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PRÄVENTION
Ausgabe 5 / 8. März 2013
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
Husten kann auf
ernste Krankheit
hinweisen
inter einem vermeintlich
harmlosen Husten kann
eine ernsthafte Erkrankung
stecken. Das sei zum Beispiel dann der Fall, wenn außerdem Stirn und Augen
schmerzen oder das ausgehustete Sekret gelb, grün
oder rötlich verfärbt ist, erläutert die Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in Berlin. Der Weg
sollte auch zum Arzt führen,
wenn das Atmen wehtut, der
Husten trocken ist und länger
als zwei bis drei Wochen anhält oder zusätzlich Fieber
auftritt, das auf eine Grippe
hindeutet. Trockener Reizhusten könne auch ein Anzeichen
für eine chronische Erkrankung wie Herzmuskelschwäche sein oder von Nebenwirkungen
rezeptpflichtiger
Medikamente wie Blutdrucksenkern
herrühren.
Zwar
machten sich auch Erkältungen mit bis zu drei Tagen
Reizhusten bemerkbar, danach folge aber die Phase
des „produktiven Hustens“:
Der Erkrankte hustet den
Schleim ab.
dpa
H
Hähnchenfleisch
besser gekühlt
transportieren
m sich nicht mit Keimen
zu infizieren, die über
Hähnchenfleisch übertragen
werden können, sollten Verbraucher beim Einkaufen die
Kühlkette einhalten. Das
Fleisch sollte in einer Kühltasche möglichst ohne Umwege
nach Hause gebracht und
dort gekühlt aufbewahrt werden, erläutert der Verbraucherinformationsdienst aid in
Bonn. Darüber hinaus empfiehlt es sich, das Fleisch getrennt von anderen Lebensmitteln zuzubereiten und
dafür extra Utensilien zu verwenden, die nach Gebrauch
sofort mit heißem Wasser gereinigt werden. Zwischendurch sollte man sich die
Hände immer wieder gründlich waschen. Tiefgekühltes
Hähnchenfleisch taut am besten ohne Verpackung im Kühlschrank auf. Wenn es aufgetaut ist, tupft man es mit
Küchenkrepp ab. Das Papier
wird dann – wie das Auftauwasser und die Verpackung –
komplett entsorgt und darf
nicht für andere Zwecke wiederverwendet werden. Geflügel sollte vor dem Verzehr immer durchgegart werden. Erst
wenn es mehrere Minuten
mehr als 70 Grad im Inneren
erreicht hat, werden dem aid
zufolge Keime ausreichend
abgetötet.
dpa
U
N HIGH-TECH-ZIPPERLEIN
Gute Haltungsnoten:
Tipps gegen Mausarm und Handy-Nacken
D
er Rücken schmerzt, die
Augen brennen, und der
Nacken lässt sich kaum
noch bewegen: Für viele enden
Arbeitstage oder lange Spielesitzungen so, vor allem an
Smartphone oder Notebook,
aber auch am großen PC. Kleine Tricks schaffen Abhilfe und
passen gut in den Alltag.
Die Arbeit am Computer ist auf
den ersten Blick weniger
schwer als auf der Baustelle.
Doch langes Sitzen und dauerhaftes Starren auf den Bildschirm bedeuten für Rücken
und Augen Schwerstarbeit.
Und zwar nicht nur am stationären Computer, sondern auch
unterwegs an Smartphone und
Notebook.
Die können inzwischen fast
alles, was auch ein großer PC
kann und sind so für viele
zum mobilen Büro geworden
– mit negativen Folgen für die
Gesundheit. „Viele Menschen
blicken bei der Nutzung ihres
Smartphones tief nach unten
– und dies führt zu einer Überdehnung der Halsmuskeln“,
sagt Wolfgang Panter, Präsident des Verbands Deutscher
Betriebs- und Werksärzte,
und spricht vom „Handy-Nacken“.
Vermeiden lassen sich die Nacken- und Rückenbeschwerden
praktisch nur dann, wenn die
eine oder andere E-Mail erst
später gelesen wird, unter besseren Bedingungen. „Jeder
sollte für sich überlegen, ob
man für längere Geschichten
nicht lieber den PC nutzt. Der
ist für diese Dinge sicherlich
wesentlich besser geeignet“,
erklärt Panter. Muss es unbedingt das Handy sein, sollte der
Nutzer das Gerät in verschiedenen Positionen und auch mal
hoch vor das Gesicht halten.
Dadurch bleibt der Hals möglichst aufrecht.
