zweistündiger Tanzabend ist die Königsdisziplin, wenn die 50 besten Akteure von ARS SALTANDI eine genreüberschreitende, innovative Produktion vor fast 2.000 fremden Zuschauern (nicht nur Angehörige) zeigen. Aber wir wollen auch mal „kleine, andersartige“ Konzepte erarbeiten, die aus gemeinsamer Reflexion entstehen. Wir wollen mit einer kleinen Truppe mobil sein, an deutschland- (oder sogar europaweiten) Festivals teilnehmen - um dort den künstlerischen Austausch mit anderen Kompanien zu suchen. Wir wollen verrückte Orte für unsere Ausdrucksformen finden und noch vieles mehr ... eben einfach anders sein und dabei neue „Performance-Wege“ beschreiten. Zur Zeit arbeiten wir an einem Programm aus 3x15 Minuten Tanz und Akrobatik. „Hashtag #“ ist der Titel, der beschreibt, was mit Worten nicht mehr ausgedrückt werden kann, aber unbedingt gesagt werden sollte. Der Schritt der Gründung war ein sensibler, vor dem ich großen Respekt hatte, denn es hieß, die Company an einem Trainingstag zu trennen. Die Praxis aber hat gezeigt, dass in der Gesamtgruppe nicht nur wundervolle Company-Mitglieder mit einer einzigartigen gegenseitigen Akzeptanz und Toleranz trainieren, die der kleinen TOP Company diesen Entwicklungsschritt gönnen. Ein schöner Nebeneffekt: Die an einem Trainings-Tag kleiner gewordene Company genießt nun das Privileg, individueller arbeiten zu können. Die Gründung der TOP Company hat zudem einen kleinen Sog ausgelöst: Ein paar weitere möchten nun dieses Ziel auch erreichen, worüber ich mich riesig freue: Bleibt dran! Katrin Katholnigg 8 9 rumänien Rumänien - die hilfe geht weiter varieté für einen guten zweck In der letzten Ausgabe der ARS SALTANDI-News war ein Artikel über den Zirkus Szaltó in Rumänien zu lesen: Karo Karst, Luisa Sander und ich waren im letzten Sommer in Siebenbürgen, um rumänischen Waisenkindern Akrobatik, Jonglage, Einradfahren und natürlich auch Tanzen beizubringen! Nun fanden Ende Januar in Hannover zwei Benefiz-Varieté-Abende statt, bei denen Mitglieder von ARS SALTANDI aufgetreten sind, um Spenden für eben dieses Projekt zu „ertanzen“. Im überfüllten Zirkuszelt des Zirkus Szaltó sahen die begeisterten Zuschauer ein „Rampenlicht-Spezial“ mit vielen Künstlern aus Hannover und Hildesheim. Das aus zwei Brüdern bestehende Akrobatik- und Steptanz-Duo Calima & Bryan hatte vor genau 10 Jahren auf der Bühne dieses Varietés seinen ersten gemeinsamen Auftritt. Nun wurde zum großen Jubiläum geladen und alle Beteiligten und Zuschauer waren begeistert. Diese und auch alle anderen Künstler sind an diesem Abend ehrenamtlich aufgetreten. Durch den Abend führte und jonglierte Robert Wicke - ein begnadeter Jongleur und Beatboxer, der mehrfach im GOP engagiert war. Von ARS SALTANDI waren Judith und Laura mit ihrer schönen Zweier-Akrobatik dabei, Luisa hat ihre Aerial-Choreographie gezeigt und das Publikum zusammen mit Amelie und den LED-Pois verzaubert. Am Samstag traten dann zusätzlich Johanna, Maya und Anne auf und zeigten ihre Tanzakrobatik-Choreographie. Nicht nur das Publikum war angetan von den Darbietungen von ARS SALTANDI. Die Ver- anstalter haben sich sogar zwei Choreografien für die lange Nacht der Theater am 28. Mai in Hannover gewünscht! Vielen Dank an alle (auch an die Zuschauer und Fahrenden!). Aus Hannover waren Jürgen Meyer als Tenor, „Das Wiesel“ mit Comedy- Zauberei, Sigrun Rambach am Vertikaltuch, Niklas & Nemo mit einer unglaublichen Keulenjonglage dabei. Calima & Bryan, die Gastgeber, haben beeindruckende Partner-Akrobatik gezeigt und Bryans Töchter haben als „Black Pearls“ das Publikum mit ihrer tollen Trapezdarbietung begeistert. Diese besondere Veranstaltung hatte alles: mitreißende, aufregende, lustige und bewegende Momente. Und das Publikum, das keinen festen Eintritt zahlen musste, hat mit großzügigen Spenden gezeigt, wie begeistert es war: Es konnten nach Abzug der Kosten weit über 1700 Euro für den gemeinnützigen Verein „Ein Haus für morgen“ gespendet werden, der sich um Waisenkinder in Siebenbürgen kümmert. Dieser Verein wird im Sommer 2016 gemeinsam mit Zirkus Szaltó und ARS SALTANDI eine Woche Zirkustraining für rumänische Waisenkinder in Hannover und Hildesheim durchführen. Die Hildesheimer HeinrichDammann-Stiftung hat für diese Reise bereits eine große Summe beigesteuert, auch ich selbst habe durch Auftritte als Zauberkünstler Jonas eifrig Spenden gesammelt. Weitere Hilfe ist aber nötig, Informationen unter www.ragh.de oder unter Tel. 0160 96224445. Johannes Leonhardt 10 was macht eigentlich ... was macht eigentlich... ... Frank Landgraf? (cm) Er war einer der ersten Männer in der Company … Und einer der Stärksten … Mit ihm nahm die Akrobatik-Sparte richtig Fahrt auf, denn er konnte sie alle stemmen … Wir trafen Frank Landgraf in Shanghai. Nein, war ein Scherz. Leider sind solche Dienstfahrten für die Redaktion nicht vorgesehen. Wir trafen ihn auf Facebook. Im letzten Jahrtausend habe ich bei ARS SALTANDI angefangen-eine tolle und aufregende Zeit. Aber mit meinem Umzug 2010 nach Wien war dieses Kapitel leider beendet. In Wien angekommen, habe ich angefangen, in meiner Freizeit an der Universität Akrobatik zu unterrichten. Das Foto, auf dem ich zwei Menschen trage, ist dort entstanden. Später wohnte ich zusammen mit einem Arzt und einer Architektin in einer WG, die nebenberuflich Artisten und Straßenshowspieler sind. Angefangen haben wir mit unserem Training zu dritt im Schlossgarten Belvedere und im Burggarten. Durch das große Netzwerk der beiden haben sich immer mehr Leute gemeldet und so ist der Verein „Kreativsport“ entstanden. Den Verein gibt es immer noch. Im Sommer dieses Jahres findet sogar auf Initiative dieses Vereins, den ich mit gegründet habe, die First Austrian Acrobatic Convention (FAAC) in Niederösterreich statt. Das macht mich schon mächtig stolz … Aber es stand dann nochmal ein beruflich bedingter Umzug an: Diesmal ging es noch ein Stück weiter weg. Seit Juni 2014 wohne ich in Shanghai und arbeite dort als General Manager in einer kleinen Firma für die Automobilindustrie. Hier ist eher Yoga angesagt, allenfalls sogenanntes Acro Yoga, wobei das Akrobatische eher auf nicht so sehr hohem Niveau stattfindet. Macht aber auch Spaß und auch hier wird immer bei gutem Wetter sonntags draußen trainiert. Falls ich aber mal wieder nach Hildesheim komme, kann mich Katrin gerne für einen Auftritt einplanen. Die Bühne und die tollen Leute in der Compa ny und der ehemaligen Akrobatikgruppe waren/ sind schon einmalig und fehlen mir manchmal doch sehr. Alles Gute vorerst nach Hildesheim und Gruß aus Shanghai an alle, die mich noch kennen und natürlich alle neuen viel Erfolg bei den zukünftigen Aktivitäten! LG Frank Akrobatik unter freiem Himmel - Frank Landgraf mit Nicole Buhr auf dem Gelände der Ilseder Hütte 11 12 Partnering mit Hayato Yamaguchi (Anwärter Cirque du soleil) und Marina Antoniou Inspiration von außen - Wochenendworkshops