P3.4.4.1 Waltenhofensches Pendel
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P3.4.4.1 Waltenhofensches Pendel
LD Handblätter Physik Elektrizitätslehre Elektromagnetische Induktion Wirbelströme P3.4.4.1 Waltenhofensches Pendel: Demonstration einer Wirbelstrombremse Versuchsziele Untersuchung der Wirbelstromdämpfung an einem im Magnetfeld schwingenden Waltenhofenschen Pendel. Nachweis der Unterbindung der Wirbelströme in einer geschlitzten Metallscheibe. Grundlagen Bewegt sich eine Metallscheibe in einem inhomogenen Magnetfeld, so ändert sich für jeden beliebigen Abschnitt der Scheibe ständig der magnetische Fluss und im Umfang des Abschnitts wird eine Ringspannung induziert. Daher fließen überall in der Metallscheibe elektrische Wirbelströme. Diese erfahren im Magnetfeld Lorentzkräfte, die insgesamt die Bewegung der Scheibe hemmen (siehe Fig. 1). Drastisch reduziert werden die Wirbelströme, wenn man die Metallscheibe mit Schlitzen versieht, so dass der Strom nur auf Umwegen von einem Steg zum anderen fließen kann. In einer bewegten Metallscheibe induzierter Wirbelstrom I und Lorentzkräfte F1 und F2 auf die beiden Äste des Wirbelstromes (B1, B2: inhomogenes Magnetfeld, v: Geschwindigkeit). Die gegen die Bewegung gerichtete Kraft ist die größer als die Kraft in Bewegungsrichtung. 0213-Sel Fig. 1 Das Auftreten und das Unterbinden von Wirbelströmen lässt sich eindrucksvoll an einem Waltenhofenschen Pendel demonstrieren. Es handelt sich um eine Metallscheibe, die zwischen den Polschuhen eines starken Elektromagneten schwingt. Sobald ein genügend starkes Magnetfeld eingeschaltet ist, wird das Pendel beim Eintritt in das Feld angehalten. Die Pendelschwingungen einer geschlitzten Metallscheibe werden dagegen nur schwach gedämpft. 1 LD Handblätter Physik P3.4.4.1 Aufbau Geräte Der Versuchsaufbau ist in Fig. 2 dargestellt. 1 Waltenhofensches Pendel . . . . . . . . 1 Muffe mit Schneidenlager . . . . . . . . 560 34 342 07 1 U-Kern mit Joch . . . . . . . . . . . . . 2 Spulen mit 250 Windungen . . . . . . . . 1 Paar durchbohrte Polschuhe . . . . . . . 562 11 562 13 560 31 – Elektromagnet aus U-Kern, zwei Spulen mit 250 Windun- 1 DC-Netzgerät 0−16 V / 0−5 A . . . . . . . 521 545 Waltenhofensches Pendel: 1 Kleiner Stativfuß, V-förmig . . 1 Stativstange, 47 cm . . . . . . 1 Stativstange, 90⬚ abgewinkelt 1 Leybold-Muffe . . . . . . . . 300 02 300 42 300 51 301 01 – Aluminiumscheibe zunächst an der geschlitzten Fläche im . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elektromagnet: gen und zwei Polschuhen aufbauen. – Spulen in Reihe an das DC-Netzgerät anschließen. Pendelstab festklemmen. – Stativmaterial mit der Muffe mit Schneidenlager aufbauen und Waltenhofensches Pendel einhängen. – Aufbau so ausrichten, dass der ungeschlitzte Teil der Alu- Experimentierkabel – miniumscheibe frei zwischen den Spitzen der Polschuhe schwingen kann und das Pendel seine Ruhelage zwischen den Polschuhen findet. Möglichst geringen Abstand der Polschuhe wählen, ohne dass das Pendel in seiner Bewegung behindert wird, und Polschuhe fixieren. Durchführung – Strom durch den Elektromagneten stufenweise erhöhen (nur kurzzeitig mit mehr als 5 A belasten). – Pendel aus der Ruhelage stoßen und Schwingungen beobachten. – Aluminiumscheibe an der ungeschlitzten Fläche festklemmen und Versuche wiederholen. Messbeispiel Tab. 1: Zahl der Schwingungen der Aluminiumscheibe im Magnetfeld nach Auslenkung aus der Ruhelage Fig. 2 Versuchsaufbau mit Waltenhofenschem Pendel I A Schwingungszahl ungeschlitzte Fläche geschlitzte Fläche >20 >20 2,5 8 >20 0 5 3 >20 7,5 2 >20 10 1 >20 Auswertung Schwingt die ungeschlitzte Fläche der Metallscheibe durch das Magnetfeld, so werden die Schwingungen gedämpft. Die Dämpfung ist um so stärker, je größer das Magnetfeld ist. Bei der ungeschlitzten Fläche ist die Dämpfung nur schwach. Ergebnis Innerhalb der sich in einem inhomogenen Magnetfeld bewegenden Metallscheibe werden Wirbelströme induziert. Auf diese Wirbelströme übt das inhomogene Magnetfeld insgesamt eine Kraft entgegen der Bewegung aus (vgl. Lenzsche Regel). In der geschlitzten Aluminiumscheibe können sich Wirbelströme nur schwach ausbilden. LD DIDACTIC GmbH ⋅ Leyboldstrasse 1 ⋅ D-50354 Hürth ⋅ Phone (02233) 604-0 ⋅ Telefax (02233) 604-222 ⋅ E-Mail: info@ld-didactic.de © by LD DIDACTIC GmbH Printed in the Federal Republic of Germany Technical alterations reserved