Doch auch ein Desktop-PC
sorgt nicht automatisch für weniger Beschwerden. Um von
Rückenschmerzen verschont zu
bleiben, legen Nutzer am besten viel Wert auf eine ergonomische Sitzhaltung. „Die Tischhöhe sollte Ellenbogenhöhe
haben, das heißt, die Unterarme sollten locker auf dem Tisch
aufliegen“, empfiehlt Ulrike
Steinecke, Vorsitzende vom
Verband für Physiotherapie
(ZVK).
Falls der Arbeitsplatz von mehreren Personen genutzt wird,
muss neben dem Tisch auch
der Computermonitor höhenverstellbar sein. So lässt er sich
leichter an unterschiedliche
Blick konstant nach unten gesenkt, Nacken stets belastet – so entsteht der berühmt-berüchtigte
Handy-Nacken mit einem Smartphone.
Foto: dpa
Körpergrößen anpassen. Leider
hat aber längst nicht jedes
Modell eine entsprechende Vorrichtung. Vor allem All-inOne-PCs, bei denen der gesamte Rechner hinter dem
Display steckt, sind meist sehr
unflexibel.
Generell gilt: Je mehr Möglichkeiten ein Monitor zum Kippen
und Drehen mitbringt, desto
besser. Von intensiver Arbeit
mit Notebooks rät Sascha Wischniewski von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) deshalb
ab – wenn überhaupt, dann mit
einem matten Display, das die
Augen weniger anstrengt als
ein spiegelndes. „Durch die fixe
Verbindung zwischen Monitor
und Tastatur sind Notebooks
aber grundsätzlich nicht für einen dauerhaften Einsatz geeignet“, erklärt der ErgonomieExperte.
Für ältere Menschen kann ein
Notebook aber sogar besser
sein, sagt Georg Eckert vom
Berufsverband der Augenärzte:
„Diese tragen oft eine Gleitsichtbrille und eine gute Sehschärfe im Nahbereich wird
nur dann erzielt, wenn durch
den unteren Teil der Brille geschaut wird.“ Bei einem Notebook muss der Nutzer ohnehin
eher nach unten schauen, das
sei deshalb deutlich leichter
und damit ergonomischer.
Ähnlich viel Flexibilität wie
Tisch und Monitor braucht der
Stuhl, sagt Physiotherapeutin
Steinecke: „Bei diesem sollten
sich die Höhe, die Sitzneigung,
die Rückenlehne und wenn
möglich auch die Armlehne
verstellen lassen.“ Die richtige
Position ist erreicht, wenn die
Füße fest auf dem Boden stehen und sich die Knie etwas
unterhalb der Hüfte befinden,
so dass die Oberschenkel leicht
nach vorne abfallen.
Mit einer ergonomischen Sitzhaltung ist es jedoch nicht getan. „Wichtig ist das Gesamtsystem“,
sagt
Sascha
Wischniewski. Und dazu gehört
auch ausreichend Bewegung –
im Idealfall lässt sich der Tisch
so weit verstellen, dass sein Besitzer zwischendurch im Stehen
arbeiten kann. Um in Bewegung zu bleiben, helfen ein
paar Tricks, die sich leicht in
den Alltag einbauen lassen.
„Man kann sich zum Beispiel
vornehmen, immer im Stehen
zu telefonieren oder den Drucker weiter weg zu stellen“, rät
der Experte.
Kleine Helferlein gibt es auch
für die durch Maus und Tastatur arg strapazierten Hände.
Durch die typische Nutzung
wird ein Nerv gereizt, der relativ oberflächlich an der Grenze
zwischen Handgelenk und
Handwurzel verläuft, warnt Ulrike Steinecke: „Dadurch kann
es zum typischen Mausarmsyndrom mit leichten Sensibilitätsstörungen oder sogar zu leichten Lähmungen kommen.“
Handauflagen verhindern das.
Um die Augen zu schonen,
muss nun noch die Ausrichtung
des Schreibtisches berücksichtigt werden. „Reflexionen und
Blendungen können vermieden
werden, indem das Licht von
der Seite kommt“, empfiehlt
Steinecke.
Trotzdem kann das ständige
Starren auf den Bildschirm auf
Dauer Probleme verursachen,
weil der schützende Tränenfilm
nur unzureichend verteilt wird.
„Das kann zu Missempfindungen, Bindehautreizungen und
Entzündungen führen“, warnt
Augenarzt Eckert. Damit es soweit nicht kommt, lässt man
beim Arbeiten oder Spielen gelegentlich den Blick durch den
Raum schweifen. „Die Tränenproduktion wird zudem durch
frische Luft gefördert“, erklärt
der Augenarzt weiter. „Wenn
möglich, sollte man dafür auch
mal ein paar Minuten vor die
Tür gehen.“
Jan Ungruhe