sind anstrengend, machen aber ungemein glücklich. Partner Akrobatik Workshop mit Duo Stahlweich 13 rhönrad rhönrad vertrauen in das unmögliche (cm) Das Rhönrad heißt Rhönrad, weil es 1925 von Otto Feick in Schönau a.d. Brend in der bayerischen Rhön als „Reifen- Turn- und Sportgerät“ zum Patent angemeldet wurde. Dies geschah auf dem Gelände des Turnvereins Germania Niederfeld, eines Sportvereins, dessen Gründungsvorsitzender Otto Feick war. Schönau an der Brend hat übrigens 1349 Einwohner und liegt zwischen Fulda und Bad Kissingen. Wieviele Schönauer sich noch heute mit dem durch ihren rührigen Vereinsvorsitzenden bekannt gewordenen Fortbewegungsmittel durch die Straßen drehen, ist nicht bekannt. Wie das Ganze überhaupt funktioniert und sich anfühlt, erklärt uns sehr anschaulich Lena Mertin: Seit einigen Monaten verfügt auch ARS SALTANDI über ein Rhönrad – Impuls-Zuschauer konnten es ja schon auf der Bühne bewundern. Ein Rhönrad war für mich anfangs sowohl ein skurriles Wort als auch ein ebensolches Gebilde. Ich konnte mir beim besten Willen nichts darunter vorstellen. Und auch jetzt, nachdem ich mittlerweile so manche Runde in diesem Gefährt gedreht habe, hat es immer noch für mich eher etwas Unwirkliches als etwas Reales. Kurz bevor man in die Bindungen steigt und anfangen will, hat man nicht das Gefühl, dass der eigene verletzliche Körper mit diesem Rad, was so starr und hart wirkt, eine Verbindung eingehen könnte. Es kostet schon ein wenig Überwindung und es ist auch hier wichtig, Spannung im Körper aufzubauen und sie so lange zu halten, bis die Welt wieder gerade steht. In dem Moment, wenn alles um einen herum Kopf steht und das Gewicht nur auf den Armen liegt, muss man seine Hände öffnen, um nicht über sie zu rollen. Das Rhönrad ist nämlich so schwer, dass dies alles andere als angenehm ist. Jedoch ist man meist so konzentriert, dass dieser Fall nicht eintritt. Ich habe in den Stunden, die ich bislang im Rhönrad geturnt habe, noch längst nicht alles gelernt, was man lernen kann, aber ich habe etwas Neues dazu gewonnen: Das Vertrauen zu mir selbst, weil ich in diesen Momenten ganz alleine für meine Sicherheit verantwortlich bin. Ich habe Vertrauen zu diesem Sport, weil ich mit Diana Fischer eine gute Lehrerin habe, die ich immer um Hilfe fragen kann. So habe ich Vertrauen in das Unmögliche aufgebaut und behalte es auch gerne noch eine Weile … Lena Mertin 14 partnering männer in strumpfhosen tanzen ist nichts für männer? von wegen! Ende des letzten Jahres versuchten 15 ARS SALTANDI - Frauen ihren Freund, einen Kumpel oder irgendeine andere männliche Person dazu zu bringen, mit ihnen am Spaßworkshop „Partnering mit Männern, die eigentlich nicht tanzen wollen“ teilzunehmen. Einige erpressten ihre Männer mit Schokolade oder Massagen. Bei mir ging es ganz einfach. Mein Freund fand die Idee zwar nicht gerade überwältigend genial, willigte aber trotzdem schnell ein. Was er später bereute, als er hörte, dass andere sich ihre Teilnahme so facettenreich „bezahlen“ gelassen haben. So fuhren wir an einem Samstag im Dezember, ich ganz aufgeregt und voller Vorfreude, er etwas zurückhaltender, zur Tanzschule. Zwei Stunden sollte der Workshop dauern. Zu Anfang machten wir einige Aufwärmübungen, ein kleines Zirkeltraining und andere Bewegungsspiele durch den Raum. Während der Aufwärmübungen sollten unsere Männer ein Gefühl für ihre ersten Tanzbewegungen bzw. auch schon für kurze gemeinsame Passagen bekommen. Bei den Akrobatikübungen tauchten die ersten Probleme auf, zum Beispiel das notwendige Kniedurchdrücken beim Flieger. Mit dieser Fähigkeit konnten einige Frauen ihre Männer besser tragen als umgekehrt. ;-) Natürlich lernten wir auch einen Tanz. Das gemischte Doppel Katrin und Lunis zeigte uns die einzelnen Partnerelemente. Auch einige reine Tanzteile waren dabei. Da wir 15 Paare waren, mussten wir in zwei Gruppen tanzen, damit der Platz reichte. (Mein Freund war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon so begeistert vom Tanzen und so motiviert, dass wir uns in beide Gruppen schummelten, um öfter tanzen zu können.) Konzentriert bei der Sache: Mathildas Freund findet Gefallen am Tanzen. Die nicht ganz fertig gestellte Choreo zeigten wir am Ende allen anwesenden Eltern, die ganz begeistert zuschauten. Der Gesichtsausdruck, mit dem unsere Männer den Saal am Ende verließen, war um einiges fröhlicher und geschaffter als zu Beginn. Der Workshop war ein voller Erfolg und wir hoffen, dass wir mit ein paar Gleichgesinnten die Choreo noch fertig stellen können! So wurde aus Männern, die eigentlich nicht tanzen wollen, Männer, die tanzen doch gar nicht so schlecht finden …. Frauenpower bei ARS SALTANDI lässt sogar Männer gut aussehen. Mathilda Rumbke 15 kurse das tanzlabor Wusstet Ihr, dass es verschiedene Körpersysteme gibt? Dass Haut, Muskeln, Knochen und Bindegewebe ganz unterschiedliche Systeme sind und jedes für sich unsere Bewegungen auf eigene Art unterstützt? Dass es Übungen gibt, mit denen sich das erforschen lässt? Und wie viel Spaß es machen kann, sich selbst, den eigenen Körper und die eigenen Möglichkeiten spielerisch zu entdecken und zu erweitern? Seit letzten September biete ich mein Tanzlabor als neuen Mosaikstein bei ARS SALTANDI an. Neu im Sinn von neu, weil es diesen Kurs noch nicht lange gibt und neu, weil ich hier einmal nicht bühnenund auftrittsorientiert arbeite. Der Fokus liegt ganz auf dem persönlichen Bewegungsstil der einzelnen TeilnehmerInnen. Herzliche Einladung! und „Schnuppern“ erwünscht! Und Menschen, die sich mit Herzklopfen anmelden, sind besonders willkommen. Ich freu mich auf Euch! Das Tanzlabor: Immer montags von 19.00 bis 20.30 Uhr unten im Studio 3 Christine Möller balance - Move and relax 16 Das Wichtigste vorweg: Dieser Kurs ist kein Tanzkurs! Aber er passt trotzdem super zu ARS SALTANDI – entweder als Ergänzung zum Tanzen oder als Einstieg für bisherige Nichttänzer … In diesem Kurs vereinen wir die Zustände von Kraft und Spannung (movements) und Entspannug (relaxation). Wir gehen im ersten Teil der Stunde in die Energie von Bewegung, Kraft und Dehnung und im zweiten Teil in die Tiefenentspannung, in das Erholen und die Innenschau. Ziel ist es, zu mehr innerer und äußerer Ausgeglichenheit (Balance) zu gelangen. Der Kurs hat Anfang Februar begonnen und läuft zunächst bis zu den Osterferien. Sollten sich genügend Balance-freudige Menschen finden, geht es auch danach weiter. Also bitte die Info an Freunde und Bekannte weiter geben. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Geeignet also auch für alle ohne Vorkenntnisse, für wartende Eltern (männlich wie weiblich), wartende TänzerInnen oder auch für neue Interessierte, die mal die Luft bei ARS SALTANDI schnuppern wollen. Jeden Freitag von 16.00 bis 17.00 Uhr, im Studio 2 Kursleiterin: Sabine Grujic (Sozialpädagogin, mentale Gesundheitstrainerin, Tänzerin bei ARS SALTANDI seit einem Vierteljahrhundert :-) und „wartende Mutter“ mit Lust auf Bewegung und Entspannung) pre-talente herumliegende Männer die perfekte lösung oder verstauen leicht gemacht Für alle, die am Leben der Ars Saltandis teilnehmen, ist klar, hier sind nicht nur die Menschen, hier ist alles immer in Bewegung und bedarf der ständigen Optimierung. Es wird also nie routiniert oder gar langweilig. Was gestern noch perfekt war, ist heute schon ein alter Hut und gehört (erstmal) in irgendeiner Form konserviert oder sagen wir „eingetütet“. Nach diesen Grundsätzen habe ich mich nach den Weihnachtsfeiertagen auf den Weg durch unsere Flut von Kostümen und Requisiten gemacht. Auch, weil Unordnung mich schrecklich nervt und ich es leid bin, ständig an meinem Arbeitsplatz über etwas zu klettern, was einfach in den Gängen des Kellers abgelegt wurde. So auch ein Stapel unmotivierter, selbstgebauter „Männer“ von einem Auftritt der Mittwochs-Comedy-Tanzgruppe. Diese lebensgroßen weichen Puppen waren ständig im Weg, eine Aufgabe hatten sie auch nicht mehr und eine sinnvolle Unterbringung gab es ebenfalls nicht. Die Idee für einen perfekten Platz kam mir beim Verstauen von 50 Tutus, die jetzt in Tüten verpackt unter der Decke hängen. Perfekt, warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Das mache ich mit den Kerlen auch! Gedacht - getan ... Falls jemand ähnlichen Bedarf für seinen Mann, äh, ich meinte für Dinge, die nur im Weg rumstehen, hat, hier meine Anleitung zum Verstauen: Ich gebe zu: Ich habe diesen Vorgang genossen ... tatsächlich wäre dies für einige Momente im Leben eine super Variante! Aber dafür sind gelbe Säcke ja eigentlich nicht vorgesehen und auf Grund ihrer Haltbarkeit dann doch keine dauerhafte Lösung … Gundi Kraudi 17 unsere dozenten Vorgestellt: Barbara wollmann kreativer tanz berufswunsch: Tänzerin oder Pirat Im zarten Alter von drei Jahren stand für mich fest: Ich werde Sängerin und Tänzerin. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings sehr schnell an dem finanziellen Budget meiner Eltern und an der Feststellung meiner Mutter: “Wer nicht singen kann, ist unmusikalisch und kann auch nicht tanzen.“ Soweit zu ihrer Überzeugung und Förderung meiner Talente, von denen ich felsenfest überzeugt war. Also gut, dann eben Plan B: Ich werde Pirat. So gingen einige Jahre ins Land, ich ließ das Tanzen zunächst links liegen und widmete mich anderen sportlichen Projekten wie Turnen, Leichtathletik und Kampfsport. Anscheinend liegt es an meiner genetischen Disposition und anderen Stressoren, dass ich in allen Bereichen meines Lebens nie, aber wirklich nie, den geraden Weg gegangen bin. Ich nehme jeden Umweg mit und biege auch immer gern erst einmal verkehrt ab. Aber endlich, mit 19 Jahren, war es soweit. Ich meldete mich, den Voraussagungen meiner Mutter zum Trotz, schüchtern in einer Ballettschule an. Von diesem Tag an tanzte ich mich durch Wochenend-Workshops und Tanzwochen. Sogar „Butoh“, die japanische Tanzmeditation, die Sie vielleicht aus dem Film „Kirschblütenhanami“ kennen, stand mit auf meinem Stundenplan. Und so landete ich eines schönen Tages auch im damaligen „Haus der Jugend“ (dem heutigen Mehrgenerationenhaus) bei Katrin im ARS SALTANDI-Training. Die Jahre in der Company waren schillernd, bereichernd, lustig, anstrengend, nervig, aufregend, 18 zickig, schrecklich, unbeschreiblich, zeitraubend … und alles in allem wunderschön. Ein Weg führte mich damals auch zum Institut für Tanztherapie und zur sog. „Klientenzentrierten Gesprächsführung“, eine spezielle Form der Gesprächstherapie, die ich noch heute im Rahmen meiner Berufstätigkeit als Bewegungstherapeutin in der Ameos-Klinik anwende. Als Katrin 2002 ihre Tanzschule eröffnete, durfte ich von Anfang an neben meinem Platz als Company-Mitglied auch einen Platz als Dozentin einnehmen. Am Anfang mit drei kleinen Mädels, stehe ich heute meinen „Mann“ in zwei vollen Kinderkursen mit den Allerkleinsten. Ein quirliger rosa Haufen, der mich da Mittwoch für Mittwoch aufgeregt erwartet … Für die Zukunft habe ich folgendes Bild: Mit 80 Jahren hänge ich meinen Krückstock an die Ballettstange, zuppele mein Miederhöschen zurecht und springe ein paar grand jetés. Und Pirat kann ich dann immer noch werden … Barbara Wollmann voices in motion ein musical-sonntag in der tanzschule Am Sonntag, den 13. März, präsentieren die drei Musical-Gruppen von ARS SALTANDI ihre aktuellen Arbeitsergebnisse. Die Besucher erwartet ein bunter Strauß an Eindrücken von Ausflügen in die Musical-Welt. Das Programm im Einzelnen: 11 Uhr: Tanz um Mitternacht 15 Uhr: Fernsehen 10.0 Ein Kurz-Musical von und mit Voices in Motion (10-13 Jahre) Ein Kurz-Musical von und mit Voices in Motion (14-18 Jahre) Ein Tanzinternat ,eine 200 Jahre alte Gräfin und ein Geheimnis – Angel, die neue Schülerin ist ihm auf der Spur … Fernsehen - „lebensgroß und lebensecht“ im eigenen Wohnzimmer … das klingt gut, aber was, wenn dieses Programm niemals endet? 16 Uhr: Brav böse oder gemein gut! Eine Musical-Soirée zum Thema „Das Böse im Musical“ von den „großen“ VIMs bei „Nosferatu“ aus „Dracula“ und schrecklich schön mit den Untoten der „Familie Addams“ Von wegen „Alles wird gut“. Bei unserer nächsten Soiree wird es böse! Aber wer oder was ist das eigentlich, böse? „Der böse Wolf“ oder „mein Mathelehrer“, meinten die Teenager unserer Gruppe. „Der Teufel“ und „meine Schwiegermutter“, gaben die reiferen Damen von uns zu Protokoll. Werden die Bösen schon böse geboren, oder macht sie die Gesellschaft erst zu bösen Menschen und: Haben wir nicht alle die eine oder andere Leiche im Keller? Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ganz ehrlich: Rotkäppchen würde ohne den bösen Wolf nicht einmal Hänsel aus dem Ofen hervorlocken. Erst das Böse „macht“ das Gute und macht eine Geschichte spannend(er). Begleiten Sie uns auf unserer Spurensuche nach der dunklen Seite des Genres. Es wird finster und gruselig Janet Hurst-Dittrich Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Sitzplätzen wird um formlose Voranmeldung bei Katrin am Tresen oder per Mail gebeten! 19 termine märz april 18.03 02.04 13. Auftritte der Musical-Projekte Voices in Motion in der Tanzschule 02. Osterferien Tanzschule geschlossen! Auftritt im Römer-Pelizäus-Museum („Mumien dieser Welt“) Mai Juni 27. 22. 2. Lange Nacht des Tanzens 17.00 - 22.00 Uhr Erwachsenen-Kurs Präsentation in der Tanzschule 19.00 Uhr 15.-17. 2. Contemporary Dance Festival geplant (Finanzierung noch ausstehend) UNBEDINGT VORMERKEN! 25. - 29.07. ARS SALTANDI zum 2. Ma l mit „Tanz & Akrobatik“ im Oly mp iacamp 20. - 22.08. 03.09. 12./13.11. Waisenkinder aus Rumä nien zu Besuch bei ARS SALTANDI Kulturspektakel im Kurpa rk Bad Salzdetfurth Tanzschulauftritt für alle Kinder und Jugendlichen im Audimax Und: ARS SALTANDI ist immer noch auf der Suche nach einer hohen Halle für Luftartistik und Rhönrad-Unterricht! Nächste Ausgabe: 08 | 2016